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ID1420415000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Ministerin, Sie
    haben die vorgesehene Zeit schon ein wenig überzogen.

    Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Ich
    wollte zum Schluss sagen, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen: Die Entwicklungszusammenarbeit hat sich verän-
    dert, nicht nur nach dem 11. September, sondern auch
    schon vorher. Wir brauchen zum Beispiel mehr Akteure.
    Herr Hübner, die 500 Unternehmen, mit denen wir in der
    Entwicklungszusammenarbeit partnerschaftlich zusam-
    menarbeiten, tun etwas für erneuerbare Energie, für Ener-
    gieeffizienz, für den Wassersektor. Das ist doch Klasse.
    Warum sollen wir das aus öffentlichen Mitteln der
    Entwicklungszusammenarbeit bezahlen, wenn der private
    Sektor in dem Bereich tätig werden kann?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Letztlich ergeht mein Appell an Sie alle, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen. Ich kenne solche Situationen, in de-
    nen man das Gefühl hat: Jetzt geht es finanziell um viel.
    Es geht darum, dass wir den Weg fortsetzen, der zu Kon-
    fliktlösungen führt, mit denen wir verhindern, dass erst
    dann Mittel zur Verfügung stehen, wenn Katastrophen
    eingetreten sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Lassen Sie uns dazu beitragen, dass wir die Mittel vorher
    einsetzen, und lassen Sie uns eine Politik betreiben, die
    versucht, im Interesse der Menschen Katastrophen zu ver-
    hindern. Für diese Politik müssen wir stehen.

    Ich bedanke mich sehr herzlich.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als Letzter in dieser
Aussprache hat der Kollege Klaus-Jürgen Hedrich für die
CDU/CSU-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Jürgen Hedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsiden-
    tin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kol-
    leginnen und Kollegen! Ich darf zitieren:

    Die Entwicklungspolitik muss mit dazu beitragen,
    dass im Sinne einer globalen sozialen Marktwirt-
    schaft faire internationale Wettbewerbs- und Wirt-
    schaftsbeziehungen geschaffen werden und der spe-
    kulative Kasinokapitalismus verhindert wird.
    Um die damit verbundenen Aufgaben und die zen-
    tralen Ziele einer nachhaltigen, menschenwürdigen
    Entwicklung und Armutsbekämpfung wirksam zu
    gestalten, wollen wir in den nächsten Jahren die Mit-
    tel für die Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Pro-
    zent des Bruttosozialproduktes erhöhen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Nutzen wir den weltpolitischen und vielleicht ja auch
    den moralischen Aufbruch der gegenwärtigen Krise,
    um die Entwicklungspolitik zu stärken und die
    menschliche Entwicklung auf der ganzen Erde zu
    fördern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Recht hat die Vortragende. Das sagte nämlich die ent-

    wicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion auf
    dem SPD-Parteitag, der gerade stattgefunden hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Carsten Hübner [PDS])


    Es ist bezeichnend, dass nach dem letzten Satz die For-
    mulierung folgt:

    Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
    dürfen nicht wortbrüchig werden.

    Diese Formulierung stimmt nicht. Sie hätte sagen müssen:
    Wir dürfen nicht weiter wortbrüchig sein, sondern wir
    müssen endlich unsere Politik ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Na, na, na!)


    Die Entwicklungspolitik der jetzigen Bundesregierung
    ähnelt nach wie vor einem Konzept gebrochener Verspre-
    chungen. Was sollte das eigentlich, dass die Entwick-
    lungshilfeministerin dieser Bundesregierung bei dem
    letzten EU-Ministerrat gesagt hat – das war durchaus an-
    erkennenswert –:

    Die Bundesregierung hat sich dafür eingesetzt, dass
    der Göteborger Beschluss zur Erreichung des 0,7-
    Prozent-Ziels bekräftigt und präzisiert wurde.

    Die Antwort auf die präzise Frage der Opposition im
    Fachausschuss an die Vertreterin der Leitung des Hauses,
    was das konkret bedeute, hieß: Die Kommission ist auf-
    gefordert worden, mit den nationalen Regierungen da-
    rüber zu reden, dass sie diesem 0,7-Prozent-Ziel näher
    kommt. Daraufhin fragten wir: Sehr geehrte Frau Staats-




    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
    20166


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    sekretärin, haben Sie etwas präzise vorgelegt? Diese
    Frage wurde verneint. Als Nächstes wurde die Frage ge-
    stellt: Gibt es Überlegungen der Bundesregierung, dieses
    Ziel in die nächste mittelfristige Finanzplanung konkret
    einzubauen? Auch das wurde von der Staatssekretärin
    verneint. Ich habe natürlich mit Vergnügen zur Kenntnis
    genommen, dass der anwesende Vertreter des Finanzmi-
    nisters, Karl Diller, aufgrund Ihrer Ermahnungen, Frau
    Ministerin, sofort mitgeschrieben hat und das jetzt umset-
    zen wird. Davon gehe ich selbstverständlich aus.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Daran wird deutlich: Sie machen Ankündigungen und

    setzen sie dann nicht um. So rufen Sie Enttäuschung nicht
    nur in der, wie man so schön sagt, nationalen Szene, son-
    dern auch in den internationalen Organisationen und ins-
    besondere bei unseren Partnerländern hervor. Sie kündi-
    gen etwas an und machen es dann nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Allerdings ist die Ministerin – das muss man ihr be-

    scheinigen – durchaus lernfähig und nicht beratungsre-
    sistent. Sie kündigte bei einer entsprechenden Diskussion
    im Fachausschuss an, dass der so genannte Konzentrati-
    ons- und Schwerpunktsetzungsprozess in Gänze über-
    prüft werde. Wir haben ihr vorher gesagt, dass die Sache
    nicht aufgeht; es findet sich eine Widersprüchlichkeit
    nach der anderen. Die Ministerin ist nach Äthiopien ge-
    fahren und kündigte die Wiederaufnahme der Entwick-
    lungshilfezusammenarbeit mit Äthiopien an, obwohl die-
    ses Land gar nicht im Konzentrationsprozess vorgesehen
    ist – und das ohne vorige Konsultation mit dem zuständi-
    gen Fachausschuss. Die Zusage, dass bei einer Über-
    prüfung der Konzentrationsliste das Parlament an dem
    Entscheidungsprozess beteiligt werde, wurde nicht einge-
    halten.

    Ein anderes Beispiel. Wir haben die Bundesregierung
    gefragt: Warum haben Sie von den fünf zentralasiatischen
    Ländern drei in die Liste aufgenommen und zwei nicht?
    Uns wurde groß und breit erklärt, beispielsweise Tadschi-
    kistan erfülle die innenpolitischen, demokratischen und
    sicherheitspolitischen Voraussetzungen nicht. Nach den
    Geschehnissen des 11. September aber fuhr der Außen-
    minister – nicht die Entwicklungshilfeministerin – nach
    Tadschikistan und kündigte die Aufnahme der EZ an.
    Natürlich haben sich zwischenzeitlich die Voraussetzun-
    gen für die EZ in Tadschikistan in keiner Weise geändert.
    Herr Fischer hat dies allerdings auch nicht behauptet.


    (Zuruf von der SPD: Was stört Sie denn daran?)


    Ich kreide es dieser Bundesregierung ein bisschen an
    – sofern wir den Anspruch der Moral in diese Debatte ein-
    bringen wollen –, dass sie in ihrem Konzept –


    (Dr. Emil Schnell [SPD]: Wir haben wenigstens ein Konzept!)


    korrekterweise müsste man sagen: in ihren Überlegun-
    gen – die sich jetzt bietende Chance nicht genutzt hat, mit
    den Ländern, die zwar Mitglied der Antiterrorallianz sind,
    aber deshalb bei weitem noch keine Demokraten, ein
    ernstes Wort zu reden, beispielsweise mit Herrn Karimow

    in Usbekistan. Das ist bisher seitens der Bundesregie-
    rung – wie übrigens von der gesamten internationalen Ge-
    meinschaft – nicht erfolgt, weil man sagt: Jetzt ist es wich-
    tiger, dass wir die Herrschaft der Taliban in Afghanistan
    beenden; übermorgen oder überübermorgen werden wir
    mit diesen Ländern einmal über die Verbesserung ihrer in-
    nenpolitischen Verhältnisse reden.

    Wenn wir das aber nicht schon jetzt machen, dann lau-
    fen wir Gefahr, dass in diesen Ländern demokratische Re-
    formen und Verbesserungen der Menschenrechtssituation
    nicht erfolgen und wir in den Ländern, von denen ich hier
    gerade gesprochen habe, die nächste Generation von Ge-
    walttätern und möglicherweise von Terroristen heran-
    züchten.


    (Christoph Matschie [SPD]: Das ist aber ein düsteres Weltbild!)


    Wir müssen den Diskussionsprozess jetzt nutzen und mit
    diesen Partnerländern ein sehr deutliches Wort reden.
    Wenn wir wirklich von Krisenprävention reden wollen,
    sind in der mittelfristigen Überlegung eigentlich nur die-
    jenigen in der Antiterrorallianz glaubwürdige Partner, die
    das erfüllen, was sie selbst, beispielsweise in der Wiener
    Menschenrechtskonvention, zugesagt haben. Wenn wir
    diesen Konflikt jetzt beiseite wischen, dann werden wir
    auch in Zukunft Probleme haben.


    (Jörg Tauss [SPD]: Wie Kohl in China!)

    Mich wundert übrigens auch, dass es inzwischen die

    CDU/CSU ist, die hin und wieder ein ernstesWort mit den
    Amerikanern redet. Wir haben unseren amerikanischen
    Freunden gesagt: Passt bei der zukünftigen Entwicklung
    auf; dieTaliban sind ja nicht von ungefähr an dieMacht ge-
    kommen.Wenn man ökonomische Interessen über die In-
    teressen von Menschen und über die Menschenrechte
    stellt, dann ist das eine kritische Situation. Wenn – wofür
    wir als Union nachhaltig eintreten –wir für eine „uneinge-
    schränkte Solidarität“ imBündnis plädieren, dannmüssen
    wir diese uneingeschränkte Solidarität im Bündnis auch
    nutzen. Die Respektierung vonMenschenrechten, die Hu-
    manität und vielleicht auch der eine oder andere morali-
    scheAnsatz sollten in diesem Bündnis Priorität haben.

    Im Bereich der bereits angesprochenen Schwerpunkt-
    setzung, Frau Ministerin, sind einige ganz merkwürdige
    Sachen aufgetaucht; wir haben jetzt auch versucht, das in
    einer Anfrage zu klären. Sie haben eben von der Bedeu-
    tung von Bildung gesprochen. In den letzten Verhand-
    lungen auf Regierungsebene aber ist lediglich viermal der
    Schwerpunkt Bildung aufgetaucht. Es kann doch, wie Sie
    selbst im Fachausschuss eingeräumt haben, nicht im In-
    teresse unserer Politik sein, dass wir plötzlich die Bil-
    dung – die Grundbildung und die Weiterbildung, gerade
    auch der weiblichen Bevölkerung – zurückstellen. Dies
    muss nachhaltig überprüft werden. Deshalb fordern wir
    Sie auf, Frau Ministerin, Ihr Konzentrations- und Schwer-
    punktpapier zu überprüfen und dem Fachausschuss ein
    neues vorzulegen.

    Ich schließe mit zwei Hinweisen. Wenn Sie hier groß
    und breit über Aids reden, Frau Ministerin, dann muss ich
    Ihnen sagen: Es war der Bundeskanzler, der 300 Milli-
    onen DM für dieses Feld zugesagt hat. Im Haushalt und in




    Klaus-Jürgen Hedrich

    20167


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    der mittelfristigen Finanzplanung ist von dieser Zusage
    weit und breit nichts zu sehen. Da müssen Sie sich doch
    wenigstens die Frage gefallen lassen: Was soll denn da-
    raus werden? Auch hier gilt: große Ankündigungen, in der
    Umsetzung aber praktisch nichts.

    Es geht aber noch weiter: Um Ihre Truppen zusam-
    menzuhalten, haben Sie im Rahmen des Mazedonien-Be-
    schlusses schnell einen Antrag in dieses Haus eingebracht
    und verabschiedet, in dem Sie festgelegt haben, dass Sie
    eine Strategie für die Entwicklung auf dem Balkan und
    insbesondere für Mazedonien vorlegen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Ja, das haben wir gemacht!)


    – Prima! Der Punkt ist aber: Weder im Haushalt noch im
    Fachausschuss ist etwas Entsprechendes zu Mazedonien
    vorgelegt worden. Wenn Sie, meine sehr verehrten Damen
    und Herren von den Koalitionsfraktionen, Anträge vorle-
    gen, die Sie selbst nicht ernst nehmen, wer in der Repu-
    blik soll sie dann überhaupt ernst nehmen?

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)