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ID1318819800

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    Plenarprotokoll 13/188 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Republik Jemen und seiner Delegation 16996 D Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1998 (Haushaltsgesetz 1998) (Drucksache 13/8200) . . 16959 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1997 bis 2001 (Drucksache 13/8201) 16959 B Rudolf Scharping SPD 16959 B Michael Glos CDU/CSU 16965 B Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16970 C Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 16977 B Dr. Gregor Gysi PDS 16983 A, 16987 A Dr. Mathias Schubert SPD 16986 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16987 B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 16996 D Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . 17000 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 17005 D, 17013 D Wolfgang Thierse SPD 17013 B Dr. Gregor Gysi PDS (Erklärung nach § 30 GO) 17014 A Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 17014 C Dr. Christoph Zöpel SPD 17017 B Ulrich Irmer F.D.P 17018 D, 17021 C Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . . 17020A Dr. Eberhard Brecht SPD 17022 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17023 D Ulrich Irmer F.D.P 17025 A Andrea Gysi PDS 17026 A Markus Meckel SPD 17027 A Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU 17028 C Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 17029 A Walter Kolbow SPD 17032 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . 17034 A, 17058 A Paul Breuer CDU/CSU . . 17035 B, 17039 A Ernst Kastning SPD 17036 A, 17037 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 17037 A Dieter Heistermann SPD 17038 D Brigitte Schulte (Hameln) SPD . . . 17039 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17041 A Jürgen Koppelin F.D.P 17042 B Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 17044 B Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 17048 C Adelheid Tröscher SPD . . . . 17050 B, 17052 D Armin Laschet CDU/CSU 17052 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . 17053 A Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17055 B Roland Kohn F.D.P. 17056 D Otto Schily SPD 17058 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . 17058D Dr. Willibald Jacob PDS 17059 B Dr. Winfried Pinger CDU/CSU 17060 B Dr. R. Werner. Schuster SPD 17061 A Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . 17062A Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 17063 A Manfred Kanther, Bundesminister BMI 17064 C Otto Schily SPD 17067 A Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . . 17070D Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17073 A Ina Albowitz F.D.P. 17074 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . 17076A Ulla Jelpke PDS 17076 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 17077 C Gunter Weißgerber SPD 17080 A Manfred Kolbe CDU/CSU 17082 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17083 C Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . . 17085 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17086 C Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 17087 C Norbert Geis CDU/CSU 17089 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17090 C Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes (Drucksache 13/7955) 17045 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Oktober 1996 zur Änderung des Abkommens vom 8. April 1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über niederländische Kriegsgräber in der Bundesrepublik Deutschland (Kriegsgräberabkommen) (Drucksache 13/7991) 17045 C c) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wesertunnel-Planungen beenden (Drucksache 13/7963) 17045 C d) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken und Erinnern durch die Kennzeichnung historisch bedeutsamer Orte im Berliner Parlaments- und Regierungsviertel (Drucksache 13/4182) . . 17045D e) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Halo Saibold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Ute Vogt (Pforzheim), Freimut Duve, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 60. Jahrestag der Bombardierung von Guernica/Gernika (Drucksache 13/7509) 17045 D Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. September 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Costa Rica über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7609, 13/8354) . 17046 A b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. August 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7610, 13/8355) . 17046B c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Oktober 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Slowenien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7611, 13/8356) 17046 B d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7612, 13/8357) 17046 C e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Südafrika über die gegenseitige Förderung und den Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7613, 13/8358) . 17046 C f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Usbekistan über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7614, 13/8359) . . . 17046D g) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung Hongkongs zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7615, 13/8360) 17046 D h) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. Dezember 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- ' land und Barbados über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/ 7616, 13/8361) 17047A i) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Honduras über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7617, 13/8362) 17047 A j) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Februar 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ghana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7620, 13/8363) 17047 B k) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Februar 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Moldau über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7621, 13/8364) 17047 B l) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7622, 13/8365) . 17047 C m) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (3. Statistikbereinigungsgesetz) (Drucksachen 13/7392, 13/8384) . . . 17047 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksachen 13/3328, 13/8078) 17048 A o) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission zur Entwicklung des sozialen Dialogs auf Gemeinschaftsebene (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.29, 13/ 7960) 17048 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 226 zu Petitionen (Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten) (Drucksache 13/8068) 17048 B Nächste Sitzung 17091 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17093* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) . . . . 17093* C Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 16959 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 10.9. 97 ** Behrendt, Wolfgang SPD 10. 9. 97* Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 10. 9. 97 ** 90/DIE GRÜNEN Eßmann, Heinz Dieter CDU/CSU 10. 9. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 10. 9. 97 ** Friedhoff, Paul K. F.D.P. 10.9. 97 Günther (Duisburg), Horst CDU/CSU 10. 9. 97 Marx, Dorle SPD 10. 9. 97 Müller (Düsseldorf), SPD 10. 9. 97 Michael PoB, Joachim SPD 10. 9. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 10. 9. 97 * Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 10. 9. 97 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 10.9.97 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Schloten, Dieter SPD 10. 9. 97 ** Schmidt (Aachen), Ulla SPD 10. 9. 97** Schmidt (Fürth), CDU/CSU 10. 9. 97 ** Christian Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 10. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schütze (Berlin), CDU/CSU 10. 9. 97 Diethard Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 10. 9. 97 Terborg, Margitta SPD 10. 9. 97 * Dr. Thomae, Dieter F.D.P. 10. 9. 97 Tippach, Steffen PDS 10. 9. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 10. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 10. 9. 97* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 98. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) Ich stimme der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses nicht zu, weil ich dringenden Handlungsbedarf sehe. Ich stimme nicht zu, weil zwar das Bergrecht inzwischen vereinheitlicht ist, jedoch infolge der Bestandsschutz-Klausel für bereits erteilte Gewinnungsrechte die Benachteiligung von Eigentümern sowie die schweren Beeinträchtigungen ganzer Gemeinden sowie von Natur und Umwelt in vielen Fällen anhalten. Auch würde sonst eine Ungleichbehandlung fortgeschrieben. Ich lehne die Beschlußempfehlung auch deshalb ab, weil die Begründung von 1990 für das unterschiedliche Bergrecht für die jetzige Zeit ohnehin nicht mehr angeführt werden kann. Es gibt heute keinerlei Engpässe hinsichtlich der Rohstoffversorgung für das Bauwesen im Osten, die Sonderregelungen notwendig machen würden. Ich stimme deshalb nicht zu, weil dringend Erfordernis besteht, Rechtsgleichheit nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis herzustellen, damit in Zukunft teilweise irreparable Schäden an touristisch nutzbaren Landschaften, wie in einigen Fällen geschehen, nicht wieder infolge bergrechtlicher Bestimmungen eintreten können. Ich stimme auch deshalb nicht zu, weil es notwendig ist, daß im Interesse der Bürgerinnen und Bürger in den neuen Bundesländern Möglichkeiten geschaffen werden müssen, um alle genehmigten Abbauvorhaben neuen Planfeststellungsverfahren mit umfassender Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, ebenso genehmigte Vorhaben, wo der Abbau noch nicht begonnen hat.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herta Däubler-Gmelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Haushaltsdebatte zeigt in jedem Jahr wieder in gleicher Weise erstens, daß wir nicht ganz so giftig miteinander sind wie andere, und zweitens: Herr Kleinert kann sein Wort von der „fleet in being" loswerden. Drittens geht es gelegentlich auch um Zahlen, wenn es um den Haushalt geht, nicht nur um den Versuch, in der einen oder anderen grundsätzlichen Frage miteinander zu reden oder sie zumindest anzusprechen.
    Ich möchte zunächst einige Bemerkungen zu den Zahlen machen. Ich glaube, es ist durchaus wichtig, daß wir uns in Erinnerung holen, was Gunter Weißgerber zur Wehrstrafgerichtsbarkeit gesagt hat: Die Institution ist töter als tot. Kein Mensch will sie, jedenfalls keiner, der seine Sinne beisammen hat.
    Wir sind auch durch niemand gezwungen, sie zu machen. Im Haushalt ist auch kaum mehr Geld dafür. Ich bin der Meinung, man sollte die jetzigen Haushaltsberatungen dazu benutzen, dieses Kapitel zu streichen. Ich glaube, es sind zweimal 5000 DM. Diese könnten Sie doch hervorragend woanders unterbringen. Wenn Sie dazu Anregungen brauchen, würde ich mir gestatten, eine zu machen. Die Beratungshilfe für den Aufbau von Demokratie und Marktwirtschaft in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, den Staaten Mittel- und Osteuropas, ist eine nützliche Sache.
    Wohin wir auch immer kommen, sagen uns unsere Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, daß sie an sehr viel mehr Aufbauhilfe und Unterstützung interessiert wären. Hier könnte man mühelos etwas sinnvoller unterbringen, was jetzt von der Symbolik und vom Geld her -10 000 DM zuviel - falsch ist.

    (Beifall des Abg. Hans-Joachim Hacker [SPD])

    Weiter möchte ich noch einmal die Not des Bundesgerichtshofs unterstreichen, der nun wirklich teil-

    Dr. Herta Däubler-Gmelin
    weise in Karnickelställen sitzt, die nicht nur polizeiwidrig sind, sondern auch eindeutig nicht der Rechtsfindung dienen.
    Wir alle wissen, daß 2,8 Millionen DM Planungs- und Projektierungsmittel gefunden werden müssen. Die Stellungnahmen des Rechnungshofes sind uns auch bekannt. Ich glaube, daß wir in den Haushaltsberatungen jetzt einen Weg finden müssen, diese Projektierungsmittel freizusetzen, damit angefangen werden kann. Ich bitte Sie ganz ausdrücklich darum, mit uns zu versuchen, einen Weg zu finden.
    Lassen Sie mich aber auch noch einige andere Anmerkungen machen. Sie, verehrter Herr Bundesjustizminister, haben eine große Zahl von Einladungen zu Ihrem Lob ausgesprochen. Nun will ich gar nicht so unkameradschaftlich sein und mich da mehr als nötig zieren, zumal Sie wissen, daß ich einiges von dem, was Sie sagen, außerordentlich sympathisch finde, das um so mehr, als Sie freundlicherweise durchaus auch zugegeben haben, daß Sie gelegentlich auf Ideen von uns im Kindschaftsrecht oder beim Strafrahmen zurückgreifen.
    Auch das, was jetzt beim Zwangsvollstreckungsrecht und beim Ordnungswidrigkeitenrecht auf den Weg gebracht wurde, könnte, sollte und müßte durchaus in dieser Kategorie genannt werden. Nun brauchen wir uns nichts vorzumachen. In unserem Beruf gilt der Satz plagiare necesse est. Warum auch nicht? Es wäre natürlich gut, wenn wir über das hinaus, worauf wir uns vernünftig verständigen können, ein bißchen schneller vorankämen. Dann fiele es mir noch leichter, Sie zu loben; dann würde ich zum Beispiel auch noch deutlich erwähnen, daß ich es gut finde, daß dieses bescheuerte Gesetzesvorhaben zu dem Thema „Soldaten sind Mörder" nicht kommt. Da hat sich wirklich auch Vernunft durchgesetzt.

    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das müssen wir erst noch abwarten!)

    - Herr Geis, nehmen Sie mir bitte nicht schon wieder jede Illusion.

    (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Illusionen müssen immer genommen werden!)

    Ich möchte ja so gerne auch an die Vernunft in Ihren Kreisen glauben.

    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Ein sehr vernünftiges Gesetz! Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist natürlich etwas anderes!)

    Es wäre dann natürlich auch ganz gut, wenn man sich noch auf andere Dinge verständigen könnte. Die Flexibilisierung und Ausweitung des Sanktionensystems ist mittlerweile so weit vorangeschritten, daß man dazu keine Kommission mehr einzusetzen braucht. Es wäre sehr sinnvoll, wenn Sie die Kommission für ganz andere Dinge einsetzen würden, die dann einen gesamtstaatlichen Impuls zur Justizreform geben und auch den Ländern zusätzliche Entlastung bringen könnten, zum Beispiel die Angleichung der unterschiedlichen Verfahrungsordnungen oder das Projekt, das wir gemeinsam unternehmen sollten und dem ein vernünftiger Mensch nicht
    widersprechen kann, die Eingangsgerichte zur Hauptsache der Gerichtsbarkeit zu machen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Das würde natürlich nach sich ziehen, daß die vernünftigsten, besten und erfahrendsten Richter und vor allen Dingen die Richter mit der größten sozialen Kompetenz in diesen Bereichen sitzen. Das hat dann auch wieder Auswirkungen vom Dienstrecht bis hin zum Besoldungsrecht. Hierfür brauchen wir eine Kommission, weil wir spätestens in der nächsten Legislaturperiode, in der es andere Mehrheiten geben wird, wie wir wissen, entscheidend weiterkommen müssen.

    (Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten [CDU/ CSU]: Das glauben Sie ja selbst nicht!)

    Meine Damen und Herren, ich würde den Justizminister noch gerne wegen anderer Dinge loben. Manche Interviews, die Sie geben, gefallen mir sehr und finden auch meine Sympathie. In der Praxis sähe ich gerne noch ein wenig mehr Durchsetzungsvermögen hier im Haus und auch sonst.
    Fangen wir beim Sexualstrafrecht an. Sie wissen, ich teile die Auffassung, daß hier vieles in der Praxis im argen liegt. Je mehr man hereinschaut, um so schlimmer ist es. Ich finde es auch gut und darf es ausdrücklich sagen, daß wir Ihre Unterstützung bei der Ermittlung von mehr Zahlenmaterial bekommen haben. In diesem Bereich wird noch mehr erforderlich sein. Aber warum zum Teufel muß man mitmachen, wenn im Bereich der Sicherungsverwahrung Gesetze in die falsche Richtung geändert werden? Das verstehe ich einfach deswegen nicht, weil das kein Kind besser schützen wird,

    (Beifall des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Aber mit Sicherheit!)

    sondern lediglich dazu führen wird, daß hier wahrscheinlich, Herr Geis, die falschen Täter und nicht die, die Sie und ich einsperren möchten, zu Lasten des Steuerzahlers länger im Gefängnis sitzen.

    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das glaube ich nicht!)

    Wir haben in der Anhörung von Montag relativ lange darüber geredet und werden es auch fortsetzen. Sie haben das gleiche Ziel wie ich, nämlich die Kinder mehr zu schützen. Lassen Sie uns doch um Gottes willen prüfen, wo die Mängel wirklich liegen, und sie beheben und nicht ständig diesem Pawlowschen Reflex gehorchen, neue Gesetze machen zu wollen, um einfach etwas vorzeigen zu können.

    (Norbert Geis [CDU/CSU]: Das ist jetzt auch sehr plakativ!)

    Auch der gute Herr Kanther hat heute so getan, als hätte er es jetzt verstanden. Warum sollte man dann in der Frage des Sexualstrafrechts nicht konsequent sein?

    Dr. Herta Däubler-Gmelin
    Herr Bundesjustizminister, ich hätte gerne ihre Unterstützung für ein paar andere Dinge. Sie haben Europa erwähnt. In der Tat muß es darum gehen, daß wir in kürzester Zeit sozialstaatliche, demokratische und rechtsstaatliche Verhältnisse, kurz, einen gemeinsamen europäischen Rechtsraum bekommen, wie wir ihn uns - ich sage es jetzt einmal - gemeinsam vorstellen. Dazu gehört nicht nur das Projekt „Gemeinsame europäische Bürgerrechte", das wir dringend wollen; dazu gehört auch die Verbesserung des Rechtsschutzes. Dazu gehört freilich auch eine klar verbesserte Zusammenarbeit zur Bekämpfung der über die Grenzen hinausgehenden Kriminalität, sei sie nun organisiert oder nicht.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu gehört auch, daß Europol seine Tätigkeit aufnehmen kann. Aber warum - ich wiederhole: warum - muß das mit einem Immunitätsprotokoll in Zusammenhang gebracht werden, das jedem unserer rechtsstaatlichen Grundsätze ins Gesicht schlägt? Ich verstehe gar nicht, warum man die Amtstätigkeiten - Worte, Taten und auch Schriftlichkeiten - der Europol-Beamten „von jeglicher Gerichtsbarkeit" ausnehmen muß. Wo sind wir denn eigentlich? Sind wir wirklich der Meinung, sind Sie wirklich der Meinung, wir sollten in der Schaffung des europäischen Rechtsraumes wieder da anfangen, wo wir vor hundert Jahren waren, und alles das, was wir schon erkämpft hatten, noch einmal erkämpfen müssen? Ich bitte Sie: Das ist doch nicht allein ein sozialdemokratisches Projekt. Da müßten doch auch bei Ihnen sämtliche Warnlampen leuchten. Da müßten Sie doch mit uns zusammenarbeiten.

    (Detlef Kleinert [Hannover] [F.D.P.]: Da stehen noch ganz andere Sachen drin!)

    - Natürlich. Die sind zum Teil ganz vernünftig;

    (Detlef Kleinert [Hannover] [F.D.P.]: Nein! Nein!)

    aber dies ist es nicht. - Gut, ich weiß jetzt nicht, was Sie meinen, Herr Kleinert.

    (Detlef Kleinert [Hannover] [F.D.P.]: Ich meine zum Beispiel die Besoldung!)

    Möglicherweise müssen wir noch mehr Begründungen dafür nennen, daß wir das nicht akzeptieren können. Das ist mir recht; das wissen Sie auch.
    Ich habe noch eine letzte Bitte - für heute; natürlich werden in Zukunft noch weitere kommen. Wir haben vor mehreren Monaten für die Deserteure in einem, wie ich finde, ganz ordentlichen Aufeinanderzugehen eine gemeinsame Erklärung des Deutschen Bundestages beschlossen, die durchaus würdig war, bei allen Schwierigkeiten und Mängeln, die ich oder die andere darin noch haben sehen können. Erstens steht der Erlaß des Bundesfinanzministeriums noch aus; zweitens können wir die Form so noch nicht akzeptieren. Meine Bitte nicht nur an Sie, die Kollegen von der Union und der F.D.P., sondern auch an Sie, Herr Bundesjustizminister, obwohl Sie ressortmäßig nicht zuständig sind, ist, daß Sie mithelfen, daß wir dieses Kapitel der deutschen Geschichte auf eine
    schnelle und auf eine würdige Weise zu Ende bringen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich gebe das Wort dem Abgeordneten Norbert Geis.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Geis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Däubler-Gmelin, der Erlaß liegt vor. Nur, Sie sind nicht damit einverstanden - aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich bin der Auffassung, daß der Erlaß sich ganz und gar nach der Entschließung richtet. Danach hat er sich auch zu richten.

    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum sollen Kriegsdienstverweigerer vor Kriegsbeginn nicht entschädigt werden?)

    Es können in den Erlaß keine Dinge aufgenommen werden, die nichts mit der Entschließung zu tun haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber wir können darüber vielleicht noch einmal in aller Ruhe reden. Ich will jetzt dazu nur deshalb Stellung nehmen, weil Sie das Thema aufgegriffen haben.
    Lassen Sie mich aber zu einem anderen Gedanken kommen. Es geht um die Prozesse in Berlin gegen die Mitglieder des Politbüros, Herr Heuer. Es kam das Wort von der „Siegerjustiz" auf. Wahrheit ist, daß sich die Bevölkerung der damaligen DDR in einer unblutigen Revolution gegen Lug und Trug und gegen die Gewaltherrschaft der SED gewandt hat und die Machthaber aus dem Amt vertrieben hat. Jetzt haben sich diese Machthaber wegen ihrer Taten zu verantworten.

    (Zuruf von der SPD: Die Ostdeutschen wollten das!)

    Das ist gerecht. Anders kann sich der Rechtsstaat nicht verhalten. Das hat nichts mit Rache, das hat nichts mit Revanche zu tun. Das hätte nicht anders sein können, wenn sich die DDR nicht mit der damaligen Bundesrepublik vereinigt hätte, sondern ein selbständiger, aber demokratischer Staat geworden wäre. Deswegen ist dieses Wort von der sogenannten „Siegerjustiz" so falsch.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Es ist schwer genug, diese Regierungskriminalität aufzuarbeiten, doch schon allein deshalb, weil auf Grund des Rückwirkungsverbotes in Art. 103 des Grundgesetzes nicht unser Strafrecht angewendet werden kann. Vielmehr können die damaligen SED-Funktionäre nur nach den damaligen Gesetzen der DDR bestraft werden. Nur wenn nachgewiesen wird, daß sie gegen diese Gesetze verstoßen haben, ist ein Urteil überhaupt möglich.

    Norbert Geis
    Das erklärt auch - das muß man der Bevölkerung sagen -, warum so viele Taten, die wir als Unrecht empfinden, gar nicht zur Anklage kommen können: weil unser Strafrecht keine Geltung hat. Unser Strafrecht gilt nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes nur für die Fälle, für die es milder als das vormalige DDR-Recht ist. Das ist nicht ganz so oft der Fall. Aber es ist schon einmal bei den Mitgliedern des Verteidigungsrates angewendet worden, bei Herrn Keßler, Herrn Albrecht und Herrn Streletz. In diesem Fall ist westdeutsches Strafrecht angewendet worden, weil es in diesen Fällen milder als das DDR-Recht war.
    Nur dann, wenn die begangene Tat in Übereinstimmung mit dem DDR-Recht kraß gegen die Gerechtigkeit verstoßen hat, ist nach der Radbruchschen Formel aus dem Jahre 1946 eine Verurteilung möglich. Das hat Krenz zu spüren bekommen. Deswegen ist das Urteil gegen Krenz auch nach meiner Auffassung richtig. Wie auch immer: Die Justiz hat es in den Händen. Über das Urteil mag ein Revisionsgericht befinden. Aber wir sollten hier nicht von „Siegerjustiz" sprechen. Wir sollten dieses Urteil nicht als nicht verfassungsgemäß bezeichnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Eine ganz andere Frage ist die Frage der Amnestie und des Schlußstriches, der gefordert wird. Ich bin nicht dafür. Wenn überhaupt eine Gelegenheit bestand, einen solchen Gedanken durchzusetzen, dann war es in der Zeit der Revolution oder in der Zeit danach, als der Westen und der Osten die Einigungsverträge ausgehandelt und durchgesetzt haben. Da hätte man vielleicht eine Amnestie erlassen und einen Schlußstrich ziehen können. Jetzt aber, wo es den Rechtsstaat gibt, müssen wir uns daran erinnern, was der Rechtsstaat tun muß. Er muß nämlich dafür sorgen, daß Recht und Ordnung Geltung haben und daß sich die Gerechtigkeit durchsetzt. Das kann er mit einem demokratisch legitimierten Strafrecht, das sich den Einzelfall anschaut und das dem Einzelfall entsprechend sein Urteil spricht.
    Eine weitere Frage ist, ob wir die Verjährungsfrist für Straftaten, die jetzt am 31. Dezember verjähren, verlängern. Das muß überlegt werden. In diesem Punkt müssen wir die dafür zuständigen Länderminister hören. Wir müssen aber auch die Staatsanwaltschaft hören, die in Berlin diese Taten von Regierungskriminalität verfolgt. Erst dann sollten wir dem Gedanken nähertreten. Es stehen aber viele andere gewichtige Argumente dagegen. Auch das darf man nicht übersehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Eine der wichtigsten Aufgaben der Rechtspolitik bleibt die innere Sicherheit. Das ist heute oft genug gesagt worden. Wir haben einen Anstieg der organisierten Kriminalität, der Gewalt-, der Ausländer- und der Jugendkriminalität. Das hat viele Gründe.