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ID1602800400

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    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Gerhardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jede neue

    undesregierung hat natürlich die Chance eines Neuan-
    angs. Sie bekommt sozusagen die ersten 100 Tage als
    abatt. Dann beginnt die Diskussion; dann sieht man ge-
    auer hin. Wenn wir jetzt genauer hinsehen, Frau Bun-

    ext
    deskanzlerin, müssen wir eines feststellen: Maßstab der
    Beurteilung ist nicht das Arrangement, das die beiden
    großen Parteien in der Koalitionsvereinbarung getroffen
    haben, Maßstab ist die Wirklichkeit. Diese zeigt eines:
    Ein Personalwechsel reicht nicht; ein Politikwechsel ist
    für die Bundesrepublik Deutschland notwendig.


    (Beifall bei der FDP)


    Die entscheidenden Themen für die Menschen sind
    Arbeit und Zukunftschancen. Aber es wird noch so ge-
    tan, als gäbe es nur Deutschland und seine Branchen.
    Die Tarifverhandlungen werden so geführt. Die alten
    Wohlfahrtsversprechen werden von Ihrer Koalition noch

    e soziale Begleitung von Arbeitslosigkeit
    Anspruch, dass das Prinzip „Vorfahrt für
    das wir uns mit Ihnen noch wenige
    er Wahl einig waren, wieder in den
    e Ausspra-
    n.

    so gemacht. Di
    nimmt Sie so in
    Arbeit“, über
    Wochen vor d






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Gerhardt
    Hintergrund getreten ist. Es gehört aber nach vorne. Des-
    halb muss ein Politikwechsel erfolgen.


    (Beifall bei der FDP)


    Er muss in einem Land erfolgen, das eigentlich darauf
    achten muss, dass Marktwirtschaft, Innovation und
    moderne Arbeitsmarktpolitik nicht an kultureller Bo-
    denhaftung verlieren. Unser Land hat wie kein anderes
    sein Selbstbewusstsein aus wirtschaftlichem Erfolg ge-
    zogen. Aber als ich die gestrige Debatte verfolgt habe
    – die Rede des Finanzministers und insbesondere die
    Rede des Kollegen Poß –, habe ich festgestellt, dass bei
    Ihnen die ganze alte, wirkungslose sozialdemokratische
    Apotheke der Arbeitsmarktpolitik voll in Kraft bleibt.
    Diese hat zu 5 Millionen Arbeitslosen geführt.


    (Beifall bei der FDP – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Vorsicht bei Apotheken!)


    Sie sprechen von Kontinuität. Ich weiß, warum Sie
    „Kontinuität“ sagen müssen. Sie müssen vermeiden, Ih-
    rem Koalitionspartner heute selbst zu sagen, dass er mit
    dieser ältlichen Politik die Verantwortung für 5 Millio-
    nen Arbeitslose trägt. Wenn Sie das nicht tun, sind diese
    Arbeitslosen ab heute auch Ihre Arbeitslosen.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie müssen Ihre Arbeitsmarktpolitik ändern.


    (Zuruf von der SPD: Bei Ihnen wären es 6 Millionen! Bei der FDP hätten wir noch viel mehr!)


    Lassen Sie mich nur wenige Punkte ansprechen – da
    reicht nämlich kein Schulterklopfen in den Reihen der
    Koalition und keine Wohlfühlpolitik –: Die ältliche Poli-
    tik, die Sie machen, zeigt sich zum Beispiel an den Ich-
    AGs. Sie haben die Abgaben für Minijobs erhöht. Sie
    müssen sich in diesem Zusammenhang auch die Diskus-
    sion über Mindestlöhne vor Augen halten. Frau Bun-
    deskanzlerin, ich kann Ihnen schon jetzt sagen, wozu die
    Einführung von Mindestlöhnen führen würde: Dadurch
    würde kein einziger Arbeitsplatz geschaffen, sondern es
    würden die Arbeitsplätze derjenigen vernichtet, die sie
    am dringendsten brauchen: die der Geringverdiener. Das
    weiß jedermann.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Ja, ja! Und wahrscheinlich auch jede Frau!)


    Aber das dringt in Ihrer Koalition nicht durch. Ihre
    alte Arbeitsmarktpolitik hat nur eine Wirkung: Sie stiftet
    Frieden zwischen Ihren Sozialausschüssen und dem Pro-
    gramm der Sozialdemokratischen Partei. Als Kanzlerin
    haben Sie aber keine Verantwortung für ein Arrange-
    ment dieser beiden Flügel, sondern Sie haben Verant-
    wortung für Deutschland. Daher ist diese Politik falsch.


    (Beifall bei der FDP)


    Ein weiterer Aspekt, der gerne erwähnt wird, ist die
    volkswirtschaftliche Steuerquote. Jeder kennt sie


    (Joachim Poß [SPD]: Nein! Das stimmt nicht! Sie kennen sie nicht!)


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    (C (D nd jeder sagt, dass sie in Deutschland statistisch gering st. Ja, das ist richtig. Aber die entscheidende Steueruote für Investitionen, durch die in Deutschland Areitsplätze geschaffen werden, ist statistisch nicht geing. Sie ist hoch. Deshalb ist die Frage, ob wir die Steuern senken wolen, keine Frage eines beliebigen Parteiprogramms. Wir ollen die Steuern doch nicht, wie Sie meinen, senken, m Geld zu verteilen. Wir wollen sie senken, weil die rößte soziale Sicherheit nicht die alte Arbeitsapotheke er SPD bietet, sondern ein Arbeitsplatz in der Bundesepublik Deutschland. as ist unser Ziel. Deshalb kommen Sie nicht darum herum – das ist uch an Sie in den Reihen der Union gerichtet –, sich ieder an die Politik zu erinnern, die Sie wie wir in der etzten Legislaturperiode für richtig gehalten haben, als ir uns gemeinsam für Steuervereinfachungen und teuersenkungen eingesetzt haben. ass Sie diese Politik mit Ihrem jetzigen Partner nicht urchsetzen können, müsste Ihnen zumindest ein chlechtes Gewissen verschaffen. Daran will ich hier ernnern. Sie wissen, dass der Flächentarif mittleren und kleien Unternehmen schadet. Das nimmt die linke Seite ieses Hauses aber nicht zur Kenntnis. Sie sollten die ourage haben, das zu sagen. Denn es ist wahr, dass Areitsplätze durch Flächentarife eher vernichtet als gechaffen werden (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: So ein Blödsinn!)


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Richtig!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Ja, richtig!)


    (Beifall bei der FDP)


    nd dass wir den Mittelständlern Chancen geben müs-
    en.

    Sie haben beschlossen, ein 25-Milliarden-Euro-Pro-
    ramm aufzulegen. Dabei geht es um Verteilungen zu-
    unsten von Familien mit Kindern, um die steuerliche
    bsetzbarkeit von Handwerkerrechnungen und vieles

    ndere. Aber können Sie sich einmal ins Gedächtnis ru-
    en, dass Sie den Bürgern mit diesen 25 Milliarden Euro
    ur ein Fünftel von dem geben, was Sie ihnen in den vier
    ahren dieser Legislaturperiode wegnehmen? Davon
    önnen Sie doch keine Arbeitsmarkteffekte erwarten.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie nehmen zu viel und Sie geben zu wenig. Sie ver-
    ahren nach dem Prinzip Hoffnung und versuchen, mit
    iesen 25 Milliarden Euro die Mehrwertsteuererhöhung
    u Beginn des nächsten Jahres auszugleichen. Das ist
    ein Programm und kein Ziel. Das werden Sie nicht er-
    eichen.

    Das Verbraucherverhalten ist in Deutschland anders
    ls in Amerika. Die Deutschen haben eine „sparsame“






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Gerhardt
    Mentalität. Wir üben selbst bei geringen Wachstumsra-
    ten und zarten Wachstumspflänzchen immer noch große
    Zurückhaltung. Meinen Sie, die Bürger geben diese Zu-
    rückhaltung im Verhältnis fünf zu eins auf, nur weil Sie
    sie ermuntern, noch in diesem Jahr zu konsumieren?
    Wenn sie das täten, würden sie sich im nächsten Jahr zu-
    rückhalten. Das ist eine ganz gefährliche Politik, die
    nicht ausreicht, um einen Umschwung einzuleiten.


    (Beifall bei der FDP)


    Über unsere großen sozialen Sicherungssysteme hat
    Barbier in der vorletzten Woche einen bemerkenswert
    klugen Satz in der „FAZ“ geschrieben:

    Die Generation der „wenigen“ wird in der Reform-
    verweigerung ihrer Eltern kein Argument sehen, ei-
    nen Generationenvertrag einzuhalten, den sie nie
    geschlossen hat.

    Wie wahr!

    Jetzt warten wir auf die Antwort der großen Koali-
    tion. Die meisten Bürger sagen: Diese Koalition ist so
    groß; sie muss das jetzt packen. Dabei muss es um die
    Reform unserer sozialen Sicherungssysteme gehen. Herr
    Müntefering weiß wie ich, dass das zarte Pflänzchen, das
    er als großes Reformvorhaben angekündigt hat – die
    Rente mit 67 –, eigentlich eher dazu gedient hat, dass er
    es umgehen konnte, im Rentenbericht zu erwähnen, dass
    die Beiträge erhöht werden müssen.


    (Beifall bei der FDP)


    Das ist doch kein Reformbeitrag. Vielmehr geht es um
    höhere Abschläge als vorher.

    Man leistet doch keinen Beitrag zur Reform eines
    Rentensystems, indem man die gesetzliche Rente unter
    Naturschutz stellt, so wie das ein Teil der Union und die
    ganze SPD machen, obwohl man weiß, dass sie nur noch
    eine Grundsicherung im Alter sein wird. Eine Beitrags-
    entwicklung nach oben ist kaum zu stoppen.

    Sie sagen, Sie möchten die Arbeitslosenversiche-
    rung umorganisieren und durch Mittel aus der Mehr-
    wertsteuererhöhung entlasten. Uns wurde jahrelang ge-
    sagt – Frau Bundeskanzlerin, Sie waren mit uns in der
    Opposition –, dass die Rentenversicherungsbeiträge
    durch die Einnahmen aus der Ökosteuer stabil gehalten
    werden sollen. Die Ökosteuer ist dauernd erhöht wor-
    den; die Beiträge sind aber nicht stabil geblieben. Wer
    das sehenden Auges weiter hinnimmt und auf Kontinui-
    tät verweist, der ist zu einem Reformschritt wirklich
    nicht in der Lage.


    (Beifall bei der FDP)


    Es ist doch ganz simples Einmaleins – das weiß die
    Bevölkerung auch –: Wenn die Menschen in Deutsch-
    land später in den Beruf eintreten, früher aus dem Beruf
    ausscheiden und die Lebenserwartung steigt, dann ist ein
    solches System nicht mehr über stabile Beiträge zu fi-
    nanzieren. Ich kann nur jedem jungen Menschen raten,
    sein Geld zur Bank zu tragen und es anzulegen; denn so
    hat er eine größere Sicherheit als über die gesetzliche
    Rente.

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    (C (D (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Ja, genau, das ist Ihr Prinzip! – Weitere Zurufe von der SPD)


    ie informieren die Öffentlichkeit nicht richtig.

    In dieser Woche führen Sie Gespräche zur Gesund-
    eitsreform. Ich befürchte, dass die Reform am Ende so
    ussehen wird, wie Spekulationen das andeuten: Es wird
    in versicherungspolitisches Ungetüm geben mit ein bis-
    chen Bürgerversicherung, ein bisschen Kopfpauschale
    nd ein bisschen Umlage. Frau Bundeskanzlerin, es wird
    eine vernünftige Reform werden, wenn Sie nur neue
    eldquellen erschließen wollen. Sie müssen sich der un-
    equemen Aufgabe stellen, den Menschen Wahlfreiheit
    u geben. Sie müssen sich selbst entscheiden können, bei
    em sie sich wie hoch versichern.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Diskussion über die Föderalismusreform ist ei-
    entlich noch gar nicht abgeschlossen. Wir haben viel-
    eicht ein erstes Stück des Weges geschafft. Wenn nicht
    uch die Frage der Finanzbeziehungen geklärt wird,
    ird diese Reform ihre Wirkung verfehlen. Aber selbst
    ie jetzige Reform ist hoch umstritten.

    Ich möchte auf den Punkt Bildung zu sprechen kom-
    en. Egal welche Ebene verfassungsrechtlich für die
    chulen oder für die Hochschulen zuständig ist, es
    uss klar sein: Die Hochschulen gehören weder dem
    und noch den Ländern. Die Hochschulen gehören in

    hre eigene Verantwortung. Wenn die Länder sie über-
    ehmen wollen, müssen sie den Hochschulen Autono-
    ie geben.


    (Beifall bei der FDP)


    enn die Länder verfassungsrechtlich für die Schulen
    uständig bleiben wollen, müssen sie ihre Kultusminis-
    er in Bewegung setzen und gleiche Qualitätsmaßstäbe
    ür die Schulen in der Bundesrepublik Deutschland erar-
    eiten. Es kann doch nicht sein, dass die Kinder, wenn
    ie Familie umzieht, mit derart unterschiedlichen Quali-
    ätsmaßstäben an den Schulen konfrontiert werden. Das

    uss ein Ende haben.


    (Beifall bei der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum wollen Sie dann zustimmen?)


    Der Bund ist nicht klüger als die Länder, Frau Künast.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden jede Woche anderen populistischen Unsinn!)


    enn die Länder verfassungsrechtlich zuständig sind,
    ann müssen sie die Maßstäbe festlegen. Daran führt
    ein Weg vorbei.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen der Union, der
    PD und der Grünen, es ist ein Irrglaube, anzunehmen,
    ass Sie letztendlich das erreichen, was Sie wollen,
    enn Sie bestimmte Forschungsfelder in den Biowissen-

    chaften in Deutschland verbieten. Sie können wissen-
    chaftliche Neugier nicht verbieten. Es waren nicht nur
    ie Grünen, die uns daran gehindert haben, in diese






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Gerhardt
    Wachstumsmärkte zu gehen; es waren auch viele aus den
    Bereichen der großen Koalition, die eine Art moralische
    Letztbegründung abgegeben haben. Denjenigen möchte
    ich von den Freien Demokraten entgegensetzen: Es ist
    Ausdruck von Moral und Ethik, wenn Gesellschaften sa-
    gen, dass es legitim ist, eine Brandmauer bezüglich des
    Nichteingreifens in die Keimzelle menschlichen Lebens
    einzuziehen. Es muss aber möglich sein, Medikamente
    zu entwickeln, die das Leiden von Menschen lindern.
    Auch das ist eine hohe moralische und eine klare ethi-
    sche Position. Wer die Forschung in diesen Feldern in
    Deutschland verweigern will, der muss auch die Konse-
    quenzen darlegen. Es werden nämlich andere von dem
    technologischen Vorsprung und dem Wissensvorsprung
    profitieren. Auf unseren Markt werden die Ergebnisse
    erst Jahre später und zu viel höheren Preisen kommen.
    Zwischenzeitlich werden wir Arbeitsplätze verlieren.
    Das ist der Sachverhalt.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie können dort nicht nur Kontinuität fordern, es
    muss auch Änderungen geben. Frau Bundeskanzlerin,
    Sie sind Naturwissenschaftlerin und wissen das viel bes-
    ser: Entweder ist ein Kernkraftwerk sicher oder nicht.
    Wenn es nicht sicher ist, muss es abgeschaltet werden.
    Wenn es sicher ist, kann es doch keine Restlaufzeit ge-
    ben, die Sie bestimmen.


    (Zurufe von der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Das sagt sogar Herr Oettinger!)


    Zu diesem Punkt gehört auch: Sie führen jetzt den
    Energiegipfel durch und wissen so wie ich, dass der
    Verbrauch fossiler Brennstoffe in der Welt ansteigt. Dem
    kann man doch nur mit einem Mix begegnen, zu dem
    auch die Kernenergie gehört. Es kann doch nicht wahr
    sein, dass die Kompetenz Deutschlands im Bereich der
    Kernenergie nur wegen eines Koalitionspartners, der
    dauernd von Kontinuität spricht, verloren geht. Es geht
    nicht um den Neubau von Kraftwerken, es geht um die
    Kompetenz in dieser Technologie.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Bürgerrechte gehören zu einer Vertrauensbezie-
    hung zwischen dem Staat und den Bürgern. In der alten
    Koalition haben Sie unter kräftiger Mitwirkung der Grü-
    nen Einblicke in Konten ermöglicht, wodurch der glä-
    serne Bürger geschaffen wurde. Mit Datenabfragen ha-
    ben Sie den gläsernen Steuerzahler geschaffen. In der
    alten rot-grünen Koalition haben Sie die Abwehrrechte
    der Bürger geschwächt. Meine Damen und Herren von
    der SPD, es wäre eine Kurskorrektur notwendig: Nicht
    der Staat gewährt den Bürgern gnädig Freiheit,


    (Beifall bei der FDP)


    sondern die Bürger gewähren dem Staat Einschränkun-
    gen ihrer Rechte zum Schutz und im Interesse aller.
    Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Deshalb gilt hier: Er-
    forderlich ist keine Kontinuität, sondern eine Kurs-
    korrektur.


    (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Sie wollen Steuerhinterziehungen!)


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    (C (D Das gilt auch für einen Teil der deutschen Außenpoliik. Wir alle wissen, dass das im europäischen Rahmen otwendig ist. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn Sie so weitermachen, bekommen Sie einen steifen Hals!)


    as bedeutet aber kein Outsourcing nach Brüssel. Es ist
    ine Kurskorrektur notwendig, die ja auch durchgeführt
    ird. Es wird nicht darüber geredet; das ist richtig. Frau
    undeskanzlerin, ich will Sie an dieser Stelle ausdrück-

    ich loben. Sie haben erkannt, dass es notwendig ist, ab
    nd zu eine Zwischenlandung in den baltischen Staaten
    owie in Budapest und Prag einzulegen, wenn man Mos-
    au besucht. Das hat Ihr Vorgänger nie begriffen. Diese
    urskorrektur haben Sie vorgenommen. Wir begrüßen
    as ausdrücklich.


    (Beifall bei der FDP – Dirk Niebel [FDP]: Es ist klar! Die Pipeline geht ja auch nicht durch diese Länder!)


    Es muss aber noch eine andere erfolgen. Die Politik in
    er Europäischen Union muss in den ganzen Diskussio-
    en eines klarstellen – das ist auf dem letzten Gipfel mit
    er Stilblüte der Linguistik in der französischen Sprache
    ieder deutlich geworden –: Die Identität Europas be-

    teht nicht aus einer rückwärts gewandten Definition ei-
    es alten Sozialpaktes; die Identität und die Zukunfts-
    hance Europas bestehen aus der Wettbewerbsfähigkeit,
    em Willen zum Wettbewerb, dem Willen zur Innova-
    ion und aus all dem, was die ganze politische und Kul-
    urgeschichte Europas ausmacht.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da spricht die Partei der Besserverdiener! – Gegenruf des Abg. Dirk Niebel [FDP]: Seid ihr gerade aus dem Parlament geflogen?)


    Nein, meine Damen und Herren, es ist nicht wahr,
    ass es in Deutschland keine reformorientierte Mehrheit
    ibt. Wahr ist, dass die große Koalition nicht den Willen
    u einer wirklich innovativen Politik hat. Sie lösen sich
    öglicherweise wegen Ihres Koalitionspartners zu

    chwer vom Alten. Sie bemühen sich dauernd um Kon-
    ens und Ausgleichsaktivitäten. Ich weiß, dass Sie alle
    ände voll zu tun haben, um jedem Wunsch entgegenzu-
    ommen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Glos war immer besser!)


    Ich sage Ihnen aber: Weltweit werden sich nur die Ge-
    ellschaften behaupten, die Kompetenz im Wandel ent-
    alten. Dafür müssen Sie Ihre Politik ändern. Es geht
    icht nur ums Geld. Wir trainieren in Deutschland zu
    enig eine Mentalität, durch die das Land auch jenseits
    on materiellen Anreizen wieder nach vorne gebracht
    ird. Darauf kommt es aber an.


    (Beifall bei der FDP)


    as tun Sie nicht. Genau das ist aber die Aufgabe einer
    pposition. Wir von der FDP werden das tun.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wolfgang Gerhardt

    (Anhaltender Beifall bei der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war die Rede für den Privathaushalt der Besserverdiener!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Peter Ramsauer

von der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Ramsauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten
    Damen und Herren! Herr Kollege Gerhardt, ich glaube,
    wir haben viel mehr Gemeinsamkeiten in unseren politi-
    schen Vorhaben und in unserem politischen Denken, als
    dies Ihre erregte Eröffnungsrede heute vermuten lässt.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Erregt ist was anderes, Herr Kollege! – Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Das lasse ich einmal so in die Öffentlichkeit hallen. –
    Sie haben, lieber Herr Kollege Gerhardt, einen Politik-
    wechsel eingefordert. Dieser erste Haushalt der großen
    Koalition ist das Kursbuch für einen neuen Kurs, für den
    Politikwechsel, von dem Sie gesprochen haben. Er ist
    ein Kursbuch für einen Kurs der Verantwortung und des
    Vertrauens.

    Herr Kollege Gerhardt, Sie haben auch kulturelle Bo-
    denhaftung eingefordert. Das könnte ein Wort aus mei-
    ner Fraktion und meiner Partei, der CSU, sein. Der CDU
    und der CSU liegt bei jeder von ihnen gemachten Politik
    ganz besonders an kultureller Bodenhaftung.

    Sie haben davon gesprochen, wir hätten vor, die ge-
    setzliche Rentenversicherung unter Naturschutz zu
    stellen. Das klang fast wie eine Anklage. Dazu muss ich
    Ihnen allerdings sagen: Es gehört zu unserer sozialpoli-
    tisch-kulturellen Bodenhaftung, dass wir uns klipp und
    klar zur gesetzlichen Rentenversicherung bekennen.
    Darauf müssen sich die Menschen verlassen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Auch ich bin des liberalen Denkens fähig und denke
    liberal und wirtschaftsliberal. Aber eines habe ich in den
    vielen Jahren im Ausschuss für Arbeit und Soziales ge-
    lernt: dass die Vergleiche hinsichtlich der Rendite zwi-
    schen der privaten Altersversorgung und der gesetzli-
    chen Rente verdammt stark hinken. Am Ende kochen
    alle mit Wasser. Wenn man in die private Altersversor-
    gung, die eben das Institut der Solidarität nicht kennt,
    die Risiken des Lebens einrechnet,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    dann können wir nur froh sein, dass wir die gesetzliche
    Rentenversicherung in unserem Lande haben, und dabei
    bleibt es.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



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    (C (D Die große Koalition leitet mit dem Haushalt 2006 und das füge ich ausdrücklich hinzu – mit dem Hausalt 2007 die Wende aus einer schwierigen Lage der undesfinanzen ein. Vor wenigen Jahren wurde versprohen, im Jahr 2004 nur 10 Milliarden Euro und im ahr 2005 nur 5 Milliarden Euro Neuverschuldung einuplanen. Tatsächlich waren es dann aber 39 Milliarden uro anstatt 10 Milliarden Euro und 31 Milliarden Euro nstatt 5 Milliarden Euro. So weit klafften Wunsch und irklichkeit leider auseinander. Die neue Regierung etzt deshalb neue Akzente. Wir nehmen unsere Vereinarungen und Zusagen ernst. Der Bundestag berät in dieer Woche einen Haushalt der ehrlichen Zahlen. Hausalt und Haushaltsbegleitgesetz führen zu einer Abkehr on wachsender Staatsverschuldung. Herr Bundesfinanzminister Steinbrück, Sie haben estern eine höchst beachtliche Einbringungsrede gehalen. Sie hat mir imponiert. Das sage ich in aller freundchaftlichen Offenheit. Ich möchte Ihnen dazu ganz erzlich gratulieren. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    ch hätte Ihnen gestern gerne noch länger zugehört. Sie
    aben ganz offen viele richtige Dinge angesprochen, bei-
    pielsweise die Entwicklung unserer Investitionsquote.

    Das Wichtigste war vielleicht die Überschrift, die Sie
    ewählt haben: Wir müssen – das waren Ihre Worte –
    it diesem Haushalt den Weg in die Realität beschreiten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Der Ramsauer ist ein echter Fan!)


    ch kann Ihnen für meine Fraktion versprechen: Auf die-
    em Weg in die Realität und bei der Verwirklichung der
    inanzpolitischen Erfordernisse haben Sie uns fest an Ih-
    er Seite. Hier können Sie sich auf die CDU/CSU-Frak-
    ion verlassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die neue Regierung pflegt auch einen neuen Stil,
    ämlich die Übereinstimmung von Reden und Handeln.
    ie neue Regierung schafft neues Vertrauen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat sie doch gar nicht!)


    eutschland wird auf internationaler Ebene wieder ernst
    enommen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben der Stimme
    eutschlands mit klaren Worten und einem klaren Kurs
    ieder Beachtung verschafft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ie wir vom Kollegen Gerhardt gehört haben, liegen
    ir damit völlig auf einer Linie. Das Verhältnis zu den
    ereinigten Staaten wird Gott sei Dank wieder von ei-
    er guten Partnerschaft geprägt. Sie sprechen nicht nur
    elegentlich über Menschenrechte, Frau Bundeskanzle-
    in, sondern auch, wenn Sie in Moskau sind.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Außen- und Sicherheitspolitik finden in unserem poli-
    tischen Geschehen leider nicht immer die angemessene
    Beachtung.

    Deutschland ist mehr als jedes andere Land vom
    Exporterfolg abhängig.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das waren wir ja schon immer! Guten Morgen!)


    – Aber man kann es nicht oft genug sagen, Frau Künast,
    und zwar gerade an die Adresse Ihrer Partei gerichtet.
    Denn dort sitzen viel zu viele Realitätsverweigerer.
    Auch sie sollten das endlich zur Kenntnis nehmen. – Wir
    sind mehr als jedes andere Land von sicheren Handels-
    wegen, fairen Wettbewerbsregeln und einer verlässli-
    chen Rohstoffversorgung abhängig.

    Auch ist kaum jemand reiselustiger als wir Deut-
    schen. Deutschland braucht Partner, damit für seine Bür-
    ger und Betriebe die Welt sicher, aber auch voller Chan-
    cen ist. Klar ist deshalb: Wer Partner braucht und von
    Partnerschaft profitiert, muss auch selbst ein verlässli-
    cher Partner sein. Dazu gehört die Bereitschaft zur Über-
    nahme internationaler Verantwortung, soweit Deutsch-
    land dazu in der Lage ist. Aber wir dürfen uns nicht
    überfordern lassen.

    Frau Bundeskanzlerin, es war klug und richtig, Ihre
    Kanzlerschaft mit einem Schwerpunkt in der Außen-
    und Europapolitik zu beginnen. Je größer Deutschlands
    Einfluss in der Außen- und Europapolitik ist, desto bes-
    ser kann es auch weltweit Einfluss geltend machen und
    desto erfolgreicher können wir die Probleme unseres
    Landes in einer immer stärker globalisierten Welt lösen.

    Deutschland steht wieder im Zentrum europäischer
    Entscheidungen. Wir werden in absehbarer Zeit die Prä-
    sidentschaft in der Europäischen Union übernehmen.
    Die Lage unseres Landes mitten in Europa ist für uns ein
    unschätzbarer Vorteil, solange die Europäische Union
    stabil und erfolgreich ist. Ich glaube, Europa hat mit den
    Verträgen von Maastricht, Amsterdam und Nizza große
    Sprünge nach vorn gemacht. Das war nicht immer ein-
    fach, aber der Weg – die Einführung einer gemeinsamen
    Währung und die Aufnahme von zehn neuen Mitglied-
    staaten vor zwei Jahren – war richtig.

    Das Nein zum Verfassungsvertrag in Frankreich und
    in Holland kam nicht etwa dadurch zustande, dass die
    Menschen dort den Verfassungsvertragsentwurf von der
    ersten bis zur letzten Seite durchgelesen und sich dann
    nach Abwägung aller Umstände überwiegend für die
    Ablehnung entschieden hätten; das Nein kam in diesen
    Ländern vielmehr dadurch zustande, dass sich die Men-
    schen durch die Entwicklungen in Europa, durch einen
    immer stärkeren Zentralismus und eine uferlos erschei-
    nende Erweiterung überfordert gefühlt haben. Deswegen
    muss es für uns in der Europapolitik darum gehen, die
    Menschen mit dieser Entwicklung nicht zu überfordern.
    Europa muss sich über die Herzen der Menschen entwi-
    ckeln und gedeihen. Wenn wir das beherzigen, dann

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    (C (D erden wir einen erfolgreichen europapolitischen Kurs erfolgen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die neue Regierung in Deutschland gibt auch den Be-
    ühungen Europas den Schwung, der wettbewerbsfä-

    igste Wirtschaftsraum zu werden. Es ist eine gute
    achricht für ganz Europa, dass die neue Regierung in
    eutschland wieder Politik für die größte europäische
    olkswirtschaft macht und Deutschland damit zu einem
    irtschaftsmotor in Europa werden kann.

    Deswegen geht die neue Regierung auch mutige Re-
    ormaufgaben an. Wir haben die Föderalismusreform
    ngepackt. Wir werden diese Reform gemeinsam zu ei-
    em guten Ende bringen.Wir sind das nicht zuletzt – das
    age ich ganz deutlich im Deutschen Bundestag und vor
    er deutschen Öffentlichkeit – unseren Kommunen
    chuldig; denn die beklagenswerten Kommunen in
    eutschland sind so ausgeblutet wie keine andere öffent-

    iche Hand. Wir werden mit der Föderalismusreform
    eshalb auch den Kommunen helfen. Erst wenn die
    ommunen wieder hinreichende Spielräume in ihren
    udgets haben, entstehen beispielsweise auch Spiel-

    äume für geringere Kindergartengebühren – erst da-
    urch und nicht durch das Verschieben von Finanzmas-
    en, die gar nicht vorhanden sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Lang ist über die Notwendigkeit gesprochen worden,
    as Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anzuheben. Selbst
    erhard Schröder schloss das damals nicht aus. Die
    roße Koalition packt dies an. Wohlgemerkt ist es nicht
    o, wie manchmal getan wird, dass das schon morgen

    irklichkeit ist. Vielmehr erhöht sich das Renteneintritts-
    lter schrittweise ab 2012 und zieht sich dann – das wird
    tändig verschwiegen – über 18 Jahre hin. Wir werden
    eshalb manchmal im Ausland belächelt, weil man der
    einung ist: Wenn mit einem Prozess, der unvermeid-

    ich ist, erst in sechs Jahren begonnen wird und sich die-
    er dann über 18 Jahre erstreckt, ist das eine regelrechte
    eformbremse.

    Die große Koalition wird auch die Reform der
    esundheitsversorgung rechtzeitig auf den Weg brin-

    en. Die Krankenkassen dürfen nicht mehr in einem so
    iefen Defizitsumpf versinken, wie das im Jahr 2003 der
    all war. Richtig ist zwar, dass die Partner in der großen
    oalition mit unterschiedlichen Konzepten antreten.
    ber ich bin zuversichtlich, ja ich bin mir sicher, dass
    ir die richtigen Elemente in den Vorschlägen beider
    artner in einem sehr guten Konzept miteinander verbin-
    en werden.

    Die Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag ha-
    en den Vertrauensvorschuss für die große Koalition er-
    euert. Die Mehrheit der Wähler setzt auf eine gute und
    aßvolle Reformpolitik. Wie gefestigt übrigens die Re-

    ormbereitschaft der großen Koalition selbst in kleinen
    ingen ist, hat jüngst der Kollege Müntefering unter Be-
    eis gestellt. Er beginnt neuerdings seine Briefe an die
    raktionsmitglieder der großen Koalition mit „Liebe






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    Kolleginnen und Kollegen“ und nicht mehr mit „Liebe
    Genossinnen und Genossen“.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Beifall des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Das stimmt hoffnungsfroh; denn wer so mutig alte Zöpfe
    abschneidet, der springt auch über den eigenen Schatten,
    wenn es erforderlich ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt ist Deutschland gerettet! – Hubertus Heil [SPD]: Wir nennen einfach nicht jeden „Genossen“!)


    Reformen bringen immer Veränderungen. Die einen
    empfinden diese Veränderungen als Chance. Die ande-
    ren empfinden sie als schmerzlichen Abschied von Be-
    währtem, von Besitzständen. Dies gilt auch im Hinblick
    auf unseren regulierten Arbeitsmarkt. Die Koalition hat
    sich im Interesse der Arbeitsuchenden auf Schritte hin zu
    einem flexibleren Arbeitsrecht und eine Überprüfung
    arbeitsmarktpolitischer Instrumente verständigt. Ob al-
    lerdings diese Schritte ausreichen werden, um die Be-
    reitschaft zu Neueinstellungen vor allem in kleinen und
    mittleren Unternehmen zu stärken, werden wir ganz ge-
    nau beobachten. Denkverbote dürfen wir uns jedenfalls
    hier nicht auferlegen. Solche Verbote würden den
    5 Millionen Arbeitsuchenden in unserem Land nämlich
    nicht weiterhelfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Reformen werden akzeptiert, wenn sie als notwendig
    und gerecht empfunden werden. Oft hört man den Vor-
    wurf, diejenigen mit starken und breiten Schultern wür-
    den hierzulande zu wenig tragen. Häufige Wiederholun-
    gen machen dieses Argument auch nicht wahr. Ich
    möchte dies mit zwei Zahlen belegen. Ein Blick auf die
    Einkommensteuerstatistik des Finanzministeriums ver-
    hilft zu einer besseren Einsicht. Die 5 Prozent der Steu-
    erpflichtigen mit dem höchsten Einkommen schultern
    knapp 43 Prozent des gesamten Einkommensteuerauf-
    kommens.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beifall bei der FDP!)


    Auf die Steuerpflichtigen in der oberen Hälfte der Ein-
    kommensstatistik entfallen sage und schreibe 92 Prozent
    des Einkommensteueraufkommens. Man mag ja über
    exzessive Auswüchse in Einzelfällen streiten. Aber un-
    ser Steuersystem unter den Generalverdacht der Unge-
    rechtigkeit zu stellen, das geht an den Realitäten weit
    vorbei.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Reformen können den Hauptteil der Bundesausgaben
    leider nicht aussparen. Die große Koalition wird dem
    Sozialstaat neue Ziele setzen: weniger Verteilungsstaat
    herkömmlicher Prägung, mehr Gewicht auf Sozialinves-
    titionen, um es mit einem Wort des Tübinger Philoso-
    phen Otfried Höffe zu sagen – damit der Begriff „Sozial-
    investitionen“ den richtigen Klang bekommt. Deshalb

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    (C (D ut die neue Regierung mehr für junge Familien. Der rste Schritt war die Verbesserung der steuerlichen Anerennung der Kosten für Kindererziehung. Dieser Weg ird beim Elterngeld fortgesetzt. Der Standpunkt von DU und CSU ist klar: Der Staat muss die Lebensplaung junger Familien respektieren. An der Wahlfreiheit on Vater und Mutter darf nicht gerüttelt werden. Im Monatsbericht des Finanzministeriums vom eptember 2005 wird der finanzielle Umfang der geltenen Familienförderung mit 59 Milliarden Euro angegeen, wovon 41 Milliarden Euro auf steuerliche und 8 Milliarden Euro auf sozialpolitische Maßnahmen entallen. Die große Koalition will in die Vielzahl der Maßahmen mehr Transparenz bringen, damit alle von dieser örderung besser profitieren können. Die Reformpolitik der großen Koalition orientiert ich am Leitbild der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit beieht sich nicht nur auf Ökologie, sondern auch auf weite ebiete der Sozialpolitik; dabei geht es um Genera ionengerechtigkeit und um eine solide Finanzpolitik. ie Wirtschaftspolitik muss auf ein nachhaltiges Wachs um zielen und nicht auf kurzfristige Strohfeuer. Die taatshaushalte dürfen nicht zu einer immer stärker drükenden Last für die nachfolgenden Generationen weren. ie Beziehungen zwischen den Generationen müssen uf eine für die ältere und für die jüngere Generation leichermaßen faire und gerechte Grundlage gestellt erden. Die Politik der neuen Regierung gewinnt Vertrauen urch Wahrheit und Klarheit – Steinbrücks Worte: „Weg n die Realität“. Die große Koalition sorgt für klare Perpektiven angesichts der Chancen und Risiken der Gloalisierung. Deshalb werden wir auch mehr für Forchung und Entwicklung tun. Wir sind gerade dabei, mit er Dienstleistungsrichtlinie die Märkte in Europa für xzellente deutsche Dienstleistungen zu öffnen. ir sagen die Wahrheit über den Zustand der Staatsfianzen, aber auch über die Lage bei Rente, Gesundheit nd Pflege. Der Grundakkord unserer Politik lautet: Sanieren, Inestieren, Reformieren. Nur durch Reformen gelingt die berwindung der Investitionsschwäche. Nur durch mehr nvestitionen kommen wir zu mehr Beschäftigung und ur durch entschlossenes Sanieren erwirtschaften wir bei en öffentlichen Finanzen die Handlungsspielräume, die ir zur Finanzierung dringender Zukunftsinvestitionen enötigen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Zuruf von der FDP: Richtig!)


    (Zuruf von der LINKEN: Oje, oje!)


    Der Stimmungswandel und das anziehende Wirt-
    chaftswachstum erleichtern die Konsolidierung. Aber
    as alleine reicht nicht aus,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer

    (Zustimmung des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU])


    um das strukturelle Defizit des Bundeshaushaltes in
    Höhe von etwa 60 Milliarden Euro zu beheben. Unsere
    erste Priorität lautet natürlich: eisern sparen, sparen und
    sparen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wo denn?)


    Aber die dramatische Lage des Bundeshaushalts macht
    auch eine Erhöhung der Einnahmen unvermeidlich. Wir
    haben das bereits im Wahlkampf unmissverständlich
    deutlich gemacht – ich spreche jetzt für CDU und CSU –;
    das war ein Stück Wahrheit, für die wir vielleicht etwas
    haben büßen müssen.


    (Widerspruch bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber heute sind wir froh und glücklich, dass wir dies of-
    fen gesagt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch nicht! Damals noch wollten Sie alles in die Sozialversicherung stecken! Sie haben Ihre Leute doch auch belogen!)


    Was wir für Soziales, Zinsen und Tilgungen sowie für
    Personal aufzuwenden haben, übersteigt die Steuerein-
    nahmen. Da wird jedem deutlich, dass wir um Einnah-
    meerhöhungen nicht herumkommen. Der Verzicht auf
    die Mehrwertsteuererhöhung wäre nicht ohne drasti-
    sche Einschnitte bei den Sozialausgaben möglich. Wer
    wollte massive Rentenkürzungen oder etwa die Kürzung
    des Kindergeldes? Nein, meine Damen und Herren, da-
    vor müssen wir zurückschrecken. Wir müssen den Weg
    alternativer Einnahmeerhöhungen gehen. Ich weiß na-
    türlich, dass wir uns damit herber Kritik ausgesetzt ha-
    ben. Aber Mut und das Fehlen von Denkverboten müs-
    sen die Politik dieser Koalition auszeichnen.

    Wir setzen gemeinsam auf wirksame Instrumente für
    mehr Wachstum und Beschäftigung. Der Haushaltsent-
    wurf setzt unser Impulsprogramm um. Das muss so
    schnell wie irgend möglich geschehen. Wir setzen vor
    allen Dingen Anreize für Investitionen. Neuinvestitionen
    – ich sage dies noch einmal – sichern und schaffen Ar-
    beitsplätze. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung
    wird wie versprochen von 6,5 Prozent auf 4,5 Prozent
    gesenkt. Das bringt mehr Geld für Arbeitgeber und Ar-
    beitnehmer. Wir haben uns auch zum Ziel gesetzt, ent-
    schlossen zu entbürokratisieren. Unter Bürokratie leiden
    die Investoren am meisten. Wir haben jetzt schon – rück-
    wirkend zum 1. Januar – die degressive Abschreibung
    verbessert. Das bringt rasch und wirksam Investitions-
    impulse.

    Wir werden die engen Spielräume des Bundeshaus-
    halts bis an die Grenzen des Möglichen auch für Investi-
    tionen nutzen. So wurde die steuerliche Absetzbarkeit
    von Handwerkerrechnungen durch private Haushalte er-
    weitert. Ich sage dies vor allen Dingen im Hinblick da-
    rauf, dass wir aus dem Bereich des Handwerks – als
    Müllermeister komme ich selbst aus dem Handwerk –

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    (C (D it Briefen bombardiert werden – ich verstehe jeden riefschreiber –, in denen Bedenken gegen die Mehrertsteuererhöhung geäußert werden. Deshalb ist es ichtig, dass wir Investitionsimpulse setzen, wozu auch ie steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnunen durch Privathaushalte zählt. Das ist eine alte und beechtigte Forderung des deutschen Handwerks. Mehr Mittel für Verkehrsbauten, mehr Mittel für Forchung und Technologie! Deutschlands Kapital sind die öpfe. Deshalb ist jeder Euro dort gut angelegt. Die Regierung schafft wieder Vertrauen. Die Zuunftserwartungen der deutschen Wirtschaft sind so ositiv wie seit fünf Jahren nicht mehr. Alle Frühindikaoren zeigen nach oben. Ich freue mich darüber zusam en mit unserem Bundeswirtschaftsminister Michael los. Das ist ein hervorragender Weg in eine gedeihliche irtschaftliche Zukunft Deutschlands, Herr Bundeswirt chaftsminister. (Beifall bei der CDU/CSU – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinlich!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    as Verbrauchervertrauen hat zuletzt den höchsten
    ert seit dem Jahr 2000 erreicht.

    Aber auch die harten Faktoren sprechen dieselbe
    prache. Die Auftragseingänge nehmen zu. Der Maschi-
    enbau und der Großanlagenbau melden eine spürbare
    elebung der Inlandsnachfrage. Ebenso verdeutlichen
    ie jüngst wieder ansteigenden Steuereinnahmen, vor al-
    en Dingen bei der Gewerbesteuer, die wirtschaftliche
    rendwende. Besonders freut mich, dass der Stim-
    ungsumschwung den Mittelstand erreicht hat. Der Mit-

    elstand ist mehr denn je das Rückgrat der deutschen
    irtschaft, mehr vielleicht als manches DAX-Unterneh-
    en.

    Der Aufschwung gewinnt an Fahrt und Breite. Wie in
    er Vergangenheit müssen wir auch gegenwärtig die
    achstumsprognosen korrigieren, aber diesmal Gott sei
    ank erstmals nach oben, und darauf können wir alle
    iteinander stolz sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    s wird – es gehört zur Ehrlichkeit, das zu sagen, und es
    st die Realität – noch eine geraume Zeit dauern, bis wir
    u einer grundlegenden Wende gelangen; denn die
    ende auf dem Arbeitsmarkt ist bekanntlich ein traditio-

    eller Spätindikator einer positiven wirtschaftlichen Ent-
    icklung.

    Vier Monate nach dem Regierungswechsel wird aber
    ür jeden die Änderung im Stil der Politik deutlich. Das
    ertrauen der Menschen in die Zukunftsfähigkeit unse-

    es Landes ist gestiegen. Dies ist vor allem ein Verdienst
    on Ihnen, liebe Frau Bundeskanzlerin, und Ihres Kabi-
    etts.

    Die Unionsparteien werden auf der Basis ihrer
    rundsatzpositionen ihren Beitrag dazu leisten, dass die






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Ramsauer
    zunächst von keiner Seite gewollte große Koalition am
    Ende eine Erfolgsgeschichte wird.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)