Rede:
ID1312221600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 45
    1. der: 5
    2. und: 2
    3. Handwerkskammer: 2
    4. hat: 2
    5. im: 2
    6. Meine: 1
    7. verehrten: 1
    8. Kolleginnen: 1
    9. Kollegen!: 1
    10. Die: 1
    11. Köln: 1
    12. ungarische: 1
    13. Gäste: 1
    14. eingeladen.: 1
    15. Unter: 1
    16. ihnen: 1
    17. befinden: 1
    18. sich: 1
    19. Präsident: 1
    20. Budapest: 1
    21. stellvertretende: 1
    22. Fraktionsführer: 1
    23. Sozialistischen: 1
    24. Partei: 1
    25. ungarischen: 1
    26. Parlament.: 1
    27. Sie: 1
    28. haben: 1
    29. auf: 1
    30. Besuchertribüne: 1
    31. Platz: 1
    32. genommen.: 1
    33. Ich: 1
    34. begrüße: 1
    35. sie: 1
    36. herzlich: 1
    37. Namen: 1
    38. des: 1
    39. Hauses.\n: 1
    40. Das: 1
    41. Wort: 1
    42. die: 1
    43. Kollegin: 1
    44. Elisabeth: 1
    45. Altmann.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/122 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. September 1996 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundeswirtschaftsministers Dr. Günter Rexrodt 10931 B Begrüßung des Präsidenten der Handwerkskammer Budapest und des stellvertretenden Fraktionsführers der sozialistischen Partei im ungarischen Parlament 11008 B Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1997 (Haushaltsgesetz 1997) (Drucksache 13/5200) . . 10931 A b) Fortsetzung der Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1996 bis 2000 (Drucksache 13/5201) 10931 A Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 10931 B Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . . . 10932 D Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . . 10933 A Ernst Schwanhold SPD . . . . 10934B, 10958 C Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10937 D Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10939 D Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . 10942B, 109558 Rolf Kutzmutz PDS 10944 B Dr.-Ing. Paul Krüger CDU/CSU . 10945D, 10949A, 10950B Eckart Kuhlwein SPD 10947 D Rolf Schwanitz SPD 10948 C Dr. Christa Luft PDS 10949D Anke Fuchs (Köln) SPD . . . . 10951A, 10956B Ulrich Petzold CDU/CSU 10953 A Dr. Heiner Geißler CDU/CSU 10953D, 10954 B Friedhelm Ost CDU/CSU . . . 10956D, 10959A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA . 10959 D Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10960D, 10981A Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10961C Ulrike Mascher SPD 10963 A Ottmar Schreiner SPD 10964 C Dr. Gisela Babel F.D.P 10965 C Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 10967 D Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10970B Dr. Barbara Hendricks SPD . 10970D, 10983 B Dr. Barbara Höll PDS 10971 A Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10971 C Dr. Gisela Babel F.D.P 10973C, 10976A Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10975 D Petra Bläss PDS 10976 B Dr. Konstanze Wegner SPD 10978 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU 10979 D Ottmar Schreiner SPD . . . . 10980C, 10982 B Volker Kauder CDU/CSU 10982 B Leyla Onur SPD 10984 B Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister BMBF 10986A Edelgard Bulmahn SPD . . . 10987C, 11006C Edelgard Bulmahn SPD 10990 B Steffen Kampeter CDU/CSU 10993 D Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10996 B Franz Thönnes SPD 10996 D Simone Probst BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10997 C Jürgen Koppelin F.D.P 10998 D Dr. Ludwig Elm PDS 11001A Günter Rixe SPD 11002 C Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 11003D, 11004A Werner Lensing CDU/CSU 11004 B Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU . . . 11006A Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11008 C Jörg Tauss SPD 11009D Jürgen Koppelin F.D.P 11010B Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 11011D Heidemarie Lüth PDS 11013A Christel Hanewinckel SPD 11014 D Johannes Singhammer CDU/CSU . 11015C Peter Jacoby CDU/CSU 11017A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11018C Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P 11020A, 11021C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11021B Rosel Neuhäuser PDS 11021 D Maria Eichhorn CDU/CSU 11022 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11023 C Siegrun Klemmer SPD 11024 C Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 11026C Klaus Kirschner SPD 11030 D Horst Seehofer CDU/CSU . . 11033A, 11033 C Hubert Hüppe CDU/CSU . . . 11036B, 11038D Waltraud Lehn SPD 11036 C Dr. Wolfgang Wodarg SPD 11037 A Editha Limbach CDU/CSU 11037 C Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11038B Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11039A Dr. Dieter Thomae F.D.P 11040C Klaus Kirschner SPD . . . . 11041D, 11044 D Dr. Ruth Fuchs PDS 11042 B Editha Limbach CDU/CSU 11043A Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11043C Waltraud Lehn SPD 11045 B Wolfgang Gröbl, Parl. Staatssekretär BML 11046A Horst Sielaff SPD 11048 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 11050 D Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11051B Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11053D Wolfgang Gröbl CDU/CSU 11054 D Ulrich Heinrich F D P. 11055 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . 11056B Dr. Günther Maleuda PDS 11056 D Ilse Janz SPD 11057 D Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11059B Nächste Sitzung 11059 D Berichtigung 11059 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 11060 * A 122. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. September 1996 Beginn: 9.02 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 121. Sitzung, Seite 10886D, vorletzter Absatz, Zeile 9: Das Wort „nicht" ist durch das Wort „doch" zu ersetzen. Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 9. 96 Beck (Bremen), BÜNDNIS 12. 9. 96 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Borchert, Jochen CDU/CSU 12. 9. 96 Graf von Einsiedel, PDS 12. 9. 96 Heinrich Glos, Michael CDU/CSU 12. 9. 96 Dr. Jacob, Willibald PDS 12. 9. 96 Kurzhals, Christine SPD 12. 9. 96 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 12. 9. 96 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Nitsch (Rendsburg), BÜNDNIS 12. 9. 96 Egbert 90/DIE GRÜNEN Regenspurger, Otto CDU/CSU 12. 9. 96 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 12. 9. 96 90/DIE GRÜNEN Schütz (Oldenburg), SPD 12. 9. 96 Dietmar Thieser, Dietmar SPD 12. 9. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 12. 9. 96 Karsten D. Dr. Zöpel, Christoph SPD 12. 9. 96
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Wir müssen im Ausschuß einmal darüber reden, was konkret Sie unter konsumtiven Ausgaben verstehen. Wenn ich den Bundeshaushalt richtig in Erinnerung habe, gibt es den großen Block des Sozialetats. Es gibt den großen Verkehrshaushalt; das sind Investitionsausgaben. Auch im Verteidigungshaushalt gibt es überwiegend Investitionsausgaben. Dies gilt auch für den Bereich des Personals. Ich weiß wirklich nicht, was Sie momentan unter „konsumtiv" verstehen.
    Was die steuerliche Problematik betrifft: Wir sind der Meinung, Frau Kollegin Bulmahn, daß es keinen Sinn hat, den Unternehmen Mittel als Forschungsförderung zur Verfügung zu stellen, wenn man ihnen den eigenen Handlungs- und Bewegungsspielraum vorher über zu hohe Steuern genommen hat.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir bleiben dabei: Eine Steigerung der Forschungsausgaben mit der Konsequenz einer weiteren Steuererhöhung ist für uns nicht akzeptabel.
    Meine Damen und Herren, einige erwarten in dieser sicher nicht ganz erfreulichen Situation, daß Herr Bundesminister Rüttgers über den finanziellen Rahmen seines Haushalts überwiegend jammert, vielleicht auch möglichst oft den Bundesfinanzminister beschimpft. Ich habe nicht den Eindruck, daß man mit solchen Methoden vom Bundesfinanzminister Wohlwollen erwarten könnte.
    Ich habe eine richtige Einschätzung des Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft gelesen. Er hat gesagt: Es ist zwar nicht erfreulich, was sich hier von den Beträgen her im Forschungsetat bewegt, aber ein anderer Bundesforschungsminister hätte sicher nicht besser, sondern höchstwahrscheinlich schlechter abgeschnitten.

    Dr. Gerhard Friedrich
    Wir sind froh, daß Minister Rüttgers nicht jammert, sondern seinen noch vorhandenen Gestaltungsspielraum voll ausschöpft, daß er also bei der Verwaltung auch des Mangels - das muß man ehrlich sagen - jede Chance zum Gestalten nutzt.
    Über einige Dinge ist in diesem Zusammenhang hier schon gesprochen worden. Ich erwähne nochmals die Konzentration auf klare Leitziele, auf Spitzentechnologien. Sie haben, Frau Kollegin Bulmahn, einige Beispiele wie erneuerbare Energien genannt, wobei man glauben könnte, daß die Schwerpunkte, die wir immer wieder nennen - Informationsgesellschaft, Biotechnologie, Umwelttechnik, Energietechnik und Mobilität -, im Detail nicht richtig bedacht sind. Darüber muß man nochmals reden.
    Bei einem Punkt habe ich einmal nachgefragt. Es stellt sich dann schnell heraus, was passiert ist. Bei den erneuerbaren Energien gibt es im Vergleich zum Soll tatsächlich eine ganz beachtliche Kürzung. Meine Rückfrage hat ergeben, daß - die 96er Zahlen sind noch nicht bekannt - im Jahr 1995 erhebliche Mittel - ich glaube, in der Größenordnung von über 40 Millionen DM - schlicht nicht ausgegeben wurden, daß man bei der Windenergie keinen so großen Forschungsbedarf mehr hat, daß man deshalb in diesem Bereich reduziert, und daß das 1 000-DächerProgramm ausgelaufen ist. Ich weiß, Sie fordern hier eine Fortsetzung, ein 100 000-Dächer-Programm für die Photovoltaik.

    (Christian Lenzer [CDU/CSU]: Das ist eine Markteinführung, keine Forschung! Das hat mit Forschung nichts zu tun! Gegenruf der Abg. Edelgard Bulmahn [SPD])

    Ich sage Ihnen hier offen und ehrlich: Wir befassen uns immer wieder, Herr Kollege Lenzer, mit den erneuerbaren Energien. Wenn man mit einem maximalen finanziellen Aufwand den geringsten Nutzen in Sachen CO2-Minderung erreichen will, dann muß man zur Zeit in großem Stil für die Photovoltaik - nicht in die Forschung, sondern in die Anwendung - Geld geben.

    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Richtig!)

    Da besteht zur Zeit noch kein vernünftiges KostenNutzen-Verhältnis. Deshalb forschen wir weiter. Aber es ist Absicht, daß wir jetzt nicht ein 100 000-
    Dächer-Programm auflegen; das ist keine Panne.
    So werden sich die Dinge im Ausschuß aufklären. Der Minister ist glaubwürdig und konsequent, wenn er diese einzelnen Schwerpunkte im Bereich der Spitzentechnologien und der Umwelttechnologien immer mehr mit Mitteln ausstattet und anderes bewußt zurückdrängt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, der Minister hat uns ein Konzept zugesandt, in dem er zum Ausdruck gebracht hat, daß er künftig schon bei der Entscheidung über Förderanträge stärker darauf achtet, ob denkbare Forschungsergebnisse in Produkte umsetzbar sind. So etwas erwarten die Menschen in diesem Land. Das halten wir für richtig. Er will - auch das ist schon von Kollegen angesprochen worden - im Bereich der Fördersysteme etwas ändern, für mehr Wettbewerb sorgen.
    An sich sind wir uns einig, daß sich das Nebeneinander von institutioneller Förderung und Projektförderung bei uns bewährt hat. Ich habe viel Kontakt mit dem früheren Präsidenten meiner Hochschule, der in der bayerischen Forschungspolitik eine große Rolle gespielt hat. Er hat immer gefordert - das ist vielleicht übertrieben; aber ein bißchen davon ist wahr -: Eine Forschungsinstitution, die ihren Zweck erfüllt hat oder deren Aufgabe an Bedeutung verloren hat, muß reduziert werden; er sagt sogar: rückstandslos beseitigt werden. Das ist übertrieben.
    Aber natürlich ist es im institutionellen Bereich so, daß man - wenn die Aufgaben zurückgegangen sind -, um die Planstellen sinnvoll zu begründen und auszulasten, sich neue Aufgaben an Land zieht. Das Argument „Es ist schon eine Planstelle vorhanden" ist kein wirklich akzeptables Kriterium für die Verteilung von Forschungsmitteln. Deshalb unterstütze ich Herrn Minister Rüttgers voll und ganz, wenn er sagt: Nehmen wir doch etwas von der Grundfinanzierung weg, und geben wir das in das wettbewerbliche Gutachterverfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
    Das sind Beispiele, an denen man zeigen kann: Es wird gestaltet und nicht nur über die ungünstigen finanziellen Rahmenbedingungen gejammert.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Weil keiner der Kolleginnen und Kollegen aus den neuen Bundesländern in dieser Debatte redet, möchte ich die folgende Bemerkung machen: Wir treffen uns regelmäßig, da wir nach wie vor über den Zustand der Industrieforschung in den neuen Bundesländern besorgt sind.

    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Der kleineren und mittleren Unternehmen!)

    - Ja. Das berührt nicht nur den Haushalt des Forschungsministers, sondern auch den des Wirtschaftsministers. - Weil keiner der Kollegen aus den neuen Bundesländern hier reden kann, möchte ich das Anliegen unserer Freunde aus den neuen Bundesländern aufgreifen. Wir müssen an weiteren Maßnahmen arbeiten, so wie wir letztes Jahr im letzten Augenblick verhindern konnten, daß die Forschungsmittel gestrichen wurden. Den Kollegen Schmidt und York haben wir versprochen, daß wir uns mit den WIPianern noch einmal befassen. Heute abend findet das erste Gespräch über den Forschungshaushalt unter der Leitung des Kollegen Lenzer statt.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Karlheinz Guttmacher [F.D.P.])

    Jetzt habe ich nur noch ganz wenige Minuten für die Bildungspolitik; ich muß deshalb meinen Beitrag stark verkürzen. - Wir müssen uns - auch wenn ich heute keine BAföG-Debatte auslösen möchte - bald wieder mit diesem Thema beschäftigen. Die Zwi-

    Dr. Gerhard Friedrich
    schenlösung ist erträglich, aber auf Dauer wirklich nicht befriedigend.

    (Elisabeth Altmann [Pommelsbrunn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist richtig!)

    Es gibt Vorschläge des bayerischen Kultusministers, auch solche der SPD, die voraussetzen, daß man das Steuerrecht ganz erheblich ändert - in einigen Fällen auch das Unterhaltsrecht. Wenn wir da nicht rechtzeitig Vorschläge im Rahmen der Steuerreform machen, werden wir hinten runterfallen. Wir können uns also nicht ausruhen. Mehr kann ich momentan dazu nicht sagen.
    Wir haben eine Einigung aus dem Jahre 1993 über die Ziele der Hochschulreform. Es gibt einen Bericht des Sekretariats der Kultusministerkonferenz, wie diese Eckpunkte in den Ländern umgesetzt sind. Das Ergebnis - jetzt drücke ich mich vorsichtig aus - ist ziemlich frustrierend und in manchen Ländern völlig unbefriedigend. Deshalb unterstütze ich es, wenn der Bundesbildungsminister das Thema Hochschulreform jetzt wieder auf die Tagesordnung setzt.
    Meine Kontakte zu den eigenen CSU-Kollegen in Bayern haben ergeben, daß es bei uns inhaltlich keine Differenzen über diese Ziele der Hochschulreform gibt. Ich habe jetzt keine Zeit, dies im Detail vorzutragen.
    Ein Problem - das ist auch für mich als CSU-Mitglied ein schwieriges Thema - wird es allerdings geben. Es gibt unterschiedliche Meinungen in Bund und Ländern darüber, wessen Aufgabe es ist, diese Ziele gesetzgeberisch umzusetzen. Wir von der Fraktion - also nicht nur der Minister - werden deshalb intensive Kontakte mit unseren Kolleginnen und Kollegen in den Ländern pflegen müssen, weil, was die Kompetenz betrifft, noch kein Einvernehmen besteht und wir als Bund auch gar nicht in der Lage sind, unsere Vorstellungen sozusagen mit der Brechstange durchzusetzen.
    Auf meiner Anzeigentafel steht 0 Minuten. Herr Präsident, ich bedanke mich für diesen Hinweis. Ich habe ohnehin keine Schlußbemerkung in meinem Konzept und hätte auch keine Zeit mehr, eine vorzutragen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen! Die Handwerkskammer Köln hat ungarische Gäste eingeladen. Unter ihnen befinden sich der Präsident der Handwerkskammer Budapest und der stellvertretende Fraktionsführer der Sozialistischen Partei im ungarischen Parlament. Sie haben auf der Besuchertribüne Platz genommen. Ich begrüße sie herzlich im Namen des Hauses.

(Beifall)

Das Wort hat die Kollegin Elisabeth Altmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Altmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Rüttgers, für den Weg in die Wissensgesellschaft, den Sie hier eben prognostizierten, sind die Weichen denkbar fehlgestellt und führen auf das Abstellgleis.
    Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, Herr Dr. Friedrich, es ist keine erfreuliche Nachricht: Der Regierung sind Bildung und Forschung zunehmend weniger wert. Der Gesamtetat sinkt - und das bei ganz wesentlichen Aufgaben.
    Herr Rüttgers, wenn Sie schon anderen absprechen, sich in Fragen Lehrlinge zu engagieren, dann wäre es jetzt Ihre Aufgabe, wirksam zu handeln. Am 1. Oktober beginnt das neue Lehrstellenjahr. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit stellt sich die Situation deutlich schlechter dar als vor einem Jahr. Ich möchte in diesem Zusammenhang einige Zahlen aus der „Sozialpolitischen Umschau" anführen, die ich gestern vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung bekommen habe. Dies will ich nur hinzufügen, damit keine Fragen über Statistiken auftauchen.
    Anfang September suchten noch rund 117 000 Jugendliche verzweifelt einen Ausbildungsplatz;

    (Dr. Gerhard Friedrich [CDU/CSU]: Die Zahlen sind nicht neu!)

    das waren 11 Prozent mehr als im letzten Jahr. Ihnen standen zu diesem Zeitpunkt 70 000 Ausbildungsplätze gegenüber; das waren 23 Prozent mehr als im letzten Jahr. Das heißt also: Die Schere geht deutlich auseinander.
    Wieder ein Jahr „Zukunftsminister", wieder ein Jahr liberal-christliche Koalition, wieder ein Jahr voller leerer Versprechungen!

    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Wolfgang Bierstedt [PDS])

    Am 2. September ließen Sie, Herr Rüttgers, verlautbaren: „Die Zitterpartie um das Lehrstellenangebot darf sich nicht Jahr für Jahr wiederholen. " Dem stimmen wir zu. Es ist aber ein Trugschluß, zu meinen, nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft sei nun Planlosigkeit die genialste Form der Wirtschaftspolitik. Die Hoffnung vieler junger Menschen liegt in diesem Bereich; ihre Zukunft wird zerstört. Der Zukunftsminister wäre gefragt, allerdings in der Gegenwart. Doch im Bundeshaushalt findet sich lediglich ein „Sonderprogramm zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze in den neuen Bundesländern" . Das ist völlig unzureichend und zudem völlig unterfinanziert!
    Andere Bereiche in der Bildungspolitik schneiden noch schlechter ab, zum Beispiel die überbetrieblichen beruflichen Ausbildungsstätten: minus 11 Prozent. Dann ist es zynisch, wenn man ratlosen

    Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn)

    Jugendlichen geringe Mobilität vorwirft und gleichzeitig die Ausbildungsvergütung herabsetzen will.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der PDS sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Ausbildung fern vom Elternhaus ist ohne angemessenes Einkommen gerade in Ballungszentren unmöglich.
    Es ist natürlich wichtig, mit Vertretern von Handwerk und Wirtschaft zu reden. Plauschrunden allein bringen es aber nicht. Man darf es nicht bei vagen Versprechungen belassen, sondern muß einen Anreiz setzen, damit Ausbildungsplätze geschaffen werden.
    Zusätzlich muß eine Ausbildungsplatzabgabe her. Wer nicht ausbildet, soll entsprechend der Leistungsfähigkeit zahlen. In diesem Bereich arbeiten wir, Bündnis 90/Die Grünen, zusammen mit den Gewerkschaften an neuen Konzepten.
    Es sind Reformen der Ausbildung notwendig. Zukunftsorientierte, breitgefächerte Grundausbildungen müssen angeboten werden. Schlüsselqualifikationen führen zu mehr Flexibilität bei der Berufswahl. Es sind Vorgaben in die Ausbildungsordnungen aufzunehmen.
    Beim Meister-BAföG weist der Haushalt ein deutliches Plus auf; das wurde hier schon einige Male erwähnt, auch Herr Koppelin sprach davon. Jedoch können viele Bedürftige wegen der formalisierten Vergabekriterien das ihnen zustehende Geld nicht erhalten. Dies liegt auch an der Lösung, die Sie in diesem Bundestag verabschiedet haben. Wir haben gesagt: Die Arbeitsamtlösung trägt; wir wollten sie in dieser Form beibehalten. - Es wurde aber anders entschieden, weil in der Regierung die großen Meister sitzen. Herr Rüttgers backt immer kleinere Brötchen, damit er Herrn Waigel helfen kann, seine immer größeren Finanzlöcher im Haushalt zu stopfen.

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Was haben Sie in den Ländern gemacht, in denen Sie beteiligt sind, Frau Kollegin?)

    Herr Rüttgers, ich will Ihre Erfolge einmal an Ihren eigenen Worten messen. Beim Haushalt 1996 sagten Sie: „Jetzt geht mir die Luft aus, weil ich es einfach nicht mehr vortragen kann. " - Wie hintersinnig! Sie wollten durch den Vorschlag zur Reform der Ausbildungsförderung eine 10prozentige Erhöhung ermöglichen. Das habe ich einmal auf seinen Wahrheitsgehalt hin überprüft. Es kam keine 10prozentige, sondern nur eine 4prozentige Erhöhung des Bedarfssatzes heraus. Gleichzeitig wurden 140 Millionen DM weniger ausgegeben. Das ist ein Taschenspielertrick.
    Wie sieht es für 1997 aus? Das BAföG wird weiter zusammengestrichen: von 2 Milliarden über 1,7 Milliarden auf jetzt nur noch 1,5 Milliarden DM. Das heißt: Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Bund eines Viertels seiner gesetzlichen BAföG-Leistungen entledigt. Dies ist eine Umverteilung, die insbesondere die Schwächeren in der Gesellschaft trifft. Die Regierung setzt hier bewußt darauf, daß die BAföG-
    Politik abschreckt. Die Zahl der BAföG-Empfänger ist im gleichen Zeitraum um 10 Prozent gesunken. Weil Sie immer von internationaler Leistungsfähigkeit sprechen: Auch das Auslandsstudium wird mit dieser neuen BAföG-Regelung erschwert.
    Sie sprachen vom großen Reformprojekt Hochschule. Sie wollten „Deutschland für das 21. Jahrhundert fit machen". Aber so rasant, wie Ihr Haushalt schmilzt, sieht das eher nach einem Fitneßprogramm vom Suppenkasper aus, Herr Rüttgers.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der PDS)

    Der fällige Ausbau der Hochschulen kann mit Ihnen so nicht stattfinden.
    Ich möchte zum Schluß folgendes deutlich machen.