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ID1501304100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 871 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 871 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 871 B c) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Entwicklung der Fi- nanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 871 B Einzelplan 04 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag des Abgeordneten Dr. Wolfgang Schäuble und der Fraktion der CDU/CSU: Für ein glaubwürdiges Angebot der EU an die Türkei (Drucksache 15/126) . . . . . . . . . . . . . . . . 871 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 871 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 876 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . 886 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . 889 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 896 D Franz Müntefering SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 905 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . 908 D Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 910 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 912 A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . 913 A Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 913 D Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 915 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 916 B Eckhardt Barthel (Berlin) SPD . . . . . . . . . . . 917 C Bernhard Kaster CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 918 B Einzelplan 05 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Menschenrechte als Leitlinie der deutschen Politik (Drucksache 15/136) . . . . . . . . . . . . . . 920 B Plenarprotokoll 15/13 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 I n h a l t : b) Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien nicht vergessen (Drucksache 15/64) . . . . . . . . . . . . . . . 920 B Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 920 C Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 921 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . . . . 923 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 924 D Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 928 A Ruprecht Polenz CDU/CSU . . . . . . . . . . 928 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 929 A Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 930 B Dr. Christoph Zöpel SPD . . . . . . . . . . . . . . . 932 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 934 A Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 935 D Michael Roth (Heringen) SPD . . . . . . . . . . . 936 C Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 939 D Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 940 D Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 941 B Rainer Eppelmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 942 B Rudolf Bindig SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 B Angelika Graf (Rosenheim) SPD . . . . . . . . . 944 C Einzelplan 14 Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 945 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 948 C Verena Wohlleben SPD . . . . . . . . . . . . . . 949 D Alexander Bonde BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 950 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 952 B Rainer Arnold SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953 C Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . 954 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . . . 954 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 957 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959 D Helga Daub FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 961 A Dr. Hans-Peter Bartels SPD . . . . . . . . . . . . . 962 A Thomas Kossendey CDU/CSU . . . . . . . . . . . 963 C Einzelplan 23 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 965 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . 967 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . 969 D Thilo Hoppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 970 C Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 972 B Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973 B Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 974 D Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . 975 C Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . . 975 C Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 977 B Einzelplan 06 Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 979 A Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 981 B Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . . . 982 B Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU . . . . . 983 A Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 984 D Silke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 986 A Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 A Dagmar Freitag SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 990 A Sebastian Edathy SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 991 C Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . 993 A Einzelplan 07 Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 994 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU . . . . . . . . . . 996 C Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 999 D Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001 B Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1002 B Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003 C Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 1005 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 1009 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002II (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 871 13. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Norbert Barthle Berichtigung 12. Sitzung, Seite 744 (B), der letzte Absatz ist wie folgt zu lesen: Wir haben eine Menge getan, um die Eigenkapitalbildung des Mit- telstandes zu erleichtern. Aufgrund unserer Steuerreform ist inzwi- schen die obere Grenzbelastung – 1998 lag sie bei 69 Prozent – auf 51 Prozent gesenkt worden. So etwas haben sie in Ihrer Regierungs- zeit nie zuwege gebracht. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 1009 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 04.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 04.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 04.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 04.12.2002 Hartmut Caesar, Cajus CDU/CSU 04.12.2002 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 04.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 04.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 04.12.2002 Großmann, Achim SPD 04.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 04.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 04.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 04.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 04.12.2002* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 04.12.2002 Dr. Lucyga, Christine SPD 04.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 04.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 04.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 04.12.2002** Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 04.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckhardt Barthel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren! Frau Staatsministerin, Sie sind zweimal gelobt worden.

    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommt die Kritik!)

    Ich schließe mich dem Lob an. Ich freue mich, dass auch
    Sie, Herr Otto, ein Lob ausgesprochen haben. Sie haben
    allerdings dem Lob gleich eine Drohung hinterherge-
    schickt, nämlich dass Sie sich mit kreativen Ideen ein-
    bringen wollen. Nach den Erfahrungen der letzten vier
    Jahre mache ich mir ein paar Sorgen. Deshalb möchte ich
    diesem Lob eine Warnung vor dem, was da kommen wird,
    anschließen, Frau Staatsministerin.

    Ich freue mich darüber – ich teile das, was Herr Nooke
    gesagt hat –, dass die Kultur auch ein Thema in der lau-
    fenden Haushaltsdebatte ist. Dass Sie nur zwei Minuten
    Redezeit bekommen haben, Herr Otto, tut mir Leid. Aber
    das ist ein Problem Ihrer Fraktion. Wichtig ist doch nur,
    dass wir auch bei der Haushaltsberatung kulturelle The-
    men ansprechen können. Ich freue mich auch deshalb
    über die Debatte, weil die Regierungskoalition dadurch
    die Möglichkeit hat, eine kurze Bewertung der letzten vier
    Jahre rot-grüner Kulturpolitik vorzunehmen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das sagt der Richtige! – Zuruf von der FDP)


    – Darauf komme ich gleich zu sprechen. – Wenn ich vor
    allen Dingen daran denke, wie die Kulturszene selbst un-
    sere Politik bewertet, dann sage ich für meine Fraktion
    ganz selbstbewusst: Die letzten vier Jahre rot-grüner Kul-
    turpolitik waren


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Vernichtend!)

    eine Erfolgsgeschichte, die wir fortschreiben werden.


    (Beifall bei der SPD)

    Weil in der laufenden Debatte, aber auch bei der Dis-

    kussion über andere Themen viel von Versprechen die
    Rede war, möchte ich Folgendes sagen: Wir hatten damals
    versprochen, dass wir der Kulturpolitik einen höheren
    Stellenwert beimessen werden. Ich glaube, auch dieses
    Versprechen ist eingelöst worden. Das wird uns auch be-
    stätigt, wobei wir die Bestätigung nicht als Ruhekissen,
    sondern als Auftrag verstehen, in dieser Richtung weiter-
    zumachen. Das werden wir auch tun.


    (Beifall bei der SPD)

    Es wäre ein enormer Lustgewinn für mich, wenn ich al-

    les durchdeklinieren dürfte, was wir in den letzten vier
    Jahren im Bereich der Kultur- und Medienpolitik gemacht
    haben. Ich nenne nur die Stichwörter Stiftungsrecht,
    Urheberrecht, Hauptstadtkulturförderung und Künstler-
    sozialkasse. Ich muss zwar leider auf eine vollständige
    Aufzählung verzichten. Aber ich möchte auf einen Punkt
    näher eingehen.

    Günter Nooke

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002
    Eckhardt Barthel (Berlin)

    Sie haben die Kulturministerin zu Recht dafür gelobt – ich
    meine, dass das auch an der guten Kollektivarbeit gelegen
    hat; aber das lasse ich jetzt einmal weg –, dass der halbe
    Mehrwertsteuersatz für Kulturgüter bestehen bleibt.
    Trotzdem behaupten Sie immer, dass wir die Steuern er-
    höhten. Ich möchte Ihnen vor dem Hintergrund dessen,
    was wir alles erreicht haben, ein Beispiel nennen, das
    zeigt, wie Sie früher die Steuern erhöht haben. Es geht um
    die Besteuerung der Einnahmen ausländischer Künstler.


    (Beifall bei der SPD)

    Sie haben im Jahre 1996 die Steuern für diese Gruppe auf
    25 Prozent erhöht. Wie sah das Ergebnis dieser Steuerer-
    höhung aus? – Ergebnis war, dass ein Drittel weniger aus-
    ländische Künstler nach Deutschland gekommen ist.


    (Beifall bei der SPD)

    Das mussten wir korrigieren und das haben wir korrigiert.
    Ich sage denjenigen, die uns immer Steuererhöhungen vor-
    werfen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht bei Tage baden.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Lammert [CDU/CSU]: Es war ja nicht streitig!)


    – Herr Lammert, das gilt für Ihre Unterstützung. Ich freue
    mich, dass ich Sie wieder einmal vor mir als Abgeordne-
    ter sitzen sehe. Ansonsten sitzen Sie ja als Präsident hin-
    ter mir. In der Tat – das war positiv – hatten wir ein gutes
    Klima. Ich hoffe – ich bin diesbezüglich nicht allzu pessi-
    mistisch –, dass das auch so bleibt und dass einige nicht
    ihr fundamentalistisches Potenzial – das hat sich leider
    schon angedeutet – nutzen werden. Das wäre schlimm,
    denn wir haben trotz Unterschieden vieles erreicht.

    Lassen Sie mich einmal einen generellen Unterschied
    zwischen einer konservativen Kulturpolitik und einer sozi-
    aldemokratischen Kulturpolitik aufzeigen. Die Unter-
    schiede sind auch bei den Beispielen, die Herr Nooke ge-
    bracht hat und die im übrigen alle richtig sind, deutlich
    geworden. Ihre Position liegt vorwiegend im Bereich des zu
    Bewahrenden. Auch wir sind dafür, dass wir das zu Bewah-
    rende bewahren. Aber wir legen gleichzeitig eine starke Be-
    tonung auf das Innovative, Kreative und Neue. Darin un-
    terscheidet sich unser Gesamtansatz in der Kulturpolitik.


    (Beifall bei der SPD – von der CDU: Das ist eine falsche Analyse! Das wissen Sie!)


    Das soll uns aber nicht davon abhalten, in Zukunft wei-
    terhin gemeinsam im Sinne von Fortschritten in der Kul-
    turpolitik in diesem unserem Lande zusammenzuarbeiten.
    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Der letzte Redner in dieser Debatte ist Bernhard

Kaster von der CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Kaster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Zu Beginn der Abschlussrede in der Haushaltsdebatte

    zum Kanzleretat möchte ich eine kleine Vorbemerkung
    machen. Es ist erst wenige Wochen her, da oblag es mir
    als Bürgermeister, selber einen Haushaltsplanentwurf ein-
    zubringen und zu beraten. Nach Sichtung des heute vor-
    liegenden Zahlenwerkes des Haushaltsplanentwurfes
    2003 des Bundes – ich beziehe das aber auch auf den
    Nachtragshaushalt 2002 – und nachdem ich die finanz-
    und wirtschaftspolitischen Debatten der letzten Wochen
    erlebt habe, stelle ich ernüchtert fest, dass ein solch unse-
    riöser, geschönter und im Hinblick auf die Investitions-
    quote und die Nettoneuverschuldung gesetzwidriger
    Haushalt auf einer kommunalen Ebene unmöglich wäre.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Hört! hört! – Joachim Poß [SPD]: Das können Sie beurteilen?)


    Meine Damen und Herren, ein solches Zahlenwerk und
    vor allem die Vorgehensweise würde man keinem Bür-
    germeister, auch keinem sozialdemokratischen Bürger-
    meister, im Lande durchgehen lassen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Die Landesregierung in Hessen!)


    In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein paar sti-
    listische Dinge verweisen, die ich in den letzten Wochen
    hier erlebt habe. Am 13. November trat der Bundesfinanz-
    minister vor die Presse und leistete dort mit der Erklärung
    über das gestörte gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht
    im Prinzip den finanzpolitischen Offenbarungseid für un-
    ser Land.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Und womit mussten wir uns zur gleichen Zeit im Haus-
    haltsausschuss auseinander setzen? – Mit zusätzlichen
    Staatssekretärsstellen. Auch das sollte einmal gesagt wer-
    den. Es steht ja auch schon im Internet.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unglaublich! Da schmeißen die das Geld heraus! – Gegenruf von der SPD: Hessen!)


    Angesichts der gesamten Haushaltsdiskussion fand ich
    das unglaublich. Lassen Sie mich Folgendes noch bemer-
    ken: Eine Staatssekretärsstelle wurde mit der Begründung
    „Ganztagsschule“ eingebracht. Die Ganztagsschule muss
    in der Diskussion inzwischen wirklich für alles herhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich möchte auch auf ein paar

    Formulierungskünste im Finanzbericht eingehen, die sich
    auf den Nachtragshaushalt 2002 und den Haushaltsplan
    2003 beziehen. Dass wir am Rande einer Rezession stehen,
    formulieren Sie mit den Worten „konjunkturelle Schwäche-
    phase“. Meine Damen und Herren, ich kenne aus meinem
    Wahlkreisbüro viele Arbeitnehmer, die von den 40000 Plei-
    ten, die wir in diesem Jahr haben, betroffen sind. Die For-
    mulierung „konjunkturelle Schwächephase“ müssen diese
    Menschen als eine Verhöhnung verstehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Eine weitere Formulierung betrifft die Ausgangslage

    des Bundeshaushaltes 2003, und zwar die Aussage, dass
    erwartet wird, dass die Binnennachfrage an Dynamik ge-
    winnt. So gut, so schön. Das wünschen wir uns ja. An-
    schließend folgt der begründende Satz:


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    918


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Dezember 2002 919

    Vor allem dürfte sich der Privatverbrauch auf Grund
    der im Vergleich zu den Vorjahren etwas höheren
    Lohnsteigerungen wieder verstärken.

    Meine Damen und Herren, wo bleibt hier die Serio-
    sität? Wie viele Tarifrunden sind eigentlich notwendig,
    um die zusätzlichen Belastungen der Arbeitnehmer durch
    erhöhte Steuern und Abgaben zu kompensieren, damit sie
    mehr Mittel in ihren Händen haben, um auch mehr zu
    konsumieren?


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, es geht hier nicht um

    Schwarzmalerei oder, wie Sie uns immer vorwerfen, um
    Miesmacherei, nein, es geht darum, dass wir wieder über
    die Lebenswirklichkeit in unserem Land sprechen müssen.

    In den vergangenen Wochen waren die meisten von uns
    in ihren Wahlkreisen. Mancher Debattenbeitrag heute
    und auch gestern aus den Reihen der Regierungskoalition
    lässt mich allerdings daran zweifeln. Sprechen Sie bitte
    nicht nur mit Konzernmanagern und Gewerkschaftsvor-
    sitzenden, sprechen Sie bitte auch mit den Einzelhändlern
    in Ihrer Stadt, mit den Bauhandwerkern in Ihrer Ge-
    meinde, sprechen Sie mit den Arbeitnehmern und den Be-
    triebsräten vor Ort, sprechen Sie mit den Familien, spre-
    chen Sie mit Landwirten und Winzern. Fragen muss man
    dann, wie zum Beispiel die Konsumbereitschaft bei über
    40 Steuererhöhungen noch gefördert werden soll. Spre-
    chen Sie mit dem Einzelhändler, der jetzt zwingend auf
    ein gutes Weihnachtsgeschäft angewiesen ist, um über-
    haupt noch zu überleben. Fragen Sie in Handwerksbetrie-
    ben oder auch Ingenieurbüros und Architekten, was sie
    von der Kürzung der Eigenheimzulage halten.

    Ich habe einen mittelständischen Unternehmer mit
    etwa 500 Beschäftigten gefragt, was er sich am meisten
    von der Politik wünscht. Seine Antwort war schlicht:
    „Lasst mich bitte in Ruhe. Lasst mich Unternehmer sein.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist richtig!)


    Lasst nicht zu, dass immer weitere bürokratische Stran-
    gulierungen und steuerliche Erschwernisse hinzukom-
    men.“

    Die Antwort der Regierungskoalition kennen wir. Die
    neueste besteht in dem so genannten Steuervergünsti-
    gungsabbaugesetz, ein Sammelsurium steuerlicher Mehr-
    belastungen, von den anderen Regelungen, die bereits in
    den vergangenen Wochen beschlossen worden sind, ganz
    zu schweigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lebenswirklichkeit vor Ort – darüber muss gerade in

    der Generaldebatte über den Etat des Bundeskanzlers ge-
    sprochen werden –, das ist das Leben der Menschen in un-
    seren Städten und Gemeinden. Wir können den Bundes-
    haushalt nicht isoliert als eine eigene Ebene betrachten.
    Wir müssen die Auswirkungen auf allen Ebenen in Be-
    tracht ziehen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Die rot-grüne Finanz- und Haushaltspolitik hat unsere

    Städte und Gemeinden in die schlimmste Finanzkrise
    seit Bestehen der Bundesrepublik geführt. Das ist so nach

    den Aussagen aller kommunalen Spitzenverbände. Das ist
    nicht nur eine Aussage der Opposition.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Arbeitskreis „Steuerschätzung“ musste für das ver-
    gangene Jahr bereits ein Minus von 5,4 Milliarden Euro
    bei den kommunalen Steuereinnahmen verzeichnen. In
    diesem Jahr kamen weitere 4,1 Milliarden Euro Steuer-
    mindereinnahmen hinzu. Das heißt, die wahren Verlierer
    der Steuereinbrüche sind unsere Gemeinden.

    Damit trifft es auch die Bürger unmittelbar. Wir spre-
    chen sehr oft über die Betroffenheit der Bürger durch man-
    ches Gesetz und manche Abgabe aufgrund der Beschlüsse
    in den letzten Wochen. Auch diese Seiten muss man bei
    den Auswirkungen vor Ort sehen. Besonders dramatisch
    ist dabei die Situation in unseren Städten. Das ist von Mün-
    chen bis Flensburg und von Trier bis Chemnitz so.

    Das spüren die Menschen unmittelbar. Berührt sind
    unsere Schulen, unsere Kindergärten, Kultur- und Bil-
    dungseinrichtungen, Sport-, Vereins- und Ehrenamtsför-
    derung, die Feuerwehren, freiwillige Jugendpolitik und
    Seniorenarbeit. Das werden Ihnen alle, die in der kom-
    munalen Politik vor Ort tätig sind, bestätigen können.
    Diese Auswirkungen haben sehr wohl etwas mit Bundes-
    politik zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Michael Glos [CDU/CSU]: Genau das ist der Punkt! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Sie haben sich, um ein Beispiel zu nennen, durch die
    Erhöhung der Gewerbesteuerumlage um 10 Prozent auf
    jetzt fast 30 Prozent zugunsten von Bund und Ländern zu
    Unrecht bei den Kommunen bedient. Sie haben uns heute
    und gestern oft nach den Alternativen gefragt. Wir haben
    eine Alternative angeboten. Bitte folgen Sie unserer Ge-
    setzesinitiative und machen Sie diesen unsinnigen Schritt
    rückgängig. Dann würden den Kommunen wieder
    2,3 Milliarden Euro für Investitionstätigkeit, die dringend
    notwendig ist, zur Verfügung stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir brauchen eine Gemeindefinanzreform, die diesen

    Namen wirklich verdient. Dass die mehrfach angekün-
    digte Gemeindefinanzreform im Bundesfinanzministe-
    rium gestrickt werden soll, muss von den Kommunen
    wirklich als Bedrohung empfunden werden. Dass Bun-
    desminister Eichel gestern in diesem Haus gesagt hat, es
    dürfe in keinem Fall zu Verschiebungen bei den Lasten
    kommen, bestätigt diese Befürchtung.

    Lassen Sie mich als Haushälter noch ganz kurz einen
    Blick auf den Etat des Bundeskanzlers werfen.