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ID1413805200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . . . . . . . . 13463 A Tagesordnungspunkt III (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksa- chen 14/4000, 14/4302) . . . . . . . . . . . 13459 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksachen 14/4001, 14/4301, 14/4524) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 14/4518, 14/521) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13459 C Siegrun Klemmer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13465 D Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13466 B Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13469 B Maritta Böttcher PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 D Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF 13473 C Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13474 A Ulrike Flach F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13476 C Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen) CDU/CSU 13478 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13481 A Ulrike Flach F.D.P . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13481 D Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 C Haushaltsgesetz 2001 (Drucksachen 14/4522, 14/4523) . . . . . . . . . . 13486 C Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksachen 14/4000, 14/4302, 14/4501 bis 14/4520, 14/4521, 14/4522, 14/4523) . . . . . . 13486 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU . . . . . . . . . . 13487 A Joachim Poß SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Dr. Günter Rexrodt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . 13494 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13496 B Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13499 B Hans Jochen Henke CDU/CSU . . . . . . . . . . . 13500 D Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 13502 C Dr. Bernd Protzner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 13505 D Namentliche Abstimmungen 13506 D, 13507 C, 13510 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . .13507 D, 13510 C, 13514 C Plenarprotokoll 14/138 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 I n h a l t : Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der sozialversiche- rungsrechtlichen Behandlung von einmalig ge- zahltem Arbeitsentgelt (Einmalzahlungs-Neu- regelungsgesetz) (Drucksachen 14/4371, 14/4409, 14/4743, 14/4803) . . . . . . . . . . . . . . 13512 B Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13513 A Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13516 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . . . . . 13518 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13519 A Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13519 D Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMA . . . . . 13520 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 13520 D Pia Maier PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 A Franz Thönnes SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13521 D Tagesordnungspunkt VI: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Zivilprozesses (Drucksache 14/4722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 D Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 A Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 13524 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 A Rainer Funke F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13527 D Dr. Evelyn Kenzler PDS . . . . . . . . . . . . . . . . 13528 D Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13529 C Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 13531 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . . . . . . . . . 13531 C Joachim Stünker SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 13533 A Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake- Werner (PDS) zur Abstimmung über den Än- derungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushalts- gesetzes 2001 (Drucksache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) . . . . . . . 13533 D Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13534 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 Joachim Stünker 13532 (C)(A) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13533 (C) (D) (A) (B) Balt, Monika PDS 01.12.2000 Dr. Blank, CDU/CSU 01.12.2000 Joseph-Theodor Dr. Blens, Heribert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Blüm, Norbert CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 01.12.2000 Klaus Bulling-Schröter, Eva PDS 01.12.2000 Burchardt, Ursula SPD 01.12.2000 Caesar, Cajus CDU/CSU 01.12.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 01.12.2000 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 01.12.2000 Friedrich (Bayreuth), F.D.P. 01.12.2000 Horst Gehrcke, Wolfgang PDS 01.12.2000 Dr. Gerhardt, Wolfgang F.D.P. 01.12.2000 Girisch, Georg CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Grehn, Klaus PDS 01.12.2000 Haack (Extertal), SPD 01.12.2000 Karl-Hermann Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 01.12.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 DIE GRÜNEN Hiksch, Uwe PDS 01.12.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 01.12.2000 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 01.12.2000 Kelber, Ulrich SPD 01.12.2000 Kolbow, Walter SPD 01.12.2000 Lehn, Waltraud SPD 01.12.2000 Louven, Julius CDU/CSU 01.12.2000 Müller (Berlin), PDS 01.12.2000 Manfred Ostrowski, Christine PDS 01.12.2000 Pau, Petra PDS 01.12.2000 Pieper, Cornelia F.D.P. 01.12.2000 Rauen, Peter CDU/CSU 01.12.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 01.12.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 01.12.2000 Schenk, Christina PDS 01.12.2000 Schily, Otto SPD 01.12.2000 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 01.12.2000 Hans Peter von Schmude, Michael CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Schockenhoff, CDU/CSU 01.12.2000 Andreas Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2000 Schultz (Everswinkel), SPD 01.12.2000 Reinhard Simm, Erika SPD 01.12.2000 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Stadler, Max F.D.P. 01.12.2000 Dr. Freiherr von CDU/CSU 01.12.2000 Stetten, Wolfgang Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 01.12.2000 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 01.12.2000 Wiese (Hannover), SPD 01.12.2000 Heino Wissmann, Matthias CDU/CSU 01.12.2000 Wohlleben, Verena SPD 01.12.2000 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 01.12.2000 Margareta DIE GRÜNEN Wülfing, Elke CDU/CSU 01.12.2000 Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Heidi Knake-Werner (PDS) zurAbstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der F.D.P. zu der zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 2001 (Druck- sache 14/4829) und zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Drucksachen 14/4522 und 14/4523) Für die PDS-Fraktion erkläre ich, dass wir irrtümlich bei der Abstimmung zum Haushaltsgesetz 2001 (Drucksache 14/4522 und 14/4523) sowie zum Änderungsantrag der FDP § 25 Abs. 2 Satz 1 HHG mit Enthaltung gestimmt haben. Das Votum der PDS-Fraktion lautet bei beiden Abstim- mungen Nein. entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Die Fraktion der CDU/CSU hat mit Schreiben vom 30. November 2000 – den Antrag „Energiepreiserhöhung zurück- nehmen, Energiebesteuerung in Europa har- monisieren“ – Drucksache 14/293 –, – den Antrag „Rücknahme des „Steuerentlas- tungsgesetzes 1999/2000/2002“ des „Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform“ sowie des „Gesetzes zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse“ – Drucksache 14/536 – und – den Antrag „Diskriminierung von ‚Frauen bei- den Olympischen Spielen in Sydney 2000“ – Drucksache 14/2240 – zurückgezogen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- gen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ment zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 14/3428 Nr. 1.7 Finanzausschuss Drucksache 14/4170 Nr. 2.44 Drucksache 14/4170 Nr. 2.49 Drucksache 14/4170 Nr. 2.72 Drucksache 14/4170 Nr. 2.79 Drucksache 14/4170 Nr. 2.87 Drucksache 14/4309 Nr. 1.15 Drucksache 14/4309 Nr. 1.31 Ausschuss fürWirtschaft und Technologie Drucksache 14/2952 Nr. 2.8 Drucksache 14/2952 Nr. 2.14 Drucksache 14/2952 Nr. 2.16 Drucksache 14/2952 Nr. 2.17 Drucksache 14/2952 Nr. 2.19 Drucksache 14/2952 Nr. 2.27 Drucksache 14/2952 Nr. 2.31 Drucksache 14/2952 Nr. 2.32 Drucksache 14/2952 Nr. 2.33 Drucksache 14/2952 Nr. 2.34 Drucksache 14/3050 Nr. 2.28 Drucksache 14/3050 Nr. 2.29 Drucksache 14/3050 Nr. 2.30 Drucksache 14/3050 Nr. 2.31 Drucksache 14/3723 Nr. 2.4 Drucksache 14/4170 Nr. 1.14 Drucksache 14/4170 Nr. 2.13 Drucksache 14/4170 Nr. 2.15 Drucksache 14/4170 Nr. 2.32 Drucksache 14/4170 Nr. 2.43 Drucksache 14/4170 Nr. 2.46 Drucksache 14/4170 Nr. 2.56 Drucksache 14/4170 Nr. 2.61 Drucksache 14/4170 Nr. 2.63 Drucksache 14/4170 Nr. 2.66 Drucksache 14/4170 Nr. 2.67 Drucksache 14/4170 Nr. 2.68 Drucksache 14/4170 Nr. 2.75 Drucksache 14/4170 Nr. 2.77 Drucksache 14/4170 Nr. 2.80 Drucksache 14/4170 Nr. 2.85 Drucksache 14/4170 Nr. 2.88 Drucksache 14/4170 Nr. 2.89 Drucksache 14/4170 Nr. 2.92 Drucksache 14/4309 Nr. 1.1 Drucksache 14/4309 Nr. 1.10 Drucksache 14/4309 Nr. 1.11 Drucksache 14/4309 Nr. 1.12 Drucksache 14/4309 Nr. 1.23 Drucksache 14/4309 Nr. 1.34 Drucksache 14/4309 Nr. 1.35 Drucksache 14/4309 Nr. 1.43 Drucksache 14/4309 Nr. 1.47 Drucksache 14/4309 Nr. 1.48 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 14/671 Nr. 2.32 Drucksache 14/1708 Nr. 2.1 Drucksache 14/1708 Nr. 2.2 Drucksache 14/1708 Nr. 2.4 Drucksache 14/1708 Nr. 2.10 Drucksache 14/1708 Nr. 2.14 Drucksache 14/1778 Nr. 2.1 Drucksache 14/1778 Nr. 2.8 Drucksache 14/1778 Nr. 2.9 Drucksache 14/2747 Nr. 2.16 Drucksache 14/2747 Nr. 2.41 Drucksache 14/2747 Nr. 2.42 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 14/3050 Nr. 2.25 Drucksache 14/3341 Nr. 2.28 Drucksache 14/3341 Nr. 2.38 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 14/4309 Nr. 1.30 Drucksache 14/4441 Nr. 1.5 Drucksache 14/4441 Nr. 1.18 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 14/3859 Nr. 1.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.1 Drucksache 14/3859 Nr. 2.9 Drucksache 14/3859 Nr. 2.12 Drucksache 14/4170 Nr. 2.59 Drucksache 14/4170 Nr. 2.62 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 14/4170 Nr. 1.2 Drucksache 14/4170 Nr. 2.2 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 14/3576 Nr. 1.4 Drucksache 14/3576 Nr. 1.5 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 14/4441 Nr. 1.8 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 200013534 (C) (D) (A) (B) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/3428 Nr. 2.17 Drucksache 14/4170 Nr. 1.7 Drucksache 14/4309 Nr. 1.8 Drucksache 14/4309 Nr. 1.27 Drucksache 14/3409 Nr. 1.46 Drucksache 14/4441 Nr. 1.24 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 14/4170 Nr. 2.65 Drucksache 14/4309 Nr. 1.39 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000 13535 (C)(A) Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Antje Hermenau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bevor ich mit
    meiner eigentlichen Rede beginne, möchte ich vor allen
    Dingen den Mitarbeitern des Haushaltsausschusssekreta-
    riats danken, die bis spät in die Nacht hinein alle Papiere
    vervielfältigt, sortiert und weggeräumt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Für all diejenigen, die nicht wissen, wer das ist, sage ich:
    Das sind die Leute, die bescheiden ganz hinten in der letz-

    ten Reihe Platz genommen haben. Das sind die wahren
    Helden der Nachtschicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Herr Rexrodt, Sie haben gerade ein Beispiel dafür ge-
    geben, dass auch eine ruhig vorgetragene Rede nichts
    Wahres enthalten muss. Ich denke daran, wie Sie versucht
    haben, durch Wiederholungen etwas als wahr darzustel-
    len, was nicht wahr ist.

    Sehen wir uns einmal an, was im Jahre 1999 wirklich
    passiert ist, als eine Notbremsung gemacht werdenmusste,
    weil es zu einem Budgetaufwuchs kam. Sie wissen,
    warum es dazu gekommen ist. Die Postunterstützungs-
    kassen waren nicht ordentlich eingestellt. Es gab eine
    Ökosteuerreform, die für die Rentenkassen einen Durch-
    laufposten geschaffen hat, aber keine Ausgaben-
    vermehrung bedeutete. Wir haben den Bundeszuschuss an
    die Bundesanstalt für Arbeit ordentlich und solide einge-
    stellt. Auch die Zuweisungen an die Länder Bremen und
    Saarland haben wir solide eingestellt. Ebenso haben wir
    die Gewährleistungen korrigiert. Darüber müssten Sie als
    Ex-Wirtschaftsminister eigentlich Bescheid wissen. Es
    ging zum Beispiel um das Russland-Geschäft, um das es
    damals sehr schlecht stand.

    Vor diesem Hintergrund halte ich es für nicht ange-
    messen, hier zu behaupten, wir hätten einen Ausgaben-
    aufwuchs produziert, den wir jetzt mit Mühe zurückneh-
    men müssten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Der Haushalt für das Jahr 2001, über den wir jetzt re-
    den, ist der erste wirklich rot-grüne Haushalt, der die ei-
    gene Handschrift deutlich erkennen lässt, und zwar in vie-
    len systematischen Fragen und nicht nur bei den
    Ausgaben und Kürzungen. In seiner ganzen Substanz ist
    er qualitativ und quantitativ der erste rot-grüne Haushalt.
    An ihm lassen wir uns gerne messen. Ich habe überhaupt
    kein Problem damit, dass Sie versuchen, ihn als Maßstab
    unseres Handelns zu sehen. Der Haushalt ist eine Grund-
    lage, an der wir uns gerne messen lassen.

    Schauen wir einmal auf die harten Beurteilungskrite-
    ren, zunächst auf die Nettokreditaufnahme. Sie ist im
    Vergleich zum Regierungsentwurf noch einmal abgesenkt
    worden. Wir wollten – das haben wir bei den Haushalts-
    beratungen gesagt – unter die 45-Milliarden-DM-Grenze
    kommen. Das haben wir souverän geschafft. Ich bin in-
    zwischen gar nicht mehr so sicher, ob der Herr Finanzmi-
    nister Eichel nicht auf die Idee kommen wird, im Haus-
    haltsvollzug die von uns vorgegebene Grenze der
    Nettokreditaufnahme noch ein wenig zu unterbieten.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Mit Sicherheit!)

    Ich habe ihn in „Verdacht“, dass er versuchen wird, dies
    als einen sportlichen Wettkampf aufzufassen.

    Wenn man sich einmal anschaut, was die mittelfristige
    waigelsche Finanzplanung bei der Nettokreditaufnahme

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Dr. Günter Rexrodt
    13496


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    für 2001 vorgesehen hätte, stellen wir fest, dass wir bei
    53 Milliarden DM lägen. Wir liegen bei 43 Milliar-
    den DM, also 10 Milliarden DM weniger.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein zweites hartes Beurteilungskriterium – ein wirkli-
    cher Eckpfeiler für jeden soliden Haushalt – ist die Inves-
    titionsquote.Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, sie
    noch höher zu setzen; das bestreitet in diesem Hause kein
    Mensch. Der Punkt ist eher der, dass man es in den Haus-
    haltsberatungen geschafft hat, die Investitionen fast wie-
    der auf 60 Milliarden DM anzuheben. Obwohl wir sparen
    müssen, haben wir es geschafft, eine solide Investi-
    tionsquote vorzulegen, die mitnichten unter dem Durch-
    schnitt der Vorjahre liegt. Ich bin der Auffassung, dass es
    gelungen ist, sowohl zu sparen als auch zu gestalten. Die
    ganze Sache hat Augenmaß. Es gibt hier keinen Grund
    zum Poltern.


    (Beifall des Abg. Hans Georg Wagner [SPD])

    Schauen Sie sich das Gesamtvolumen des Haushaltes

    an. Auch dabei haben die Haushälter insgesamt noch ein-
    mal gespart, circa 1,4 Milliarden DM.

    Sie finden hier die drei Eckpfeiler eines soliden Haus-
    haltes: eine abgesenkte Nettoneuverschuldung, eine
    höhere Investitionsquote und ein abgesenktes Ausgabevo-
    lumen. Ich sehe überhaupt nicht, wofür wir uns schämen
    müssten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dieser Haushalt ist einer der ersten, der wirklich bere-
    chenbar ist. In die Haushaltspolitik der Bundesrepublik
    Deutschland ist Berechenbarkeit eingezogen. Ich erin-
    nere mich noch an das Jahr 1997 und an die Positionen un-
    ter dem damaligen Finanzminister Waigel. Ich weiß noch,
    wie damals die Ist-Ausgaben, die er für das Jahr 1997 vor-
    gesehen hatte, dramatisch gesunken sind, während die
    Nettoneuverschuldung, die er vornehmen musste, drama-
    tisch nach oben gegangen ist. Woran lag das? Ihre eigene
    Steuerbasis ist erodiert; die Steuereinnahmen sind Ihnen
    weggebrochen. Das hat etwas damit zu tun, dass die Haus-
    halts- und Finanzpolitik damals nicht berechenbar und so-
    lide gestaltet war. Der Haushalt, über den wir jetzt reden,
    ist solide und berechenbar. Weil er sauber und solide ver-
    anschlagt ist, gehe ich davon aus, dass die Ist-Zahlen dem
    entsprechen, was wir als Soll formuliert haben. Das halte
    ich für einen großen Erfolg.

    Schauen wir uns noch ein paar der Punkte an, um die
    es in diesem Haushalt geht. Es geht zum Beispiel um die
    Rentenfinanzierung. Für die Rente sind Mehrausgaben
    von 22 Milliarden DM vorgesehen, die von Bundesseite
    geschultert werden müssen. Sie sind mit der Ökosteuer
    solide gegenfinanziert. Darüber gibt es eine große Dis-
    kussion – das kann man schon so sagen –, aber haushalts-
    technisch ist das vollkommen solide.

    Sehen wir uns einmal an, was nach dem Blüm-Modell
    passiert wäre. Vergleichen wir einmal, wo die Bundesre-
    publik Deutschland stünde, wenn noch immer Herr
    Waigel in jeder Haushaltsdebatte die falschen Zahlen mit

    seiner dröhnenden Stimme überdecken würde. Wir hätten
    nach dem Blüm-Modell und dem Waigel-Ansatz einen
    Rentenversicherungsbeitrag von 20,4 Prozent. Das muss
    man einmal klar sagen. Bei einem Durchschnittseinkom-
    men in Höhe von 4 500 DM pro Monat würde das bedeu-
    ten, dass die Leute alleine wegen der Rentenversiche-
    rungsbeiträge im Jahr circa 380 DM weniger hätten.

    Sehen Sie sich einmal an, was noch hätte passieren
    müssen. Sie hätten damals die Mehrwertsteuer um min-
    destens 1,5 Prozent anheben müssen, um den Beitragssatz
    für die Rentenversicherung unter 20 Prozent zu halten.
    Dies hätte alles über unserem Haupt geschwebt. Diese
    Debatte hätte ich hören mögen!

    Sehen wir uns die Ausgaben für den Arbeitsmarkt an.
    Wir haben in der Diskussion versucht, diese besonders zu
    bewerten. Es war nicht einfach, mit einer Volkspartei wie
    der SPD mit ihrem entsprechenden Profil bezüglich des
    Arbeitsmarktes auf der einen Seite Sparmaßnahmen
    durchzusetzen und auf der anderen Seite eine aktive Ar-
    beitsmarktpolitik zu gestalten. Die SPD hat einen Groß-
    teil der anfänglichen Entrüstung und des Unverständnis-
    ses in der Bevölkerung beigelegt. Das ist unserem großen
    Koalitionspartner hoch anzurechen; dies muss man ein-
    mal so deutlich sagen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin inzwischen der Auffassung, dass es gelungen
    ist, dass die Koalition trotz dieser wirklich harten Zeit
    jetzt gut dasteht. Es ist uns gelungen, glaubhaft zu ma-
    chen, dass wir nicht vorhaben, die Ausgaben für die Ar-
    beitsmarktpolitik zu reduzieren, nur um den Haushalt zu
    konsolidieren. Es ist möglich gewesen, solider und gründ-
    licher zu berechnen. Das halte ich für einen großen Fort-
    schritt. Dies hat auch viel mit dem Auf-sich-Nehmen von
    schwierigen politischen Debatten zu tun. Dies haben wir
    gemacht.

    Sehen wir uns zum Beispiel den Wehretat an. Viel-
    leicht bin ich als Frau oder vielleicht auch als Grüne – das
    kann alles sein – prinzipiell anderer Auffassung. Ich fand
    es schon amüsant, wie sich die Männer hier um die Flug-
    zeuge, Panzer und Hubschrauber gekloppt haben. Es war
    geradezu wie Weihnachten.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Ich bin der Meinung, dass man dann, wenn man einen
    Haushalt langfristig konsolidieren will, den Bereich mit
    den dritthöchsten Ausgaben nicht ausnehmen kann, egal
    wie hübsch die Hubschrauber aussehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es kann nicht sein, dass wir bei den Sozialausgaben
    sparen, dass wir versuchen, die Zinszahlungen zu re-
    duzieren, aber den Wehretat nicht antasten. Das ist nicht
    möglich.

    Sehen wir uns einmal die gestalterischen Potenziale
    dieses Haushaltes an. Wir haben eine Reihe von – das sage
    ich jetzt als Grüne – ökologischen Investitionen auf den

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
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    Weg gebracht, die auch langfristig wirken werden und
    unseren Anspruch an eine nachhaltige Finanz- und auch
    Verkehrspolitik erfüllen werden. Ich denke hierbei an die
    2 Milliarden DM für die Schienensanierung im Eisen-
    bahnnetz, an die 400 Millionen DM für die Altbausa-
    nierung, an die zusätzlichen 100MillionenDM bei Energie-
    forschungsmitteln und auch an die zusätzlichen 100 Mil-
    lionen DM für das Markteinführungsprogramm für rege-
    nerative Energien. Das sind ökologische Investitionen in
    die Zukunft. Ich glaube, dass man sich damit nicht nur se-
    hen lassen kann, sondern dass wir darauf auch stolz sein
    können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Langsam zeichnet es sich ab: Sparen macht durchaus
    Sinn. Wir bekommen langsam ein Gefühl für Gestaltungs-
    spielräume, die sich für die Bundesrepublik Deutschland
    für die Zukunft und hier insbesondere für die nachfolgen-
    den Generationen auftun. Das heißt nicht, dass wir mit
    dem Sparen aufhören können. Nicht, dass jetzt irgendje-
    mand der Meinung ist, es werde alles ganz leicht. Das wird
    es nicht sein.

    Wir hatten ja in diesem Jahr – Herr Roth, hier gebe ich
    Ihnen durchaus Recht – etwas günstigere Umstände auf-
    grund der durch den Verkauf der UMTS-Lizenzen erziel-
    ten Erlöse; das ist einfach so. Man muss sich aber nicht
    neidisch daneben stellen und sagen: Wenn ihr diese nicht
    gehabt hättet, hättet ihr nichts auf den Weg gebracht. Ent-
    scheidend ist doch, ob man das wie wir mit Augenmaß
    behandelt. Wir haben nicht das Füllhorn ausgeschüttet,
    sondern haben wieder an die Zukunft gedacht und Schul-
    den getilgt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Außerdem ist es uns gelungen, parallel eine Reihe von
    notwendigen Zukunftsinvestitionen zu tätigen. Ich halte
    das für eine sehr gehaltvolle, mit Augenmaß vollzogene
    Maßnahme. Hier gibt es überhaupt nichts zu poltern.

    Ich erinnere mich, dass die CDU/CSU gar nicht wuss-
    te, was sie eigentlich mit dem erzielten Geld machen will.
    Die Liste derjenigen, die sich dazu geäußert haben,
    reichte von Austermann bis Merz. Der eine sprach davon,
    dass man das Geld nehmen solle, um die Ausgaben zu er-
    höhen; hier war von Sparpolitik keine Rede mehr. Der an-
    dere sprach davon, dass man auch noch die Zinserlöse in
    die Tilgung stecken solle. Da herrschte eine ziemliche
    Konfusion. Es gab in der CDU/CSU keinen einheitlichen
    Kurs, während die Koalition von Anfang an wusste, was
    zu tun ist.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das hat man in der Bereinigungssitzung gemerkt!)


    Es gab eine klare Linie. Es galt, die Schulden zu tilgen.
    Das haben wir gemacht. 100 Milliarden DM sind in die
    Tilgung geflossen. Durch die Zinsersparnisse haben wir
    jetzt einen gewissen Gestaltungsspielraum bei den In-
    vestitionen. Ich halte das für eine sehr vernünftige Opera-
    tion.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In dieser Haushaltsberatung ist aufgefallen, dass so-
    wohl die F.D.P. als auch die PDS entschieden differen-
    zierter als die große Oppositionsfraktion der CDU/CSU
    zu einer ganzen Reihe von Einzelplänen und auch in der
    Generaldebatte Stellung genommen haben. Dies muss
    man einmal konstatieren. Das heißt, ganz so schlimm und
    verrucht kann der Haushalt nicht sein, sonst wäre eine dif-
    ferenzierte Stellungnahme nicht möglich.

    Gehen wir einmal auf die undifferenzierten Vorwürfe
    ein, die hier gemacht wurden. Dauernd wird gesagt, wir
    würden nicht richtig sparen.


    (Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Ja, das stimmt!)

    Ich sagte eben schon: Wenn Herr Waigel noch am Ruder
    wäre, wäre nach seiner Finanzplanung die Nettoneuver-
    schuldung um 10 Milliarden DM höher; um das einmal
    klar zu sagen.

    Ich erinnere mich, dass das Jahr 1996 als Vergleich vor-
    gebracht worden ist. Es wurde gesagt, da habe man unter der
    CDU/CSU-geführten Koalition sehr deutlich eingespart. Es
    ging um 20 Milliarden DM. Das war ein Umbuchungs-
    trick. Auf der Ausgabenseite wurde eine Steuerminder-
    einnahme formuliert, und dann sah es so aus, als ob die
    Ausgaben gesunken wären. Das hat mit Sparen aber über-
    haupt nichts zu tun; Geld wurde nicht eingespart. Mit sol-
    chen Vergleichen, wie Sie sie hier bemüht haben, haben
    Sie bewiesen, dass Sie die Hoheit auf dem Feld der Fi-
    nanz- und Steuerpolitik eindeutig verloren haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: An wen denn wohl?)


    Sie haben auch noch einmal die Investitionsquote
    bemüht, deren Niveau Ihnen zu niedrig sei. Ich habe hier
    frank und frei zugegeben, dass man sich auch eine höhere
    wünschen könnte. Man kann halt nicht alles auf einmal
    machen; das muss man mit Ruhe ertragen können. Aber
    nach Waigels mittelfristiger Finanzplanung läge die Inves-
    titionsquote jetzt bei 11,8 Prozent, während wir 12,2 Pro-
    zent bereitgestellt haben. Ich denke, wir können Ihre Kri-
    tik in Ruhe wegstecken.

    Ich glaube, dass Sie, meine Damen und Herren von der
    CDU/CSU, in der Opposition angekommen sind. Man
    muss sich nur Ihre Änderungsanträge ansehen. Sie haben
    in der Generaldebatte ständig darauf hingewiesen, dass
    man mehr sparen müsse, und dann kommen Sie in den
    Debatten über die Einzeletats mit ganz vielen nicht or-
    dentlich gegenfinanzierten Änderungsanträgen, die Mehr-
    ausgaben in Höhe von circa 8 Milliarden DM bedeuten
    würden. Wenn Sie mich fragen, ist das ein undifferenzier-
    tes Vorgehen, das keine Systematik erkennen lässt. Dazu
    sage ich Ihnen: Gratulation, Sie sind in den Anfangsgrün-
    den der Opposition angekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es wurde darauf rekurriert – das finde ich gar nicht so
    falsch –, dass die Dinge unter Stoltenberg vielleicht an-
    ders gelaufen wären – anders als unter Waigel bestimmt.
    Ich erinnere mich, dass wir schon einmal eine Debatte
    darüber geführt haben, welche Verdienste sich der ehe-

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    malige Finanzminister Stoltenberg erworben hat. Es fällt
    mir nicht schwer zu sagen, dass ich denke: Er war damals
    ein recht guter Finanzminister; das ist überhaupt kein Pro-
    blem.


    (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Der beste!)


    Ich glaube auch, dass er den Weg in die deutsche Einheit
    entschieden solider finanziert hätte, als es der nachfol-
    gende Finanzminister Waigel getan hat. Davon bin ich
    überzeugt, und das kann ich Ihnen auch gern einmal dar-
    legen.

    Als im Frühjahr 1989 der Wechsel von Stoltenberg auf
    Waigel erfolgte, war die Wende in der Deutschen Demo-
    kratischen Republik noch nicht klar absehbar. Trotzdem
    begann mit dem Erarbeiten des Haushaltsentwurfs für das
    Folgejahr ein starker Aufwuchs bei der Nettoneuver-
    schuldung. Das heißt, die Finanzpolitik wurde bereits im
    Frühjahr 1989, ein halbes Jahr vor der Wende und der
    deutschen Einheit, von Kohl und Waigel verändert: hin zu
    mehr Schulden und mehr Ausgaben. Das hatte etwas da-
    mit zu tun, dass man fürchtete, die Bundestagswahl zu
    verlieren. Vor diesem Hintergrund sich ständig mit der
    deutschen Einheit herausreden zu wollen, das fällt mir nur
    noch auf die Nerven.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass Sie, wenn Sie
    sich selber für sehr gute Finanz- und Haushaltspolitiker
    halten, dem Haushalt für das Jahr 2001 nicht zustimmen
    wollen. Das bleibt für mich unverständlich. Ich habe der
    Debatte in dieser Woche mit einiger Fassungslosigkeit
    zuhören müssen. Vielleicht wird im Laufe der Jahre das
    Diskussionsniveau der CDU/CSU-Fraktion differenzierter.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe das
Wort der Kollegin Dr. Christa Luft für die Fraktion der
PDS.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christa Luft


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Verehrte Kol-
    leginnen und Kollegen! Nach dieser einwöchigen Rede-
    schlacht möchte man eigentlich mit Goethes Faust ausru-
    fen: „Hier steh‘ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als
    wie zuvor.“


    (Beifall bei der PDS)

    Wenn ich resümiere, dann stelle ich fest, dass in dieser

    Woche seit Dienstag Behauptungen hin- und herge-
    schleudert worden sind; es gab eine Art Pingpongspiel.
    Ich vermisse Nachdenklichkeit, Erkenntnisgewinn und
    irgendeine Veränderung an diesem Haushalt, die wir viel-
    leicht im Laufe dieser Woche noch zustande gebracht hät-
    ten. Daher werden wir ihm in seiner Gänze auch nicht zu-
    stimmen – aber nicht, Herr Kollege Poß – er ist wohl im
    Moment nicht im Saal –, wegen einer vermeintlichen So-
    zialdemagogie, die Sie bei der PDS glaubten orten zu

    müssen. Ich kann Ihnen nur raten: Fügen Sie dem verba-
    len Missgriff von Herrn Merz jetzt nicht einen neuen
    hinzu!


    (Beifall bei der PDS)

    Das Niederschmetterndste für all jene, die – wenn sie

    denn durchgehalten haben – die ganze Debatte verfolgt
    haben, war aber wohl, dass CDU/CSU und F.D.P., wären
    sie heute an der Regierung, vermutlich vieles von dem,
    was die neue Koalition gemacht hat, auch gemacht hätten.
    Die SPD und die Bündnisgrünen hätten das, was sie heute
    als Regierungsfraktionen mit Inbrunst verteidigen, zu
    ihren Oppositionszeiten gewiss mit scharfem Protest
    zurückgewiesen und als Sozialraub bezeichnet.


    (Beifall bei der PDS)

    Ich finde, wir muten der Öffentlichkeit da allerhand zu.
    Die Orientierung wird immer schwieriger.

    Was hat sich in dieser Woche alles ereignet? Manchem
    war es äußerst wichtig, zu klären, ob sich Finanzminister
    Eichel zu Recht oder zu Unrecht als Sparkommissar be-
    zeichnen darf. Ich denke, das interessiert in diesem Land
    niemanden. Wichtig ist doch, wo und wofür gespart wird.


    (Beifall bei der PDS)

    Vom Sparwillen der Koalition war beispielsweise im
    Verteidigungsetat nichts zu spüren.


    (Dr. Günter Rexrodt [F.D.P.]: Nein, Jäger 90!)

    Da wollte die CDU/CSU sogar noch draufsatteln.

    Den Steuerverschwendungshinweisen des Bundes-
    rechnungshofes wurde viel zu wenig nachgegangen.
    Wenn man diesen Hinweisen stärker gefolgt wäre, dann
    hätte man noch andere Finanzierungsquellen entdeckt.

    Mitten in der Woche wurde uns mitgeteilt, dass sich die
    Fraktionsspitzen von SPD und Bündnisgrünen darauf ge-
    einigt haben, dass der Bund so mir nichts, dir nichts zwei
    Drittel des EXPO-Defizits übernimmt. Im Haushalt steht
    das noch ganz anders, und zwar ohne dass geklärt worden
    wäre, wer für die bei der EXPO entstandene Finanzmisere
    verantwortlich ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der PDS)

    Angesichts des Tempos, mit dem beispielsweise – ich
    nenne nur dieses eine Beispiel – das EXPO-Problem
    gelöst wird, empört es geradezu, dass die Lösung anderer
    Probleme, über die seit Jahren debattiert wird, auf die
    lange Bank geschoben wird, Problemfälle, in denen es um
    berechtigte soziale Ansprüche von Menschen und nicht
    durch Fehlkalkulationen verursachte Defizite bei be-
    stimmten Institutionen geht. Ich meine zum Beispiel die
    Gewährung von Anpassungsgeld für Untertageberg-
    leute in den neuen Ländern,


    (Beifall bei der PDS)

    die ähnlich wie die westdeutschen Steinkohlekumpels
    durch Strukturkrisen unschuldig ihre Arbeit verloren
    haben bzw. noch verlieren werden. Bereits 1996, also
    noch zu Zeiten der früheren Koalition, und 1999, also zu
    Zeiten der jetzigen Koalition, haben wir das im Deutschen
    Bundestag per Antrag thematisiert – leider erfolglos. In

    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Dezember 2000
    Antje Hermenau

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    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    diesem Jahr haben wir dieses Thema mehrfach in den
    Ausschusssitzungen angesprochen und dazu Anträge
    gestellt. Mit fadenscheinigen und hinhaltenden Argu-
    menten sind unsere Anträge beschieden worden. Es wurde
    zwar persönliche Sympathie für unser Anliegen geäußert,
    aber mit persönlichen Sympathiebekundungen können
    die Kumpels ihre Probleme nicht lösen. Sie brauchen tat-
    sächlich praktische Lösungen.


    (Beifall bei der PDS)

    Nachdem jetzt so viel persönliche Sympathie geäußert
    worden ist – alle Haushaltsausschussmitglieder der F.D.P.
    haben unserem Antrag zugestimmt –, zähle ich jetzt
    darauf, dass wir das Problem alsbald gemeinsam lösen
    können.


    (Beifall bei der PDS)

    Regierung und Koalitionsfraktionen rühmten sich in

    der Haushaltsdebatte, den Reformstau aufgelöst zu ha-
    ben: Steuerreform vorangebracht, Gesundheitsreform
    durchgeführt, Rentenreform vorbereitet und Haushalts-
    konsolidierung vorangebracht. Ich finde, wenn der aufge-
    löste Reformstau alles ist, was Sie vorzuweisen haben,
    dann ist das noch lange kein Gütesiegel für Ihre Politik,
    wenn nicht gleichzeitig die sozialen Wirkungen in Gänze
    bilanziert werden. Die mehrfach in dieser Woche den Fa-
    milien mit niedrigen und mittleren Einkommen vorge-
    rechneten Entlastungen durch die Steuerreform werden
    doch durch höhere Hort- und Kitagebühren, durch stei-
    gende Versicherungsbeiträge, steigende Verkehrstarife,
    steigende Heizkosten und durch Zuzahlungen für Ge-
    sundheitsleistungen oft mehr als kompensiert. Das ist die
    Wahrheit!


    (Beifall bei der PDS)

    Hätten Sie beispielsweise das steuerfreie Existenzmini-
    mum rascher angehoben, wie wir das gefordert haben,
    und hätten Sie dafür den Spitzensteuersatz weniger stark
    gesenkt, dann hätten Sie der Volkswohlfahrt insgesamt
    mehr gedient.


    (Beifall bei der PDS)

    Wie soll den 20- bis 40-jährigen jungen Leuten, die

    schon länger arbeitslos sind und kaum Aussicht auf Aus-
    übung einer existenzsichernden Arbeit haben, denn, wie
    es Herr Riester wünscht, die private Altersvorsorge
    schmackhaft gemacht werden? Das geht doch irgendwie
    nicht zusammen.

    Unter den Bedingungen voranschreitender Globalisie-
    rung gebührt gerade auch den Kommunen eine Stärkung,
    damit die Menschen dort, wo sie wohnen, das Gefühl be-
    kommen, geborgen zu sein und gebraucht zu werden.


    (Beifall bei der PDS)

    Wie geht das denn mit der Tatsache zusammen, dass die
    rot-grüne Steuerreform den finanziellen Spielraum von
    Ländern und Kommunen weiter einengt? 2001 werden
    die Länder 19 Milliarden DM weniger Steuern einneh-
    men. Diese Mindereinnahmen werden durch konjunktur-
    bedingte Mehreinnahmen nicht wettgemacht. Die Länder
    werden darauf mit Kürzungen der Zuweisungen an die
    Gemeinden reagieren. Dadurch kommt es zu der absurden

    Situation, dass sich der Bund zwar wegen gestiegener In-
    vestitionsausgaben auf die Schulter klopfen kann, die
    Länder und Kommunen aber kein Geld mehr haben,


    (Zuruf von der PDS: Unerhört!)

    um Schulen, Kitas oder Altenheime zu sanieren.


    (Beifall bei der PDS)

    Diese Situation ist absurd.

    Zu fragen bleibt auch, warum der Reformstau auf an-
    deren Gebieten nicht zum Nachdenken anregt. Wann end-
    lich wird die Schere zwischen Verteilung und Belastung
    von Einkommen und Vermögen ernsthaft thematisiert?
    Wir warten immer noch darauf, dass Sie Ihre Ankündi-
    gung, die Erbschaftsteuer zu novellieren, erfüllen. Auch
    unter Rot-Grün wächst leider die Kluft zwischen Arm und
    Reich. Mit der Teilhabe am Haben und Sagen, wie es der
    Kanzler gefordert hat – grundsätzlich kann man ihm da
    nur Recht geben –, sieht es leider bei vielen Menschen
    noch sehr mau aus.

    Wann wird damit begonnen, den Berg an gesellschaft-
    lich notwendigen Tätigkeiten, zum Beispiel im Bereich
    der Kinder- und Jugendarbeit, im Bereich humaner
    Dienstleistungen, die heute kaum entlohnt werden, durch
    entsprechende Finanzierungsmodelle schrittweise zu ei-
    ner vollwertigen Erwerbsarbeit umzugestalten? In diesen
    Bereichen sind doch Verkrustungen entstanden, die auf-
    gelöst werden müssen. Stattdessen macht Rot-Grün die
    Senkung der Nettokreditaufnahme sozusagen zu einem
    Glaubensbekenntnis. Wir wissen um die Schulden- und
    Zinslast, die auf die jungen Generationen zukommt. Aber
    auch ungelöste ökonomische, soziale und ökologische
    Probleme belasten künftige Generationen.


    (Glocke des Präsidenten)

    – Ich komme zum Schluss, Herr Präsident.

    Mein Resümee der Arbeit im Haushaltsausschuss lau-
    tet: Es gab dort viel Schatten, aber auch viel, was mich ge-
    freut hat. In guter Erinnerung habe ich die in der Regel
    straffe Debattenführung, ein in der Regel sachliches
    Klima und kollegiales Verhältnis und vor allem die Hilfs-
    bereitschaft und die stete Umsicht der Mitarbeiterinnen
    und Mitarbeiter im Sekretariat des Haushaltsausschusses.


    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dafür bedanke ich mich sehr herzlich im Namen meiner
    Fraktion.


    (Beifall bei der PDS)