Rede:
ID1420414900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 138
    1. wir: 6
    2. und: 4
    3. die: 3
    4. in: 3
    5. für: 3
    6. der: 3
    7. Sie: 3
    8. dass: 3
    9. zum: 2
    10. liebe: 2
    11. dem: 2
    12. mit: 2
    13. denen: 2
    14. derEntwicklungszusammenarbeit: 2
    15. den: 2
    16. das: 2
    17. wenn: 2
    18. geht: 2
    19. zu: 2
    20. Mittel: 2
    21. uns: 2
    22. Politik: 2
    23. Frau: 1
    24. Ministerin,: 1
    25. Siehaben: 1
    26. vorgesehene: 1
    27. Zeit: 1
    28. schon: 1
    29. ein: 1
    30. wenig: 1
    31. überzogen.Heidemarie: 1
    32. Wieczorek-Zeul,: 1
    33. Bundesministerin: 1
    34. fürwirtschaftliche: 1
    35. Zusammenarbeit: 1
    36. Entwicklung:: 1
    37. Ichwollte: 1
    38. Schluss: 1
    39. sagen,: 1
    40. Kolleginnen: 1
    41. Kolle-gen:: 1
    42. Die: 1
    43. Entwicklungszusammenarbeit: 1
    44. hat: 1
    45. sich: 1
    46. verän-dert,: 1
    47. nicht: 1
    48. nur: 1
    49. nach: 1
    50. 11.: 1
    51. September,: 1
    52. sondern: 1
    53. auchschon: 1
    54. vorher.: 1
    55. Wir: 1
    56. brauchen: 1
    57. Beispiel: 1
    58. mehr: 1
    59. Akteure.Herr: 1
    60. Hübner,: 1
    61. 500: 1
    62. Unternehmen,: 1
    63. partnerschaftlich: 1
    64. zusam-menarbeiten,: 1
    65. tun: 1
    66. etwas: 1
    67. erneuerbare: 1
    68. Energie,: 1
    69. Ener-gieeffizienz,: 1
    70. Wassersektor.: 1
    71. Das: 1
    72. ist: 1
    73. doch: 1
    74. Klasse.Warum: 1
    75. sollen: 1
    76. aus: 1
    77. öffentlichen: 1
    78. Mitteln: 1
    79. bezahlen,: 1
    80. privateSektor: 1
    81. Bereich: 1
    82. tätig: 1
    83. werden: 1
    84. kann?\n: 1
    85. Letztlich: 1
    86. ergeht: 1
    87. mein: 1
    88. Appell: 1
    89. an: 1
    90. alle,: 1
    91. Kolle-ginnen: 1
    92. Kollegen.: 1
    93. Ich: 1
    94. kenne: 1
    95. solche: 1
    96. Situationen,: 1
    97. de-nen: 1
    98. man: 1
    99. Gefühl: 1
    100. hat:: 1
    101. Jetzt: 1
    102. es: 1
    103. finanziell: 1
    104. um: 1
    105. viel.Es: 1
    106. darum,: 1
    107. Weg: 1
    108. fortsetzen,: 1
    109. Kon-fliktlösungen: 1
    110. führt,: 1
    111. verhindern,: 1
    112. erstdann: 1
    113. zur: 1
    114. Verfügung: 1
    115. stehen,: 1
    116. Katastropheneingetreten: 1
    117. sind.\n: 1
    118. Lassen: 1
    119. dazu: 1
    120. beitragen,: 1
    121. vorhereinsetzen,: 1
    122. lassen: 1
    123. eine: 1
    124. betreiben,: 1
    125. dieversucht,: 1
    126. im: 1
    127. Interesse: 1
    128. Menschen: 1
    129. Katastrophen: 1
    130. ver-hindern.: 1
    131. Für: 1
    132. diese: 1
    133. müssen: 1
    134. stehen.Ich: 1
    135. bedanke: 1
    136. mich: 1
    137. sehr: 1
    138. herzlich.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nun hat die Bundes-
    ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul das Wort.

    Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
    wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Frau
    Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In Afgha-
    nistan besteht die historische Chance – daher sollten wir
    unsere Gedanken auch auf die richten, die auf dem Pe-
    tersberg tagen –, endlich die gesellschaftlichen und poli-
    tischen Verhältnisse in diesem von Bürgerkrieg, Krieg
    und Hungersnöten geschundenen Land grundlegend neu
    zu ordnen. Jetzt ist die Stunde der Politik. Wir müssen nun
    dazu beitragen, dass die demokratische Teilhabe aller Be-
    völkerungsteile sowie die Verwirklichung der Menschen-
    rechte und der Frauenrechte endlich gesichert werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Diese Aufgabe, die auch eine entwicklungspolitische Auf-
    gabe ist, stellt sich uns.

    Eben hat Herr Hübner die Frage angesprochen, was für
    Afghanistan eigentlich getan wird. Liebe Kolleginnen
    und Kollegen, wir haben die Voraussetzungen zum Wie-
    deraufbau schon dadurch geschaffen, dass Experten der
    Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit – ich habe
    mit ihnen vorhin Kontakt gehabt – in Afghanistan sind,
    die mit den Beteiligten vor Ort darüber sprechen, was




    Carsten Hübner

    20163


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    beim Aufbau des Bildungssystems und der Krankenhäu-
    ser sowie bei der Versorgung der Bevölkerung gemacht
    werden kann. Wir wollen bei allem helfen, was notwen-
    dig ist, damit die Menschen wieder eine Lebenschance ha-
    ben. Die Leistungen der Menschen, die dort bei solchen
    Einsätzen ihre Arbeit leisten, sollten anerkannt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Experten der Gesellschaft für Technische Zusam-
    menarbeit haben uns gesagt, dass Menschen, die ihnen
    dort begegnet sind und der deutschen Sprache mächtig
    waren, zum Ausdruck gebracht hätten, dass sie sich da-
    rüber freuen, dass auch Deutsche bereit sind, diese Hilfe
    für sie zu leisten.

    Im Übrigen findet zur gleichen Zeit eine Konferenz in
    Islamabad statt, bei der die Weltbank, die Asiatische Ent-
    wicklungsbank und UNDP mit den Geberländern – also
    auch mit uns – über die weiteren Fragen des Wiederauf-
    baus diskutieren. Die Zahlen, die in diesem Zusammen-
    hang für unseren Haushalt von Bedeutung sind, weisen
    aus, dass wir mindestens 80 Millionen Euro für den Wie-
    deraufbau in Afghanistan zur Verfügung stellen. Dieser
    Betrag kann aufgestockt werden, wenn es notwendig ist.
    Dass es notwendig sein wird, ist, glaube ich, bereits deut-
    lich geworden.

    Bei allem, was wir tun, müssen die Rechte und die Be-
    teiligung der Frauen besonders im Blick gehalten wer-
    den. Wir müssen alles dafür tun, dass die Stärke der
    Frauen in Afghanistan endlich auch für den Wiederaufbau
    genutzt werden kann. Afghanistan kann es sich nun wirk-
    lich nicht länger leisten, auf die Frauen als Entwicklungs-
    motor zu verzichten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    An die Adresse derjenigen Kollegen, die das nicht im-
    mer so präsent haben, sage ich:


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sie sollten einmal etwas zum Haushalt sagen!)


    In den 80er-Jahren waren etwa 70 Prozent aller Unter-
    richtenden Frauen. Das zeigt, wie groß das Maß der Ent-
    rechtung war und wie wichtig es ist, dass wir diesen Pro-
    zess der Befreiung von unserer Seite aus politisch,
    humanitär und auch durch den Wiederaufbau angemessen
    unterstützen.

    Es geht darüber hinaus aber auch darum, dass wir der
    gesamten Region ein Angebot unterbreiten. Das haben
    wir in Bezug auf Zentralasien getan. Wir wollen unsere
    Finanzmittel für diese Region verkoppeln und die regio-
    nale Zusammenarbeit, die Förderung von Demokratie und
    die soziale Marktwirtschaft gleichermaßen voranbringen.

    Ich habe im Rahmen meiner Reise nach Pakistan ver-
    einbart, auf welchen Feldern wir zukünftig zusammenar-
    beiten werden. Dazu zählt die Bildung. Vor allen Dingen
    die Madrassas, die Koranschulen, müssen beiseite ge-
    schoben werden,


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    damit dieser Form von Gehirnwäsche endlich ein Ende
    bereitet wird. Das sind nicht meine Begriffe, sondern die
    meiner pakistanischen Gesprächspartner.

    Weiter gehört dazu der gesamte Bereich der Förde-
    rung demokratischer Prozesse. Im Rahmen einer Schul-
    denumwandlung für Entwicklungsprojekte können
    100 Millionen DM für Maßnahmen zur Armutsbekämp-
    fung freigesetzt werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie alle sprachen
    heute Abend wahrheitsgemäß an, dass die Entwicklungs-
    zusammenarbeit im Zuge der aktuellen Entwicklungen
    eine enorme Aufwertung erfahren hat.


    (Carsten Hübner [PDS]: Erfahren muss!)

    Die Menschen in Deutschland spüren erst jetzt – dieses

    Bewusstsein müssen wir zunehmend verankern –, dass
    Entwicklungszusammenarbeit nicht nur eine „Sache der
    guten Menschen“ ist, wie einige dachten und vielleicht
    immer noch denken. Nein, die Entwicklungszusammen-
    arbeit liegt auch in unserem eigenen Interesse.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Menschen haben doch gespürt: Entweder wir bringen
    Sicherheit für die Menschen in allen Regionen der Welt
    oder die Unsicherheit steht im wahrsten Sinne des Wortes
    vor unserer Haustür. Das ist eine grundlegende Verände-
    rung im Denken, die auch Konsequenzen haben muss.
    Deswegen sage ich – to whom it my concern –: Die heu-
    tigen Haushaltsberatungen können nur der Auftakt für
    eine deutliche und dauerhafte Trendwende des Entwick-
    lungshaushalts in den vor uns liegenden Jahren sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das müssen alle hören und daraus Konsequenzen ziehen.
    Wir brauchen ein „Entwicklungsjahr“, in dem es da-

    rum gehen muss, greifbare Fortschritte für eine sozial
    gerechte und ökologisch tragfähige Gestaltung der Glo-
    balisierung zu erzielen. Deshalb geht es darum, die anste-
    henden Konferenzen zur Entwicklungszusammenarbeit,
    zum Beispiel die Konferenz zur Entwicklungsfinanzie-
    rung im März in Monterrey


    (Zuruf von der CDU/CSU: Was wollt ihr denn da auf den Tisch legen?)


    und die Konferenz in Johannesburg für nachhaltige Ent-
    wicklung – „Rio plus 10“ – zu nutzen, um dieses Bündnis
    der globalen Verantwortung zwischen Industrie- und Ent-
    wicklungsländern auch hinsichtlich der Finanzierung der
    Entwicklungszusammenarbeit voranzubringen.

    Wir alle wissen, dass Entwicklungspolitik als langfris-
    tige Friedenspolitik nicht nur in Krisenzeiten und bei aku-
    ter Bedrohung durch Terror Konjunktur haben darf, son-
    dern diese dauerhaft haben muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der PDS)





    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
    20164


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wenn wir das Ziel erreichen wollen, die Armut zu halbie-
    ren, dann heißt das auch, dass wir in den Haushalten, und
    zwar auch in denen, die noch vor uns stehen, Konsequen-
    zen ziehen müssen. Ich kämpfe dafür. Jeder weiß, dass ich
    unter Einsatz meiner Person auch bei diesem Haushalt
    dafür gekämpft habe.

    Was wir im Bundestag bei der Debatte zum Einsatz der
    Bundeswehr im Zusammenhang mit den terroristischen
    Angriffen auf die USA– leider nicht mit Zustimmung der
    Oppositionsfraktionen – erreicht haben, ist die Veranke-
    rung der Formulierung, dass wir das Ziel „0,7 Prozent des
    Bruttoinlandsproduktes für die Entwicklungszusammen-
    arbeit“ schrittweise und in festgelegten Abschnitten errei-
    chen wollen. Dieses Ziel will ich hier noch einmal aus-
    drücklich betonen. Die Bundesregierung wird dieses Ziel,
    das die Vorgängerregierung völlig aus dem Auge verloren
    hatte, schrittweise und nach einem transparenten Zeitplan
    umsetzen. Darauf können Sie sich verlassen und darauf
    können sich auch die Menschen in den Entwicklungslän-
    dern verlassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    An die Adresse der CDU darf ich einmal Folgendes sa-
    gen: Liebe Kollegen und Kolleginnen, wenn Sie den An-
    trag, den Sie formuliert haben, doch mit dem verglichen
    hätten, was Sie gemacht haben! Sie haben 1992 an dem
    Beschluss des Gipfels von Rio mitgewirkt. Da betrugen
    die Mittel für die offizielle Entwicklungszusammenarbeit,
    „official development aid“, in Deutschland 0,37 Prozent
    des Bruttosozialprodukts. Dann ging es Jahr für Jahr ab-
    wärts, bis herunter auf 0,26 Prozent im Jahr 1998. Das
    heißt: Sie haben das genaue Gegenteil dessen gemacht,
    was Sie heute fordern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Im Übrigen bin ich es aber leid, dass wir parteipolitisch

    dauernd herumstreiten. Lassen Sie uns doch gemeinsam
    dafür sorgen, dass die Stimmung und die Erwartung in der
    Bevölkerung im Hinblick darauf, dass sich etwas ändern
    muss, vorangebracht wird, damit Fortschritte erreichbar
    werden, die schließlich den Menschen helfen, für die wir
    alle uns engagieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte noch ein
    paar Punkte nennen, die wir angepackt haben bzw. die
    noch angepackt werden müssen.

    Erstens, Armutsbekämpfungsprogramm. Es hieß
    hier, es seien zusätzlich 40 Millionen Euro für dieses Pro-
    gramm verankert worden. Aber die Wahrheit ist doch
    – das muss jeder dazusagen –: 925 Millionen Euro im ge-
    samten Haushalt der Entwicklungszusammenarbeit sind
    auf Armutsbekämpfung orientiert. Wir haben jedenfalls
    vonseiten der OECD vor wenigen Tagen ein riesiges Lob
    dafür bekommen, dass wir uns auf das Armutsminde-
    rungsziel verpflichtet und dieses Armutsbekämpfungs-
    programm vorgelegt haben. Das wird verankert und ent-
    sprechend umgesetzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zweiter Punkt, Aidsbekämpfung. 70 Millionen Euro
    haben wir schon für die bilaterale Arbeit verankert. Ich bin
    aber dagegen, dass wir hier mit Scheuklappen antreten.
    Dass wir es geschafft haben, bei der WTO-Konferenz
    dafür zu sorgen, dass die Entwicklungsländer billige
    Medikamente zur Aidsbekämpfung in ihrem eigenen
    Land erzeugen oder in ihr Land einführen können, ist
    doch ein größerer entwicklungspolitischer Erfolg, als ihn
    ein kleiner Etat mit einem bestimmten Millionenbetrag
    vielleicht erreichen kann.


    (Zuruf von der FDP: Der Kanzler hat was anderes versprochen!)


    – Wir reden über Politik und nicht über einzelne Striche
    im Kalender. Ich bitte Sie!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dieses neue Denken und nicht das Fixieren auf die Uralt-
    kämpfe, die ausgetragen worden sind, bringt uns voran.

    Wir finanzieren den globalen Fonds zur Bekämpfung
    von Aids, Malaria und Tuberkulose im Umfang von
    150 Millionen Euro. Die werden wir nach den Ergebnis-
    sen der Verhandlungen über den Fonds schrittweise in den
    Haushalt einstellen.


    (Ina Albowitz [FDP]: Wann denn? In diesem Haushalt ist nichts drin!)


    Dritter Punkt, Handelsliberalisierung. Herr Günther,
    was Sie gesagt haben, ist ja alles wunderbar. Aber wer hat
    denn die „Everything-but-arms-Initiative“, nämlich die
    Möglichkeit der ärmsten Entwicklungsländer, alle Güter
    in die EU zu exportieren, durchgesetzt? – Das haben wir
    durchgesetzt! Ich weiß, wie die Agrarpolitik der früheren
    Regierung ausgesehen hat. Das haben erst wir geändert
    dahin gehend, dass die Agrarinteressen zugunsten der
    Entwicklungsländer zurückgedrängt worden sind. Das ist
    ein Riesenerfolg.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der beteiligte frühere Minister weiß genauso wie ich, wo-
    von die Rede ist. Das ist ein großer Erfolg und muss in der
    WTO-Runde, die jetzt begonnen hat, seine Fortsetzung
    finden. Gleiches gilt für die Reduzierung der Export-
    erstattungen.

    Eines ist auch klar: Wir müssen den ärmsten Entwick-
    lungsländern im Rahmen der technischen Zusammenar-
    beit mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen – und
    wir werden das auch tun –, damit sie handelspolitisch von
    der Globalisierung profitieren können. Von selbst kommt
    das nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben zum Teil gar nicht die entsprechenden gesetzli-
    chenVoraussetzungenundbrauchendeshalbUnterstützung.
    Sonst werden sie die Globalisierung als Last empfinden.

    Viertens. Afrikawar und ist nach wie vor eine Schwer-
    punktregion der deutschen Entwicklungszusammenar-
    beit. Ich bin froh, dass Frau Kollegin Eid, die Parlamen-
    tarische Staatssekretärin in unserem Ministerium, als




    Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

    20165


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    persönliche Beauftragte des Bundeskanzlers das Konzept
    für den G-8-Gipfel mit vorbereitet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Für den gesamten Bereich Afrika stehen in der bilateralen
    Entwicklungszusammenarbeit 400 Millionen Euro zur
    Verfügung.

    Fünftens. Wir haben das Cotonou-Abkommen be-
    schlossen; es ist vor 14 Tagen vom Deutschen Bundestag
    ratifiziert worden. Ich finde, es ist eine Schande, dass das
    sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen
    ist. Nach diesem Abkommen werden 13,8 Milliar-
    den Euro über fünf Jahre zur Verfügung gestellt, davon
    der zweitgrößte Betrag, 3,2Milliarden Euro, von der Bun-
    desrepublik Deutschland. Dieses Konzept macht deutlich:
    Ja, es geht zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.
    Ja, ein fairer Interessenausgleich ist möglich. Das haben
    wir voran gebracht. Das ist ein Riesenerfolg, zumal für die
    afrikanischen Länder.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Ministerin, Sie
haben die vorgesehene Zeit schon ein wenig überzogen.

Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Ich
wollte zum Schluss sagen, liebe Kolleginnen und Kolle-
gen: Die Entwicklungszusammenarbeit hat sich verän-
dert, nicht nur nach dem 11. September, sondern auch
schon vorher. Wir brauchen zum Beispiel mehr Akteure.
Herr Hübner, die 500 Unternehmen, mit denen wir in der
Entwicklungszusammenarbeit partnerschaftlich zusam-
menarbeiten, tun etwas für erneuerbare Energie, für Ener-
gieeffizienz, für den Wassersektor. Das ist doch Klasse.
Warum sollen wir das aus öffentlichen Mitteln der
Entwicklungszusammenarbeit bezahlen, wenn der private
Sektor in dem Bereich tätig werden kann?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Letztlich ergeht mein Appell an Sie alle, liebe Kolle-
ginnen und Kollegen. Ich kenne solche Situationen, in de-
nen man das Gefühl hat: Jetzt geht es finanziell um viel.
Es geht darum, dass wir den Weg fortsetzen, der zu Kon-
fliktlösungen führt, mit denen wir verhindern, dass erst
dann Mittel zur Verfügung stehen, wenn Katastrophen
eingetreten sind.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Lassen Sie uns dazu beitragen, dass wir die Mittel vorher
einsetzen, und lassen Sie uns eine Politik betreiben, die
versucht, im Interesse der Menschen Katastrophen zu ver-
hindern. Für diese Politik müssen wir stehen.

Ich bedanke mich sehr herzlich.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Als Letzter in dieser
    Aussprache hat der Kollege Klaus-Jürgen Hedrich für die
    CDU/CSU-Fraktion das Wort.