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ID1600904300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/9 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . 584 B Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Geert Mackenroth, Staatsminister (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Unterstützung der Überwa- 570 B 572 A 573 B 574 A 575 C 576 D 577 C 578 C 579 C 585 D 587 B 589 A 590 B 591 C Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Begrüßung des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina Dr. Christian Schwarz- Schilling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksachen 16/45, 16/227) . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung von Planungs- verfahren für Infrastrukturvorhaben (Drucksache 16/54) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS b J H 634 A 569 A 569 B 569 B a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 48 Abs. 3) (Drucksache 16/118) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Siebenund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Drucksache 16/117) . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 580 C 580 C 580 D 582 C chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 16/100, 16/268) . . . . . . . . . b) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/269) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebter Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in ande- ren Politikbereichen (Drucksache 15/5800) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll Nr. 14 vom 13. Mai 2004 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Änderung des Kontrollsystems der Konvention (Drucksache 16/42) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Existenz- recht Israels ist deutsche Verpflichtung (Drucksache 16/197) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Z A S w F f ( i Z A B H t B s ( C F E M V G B M H D E T A S w B c n ( H R D K U 592 C 592 C 592 D 594 D 595 D 596 A 596 D 597 C 598 A 598 C 599 C 600 A 600 B 601 A 603 C 601 B 601 C 601 C usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- önksen, Florian Toncar, Dr. Werner Hoyer, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DP: Menschenrechte in Usbekistan ein- ordern Drucksache 16/225) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Florian Toncar, urkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner oyer, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Für die mandatsgebundene egleitung VN-mandatierter Friedensmis- ionen durch Menschenrechtsbeobachter Drucksache 16/226) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Herta Däubler-Gmelin (SPD) . . . . . . . . . . duard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Hans-Christian tröbele, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Überwa- hung von Journalisten durch den Bundes- achrichtendienst Drucksache 16/85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 601 C 601 D 601 D 606 A 607 C 609 A 610 C 612 B 612 D 614 A 615 A 615 B 616 D 618 C 619 B 619 C 620 C 622 B 623 B 624 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 III Tagesordnungspunkt 21: Vereinbarte Debatte: Entwicklung des Frie- densprozesses in Bosnien und Herzegowina (Operation Althea) Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 13: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Hal- tung der Bundesregierung zur europäi- schen Chemikalienpolitik (REACH) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 625 C 626 D 628 A 629 B 630 C 631 D 632 D 634 B 635 B 637 B 638 B 639 B 640 B 641 C 642 C 643 C 644 C 645 C 646 D 647 D 649 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 569 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 649 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Kramme, Anette SPD 16.12.2005 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 16.12.2005 Laurischk, Sibylle FDP 16.12.2005 Zöllmer, Manfred SPD 16.12.2005 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 16.12.2005 Dr. Berg, Axel SPD 16.12.2005 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 16.12.2005 Bodewig, Kurt SPD 16.12.2005 Burchardt, Ulla SPD 16.12.2005 Caspers-Merk, Marion SPD 16.12.2005 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 16.12.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 16.12.2005* Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 16.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 16.12.2005 Glos, Michael CDU/CSU 16.12.2005 Gloser, Günter SPD 16.12.2005 Großmann, Achim SPD 16.12.2005 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 16.12.2005 Haustein, Heinz-Peter FDP 16.12.2005 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 Klug, Astrid SPD 16.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 16.12.2005 D L M M P P P R D D R R S D S S D S S S S W W A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten r. Lehmer, Max CDU/CSU 16.12.2005 ötzer, Ursula DIE LINKE 16.12.2005 erten, Ulrike SPD 16.12.2005 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005 etzold, Ulrich CDU/CSU 16.12.2005 olenz, Ruprecht CDU/CSU 16.12.2005 oß, Joachim SPD 16.12.2005 auen, Peter CDU/CSU 16.12.2005 r. Reimann, Carola SPD 16.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 16.12.2005 iester, Walter SPD 16.12.2005* upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 16.12.2005* chauerte, Hartmut CDU/CSU 16.12.2005 r. Schavan, Annette CDU/CSU 16.12.2005 cheelen, Bernd SPD 16.12.2005 chily, Otto SPD 16.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 16.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 16.12.2005 chuster, Marina FDP 16.12.2005 eehofer, Horst CDU/CSU 16.12.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2005* ächter, Gerhard CDU/CSU 16.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 16.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Mogg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Darfur ist die „Hölle auf Erden“ – so hat es
    er Generalsekretär der Vereinten Nationen im Februar
    ieses Jahres formuliert. Lassen Sie mich versuchen, ei-
    en kurzen Einblick in diese Hölle zu wagen.

    Die Konkurrenz um knappe Ressourcen zwischen
    frikanischstämmigen Bauern und arabischstämmigen
    omaden wurde durch Dürrekatastrophen und die fort-

    chreitende Ausbreitung von Wüsten weiter verschärft.
    raditionelle Konfliktlösungsmechanismen brachen zu-
    ammen. Milizen und Banden übernahmen, geschützt

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 593


    (A) )



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    Ursula Mogg
    durch staatliche Gewalt, das Kommando. Sie haben sich
    schwerste Menschenrechtsverletzungen gegenüber der
    Zivilbevölkerung zuschulden kommen lassen. Die Folge
    ist eine humanitäre Katastrophe.

    300 Dörfer wurden zerstört. Hunderttausende sind als
    Folge des Konfliktes ums Leben gekommen; die Schät-
    zungen schwanken zwischen 180 000 und
    300 000 Menschen. 2 Millionen Menschen wurden ver-
    trieben. Nach einem aktuellen Bericht der Vereinten Na-
    tionen brauchen 3,5 Millionen Menschen humanitäre
    Hilfe. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf terroristi-
    sche Aktivitäten. Rebellen entführen Angestellte von
    Entwicklungshilfeorganisationen. Banditen überfallen
    Nahrungsmittelkonvois. Das Minenrisiko ist nicht zu
    vernachlässigen.

    Der Afrikakorrespondent der „Neuen Zürcher Zei-
    tung“ Kurt Pelda schrieb vor wenigen Wochen, am
    3. November, im „Rheinischen Merkur“:

    In ... Darfur hat die humanitäre Krise ein bislang
    nie da gewesenes Maß an Brutalität angenommen.

    Eine EKD-Delegation unter Leitung von Bischof
    Huber bereiste kürzlich eine Woche lang den Sudan und
    nannte nach ihrer Rückkehr die alltägliche Situation
    schlicht „deprimierend“. Ursache sind die ethnischen
    Probleme zwischen Arabern und Afrikanern, die zu-
    gleich Probleme zwischen Reich und Arm sowie zwi-
    schen Moslems und Christen sind.

    Vor diesem Hintergrund hatten alle Fraktionen des
    Deutschen Bundestages im Mai des vergangenen Jahres
    einen umfassenden Forderungskatalog zusammenge-
    stellt, zu dem auch die militärische Flankierung der
    vielfältigen politischen Aktivitäten gehört. Unser Bei-
    trag im Rahmen des AMIS-Mandates, das wir heute zum
    zweiten Mal verlängern wollen, um die Gewalt in Darfur
    im Zaum zu halten, kann nicht mehr und nicht weniger
    als ein kleiner, vielleicht nur symbolischer, Beitrag sein.
    Denn eine zentrale Erkenntnis ist: Die Sicherheitslage
    ist zum größten Problem bei der Versorgung der Bevöl-
    kerung geworden. Selbst die Flüchtlingslager werden
    angegriffen.

    Wir, die Kolleginnen und Kollegen aus der SPD-Bun-
    destagsfraktion, werden deshalb dem Antrag der Bun-
    desregierung zustimmen. Ich sage es frei heraus: Ich
    wünschte mir, wir wären in der Lage, mehr zu tun. Aber
    angesichts der Situation in Darfur würde auch eine um-
    fassendere Beteiligung der Bundeswehr derzeit keine
    substanziellen Verbesserungen bringen können.

    Dennoch steht außer Zweifel, dass die Verlängerung
    des bestehenden Mandates aus humanitären und aus
    politischen Gründen eine Verpflichtung ist. Die Anwe-
    senheit deutscher und anderer europäischer Kräfte zur
    Unterstützung von Soldaten und Polizisten der Afrikani-
    schen Union schafft eine Öffentlichkeit über den afrika-
    nischen Kontinent hinaus, die die marodierenden Ban-
    den und vor allem ihre Anstifter scheuen. Dies belegen
    die Diskussionen im internationalen Rahmen.

    Deutschland leistet logistische Hilfe, damit zunächst
    die afrikanischen Nachbarn selbst den bedrohten Men-

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    (C (D chen beistehen können. Dies betrifft insbesondere den ransport von Soldaten und Polizisten sowie Gerät aus en Staaten der Afrikanischen Union, die finanziellen eiträge zu AMIS in Höhe von 3 Millionen Euro und die ereitstellung von technischem Gerät und Beratungskaazitäten. Am 3. Dezember des vergangenen Jahres hat der eutsche Bundestag erstmals über den Einsatz zur nterstützung der Überwachungsmission der Afrianischen Union abgestimmt. Wir entscheiden heute ber eine unveränderte Fortsetzung. So muss auch die rage gestellt werden, ob sich der Einsatz als sinnvoll eriesen hat. Die Antwort lautet Ja. Wir sollten uns von Berichten über eine weiterhin beorgniserregende Situation nicht irritieren lassen. Natürich ist aus der „Hölle auf Erden“ nicht über Nacht der Himmel auf Erden“ geworden. Die Lage bleibt schwieig. Trotzdem gibt es kleine, ermutigende Neuigkeiten. ie Bundesregierung stellt in dem uns vorliegenden An rag vom 29. November fest, dass „die AU-Mission in en Gebieten, in denen AMIS präsent ist, zu einer spüraren Verringerung der Gewalt“ beiträgt. Dabei kann sie ich auf Berichte der UN stützen, die über positive rends einer umfassenderen Präsenz humanitärer Hilfe erichten ebenso wie über „significant progress in all ife-saving sectors in comparison to the situation last ear“. Der Druck der internationalen Gemeinschaft führte azu, dass zum ersten Mal ein Gericht im Sudan ein Ureil wegen Menschenrechtsverletzungen in Darfur geprochen hat. Der sudanesische Justizminister spricht on 160 Verdächtigen. In der „Welt“ vom 30. November ist nachzulesen, ass es „nicht nur Schreckliches“ zu berichten gibt, sondern auch kleine Fortschritte“ gemeldet werden önnen. Zitat: Diese Fortschritte sehen so aus: Es gibt wieder Feuerholzpatrouillen. Die Afrikanische Union hat … Soldaten geschickt, um die Zivilisten zu schützen, und einige von ihnen begleiten jetzt Frauen, die sich außerhalb der Flüchtlingslager aufmachen müssen, um Feuerholz zu sammeln. Dabei werden sie häufig von Reitermilizen angegriffen ... Solche Missionen, wen wundert’s, sind nicht beliebt bei den Soldaten. Doch scheinen sie manchmal das Schlimmste zu verhüten. leine Schritte, kleine Fortschritte – zugegeben. Aber rund genug, unser kleines Engagement fortzusetzen. Wir, der Deutsche Bundestag und die Bundesregieung, haben in den vergangenen Jahren deutlich geacht, dass unser sicherheitspolitisches Konzept ein mfassendes Angebot sein muss. Diplomatische, wirtchaftliche, humanitäre und militärische Aspekte spielen abei eine Rolle. Daran müssen wir auch für Darfur festalten. Sie schaffen die Voraussetzungen für Entwickung. Ich weiß und bin froh darüber, dass eben darüber in iesem Hause große Einigkeit herrscht. Das haben die 594 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 Ursula Mogg Debatten gezeigt. Es geht um eine umfassende politische Lösung. Das humanitäre und das militärische Engagement können nur erste Schritte sein. Der internationale Druck auf die Zentralregierung im Sudan darf um der Menschen willen nicht nachlassen. So zitiert der Bonner „General-Anzeiger“ vom 30. November dieses Jahres Bischof Huber nach der bereits zitierten Reise durch den Sudan. Immer wieder habe er in seinen Gesprächen mit Vertretern des Staates sowie der Kirchen und der Bevölkerung festgestellt, dass es ein großes Vertrauen in Deutschland gebe. Bischof Huber wörtlich: Von dem Vertrauen, das uns Deutschen entgegengebracht wird, müssen wir auch Gebrauch machen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    (A) )


    (B) )


    Es ist nach Meinung des Bischofs auch im Interesse Eu-
    ropas, dass der Sudan und mit ihm ganz Afrika „Zukunft
    hat“.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns mit
    dem notwendigen Blick auf die Realitäten und einem
    großen Maß an Zuversicht weiter dazu beitragen, dass
    die Menschen in Darfur eine Zukunft haben. Die Verlän-
    gerung des AMIS-Mandats ist dafür eine wichtige Vo-
    raussetzung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Birgit Homburger,

FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Homburger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Anfang Mai 2004 wurde hier im Deut-
    schen Bundestag ein Antrag der FDP-Fraktion mit dem
    Titel „Völkermord im Sudan verhindern“ debattiert. Zur
    selben Zeit tobte in Darfur im Westen des Sudan bereits
    ein Konflikt, der zu einer der größten menschenrechtli-
    chen und humanitären Krisen weltweit führte. Frau Kol-
    legin Mogg hat eben schon sehr anschaulich die Situa-
    tion geschildert und sie zutreffend beschrieben. Das
    muss nicht wiederholt werden.

    Am 30. Juli 2004 beschloss der UN-Sicherheitsrat
    den Einsatz einer militärischen Überwachungsmission
    der Afrikanischen Union, das AMIS-Mandat. Im Rah-
    men einer Ausweitung wurde auf internationaler Ebene
    darum gebeten, diese Mission finanziell und logistisch
    zu unterstützen.

    Dem hat sich die Bundesrepublik Deutschland ange-
    schlossen. Neben bereits geleisteten erheblichen finan-
    ziellen Hilfen haben wir zugestimmt, der Mission AMIS
    logistische Unterstützung zu gewähren. Dazu hat der
    Deutsche Bundestag am 3. Dezember des letzten Jahres

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    (C (D en Antrag angenommen, bis zu 200 Soldaten für den ufttransport, inklusive Sicherungsund Unterstütungskräfte, einzusetzen. Seit Bestehen des Mandats hat ie Bundeswehr insgesamt zwei Lufttransporte von ambia und Ghana in den Westen des Sudan durchge ührt. Das Mandat war begrenzt und wurde im Mai 2005 m vereinfachten Verfahren verlängert. Ich möchte ganz klar und deutlich sagen: Die FDPundestagsfraktion unterstützt die Fortsetzung dieses egrenzten und sinnvollen Mandats. Wir hätten in dieem Fall auch kein Problem mit einem vereinfachten erfahren gehabt. Ich denke, es führt zu keiner zusätzlihen Verbesserung, dass wir hier heute noch einmal über ie Verlängerung debattieren. Ich möchte anlässlich dieser Diskussion zwei Punkte ufgreifen. Der erste Punkt richtet sich an die Bundesreierung. Dieses Mandat, das bisher bestand, ist am . Dezember ausgelaufen. Wir führen heute, am 16. Deember, eine Debatte darüber, das heißt 14 Tage nach blauf des Mandats. Nun ist zwar auch der FDP-Bunestagsfraktion § 7 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes ekannt, der diese Terminüberschreitung legalisiert. ber für meine Fraktion will ich sehr deutlich sagen: Die undeswehr ist eine Parlamentsarmee. Wir fordern die undesregierung erneut auf, solche Anträge nicht erst ier Tage vor Ablauf eines Mandats in den Deutschen undestag einzubringen. Das ist, meine sehr verehrten amen und Herren von der Bundesregierung, keine geissenhafte Arbeit. Wir sind nach wie vor der Auffassung: Auch wenn ie vonseiten der Bundesregierung vielleicht damit, dass ine Zustimmung wieder in einem vereinfachten Verfahen erfolgen kann, und – zu Recht – auch damit gerechet haben, dass es eine Zustimmung zu diesem Mandat eben wird, sollte es immer noch so sein, dass der Deutche Bundestag selbst entscheidet, ob er eine Frage deattieren will oder nicht. aher ist es notwendig, dass Anträge pünktlich vorgeegt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich einen zweiten unkt aufgreifen, der genauso relevant ist. Ich glaube, ir sollten uns angesichts der Debatte über dieses Manat die Frage stellen, ob wir in Zukunft einer Mandatserlängerung immer im Rahmen einer Plenardebatte zutimmen wollen oder ob es vielleicht nicht doch besser äre, das zu tun, was die FDP-Bundestagsfraktion schon inmal im Rahmen eines Gesetzentwurfs eingebracht at, nämlich im Deutschen Bundestag einen Ausschuss ür besondere Auslandseinsätze einzurichten, in dem ber diese Dinge entschieden wird. Das hätte erhebliche orteile. Deswegen finde ich, wir sollten noch einmal ber ein Auslandseinsätzemitwirkungsgesetz sprechen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2005 595 Birgit Homburger Dies hätte erstens den Vorteil, dass solche Einsätze im vereinfachten Verfahren beschlossen werden können. Es hätte zweitens den Vorteil, dass es zu einer stärkeren Einbindung des Deutschen Bundestages auch bei geheimhaltungspflichtigen Vorgängen kommen könnte. Ich möchte betonen: Die Tatsache, dass wir immer wieder klar machen, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist, ist kein Selbstzweck. Denn jedes Mal, wenn sich der Deutsche Bundestag zu Beginn eines neuen Mandats mit einem solchen Mandat befasst hat, hat dies dazu geführt, dass es zu Verbesserungen für die Soldatinnen und Soldaten kam. Dies rechtfertigt das Nachdenken über einen solchen besonderen Ausschuss. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Markus Meckel [SPD])


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (A) )


    (B) )


    Wir kämen darüber hinaus – das ist der letzte Punkt –
    mit einem solchen Ausschuss zu einem schnelleren Han-
    deln des Parlaments. Ich glaube, auch das wäre ange-
    bracht.

    Unbenommen davon danke ich allen Soldatinnen und
    Soldaten der Bundeswehr, die auch in diesem Auslands-
    einsatz durch ihr hohes Engagement und ihren vorbild-
    lichen Leistungswillen daran mitwirken, eine humani-
    täre Katastrophe einzudämmen.

    Die FDP-Bundestagsfraktion stimmt dem Mandat zu.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)