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ID1404102200

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/41 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 41. Sitzung Bonn, Dienstag, den 8. Juni 1999 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers Ergebnisse des Europäischen Rates am 3. und 4. Juni 1999 in Köln und zum Stand der Friedensbemühungen im Ko- sovo-Konflikt ............................................ 3483 A b) Antrag der Bundesregierung Deutsche Beteiligung an einer interna- tionalen Sicherheitspräsenz im Kosovo zur Gewährleistung eines sicheren Um- feldes für die Flüchtlingsrückkehr und zur militärischen Absicherung einer Friedensregelung für das Kosovo (Drucksache 14/1111) ................................ 3483 B Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 3483 B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU ................. 3488 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg ...... 3492 C Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 3495 D Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA ........... 3497 C Dr. Gregor Gysi PDS....................................... 3501 C Michael Glos CDU/CSU.................................. 3504 B Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN................................................... 3505 A Gernot Erler SPD............................................. 3507 D Dr. Helmut Haussmann F.D.P. ........................ 3509 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 3511 C Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU...................... 3512 B Günter Verheugen, Staatsminister AA............. 3514 B Dr. Norbert Wieczorek SPD ............................ 3516 C Tagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Ankündigun- gen einer Mehrwertsteuererhöhung und einer fortlaufenden Erhöhung der Mi- neralölsteuer durch den Bundesfinanz- minister ..................................................... 3519 C Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 3519 D Jörg-Otto Spiller SPD...................................... 3520 D Gerda Hasselfeldt CDU/CSU .......................... 3522 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 3522 D Heidemarie Ehlert PDS.................................... 3524 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF.............. 3525 A Friedrich Merz CDU/CSU............................... 3526 C Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 3527 D Dr. Günter Rexrodt F.D.P................................ 3528 D Wolfgang Grotthaus SPD ................................ 3529 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 3531 A Lydia Westrich SPD ........................................ 3532 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 3533 B Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD.............. 3534 C Nächste Sitzung ............................................... 3535 C Berichtigungen................................................. 3535 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 3537 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 8. Juni 1999 3483 (A) (C) (B) (D) 41. Sitzung Bonn, Dienstag, den 8. Juni 1999 Beginn: 9.30 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigungen 40. Sitzung am Freitag, 7. Mai 1999, Seite 3414 D, na- mentliche Abstimmung zum Entschließungsantrag auf Drucksache 14/997: Abgeordneter Dr. Reinhard Loske (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) hat sich bei der namentli- chen Abstimmung nicht, wie angegeben, der Stim- me enthalten, sondern mit Nein gestimmt. Dement- sprechend ändert sich das endgültige Ergebnis der Abstimmung. Die Zahl der Nein-Stimmen beträgt tatsächlich 567 und der Enthaltungen 8. Im selben Plenarprotokoll ist auf Seite III sowie auf Seite 3473 A jeweils bei Anlage 6 statt Günter Veit ,,Rüdiger Veit“ zu lesen. Bei den unter Anlage 6 aufgeführten Namen gehört die Abgeordnete Claudia Roth (Hamburg) nicht der SPD- Fraktion an, sondern der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Auf Seite 3478 D ist bei dem Rednerkopf Petra Ernstberger statt PDS ,,SPD“ zu lesen. Reinhard Schultz (Everswinkel) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 8. Juni 1999 3537 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Altmann (Aurich), Gila BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8.6.99 Blank, Renate CDU/CSU 8.6.99 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 8.6.99 Braun (Augsburg), Hildebrecht F.D.P. 8.6.99 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 8.6.99 Bruckmann, Hans-Günter SPD 8.6.99 Bulmahn, Edelgard SPD 8.6.99 Eichhorn, Maria CDU/CSU 8.6.99 Eppelmann, Rainer CDU/CSU 8.6.99 Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8.6.99 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8.6.99 Frick, Gisela F.D.P. 8.6.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 8.6.99 Friedrich (Bayreuth), Horst F.D.P. 8.6.99 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 8.6.99 Funke, Rainer F.D.P. 8.6.99 Gebhardt, Fred PDS 8.6.99 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 8.6.99 Gradistanac, Renate SPD 8.6.99 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 8.6.99 Hartenbach, Alfred SPD 8.6.99 Heinrich, Ulrich F.D.P. 8.6.99 Dr. Höll, Barbara PDS 8.6.99 Hoffmann (Wismar), Iris SPD 8.6.99 Hornung, Siegfried CDU/CSU 8.6.99 Hübner, Carsten PDS 8.6.99 Jäger, Renate SPD 8.6.99 Janz, Ilse SPD 8.6.99 Jüttermann, Gerhard PDS 8.6.99 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 8.6.99 Kampeter, Steffen CDU/CSU 8.6.99 Kasparick, Ulrich SPD 8.6.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Köster-Lößack, Angelika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8.6.99 Kolbow, Walter SPD 8.6.99 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 8.6.99 Kumpf, Ute SPD 8.6.99 Leidinger, Robert SPD 8.6.99 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 8.6.99 Lensing, Werner CDU/CSU 8.6.99 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine F.D.P. 8.6.99 Mante, Winfried SPD 8.6.99 Dr. Mayer (Siegertsbrunn), Martin CDU/CSU 8.6.99 Meckel, Markus SPD 8.6.99 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 8.6.99 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 8.6.99 Moosbauer, Christoph SPD 8.6.99 Müller (Jena), Bernward CDU/CSU 8.6.99 Müller (Kirchheim), Elmar CDU/CSU 8.6.99 Nahles, Andrea SPD 8.6.99 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 8.6.99 Oswald, Eduard CDU/CSU 8.6.99 Otto (Frankfurt), Hans-Joachim F.D.P. 8.6.99 Philipp, Beatrix CDU/CSU 8.6.99 Reiche, Katherina CDU/CSU 8.6.99 Reinhardt, Erika CDU/CSU 8.6.99 Rönsch (Wiesbaden), Hannelore CDU/CSU 8.6.99 Dr. Rössel, Uwe-Jens PDS 8.6.99 Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 8.6.99 Rübenkönig, Gerhard SPD 8.6.99 Schaich-Walch, Gudrun SPD 8.6.99 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 8.6.99 Scherhag, Karl-Heinz CDU/CSU 8.6.99 Schmidt-Zadel, Regina SPD 8.6.99 von Schmude, Michael CDU/CSU 8.6.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 8.6.99 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 8.6.99 3538 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 41. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 8. Juni 1999 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Schwall-Düren, Angelica SPD 8.6.99 Seehofer, Horst CDU/CSU 8.6.99 Späte, Margarete CDU/CSU 8.6.99 Spanier, Wolfgang SPD 8.6.99 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 8.6.99 Dr. Staffelt, Ditmar SPD 8.6.99 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 8.6.99 Tappe, Joachim SPD 8.6.99 Tauss, Jörg SPD 8.6.99 Teuchner, Jella SPD 8.6.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Uldall, Gunnar CDU/CSU 8.6.99 Voß, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8.6.99 Weißgerber, Gunter SPD 8.6.99 Wiesehügel, Klaus SPD 8.6.99 Willner, Gert CDU/CSU 8.6.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 8.6.99 Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 8.6.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 8.6.99 Wolff (Zielitz), Waltraud SPD 8.6.99 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 8.6.99 Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gernot Erler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Am 3. und 4. Juni schien ein Alp-
    traum zu Ende zu gehen. Der Schock kam dann aber
    vorgestern nacht, als die Verhandlungen über militäri-
    sche Einzelheiten zunächst gescheitert und vorüberge-
    hend unterbrochen waren. Wir erkennen jetzt: Der Alp-
    traum wird nicht wieder beginnen, aber sein Ende zögert
    sich hinaus. Das erfordert von uns allen noch einmal
    Geduld, Beharrlichkeit und Übersicht.

    Herr Kollege Schäuble, ich finde, Sie haben sich
    nicht in angemessener Weise mit der Freude und Er-
    leichterung auseinandergesetzt, die uns alle am 3. und 4.
    Juni erfaßt hat. Ich bekenne mich dazu, daß ich zu denen
    gehöre, die erleichtert waren. Das war kein Jubel über
    den Sieg, sondern Erleichterung über das Ende des
    Krieges.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Diese Erleichterung hat keine negativen Auswirkungen
    in Moskau gehabt. Dort hat man nämlich das gleiche ge-
    fühlt.

    Michael Glos






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Entscheidend ist doch, ob es die Bundesregierung
    schafft, auf diese Schwierigkeiten mit einer Fortsetzung
    des verantwortungsvollen Handelns zu reagieren. Die
    letzten Stunden zeigen, daß sie das kann. Dies ist auch
    nötig, denn bei den Verhandlungen über die militärisch-
    technischen Fragen gibt es Schwierigkeiten: Milosevic
    versucht erneut, aus den Verpflichtungen herauszu-
    kommen, zu denen er und die beiden Parlamente in Ju-
    goslawien die Zustimmung gegeben haben, indem er
    jetzt – völlig vertragswidrig – verlangt, daß 15 000, ja
    sogar 25 000 Soldaten im Kosovo bleiben sollen.

    In diesem Zusammenhang will ich in bezug auf Herrn
    Gysi sagen, der nach seinem Redebeitrag direkt den Ple-
    narsaal verlassen hat: Er bleibt sich treu, indem er im-
    mer noch nicht unterscheidet zwischen einer Feuerpau-
    se, die den Krieg verlängert, und einer, die dazu beiträgt,
    ihn zu beenden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In dieser Situation würde eine Feuerpause mißbraucht
    werden. Diese Forderung nach einer Feuerpause würde
    ebenso wie der Besuch von Herrn Gysi in Belgrad und
    seine Reden im Bundestag schädlich instrumentalisiert
    werden.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich kann nur sagen, der Verbleib von jugoslawischen

    Kräften in dieser Stärke im Kosovo ist nicht verhandel-
    bar, weil dieser Verbleib bedeuten würde, daß kein
    Flüchtling zurückkehrt. Die Frage ist: Warum hat die
    serbische Seite diese neue Haltung eingenommen? Wir
    führen dies auch auf eine veränderte Situation in Mos-
    kau zurück, in der Milosevic sofort eine Chance gesehen
    hat, eine scheinbare Uneinigkeit zwischen dem Westen
    und Rußland zu nutzen. Dies zeigt uns noch einmal, wie
    wichtig die russisch-westliche Gemeinsamkeit in die-
    sem Prozeß ist, wie gefährlich eine Infragestellung die-
    ser Gemeinsamkeit ist und wie fahrlässig die Bewertung
    des Einsatzes von Tschernomyrdin im eigenen Land in
    den letzten Tagen war.

    Ich möchte hier aus dem Deutschen Bundestag einen
    Appell an unsere Kollegen in der Staatsduma und im
    Föderationsrat richten: Bitte erkennen Sie, daß sich
    Wiktor Tschernomyrdin nicht nur um den Frieden im
    Kosovo, sondern auch um das Ansehen Rußlands in der
    Welt verdient gemacht hat!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Stellen Sie diesen Beitrag nicht in Frage, sondern setzen
    Sie den konstruktiven Weg fort! Zum Glück haben wir
    bei den Verhandlungen auf dem Petersberg Anzeichen,
    daß dies der Fall ist.

    Herr Schäuble, Herr Gerhardt und Herr Glos – Sie
    alle haben es angesprochen –: Die Bewertung der Akti-
    vitäten Tschernomyrdins ist viel wichtiger als die Frage,
    mit welcher Freundlichkeit Primakow seinerzeit in Bonn
    empfangen worden ist.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Helmut Haussmann [F.D.P.]: Vorsicht!)


    Der zweite Punkt bei den Militärgesprächen sind Fra-
    gen des Zeitrahmens, der Gestaltung der Pufferzone.
    Hier ist es gut, daß die NATO flexibel ist, die westliche
    Seite flexibel verhandelt. Daran darf doch ein endgülti-
    ges Ende des Krieges nicht scheitern.

    Der entscheidende – dritte – Punkt ist aber die Rol-
    lenverteilung zwischen NATO und Vereinten Natio-
    nen. Wir wissen, Milosevic möchte gerne zu Hause sa-
    gen können – und damit den Irrsinn begründen können,
    gegen die stärkste Militärmacht der Welt einen Krieg
    durchhalten zu wollen –, er habe erreicht, daß nicht die
    NATO im Kosovo stehe, sondern daß dort ein UN-
    Mandat gelte; er beruft sich damit auf Punkt 3 des Pe-
    tersberger Friedensplans.

    Diese Position zeigt, daß eine Lösung wahrscheinlich
    nur möglich ist, wenn die Regelung der militärischen
    Einzelheiten und der Weg zu einer Resolution des UN-
    Sicherheitsrates eng miteinander verzahnt und synchro-
    nisiert werden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
    Wir haben gehört, daß es auf dem Petersberg Fort-
    schritte gibt, daß die Chance besteht – in Köln laufen
    jetzt wieder Verhandlungen –, daß bald eine Resolution
    des UN-Sicherheitsrates auf dem Tisch liegt und es
    heute oder noch in dieser Woche zu einem Beschluß des
    UN-Sicherheitsrates kommt.

    Meine Fraktion und, so denke ich, der ganze Bun-
    destag begleiten diesen Prozeß mit großen Hoffnungen
    und unterstützen ihn ohne jeden Vorbehalt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)


    Unser Wunschmodell ist natürlich, daß die Resolution
    des UN-Sicherheitsrates und das Military Technical
    Agreement parallel zustande kommen, dann die serbi-
    schen Einheiten abziehen, dann die internationalen Ein-
    heiten nachrücken, schon begleitet von den rückkehren-
    den Flüchtlingen.

    Der Antrag der Bundesregierung ist notwendig, um
    sich auf diesen Ablauf einzustellen. Er zeigt aber auch,
    daß Erfahrungen eingeflossen sind, daß einkalkuliert
    wird, daß ein anderer, weniger überzeugender und weni-
    ger gewünschter Ablauf möglich ist. Es ist gut und
    wichtig, daß die Bundesregierung jetzt nicht auf frühere
    Beschlüsse rekurriert, sondern einen neuen, konstituti-
    ven Beschluß des Bundestags einholt. Das gibt uns die
    Möglichkeit gründlicher Beratung auch der Frage der
    Gefährlichkeit dieses Einsatzes.

    Es ist gut und wichtig, daß die Bundesregierung auch
    weiterhin eine namhafte Rolle in dem schwierigen Pro-
    zeß übernehmen will, der jetzt im Kosovo beginnt. Wir
    wissen aus Bosnien-Herzegowina: Wenn die spektakulä-
    ren Dinge vorbei sind, werden die Scheinwerfer schnell
    ausgeschaltet. Wir wollen auch dann noch dabei sein,
    wenn der Alltag beginnt, wenn die Scheinwerfer nicht
    mehr angeknipst sind. Diese Bereitschaft steht in
    der Tradition der besonderen Anstrengungen der Bun-
    desregierung in den letzten Wochen, die sie für eine
    politische Lösung des Kosovo-Konflikts unternommen
    hat.

    Gernot Erler






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich will noch einmal daran erinnern: Es war richtig,
    daß die Bundesregierung mit dem Fischer-Plan einen
    Prozeß eingeleitet hat, dem nachher alle beigetreten
    sind, daß ein UN-Mandat angestrebt wird, daß Rußland
    einbezogen wird, daß bei der Zusammensetzung der
    Friedenstruppe eine flexible Haltung gezeigt wurde, daß
    eine frühzeitige Feuerpause – nicht erst nach Erfüllung
    aller Bedingungen – angestrebt wird. Das war die ent-
    scheidende Weichenstellung im Friedensprozeß.

    Es war richtig, daß die Bundesrepublik sich wie kein
    anderes Land um die Flüchtlingsproblematik geküm-
    mert hat. Es war gut, daß die Bundesrepublik die mei-
    sten Angebote gemacht hat, Flüchtlinge aufzunehmen.
    Es ist gut, daß bei uns die meisten Flüchtlinge leben.
    Viele von uns waren in den letzten Tagen und Wochen
    in Albanien und in Mazedonien und wissen, welche gro-
    ßen Leistungen gerade auch die Bundeswehr bei dem
    Aufbau der Vertriebenencamps erbracht hat. Es ist gut,
    daß wir hier in der vorderen Reihe stehen.

    Es war auch richtig, daß noch mitten im Krieg ein
    Stabilitätspakt als ein Signal an die ganze geschädigte
    Region auf den Weg gebracht worden ist. Er trägt eine
    gute Handschrift.


    (Beifall bei der SPD)

    In diesem Kontext steht der Antrag der Bundesregie-

    rung, mit einem erhöhten Einsatz von 8 500 Soldaten die
    Hauptverantwortung in einem der Rückkehrsektoren zu
    übernehmen. Das steht in der Linie der von mir ge-
    nannten Initiativen. Wir brauchen dafür unbedingt ein
    UN-Mandat und sind froh, daß die Fachminister gestern
    in den Gesprächen mit den Fraktionen zugesichert ha-
    ben, daß dann, wenn sich der Kontext der Verhandlun-
    gen verändert, das auch sofort seine Widerspiegelung in
    dem Antrag finden wird. Ich bin sehr hoffnungsvoll, daß
    wir die endgültige Entscheidung über diesen Antrag be-
    reits auf der Basis eines dann gegebenen UN-Mandats
    treffen können. Eines steht fest: Ein Einsatz der Bun-
    deswehr ohne eine Einigung mit der serbischen Seite
    kommt überhaupt nicht in Frage, für keinen von uns.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, je näher der Frieden
    rückt – das hat auch der Beitrag von Staatsminister
    Volmer gezeigt –, desto stärker drängen Fragen nach
    den notwendigen politischen Schlußfolgerungen in den
    Vordergrund. Ereignisse wie der Kosovo-Krieg finden
    zweimal statt: einmal in ihrer grellen Faktizität, dann
    aber noch einmal in der Interpretation für das Gedächt-
    nis und das politische Bewußtsein.

    Für uns steht fest: Der Kosovo-Krieg kann kein Mo-
    dell für eine künftige Lösung von Konflikten in einer
    Weltordnung zivilisierter Staaten sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS und des Abg. Jürgen Koppelin [F.D.P.])


    Es gelingt jetzt offenbar, das unverzichtbare Ziel zu er-
    reichen, daß die serbische Führung mit ihrem Vertrei-

    bungskonzept nicht erfolgreich bleibt. Der zu zahlende
    Preis aber – die politischen und die ökonomischen
    Schäden und die Verluste vieler unschuldiger Leben –
    ist zu hoch, ist nicht akzeptabel.

    Deswegen kann nur eine Alternative vernünftig sein.
    Wir müssen jetzt eine gründliche Analyse vornehmen:
    Was war vorher an unserer Politik zu schwach? Wo hat
    Prävention, wo hat vorausschauende Friedenspolitik
    versagt? Warum sind wir in die Situation der Alternativ-
    losigkeit des 24. März geraten? Welche politischen In-
    strumente müssen wir stärken, damit uns dies nicht noch
    einmal passiert?

    So notwendig und richtig der Stabilitätspakt jetzt ist,
    dem die Außenminister Europas in zwei Tagen konkrete
    Gestalt geben sollen: Es wäre besser gewesen, er wäre
    vorher als Mittel zur strukturellen Krisenprävention ge-
    schlossen worden. Jetzt kommt er als Konzept der Scha-
    densbegrenzung, des Wiederaufbaus und der mühsamen
    Wiedererkämpfung von Stabilität. Das ist teurer als je-
    des präventive Stabilitätskonzept.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS und des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir brauchen deswegen eine umfassende europäi-
    sche Integrationsstrategie, und wir müssen unsere bis-
    herigen Scheinsicherheiten bei dieser Strategie überden-
    ken. Der Bundeskanzler hatte heute morgen recht, als er
    sagte: Europa hat keine Zukunft, wenn es künftig das
    Nebeneinander von Inseln der Stabilität auf der einen
    Seite und Herden von sozialer Unsicherheit und politi-
    scher Instabilität auf der anderen Seite geben wird. –
    Das ist ohne Zukunft. Dann wird es so weitergehen, wie
    es der ungarische Philosoph György Konrad vor einiger
    Zeit in einem lesenswerten Beitrag, den er mit dem Titel
    „An den Rändern Europas kichert der Wahnsinn“ über-
    schrieben hat, geradezu seherisch formuliert hat. Wir
    brauchen in der Tat komplexe Strategien gegen den
    Wahnsinn, dessen wir gewahr geworden sind. Bei aller
    Konzentration auf das Nahziel, ein endgültiges Ende des
    Krieges im Verhandlungsprozeß zu erreichen, sollten
    wir diese Gesichtspunkte auch heute schon erwägen und
    bedenken.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort für die
F.D.P.-Fraktion hat der Kollege Dr. Helmut Haussmann.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Helmut Haussmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident!
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Zunächst: Es sollte
    keine Schande sein, wenn sich jemand nach über 20 Jah-
    ren Engagement im nationalen Parlament um ein Man-
    dat im Europaparlament bewirbt. Das sollte keine
    Schande sein, das sollte auch keine Kritik hervorrufen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Gernot Erler






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Es wäre vielleicht ganz gut, wenn mehr Kollegen mit
    nationaler Erfahrung – ich habe mich acht Jahre lang auf
    nationaler Ebene für Europa engagiert – versuchen wür-
    den, ihre Erfahrungen und ihre Überzeugungen in Straß-
    burg oder Brüssel einzubringen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich jedenfalls habe damit überhaupt kein Problem.
    Die Bilanz der deutschen Ratspräsidentschaft, die

    in Kürze zu Ende geht – ich glaube, es ist die letzte Ge-
    legenheit, sie hier zu analysieren –, ist zweigeteilt: Alles,
    was durch Außendruck erzeugt wurde, hat – das war in
    der europäischen Geschichte oft so – zu Fortschritten
    geführt. Der Übergang des Aufgabenbereichs der WEU
    in die Zuständigkeit der Europäischen Union ist ein
    Fortschritt, den ich würdigen will. Die beiden Personal-
    entscheidungen Prodi und Solana sind ebenfalls Fort-
    schritte. Beides will ich nicht geringschätzen. Damit ist
    Ihre positive Bilanz aber erschöpft, meine Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist schade für Europa – nicht nur für unser Land –,
    daß alle anderen Projekte, die so groß angekündigt wa-
    ren und auf die unser Land als größtes Land im Zentrum
    Europas angewiesen ist, negativ vollendet wurden. Ich
    will einmal mit kleinen Dingen beginnen. Seit Jahr-
    zehnten gibt es die Diskussion um eine europäische
    Aktiengesellschaft – eine wichtige Gesellschaftsform
    für Zusammenschlüsse in Europa.


    (Joachim Poß [SPD]: Eben! Seit Jahrzehnten!)

    Die deutsche Präsidentschaft hatte die Chance, diese
    Diskussion abzuschließen. Das ist auch deshalb nicht
    gelungen, weil man am Anfang ein so wichtiges Land
    wie Spanien falsch behandelt hat. Am Schluß war es
    dann Spanien, das die Europa AG verhindert hat.

    Wir bräuchten eine europäische Energiebesteue-
    rung und keinen nationalen Alleingang.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was ist aus der europäischen Energiebesteuerung ge-
    worden? Nichts! Mehr Steuergerechtigkeit: Kein ein-
    ziger Punkt konnte im Benehmen mit unseren europäi-
    schen Partnern zu Ende gebracht werden. Agenda 2000:
    Wir hören jetzt, der Steigungswinkel der deutschen
    Ausgaben werde nicht mehr so steil ansteigen wie bis-
    her. Man kann es auch deutlich sagen: Es wird nach wie
    vor teuer. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, ob es für
    uns teurer wird. Vielmehr hat das schlechte Ergebnis –
    keine Agrarreform, keine Reform der Finanzinstitutio-
    nen – drei große Nachteile.

    Erstens. Wir sind für die Osterweiterung nicht gerü-
    stet. Was von Herrn Volmer gesagt wurde, war einfach
    falsch. Die Stimmung in Osteuropa ist negativ; die Ost-
    europäer haben sich von ihrem Anwalt Deutschland viel
    mehr erwartet,


    (Beifall bei der F.D.P.)


    und zwar zunächst einmal Reformen bei der Agenda
    2000. Denn nur durch Reformen schaffen wir den
    Finanzspielraum, um wichtige Länder wie Polen aufzu-
    nehmen.

    Zweitens. Wir sind mit dieser Art Agenda 2000 bei
    den nächsten WTO-Verhandlungen nicht verhandlungs-
    fähig. Wir werden uns wundern über das Verhältnis
    von Europa und Amerika nach der Kosovokrise. Die
    Europäer machen jetzt den Frieden; die Amerikaner ha-
    ben vorher die militärische Last getragen. Das Klima der
    Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Ameri-
    ka wird sich verhärten – zum Schaden unserer Außen-
    wirtschaft und zum Schaden unserer Landwirte. Das
    werden wir sehr schnell spüren.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Drittens. Die Agenda 2000 hätte auf den Balkan-
    Wiederaufbauplan Rücksicht nehmen müssen. Jetzt ste-
    hen die Finanzierung der Osterweiterung und der Stabi-
    litätsplan für den Balkan im Wettbewerb. In der euro-
    päischen wie auch in der deutschen Finanzierung gibt es
    keinerlei Reserven. Komme die Regierung bitte nicht
    mit einer sogenannten Friedenssteuer für den Balkan
    oder für die Osterweiterung in Form einer Mehrwert-
    steuererhöhung!


    (Beifall bei der F.D.P. sowie des Abg. Michael Glos [CDU/CSU])


    Dafür ist die Mehrwertsteuererhöhung nicht gedacht.
    Was die Osterweiterung angeht, so ist nur eine

    pünktliche Erweiterung um die ersten Reformstaaten ein
    entscheidender Stabilitätsexport. Es geht doch nicht an,
    daß die Reformpolitiker in Ungarn, Slowenien und
    Polen sagen, sie hätten nach zehn Jahren der Transfor-
    mationspolitik ihre Hausaufgaben gemacht und würden
    im Jahre 2002 aufnahmefähig sein, die westeuropäische
    Union ihnen dann aber antworten muß, sie habe ihre
    Hausaufgaben nicht gemacht; deshalb komme das alles
    auf die lange Bank. Die Bundesregierung hat es heute
    erneut vermieden, einen konkreten Zeitpunkt anzugeben.
    Herr Volmer, wenn das so ist, wie der Bundeskanzler
    gesagt hat, nämlich daß die institutionellen Reformen
    Ende 2000 abgeschlossen sind, was spricht denn dann
    gegen einen Beitritt im Jahre 2002? Wissen Sie aus der
    europäischen Geschichte denn nicht, wie wichtig Zeit-
    daten für Fortschritte sind? Wir hätten heute noch nicht
    den Binnenmarkt, wir hätten heute noch nicht die Euro-
    päische Währungsunion, wenn wir nicht ehrgeizig und
    unbeirrt an Zeitdaten festgehalten hätten. Diese Erfah-
    rung haben wir bei der europäischen Integration ge-
    macht.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Euro-Schwäche als Ergebnis – das hätte niemand

    gedacht. Ich fühle mich da wirklich mißbraucht. Wir ha-
    ben in Deutschland für eine Mehrheit für den Euro ge-
    kämpft. Wir haben versprochen: Der Euro wird so stabil
    sein wie die D-Mark. Wir haben uns gegen eine Mehr-
    heit durchgesetzt. Wir hatten nach der Euro-Einführung
    mit 1,18 Dollar zunächst eine Mehrheit für den Euro in
    Deutschland. Inzwischen gibt es wieder eine Mehrheit

    Dr. Helmut Haussmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    gegen den Euro. Die antieuropäischen Kräfte in Groß-
    britannien und in der Schweiz sind gestärkt, weil eben-
    diese Länder, die für die Europäische Union so wichtig
    wären, den Eindruck haben, daß die Stabilität den sozia-
    listischen Regierungen in Italien, Frankreich und
    Deutschland nicht so wichtig ist.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich als Ökonom kann nur sagen: Aus einer Außen-
    schwäche wird auf Dauer eine Innenschwäche.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Der erste Punkt waren die Angriffe von Herrn La-

    fontaine gegen die Unabhängigkeit der Europäischen
    Zentralbank.


    (Zustimmung bei der F.D.P.)

    Der Wechselkurs des Euro sank in der Folge von 1,18
    Dollar auf 1,08 Dollar.

    Der zweite Punkt war – unter Zustimmung von Herrn
    Eichel – die Erhöhung der Verschuldungsgrenze ent-
    gegen den Vereinbarungen des Stabilitätspaktes. Davon
    profitiert zunächst Italien. Deutschland wird der nächste
    EU-Staat sein, der diese höhere Verschuldungsgrenze
    ebenfalls in Anspruch nehmen muß; denn wir sind im
    Moment mit das wachstumsschwächste Land in Europa.
    Unter der alten Bundesregierung hatten wir noch eine
    Wachstumserwartung von 2,8 Prozent. Im ersten Quartal
    dieses Jahres sind wir bei 0,7 Prozent angekommen. Das
    heißt: weniger Dynamik, weniger Steuereinnahmen, sai-
    sonbereinigt mehr Arbeitslose, höhere Verschuldung.
    Das schlägt sich im Euro-Kurs nieder. Es wäre falsch, zu
    sagen, Ursache für den derzeitigen Euro-Kurs sei die
    Stärke der Amerikaner. In der Weltwirtschaft gibt es
    kein stark oder schwach. Da gibt es Länder, die ihre
    Hausaufgaben machen, die dynamisch sind, die ein kla-
    res Steuersystem haben, die Dienstleistungen schätzen,
    die Flexibilität erlauben – ich verweise auf die Beratun-
    gen zum 630-DM-Gesetz und zur Scheinselbständig-
    keit –: Diese Länder haben eine starke Währung und
    eine hohe Kaufkraft. Und dann gibt es Länder wie
    Deutschland, das innerhalb von acht Monaten abgestürzt
    ist.


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Abgewirtschaftet!)

    Wir sind das absolute Schlußlicht bei der Dynamik in
    Europa. Das muß sich ändern. Dazu wird auch die
    Wahlentscheidung beitragen.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich möchte zum Schluß sagen: Der Beschäftigungs-

    pakt ist eine riesige Luftnummer. Über 90 Beamte wer-
    den sich versammeln. Zwei entscheidende Gruppen sind
    gar nicht vorgesehen: einmal der Mittelstand und zum
    zweiten das Europäische Parlament. Ein solcher Be-
    schäftigungspakt bringt weder mehr Beschäftigung noch
    mehr europäisches Bewußtsein. Insofern ist die Bilanz
    der deutschen Ratspräsidentschaft, vom außenpoliti-
    schen Bereich abgesehen, leider äußerst dürftig.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)