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ID1600913100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marie-Luise Dött


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bun-

    desumweltminister Sigmar Gabriel hat am 13. Dezember
    in Brüssel ein Ausrufezeichen gesetzt, ein Ausrufezei-
    chen für die Umweltpolitik der neuen Bundesregierung.
    Dem Bundesumweltminister ist gelungen, was vorher
    viele für nur schwer möglich gehalten haben: Er hat den
    Verhandlungen zu REACH im Wettbewerbsfähigkeitsrat
    eine entscheidende Wendung gegeben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Die neue deutsche Handschrift wird damit im Europäi-
    schen Rat zum ersten Mal deutlich sichtbar.

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    (C (D Schon im Vorfeld waren erste Erfolge zu verzeichnen. ie britische Ratspräsidentschaft konnte von der Bunesregierung überzeugt werden, die politische Einigung u REACH um einige Wochen nach hinten zu verschieen. Damit hatten wir in Deutschland ausreichend Zeit, ie neue Position zu REACH und unsere Änderungsvorchläge zu dem von Großbritannien vorgelegten Komromiss schlüssig zu formulieren. In der Ratssitzung nde November hat der Umweltminister die neuen, ichtigen Aspekte in die Beratungen auf europäischer bene eingebracht. Wie wichtig dieser Schritt war, zeigt die Abstimmung om Dienstag. Die Vorschläge der Bundesregierung sind n weiten Teilen auf die Zustimmung der Mitgliedstaaten estoßen. Daran, wie positiv die Vorschläge angenomen wurden, kann man deutlich ablesen, wie sehr man he Mitgliedstaaten darauf gewartet haben, dass diese spekte einmal zur Sprache gebracht werden. Nach der Abstimmung im Europäischen Parlament ar es vor allem wichtig, im Bereich der Zulassung Stel ung zu beziehen. Die Befristung der Zulassung, die das uropäische Parlament ohne Vorgabe im EU-Kommisionsentwurf beschlossen hatte, wäre unpraktikabel und n meinen Augen ein unnötiges Stück Bürokratie. Jeder uzulassende Stoff würde einer periodisch wiederkehenden Prüfung unterzogen, selbst dann, wenn die Unbeenklichkeit der Verwendung bereits in einem oder meheren Verfahren bestätigt wurde. Ich bin daher sehr froh, ass sich Minister Gabriel für die Streichung der Zulasungsbefristung eingesetzt und damit ein Kernanliegen er Union im Rat durchgesetzt hat. Vielen Dank! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch in anderen Punkten hatte der Minister den
    ückhalt der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, so im Falle
    er in Forschung und Entwicklung eingesetzten Stoffe.
    ie CDU/CSU hat bereits in der letzten Legislaturpe-

    iode die Förderung eines innovationsfreundlichen Kli-
    as in den Mittelpunkt der REACH-Diskussion gerückt.
    enn Innovation schafft Wirtschaftskraft und sichert die
    rbeitsplätze, die wir in Deutschland brauchen.

    Innovation lebt von Flexibilität und einer Vielfalt an
    öglichkeiten. Deswegen wollen wir, dass Stoffe, die in

    er produktbezogenen Forschung und Entwicklung ein-
    esetzt werden, von der Registrierung ausgenommen
    erden, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass
    iese Stoffe nicht an Verbraucher abgegeben werden.
    m Dienstag wurde nun dementsprechend von den Mit-
    liedstaaten beschlossen, dass die Notifizierungspflich-
    en für in der Forschung und Entwicklung eingesetzte
    toffe erheblich vereinfacht werden.

    Im Bereich der Registrierung wurde erreicht, dass der
    mwelt- und Gesundheitsschutz im Vordergrund steht.
    as System knüpft nicht mehr ausschließlich an die
    enge eines Stoffes an, sondern berücksichtigt auch die
    efährlichkeit. So sollen sich die Informationspflichten

    n der Lieferkette an der Verwendung des Stoffes und an
    einer Exposition orientieren. Es werden verschiedene

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 639


    (A) )



    (B) )


    Marie-Luise Dött
    Kategorien eingeführt, um diese Pflichten einfacher
    handhabbar zu machen.

    Für die Registrierung von Stoffen in Produktionsmen-
    gen von jährlich zehn bis 100 Tonnen konnten keine we-
    sentlichen Erleichterungen der Testanforderungen er-
    reicht werden; auch Herr Kauch hat das angesprochen.
    Das ist ein Punkt, der vor allem die mittelständische
    Wirtschaft betrifft. Hier werden Zeit- und Finanzbudgets
    unnötig gebunden. Oft verfügen die kleinen und mittle-
    ren Unternehmen nicht über die notwendige Zeit und die
    Personalkompetenz, um umfangreiche bürokratische
    Anforderungen zu erfüllen. Es gilt also nach wie vor:
    Die Registrierungskosten für kleinvolumige Stoffe müs-
    sen eingedämmt werden, damit sie in einem angemesse-
    nen Verhältnis zum Umsatz eines mittelständischen Un-
    ternehmens stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Hierin sehe ich die Hauptaufgabe für die zweite Lesung
    im Europäischen Parlament.

    Unter dem Strich ziehen wir eine positive Bilanz der
    Abstimmung im Wettbewerbsfähigkeitsrat. Bei 25 wi-
    derstrebenden Interessen in Europa erfordert es schon ei-
    niges Verhandlungsgeschick, die eigenen Wünsche
    durchzubringen. Die Bundesregierung hat es geschafft,


    (Beifall des Abg. Ulrich Kelber [SPD])


    in den Beratungen viele wichtige Kernanliegen der
    Union durchzusetzen, was ein großer Erfolg ist. Noch-
    mals vielen Dank, Herr Gabriel, dass Sie sich da so ein-
    gesetzt haben!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort der Kollegin Eva Bulling-

Schröter von der Fraktion der Linken.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Von

    rund 30 000 relevanten chemischen Stoffen wurden bis-
    lang nur etwa 4 000 darauf geprüft, ob sie Gesundheit
    oder Ökosysteme schädigen. Mit dem Rest, den so ge-
    nannten Altstoffen, die vor 1981 auf den Markt kamen,
    läuft faktisch ein Großversuch an Mensch und Umwelt.
    Allergien sowie Brustkrebs- und Atemwegserkrankun-
    gen haben drastisch zugenommen. Giftcocktails lassen
    sich sogar noch in der Muttermilch nachweisen, ebenso
    weitab der Chemiefabriken im Fettgewebe von Eisbären
    und Walen.

    Die EU-Kommission wollte diesen unhaltbaren Zu-
    stand mit ihrem Entwurf einer REACH-Verordnung be-
    enden. Für Alt- und Neustoffe ab einer Tonne Jahrespro-
    duktion sollte nun gleichermaßen gelten: keine Daten –
    kein Markt. Mengenabhängig hätten die Chemikalien
    getestet und registriert werden müssen. Vor allem aber
    sollten besonders gefährliche Stoffe identifiziert und
    schrittweise ersetzt werden; denn genau das muss der
    Kern einer verantwortlichen Chemikalienpolitik sein.

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    (C (D Ein solches REACH wäre mit 0,1 Prozent des Branhenumsatzes – 0,1 Prozent, Frau Dött und Herr auch! – locker zu bezahlen gewesen. Allein die Ausgaen der Krankenund Rentenkassen für chemikalienbeingte Erkrankungen und Todesfälle betragen ein Mehraches davon. Dazu habe ich von Ihnen heute noch gar ichts gehört. Mit gutem Willen hätte man dabei auch ich denke, das ist uns allen ein Anliegen – die Anzahl er Tierversuche auf das unvermeidbare Minimum bechränken können. Auch das ist nicht passiert. (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Doch dieser Kommissionsentwurf wurde vor vier
    ochen vom EU-Parlament gnadenlos verwässert; das
    urde hier schon gelobt. In dieser Form hat ihn der
    inisterrat am Dienstag leider auch weitgehend bestä-

    igt. Die Chemiekonzerne, die eine gewaltige Desinfor-
    ationskampagne losgetreten haben, können einen
    tappensieg verbuchen: Nunmehr sind die Daten- und
    estanforderungen drastisch gesunken. Von den 30 000
    elevanten Chemikalien bleiben nur noch 12 000 übrig,
    ie halbwegs vernünftig überprüft werden sollen. Es be-
    teht zwar die Möglichkeit, von den Firmen Daten nach-
    ufordern. Das wird jedoch enorm bürokratisch. So viel
    um Thema Bürokratie. Zudem wandert die Beweislast
    ieder von den Herstellern zu den Behörden; genau das

    ollte durch REACH umgekehrt werden. Die geschei-
    erte Altstoffverordnung, unter der in 24 Jahren gerade
    inmal 65 Stoffe bewertet wurden, lässt schon jetzt grü-
    en.

    Insgesamt ist das Rollback in der europäischen Che-
    ikalienpolitik nicht nur ein dreister Frontalangriff auf

    ie Gesundheit der Menschen. Das Ganze ist außerdem
    konomischer Unsinn. Schließlich verleiht eine saubere
    egistrierung und Bewertung den Firmen Rechtssicher-
    eit in Haftungsfragen, was sehr wichtig ist.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    lt- und Neuchemikalien könnten zudem in einen ge-
    echten Wettbewerb miteinander treten – und die Schaf-
    ung von Wettbewerb ist doch immer Ihr Anliegen. Nun
    ber werden Intransparenz und Ungleichbehandlung
    ortgeführt. Innovationsfeindlicher geht es kaum.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ein Schmarrn!)


    In seiner ersten Lesung vor vier Wochen hat sich das
    U-Parlament wenigstens dafür ausgesprochen, gefähr-

    iche Chemikalien nur für fünf Jahre befristet zuzulas-
    en. Danach hätten sie von den Unternehmen ersetzt
    erden müssen, sofern dann unbedenkliche Alternativen

    xistieren. Genau darum geht es doch; wir wollen doch
    toffe, die unbedenklich sind.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ber selbst diese einzige positive Veränderung am Kom-
    issionsentwurf wurde vom Rat kassiert.

    640 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Eva Bulling-Schröter
    Insgesamt stellt sich damit die Frage, ob ein solches
    Chemikalienrecht nicht hinter das bisherige zurückfällt.
    Schließlich gelten die weich gespülten Registrierungs-
    und Zulassungskriterien nun ebenfalls für die Neustoffe
    und diese unterliegen gegenwärtig noch einem vorbildli-
    chen Registrierungsverfahren.

    Der BUND hat in dieser Woche analysiert, wer in
    Europa die Interessen der Chemiekonzerne gegen den
    Verbraucherschutz besonders eifrig vertreten hat. Das
    Papier ist wirklich lesenswert: Die deutschen Abgeord-
    neten im Europaparlament haben – mit Ausnahme der
    Linken und der Grünen – bei allen Änderungsanträgen
    mehrheitlich für einen Abbau des Gesundheitsschutzes
    gestimmt.


    (Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die bittere Wahrheit!)


    Im Falle von SPD und FDP geschah das sogar gegen die
    jeweilige eigene Fraktion im Europaparlament. Auf-
    grund der Abgeordnetenanzahl haben deutsche EU-Par-
    lamentarier somit ein fortschrittliches europäisches Che-
    mikalienrecht verhindert.

    Dass die Bundesregierung im Rat und in der EU-
    Kommission als Repräsentantin des VCI auftrat, weiß
    inzwischen ganz Brüssel. Kommissionsvizepräsidentin
    Margot Wallström hat öffentlich gegen einen besonders
    dreisten Vorstoß Günter Verheugens protestiert. Auch
    das ist bekannt.

    REACH ist aus unserer Sicht ein trauriges Beispiel
    dafür, wie Konzerne die Gesetzgebung nach ihren Profit-
    interessen zurechtbiegen können, wenn sie dafür nur
    mächtig und frech genug sind.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt kommt es wieder! – Zuruf von der FDP: Der Sozialismus!)


    Dies geschieht leider mithilfe von Politikern aus der
    Bundesrepublik Deutschland, einem Land, welches sich
    so gern als Weltmeister im Umweltschutz ausgibt.

    Noch ein Wort zu den Grünen: