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ID1600507900

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Steffen Kampeter


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      den Dreiklang Reformieren, Investieren, Konsolidieren
      in den Zusammenhang der Generationengerechtigkeit
      gestellt. Sie hat damit deutlich gemacht, dass die große
      Koalition sparen nicht um des Sparens willen beabsich-
      tigt, sondern im Rahmen einer ganzheitlichen und nach-
      haltigen Politik, auch im Hinblick auf die nachfolgenden
      Generationen. Wir können nicht dauerhaft über unsere
      Verhältnisse leben. Wir müssen deutlich machen, dass
      Konsolidierung auch eine wesentliche Zukunftsinvesti-
      tion, die Bewahrung der Chancen zukünftiger Generatio-
      nen, ist. Konsolidierung muss man als Chance begreifen,
      weil sie alternativlos ist im Vergleich zu allen Strategien,
      die sowohl die wirtschaftliche, aber auch die sonstige
      Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens einschränken
      wollen.

      Am Anfang einer solchen ganzheitlichen Finanzpoli-
      tik muss die Erkenntnis stehen, in welcher finanziellen
      Situation sich unser Gemeinwesen befindet: Das struktu-
      relle Defizit in einer Größenordnung von rund 60 Mil-
      liarden Euro ist hier bereits in der vergangenen Legisla-
      turperiode von den Haushälterinnen und Haushältern der
      Union wiederholt kritisiert worden. Es ist schon ein gro-
      ßer Schritt, dass sich die große Koalition von dem Start-
      punkt dieses enormen Defizits aus zu entschiedenen
      Konsolidierungsmaßnahmen – auf der Ausgaben-, aber
      auch auf der Einnahmeseite – entschlossen hat.

      Dies ist ein ehrlicher Anfang und eine klare Strategie
      zur Gesundung der Staatsfinanzen.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Ich möchte mich bei Bundesfinanzminister
      Steinbrück für die Verhandlungsführung bei den Koali-
      tionsverhandlungen bedanken. Es war sicherlich kein
      einfacher Weg für die SPD, diesen Schritt mit uns ge-
      meinsam zu gehen, weil wir auch unangenehme Wahr-

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      (C (D eiten im Koalitionsvertrag gemeinsam eingestanden haen. (Joachim Poß [SPD]: Für Sie war das aber auch nicht so einfach!)


      s ist ein Stück Vertrauen gewachsen, auf dem wir auf-
      auen können, um diese vier Jahre in der Finanzpolitik
      emeinsam eine Konsolidierungsstrategie aus einem
      uss umzusetzen. Sehr geehrter Minister Steinbrück, ich

      age Ihnen zu, dass die Haushälter der Unionsfraktion
      ie bei allen vernünftigen Vorschlägen aktiv unterstüt-
      en werden.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Nicht durchgehen lassen möchte ich – das will ich in
      iesem Zusammenhang sagen –, was die Kollegin
      cheel gemacht hat.


      (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glaube ich!)


      achdem sie Sondierungsgespräche mit der Union rela-
      iv rasch und frustriert abgebrochen hat, „schwampelt“
      ie in ihren Reden in einer unerträglichen Art und Weise
      erum. Dabei versucht sie, vergessen zu machen, dass
      ie mit ihren Leistungen im Finanzausschuss an vielem,
      o wir jetzt Aufräumarbeiten zu verrichten haben, im
      esentlichen beteiligt war. Sie ist mit eine Verursacherin

      er finanzpolitischen Krise. Sie können doch nicht so re-
      en, als hätten Sie in den vergangenen Jahren keine Ver-
      ntwortung dafür getragen!


      (Beifall der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unser Koalitionspartner hat gebremst!)


      Wir haben in den Koalitionsverhandlungen – das ist
      n der Regierungserklärung deutlich geworden – die
      rsachen dieses strukturellen Defizites schonungslos
      ffen gelegt: Es sind die lang anhaltende Wachstums-
      chwäche, die nicht erst seit der rot-grünen Koalition be-
      teht, die kontinuierliche Zugrundelegung zu optimisti-
      cher Annahmen für die mittel- und langfristige
      inanzielle Entwicklungsplanung sowie die ebenfalls seit
      angem vonstatten gehende Einbetonierung des Haushal-
      es durch immer mehr gesetzliche und sonstige Rechts-
      nsprüche. Wir als große Koalition haben festgelegt,
      ass wir uns diesen drei Ursachen entschieden widmen
      ollen. Wir wollen dauerhaft höheres Wachstum. Diesen
      fad wollen wir beschreiten.

      Herr Kollege Solms, Sie haben vorhin gesagt, wir
      ürden keine Maßnahmen zur Unterstützung des
      achstums ergreifen.


      (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Keine wirkungsvollen Maßnahmen!)


      ch bitte Sie, selbstkritisch zu überprüfen, ob Sie sich am
      nfang der Koalitionsgespräche hätten vorstellen kön-
      en, dass wir als große Koalition es schaffen, diese Libe-
      alisierungs- und Vorfahrtsmaßnahmen für den Arbeits-
      arkt zu vereinbaren, und dass CDU, CSU und SPD

      ereit sind, gemeinsam diesen Weg zu gehen.

      238 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



      (B) )


      Steffen Kampeter
      Wir werden die Fehlsteuerungen bei Hartz IV beseiti-
      gen. Wir werden wesentliche Einsparungen auch im
      konsumtiven Bereich vornehmen. Wir wollen im Rah-
      men der Tarifautonomie erste Schritte hin auf Bündnisse
      für Arbeit gehen. Das ist ein großer Erfolg und ein we-
      sentlicher Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung
      in den nächsten Jahren.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Darüber hinaus hat diese Koalition vereinbart,
      3 Prozent im Bereich der Forschung investieren zu wol-
      len. Das ist langfristig ein Wachstumstreiber. In die
      Köpfe zu investieren, in diejenigen, die zukünftig für
      Wachstumsprodukte in diesem Land sorgen, das ist ein
      entschiedenes Anliegen der großen Koalition. Wir wer-
      den den Pfad zu mehr Wachstum – das ist der Partner der
      Konsolidierung – gehen.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Wir von der Union haben gemeinsam mit der SPD be-
      schlossen, dass wir zukünftig mit konservativen, das
      heißt zurückhaltenderen Annahmen unsere Haushalts-
      und Finanzplanungen durchführen. Es ist vorbei mit der
      Trickserei, der Täuscherei und den zu optimistischen
      Annahmen.


      (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wir wollen konsolidierte Haushalte auch auf Grundlage
      zurückhaltender Wachstumsschätzungen erreichen.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)


      Außerdem werden wir den Anteil der Rechtsansprüche
      am Haushaltsvolumen zurückführen. Das bedeutet eine
      höhere Flexibilisierung bei den Leistungsgesetzen. Dies
      wird auch deutlich im Hinblick auf die Bereiche von
      Bund und Ländern.


      (Abg. Joachim Poß [SPD] begibt sich zu Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      – Herr Kollege Poß, ich weiß nicht, warum Sie an dieser
      Stelle aufstehen.


      (Joachim Poß [SPD]: Ich habe Frau Hajduk gebeten, dass sie das zurechtrücken muss, was Sie gesagt haben!)


      Wir wollen diese Konsolidierung nicht nur als Bun-
      desaufgabe begreifen, sondern wollen gemeinsam mit
      den Ländern dafür Sorge tragen, dass die Erfüllung
      staatlicher Dienstleistungen bei Qualitätssicherung für
      die Menschen gleichzeitig effizienter organisiert wird.
      Wir werden Leistungsgesetze und Standards auf den
      Prüfstand stellen und so zu einer strukturellen Entlastung
      in unseren Haushalten kommen.

      Es bestehen in den nächsten Jahren aber auch erhebli-
      che Risiken. Ich erinnere beispielsweise an das Risiko
      durch Zinsänderungen. Diese werden uns auf unserem
      Weg begleiten. Wir wollen und wir werden diesen Risi-
      ken gemeinsam entgegentreten, sollten sie uns zu zusätz-
      lichen Anpassungen herausfordern. Aber wir werden im

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      (C (D ahr 2007 im Sinne der Generationengerechtigkeit, aber uch im Sinne der Auflagen von Verfassung und aastricht-Vertrag einen konformen Haushaltsentwurf nd -abschluss vorlegen. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel. ir wollen solide Haushalte als ein Kernmerkmal der roßen Koalition. Diesem Konsolidierungsziel dienen eine ganze Reihe on anderen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Fördeung des Mittelstandes oder der Bürokratieabbau. All diejenigen, die beispielsweise im Hinblick auf die usgabensenkungen der Auffassung sind, man könne as nicht tun, sind aufgefordert, bessere Vorschläge zu achen. Der Kollege Poß hat in diesem Zusammenhang ichtigerweise darauf hingewiesen, dass es eben nicht eicht, zu sagen, was nicht geht, sondern wir sind darauf ngewiesen, deutlich zu machen, was in diesem Land eht. Wir wollen das tun, was möglich ist. Manchmal ist as vielleicht etwas weniger als das, was wünschenswert st. Wir sind die Koalition, die die Möglichkeiten nutzt. ine der Möglichkeiten, die wir nutzen wollen, ist die iederherstellung eines soliden Haushaltswirtschaftens ls Kennzeichen und Kernanliegen nicht nur der Buneskanzlerin, sondern auch der gesamten großen Koaliion, die dieses Land in den nächsten vier Jahren führen ird. Danke schön. Das Wort hat die Kollegin Anja Hajduk, Bündnis 90/ ie Grünen. Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! er Kollege Meister hat hier am Anfang seiner Rede geagt, es sei notwendig gewesen, sich ehrlich zu machen, m hier etwas für den Haushalt vorlegen zu können. Ich kann Ihnen nur sagen: Wer vorher so viele Unahrheiten über die Notwendigkeit eines Abbaus der teuersubventionen gesagt hat, der musste sich hier eute wirklich ehrlich machen. Insofern musste auch die nion, die erst heute bereit ist, die Eigenheimzulage ab uschaffen, endlich mit der Wahrheit herausrücken. Für ieses Land ist das reichlich spät und für den Haushalt 006, der noch kommen soll, bedeutet das eine milliarenschwere Belastung; das wissen auch Sie. Deswegen st diese Ehrlichkeit zwar die Wahrheit, aber zu spät sind ie leider dennoch gekommen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Anja Hajduk


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      ie SPD müsste jetzt eigentlich vollzählig klatschen;
      enn, wie Herr Poß sagt: Das ist die Wahrheit.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 239


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      Anja Hajduk
      Ich möchte deswegen ganz deutlich sagen: Ich will
      Sie nicht dafür kritisieren, dass Herr Steinbrück stolz
      darauf sein kann, dass bei der Union die Erkenntnis ein-
      gezogen ist, dass der Abbau von Steuervergünstigungen
      nichts anderes als eine sinnvolle Ausgabenkürzung im
      Haushalt ist. Es ist notwendig, dass das diffamierende
      Gerede in Ihren Reihen – „von der linken Tasche in die
      rechte Tasche“ – aufhört. Ich will Sie nicht für die rich-
      tige Einsicht heute kritisieren, aber ich muss sagen – das
      trifft auch auf die Bundeskanzlerin Merkel zu –: Sie ha-
      ben in der Vorwahlzeit und in der Wahlkampfzeit nicht
      den Mut zur Wahrheit gehabt.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      Sie haben angekündigt, 2006 einen nicht verfassungs-
      konformen Haushalt aufzustellen.


      (Joachim Poß [SPD]: Nein! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Behaupten Sie hier nicht die Unwahrheit, Frau Hajduk!)


      Sie haben das nach erheblichen Streitereien, die auch die
      Öffentlichkeit erreicht haben, korrigiert. Daraus kann
      man zwei Punkte ableiten:

      Erstens. Sie haben eine kurze Zeit überlegt, ob Sie
      Skrupel haben müssen, Ihre Zweidrittelmehrheit auch
      brutal gegen die Verfassung anzuwenden.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das, was Sie da behaupten, ist unglaublich!)


      Sie sind dabei zu der Einsicht gekommen, dass das viel-
      leicht nicht ganz klug wäre. Aus den Reihen der CDU ist
      das aber gefordert worden.

      Zweitens. Das zeigt, dass Sie bei den Privatisierungs-
      erlösen für 2007 und 2008 eigentlich ein Polster benöti-
      gen; denn der Satz, dass es unmöglich ist, nach der übli-
      chen Regel einen verfassungskonformen Haushalt für
      2006 aufzustellen, stimmt nicht. Den Schluck aus der
      Pulle, den jetzt die rote Koalition


      (Joachim Poß [SPD]: Rot wäre schön, haben wir aber nicht! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Keine Drohungen!)


      – Entschuldigung –, die große Koalition mit 40 Milliar-
      den Neuverschuldung für 2006 nimmt, hätte sich Rot-
      Grün nicht genehmigt und Finanzminister Eichel hätte
      so etwas nie vorgeschlagen. Das ist die Wahrheit.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Ich will Ihnen sagen, dass ich es mir hier nicht leicht
      machen möchte. Herr Steinbrück, auch wir hätten große
      Probleme mit der Neuverschuldung in 2006 gehabt.
      40 Milliarden Euro sind aber eine ganze Menge, dies ist
      zu viel. Das könnten mehrere Milliarden weniger sein.
      Ich sage das auch mit Blick auf die Zinsentwicklung, die
      es in Zukunft geben wird.

      Was Sie mit dieser Rekordverschuldung machen – es
      sind von vornherein 40 Milliarden Euro –, ist der dop-
      pelte Waigel. Ich will Ihnen dazu sagen: Dieser Haushalt
      soll auffallend spät kommen. Es ist der doppelte Waigel,
      weil er erst im Juli nächsten Jahres in Kraft treten soll.

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      (C (D ieser Haushalt wird bewusst spät geliefert und erst wei Tage nach den Landtagswahlen – am 26. März 006 sind in den süddeutschen Bundesländern Landtagsahlen – eingebracht, um die erste Bewährungsprobe ieser großen Koalition zu lindern. (Joachim Poß [SPD]: Im Kabinett ist er am 22. Februar!)


      as ist der doppelte Waigel; denn der Haushalt, der 1991
      ufgestellt wurde – damals war es eine große neue Leis-
      ung, nach der Wiedervereinigung einen Haushalt aufzu-
      tellen –, stand einen Monat früher im Gesetzblatt, als
      ieser Haushalt 2006 der großen Koalition stehen soll.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


      Ich komme abschließend zu dem Punkt, der mir mit
      lick auf die finanzpolitische Aufstellung der Koalition
      m meisten Sorge bereitet. Haushaltskonsolidierung
      unktioniert nur mit dem Abbau von Arbeitslosigkeit.
      ch will es präziser sagen: Haushaltskonsolidierung
      unktioniert nur mit der Zunahme von sozialversiche-
      ungspflichtiger Beschäftigung. Ich habe die große
      orge, dass Sie diesen Zusammenhang definitiv nicht
      usreichend berücksichtigen. Sie entlasten den Haushalt
      urchaus von versicherungsfremden Leistungen im Be-
      eich Gesundheit. Da wollen Sie im Haushalt mehr als
      Milliarden Euro einsparen.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch ehrgeizig!)


      ie legen aber keine Gesundheitsreform vor. Das macht
      eutlich: Die Beiträge zur Krankenversicherung werden
      teigen.

      Sie haben schon ganz klar gesagt, dass Sie sich mit ei-
      em Jahr Abstand nicht in der Lage sehen, den Beitrags-
      atz zur Rentenversicherung stabil zu halten. Er wird um
      indestens 0,4 Prozentpunkte steigen. Der Beitragssatz

      ur Pflegeversicherung wird – das wissen Sie, Herr
      hönnes – spätestens ab 2007 wahrscheinlich auch stei-
      en, wenn Sie nicht mit einer Reform mehr als das errei-
      hen, was Sie in den Koalitionsverhandlungen verein-
      art haben.


      (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


      Ich sage Ihnen voraus: Das, was Sie als Senkung der
      rbeitslosenversicherung angekündigt haben – die
      älfte von diesen 2 Prozentpunkten sind Auswirkungen
      er rot-grünen Arbeitsmarktreform –, ist in Ihrem Re-
      ormstau mit Blick auf die gesamten Lohnnebenkosten
      chon längst aufgefressen. Bei den Lohnnebenkosten ist
      iese Koalitionsvereinbarung trotz saftiger Erhöhung der
      ehrwertsteuer ein Nullsummenspiel. Das ist mit Blick

      uf Impulse zur Modernisierung der Haushalte und die
      teuerfinanzierung von versicherungsfremden Leistun-
      en ein Desaster. Das ist ein richtig schwaches Ergebnis
      nd ein schlechter Start für die große Koalition.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


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