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ID1600503200

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Gerda Hasselfeldt


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

      err Minister, auch im Namen meiner Fraktion viel
      lück für Ihre Arbeit. Wir werden Sie mit Herzblut, mit
      achverstand, aber auch, wenn es nötig ist, mit der not-
      endigen Angriffslust begleiten. Das verspreche ich Ih-
      en.

      Das Amt, das Sie jetzt innehaben, ist ein sehr wichti-
      es Amt. Eigentlich ist es das Ministerium für existenzi-
      lle Angelegenheiten: für sauberes Wasser, für saubere
      uft, für die biologische Vielfalt, für die Bewahrung der
      atur im weitesten Sinne, für den Schutz der Böden und

      ür den Beitrag unseres Landes zum Schutz der globalen
      mweltgüter wie der Meere, des Klimas und der Ozon-

      chicht.

      Das Umweltministerium ist, wenn man so will,
      leichzeitig Verteidigungsministerium und Innovations-
      inisterium. Es muss Natur und Umwelt verteidigen ge-

      en machtvolle Interessengruppen, gegen Schadstoffe,
      egen Übernutzung, gegen Rücksichtslosigkeit und ge-
      en schlechte Gewohnheiten. Dieser Verteidigungsas-
      ekt ist und bleibt wichtig. Man darf ihn nicht unter-
      chätzen.

      Aber dieses Ministerium ist auch – diese Auffassung
      eilen wir; das sagen wir schon seit Jahren – ein Innova-
      ionsministerium. Denn die Förderung von umweltent-
      astenden Innovationen ist ein ganz zentraler Baustein
      er Innovationspolitik. Dies betrifft Technologien aller
      rt – einige wurden schon genannt –: von den erneuer-
      aren Energien bis zur Weißen Biotechnologie, von effi-
      ienter Kraftwerkstechnik bis zur Bionik oder von neuen
      ntriebstechniken im Verkehr bis zu Biokraftstoffen und
      rennstoffzellen. Es liegt ein weites Feld der unbegrenz-

      en Möglichkeiten vor uns. Wir sollten uns dazu ent-
      cheiden, es wirklich entdecken zu wollen. Da sollten
      ir alle an einem Strang ziehen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir sollten auch denjenigen die rote Karte zeigen, die
      ie der BDI in seinem Positionspapier, über das heute
      erichtet wird, immer noch so tun, als seien Ökologie,
      mweltschutz und Nachhaltigkeit eines der zentralen

      202 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



      (B) )


      Dr. Reinhard Loske
      Entwicklungshemmnisse. Nein, meine sehr verehrten
      Damen und Herren vom BDI, das Gegenteil ist der Fall.
      Bitte begreifen Sie das endlich! Es ist wirklich zwin-
      gend.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Es ist genauso wichtig, darauf hinzuweisen, dass Um-
      weltpolitik als Innovationspolitik eben nicht nur Techno-
      logiepolitik ist. Es geht auch um intelligente Instru-
      mente. Es geht zum Beispiel um das Erneuerbare-
      Energien-Gesetz und um die Ökosteuer, also um gezielte
      Anreize zur Einsparung von Energie. Es geht um neue
      Instrumente wie das Contracting, also quasi um das
      Geldverdienen mit Energieeinsparung, und um den Top-
      Runner-Ansatz, den wir schon eingebracht haben. Die-
      ser Ansatz beinhaltet, dass nicht mehr der Staat, sondern
      der Beste den Standard setzt. Alle sollen vom Markt flie-
      gen, die diesen guten Standard nicht innerhalb einer ge-
      wissen Frist erreichen.

      Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Nachhaltig-
      keitsstrategie. Hier muss der Dialog gesucht werden.
      Man könnte sagen, dass Nachhaltigkeit im 21. Jahrhun-
      dert ein anderes Wort für Generationengerechtigkeit, für
      Nord-Süd-Gerechtigkeit und für Solidarität ist. So soll-
      ten wir Nachhaltigkeit begreifen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Das Umweltministerium – ich wiederhole es – ist
      zwar ein wichtiges, aber auch ein sehr schwieriges
      Ministerium, weil die meisten umwelt- und technologie-
      politischen Entscheidungen natürlich in anderen Minis-
      terien fallen: im Verkehrsministerium, im Bauministe-
      rium, im Wirtschaftsministerium, im Agrarministerium
      und im Forschungsministerium. Das heißt, der Umwelt-
      minister muss sich qua Amt in andere Ressorts einmi-
      schen. Das ist unbequem. Sein Erfolg hängt davon ab, ob
      sich die gesamte Regierung an dem Ziel der Nachhaltig-
      keit orientiert.

      Ein Vorgehen nach dem Motto, macht ihr eures, ich
      mache meines, wird definitiv zum Scheitern verurteilt
      sein. Herr Gabriel, ich muss leider sagen – diese Kritik
      meine ich durchaus ernst –, dass wir ein bisschen die Be-
      fürchtung haben, dass Sie Ihre Arbeit so angehen wollen.
      Sie müssten sich eigentlich in die Chemikalienpolitik,
      die Agrogentechnik oder die Verkehrspolitik einmi-
      schen.

      Wenn jetzt zum Beispiel in der Zeitung zu lesen ist,
      dass Sie sich dafür einsetzen, das EU-Chemikalien-
      recht weiter zu entschärfen, dann muss ich dazu sagen:
      Das ist ein starkes Stück. Sie wollen verhindern, dass der
      Einsatz von besonders giftigen Chemikalien nur noch für
      fünf Jahre genehmigt wird, was wir für richtig halten.
      Sie wollen verhindern, dass besonders giftige Chemika-
      lien einem Substitutionsgebot unterliegen, dass also
      zwingend nach Alternativen gesucht werden muss, was
      wir für richtig halten. Ich muss sagen: Es ist falsch und
      ein ganz schlechtes Signal, wenn der Bundesumweltmi-
      nister auf seiner ersten Sitzung im Ministerrat nicht für
      die Interessen der Verbraucher und der Umwelt streitet,
      sondern für vermeintliche Industrieinteressen. Das ist
      auf der ganzen Linie falsch.

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      (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


      Denn man muss ja wissen: Die Chemikalienrichtlinie
      st bereits im Europaparlament deutlich verwässert wor-
      en. Es ist völlig unakzeptabel, dass ausgerechnet die
      eutsche Bundesregierung sie weiter verwässern will.
      ch halte diesen Ansatz auch innovationspolitisch für
      öllig falsch. Es kann doch nicht richtig sein, dass unge-
      estete Altstoffe gegenüber Neustoffen, die einem lang-
      ierigen Testverfahren unterzogen werden müssen, be-
      orteilt werden. Das ist keine Innovationspolitik.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


      Wir fordern Sie deshalb auf, Ihre Blockadehaltung im
      inisterrat aufzugeben. Das wollte ich Ihnen von hier

      us sagen. Sie sollten dort nicht nur die Positionen des
      CI und der IG BCE vortragen, sondern auch die Inte-

      essen der deutschen Öffentlichkeit vertreten. Das ist in
      iesem Fall wirklich wichtiger.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


      Wenn ich schon einmal beim Thema Ministerrat bin
      auch das ist so eine Sache –: Sie haben sich laut Ihrem
      oalitionsvertrag vorgenommen – das finde ich gut –,
      ie Energieeffizienz in den Mittelpunkt zu stellen.
      leichzeitig – noch gestern – hat das deutsche Wirt-

      chaftsministerium versucht, die Energieeffizienzrichtli-
      ie der Europäischen Union in den zuständigen Gremien
      n Brüssel zu zerschießen. So geht das nicht. Wenn man
      ffizienzpolitik wirklich betreiben will, dann sollte das
      uf allen Ebenen erfolgen, also auch in Brüssel. Ande-
      enfalls wird man unglaubwürdig.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Das Feld der Agrogentechnik wollen Sie anschei-
      end der Union überlassen. Es ist ja bekannt, dass die
      nion die Zwangsbeglückung der Bevölkerung mittels
      enfood will. Wir haben das Gentechnikgesetz be-

      chlossen, das Wahlfreiheit, Koexistenz und das Verur-
      acherprinzip sicherstellt und das ökologisch sensible
      ebiete in besonderer Weise schützt. Für Letzteres sind
      ie zuständig. Denn eine der Hauptquellen der Kritik an
      er Agrogentechnik ist, dass die ökologische Vielfalt
      urch Auskreuzung gefährdet wird. Ich fordere Sie wirk-
      ich auf, ganz genau hinzuschauen und nicht nach dem

      otto zu verfahren: Na ja, das will die CDU/CSU, das
      asse ich mal passieren. Das wäre grottenfalsch; das
      öchte ich ganz klar sagen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      s kann nicht sein – wir haben ja die Haftungsregelung
      ingeführt –, dass demnächst nach dem Motto verfahren
      ird: Wer den Schaden hat, soll selbst herausfinden, wo
      ie Ursache dafür liegt. Nein, wir brauchen auf diesem
      ebiet ganz eindeutig die Verursacherhaftung.

      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 203


      (A) )



      (B) )


      Dr. Reinhard Loske
      Auch sollten Sie sich in den Bereich der Verkehrs-
      politik stärker einmischen. Denn es kann nicht richtig
      sein, einerseits Klimaschutz zu propagieren und anderer-
      seits die Regionalisierungsmittel für die Bahn zusam-
      menzustreichen. Das passt nicht zusammen. Es kann
      auch nicht richtig sein, Klimaschutz zu propagieren und
      in Zukunft wieder mehr Geld für den Straßenbau und
      weniger für den Schienenbau auszugeben, obwohl wir
      bereits eines der am dichtesten geflochtenen Straßen-
      netze in Europa haben. Es kann auch nicht richtig sein,
      Klagemöglichkeiten der Bürger und Naturschutzver-
      bände zu beschneiden und Revisionsmöglichkeiten ein-
      zuschränken. Das ist auch rechtspolitisch äußerst frag-
      würdig.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


      Ich finde es gut, dass im Bereich der Atompolitik zu-
      mindest einstweilen nicht am Atomausstieg gerüttelt
      wird. Aber wir müssen höllisch aufpassen, dass die be-
      stehende Übertragungsregelung nicht derart missbraucht
      wird, dass Reststrommengen von neuen Kraftwerken auf
      alte mit dem Ziel übertragen werden, dass es in dieser
      Legislaturperiode bloß keine Abschaltungen gibt. Das
      würde mehr Atommüll und weniger Sicherheit bedeuten.
      Ich wünsche mir, dass Sie sich dafür einsetzen, dass das
      nicht geschieht. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Die Äußerungen des Kollegen Michael Müller im
      Hinblick auf die Endlagersuche haben bei uns einige
      Zweifel hinterlassen. Sie sagen, Sie wollten diese Suche
      nicht mehr so vertieft und so langwierig durchführen.
      Langwierigkeit ist natürlich schlecht. Aber die Suche
      muss gründlich und solide erfolgen. Wir verlangen
      – dazu werden wir in Bälde einen Gesetzentwurf vorle-
      gen –, dass Sie ein ergebnisoffenes Verfahren gestalten,
      bei dem alle geologischen Formationen in einem Ver-
      gleich daraufhin untersucht werden, ob und, wenn ja,
      wie sie als atomares Endlager geeignet sind. Das erwar-
      ten wir von Ihnen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Ich will ausdrücklich anerkennen, dass es im Koali-
      tionsvertrag durchaus Kontinuität gibt. Bei der Altbau-
      sanierung haben Sie sogar noch eins draufgesetzt. Herr
      Eichel hat uns dies immer verweigert. Bei ihm hieß es
      immer: Streichen, streichen, streichen. Jetzt wird dies
      gemacht. Ich kann nur sagen: Gut so.

      Auch beim EEG und im Bereich Klimaschutz sind
      richtige Ansätze vorhanden. Es gibt aber auch viele Fra-
      gezeichen, Dinge, die man jetzt noch gar nicht beurteilen
      kann. Sie sagen, das EEG werde weitergeführt. Gut so.
      Gleichzeitig wollen Sie der Industrie weitere Sonder-
      regelungen einräumen. Das muss man sich einmal genau
      ansehen. Auch der Klimaschutz soll weiter forciert wer-
      den. Gut so. Gleichzeitig streichen Sie das 40-Prozent-
      Ziel für das Jahr 2020.


      (Ulrich Kelber [SPD]: Das stimmt doch nicht!)


      Das halte ich für falsch.

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      (C (D Sie treten für ein Umweltgesetzbuch ein und wollen ndlich die Bundeskompetenz. Das halte ich für richtig. leichzeitig eröffnen Sie Abweichungsmöglichkeiten, ie möglicherweise dazu führen, dass es vor allen Dinen im Bereich des Naturschutzes einen „Wettbewerb ach unten“ gibt. Das wäre falsch. Die Kraft-Wärme-Kopplung benennen Sie als wichige Klimaschutztechnologie; das notwendige Instruent, sie zu fördern, benennen Sie jedoch nicht. Sie ha en also viel Richtiges in den Koalitionsvertrag eschrieben. Wie Sie es aber tatsächlich umsetzen weren, wird man noch sehen. Was uns vor allen Dingen fehlt, ist eine langfristige trategie, um das Ziel „Weg vom Öl“ zu realisieren. an muss mehr von der Automobilindustrie verlangen. ie hat bereits wichtige Technologien wie die Hybridechnologie oder den Diesel-Ruß-Filter verschlafen. Wir ollen nicht, dass sie auch noch die Effizienzentwick ung verschläft. Ein letzter Satz zu Montreal; ich werde wie Sie und inige Abgeordnetenkollegen auch dort sein. Ich glaube, ass es unsere Aufgabe ist, den Kioto-Prozess am Lauen zu halten. Es ist ganz wichtig, endlich mit den Verandlungen für die zweite Verpflichtungsperiode – 2012 is 2020 – zu beginnen und klar zu machen, dass alle echnologiekooperationen wichtig sind, jedoch ergänend zum Klimaschutzprotokoll, nicht als Ersatz. Zum ioto-Prozess gibt es nach unserer festen Überzeugung eine Alternative. Danke schön. Nun hat das Wort der Kollege Ulrich Kelber von der PD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Man kann eines feststellen: So viel Platz hat mweltpolitik in einem Koalitionsvertrag nie zuvor einenommen, weder inhaltlich noch räumlich. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Rede von Gerda Hasselfeldt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Ulrich Kelber


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Das Erste ist natürlich ein klares Bekenntnis zum
      limaschutz. Was Reinhard Loske gerne vernachläs-

      igt, wenn er sagt, dass das 40-Prozent-Ziel nicht im
      oalitionsvertrag steht, ist, dass dort das Ziel der Euro-
      äischen Union aufgenommen worden ist, den Anstieg
      er Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen. Dadurch ist
      anz klar definiert, wie wir mit Zwischenschritten zu ei-
      er 80-prozentigen Reduktion der Treibhausgase bis
      um Jahr 2050 kommen wollen.

      In dem Koalitionsvertrag gibt es auch eine ganz klare
      ussage zum massiven Ausbau der erneuerbaren Ener-
      ien, zu neuen Instrumenten im Naturschutz und vor al-
      en Dingen zur Umweltpolitik als Innovationspolitik und
      nnovationsmotor. Es ist richtig, wenn der Bundesum-
      eltminister sagt, dass er seinem Ministerium den Ruf

      204 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



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      Ulrich Kelber
      eines Innovationsministeriums verschaffen möchte. Wir
      werden nämlich trotz der Haushaltsprobleme mehr Geld
      für Forschung ausgeben. Denn wir wollen den Anreiz
      für Investitionen in allen Bereichen der Umweltpolitik
      setzen. Die erneuerbaren Energien sind ja nur ein Bei-
      spiel. Auch Grenzwerte sind ein Anreiz für Investitio-
      nen. Dafür gibt es in der deutschen Wirtschaft viele Bei-
      spiele.


      (Beifall bei der SPD)


      Die genannten Beispiele, Rußfilter und Hybridautos,
      verdeutlichen ja gerade, dass solche Investitionen viel-
      leicht durch etwas stärkere Vorgaben seitens der Politik
      hätten angereizt werden können.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Ich glaube jedoch, dass eine Effizienzrevolution der
      eigentliche Innovationsmotor sein wird. Welche Bedeu-
      tung ein geringerer Verbrauch an Rohstoffen und Ener-
      gie in ökologischer Hinsicht hat, ist jedem klar. Die öko-
      nomische Bedeutung ist jedoch ebenso evident: Die
      Kosten für Produktion und Konsum sinken. Das heißt, es
      kann mehr nachgefragt werden und es kann mehr produ-
      ziert werden mit geringerer Umweltbelastung. Es entste-
      hen neue Jobs, weil wir heimische Wertschöpfung an die
      Stelle des Imports von Energieträgern und Rohstoffen
      setzen. Wir lösen Innovationen bei Produkten und
      Dienstleistungen des Weltmarkts aus, werden also wett-
      bewerbsfähiger. Außerdem senken wir dadurch die Ab-
      hängigkeit von Öl-, Gas-, Kohle- und Uranimporten. Es
      ist daher ein gutes Signal, dass wir vor zwei Wochen hö-
      ren konnten, dass die Windenergie – ein Teilbereich der
      erneuerbaren Energien, auf die wir setzen – bereits preis-
      günstiger ist als der Strom an der Strombörse. Wir schla-
      gen also mit der Wertschöpfung im eigenen Land den
      richtigen Weg ein, um zu stabilen Preisen zu kommen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Die Effizienz als Markenzeichen der Umweltpolitik
      ist in der Koalitionsvereinbarung offensichtlich. Das
      Programm zur energetischen Gebäudesanierung ist ein
      Punkt in diesem Bereich. Dies dient dem Schutz der
      Umwelt und auch dem Schutz der Geldbeutel derer, die
      die Rechnung bezahlen müssen. Wir können nicht ver-
      hindern, dass das Öl teurer wird. Aber wir können dafür
      sorgen, dass die Menschen weniger Öl benötigen und
      dadurch ihre Rechnungen nicht steigen. Dies tun wir an
      dieser Stelle.

      In der Bauindustrie entstehen natürlich neue Arbeits-
      plätze. Ich habe mich vor einigen Wochen über ein Zitat
      des Kollegen Loske gefreut. Während der Koalitionsver-
      handlungen hat er gesagt: Die SPD wird sich daran mes-
      sen lassen müssen, ob es gelingt, das Programm zur
      energetischen Gebäudesanierung wirklich aufzustocken.
      Die Grünen hätten sich immer eine Verdoppelung ge-
      wünscht; daran müsse sich die SPD messen lassen. Herr
      Loske, wir haben mehr als eine Vervierfachung erreicht.
      Von daher erwarte ich Ihren Beifall für diese Koalitions-
      vereinbarung.

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      (C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Die Kraft-Wärme-Kopplung und die Endenergieeffi-
      ienz sind andere Bereiche, in denen wir vorangehen
      ollen. Ich sage noch einmal: Auch ich schaue mir na-

      ürlich die Beratungen zur EU-Effizienzrichtlinie in
      rüssel ganz genau an. Ich weiß aber noch aus der alten
      oalition, dass beide Parteien damals sehr kritisch zu
      en Methoden, die in dieser Effizienzrichtlinie niederge-
      egt worden sind, gestanden haben. Diese Methoden ha-
      en wir nicht für richtig gehalten. Es ist moderner, den
      nsatz zu wählen, den wir selber in der Spätphase ent-
      ickelt haben und der in der Koalitionsvereinbarung

      teht, nämlich den Top-Runner-Ansatz, der eine Ab-
      ehr vom alten System ist, das sich beim Energiever-
      rauch immer am Mittelmaß orientiert hat, und besagt:
      as beste Produkt einer Art setzt den Standard und alle
      üssen innerhalb von wenigen Jahren diesen Standard

      rreichen. Das wird ein Innovationswettlauf. Damit wol-
      en wir auf den Weltmarkt kommen und den Energiever-
      rauch senken.


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


      Im Koalitionsvertrag finden sich natürlich auch die
      raditionellen Themen des Umwelt- und Naturschutzes
      ieder. An dieser Stelle ist die Übertragung von über
      00 000 Hektar der ökologisch wertvollsten Flächen an
      ine Stiftung herausragend, durch die sie optimal bewirt-
      chaftet werden können. Denn wir wissen alle: Heute
      erden sie nicht in der Form gepflegt, wie es zum Erhalt
      ieses Naturerbes, dieses Kulturlandes eigentlich sein
      üsste.

      Maßnahmen gegen Flächenversiegelung sind ange-
      ündigt, aber sicherlich noch mit Inhalt zu füllen. Zum
      rsten Mal wird aber versucht, sich dieses Themas inten-
      iv anzunehmen.

      Ein weiterer Punkt ist das Umweltgesetzbuch, das in
      er Tat die Chance schafft, Abläufe unbürokratischer zu
      estalten, Genehmigungsverfahren aus einer Hand zu
      achen. Aber für mich gehört zu einem Umweltgesetz-

      uch auch, Umweltstandards nicht nur zu halten, son-
      ern die materielle Auswirkung noch zu verbessern. Da-
      um geht es auch. Wir sind nämlich nicht nur die
      erteidiger erreichter Standards, sondern wir müssen
      eiter voranschreiten können.

      Dazu gehört natürlich, dass man bei der Frage der
      msetzung europäischen Rechts genau unterscheidet,
      as deutsches Interesse ist. Deswegen ist eine automati-

      che Umsetzung eins zu eins nicht zu haben. An be-
      timmten Stellen wollen wir deswegen mehr machen,
      eil wir daraus einen Wettbewerbsvorteil im Sinne von

      nnovation machen wollen. Wir wollen nicht nur das tun,
      as andere machen, und dann veraltete Produkte auf
      em Markt anbieten.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Letzter Bereich ist die Energiepolitik. Natürlich war
      uch ich am Ende der Koalitionsverhandlungen froh,

      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 205


      (A) )



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      Ulrich Kelber
      dass es ganz klar beim Atomausstieg bleibt. Biblis A
      wird 2006 stillgelegt. Weitere drei Atomkraftwerke wer-
      den stillgelegt, wenn die Betreiber die Produktion von
      Strom in diesen Atomkraftwerken nur deshalb nicht
      deutlich reduzieren, um sich damit über die Zeit zu ret-
      ten. Es gibt also ganz eindeutig eine Abnahme des An-
      teils von Atomenergie.

      Beim Endlager gibt es einen einfachen Dreischritt:

      Erstens. Wir haben die Verantwortung für ein nationa-
      les Endlager für Atomabfälle.

      Zweitens. Wir müssen eine gewissenhafte Untersu-
      chung machen und zwar aufgrund der Verantwortung ge-
      genüber zukünftigen Generationen und der Menschen,
      die am Ende in der Nähe dieses Endlagers wohnen wer-
      den. Jegliche vorherige Festlegung, Herr Kauch, wie Sie
      sie immer wieder vornehmen, auch wenn Sie es anders
      umschreiben, ist falsch. Sie müssen den Menschen nach-
      weisen, dass es der geeignetste Standort ist.


      (Michael Kauch [FDP]: Erkunden Sie doch mal!)


      Drittens. Ein wichtiger Unterschied ist – das betrifft
      jetzt nicht die Abgeordneten, die vor mir sitzen, sondern
      jemanden, der früher auf der Regierungsbank gesessen
      hat –: Man muss zu einem Ergebnis kommen wollen und
      das Verfahren nicht nur dafür verwenden, möglichst
      nicht entscheiden zu müssen.


      (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


      Zum Bereich der erneuerbaren Energien: Die volle
      Förderung bleibt erhalten. Wir geben mehr Geld für For-
      schung aus und wir werden ein Gesetz hinsichtlich der
      regenerativen Wärme einfordern. Ich habe auch eine pri-
      vate Ansicht dazu, wie das aussehen sollte. Ich glaube,
      dass das ein ganz einfaches Gesetz sein sollte, das jeden
      zwingt, einen bestimmten Anteil erneuerbarer Energien
      bei Neubau zu nehmen und sich mit dem Thema zu be-
      schäftigen. Viele werden sich dann freiwillig für die
      100-Prozent-Lösung entscheiden, wenn sie sich erst ein-
      mal damit beschäftigt haben. Das muss kein komplizier-
      tes Gesetz werden.

      Bei den Biokraftstoffen gibt es eine zusätzliche För-
      derung. Diese ist in den letzten Tagen beschrieben wor-
      den. Herr Kauch, das haben Sie bestimmt mitbekom-
      men. Man muss die Wahrheit sagen, wenn man auf die
      Steuerbelastung und Preise von Treibstoffen eingeht. Ich
      habe das einmal nachgelesen: 80 Prozent der heutigen
      Steuern auf Kraftstoffe sind unter Regierungsbeteiligung
      der FDP beschlossen worden. Keine andere Fraktion
      hier im Saal ist so sehr für die hohen Treibstoffpreise in
      Deutschland verantwortlich wie die FDP. Das muss man
      den Bürgerinnen und Bürgern einmal sagen.


      (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hans Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      Mein letzter Punkt betrifft eine gute Nachricht, die
      uns letzte Woche erreicht hat: Der Verband der Netz-
      betreiber erwartet, dass der Anteil der erneuerbaren
      Energien bereits im Jahr 2011 bei 20 Prozent liegen

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      (C (D ird, dass also das Mindestziel für das Jahr 2020 bereits ann erreicht ist. Ich teile diese Einschätzung. Bis zum ahr 2020 können wir es sogar schaffen, dass der Anteil er erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung eine rößenordnung von einem Drittel erreicht. Wir sind in eutschland auf dem Weg in die Solarwirtschaft. Das ist in guter Weg. Vielen Dank. Nun erteile ich das Wort der Kollegin Marie-Luise ött von der CDU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir le en Wert darauf, den Umweltund Naturschutz mit den enschen zu betreiben, nicht gegen sie. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)