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ID1600510400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Zöller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (A) )


    (B) )


    Wenn wir unser Handeln danach ausrichten, dann kön-
    nen wir etwas Sinnvolles tun und etwas bewegen.

    Diese Aussage zeigt auch, dass unser Sozialsystem
    bisher wie ein chronisch Kranker war. Wir werden jetzt
    handeln, damit diese chronische Krankheit behandelt
    werden kann. Über die Tatsache, dass wir es seit vielen
    Jahren mit einer Finanzierungskrise in der gesetz-
    lichen Krankenversicherung zu tun haben, besteht
    Konsens. Es besteht aber auch darüber Konsens, dass
    eine nachhaltige Finanzierung nur dann möglich ist,
    wenn wir die Gesundheitsleistungen nicht mehr allein
    über die Arbeitskosten finanzieren.

    Über die Diagnose sind wir uns jetzt eigentlich einig.
    Das ist schon ein Wert an sich. Wir werden uns in den
    nächsten Monaten über eine geeignete Therapie unter-
    halten und eine gemeinsame Lösung finden. Ich bin da
    sehr zuversichtlich. Eines ist klar: Wenn wir es als große
    Koalition nicht schaffen, dieses Problem zu lösen, dann
    wird unser Gesundheitssystem dauerhaft Schaden neh-
    men.

    Noch haben wir es in Deutschland nicht mit einer
    Krise bei der Versorgung kranker Menschen zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Aber wir dürfen die Anzeichen des Ärztemangels in be-
    stimmten Bereichen nicht unterschätzen. Dieses Pro-
    blem tritt ganz besonders in den neuen Ländern zutage.
    Ich glaube, wir haben gerade in der Koalitionsvereinba-
    rung sinnvolle Vorschläge gemacht, wie dieses Problem
    effektiv gelöst werden kann. Für die Menschen hat näm-
    lich der Erhalt der Sicherheit der medizinischen Versor-
    gung höchste Priorität. Diejenigen, die im Gesundheits-
    bereich in verschiedenen Berufen, insbesondere als
    Mediziner oder als Pflegekräfte, tagtäglich einen sehr
    kompetenten und in vielen Bereichen auch sehr huma-
    nen Dienst für kranke Menschen leisten, sind nicht die
    Verursacher der Probleme im deutschen Gesundheitswe-
    sen.

    Sicher ist auch dort nicht alles perfekt. Überall dort,
    wo Menschen arbeiten, sind auch Fehler nicht ganz zu
    vermeiden. Aber hier liegt nicht das Kernproblem.

    Ich halte es für einen großen Erfolg der Koalitions-
    vereinbarungen, dass wir uns auch darauf verständigt ha-
    ben, die freie Arztwahl, die freie Krankenhauswahl und
    die freie Krankenkassenwahl der Bürger in Deutschland
    zu erhalten. Die Stärkung der Wahlfreiheiten und die
    Stärkung der Entscheidungsrechte der Bürger ist für uns
    eine entscheidende Voraussetzung für mehr Qualität und
    auch für mehr Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.


    (Detlef Parr [FDP]: Standhaft bleiben!)


    Denn Qualität und Effizienz kann man nicht mit Plan-
    wirtschaft, sondern nur mit Wettbewerb und freier Arzt-
    wahl erhalten.

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    (C (D Dabei werden wir sicherstellen, dass bei einer wettbeerblichen Orientierung der gesetzlichen Krankenversi herung alle Teilnehmer grundsätzlich gleichen Rahenbedingungen unterliegen. Damit ist aber nicht emeint, dass alle Leistungserbringer unabhängig von hrer Qualifikation, ihrem Leistungsangebot oder dem ersicherungsumfang der Patienten eine einheitliche ergütung erhalten. Wer Einheitsvergütungen möchte, er ebnet den Weg zu einer Einheitsmedizin. Dann wird ie Versorgung aller Versicherten nicht besser. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich denke, es gibt eine andere Koalition!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ies konnte man vor Jahren in der ehemaligen DDR
    eidvoll erfahren und in Großbritannien ist man leider
    uch in diese Richtung unterwegs.

    Von der einen oder anderen Seite wird behauptet, dass
    ir in Deutschland eine Zweiklassenmedizin und län-
    ere Wartezeiten für gesetzlich Krankenversicherte ha-
    en. Ich möchte doch darum bitten, dass wir an die Ursa-
    he gehen. Die Ursache liegt nicht darin, dass privat
    ersicherte überzogene Honorarforderungen bedienen
    üssen; die Ursache liegt woanders, nämlich darin: So-

    ange die Ärzte in Deutschland für die Versorgung ge-
    etzlich Krankenversicherter ständig sinkende Honorare
    rhalten und immer nur unter den Vorgaben des Budgets
    gieren müssen, werden sie planbare medizinische Ein-
    riffe von einem Quartal ins andere Quartal verschieben.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)


    ies ist sicherlich nicht schön und nicht gewollt, aber es
    st Konsequenz unseres Vergütungssystems.

    Deshalb bin ich froh darüber, dass wir darangehen,
    ie Budgets aufzuheben. Dann wird es wieder eine mehr
    atientenorientierte Versorgung geben können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Auch Folgendes gehört einmal in der Öffentlichkeit
    esagt: Ich zumindest kenne keinen Arzt – Sie werden
    hnliche Erfahrungen haben –, der eine notwendige
    peration bei einem privat Versicherten anders durch-

    ührt als bei einem gesetzlich Krankenversicherten.

    Wir brauchen auch weiterhin den Wettbewerb zwi-
    chen gesetzlicher und privater Krankenversicherung.

    ir sind zurzeit auf die zusätzlichen Honorarzahlungen
    er privaten Versicherungen angewiesen – so ist unser
    ystem angelegt –; ohne diese Gelder haben die Leis-

    ungserbringer keine ausreichende Planungssicherheit.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist wahr!)


    an sieht das ganz besonders in den neuen Ländern. In-
    estitionen in moderne Medizintechnik oder in qualifi-
    iertes Personal würden mehr oder weniger unterblei-
    en. Letztlich werden sich viele deutsche Ärzte dann
    uch überlegen, ob sie sich noch in Deutschland nieder-
    assen.

    260 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Zöller

    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Das tun sie heute schon!)


    Wer Ärzten für ihre schwierige und verantwortungsvolle
    Arbeit die dafür angemessene Honorierung verweigert,
    schadet letztlich der medizinischen Versorgung unserer
    Bevölkerung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden deshalb – auch darüber sind wir uns
    einig – die ärztliche Honorierung leistungsgerechter ge-
    stalten. Ärzte werden künftig für Qualität und nicht mehr
    nur für Ausweitung der Menge honoriert. Das wird zu
    einer wesentlich besseren medizinischen Versorgung
    führen. Es wird also die Qualität und nicht die Menge fi-
    nanziert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ärzte sollen sich wieder mehr auf die Versorgung ihrer
    Patienten konzentrieren können und sich nicht ständig
    mit Richtlinien und Bürokratie beschäftigen müssen.
    Dies ist auch eine Voraussetzung für mehr Motivation
    und Leistungsbereitschaft der Mediziner.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dr. Margrit Spielmann [SPD])


    Ich möchte in diesem Zusammenhang noch etwas zur
    aktuellen Protestsituation an den Krankenhäusern sa-
    gen. Es reicht schon, glaube ich, wenn wir die Über-
    gangsfrist um ein Jahr verlängern und klar das Signal
    setzen, dass es keine weitere Verlängerung der Über-
    gangsfrist geben kann. Das sind wir den Ärzten in den
    Krankenhäusern, aber auch den Patienten schuldig, die
    wir vor einer Behandlung durch übermüdete und in ihrer
    Leistung eingeschränkte Ärzte schützen wollen. Deshalb
    ist diese Lösung, wie wir sie gefunden haben, zu vertre-
    ten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Heinz Lanfermann [FDP]: Es waren aber schon zwei Jahre Übergangsfrist!)


    – Wenn Sie eine Frage stellen, würde ich die Zeit gerne
    nutzen, um das für Sie weiter auszuführen.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Es war nur eine Feststellung!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie
    mich wenigstens stichpunktartig noch einiges anspre-
    chen, was im Koalitionsvertrag geregelt bzw. abgespro-
    chen wurde. Wir werden die Prävention stärken. Da-
    rüber sind sich in diesem Hause, glaube ich, alle einig.
    Wir geben in Deutschland sehr viel Geld für die Be-
    kämpfung von Krankheiten aus und nach wie vor zu we-
    nig für die Verhütung von Krankheiten. Wenn es uns ge-
    lingt, einen Entwurf zu formulieren, der sich an einer
    lebensnahen Vorgehensweise orientiert und nicht mit
    übermäßiger Bürokratie belastet, dann wird ein solches
    Präventionsgesetz sehr sinnvoll und von Nutzen sein.

    Wir wollen zudem den Trend der letzten Jahre been-
    den, dass immer mehr für Bürokratie im Gesundheits-
    wesen und immer weniger für die Medizin ausgegeben
    wurde. Die Beitragsmittel sollten für die Versorgung

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    (C (D ranker Menschen und nicht zur Finanzierung von Veraltung und Bürokratie eingesetzt werden. Das zu errei hen sollte eine unserer Hauptaufgaben sein, weil wir ann Gelder unmittelbar für eine bessere Versorgung der ersicherten verwenden können. Damit ich meine Redeeit einhalte, zum Schluss nur noch ein Satz als Gesundeitspolitiker. Wir könnten uns in den Sozialsystemen zu ode reformieren; wenn es uns nicht gelingt, für eine elebung des Arbeitsmarktes zu sorgen, brechen uns die innahmen immer mehr weg. Deshalb gilt nach wie vor: ozial ist, was Arbeit schafft. Ich bedanke mich. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Martina Bunge

on der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martina Bunge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Gesundheit ist das höchste Gut“ – wie schnell und
    eicht geht uns dieser Ausspruch oft über die Lippen.
    och was tun wir in der Politik dafür? Wenn ich im Leit-
    ild der Koalitionäre für die Gesundheitspolitik Worte
    ie „qualitativ hoch stehende Versorgung“ und „solida-

    ische Finanzierung“ finde, dann lässt das hoffen. Doch
    m Konkreten sieht das anders aus. Nicht eine Maß-
    ahme der sozialen Grausamkeiten wurde zurückgenom-
    en, weder die unsägliche Praxisgebühr noch die hor-

    enden Zuzahlungen. So wird der Zug weiterfahren: Je
    rmer, desto kränker.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Obwohl die Belange der Versicherten in Bezug auf
    rävention, Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege

    m Mittelpunkt des politischen Agierens stehen müssten,
    iskutieren wir seit Jahren vor allem über den Knack-
    unkt der Finanzierung. Ich bin gespannt, wie die un-
    ereinbaren Vorschläge von Bürgerversicherung und
    esundheitsprämie in ein Konzept für eine zukunftsfä-
    ige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversiche-
    ung gepresst werden sollen. Ich denke, das kommt einer
    uadratur des Kreises gleich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Als Linke sage ich jedoch: Nichts vereinbart zu haben
    st besser als die Kopfpauschale, der völlige System-
    ruch. Natürlich stellen uns die demographische Ent-
    icklung und der medizinische Fortschritt vor riesige
    erausforderungen. Ich denke, wir sind schon mitten-
    rin. Wir müssen realistisch an die Probleme herangehen
    nd zuallererst mit der Legende der angeblichen Kosten-
    xplosion im Gesundheitssystem aufhören.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ie Relation zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
    elegt das genaue Gegenteil.

    Natürlich gibt es auch Effektivitätsreserven im
    esundheitssystem. Ich denke da an solche Aspekte

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    Dr. Martina Bunge
    wie den Stellenwert der Prävention, die Arzneimittelver-
    ordnungspraxis, Reserven bei der integrierten Versor-
    gung oder die Unterbelichtung der Geriatrie. Doch eines
    muss klar sein: Für die demographischen und medizini-
    schen Herausforderungen muss mehr Geld ins System.
    Wir müssen endlich wegkommen von einer einnahme-
    orientierten Ausgabenpolitik und hinkommen zu einer
    aufgabenorientierten Ausgabepolitik.


    (Beifall bei der LINKEN – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist eine Wunschliste!)


    Gemeinsam fixierte Gesundheitsziele müssen der Aus-
    gangspunkt der Gesundheitspolitik werden.

    Vollmundig versprechen Sie, bei der Klärung der Fi-
    nanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Krankenversi-
    cherung die Erfahrungen anderer Länder und wissen-
    schaftliche Konzepte vorurteilsfrei zu prüfen. Die
    Einhaltung dieses Versprechens wird die Fraktion Die
    Linke testen. Wir sind gespannt, wie vorurteilsfrei die
    Prüfung ausgeht, wenn wir unseren Vorschlag einer
    Wertschöpfungsabgabe vorlegen. Wir meinen, dass die
    Berechnung der Arbeitgeberanteile an den sozialen Si-
    cherungssystemen aufgrund der Lohnsumme nicht mehr
    den wirtschaftlichen Realitäten entspricht


    (Beifall bei der LINKEN)


    und sich die Beiträge der Unternehmen vielmehr an der
    Bruttowertschöpfung orientieren müssten. Das wäre
    nicht nur mit Blick auf die Belastung der verschiedenen
    Unternehmen gerechter, sondern böte auch finanzielle
    Spielräume.

    Einige hier im Haus, nicht nur aus meiner Fraktion,
    wissen, dass ich eine glühende Verfechterin dieser Idee
    bin. Immer wieder wird dieser Vorschlag abgelehnt, mit
    der stupiden Begründung: nicht umsetzbar. Wenn Sie
    – ich sage das in Richtung Regierung – einmal so viel
    Energie, wie Sie in zig Kommissionen, die über immer
    neue Leistungskürzungen nachdenken, stecken, für eine
    Kommission zur Prüfung der Machbarkeit der Wert-
    schöpfungsabgabe aufwenden würden, hätten wir end-
    lich einmal etwas Fundiertes auf dem Tisch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich bin mir sicher: Wir hätten auch eine auf die Verände-
    rungen in der Arbeitswelt ausgerichtete Neuorientie-
    rung der paritätischen Finanzierung der sozialen Si-
    cherungssysteme.

    Sie aber gehen einen anderen Weg: Der Bundesetat
    soll zulasten der Versichertengemeinschaft schöngerech-
    net werden. Allein durch die Mehrwertsteuererhöhung
    werden den Versicherten Mehrkosten bei den Arzneimit-
    teln in Höhe von jährlich 1 Milliarde Euro zugemutet.
    Hier müsste stattdessen zugunsten der Patientinnen und
    Patienten und der Krankenkassen eine Absenkung der
    Mehrwertsteuer für Arzneimittel auf 7 Prozent her, wie
    wir es fordern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Einnahmen aus der erst mit dem Gesundheitsmo-
    dernisierungsgesetz eingeführten Erhöhung der Tabak-
    steuer, mit denen ein Teil der so genannten versiche-

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    (C (D ungsfremden Leistungen gegenfinanziert werden sollte, erden wieder ins Staatssäckel gepackt. An diesem Bei piel zeigt sich exemplarisch, welche Halbwertszeit teuerfinanzierte Elemente in der gesetzlichen Krankenersicherung haben. Natürlich werden auch wir einige Ihrer Vorhaben unerstützen: das Bekenntnis zu einem Präventionsgesetz, ie stärkere Berücksichtigung von Demenzerkrankunen, die Stärkung der Palliativmedizin, die Neuordnung er geriatrischen Versorgung. Es bleibt die Frage: Wie oll all das in Angriff genommen werden, wenn die Fianzierungsgrundlagen nicht klar sind? Zu begrüßen ind auch Vorhaben wie das Ermöglichen kassenartüberreifender Fusionen, Reformen bei der Selbstverwalung, die Angleichung der Vergütung für ambulante eistungen im Krankenhaus und im niedergelassenen Be eich. Ich begrüße auch eine – hoffentlich nachhaltige – orbeugungsund Hilfsstrategie im Bereich HIV und ids sehr. Wir appellieren auch, alles dafür zu tun, dass die uropäische Arbeitszeitrichtlinie schnell auf das Peronal in Krankenhäusern in Deutschland angewendet erden kann. Ich bin froh, dass der Ärztemangel in den euen Bundesländern Eingang in den Koalitionsvertrag efunden hat. Ich möchte sagen: „endlich“, denn in dieer Sache bin ich persönlich jahrelang gegen Wände geaufen. Ich habe allerdings die Befürchtung, dass die laidare Bemerkung, hier seien „geeignete Maßnahmen“ u ergreifen, dem Ernst der Lage nicht gerecht wird. Eines sollten wir immer im Blick haben: Das solidariche System der Gesundheitsversorgung ist in einem solhen Maße zu erhalten und auszubauen, dass jede und eder die benötigten Behandlungen erhält, unabhängig on Alter, Geschlecht, sozialem Status oder Nationalität. Das hier Gesagte ist im Bereich meiner fachpolitichen Heimat angesiedelt. Gestern wurde mir der Voritz des Gesundheitsausschusses dieses Hohen Hauses bertragen. Sie können versichert sein, dass ich diesen usschuss fair und neutral leiten werde, uch wenn ich angesichts der politischen Mehrheitsentcheidungen nicht selten leiden werde. (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das eint uns!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sehr gut!)


    Ich hege die Hoffnung, dass wir unsere Gesetzge-
    ungskompetenz so wahrnehmen, dass wir nicht häufig
    om Bundesverfassungsgericht zu Korrekturen aufge-
    ordert werden, wie es beim heute eingebrachten Gesetz-
    ntwurf zum Mutterschaftsgeld erfolgen muss. Ich hoffe,
    ass wir uns bei allen widerstreitenden Vorschlägen im-
    er von dem Grundsatz leiten lassen, dass die Gesund-

    eit das höchste Gut ist und sie nicht zur Ware verkom-
    en darf.

    Ich danke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    262 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


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