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ID1603906600

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Herren und Da-

    en! Guantanamo muss geschlossen werden. Diesen
    atz sollte die Bundeskanzlerin ihrem baldigen Gast,
    errn Präsidenten Bush, in aller Deutlichkeit sagen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wer politischen Gefangenen grundlegende Rechte
    orenthält, sie körperlicher und psychischer Gewalt aus-
    etzt und sie in Suizide treibt – das ist noch zu untersu-
    hen –, darf nicht erwarten, dass die Frau an der Spitze
    eutschlands darüber hinweglächelt. Frau Merkel hat

    ls Repräsentantin eines demokratischen Rechtsstaates
    ie Pflicht, deutlich zu fordern, dass dieses Lager ge-
    chlossen wird.

    Der Präsident der USA führt den Krieg gegen Terror
    it all seinen Unerträglichkeiten, zum Beispiel mit be-

    onderen Verhörmethoden in Abu Ghureib, politisch ka-
    astrophalen Auswirkungen im Irak, neuen Bombarde-

    ents, geheimen Gefängnissen und all dem, womit der
    ntersuchungsausschuss sich zu beschäftigen hat. Guan-

    anamo ist ein Schandfleck für das Völker- und das Men-
    chenrecht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nicht nur die Fraktion Die Linke, die aus tiefer Über-
    eugung gegen den Krieg gegen Terror ist, sieht das so
    nd vertritt diese Einstellung. Ich denke, wir Abgeordne-
    en sollten es dem Europaparlament gleichtun und eine
    emeinsame Erklärung abgeben. Diese Realität belastet
    n nicht unbeträchtlicher Weise die deutsch-amerikani-
    chen Beziehungen.

    Mit Kontinuität sind die transatlantischen Bezie-
    ungen unter der großen Koalition meines Erachtens
    icht treffend beschrieben. Die Zeit nach dem Kalten
    rieg währt schon 16 Jahre. Durch die Macht des Fakti-

    chen hat sich mehr neu definiert, als die Politik je dis-
    utiert hat. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt die
    euen Kriege des 21. Jahrhunderts ab, auch wenn sie im
    amen der Terrorbekämpfung geführt werden.






    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    Die große Koalition aber löst sich in dieser Frage
    nicht aus der unguten Überloyalität zu den USA. Im Ge-
    genteil: Sie versucht, mit einer Militarisierung der EU
    neben der NATO einen eigenen militärischen Arm zu be-
    wegen.

    All das geschieht in völkerrechtlich nicht gesicherter
    oder in verfassungsrechtlich zweifelhafter Weise. Eine
    weltweit einsetzbare Interventionsarmee soll nach
    60 Jahren die Verteidigungsarmee ablösen. Das deutsche
    Selbstverständnis soll sich ändern. Man ändert lieber die
    Verfassung, als dass man die Politik zivilisiert. Zivilisie-
    rend wäre es, alle Anstrengungen zu unternehmen, sich
    aus der Abhängigkeit von Öl und Gas zu emanzipieren.

    Nicht alle Konflikte dieser Welt lassen sich auf dieses
    Schema zurückführen. Der Konflikt Israel/Palästina
    beispielsweise steht in einem anderen historischen und
    aktuellen Kontext. Aber auch da schlägt sich Deutsch-
    land nur auf die Seite Israels und der USA.

    Im Iran geriert sich Deutschland als diplomatische
    Vortruppe der US-genehmen Positionen. Der Iran hat
    sich keiner Verletzung des Atomwaffensperrvertrags
    schuldig gemacht, aber er droht in unannehmbarer Weise
    Israel. Und dennoch: Wir Linke setzen auf eine diploma-
    tische Lösung und eine Friedenskonferenz als Bühne da-
    für.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Etwas näher gerückt ist erfreulicherweise eine friedliche
    Beilegung des Konflikts. Bemerkenswert bleibt aus mei-
    ner Sicht: Deutschland scheint über kein eigenes diplo-
    matisches Besteck zu verfügen. Es ist eine Außenpolitik,
    die sich in dem Kreis der G 8 und einer neuen Militär-
    macht Europa einfindet.

    Es mag im Einzelnen nach nicht zusammenhängen-
    den Außenaktivitäten aussehen, wenn überallhin Solda-
    ten entsandt werden. Trotzdem ergibt sich ein stimmiges
    Bild. Deutschland will den Kampf um die Ressourcen
    mal mit der NATO, mal mit der EU gewinnen. Das ist
    eine Ausrichtung, die wir Linke nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mitte Juli treffen sich in Sankt Petersburg die Regie-
    rungschefs der G-8-Staaten. Sie treffen, wie immer,
    Verabredungen von globaler Tragweite. Ein repräsentati-
    ves Gremium für solche weitreichenden Entscheidungen
    sind sie aber keinesfalls.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie haben nicht das Mandat der Welt, um maßgeblichen
    Einfluss auf diese zu nehmen. Nur ein Siebtel der Welt-
    bevölkerung lebt in diesen reichen G-8-Staaten und doch
    wird die Geschäftspolitik des Internationalen Währungs-
    fonds und der Weltbank von ihnen allein bestimmt.


    (Markus Löning [FDP]: Weil das ja auch diejenigen sind, die es bezahlen!)


    Mittlerweile eignet sich die G 8 immer mehr Themen
    an, die bei der UNO besser aufgehoben wären, zum Bei-
    spiel das Thema HIV/Aids. Der UN-Aids-Gipfel vor
    drei Wochen in New York ergab unter anderem, dass

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    (C (D ids/HIV, gerade was Spritzdrogengebrauch und Prostiution angeht, so eng mit der afghanischen Drogenmafia erbunden ist, dass es ohne eine weltweit neue Ausrichung der Drogenpolitik nicht zu einer Beherrschung der nfektion kommen kann. Es gibt aber keine Anzeichen ich war gerade in Russland –, dass die Mächte der G 8 om unsinnigen und gescheiterten „Krieg gegen Droen“ ablassen und sich einer aufgeklärten Politik zuwenen. Oder glaubt jemand, Präsident Putin wird nach Peersburg die Erkenntnis haben, mit Methadon und eroinsubstitution für sich prostituierende Mädchen der Gefängnisinsassen den Kampf gegen Aids aufzuehmen? – Das ist ein Randthema der G 8; ich weiß. ber es ist aufgerufen worden. Die große Aufgabenstellung lautet: globale Energieicherheit. Im Klartext: Es wird dabei mehr Kriegsgeahr beim Kampf um die knapper werdenden Ressourcen nd eine Renaissance der Atomindustrie herauskommen. as halten wir für eine fatale Fehlentwicklung. Umso mehr muss begriffen werden, dass die UNO ufgewertet werden muss, wie es auch der UN-Generalekretär in dieser Woche in der „Frankfurter Rundschau“ agte, als er davon sprach, dass die Reichen einen erdrükenden Einfluss auf die Vereinten Nationen ausüben. Viele sagen zur EU-Politik: Nach dem Brüsseler ipfel ist die Zukunft ungewiss; die EU ist zerrissen. as kommt davon – so will ich etwas flapsig sagen –, enn man sich das Gigaprojekt „supranationale Ver asstheit“ in den Kopf setzt und glaubt, via einen Konent über die Meinung der Bevölkerung der Mitgliedtaaten hinweggehen zu können. Ich halte die Prognosen insichtlich einer Zerrissenheit für übertrieben. Das Proekt „Verfassung“ ist geplatzt. Mehr ist nicht passiert. ie Verträge bestehen weiter. Es kann auch ohne Verfasung eine Reform für ein soziales, friedliches Europa geen. Eine Reform jedoch hat die EU offenbar vollkommen erpasst; das ist die, die in einigen Ländern Lateinameikas stattgefunden hat. Deshalb begrüße ich, was Sie, err Mark, in Ihrer Haushaltsrede dazu gesagt haben. Hätte die Regierung unseren Antrag zum Wiener Gipel gelesen, wäre sie nicht erstaunt gewesen, dass es icht dazu gekommen ist, eine Freihandelszone auf ganz ateinamerika auszuweiten. Insofern ist es eine gute Nachricht, wenn dort im chlussdokument die Souveränität und die politische nabhängigkeit der Staaten Lateinamerikas hervorgehoen werden. Wir hoffen doch sehr, dass sich auch die SA diese Erklärung zu Gemüte führen. Das ist eine ute Nachricht. Keine gute Nachricht – damit komme ich zum chluss – kommt derzeit aus Afghanistan. Hier will die Monika Knoche NATO ihr Konzept ausweiten, ja sogar ISAF und Enduring Freedom faktisch zusammenlegen. Am Ende bekäme die Bundeswehr noch einen Kampfauftrag. Das wollen wir auf keinen Fall. Deutsche Soldaten sollen nicht Konfliktpartei werden. Was wir stattdessen brauchen, ist eine Exitstrategie. Die Truppenstellenden müssen folgende Fragen beantworten: Erstens. Was sind die eigentlichen Kriegsziele? Zweitens. Wann sind diese Kriegsziele erreicht? Drittens. Die Taliban sind erstarkt, es blüht der Mohnanbau, es herrscht der Drogenhandel – was jetzt? Wir sagen, Afghanistan ist so nicht zu schaffen – nicht mit Waffen. Die wichtige und richtige Antwort findet man in einer radikalen Energiewende und dem Ende des Krieges um Öl. Das befriedet die Transitund Exportstaaten, minimiert das Risiko atomarer Bewaffnung und schließt eine radikale Abwehr vom Krieg gegen Drogen ein. Ich danke Ihnen. Das Wort hat jetzt der Kollege Eckart von Klaeden von der CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir stehen in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten vor wichtigen Herausforderungen und Entscheidungen in der Außenund Sicherheitspolitik. Ich nenne beispielhaft Iran, Afghanistan und Kongo. Bei all diesen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie wir gemeinsam mit unseren Partnern und Verbündeten auch in Zukunft in der Lage sein werden, die globale Ordnung zu gestalten. Das gilt zunächst einmal für den Iran. Dort geht es um die Durchsetzung der Aufrechterhaltung unserer Prinzipien, nämlich um die Achtung des Völkerrechts und globaler Institutionen, um die Fortführung der Abrüstung und Unterbindung der Proliferation sowie um die Anerkennung des Existenzrechts Israels. Es geht deshalb auch nicht, Frau Kollegin Knoche, um einen Konflikt zwischen dem Iran und den USA, sondern um einen Konflikt des Iran mit der internationalen Rechtsgemeinschaft. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Es ist nicht zuletzt ein besonderer Erfolg der Bundes-
    regierung – Frau Knoche, auch hier hätten Sie sich ein
    anderes Feld für Ihre Kritik an der Bundesregierung aus-
    suchen müssen; Sie müssten allerdings selbst herausfin-
    den, welches –,


    (Monika Knoche [DIE LINKE]: Danke für den Hinweis!)


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    (C (D ass dem Iran ein neues Verhandlungsangebot unterbreiet worden ist. Wir müssen bei dieser Frage geschlossen nd auch entschlossen vorgehen. Geschlossenheit beieht sich auf den Weg und Entschlossenheit auf das iel. Der Iran darf auf keinen Fall Nuklearmacht werden. as ist die Forderung des Völkerrechts. Völkerrecht ist ine Sollensordnung mit dem Anspruch auf internatioale Durchsetzung, eine Ordnung, die am Ende auch geen den Willen des Rechtsunterworfenen durchgesetzt erden muss. Dazu müssen wir bereit sein, alle geeigne en und erforderlichen Mittel einzusetzen, die nukleare ewaffnung des Iran zu verhindern, und dürfen von ornherein keine Optionen ausschließen. Bundesaußenminister Steinmeier hat zu Recht in eiem „Spiegel“-Interview in dieser Woche eine neue ualität in der amerikanischen Außenpolitik festgestellt. as gilt auch für unsere Außenpolitik. Wir bekennen uns m Koalitionsvertrag zum effektiven Multilateralismus. nsere Verpflichtung ist es, seine Effektivität – das heißt ie Fähigkeit, Probleme multilateral lösen zu können – nter Beweis zu stellen. Der Iran betont wie viele andere muslimische Staaten ei der Auseinandersetzung immer wieder die Ehre seier Nation. In der Tat verfügt der Iran über eine jahrtauendealte beeindruckende Geschichte. Das erneute Verandlungsangebot zeigt, wie respektvoll wir den Iran ehandeln. Die Ehre des Iran wird aber nicht durch die ehandlung durch den Westen, sondern durch die Äuße ungen seines Präsidenten Ahmadinedschad verletzt. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Zuruf von der LINKEN: Auch keinen Krieg?)


    s geht nicht nur um die Ehre des Iran, sondern auch um
    nsere Ehre


    (Zurufe von der LINKEN)


    nd unsere Pflicht, dem Recht zur Durchsetzung zu ver-
    elfen. Opus iustitiae pax – der Friede ist das Werk des
    echts.

    Vor ähnlichen Herausforderungen stehen wir auch in
    ezug auf Nordkorea. Wir haben in diesen Tagen erfah-

    en, dass Nordkorea vor dem Abschuss einer so genann-
    en Taepodong-2-Rakete steht, einer nordkoreanischen
    ontinentalrakete, die die USA erreichen und letztlich

    uch uns bedrohen kann. Ein heißer, möglicherweise so-
    ar nuklearer Konflikt in Ostasien würde Länder treffen,
    ie enge Partner von uns sind, und die Weltwirtschaft
    uf das Schwerste erschüttern. Gareth Evans, der Präsi-
    ent der International Crisis Group, hat Nordostasien als
    inen der gefährlichsten Brandherde der Welt qualifiziert
    nd das auch an der „Wiederauferstehung eines rüden
    ationalismus“ in der Region festgemacht.

    Nordkorea und Iran zeigen uns, dass unsere Sicher-
    eit auch durch Konflikte in weit entfernten Regionen
    efährdet werden kann.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Am Hindukusch!)







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    Eckart von Klaeden
    Deswegen ist es wichtig, dass die NATO den Dialog und
    die globale Partnerschaft mit Staaten wie Japan oder
    Australien sucht, die unsere Werte und unsere sicher-
    heitspolitischen Interessen teilen.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Unsere nicht!)


    Auch Singapur ist ein Partner von uns und kann eventu-
    ell eine Vermittlerrolle übernehmen.

    Es ist richtig und wichtig, dass wir uns weiterhin in
    Afghanistan und im Kongo mit Bundeswehrsoldaten
    engagieren. Ich will hier ausdrücklich den Soldatinnen
    und Soldaten für ihren Einsatz danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Einsätze sind ein Beispiel für das breite internatio-
    nale Engagement und die Verpflichtung zum Völker-
    recht der Bundesrepublik Deutschland.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: „Zum Völkerrecht der Bundesrepublik Deutschland“ – das ist genial!)


    In Afghanistan müssen wir mehr dafür tun, dass die
    Afghanen auch in entlegenen Gegenden von internatio-
    nalen Einsätzen profitieren und damit die Präsenz in-
    ternationaler Organisationen anerkennen. Wir müssen
    mehr und effektivere Maßnahmen gegen Drogenanbau
    und -handel treffen. Wir sollten die Kritik von Lakhdar
    Brahimi, dem ehemaligen algerischen Außenminister
    und Sondergesandten der UNO, in der „FAZ“ vom
    6. Juni 2006 beherzigen. Er mahnte, die internationale
    Gemeinschaft müsse sich realistische Ziele setzen und
    auf das Wesentliche konzentrieren, so beispielsweise in
    Afghanistan auf den Aufbau der Rechtsstaatlichkeit.
    Nach Brahimi könne es nicht darum gehen, aus Afgha-
    nistan ein Schweden zu machen, und es deshalb mit
    800 Nichtregierungsorganisationen zu überziehen und
    Geld „ohne Sinn und Verstand“ zu verteilen.


    (Beifall der Abg. Monika Knoche [DIE LINKE])


    Was wir im Kongo nach dem Wahlprozess unterstüt-
    zen wollen, muss auch heute schon eine Rolle spielen
    und darauf müssen wir uns stärker konzentrieren. Wir
    müssen größeres Gewicht auf den Aufbau einer formel-
    len, transparenten und rationalen Bergbauwirtschaft, die
    auch ihren Beitrag für die kongolesische Bevölkerung
    leisten kann, legen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Erste richtige Schritte sind die europäische Initiative zu
    Transparenz in der Rohstoffindustrie sowie die geplante
    Einrichtung einer Kommission zur Überwachung der
    Rohstoffförderung im Kongo. Wir sollten die afrikani-
    schen Staaten viel mehr ermuntern, sich stärker dem
    Aufbau regionaler Märkte zu widmen. Das ist die beste
    Entwicklungszusammenarbeit. Mosambiks wirtschaftli-
    cher Aufschwung zum Beispiel ist mitunter auf die be-
    eindruckende Steigerung eines interregionalen Handels
    in der SADC zurückzuführen.

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    (C (D Die genannten Themen haben eines gemeinsam, was or wenigen Jahren noch nicht der Fall war: Bei all dieen Fragen spielt China eine zunehmend wichtigere olle. Dies wird besonders bei dem Thema Energie icherheit deutlich. China, aber auch die anderen asiatichen Staaten von Indien über die südostasiatischen Läner bis nach Japan stellen für uns als Deutsche und für uropa die Herausforderung überhaupt dar. Wir stehen m Anfang eines asiatischen Zeitalters und die besonere Wichtigkeit Asiens für unsere Politik, nicht nur für nsere Außenpolitik, haben die Reisen von Bundesinister Steinmeier und auch der Bundeskanzlerin un erstrichen. China drängt auf die Weltmärkte. Das ist keine Neugkeit. Indien und China vereinen 40 Prozent der Weltevölkerung im arbeitsfähigen Alter. Im besten Fall ist hina auf dem Weg, die technologischen und finanziel en Stärken einer hoch entwickelten Gesellschaft mit em Kostenvorteil eines Entwicklungslandes zu verbinen. China ist nicht mehr allein die Werkbank der Welt. hina verfügt mit über 750 Milliarden US-Dollar über ie zweitgrößten Devisenreserven der Welt. Chinesische amilien haben eine enorme Sparquote; sie liegt bei irca 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. China baut ein Humankapital kontinuierlich aus. Chinesische Uniersitäten graduieren jährlich mehr als 200 000 Ingeieure. Die chinesische Regierung gründet jedes Jahr ber 200 Forschungsinstitute. Das Microsoft-Entwickungsbüro in China dominiert zunehmend die Innovatioen dieses Weltkonzerns. Indien blickt auf ähnlich kraftolle Zahlen. – Auf diese geballte Entwicklung müssen ir uns einstellen. Wir müssen uns fit machen für den ettbewerb und uns die Frage stellen, wie wir uns in ine zunehmend asiatisch dominierte Weltwirtschaft inegrieren. In diesem Zusammenhang sollten wir auch die Prinziien unserer Entwicklungszusammenarbeit mit China tändig neu hinterfragen und weiterentwickeln. Dazu geört, dass wir unsere eigenen Interessen, zum Beispiel an inem funktionierenden und transparenten Rechtssystem n China, in den Vordergrund stellen. Wir können nicht ie soziale und ökologische Verantwortung der chinesichen Regierung gegenüber ihrer eigenen Gesellschaft bernehmen. Wir sollten darauf achten, dass China koninuierlich und immer mehr für Leistungen bezahlt, die on uns erbracht werden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Die Herausforderung gegenüber China hat nicht nur
    ine innen-, sondern auch eine außenpolitische Dimen-
    ion. China stellt uns die Systemfrage. Das chinesische
    ystem, ein Einparteienstaat, der das Land wie ein gi-
    antisches modernes Wirtschaftsunternehmen führt, übt
    ufgrund seines Erfolges eine große Anziehungskraft
    us. Dagegen wirken westliche Demokratien schwerfäl-
    ig. Andere Staaten könnten in der Einschränkung der
    eteiligung der eigenen Bevölkerung eine Erfolgsformel

    ür ihre eigene Zukunft sehen. Deswegen sind wir he-
    ausgefordert, zu zeigen, dass unser System erfolgreich
    st. Die Reformen, die wir in unserem Land durchführen,






    (A) )



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    Eckart von Klaeden
    sind also auch Teil unserer Asienstrategie. Es geht um
    die Frage, wie unser Modell auf andere Länder aus-
    strahlt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dass China eine außenpolitische Herausforderung
    darstellt, zeigte sich erneut beim Treffen der Schanghai-
    Kooperation-Organisation in der vergangenen Woche.
    Die Organisation gewinnt regional auch in Abgrenzung
    zu den transatlantischen Partnern an Bedeutung; sie bot
    dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad eine inter-
    nationale Bühne. Des Weiteren finden Herrscher wie die
    birmanischen Generäle, Diktatoren wie Mugabe, Popu-
    listen wie Chávez oder islamische Führer wie Bashir Un-
    terstützung in Peking, weil ihre Länder über wertvolle
    Bodenschätze verfügen. Das erschwert unsere Bemü-
    hungen um Förderung der Demokratisierung in diesen
    Ländern. Zudem kann das Verhalten Chinas zum Bei-
    spiel gegenüber dem Sudan oder dem Iran unmittelbar
    unsere europäischen Sicherheitsinteressen berühren.

    Welche Konsequenzen müssen wir daraus ziehen?

    Erstens. Wir müssen alles dafür tun, dass sich China
    friedlich und im Rahmen des internationalen Rechts ent-
    wickeln kann. Wir müssen China, soweit es geht, in die
    internationale, globale Ordnung einbinden. Daran muss
    China selber ein Interesse haben, weil es die internatio-
    nale, die globale Interdependenz als eigenen Entwick-
    lungsweg gewählt hat.

    Zweitens müssen wir China ermuntern, einen eigenen
    Beitrag zur Regelung von Problemen zu leisten. Letzt-
    lich kann auch China kein Interesse an Instabilität wie
    im Sudan oder in Simbabwe haben.

    Drittens müssen wir Europäer uns sehr viel mehr um
    unsere natürlichen Verbündeten kümmern, um unsere
    Gleichgesinnten in Asien, mit denen wir gemeinsame
    politische Ziele verfolgen. Ich nenne hier insbesondere
    Japan, aber auch Südkorea oder Singapur.

    Wir haben ein Interesse an einer friedlichen Entwick-
    lung Chinas zu mehr Wohlstand. Wir haben aber auch
    ein Interesse daran, dass die Risiken in der Entwicklung
    Chinas gesehen werden und alles getan wird, dass ent-
    sprechende Entwicklungen nicht eintreten.

    Das führt uns zu den Aufgaben, die wir in Europa
    wahrzunehmen haben. Die europäische Sicherheitsstra-
    tegie soll dafür sorgen, dass sich Sicherheit und Wohl-
    stand in unserer Nachbarschaft weiterentwickeln kön-
    nen. Dazu gehört die Entwicklung auf dem Balkan, aber
    auch die Entwicklung in der Ukraine. Die Ukraine ist
    ein Schlüsselland in Osteuropa. Deswegen ist es gut,
    dass sich in der letzten Nacht die Parteien der orangenen
    Revolution auf eine Neuauflage der Koalition geeinigt
    haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Ukraine braucht eine klare europäische Perspektive
    und wir müssen ihr diese klare europäische Perspektive

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    (C (D inräumen. Die Zusammenarbeit mit der Ukraine könnte nd sollte ein Schwerpunkt der deutschen EU-Präsidentchaft sein. Dabei gilt es auch – wir sind ja in der Hausaltsdebatte –, die Instrumente unserer Außenpolitik auf olche Schlüsselländer wie die Ukraine stärker auszuichten. In diesem Zusammenhang möchte ich, wie es der ollege Mark schon getan hat, die Arbeit der politi chen Stiftungen in der Ukraine, aber auch in anderen ändern ganz besonders loben und ihnen dafür danken. ir sollten darauf achten, dass den politischen Stiftun en für ihre hervorragende Arbeit auch in Zukunft die ötigen Mittel zur Verfügung stehen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein letztes Wort zu Russland. Das G-8-Treffen in
    ankt Petersburg im Juli steht unmittelbar bevor. Russ-

    and steht vor ähnlichen Herausforderungen wie China.
    usslands Demokraten benötigen den Westen als Mo-
    ell. Wir wollen, dass die viel beschworene strategische
    artnerschaft zwischen Deutschland und Russland nicht
    ur eine wirtschaftliche Partnerschaft ist, sondern sich
    iese Partnerschaft an universellen Werten orientiert.
    azu gilt es die Vertrauensbasis weiterzuentwickeln. In
    iesem Zusammenhang spielt auch die Frage, wie sich
    ussland innenpolitisch entwickelt und wie es sich sei-
    en Nachbarn gegenüber verhält, eine Rolle. Was die in-
    enpolitische Entwicklung Russlands angeht, so will ich
    ier ganz deutlich sagen, weil es dazu einen Antrag der
    rünen gibt, dass wir die Übergriffe auf unseren Kolle-
    en Volker Beck bedauern und verurteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass die Delega-
    ion der Nichtregierungsorganisationen, die vor zwei

    ochen auf Einladung von Andreas Schockenhoff in
    erlin war, zum Ausdruck gebracht hat, welche Wert-

    chätzung Andreas Schockenhoff bei den Nichtregie-
    ungsorganisationen in Russland genießt und dass ihm
    ie demokratische Entwicklung Russlands sehr am Her-
    en liegt. Deswegen werden wir Ihren Antrag ablehnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)