Rede:
ID1420313400

insert_comment

Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14203

  • date_rangeDatum: 27. November 2001

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 11:00 Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 20:52 Uhr

  • fingerprintRedner ID: Nicht erkannt

  • perm_identityRednertyp: Präsident

  • short_textOriginal String: Vizepräsidentin Petra Bläss: info_outline

  • record_voice_overUnterbrechungen/Zurufe: 0

  • subjectLänge: 13 Wörter
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 13
    1. Die: 1
    2. letzte: 1
    3. Rednerin: 1
    4. indieser: 1
    5. Debatte: 1
    6. ist: 1
    7. die: 1
    8. Kollegin: 1
    9. Dr.: 1
    10. Maria: 1
    11. Böhmer: 1
    12. für: 1
    13. dieCDU/CSU-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Bundesminister a. D. Dr. Gerhard Stoltenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 A Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2002 (Haushaltsgesetz 2002) (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . 19917 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2001 bis 2005 (Drucksachen 14/6801, 14/7324, 14/7538) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19917 C 1. Einzelplan 01 Bundespräsident undBundespräsidialamt (Drucksachen 14/7301, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 14/7302, 14/7321) . . . . . . . 19917 D 3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 14/7303, 14/7321) . . . . . . . 19918 A 4. Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 14/7308, 14/7321) . . . . . . . 19918 A in Verbindung mit 5. Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 14/7319) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 6. Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 14/7320) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 B in Verbindung mit 7. Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Steu- erverkürzungen bei der Umsatzsteuer und anderen Steuern (Steuerverkürzungs- bekämpfungsgesetz) (Drucksachen 14/6883, 14/7085, 14/7470, 14/7471, 14/7536) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19918 C in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung Plenarprotokoll 14/203 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 I n h a l t : der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1999 bis 2002 (18. Subventions- bericht) (Drucksache 14/6748) . . . . . . . . . . . . . . . 19918 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dietrich Austermann, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Nachtragshaushalt zur Korrektur der Entwicklung der Bundesfinanzen vorlegen (Drucksachen 14/5449, 14/6339) . . . . . . . 19919 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . 19919 A Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 19923 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS . . . . . . . . . . . . 19924 C Dr. Günter Rexrodt FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . 19928 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19932 A Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19937 A Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . 19939 A Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19947 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19951 C Peter Rauen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19952 B Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19954 B Heidemarie Ehlert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 19956 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . . . . . . . . . 19957 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 19958 B Lydia Westrich SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19960 B Susanne Jaffke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 19961 C Jörg-Otto Spiller SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19963 B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19964 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 19966 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19967 C 11. Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 14/7307, 14/7321) . . . . . . . 19970 B in Verbindung mit 12. Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 14/7321) . . . . . . . . . . . . . . . 19970 B Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 19970 C Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19972 A Rainer Funke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19974 C Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19976 A Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 19978 A Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19979 A Albrecht Feibel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 19979 D Norbert Geis CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 19982 B Carsten Schneider SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19984 C 13. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 14/7306, 14/7321) . . . . . . . 19984 D in Verbindung mit 14. Einzelplan 33 Versorgung (Drucksachen 14/6800, 14/7537) . . . . . . . 19984 D Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19985 A Gunter Weißgerber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 19987 A Dr. Werner Hoyer FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19988 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19991 D Ulla Jelpke PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19994 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 19996 C Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19997 C Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . 19998 B Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20001 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20003 B Lothar Mark SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20004 A Erwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20005 B Otto Schily SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20006 B Dieter Wiefelspütz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20008 A Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20009 B Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 20012 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001II 15. Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 14/7316, 14/7321) . . . . . . . 20013 C Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . . . . . . . 20013 D Antje-Marie Steen SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015 C Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20018 A Christian Simmert BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20019 D Monika Balt PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20021 A Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 20022 B Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20023 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 20027 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20029 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 20031 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis-Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem An- trag der Bundesregierung zum Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte bei der Un- terstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Ver- einten Nationen und des Art. 5 des Nordat- lantikvertrags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verbunden mit dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 3 und Zusatztagesordnungs- punkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20031 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 III Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 Dr. Maria Böhmer 20029 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 201. Sitzung, Seite 19843 (B), 1. Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Für sehr bedeutsam hält die PDS-Fraktion in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Beratungen über den Gesetzentwurf im federführenden Bundestagshaushaltsaus- schuss auch eine grundlegende Neuordnung der parlamentarischen Kontrolle auf dem Gebiet der Schuldenpolitik des Bundes einvernehmlich zwischen allen Fraktionen durchgesetzt werden könnte.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 2001 20031 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Gila DIE GRÜNEN Beck (Bremen), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Marieluise DIE GRÜNEN Behrendt, Wolfgang SPD 27.11.2001 Buntenbach, Annelie BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 DIE GRÜNEN Follak, Iris SPD 27.11.2001 Friedrich (Altenburg), SPD 27.11.2001 Peter Dr. Grehn, Klaus PDS 27.11.2001 Großmann, Achim SPD 27.11.2001 Haack (Extertal), SPD 27.11.2001 Karl-Hermann Hauer, Nina SPD 27.11.2001 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 27.11.2001 Hörster, Joachim CDU/CSU 27.11.2001 Jünger, Sabine PDS 27.11.2001 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 27.11.2001 Kramme, Anette SPD 27.11.2001 Kraus, Rudolf CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Küster, Uwe SPD 27.11.2001 Lennartz, Klaus SPD 27.11.2001 Lippmann, Heidi PDS 27.11.2001 Lüth, Heidemarie PDS 27.11.2001 Maaß (Wilhelmsha- CDU/CSU 27.11.2001 ven), Erich Müller (Berlin), PDS 27.11.2001** Manfred Nahles, Andrea SPD 27.11.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 27.11.2001 Ostrowski, Christine PDS 27.11.2001 Reiche, Katherina CDU/CSU 27.11.2001 Ronsöhr, CDU/CSU 27.11.2001 Heinrich-Wilhelm Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 27.11.2001 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 27.11.2001 Rübenkönig, Gerhard SPD 27.11.2001 Rühe, Volker CDU/CSU 27.11.2001 Schenk, Christina PDS 27.11.2001 Schlee, Dietmar CDU/CSU 27.11.2001 Schultz (Everswinkel), SPD 27.11.2001 Reinhard Dr. Freiherr von CDU/CSU 27.11.2001 Stetten, Wolfgang Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 27.11.2001 Dr. Thomae, Dieter FDP 27.11.2001 Wiesehügel, Klaus SPD 27.11.2001 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 27.11.2001 Margareta DIE GRÜNEN Dr. Zöpel, Christoph SPD 27.11.2001 ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rüdiger Veit, Konrad Gilges, Harald Friese, Klaus Barthel (Starnberg), Reinhold Hemker, Konrad Kunick, Götz-Peter Lohmann (Neubrandenburg), Dr. Christine Lucyga, Adolf Ostertag, Renate Rennebach, Gudrun Roos, René Röspel, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Ottmar Schreiner, Sigrid Skarpelis- Sperk und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung zum Ein- satz bewaffneter deutscher Streitkräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung derVereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolution 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen verbunden mit dem Antrag des Bundes- kanzlers gem. Art. 68 des Grundgesetzes (Tagesordnungspunkt 3 und Zusatzpunkt 4) entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Wir erklären, dass wir dem Antrag des Bundeskanzlers gem. Art. 68 GG, den er in Verbindung mit dem Antrag der Bundesregierung „Einsatz bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ gestellt hat, zustimmen. Wir stim- men zu in Anbetracht der Konsequenzen einer Ablehnung für die politische, soziale und wirtschaftliche Entwick- lung, die weiter dazu führen könnten, dass die von uns un- eingeschränkt getragene sozialdemokratisch-bündnis- grüne Bundesregierung an ihr Ende kommen könnte. Eine andere Regierungskoalition würde die politische, soziale und wirtschaftliche Lage für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die gesellschaftlich Benachteiligten si- cher verschlechtern und sie zu den Leidtragenden einer nach rechts rückenden politischen Konstellation machen. Das können und wollen wir nicht verantworten! Uns ist der Konflikt zwischen der Regierungsfähigkeit der rot-grünen Koalition und unserer entschiedenen Ab- lehnung des Antrages auf „Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte ...“ aufgezwungen worden. Doch wird sich bei unserer Bejahung der Fortsetzung der sozialdemokra- tisch-bündnisgrünen Regierung nichts an unserem grund- sätzlichen Nein gegen den Einsatz der Bundeswehr außer- halb des NATO-Vertragsgebietes ändern. Erstens. Krieg ist nach unserer Überzeugung kein ge- eignetes Mittel im Kampf gegen den internationalen Ter- rorismus. Wir zweifeln im Bewusstsein der Folgen des Krieges, die für die Beteiligten und Unbeteiligten immer eine große Katastrophe bis zum Tode bedeuten, an dem Sinn der kriegerischen Maßnahmen. Zweitens. Aus prinzipiellen Gründen lehnt die Mehr- heit der Unterzeichner ab, dass die Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebietes zu Kampfhandlungen bereit- gestellt und eingesetzt wird. Drittens. Wir weisen die Bevollmächtigung der Bun- desregierung (Exekutive) über eine Bereitstellung von Kampfverbänden durch den Deutschen Bundestag zu- rück. Damit wird die Verantwortung des Parlaments (Legislative) über den Einsatz von Soldaten auf die Bun- desregierung übertragen und damit seine verfassungs- rechtlich gesicherte Verantwortung für ein verfassungs- gemäßes Gebot abgetreten. Viertens.Wir stehen in der Tradition der SPD, die stolz darauf ist, dass in der fast 140-jährigen Geschichte „die SPD das deutsche Volk nie in einen Krieg geführt hat“. Wir unterstellen damit nicht, dass die Entscheidung für die Bereitstellung der 3 900 Soldaten an die Regie- rung das Ende dieser Tradition bedeutet. Wir sehen viel- mehr die große Gefahr der Eskalation in der genannten Region. Fünftens. Wir haben berücksichtigt, dass die Legitima- tion für die kriegerischen Handlungen auf Grundlage des Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Art. 5 des Nordatlantikvertrages sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen gegeben ist, aber die Mehrheit der Unter- zeichner zweifelt wegen des Verstoßes gegen den völker- rechtlich anerkannten Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel die völkerrechtliche Legitimität des Bombar- dements auf afghanischem Gebiet an. Wir fordern im Rahmen dieser Erklärung nochmals nachdrücklich die Bundesregierung auf, alle ihre Mög- lichkeiten wahrzunehmen, um das menschliche Elend, was durch das Talibanregime sowie durch andere auto- ritäre und menschenverachtende Systeme in dieser Re- gion entstanden ist, zu lindern. Aus unserer eigenen eu- ropäischen Tradition der Aufklärung haben wir erfahren, dass die Emanzipation der Völker sowie ihrer Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen und ins- besondere einer sozialen Grundlage sowie der Herstel- lung von Menschenrechten und sozialen Rechten be- darf. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 27. November 200120032 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Das Wort hat die Bun-
    desministerin Christine Bergmann.

    Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Fa-
    milie, Senioren, Frauen und Jugend: Frau Präsidentin!
    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Eichhorn
    und Herr Luther, so viel bewusste Fehlinformationen,


    (Christian Simmert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Desinformation!)





    Maria Eichhorn

    20023


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    wie Sie hier geliefert haben, habe ich lange nicht mehr
    gehört. Ich werde im Einzelnen noch darauf zu sprechen
    kommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In einer Sache haben Sie, Frau Eichhorn, natürlich
    Recht: Wir haben gesagt, wir wollen die wirtschaftliche
    und soziale Lage der Familien spürbar verbessern. Genau
    das haben wir getan. Wir haben es nicht nur für die Fami-
    lien, sondern auch für die Jugendlichen getan.


    (Klaus Holetschek [CDU/CSU]: Nichts haben Sie getan!)


    – Hören Sie doch einmal zu. Das hören Sie nicht gerne,
    aber so ist es.

    Ich möchte auf die Grundsätze der Haushaltspolitik zu
    sprechen kommen, weil in der Haushaltspolitik nämlich
    deutlich wird, wie man mit den Zukunftschancen von Fa-
    milien und den Jugendlichen umgeht.


    (Beifall der Abg. Christel Humme [SPD])

    Konsolidierung bedeutet eben nicht, auf Kosten der

    nächsten Generation zu leben. Das wäre keine gute Fami-
    lien- und Jugendpolitik.


    (Beifall bei der SPD)

    Trotz der konsequenten Haushaltskonsolidierung haben
    wir natürlich im Haushalt 2002 deutliche Akzente gesetzt.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Wo denn? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Ich komme jetzt auf den Bereich der Jugendpolitik zu
    sprechen. Es ist schon gesagt worden, dass wir für diesen
    Bereich mehr Geld vorsehen. Sie können ja vielleicht
    noch rechnen. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir vor
    kurzem das erste Mal ein ressortübergreifendes Regie-
    rungsprogramm für die Jugendpolitik mit dem Titel
    „Chancen im Wandel“ auf den Tisch gelegt haben.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Christian Simmert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Klaus Holetschek [CDU/CSU]: Da steht doch nichts drin!)


    Damit schaffen wir verlässliche Rahmenbedingungen für
    die Zukunft, es geht dabei um Chancen auf Arbeit und Bil-
    dung. Wir fördern gezielt die Erziehung zu Demokratie.

    Ich komme jetzt auch gleich zu dem Punkt Jugend-
    arbeitslosigkeit, den Sie, Herr Luther, natürlich auch
    Frau Eichhorn und andere angesprochen haben. Natür-
    lich haben wir die Jugendarbeitslosigkeit kräftig zurück-
    geführt. Schauen Sie sich doch einmal die Zahlen von
    1998 an.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Wolfgang Dehnel [CDU/ CSU]: Was? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Wo denn?)


    Natürlich führen wir das JUMP-Programm, für das wir
    2 Milliarden DM zur Verfügung stellen, weiter fort. Wir
    sind damit noch nicht zufrieden und wissen, in welchen

    Regionen es noch hapert. Aber das erste Mal haben alle
    Jugendlichen ein Ausbildungsangebot bekommen.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Letzte Stelle in Europa!)


    – Was regen Sie sich denn so auf? Hören Sie es sich doch
    einmal an! – Wir haben in diesem Jahr eine positive Bi-
    lanz.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir wissen, dass wir damit vor allen Dingen im Osten
    noch Probleme haben,


    (Klaus Haupt [FDP]: Kommen Sie einmal nach Sachsen!)


    deswegen brauchen wir noch die Sonderprogramme.
    Aber das haben wir geschafft. Es ist klar, dass wir damit
    noch nicht zufrieden sind und noch mehr erreichen wol-
    len. Aber das müssen Sie doch wenigstens einmal zur
    Kenntnis nehmen, wenn Sie einigermaßen fair und sach-
    lich an das Ganze herangehen.

    Wir haben in dieses Programm, wie Sie wissen, die Er-
    fahrungen, die wir mit der Ausweitung des Programms
    „Entwicklung und Chancen für junge Menschen“ auf so-
    ziale Brennpunkte gemacht haben, einfließen lassen, weil
    wir wissen, dass es für manche Jugendliche nicht reicht,
    wenn sie eine Chance bekommen. Sie brauchen auch eine
    zweite, wenn es bei der ersten nicht geklappt hat. Wir wol-
    len alle Jugendlichen mit auf den Weg nehmen. Deshalb
    haben wir hier auch noch einmal Geld für diejenigen be-
    reitgestellt, die neben dem Ausbildungsplatz oder der
    Qualifizierung noch eine sozialpädagogische Betreuung
    vor Ort brauchen. Ich bin froh, dass wir das gemacht
    haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass wir gerade
    nach dem 11. September den interkulturellen Dialog
    verstärkt fördern müssen. Damit komme ich zu dem Be-
    reich des internationalen Jugendaustausches. Es gibt
    350 000 junge Menschen, die Jahr für Jahr an diesem Ju-
    gendaustausch teilnehmen.

    Herr Luther, wir haben im Bereich des Deutsch-Polni-
    schen Jugendwerkes aufgestockt. Nun wollen wir uns
    doch nicht dümmer machen, als wir sind. Auch Sie wol-
    len das nicht, Herr Luther.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie wissen sehr genau, dass um 1Million DM aufgestockt
    wurde. Ich rechne es Ihnen einmal ganz langsam vor, da-
    mit Sie mitkommen: Eine Erhöhung um 500 000 DM war
    im Haushalt schon vorgesehen. Dann gab es den Wunsch
    nach einer weiteren Aufstockung. Wir sind immer dafür,
    wenn es möglich ist. Diese Aufstockung war natürlich nur
    im Rahmen des Haushaltsverfahrens möglich, weil der
    Haushalt schon vorlag. Somit ergibt sich eine Steigerung
    um insgesamt 1 Million DM. Ich halte es für sehr wichtig,
    dass wir das geschafft haben.


    (Beifall bei der SPD)





    Bundesministerin Dr. Christine Bergmann
    20024


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir wissen, wie sehr sich Jugendliche in unterschied-
    lichen Bereichen engagieren. Wir machen dieses Gerede
    von den Jugendlichen, die auf nichts Bock haben, nicht
    mit, weil wir wissen, wie groß ihr Engagement ist. Es ist
    schon angesprochen worden, dass wir die Mittel für das
    freiwillige soziale und das freiwillige ökologische Jahr
    erhöhen, weil die Nachfrage größer ist als die Zahl der
    Plätze. Wir werden das entsprechende Angebot erweitern.

    Ich muss dazu noch eine Bemerkung machen. Frau
    Eichhorn, Projekte im Bereich der Kultur und des Sports
    laufen schon. Wir kommen jetzt mit dem Gesetz nach. Da-
    bei wird es darum gehen – Herr Holetschek, ich glaube,
    Sie haben es angesprochen –, dafür zu sorgen, dass die
    außereuropäischen Freiwilligen nicht schlechter gestellt
    werden. Hinzu kommen noch einige andere Verbesserun-
    gen. Das sind doch wichtige Punkte.

    Weil wir wollen, dass wir Politik nicht nur für, sondern
    auch mit Jugendlichen machen, haben wir die Beteili-
    gungsbewegung initiiert. Ich finde, es läuft prima. Es ist
    aber auch klar: Wenn man mit Jugendlichen arbeitet, gibt
    es auch den einen oder anderen Punkt, der zu Kritik An-
    lass gibt. Es ist aber eine ganz wichtige Sache, dass sich
    Jugendliche und Kinder angesprochen fühlen. Ich kann
    Sie nur ermuntern, sich um die entsprechenden Projekte
    zu kümmern.

    Ganz besonders freue ich mich darüber – dafür möchte
    ich allen Abgeordneten danken –, dass es gelungen ist, das
    erfolgreiche Aktionsprogramm „Jugend für Toleranz und
    Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeind-
    lichkeit und Antisemitismus“ im gleichen Umfang wie
    bisher weiterzuführen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Dieses Programm brauchen wir. Wir machen damit deut-
    lich, dass wir nicht nur reagieren, wenn Rechtsextremis-
    mus und Ausländerfeindlichkeit in den Schlagzeilen sind.
    Wir wissen nämlich, dass wir einen langen Atem brau-
    chen.

    Nun noch einmal zu Ihnen, Herr Luther. Man muss
    ganz klar sagen, dass das, was Sie versucht haben, schä-
    big war.


    (Beifall bei der SPD)

    Sie haben versucht, mir Äußerungen zu unterstellen, die
    in einem Vermerk meines Hauses enthalten waren.


    (Dr. Michael Luther [CDU/CSU]: Das habe ich gesagt!)


    Sie haben versucht, darzustellen, dass es sich um meine
    Meinung handele, obwohl ich das im Haushaltsausschuss
    und im Haus selber klargestellt habe. So sollten wir nicht
    miteinander umgehen.


    (Beifall bei der SPD – Irmingard ScheweGerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso hat Herr Luther einen Vermerk dieses Hauses?)


    Aber anscheinend ist Herrn Luther jedes Mittel recht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Warum machen Sie es denn so?)


    Ein Punkt ist auch klar: Natürlich sind Rechtsextre-
    mismus und Ausländerfeindlichkeit nicht nur ein
    Thema in den neuen Bundesländern. Ich denke, darüber
    sind wir uns alle einig. Trotzdem gibt es in den neuen
    Bundesländern besondere Probleme. Wir sollten deshalb
    nicht so tun, als ob dies nicht so sei. Es hilft nämlich nicht,
    den Kopf in den Sand zu stecken. Ich weiß ja, dass Sie ge-
    gen das Civitas-Programm sind. Ich bin aber froh, dass
    wir für dieses Programm mehr Geld zur Verfügung stel-
    len. Herr Luther, sächsische Projekte werden in gleicher
    Weise unterstützt. Auch in Sachsen gibt es sehr gute Pro-
    jekte.

    Wir können über die Ursachen des Rechtsextremismus
    an einer anderen Stelle streiten. Ich habe mich aber ge-
    wundert, dass Sie fast so tun, als ob die DDR eine Hoch-
    burg der Demokratie gewesen sei. Ich habe es ein biss-
    chen anders erlebt. Aber die Erfahrungen sind individuell
    verschieden.

    Noch ein weiterer Punkt aus dem Jugendbereich. Frau
    Eichhorn, Sie sprechen dieses Thema immer an. Sie wis-
    sen, dass Medienschutz und Jugendschutz Themen
    sind, die nicht nur von der Bundesebene allein ausgeführt
    werden können. Wir haben in diesem Bereich die Zu-
    ständigkeit der Länder. Deshalb ist es ein mühsamer Pro-
    zess. Im Dezember gibt es noch Beratungen. Wir hoffen,
    dass wir entsprechende Maßnahmen noch auf den Weg
    bringen können. Dafür sind alle Vorarbeiten geleistet
    worden.

    Wenn wir über die Familienpolitik reden, dann müssen
    wir natürlich auch feststellen, dass wir die Familien ent-
    lastet haben. Ihnen stehen im nächsten Jahr über 20 Mil-
    liarden DM mehr zur Verfügung. Wenn das nicht eine
    Menge Geld ist, dann weiß ich es nicht. Die Familien wis-
    sen, dass sie sich auf uns verlassen können.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Die Familienkompetenz wird uns zugeschrieben, was Sie
    so sehr ärgert.


    (Beifall bei der SPD – Lachen bei der CDU/CSU)


    Die Menschen wissen ja, dass ihnen faule Versprechun-
    gen in einer Größenordnung, die nicht zu finanzieren ist,
    gar nicht helfen. Vielmehr brauchen sie ernsthafte Ver-
    besserungen im finanziellen Bereich, aber auch bei den
    Rahmenbedingungen.

    Frau Lenke, wir haben uns nicht nur um die finanzielle
    Besserstellung gekümmert, sondern auch um bessere
    Rahmenbedingungen. Da sind natürlich das Elternzeitge-
    setz und das Teilzeitgesetz ganz wichtig. Ich teile Ihre
    Meinung in diesem Zusammenhang nicht. Ich war in den
    letzten Monaten viel unterwegs – das habe ich hier schon
    ein paar Mal erzählt – und habe das Teilzeitgesetz überall
    mit angesprochen, auch in kleinen und größeren Betrie-
    ben. Das ruiniert die Betriebe nicht.


    (Ina Lenke [FDP]: „Ruiniert“ habe ich nicht gesagt! Es ist die Summe von Gesetzen, die zu einer hohen Arbeitslosigkeit führen! Ganz einfach!)





    Bundesministerin Dr. Christine Bergmann

    20025


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Denn die wenigsten arbeiten in Teilzeit. Im Moment wird
    ja darüber debattiert, dass es dadurch keine Einstellungen
    von Frauen mehr gibt.

    Wir sollten uns gemeinsam darum kümmern, dass sich
    in diesem Teilzeitbereich mehr Männer tummeln und dass
    es die Möglichkeit der Teilzeitarbeit in Führungspositio-
    nen gibt, damit das Negativimage der reduzierten Ar-
    beitszeit beseitigt wird. Das hilft uns dann insgesamt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir haben etwas weiteres Wichtiges getan: Wir küm-
    mern uns darum, Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu
    unterstützen. Das ist sehr wichtig. Ich spreche hier das
    Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung an. Wir ha-
    ben viele Vor-Ort-Aktionen gemacht. Sie wollten das al-
    les nicht. Sie waren gegen dieses Gesetz und hielten das
    alles für nicht legitim. Aber ich sage Ihnen hier mit allem
    Ernst: Wir haben die ersten Ergebnisse der Begleitunter-
    suchungen auf dem Tisch. Diese sind – das freut mich be-
    sonders – sehr positiv. Das heißt, das Gesetz ist bekannt,
    und zwar nicht nur bei den Multiplikatorinnen und Multi-
    plikatoren, sondern auch bei den Eltern. Es wird von den
    Eltern akzeptiert.

    Nicht alle Einstellungen haben sich gleich geändert;
    das wissen auch wir. Aber wenn wir diesen Weg weiter
    verfolgen, dann wird sich zeigen, dass man mit diesem
    Gesetz, mit entsprechenden Kampagnen und mit viel Un-
    terstützung ein anderes Erziehungsverhalten und andere
    Leitbilder in der Gesellschaft installieren kann. Das ist
    doch ein Erfolg! Wenn es uns gelingt, Gewalt in der Fa-
    milie zu reduzieren, dann haben wir alle unseren Job gut
    gemacht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Natürlich geht es hier auch um den Ausbau von
    Betreuungseinrichtungen. Ich kann Ihnen, Frau Lenke,
    nur sagen – darüber haben wir hier schon diskutiert –:
    2 Milliarden DM sind den Ländern im Rahmen des Zwei-
    ten Familienfördergesetzes mit dem Hinweis erlassen
    worden, dieses Geld für die Kinderbetreuung vorzusehen.


    (Ina Lenke [FDP]: Wo sind die Krippen? Sie wollten sich dafür einsetzen! Aber es hat keinen Erfolg gehabt!)


    Aber dann müssen sie es natürlich auch tun.

    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte noch ein paar Sätze zum Bereich der
    Gleichstellung sagen. Wir haben natürlich in der Gleich-
    stellungspolitik eine Menge erreicht. Durch das Gleich-
    stellungsdurchsetzungsgesetz gibt es einen Einstel-
    lungswandel. Gender Mainstreaming kennt auch der
    Bundeskanzler,


    (Ina Lenke [FDP]: Dann reden Sie nicht mit mir! Dann reden Sie mit dem Kanzler!)


    Sie alle von der Opposition vielleicht noch nicht. Es wird
    in allen Bundesressorts umgesetzt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Natürlich wirkt die Vereinbarung im Bereich der Privat-
    wirtschaft. Die Umsetzung werden wir hart kontrollieren.


    (Ina Lenke [FDP]: Dieses Versprechen haben Sie gegenüber dem Bürger gebrochen!)


    Sehr viele hier erklären immer, es zu bedauern, dass es
    kein entsprechendes Gesetz gibt. Wenn Sie von vornhe-
    rein mitgekämpft hätten, dann hätten wir sogar eines. Frau
    Lenke, Frau Eichhorn, offensichtlich wollten Sie ja so et-
    was.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was haben wir alles im Antigewaltbereich – da bin ich
    wieder bei einem ganz ernsten Thema – zur Bekämpfung
    von häuslicher Gewalt getan! Ich nenne jetzt nur das Ge-
    waltschutzgesetz. Das ist ganz wichtig. Die Verabschie-
    dung dieses Gesetztes war nur mit dieser Regierung mög-
    lich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen eines: Ich hätte eigentlich erwartet, dass
    auch Sie von der Opposition im Zusammenhang mit dem
    Zuwanderungsgesetz solidarisch mit den Frauen sind und
    sagen: Das Thema geschlechtsspezifische Verfolgung ist
    ein gemeinsames Frauenthema.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich habe von Ihnen nichts gehört. Man kann nicht am Ge-
    waltschutztag eine Erklärung dahin gehend abgeben, wie
    toll man das alles gestalten möchte, und dann in diesem
    Bereich nichts tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    An all diejenigen, die, wenn es um die Rente geht, noch
    Nachhilfe brauchen, sage ich: Ich habe gerade gestern mit
    meinem Kollegen, dem Arbeitsminister, einen Rentenrat-
    geber für Frauen herausgegeben. Der ist wunderbar.


    (Ina Lenke [FDP]: Die Broschüre, aber nicht der Inhalt!)


    In dem kann man sich wunderbar informieren – Frau
    Eichhorn, nehmen Sie diesen einmal zur Hand und lesen
    Sie ihn durch; die Einzelheiten können wir jetzt hier nicht
    alle herunterbeten –, was alles in dieser Rentenreform für
    Frauen verbessert worden ist.

    Ein allerletzter Punkt – denn das hat mich nun wirklich
    geärgert, Frau Eichhorn, was Sie hier abgeliefert haben –:
    Sie wissen genau, dass wir im Bereich der Seniorenpoli-
    tik viel auf den Weg gebracht haben: auf der einen Seite
    für aktive Senioren, und zwar bis hin zum europäischen
    Volontariat. Auf der anderen Seite im Rahmen einer bun-
    deseinheitlichen Altenpflegeausbildung natürlich auch
    dort, wo Hilfe notwendig ist. Wenn Sie sich jetzt hier hin-
    stellen und bedauern, dass dieses Pflegegesetz das nicht
    leistet, muss ich sagen: Wenn wir es nur hätten!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)





    Bundesministerin Dr. Christine Bergmann
    20026


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Wir haben ein gutes Gesetz beschlossen, das uns aus der
    Pflegemisere heraushelfen würde, das den Beruf aufwer-
    ten, attraktiver machen würde, uns eine ordentliche Aus-
    bildung verschaffen würde. Aber Bayern hat dafür
    gesorgt, dass das Gesetz jetzt beim Bundesverfassungs-
    gericht liegt.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Pure Heuchelei!)

    Deshalb ist das, was Sie hier sagen, wirklich ein ganz star-
    kes Stück.

    Dass wir, diese Regierung, es im Internationalen Jahr
    der Freiwilligen endlich geschafft haben, dass Freiwilli-
    genarbeit anerkannt wird, dass endlich einmal danke ge-
    sagt wird für das, was viele Freiwillige tun – auch ich
    spreche hier meinen Dank aus –, das ist doch etwas, was
    wir uns als Leistung anrechnen können.

    Ich habe ein gutes Gewissen angesichts dessen, was
    wir geleistet haben. Wir werden das auch weiterhin tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Die letzte Rednerin in
dieser Debatte ist die Kollegin Dr. Maria Böhmer für die
CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Böhmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Ministerin
    Bergmann, Sie haben gesagt, Familien in Deutschland
    gehe es besser. Da muss ich Ihnen sagen: Das ist der
    größte Bluff aller Zeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Ich will es Ihnen einmal anhand dessen, was Ihr Fi-
    nanzminister heute erklärt hat, vorrechnen. Er hat erklärt,
    dass sich die Kindergelderhöhung durch die rot-grüne
    Bundesregierung für eine Familie mit zwei Kindern im
    Jahr auf einen Betrag von 1 920 DM summiere und dass
    dies dem 13. Monatsgehalt einer Verkäuferin entspreche.
    So weit, so gut; das stimmt. Aber er hat dann vergessen,
    die Gegenrechnung aufzumachen.


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Jetzt kommt bestimmt die Ökosteuer!)


    Die Gegenrechnung heißt, dass Familien von Ihnen im
    Gegenzug kräftig zur Kasse gebeten werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ihnen liegen ja besonders die Alleinerziehenden am

    Herzen. Auch wir haben ein deutliches Auge auf die Al-
    leinerziehenden;


    (Christel Humme [SPD]: Neuerdings!)

    denn sie stehen in der allergrößten Gefahr, unter die Ar-
    mutsschwelle zu rutschen. Deshalb muss man besonders
    darauf achten, wie sich Ihre Beschlüsse bei den Alleiner-
    ziehenden auswirken.

    Für die Alleinerziehenden ist die Kindergelderhöhung
    eine Nullnummer und unter dem Strich legen sie sogar
    noch drauf; denn Sie haben den Haushaltsfreibetrag in
    Höhe von 5 616 DM ersatzlos gestrichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Christel Humme [SPD]: Falsch! Nicht ersatzlos!)


    Diese Streichung entspricht einem Verlust von 2 000 DM
    im Jahr und das ist das 13. Gehalt der Verkäuferin.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das betrifft nicht nur die einzelne Verkäuferin, das be-

    trifft 18 Millionen Alleinerziehende in diesem Land.
    18 Millionen Alleinerziehende haben Sie mit diesen Be-
    schlüssen schlechter gestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Christel Humme [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Die „taz“, deren Linie ja wahrlich nicht unsere ist, son-
    dern eher Ihre, hat am 2. November getitelt: „Arme zah-
    len mehr“. Das stimmt; das ist ein Skandal erster Klasse.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber Sie greifen nicht nur den Alleinerziehenden, Sie

    greifen allen Familien ins Portemonnaie. Ich greife auf,
    was die Kollegin Eichhorn gesagt hat: Es sind die Öko-
    steuer und der Anstieg der Krankenkassenbeiträge, die die
    Kindergelderhöhung voll auffressen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dieter Dzewas [SPD]: Ja, für welche Leute war das denn? Für die allein erziehende Verkäuferin?)


    Aber nicht genug mit diesen Einschnitten. Sie haben
    auch noch den Sonderausgabenabzug für die Haushalts-
    kräfte im Privathaushalt gestrichen, 18 000 DM. Das ist
    nur eine Neidaktion, die Sie hier durchgeführt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dieter Dzewas [SPD]: Was hat die Union denn konkret anzubieten? Wir hören bisher nichts!)


    Was bedeutet das für die Familien? Ich will es Ihnen ein-
    mal deutlich zeigen: Eichel drängt die Mütter an den Herd
    zurück – so ist es nachzulesen. Das ist das Ergebnis Ihrer
    Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dieter Dzewas [SPD]: Die Haushaltshilfe für die allein erziehende Verkäuferin! Meine Güte!)


    Sollen Frauen und auch Männer, sollen die Familien
    noch immerunterderDoppelbelastungvonBerufs-undFa-
    milientätigkeit leiden? Sollen die Frauen, die im Haushalt
    arbeiten, denn noch immer in der Schwarzarbeit bleiben?


    (Ina Lenke [FDP]: Genau das ist es! Das geht in die Schwarzarbeit!)


    Sind Sie denn nicht in der Lage, endlich einmal ein Kon-
    zept vorzulegen, durch das wirklich sozialversicherungs-
    pflichtige Arbeitsplätze im Privathaushalt geschaffen
    werden?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    Bundesministerin Dr. Christine Bergmann

    20027


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Ihre Politik geht in der Tat an der Wirklichkeit von
    Frauen und Familien vorbei, und das in eklatanter Art und
    Weise. Sie sollten sich ein Beispiel an dem rheinland-pfäl-
    zischen Sozialminister Gerster nehmen. Er hat gemerkt,
    dass die Weichen falsch gestellt worden sind, und er ist
    bemüht, für den Arbeitsplatz Privathaushalt neue Rege-
    lungen zu schaffen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn das
    bei Ihnen auf fruchtbaren Boden fallen würde; denn dann
    würden die Familien im Land nicht mehr alleine dastehen.
    Ich kann nur an Sie appellieren: Folgen Sie dem Beispiel
    dieses SPD-Sozialministers und tun Sie etwas für die Ar-
    beitskräfte im Privathaushalt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie haben an der Stelle, an der es darum geht, Familien

    zu helfen, versagt. Vor allen Dingen haben Sie aber bei der
    Alterssicherung von Frauen in unserem Land versagt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Als Sie gestern den Rentenratgeber für Frauen vorgestellt
    haben, hieß es, dass das, was es an Möglichkeiten gibt
    – Sie haben eben davon gesprochen –, wunderbar ist. Ihr
    Kollege Riester hat gesagt, dass das System der Begünsti-
    gungen konkurrenzlos gut ist. Ich kann nur sagen: Das,
    was hier geschieht, ist konkurrenzlos peinlich.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Selbst die SPDFrauen sagen dies!)


    Frau Ministerin Bergmann, Sie haben sich bei der Aus-
    einandersetzung um die Frage, wie Frauen bei der Rente
    geholfen werden kann, nicht mit unterstützenden Worten
    – geschweige denn mit Taten – gemeldet. Jetzt, da das
    Kind in den Brunnen gefallen ist, stellen Sie einen Ren-
    tenratgeber für Frauen vor. Das klingt in den Ohren der
    Frauen wie Hohn.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dieter Dzewas [SPD]: Nein, das klingt nicht wie Hohn!)


    Sie haben – das ist belegbar – für das Aus der Wit-
    wenrente gestimmt. Im Januar ist die Witwenrente per
    Gesetz zum Auslaufmodell deklariert worden. Wir haben
    es Ihnen in den Verhandlungen im Vermittlungsausschuss
    immer wieder vorgehalten.


    (Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dieter Dzewas [SPD]: Nicht für die bestehenden! Das sagen Sie wider besseres Wissen!)


    In allerletzter Minute haben Sie dann auf Drängen der
    Union, der Familien- und der Frauenverbände beigedreht.
    Nur deshalb wird es auch in Zukunft in diesem Land eine
    Witwenrente für Frauen, die sich der Aufgaben in der Fa-
    milie gewidmet haben, geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hildegard Wester [SPD]: Was denn nun, gibt es sie oder nicht? – Dieter Dzewas [SPD]: Die, die Kinder erziehen, stehen sich doch besser! Das wissen Sie doch, Frau Böhmer! Schauen Sie doch einmal ins Gesetz hinein!)


    Schauen wir uns jetzt doch noch einmal einen Punkt
    an, der Ihnen so sehr am Herzen liegt. Ich höre die ganze
    Zeit, dass man mehr für die Kinderbetreuung und insbe-
    sondere für die Ganztagsbetreuung tun müsse. Ich kann
    nur sagen: Richtig so!


    (Ina Lenke [FDP]: Ganz klar!)

    Da muss mehr getan werden. Dies muss aber in der rich-
    tigen Form geschehen und nicht dadurch, dass von einer
    Familie zur anderen umgeschichtet wird.

    Auf dem SPD-Bundesparteitag – ich habe es mir ange-
    hört und vor allem auch durchgelesen – wurde angekün-
    digt, dass Sie eine Umwandlung des Ehegattensplittings
    planen.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Höchste Zeit!)

    Diese Umwandlung des Ehegattensplittings würde – wenn
    sie tatsächlich so käme – bedeuten, dass 2 Millionen Steu-
    erpflichtige in Deutschland jährlich 1 500 DM weniger
    bekämen.


    (Zurufe von der SPD: Welche denn?)

    Das ist Fakt. Es trifft vor allen Dingen nicht nur die kin-
    derlosen Ehepaare, auf die Sie ja letztendlich zielen.
    Überwiegend trifft es die Familien,


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Mit mehreren Kindern!)


    in denen sich ein Elternteil – sei es die Mutter oder der Va-
    ter – in erster Linie der Kindererziehung widmet und des-
    halb auf die Erwerbstätigkeit verzichtet hat. Das ist
    schlichtweg nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wenn das alles dazu dienen soll, die Ganztagsschulen

    und die Ganztagsbetreuung in Deutschland auszubauen,
    dann muss ich sagen, dass bei der SPD hier wieder das alte
    System der Umverteilung stattfindet.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Selbst der bayerische Löwe will jetzt Ganztagsschulen!)


    Das ist in keinster Weise gerecht gegenüber den Familien.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Vor einiger Zeit – es war am 7. November – habe ich
    gelesen, dass Renate Schmidt, die in der SPD jetzt offen-
    sichtlich für die Familienpolitik zuständig ist, mit Blick
    auf den Handlungsbedarf bei der Kinderbetreuung gesagt
    hat, dass der Süden das Schlusslicht in ganz Deutschland
    ist.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Das ist auch so!)

    Es lohnt sich, wieder einmal einen Blick auf die Landkarte
    zu werfen und sich die Statistik anzuschauen. Ich kann nur
    sagen: Da täuscht sich Frau Schmidt und sie täuscht die
    Bürgerinnen und Bürger.


    (Dieter Dzewas [SPD]: Nein, da täuscht sie sich nicht!)


    Ich betrachte jetzt einmal ganz bewusst den Bereich
    der Ganztagsschulen. In Baden-Württemberg – das liegt
    bekanntermaßen im Süden – gibt es einen Anteil an Ganz-




    Dr. Maria Böhmer
    20028


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    tagsschulen – er ist nicht überwältigend hoch – von
    6,8 Prozent. Wenn ich jetzt in den SPD-regierten Norden
    schaue, dann sehe ich: In Bremen beträgt der Anteil
    0,7 Prozent, in Schleswig-Holstein 1,3 Prozent und in
    Niedersachsen 3 Prozent. Wer war denn in Niedersachsen
    lange Ministerpräsident? Es ist doch der Name Schröder,
    der sich mit diesem Misserfolg verbindet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ina Lenke [FDP]: Die ganzen Jahre war Schröder da!)


    Da zeigt sich doch die Wahrheit. Es gibt eben einen Un-
    terschied zwischen Reden und Handeln. Jetzt wundert es
    mich auch nicht mehr, wenn Frau Simonis als Minister-
    präsidentin in Schleswig-Holstein fordert, man müsse
    auf Kindergelderhöhungen verzichten und dieses Geld
    in die Kinderbetreuung stecken. Die SPD hat es bitter
    nötig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie mich noch ein Wort zu dem Gleichstel-

    lungsgesetz für die Wirtschaft sagen. Die SPD-Frauen
    sind mit diesem Vorhaben kläglich gescheitert. Karin
    Junker war so ehrlich, auf dem Bundesparteitag der SPD
    zu sagen, dass Schröder dieses Wahlversprechen nicht
    umgesetzt hat. Recht hat sie, kann ich da nur sagen. Der
    DGB, der an dieser Stelle die ganze Zeit an der Seite der
    SPD stand, hat jetzt Druck gemacht.