Rede:
ID1506016500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Letzter: 1
    2. Redner: 1
    3. zu: 1
    4. diesem: 1
    5. Geschäftsbereich: 1
    6. ist: 1
    7. derKollege: 1
    8. Ulrich: 1
    9. Kelber: 1
    10. für: 1
    11. die: 1
    12. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/60 Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2004 (Haushaltsgesetz 2004) (Drucksache 15/1500) . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Finanzplan des Bundes 2003 bis 2007 (Drucksache 15/1501) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Fraktionen grundlagen (Existenzgrundlagengesetz – EGG) (Drucksache 15/1523) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Einfügung eines Art. 106 b) (Drucksache 15/1527) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: 5102 B 5102 C 5103 A 5103 A Deutscher B Stenografisch 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedenken zum Tode der schwedischen Außen- ministerin Anna Lindh . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung des Abgeordneten Eckhardt Barthel (Berlin) als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines in Z 5101 A 5109 D 5105 B 5101 B 5102 A der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes für mo- undestag er Bericht ung 11. September 2003 t : derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1515) . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes für mo- derne Dienstleistungen am Arbeits- markt (Drucksache 15/1516) . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Existenz- 5102 C 5102 D Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 und der Fraktion der FDP: Arbeitslosen- hilfe und Sozialhilfe zu einem beschäfti- gungsfördernden kommunalen Sozial- geld zusammenführen (Drucksache 15/1531) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . . . . . . Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Rachel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . K E D B D C A D H A E F D N W E J D A B F D A H D U E B B D 5103 B 5103 C 5106 A 5110 A 5113 B 5116 B 5119 B 5121 C 5123 D 5124 B 5126 C 5127 C 5129 A 5129 D 5131 B 5132 C 5135 B 5138 B 5140 C 5143 C 5145 D 5147 C 5149 B 5151 C 5153 B 5155 B 5156 A 5157 C 5158 A Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . laus-Peter Willsch CDU/CSU . . . . . . . . . . inzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen r. h. c. Manfred Stolpe, undesminister BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . nnette Faße SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . inzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . r. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . strid Klug SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . lbrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . orst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . lrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 5159 C 5162 D 5164 C 5167 B 5169 D 5171 D 5173 D 5175 D 5178 C 5179 D 5182 A 5183 B 5184 C 5186 C 5189 A 5190 D 5193 A 5194 C 5194 D 5197 A 5199 A 5201 A 5203 B 5205 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 III Jerzy Montag BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5208 D 5210 A 5211 A 5212 C 5215 B 5216 B 5218 C 5218 D 5219 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5101 (A) ) (B) ) 60. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigung 59. Sitzung, Seite 5085 (A), dritter Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Die vier Handelsminister dieser Länder haben dargestellt, wie 10 Millionen Men- schen in ihren Ländern von Subventionen zumal der USA – für ihre großen Farmer im Bereich der Baum- wolle in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar – betroffen sind, weil sie keine Chance mehr haben, wettbewerbsfä- hig ihre Produkte auf dem Weltmarkt abzusetzen.“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 60. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 5219 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bernhardt, Otto CDU/CSU 11.09.2003 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 11.09.2003 Daub, Helga FDP 11.09.2003 Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2003 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich * Ferner, Elke SPD 11.09.2003 Fritz, Erich G. CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 11.09.2003* Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 11.09.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 11.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 11.09.2003 Heinrich, Ulrich FDP 11.09.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Hustedt, Michaele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Kopp, Gudrun FDP 11.09.2003 Künast, Renate BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 Dr. Kues, Hermann CDU/CSU 11.09.2003 Lensing, Werner CDU/CSU 11.09.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 11.09.2003 M P P R S S S D D W D W W (D für die Teilnahme am Parlamentariertreffen der Interparlamentari- schen Union üller (Düsseldorf), Michael SPD 11.09.2003 feiffer, Sibylle CDU/CSU 11.09.2003 flug, Johannes SPD 11.09.2003* eiche, Katherina CDU/CSU 11.09.2003 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.09.2003 chröder, Gerhard SPD 11.09.2003 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.09.2003 r. Stadler, Max FDP 11.09.2003 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 11.09.2003 eisheit, Matthias SPD 11.09.2003 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 11.09.2003 ettig-Danielmeier, Inge SPD 11.09.2003 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11.09.2003 * 60. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2003 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Doris Meyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Ihr Haushalt 2004, sehr geehrter Herr
    Trittin, zeigt eines ganz klar: Das Umweltressort hat in
    der rot-grünen Koalition eindeutig weiter an Bedeutung
    verloren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Von großen Erfolgen ist weit und breit keine Spur. Ange-
    sichts der vorgelegten Zahlen für 2004 ist mir schleier-
    haft, wie von der Fortsetzung einer angeblich so erfolg-
    reichen Politik gesprochen werden kann.


    (Dr. Peter Paziorek selbst schleierhaft! Wo nichts war und ist, kann auch nichts fortgeführt werden. (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Genau so ist das! Richtig!)


    Denken Sie bei Ihrem Umwelthaushalt gelegentlich
    einmal an die Herkunft des Wortes „haushalten“. Es be-
    deutet: das Haus bewahren. Das würde aber vorausset-
    zen, dass es etwas Gutes zu bewahren gibt. Besser wäre
    meines Erachtens, Sie davor zur warnen, dem Haus wei-
    ter das Fundament zu nehmen.

    Gegenüber dem Jahr 2003 steigt der Umfang des Ver-
    waltungshaushalts. Der Programmhaushalt, der Haus-
    haltsbereich zur Fortführung von Projekten zur Ressort-
    forschung und für die internationale Zusammenarbeit,
    sinkt. Ihr gesamter Haushalt, Herr Trittin, sinkt um
    2,6 Millionen Euro gegenüber 2003, und das, obwohl
    die Zuständigkeit für die erneuerbaren Energien vom
    Wirtschaftsministerium in Ihr Haus gekommen ist.


    (Franziska Eichstädt-Bohlig [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Deshalb steigt auch der Verwaltungsaufwand!)


    Wo bleiben da die Impulse für den Umweltschutz und
    für erneuerbare Energien, die Impulse für die Forschung,
    aber auch die Impulse für die Wirtschaft? Wenn schon
    keine Impulse gegeben werden, dann wollen wir uns mit
    den Zielen beschäftigen. Ein konsequenter Ausbau der
    erneuerbaren Energien ist notwendig und findet auch die
    Unterstützung der Union.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte mich im Folgenden auf einige wenige As-

    pekte insbesondere der erneuerbaren Energien konzen-
    trieren. Im Rahmen des Programmhaushaltes sinken die
    Ausgaben für die Forschungsvorhaben um 13,4 Prozent
    im Vergleich zu 2003. Diese Ausgaben sind aber unver-
    zichtbar. Warum wollen Sie nicht mit Forschungsvorha-
    ben eine Schrittmacherfunktion übernehmen? Dies ist
    vor allem bei der Photovoltaik bedauerlich. Wie schaffen
    Sie es, Herr Trittin, vor diesem Hintergrund von einer er-
    folgreichen Fortführung Ihrer Politik zu sprechen? Er-
    folgreich ist ja noch nicht einmal die Zusammenarbeit
    mit Ihrer eigenen Koalition, allen voran mit Superminis-
    ter Clement.

    m
    w
    r

    D
    t
    n
    Ö
    B
    t
    s

    d
    T
    u
    R
    l

    D
    d
    n
    v
    g
    m
    u
    S
    d

    z
    B

    D

    ü
    s
    v
    n
    a
    e

    t
    s
    w
    d
    ß
    u
    e

    g

    (C (D Eine sichere, nachhaltige, umweltschonende und soit auch langfristig zukunftsfähige Energieversorgung ird nur mit einem Energiemix aus herkömmlichen und egenerativen Energien möglich sein. er Ausbau der erneuerbaren Energien muss immer uner wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden, icht nur unter ideologischen. Dabei sind Ökologie und konomie gut miteinander vereinbar. Nehmen Sie zum eispiel die Photovoltaik: Die Kosten für die Produkion von Photovoltaikanlagen sind gesunken – das ist ehr erfreulich. (Ulrich Kelber [SPD]: Das hat ein bisschen mit dem Gesetz zu tun!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb möchte ich heute nicht nur kritisieren, son-
    ern auch ausdrücklich dafür danken, wie Sie, Herr
    rittin, und Ihre Kabinettskollegen Deutschland offen
    nd ungeniert zeigen, wie verfahren und zerstritten die
    egierungspolitik ist. Das nennt man Ehrlichkeit der Po-
    itik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    a kommt mir sofort wieder der Energiegipfel mit Bun-
    eskanzler Schröder in den Sinn. Dazu waren Sie ja
    icht eingeladen. Als Reaktion darauf haben Sie kurz
    orher noch Ihre Eckpunkte zu den erneuerbaren Ener-
    ien vorgelegt. Einzelne Streitereien sind dabei sympto-
    atisch für den Gesamtzustand des Kabinetts Schröder
    nd zeigen deutlich die Konzeptionslosigkeit. Streiten
    ie nur ruhig weiter. Die Wählerinnen und Wähler wer-
    en es Ihnen danken,


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    unächst am 21. September bei den Landtagswahlen in
    ayern und dann bei der nächsten Bundestagswahl.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Vorher auch bei uns in Nordrhein-Westfalen!)


    a bin ich mir ganz sicher.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn Sie aber noch Zeit für die Regierungsarbeit er-
    brigen können, so möchte ich Ihnen hierzu einige Vor-
    chläge machen. Nehmen wir zum Beispiel die Photo-
    oltaik. Warum wird die Forschung auf diesem Gebiet
    icht wesentlich verstärkt? Warum wird nicht noch mehr
    uf den Export unserer deutschen Technik in Länder mit
    iner hohen Sonnenintensität gesetzt?


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Ihr Vorschlag, auch Freiflächen in das EEG-Vergü-

    ungssystem aufzunehmen, birgt Gefahren. Vor der Ver-
    iegelung von Flächen durch Anlagen der Photovoltaik
    arne ich. Anlagen an oder auf Gebäuden sind sinnvoll,
    a sie weniger Fläche und Aufwand erfordern. Sie sto-
    en bei der Bevölkerung auf ungleich mehr Akzeptanz
    nd können zudem als architektonische Elemente gezielt
    ingesetzt werden und eine Bereicherung darstellen.
    Ich komme nun zum Thema Wasser, meinem heuti-

    en Hauptthema. Die so genannte Große Wasserkraft






    (A) )



    (B) )


    Doris Meyer (Tapfheim)


    soll nach dem vorliegenden EEG-Entwurf erstmalig in
    das Gesetz aufgenommen werden. Ich gebe zu beden-
    ken, dass damit lediglich einige wenige große Energie-
    versorgungsunternehmen unterstützt werden. Das erin-
    nert mich sehr stark an die Härtefallregelung, die zum
    Wohle einiger weniger Unternehmen in Deutschland ins
    EEG eingefügt wurde. Wo blieben die anderen? Die an-
    deren blieben auf der Strecke. Sie war ebenso wie die
    geplante erstmalige Aufnahme der Großen Wasserkraft
    ein Zugeständnis an einige wenige Unternehmen. Ich be-
    fürchte, dass dies zulasten der Kleinen geschieht.

    Zur Kleinen Wasserkraft ist zunächst einmal anzu-
    merken, dass die Bezeichnung als „klein“ nicht automa-
    tisch zur Diskriminierung führen darf. Es geht um eine
    zumeist mittelständische Energiesparte, in der bis zu
    5 Megawatt erreicht werden. Herr Trittin, Mittelstand
    war aber noch nie Ihr Thema.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Durch den Entwurf zum EEG in der vorliegenden

    Form wird die Kleine Wasserkraft erheblich einge-
    schränkt. Ein vernünftiger Grund für die restriktive und
    nachteilige Behandlung ist mir nicht ersichtlich.


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr Kollege hat das ganze Gesetz als Subvention beschimpft! Das verstehe ich nicht! Das ist doch nicht logisch!)


    Die Große Wasserkraft ab 5 MW wird von diesen ge-
    setzlichen Einschränkungen nicht betroffen. Das ist ein
    weiteres Zugeständnis an große Energieversorger. Die
    Technik der Anlagen der Kleinen Wasserkraft ist aus-
    gereizt. Die Preise für diese Anlagen können nicht mehr
    gesenkt werden.

    In der Begründung zum Entwurf wird angeführt, es
    sei nur noch zu geringen Zuwächsen gekommen, das Po-
    tenzial sei erschöpft. In dieser Begründung verschwei-
    gen Sie, dass ein wesentlicher Grund für den zögerlichen
    Zubau oder die Wiederinbetriebnahme von Anlagen an-
    derswo liegt. Der Grund dafür liegt nämlich in der res-
    triktiven Genehmigungspraxis.


    (Ulrich Kelber [SPD]: In Bayern! – Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Ländersache!)


    – Auch in anderen Bundesländern. – Die nationale Um-
    setzung der Wasserrahmenrichtlinie stellt für die Anla-
    genbetreiber ebenfalls ein Problem dar. Zahlreiche zu-
    sätzliche Vorgaben müssen beachtet werden.


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht doch nicht der Umweltminister!)


    Somit ist der zögerliche Zuwachs lediglich Ausfluss der
    rechtlichen und tatsächlichen Hürden bei der Planung
    und Genehmigung solcher Anlagen.


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Landesgesetz!)


    – Für Nordrhein-Westfalen gilt dies auch; erkundigen
    Sie sich.

    g
    w
    a
    s
    d
    e
    m
    b
    f
    g
    m
    w

    3
    s
    d
    F
    S
    N
    m
    d
    u
    E

    d
    v
    r
    s
    k
    i

    A
    s

    u
    r
    w

    E
    r

    E
    d
    P
    a
    C

    F
    g
    b
    w
    I
    d
    s

    (C (D In der Begründung zum EEG-Entwurf wird anders arumentiert. Danach könne wegen des fehlenden Zuachses die Vergütung eingeschränkt werden. Dies ist ber schlicht falsch. Es widerspricht auch der Gesetzesystematik. Im Rahmen des EEG und der Zielsetzung, ie mit ihm verfolgt wird, ist es völlig unerheblich, ob in Potenzial erschöpft ist. Sollte kein Zuwachs mehr öglich sein, wird auch kein neues Kraftwerk mehr geaut werden. Solange aber gebaut werden kann, gelten ür die Anlage das EEG und die in ihm enthaltenen Verütungssätze. Daneben kann sie am Netzzugang teilnehen. Damit wird das Ziel, das mit dem Gesetz verfolgt ird, erreicht. Die Diskriminierung der Kraftwerke ab dem 1. Dezember 2005, wonach Anlagen nur noch unter betimmten Voraussetzungen in den Anwendungsbereich es EEG fallen, ist rechtlich nicht haltbar. Mit diesen orderungen in dem vorliegenden Entwurf übertreffen ie die Regelungen des Wasserhaushaltsrechts und des aturschutzrechts. Damit würde das Gesetz zustimungspflichtig. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass ie Belange und Interessen der Bundesländer vielfältig nd höchst unterschiedlich sind. Ich bitte Sie, auf diese inschränkungen zu verzichten. Nach übereinstimmenden Aussagen von Sachverstän igen haben die Wasserkraftanlagen ökologisch wertolle Funktionen. Die Wasserkraftnutzung bietet und ealisiert enorme Chancen. Sie hält Wasser in der Landchaft, hilft, den Ausstoß von CO2 zu vermeiden, undann eine Befeuchtung der Landschaft, vor allem auch n Trockenzeiten, vorhalten. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    uch im Sinne des Hochwasserschutzes haben die Was-
    erkraftanlagen eine regulierende Funktion.
    Die Benachteiligung der Kleinwasserkraftanlagen ist

    ngerechtfertigt und unzulässig. Die zeitliche Verzöge-
    ung durch die Zustimmungspflicht würde den Zeitplan
    ohl noch weiter durcheinander bringen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist so!)

    s ist mit einer Verzögerung bis etwa Mitte Mai 2004 zu
    echnen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Eben!)

    Für die hohen Energiepreise wird allzu häufig das

    EG verantwortlich gemacht. Doch scheint schon wie-
    er in Vergessenheit geraten zu sein, dass der Kern des
    reisanstiegs die Ökosteuer ist. Diese Steuer hat mit Öko
    ber nur so viel gemeinsam wie Herr Trittin mit Herrn
    lement.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    ehlende energiepolitische Konzepte, Streit in der Re-
    ierung, nicht eingehaltene Zeitpläne, Verunsicherung
    ei den Menschen in Deutschland – nicht nur im Um-
    eltbereich –, all dies bietet uns die Regierung Schröder.
    ch appelliere an Sie, Herr Trittin, als Vertreter der Bun-
    esregierung: Sorgen Sie für ein auch mit Clement abge-
    timmtes und stimmiges Energiekonzept! Geben Sie






    (A) )



    (B) )


    Doris Meyer (Tapfheim)


    nicht nur uns, sondern auch der Wirtschaft mit einem
    Konzept ein Stück Planungssicherheit für die Zukunft!
    Geben Sie den Menschen in Deutschland eine Orientie-
    rung, wohin die Reise in der Energieversorgung gehen
    soll! Sorgen Sie für einen zukunftsfähigen Haushalt!

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzter Redner zu diesem Geschäftsbereich ist der

Kollege Ulrich Kelber für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Wer sich für politische Debatten interessiert, wird
    mir in einem Punkt leicht zustimmen können: Es ist im-
    mer wieder spannend, vor allem die Rednerinnen und
    Redner der CDU/CSU bei Debatten über die Umweltpo-
    litik zu beobachten. Es wird schnell klar, dass sie nicht
    dürfen, was sie wollen. Sie wollen durchaus mehr Um-
    weltschutz, aber sie dürfen nicht.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Woher wissen Sie das denn?)


    Deswegen haben sie eine interessante Strategie entwi-
    ckelt: Sie fordern von der Regierung und den Koalitions-
    fraktionen immer mehr Umweltschutzinitiativen,


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Immer und immer mehr!)


    um sie danach im Parlament ablehnen zu können. Ich
    weiß nicht, wie lange sie das noch durchhalten wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dabei sollten wir uns doch im Bundestag darüber
    einig sein, dass sich die Rolle von Umweltpolitik und die
    Art, wie man Umweltpolitik machen muss, in den letzten
    Jahren zunehmend verändert hat. Es geht nicht mehr um
    den „Schadstoff der Woche“, weil man beim Filtern, Ab-
    dichten und Entsorgen seit den 70er-Jahren durchaus be-
    achtliche Erfolge erreicht hat, und zwar zweifellos und
    für jeden zu bemerken. Aber diese Art von Umweltpoli-
    tik ist hinsichtlich der Kosten und der Bürokratie an
    Grenzen gestoßen. Deswegen müssen wir heute eine an-
    dere und modernere Umweltpolitik machen, indem wir
    Richtlinien setzen, die Produktverantwortung erhöhen
    und Innovationen gezielt fördern. Das war gerade schon
    bei den erneuerbaren Energien ein Thema.

    Ein gutes Beispiel für solche neuen Herausforderun-
    gen ist der Klimaschutz. Klimaveränderungen kommen
    sehr langsam und unmerklich, aber eben immer schnel-
    ler. Sie sind nur mit Verzögerungen aufzuhalten oder ab-
    zumildern. Natürlich lösen nationale Alleingänge das
    Problem nicht. Aber das ist kein Grund, so wie die Op-
    position in Deutschland untätig und ideenlos zu bleiben,
    weil man dieses Problem mit nationalen Alleingängen

    n
    P
    s
    Z

    M
    A
    M
    e
    5
    4
    a
    s
    p
    J
    S
    d

    s
    b

    E
    s
    a

    A
    U
    n
    w

    n
    d
    A

    E
    I
    E
    o
    K
    m

    m
    z
    D

    m
    d
    S
    F

    (C (D icht lösen kann. Für die Treibhausgase wird es in der raxis keine Filter geben. Produkte und Produktionsweien müssen angepasst werden. Das Verhalten und die ielsetzungen müssen sich ändern. Man muss sich einmal die Temperaturen im letzten onat anschauen. Die Durchschnittstemperatur im ugust 2003 lag um etwa 4 Grad über dem langjährigen ittel. Wer den Wissenschaftlern zuhört, weiß, dass es inen Anstieg der Durchschnittstemperaturen von bis zu oder 6 Grad bis Ende dieses Jahrhunderts geben kann. Grad mehr haben schon zu Hitzetoten, Dürre und Teilbschaltungen von Großkraftwerken geführt. Jetzt müsen wir sogar von einem Anstieg der Durchschnittstemeraturen um 5 oder 6 Grad ausgehen. Da können heiße ahre noch einmal verstärkend wirken. Wer an dieser telle Klimaschutz zum Luxus erklären will, hat entweer keinen Verstand oder keinen Anstand. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In kaum einem anderen Politikfeld sind die Unter-
    chiede zwischen Koalition und Opposition so groß wie
    eim Klimaschutz. Auf der einen Seite ist die Koalition
    mit nachweisbar mutigen Initiativen und belegbaren
    rfolgen, die in anderen Ländern als vorbildlich darge-
    tellt werden. – Herr Paziorek, Sie kommen doch viel in
    nderen Ländern herum.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist nur da, wo Sie hinfahren!)


    ndere Länder wollen unseren Beispielen folgen. Deren
    mweltinitiativen fordern Deutschland auf, auf der
    ächsten Konferenz weitere Initiativen vorzustellen,
    eil sie hoffen, dass andere Länder folgen.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Man weint Herrn Töpfer nach!)


    Auf der anderen Seite ist die Opposition, die zwar
    och die Notwendigkeit von Klimaschutz in Sonntagsre-
    en betont, aber weder politische noch wirtschaftliche
    nstrengungen dafür unternehmen will.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    s ist eine Opposition, die regelmäßig gegen wichtige
    nitiativen für den Klimaschutz stimmt, sei es gegen das
    rneuerbare-Energien-Gesetz, die Energieeinsparver-
    rdnung, die Kraft-Wärme-Kopplung, den nationalen
    limaaktionsplan oder auch gegen die Ökosteuer. Daran
    uss man immer wieder erinnern.
    Die CDU/CSU hat wenigstens bei einigen Punkten
    itgestimmt. Die FDP allerdings hat gegen jede ein-
    elne Klimaschutzinitiative der letzten fünf Jahre im
    eutschen Bundestag gestimmt.
    Die Opposition präsentiert zu unseren Initiativen im-
    er nur nutzlose Gegenmodelle. Ich nenne als Beispiel
    as Ausschreibungsmodell für erneuerbare Energien.
    chauen Sie sich doch Ihr wettbewerbliches Modell an,
    rau Homburger!


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das schlägt Herr Clement auch vor!)







    (A) )



    (B) )


    Ulrich Kelber

    Es gibt Länder, die das machen, allerdings mit einem
    Bruchteil der deutschen Erfolge bei den erneuerbaren
    Energien und einem Mehrfachen an Kosten. Schauen Sie
    sich doch einige unserer europäischen Nachbarländer
    an!


    (Birgit Homburger [FDP]: Warum sagt Clement das auch?)


    Dort ist der Vergütungspreis für Windenergie doppelt so
    hoch wie in Deutschland – und das bei Anwendung eines
    angeblich marktwirtschaftlichen Instrumentes. Informie-
    ren Sie sich doch einmal, was erfolgreiche Modelle sind,
    und schließen Sie sich diesen an! Stellen Sie nicht immer
    extra einen Antrag, um zu beweisen, dass die FDP noch
    existiert!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Das müssen Sie Herrn Clement sagen! – Birgit Homburger [FDP]: Clement, sage ich nur!)


    Ich möchte eine Ausnahme bei der Kritik an der Kli-
    mapolitik der Opposition machen. Bei internationalen
    Konferenzen treten wir geschlossen auf. Das ist gut so.
    Umso unverständlicher finde ich es, dass wir uns auf na-
    tionaler Ebene über diese Frage so streiten.

    Dabei gibt es doch in den Reihen der CDU/CSU und
    der FDP längst Menschen, die diese Notwendigkeit ein-
    gesehen haben. Ich rede nicht nur von Herrn Töpfer,
    sondern auch von Herrn Ramsauer und Frau Meyer von
    der CDU/CSU, zumindest was die Wasserkraft betrifft.

    Bei der FDP gibt es solche Menschen auch. Die baye-
    rische FDP fordert im Landtagswahlkampf, den CO2-Ausstoß bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Will-
    kommen im Club! Vielleicht kommt die Bundes-FDP
    auch einmal auf den Trichter.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Horst Kubatschka [SPD]: Die denkt an Fusion!)


    Ein weiteres Beispiel für Unterschiede in der Um-
    weltpolitik ist der Naturschutz. Auch das ist eigentlich
    ein mögliches Feld für Gemeinsamkeiten. Schließlich
    gehören viele engagierte Naturschützerinnen und Natur-
    schützer der konservativen Klientel an. Aber die CDU/
    CSU reduziert den Naturschutz auf möglichst viele zu-
    sätzliche Subventionen für die Landwirtschaft und tarnt
    das als angeblichen Vertragsnaturschutz.


    (Birgit Homburger [FDP]: Herr Kelber, Sie sind doch intelligent! Ich bitte Sie!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU,
    Vertragsnaturschutz bedeutet, Landwirte dafür zu bezah-
    len, dass sie zusätzliche, gesellschaftlich gewünschte
    Aufgaben übernehmen, sie aber nicht dafür zu bezahlen,
    dass sie sich korrekt verhalten.


    (Ulrike Mehl [SPD]: Sehr richtig!)

    Was soll das, was Sie hier fordern, noch mit Umwelt-
    schutz zu tun haben?

    u
    F
    t
    b

    D
    B
    m

    W
    V
    m
    e
    a
    F

    K
    d
    g
    V
    u
    l
    d

    U
    e
    M
    d
    n
    f
    W
    h
    tu
    C

    t
    t

    W
    u
    t
    c
    n

    g
    k

    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU]: Sie wollen sie faktisch enteignen!)


    Im Naturschutz müssen wir uns endlich gemeinsam
    m ein weiteres Hauptthema kümmern, nämlich um den
    lächenfraß, um die Versiegelung des Landes. 129 Hek-
    ar verschwinden pro Tag nach Angaben des Umwelt-
    undesamtes unter Steinen und Asphalt.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Aber mit Ausgleichsflächen!)


    as heißt, betroffen ist die dreifache Fläche der Stadt
    onn; um eine kleine Anleihe an meine Heimatstadt zu
    achen. Wir müssen über neue Wege nachdenken.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Nein, machen!)


    ir müssen die Zubetonierung der Heimat stoppen. Die
    erpflichtung zu den Ausgleichsmaßnahmen – auch das
    uss man erkennen – hat es allein nicht gebracht. Wäre
    s nicht gerechtfertigt, Effizienzvorgaben zu machen,
    lso als Genehmigungskriterium die Minimierung von
    lächenverbrauch einzuführen?


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das wäre im Ruhrgebiet richtig!)


    ann man nicht angesichts einer in Zukunft schrumpfen-
    en Bevölkerung bei Bauvorhaben eine Entsiegelung in
    leicher Größenordnung verlangen? Kann es nicht eine
    ersiegelungsabgabe geben, die von Jahr zu Jahr steigt
    nd deren Ertrag dazu verwendet wird, eine Entsiege-
    ung an anderer Stelle zu finanzieren? Das sind die Mo-
    elle, über die wir jetzt nachdenken müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Als drittes Feld will ich die additive Wirkung von
    mweltbelastungen gerade auf den Menschen und
    xemplarisch die Wirkung überall vorkommender kleiner
    engen an Chemikalien nennen. Die rapide Zunahme
    er Zahl an Allergien bei unseren Kindern muss doch
    achdenklich machen. Die Verdoppelung bzw. Verdrei-
    achung der Zahlen in den fünf neuen Ländern nach der
    iedervereinigung macht das deutlich. Dieser Anstieg
    at nichts mit der verbesserten medizinischen Beobach-
    ng zu tun. Vielmehr ist er Ausdruck der Vielzahl neuer
    hemikalien, denen die Menschen ausgesetzt sind.
    Ist es denn wirklich ein Fortschritt, wenn unsere Tex-

    ilien jedes Jahr ein Dutzend neue Chemikalien enthal-
    en?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    orin besteht der Fortschritt, wenn in Wachsmalstiften
    nd Kindergummistiefeln problematische Stoffe enthal-
    en sind? Was haben diese Stoffe eigentlich darin zu su-
    hen? Schließlich gibt es fast immer preisgünstige Alter-
    ativen.
    Wir müssen einsehen, dass die herkömmliche Gesetz-

    ebung in diesem Bereich an ihre Grenzen stößt. Wir
    önnen nicht die Wirkung jeden Stoffes verfolgen. Ein






    (A) )



    (B) )


    Ulrich Kelber

    Parlament kann die Reaktion von Dutzenden solcher
    Stoffe nicht abschätzen.


    (Horst Kubatschka [SPD]: Auch die Wissenschaft nicht!)


    Warum ersetzen wir einen Teil der Vorschriften in die-
    sem Bereich nicht durch ein strengeres und klareres Haf-
    tungsrecht?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Vielleicht wird dann die eine oder andere Firma bereit
    sein, 10 Cent mehr für die Produktion einer Packung
    Wachsmalstifte auszugeben, weil sie die hohen Kosten
    im Falle einer möglichen Haftung für die Wirkung der
    bisher verwendeten Inhaltsstoffe fürchtet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Umweltschutz mag zwar heute nicht mehr das
    Topthema in den Nachrichten sein, aber die Aufgaben
    sind deshalb nicht weniger geworden.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


    Deswegen würde ich mich durchaus freuen, wenn die
    Opposition mit aufs Tempo drücken würde,


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das tun wir doch!)


    statt immer wieder zu bremsen. Wir zumindest haben
    uns vorgenommen, auch weiterhin in der Umweltpolitik
    Gas zu geben.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)