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ID1501320300

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    8. SPD-Frak-tion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Susanne Jaffke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Kollegin Freitag, ich werde auf das Thema Sport
    nicht zu lange eingehen. Ich möchte Sie – Sie sind schon
    in der dritten Wahlperiode Abgeordnete dieses Parla-
    ments – allerdings an eines erinnern: Das, was im Etat
    steht, und das, was hinterher vollzogen wird, ist immer
    noch zweierlei.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Was?)

    Ich bin seit 1990 Mitglied im Haushaltsausschuss und
    kann davon ein Lied singen.

    Niemand in diesem Hohen Hause wird wohl ernsthaft
    in Zweifel ziehen, dass Sicherheit ihren Preis hat. So ver-
    mittelt auch der Haushalt des Bundesinnenministeriums
    vom äußeren Erscheinungsbild her den Eindruck einer so-
    liden Finanzausstattung.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Auch vom inneren Eindruck her, Frau Kollegin!)


    Er wächst um 9,8 Prozent auf. Sie werden gleich hören,
    warum ich das anmahne.

    Seit dem 11. September 2001 gibt es keine veröffent-
    lichte Meinung, die für Sicherheit benötigte Gelder – sei
    es durch die Erhöhung der Tabaksteuer, der Versiche-
    rungsteuer oder welcher Steuer auch immer – infrage
    stellt. „Freudige Zahlungsbereitschaft“ aller Bürger be-
    gleitet unsere innere Sicherheit.

    Doch auch die fürchterlichen Ereignisse, die seit dem
    11. September allabendlich als Hiobsbotschaften in un-
    sere Wohnzimmer flimmern – seien es Anschläge in
    Djerba, in Kenia, in Afghanistan, in Israel, auf Bali oder
    wo auch immer –, sollten uns nicht dazu verleiten, mit der
    Schwerpunktsetzung im Haushalt des Bundesinnenminis-
    teriums unkritisch umzugehen.

    Selbstverständlich darf man nicht übersehen – jetzt
    komme ich darauf zurück, Herr Kollege –, dass über allen
    Etatansätzen eine globale Minderausgabe von 1,5 Mil-
    liarden Euro schwebt, die nicht ausgeplant ist und die
    auch den Bundesinnenminister treffen kann – es sei denn,
    die Mehrheiten, die Sie stellen, wissen das zu verhindern,
    was ich mir wünsche.

    Lassen Sie mich einige Gedanken zur Problematik der
    Sicherheit an der derzeitigen EU-Außengrenze aus-
    führen, einem Gebiet, das von der Bundesregierung oft
    sträflich vernachlässigt wird,


    (Rüdiger Veit [SPD]: Welche Bundesregierung meinen Sie?)


    obwohl es nur wenige Kilometer von hier entfernt ist. Seit
    wenigen Wochen ist beschlossen, dass die Republiken Po-
    len und Tschechien, wie andere MOE-Staaten, ab 2004 zur
    Europäischen Union gehören werden. Sicher ist allen Be-
    teiligten klar, dass die Grenzen damit nicht automatisch of-
    fen sein werden. Eine Freizügigkeit ohne jegliche Kon-
    trolle wird nicht sofort stattfinden. Sicher ist allen auch
    klar, dass die Bedingungen des Schengener Abkommens
    durch die jungen Demokratien nicht sofort umsetzbar sind.

    Gestatten Sie hier die Frage: Warum wird dann in dem
    Haushaltsentwurf 2003 der Etatansatz zur Unterstützung
    der polizeilichen Ausbildung und Ausstattung in den
    MOE-Staaten zurückgeführt? Ist es nicht dringlicher, ge-
    rade jetzt die Anstrengungen zu verstärken, damit die
    Schengen-Standards auch in den östlichen Ländern
    schnell erfüllt werden können?

    Wie selbst Staatssekretär Körper auf eine schriftliche
    Anfrage bestätigt, werden in den nächsten fünf Jahren
    auch wesentliche Veränderungen in der Organisations-
    und Einsatzstruktur des BGS unausweichlich sein.
    Deshalb hier einige Anmerkungen.

    Wie konsequent wird zum Beispiel die digitale Funk-
    technik in den Einsatzfahrzeugen eingeführt? Der derzei-
    tige Ausstattungszustand wird den modernen Erfordernis-
    sen nicht gerecht.


    (Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Dazu wurde heute Abend schon einiges gesagt! Der Minister hat schon das Wichtigste gesagt! – Rüdiger Veit [SPD]: Eine schlecht vorbereitete Rede! – Hans-Joachim Hacker [SPD]: Rede korrigieren!)


    Fahndungsabfragen bzw. Überprüfungen bei Aufgriffen
    vor Ort an der grünen Grenze sind ohne eine solche Tech-
    nik nicht möglich. Der Minister hat darauf verwiesen und
    bittet Sie um Unterstützung.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Selbstverständlich wird sich eine Verringerung der Per-
    sonenkontrollen an der Außengrenze als stationäre Kon-
    trolle ergeben und selbstverständlich wird das zu einer Aus-
    weitung der so genannten räumlichen Kontrolle führen.
    Aber soweit ich von meinen BGS-Beamten vor Ort infor-
    miert bin – ich habe nun einmal in meinem Wahlkreis die
    gesamte EU-Außengrenze des Landes Mecklenburg-Vor-
    pommern, die in zwei BGS-Bereiche aufgeteilt ist; ich habe
    das große Vergnügen, Bereiche der EU-Außengrenze durch
    den BGS Nord und durch den BGS Ost betreut zu wissen –,
    sind weder technische noch personell-strategische Schritte
    unternommen worden, um die Beamten, die vor Ort ihren
    Kopf und ihre Schienbeine hinhalten, auf diese neuen He-
    rausforderungen vorzubereiten.


    (Hans-Joachim Hacker [SPD]: Das ist doch Hokuspokus!)



    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    990


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 991

    Im Übrigen: Eine Diskussion um Streichung, Kap-
    pung, Halbierung oder Ähnliches von Weihnachtsgeld,
    Urlaubsgeld oder was auch immer befördert nicht die Ein-
    satzfreude unserer Beamten, sondern eher Gleichgültig-
    keit gegenüber dem Dienstherrn.

    Lassen Sie mich an dieser Stelle auch erwähnen – viel-
    leicht ein wenig berufsbedingt veranlasst –, dass die Aus-
    stattung an dieser sensiblen grünen Grenze mit den sehr
    nützlichen vierbeinigen Helfern nicht nur zu gering ist,
    sondern auch nicht spezifiziert genug. Ich habe erfahren,
    dass Hundeführerstellen nicht korrekt im Stellenplan aus-
    gewiesen sind. Damit kommen nicht nur zu wenig Hunde
    zum Einsatz, sondern auch die Aus- und Weiterbildung
    wird damit gefährdet.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie haben vielleicht Sorgen! – Sebastian Edathy [SPD]: Das fördert die Gleichgültigkeit gegenüber dem Dienstherrn! – Hans-Joachim Hacker [SPD]: Frau Jaffke, Sie sind in einem Spezialthema!)


    Soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, gibt es auch
    nur Rauschgiftspürhunde, keine Sprengstoffspür-
    hunde, was ich für einen Fehler halte, Herr Kollege
    Hacker, gerade vor dem Hintergrund der eingangs kurz er-
    wähnten Sicherheitsrisiken und der auch von Amts wegen
    festgestellten Bedrohungslage für Deutschland. Im Übri-
    gen: Wo Geld für Pferde in Berlin ist, sollte auch welches
    für Rauschgift- und für Sprengstoffspürhunde an der
    EU-Außengrenze, an dieser sensiblen grünen Grenze, ge-
    funden werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie wissen sehr genau, dass die Ströme des unkontrol-

    lierten Gutes über diese Grenze zunehmen, vor allen Din-
    gen beim Kinder- und Frauenschmuggel. – Wenn Sie da-
    rüber lachen können, Frau Kollegin, ich kann es nicht.


    (Hans-Joachim Hacker [SPD]: Was hat das mit Hunden zu tun?)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich bitte
    noch darauf eingehen, dass es seit dem 11. September
    2001 auch in unserem Land eine neue Sensibilisierung für
    den direkten zivilen Schutz der Bevölkerung in unserem
    Land gibt. Das Technische Hilfswerk, in seiner Zustän-
    digkeit immer nur dann gewürdigt, wenn es sehr erfolg-
    reich im internationalen Einsatz ist bzw. wenn Sturm oder
    Flug im eigenen Land Katastrophen verursachen, wird
    nun endlich in seiner materiell-technischen Ausstattung
    erneuert.


    (Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Haben Sie die Anhebung der Mittel registriert? 10Millionen Euro zusätzlich!)


    Ich hoffe, dass dieses Verfahren beibehalten wird. Es ist
    dringend notwendig.

    Gleichzeitig haben die Ereignisse im August in Sach-
    sen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen
    und Mecklenburg-Vorpommern durch das Jahrhun-
    derthochwasser an Elbe und Nebenflüssen nicht nur dazu
    geführt, dass eine Welle ungeahnter Solidarität ausgelöst
    wurde – wofür allen Beteiligten Dank und Anerkennung

    gebührt –, sondern auch dazu, dass die Überlegungen zur
    Errichtung einer zentralen Koordinierungsinstanz zur Be-
    wältigung solcher Katastrophen wieder intensiviert wer-
    den. Das ist in Ordnung. Ich hoffe, dass die Konzeption
    bald vorliegt – der Minister hat es versprochen – und de-
    ren Umsetzung zügig in Angriff genommen werden kann,
    ohne dass behördliche oder föderale Eitelkeiten blockie-
    rend wirken. Haushaltsansätze in diesem Zusammenhang
    zu überprüfen und zu verändern ist angesagt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Regierungs-
    koalition, an gemeinsamen Lösungen im Interesse des Si-
    cherheitsbedürfnisses und Schutzes unserer Bevölkerung
    ist der CDU/CSU gelegen. So die Vorschläge konstruktiv
    umsetzbar sind, arbeiten wir daran mit.

    Ich danke.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: Das hört sich ganz nach Zustimmung zum Haushalt an!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Sebastian Edathy, SPD-Frak-

tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Edathy


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Beratung des Haushalts des Bundesministe-
    riums des Innern gibt insbesondere zu zwei Dingen An-
    lass: auf vier erfolgreiche Jahre deutscher Innenpolitik
    zurückzublicken


    (Martin Hohmann [CDU/CSU]: Seit 1949!)

    und zugleich einen Blick auf die vor uns liegende Zeit zu
    werfen. Dabei gilt: Reformwillig- und -fähigkeit
    sind ebenso Markenzeichen sozialdemokratisch geprägter
    Innenpolitik wie die sorgfältige Wahrnehmung der
    Sicherheitsinteressen unseres Landes und seiner Bevölke-
    rung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Markenzeichen der Union hingegen scheinen Reform-
    blockade und, wenn man Herrn Strobl zugehört hat, In-
    strumentalisierung statt Lösung von Problemen zu sein.
    Ich habe mir nicht vorstellen können, dass ich mir eines
    Tages Herrn Marschewski als Vertreter der Union her-
    beisehnen würde,


    (Beifall bei der SPD)

    aber Sie haben mich in diese unvorstellbare Situation ge-
    bracht, Herr Strobl. Das muss man schon sagen.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Der ist noch da! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Den können wir zu Ihrer Betreuung abstellen!)


    Ich darf hier an die wichtige und zentrale Reform
    des Staatsangehörigkeitsrechts erinnern, die sich nach-
    haltig positiv auf die Entwicklung unserer Gesellschaft
    auswirken wird, weil wir Schluss damit gemacht haben,
    dass die Zugehörigkeit zu unserer Gesellschaft auf die
    Frage der Abstammung reduziert bleibt. Herr Strobl, Sie

    Susanne Jaffke

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    Sebastian Edathy
    sollten schon darüber nachdenken, ob Sie diese wichtige
    Entscheidung grundsätzlich diskreditieren wollen, indem
    Sie hier Fälle vorführen, die durch das neue Recht weit-
    gehend ausgeschlossen werden, in dem wir nämlich ge-
    rade die Maßnahmen zur Sicherheitsüberprüfung im
    Einbürgerungsverfahren eher verstärkt haben.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Die Regelanfrage ist nicht vorgeschrieben! Das ist das Problem!)


    Aber gleichzeitig haben wir gesagt: Die Menschen, die
    Teil unserer Gesellschaft sind, sollen es in der Tat auch
    leichter haben, sich über die Einbürgerung zu dieser
    Gesellschaft bekennen zu können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch die Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes
    hat Maßstäbe gesetzt, nicht zuletzt, weil es gelungen ist,
    ein lange Zeit mit viel Ideologie befrachtetes Thema so zu
    behandeln, dass man mit ihm vernünftig umgehen kann.
    Wir sind auf das In-Kraft-Treten des neuen Gesetzes vor-
    bereitet. Das kann man auch dem Entwurf des Bundes-
    haushalts für das Jahr 2003 entnehmen. Allein 169 Mil-
    lionen Euro werden gemäß dem Haushaltsentwurf für
    Sprachfördermaßnahmen nach dem neuen Recht zur
    Verfügung gestellt. Für das Bundesamt für Migration und
    Flüchtlinge, das aus dem bisherigen Bundesamt für die
    Anerkennung ausländischer Flüchtlinge hervorgeht, sind
    im Haushaltsentwurf 290Millionen Euro vorgesehen. Sie
    können daran sehen, meine Damen und Herren: Reden
    und Handeln stimmen bei dieser Regierung überein.

    Für die finanzielle Absicherung der Belange der deut-
    schen Innenpolitik gilt: Auch der Haushaltsplan des Bun-
    desinnenministeriums ist selbstverständlich vom alterna-
    tivlosen Weg der Konsolidierung des Bundeshaushalts
    nicht ausgenommen. Aber es gilt genauso, dass gerade in
    diesem Haushalt in einem besonders akzentuierten Maße
    Schwerpunkte der Bundespolitik zum Ausdruck kommen.
    Das gilt insbesondere für den Bereich der inneren Sicher-
    heit und für den Bereich des Katastrophenschutzes.

    Ich möchte hier ins Gedächtnis rufen, dass der Bun-
    desinnenminister und insbesondere die heutige Bundesjus-
    tizministerin und damalige Staatssekretärin im Innenmini-
    sterium, Frau Zypries, im Sommer überaus erfolgreich mit
    einem effektiven und unbürokratischen Krisenmanagement
    den Folgen der Hochwasserkatastrophe begegnet sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Weil es angesprochen worden ist: Die für den Zivil-
    schutz bereitgestellten Mittel wachsen im nächsten Jahr
    auf 62 Millionen Euro deutlich an und es werden 10 Mil-
    lionen Euro zur Anschubfinanzierung eines Programms zur
    Verbesserung der Einsatzfähigkeit des Technischen Hilfs-
    werks bei Hochwasserkatastrophen bereitgestellt. Das darf
    man auch dann anerkennen, wenn man nicht zur Mehrheit
    dieses Hauses gehört, weil hier deutlich wird: Deutsche In-
    nenpolitik zeichnet sich aus, weil sie nahe bei den Men-
    schen ist, und vor allen Dingen, weil sie handlungsfähig ist.


    (Georg Fahrenschon [CDU/CSU]: Geht doch mal raus, dann seid ihr nahe bei den Menschen!)


    Unsere Innenpolitik orientiert sich am Menschen und
    deshalb folgen alle Entscheidungen, die wir zum Schutz
    unseres Staates auf den Weg bringen, dem Leitbild des de-
    mokratischen Rechtstaates, der die Grundlage für die Frei-
    heit und Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger ist.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Allgemeinplätze!)

    Auch da kann man Herrn Strobl widersprechen. Freiheit
    und Sicherheit sind eben keine Gegensätze, sondern das
    Leben in Freiheit wird erst dann ermöglicht, wenn wir Si-
    cherheit so definieren, dass sie eben Risiken mindert,
    ohne die Freiheit zu opfern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Sicherheit ist die Voraussetzung für Freiheit! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das eine bedingt das andere!)


    Das ist ein Markenzeichen unserer Politik. Man kann
    nicht nur als Sozialdemokrat, sondern überhaupt als De-
    mokrat froh darüber sein, dass die CDU/CSU die Bun-
    destagswahl im September eben nicht gewonnen hat.

    Dem Ziel der Sicherheit dient nicht zuletzt die kon-
    sequente Bekämpfung von Extremismus, die ich ab-
    schließend ansprechen will. Dabei gilt: Die Unterstützung
    der politischen Bildung – wir erhöhen beispielsweise die
    Mittel für die politische Bildungsarbeit der Bundeszen-
    trale für politische Bildung auf 18,2 Millionen Euro im
    nächsten Jahr – sowie Maßnahmen der Intervention und
    Prävention sind Querschnittsaufgaben, insbesondere aber
    Aufgaben der Innenpolitik.

    Wir werden – ich hoffe, über die Fraktionsgrenzen hin-
    weg – weiterhin sicherstellen, dass in unserem Land
    Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus
    entschlossen entgegengetreten wird.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: Tun Sie auch etwas gegen die Linksradikalen!)


    Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir die Debatte über die
    Herausforderungen, die sich als Folge des 11. September
    2001 ergeben haben, verantwortungsbewusst geführt und
    deutlich gemacht haben, dass dort der Begriff der Reli-
    gionsgemeinschaft für abscheuliche Taten missbraucht
    wurde. Das diskreditiert keine Religionsgemeinschaft, son-
    dern nur diejenigen, die sich über jedes Recht und über die
    Menschenwürde hinwegsetzen. Wir tragen dem Rechnung.
    Ich denke, als Demokraten sollten wir das gemeinsam tun.

    Bundesinnenminister Otto Schily genießt aufgrund
    seiner hervorragenden Arbeit in der Bevölkerung zu
    Recht ein hohes Ansehen.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Bei der SPD-Fraktion ist er nicht so beliebt, habe ich gehört! – Weiterer Zuruf von der CDU/ CSU: Nur nicht bei den Grünen)


    Für diese Arbeit wird er weiterhin die volle Unterstützung
    der SPD-Bundestagsfraktion haben.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 993