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ID1420415200

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    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Jürgen Hedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsiden-
    tin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kol-
    leginnen und Kollegen! Ich darf zitieren:

    Die Entwicklungspolitik muss mit dazu beitragen,
    dass im Sinne einer globalen sozialen Marktwirt-
    schaft faire internationale Wettbewerbs- und Wirt-
    schaftsbeziehungen geschaffen werden und der spe-
    kulative Kasinokapitalismus verhindert wird.
    Um die damit verbundenen Aufgaben und die zen-
    tralen Ziele einer nachhaltigen, menschenwürdigen
    Entwicklung und Armutsbekämpfung wirksam zu
    gestalten, wollen wir in den nächsten Jahren die Mit-
    tel für die Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Pro-
    zent des Bruttosozialproduktes erhöhen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Nutzen wir den weltpolitischen und vielleicht ja auch
    den moralischen Aufbruch der gegenwärtigen Krise,
    um die Entwicklungspolitik zu stärken und die
    menschliche Entwicklung auf der ganzen Erde zu
    fördern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Recht hat die Vortragende. Das sagte nämlich die ent-

    wicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion auf
    dem SPD-Parteitag, der gerade stattgefunden hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Carsten Hübner [PDS])


    Es ist bezeichnend, dass nach dem letzten Satz die For-
    mulierung folgt:

    Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
    dürfen nicht wortbrüchig werden.

    Diese Formulierung stimmt nicht. Sie hätte sagen müssen:
    Wir dürfen nicht weiter wortbrüchig sein, sondern wir
    müssen endlich unsere Politik ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Na, na, na!)


    Die Entwicklungspolitik der jetzigen Bundesregierung
    ähnelt nach wie vor einem Konzept gebrochener Verspre-
    chungen. Was sollte das eigentlich, dass die Entwick-
    lungshilfeministerin dieser Bundesregierung bei dem
    letzten EU-Ministerrat gesagt hat – das war durchaus an-
    erkennenswert –:

    Die Bundesregierung hat sich dafür eingesetzt, dass
    der Göteborger Beschluss zur Erreichung des 0,7-
    Prozent-Ziels bekräftigt und präzisiert wurde.

    Die Antwort auf die präzise Frage der Opposition im
    Fachausschuss an die Vertreterin der Leitung des Hauses,
    was das konkret bedeute, hieß: Die Kommission ist auf-
    gefordert worden, mit den nationalen Regierungen da-
    rüber zu reden, dass sie diesem 0,7-Prozent-Ziel näher
    kommt. Daraufhin fragten wir: Sehr geehrte Frau Staats-




    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
    20166


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    sekretärin, haben Sie etwas präzise vorgelegt? Diese
    Frage wurde verneint. Als Nächstes wurde die Frage ge-
    stellt: Gibt es Überlegungen der Bundesregierung, dieses
    Ziel in die nächste mittelfristige Finanzplanung konkret
    einzubauen? Auch das wurde von der Staatssekretärin
    verneint. Ich habe natürlich mit Vergnügen zur Kenntnis
    genommen, dass der anwesende Vertreter des Finanzmi-
    nisters, Karl Diller, aufgrund Ihrer Ermahnungen, Frau
    Ministerin, sofort mitgeschrieben hat und das jetzt umset-
    zen wird. Davon gehe ich selbstverständlich aus.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Daran wird deutlich: Sie machen Ankündigungen und

    setzen sie dann nicht um. So rufen Sie Enttäuschung nicht
    nur in der, wie man so schön sagt, nationalen Szene, son-
    dern auch in den internationalen Organisationen und ins-
    besondere bei unseren Partnerländern hervor. Sie kündi-
    gen etwas an und machen es dann nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Allerdings ist die Ministerin – das muss man ihr be-

    scheinigen – durchaus lernfähig und nicht beratungsre-
    sistent. Sie kündigte bei einer entsprechenden Diskussion
    im Fachausschuss an, dass der so genannte Konzentrati-
    ons- und Schwerpunktsetzungsprozess in Gänze über-
    prüft werde. Wir haben ihr vorher gesagt, dass die Sache
    nicht aufgeht; es findet sich eine Widersprüchlichkeit
    nach der anderen. Die Ministerin ist nach Äthiopien ge-
    fahren und kündigte die Wiederaufnahme der Entwick-
    lungshilfezusammenarbeit mit Äthiopien an, obwohl die-
    ses Land gar nicht im Konzentrationsprozess vorgesehen
    ist – und das ohne vorige Konsultation mit dem zuständi-
    gen Fachausschuss. Die Zusage, dass bei einer Über-
    prüfung der Konzentrationsliste das Parlament an dem
    Entscheidungsprozess beteiligt werde, wurde nicht einge-
    halten.

    Ein anderes Beispiel. Wir haben die Bundesregierung
    gefragt: Warum haben Sie von den fünf zentralasiatischen
    Ländern drei in die Liste aufgenommen und zwei nicht?
    Uns wurde groß und breit erklärt, beispielsweise Tadschi-
    kistan erfülle die innenpolitischen, demokratischen und
    sicherheitspolitischen Voraussetzungen nicht. Nach den
    Geschehnissen des 11. September aber fuhr der Außen-
    minister – nicht die Entwicklungshilfeministerin – nach
    Tadschikistan und kündigte die Aufnahme der EZ an.
    Natürlich haben sich zwischenzeitlich die Voraussetzun-
    gen für die EZ in Tadschikistan in keiner Weise geändert.
    Herr Fischer hat dies allerdings auch nicht behauptet.


    (Zuruf von der SPD: Was stört Sie denn daran?)


    Ich kreide es dieser Bundesregierung ein bisschen an
    – sofern wir den Anspruch der Moral in diese Debatte ein-
    bringen wollen –, dass sie in ihrem Konzept –


    (Dr. Emil Schnell [SPD]: Wir haben wenigstens ein Konzept!)


    korrekterweise müsste man sagen: in ihren Überlegun-
    gen – die sich jetzt bietende Chance nicht genutzt hat, mit
    den Ländern, die zwar Mitglied der Antiterrorallianz sind,
    aber deshalb bei weitem noch keine Demokraten, ein
    ernstes Wort zu reden, beispielsweise mit Herrn Karimow

    in Usbekistan. Das ist bisher seitens der Bundesregie-
    rung – wie übrigens von der gesamten internationalen Ge-
    meinschaft – nicht erfolgt, weil man sagt: Jetzt ist es wich-
    tiger, dass wir die Herrschaft der Taliban in Afghanistan
    beenden; übermorgen oder überübermorgen werden wir
    mit diesen Ländern einmal über die Verbesserung ihrer in-
    nenpolitischen Verhältnisse reden.

    Wenn wir das aber nicht schon jetzt machen, dann lau-
    fen wir Gefahr, dass in diesen Ländern demokratische Re-
    formen und Verbesserungen der Menschenrechtssituation
    nicht erfolgen und wir in den Ländern, von denen ich hier
    gerade gesprochen habe, die nächste Generation von Ge-
    walttätern und möglicherweise von Terroristen heran-
    züchten.


    (Christoph Matschie [SPD]: Das ist aber ein düsteres Weltbild!)


    Wir müssen den Diskussionsprozess jetzt nutzen und mit
    diesen Partnerländern ein sehr deutliches Wort reden.
    Wenn wir wirklich von Krisenprävention reden wollen,
    sind in der mittelfristigen Überlegung eigentlich nur die-
    jenigen in der Antiterrorallianz glaubwürdige Partner, die
    das erfüllen, was sie selbst, beispielsweise in der Wiener
    Menschenrechtskonvention, zugesagt haben. Wenn wir
    diesen Konflikt jetzt beiseite wischen, dann werden wir
    auch in Zukunft Probleme haben.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wie Kohl in China!)

    Mich wundert übrigens auch, dass es inzwischen die

    CDU/CSU ist, die hin und wieder ein ernstesWort mit den
    Amerikanern redet. Wir haben unseren amerikanischen
    Freunden gesagt: Passt bei der zukünftigen Entwicklung
    auf; dieTaliban sind ja nicht von ungefähr an dieMacht ge-
    kommen.Wenn man ökonomische Interessen über die In-
    teressen von Menschen und über die Menschenrechte
    stellt, dann ist das eine kritische Situation. Wenn – wofür
    wir als Union nachhaltig eintreten –wir für eine „uneinge-
    schränkte Solidarität“ imBündnis plädieren, dannmüssen
    wir diese uneingeschränkte Solidarität im Bündnis auch
    nutzen. Die Respektierung vonMenschenrechten, die Hu-
    manität und vielleicht auch der eine oder andere morali-
    scheAnsatz sollten in diesem Bündnis Priorität haben.

    Im Bereich der bereits angesprochenen Schwerpunkt-
    setzung, Frau Ministerin, sind einige ganz merkwürdige
    Sachen aufgetaucht; wir haben jetzt auch versucht, das in
    einer Anfrage zu klären. Sie haben eben von der Bedeu-
    tung von Bildung gesprochen. In den letzten Verhand-
    lungen auf Regierungsebene aber ist lediglich viermal der
    Schwerpunkt Bildung aufgetaucht. Es kann doch, wie Sie
    selbst im Fachausschuss eingeräumt haben, nicht im In-
    teresse unserer Politik sein, dass wir plötzlich die Bil-
    dung – die Grundbildung und die Weiterbildung, gerade
    auch der weiblichen Bevölkerung – zurückstellen. Dies
    muss nachhaltig überprüft werden. Deshalb fordern wir
    Sie auf, Frau Ministerin, Ihr Konzentrations- und Schwer-
    punktpapier zu überprüfen und dem Fachausschuss ein
    neues vorzulegen.

    Ich schließe mit zwei Hinweisen. Wenn Sie hier groß
    und breit über Aids reden, Frau Ministerin, dann muss ich
    Ihnen sagen: Es war der Bundeskanzler, der 300 Milli-
    onen DM für dieses Feld zugesagt hat. Im Haushalt und in




    Klaus-Jürgen Hedrich

    20167


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    der mittelfristigen Finanzplanung ist von dieser Zusage
    weit und breit nichts zu sehen. Da müssen Sie sich doch
    wenigstens die Frage gefallen lassen: Was soll denn da-
    raus werden? Auch hier gilt: große Ankündigungen, in der
    Umsetzung aber praktisch nichts.

    Es geht aber noch weiter: Um Ihre Truppen zusam-
    menzuhalten, haben Sie im Rahmen des Mazedonien-Be-
    schlusses schnell einen Antrag in dieses Haus eingebracht
    und verabschiedet, in dem Sie festgelegt haben, dass Sie
    eine Strategie für die Entwicklung auf dem Balkan und
    insbesondere für Mazedonien vorlegen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Ja, das haben wir gemacht!)


    – Prima! Der Punkt ist aber: Weder im Haushalt noch im
    Fachausschuss ist etwas Entsprechendes zu Mazedonien
    vorgelegt worden. Wenn Sie, meine sehr verehrten Damen
    und Herren von den Koalitionsfraktionen, Anträge vorle-
    gen, die Sie selbst nicht ernst nehmen, wer in der Repu-
    blik soll sie dann überhaupt ernst nehmen?

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich schließe die Aus-
sprache.

Wir kommen zu den Abstimmungen, und zwar
zunächst zur Abstimmung über den Änderungsantrag der
Fraktion der PDS auf Drucksache 14/7601. Wer stimmt
dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Änderungsantrag ist abgelehnt.

Änderungsantrag der Fraktion der PDS auf Druck-
sache 14/7602. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen?
– Wer enthält sich? – Auch dieser Änderungsantrag ist ab-
gelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 23
in der Ausschussfassung. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt
dagegen? – Wer enthält sich? – Gegen die Stimmen von
PDS, CDU/CSU und FDP ist der Einzelplan 23 ange-
nommen.

Ich rufe auf:
Einzelplan 16
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
– Drucksachen 14/7315, 14/7321 –
Berichterstattung:
Abgeordnete Waltraud Lehn
Jochen Borchert
Oswald Metzger
Jürgen Koppelin
Heidemarie Ehlert

Zum Einzelplan 16 liegen zwei Änderungsanträge der
Fraktion der PDS vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die
Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Jochen Borchert für die CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jochen Borchert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Die erfolglose Umweltpolitik der
    Regierung Schröder wird mit dem Haushalt 2002 fort-
    gesetzt.

    Während der Bundeshaushalt im kommenden Jahr
    nach den Beratungen im Haushaltsausschuss um rund
    1,5 Prozent steigt, sinkt der Haushalt des Bundesumwelt-
    ministeriums um 5,7 Prozent. Damit stehen dem Bundes-
    umweltministerium im nächsten Jahr rund 65 Millionen
    DM weniger als in diesem Jahr zur Verfügung.

    Noch deutlicher wird die kritische Entwicklung, wenn
    man den Haushalt 2002 mit dem Haushalt 1998 ver-
    gleicht, dem letzten Haushalt der Bundesregierung unter
    Helmut Kohl. Seit damals ist der Haushaltsansatz um
    11,5 Prozent gesunken oder um 137 Millionen DM zu-
    sammengestrichen worden.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist eure Bilanz!)


    Gleichzeitig werden im Haushalt immer weniger Mit-
    tel für Umweltprogramme angesetzt, da immer mehr Mit-
    tel für die Verwaltung benötigt werden: Über 50 Prozent,
    genau 52 Prozent, werden im nächsten Jahr für die Ver-
    waltung benötigt, das heißt, es stehen immer weniger Mit-
    tel für den Umweltschutz zur Verfügung. Das Bundesum-
    weltministerium wird damit zu einer sich hauptsächlich
    selbst verwaltenden Organisationseinheit. Die Durch-
    führung von Umweltschutzprogrammen verkommt zum
    schmückenden Beiwerk. Die Existenzberechtigung des
    Ministeriums kann nur noch mühsam begründet werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bedeutungsverlust des Umweltministeriums zeigt

    sich auch daran, dass ein immer größerer Teil der Ausga-
    ben für den Umweltschutz in anderen Einzelplänen etati-
    siert wird. Insgesamt stehen im Bundeshaushalt über
    8 Milliarden DM für den Umweltschutz zur Verfügung,
    nur 12,6 Prozent davon im Haushalt des Bundesumwelt-
    ministers. Die umweltschutzrelevanten Ausgaben in an-
    deren Ressorts liegen zum Teil deutlich höher als die des
    Umweltministeriums. Die rot-grüne Koalition entzieht
    dem Umweltministerium durch die Kürzungen in einem
    steigenden Umfang Finanzmittel in einer solchen Höhe,
    dass das Ministerium zu einer ABM-Stelle für umwelt-
    engagierte Beamtinnen und Beamte wird.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Sie haben nichts verstanden, gar nichts!)


    – Das liegt aber an Ihnen, das habe ich auch nicht anders
    erwartet.

    Es verwundert nicht, dass manche Umweltprogramme
    des BMU mittlerweile ihren Sinn verloren haben und zu
    einer reinen Beschäftigungstherapie geworden sind. Der
    Bundesrechnungshof hat dies bei der Überprüfung des
    Förderprogramms „Investitionen zur Verminderung
    von Umweltbelastungen“ deutlich herausgestellt. Der
    Bundesrechnungshof hat festgestellt, dass

    das Programm ... seiner Funktion als zentrales
    Instrument der Umweltpolitik nicht gerecht wird.




    Klaus-Jürgen Hedrich
    20168


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Die geringe Zahl der Förderanfragen und die Bereitschaft
    vieler Antragsteller, bereits vor einer erfolgten Förder-
    zusage trotz des Risikos einer möglicherweise ausblei-
    benden Bewilligung mit dem Vorhaben zu beginnen, sind
    untrügliche Anzeichen dafür, dass das Programm seine
    umweltpolitische Anreizfunktion verfehlt und in vielen
    Fällen lediglich eine Mitnahme von Fördermitteln statt-
    findet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Obwohl dieses Programm auch der Gewinnung von

    Entscheidungsgrundlagen für die weitere Aufgabenerfül-
    lung des BMU dienen soll, „bleibt der Erkenntnisgewinn
    für das Ressort weit gehend dem Zufall überlassen“. Man
    stellt, wenn man danach fragt, fest: Auswertung der Ab-
    schlussberichte des so genannten Förderprogramms durch
    das Umweltministerium? – Fehlanzeige. Nachvollzieh-
    bare und überprüfbare Bearbeitung des Förderprogramms
    durch die Verwaltung? Ordnungsgemäße Programmkon-
    trolle? – Fehlanzeige. Abstimmungen zwischen den Ein-
    zelressorts? – Fehlanzeige. Überschneidung mit anderen
    Programmen oder auch Doppelförderungen sind daher
    nicht ausgeschlossen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Koalition war trotz der Kritik des Bundesrechnungs-
    hofes aber nicht bereit, die Mittel qualifiziert zu sperren.
    Nur mit einer qualifizierten Sperre hätten wir erreicht,
    dass es bereits 2002 zu deutlichen Verbesserungen ge-
    kommen wäre.

    Ich will einen anderen Punkt des Etats ansprechen.
    Vereine und Verbände werden auf dem Gebiet des Um-
    weltschutzes nicht nach der Qualität der Arbeit, sondern
    nach politischem Wohlverhalten gefördert.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Mittel für die institutionelle Förderung der Heimat-
    verbände wurden weiter gekürzt; die geringen Korrektu-
    ren, die sich bei den Beratungen im Haushaltsausschuss
    ergeben haben, ändern daran nichts. Gleichzeitig wird
    – das muss man im Zusammenhang sehen – beim Deut-
    schen Naturschutzring politisches Wohlverhalten belohnt
    und die institutionelle Förderung um 30 Prozent aufge-
    stockt.

    In der Koalitionsvereinbarung vom 20. Oktober 1998
    hatte Rot-Grün noch vollmundig propagiert:

    Die ökologische Modernisierung ist die große
    Chance, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu
    schützen und mehr Arbeit zu schaffen.

    (Sylvia Voß [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tun wir ja!)

    Mit dem so genannten Atomkonsens, dem Ausstieg aus
    der Kernenergie, sollte die Ökowende in der Energiepoli-
    tik eingeleitet werden. Der Energiebericht der Bundes-
    regierung, der in diesen Tagen vorgelegt worden ist,
    macht aber für alle deutlich: Die Bundesregierung hat
    keine energiepolitischen Alternativen; sie hat kein schlüs-
    siges energiepolitisches Konzept. Der Ausstieg aus der
    CO2-freien Kernenergie, verbunden mit einem Einstieg ineine auch auf lange Sicht subventionsbedürftige regene-

    rative Energie und dem Ziel der Verringerung der CO2-Emissionen, lässt sich nicht durchsetzen. Diese Rech-
    nung – das zeigt der Energiebericht – ist schon heute ge-
    scheitert.


    (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wohl wahr!)

    Das Ergebnis dieses Energieberichts ist: die Gefährdung
    des Industriestandortes Deutschland und die Aufgabe der
    international vereinbarten Klimaschutzziele.

    Ich kann verstehen, dass der Koalition die Aussagen
    des Energieberichtes nicht passen. Aber Sie ändern nichts
    an dem Ergebnis ihrer Energiepolitik, Sie ändern nichts an
    der energiepolitischen Realität. Den Energiebericht als
    tendenziös oder als Chaosbericht abzuqualifizieren ändert
    nichts an den Fakten dieses Berichtes.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich denke, man muss – es fällt mir nicht leicht – Bundes-
    minister Müller in diesem Zusammenhang gegen die Vor-
    würfe der Koalitionsfraktionen in Schutz nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wohin Ihre Energiepolitik führt, zeigt die Entwicklung

    von 1990 bis heute. Von 1990 bis 1998 konnte die Koali-
    tion aus CDU/CSU und FDP die CO2-Emissionen von987 Millionen Tonnen pro Jahr auf 832 Millionen Tonnen
    senken. Das sind über 150 Millionen Tonnen CO2 weni-ger pro Jahr. Seit dem Beginn der rot-grünen Koalition,
    seit Ihrem Amtsantritt, Herr Minister, gingen die CO2-Emissionen um sage und schreibe 1 Million Tonnen
    zurück.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Billig, billig, billig!)

    – Das Ergebnis ist billig; da gebe ich Ihnen Recht. Es lässt
    sich nicht mit den vollmundigen Erklärungen in Deckung
    bringen, mit denen Sie gestartet sind. – Ich denke, diese
    Zahlen sprechen für sich.

    Die Klimaschutzpolitik ist konzeptionslos, sie ist nicht
    verlässlich und vor allem nicht nachvollziehbar. Ein wei-
    terer Systemfehler – abgesehen von den grundsätzlichen
    Problemen – ist die Belegung von Strom aus erneuerba-
    ren Energiequellen mit der so genannten Ökosteuer. In
    diesem Jahr besteuern Sie Strom aus erneuerbaren Ener-
    gien mit rund 480 Millionen DM. Darüber hinaus zeigt
    die Kritik des europäischen Wettbewerbskommissars
    Monti, wie nachhaltig das Fundament Ihrer Ökosteuer ge-
    fährdet ist und auf welch wackligen Füßen es steht. Je
    nach Ergebnis werden wir bereits in den nächsten Tagen
    möglicherweise große Veränderungen vornehmen müs-
    sen.

    Ich will ein letztes Wort zum Naturschutz sagen. Mo-
    derner Naturschutz bedeutet Schutz der Natur vor negati-
    ven Einflüssen, aber auch Nutzung der Natur für den
    Menschen.


    (Sylvia Voß [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau das machen wir!)


    Die Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes, die gegen
    die Stimmen der Union verabschiedet worden ist, wird
    weit reichende nachteilige Folgen für die Landwirtschaft
    und auch für den Umweltschutz haben. Statt den Konsens




    Jochen Borchert

    20169


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    mit den Naturschützern zu suchen, wird mit Mitteln des
    Ordnungsrechtes Umweltschutz von oben verordnet –
    ohne Rücksicht auf ökonomische Sinnhaftigkeit und ohne
    Rücksicht auf die langfristige Erreichbarkeit der ge-
    wünschten Umweltschutzziele.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gleichzeitig wird der Vertragsnaturschutz immer wei-

    ter abgebaut. Alle Anträge auf Erhöhung der Mittel für
    den Vertragsnaturschutz werden abgelehnt. Ordnungs-
    recht tritt an die Stelle des Vertragsnaturschutzes und des
    Konsenses innerhalb des Naturschutzes.


    (Christoph Matschie [SPD]: Falsch!)

    Das Bundesnaturschutzgesetz in seiner Neufassung sorgt
    weder dafür, dass eine nachhaltige, umweltgerechte und
    Standort angepasste Pflege der Kulturlandschaften geför-
    dert wird, noch sorgt es für ein übergreifendes Konzept
    des Landschafts- und damit auch des Umweltschutzes.

    Voraussetzung für einen erfolgreichen Umweltschutz

    (Sylvia Voß [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist Rot-Grün!)

    ist der Dialog zwischen Naturnutzern und Naturschüt-
    zern. Ich denke, mit der jetzt verabschiedeten Novellie-
    rung werden Sie diesem Ziel nicht gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wer wie Sie, Herr Minister, erklärt, Teile des Münster-

    landes und Teile der Region Niedersachsen, die dort an-
    grenzen, haben aufgrund einer bestimmten Form der in-
    dustrialisierten Landwirtschaft mit Natur genauso viel zu
    tun wie Schalke, zeigt doch nur, dass er weder die Gar-
    tenlandschaft des Münsterlandes noch die bäuerliche
    Landwirtschaft kennt, ganz zu schweigen davon, dass er
    Schalke nicht kennt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    Der Gesamthaushalt des BMU beweist, wie wenig
    wichtig dieser rot-grünen Regierung der Umweltschutz
    ist.


    (Rainer Brinkmann [Detmold] [SPD]: Sie haben von Umweltschutz keine Ahnung!)


    – Zum Glück muss ich die Beurteilung nicht Ihnen über-
    lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulrike Mehl [SPD]: Doch, Herr Borchert!)


    – Zum Glück nicht.
    Meine Damen und Herren, der BMU-Haushalt 2002

    dient mittlerweile nur noch der Befriedigung von ideolo-
    gischen Zielen.


    (Widerspruch bei der SPD)

    Von kreativen und innovativen Ideen ist keine Spur. Statt
    Fortschritt gibt es nur Rückschritt. Ihre Umweltpolitik ist
    und bleibt erfolglos. Wir lehnen daher diesen Haushalt ab.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Ihre Rede gehört ins Endlager!)