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  • tocInhaltsverzeichnis
    Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . 20033 A Begrüßung des Vizepräsidenten des spani- schen Abgeordnetenhauses, Herrn Lopez, und seiner Delegation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20038 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 20033 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 B 16. Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 14/7304, 14/7321) . . . . . . . 20033 B Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20033 D Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 20038 C Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20048 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20053 A Hans-Peter Repnik CDU/CSU . . . . . . . . . 20055 D Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 20057 B Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 D Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20060 A Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20064 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20073 D Dr. Hermann Otto Solms FDP . . . . . . . . . . . . 20076 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20078 C Klaus Hagemann SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 20081 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 20083 D Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20085 D Peter Hintze CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20087 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20089 C 17. Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 14/7305, 14/7321) . . . . . . . 20092 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20092 A Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20094 A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . . . . . . . . 20098 B Uta Titze-Stecher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20102 D Wolfgang Gehrcke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 20104 D Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . . . . . . . . . 20106 D Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . . . . . . 20108 A Joseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . . 20110 A Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20113 C Plenarprotokoll 14/204 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 I n h a l t : Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 D Volker Rühe CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20117 B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 20118 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 20119 A Dr. Elke Leonhard SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20120 C Steffen Kampeter CDU/CSU (zur GO) . . . . . 20121 C 18. Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 14/7313, 14/7321) . . . . . . . 20121 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 20122 A Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20124 D Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . . . . . . . 20127 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20128 C Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20131 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20131 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20132 A Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 20133 B Volker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20134 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg 20137 A Helmut Rauber CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Hildebrecht Braun (Augsburg) FDP . . . . . . . . 20142 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 D Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 D Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20147 B Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . 20149 A, B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20149 D, 20152 C 19. Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 14/7317, 14/7321) . . . . . . . 20154 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 20154 D Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 C Joachim Günther (Plauen) FDP . . . . . . . . . . . 20159 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20160 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20162 C Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20163 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . 20166 C 28. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 14/7315, 14/7321) . . . . . . . 20168 B Jochen Borchert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20168 C Waltraud Lehn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20170 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20173 A Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20175 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . 20176 C Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . 20177 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . . . . . . . 20178 D Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . 20180 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20182 C Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20185 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20187 B Christoph Matschie SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 20189 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20192 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20193 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 20192 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 204. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 28. November 2001 20193 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 28.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 28.11.2001 Frick, Gisela FDP 28.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 28.11.2001 Peter Girisch, Georg CDU/CSU 28.11.2001 Hauer, Nina SPD 28.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 28.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 28.11.2001 Jünger, Sabine PDS 28.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 28.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 28.11.2001 Müller (Berlin), PDS 28.11.2001* Manfred Nahles, Andrea SPD 28.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 28.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 28.11.2001 Schenk, Christina PDS 28.11.2001 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 28.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 28.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 28.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 28.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 28.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 28.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 28.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 28.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 28.11.2001 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael von Schmude


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsi-

    dentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Bundes-
    haushalt 2002 weist bekanntlich eine Steigerungsrate
    von 1,5 Prozent auf. Nahezu alle Einzelpläne werden
    deutlich angehoben, bis auf den Haushalt des Bundes-
    ministers für Wirtschaft und Technologie, der – aber
    das kennen wir ja – einem ständigen Auszehrungspro-
    zess unterlegen ist, und den Einzelplan 23 des Bun-
    desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
    und Entwicklung, der erneut zurückgefahren wird,
    diesmal um 2,5 Prozent, also um 98,272 Millionen
    Euro. Bemerkenswert ist, dass der Kabinettsentwurf
    vom Frühsommer dieses Jahres sogar noch eine Kür-
    zung um 205 Millionen Euro vorsah. Der Bundesfi-
    nanzminister schrieb dazu in seinem Schnellbrief vom
    8. Juni 2001, ganz am Ende, sozusagen unter „ferner
    liefen“:

    Die Bundesregierung setzt damit die bisherige
    Planungslinie konsequent fort, stellt eine stabile Ba-
    sis für die Gestaltung der Entwicklungspolitik der
    nächsten Jahre sicher.




    Vizepräsidentin Anke Fuchs
    20154


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ursula Lietz
    Walter Link (Diepholz)

    Eduard Lintner
    Dr. Klaus W. Lippold

    (Offenbach)


    Dr. Manfred Lischewski
    Wolfgang Lohmann

    (Lüdenscheid)


    Julius Louven
    Dr. Michael Luther
    Erich Maaß (Wilhelmshaven)

    Dr. Martin Mayer

    (Siegertsbrunn)


    Dr. Michael Meister
    Friedrich Merz
    Hans Michelbach
    Meinolf Michels
    Dr. Gerd Müller
    Bernward Müller (Jena)

    Claudia Nolte
    Franz Obermeier
    Friedhelm Ost
    Eduard Oswald
    Norbert Otto (Erfurt)

    Dr. Peter Paziorek
    Anton Pfeifer
    Dr. Friedbert Pflüger
    Beatrix Philipp
    Ronald Pofalla
    Marlies Pretzlaff
    Thomas Rachel
    Hans Raidel
    Helmut Rauber
    Christa Reichard (Dresden)

    Erika Reinhardt
    Hans-Peter Repnik

    Klaus Riegert
    Dr. Heinz Riesenhuber
    Franz Romer
    Hannelore Rönsch

    (Wiesbaden)


    Heinrich-Wilhelm Ronsöhr
    Dr. Klaus Rose
    Kurt J. Rossmanith
    Dr. Christian Ruck
    Volker Rühe
    Anita Schäfer
    Dr. Wolfgang Schäuble
    Hartmut Schauerte
    Heinz Schemken
    Dr. Gerhard Scheu
    Norbert Schindler
    Bernd Schmidbauer
    Christian Schmidt (Fürth)

    Dr.-Ing. Joachim Schmidt

    (Halsbrücke)


    Andreas Schmidt (Mülheim)

    Michael von Schmude
    Dr. Andreas Schockenhoff
    Dr. Rupert Scholz
    Reinhard Freiherr von
    Schorlemer

    Dr. Erika Schuchardt
    Gerhard Schulz
    Diethard Schütze (Berlin)

    Dr. Christian Schwarz-
    Schilling

    Wilhelm Josef Sebastian
    Horst Seehofer
    Heinz Seiffert
    Dr. h. c. Rudolf Seiters
    Werner Siemann

    Johannes Singhammer
    Bärbel Sothmann
    Margarete Späte
    Wolfgang Steiger
    Erika Steinbach
    Andreas Storm
    Dorothea Störr-Ritter
    Max Straubinger
    Matthäus Strebl
    Thomas Strobl (Heilbronn)

    Edeltraut Töpfer
    Dr. Hans-Peter Uhl
    Arnold Vaatz
    Angelika Volquartz
    Andrea Voßhoff
    Peter Weiß (Emmendingen)

    Gerald Weiß (Groß-Gerau)

    Annette Widmann-Mauz
    Heinz Wiese (Ehingen)

    Hans-Otto Wilhelm (Mainz)

    Klaus-Peter Willsch
    Bernd Wilz
    Willy Wimmer (Neuss)

    Matthias Wissmann
    Dagmar Wöhrl
    Aribert Wolf
    Elke Wülfing
    Peter Kurt Würzbach
    Wolfgang Zeitlmann
    Benno Zierer
    Wolfgang Zöller
    BÜNDNIS 90/
    DIE GRÜNEN
    Volker Beck (Köln)

    Angelika Beer

    Matthias Berninger
    Grietje Bettin
    Ekin Deligöz
    Dr. Thea Dückert
    Franziska Eichstädt-Bohlig
    Dr. Uschi Eid
    Hans-Josef Fell
    Andrea Fischer (Berlin)

    Joseph Fischer (Frankfurt)

    Katrin Göring-Eckardt
    Gerald Häfner
    Winfried Hermann
    Antje Hermenau
    Kristin Heyne
    Ulrike Höfken
    Michaele Hustedt
    Dr. Angelika Köster-Loßack
    Steffi Lemke
    Dr. Helmut Lippelt
    Dr. Reinhard Loske
    Oswald Metzger
    Kerstin Müller (Köln)

    Winfried Nachtwei
    Christa Nickels
    Cem Özdemir
    Simone Probst
    Christine Scheel
    Irmingard Schewe-Gerigk
    Rezzo Schlauch
    Albert Schmidt (Hitzhofen)

    Werner Schulz (Leipzig)

    Christian Sterzing
    Hans-Christian Ströbele
    Jürgen Trittin
    Dr. Ludger Volmer
    Helmut Wilhelm (Amberg)


    Angesichts dieser Streichpolitik seit 1999 spricht blanker
    Zynismus aus diesen Worten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Carsten Hübner [PDS])


    Gemäß dem Motto „kräftig reinschneiden, dann wieder
    etwas weiße Salbe plus ein Trostpflaster“ – im Haushalt
    2002 in Form von 102Millionen Euro aus dem DEG-Ver-
    kauf – hat der Bundesfinanzminister wieder einmal ver-
    sucht, die Entwicklungshilfe als Steinbruch zu missbrau-
    chen. Ohne den 11. September hätte sich an dieser
    Sachlage überhaupt nichts mehr geändert. Sie, Frau Mi-
    nisterin, profitieren ebenso wie Ihr Kollege Scharping von
    den zwischenzeitlich eingetretenen weltweiten Verände-
    rungen. Aus dem Antiterrorprogramm in Höhe von ins-
    gesamt 1,472 Milliarden Euro erhalten Sie für Ihr Haus
    102 Millionen Euro Barmittel, aber nur Verpflichtungser-
    mächtigungen über 40 Millionen Euro. Man glaubt an ei-
    nen Schreibfehler. Die Planungssicherheit, die sich hie-
    raus ergibt, kann nur als völlig unzureichend bezeichnet
    werden. Zudem weigert sich der Bundesfinanzminister,
    dieses Geld im Einzelplan auszuweisen, obwohl eine ge-
    naue Aufteilung des Betrages auf alle Einzelpositionen
    Ihres Etats vorgenommen wurde. Darin kommt nicht nur
    das Misstrauen, sondern auch die Geringschätzung der
    Entwicklungshilfepolitik durch jene im Bundesfinanzmi-
    nisterium zum Ausdruck, die die Entwicklungshilfe für
    überflüssig, ja für herausgeschmissenes Geld halten.

    Rechnet man also die aus der Terrorismusbekämpfung
    zur Verfügung gestellten Mittel mit dem Ansatz des Ein-
    zelplanes 23 zusammen, so ergibt sich gerade einmal eine
    schwarze Null gegenüber dem laufenden Jahr und ein Mi-
    nus von rund 300Millionen Euro gegenüber dem Etat von
    1998, dem letzten Etat der CDU/CSU-geführten Bundes-
    regierung.

    Der Bundeskanzler testet jetzt mit ruhiger Hand die
    Belastbarkeit der Rezession, indem der Steuerzahler Steu-
    ererhöhungen – ich nenne Versicherung- und Tabaksteuer
    sowie Mehrwertsteuer – in Höhe von voraussichtlich
    7 Milliarden DM – unbefristet, versteht sich – aufgebür-
    det werden. Diese Überfinanzierung des Antiterrorpro-
    gramms dient in Wahrheit dem Stopfen von Haushalts-
    löchern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Diesen Trick kennen wir bereits durch die Einführung der
    Ökosteuer. Das Manöver wird gänzlich durchsichtig,
    wenn man sieht, dass das Antiterrorprogramm angeblich
    langfristig angelegt sein soll, aber ausreichende
    Verpflichtungsermächtigungen verweigert werden.

    Angesichts der weltweiten Herausforderungen durch
    den Terrorismus ist ein solches Handeln unverantwort-
    lich. Es wird zu einem desaströsen Ergebnis führen, das in
    völligem Widerspruch zu den vollmundigen Solidaritäts-
    bekundungen der rot-grünen Bundesregierung steht.
    Noch im September 2000 hatte Bundeskanzler Schröder
    auf dem Millenniumsgipfel der UN die Halbierung der
    weltweiten Armut bis 2015 angekündigt. Dieses Verspre-

    chen hat die gleiche Qualität wie das bereits gebrochene
    Wort zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Unter Bundeskanzler Helmut Kohl war es üblich, dass
    die Bundesregierung auf den Anteil des BMZ-Haushalts
    hinwies, der eine direkte Wirkung auf den deutschen Ar-
    beitsmarkt hatte. Darauf legt die rot-grüne Bundesregie-
    rung offensichtlich keinen Wert mehr. Man würde das
    Thema Arbeitslosigkeit heute wahrscheinlich am liebsten
    totschweigen.

    Die Haushaltsberatungen haben gezeigt, dass bedauer-
    licherweise nicht nur die Regierung, sondern auch die Re-
    gierungsfraktionen Haushaltswahrheit und Haushalts-
    klarheit als überholte Grundsätze betrachten.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Na, na, na!)


    Die Krisenmittelveranschlagung außerhalb des BMZ-
    Haushalts nimmt dem Parlament die Möglichkeit einer di-
    rekten Zuordnung dieser Gelder und ein Stück parlamen-
    tarische Kontrolle. Aber man kann jetzt natürlich die
    Zuwendungsempfänger mit dem Hinweis auf die im Ein-
    zelplan 60 geparkten Mittel vertrösten und ruhig stellen.

    Unsere Anträge im Haushaltsausschuss auf konkrete
    Aufteilung wurden abgelehnt, weil dann, wenn unsere
    Forderungen umgesetzt worden wären, offenbar gewor-
    den wäre, dass die Erwartungen vieler Zuwendungsemp-
    fänger eben nicht erfüllt werden.

    Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Titel „Armuts-
    bekämpfung“ im Einzelplan 23. Da wird in einer Fußnote
    darauf hingewiesen, was alles daraus bezahlt werden soll:
    UN-Beiträge, die Sozialstruktur, die Stiftung, die Kir-
    chen, die sonstigen Nichtregierungsorganisationen, die
    Ernährungssicherheit, die finanzielle Zusammenarbeit
    und die technische Zusammenarbeit. Alle genannten Zu-
    wendungsempfänger haben jedoch eigene Haushaltstitel.
    Man will also offensichtlich mit diesem Sammeltitel be-
    rechtigte Mehrforderungen kurz halten und abblocken.
    Diese Mogelpackungen können nicht darüber hinwegtäu-
    schen, dass es für den BMZ-Haushalt eben nicht mehr
    Geld gibt.

    Unsere Erhöhungsforderungen im Haushaltsausschuss
    wurden von der Regierungsmehrheit fast ausnahmslos ab-
    gelehnt, obwohl Deckungsmöglichkeiten, zum Beispiel
    durch Forderungsverkäufe und Umschichtungen, mög-
    lich gewesen wären. Es ist geradezu beschämend, ja es
    zeugt von sozialer Kälte, dass nicht einmal der Kirchenti-
    tel bescheiden aufgestockt werden konnte, obwohl man
    bei den parteinahen Stiftungen die Verpflichtungsermäch-
    tigungen erheblich angehoben hat.

    Die Bundesregierung spricht von einer gestiegenen
    ODA-Quote. Ich kann mich noch gut an Folgendes erin-
    nern: Der Regierung Kohl hat 1998 die damalige Opposi-
    tion eine ODA-Quote von 0,22 Prozent zugestanden.
    Inzwischen ist das Bruttosozialprodukt um rund 100 Mil-
    liarden Euro gestiegen, der Einzelplan des BMZ jedoch
    um 300Millionen Euro zurückgefallen. Nach Adam Riese
    kann da die ODA-Quote nur fallen und nicht steigen.




    Michael von Schmude

    20155


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wenn Sie die ODA-Quote erhöhen wollen, dann müssen
    Sie für die Entwicklungshilfe mehr Geld zur Verfügung
    stellen oder aber das Bruttosozialprodukt muss rezes-
    sionsbedingt schrumpfen. Vielleicht setzen Sie ja auf eine
    solche Entwicklung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zusammenfassend muss leider festgestellt werden:
    Erstens. Der Einzelplan 23 nimmt unter der rot-grünen

    Bundesregierung wieder nicht an der allgemeinen Haus-
    haltsentwicklung teil und wird den neuen internationalen
    Herausforderungen in keiner Weise gerecht.

    Zweitens. Die Verpflichtungsermächtigungen sind völ-
    lig unzureichend für die Gestaltung einer vernünftigen,
    nachhaltigen Entwicklungspolitik.

    Drittens. Die mittelfristige Finanzplanung signalisiert
    für die Entwicklungshilfe einen langfristigen Abwärts-
    trend.

    Viertens. Die Nichtregierungsorganisationen werden
    hingehalten, vertröstet, ja sogar getäuscht.

    Fünftens. Die Länder der Dritten Welt werden in dem
    Glauben gelassen, dass die ODA-Quote von 0,7 Prozent
    ernst gemeint und in absehbarer Zeit realisierbar sei.

    Die Bundesregierung beschränkt sich wieder einmal
    auf Ankündigungen, haltlose Versprechungen und halb-
    herzige Schritte, statt finanzielle Zeichen zu setzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es geht wieder ein Stück internationale Glaubwürdigkeit
    und Berechenbarkeit der deutschen Entwicklungspolitik
    verloren. Die Entwicklungshilfe bleibt damit auch weiter-
    hin ein Stiefkind der rot-grünen Bundesregierung.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: So ist es!)


    Wir lehnen deshalb diesen Einzelplan ganz entschieden
    ab.

    Zum Schluss möchte ich mich dennoch bei den Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeitern Ihres Hauses, Frau Ministe-
    rin, dafür bedanken, dass sie versucht haben, aus diesen
    unschönen Vorgaben des Herrn Bundesfinanzministers
    wenigstens etwas zu machen. Auch möchte ich mich bei
    den Mitberichterstattern, insbesondere bei meinem Kolle-
    gen Dr. Schnell, für die langjährige und gute Zusammen-
    arbeit bedanken.

    Ich gehöre auch zu den Kolleginnen und Kollegen, die
    nicht mehr weitermachen werden. Aber ich verabschiede
    mich heute nicht für immer; denn wir werden im nächsten
    Jahr mit Sicherheit noch einen Nachtragshaushalt
    diskutieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nun erteile ich dem
Kollegen Dr. Emil Schnell das Wort für die SPD-Fraktion.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sie können ja sagen, dass Ihnen das alles Leid tut!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Emil Schnell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Verehrte Frau Präsidentin!
    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Es tut mir nicht
    Leid, Herr Kollege Austermann. Ich komme im Folgen-
    den darauf zu sprechen, warum es mir nicht Leid tut.

    Wir haben nun drei Monate lang ausgabewütige Oppo-
    sitionelle erlebt. Der Schuldenberg, den Sie uns hinterlas-
    sen haben, sollte noch weiter aufgetürmt werden,


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

    nach der Devise: Was gehen mich meine Schulden von
    gestern an. Die Maastricht-Kriterien werfen Sie schlicht
    über den Haufen.


    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist ja schlimmer als bei Wum und Wendelin!)


    Sie wollen nach der Devise „und Tschüss!“ weiter auf
    Kosten zukünftiger Generationen leben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Carsten Hübner [PDS]: Und was ist mit der jetzigen Generation?)


    Die PDS hat mehrfach Scheingegenfinanzierungsvor-
    schläge gebracht und will die Bundeswehr verhökern.


    (Dr. Barbara Höll [PDS]: Das stimmt doch überhaupt nicht! Können sie nicht richtig lesen?)


    Mir kommt es so vor, als lebten Sie in einer anderen Welt.
    Ich werde noch ansprechen, dass Sie den Eurofighter und
    andere Dinge verscheuern wollen. So wird aus der not-
    wendigen Konsolidierung und Nachhaltigkeit unserer Po-
    litik nichts.

    Wir haben in den letzten Jahren immer wieder betont,
    dass die Bedeutung der Entwicklungspolitik nicht un-
    terschätzt werden darf. Besonders nach den Terroran-
    schlägen vom 11. September ist das, so glaube ich, jedem
    klar geworden. Im präventiven Bereich ist sie das wich-
    tigste Instrument, eine Friedensinvestition neben den
    Möglichkeiten für einen fairen Handel.

    Entwicklungspolitische Anstrengungen, die dazu
    führen, dass Armutsbekämpfung, Zugang zu Arbeit,
    Bildung, Wasser, Ernährung und Gesundheitswesen,
    Konfliktprävention, humanitäre Hilfe, gute Regierungs-
    führung und Demokratisierung verbessert werden, sind
    wichtiger denn je. Das sind auf jeden Fall Möglichkeiten,
    dem Fundamentalismus weltweit den Nährboden zu ent-
    ziehen. Die Parteitage von SPD und Grünen haben des-
    halb sehr deutlich herausgearbeitet: Die entwicklungspo-
    litischen Anstrengungen müssen verstärkt und besser
    koordiniert werden, auch, wie ich hinzufüge, was die
    internationale, insbesondere die europäische Zusammen-
    arbeit angeht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Also Nachtragshaushalt!)


    Die Regierung hatte den Einzelplan 23 um circa
    200 Millionen Euro im Vergleich zu 2001 gekürzt. Die
    Ministerin hat erfolgreich gekämpft, sodass wir als Ko-
    alitionsfraktionen unmittelbar nach der Einbringung
    durch das Kabinett die Zusage gegeben haben, eine ent-




    Michael von Schmude
    20156


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    sprechende Aufstockung von 102 Millionen Euro auf den
    Weg zu bringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    – Ja, das ist erfreulich. – Schließlich wurden daraus
    104 Millionen Euro. Der Plafond stieg damit auf 3,7 Mil-
    liarden Euro. Die Verpflichtungsermächtigungen stiegen
    um 85 Millionen Euro auf 4,23 Milliarden Euro. Insge-
    samt also kann man sagen: Der Haushalt für wirtschaftli-
    che Zusammenarbeit und Entwicklung wurde im Laufe
    der Haushaltsberatungen für 2002 deutlich aufgewertet.

    Aus dem Antiterrorpaket stehen dem Einzelplan 23
    noch einmal 102Millionen Euro zur Verfügung, und zwar
    für ein Maßnahmenpaket, das aus drei Teilen besteht: der
    kurzfristigen Krisenbewältigung durch bilaterale Koope-
    rationsmaßnahmen, der Krisenprävention und Friedenssi-
    cherung durch strukturbildende und -erhaltende bilaterale
    Maßnahmen und der Krisenprävention und Friedenssi-
    cherung durch Ausbau der Kooperationsfähigkeit von
    UN-Entwicklungshilfeorganisationen und internationa-
    len Nichtregierungsorganisationen. Dafür werden immer-
    hin 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Was an-
    gesichts dieses zusätzlichen Pakets wichtig und
    unabdingbar ist, ist, dass das Ministerium insgesamt
    18 neue Stellen bekommen wird, um diese Aufgaben be-
    wältigen zu können.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich bin sehr froh, dass die UN-Flüchtlingshilfe,
    UNHCR, mit einem neuen Aktionsplan für Afghanistan
    ebenfalls unsere Bemühungen eines Wiederaufbaus un-
    terstützt. Bei der Betreuung von Flüchtlingen und deren
    Rückkehr werden afghanische Frauen erstmals wieder
    Arbeit finden können. Ich möchte dazu sagen, dass ich
    glücklich darüber bin, dass dort wieder – ich will es ein-
    mal so sagen – gesungen werden kann, dass die Menschen
    wieder ins Kino gehen und dass Mädchen wieder in die
    Schule gehen können.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)


    Ebenfalls werden aus dem Antiterrorpaket circa
    80Millionen Euro für einen Stabilitätspakt Afghanistan
    und 40 Millionen Euro Verpflichtungsermächtigungen
    bereitgestellt. Auch die politischen Stiftungen erhalten
    aus dem Antiterrorpaket zusätzlich 2,5Millionen Euro für
    ihre Aktivitäten in Afghanistan.

    Damit stehen dem Entwicklungsministerium im nächs-
    ten Jahr circa 3,88 Milliarden Euro zur Verfügung, also
    deutlich mehr als im Jahr 2001 – das sage ich an meinen
    Kollegen Michael von Schmude gerichtet –, auch wenn
    der Einzelplan selber als Plafond nicht diese Erhöhung er-
    fahren hat. Ich glaube, es ist wichtiger – wenn man das
    Formale einmal beiseite lässt –, zu sehen, in welcher Höhe
    Mittel für die Entwicklungspolitik tatsächlich zur Verfü-
    gung stehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben auch damit, dass die Mittel deutlich über de-
    nen von 2001 liegen, gezeigt, dass uns die Entwicklungs-
    politik sehr wichtig ist. Ich denke, das kann sich sehen las-
    sen und wird auch der neuen Lage im Zusammenhang mit
    dem internationalen Terrorismus gerecht. Für den Wie-
    deraufbau, für humanitäre Hilfe, Not- und Flüchtlings-
    hilfe sowie Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in
    Afghanistan ist somit Vorsorge getroffen.

    Nun zu einem Punkt, der ebenfalls viel diskutiert
    wurde, dem Stabilitätspakt Südosteuropa. Hierzu
    möchte ich anmerken, dass die Umsetzung der deutschen
    Zusage zum globalen Aids- und Gesundheitsfonds wahr-
    scheinlich Gegenstand der Haushaltsaufstellung 2003 und
    der Fortschreibung des Finanzplans bis 2006 sein wird.
    Das heißt, wir werden die Versprechen, die von den Ko-
    alitionsfraktionen gegeben wurden, im Parlament einlö-
    sen, aber zur rechten Zeit; die Mittel werden im nächsten
    Jahr in den Haushalt für 2003 eingestellt werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer’s glaubt, wird selig!)


    – Wir glauben das nicht nur; das wird passieren, Herr Kol-
    lege.

    Es gab mehrfach Streit um die Zuordnung der Antiter-
    rormittel. Der Kollege von Schmude hat das angedeutet.
    Sie ressortieren jetzt im Einzelplan 60. Aus Sicht von se-
    riösen, verantwortungsbewussten Haushältern ist das so
    in Ordnung. Selbst die FDPwar damit einverstanden. Nur
    die CDU/CSU hat nicht begriffen, was Haushaltskon-
    trolle tatsächlich bedeutet.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Wir kontrollieren doch nicht Ihre Ministerin! Das ist doch ein Misstrauen gegenüber Ihrer Ministerin!)


    Wenn klar ist, welche Projekte mittel- und langfristig gut
    laufen, welche Mittel in welchen Bereichen wirklich not-
    wendig sind, wird im nächsten Jahr für 2003 das Geld in
    die entsprechenden Einzelpläne eingestellt. Ich glaube,
    das ist eine vernünftige Verfahrensweise, mit der sich die
    große Mehrheit des Ausschusses einverstanden erklären
    konnte.

    Wir haben darüber hinaus – auch das ist vielleicht ein
    Argument gegen das, was der Kollege von Schmude hier
    angeführt hat – eine Haushaltssperre von jeweils 5 Milli-
    onen Euro in den Bereichen Auswärtiges Amt und
    Entwicklungspolitik eingeführt. Auch darüber werden die
    Kontrolle und die Mitwirkung des Haushaltsausschusses
    und damit natürlich des ganzen Parlamentes sichergestellt
    werden können. Ich denke, das ist ein hinreichendes In-
    strument für diese Kontrolle.

    An dem Antiterrorpaket werden ebenfalls die Kir-
    chen, die politischen Stiftungen, die NGOs und unsere
    Durchführungsorganisationen, also die bewährten Instru-
    mente der Entwicklungspolitik, mit einer erheblichen
    Zahl von Projekten beteiligt sein. Es gibt eine Zusage der
    politischen Leitung des BMZ, dass dort auf Aus-
    gewogenheit geachtet werden wird. Ich denke, das ist
    auch für die angesprochenen Institutionen eine vernünf-
    tige Lösung; denn so ist gesichert, dass sie auch im




    Dr. Emil Schnell

    20157


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    nächsten Jahr mit den finanziellen Zuwendungen zu-
    rechtkommen werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch die politische Leitung des Auswärtigen Amtes
    hat eine Zusage im Haushaltsausschuss gegeben. Es ging
    um eine nicht unwichtige Frage, und zwar die Frage der
    Reduzierung der Planstellen der Entwicklungsreferen-
    ten in den Botschaften. Die politische Leitung des Aus-
    wärtigen Amtes hat uns ganz klar gesagt – das steht auch
    im Protokoll –, dass die Referentenstellen nur mit 1,5 Pro-
    zent an den Stelleneinsparungen im Hause beteiligt sind.
    Es wird also nicht das passieren, was vom Auswärtigen
    Amt angedroht worden war, nämlich dass man die Refe-
    rentenstellen überproportional an den Stellenstreichungen
    beteiligt. Das ist vom Tisch. Ich denke, wir haben da eine
    gute Lösung erreicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ina Albowitz [FDP]: Was ist denn das für ein Politikverständnis?)


    Lassen Sie mich ganz kurz etwas zu einigen einzelnen
    Titeln sagen, die wir aufgestockt haben und die von
    größerer Bedeutung sind. Ich möchte betonen, dass das in
    großer Übereinstimmung mit den Vorschlägen des Aus-
    schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
    wicklung und natürlich auch mit unserer Facharbeits-
    gruppe geschehen ist.

    Ich möchte folgende Titel anführen: Es geht zum einen
    um die „Förderung der entwicklungspolitischen Bil-
    dung“ und hier speziell um das ASA-Programm, das wir
    mit gerade einmal 50 000 Euro aufstocken. Da fehlt leider
    das Geld, das die Bundesländer nicht mehr geben wollen.
    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal beklagen, dass
    sich die Bundesländer zunehmend aus der Entwicklungs-
    politik zurückziehen. Einige Länder tun dies voll-
    kommen,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Welche?)

    andere teilweise. Dies ist keine gute Entwicklung. Wir
    haben hiermit einen Weg gefunden, für diese Länder ein-
    zuspringen. In den nächsten Jahren muss man sehen, wie
    die Bundesländer damit klarkommen, diese Dinge zu fi-
    nanzieren. Es handelt sich um ein Arbeits- und Studien-
    aufenthaltsprogramm für Afrika, Asien und Lateiname-
    rika.

    Den Titel „Beiträge an die Vereinten Nationen“ ha-
    ben wir mit 10 Millionen Euro und die Verpflichtungser-
    mächtigungen dazu mit 3,6 Millionen Euro aufgestockt.
    Den Titel „Politische Stiftungen“ – diese Entscheidung
    wurde im Haushaltsausschuss parteiübergreifend, also
    einvernehmlich, getroffen – haben wir mit einer Ver-
    pflichtungsermächtigung von 15 Millionen Euro aufge-
    stockt. Ich glaube, dass mittelfristig eine ausreichende Fi-
    nanzierung der Stiftungen aus den verschiedenen
    Bereichen, das heißt aus dem Aktionsprogramm 2015, aus
    dem Antiterrorpaket und aus den anderen beschlossenen
    Maßnahmen, gesichert ist.

    Daneben gibt es einen wichtigen neuen Titel, und zwar
    das „Aktionsprogramm 2015“. Sie wissen, dass sich die

    Bundesregierung verpflichtet hat, aktiv an der Halbierung
    der Armut bis 2015 mitzuwirken. Dort wurden jetzt
    40 Millionen Euro bar eingestellt und immerhin 50 Milli-
    onen Euro Verpflichtungsermächtigung. Das ist nicht so
    viel, wie der Fachausschuss gerne gehabt hätte. Ich glaube
    aber, dass man damit arbeiten und beginnen kann, dort für
    die nächsten Jahre vertraglich einzusteigen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein besonderes Signal haben wir für unsere Nicht-
    regierungsorganisationen gesetzt, denen ich auch hier
    noch einmal herzlich für ihre engagierte und gute Arbeit
    – man muss sagen: weltweit – danke. Wir haben hier noch
    einmal 0,8 Millionen Euro zusätzlich draufgelegt, sodass
    es inzwischen 19,7 Millionen Euro sind. Das ist mehr, als
    im Einzelplan stand. Ich glaube, dass somit die Arbeit der
    NGOs gewährleistet ist. In der bilateralen finanziellen
    und der technischen Zusammenarbeit haben wir deutlich
    zugelegt. Ich möchte jetzt nicht näher darauf eingehen.

    Abschließend möchte ich noch die Erwartung bestär-
    ken, dass wir nicht jedes Jahr aufs Neue die Kürzungen
    des Entwicklungsetats im Laufe der Haushaltsberatungen
    in die Richtung korrigieren müssen, die das Parlament
    eindeutig formuliert und artikuliert hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der FDP: Sagen Sie das dem Finanzminister! – Zuruf von der CDU/CSU: Wiederhole das noch einmal!)


    Für die gute Zusammenarbeit im Sinne der Entwick-
    lungspolitik gilt mein Dank den Häusern – dem BMZ,
    dem BMF und dem Bundesrechnungshof –, meinen Kol-
    leginnen und Kollegen aus der Facharbeitsgruppe und
    natürlich besonders meinen Kollegen aus der Haushalts-
    arbeitsgruppe. Ich bitte um Zustimmung aller Fraktionen
    zu diesem deutlich aufgewerteten Einzelplan 23.

    Wir lehnen die vorliegenden Entschließungsanträge
    und Anträge ab. Sie haben dort im Wesentlichen Er-
    höhungen ohne Deckung in folgender Größenordnung ge-
    fordert.