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  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 32. Sitzung. Bonn, Freitag, den 28. Mai 1954 1511 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. Mai 1954. Geschäftliche Mitteilungen . . . . 1514 C, 1542 C Änderungen der Tagesordnung . . 1514 D, 1524 A, 1531 D Fragestunde (Drucksache 530): 1. betr. Aufnahme von Wanderliedern in das Verzeichnis der während der Ausbildungszeit der Angehörigen des Bundesgrenzschutzes zu singenden Lieder: Zurückgestellt 1515 A 2. betr. „Problem der rollenden Landstraße": Dr. Bergmeyer (CDU/CSU) 1515 B Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 1515 B 3. betr. gesetzliche Regelung der Rechtsverhältnisse der Versorgungskasse der Träger der Reichsversicherung: Schneider (Bremerhaven) (DP) . . . 1515 C Storch, Bundesminister für Arbeit . 1515 C 4. betr. Verlegung des Gmelin-Institutes von Clausthal-Zellerfeld nach Köln: Frau Dr. Brökelschen (CDU/CSU) . 1515 D, 1516 A Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern 1516 A 5. betr. Sperre von Telefongesprächen zwischen Spanien und West-Berlin: Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . . 1516 B Dr. Dr. Gladenbeck, Staatssekretär im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen . . . 1516 B 6. betr. Versicherungsleistungen an in Berlin wohnende Altversicherte der früheren Zusatzversicherungsanstalt des Reiches und der Länder: Dr. Schellenberg (SPD) 1516 C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 1516 C, 1517 A 7. betr. Paß- und Zollkontrollen bei Flügen zwischen dem westlichen und dem Berliner Bundesgebiet: Zurückgestellt 1517 A 8. betr. Sitz des Luftfahrt-Bundesamtes: Thieme (SPD) 1517 A Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 1517 B 9. betr. Abschaffung des Paßzwanges: Zurückgestellt 1517 B 10. betr. Rentenversicherungsrechte der Kriegsteilnehmer des 1. Weltkriegs: Meyer, (Wanne-Eickel) (SPD) . . 1517 B, D Storch, Bundesminister für Arbeit 1517 C, D 11. betr. Sicherung und Pflege der deutschen Kriegsgräber im Ausland: Schneider (Bremerhaven) (DP) . . . 1518 A Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 1518 A 12. betr. Verkehrskatastrophe bei Hanau am 27. April 1954 und Sicherungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn: Altmaier (SPD) 1518 C, D, 1519 A Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 1518 C, 1519 A, B 13. betr. Anerkennung des Lehrberuf es „Geprüfte Hauswirtschaftsgehilfin" und Herausgabe der Ausbildungsordnung: Frau Döhring (SPD) . . . 1519 B, 1520 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit . 1519 B, 1520 A, B 14. betr. im „Bulletin" vom 5. Mai 1954 ausgesprochene Rechtsauffassung über Zulässigkeit der Umwandlung des Saargebiets in eine zwischenstaatliche Einrichtung: Zurückgestellt 1520 D 15. betr. Abwesenheit des Botschafters bei der italienischen Republik bei kulturellen Veranstaltungen und Anlässen: Kahn-Ackermann (SPD) 1520 D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 1520 D 16. betr. Freigabe der zivilen Luftfahrt bzw. Betriebserlaubnis für die AG für Luftverkehrsbedarf: Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 1521 A, B Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 1521 A, B 17. betr. luftverkehrspolitische Verhandlungen des Bundesministers für Verkehr in England: Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 1521 C, D Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 1521 C, D 18. betr. Einführung eines Sozialpasses: Höcherl (CDU/CSU) 1522 A Storch, Bundesminister für Arbeit 1522 B 19. betr. Legalisierung schwarzer Kapitalien zwecks Führung anonymer Konten bei Kreditinstituten: Höcherl (CDU/CSU) 1522 B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 1522 B 20. betr. Unterrichtung der Bevölkerung des sowjetisch besetzten Gebiets durch Rundfunksendungen aus dem westlichen Bundesgebiet: Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . 1522 C Zurückgezogen 1522 C 21. betr. Willkürmaßnahmen des Militärischen Sicherheitsamts in Koblenz gegenüber deutschen Antragstellern auf Erteilung einer Ausfuhrlizenz: Zurückgestellt 1522 C 22. betr. Anwendung der Verordnung PR Nr. 71/51 für mit öffentlichen Mitteln erstellte Bauten: Dr. Löhr (CDU/CSU) 1522 C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 1522 D 23. betr. Entschädigung für von den Besatzungsmächten in der Gemarkung der Gemeinde Münster, Landkreis Die-burg (Hessen), zur Munitionslagerung beschlagnahmten Gemeindewaldes: Dr. Löhr (CDU/CSU) 1523 B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 1523 D 24. betr. Ausschluß von Schadensersatzansprüchen für Schäden im nicht beschlagnahmten Teil des Gemeindegeländes durch verstreut liegende Munition: Dr. Löhr (CDU/CSU) 1523 C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 1523 D Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Zusammentritt der Bundesversammlung (Drucksache 492) 1524 A Dr. Reif (FDP), Antragsteller . . . 1524 A Dr. Krone (CDU/CSU) 1524 C Dr. Menzel (SPD) 1524 D Überweisung an den Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht und an den Ausschuß für Gesamtdeutsche und Berliner Fragen 1524 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die staatliche Genehmigung der Ausgabe von Inhaber- und Orderschuldverschreibungen (Drucksache 272); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Geld- und Kredit (Drucksache 542) 1525 B Dr. Lindenberg (CDU/CSU), Berichterstatter 1525 C Beschlußfassung 1527 C Erste Beratung des von der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ordnung des Ingenieurberufes (Ingenieurgesetz) (Drucksache 343) in Verbindung mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Berufsbezeichnung „Ingenieur" (Ingenieurgesetz) (Drucksache 439), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ordnung des Chemikerberufes (Chemikergesetz) (Drucksache 341) sowie mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Berufsbezeichnung „Chemiker" (Chemikergesetz) (Drucksache 441) 1527 C Überweisung an den Ausschuß für Sonderfragen des Mittelstandes, an den Rechtsausschuß und an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik 1527 D Erste Beratung des von den Fraktionen der DP, CDU/CSU u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Zweiten Durchführungsverordnung zum Bremischen Übergangsgesetz zur Regelung der Gewerbefreiheit (Drucksache 458) 1528 A Überweisung an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik 1528 A Erste Beratung des von den Abg. Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Zucker (Zuckergesetz) (Drucksache 487) 1528 A Überweisung an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik und an den Haushaltsausschuß . . . . 1528 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, GB/BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Entschädigung der Mitglieder des Bundestages (Drucksachen 540, 559, Umdruck 118) . . 1528 B, 1542 B Frau Rösch (CDU/CSU), Berichterstatterin 1528 C Abstimmungen 1528 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den deutsch-chilenischen Briefwechsel vom 3. November 1953 betr. die zollfreie Einfuhr von 50 000 t Chilesalpeter in der Zeit vom 1. Juli 1953 bis 30. Juni 1954 (Drucksache 289); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 430) . . . 1528 D Finckh (CDU/CSU), Berichterstatter 1529 A Beschlußfassung 1529 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Handelsvertrag und den Notenwechsel vom 1. August 1953 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ecuador (Drucksache 290); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 431) 1529 C Finckh (CDU/CSU), Berichterstatter 1529 C Beschlußfassung 1529 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das deutsch-österreichische Protokoll vom 14. Dezember 1953 über die Verlängerung des deutschen Zollzugeständnisses für Loden (Drucksache 397); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 517) 1530 A Finckh (CDU/CSU), Berichterstatter 1530 A Beschlußfassung 1530 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Zollabkommen vom 30. Dezember 1953 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Norwegen (Drucksache 470); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 518) . 1530 B Schneider (Bremerhaven), Berichterstatter (Schriftlicher Bericht) . . 1543 Beratung des Entwurfs einer Siebzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 519) 1530 C Überweisung an den Ausschuß für Außenhandelsfragen 1530 C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Abgabenfreie Einfuhr von Tabakwaren im Reiseverkehr (Drucksachen 335, 217) 1530 D Rücküberweisung an den Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen und an den Ausschuß für Außenhandelsfragen . . 1530 D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung und Immunität betr. Genehmigung zum Strafverfahren gegen den Abg. Dr. Oberländer (Drucksache 520) 1530 D Dr. Dittrich (CDU/CSU), Berichterstatter 1530 D Beschlußfassung 1531 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung und Immunität über die Wahlanfechtung des Walter Sternfeld, München 23, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag am 6. September 1953 des im Wahlkreis 200 (München-Nord) gewählten Abg. Gumrum (Drucksache 511) 1531 A Beschlußfassung 1531 C Beratung des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung und Immunität über die Wahlanfechtung des Landesvorsitzenden der Bayernpartei, Dr. Besold, im Namen der Partei und im eigenen Namen und anderer Mitglieder der Bayernpartei gegen die Gültigkeit der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag am 6. September 1953 der Landesliste Bayern der CSU und SPD sowie der im Wahlkreis 200 (München-Nord) und im Wahlkreis 203 (München-West) gewählten Abgeordneten Gumrum und Dr. Graf (Drucksache 512) 1531 B Beschlußfassung 1531 C Beratung des Berichts des Ausschusses. für Wahlprüfung und Immunität über die Wahlanfechtung des Herbert Noll, Husum, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag am 6. September 1953 des im Wahlkreis 1 (HusumSüdtondern-Eiderstedt) gewählten Abg Giencke (Drucksache 513) 1531 B Beschlußfassung 1531 C Beratung des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung und Immunität über die Wahlanfechtung des Dr. Bernhard Gericke, Wolfsburg, gegen die Gültigkeit der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag am 6. September 1953 des im Wahlkreis 54 (Peine-Gifhorn) gewählten Abg. Dr Schöne (Drucksache 514) 1531 B Beschlußfassung 1531 C Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 111 [neu]) 1531 C, 1542 B, D Beschlußfassung 1531 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Erklärung vom 24. Oktober 1953 über die Regelung der Handelsbeziehungen zwischen Vertragspartnern des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) und Japan (Drucksache 473); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 556) 1515 A, 1531 D Brand (Remscheid) (CDU/CSU), Berichterstatter 1532 A Beschlußfassung 1532 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Erklärung vom 24. Oktober 1953 über die Verlängerung der Geltungsdauer der Zollzugeständnislisten zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) (Drucksache 474); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (Drucksache 557) 1532 B Brand (Remscheid) (CDU/CSU), Berichterstatter 1532 B Beschlußfassung 1532 C Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften zur Ausführung des Bundesentschädigungsgesetzes (Drucksache 317) 1514 D, 1531 D, 1532 D Hauffe (SPD), Anfragender 1532 D, 1540 D Unterbrechung der Sitzung Schäffer, Bundesminister der Finanzen 1534 A, 1537 C Dr. Arndt (SPD) 1534 D Schneider (Hamburg) (CDU/CSU) 1536 C Dr. Gille (GB/BHE) 1537 D, 1538 C, 1539 A Baur (Augsburg) (SPD) . . . 1538 C, 1539 A Frau Wolff (Berlin) (SPD) 1539 A Frau Dr. Ilk (FDP) 1541 D Nächste Fragestunde 1542 C Nächste Sitzung 1542 C Anlage 1: Änderungsantrag des Abg. Brese zum Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung der Mitglieder des Bundestages (Umdruck 118) 1542 B Anlage 2: Interfraktioneller Antrag betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 111 [neu]) 1542 B, D Anlage 3: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen zum Entwurf eines Gesetzes über das Zollabkommen vom 30. Dezember 1953 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Norwegen (Drucksachen 470, 518) 1543 Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    Anlage 1 Umdruck 118 Änderungsantrag des Abgeordneten Brese zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Entschädigung der Mitglieder des Bundestages (Drucksachen 559, 540). Der Bundestag wolle beschließen: In § 1 Abs. 3 werden statt der Worte „monatlich '750 Deutsche Mark" die Worte „monatlich 600 Deutsche Mark" eingesetzt. Bonn, den 28. Mai 1954 Brese Anlage 2 Umdruck 111 (neu) Interfraktioneller Antrag betreffend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden ohne Beratung gemäß § 99 Abs. 1 der Geschäftsordnung den zuständigen Ausschüssen überwiesen: 1. Antrag der Fraktion der SPD betreffend Deutsche Geschenksendungen nach Polen (Drucksache 509) an den Ausschuß für Außenhandelsfragen; 2. Antrag der Fraktion der GB/BHE betreffend Fahrpreisermäßigung für Vertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge (Drucksache 486) an den Haushaltsausschuß (federführend), an den Ausschuß für Verkehrswesen, an den Ausschuß für Heimatvertriebene. Bonn, den 18. Mai 1954 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Dehler und Fraktion Haasler und Fraktion Dr. von Merkatz und Fraktion Anlage 3 Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (23. Ausschuß) zum Entwurf eines Gesetzes über das Zollabkommen vom 30. Dezember 1953 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Norwegen (Drucksachen 470, 518) Berichterstatter: Abgeordneter Schneider (Bremerhaven) Mit dem Zollabkommen vom 30. Dezember 1953 wird den Bemühungen Norwegens auf zolltarifliche Gleichstellung seiner Fischzubereitungen von Sprotten und Heringen — sogenannte Brislinge und sogenannter Sild — mit den portugiesischen Fischzubereitungen von Sardinen, wie sie in der Vorkriegszeit bestanden hatte, durch den Krieg aber suspendiert worden war, Rechnung getragen. Nach dem deutschen Wertzolltarif von 1951 betragen die Zollsätze für norwegische Erzeugnisse 25 % und 20 % gegenüber einem Zollsatz von 14 % für portugiesische Sardinen. Die Bundesrepublik hatte die Forderung nach Angleichung dieser Zollsätze zunächst unter Hinweis auf die gegenüber der Vorkriegszeit veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse abgelehnt. Norwegen hat daraufhin seine Forderung im Herbst 1952 auf der VII. GATT-Tagung den Vertragspartnern des GATT in der Form einer Beschwerde vorgetragen. Der Beschwerde wurde zwar von der Versammlung nicht stattgegeben, sie empfahl jedoch der Bundesrepublik, Mittel und Wege zu suchen, um wieder ausgeglichene Konkurrenzverhältnisse herzustellen. In Verhandlungen mit Norwegen kam eine Einigung auf der Basis zustande, daß der Wertzoll für norwegische Erzeugnisse fortan 15% betragen soll. Diese Einigung dient den guten deutschnorwegischen Handelsbeziehungen. Bei Fortdauer der Meinungsverschiedenheiten über die Höhe der Zollsätze für norwegische Brislinge und Sild würden diese Beziehungen in einer Weise gestört werden, die der Bedeutung der Sache nicht entspricht. Die Verhandlungen wurden nicht mit dem Ziele norwegischer Gegenleistungen auf dem Zollgebiet geführt, da einmal Norwegen als Niederschutzzollland keine besonderen Angriffspunkte bietet und zum andern keine speziellen deutschen Wünsche in dieser Richtung vorlagen. Die norwegische Gegenleistung kann nur im größeren Rahmen der deutschnorwegischen Handelsbeziehungen gesehen werden, in dem Norwegen durch Liberalisierung, Globalkontingente und bilaterale Kontingente die Einfuhr aus der Bundesrepublik im wesentlichen freizügig zuläßt. Im Jahre 1953 hatte diese norwegische Haltung bei einer deutschen Einfuhr aus Norwegen in Höhe von 247 Millionen DM und einer deutschen Ausfuhr in Höhe von 564 Millionen DM einen deutschen Ausfuhrüberschuß in Höhe von 317 Millionen DM zur Folge. Im 1. Quartal 1954 hat sich dieses Verhältnis weiter zu deutschen Gunsten verschoben: Einfuhr 62 Millionen DM, Ausfuhr 138 Millionen DM, deutscher Ausfuhrüberschuß demnach 76 Millionen DM. Die Zahlungsbilanz hat eine analoge Entwicklung, da eine Verminderung des Saldos durch eine verstärkte Inanspruchnahme norwegischer Dienstleistungen nicht erfolgt. Mit Rücksicht darauf, daß die deutsch-norwegischen Gespräche über die Herabsetzung der Zollsätze für die genannten Waren bereits seit dem Jahre 1952 geführt werden und die Unterzeichnung des Abkommens im Dezember 1953 erfolgt ist, besteht besonderes Interesse, die Behandlung des Gesetzentwurfs im Deutschen Bundestag zu beschleunigen. Die nächsten deutsch-norwegischen Wirtschaftsverhandlungen über ein Handelsabkommen für die Zeit ab 1. Juni 1954 werden am 24. Mai in Oslo beginnen. Eine vorherige Verabschiedung des Gesetzentwurfs durch den Bundestag würde die Atmosphäre für diese Verhandlungen besonders günstig beeinflussen, da beide Delegationen dann praktisch ohne wesentliche Differenzpunkte in die Verhandlungen eintreten könnten. Bonn, den 28. Mai 1954 Schneider (Bremerhaven) Berichterstatter
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    Rede von Jeanette Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Es muß einen Menschen mit Bitterkeit erfüllen, wenn er eine solche Betrachtung der Angelegenheiten der Opfer aus der Nazizeit hört, wie sie eben von einem Kollegen der CDU zum Ausdruck gekommen ist.

    (Zurufe von der Mitte: Sie vertun sich! — Es ist ein Abgeordneter vom BHE gewesen!)

    — Entschuldigen Sie bitte. Ich konnte es mir auch gar nicht vorstellen, weil Ihre Herren dem Problem anders gegenüberstehen. Es sind ja so viele Abgeordnete hier, daß man sie nicht alle kennen kann. Ich sehe auch sehr schlecht. Deshalb habe ich das verwechselt. Gesichter verschwimmen einem Menschen, der nicht gut sieht, aber Charaktere können einem nicht verschwimmen, denn an ihren Taten soll man sie erkennen, steht schon an einer Stelle, die geheiligter ist als dieses Haus.
    Ich entsinne mich noch der Sitzung, in der der Herr Abgeordnete Gerstenmaier erklärt hat, daß es die Verpflichtung des gesamten deutschen Volkes und vor allem der in dieses Hohe Haus geschickten Abgeordneten und der Bundesregierung sei, das Unrecht wiedergutzumachen. Ich glaube, daß viele warmen Herzens zu dieser Erklärung stehen.
    Herr Bundesfinanzminister, es tut mir furchtbar leid, daß Ihre Ausführungen, wie ich sagen muß, mehr von fiskalischen als von menschlichen Gesichtspunkten geleitet waren. Wenn man an dieser Stelle etwas fordert, was nicht einmal eine Wiedergutmachung des Unrechts bedeutet, dann muß man sich doch vergegenwärtigen, was in jener Zeit geschehen ist.
    Herr Finanzminister, Sie erklären, Sie konnten aus irgendwelchen technischen Gründen die Ausführungsbestimmungen bis heute nicht erlassen. Zugegeben, Herr Finanzminister! Aber Sie sind auch mit sehr starkem Zögern an diese Angelegenheit herangegangen. Es hat sehr lange gedauert, bis überhaupt ein Entwurf der Bundesregierung gekommen ist. Der Ausschuß hat schon an anderen Entwürfen gearbeitet, ehe überhaupt ein Entwurf der Bundesregierung vorlag. Wenn Sie, Herr Finanzminister, heute sagen, die Herren der Claims Conference seien begeistert gewesen über den Entwurf, den man ihnen vorgelegt habe, dann muß ich hier feststellen: die Claims Conference ist nicht die Stelle, die die politisch, rassisch und religiös Verfolgten in Deutschland zu vertreten hat!

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Sie hat auch nicht das innere Interesse daran, das wir daran haben, die mitten in der Arbeit für diese Menschen stecken.
    Herr Bundesfinanzminister, Ihnen als gutem Verwaltungsmann wird doch klar sein, daß durch das Fehlen der Ausführungsbestimmungen zum Bundesentschädigungsgesetz die Gesetze der Länder blockiert gewesen sind.

    (Erneute Zustimmung bei der SPD.)

    In den Etats der Länder waren Summen eingesetzt. Ich komme selber aus einer solchen Behörde und weiß, was dort zu tun ist und was dort gearbeitet wird. Diese Behörden werden angegriffen, weil sie nicht auszahlen. Sie können nicht auszahlen, weil das Bundesentschädigungsgesetz bis jetzt noch keine Ausführungsbestimmungen hat. Es gibt Länder, die für diese Entschädigung Summen in den Etat eingesetzt haben, — für die Entschädigung! Sprechen wir doch nicht von Wiedergutmachung, meine Herren! Wer kann wiedergutmachen, was unter den Trümmern begraben liegt? Wer kann wiedergutmachen, was in den Konzentrationslägern umgekommen ist? Wer kann wiedergutmachen den Schmerz der Witwen und Waisen, die ihren Mann und ihren Vater nicht zurückbekommen haben? Wer kann wiedergutmachen die Todesschreie von Millionen von Menschen? Das kann man nicht wiedergutmachen! Wir können nur entschädigen am Lebenden, um es ihm zu ermöglichen, am Leben nicht zu verzweifeln.
    Herr Bundesfinanzminister — gestatten Sie, daß ich Ihnen das mit aller Offenheit sage —, Sie haben hinter das Projekt, das diejenigen umfaßt, die als Widerstandskämpfer oder als religiös oder rassisch Verfolgte in der Nazizeit gelitten haben, nicht die Wärme gesetzt, die Sie bei der Ausweitung des Gesetzes zu Art. 131 bewiesen haben. Da hätten Sie am liebsten noch die gesamte Gestapo und den SD hineingenommen. Es wird auch nicht lange dauern, Herr Finanzminister, dann werden wir die Anträge bekommen, daß all diese Kreise mit einbezogen werden sollen.

    (Zuruf von der SPD: Die sind jetzt schon da!)

    Inzwischen bleibt uns Abgeordneten nichts anderes übrig, als zu warten. Sie, Herr Finanzminister, sagen, daß die Sache noch etwas dauern wird und daß alles seinen Weg gehen muß. Vielleicht reicht es dann, Herr Finanzminister, noch dazu, daß das Bundesentschädigungsgesetz in seinen Ausführungsbestimmungen vorsieht: Für diejenigen von den Nazi-Verfolgten, die nun nicht mehr am Leben sind, werden Bundestag und Bundesregierung die Kränze zur Verfügung stellen! Herr Bundesfinanzminister, so kann man die Dinge nicht betrachten! Sie müssen nicht vom fiskalischen, sondern vom menschlichen Standpunkt aus denken. Millionen von Menschen haben unter diesem System gelitten und sind umgekommen. Es leben 75jährige, 80jährige, die an den Petitionsausschuß schreiben: „Wann kommt unsere Wiedergutmachung? Wir können nicht mehr laufen und die Dinge vorantreiben." Herr Bundesfinanzminister, es gibt eine Verpflichtung diesen Menschen gegenüber!
    Verehrter Herr Kollege, der sie vorhin gesprochen haben, ich habe mich gewundert, daß Sie nicht errötet sind, als Sie die Leute aus der Organisation „Condor" jenen vorangestellt haben,

    (Sehr gut! bei der SPD — Abg. Samwer: Nicht vorangestellt!)

    die zu der Zeit — —

    (Lebhafter Widerspruch beim GB/BHE. — Abg. Frau Finselberger: Nein, das ist nicht gesagt worden!)



    (Frau Wolff [Berlin])

    — Das ist doch wahr, Herr Abgeordneter! Es nützt nichts, — —

    (Fortgesetzte Zurufe vom GB/BHE. — Abg. Samwer: Auch nicht Parallelstellung! Was Sie sagen, ist falsch!)

    -- Es nützt nichts, auch wenn Sie die Dinge noch so laut betonen! Sie haben erklärt, daß der Herr Abgeordnete Dr. Arndt — oder wer es war, ich weiß es nicht — die Ehre des deutschen Soldaten mit Füßen getreten habe oder so ähnlich.

    (Abg. Samwer: Nein, nein! Kein Wort wahr!)

    — Augenblick! —, daß er die Leistungen der Organisation Condor nicht genügend gewertet habe. Herr Abgeordneter, ich nehme Ihnen das gar nicht übel,

    (Abg. Samwer: Was Sie sagen, ist falsch!)

    Ihnen und den Herren, die der gleichen Meinung sind. Denn bekanntlich kann niemand über seinen eigenen Schatten springen.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Samwer: Das ist doch töricht! Das ist sehr billig!)

    Niemand ist in der Lage, innerlich einen Charakterwechsel vorzunehmen,

    (Abg. Samwer: Darum handelt es sich gar nicht!)

    wenn er nicht davon überzeugt ist, daß man Unrecht an dem man vielleicht nicht mitbeteiligt war,

    (Abg. Samwer: In keiner Weise!)

    das man aber mit der Trägheit des Herzens mit angesehen hat, zum mindesten hat geschehen lassen. Sie wissen ja, diejenigen sind die Weisen, die vom Irrtum zur Wahrheit reifen. Und die im Irrtum beharren, — gestatten Sie mir, daß ich den Schlußsatz nicht ausspreche!

    (Abg. Samwer: Das rate ich Ihnen auch!)

    — Sie dürfen mir vieles raten. Sie müssen sich selber noch etwas raten. Sie müssen in sich gehen, um zu erkennen, daß Sie in einem demokratischen Bundestag sitzen,

    (Abg. Samwer: Das wissen wir!)

    der auf dem Grundrecht aller aufgebaut ist.

    (Abg. Samwer: Wir lassen uns aber nicht Narren nennen! Das ist undemokratisch!)

    — Na, wissen Sie, wenn Sie aus der Zeit kommen, verehrter Herr Abgeordneter, in der die Lautstärke und die Kommißstiefel den Geist übertönt haben, dann ist es für mich eine Auseinandersetzung am untauglichen Objekt. Deswegen werde ich mich zurückhalten.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Samwer: Ihre Stimme ist auch ganz schön laut!)

    Herr Bundesfinanzminister, ich richte mich an Sie als den Chef der ausübenden Behörde. Denken Sie daran, daß viele Witwen, viele Waisen und viele in ihrer Gesundheit Geschädigte auf dieses Geld warten. Diejenigen, die die Entschädigung noch bekommen sollen, sind zum Teil schon alt, diejenigen, die überlebt haben, was über sie hereingebrochen ist, die eine Hölle überlebt haben, die kaum jemand, auch nicht derjenige überlebt hätte, der mit Lautstärke 2000 früher das „Heil" brüllen konnte. Die waren sehr feige, als es daranging, sich zu dem zu bekennen, was sie getan hatten. Da haben sie feige das Volk im Stich gelassen. Aber stellen Sie bei denen, die gelitten haben, Herr Finanzminister, das Fiskalische zurück und üben Sie Gerechtigkeit.
    Das ist das, was ir wollen. Niemand von uns, verehrte Anwesende, denkt daran, die Ehre des deutschen Soldaten anzutasten.

    (Abg. Samwer: Sehr erfreulich!)

    Mein Kollege Dr. Arndt ist meiner Ansicht nach sehr, sehr loyal in allem gewesen, was er gesagt hat. Aber nehmen Sie nicht die Ehre des deutschen Soldaten zum Vorwand, um Unrecht in Recht zu verwandeln.

    (Abg. Samwer: Das wollen wir auch gar nicht!)

    Das ist etwas, was man nicht tun darf. Der deutsche Soldat beginnt ja nicht beim Oberst, beim Major und beim General; er beginnt dort, wo man in vorderster Drecklinie gestanden hat.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Samwer: Richtig!)

    Und wenn Sie diese Kreise fragen, die sind anderer Ansicht über die Freiwilligen der Organisation Condor.
    Meine Herren und Damen, in Ihrer Hand liegt es, die Blockierung des Gesetzes aufzuheben.

    (Abg. Samwer: Richtig!)

    Setzen Sie allen Druck dahinter, damit dieses Gesetz endlich die Ausführungsbestimmungen erhält. Daß es einer Novelle, einer Verbesserung bedarf, war uns allen klar. Warum die Sache eilig gegangen ist, war uns auch klar. Sonst hätte dieser Bundestag mit der ganzen Verhandlung neu beginnen müssen, und wir wären vielleicht Ende dieser Legislaturperiode dazu gekommen, zu sagen: Jetzt können wir das Buch über das Gesetz schließen; denn die, die dieses Gesetzes bedurften, leben nicht mehr.
    Deshalb sage ich: es ist unsere Verpflichtung, den Menschen zu helfen; es ist unsere Verpflichtung, dieses Gesetz endlich zur Wirksamkeit zu bringen, den Länderbehörden zu helfen, daß sie die Mittel, die ihnen gegeben worden sind, ausschütten können. Vergessen Sie nicht, Herr Bundesfinanzminister, meine Herren und Damen: Millionen lebender Herzen stehen hinter diesem Gesetz, Millionen von Menschen, die durch ihren Widerstand gegen die Barbarei ein Opfer dieser Barbaren auf dem Schafott, in den Konzentrationslagern und in den Gefängnissen geworden sind und deren Witwen und Waisen zum Teil noch am Hungertuch nagen, da das, was sie bekommen, kaum zum Leben ausreicht. Wenn es für die Pensionen der Nazigenerale reicht, dann müssen wir uns schämen, wenn wir nicht auch an die Opfer aus der Nazizeit denken.

    (Beifall bei der SPD und in der Mitte.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Hauffe.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Hauffe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Da der Herr Bundesfinanzminister zu dem Zeitpunkt, da ich die Große Anfrage meiner Partei begründet habe, nicht da war, mußte meiner Meinung nach auch seine Antwort so merkwürdig ausfallen, daß ich schon sagen muß: Sie ist alles andere als befriedigend.


    (Hauffe)

    Gestatten Sie mir aber nun ein paar Worte zu den Ausführungen des Herrn Kollegen D r. Gille, durch die die Diskussion eine Bitterkeit erhalten hat, wie sie hier eigentlich nicht hingehört. Herr Dr. Gille, bei der Frage der Legion Condor geht es gar nicht darum, ob den Berufssoldaten der deutschen Wehrmacht diese Zeit angerechnet wird oder nicht, sondern darum, daß der Freiwilligen-dienst im Spanischen Bürgerkrieg dem Dienst im deutschen Heer und für das deutsche Vaterland gleichgestellt wird. Das ist es, wogegen wir uns wehren.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich glaube, ein derartiger Dienst wird auch von manchem deutschen Soldaten, auch von manchem deutschen Berufssoldaten anders angeschaut, als Sie es hier darstellen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Das ist nämlich keine Frage der grundsätzlichen nationalen Einstellung, sondern das geht auf den Boden der parteipolitischen Einstellung.

    (Abg. Samwer: Die Legion Condor war doch auf Befehl in Spanien und nicht freiwillig! Der bekannte „freiwillige" Zwang!)

    Deswegen diese Bitterkeit. Aber ich glaube, über diese Dinge kann man diskutieren, ohne eine derart scharfe Auseinandersetzung zu führen. Wenn der Herr Bundesinnenminister diese Dinge im Parlament vor der Verkündung zur Sprache gebracht hätte, wäre es zu dieser Art Diskussion nicht gekommen.
    Aber wir befinden uns mit der Wiedergutmachung in einer tragischen Situation,

    (Abg. Samwer: Richtig!)

    weil man, darauf müssen wir immer wieder hinweisen, heute erst — endlich —, ein Vierteljahrhundert nach dem Beginn der Verfolgung, den Geschädigten dasselbe Lebensrecht wie ihren früheren Peinigern gibt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Das ist doch die furchtbare Situation, in der wir uns heute befinden.
    Der Herr Bundesfinanzminister sagt weiter, der Bundesrat sei der Sündenbock, der die Rechtsverordnungen verhindert habe. Ich frage Sie, Herr Bundesfinanzminister, auf Grund Ihrer Verwaltungserfahrung mit diesem Bundestag usw.: Wielange dauern denn normalerweise die Novellierung eines Gesetzes und dann der Erlaß der Durchführungsverordnungen zu dieser Novellierung, bis das Gesetz praktiziert werden kann? Ich glaube, daß die Geschichte in einem Jahr nicht fertig wird. Das Bundesergänzungsgesetz ist doch im 1. Bundestag überstürzt mit der Begründung angenommen worden, es solle beschleunigt in die Praxis umgesetzt werden. Was der alte Bundestag hier als Willensdemonstration gebracht hat, haben Sie zuschanden gemacht!
    Ich habe vorhin ausgeführt, daß auf Grund des Bundesergänzungsgesetzes bei den Länderwiedergutmachungsbehörden die Zahl der Bescheide auf die Hälfte abgefallen ist. Das dürfte wohl auch dem Bundesfinanzministerium bekannt sein. Ich habe weiter ausgeführt, daß eben diese Rechtsverordnungen zur Wiedergutmachung doch hauptsächlich Menschen betreffen, die arbeitsunfähig sind, die 70 und 80 Jahre alt sind. Dabei habe ich den Brief eines Geschädigten zitiert, der 75 Jahre alt ist, seit über 10 Jahren hundertprozentig beschädigt, der eine kranke Frau hat, demzufolge Geld für Wartung aufwenden muß und dem von einem Bundesministerium lakonisch geschrieben wurde, er möge von Zeit zu Zeit zu den Länderverwaltungen gehen und nach dem Stand der Gesetzgebung fragen. Dieser Mann schreibt: Wie lange soll ich denn mit meinen 75 Jahren noch da hingehen? Wie lange habe ich denn noch Zeit? Ein Vierteljahrhundert hat der Mann gelitten! Ich glaube, daß er mit seinen 75 Jahren zu einem zweiten Vierteljahrhundert keine Zeit mehr hat.
    Dann sei Ihnen, Herr Bundesfinanzminister, etwas noch zum Schluß gesagt. Aber vielleicht können Sie mir vorher noch mitteilen, wieviel Mann Personal Sie in Ihrer Wiedergutmachungsabteilung sitzen haben. Vielleicht können Sie mir sagen, wieviel Juristen seit der Verkündung des Gesetzes wieviel Arbeitsstunden für die Rechtsverordnungen aufgewandt haben, wenn sie gleich damit begonnen haben. Dann können wir vielleicht einmal Vergleiche ziehen zu anderen Gesetzen und vielleicht auch dahinterkommen, ob bei Ihnen der gute Wille da ist oder nicht.
    Aber, Herr Bundesfinanzminister, als Sie das zweite Mal bierhergegangen sind, haben Sie gesagt, die Organisationen der Wiedergutmachungsberechtigten seien glücklich über eine Rechtsverordnung. Ich war nun neugierig, was das für Organisationen waren, und ich habe es dann auch gehört. Sie haben den Herrn Goldman angeführt. Herr Goldman ist, das wissen wir, der Vertreter eines ganz gewissen Kreises von Wiedergutmachungsberechtigten, aber der Wiedergutmachungsberechtigten, die nicht bei uns in Deutschland leben. Herr Bundesfinanzminister, wenn Sie bloß die außerdeutschen Wiedergutmachungsberechtigten sehen, dann erwecken Sie — nehmen Sie mir's nicht übel — den Eindruck, als sei für Sie die Wiedergutmachung lediglich ein außenpolitisches Handelsobjekt!

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf von der Mitte: Lächerlich!)