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    22. 2002: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 733 A Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2003 (Haushaltsgesetz 2003) (Drucksache 15/150) . . . . . . . . . . . . . . 733 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2002 (Nach- tragshaushaltsgesetz 2002) (Drucksache 15/149) . . . . . . . . . . . . . . 733 D c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand und die voraussichtliche Ent- wicklung der Finanzwirtschaft des Bundes (Drucksache 15/151) . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Abbau von Steuervergünstigungen und Ausnahmeregelungen (Steuervergüns- tigungsabbaugesetz – StVergAbG) (Drucksache 15/119) . . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weniger Staat – weniger Steuern (Drucksache 15/122) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Jürgen Koppelin, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer (Drucksache 15/123) . . . . . . . . . . . . . . . . 734 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 734 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 745 C Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 D Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 754 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 758 D Walter Schöler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 766 A Anja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 768 A Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . 770 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . . . . . . 771 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773 C Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . 776 A Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . 776 D Lothar Binding (Heidelberg) SPD . . . . . . . . . 779 C Plenarprotokoll 15/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an dem NATO- geführten Einsatz auf mazedoni- schem Territorium zur weiteren Sta- bilisierung des Friedensprozesses und zum Schutz von Beobachtern internationaler Organisationen im Rahmen der weiteren Implementie- rung des politischen Rahmenabkom- mens vom 13. August 2001 auf der Grundlage des Ersuchens des maze- donischen Präsidenten Trajkovski vom 21. November 2002 und der Re- solution 1371 (2001) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 26. September 2001 (Drucksache 15/127) . . . . . . . . . . . . . . 782 A b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Februar 2002 zwischen derRegie- rung der Bundesrepublik Deutsch- land und derRegierung derRepublik Polen über die Zusammenarbeit der Polizeibehörden und derGrenzschutz- behörden in den Grenzgebieten (Drucksache 15/11) . . . . . . . . . . . . . . . 782 B c) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juli 2001 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über den Bau einer Grenz- brücke an der gemeinsamen Staats- grenze in Anbindung an die Bundes- straße B 20 und die Staatsstraße I/26 (Drucksache 15/12) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C d) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des inter- nationalen Insolvenzrechts (Drucksache 15/16) . . . . . . . . . . . . . . . 782 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren (Ergänzung zu TOP 7): Beratung des Antrags der Bundesregie- rung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanis- tan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002 und 1444 (2002) vom 27. November 2002 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksache 15/128) . . . . . . . . . . . . . . . . 782 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 1 zu Petitionen (Drucksache 15/57) . . . . . . . . . . . . . . . 782 D b) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 2 zu Petitionen (Drucksache 15/58) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A c) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 3 zu Petitionen (Drucksache 15/59) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A d) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 4 zu Petitionen (Drucksache 15/61) . . . . . . . . . . . . . . . 783 A e) Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelüber- sicht 5 zu Petitionen (Drucksache 15/62) . . . . . . . . . . . . . . . 783 B Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 783 B Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 784 D Elke Ferner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 A Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 789 B Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 790 C Arnold Vaatz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 792 A René Röspel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 794 B Dr. Christian Eberl FDP . . . . . . . . . . . . . . . . 795 C Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker SPD . . . . . . 796 D Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 798 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 800 C Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 801 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802 B Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 802 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 805 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 806 C Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002II Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 809 C Christoph Hartmann (Homburg) FDP . . . . . 811 A Ulla Burchardt SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812 B Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 815 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 B Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . 818 C Grietje Bettin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 819 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 820 D Ulrich Kasparick SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822 B Marion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 823 B Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 B Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 825 D Renate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ 826 A Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829 B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 829 D Ekin Deligöz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 832 B Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 A Otto Fricke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833 D Christel Humme SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835 A Antje Tillmann CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 837 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 840 A Klaus Haupt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Marlene Rupprecht (Tuchenbach) SPD . . . . 842 C Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . . . . . . 844 C Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zurAuf- hebung des Gesetzes zur Modulation von Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Än- derung des GAK-Gesetzes (Drucksache 15/108) . . . . . . . . . . . . . . . . 846 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . 847 A Gerda Hasselfeldt CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 848 D Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 850 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851 C Hans-Michael Goldmann FDP . . . . . . . . . . . 852 B Gabriele Hiller-Ohm SPD . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 855 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 857 A Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . . . . . . 860 A Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 861 C Cornelia Behm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 863 B Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865 B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . 866 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 869 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 III (A) (B) (C) (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 733 12. Sitzung Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 Beginn: 10.00 Uhr
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    (A) (C) 868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 869 (C)(A) Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2002* Borchert, Jochen CDU/CSU 03.12.2002 Bury, Hans Martin SPD 03.12.2002 Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 03.12.2002 Hartmut Dr. Däubler-Gmelin, SPD 03.12.2002 Herta Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 03.12.2002 Gradistanac, Renate SPD 03.12.2002 Gröhe, Hermann CDU/CSU 03.12.2002 Großmann, Achim SPD 03.12.2002 Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2002* Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2002 Kubicki, Wolfgang FDP 03.12.2002 Lintner, Eduard CDU/CSU 03.12.2002* Dr. Lucyga, Christine SPD 03.12.2002* Möllemann, Jürgen W. FDP 03.12.2002 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 03.12.2002 Rauber, Helmut CDU/CSU 03.12.2002** Schild, Horst SPD 03.12.2002 Dr. Stadler, Max FDP 03.12.2002 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 03.12.2002 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des OSZE entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenografischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Walter Schöler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Austermann, Sie sind sich wieder mal treu
    geblieben. Sie zeichnen hier ein Zerrbild der Realität. Sie
    operieren mit Halbwahrheiten. Das haben wir zum Bei-
    spiel im Zusammenhang mit der Zahl der Existenzgrün-
    dungen – sie liegt bei über 70 000 – gesehen. Sie erwäh-
    nen nur diejenigen, die es aus den verschiedensten
    Gründen, häufig aus persönlichen Gründen, nicht ge-
    schafft haben, ihre Existenz zu erhalten. Sie kommen mit
    alten Rezepten. Sie haben keinen einzigen neuen Vor-
    schlag. Sie kritisieren die Regelungen, die zwischen Bund


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    762


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 763

    und Ländern einvernehmlich getroffen worden sind, und
    wollen davon ablenken, dass auch die CDU-geführten
    Länder viele der Kompromisse, die Sie jetzt beklagen, in
    der Vergangenheit mitgetragen haben.

    Ich stelle fest: Finanzminister Eichel hat seit seinem
    Amtsantritt einen konsequenten Konsolidierungskurs ge-
    fahren. In erheblichem Maß wurden Ausgaben verringert
    und wurde die Neuverschuldung zurückgeführt. Bereits
    im Jahr 2001 hatten wir die Neuverschuldung mit
    22,8 Milliarden Euro auf den niedrigsten Stand seit 1993
    gesenkt. Unser Ziel bleibt unverändert – da mögen sie hier
    sagen, was Sie wollen – der völlige Abbau der Neuver-
    schuldung bis zum Jahr 2006.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese für die Bürger überzeugende Strategie solider
    Staatsfinanzen war – das mag Ihnen nicht passen – auch
    ein wichtiger Faktor für unseren Wahlsieg am 22. Sep-
    tember. Wir wissen ganz genau: Die Haushalte 2002 und
    2003 müssen die gesunkenen Steuereinnahmen und auch
    die Mehrausgaben auf dem Arbeitsmarkt verkraften. Da-
    mit stehen wir vor einer gewaltigen Aufgabe, die wir auf
    ehrliche und überzeugende Weise bewältigen werden.

    Es ist keine Frage: Die Haushaltslage ist derzeit ohne
    Zweifel schwierig. Wenn Sie nun aber in fast blanker Wut
    – wütend wahrscheinlich über sich selbst und über das
    Wahlergebnis – und mit unerträglichen Wortschöpfungen
    eine Hetzkampagne lostreten und behaupten, vor der
    Wahl habe Eichel schon gewusst, was er heute weiß, so ist
    das billiger Populismus. Im Übrigen: Mit all diesem Wis-
    sen sind die Länderfinanzminister, die das Geld ja eintrei-
    ben, vermutlich immer einen Tick früher dran gewesen.
    Also: Rot-Grün hat keine Wahllüge und keinen Wahlbe-
    trug zu verantworten. Die Wahrheit ist, dass vor dem
    großen Steuertermin Ende September keine halbwegs
    verlässliche Vorausschätzung möglich war; das wissen
    Sie ganz genau. Lüge oder Betrug, wie Sie es immer nen-
    nen, ist nicht gegeben. Im Gegenteil: Der Finanzminister
    hat überhaupt keinen Zweifel daran gelassen – das hat er
    heute Morgen noch einmal gesagt und bestätigt –, dass der
    Haushalt auf Kante genäht war und dass es schwierig sein
    würde, Einnahmeverschlechterungen aufzufangen.

    Außerdem: Vor der Bundestagswahl erfolgte die Haus-
    haltssperre durch den Finanzminister. Das haben Sie
    offensichtlich schon vergessen. Diese Maßnahme von
    Hans Eichel war verantwortungsbewusste Politik, im Ge-
    gensatz zu dem, was sich einige Ihrer Länderfinanzminis-
    ter erlaubt haben.

    Mit dem Untersuchungsausschuss werden Sie ein Ei-
    gentor schießen. Viel Spaß dabei! Ich hoffe, Sie haben
    genügend Vergnügen. Wer so von der eigenen Wahlnie-
    derlage und, wie sich heute Morgen wieder gezeigt hat,
    von der eigenen Konzeptlosigkeit ablenken will, der er-
    stürmt – das schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ Ihnen
    treffend ins Stammbuch – den Gipfel der Lächerlich-
    keit.


    (Beifall bei der SPD)

    Wer einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu
    einem Wahlkampfgericht degradieren will und damit ein

    Recht für sich in Anspruch nimmt, das nur dem Wähler
    zusteht, der wird in vier Jahren bei der nächsten Wahl wie-
    derum scheitern.

    Die Bürger sind im Übrigen nicht so dumm und so ver-
    gesslich, wie Sie es gerne hätten. So fragte der „Stern“ in
    der vorigen Woche, wer oder was die Hauptschuld an den
    Finanzproblemen in Deutschland trage. Wie waren die
    Antworten? – Am meisten genannt wurde der Faktor „zu
    viel Bürokratie“ – darüber sind wir uns alle einig –, an
    zweiter Stelle folgte die Nennung „Weltwirtschaftskrise“,
    an dritter Stelle „Regierung Kohl“, an vierter Stelle „Wie-
    dervereinigung“ und an fünfter Stelle – das ist sehr inter-
    essant – „sture Interessenverbände“. Die Bürger wissen
    also sehr wohl einzuschätzen, wo die Ursachen der Misere
    liegen.

    Der von Ihnen angestrebte Untersuchungsausschuss
    wird belegen: Nicht wir, sondern Sie von der Union und
    von der FDP sind die Wahlbetrüger.


    (Beifall bei der SPD)

    Das war auch 1998 so – um das deutlich zu machen, muss
    ich gar nicht die „blühenden Landschaften“ oder die
    berühmte „Portokasse“ bemühen –, als Sie vor der dama-
    ligen Bundestagswahl die Wähler mit einem völlig un-
    seriösen, rechtswidrigen und unehrlichen Haushalt für 1999
    getäuscht haben. Dieser Etat wies ein Loch von rund
    30 Milliarden DM auf. Sie haben uns anschließend, als
    wir das korrigierten, diffamiert, wir hätten diesen Haus-
    halt ohne Not zunächst ausgeweitet. Nein, es waren die
    waigelschen Tricksereien, die diese Maßnahmen erfordert
    haben.

    Im letzten Wahlkampf haben Sie die Wähler im Übri-
    gen wieder betrogen. Ihre Versprechungen hätten bis zu
    70 Milliarden Euro gekostet. Herr Stoiber ist mit diesen
    Versprechungen durchs Land gezogen. Dabei wusste er
    ganz genau, dass es dafür nicht den geringsten finanziel-
    len Spielraum gab. Das nenne ich Betrug.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn ich zum Beispiel an das von Ihnen versprochene
    Familiengeld denke, dann fällt mir das in den letzten Ta-
    gen ins Gespräch gekommene Überraschungsei ein. Ihre
    Versprechen waren wohl Ihr Überraschungsei für den
    Wahlkampf; Sie haben nur vergessen, welche Warnung
    über den Inhalt zu lesen ist, nämlich: „nicht geeignet für
    Kinder unter drei Jahren“. Daran hätten Sie denken sollen.

    Als dann die veränderte Haushaltslage im Oktober ver-
    lässlich absehbar war – es war wichtig, dass diese
    Erkenntnisse verlässlich waren –, hat Rot-Grün sofort ge-
    handelt. Der Finanzminister hat noch vor der Steuer-
    schätzung einen Nachtragshaushalt für 2002 angekündigt
    und die Koalition hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um
    Mindereinnahmen für 2003 und die Folgejahre aufzu-
    fangen und dabei zugleich Wachstum und Beschäftigung
    zu stimulieren.

    Der jetzt zu korrigierende Haushalt 2002 war grund-
    ehrlich aufgestellt. Die Unterstellungen auch von Herrn
    Austermann sind aus der Luft gegriffen; denn die Annah-
    men zu Wachstum und Beschäftigung in diesem Haushalt

    Walter Schöler

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Walter Schöler
    deckten sich mit den Prognosen aller einschlägigen wis-
    senschaftlichen Institute und Institutionen, die zusam-
    mengefasst lauteten, man erwarte ein sich im Verlauf des
    Jahres verstärkendes Wachstum.

    Meine Damen und Herren, der Nachtragshaushalt ist
    auch mit der Verfassung vereinbar.


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)


    Herr Austermann ist auf diesen Punkt eingegangen; des-
    halb will auch ich diesem Punkt einige Ausführungen
    widmen. Die Feststellung der grundsoliden Veranschla-
    gung ist für mich wichtig; ich will im Folgenden einerseits
    auf den Haushalt 2002 eingehen und andererseits den Ge-
    gensatz zu Kohl und Waigel aufzeigen. Da so etwas ja be-
    kanntlich schnell aus dem Gedächtnis gerät: 1996 und
    1997 haben sie – Herr Austermann war dabei –, trotz un-
    serer Warnung und der Rüge durch die Wissenschaft, die
    Ausgaben für den Arbeitsmarkt massiv und erkennbar zu
    niedrig veranschlagt. 1996 hat sich Waigel noch gerettet,
    indem er am Parlament vorbei verfassungswidrig Rest-
    kreditermächtigungen von 18,4 Milliarden DM zur Finan-
    zierung einsetzte. 1997 bestand die gleiche Situation. Da-
    mals kamen Kohl und Waigel an einem Nachtragshaushalt
    allerdings nicht mehr vorbei, da wir wegen des Einsatzes
    dieser Restkreditermächtigungen nach Karlsruhe gegan-
    gen sind. Dabei überschritten Sie die Verfassungsgrenze
    des Art. 115 des Grundgesetzes deutlich und mussten des-
    halb wegen zuvor schon erkennbarer massiver falscher
    Veranschlagungen die Störung des gesamtwirtschaftlichen
    Gleichgewichts feststellen, um nicht auf Grund zu laufen.

    Die Situation für 2002 ist hingegen völlig anders; denn
    Grundlage ist ein solider Haushaltsplan. Bei der Steuer-
    schätzung im Mai herrschte hinsichtlich der Annahmen zur
    wirtschaftlichen Entwicklung bei den Instituten weitge-
    hend Einigkeit. Die Absenkungen durch die Maischätzung
    wären im Haushalt 2002 durchaus zu verkraften gewesen.
    Aber im Mai haben sich eben alle geirrt oder verschätzt und
    sich anschließend korrigieren müssen. Nach der Novem-
    berschätzung wird der Bund 8,5 Milliarden Euro weniger
    Steuern einnehmen als geplant. Außerdem sind wegen der
    – dazu parallel verlaufenden – unbefriedigenden Entwick-
    lung auf dem Arbeitsmarkt 5 Milliarden Euro zusätzlich
    aufzuwenden.

    Diese 13,5 Milliarden Euro sind nun im Nachtrags-
    haushalt ausgewiesen und werden durch eine erhöhte
    Kreditaufnahme gedeckt. Damit steigt die Kreditauf-
    nahme – ich muss hinzufügen: leider – auf 34,6 Milliar-
    den Euro und liegt damit deutlich über den Investitionen
    von 25 Milliarden Euro sowie deutlich jenseits der Ver-
    fassungsgrenze. Deren Überschreitung setzt eben die
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts vo-
    raus. Das ist in diesem Jahr angesichts von circa
    150 000 Arbeitslosen mehr und 200 000 Beschäftigten
    weniger als geplant und prognostiziert ernsthaft der Fall.
    Zudem liegt das reale Wachstum bei 0,5 Prozent statt, wie
    zunächst geplant, bei 1,25 Prozent.

    Nun gibt es gegen unsere Inanspruchnahme der Aus-
    nahmeregelung zwei Vorwürfe. Der Sachverständigenrat
    meint, die Feststellung dürfe nur erfolgen, wenn eine we-
    sentlich größere Zielverfehlung als in den Jahren zuvor

    gegeben sei. Dies sei 2002 nicht der Fall. Diese Argu-
    mentation ist überhaupt nicht logisch. Richtig ist nämlich,
    dass auch 2001 die Werte von Wachstum und Be-
    schäftigung nicht zufrieden stellend waren. Aber durch
    unsere Konsolidierungspolitik und durch die vorsichtige
    Veranschlagung konnten wir dennoch deutlich unter der
    von Art. 115 des Grundgesetzes vorgegebenen Grenze
    bleiben. Will man uns also aus der soliden Politik 2001,
    die die Probleme damals beherrschen konnte, in diesem
    schwierigen Jahr 2002 einen Strick drehen? Sie wollen es
    offensichtlich. Die wirtschaftliche Situation rechtfertigt
    es, die Ausnahmeregelung in Anspruch zu nehmen. Die so
    genannten automatischen Stabilisatoren wirken und wer-
    den über zusätzliche Kredite finanziert.

    Es ist eben in den Wortbeiträgen deutlich gemacht
    worden: Eine Deckung der Lücke in dieser Höhe durch
    Ausgabenkürzungen noch kurz vor Jahresschluss wäre
    unvertretbar. Rechtsverpflichtungen binden uns. Inves-
    titionsmaßnahmen sind auch angesichts der konjunkturel-
    len Lage nicht einfach stillzulegen; das wissen Sie genau.
    Das würde die Wirtschaft beschädigen. Darüber hinaus
    würden sicherlich noch Konventionalstrafen drohen.

    Die Vorgaben zu Art. 115 des Grundgesetzes hinsicht-
    lich einer aktiven Bekämpfung der Wirtschafts-
    schwäche werden ebenfalls erfüllt. Der Nachtrag 2002
    kann nämlich nur in Verbindung mit den Folgejahren ge-
    sehen werden. Diese zeigen eine klare Wachstums- und
    Beschäftigungsstrategie auf. Ich nenne nur als Stichworte
    die Reformen am Arbeitsmarkt und im Sozialsektor sowie
    die zusätzlichen Stufen der Steuerreform, die 2004 und
    2005 kommen werden. Das Geschrei über zu hohe Steuer-
    und Abgabenbelastungen ist angesichts der harten Fakten
    einfach absurd.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Manchmal hatte ich in Veranstaltungen den Eindruck,
    dass die breite Masse der Bevölkerung permanent mit
    ihren Dienstwagen privat unterwegs ist und nur damit be-
    schäftigt ist, ihre Aktienpakete zu verschieben und gele-
    gentlich einen Teil des Mietwohnbesitzes zu veräußern,
    um dann zu klagen, dass auf diese Veräußerungsgewinne
    plötzlich Steuern zu zahlen sind. Das ist eben nicht die
    Wirklichkeit in Deutschland. Das ist nicht die Wirklich-
    keit bei breiten Schichten der Bevölkerung, die diesen po-
    pulistischen Äußerungen, Medienschlagzeilen folgen,
    und meinen, sie seien betroffen.

    Wir betreiben eine aktive Bekämpfung der Wirt-
    schaftsschwäche. Das Geschrei, das wir in den letzten
    Wochen gehört haben und das Sie bis zum 2. Februar 2003
    anstimmen werden – ich vermute, danach wird es etwas
    ruhiger werden –, wird den Fakten einfach nicht gerecht.
    Die Lage ist nicht rosig; das wissen wir. Aber sie ist viel
    besser als Ihre Miesmacherstimmung.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht ist gestört!)


    Manchmal hat man den Eindruck: Wird den Egoismen
    einer Gruppe nicht nachgegeben, Herr von Klaeden, wird
    das Geplante sofort öffentlich verteufelt.

    Fakt ist, wir haben in den vergangenen Jahren bei den
    Netto- und Realeinkommen eine Trendwende geschaffen.


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    764


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 765

    Von 1994 bis 1998 sanken sie pro Jahr um 1,5 Prozent.
    Seit 1998 steigen sie im Jahresdurchschnitt um fast
    1,2 Prozent an. Das ist der Unterschied zwischen Ihrer Po-
    litik damals und unserer Politik heute. Die Nettolöhne je
    Arbeitnehmer lagen 2001 im Durchschnitt um real
    534 Euro über dem Niveau des Jahres 1998.

    Diese erfreuliche Trendumkehr ist vor allem eine Folge
    der deutlichen Ausweitung des Grundfreibetrags – die ha-
    ben Sie in dieser Form ja nicht geschafft –, der Absenkung
    des Eingangssteuersatzes und der enormen Anhebung des
    Kindergelds. Im Jahr 2002 setzt sich diese Entwicklung fort.

    Damit komme ich wieder zur Steuerschätzung. Zuge-
    geben, die Maischätzungen und nun erneut die Novem-
    berschätzungen haben hohe Mindereinnahmen ausgewie-
    sen. Daraus aber den Schluss zu ziehen oder den Eindruck
    zu vermitteln, es handele sich um einen Absturz der Kon-
    junktur, ist falsch. Abgestürzt sind in Wirklichkeit die
    Steuereinnahmen, was mit der wirtschaftlichen Entwick-
    lung nur zum Teil zu tun hat. Vielmehr haben sich offen-
    sichtlich Verhaltensparameter der Bürger verändert und
    sind Auswirkungen der einzelnen Schritte der Steuerre-
    form unterschätzt worden.

    Der Steuerrückgang ist für den Staat zwar bitter, für die
    Bürger aber positiv. Denn 2002 steigt das Bruttoinlands-
    produkt um 45 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr,
    die Steuereinnahmen gingen aber um 7 Milliarden Euro
    zurück. Irgendwo muss das Geld aber bleiben. Die Bürger
    haben also auch 2002 – entgegen den verfälschenden Dar-
    stellungen – deutlich mehr Geld in der Tasche als zuvor,
    besser gesagt: mehr Geld auf ihren Konten. Entsprechend
    geht auch die Steuerquote, die 1998 noch bei 22,1 Pro-
    zent lag, auf 20,8 Prozent zurück – das ist der niedrigste
    Wert in der Nachkriegsgeschichte – und sinkt die Abga-
    benquote auf 38,2 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit
    1970. Das sind klare Fakten, wie wir sie begrüßen!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Haushaltsentwurf 2003 zeigt: Der Bund trägt sei-
    nen Anteil dazu bei, nach der nicht zu vermeidenden
    Überschreitung der Maastricht-Defizitgrenze in 2002
    künftig die 3-Prozent-Grenze wieder deutlich zu unter-
    schreiten. Da mögen Sie unken, wie Sie wollen. Deshalb
    sind Länder und Gemeinden – besonders die Länder –
    aufgefordert, gemäß den Vereinbarungen im Finanzpla-
    nungsrat auch ihren notwendigen Beitrag zu leisten und
    die auf den Weg gebrachten Maßnahmen mitzutragen.
    Dies wird nur gehen, wenn die Union den Bundesrat nicht
    aus kurzsichtigen taktischen Gründen als Blockadeinstru-
    ment missbraucht, wie Sie das offensichtlich vorhaben.

    Der Finanzminister hat es geschafft, für 2003 einen
    Entwurf mit einer Nettokreditaufnahme von nur 18,9Mil-
    liarden Euro und damit der niedrigsten Neuverschuldung
    seit der Wiedervereinigung vorzulegen. Dafür gebührt
    ihm Dank und Anerkennung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nachhaltige Finanzpolitik, wie wir sie verstehen, er-
    schöpft sich aber nicht allein in der Konsolidierung; viel-
    mehr gestaltet sie gleichzeitig. Diesen Zweiklang spiegelt
    der Entwurf 2003 deutlich wider. Hans Eichel hat heute

    Morgen deutliche Worte zu den anstehenden Reformen
    gefunden.

    Mit der Umsetzung der Vorschläge der Kommission
    „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ gestalten wir
    die größte Arbeitsmarktreform der Nachkriegsgeschichte.
    Diese belebt den Arbeitsmarkt und verbessert auch nach-
    haltig die Situation der Ausgaben und Einnahmen im Bun-
    deshaushalt und bei der Bundesanstalt. Zukunftssichernde
    Ausgaben für Familie, Bildung, Forschung und Infrastruk-
    tur werden trotz der erheblichen konjunkturbedingten Haus-
    haltsbelastungen auf hohem Niveau gehalten oder verstärkt.
    Hinzu kommen Verbesserungen der Innovationsfähigkeit
    der mittelständischen Wirtschaft und die Fortführung der
    Agrarwende. Wenn man unter vier Augen mit den Vertretern
    der Verbände spricht, hört sich das erfahrungsgemäß oft an-
    ders an als in offiziellen Veranstaltungen.

    Außerdem kommen – das betone ich ausdrücklich – in
    den nächsten vier Jahren auch noch 4 Milliarden Euro zu-
    sätzlich für 10 000 Ganztagsschulen hinzu.
    Das Geld stellen wir bereit. Das ist ein Angebot an die
    Länder. Das ist verantwortliche Politik. Ich sage dazu nur:
    Versprochen und Wort gehalten!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, sind
    die Antwort auf die Frage nach neuen Konzepten heute
    wieder schuldig geblieben; denn Sie haben keine. Die For-
    derungen, die in dem Wulff-Papier, das gestern präsentiert
    worden ist, erhoben werden, oder Ihre Forderungen, die Sie
    teilweise den Wirtschaftsverbänden nachbeten, wie „Weg
    mit der Mitbestimmung“, „Weg mit Flächentarifverträ-
    gen“, „Weg mit dem Kündigungsschutz“, „Weg mit dem
    Sonn- und Feiertagsschutz“, „Mehr Druck durch eine – ,un-
    vertretbare‘ – große soziale Spreizung“ hin zur Grundver-
    sorgung bei der Renten- und der Krankenversicherung und
    zu Wahlleistungen nach Größe des Portemonnaies haben
    wir lange genug gehört. Das ist nicht unser Verständnis des
    verfassungsrechtlichen Sozialstaatsgebots. Dafür haben
    uns die Wählerinnen und Wähler am 22. September die-
    ses Jahres nicht ihre Stimme gegeben.

    Wir scheuen nicht die kritische Auseinandersetzung mit
    Ihnen über den Haushalt. Wir laden Sie geradezu ein, Ihre
    Vorschläge endlich einzubringen, auch wenn diese Einla-
    dung offensichtlich vergeblich ist. Früher, als Sie regiert
    haben, haben Sie den Menschen einmal vorgeworfen: Sie
    klagen, aber auf hohem Niveau. Ich stelle heute fest: Sie
    klagen, aber viel Niveau ist nicht mehr vorhanden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Hans Eichel genießt unser Vertrauen. Deshalb werden
    wir unseren Weg für Erneuerung, Gerechtigkeit und
    Nachhaltigkeit gemeinsam mit ihm weitergehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Hermann Otto

Solms, FDP-Fraktion.

Walter Schöler

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Wenn man die Presseberichte liest, hat man den
    Eindruck, dass in der Regierung und in den sie tragenden
    Koalitionsfraktionen das Chaos ausgebrochen ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie widersprechen sich geradezu stündlich. Vor wenigen
    Tagen fordert Herr Müntefering weitere Steuererhöhun-
    gen. Er meint, dass die bisherigen noch nicht genug seien.
    Wahrscheinlich hat er den Steuersong, den man dem Bun-
    deskanzler in den Mund gelegt hat, ernst genommen. Er
    will jetzt an unser Bestes, an unseren Zaster, ran –


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    als ob er nicht wüsste, dass der Staatsanteil am Volksein-
    kommen schon heute bei 56 Prozent liegt, das heißt, dass
    der Staat 56 Prozent dessen, was die Bürger erwirtschaf-
    ten, für sich, für seine Bürokratie und insbesondere für die
    unnötigen Ausgaben beansprucht, die die Bundesregie-
    rung veranlasst hat. Herr Müntefering will noch mehr.
    Was soll denn der Bürger denken, wenn der Bundeskanz-
    ler an dem Tag, an dem von seiner Bundesregierung Vor-
    schläge für 41 Steuererhöhungen im Parlament einge-
    bracht werden, höhere Steuern ausschließt? Das ist doch
    ein Skandal.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Abbau von Vergünstigungen! Hören Sie auf mit der Erhöhungslüge!)


    Die Grünen distanzieren sich zwar öffentlich davon, be-
    schließen aber alles mit.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Genauso ist es!)

    Diese Methode kennen wir ja seit langem. Gerade in der
    Steuerpolitik haben Sie sich vier Jahre darin geübt. Frau
    Scheel ist Vorreiterin dieser Politik. Diese wird jetzt fort-
    gesetzt. In der Rentenpolitik steht uns gerade das Gleiche
    bevor.


    (Dirk Niebel [FDP]: Man muss viele Kröten küssen, bevor man einen Prinzen trifft!)


    Ich möchte nur noch ein paar ökonomische Grundsätze
    ansprechen, bei denen es sich um Binsenwahrheiten han-
    delt, für die Sie nicht Ökonomie studiert haben müssen,
    um sie zu verstehen. Wenn Sie ein höheres Steuerauf-
    kommen erzielen wollen, dann müssen Sie diejenigen
    stärken, die die Steuern erwirtschaften. Sie dürfen die Kuh
    nicht schlachten, die Sie melken wollen. Aber genau das
    tun Sie. Sie entziehen dem Wirtschaftskreislauf durch Ihre
    Maßnahmen 25 Milliarden bis – ansteigend – 35 Milliar-
    den Euro pro Jahr. Der entscheidende Fehler der Politik
    von Hans Eichel ist: Er redet vom Sparen, aber er gibt
    mehr aus.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unter Sparen verstehe ich weniger ausgeben. Er will sei-
    nen Haushalt über die Einnahmeseite sanieren, indem er
    die Steuerbelastungen erhöht. Genau das ist falsch. Wenn

    Sie wollen, dass die Bürger mehr Geld ausgeben, mehr
    konsumieren und dass die Unternehmer mehr investieren,
    dann müssen Sie sie entlasten, damit es in der Wirtschaft
    besser läuft und Wirtschaftsdynamik entsteht. Nur dann
    erhöhen sich die Steuereinnahmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Damit Sie uns nicht vorwerfen, wir legten keine Alter-
    nativvorschläge vor, weise ich darauf hin: Wir haben
    vor der Bundestagswahl ein detailliert ausgearbeitetes
    Steuervereinfachungs-, Steuerreform- und Steuersen-
    kungsprogrammmit einem Gesamtvolumen von 35Mil-
    liarden Euro pro Jahr und auch entsprechende Finanzie-
    rungsvorschläge vorgelegt.


    (Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die nicht funktionieren!)


    Man mag nicht jedem einzelnen Vorschlag zustimmen.
    Aber dann soll man andere Vorschläge machen. Wir je-
    denfalls haben Vorschläge vorgelegt.

    Es macht nur Sinn, steuerliche Ausnahmen, soweit es
    welche sind – zum großen Teil handelt es sich um reine
    Steuererhöhungen –, zu streichen, wenn dies in ein Steu-
    erreformkonzept eingebaut wird, bei dem die Bürger
    wissen, dass sie insgesamt steuerlich weniger belastet
    werden. Das ist der entscheidende Unterschied.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das ist genau die Philosophie der Steuerpolitik, die in

    einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise betrieben werden
    müsste.

    Zweitens. Zur Haushaltssanierung: Selbstverständ-
    lich müssen Sie den Haushalt sanieren, aber nur durch we-
    niger Ausgaben. Sie müssen die Strukturen reformieren,
    damit sie effizienter werden, damit Bürokratie abgebaut
    werden kann, damit die Ausgaben gesenkt werden kön-
    nen.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch mal, wo Sie noch außer bei der Kohle sparen wollen! – Dr. Elke Leonhard [SPD]: Das sind Binsenweisheiten!)


    Erst dann entlasten Sie die Wirtschaft, erreichen Sie mehr
    Steuereinnahmen und schließen Sie die Lücken im Haus-
    halt. Ich sage Ihnen voraus: So, wie Sie es machen, wer-
    den Sie erleben, dass die Lücken im Haushalt von Jahr zu
    Jahr breiter werden und die Arbeitslosigkeit weiter an-
    steigen wird, denn es gibt keine Incentives für mehr Be-
    schäftigung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Drittens. Der zentrale Wettbewerbsnachteil des Stand-
    ortes Bundesrepublik Deutschland liegt doch darin, dass
    die Produktionskosten in Deutschland zu hoch sind. Die
    Produktionskosten setzen sich aus den Kosten für Arbeit
    und für Kapital zusammen. Nachdem wir durch die hohen
    Lohnzusatzkosten ohnehin die höchsten Arbeitskosten
    der Welt haben, müsste es die Politik einer verantwor-
    tungsbewussten Bundesregierung sein, bei den Lohnzu-
    satzkosten zu Einsparungen zu kommen. Davon haben


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    766


    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002 767

    Sie ja auch gesprochen. Herr Riester hat das immer ge-
    wollt. Aber was ist das Ergebnis Ihrer Politik?


    (Elke Ferner [SPD]: 20,3 Prozent waren es 1998!)


    Die Beiträge für die Rentenversicherung steigen auf
    19,5 Prozent. Sie hatten zugesagt, dass diese unter 19 Pro-
    zent bleiben würden. Die Beiträge zu den Krankenversi-
    cherungen steigen auf 15 Prozent und mehr an. Das ist
    von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich. Die
    Beiträge zur Arbeitslosenversicherung können nicht sin-
    ken, sondern – im Gegenteil – die Arbeitslosenversiche-
    rung beansprucht immer mehr Steuermittel, um am Leben
    zu bleiben. Das ist genau das Gegenteil dessen, was not-
    wendig ist. Die Arbeitskosten steigen, und Sie erreichen
    damit steigende Arbeitslosigkeit, was wiederum die
    Haushalte beansprucht.

    Zu den Kapitalkosten – das ist wirklich phantas-
    tisch –: Wenn die Arbeitskosten schon so hoch sind, müss-
    ten wenigstens die Kapitalkosten niedrig sein, damit sich
    Beschäftigung in Deutschland noch lohnt. Aber in Ihrem
    Maßnahmenpaket werden auch die Kapitalkosten erhöht.
    Es ist für mich völlig unverständlich, wie in einer solchen
    Situation Herr Eichel in der europäischen Diskussion dem
    Phantom von Kontrollmitteilungen nachlaufen kann. Sie
    müssen sich das einmal praktisch vorstellen. In Europa
    gibt es etwa 2,5 Milliarden Bankkonten. Nun soll eine
    Bürokratie für Kontrollmitteilungen über diese Unzahl
    von Bankkonten mit der Gefahr von unzähligen Namen-
    verwechslungen aufgebaut werden. Das ist absurd. Es
    gibt – das habe ich Herrn Eichel auch schon mehrfach ge-
    sagt – ein ganz einfaches Mittel:


    (Zuruf von der FDP: Der ist nicht einmal da!)

    Sie müssen eine einfache Abgeltungssteuer mit einem
    niedrigen Zinsniveau einführen, die an der Quelle, näm-
    lich bei der Bank, erhoben wird.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie brauchen keine Kontrollmitteilungen, denn die
    Steuer kann nicht umgangen werden. Das wäre ein Vor-
    schlag, der in Europa verfolgt werden müsste. Die
    Schweizer haben das der Europäischen Kommission er-
    klärt. Die Mitglieder der Kommission sind jedoch nicht
    zur Vernunft zu bringen, weil sie von ihren Vorurteilen
    und Ideologien nicht abgehen können. Hinzu kommen
    natürlich die Steuern auf den Gewinn von Aktien-, Im-
    mobilien- und Investmentfondsanteilverkäufen, die Min-
    destbesteuerung – das alles führt zur Erhöhung der Kapi-
    talkosten – und schließlich die fatale Diskussion um die
    Wiedereinführung der Vermögensteuer und die Anspan-
    nung der Erbschaftsteuer.Meine Damen und Herren, der
    größte Skandal ist jedoch, wie Herr Steinbrück und Herr
    Gabriel das begründen, nämlich zur Finanzierung der Bil-
    dungspolitik.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das kann man wohl sagen!)


    Die beiden Herren und ihre Vorgänger, der Superminister
    Clement und der Bundeskanzler Gerhard Schröder, haben
    doch das Schlamassel der Bildungspolitik in Niedersach-
    sen und Nordrhein-Westfalen selber angerichtet.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Und die Bürger sollen jetzt die Suppe auslöffeln.Wir ha-
    ben uns international in den Tests der Schüler über alle
    Maßen blamiert. Das gilt gerade für die Schüler aus die-
    sen Ländern. Jetzt sagen Sie, damit das beseitigt werden
    könne, solle der Bürger Vermögensteuer bezahlen. Diese
    Begründung ist schon ein absoluter Skandal.

    Wir haben in Hessen das Chaos in der Bildungspolitik,
    das uns da Rot-Grün zurückgelassen hat, innerhalb von
    vier Jahren beseitigt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir haben 3 000 Lehrer eingestellt, ohne neue Steuern

    einzuführen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: War der Eichel da nicht?)

    Diese Lehrereinstellungen haben dazu geführt, dass der
    Unterrichtsausfall beseitigt worden ist. Das haben wir vor
    der Wahl zugesagt, und das haben wir eingehalten.


    (Erika Lotz [SPD]: Stimmt doch gar nicht!)

    Wir werden die Bildungsreform in Richtung auf mehr

    Qualität nach der Landtagswahl fortsetzen.
    In Niedersachsen haben die Sozialdemokraten genau

    das Gegenteil getan. Der Steuerzahler aber soll jetzt die
    Zeche bezahlen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Da wird sozusagen der Bock zum Gärtner gemacht!)


    Es ist schon eine gewaltige Frechheit, was Sie uns da zu-
    muten.


    (Beifall bei der FDP)

    Hinzu kommen die Mindestbesteuerung und andere

    völlig unangemessene Vorschläge. In der Summe kann man
    sagen: Der Regierung fehlt einfach ein ordnungspoliti-
    sches Konzept.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Wo soll es denn herkommen, Herr Kollege?)


    Ihr fehlt der ökonomische Sachverstand. Herr Eichel,
    diesen Vorwurf muss ich Ihnen machen.

    Ich will jetzt nicht auf die zusätzliche Besteuerung der
    Immobilien eingehen, weil meine Redezeit zu Ende ist.
    Ich will nur sagen: Ihre Ideologie sieht anscheinend so
    aus, wie es einmal Ronald Reagan den Demokraten in den
    USA vorgeworfen hat.


    (Dr. Elke Leonhard [SPD]: Die Demokraten waren sehr erfolgreich!)


    Ronald Reagan hat gesagt: Wenn sich in der Wirt-
    schaft etwas bewegt, dann muss man es besteuern. Und
    wenn sich immer noch etwas bewegt, dann muss man es
    regulieren, bis es erdrosselt wird.


    (Stephan Hilsberg [SPD]: Sie taugen nicht zum Kabarettisten!)


    Und wenn sich dann nichts mehr bewegt, dann muss man
    es wieder subventionieren. – Das ist Ihre Philosophie ei-
    ner Ökonomie.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Steuern, bis sich nichts mehr bewegt!)


    Dr. Hermann Otto Solms

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 3. Dezember 2002
    Dr. Hermann Otto Solms
    Das ist aber die Realisierung des demokratischen Sozia-
    lismus in der westlichen Bundesrepublik, das ist sozusa-
    gen die DDR ohne Honecker.


    (Lachen bei der SPD – Elke Ferner [SPD]: Das wird immer schlimmer!)


    Das ist aber keine freie Marktwirtschaft. Für eine solche
    Politik werden Sie uns nicht als Partner gewinnen können.
    Wir werden dieser Politik widersprechen. Wir werden
    dafür Sorge tragen, dass vieles von dem, was Sie vor-
    schlagen, den Bundesrat nicht überstehen wird.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)