Rede:
ID1600913800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Nun: 1
    2. hat: 1
    3. der: 1
    4. Kollege: 1
    5. Franz: 1
    6. Obermeier,: 1
    7. CDU/CSU-raktion,: 1
    8. das: 1
    9. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat nun Kollege Reinhard Loske, Bünd-

    nis 90/Die Grünen.

    N

    H
    k
    i
    t
    n
    d
    t
    S
    d
    W
    m
    z

    c
    l

    a
    n
    t
    i
    t
    u
    s
    e
    d
    H
    g
    e
    S
    B
    d
    s
    h
    d
    D
    d
    S

    c
    b
    l
    f
    M
    d
    b

    S
    a
    G
    g
    I
    b
    d

    (C (D Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    err Minister! Wir sind hier eben Zeugen eines bemer-
    enswerten Widerspruches geworden, den man – wenn
    ch das so sagen darf – wohl nur unter einem großkoali-
    ionären Klima als stimmig bezeichnen kann. Auf der ei-
    en Seite hat der Herr Minister es in seinem Vortrag so
    argestellt, als hätten wir es bei REACH mit einer Kon-
    inuitätslinie rot-grüner Politik zu tun. Auf der anderen
    eite hat Frau Dött dem Herrn Minister dafür gedankt,
    ass er in Brüssel im Wettbewerbsrat die entscheidende
    ende im Sinne der CDU/CSU herbeigeführt habe. Ich
    uss leider sagen: Frau Dött hat Recht; der Entwurf ist

    um Schlechteren hin verändert worden, ganz eindeutig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Herr Minister ist heute ja schon als alles Mögli-
    he tituliert worden: als Erzengel, als Tiger, als Bettvor-
    eger. Das würde ich nie sagen,


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


    ber eines kann man ihm heute definitiv zuschreiben,
    ämlich die Rolle des Rosinenpickers – das ist er eindeu-
    ig. Es ist in der Tat gut, dass wir hier ein Telefon haben;
    ch habe mir nämlich noch einmal von meinem Mitarbei-
    er die gemeinsame Stellungnahme von VCI, IG BCE
    nd Bundesregierung vom März 2002 heraussuchen las-
    en. Da werden verschiedene Positionen ausgeführt und
    ine hat sich der Minister herausgesucht – das stimmt;
    as war damals von Hubertus Schmoldt und von
    ambrecht mit Nachdruck vorgetragen worden –: Auf
    ar keinen Fall zeitliche Befristungen. Es ist natürlich
    ine ganze Reihe anderer Forderungen enthalten, für die
    ie sich dann leider nicht eingesetzt haben und die Sie in
    rüssel nicht durchgesetzt haben, zum Beispiel die For-
    erung, dass wir für Stoffe mit Produktionsmengen zwi-
    chen eine und zehn Jahrestonnen wesentlich weiter ge-
    ende Datensätze brauchen. Das geht wesentlich über
    as hinaus, was die Kommission vorgeschlagen hat.
    ass für Zwischenprodukte aussagekräftigere Mindest-
    atensätze verpflichtend gemacht werden sollen, haben
    ie ebenfalls nicht durchgesetzt.

    So gesehen ist das in der Tat ein deutliches Abwei-
    hen von dem, was die alte Regierung gemacht hat; da
    eißt die Maus keinen Faden ab. So leicht es mir gefal-
    en ist, Herr Minister, Sie vor wenigen Tagen öffentlich
    ür Ihren guten Auftritt auf der Klimaschutzkonferenz in

    ontreal zu loben, so muss ich doch in dieser Sache ein-
    eutig sagen: Das, was Sie da in Brüssel abgeliefert ha-
    en, ist absolut schlecht und inakzeptabel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    ie haben dort nicht, wie das für einen Umweltminister
    ngemessen wäre, vorrangig Umwelt-, Verbraucher- und
    esundheitsinteressen vertreten, sondern vor allen Din-
    en eben die vermeintlichen – ich komme gleich dazu –
    nteressen der Chemieindustrie. Die Verbraucherver-
    ände und die Umweltverbände haben dazu das Notwen-
    ige gesagt.

    642 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Dr. Reinhard Loske
    Wir halten es auch innovationspolitisch für falsch,
    wenn es schwieriger ist, neue Chemikalien in den
    Markt zu bringen, die aufwendige Test-, Genehmigungs-
    und Registrierungsverfahren durchlaufen müssen, als
    alte Chemikalien, die möglicherweise unbekannte Ne-
    benwirkungen haben, im Markt zu lassen. Das ist keine
    Innovationsförderung, sondern es ist Innovationsbehin-
    derung, ganz eindeutig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der entscheidende Punkt, den ich ansprechen möchte,
    ist – es ist ja schon viel anderes gesagt worden –:
    REACH reiht sich ein in eine Liste von verbraucherpoli-
    tisch äußerst fragwürdigen Entscheidungen, die in den
    letzten Tagen getroffen wurden.

    Schauen wir doch einmal zurück: Gestern hat Minis-
    ter Seehofer drei Bt-Maissorten, also gentechnisch ver-
    änderte Maissorten, genehmigt, die wir nicht brauchen
    und die äußerst fragwürdig sind. Heute kündigt er an,
    dass er das Gentechnikgesetz ändern will. Durch die ge-
    planten Änderungen würden das Verursacherprinzip fak-
    tisch ausgehebelt und die Haftungsregelungen des jetzi-
    gen Gentechnikgesetzes so geändert werden, dass
    jemand, der kontaminiert ist, nicht mehr geschützt ist,
    sondern vielmehr nachweisen muss, wer ihn kontami-
    niert hat. Darüber hinaus will Herr Seehofer die im Ver-
    braucherinformationsgesetz enthaltene Informations-
    pflicht der Unternehmen komplett streichen.

    In diese Liste reiht sich REACH ein. An den Kontu-
    ren Ihrer Politik, die hier erkennbar werden, sieht man,
    dass Sie einen Kniefall vor der Chemieindustrie machen,
    aber die Verbraucherinteressen ignorieren. Das halten
    wir für völlig falsch.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Dummes Zeug!)


    – Das ist kein dummes Zeug, sondern leider die Wahr-
    heit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Eines will ich Ihnen noch sagen: Bevor ich gerade
    hierher kam, habe ich einen Brief an die Bayer AG ge-
    schrieben, der in Montreal ein Preis – der „Low Carbon
    Leaders Award“ – verliehen wurde. Bayer wurde damit
    als eines der Unternehmen ausgezeichnet, die sich welt-
    weit am meisten für den Klimaschutz einsetzen. Dazu
    sage ich nur: Chapeau! Weil mein Wahlkreis in Leverku-
    sen ist, habe ich dem Unternehmen geschrieben; denn
    ich finde das, was Bayer in diesem Bereich tut, prima.

    Aber für viele andere Bereiche gilt ganz eindeutig: Es
    ist gefährlich, wenn sich die Politik bzw. eine Bundesre-
    gierung die Positionen der Chemieindustrie, die wett-
    bewerbspolitisch natürlich legitim sind, zu einseitig zu
    Eigen macht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Ja, was ist denn jetzt? – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das macht doch niemand! Wer macht das denn?)


    W
    h
    s
    n
    n
    s
    h
    m

    d
    w

    F

    H
    d
    n
    r

    g
    s
    i
    f
    h
    m
    S
    d
    d
    e

    l
    r
    c

    H
    i
    k
    U
    s
    i
    d
    e
    e
    D

    (C (D enn man sich REACH anschaut, stellt man fest: Sie aben sich die Forderungen der chemischen Industrie ehr einseitig zu Eigen gemacht und sind über die verünftigen Vorschläge derjenigen hinweggegangen, deen der Umwelt-, der Verbraucherund der Gesundheitschutz besondere Anliegen sind. Insofern sage ich: Hier aben Sie einen Kniefall vor der Chemieindustrie geacht, (Zuruf von der CDU/CSU: Oh, nein! Das hört sich ja schon genauso an wie bei der PDS!)


    er in dieser Form ganz eindeutig nicht nötig gewesen
    äre.

    Danke schön und frohe Weihnachten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nun hat der Kollege Franz Obermeier, CDU/CSU-

raktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz Obermeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    err Dr. Loske, Ihre Rede war wieder einmal ein Beweis
    afür, dass Ihre Grünen-Fraktion absolut unfähig ist, In-
    ovationen und moderne Entwicklungen in der Bundes-
    epublik Deutschland ausgewogen zu bewerten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, das ist jetzt aber sehr hart!)


    Durch die Politik, die Sie in den vergangenen Jahren
    emacht haben, hat sich die deutsche Wirtschaft immer
    tranguliert gefühlt. Ob es nun so war oder nicht, lasse
    ch einmal dahingestellt. Aber man hatte nicht das Ge-
    ühl, dass die Wirtschaft die Unterstützung der Politik
    atte, wenn es um die Weiterentwicklung von Unterneh-
    en, die Sicherung bestehender Arbeitsplätze oder die
    chaffung neuer Arbeitsplätze ging. Sie haben immer
    en Eindruck vermittelt, als seien die Unternehmen und
    ie Vorhaben, die sie in Deutschland umsetzen wollen,
    igentlich gar nicht erwünscht.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja, na ja!)


    Lassen Sie mich noch eine Bemerkung zu Ihren Ein-
    assungen über die kleinen Unternehmen machen. Ge-
    ade die kleinen Unternehmen wären vom ursprüngli-
    hen REACH-Entwurf massiv betroffen gewesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    err Minister, weil wir wissen, dass neue Arbeitsplätze
    n der Bundesrepublik Deutschland hauptsächlich in den
    leinen und mittelständischen und nicht in den großen
    nternehmen geschaffen werden, sind wir über die Ent-

    cheidung, die im Europäischen Rat in Brüssel gelungen
    st, froh. Ich jedenfalls freue mich darüber. Denn durch
    iese Entscheidung wird die Wettbewerbsfähigkeit der
    uropäischen chemischen Wirtschaft weit weniger be-
    inträchtigt, als es ursprünglich der Fall gewesen wäre.
    iese Entscheidung als Kniefall zu bezeichnen ist schon

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 643


    (A) )



    (B) )


    Franz Obermeier
    ziemlich weit hergeholt, meine Damen und Herren von
    den Grünen. Vielmehr bedeutet die jetzt getroffene Ent-
    scheidung tatsächlich ein Mehr an Verbraucherschutz, da
    nun der Großteil der hunderttausend am Markt befindli-
    chen Chemikalien auf ihre Risiken getestet wird.

    Gleichwohl möchte ich nicht verschweigen, dass ich
    den Eindruck habe, als müsste noch an einigen Stellen
    nachgearbeitet werden:

    Erstens. An den Kosten für die nötigen Testreihen
    sollten alle Hersteller und Verarbeiter beteiligt werden –
    auch jene aus Nicht-EU-Staaten.

    Zweitens. Bei der Registrierung von Stoffen – dem
    für die Wirtschaft bedeutsamsten Bereich – hat der Rat
    die Testanforderungen im Gegensatz zum Parlaments-
    kompromiss spürbar erhöht, ohne damit irgendeinen
    zusätzlichen Gewinn für Umwelt oder Gesundheit zu er-
    zielen. Das gilt besonders für den Bereich der Jahrespro-
    duktion von zehn bis 100 Tonnen und damit für die klei-
    nen und mittleren Unternehmen. Somit besteht die große
    Gefahr, dass Stoffe lediglich aus Kostengründen vom
    Markt verschwinden werden, nicht aber weil sie beson-
    ders gefährlich wären. Dieser vom Rat zu verantwor-
    tende Effekt gefährdet Arbeitsplätze in Deutschland und
    läuft der erklärten Zielsetzung der neuen Stoffpolitik
    eklatant zuwider.

    Drittens. Herr Minister, ich sehe Bedarf für einen um-
    fassenden Datenschutz. Es ist ein berechtigtes Anliegen
    der Hersteller, dass Zusammensetzung, Herstellung und
    Verarbeitung ihrer Produkte Geschäftsgeheimnisse blei-
    ben. Es muss gewährleistet sein, dass nicht mehr Daten
    als unbedingt notwenig nach außen bekannt werden.
    Sonst könnte weltweit jeder Konkurrent von den
    REACH-Erhebungen profitieren und die chemischen
    Rezepte einfach „nachkochen“.

    Lassen Sie mich zum Abschluss ein Fazit ziehen: Es
    ist anzuerkennen, dass der Rat den ursprünglichen Ent-
    wurf der Kommission – nicht zuletzt auf Betreiben unse-
    rer neuen Bundesregierung – für die Wirtschaft deutlich
    praktikabler gestaltet hat – und das bei Aufrechterhal-
    tung der gesundheits- und umweltpolitischen Ziele. Ins-
    gesamt liegt nun ein akzeptables Paket für das REACH-
    System vor. Allerdings ist der Ratskompromiss zu
    REACH in einigen Punkten noch verbesserungsbedürf-
    tig. Im weiteren Verfahren müssen wir getreu unserer
    Koalitionsvereinbarung zu REACH vorgehen: Ziel von
    CDU/CSU und SPD ist es, dass die Herstellung von
    Chemikalien durch REACH im Ergebnis nicht verteuert
    werden darf. Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie
    Wettbewerbsfähigkeit müssen in diesem Rahmen sorg-
    fältig ausbalanciert werden.

    Herr Präsident, Kolleginnen und Kollegen, ich wün-
    sche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Für Weihnachten können wir klatschen, nicht für den Inhalt!)


    D

    R
    n
    e
    h
    d
    a
    M
    s

    E
    E
    Z
    m
    s
    p
    d
    d

    w
    l
    g
    i
    v
    b
    t

    u
    d
    v

    d
    w
    r
    I
    g
    s
    v
    o
    w
    b
    d
    V

    s
    e
    t
    A
    n
    t

    (C (D Ich erteile das Wort Kollegin Angelica Schwall üren, SPD-Fraktion. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)