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    Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung: Terror- anschläge in den USA und Beschlüsse des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18301 A Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 18301 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 18305 A Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18307 B Dr. Guido Westerwelle FDP . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18312 A Roland Claus PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18315 A Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18316 D Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 18318 C Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA . . . . . . 18320 D Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . . . . . . . . . . . . . . 18322 D Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 18324 B Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 18325 C Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . . . . . . 18327 D Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 18329 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 18332 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 18335 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 18337 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18337 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 18341 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Uwe Jens (SPD) zur namentlichen Abstim- mung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18341 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 B Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungser- klärung des Bundeskanzlers zu den Terroran- schlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 C Plenarprotokoll 14/187 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 I n h a l t : Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk und Christian Simmert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schießungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18342 C Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christa Nickels, Ulrike Höfken, Grietje Bettin, Sylvia Voß und Steffi Lemke (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstim- mung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 A Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (PDS) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanz- lers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Ver- einten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 B Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (PDS) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 Vizepräsidentin Anke Fuchs 18340 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 18341 (C) (D) (A) (B) Altmann (Aurich), BÜNDNIS 90/ 19.09.2001 Gila DIE GRÜNEN Brandt-Elsweier, Anni SPD 19.09.2001 Brinkmann (Hildes- SPD 19.09.2001 heim), Bernhard Caesar, Cajus CDU/CSU 19.09.2001 Dr. Doss, Hansjürgen CDU/CSU 19.09.2001 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 19.09.2001 Joseph DIE GRÜNEN Frankenhauser, CDU/CSU 19.09.2001 Herbert Dr. Friedrich CDU/CSU 19.09.2001 (Erlangen), Gerhard Friedrich (Altenburg), SPD 19.09.2001 Peter Götz, Peter CDU/CSU 19.09.2001 Haupt, Klaus FDP 19.09.2001 Hauser (Bonn), CDU/CSU 19.09.2001 Norbert Hohmann, Martin CDU/CSU 19.09.2001 Hornung, Siegfried CDU/CSU 19.09.2001 Jung (Düsseldorf), SPD 19.09.2001 Volker Dr. Küster, Uwe SPD 19.09.2001 Lehn, Waltraud SPD 19.09.2001 Lensing, Werner CDU/CSU 19.09.2001 Lewering, Eckhart SPD 19.09.2001 Nolte, Claudia CDU/CSU 19.09.2001 Rehbock-Zureich, SPD 19.09.2001 Karin Dr. Riesenhuber, CDU/CSU 19.09.2001 Heinz Dr. Schmidt-Jortzig, FDP 19.09.2001 Edzard Schmitt (Berg), Heinz SPD 19.09.2001 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 19.09.2001 Hans Peter Dr. Schuchardt, Erika CDU/CSU 19.09.2001 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 19.09.2001 Späte, Margarete CDU/CSU 19.09.2001 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 19.09.2001 Stünker, Joachim SPD 19.09.2001 Weisheit, Matthias SPD 19.09.2001 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 19.09.2001 Wolf, Aribert CDU/CSU 19.09.2001 Wolff (Wolmirstedt), SPD 19.09.2001 Waltraud Dr. Zöpel, Christoph SPD 19.09.2001 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Uwe Jens (SPD) zur nament- lichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Warum ich mit „Nein“ gestimmt habe. Auf einem Transparent vor der amerikanischen Bot- schaft der USA in Berlin steht die Aufforderung: „De- mocratic civilized revenge“. Dass auf die menschenver- achtenden Anschläge der Terroristen in New York und Washington eine unmissverständliche gezielte Antwort gegeben werden muss, steht für mich außer Frage. Auch ich unterstreiche die Erklärung der NATO sowie die Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 12. September 2001. Es ist gut, dass die Bundesrepu- blik Deutschland bei ihrer besonderen Vergangenheit in diese Vertragswerke eingebunden ist. Nur so hat sie die Möglichkeit der Einflussnahme, die genutzt werden muss. Leider ist die Sprache, die von führenden Politikern in diesen hektischen Tagen benutzt wird, verwirrend oder verräterisch. Die Sichtweise des stellvertretenden Vertei- digungsministers der USA auf „ending states“ macht be- sorgt. Das Wort „Krieg“ im Zusammenhang mit den ter- roristischen Verbrechen liefert „Wasser auf die Mühlen“ der Terroristen. Diese Terroristen sind Verbrecher, müssen zur Verantwortung gezogen und dürfen nicht zu Kriegs- gegnern hochstilisiert werden. Es besteht die Gefahr einer „selffulfilling prophecy“. entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht In der vorliegenden Entschließung (Punkt 7) wird nun auf die „uneingeschränkte Solidarität“ verwiesen und die „Bereitstellung militärischer Fähigkeiten“ in Aussicht ge- stellt. Diese Begriffe beinhalten zum Beispiel die Mög- lichkeit der Bereitstellung von Bundeswehrsoldaten zum direkten Einsatz in Afghanistan oder dem Irak und ande- res mehr. Hiermit würde für mich der „Rubikon“ zur Ter- rorismusbekämpfung überschritten werden. Die Gefahr, dass wir – wie 1914 – in einen Weltkrieg „hineinschlid- dern“, ist im Bereich des Möglichen. Davor will ich war- nen. Auch wenn ein möglicher Militäreinsatz der Bun- deswehr im Parlament noch einmal zusätzlich zur Abstimmung gestellt werden muss, könnten diese Begriffe später als Hinweise auf diese Option ausgelegt werden. Für mich ist diese Problematik – wie auch der Mazedonieneinsatz der Bundeswehr – eine Gewissens- frage. Bekanntlich soll man den Anfängen wehren und bei wichtigen Entscheidungen stets das Ende bedenken. Ich bin sicher, dass eine denkbare weitere Abstimmung im Parlament zu konkreten Bundeswehreinsätzen dann für andere ebenfalls auch zur Gewissensfrage wird. Aufgrund meiner Erfahrung und Erkenntnis liegt diese Reiz- schwelle niedriger. Wichtig zur Bekämpfung des Terrorismus in der Welt sind aus meiner Sicht ebenfalls enge Kooperation zwi- schen USA, Russland, China und allen friedliebenden Staaten; die Einhaltung internationaler Verträge und Ab- sprachen; das stärkere Engagement der großen In- dustrienationen zur Verhinderung von grauenhaften krie- gerischen Konflikten sowie wirklich politische und wirtschaftliche Hilfe für die ärmsten und sich entwi- ckelnden Länder in der Welt. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungs- erklärung des Bundeskanzlers zu den Terroran- schlägen in den USA und den Beschlüssen des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Bei allem Erschrecken über den Terroranschlag muss man nüchtern feststellen: Wir befinden uns nicht im Krieg. Amerika gehört unsere volle Solidarität und auch die Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus, un- abhängig von der Frage des Bündnisfalles. Es kann aber keinen Automatismus für von den USA getroffene mili- tärische Einsätze für die Bundeswehr geben. Der Bundes- tag hat jeweils die Maßnahmen, die die Bundeswehr zu er- greifen hat, zu bestimmen. Es wäre für uns Abgeordnete sicherlich leichter, eine generelle Zustimmung zu erteilen, doch so einfach können und dürfen wir es uns nicht machen. Ich stimme der gemeinsamen Resolution zu, um damit zu demonstrieren, dass Bündnis keine einseitige Angele- genheit ist und Solidarität keine Einbahnstraße. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüs- sen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Ich habe mich in der Abstimmung der Stimme enthal- ten, da ich die in Absatz 7 des Entschließungsantrages im- plizierte Öffnung zu einer militärischen Bekämpfung des internationalen Terrorismus in der Sache für nicht erfolg- versprechend halten kann. Bei meiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Ursachen des Terrorismus, seinen Täterbiografien, seiner potenziellen Eskalationsgefahr und den vorliegenden internationalen Erfahrungen mit militärischer Terrorismusbekämpfung habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass der Terrorismus militärisch nicht besiegbar ist. Umso mehr unterstütze ich die sonsti- gen in dem Antrag genannten positiven Ansätze und Stra- tegien, insbesondere alle Bemühungen der Bundesre- gierung und insbesondere des Bundesaußenministers, den Zentralkonflikt der islamischen Welt im Nahen Osten politisch zu befriedigen. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk und Christian Simmert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regie- rungserklärung des Bundeskanzlers zu den Ter- roranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen so- wie der NATO (Drucksache 14/6920) Wir haben in der Fraktionssitzung vom 12. September 2001 dem Beschluss des Parteirates von Bündnis 90/Die Grünen zugestimmt und teilen seine Intention: solidarisch im NATO-Bündnis auf eine besonnene und effiziente Strategie in der Bekämpfung des Terrorismus hinzuwir- ken. „Angesichts der terroristischen Angriffe auf US-Bür- gerinnen und Bürger können wir der Inanspruchnahme des Bündnisfalles nicht widersprechen.“ Mit dieser Zu- stimmung zum Bündnisfall haben wir den Weg eröffnet, über verschiedene Konsultationsprozesse auf die USA einzuwirken und ein besonnenes und angemessenes Ver- halten zu erreichen. Diesen Weg haben wir beschritten und wir halten ihn für richtig. Der heute zu beschließende interfraktionelle Antrag zur Erklärung der Bundesregierung betreffend „Terroran- schläge in den USA und Beschlüsse des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen sowie der NATO“ eröffnet aus un- serer Sicht hingegen den Weg zu einem Vorratsbeschluss zur Zustimmung für „uneingeschränkte Solidarität“, aus der die Zustimmung für militärische Unterstützung resul- tieren kann, und aus der wiederum eine Zustimmung zu Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 200118342 (C) (D) (A) (B) möglichen Einsätzen der Bundeswehr abgeleitet werden kann. Augenblicklich fehlen die Informationen über kon- krete Handlungsanforderungen. Die Grundlage, auf der über die „uneingeschränkte Solidarität“ entschieden wer- den soll, ist also nicht geklärt. Auf der anderen Seite muss der Deutsche Bundestag den USA weiterhin Unterstützung und Solidarität entge- genbringen. Darüber hinaus muss die Bundesrepublik Deutschland weiterhin zur friedlichen Lösung des Nah- ostkonfliktes beitragen. Auch dies macht der Antrag deut- lich. In Abwägung dieser Punkte werden wir uns in der Ab- stimmung über den Antrag enthalten. Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO derAbgeordneten Christa Nickels, Ulrike Höfken, Grietje Bettin, Sylvia Voß und Steffi Lemke (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Be- schlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Der Terrorakt, der das amerikanische Volk tief getrof- fen hat, ist auf das Schärfste zu verurteilen. Den Hin- terbliebenen, Verletzten und Geschädigten gilt unsere ganze Solidarität und Anteilnahme. Wir stimmen dem interfraktionellen Entschließungsan- trag des Deutschen Bundestages in der Gewissheit zu, dass die von der Bundesregierung bekundete uneingeschränkte Solidarität mit den Vereinigten Staaten von Amerika kei- nen Raum für eine Geisteshaltung von Rache und Vergel- tung eröffnet und dass die Erkenntnis, dass Terrorismus mit militärischen Mitteln nicht zu besiegen ist, Eingang in die Strategie zu dessen Bekämpfung findet. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (PDS) zur namentlichen Abstimmung über den Entschlie- ßungsantrag zu der Regierungserklärung des Bundeskanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der NATO (Druck- sache 14/6920) Ich habe wie die große Mehrheit meiner Fraktion dem Entschließungsantrag der Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP nicht zugestimmt – weil unsere Sorgen, dass die NATO in ihrer Erklärung vom 12. September 2001 die Priorität beim Militär angesiedelt hat, nicht ausgeräumt wurden – im Gegenteil –; weil wir befürchten, dass aus der Bereitstellung geeigneter militäri- scher Fähigkeiten der Einsatz dieser Fähigkeiten werden wird; weil in der Entschließung nicht ein Wort zur Be- kämpfung der sozialen Ursachen des Terrorismus – Hun- ger, Armut, Unterdrückung, eine sozial ungerechte und nicht demokratische Weltwirtschaftsordnung – gesagt wird, was bedauerlich und unverständlich ist. Andere Punkte des Entschließungsantrages – genauer gesagt: sieben von zehn Punkten – finden meine Zustim- mung ebenso wie die meiner Fraktion. Deshalb haben sich einige Abgeordnete der PDS der Stimme enthalten. Ihre Abwägung ist anders ausgefallen, auch wenn sie unsere Kritik, die ich dargelegt habe, vollständig und ohne Ein- schränkung teilen. Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (PDS) zur na- mentlichenAbstimmung überden Entschließungs- antrag zu der Regierungserklärung des Bundes- kanzlers zu den Terroranschlägen in den USA und den Beschlüssen des Sicherheitsrates derVereinten Nationen sowie der NATO (Drucksache 14/6920) Ich habe mich der Stimme enthalten. Ich möchte das hier kurz begründen: Die Punkte 1 bis 5 sowie 8 und 9 des von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vorgelegten Antrags finden meine Zustimmung. Punkt 6 will feststellen, dass unter Umständen „der ter- roristische Angriff vom 11. September 2001 gegen die Vereinigten Staaten als Handlung im Sinne des Artikels 5 des Washingtoner Vertrages zu gelten“ habe. Diese Mei- nung teile ich nicht, zumal ja das Bundesverfassungs- gericht noch nicht entschieden hat, ob die Zustimmung der Bundesregierung zur 1999 erfolgten Änderung des NATO-Vertrages rechtskräftig war. Im Punkt 7 wird unter anderem „die Bereitstellung ge- eigneter militärischer Fähigkeiten“ zur Unterstützung der Bekämpfung des internationalen Terrorismus unterstützt. Das lehne ich aber ab. Um weder die positiven Aspekte zu negieren noch die aus meiner Sicht abzulehnenden Punkte zu ignorieren, enthalte ich mich bewusst der Stimme. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001 18343 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
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    Rede von Friedrich Merz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine
    sehr geehrten Damen und Herren! Vielleicht haben wir
    alle erst am letzten Wochenende, als wir nach langen Ta-
    gen in Berlin ein paar Stunden Zeit zum Nachdenken hat-
    ten, vielleicht auch mit unseren Familien und unseren
    Freunden gesprochen haben, richtig verstanden, was in
    der letzten Woche wirklich geschehen ist. Die Ereignisse
    dieses Tages, die Bilder, die uns seitdem fast ununterbro-
    chen begleiten, werden das Bewusstsein der amerikani-
    schen Nation über Jahrzehnte prägen. Unser Verhalten, so
    wie wir uns auch und gerade als Deutsche in den nächs-
    ten Wochen und Monaten den amerikanischen Freunden
    gegenüber zeigen, wird das Verhältnis zwischen Deutsch-
    land und Amerika für Jahrzehnte prägen.

    Ich will deshalb zu Beginn nicht den fast schon zu oft
    gesagten Satz wiederholen, dass der 11. September 2001
    die Welt grundlegend verändert hat. Aber ich will mit be-
    sonderem Nachdruck zum Ausdruck bringen, dass wir
    alle heute zu einem klaren Ja zur Gemeinschaft der freien
    Völker, zum Bündnis, zur NATO, und vor allem zu unse-
    ren Freunden in den Vereinigten Staaten von Amerika ge-
    fordert sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dies ist nicht die Zeit für ein „Ja, aber“.

    Wir Deutsche stehen in der Pflicht, innerhalb der nord-
    atlantischen Allianz einen Teil der Solidarität zurückzu-
    geben, die wir insbesondere von Amerika in über 50 Jah-
    ren erfahren haben. Wir können und müssen das
    Fundament für die atlantische Allianz im 21. Jahrhundert
    legen. Die Attentate vom 11. September 2001 markieren
    den ersten Testfall für die neue NATO, die sich bereits mit
    dem strategischen Konzept von 1999 auf die veränderte
    Sicherheitslage eingestellt hat. Man muss fast sagen: In
    kluger Voraussicht hat die NATO vor zwei Jahren festge-
    stellt, dass Sicherheitsinteressen des Bündnisses durch
    Akte des Terrorismus, der Sabotage, des organisierten
    Verbrechens, sogar durch die Unterbrechung der Zufuhr
    lebenswichtiger Ressourcen berührt sein können. Dies ist
    auf grausame Weise vor wenigen Tagen Realität gewor-
    den – eine Realität, der wir alle uns jetzt stellen müssen.

    Auch deshalb geht es bei weitem nicht allein um die
    Dankbarkeit von uns Deutschen für Solidarität im Bünd-
    nis. Herr Bundeskanzler, Sie haben mit Nachdruck und,

    wie ich finde, richtigerweise darauf hingewiesen: Wenn
    die NATO den Bündnisfall auslöst – dies ist das erste Mal
    in der Geschichte der NATO und es ist eine historische
    Entscheidung –, dann kommt darin auch zum Ausdruck,
    dass es in unserem ganz eigenen Interesse liegt, ohne je-
    den Vorbehalt an der Bekämpfung des internationalen
    Terrorismus mitzuwirken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So wie New York und Washington hätte es auch Paris,
    Frankfurt oder Berlin treffen können. Und es hat uns un-
    mittelbar getroffen; denn – Sie haben es bereits gesagt,
    Herr Bundeskanzler – auch viele deutsche Staatsbürger
    sind bei diesen menschenverachtenden Attentaten ums
    Leben gekommen.

    Wichtig ist, dass wir uns jetzt Klarheit verschaffen und
    dass wir den vielen, die uns heute zuschauen und zuhören,
    sagen, worum es geht. Wir haben es mit den Feinden der
    offenen Gesellschaft, mit einem totalitären Anspruch der
    Unfreiheit, der sich gegen uns alle richtet und der die
    Grundwerte der demokratischen und der freiheitlichen
    Gesellschaften infrage stellt, zu tun. Deshalb ist eine klare
    und unmissverständliche Antwort erforderlich. Es darf
    keinen Zweifel geben, dass alles getan wird, um die Täter
    und die Hintermänner zur Verantwortung zu ziehen. Der
    freiheitliche demokratische Rechtsstaat muss sich als
    wehrhaft erweisen, wenn er auch gegenüber seinen eige-
    nen Staatsbürgern glaubwürdig bleiben will.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb, Herr Bundeskanzler, haben wir Ihr Angebot
    an die amerikanischen Freunde zu uneingeschränkter So-
    lidarität von Anfang an unterstützt. Aber täuschen wir uns
    nicht darüber, dass es schwierig wird. Es wird ziemlich si-
    cher neben allen Bemühungen um Diplomatie, Auf-
    klärung und Strafverfolgung auch militärische Aktionen
    geben, ja geben müssen. Das Ziel solcher militärischer
    Operationen wird nicht sein, Vergeltung zu üben. Jeder
    Einsatz gegen die Terroristen, gegen ihre Infrastruktur,
    gegen das Umfeld, das sie schützt und das ihre Taten über-
    haupt erst möglich macht, ist Teil einer Strategie der
    Prävention, für Freiheit, für Frieden, für das Recht und für
    den Schutz auch unserer Bürger; denn Sicherheit ist und
    bleibt die Grundlage auch unserer Freiheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie es mich mit einem Wort von Wilhelm von
    Humboldt sagen:

    Ohne Sicherheit vermag der Mensch weder seine
    Kräfte auszubilden noch die Frucht derselben zu ge-
    nießen. Denn ohne Sicherheit ist keine Freiheit.

    Meine Damen und Herren, bei der Herausforderung,
    Sicherheit in Freiheit zu gewährleisten, geht es nicht, wie
    manche in diesen Tagen schreiben, um eine Auseinander-
    setzung unterschiedlicher Kulturen oder Religionen. Die
    Anschläge von New York und Washington sind weltweit
    und von fast allen Staaten und von ganz unterschiedlichen

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    18305


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Kirchen, Glaubens- und Religionsgemeinschaften und
    deren geistlichen Oberhäuptern klar und eindeutig verur-
    teilt worden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist
    noch nie so schnell und so klar und so eindeutig und so
    übereinstimmend zu einer zutreffenden Bewertung und
    Beurteilung gekommen wie wenige Stunden nach diesem
    Attentat. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ih-
    rerseits bisher sehr besonnen reagiert. Dieses gemeinsame
    Verhalten vieler Staaten und vieler engagierter Menschen,
    auch und gerade in den Kirchen in aller Welt, hat eine
    noch nie dagewesene Allianz gegen den internationalen
    Terrorismus – um den geht es – überhaupt erst möglich
    gemacht. So furchtbar die Anschläge waren, sie geben uns
    jetzt vielleicht die Chance, weltweit zu einer Ächtung des
    Terrorismus zu kommen und ihn wirklich wirkungsvoll zu
    bekämpfen.

    Gleichzeitig ist der Dialog der Kulturen und Religio-
    nen wichtiger denn je. Dies gilt für unser Land, dies gilt
    für Deutschland mit weit mehr als 2 Millionen hier leben-
    den Mitbürgern islamischen Glaubens. Dies gilt aber
    auch weltweit. Es war, wie ich meine, ein ermutigendes
    und richtiges Zeichen, dass der amerikanische Präsident
    vorgestern zum gemeinsamen Gebet in eine Moschee in
    Washington gegangen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Feindbilder helfen niemandem weiter. Es ist nicht zuletzt
    das geistige Erbe und der Auftrag der Aufklärung, ein
    friedliches Miteinander der großen Weltreligionen zu er-
    möglichen.

    Gerade deshalb gilt: Die Bekämpfung des internatio-
    nalen Terrorismus, den wir in New York und Washington
    so grausam erlebt haben, macht eine neue, umfassende Si-
    cherheitspolitik nach innen und außen notwendig. Das
    Kursbuch „Sicherheit“ muss national, europäisch und
    global neu geschrieben werden. „Aufklärung und Präven-
    tion“ heißt das erste Kapitel. Die Staaten und Staatenge-
    meinschaften der freien Welt werden ihre Anstrengungen
    deutlich steigern müssen, um schon im Vorfeld zu erken-
    nen, wo bestimmte Entwicklungen einsetzen und An-
    schläge geplant werden. Die Nachrichtendienste brau-
    chen jede Unterstützung, um ihren von den demokratisch
    legitimierten Regierungen gegebenen Auftrag auch wirk-
    sam ausführen zu können: politisch, strategisch-konzep-
    tionell, materiell und personell. Die Zeit jedenfalls, in der
    die naiven Fantasten dieser Welt mit der Forderung nach
    Abschaffung der Dienste auf Gehör stießen, dürfte end-
    gültig vorbei sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir können es auch nicht hinnehmen, dass Deutschland
    offensichtlich ein bevorzugter Rückzugs- und Ruheraum,
    ja ein bevorzugter Trainings- und Vorbereitungsraum für
    Terroristen ist, die sich auf einen gottgegebenen Auftrag
    berufen und hierfür offenbar auch bei uns ein größeres
    Umfeld vorfinden. Dagegen muss entschieden vorgegan-
    gen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Herr Bundeskanzler, Sie haben es in Ihrer Regierungser-
    klärung gerade eben noch einmal erwähnt: Sie werden
    heute Nachmittag im Bundeskabinett erste Vorschläge zur
    Verbesserung der inneren Sicherheit in Deutschland verab-
    schieden. Dies kann nach unserem Verständnis nur ein An-
    fang eines später folgenden, umfassenden Konzeptes für
    mehr Sicherheit auch nach innen sein. Ich sage Ihnen na-
    mens unserer Fraktion eine zügige, sehr kooperative Bera-
    tung zu, damit wir sehr schnell zu richtigen Ergebnissen
    auch in der Gesetzgebung in Deutschland kommen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ein Land wie Deutschland,
    zweitgrößter NATO-Partner, bevölkerungsreichstes Land
    der Europäischen Union, in der geopolitischen Mitte
    Europas gelegen, muss auch seine internationale Verant-
    wortung wahrnehmen. Absolute Priorität für Sicherheit
    nach innen und außen, strategische Koordinierung der
    Sicherheitsaufgaben in einem Aufgabenspektrum, das von
    Prävention bis hin zu massiven militärischen Schlägen zu-
    sammen mit den Bündnispartnern auch in entfernten Kri-
    senregionen reicht – darauf müssen wir uns vorbereiten:
    politisch, materiell, personell und natürlich auch finanziell.

    Wenn der amerikanische Präsident im Kongress ein
    Maßnahmenpaket in der Größenordnung von 20 Milliarden
    Dollar beantragt und innerhalb weniger Stunden 40 Milli-
    arden Dollar bewilligt bekommt, dann ist dies ein deutli-
    ches Signal auch an die Finanzpolitiker der Länder der
    freien Welt, ihrerseits neue Prioritäten zu setzen und auch
    in den öffentlichen Haushalten einen Beitrag zu leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Diese Entscheidungen erfordern eine neue Setzung der
    Prioritäten. Wir bieten Ihnen, Herr Bundeskanzler, dabei
    eine nationale Allianz der Entschlossenheit an.


    (Unruhe bei der SPD)

    Sie können sich, auch wenn es um unpopuläre Entschei-
    dungen geht, auf unsere Zustimmung, auf unsere Unter-
    stützung verlassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Denn wir wissen: Wenn wir weiter in einer freien und offe-
    nen Gesellschaft leben wollen, wenn Zivilisation und
    Humanität in aufgeklärten Gesellschaften westlicher Prä-
    gung die Lebensgrundlage auch unserer Kinder sein sollen,
    wenn die Grundwerte unserer christlich-jüdischen, unserer
    abendländischen Kultur weiter gelten sollen, dann dürfen
    Terroristen unseren Lebensrhythmus nicht bestimmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir stehen vor einer wahrhaft historischen Herausfor-

    derung. Die Freiheit muss jetzt neu verteidigt werden.
    Ihren Bedrohungen muss offen entgegengetreten werden.
    Den Feinden unseres freiheitlichen Gesellschaftsmodells
    muss mit Augenmaß, aber unmissverständlich entgegen-
    getreten werden. Der 11. September 2001 ist deshalb das
    Ende aller Zweideutigkeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Friedrich Merz

    18306


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch auf
    das eingehen, was Sie, Herr Bundeskanzler, zum Thema
    der Zuwanderung und der Einwanderung gesagt haben.
    Die Umstände dieses Attentats zeigen aus meiner Sicht
    einmal mehr, wie dringend wir ein umfassendes Konzept
    zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung brau-
    chen, das auch den Erfordernissen der inneren Sicherheit
    gerecht wird und das vor allem die Integration der in
    Deutschland lebenden Ausländer fördert.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer in diesem Zusammenhang auf Zeit spielt, der leug-
    net die notwendigen Konsequenzen, die auch schon vor-
    her zu ziehen gewesen wären. Wir als CDU/CSU-Bun-
    destagsfraktion haben jedenfalls als erste Fraktion in
    diesem Haus bereits vor zwei Jahren ein umfassendes
    Konzept zur Integration vorgelegt. Noch vor der Som-
    merpause haben wir unsere Vorschläge in einem umfas-
    senden Antrag „Umfassendes Gesetz zur Steuerung und
    Begrenzung der Zuwanderung sowie zur Förderung der
    Integration jetzt vorlegen“ präzisiert. Wir wollen noch in
    dieser Legislaturperiode zu einer Lösung kommen und
    bieten Ihnen auch hierzu die Zusammenarbeit an.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Bereits wenige Stunden nach den Attentaten haben wir
    hier in diesem Hause eine erste Aussprache miteinander
    geführt. Sie, Herr Bundeskanzler, haben am 12. Septem-
    ber in Ihrer Regierungserklärung im Deutschen Bun-
    destag den Vereinigten Staaten von Amerika die uneinge-
    schränkte Solidarität Deutschlands zugesichert. Diese
    Ihre Worte sind vor allem in Amerika auf große Zustim-
    mung gestoßen; sie haben nicht nur in Washington große
    Aufmerksamkeit gefunden.

    Uneingeschränkte Solidarität darf und wird sich nicht
    in Worten und Bekundungen des Mitgefühls und der
    Trauer, so wichtig diese auch waren, erschöpfen. Den
    Worten müssen Taten folgen. Es wird Schwierigkeiten,
    auch Rückschläge dabei geben. Aber gerade dann wird
    sich Solidarität erst wirklich beweisen. Der sichere
    Freund bewährt sich in unsicherer Zeit. Deutschland muss
    jetzt Kurs halten und darf keine Zweifel zulassen, auch im
    Interesse unseres Landes und seiner Menschen.

    Wenn Sie, Herr Bundeskanzler, Ihre Politik in diesem
    Sinne fortsetzen, wenn Sie zu der zum Ausdruck ge-
    brachten Solidarität auch weiterhin uneingeschränkt ste-
    hen, dann werden Sie für diese Politik auch in Zukunft
    – in den nächsten Tagen, in den nächsten Wochen und in
    den nächsten Monaten – die uneingeschränkte Unterstüt-
    zung unserer Fraktion finden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich erteile das Wort
dem Kollegen Peter Struck, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Wir haben in den letzten Tagen in

    Deutschland eine beispiellose Welle der Trauer, des Ent-
    setzens, aber auch der Solidarität mit dem amerikanischen
    Volk erlebt. Zigtausende waren bei der amerikanischen
    Botschaft in Berlin, haben sich in Kondolenzbücher ein-
    getragen und haben ihr Mitleiden in Worte gefasst – Trau-
    ergottesdienste, Gebete, Gedenkminuten. 200 000 Men-
    schen kamen am Freitag zum Brandenburger Tor, um
    gemeinsam mit dem Bundespräsidenten und dem ameri-
    kanischen Botschafter ihr Mitgefühl für die Opfer und das
    amerikanische Volk zu zeigen.

    All diese Symbole der Solidarität stehen für die Nähe
    des deutschen Volkes zu den Menschen in den Vereinig-
    ten Staaten von Amerika. In beeindruckender Weise hat
    Bundeskanzler Gerhard Schröder in den letzten Tagen,
    aber auch soeben vor diesem Haus die Solidarität
    Deutschlands mit den USA zum Ausdruck gebracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Er hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass die So-
    lidarität von Regierung und Parlament mehr als eine bloß
    symbolische sein muss und sein wird.

    Aber wir dürfen uns nicht täuschen: Bei allem, was wir
    jetzt zu entscheiden haben, geht es um mehr als lediglich
    die Solidarität mit den USA; denn wir können die Terror-
    angriffe in den USA nicht gleichsam aus der Zuschauer-
    loge bewerten. Wenn wir in der Betrachtung einig sind,
    dass die Angriffe der gesamten zivilisierten Welt gegolten
    haben, dann galten sie natürlich auch uns. Wir müssen
    wissen, dass die Angriffe auf New York und Washington
    nicht singuläre Ereignisse bleiben müssen.

    Niemand soll dem Irrtum verfallen, der Terror könnte
    an Deutschland und Europa vorbeiziehen, wenn wir uns
    jetzt im vermeintlichen Eigeninteresse aus dem Kampf
    gegen den Terrorismus heraushielten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Natürlich ist Europa im Visier der Terrornetzwerke. Ver-
    eitelte Anschläge und Festnahmen in Deutschland und
    Frankreich belegen das. Nirgendwo steht geschrieben,
    dass Deutschland nur als Schlafstätte oder Ruheraum für
    den internationalen Terrorismus dienen könnte. Deshalb
    ist es nicht nur Bündnispflicht, sondern auch originäres
    Eigeninteresse, gemeinsam mit unseren amerikanischen
    Freunden, mit den NATO-Partnern und allen, die sich
    dieser Bedrohung nicht ergeben wollen, entschlossen
    den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu
    führen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir müssen alles tun, um denjenigen das Handwerk zu
    legen, die mit apokalyptischem Schrecken die Welt aus
    den Fugen heben wollen. Dazu bedarf es jener besonne-
    nen Entschlossenheit, wie sie unser Bundeskanzler in den
    letzten Tagen gezeigt hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Friedrich Merz

    18307


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Er lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er seiner Ver-
    antwortung gerecht wird – auch bei anstehenden harten
    Entscheidungen. Wie diese Verantwortung aussieht, hat
    der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt in den bis
    dahin schwersten Tagen der Republik, in den Tagen nach
    der Entführung von Hanns-Martin Schleyer, 1977 formu-
    liert: „Die Verantwortung heißt: nichts zu versäumen und
    nichts zu verschulden.“ Das gilt für den Kanzler, für die
    Regierung, aber auch für jeden Einzelnen von uns im
    Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Nichts zu versäumen, um nichts zu verschulden: Dazu
    bedarf es nationaler und internationaler Anstrengungen,
    kriminalistischer und geheimdienstlicher Aktivitäten so-
    wie gesetzgeberischer Maßnahmen. Aber es bedarf auch
    der Bereitschaft, diesen Kampf notfalls mit militärischen
    Mitteln zu führen.

    Ich halte daher die Erklärung der NATO vom 12. Sep-
    tember für angemessen und absolut notwendig. In ihr
    wird zu Recht festgestellt, dass der terroristische Angriff
    vom 11. September gegen die USA als Handlung im
    Sinne von Art. 5 des NATO-Vertrages anzusehen ist, also
    als Angriff gegen alle NATO-Verbündeten, falls festge-
    stellt wird, dass der Anschlag vom Ausland aus auf die
    Vereinigten Staaten verübt wurde. Die Aktivierung von
    Art. 5 bedeutet die Einforderung der Beistandspflicht der
    Alliierten.

    Wir sollten uns über die Bedeutung unseres Handelns
    in der NATO völlig im Klaren sein. Die NATO, die noch
    nie zuvor den Bündnisfall auslösen musste, steht vor ei-
    ner bedeutsamen Bewährungsprobe. Die USA realisieren
    so deutlich wie selten zuvor, dass auch sie als einzige
    Weltmacht verwundbar und auf verlässliche Verbündete
    angewiesen sind. Daher werden sie in ihrem zukünftigen
    internationalen Handeln wesentlich davon beeinflusst
    werden, wie die Bündnispartner in Zeiten der Krise und
    Bedrohung Solidarität und Beistand zu leisten bereit sind.

    Wer befürchtet hatte, die USA würden unüberlegt und
    in blindem Schmerz auf die Anschläge antworten, sieht
    sich getäuscht. Die USA haben wohl überlegt angefan-
    gen, eine breite Koalition gegen den internationalen
    Terrorismus zu schmieden, und haben deutlich gemacht,
    dass seine erfolgreiche Bekämpfung den Einsatz unter-
    schiedlichster Mittel mit langem Atem erfordert.

    Auf Antrag der USAhat sich der Sicherheitsrat der Ver-
    einten Nationen mit den Angriffen auf New York und
    Washington befasst. In seiner Resolution vom 12. Sep-
    tember wird das Recht auf individuelle und kollektive
    Selbstverteidigung gegenüber terroristischen Gewalttaten
    anerkannt und zum ersten Mal der internationale Terroris-
    mus völkerrechtlich als Bedrohung des Weltfriedens und
    der internationalen Sicherheit qualifiziert. Diese Verän-
    derung des Völkerrechts hat die Möglichkeit eröffnet, ter-
    roristische Gewalttäter, ihre Organisationen und die sie
    unterstützenden Kräfte mit angemessenen – auch militäri-
    schen – Mitteln zu bekämpfen bzw. ihrer Bestrafung zu-
    zuführen.

    Sehr zu begrüßen ist, dass sich neben der Europäischen
    Union und Japan auch Russland und China an die Seite

    der USA gestellt haben und zu enger Kooperation gegen
    den internationalen Terrorismus bereit sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir sollten alles unternehmen, um eine größtmögliche
    Koalition gegen den Terrorismus zu schaffen. Dabei müs-
    sen insbesondere die Vereinten Nationen eine wichtige
    Rolle spielen. Denn die erfolgreiche Bekämpfung und
    Austrocknung des internationalen Terrorismus verlangt
    eine komplexe und differenzierte Strategie, die politische,
    wirtschaftliche, kulturelle und militärische – natürlich
    auch geheimdienstliche – Elemente miteinander verbin-
    den muss.

    Es besteht kein Zweifel daran – das sollten wir über
    den Deutschen Bundestag auch unseren Bürgerinnen und
    Bürgern mitteilen –, dass es eine militärische Vergeltung
    für den kriegerischen Terroranschlag auf das World Trade
    Center und das Pentagon geben wird: wenn klar ist, wer
    die verantwortlichen Kräfte und die sie unterstützenden
    Staaten sind. Die militärische Abschreckung funktioniert
    bei Staaten, aber nicht bei zu Selbstmord bereiten Ter-
    roristen. Sie müssen gefasst und unschädlich gemacht
    werden durch zielgenaue Aufklärung und hoch mobile
    militärische Spezialkommandos. Sie müssen ihre Stütz-
    punkte und staatlichen Fluchtburgen verlieren durch mas-
    sive internationale Sanktionierung aller Staaten und Re-
    gierungen, die Terroristen beherbergen, unterstützen und
    nicht ausliefern. Sie müssen ihrer Finanzmittel verlustig
    gehen durch die Verstopfung ihrer Geldkanäle und Verei-
    telung ihrer Finanztransaktionen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Aber auch das wird nicht reichen: Wir müssen den
    gesellschaftlichen Resonanzboden für Terroristen aus
    Armut, sozialem Elend und verletztem Stolz abbauen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


    Vordringlich ist dabei – der Bundeskanzler hat darauf hin-
    gewiesen –, den Nahostkonflikt in friedliche Bahnen zu
    lenken und eine Lösung zu finden, die Israel eine gesi-
    cherte Existenz und den Palästinensern einen eigenen
    Staat garantiert, der wirtschaftlich lebensfähig ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Wir müssen den Armutsregionen der Welt eine Perspek-
    tive geben durch entwicklungspolitische Maßnahmen,
    aber auch durch die Öffnung unserer Märkte und den Ab-
    bau von Protektionismus gegenüber ihren Produkten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Sie müssen in den Regeln der Welthandelsorganisation
    auch für sich Vorteile erkennen. Wir müssen den Dialog

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 187. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2001

    Dr. Peter Struck

    18308


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    und die Solidarität der Religionen und Kulturen verstärkt
    organisieren und vertiefen, damit deutlich wird, dass
    – nun zitiere ich aus dem gemeinsamen Entschließungs-
    antrag von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und
    FDP – keine Religion Verbrechen gegen die Menschlich-
    keit rechtfertigt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, es sind nicht nur welt- und
    außenpolitische Herausforderungen, denen wir uns jetzt
    stellen müssen, sondern wir sind im Innern genauso
    gefordert, uns von diesen Feinden der freiheitlichen
    Lebensweise der westlichen Welt diese nicht zerstören
    zu lassen. Wir dürfen nichts versäumen und nichts ver-
    schulden, hat Helmut Schmidt gesagt. Wir dürfen nicht
    versäumen, die Zellen fundamentalistischen Terrors in
    unseren Städten aufzudecken. Aber wir dürfen nicht ver-
    schulden, dass 3 Millionen muslimische Mitbürger in un-
    serem Land unter Generalverdacht gestellt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, genauer hinzuschauen,
    wer an unseren Hochschulen studiert. Aber wir dürfen
    nicht verschulden, dass diese die von uns allen gewollte
    Anziehungskraft in der Welt verlieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, bei der Regelung der Zu-
    wanderung sicherheitsrelevante Aspekte im Ausländer-
    recht zu berücksichtigen, wie vom Bundesinnenminister
    geplant. Aber wir dürfen nicht verschulden, dass Zuwan-
    derung als bedrohlich empfunden wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Wir dürfen nicht versäumen, alle erdenklichen Aspekte
    für die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürger zu
    bedenken. Aber wir dürfen nicht verschulden, darüber die
    Werte, für die wir, die westlichen Demokratien, stehen,
    über Bord zu werfen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der PDS)


    Bundesinnenminister Otto Schily hat bei diesen Aufga-
    ben die volle Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Hoffentlich!)

    Er hat in den letzten Tagen bewiesen, dass er sich den He-
    rausforderungen mit ganzer Kraft stellt.


    (Beifall bei der SPD)

    Ruhige Hand und kühler Kopf sind auch hier die besseren
    Rezepte als hektische Milliardenprogramme.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden alles, was nötig ist, einleiten und auch fi-
    nanzieren. Aber wer so tut, als brauche man nur mal eben
    Milliarden in Geheim- und Sicherheitsdienste zu ste-
    cken, um die Terrorszene auszuheben, der macht den
    Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land etwas vor.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir alle werden möglicherweise Entscheidungen zu
    treffen haben, die sich niemand von uns jemals erdacht,
    geschweige denn gewünscht hat. Alle bisherigen He-
    rausforderungen verblassen vor dem, was wir jetzt zu be-
    wältigen haben. Meine Fraktion unterstützt den Bundes-
    kanzler und die Bundesregierung im Einsatz gegen die
    Herausforderungen dieses Weltterrorismus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind gewiss, dass nur eine geschlossene und ent-
    schlossene Antwort der zivilisierten Welt die Menschheit
    in Zukunft vor dem Grauen des 11. September schützen
    kann. Freiheit und Demokratie, Menschenwürde und die
    Achtung vor der jeweils anderen Religion dürfen nicht
    unter den Trümmern des World Trade Centers begraben
    werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und der PDS)


    Das ist die Verantwortung, vor der wir jetzt stehen. Sie
    zu übernehmen und sie zu tragen wird keinem von uns
    leicht fallen; aber wir dürfen und können uns dieser Ver-
    antwortung nicht entziehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)