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ID1600504100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Nicolette Kressl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Zurufe von der LINKEN)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will einen letzten Bogen zu einem anderen Poli-
    tikbereich spannen. Es ist nicht der letzte insgesamt, aber
    ein letztes Blitzlicht, nämlich der Bereich Innenpolitik
    und Integration. Ich habe vorhin angesprochen, dass
    wir wissen, dass es Kinder gibt, die nicht mehr an dem,
    was sie für ihre Entwicklung brauchen, teilhaben. Es
    liegt in der Verantwortung der Integrations- und der In-
    nenpolitik, aber auch – das sage ich ausdrücklich – der
    ehemals im Familienministerium verankerten Integra-
    tionsbeauftragten, zu überlegen, wie die Chancen von
    Kindern von Migrantinnen und Migranten deutlich ver-
    bessert werden können. Da müssen wir in den nächsten
    Jahren noch weitere Schritte gehen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


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    (C (D ir sichern von hier aus Frau Böhmer unsere Unterstütung zu, aber wir garantieren auch, dass wir immer daauf schauen, dass sie sich entsprechend weiterentwikelt. In diesem Koalitionsvertrag – darüber freuen wir Soialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns ganz beonders – stellen wir fest, dass es wirklich gelungen ist, emeinsam den Schritt zur modernen Familienpolitik zu ehen. Ich will die Gelegenheit hier nutzen, der ehemalien Bundesministerin Renate Schmidt – sie ist krank nd kann nicht da sein – ein Dankeschön zu sagen, weil ir wissen, dass sehr viele von diesen neuen Gedanken nd Entwicklungen im Bereich der Familienpolitik auch hrer Arbeit zu verdanken sind. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


    (Beifall bei der SPD)


    Gestatten Sie mir einen Gedanken zu der Frage, die
    estern in der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin
    ngedeutet worden ist, nämlich der Frage der Freiheit.
    ir ist schon wichtig, im Bereich der Familienpolitik
    it zu definieren, wo für uns Sozialdemokratinnen und
    ozialdemokraten Freiheit wichtig ist. Wir sehen da eine
    erbindung, nämlich dass auf der einen Seite Frauen und
    änner individuelle Lebenschancen erhalten, während

    ie auf der anderen Seite selbstständig und eigenständig
    hre wirtschaftliche Grundlage autonom sichern können.
    iese Verbindung gehört für uns zum Freiheitsbegriff.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb gibt es das Maßnahmenbündel, das auch Sie,
    rau Ministerin, beschrieben haben: Wir wollen den
    etreuungsausbau verstetigen; wir unterstützen den
    usbau der Betreuung von unter Dreijährigen mit dem
    agesbetreuungsausbaugesetz. Wenn es den Kommunen
    icht gelingt, ihrer Verpflichtung zum Ausbau von Be-
    reuungseinrichtungen nachzukommen, dann werden wir
    inen Rechtsanspruch auf Betreuung von Kindern ab
    em zweiten Lebensjahr einführen, um deutlich zu ma-
    hen, dass Betreuungsausbau und Elterngeld, also der
    weite Bereich des Maßnahmenbündels, ganz eng zu-
    ammenhängen. Es ist selbstverständlich notwendig,
    ass auch Eltern, die kürzere Zeit zu Hause bleiben, auf
    ine gut ausgebaute Infrastruktur an Betreuungsangebo-
    en zurückgreifen können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wollen – auch dies ist ganz wichtig – den Kinder-
    uschlag deutlich erhöhen. Wir wollen das Ganze so ge-
    talten, dass es einfacher und transparenter wird. Das ist
    otwendig. Wir wollen, dass auch die Zahl der An-
    pruchsberechtigten deutlich steigt. Das heißt, wir haben
    ie ganz wichtige Aufgabe zu lösen, die Teilhabechan-
    en und die materielle Absicherung von Familien mit
    iedrigem Einkommen zu verbessern. Das ist ein ent-
    cheidender Bestandteil dieses Maßnahmenbündels.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    212 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Nicolette Kressl
    Vor uns liegt sehr viel Arbeit in diesem Bereich. Ich
    kann Ihnen sagen, Frau Ministerin: Wir freuen uns da-
    rauf, diese gemeinsam mit Ihnen zu schultern. Wir fin-
    den nämlich, dass es sich für die Frauen, für die Kinder
    und für die Familien lohnen wird, diese Arbeit zu tun.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun der Kollege Jörn Wunderlich von

der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörn Wunderlich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wer die Regierungserklärung aufmerksam
    verfolgt und den Koalitionsvertrag mit Interesse gelesen
    hat, der kann doch nur feststellen, dass der Eindruck er-
    weckt werden soll, Deutschland sei kinder- und fami-
    lienfreundlich. Jeder kann seine Meinung sagen und je-
    der kann Festlegungen treffen. Wie weit sie zutreffen,
    das wird sich im Ergebnis zeigen. Die Regierung wird
    nicht an den Worten, sondern an den Taten gemessen.

    Ich kann gegenwärtig nur feststellen: Die Worte höre
    ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Denn eine Gesellschaft, die sich im Wesentlichen dem
    Diktat des Geldes und der Ökonomie unterwirft, eine
    Gesellschaft, die nach dem Motto „Rechnet sich das
    überhaupt?“ handelt, kann nicht familien- und kinder-
    freundlich sein.

    Ein weiterer Grund, der mich zweifeln lässt: Bundes-
    kanzlerin Merkel hat gestern vom Elterngeld als Ein-
    kommensersatz mit dem so genannten Vaterfaktor ge-
    sprochen. In einem Entschließungsantrag der CDU/CSU
    vom 19. April 2005 zur Regierungserklärung von
    Gerhard Schröder am 18. April 2002 stand:

    Gerade die geplante Einführung des Elterngeldes
    widerspricht dem Prinzip einer bedarfsgerechten
    Förderung und verstößt gegen den Grundsatz der
    Wahlfreiheit … Das Elterngeld verstößt aber auch
    gegen den Grundsatz der sozialen Gerechtigkeit.
    Das bisherige Erziehungsgeld ist eine Anerkennung
    der Erziehungsleistung der Eltern. … Das Eltern-
    geld hingegen begünstigt höhere Einkommensgrup-
    pen. Dies ist sozial ungerecht und widerspricht dem
    Gleichheitsgrundsatz.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Hört! Hört!)


    Da frage ich mich natürlich: Mit wie vielen Richtungs-
    änderungen ist denn noch zu rechnen?

    Ein weiteres Problem: Zu den notwendigen Rahmen-
    bedingungen, die die Koalition bezüglich einer besseren
    Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit schaffen
    will, gehört auch eine familienfreundliche Arbeitswelt

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    (C (D it flexiblen Arbeitszeiten. Das klingt zunächst gut; ber die Wirklichkeit auf dem Arbeitsmarkt sieht doch anz anders aus. In der Industrie, in der Wirtschaft und m öffentlichen Dienst wird eine ganz andere Sprache esprochen. Der Vater pendelt über viele Kilometer zum rbeitsplatz und ist nur am Wochenende zu Hause. emnächst bekommt er noch nicht mal mehr die Pend erpauschale; das ist ja machbar. Die Mutter wird von er Agentur für Arbeit in einen 80 Kilometer entfernten rbeitsort – das ist laut Agentur für Arbeit zumutbar – ermittelt. Oder: Bei Erkrankung der Kinder stehen im esamten Jahr nur vier bis zwölf Tage – je nachdem, wo an beschäftigt ist – für eine Freistellung zur Verfü ung. Nun weiß jeder von Ihnen, dass Kinder krankeitsanfälliger sind. Masern sind nicht nach vier Tagen uskuriert. Was passiert mit den Kindern? Die Lösung ann doch nicht der Griff zum Jahresurlaub sein. An dieser Stelle geht meine Kritik und die Kritik meier Fraktion an Sie alle – ich wiederhole: an Sie alle –: ie lassen seit Jahren soziale Ungerechtigkeiten zu. Sie assen es zu, dass Familien übermäßig belastet und zerissen werden, fordern stringent Mobilität ein. Jetzt meien Sie, das Ganze mit einem Unternehmensprogramm ur betrieblichen Betreuung der Kinder, mit Mehrgeneationenhäusern und Modellprojekten lösen zu können. as alles klingt nicht schlecht. Über die Ansätze lässt ich reden. Nur, das Verwerfliche ist die Umsetzung. Da ollen Sie nämlich wieder soziale Ungerechtigkeiten ulassen. Die bereits erwähnten Modellprojekte als Lösung aler bzw. fast aller Probleme. – Mal ehrlich: Wenn wir mit ffenen Ohren und offenen Augen durch die Wahlkreise ehen, dann erfahren wir doch, dass es Projekte in Hülle nd Fülle gibt. Aber alle haben ein gemeinsames Prolem: die Finanzierung bzw. die Anschlussfinanzierung. a müssen Gelder gestrichen werden, um die Finanzie ungslücken in den Kommunen und Kreisen zu schlieen, die durch die verfehlte Hartz-IV-Politik entstanden ind. Das ist der falsche Weg. So kann es nicht weitergeen und so wird es auch nicht weitergehen. Noch ein Wort zu den Mehrgenerationenhäusern. uch das klingt gut. Aber soll generationenübergrei ende Alltagssolidarität unter Erwerbslosen, verarmten entnern und Kindern ohne Kitaplatz bestehen? Ist das ie Lösung in der Familienpolitik? Initiieren Sie nicht mmer wieder neue Projekte zulasten bereits laufender rojekte! Was wir brauchen, ist eine soziale Grundsicheung für alle, Kontinuität bei der Ausnutzung der Resourcen als Investition in die Familie; denn – darüber, enke ich, sind wir uns einig – Familie ist Zukunft. Danke schön. Herr Kollege Wunderlich, das war Ihre erste Rede in iesem Haus. Ich gratuliere Ihnen dazu und wünsche ales Gute. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 213 Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt Das Wort hat nun die Kollegin Ekin Deligöz von der Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen. Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kol legen! Lassen Sie mich vorneweg eines feststellen: Die neue Regierung hat die Bedeutung von Familienpolitik erkannt. Sie hat einige richtige politische Ansätze. Dennoch bin ich an vielen Punkten skeptisch und die will ich auch benennen. Viele Ihrer guten Ansätze münden nur in halbherzigen Ankündigungen. Viele entscheidende Punkte in diesem Koalitionsvertrag sind ungeklärt. Sie sind offen. Sie sind nicht konkret. Im Bereich der Frauen-, Jugendund Altenpolitik fehlen sogar konkrete Beschlüsse. Fehlanzeige! Nichts ist zu finden! Viel Prosa, nichts Konkretes. So kann man die wichtigsten Entscheidungen in einem Zukunftsfeld dieser Nation nicht lösen. Schöne Worte reichen da nicht aus. Wir brauchen die Taten hierzu. Wir haben jetzt schon einiges über das Elterngeld gehört. Ich möchte das als ein Beispiel herausgreifen. Eine richtig fundierte Bewertung und Debatte dazu ist im Moment noch gar nicht möglich. Wie das Ganze ausgestaltet werden soll, wer darauf Anspruch hat, wer profitiert und wer Verlierer ist – das sind die absolut entscheidenden Punkte –, können wir im Moment noch gar nicht sagen. Die wichtigen Punkte fehlen, sind noch nicht präsentiert. Ganz im Gegenteil: Es gibt eine ganze Menge von Punkten, bei denen Unklarheiten dominieren und präzise Fakten fehlen. In den öffentlichen Äußerungen vonseiten der Koalitionspolitikerinnen und -politiker tauchen im Übrigen Widersprüche auf. Einerseits behaupten Sie im Koalitionsvertrag, das Ganze koste 3 Milliarden Euro. So viel kostet das Erziehungsgeld heute. Das heißt, irgendwo müssen an den bisherigen Modellvorschlägen rasante Kürzungen vorgenommen werden, die aber nicht benannt werden. Andererseits sagt die Ministerin in einem Interview, das Ganze koste vielleicht doch 4 Milliarden Euro. Was stimmt denn nun, 3 oder 4 Milliarden Euro? Sie sagen: Es bleibt alles ein Stück weit, wie es ist. Einerseits sprechen Sie im Koalitionsvertrag dann von der Alternative A und der Alternative B in Bezug auf die Bemessungsgrundlage. Andererseits sagt die Ministerin, wieder in einem Interview, die Alternative B, die von der Union vorgeschlagen wird, sei längst durchgesetzt und werde auch so umgesetzt. Das heißt für mich eigentlich, dass Union und SPD sich in der Ausgestaltung und in den wichtigen Punkten noch gar nicht einig sind. Wenn das Elterngeld das zentrale familienpolitische Projekt dieser Koalition sein sollte, dann ist das eine sehr bescheidene Leistung, die Sie hier präsentieren. g w F d w M f g s F G g ß s S w p A k b u k W s E n a n a s b f R f n e W w v u (C (D Es freut mich, dass das Tagesbetreuungsausbauesetz bestätigt worden ist. Es freut mich umso mehr, als ir dazu mehrere Gespräche auch mit der CDU/CSUraktion geführt haben. Insbesondere freut es mich, weil ieses Gesetz maßgeblich von den Grünen initiiert urde; denn es ist gut für die Eltern und für die Kinder. it Blick auf die Zukunftschancen ist es wichtig, Früh örderung und Elementarbildung anzugehen. Bei aller egensätzlichen Debatte über das Elterngeld: Wir wisen, dass der Schlüssel zur Vereinbarkeit von Beruf und amilie in der Tagesbetreuung liegt. leichzeitig sage ich Ihnen: So zu tun, als sei diese Aufabe schon gelöst und man könne dieses Kapitel schlieen und das nächste aufmachen, ist eine Lebenslüge; das timmt so nicht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Christel Humme [SPD]: Das steht auch so nicht im Koalitionsvertrag! Lesen!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)