Rede:
ID1321710200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Parlamentarische: 1
    6. Staatssekretärin: 1
    7. Dr.: 1
    8. Sabine: 1
    9. Bergmann-Pohl.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/217 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 217. Sitzung Bonn, Freitag, den 6. Februar 1998 Inhalt: Bestimmung des Abgeordneten Gerhard Schulz (Leipzig) zum Mitglied im Verwaltungsrat der Deutschen Ausgleichsbank . 19833 A Tagesordnungspunkt 3: Forschungspolitische Debatte a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Manuel Kiper, Simone Probst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung 1996 (Drucksachen 13/4554, 13/6388, 13/ 7128) 19833 B b) Antrag der Abgeordneten Edelgard Bulmahn, Wolfgang Thierse, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Prioritäten zugunsten einer sozialverträglichen Forschungs- und Technologiepolitik (Drucksache 13/7866) 19833 B c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Thierse, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Innovative Forschungs- und Technologiepolitik - Bündnis für Arbeit und Umwelt (Drucksachen 13/3979, 13/ 6181) 19833 C d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Edelbert Richter, Ernst Schwanhold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Risikokapital für junge Technologieunternehmen (Drucksachen 13/ 3302, 13/6182) 19833 D e) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Margareta Wolf (Frankfurt), Antje Hermenau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine neue Innovationskultur - Stärkung des Risikokapitalmarktes (Drucksachen 13/ 5962, 13/7010) 19833 D f) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Abgeordneten Tilo Braune, Dr. Edelbert Richter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Akzente bei der Förderung der Industrieforschung in den neuen Ländern (Drucksachen 13/4967, 13/7768) . . . 19834 A g) Große Anfrage der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Gründung innovativer Unternehmen aus Hochschulen, Großforschungseinrichtungen und Einrichtungen der Blauen Liste (Druck- sachen 13/7771, 13/8813) 19834 A Christian Lenzer CDU/CSU 19834 B Wolfgang Thierse SPD 19837 A Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19839 D Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann F.D.P. . . 19842 B Wolfgang Bierstedt PDS 19844 B Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister BMBF 19846 A Otto Schily SPD 19848A, C, 19849 C Edelgard Bulmahn SPD . . . 19851 A, 19859 A Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/ CSU 19852D, 19855 B Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19853 A Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19854 D Dr. Edelbert Richter SPD 19855 C Erich Maaß (Wilhelmshaven) CDU/CSU 19857 C, 19859 B Horst Kubatschka SPD 19859 C Hans-Otto Schmiedeberg CDU/CSU . 19861 A Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 19862 C Siegmar Mosdorf SPD 19863 A Edelgard Bulmahn SPD 19863 B Tagesordnungspunkt 15: a) Antrag der Abgeordneten Ursula Schönberger, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Hermes-Bürgschaften für den Weiterbau des AKW Mochovce (Drucksache 13/5142) 19865 D b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Schmitt (Langenfeld), Dr. Uschi Eid und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokratische, ökologische und entwicklungspolitische Gestaltung der Vergabe von Hermes-Bürgschaften (Drucksache 13/8724) . 19865 D Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19866 A Erich G. Fritz CDU/CSU 19867 A Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19868 C Siegmar Mosdorf SPD 19869 C Paul K. Friedhoff F.D.P 19871 B Rolf Köhne PDS 19872 A Erich G. Fritz CDU/CSU 19872 D Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 19873 A Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu der vom Bundesrat geplanten Verschärfung des Asylbewerberleistungsgesetzes Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19874 B Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 19875 C Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . 19876 D Uwe Lühr F.D.P 19877 D Dr. Heidi Knake-Werner PDS 19879 A Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Parl. Staatssekretärin BMG 19880 B Beate Hübner, Senatorin (Berlin) . . . . 19881 C Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19882 B Ulf Fink CDU/CSU 19883 B Nächste Sitzung 19884 C Berichtigungen 19884 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 19885* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 19885* D 217. Sitzung Bonn, Freitag, den 6. Februar 1998 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 216. Sitzung, Seite 19 797A, Redetext der Abgeordneten Christa Nickels: Der zweite Absatz erhält folgende Fassung: Ich möchte jetzt eine Passage aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1975 zitieren, in dem sehr deutlich gesagt wird: Das Grundgesetz ... verlangt gesetzliche Vorkehrungen dagegen, daß Abgeordnete Bezüge aus einem Angestelltenverhältnis, aus einem sog. Beratervertrag oder ähnlichem, ohne die danach geschuldeten Dienste zu leisten, nur deshalb erhalten, weil von ihnen im Hinblick auf ihr Mandat erwartet wird, sie würden im Parlament die Interessen des zahlenden Arbeitgebers, Unternehmers oder der zahlenden Großorganisation vertreten und nach Möglichkeit duchzusetzen versuchen. Einkünfte dieser Art sind mit dem unabhängigen Status des Abgeordneten und ihrem Anspruch auf gleichmäßige finanzielle Ausstattung in ihrem Mandat unvereinbar. 216. Sitzung, Seite VIII, Anlage 7, und Seite 19 827 D, zweiter Absatz von unten: Statt „Egbert Nitsch (Rendsburg) CDU/CSU" ist „Egbert Nitsch (Rendsburg) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN" zu lesen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Altmann (Aurich), Gila BÜNDNIS 6. 2. 98 90/DIE GRÜNEN Augustin, Anneliese CDU/CSU 6. 2. 98 Blank, Renate CDU/CSU 6. 2. 98 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 6. 2. 98 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 6. 2. 98 Borchert, Jochen CDU/CSU 6. 2. 98 Dempwolf, Gertrud CDU/CSU 6. 2. 98 Dreßler, Rudolf SPD 6. 2. 98 Graf von Einsiedel, PDS 6. 2. 98 Heinrich Folta, Eva SPD 6. 2. 98 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 6. 2. 98 Dr. Höll, Barbara PDS 6. 2. 98 Ibrügger, Lothar SPD 6. 2. 98 Dr. Jork, Rainer CDU/CSU 6. 2. 98 Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 6. 2. 98 Kleinert (Hannover), F.D.P. 6. 2. 98 Detlef Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 6. 2. 98 Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 6. 2. 98 Krüger, Thomas SPD 6. 2. 98 Kühn-Mengel, Helga SPD 6. 2. 98 Kurzhals, Christine SPD 6. 2. 98 Leidinger, Robert SPD 6. 2. 98 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 6. 2. 98 Lüth, Heidemarie PDS 6. 2. 98 Dr. Luft, Christa PDS 6. 2. 98 Mascher, Ulrike SPD 6. 2. 98 Meckel, Markus SPD 6. 2. 98 Michels, Meinolf CDU/CSU 6. 2. 98 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 6. 2. 98 Müller (Düsseldorf), SPD 6. 2. 98 Michael Neumann (Berlin), Kurt fraktionslos 6. 2. 98 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 6. 2. 98 Poppe, Gerd BÜNDNIS 6. 2. 98 90/DIE GRÜNEN Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 6. 2. 98 90/DIE GRÜNEN Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rupprecht, Marlene SPD 6. 2. 98 Schaich-Walch, Gudrun SPD 6. 2. 98 Schmidt (Salzgitter), SPD 6. 2. 98 Wilhelm Schmidt-Zadel, Regina SPD 6. 2. 98 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 6. 2. 98 Hans Peter Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 6. 2. 98 Schultz (Köln), Volkmar SPD 6. 2. 98 Schulz (Berlin), Werner BÜNDNIS 6. 2. 98 90/DIE GRÜNEN Schumann, Ilse SPD 6. 2. 98 Schwanitz, Rolf SPD 6. 2. 98 Sorge, Wieland SPD 6. 2. 98 Terborg, Margitta SPD 6. 2. 98 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 6. 2. 98 Welt, Jochen SPD 6. 2. 98 Yzer, Cornelia CDU/CSU 6. 2. 98 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuß - Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 1997 - Drucksache 13/8450 - Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die künftige wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Nutzung der Raumstation Nutzungskonzept für die Internationale Raumstation von deutscher Seite - Drucksachen 13/8376, 13/8507 Nr. 1.16- - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die zukünftigen Perspektiven der Weltraumforschung Konzept Raumfahrt: Perspektiven für Forschung und Anwendung - Drucksachen 13/8377, 13/8507 Nr. 1.17 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuß Drucksache 13/8615 Nr. 1.19 Drucksache 13/8615 Nr. 2.94 Innenausschuß Drucksache 13/7456 Nr. 2.1 Drucksache 13/8615 Nr. 2.45 Drucksache 13/8615 Nr. 2.99 Finanzausschuß Drucksache 13/8106 Nr. 2.17 Drucksache 13/8508 Nr. 1.7 Drucksache 13/8615 Nr. 1.2 Drucksache 13/8615 Nr. 1.3 Drucksache 13/8615 Nr. 2.27 Drucksache 13/8615 Nr. 2.36 Drucksache 13/8615 Nr. 2.39 Drucksache 13/8615 Nr. 2.61 Haushaltsausschuß Drucksache 13/9086 Nr. 2.47 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/8106 Nr. 2.10 Drucksache 13/8615 Nr. 2.13 Drucksache 13/8615 Nr. 2.15 Drucksache 13/8615 Nr. 2.62 Drucksache 13/8894 Nr. 2.1 Drucksache 13/9086 Nr. 1.1 Drucksache 13/9086 Nr. 1.2 Drucksache 13/9086 Nr. 1.3 Drucksache 13/9086 Nr. 1.4 Drucksache 13/9086 Nr. 1.11 Drucksache 13/9086 Nr. 1.13 Drucksache 13/9086 Nr. 1.17 Drucksache 13/9086 Nr. 1.18 Drucksache 13/9086 Nr. 1.19 Drucksache 13/9086 Nr. 2.3, Drucksache 13/9086 Nr. 2.4 Drucksache 13/9086 Nr. 2.5 Drucksache 13/9086 Nr. 2.6 Drucksache 13/9086 Nr. 2.8 Drucksache 13/9086 Nr. 2.9 Drucksache 13/9086 Nr. 2.11 Drucksache 13/9086 Nr. 2.12 Drucksache 13/9086 Nr. 2.16 Drucksache 13/9086 Nr. 2.17 Drucksache 13/9086 Nr. 2.18 Drucksache 13/9086 Nr. 2.19 Drucksache 13/9086 Nr. 2.20 Drucksache 13/9086 Nr. 2.26 Drucksache 13/9086 Nr. 2.34 Drucksache 13/9086 Nr. 2.37 Drucksache 13/9086 Nr. 2.38 Drucksache 13/9086 Nr. 2.39 Drucksache 13/9086 Nr. 2.40 Drucksache 13/9086 Nr. 2.43 Drucksache 13/9086 Nr. 2.45 Drucksache 13/9086 Nr. 2.60 Drucksache 13/9086 Nr. 2.62 Drucksache 13/9086 Nr. 2.65 Drucksache 13/9086 Nr. 2.66 Drucksache 13/9086 Nr. 2.67 Drucksache 13/9086 Nr. 2.69 Drucksache 13/9086 Nr. 2.79 Drucksache 13/9086 Nr. 2.81 Drucksache 13/9086 Nr. 2.82 Drucksache 13/9086 Nr. 2.83, Drucksache 13/9312 Nr. 2.1 Drucksache 13/9312 Nr. 2.3 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 13/8615 Nr. 2.69 Drucksache 13/9086 Nr. 1.21 Drucksache 13/9086 Nr. 2.41 Drucksache 13/9086 Nr. 2.74 Ausschuß far Verkehr Drucksache 13/6357 Nr. 2.10 Drucksache 13/7541 Nr. 2.3 Drucksache 13/7867 Nr. 2.11 Drucksache 13/8508 Nr. 2.30 Drucksache 13/8615 Nr. 2.3 Drucksache 13/9086 Nr. 2.57 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 13/8615 Nr. 2.33 Drucksache 13/9086 Nr. 2.31 Post und Telekommunikation Drucksache 13/9086 Nr. 2.70 Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 13/6593 Nr. 1.1 Drucksache 13/8615 Nr. 1.14 Drucksache 13/8615 Nr. 1.16 Drucksache 13/8894 Nr. 1.1 Drucksache 13/9086 Nr. 1.5 Drucksache 13/9086 Nr. 2.21 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 13/8615 Nr. 2.80
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heidi Knake-Werner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Der Vorstoß des Landes Berlin zur Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes ist ein Vorstoß gegen die Menschenwürde, ein Vorstoß gegen den Grundsatz, daß die Menschenwürde unteilbar ist.

    (Beifall bei der PDS)

    Hier im Hause waren sich bisher die Oppositionsparteien einig, daß eine weitere Verschlechterung des Asylbewerberleistungsgesetzes dringend verhindert werden muß. Aber in den Ländern sind die Minister und die Ministerpräsidenten, auch die der SPD, wieder einmal mit dabei, wenn es darum geht, der Kanther-Koalition zu Mehrheiten zu verhelfen und damit Flüchtlingen die Leistungen noch weiter zusammenzustreichen oder ganz zu verweigern.

    (Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beckstein und Glogowski Seite an Seite!)

    Die Initiative Berlins wurde von den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen noch weiter verschärft.

    (Rolf Köhne [PDS]: Leider, leider!) - Ja, auch von Niedersachsen; leider, leider.

    Aber alle, die sich an die letzte Sparrunde zum Asylbewerberleistungsgesetz hier im Hause erinnern, wird das überhaupt nicht wundern. Auch dabei spielte Herr Glogowski, der Innenminister von Niedersachsen, bereits eine höchst unrühmliche Rolle, so wie er es auch heute im Bundesrat getan hat, wie man den Tickermeldungen entnehmen kann.

    (Beifall bei der PDS und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Während in der letzten Woche noch 14 Länder im Fachausschuß des Bundesrates dem verschärften Gesetzentwurf zugestimmt haben, wurde ja - ich sage: zum Glück - zumindest von allen rotgrünen Länderregierungen die Notbremse gezogen.
    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, was im Bundesrat beschlossen wird, macht deutlich, daß Asyl- und Flüchtlingsfragen zunehmend unter die Räder finanzpolitischen Kalküls geraten. Berlins Innensenator Schönbohm, der ja bekanntermaßen aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, hat der Öffentlichkeit bereits mitgeteilt, daß nach einer Neuregelung in Berlin 42 000 Personen die Leistungen gestrichen werden können. Die eingesparten 550 Millionen seien dringend nötig, um Haushaltslöcher zu stopfen. Bei der desolaten Haushaltslage der Stadt Berlin ist offensichtlich keine Geldquelle mehr schäbig genug. Eine solche Position ist sittenwidrig. Sie bestreiten den Menschen das lebensnotwendige Existenzminimum, um diese Gelder in den schwarzen Löchern des Haushalts verschwinden zu lassen.

    (Beifall bei der PDS und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Nun ist ja gestern abend im Abgeordnetenhaus in Berlin mit der Mehrheit der Fraktionen von SPD, Grünen und PDS die Sozialministerin Hübner zurückgepfiffen worden, und sie ist aufgefordert worden, jetzt wenigstens nicht der verschärften Lösung zuzustimmen. Schönbohm jedoch geht weiter davon aus, daß nicht alle ausreisepflichtigen Ausländer bis zum Ende ihres Verfahrens gegen die Bundesrepublik finanziell unterstützt werden könnten. Was heißt denn das im Klartext? - Wer jetzt gegen die Ausreiseaufforderung Rechtsmittel einlegt, wer Gründe geltend macht, derentwegen er nicht abgeschoben werden sollte, der wird das nicht mehr tun können, wenn ihm oder ihr in dieser Zeit die Grundlage entzogen wird. Es soll also den geduldeten Flüchtlingen in Deutschland künftig keinerlei Leistung mehr gewährt werden, weder Geld noch Sachmittel. So will man diejenigen, die nicht abgeschoben werden können, zur „freiwilligen Ausreise" zwingen. „Aushungern" ist doch hier wohl das richtige Wort.
    Peinlich ist in diesem Zusammenhang - auch das sage ich mit aller Deutlichkeit -, daß ein SPD-regiertes Land wie Brandenburg nun auch noch bei Flüchtlingen zwischen solchen und anderen unterscheiden will. Flüchtlingen aus Bosnien wird noch ein bißchen Hilfe gewährt, aber Kosovo-Albaner, Flüchtlinge aus Afghanistan und Algerien stürzen endgültig ins Nichts.

    (Ulf Fink [CDU/CSU]: Sonst loben Sie die Regine Hildebrandt doch immer!)

    - Ich wüßte das nicht.
    Die Frage, ob jemand Sozialleistungen erhält oder nicht, wird nicht mehr danach entschieden, ob derjenige für seinen Lebensunterhalt selbst sorgen kann oder nicht, sondern danach, ob es ins ausländerpolitische Konzept paßt. Das stellt das Sozialstaatsprinzip endgültig auf den Kopf.
    Das Ergebnis der Bundesratsinitiative wäre - so die unabhängige Expertenmeinung -, daß bis zu 240 000 Menschen die Asylbewerberleistungen ganz entzogen werden können. Die geplante Streichung fast sämtlicher Leistungen für geduldete und ausreisepflichtige Flüchtlinge empfinde ich als infam und rassistisch. Sie ist Ausdruck einer Sichtweise, die Flüchtlinge nicht als Menschen in Not, sondern als Schmarotzer, Bittsteller und Betrüger betrachtet, deren man sich schnellstens entledigen will.
    Ausreise- und Abschiebehindernisse wischen diese Innen- und Sozialminister und -ministerinnen mit einem Federstrich beiseite. Wer essen will, wer ärztliche Behandlung will, wer wohnen will, muß ausreisen. Hier gibt es für diese Menschen - Frauen, Männer und viele Kinder - nur noch ein Butterbrot und eine Fahrkarte. Zurückgejagt werden Menschen in die Serbische Republik in Bosnien, nach Algerien,

    Dr. Heidi Knake-Werner
    nach Afghanistan, in den Kosovo - alles Gebiete, in denen ihnen nachweislich Gefahr für Leib und Leben droht.
    Diese Bundesratsinitiative ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Asyl- und Flüchtlingsrecht ausgehöhlt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird. Sie ist gleichzeitig ein Vorgeschmack auf den künftigen Umgang der Regierenden mit dem Sozialstaatsprinzip.

    (Beifall bei Abgeordneten der PDS und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Sie drücken Flüchtlinge mit dem Asylbewerberleistungsgesetz nicht nur unter das Existenzminimum, sondern betrachten sie sogar ausschließlich als Kostenstelle im Haushaltsgerangel.
    Wenn Sie sich einmal Gedanken über die Kosten machen würden, liebe Kolleginnen und Kollegen, würden Sie feststellen: Wir geben pro Jahr 5 Milliarden DM im Zusammenhang mit dem Asylbewerberleistungsgesetz aus. Dieser Betrag ist geringer als die Steuereinnahmen, auf die Sie durch die Absenkung des Solidaritätszuschlages in diesem Jahr verzichten. Wenn man diese Größenordnungen betrachtet, muß man sagen: Das ist ein Skandal.

    (Beifall bei der PDS sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Ich sage Ihnen: Pax Christi hat absolut recht mit dem Vorschlag, das Gesetz ehrlicherweise gleich „finales Leistungsverweigerungsgesetz" zu nennen. Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen.

    (Beifall bei der PDS und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Sabine Bergmann-Pohl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sabine Bergmann-Pohl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Fischer, ich möchte ganz kurz etwas zum Verfahren sagen. Der Bundesrat hat vor einer halben Stunde den Beschluß gefaßt, und wir sollen jetzt darüber diskutieren, ohne genaue Kenntnis zu haben, wie der Beschluß überhaupt aussieht.

    (Amke Dietert-Scheuer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, wir machen eben vorausschauende Politik!)

    - Ich bitte Sie! Sie wissen, daß es in Bundesratssitzungen auch noch Änderungen geben kann.

    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hoffentlich!)

    Das Verfahren ist schon sehr eigenartig. Wir kennen den genauen Wortlaut des Beschlusses nicht.
    Ich rate Ihnen, Art. 76 Abs. 3 des Grundgesetzes nachzulesen. Dort werden der Bundesregierung sechs Wochen und nicht sechs Stunden oder sechs
    Minuten zugestanden, um eine Stellungnahme zu erarbeiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sollten einmal Art. 1 lesen!)

    Ich denke, die Botschaft dieser Regelung ist klar: Die Arbeit an Gesetzen hat zügig zu erfolgen; sie verlangt aber Besonnenheit und Gründlichkeit.

    (Andrea Fischer [Berlin] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Ihre Meinung können wir heute doch schon einmal erfragen!)

    - Ich komme dazu; bleiben Sie ganz ruhig.
    Die Bundesregierung wird ihre Stellungnahme deshalb auch besonnen und gründlich erarbeiten. Sie wird das zügig tun. Zumindest die Koalitionsfraktionen werden ebenso besonnen und gründlich zu einer Beschlußfassung im Deutschen Bundestag beitragen. Wir halten nichts von unüberlegten Schnellschüssen, wie sie hier abgegeben werden sollen.
    Das Anliegen des Bundesrates, das hinter dieser Gesetzesinitiative zur Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes steht, teilen wir voll und ganz. Es geht im wesentlichen um finanzielle Leistungen an Ausländer, die nach unserer Rechtsordnung vollziehbar, Frau Fischer, zur Ausreise verpflichtet sind, aber eben nicht ausreisen. Es handelt sich dabei um Personen, die einer eindeutigen Rechtspflicht nicht nachkommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es können natürlich unterschiedliche Gründe für eine nicht beabsichtigte Ausreise vorliegen. Es können zum Beispiel Krankheit, die Nichtaufnahme im Herkunftsland, das Drohen von Gefahren für Leib und Leben sein, die dafür ursächlich sind. Das sind in der Tat beachtliche Gründe, die nicht einfach auf die Seite geschoben werden können.
    Letztlich geht es aber gar nicht um diese Asylbewerber.

    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Worum geht es denn dann?)

    - Das sage ich Ihnen gleich.
    Es ist auch das nicht richtig, was hier mehrfach von der PDS und auch von Frau Fischer eben gesagt wurde, daß nämlich pauschal abgeschoben wird. Natürlich wird jeder Einzelfall geprüft. Das ist völlig klar.
    Es können aber auch andere Gründe vorliegen, die wir im Gegensatz zu den vorgenannten nicht akzeptieren können. Nur solche nicht hinnehmbaren Gründe werden in der Gesetzesinitiative aufgezählt und mit der Folge verbunden, daß solche Personen nicht mehr so finanziell unterstützt werden wie die anderen Ausreisepflichtigen, deren Hierbleiben für eine bestimmte Zeit zu tolerieren ist.
    Wer ist betroffen? - Betroffen sind vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer, wenn sie nur deswegen hergekommen sind, weil sie finanzielle Leistungen in

    Parl. Staatssekretärin Dr. Sabine Bergmann-Pohl
    Anspruch nehmen wollen. Betroffen sind auch vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer, wenn sie selbst dafür verantwortlich sind, daß sie nicht ausreisen können,

    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wer prüft denn das alles?)

    insbesondere in Fällen, in denen die eigene Identität oder Nationalität verschleiert wird oder Ausweispapiere einfach zum Verschwinden gebracht werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist das!)

    Betroffen sind ferner vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer, wenn sie zwar aus bestimmten Gründen nicht abgeschoben werden können, aber ohne weiteres freiwillig in ihr Herkunftsland oder einen anderen aufnahmebereiten Staat ausreisen können. Sie könnten ihrer Rechtspflicht also nachkommen, wenn sie nur wollten. Das in diesen Fällen gezeigte Verhalten dürfen wir doch nicht noch durch eine ungerechtfertigte Gewährung von Leistungen unterstützen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Sie, meine Damen und Herren von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, haben offenbar genau das im Sinn.

    (Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele Einzelfälle haben Sie eigentlich mal selber geprüft?)

    Das haben Sie auch durch Ihre Reden dokumentiert. Genau das lehnen wir wie auch der Bundesrat ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU Christa Nickels [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich schicke Ihnen einmal Akten!)

    Meine Damen und Herren, etwas muß uns natürlich zusätzlich aufhorchen lassen: Da unterstützen die meisten SPD-geführten Länder - soweit ich weiß, haben alle SPD-geführten Länder im Bundesrat zugestimmt - diese Initiative im Bundesrat, weil sie offenbar die Probleme kennen, die in der Praxis - ich sage bewußt: leider - auftreten. Und was macht der ersehnte Koalitionspartner der SPD, Bündnis 90/Die Grünen? - Er gräbt im Deutschen Bundestag, vor aller Öffentlichkeit, Wort für Wort protokolliert, demonstrativ das Kriegsbeil gegen diese SPD-regierten Länder aus.

    (Andrea Fischer [Berlin] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das mit Rotgrün lassen Sie unsere Sorge sein!)

    - Das sind auch unsere Sorgen, Frau Fischer. Wir haben schon ein Interesse daran, was zwischen Ihnen abgeht.
    Ich hoffe nicht, daß sich die Kollegen von der SPD- Fraktion, Frau Sonntag-Wolgast, gegen eine Initiative auch von SPD-geführten Ländern stellen oder hier zunächst herumlavieren wollen.
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)