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ID1600510200

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Daniel Bahr


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      (Beifall bei der FDP)


      rst dann lässt sich wirklich beurteilen, wie sie arbeitet.
      n der Gesundheitspolitik fällt das aber ziemlich schwer;
      enn da ist überhaupt noch keine Richtung zu erkennen.
      ie Mannschaft ist in See gestochen, ohne zu wissen,
      elchen Hafen sie erreichen will. Der Kurs soll nun auf
      ffener See diskutiert werden. Es rächt sich für die
      nion, dass wichtige Kursentscheidungen noch nicht ge-

      roffen worden sind. Die Ministerin steht nämlich am
      teuer und schon kleine Kursfestlegungen können über
      ine unumkehrbare Richtung entscheiden.


      (Beifall bei der FDP)


      s ist ein Fehler, erst im nächsten Jahr über eine Struk-
      urreform zu debattieren. Um im Bild zu bleiben: Die
      ee wird stürmisch sein, wenn Union und SPD über den
      urs debattieren. 2006 wird der Druck auf den Beitrags-

      atz enorm sein, sodass vermutlich wieder nur kurzfris-
      ige Maßnahmen vereinbart werden. Die Gesundheits-
      olitik ist die Sollbruchstelle für diese große Koalition.


      (Beifall bei der FDP)


      Das Ziel der Koalitionsvereinbarung, die Lohnzusatz-
      osten zu senken, unterstützt die FDP voll und ganz, wie
      uch andere Ziele, die in der Koalitionsvereinbarung ste-
      en. Daran werden wir die große Koalition messen. Es
      st nicht so, dass wir zum ersten Mal eine große Koali-
      ion in der Gesundheitspolitik haben. Es ist gerade ein-
      al zwei Jahre her, dass eine große Koalition mit den
      rünen eine Jahrhundertreform in der Gesundheitspoli-

      ik beschlossen hat.


      (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Es hielt sich in Grenzen, was da herausgekommen ist!)


      ir sehen heute, dass die ganzen hehren Beitragssatz-
      ersprechen bei weitem nicht eingehalten worden sind.


      (Beifall bei der FDP)


      In der Gesundheitspolitik hätte als erster Schritt der
      rbeitgeberbeitrag festgeschrieben werden müssen. Da-
      it hätten wir die Gesundheitskosten vom Lohn entkop-

      elt. Leistungen wie Krankengeld und Zahnersatz hätten

      258 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



      (B) )


      Daniel Bahr (Münster)

      konsequent ausgegliedert werden müssen, um finanziel-
      len Spielraum zu bekommen. Ich weiß, das sind unbe-
      queme Botschaften. Das alles haben Sie nicht geschafft.


      (Elke Ferner [SPD]: Das wollen wir auch gar nicht schaffen!)


      Sie haben die falschen Signale auf dem Arbeitsmarkt ge-
      setzt.


      (Beifall bei der FDP)


      Stattdessen, Frau Schmidt, haben Sie weitere Belastun-
      gen für die gesetzliche Krankenversicherung beschlos-
      sen. Der Wegfall des Bundeszuschusses entspricht übri-
      gens fast einem halben Beitragssatzpunkt und die
      Mehrwertsteuererhöhung, die auch für Arzneimittel gel-
      ten soll, belastet die gesetzliche Krankenversicherung
      mit 900 Millionen Euro. Ich erwarte vor diesem Hinter-
      grund im nächsten Jahr eine ernsthafte Debatte über Bei-
      tragserhöhungen. Ihre bisherigen Vorschläge erhöhen
      den Krankenversicherungsbeitrag, statt ihn, was Ihr ei-
      gentliches Ziel ist, zu senken. Sie werden Ihren eigenen
      Zielen nicht gerecht.


      (Beifall bei der FDP)


      Ich frage mich, warum wir eigentlich in den letzten
      Jahren die grundlegenden Debatten über Kopfpauschale,
      Bürgerversicherung und das liberale Versicherungsmo-
      dell geführt haben. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt und
      die Altersentwicklung in Deutschland zwingen uns doch
      zu nachhaltigem Handeln. Die FDP hat hierfür Vor-
      schläge für einen Systemwechsel gemacht. Wir wollen
      eine Pflicht zur Versicherung bei einem Versicherer
      freier Wahl.


      (Beifall bei der FDP)


      Wir brauchen den Aufbau von Altersrückstellungen, um
      die Altersentwicklung zu bewältigen. Wir wollen Frei-
      heit, Eigenverantwortung und Wettbewerb stärken.


      (Elke Ferner [SPD]: Freiheit für die Versicherungen! Wunderbar!)


      Freie Therapie- und Arztwahl sind für uns hohe Güter.
      Der mündige Patient ist unser Leitbild. Die Gesundheits-
      ministerin hingegen geht stur den Weg in die Bürgerver-
      sicherung. Die Angleichung von Honoraren


      (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Steht doch gar nicht drin!)


      bei gesetzlich und privat Versicherten – das stand in dem
      Interview; Frau Schmidt, lesen Sie doch noch einmal das
      Interview in der „Berliner Zeitung“ – wird eine Mangel-
      verwaltung fortsetzen. Ursache ist die Kostendämp-
      fungspolitik und Budgetierung der letzten Jahre.


      (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die ist gescheitert!)


      Da helfen auch keine weiteren Neidkampagnen. Frau
      Schmidt, machen Sie doch nicht glauben, dass die ge-
      setzlich Versicherten besser behandelt würden, wenn die
      Privatpatienten weniger zahlen.

      Es ist ein irriger Glaube, Qualität durch immer mehr
      staatliche Vorgaben und staatlichen Einfluss quasi zu

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      (C (D erordnen. Das ist der falsche Weg. Wir setzen auf Einicht und Leistungsbereitschaft. er Wettbewerb will, muss Unterschiede zulassen. Das iel von Wettbewerb kann doch nicht die Gleichmache ei sein. Dann funktioniert Wettbewerb nicht, sondern ührt zu Ineffizienz. Ihre Vorschläge, Frau Ministerin, ühren zur Bürgerversicherung durch die Hintertür. enn die Union zwei Tage braucht, um auf die Ankünigung in Ihrem Interview zu reagieren und anscheinend rst einmal die Koalitionsvereinbarung zu lesen, dann auert das zu lange. Wenn Sie das Motto der Regieungserklärung der Bundeskanzlerin von gestern „Mehr reiheit wagen“ ernst nehmen wollen – dazu ist gerade ie CDU/CSU meiner Meinung nach verpflichtet –, ann sollten Sie in der Gesundheitspolitik endlich aufachen und aktiv werden und diese Gesundheitsministe in in die Schranken weisen. An einem nachhaltigen orschlag zur Lösung der Probleme in der Gesundheitsolitik wird sich die FDP beteiligen. Gegen Vorschläge, ie nur auf eine kurzfristige Kostendämpfung abzielen, ird sich die FDP stellen. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Das Wort hat der Kollege Wolfgang Zöller von der DU/CSU-Fraktion. Grüß Gott, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und ollegen! Herr Kollege Bahr, ich möchte einen Altkanzer zitieren: Wichtig ist nicht das, was in den Zeitungen teht, sondern das, was hinten herauskommt. ielleicht könnten wir uns daran halten. Sie können sich arauf verlassen, dass dabei etwas Vernünftiges herausommt. Das deutsche Gesundheitswesen ist in den letzten onaten ganz besonders in den Mittelpunkt der sozial olitischen Diskussion gerückt. Ich glaube, es ist ganz ut, wenn wir zu Beginn einer Legislaturperiode einmal urz innehalten und uns Klarheit darüber verschaffen, o wir mit unserem Gesundheitssystem stehen und wo robleme liegen. Dieses Thema ist bestimmt nicht neu. ber lassen Sie mich gerade aus diesem Grund mit eiem Zitat beginnen: Das Grundgesetz geht von dem freiheitlichen, selbstverantwortlichen Individuum aus; in der Realität aber versperrt der Gesetzgeber durch dauernd steigende soziale Belastungen dem einzelnen Beschäftigten nicht nur die Möglichkeit, sondern auch den Antrieb zur individuellen Vorsorge. iese Aussage stammt vom ersten Sozialminister einer roßen Koalition, von Herrn Katzer. Er hat das 1967 geagt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 259 Wolfgang Zöller (Heinz Lanfermann [FDP]: Aber was hat es geholfen? – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wichtig ist, was hinten herauskommt, Herr Zöller!)


      (Beifall bei der FDP)


      (Beifall bei der FDP)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Wolfgang Zöller


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (A) )


      (B) )


      Wenn wir unser Handeln danach ausrichten, dann kön-
      nen wir etwas Sinnvolles tun und etwas bewegen.

      Diese Aussage zeigt auch, dass unser Sozialsystem
      bisher wie ein chronisch Kranker war. Wir werden jetzt
      handeln, damit diese chronische Krankheit behandelt
      werden kann. Über die Tatsache, dass wir es seit vielen
      Jahren mit einer Finanzierungskrise in der gesetz-
      lichen Krankenversicherung zu tun haben, besteht
      Konsens. Es besteht aber auch darüber Konsens, dass
      eine nachhaltige Finanzierung nur dann möglich ist,
      wenn wir die Gesundheitsleistungen nicht mehr allein
      über die Arbeitskosten finanzieren.

      Über die Diagnose sind wir uns jetzt eigentlich einig.
      Das ist schon ein Wert an sich. Wir werden uns in den
      nächsten Monaten über eine geeignete Therapie unter-
      halten und eine gemeinsame Lösung finden. Ich bin da
      sehr zuversichtlich. Eines ist klar: Wenn wir es als große
      Koalition nicht schaffen, dieses Problem zu lösen, dann
      wird unser Gesundheitssystem dauerhaft Schaden neh-
      men.

      Noch haben wir es in Deutschland nicht mit einer
      Krise bei der Versorgung kranker Menschen zu tun.


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      Aber wir dürfen die Anzeichen des Ärztemangels in be-
      stimmten Bereichen nicht unterschätzen. Dieses Pro-
      blem tritt ganz besonders in den neuen Ländern zutage.
      Ich glaube, wir haben gerade in der Koalitionsvereinba-
      rung sinnvolle Vorschläge gemacht, wie dieses Problem
      effektiv gelöst werden kann. Für die Menschen hat näm-
      lich der Erhalt der Sicherheit der medizinischen Versor-
      gung höchste Priorität. Diejenigen, die im Gesundheits-
      bereich in verschiedenen Berufen, insbesondere als
      Mediziner oder als Pflegekräfte, tagtäglich einen sehr
      kompetenten und in vielen Bereichen auch sehr huma-
      nen Dienst für kranke Menschen leisten, sind nicht die
      Verursacher der Probleme im deutschen Gesundheitswe-
      sen.

      Sicher ist auch dort nicht alles perfekt. Überall dort,
      wo Menschen arbeiten, sind auch Fehler nicht ganz zu
      vermeiden. Aber hier liegt nicht das Kernproblem.

      Ich halte es für einen großen Erfolg der Koalitions-
      vereinbarungen, dass wir uns auch darauf verständigt ha-
      ben, die freie Arztwahl, die freie Krankenhauswahl und
      die freie Krankenkassenwahl der Bürger in Deutschland
      zu erhalten. Die Stärkung der Wahlfreiheiten und die
      Stärkung der Entscheidungsrechte der Bürger ist für uns
      eine entscheidende Voraussetzung für mehr Qualität und
      auch für mehr Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.


      (Detlef Parr [FDP]: Standhaft bleiben!)


      Denn Qualität und Effizienz kann man nicht mit Plan-
      wirtschaft, sondern nur mit Wettbewerb und freier Arzt-
      wahl erhalten.

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      (C (D Dabei werden wir sicherstellen, dass bei einer wettbeerblichen Orientierung der gesetzlichen Krankenversi herung alle Teilnehmer grundsätzlich gleichen Rahenbedingungen unterliegen. Damit ist aber nicht emeint, dass alle Leistungserbringer unabhängig von hrer Qualifikation, ihrem Leistungsangebot oder dem ersicherungsumfang der Patienten eine einheitliche ergütung erhalten. Wer Einheitsvergütungen möchte, er ebnet den Weg zu einer Einheitsmedizin. Dann wird ie Versorgung aller Versicherten nicht besser. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich denke, es gibt eine andere Koalition!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      ies konnte man vor Jahren in der ehemaligen DDR
      eidvoll erfahren und in Großbritannien ist man leider
      uch in diese Richtung unterwegs.

      Von der einen oder anderen Seite wird behauptet, dass
      ir in Deutschland eine Zweiklassenmedizin und län-
      ere Wartezeiten für gesetzlich Krankenversicherte ha-
      en. Ich möchte doch darum bitten, dass wir an die Ursa-
      he gehen. Die Ursache liegt nicht darin, dass privat
      ersicherte überzogene Honorarforderungen bedienen
      üssen; die Ursache liegt woanders, nämlich darin: So-

      ange die Ärzte in Deutschland für die Versorgung ge-
      etzlich Krankenversicherter ständig sinkende Honorare
      rhalten und immer nur unter den Vorgaben des Budgets
      gieren müssen, werden sie planbare medizinische Ein-
      riffe von einem Quartal ins andere Quartal verschieben.


      (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)


      ies ist sicherlich nicht schön und nicht gewollt, aber es
      st Konsequenz unseres Vergütungssystems.

      Deshalb bin ich froh darüber, dass wir darangehen,
      ie Budgets aufzuheben. Dann wird es wieder eine mehr
      atientenorientierte Versorgung geben können.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


      Auch Folgendes gehört einmal in der Öffentlichkeit
      esagt: Ich zumindest kenne keinen Arzt – Sie werden
      hnliche Erfahrungen haben –, der eine notwendige
      peration bei einem privat Versicherten anders durch-

      ührt als bei einem gesetzlich Krankenversicherten.

      Wir brauchen auch weiterhin den Wettbewerb zwi-
      chen gesetzlicher und privater Krankenversicherung.

      ir sind zurzeit auf die zusätzlichen Honorarzahlungen
      er privaten Versicherungen angewiesen – so ist unser
      ystem angelegt –; ohne diese Gelder haben die Leis-

      ungserbringer keine ausreichende Planungssicherheit.


      (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist wahr!)


      an sieht das ganz besonders in den neuen Ländern. In-
      estitionen in moderne Medizintechnik oder in qualifi-
      iertes Personal würden mehr oder weniger unterblei-
      en. Letztlich werden sich viele deutsche Ärzte dann
      uch überlegen, ob sie sich noch in Deutschland nieder-
      assen.

      260 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



      (B) )


      Wolfgang Zöller

      (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Das tun sie heute schon!)


      Wer Ärzten für ihre schwierige und verantwortungsvolle
      Arbeit die dafür angemessene Honorierung verweigert,
      schadet letztlich der medizinischen Versorgung unserer
      Bevölkerung.


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      Wir werden deshalb – auch darüber sind wir uns
      einig – die ärztliche Honorierung leistungsgerechter ge-
      stalten. Ärzte werden künftig für Qualität und nicht mehr
      nur für Ausweitung der Menge honoriert. Das wird zu
      einer wesentlich besseren medizinischen Versorgung
      führen. Es wird also die Qualität und nicht die Menge fi-
      nanziert.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Ärzte sollen sich wieder mehr auf die Versorgung ihrer
      Patienten konzentrieren können und sich nicht ständig
      mit Richtlinien und Bürokratie beschäftigen müssen.
      Dies ist auch eine Voraussetzung für mehr Motivation
      und Leistungsbereitschaft der Mediziner.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dr. Margrit Spielmann [SPD])


      Ich möchte in diesem Zusammenhang noch etwas zur
      aktuellen Protestsituation an den Krankenhäusern sa-
      gen. Es reicht schon, glaube ich, wenn wir die Über-
      gangsfrist um ein Jahr verlängern und klar das Signal
      setzen, dass es keine weitere Verlängerung der Über-
      gangsfrist geben kann. Das sind wir den Ärzten in den
      Krankenhäusern, aber auch den Patienten schuldig, die
      wir vor einer Behandlung durch übermüdete und in ihrer
      Leistung eingeschränkte Ärzte schützen wollen. Deshalb
      ist diese Lösung, wie wir sie gefunden haben, zu vertre-
      ten.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Heinz Lanfermann [FDP]: Es waren aber schon zwei Jahre Übergangsfrist!)


      – Wenn Sie eine Frage stellen, würde ich die Zeit gerne
      nutzen, um das für Sie weiter auszuführen.


      (Heinz Lanfermann [FDP]: Es war nur eine Feststellung!)


      Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie
      mich wenigstens stichpunktartig noch einiges anspre-
      chen, was im Koalitionsvertrag geregelt bzw. abgespro-
      chen wurde. Wir werden die Prävention stärken. Da-
      rüber sind sich in diesem Hause, glaube ich, alle einig.
      Wir geben in Deutschland sehr viel Geld für die Be-
      kämpfung von Krankheiten aus und nach wie vor zu we-
      nig für die Verhütung von Krankheiten. Wenn es uns ge-
      lingt, einen Entwurf zu formulieren, der sich an einer
      lebensnahen Vorgehensweise orientiert und nicht mit
      übermäßiger Bürokratie belastet, dann wird ein solches
      Präventionsgesetz sehr sinnvoll und von Nutzen sein.

      Wir wollen zudem den Trend der letzten Jahre been-
      den, dass immer mehr für Bürokratie im Gesundheits-
      wesen und immer weniger für die Medizin ausgegeben
      wurde. Die Beitragsmittel sollten für die Versorgung

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      (C (D ranker Menschen und nicht zur Finanzierung von Veraltung und Bürokratie eingesetzt werden. Das zu errei hen sollte eine unserer Hauptaufgaben sein, weil wir ann Gelder unmittelbar für eine bessere Versorgung der ersicherten verwenden können. Damit ich meine Redeeit einhalte, zum Schluss nur noch ein Satz als Gesundeitspolitiker. Wir könnten uns in den Sozialsystemen zu ode reformieren; wenn es uns nicht gelingt, für eine elebung des Arbeitsmarktes zu sorgen, brechen uns die innahmen immer mehr weg. Deshalb gilt nach wie vor: ozial ist, was Arbeit schafft. Ich bedanke mich. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)