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  • tocInhaltsverzeichnis
    Wahl der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Hartmut Koschyk und Dr. Richard Schröder in den Beirat nach § 39 Stasiunterlagengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1313 A Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 1313 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fort- setzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . 1313 B Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 1313 D Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1315 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 D Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1319 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 1320 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . . 1321 C Gerd Höfer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1323 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 1325 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326 A Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 1327 A Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1328 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1329 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprü- fung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angela Merkel, Michael Glos, Volker Kauder, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Einsetzung eines Untersu- chungsausschusses (Drucksachen 15/125, 15/256) . . . . . . . . . 1330 A Klaus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1330 B Peter Altmaier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1334 A Jerzy Montag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 1336 A Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 1337 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338 A Christine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1339 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU 1341 A Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1342 C Ronald Pofalla CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 1343 B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Änderung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344 D Josef Miller, StMin Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 1345 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . . 1347 B Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1348 C Plenarprotokoll 15/17 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 I n h a l t : Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . . 1350 B Dr. Gerald Thalheim SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1351 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum verbesserten Schutz des Eigentums (Drucksache 15/63) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 C Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352 D Hermann Bachmaier SPD . . . . . . . . . . . . . . . 1353 D Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . 1354 D Daniela Raab CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 B Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356 C Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 1357 D Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 1358 D Zusatztagesordnungspunkt 9: Abstimmung über drei Anträge der Fraktio- nen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung von Einsprüchen des Bundesrates . . . . . . . . . 1360 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1362 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 1361 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1371 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte andemEinsatz einer InternationalenSicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan auf Grund- lage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. De- zember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223) . . . . . . . . . . . . 1371 B Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingol- stadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, Rene Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans- Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers- Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans-Ulrich Krüger, Frank Hofmann (Volkach), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1371 D Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmir- stedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chem- nitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Bei- tragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 A Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1372 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1313 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1371 (C) (D) (A) (B) Brüderle, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 20.12.2002 Herta Eppelmann, Rainer CDU/CSU 20.12.2002 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.12.2002 Flach, Ulrike FDP 20.12.2002 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.12.2002 Freiherr von und zu CDU/CSU 20.12.2002 Guttenberg, Karl-Theodor Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 20.12.2002 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 20.12.2002 Laurischk, Sibylle FDP 20.12.2002 Lehn, Waltraud SPD 20.12.2002 Dr. Lippold CDU/CSU 20.12.2002 (Offenbach), Klaus W. Möllemann, Jürgen W. FDP 20.12.2002 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 20.12.2002 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 20.12.2002 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.12.2002 Dr. Stinner, Rainer FDP 20.12.2002 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.12.2002 Dr. Wetzel, Margrit SPD 20.12.2002 Wissmann, Matthias CDU/CSU 20.12.2002 Wülfing, Elke CDU/CSU 20.12.2002 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internatio- nalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan“ auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenografischen Bericht 2002 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 15/128, 15/223 und 15/231) Zum Antrag der Bundesregierung erkläre ich: Mit der Fortsetzung der aktiven Beteiligung der Bundeswehr bei ISTAF zementieren wir den von der Regierung Schröder/ Fischer begonnenen Weg der Militarisierung der Politik. Die Politik muss den Vorrang haben, nicht der militäri- sche Ansatz. Es fehlt eine wirkliche Friedensperspektive für Afgha- nistan. Unsere Bundeswehr ist im Prinzip und in ihrer Tra- dition eine Verteidigungs-, keine Angriffsstreitmacht. Ihre Anwesenheit hat in Afghanistan keine Berechtigung, sie ist nicht im unmittelbaren deutschen Interesse. Das Risiko unserer Soldaten, die dort ihren Dienst tun, ist nach mei- ner Meinung unvertretbar, ihr Abzug ist unverzüglich vor- zunehmen. Fragwürdig werden humanitäre Ziele, wenn sie mi- litärisch durchgesetzt werden. Es erschüttert, wenn man erfährt, dass die Zahl der getöteten afghanischen Zivilis- ten die der Opfer des 11. September in den USA deutlich übersteigt. Der Krieg in Afghanistan läuft leer, es ist Zeit, auszusteigen. Das gilt auch für die Truppenkontingente in Usbekistan, Kuwait, Kenia und Dschibuti. Über 2 Milliar- den kostet die Bundesrepublik der Anti-Terror-Einsatz, ohne dass die internationale Mitwirkungspflicht verfas- sungsrechtlich ausreichend begründet ist. Auch deshalb sage ich Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frank Hofmann (Volkach), Ursula Mogg, Gabriele Frechen, Petra-Evelyne Merkel, Gerd Friedrich Bollmann, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Dr. Axel Berg, Ernst Kranz, Sabine Bätzing, Engelbert Wistuba, Astrid Klug, Walter Hoffmann (Darmstadt), Hans Büttner (Ingolstadt), Achim Großmann, Ulla Burchardt, Gabriele Groneberg, Tobias Marhold, Brigitte Schulte (Hameln), Hans-Peter Kemper, Horst Schild, Uwe Beckmeyer, Anke Hartnagel, Bernd Scheelen, René Röspel, Ulrich Kasparick, Lothar Binding (Heidelberg), Siegmund Ehrmann, Reinhold Hemker, Holger Ortel, Marco Bülow, Jürgen Wieczorek (Böhlen), Annette Faße, Petra Heß, Dr. Hans-Peter Bartels, Hans-Werner Bertl, Hans-Ulrich Klose, Ingrid Arndt-Brauer, Karin Evers-Meyer, Dagmar Freitag, Wolfgang Spanier, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Günter Bruckmann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Michael Bürsch, Dr. Margrit Wetzel, Dr. Christine Lucyga, Bernhard Brinkmann (Hil- desheim), Christel Riemann-Hanewinckel, Ernst Küchler (alle SPD) zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung der ge- planten und der tatsächlichen von den Apotheken er- brachten Sparbeiträge erfolgt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Monika Heubaum, Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Lothar Mark, Hans-Ulrich Klose, Siegfried Scheffler, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, (alle SPD) zurAbstimmung über den Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN auf Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Beitragssatz- sicherungsgesetz (Drucksache 15/261) Wir stimmen dem Gesetz unter der Voraussetzung zu, dass im Laufe des Jahres 2003 eine Überprüfung nicht nur der geplanten und der tatsächlichen von den Apotheken erbrachten Sparbeiträge, sondern auch der wirtschaft- lichen Konsequenzen für die Apotheken erfolgt. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2002 mitgeteilt, dass nach- folgende, vom Bundestag beschlossene Gesetze vom Ver- mittlungsausschuss bestätigt worden sind: – Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen Steuer- reform – Zwölftes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Zwölftes SGB V-Änderungs- gesetz – 12. SGB V-ÄndG) – Gesetz zur Sicherung der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenver- sicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz – BSSichG) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 20021372 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christian Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident, ich möchte in meiner Rede fortfahren.
    Das Spannungsverhältnis zwischen Kabul und dem

    restlichen Afghanistan zeigt, dass wir die Sicherheit in Af-
    ghanistan mit der ISAF-Präsenz allein überhaupt nicht
    garantieren können. Herr Minister, Sie haben in einer Be-
    merkung über das Thema Sicherheitspräsenz darauf hin-
    gewiesen. In der Sicherheitspräsenz liegt das Problem.
    Wir haben diese Woche die Frage diskutiert, ob es sinn-
    voll ist, die Aufgaben von ISAF zu ändern. ISAF, das
    heißt die Polizeischutzsicherungsgruppe in Kabul für die
    Regierung und den Flughafen in Kabul. Mehr ist das
    nicht. ISAF steht für die Sicherheitspräsenz in einem
    Land, dessen Größe der unseres Landes entspricht. Was
    die Bewegungsfreiheit in diesem Land und die Verschie-
    denheit der Bevölkerungsgruppen in diesem Land angeht,
    ist die Situation außerordentlich zersplittert. In diesem

    Land gibt es sehr viele Waffen. Außerdem gibt es dort sehr
    viele verschiedene Interessen und Völkerschaften.

    Der Kollege der FDP hat darauf hingewiesen, dass uns
    im letzten UN-Bericht gewisse Reorganisierungen der Ta-
    liban und der al-Qaida angezeigt worden sind. Wenn es
    diese Reorganisierungen wirklich gibt, dann wird sich
    irgendwann die Frage stellen, welche Konsequenzen aus
    dem Engagement für die Sicherheit in Afghanistan – die-
    ses Engagement ist hier mehrfach beschworen worden –
    zu ziehen sind. Zu klären wäre dann zum Beispiel die
    Frage, ob Enduring Freedom und ISAF noch zu trennen
    sind.

    Natürlich ist es für uns gegenwärtig bequemer – ge-
    statten Sie, dass ich das so sage; ich will das gar nicht he-
    runterspielen –, beides zu trennen. Wenn die Entwicklung
    zeigt, dass die Aktivitäten der Regionalteams, die versu-
    chen sollen, ohne deutsche Beteiligung in dem einen oder
    anderen Fall zu schlichten, nicht ausreichen, dann kann es
    in diesem Lande aufgrund von Auseinandersetzungen
    schneller zur Stunde der Wahrheit kommen, als uns allen
    hier lieb ist.

    Um es ganz klar zu sagen: Wir wollen das nicht. Nicht
    nur wegen der Burka, nicht nur wegen der Scharia, son-
    dern auch, weil im Zusammenhang mit der Terror-
    bekämpfung die Stabilität der ganzen Region im Wesent-
    lichen von Afghanistan ausgeht, wollen wir nicht, dass in
    Afghanistan gewisse Dinge wieder eintreten. Wer glaubt,
    es handele sich hierbei allein um eine Frage von „Natio-
    nen bilden“, der greift, sehr diplomatisch gesagt, sehr weit
    in die Zukunft.


    (Dr. Wolgang Schäuble [CDU/CSU]: Blauäugig!)


    Diese Auffassung wird mehr von der Hoffnung als von der
    Erkenntnis der Realität getragen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Karzai hat uns das afghanische Militär verspro-
    chen. Wer ist Herr Karzai? Es ist eine hoch reputierliche
    Persönlichkeit, die in Kabul Macht hat. 70 000 Mann
    allein werden die Sicherheit nicht garantieren. Wenn es in
    diesem Jahr zu Bewegung in Afghanistan kommt, dann
    muss man sich dem stellen.

    Ich komme nun auf einen Punkt zu sprechen, der zu
    Beginn der Debatte eine Rolle gespielt hat. Es geht um die
    Frage, ob die Freiheit, die Sicherheit unseres Landes am
    Hindukusch verteidigt werden. Herr Minister Struck, Sie
    gestatten, dass ich sage: Ich hatte den Eindruck, dass Sie
    versuchen, das, was Sie in der Presseerklärung gesagt ha-
    ben, ein bisschen „einzufangen“. Worauf können wir uns
    einigen? Die Bekämpfung des internationalen Terrors
    ist in der Tat ein Teil der Stabilität und damit auch der
    Sicherheit unseres Landes.

    Ganz weit vorausgedacht kann man sich die Frage stel-
    len: Was wird am Hindukusch gemacht? Ich behaupte,
    dort wird nicht verteidigt, sondern es wird versucht, Sta-
    bilität zu erhalten. Das sind nämlich noch immer zwei
    Paar Stiefel. Landesverteidigung und Bündnisverteidi-
    gung sind vielleicht nicht mehr so aktuelle Fragestellun-


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1322


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1323

    gen, wie sie es vor 15 Jahren waren. Diese Fragestellun-
    gen sind deswegen aber nicht überflüssig geworden, auch
    wenn sie anders geworden sind.

    Hindukusch ist das eine, Hindelang und Hinterzarten
    sind das andere.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gernot Erler [SPD]: Er kennt sich aus in Deutschland!)


    Ob unser Land stabil und sicher vor Terror ist, ist ein
    Thema, dem sich Innen-, Außen- und Sicherheitspolitiker
    gemeinsam widmen müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Beim Thema Struktur der Bundeswehr – darüber

    können wir heute an dieser Stelle nicht ausführlich disku-
    tieren – werden wir uns bei einer Frage treffen, nämlich
    bei der Frage, inwieweit wir bereit sind, in unserem eige-
    nen Land die Strukturen so zu verändern, dass die Bun-
    deswehr nicht nur als Einsatzarmee zur Verfügung steht
    – das ist richtig und wichtig –, sondern dass auch ihr zwei-
    tes Standbein, die Landesverteidigung, neu definiert wird.
    Wenn es stimmt und richtig ist – und es ist richtig –, dass
    an unseren Grenzen Verteidigung nicht mehr prioritär
    stattfinden muss, dann heißt das aber nicht, dass die Bun-
    deswehr nur jenseits der Grenzen ein Augenmerk braucht;
    sie muss auch innerhalb der Grenzen ein stärkeres Au-
    genmerk bekommen. Die Bedrohungen von außen und
    von innen gehen ineinander über. Das wird die Grundlage
    aller weiterer Planungen für die Bundeswehr sein müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn man sich die Frage stellt, was und wo man ver-

    teidigen muss, und wenn man über das Thema Terror-
    bekämpfung diskutiert, dann muss man auch die Frage
    nach Massenvernichtungswaffen stellen.


    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Wenn man von den Vereinten Nationen Ende Januar hören
    sollte, dass Massenvernichtungswaffen unterwegs sind,
    wenn man – –


    (Zuruf des Abg. Hans Büttner [Ingolstadt] [SPD])


    – Entschuldigung, hören Sie doch mit diesem saudummen
    Zwischenruf auf! Das ist ein saudummer Zwischenruf!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich muss das einmal deutlich sagen: Mir reicht es lang-
    sam, in welcher Art und Weise diese selbst ernannten Frie-
    densapostel meinen, sie könnten hier etwas für sich pach-
    ten. Wir alle hier sind sehr dafür, dass in diesem Lande
    und auf der Welt Frieden bleibt. Sie sollten sich endlich
    mit solch dummen Bemerkungen zurückhalten!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die wollen doch unsere Zustimmung!)


    Für den Frieden in der Welt tun diejenigen, die zum rech-
    ten Zeitpunkt bereit sind, Flagge zu zeigen mehr, als die-
    jenigen, die damit schäbigen Wahlkampf führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Damit eines völlig klar ist: Wer meint, ohne Mittel in
    Kabul mitspielen zu können und meint, deutsche Interes-
    sen dort, wo es notwendig ist, nicht vertreten zu müssen,
    wie zum Beispiel im Sicherheitsrat der Vereinten Natio-
    nen, der muss sich die Frage stellen, ob er den Interessen
    unseres Landes gerecht wird. Ich kann Ihnen sagen: Er
    wird ihnen nicht gerecht.


    (Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh je!)


    Da Weihnachten vor der Tür steht, ein versöhnliches
    Wort zum Ende.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Oh!)


    Den Soldaten in unserem Lande und in Afghanistan
    gehört natürlich unsere Solidarität. Sie müssen sich aber
    sicher sein, dass ihnen die Solidarität aller in diesem
    Hause gehört. Darüber hinaus müssen sie wissen, dass sie
    so bald wie möglich, wenn es die Situation zulässt, wie-
    der zurückgeholt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Die Antwort auf diese Fragen steht noch aus.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Gerd Höfer, SPD-

Fraktion.

(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Er ent schuldigt sich jetzt für seinen Kollegen!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerd Höfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Es ist sehr erstaunlich, welche Emotionen eine De-
    batte über einen friedenserhaltenden Einsatz in Kabul los-
    treten kann. Es ist erstaunlich, Herr Kollege Schmidt, wie
    man allein durch den Begriff „Frieden“ so gereizt werden
    kann, wie das bei Ihnen gerade der Fall war.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: „Kriegstreiber“ hat er gesagt! – Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Er hat von Krieg gesprochen!)


    – Herr Pflüger, ich saß etwas näher dran als Sie. Ich
    konnte diese Dinge sicherlich mithören.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Was hat er denn gesagt? – Sagen Sie, was er gesagt hat! – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Herr Präsident, machen Sie einen Ordnungsruf! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


    – Sie werden mit Ihren dauernden Zwischenrufen alles er-
    reichen, nur zwei Dinge nicht: Erstens kriegen Sie mich
    nicht aus der Ruhe und zweitens will ich Dinge nicht wie-
    derholen, die Sie aufgeregt haben.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Aus gutem Grund!)


    Christian Schmidt (Fürth)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002
    Gerd Höfer (SPD)


    Ich will Sie darauf hinweisen, dass man bei der Beant-
    wortung der Frage, wie man Frieden definieren und wie
    man ihn erreichen kann, verschiedene Wege gehen kann.
    Einer dieser Wege ist derjenige, der jetzt durch den ISAF-
    Einsatz in Kabul beschritten wird.


    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Es gibt weitere Wege, die durchaus in eine Zivilgesell-
    schaft hineinpassen und die andere Ansätze haben als die,
    die mit Militär zu tun haben.

    Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, wie man
    innerhalb dieser Debatte an die Regierung zumindest ver-
    steckte Vorwürfe richten kann. Davon haben wir dann
    auch hinreichend genug bekommen. Es ist schon
    schlimm, wenn in einem Zwischenruf von Verantwor-
    tungslosigkeit gesprochen wird. Ich würde mich dafür
    entschuldigen, dies überhaupt gesagt zu haben.


    (Zuruf des Abg. Michael Glos [CDU/CSU])

    Es ist aber auch eine andere Art der Verharmlosung,

    wenn man eine Rede damit beginnt, anderen zu unterstel-
    len, sie stimmten dem Einsatz nur zu, weil das in Kabul so
    eine Art Ferienbetreuung sei. Auch dies ist eine ziemlich
    heftige Unterstellung. Ich glaube nicht, dass die Kolle-
    ginnen und Kollegen von den Grünen nicht genauso in der
    Lage sind, Risiken einzuschätzen, wie jeder auf der
    Oppositionsbank dies kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Also, eine Ferienbetreuung ist das Ganze nicht.
    Es ist auch nicht bequem, Enduring Freedom von

    ISAF zu trennen. Ich halte es militärisch aber für dringend
    notwendig, dass beide Mandate getrennt werden, denn
    beide Mandate haben verschiedene Aufträge. Damit sind
    wir beim militärischen Teil dieser Dinge. Als Reserveof-
    fizier bin ich es gewohnt, nach Aufträgen zu handeln, die
    mir politisch gegeben werden.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sie haben sich als Offizier normal auch anständig anzuziehen!)


    Die Trennung der beiden Mandate Enduring Freedom und
    ISAF ist dringend geboten, weil die Aufträge, die verge-
    ben worden sind, völlig andere sind.

    Enduring Freedom ist der Auftrag, der speziell der Ter-
    rorbekämpfung dient. ISAF ist ein Auftrag, um Stabilität
    zu gewähren. Diese Trennung bedeutet ein völlig anderes
    Verhalten auch für die Soldaten, bedeutet völlig andere
    Rules of Engagement und bedeutet eine völlig andere Be-
    wertung ihrer Sicherheit. Die Unsicherheit in der Bewer-
    tung der Sicherheitslage besteht darin, dass die Sicherheit
    nicht militärisch bedroht ist, sondern durch eine Gesell-
    schaft in Afghanistan, die in ihren zivilen Strukturen in-
    stabil ist, in ihren zivilen Strukturen bandenähnliche Ein-
    heiten, aber auch Fanatiker beinhaltet. Wer die Sicherheit
    der Bundeswehrsoldaten in Kabul gefährdet, ist nicht er-
    kennbar. In einer militärischen Struktur wäre das erkenn-
    bar. Denn dann hätte man Kombattanten, man könnte sie
    schon allein an der Uniform erkennen; so kann man es
    eben nicht.

    Insofern ist den Soldaten zu danken, dass sie eigentlich
    keine echt militärische, sondern eine polizeiliche Aufgabe
    wahrnehmen. Es ist ihnen zu danken, dass sie diesen Auf-
    trag mit großer Umsicht und vor allen Dingen mit einem
    guten, in sich ruhenden Selbstbewusstsein erfüllen und
    sich dort in keiner Art und Weise gefährden lassen.

    Es ist ihnen zu danken, dass sie die Geduld haben, die
    Fortschritte, die erkennbar sind, abzusichern. Sie können
    das Ergebnis ihrer Arbeit nicht sofort sehen, sondern müs-
    sen sehr lange darauf warten, zum Beispiel darauf, dass
    sie durch eine selbstbewusste afghanische Polizei, die in
    Kabul Streife geht, abgelöst werden können, die die Sol-
    daten letztlich ersetzen kann. Der Einsatz in Kabul ist ein
    Schlüsseleinsatz für eine künftige Sicherheit für das ge-
    samte Land. Es braucht nicht die Frage gestellt zu werden,
    ob eine räumliche Ausdehnung des Einsatzes geschehen
    muss. Denn wenn Kabul sicher ist und von Kabul aus Si-
    cherheit für das Land ausgehen kann, bekommt man dem-
    nächst auch die Sicherheit über das ganze Land. Ich hoffe,
    dass der Versuch der Amerikaner und der Briten – wie ich
    gelesen habe –, mit kleinen Einheiten in anderen Städten
    etwas zu bewegen, erfolgreich ist und damit weitere Si-
    cherheit in das Land gebracht werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Insofern besteht kein Spannungsverhältnis zwischen
    Kabul und Afghanistan, sondern es geht um eine Ent-
    wicklung, die sich von Kabul aus auf Afghanistan er-
    strecken muss. Ohne Kabul ist dort nichts zu machen.

    Der zweite Hinweis von Herrn Schmidt war in seiner
    Leichtigkeit und in seiner leise vorgetragenen Art beinahe
    perfide. Zu versuchen, das Verhalten der Bundesregierung
    in zwei verschiedenen Politikfeldern in einem Satz mit-
    einander zu verknüpfen, ist leichtfertig. Die Frage der
    Evakuierung und der selbstverständlichen NATO-Kame-
    radschaftshilfe hat nichts mit dem zu tun, was möglicher-
    weise in einem anderen Land geschehen soll. Heute wird
    in der Presse berichtet, dass noch nicht über einen An-
    griffsbefehl befunden worden ist.

    Ein Vergleich der beiden Vorhaben zeigt, dass beide
    sehr sauber und klar voneinander zu trennen sind. Das
    heißt, das Zusammenwirken mit den Amerikanern bei ei-
    nem möglichen schnellen Abzug der Truppen hat nichts
    mit dem zu tun, was in einer anderen Region der Welt ge-
    plant ist. Ich halte es für selbstverständlich, dass die Trup-
    pen von Verbündeten, die im selben Land im Einsatz sind,
    gegenseitig die notwendige Hilfe leisten.

    Die Soldaten in Kabul werden gebraucht, weil es dort
    keine zivilen Strukturen gibt. Ihr Einsatz ist nicht nur ein
    Ausdruck von Verteidigung, sondern Soldaten sind – um
    mit Bert Brecht zu sprechen – auch ein Ausdruck von ei-
    gener Souveränität. Wir sollten endlich damit aufhören,
    im Zusammenhang mit dem Thema Soldaten nur in
    Freund-Feind-Bildern zu denken. Vielmehr gibt es eine in
    sich ruhende, selbstverständliche Souveränität, die auch
    von Soldaten abgesichert werden kann und wird. Wenn die
    in Kabul eingesetzten Soldaten ein ähnliches Selbstver-
    ständnis haben sollten, dann wäre das auch im Sinne der
    inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform richtig.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Jubel bei den Grünen!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    1324


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Dezember 2002 1325

    Die Frage – um zum Ende zu kommen –, wie hoch das
    Risiko für die Soldaten ist, hat der versuchte Einbruch in
    das deutsche Lager beantwortet. Die Frage der Sicherheit
    kann nicht militärisch beantwortet werden, sondern sie
    kann nur nach zivilen Kriterien beurteilt werden. Denn es
    handelt sich nicht um einen echten militärischen Einsatz;
    vielmehr nehmen die Soldaten dort polizeiähnliche Auf-
    gaben wahr. Die Unsicherheit und die Gefahren, mit de-
    nen die Soldaten konfrontiert sind, gehen nicht von for-
    mierten Truppen aus, sondern sie können von einem
    Individuum bzw. von einzelnen Gruppen oder Kriminel-
    len in Kabul ausgehen. Die Soldaten sind allen Gefahren
    der bestehenden zivilen Strukturen ausgesetzt. Insofern
    besteht kein Widerspruch zu der Einschätzung der Lage in
    Kabul durch Minister Struck.

    Ich habe den Kameradinnen und Kameraden in Kabul
    für ihre Geduld und Souveränität zu danken, mit denen sie
    ihren Auftrag wahrnehmen. Ich hoffe auch, dass die Sol-
    datinnen und Soldaten ein ruhiges Weihnachtsfest und ei-
    nen guten Jahreswechsel verleben und dass sie gesund
    und munter wieder nach Hause kommen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)