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ID1600504500

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ie sagen zwar, für Sie sei erst einmal das Elterngeld
    ichtig, über die Kinderbetreuung könne man in ein
    aar Jahren noch einmal reden.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)


    ber das ist viel zu spät. Sie verdrehen die Notwendig-
    eiten. Sie müssen erst die Grundlagen für eine Kinder-
    etreuung schaffen, damit die Vereinbarkeit von Beruf
    nd Familie möglich wird, und in einem zweiten Schritt
    önnen wir über das Elterngeld reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Weil die SPD so dazwischenschreit, noch ein Satz:
    enn Sie jetzt so tun, als sei die Debatte über die Ab-

    etzbarkeit von Kinderbetreuungskosten vom ersten
    uro an eine ganz neue Erfindung, dann ist das doch
    icht wahr, Frau Kressl. Ich kann mich sehr gut an Ver-
    nstaltungen und Verhandlungen gerade mit Ihnen erin-
    ern, bei denen Sie etliche Argumente hatten, warum das
    lles nicht so gut ist, warum das unsinnig viel Geld ver-
    chlingt, weshalb man das nicht machen kann. Wir ha-
    en das immer wieder, in jeder Debatte von neuem ge-
    ordert. Da verwechseln Sie die Tatsachen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Noch eines zum TAG. Warum schaffen Sie einen
    echtsanspruch auf Betreuung, wenn Sie ihn schon ein-

    ühren, erst ab dem zweiten Lebensjahr? Warum sind Sie
    icht mutig genug, diesen gleich ab dem ersten Jahr zu
    rmöglichen?


    (Ina Lenke [FDP]: Ja! Dann muss es konsequent sein!)


    enn nämlich das Elterngeld auf acht Monate gekürzt
    erden soll, dann stehen die Eltern bereits im ersten Jahr
    or der Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
    nd nicht erst ab dem zweiten Jahr.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    214 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Ekin Deligöz
    Sie lassen die Frauen im Stich, indem Sie das Elterngeld
    nach dem ersten Jahr abschaffen, aber den Rechtsan-
    spruch auf Kinderbetreuung erst nach dem zweiten Jahr
    ermöglichen. In der Zeit, die dazwischen liegt, überlas-
    sen Sie die Frauen sich selbst.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Es ist das zweite Lebensjahr! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Das Lesen der Dokumente erleichtert die Rede!)


    – Ich lese diese Dokumente und dort lese ich vor allem
    eines nicht, nämlich das, was die Union uns im Wahl-
    kampf versprochen hat. Wir haben über die Erhöhung
    des Kindergrundfreibetrages und des Kindergeldes ge-
    sprochen. Wir haben gehört, dass es sehr wichtig ist,
    dass es einen Kinderbonus in der Rente gibt. Von alldem
    ist inzwischen nichts mehr übrig geblieben. Die gesam-
    ten CDU/CSU-Konzepte sind in diesem Koalitionsver-
    trag nicht vorhanden. Ich frage mich, wohin sie gekom-
    men sind oder ob Sie inzwischen einsichtig geworden
    sind und gemerkt haben, dass genau diese Maßnahmen
    Unsummen verschlingen würden, ohne dass dem tat-
    sächlichen Bedarf der Eltern, Kinder und Familien ent-
    sprochen würde.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Letztes. Frau von der Leyen, ich finde es richtig,
    dass Sie den Teilbereich der vernachlässigten Kinder
    ansprechen und entsprechende Modelle haben. Das finde
    ich sehr wichtig und darin werden Sie auch unsere Un-
    terstützung haben. Aber Sie dürfen nicht so tun, als
    würde irgendeinem Kind allein dadurch etwas Gutes ge-
    tan, dass man Selbstverständlichkeiten in der Gesell-
    schaft propagiert. Vor allem geschieht den Kindern
    nichts Gutes, wenn nur irgendwelche Projekte initiiert
    werden, gleichzeitig aber, auch von den Ländern, wich-
    tige Jugendhilfemaßnahmen gekürzt werden, im Bun-
    desrat darüber gesprochen wird, Kürzungen im KJHG
    durchzusetzen, und die Jugendhilfe schon heute nicht
    mehr gewährleistet werden kann, weil die finanzielle
    Basis fehlt. Es ist eine Lebenslüge, wenn man behauptet,
    man könne die Jugendhilfe kürzen und gleichzeitig den
    Präventionsgedanken stärken. Jugendhilfe ist Präven-
    tion. Ich bitte Sie, Ihr Augenmerk darauf zu richten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Mehrgenerationenhäuser sind ein wichtiges
    Ziel. Auch ich halte sie als Grundidee für richtig; dage-
    gen kann man nicht viel einwenden. Auch das ist ein Ini-
    tialmodell. Was aber passiert, wenn die Modellfinanzie-
    rung ausläuft?

    Wir haben eine ganze Reihe von Modellen – das ist
    mein letztes Argument, Frau Präsidentin – und Praxis-
    beispielen bei den Eltern-Kind-Zentren durchgeführt.
    Diese Zentren existieren und bekommen einen Preis
    nach dem anderen. Jetzt aber starten Sie ein neues Pro-
    jekt, anstatt darüber nachzudenken, wie man gut lau-
    fende Projekte auf eine solide finanzielle Basis stellen
    kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Ministerin, das Programm, das hier vorgelegt
    worden ist, ist kleinteilig, es ist nicht konsistent, es ist

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    (C (D tückwerk. Es geht in vielen Punkten an dem vorbei, as Eltern jetzt brauchen. In den Bereichen der Jugend-, amilienund Altenpolitik wird die Umsetzung sehr chwer werden, weil Sie keine Konzepte vorlegen. Ein chlüssiges Gesamtkonzept ist nirgendwo erkennbar. azu kommt, dass die Generationenverhältnisse nicht ukunftstauglich austariert sind. Trotz allem können Sie in diesem Land sehr viel ereichen. Wir brauchen nicht nur eine Politik der schönen orte; wir brauchen eine Politik der Taten. Das ist eine Aufforderung an Sie. Jetzt hat das Wort der Kollege Johannes Singhammer, DU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Zuallererst, Frau Ministerin, gratuliere ich Ihnen u Ihrem neuen Amt. Ich wünsche Ihnen Erfolg und ottes Segen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Deutschland braucht ein weites Herz für seine Kinder
    nd für seine Familien und eine große Koalition für
    ehr Kinderfreundlichkeit und mehr Familienfreund-

    ichkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Als Schicksalszahlen der Nation gelten allgemein
    ie hohen Arbeitslosenzahlen und die Zahlen über die
    ohe Verschuldung des Staates. Aber wenn sich die Ge-
    urtenzahlen seit vielen Jahren im freien Fall befinden
    nd sich das Idealbild einer Bevölkerungspyramide in
    inen bedrohlichen Pilz mit einem dünnen Stiel von
    achwachsenden Generationen verengt, dann ist diese
    erspektive für unser Land mindestens ebenso schicksal-
    aft.


    (Ina Lenke [FDP]: 15 Jahre zu spät dran!)


    eshalb ist nicht nur die Zahl von Existenzgründungen
    n der Wirtschaft, sondern auch die Zahl der Familien-
    ründungen und der Kinder ein Indikator für Zuversicht
    nd Vertrauen. Dabei wollen wir die Familienpolitik
    icht auf eine Zahlenideologie von Geburtenziffern ver-
    ngen. Für uns ist wichtig, dass sich immer mehr Kinder
    uf der Sonnenseite des Lebens und immer weniger auf
    er Schattenseite befinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um das zu erreichen, werden wir ein Bündel von
    aßnahmen verwirklichen. Zum Beispiel wollen wir
    ehr finanzielle Gerechtigkeit für Familien und Kinder

    urch ein Elterngeld mit Wahlrecht der Eltern, Frau
    eligöz, erreichen. Das Wahlrecht bezieht sich darauf,
    b sie den gleichen Gesamtbetrag für ein Jahr oder für
    wei Jahre erhalten wollen.

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 215


    (A) )



    (B) )


    Johannes Singhammer

    (Ina Lenke [FDP]: Das ist doch dann weniger!)


    – Das ist dann logischerweise auf zwei Jahre verteilt.


    (Ina Lenke [FDP]: Na, also! Dann reicht es doch nicht!)


    Mit einem Kinderzuschlag werden wir erreichen, dass
    Eltern ohne Bezug von Arbeitslosengeld II für ihre Kin-
    der besser sorgen können. Mit der Absetzbarkeit von
    Kinderbetreuungskosten und haushaltsnahen Dienstleis-
    tungen sollen Mütter und Väter künftig bis zu einem Ge-
    samtvolumen von jährlich 5 Milliarden Euro gefördert
    werden. Von diesen 5 Milliarden Euro werden rund
    2 Milliarden Euro auf die Kinderbetreuungskosten kon-
    zentriert. Beginnen soll das bereits im kommenden Jahr,
    2006.


    (Ina Lenke [FDP]: Wie viel ist das dann pro Person?)


    Künftig werden Mütter und Väter gefördert, wenn sie als
    Privathaushalt Arbeitgeber sind – natürlich unter der
    selbstverständlichen Voraussetzung, dass es sozialversi-
    cherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse sind.


    (Ina Lenke [FDP]: Ja, wie viel denn?)


    Damit erreichen wir mehreres. Wir schaffen damit ei-
    nen Treibsatz für mehr sozialversicherungspflichtige Be-
    schäftigung, für mehr Jobs; die Schwarzarbeit wird ein-
    gedämmt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
    in Schwung gebracht.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Das ist kein Dienstmädchenprivileg; vielmehr ist das ein
    Gerechtigkeitsprivileg für die Familien.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir wissen: Finanzieller Ausgleich allein leitet in
    Deutschland noch keinen Trend zu mehr Geburten ein.
    Notwendig ist ein Klimawechsel in vielen Lebensberei-
    chen: Dazu gehören familienfreundliche Arbeitszeiten,
    sodass Kinder und Karriere zunehmend besser verein-
    bart werden können. Dazu gehören aber auch Respekt
    und gesellschaftliche Anerkennung für alle Lebensent-
    würfe, insbesondere für Lebensentwürfe derjenigen
    Frauen, die sich trotz Ausbildung für ihre Familie ent-
    schieden haben. Auch das verdient Respekt und Aner-
    kennung.

    Kinder und Jugendliche müssen in einem geschützten
    Umfeld heranwachsen können. Die Union hat im Koali-
    tionsvertrag darauf gedrängt, dass nicht die Vertreiber
    und Verkäufer von so genannten Killerspielen in ge-
    schütztem Umfeld agieren können, während Kinder und
    Jugendliche ungeschützt mit Gewalt konfrontiert wer-
    den. Wir wollen nicht, dass virtuelles Töten und Verlet-
    zen von Mitspielern und der Einsatz von Schusswaffen
    zur Selbstverständlichkeit, andererseits Rücksicht und
    Hilfsbereitschaft zur Ausnahmeerscheinung werden.

    Wir wollen mehr Chancen für Jugendliche auf dem
    Arbeitsmarkt; denn es gibt nichts Schlimmeres für junge
    Menschen, als wenn ihnen bei ihrem ersten Schritt in die

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    (C (D rwerbstätigkeit die Tür buchstäblich vor der Nase zueschlagen wird. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    ir werden deshalb Schulverweigerer und Jugendliche
    hne Schulabschluss besonders fördern, aber auch for-
    ern.

    Wir wollen das Leben in jeder Phase schützen. Des-
    alb haben wir den unerträglichen Zustand von Spätab-
    reibungen im Koalitionsvertrag aufgegriffen. Das Bun-
    esverfassungsgericht hat dem Gesetzgeber im Jahr
    992 in seinem Urteil eine Beobachtungs- und eventu-
    lle Nachbesserungspflicht auferlegt. Wir nehmen die-
    en Auftrag und diese Verpflichtung des höchsten deut-
    chen Gerichtes ernst.

    Wir fühlen uns verantwortlich für alle Menschen, die
    ei uns leben. Wir wollen nicht, dass Frauen ohne deut-
    che Staatsangehörigkeit herabgewürdigt oder instru-
    entalisiert werden. Wenn Zehntausende junger türki-

    cher Frauen mitten unter uns leben, die als Folge von
    wangsheirat oder arrangierten Ehen das Wort Gleich-
    erechtigung nicht sprechen, nicht schreiben oder nicht
    esen können, dann hat das Wegschauen nichts mit Tole-
    anz zu tun. Menschenwürde gilt für alle in unserem
    and.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    ir werden deshalb dafür sorgen – so steht es im Koali-
    ionsvertrag geschrieben –, dass Zwangsverheiratun-
    en als Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufge-
    ommen werden.

    Deutschland ist seit einigen Jahren auf einem ab-
    chüssigen Weg und in der Gefahr, ein kinderentwöhntes
    and zu werden. Wir wollen gemeinsam Kinder wieder
    ehr in den Mittelpunkt rücken. Mein Rat an uns Er-
    achsene ist: Die Welt gelegentlich aus der Augenhöhe

    ines Kindes, also aus 80 oder 90 Zentimeter Höhe, zu
    etrachten muss nicht zu einer Verzwergung der Politik
    ühren, sondern kann zu einer neuen Humanität führen,
    ie wir brauchen.

    Deutschland braucht einen neuen Schwung an
    enschlichkeit, Mut und Zuversicht. Damit wollen wir

    eu beginnen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)