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    Plenarprotokoll 11/116 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 116. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Inhalt: Anteilnahme am Schicksal der Opfer der Erdbebenkatastrophe im Grenzgebiet der Sowjetunion zur Türkei 8411 A Erweiterung der Tagesordnung 8411B, 8488 D a) Meldung des Absturzes einer Militärmaschine auf ein Wohngebiet in Remscheid . 8487 C Tagesordnungspunkt 6: Überweisung im vereinfachten Verfahren a) Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksache 11/2593) b) Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1988 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1986) (Drucksache 11/3056) . . 8412A Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des vorn Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/2685, 11/3683) b) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Hüser und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern (Drucksachen 11/3116, 11/3683) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft in den Ländern (Drucksachen 11/3263, 11/3444, 11/3683) Austermann CDU/CSU 8412 C Dr. Struck SPD 8414 B Frau Seiler-Albring FDP 8415D Hüser GRÜNE 8416 D Dr. Rose CDU/CSU 8418A Dr. Krupp, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 8419 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 8420 D Dr. Struck SPD (zur GO) 8423 B Austermann CDU/CSU (zur GO) 8423 C Vizepräsident Westphal 8486 C Dr. Struck SPD (Erklärung nach § 3.1 GO) 8486 D Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 8486 D Bohl CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8487 A Wiederholung einer Abstimmung . . . . 8487 B Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Wohnungsbauänderungsgesetz 1988) (Drucksachen 11/3160, 11/3264, 11/3637) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Geis CDU/CSU 8423 D Müntefering SPD 8425 B Grünbeck FDP 8428 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 8429 C Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 8431 A Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine soziale Wohnungs- und Städtebaupolitik (Drucksachen 11/1388, 11/2606) Jahn (Marburg) SPD 8433 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 8435 D Frau Teubner GRÜNE 8439 A Grünbeck FDP 8441 B Menzel SPD 8443 B Dr. Möller CDU/CSU 8445 D Conradi SPD 8447 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 8450 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zustimmungsbedürftige Verordnung der Bundesregierung über den Prozentsatz der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz für das Jahr 1989 (Drucksachen 11/3477, 11/3676) b) Bericht des Bundesrechnungshofes gemäß § 99 BHO über Risiken für den Bundeshaushalt aufgrund neuerer Entwicklungen beim Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes (Drittes Verstromungsgesetz) (Drucksache 11/2858) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1985 — (Drucksachen 10/6784, 11/2172) d) Beratung des Antrags des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1986 — (Drucksache 11/1508) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Kohlevorrangpolitik (Drucksache 11/3284) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksache 11/3655) Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 8455 B Jung (Düsseldorf) SPD 8456 A Beckmann FDP 8458 C Stratmann GRÜNE 8460 A Hinsken CDU/CSU 8461 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 8462 D Dr. Sprung CDU/CSU 8465 C Schreiner SPD 8466 B Müller (Wadern) CDU/CSU 8467 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8469 A Becker (Nienberge) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8470 D Dr. Unland CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 8471A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Verantwortung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Zusammenhang mit den Vorfällen im Atomkraftwerk Biblis A Frau Wollny GRÜNE 8471 D Dr. Laufs CDU/CSU 8472 B Schäfer (Offenburg) SPD 8473 B Baum FDP 8474 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8475 B Frau Wieczorek-Zeul SPD 8476 D Harries CDU/CSU 8477 D Reuter SPD 8478 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 8480 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 8482 A Dr. Göhner CDU/CSU 8482 D Bachmaier SPD 8483 D Frau Dr. Segall FDP 8484 D Schmidbauer CDU/CSU 8485 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Übersichten 7, 8 und 9 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/1987, 11/2341, 11/2950) 8487 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 III Tagesordnungspunkt 13 und Zusatzpunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 92, 93 und 94 zu Petitionen (Drucksachen 11/3581, 11/3582, 11/3670) . . . 8487D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2772/75 über Vermarktungsnormen für Eier b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2782/75 über die Erzeugung von und den Verkehr mit Bruteiern und Küken von Hausgeflügel (Drucksachen 11/2841 Nr. 5, 11/3300) 8488 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine zweite Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute und zur Änderung der Richtlinie 77/780/ EWG zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Eigenmittel von Kreditinstituten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für einen Solvabilitätskoeffizienten für Kreditinstitute (Drucksachen 11/2089 Nr. 2, 11/2266 Nr. 2.1, 11/2580 Nr. 5, 11/3662) 8488 B Tagesordnungspunkt 16: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich der Koordinierung der Interventionen der verschiedenen Strukturfonds einerseits und zwischen diesen und den Interventionen der Europäischen Investitionsbank und der sonstigen vorhandenen Finanzinstrumente andererseits Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des Europäischen Sozialfonds Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 2052/88 hinsichtlich des EAGFL, Abteilung Ausrichtung (Drucksachen 11/3117, Nr. 2.2, 11/3652) . . . 8488 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/3643) . 8488 D Zusatztagesordnungspunkt: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen auf Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße (Drucksachen 11/3567, 11/3685) Weiss (München) GRÜNE 8489 A Roth (Gießen) CDU/CSU 8489 D Dr. Struck SPD 8490 B Tagesordnungspunkt 18: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein Tourismusverkehr mit dem Apartheid-Staat (Drucksache 11/3161) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Kreditvergabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (MW) an Südafrika (Drucksachen 11/2313, 11/2998) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Hermesbürgschaften für Südafrika-Geschäfte (Drucksachen 11/2311, 11/2999) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Stopp der Kohleimporte aus Südafrika (Drucksachen 11/2312, 11/3000) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 Frau Eid GRÜNE 8491A, 8497 C Dr. Hornhues CDU/CSU 8491 D Frau Ganseforth SPD 8493 A Dr. Solms FDP 8493 C Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 8494 C Verheugen SPD 8495 B Kraus CDU/CSU 8496 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 8498 D Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2383, 11/3656, 11/3674) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 11/2212, 11/3656, 11/3675) Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 8500 A Heistermann SPD 8502 A Nolting FDP 8504 C Frau Olms GRÜNE 8506 C Lutz SPD 8507 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8509 C Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 90 zu Petitionen (Drucksache 11/3468) von der Wiesche SPD 8510D Dr. Grünewald CDU/CSU 8511 C Frau Garbe GRÜNE 8512 B Funke FDP 8513 A Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 91 zu Petitionen (Drucksache 11/3469) Frau Garbe GRÜNE 8513 D Frau Dempwolf CDU/CSU 8514 C Frau Ganseforth SPD 8515 B Funke FDP 8516 A Tagesordnungspunkt 23: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Catenhusen, Wischnewski, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten in Köln-Porz (Drucksache 11/1641) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Fischer (Homburg), Frau Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weltraumpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1995) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Vahlberg, Fischer (Homburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Informationstechnik 2000 (Drucksache 11/2592) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Antwort Europas auf die technologische Herausforderung der modernen Zeit (zweiter Bericht) (Drucksache 11/595) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, Dr. Thomae, Timm und der Fraktion der FDP: Naturmedizin erforschen und anwenden (Drucksache 11/1960) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Vosen, Frau Bulmahn, Catenhusen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Fortführung der Steuerbegünstigung für Erfinder (Drucksache 11/3101) Fischer (Homburg) SPD 8517 D Dr. Rüttgers CDU/CSU 8519B Dr. Briefs GRÜNE 8522 B Dr.-Ing. Laermann FDP 8524 C, 8535 B Vahlberg SPD 8526 A Maaß CDU/CSU 8527 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 8530 B Vosen SPD 8534 A Tagesordnungspunkt 24: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN: C-Waffen-Konferenz in Paris vom 7. bis 11. Januar 1989 (Drucksache 11/3472) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer, Frau Schilling, Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Produktion und Endmontage neuer amerikanischer C-Waffen, Abzug der C-Waffen aus der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/1185) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Initiativen zum Verbot der Herstellung und Lagerung chemischer Waffen und der Verhinderung ihrer Weiterverbreitung (Drucksache 11/3669) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 V in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lamers, Lummer, Schwarz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Hoppe, Dr. Feldmann, Frau Dr. Hamm-Brücher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe und des Einsatzes von chemischen Waffen (Drucksache 11/3680) Frau Beer GRÜNE 8536 D Lummer CDU/CSU 8538 D Erler SPD 8540 C Dr. Feldmann FDP 8542 A Schäfer, Staatsminister AA 8544 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksache 11/3409) Werner (Ulm) CDU/CSU 8547 A Jaunich SPD 8547 D Frau Würfel FDP 8549 B Frau Garbe GRÜNE 8550 A Nächste Sitzung 8550 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8551 *A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8411 116. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 8. 12. Dr. Ahrens* 9. 12. Antretter* 9. 12. Bangemann 9. 12. Frau Beck-Oberdorf 9. 12. Dr. Biedenkopf 9. 12. Frau Blunck* 8. 12. Böhm 9. 12. Dr. Bötsch 9. 12. Börnsen (Bönstrup) 9. 12. Büchner (Speyer) 8. 12. Bühler (Bruchsal)* 8. 12. Duve 9. 12. Frau Eid 8. 12. Frau Fischer 9. 12. Gansel 9. 12. Genscher 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Dr. Götz 9. 12. Dr. Hauff 9. 12. Dr. Hitschler 8. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Höffkes 8. 12. Dr. Holtz* 8. 12. Hoss 8. 12. Irmer 9. 12. Kalb 9. 12. Kittelmann 8. 12. Kossendey 9. 12. Lenzer 8. 12. Frau Luuk* 9. 12. Möllemann 9. 12. Dr. Müller* 8. 12. Paintner 9. 12. Rappe (Hildesheim) 9. 12. Regenspurger 9. 12. Reuschenbach 9. 12. Dr. Riedl 8. 12. Frau Schilling 9. 12. Schmidt (München) 8. 12. von Schmude* 9. 12. Dr. Soell* 9. 12. Steiner* 9. 12. Frau Trenz 9. 12. Dr. Unland* 8. 12. Voigt 8. 12. Dr. Warnke 9. 12. Zierer* 9. 12.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Beckmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Jung, das einzige, was ich zu Ihren Ausführungen sagen möchte, ist, daß der Herr Kollege Haussmann am morgigen Tag keinen Scherbenhaufen, sondern einen Haldenbestand in zweistelliger Millionenhöhe übernehmen wird.

    (Andres [SPD]: Wo ist er denn?)

    Meine Damen und Herren, die FDP stimmt dem Vorschlag der Bundesregierung zur Erhöhung der Ausgleichsabgabe nach dem Dritten Verstromungsgesetz für das Jahr 1989 auf 8,5 % zu. Auch uns fällt diese erneute Erhöhung der Belastungen der deutschen Stromverbraucher nicht leicht. Sie ist jedoch im Interesse der Sicherung der Energieversorgung notwendig. Wir lassen uns dabei von zwei Grundüberlegungen leiten.
    Erstens. Der Jahrhundertvertrag ist ein langfristig angelegtes privatwirtschaftliches Vertragswerk mit energiepolitischer Bedeutung. Er wird daher vom Dritten Verstromungsgesetz flankierend unterstützt. Die Bundesregierung und die FDP stehen zu dieser vertraglichen Regelung.
    Zweitens. Der Jahrhundertvertrag und das Dritte Verstromungsgesetz sind als eine Versicherung gegen Energieknappheiten auf dem Weltmarkt angelegt. Das bedeutet umgekehrt aber auch, daß in Zeiten des Energieüberflusses die Kosten überproportional ansteigen.
    Trotzdem ist festzuhalten, daß die Bundesrepublik Deutschland angesichts des immensen Rückgangs unserer gesamten Öl- und Gaspreise und durch den Energiepreisverfall auf den Weltmärkten unter dem Strich noch immer beachtlich entlastet wird. Dies rechtfertigt auch wirtschaftlich, eine vertretbare Versicherungsprämie für unsere einzige nationale Energiereserve auch in Zukunft zu leisten.
    Dreh- und Angelpunkt des Jahrhundertvertrages bleibt freilich der bundesweite energiepolitische Konsens. Der Einsatz der teuren deutschen Steinkohle kann nach wie vor in der Stromrechnung nur dann aufgefangen werden, wenn preisgünstige andere Energiearten wie Kernenergie oder Braunkohle in der Grundlast für einen insgesamt vertretbaren Mischpreis sorgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Gerstein [CDU/ CSU] : Auf die Mischung kommt es an!)

    Erschwert wird dieser politische Kurs allerdings durch das ständige Störfeuer — diese Bemerkung kann ich der Opposition nicht ersparen —, mit dem die SPD-regierten Länder die im Jahrhundertvertrag festgelegte Linie des politischen Konsenses unterlaufen.
    Meine Damen und Herren, ein kurzfristiger Ausstieg aus der Kohle ist ebensowenig möglich wie ein solcher aus der Kernenergie.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Kohle und Kernenergie, meine sehr verehrten Damen und Herren, haben in den vergangenen Jahren ihren Anteil an der Stromerzeugung ausgeweitet. Immerhin ist der Anteil der Steinkohle in der Verstromung in den letzten zehn Jahren von knapp 24 % auf knapp 30 % gestiegen. Eine Verdrängung der Kohle durch
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8459
    Beckmann
    die Kernenergie findet also nicht statt und wird von uns politisch auch nicht zugelassen. Alles Gerede, diese Koalition lasse den Ausbau der Kernenergie auf Kosten der Kohle zu, ist unverantwortlich und vollständig unfundiert. Im Gegenteil, wir haben mit unserer Energiepolitik erreicht, daß die Importenergien Öl und Gas aus der Verstromung zurückgedrängt werden konnten. Das war ein vorrangiges energiepolitisches Ziel. Die deutsche Kohle hat offensichtlich und unwiderlegbar von dieser Verdrängung profitiert.
    Meine Damen und Herren, in den nächsten Jahren wird der Bergbau wegen der Absatzrückgänge im Wärmemarkt und im Stahlbereich noch über das bisherige Ausmaß hinaus einem erheblichen und tiefgreifenden Anpassungsprozeß unterworfen werden.
    In der Kohlerunde 1987 ist der Abbau von weiteren 30 000 Arbeitsplätzen mit allen Beteiligten vereinbart worden. Es gibt keinen Anlaß, bereits jetzt in eine neuerliche Kohlerunde zur nachträglichen Verschärfung dieses Ergebnisses einzutreten. Damit würden wir den Weg des Konsenses und der sozialen Verträglichkeit ohne Not verlassen. Unsere Linie bleibt es, den Bergleuten wie bisher ehrlich und ohne Illusion zu sagen, wohin der Weg gehen wird, andererseits aber auch Augenmaß und soziale Verantwortung gegenüber den Kumpeln zu zeigen, indem wir die Anpassung weiterhin sozial flankieren.
    Nun, meine Damen und Herren, die Signale, die der Aufsichtsratvorsitzende der Ruhrkohle ausgesandt hat, haben wir mit Erstaunen empfangen.

    (Menzel [SPD]: Wir auch! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Wir auch!)

    Die Erklärung der IGBE vom 6. Dezember dazu zeigt aber, daß es sich bei diesen Vorschlägen durchaus nicht um die einvernehmliche Haltung aller im Bergbau Beteiligten handelt. Zwar verstehen wir das Begehren des Bergbaus, endlich Investitions- und Planungssicherheit bis zum Jahr 2000 zu erlangen, dies ist aber mit einem solchen einsamen Vorstoß nicht zu erreichen. Wir fordern daher Unternehmen und Gewerkschaften auf, weiterhin über die Situation der Kohle nachzudenken und realistische Vorschläge zu machen.
    Meine Damen und Herren, unsere Stromrechnung ist im Vergleich zu anderen Ländern erheblich angestiegen und wird auch im nächsten Jahr mit der Anhebung des Kohlepfennigs noch einmal teurer.
    Klipp und klar muß festgehalten werden: Das Ende der Fahnenstange ist damit erreicht. Weitere Belastungen können Bund, Länder und Stromverbraucher nicht mehr tragen. Die revierfernen Länder — darauf ist schon hingewiesen worden — haben schon jetzt erhebliche Probleme, ihren Bürgern klarzumachen, warum die Belastungen noch weiter steigen, ohne daß dort heimische Kohle verstromt würde.
    Wir müssen somit gemeinsame Wege gehen und gemeinsame Wege suchen, um die Belastungen in Zukunft einzugrenzen. Darum unterstützen wir auch den Versuch der Bundesregierung, den Ölausgleich nach dem Dritten Verstromungsgesetz zu plafondieren. Dazu bedarf es natürlich der Zustimmung der Elektrizitätswirtschaft.
    Nun appellieren wir, die FDP-Fraktion, an die Energieversorgungsunternehmen, die in diesem Jahr begonnenen und bisher leider erfolglosen Verhandlungen im Interesse der gemeinsamen energiepolitischen Verantwortung zu einem vernünftigen Ende zu bringen. Ich warne davor, zu glauben, daß die staatlichen Kassen auf Dauer dort einspringen müßten, wo der Verstromungsfonds nicht mehr ausreicht.
    Bei Abschluß des Jahrhundertvertrags ist von keiner Seite vorausgesehen worden, daß sich die Anforderungen an den Fonds jemals in dieser Höhe entwikkeln konnten. Das Beharren auf den Ansprüchen mag zwar durch eine streng formale Auslegung des Vertrages gedeckt sein, aber eine solche Position widerspricht dem Geist des Vertrages, der Vorteile und Lasten gerecht zu verteilen versucht. Sie verträgt sich aber auch nicht — darauf weise ich mit allem Ernst hin — mit der Aufgabenstellung einer öffentlichen Energieversorgung auf der Grundlage von Gebietsmonopolen.

    (Gerstein [CDU/CSU] : In Nordrhein-Westfalen!)

    Wenn es uns beim besten Willen nicht gelingen sollte, zu einem gütigen Einvernehmen insgesamt zu gelangen,

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Dann schicken Sie die Bergleute zum RWE!)

    wird uns die Suche nach Mitteln und Wegen geradezu aufgezwungen, die öffentliche Energiewirtschaft in die Verantwortung zu nehmen oder, noch genauer, in der Verantwortung zu halten. Ich brauche nicht eigens hervorzuheben, daß eine derartige Entwicklung nicht unser politischer Wunsch sein kann.
    Meine Damen und Herren, die FDP-Fraktion begrüßt insbesondere, daß die Bundesregierung unmißverständliche Erklärungen abgegeben hat, daß die Existenz derjenigen Zechen, die niederflüchtige Kohle fördern, nicht durch die einschränkenden Maßnahmen in Gefahr geraten wird.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das muß aber auch für den Revierausgleich gelten!)

    Wir wollen nicht zulassen, daß die notwendige Entlastung des Verstromungsfonds zu Lasten bestimmter einzelner Zechen und deren Belegschaften geht.
    Die jetzt zu beschließende Erhöhung der Verstromungsabgabe reicht nur für das Jahr 1989. Sie erreicht nicht annähernd die Höhe, die notwendig wäre, um alle Ansprüche gegen den Fonds abzudecken. Eine Anhebung über die 8,5 % hinaus wäre aber nicht durchsetzbar und ebensowenig vertretbar.
    Zusätzliche Maßnahmen sind unumgänglich. Wir sollten daher jetzt alles tun, insbesondere aber auch alles Abträgliche, wie etwa die in Frage gestellte Entsorgung der Kernkraftwerke, unterlassen, damit der Kohleabsatz im Strombereich gesichert und mittelfristig wieder auf finanziell solide Beine gestellt wird. Die Erhöhung der Ausgleichsabgabe ist daher der erste wichtige Schritte zu diesem Ziel auf einem sehr steinigen Wege.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    8460 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988


Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Stratmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhard Stratmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Liebe Mitbürgerinnen! Liebe Mitbürger! Die Absicht der Bundesregierung, den Kohlepfennig lediglich auf 8,5 % zu erhöhen, kann nur im Zusammenhang mit der politischen Begründung für den vorliegenden Verordnungsentwurf bewertet werden. Verordnung und Begründung bilden zusammen eine politische Einheit. Daher kann diese Verordnung nur als offene Kriegserklärung der Atomlobby gegen die heimische Steinkohle angesehen werden.

    (Müller [Wadern] [CDU/CSU]: Laß dir doch einmal etwas Neues einfallen!)

    Wir GRÜNEN lehnen daher diese Verordnung ab und haben als Alternative dazu einen eigenen Antrag in den Bundestag eingebracht, der Ihnen vorliegt: Ersetzung des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer.
    Punkt 6 der Begründung des vorliegenden Verordnungsentwurfs, der dem Parlament erst gestern vorgelegt worden ist, lautet im letzten Absatz:
    Es wird festgestellt, daß eine Mengenausweitung ab 1991 nicht möglich ist. In die Verhandlungen mit den EVU wird deshalb die Frage einbezogen, wie die Aufstockungsmengen für den Vertragszeitraum 1991 bis 1995 auf die anschließenden Jahre gestreckt werden können.
    Mit dieser Aussage haben die Bundesregierung und die sie tragenden Koalitionsfraktionen eindeutig vom Jahrhundertvertrag Abschied genommen;

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Sie haben das System nicht begriffen, Herr Kollege!)

    denn im Jahrhundertvertrag ist vertraglich vorgesehen, ab 1991, wenn dem die Stromverbrauchsentwicklung nicht entgegensteht, die Verstromungsmengen aufzustocken. Wenn Sie auf eine Aufstockung um ca. 2,5 Millionen t jährlich verzichten, heißt das: Stilllegung einer weiteren Großzeche in den Kohlerevieren über die Stillegung einer Kapazitätsstätte hinaus, die schon im Dezember letzten Jahres beschlossen worden ist. Damit hat sich die Koalition dem politischen Druck der Atomlobby in den Atomländern Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie der Atomwirtschaft selber gebeugt.
    Bundeskanzler Kohl hat damit eindeutig und offen sein mehrfach gegebenes Wort gebrochen, er stehe zum Jahrhundertvertrag. Deswegen muß die vorliegende Verordnung von nun an als die Kohlelüge dieser Bundesregierung in die Geschichte der Kohleauseinandersetzungen eingehen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Punkt 6 der Begründung kann nur im Zusammenhang mit dem vorgestern veröffentlichten Brief von Bennigsen-Foerder, Vorstandsvorsitzender der VEBA AG, an den Bundeskanzler Kohl interpretiert werden, in dem zum erstenmal ein maßgeblicher Manager der Atom- und Energiewirtschaft für die Aufkündigung des Jahrhundertvertrages eintritt

    (Widerspruch des Abg. Niggemeier [SPD])

    — Herr Kollege Niggemeier, Sie schütteln den Kopf; Sie kennen den Brief doch offensichtlich —, in dem er ausdrücklich sagt: Im nächsten Jahr soll der Jahrhundertvertrag neu verhandelt werden, und ab 1990 bis über das Jahr 2000 hinaus soll ein neuer Vertrag auf der Basis einer Verstromungsmenge von 30 Millionen t vorgelegt werden. Das heißt: dramatische Reduzierung der Verstromungsmengen, wie sie im vorliegenden Jahrhundertvertrag vorgesehen werden.
    Wer ist von Bennigsen-Foerder? Es ist ja nicht irgendeiner, der das zum erstenmal in dieser Offenherzigkeit bekennt: erstens energiepolitischer Berater von Bundeskanzler Kohl, wie jeder weiß,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Was war denn das jetzt?)

    zweitens Vorsitzender der VEBA AG, der hundertprozentigen Mutter der Preußenelektra, die sieben Atomkraftwerke betreibt, u. a. den Schrottreaktor Stade, der mit Biblis A auch gestern wieder in die Schlagzeilen gekommen ist. In einer Situation, wo die Atomkraftwerksbetreiber aus Sicherheitsgründen wieder einmal in die Defensive geraten sind,

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: „Heftige Aufregung" verzeichnet das Protokoll!)

    starten Sie sozusagen den Totalangriff auf die Kohle. Dieser Angriff von Bennigsen-Foerder ist um so gefährlicher, als derselbe Mann gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrkohle AG ist,

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Schafft das Arbeitsplätze, was Sie da sagen?)

    weil die VEBA 40 % des Aktienanteils an der Ruhrkohle hat. Jetzt ist wahr geworden, wovor wir seit mehreren Jahren gewarnt haben, als die VEBA ihren Aktienanteil bei der Ruhrkohle aufstockte.

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Hellseher!)

    Wir haben damals gesagt: Die VEBA AG ist wie ein Krebsgeschwür im Herzen der Ruhrkohle AG und schwächt den Widerstand der Ruhrkohle gegen die Verdrängung durch die Atomenergie. Genau das erleben wir in diesen Tagen.

    (Niggemeier [SPD]: Hellseher!)

    — Ja, Herr Niggemeier, weil wir eben nicht zur Atomlobby gehören wie Sie, sehen wir einige Dinge trennschärfer als Sie.

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Können Sie nicht noch weiter hellsehen?)

    Wir sagen aus diesem Grund: Der vorgelegte Verordnungsentwurf ist kein Schritt in die richtige Richtung, wie die SPD meint, sondern der Anfang vom Ende des Jahrhundertvertrages. Der Entwurf muß abgelehnt werden.
    Die Alternative ist folgende: Wir fordern, daß der Kohleausgleichsfonds finanziell so ausgestattet wird, daß er seine gesetzlich vorgeschriebenen Ausgabenleistungen tatsächlich erfüllen kann. Dazu gehören selbstverständlich — da besteht Konsens — der Revierausgleich und die Erschwerniszuschläge für die niederflüchtige Kohle.

    (Gattermann [FDP]: Also 11%!)

    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1988 8461
    Stratmann
    Das heißt, die 8,5 % , denen Sie zustimmen wollen, reißen im Jahre 1989 nach Aussagen des Wirtschaftsministeriums ein Loch in Höhe von 5 Milliarden DM.

    (Sellin [GRÜNE]: Haushaltsklarheit!)

    Nicht nur eine zukünftige Belastung von Bundes-und Landeshaushalt im Saarland und in Nordrhein-Westfalen bedeutet das;

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Es ist Quatsch, was Sie da sagen!)

    es wäre eine Erhöhung des Kohlepfennigs von 13,7 im kommenden Jahr notwendig. Wir fordern eine entsprechende finanzielle Ausstattung in der Größenordnung von 13,7 % Kohlepfennig für den Kohleausgleichsfonds.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Gerstein [CDU/ CSU]: Das freut dann aber auch die Verbraucher!)

    Noch ein kritisches Wort zur SPD, Herr Jung: Sie haben im letzten Jahr mit Ihrem Abstimmungsverhalten selber dazu beigetragen, daß wir Ende 1986 eine Deckungslücke im Verstromungsvorhaben von 6 Milliarden DM haben. Sie haben vor einem Jahr lediglich eine Beibehaltung des Kohlepfennigs von 7,5 % gefordert. Auch mit diesen 7,5 % hätten Sie heute eine Dekkungslücke von über 5 Milliarden DM. Das wissen Sie doch! Insofern sind Sie für dieses Deckungsloch mitverantwortlich.

    (Jung [Düsseldorf] [SPD]: Wir haben sie nicht gefordert; wir haben zugestimmt!)

    — Sie haben 3,5 % gefordert und die Bundesregierungskürzung auf 7,25 % abgelehnt. So war die Lage.

    (Schreiner [SPD]: Lieber einen Spatz in der Hand als einen Grünen auf dem Dach!)

    Unsere Alternative dazu ist folgende: gesetzlich vorgeschriebene Ausstattung des Kohleausgleichsfonds in einer Größenordnung von 13,7 %. Allerdings sehen wir, daß der Kohlepfennig als Instrument zur finanziellen Ausstattung des Kohlefonds nicht mehr geeignet ist.
    Wir sind deswegen dafür, daß dieses Instrument durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer ersetzt wird. Diese Primärenergie- und Atomstromsteuer könnte mit den von uns zur Diskussion vorgeschlagenen Bemessungswerten ein Gesamtaufkommen von ca. 50 Milliarden DM pro Jahr haben. Das entspricht ungefähr dem volkswirtschaftlichen Gewinn, den wir seit 1985 durch den Ölpreisverfall haben: derzeit in der Größenordnung von 60 Milliarden DM.

    (Schmitz [Baesweiler] [CDU/CSU]: Eine Milchmädchenrechnung machen Sie auf!)

    Das heißt, mit den Steuervorschlägen, die wir machen, wird die Volkswirtschaft unter keinen Umständen unverkraftbar belastet.
    Aus diesem Steueraufkommen sollen mehrere Sachen finanziert werden, u. a. die gesetzlich vorgeschriebene Aufstockung des Kohleausgleichsfonds. Darüber hinaus sollen ein ehrgeiziges Energieeinsparprogramm finanziert werden, die Förderung von
    Techniken zur Gewinnung erneuerbarer Energien und ein Klimaschutzprogramm. Mit diesem Programm könnte der ökologische Umbau der Kohlereviere in Angriff genommen werden, der gleichzeitig neue und ökologisch verträgliche Arbeitsplätze in den Kohlerevieren bereitstellt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Ich fasse zusammen. Die geplante Erhöhung des Kohlepfennigs reicht hinten und vorne nicht aus, um die notwendigen Ausgaben des Kohleausgleichsfonds zu decken. Der Verordnungsentwurf der Bundesregierung ist kein Schritt in die richtige Richtung, wie die SPD meint. Er ist der Anfang vom Ende des Jahrhundertvertrags.

    (Müntefering [SPD]: Unsinn!) Wir GRÜNEN lehnen ihn daher ab.


    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Vogel [SPD]: Und dann machen Sie 4 %!)