Protokoll:
17101

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 17

  • date_rangeSitzungsnummer: 101

  • date_rangeDatum: 6. April 2011

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:02 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/101 Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 17/5321, 17/5356) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Lagerung von Brennelementekugeln aus dem AVR Jülich Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11555 C 11555 C 11556 A 11556 B 11556 C 11556 D 11557 A 11557 B 11557 C 11559 C 11559 D Deutscher B Stenografisch 101. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Berufsbil- dungsbericht 2011; sonstige Fragen Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U D O D M D In E 11553 A 11553 D 11554 A 11554 C 11554 C 11554 D 11555 A Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 D undestag er Bericht ung n 6. April 2011 t : we Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11558 A 11558 A 11558 C 11558 C 11558 D 11558 D 11559 A 11559 B Mündliche Frage 42 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Anzahl der eingesetzten Brennelementeku- geln im AVR Jülich sowie heutige Lage- rung Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Fragen 2 und 3 Dorothee Menzner (DIE LINKE) Lückenlose Darstellung des Verbleibs von radioaktivem Inventar anhand der der Bundesregierung vorliegenden Inventarlis- ten; Dokumentation des Verbleibs von ra- dioaktivem Inventar aus dem Forschungs- reaktor Jülich Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Dringliche Frage 4 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Zustimmung der Bundesregierung zu EUFOR Libya; etwaige Entsendung von Bundeswehreinheiten Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Caren Marks (SPD) Erreichbarkeit des Einsparvolumens bei der Begrenzung des Elterngeldes nach Ein- kommenshöhe A D Z C M C E n A D Z C M S B fü „ n A D Z S M D F „ V fö d p A D Z D M P A s z s A D 11560 A 11560 C 11562 C 11562 D 11563 B 11563 D 11564 C 11565 A 11565 C 11566 A 11566 B 11566 D 11567 D 11568 A ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 2 aren Marks (SPD) rhöhung des Anteils männlicher Perso- en in der Familienpflege ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 7 önke Rix (SPD) undesprogramme „Vielfalt tut gut. Jugend r Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und kompetent. für Demokratie – Beratungs- etzwerke gegen Rechtsextremismus“ ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 8 und 9 aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) örderrichtlinien des Bundesprogramms Toleranz fördern – Kompetenz stärken“; orgaben im Bundesprogramm „Toleranz rdern – Kompetenz stärken“ für Lan- eskoordinierungsstellen mit Blick auf Ver- flichtungen für Zuwendungsempfänger ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 10 etra Crone (SPD) usschluss einer Benachteiligung finanz- chwacher Kommunen bei der neuen Finan- ierungsregelung für Mehrgenerationenhäu- er ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 C 11568 C 11569 C 11570 A 11571 B 11571 B 11571 D 11572 A 11572 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 III Zusatzfragen Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Petra Crone (SPD) Ergebnisse der Bund-Länder-Kommission zur Erarbeitung der Pflegeausbildungsre- form Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 14 und 15 Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Forderungen nach einer Erhöhung des Bei- tragssatzes zur sozialen Pflegeversiche- rung; Umsetzung von Leistungsverbesse- rungen in der Pflegeversicherung Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 16 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Etwaige Ergänzung der umlagefinanzier- ten Pflegeversicherung durch eine Kapital- deckung Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 17 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Forderungen nach paritätischer Erhöhung des lohnbezogenen Beitrags in der Pflege- versicherung Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z M M B D s A D Z B E M B R P A D Z B S C E M D V r A D Z D M C E F d 11572 D 11573 C 11573 C 11574 B 11574 C 11575 D 11575 D 11576 C usatzfrage arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) iskussionen zur Finanzierungsreform der ozialen Pflegeversicherung ntwort aniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 19 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eformierung des Leistungsspektrums der flegeversicherung ntwort aniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 26 und 27 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ergabe eines Auftrags zur Protokollie- ung einer Verkehrsausschusssitzung ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 30 ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) inigung der Fluglärmkommission zu den lugrouten für den Flughafen Berlin Bran- enburg International 11576 C 11576 C 11577 B 11577 C 11577 D 11578 A 11578 C 11578 D 11579 B 11579 D 11580 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 37 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Berücksichtigung von Terrorgefahren beim geplanten europäischen Stresstest für Atom- kraftwerke Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Mündliche Frage 52 Heike Hänsel (DIE LINKE) Verschlechterung der Lage in Côte d’Ivoire infolge der gegen Laurent Gbagbo ver- hängten Sanktionen Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Mündliche Frage 75 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Finanzielle Auswirkungen der Ausweitung des Anwendungsbereichs der körperschaft- lichen Organschaft gemäß BMF-Schrei- ben vom 28. März 2011 Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der SPD: Gründe des Bundeswirtschaftsmi- nisters gegen ein Verbot von Klonfleisch . . U F K D F A K H E F D D N A L A M A V s A D A M A V te lu A D A M D A a E A D 11580 B 11580 C 11581 C 11581 C 11582 B 11582 B 11582 D 11583 A 11583 C 11584 C 11585 B 11585 C 11586 A lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . arin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . oris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 3 ydan Özoğuz (SPD) erbot von Geldspielautomaten in Gast- tätten, Einkaufszentren und Tankstellen ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 4 ydan Özoğuz (SPD) erbesserung der Förderung benachteilig- r Jugendlicher im Rahmen der Entwick- ng einer eigenständigen Jugendpolitik ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 5 agmar Ziegler (SPD) uswirkungen der laufenden Evaluation uf den Kinder- und Jugendplan und den inzelplan 17 ab 2012 ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11586 A 11587 A 11588 B 11589 B 11590 B 11591 B 11592 C 11593 D 11595 A 11596 C 11597 C 11598 C 11599 D 11601 A 11601 D 11601 D 11602 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 V Anlage 5 Mündliche Frage 6 Dagmar Ziegler (SPD) Konzipierung einer eigenständigen Jugend- politik Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 12 Hilde Mattheis (SPD) Notwendigkeit der Novellierung des Psy- chotherapeutengesetzes Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 13 Hilde Mattheis (SPD) Anpassung der Zugangsvoraussetzungen zur Psychotherapeutenausbildung an die Stu- dienabschlüsse Bachelor und Master Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 20 Uwe Beckmeyer (SPD) Ergebnisse des internen Berichts des BMVBS zum aktuellen Zustand der Bun- desfernstraßen Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 21 Michael Groß (SPD) Verwendung der bei einem Stopp des Ge- samtpakets Stuttgart 21 frei werdenden fi- nanziellen Mittel Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M M N g A D A M M B b g A D A M G E p d A D A M G V v S A D A M A V s T A D 11602 B 11602 D 11602 D 11603 A 11603 B nlage 10 ündliche Frage 22 artin Burkert (SPD) ovellierung des Allgemeinen Eisenbahn- esetzes ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 23 artin Burkert (SPD) edeutung des Recast des Ersten Eisen- ahnpaketes bei der Novellierung des All- emeinen Eisenbahngesetzes ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 24 ustav Herzog (SPD) inführung eines lärmabhängigen Trassen- reissystems zum Fahrplanwechsel 2011/2012 urch die Deutsche Bahn AG ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 25 ustav Herzog (SPD) ergabe von Nassbaggerarbeiten an Pri- atunternehmen durch die Wasser- und chifffahrtsverwaltung des Bundes ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 29 lexander Süßmair (DIE LINKE) erstöße gegen das Bundeskleingartenge- etz durch die Nutzung von Kleingärten als afelgärten ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11603 B 11603 C 11603 C 11603 D 11604 A VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Anlage 15 Mündliche Frage 35 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sachverständige für die Durchführung der als „Stresstest“ bezeichneten Prüfung der deutschen Atomkraftwerke Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 36 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Anforderungskatalog für die Sicherheits- überprüfung der Kernkraftwerke Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 38 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Klage der RWE AG gegen die angeordnete vorübergehende Stilllegung des Kernkraft- werks Biblis A Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 39 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kosten der Sicherheitsüberprüfung der Kernkraftwerke im Rahmen des Moratori- ums Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 40 Klaus Hagemann (SPD) Sicherheit des Zwischenlagers Nord Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M K G Z A D A M H M g r v g A G A M A I R lo A G A M M A p tr u A B A M A A K 2 a 11604 B 11604 C 11605 A 11605 B 11605 C nlage 20 ündliche Frage 43 laus Hagemann (SPD) esamtkosten für das geplante „Haus der ukunft“ ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 44 eike Hänsel (DIE LINKE) ittel aus dem Bundeshaushalt für das Re- ionalprogramm Politischer Dialog Westaf- ika der Konrad-Adenauer-Stiftung und ergleichbare Programme anderer Stiftun- en ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Frage 45 lexander Ulrich (DIE LINKE) nhalte und finanzielle Unterstützung der egionalprogrammgruppe Politischer Dia- g der Konrad-Adenauer-Stiftung ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 46 arlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) ufwendungen für Stiftungen im Einzel- lan 04 im Geschäftsbereich des Beauf- agten der Bundesregierung für Kultur nd Medien ntwort ernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 24 ündliche Frage 47 lexander Ulrich (DIE LINKE) m Politischen Dialog Westafrika der onrad-Adenauer-Stiftung im September 009 beteiligte Verteidigungspolitiker aus frikanischen Staaten 11606 A 11606 B 11606 D 11607 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 VII Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Mündliche Fragen 49 und 50 Niema Movassat (DIE LINKE) Humanitäre Lage in Abidjan und Bewer- tung des Vorschlags der Konrad-Adenauer- Stiftung zur Bewältigung der Krise in der Elfenbeinküste Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 51 Andrej Hunko (DIE LINKE) Aufhebung der gegen Mitglieder der Mili- tärjunta in Guinea verhängten EU-Sank- tionen Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Fragen 53 und 54 Katrin Werner (DIE LINKE) Rolle des Netzwerks westafrikanischer Of- fiziere bei den vergangenen Bürgerkriegen in der Region und französische Militärhilfe für die Elfenbeinküste Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 28 Mündliche Fragen 55 und 56 Erika Steinbach (CDU/CSU) Gewalt in Kuba durch sogenannte Roll- kommandos der dortigen Regierung Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M U H E tu A C A M H E s A C A M T R k A C A M T N A D A M A V S p A D 11607 D 11608 B 11608 D 11609 B 11609 C nlage 29 ündliche Frage 57 te Kumpf (SPD) öhe der Aufwendungen für Stiftungen im inzelplan 05 im Bereich auswärtiger Kul- r- und Bildungspolitik ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 30 ündliche Frage 58 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) infrieren der Bankkonten nordafrikani- cher Staatschefs ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 ündliche Frage 59 om Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eintegrationsprogramm von Taliban- ämpfern in Afghanistan ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 32 ündliche Frage 60 om Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eufassung der FRONTEX-Verordnung ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 33 ündliche Frage 61 ndrej Hunko (DIE LINKE) erstöße der US-Behörden gegen das WIFT-Abkommen und Gewährleistung arlamentarischer Kontrollrechte ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11610 A 11610 A 11610 B 11610 D 11611 A VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Anlage 34 Mündliche Frage 62 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verstöße gegen Bestimmungen des SWIFT- Abkommens und Konsequenzen Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 35 Mündliche Fragen 65 und 66 Christel Humme (SPD) Vertretung von Frauen in den Entschei- dungsgremien zur Vergabe von Stiftungs- mitteln und Evaluierung der Ergebnisse der Förderung im Hinblick auf eine geschlech- tergerechte Teilhabe von Frauen und Män- nern Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 36 Mündliche Fragen 68 und 69 Ulla Burchardt (SPD) Bundesmittel für Stiftungen in den Haus- haltsjahren 2008 bis 2010 Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 37 Mündliche Fragen 70 und 71 René Röspel (SPD) Bundesmittel für Stiftungen im Haushalts- jahr 2011 Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 38 Mündliche Fragen 72 und 73 Hans-Joachim Hacker (SPD) Reduzierte Umsatzsteuer für die Fahrgast- schifffahrt; Gespräche mit den europäi- schen Nachbarländern zur Harmonisierung der Besteuerung der Fahrgastschifffahrt Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D V s A S A M U H E s A H A M G U A p A H A M S Ä B L A H A M H U S fü d A H 11611 B 11611 C 11612 A 11612 C 11613 A nlage 39 ündliche Frage 76 r. Barbara Höll (DIE LINKE) eröffentlichung eines BMF-Schreibens zur ogenannten 0,03-Prozent-Regelung ntwort teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 40 ündliche Frage 77 te Kumpf (SPD) öhe der Aufwendungen für Stiftungen im inzelplan 09 im Bereich der Kreativwirt- chaft ntwort ans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 41 ündliche Fragen 78 und 79 arrelt Duin (SPD) msetzung des KfW-Sonderprogramms zur bsicherung der Finanzierung von Wind- arkprojekten ntwort ans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 42 ündliche Fragen 80 und 81 ebastian Edathy (SPD) ußerungen von Bundesminister Rainer rüderle beim BDI zum Moratorium der aufzeitverlängerung für Kernkraftwerke ntwort ans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 43 ündliche Frage 82 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nabhängige Studien zu kostendeckenden tillegungs- und Entsorgungsrückstellungen r Atomanlagen; Überprüfung ausreichen- er Rückstellungen bei den Betreibern ntwort ans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11613 C 11613 D 11614 A 11614 B 11614 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 IX Anlage 44 Mündliche Fragen 83 und 84 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Rolle der Deutschen Bundesbank bei der Abwicklung von Ölgeschäften zwischen Iran und Indien; Ausschluss einer Mittel- verwendung für das iranische Atompro- gramm Antwort Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 45 Mündliche Frage 85 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Rechtsgrundlage für die Zahlung von EU-Mitteln an das Land Brandenburg zur Erprobung der CCS-Technologie Antwort Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 46 Mündliche Frage 86 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einrichtung eines Beauftragten für kleine und mittlere Unternehmen Antwort Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 47 Mündliche Frage 87 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Festhalten an der Vorrangprüfung bei der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 48 Mündliche Frage 88 Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Veranstaltungen anlässlich der Herstellung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit A H A M B I d d A H A M M P lu S A H A M V M B A a A H A M D B s ti d 11615 A 11615 C 11615 D 11616 A ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 49 ündliche Fragen 89 und 90 rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nformationskampagnen zur Herstellung er vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für ie Staatsangehörigen der Beitrittsstaaten ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 50 ündliche Frage 91 emet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) olitische Bedeutung der vollen Herstel- ng der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die taatsangehörigen der Beitrittsstaaten ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 51 ündliche Frage 92 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) aßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit der undesregierung zur Akzeptanz der vollen rbeitnehmerfreizügigkeit für die Staats- ngehörigen der Beitrittsstaaten ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 52 ündliche Frage 93 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) erücksichtigung der Aufgaben zur Um- etzung der UN-Behindertenrechtskonven- on bei der Aufstellung der Eckwerte für en Bundeshaushalt 2012 11616 B 11616 C 11616 D 11616 D X Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 53 Mündliche Frage 94 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Gründe und Konsequenzen der nicht frist- gerechten Vorlage des Staatenberichts über die Maßnahmen der Bundesrepublik Deutschland zur Erfüllung ihrer Verpflich- tungen aus der UN-Behindertenrechtskon- vention Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 54 Mündliche Fragen 95 und 96 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Folgen der geplanten Streichung des hal- ben Mehrwertsteuerpunktes für die Ar- beitslosenversicherung und Entwicklung der Finanzlage der Bundesagentur für Ar- beit bis 2014 Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 55 Mündliche Fragen 97 und 98 Klaus Barthel (SPD) Deutsche Haltung zur Heraufsetzung der EU-Grenzwerte für die Strahlenbelastung japanischer Fleisch- und Fischimporte Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 56 Mündliche Frage 99 Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Scheitern der Novelle der Novel-Food-Ver- ordnung Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M A K n le A D A M C K n s A D A M D L r z A D A M D G U A C A M D E n E A C 11617 A 11617 B 11617 D 11618 C 11619 B nlage 57 ündliche Frage 100 lexander Süßmair (DIE LINKE) ritik am BMELV-Entwurf einer Verord- ung über die Zulassung von Kontrollstel- n nach dem Ökolandbaugesetz ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 58 ündliche Frage 101 ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) riterien für eine rechtsverbindliche Defi- ition des Begriffs „nachhaltige Landwirt- chaft“ ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 59 ündliche Fragen 102 und 103 r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) ockerung des Verbots von Nachtsichtge- äten nach § 19 Bundesjagdgesetz; Redu- ierung der hohen Wilddichte ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 60 ündliche Frage 104 r. Rolf Mützenich (SPD) enehmigung zum Export ausgemusterter -Boote der Bundeswehr nach Thailand ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 61 ündliche Frage 105 r. Rolf Mützenich (SPD) insatz der Bundeswehr im Mittelmeer ach dem Abzug aus der Operation Active ndeavour ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11619 C 11619 D 11620 B 11620 C 11620 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 XI Anlage 62 Mündliche Fragen 106 und 107 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beteiligung der Bundeswehrschiffe „Dat- teln“ und „Lübeck“ an der NATO-Opera- tion Active Endeavour Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 63 Mündliche Frage 108 Inge Höger (DIE LINKE) Gewährleistung der Nichtbeteiligung deut- scher Luftwaffenoffiziere des NATO-Haupt- quartiers im türkischen Izmir an den Ar- beitsabläufen im Rahmen der NATO- Operation Unified Protector Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 64 Mündliche Frage 109 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einwände von Bundeswehrsoldaten in Af- ghanistan gegen Partnering-Einsätze Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 65 Mündliche Frage 110 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Zusammenarbeit von Bundeswehr und deut- schen Stiftungen zur Schaffung von Netz- werken bzw. Kontakten mit und unter hochrangigen westafrikanischen Militärs Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11621 A 11621 D 11622 A 11622 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11553 (A) ) )(B) 101. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11601 (A) ) )(B) Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, vom 9. Februar 2011, Geldspielautomaten in Gaststätten, Ein- Chancen auf Teilhabe und Entwicklung ihrer Potenziale Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Aydan Özoğuz (SPD) (Druck- sache 17/5321, Frage 3): Unterstützt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, die Forderung der S a te S u te st z b S d S st ri te g g ti B c E tr in w li w J ri ra s z A d F s b ti te E D Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 06.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 06.04.2011 Ernst, Klaus DIE LINKE 06.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 06.04.2011 Fritz, Erich G. CDU/CSU 06.04.2011* Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 06.04.2011 Ludwig, Daniela CDU/CSU 06.04.2011 Petermann, Jens DIE LINKE 06.04.2011 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 06.04.2011 Wieland, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.04.2011 Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 06.04.2011 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht kaufszentren und Tankstellen zu verbieten, vor dem Hinter- grund, dass diese für Kinder und Jugendliche leicht zugäng- lich sind und die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen oftmals nicht ausreichend kontrolliert werden? Nach geltendem Recht dürfen in Schankwirtschaften, peisewirtschaften, Beherbergungsbetrieben und Wett- nnahmestellen der konzessionierten Buchmacher höchs- ns drei Geld- oder Warenspielgeräte aufgestellt werden. ofern die genannten Betriebe vorwiegend von Kindern nd Jugendlichen besucht werden (zum Beispiel Gaststät- n auf Sportplätzen) dürfen keine Geldspielgeräte aufge- ellt werden. Verantwortliche dieser Betriebe haben bei bis u zwei aufgestellten Geräten durch eine ständige Aufsicht, ei drei aufgestellten Geräten durch zusätzliche technische icherungsmaßnahmen zu gewährleisten, dass keine Kin- er und Jugendliche das Gerät bespielen (§ 3 Abs. 1 Satz 2 pielverordnung). Mehr als drei Geräte dürfen nicht aufge- ellt werden. Nach einer im Auftrag des Bundesministe- ums für Wirtschaft und Technologie durchgeführten Un- rsuchung, IFT-Studie, gibt es Hinweise auf Verstöße egen das Spielverbot für Jugendliche in Gaststätten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo- ie schlägt in seinem jüngst veröffentlichten Evalua- onsbericht zur Novelle der Spielverordnung, der dem undestag vorliegt, eine Ausweitung der technischen Si- herungsmaßnahmen an den Spielgeräten vor, um die inhaltung des Jugendschutzes zu gewährleisten. Die Bundesregierung stimmt daher der Drogenbeauf- agten zu, dass der Jugendschutz beim Automatenspiel Gaststätten verstärkt werden muss. Als mittelfristige Maßnahme wird ergänzend die Ent- icklung einer sogenannten Spielerkarte, die nur gesetz- ch Befugten, mithin volljährigen Personen ausgestellt ürde, als Mittel unter anderem zur Verbesserung des ugendschutzes genannt. Darüber hinaus wird im Be- cht vorgeschlagen, Sachkundeanforderungen zur Vo- ussetzung für die Erteilung einer Erlaubnis zur Auf- tellung von Geldspielgeräten nach § 33c Abs. 1 GewO u machen. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die rage der Abgeordneten Aydan Özoğuz (SPD) (Druck- ache 17/5321, Frage 4): Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung bei der Konzi- pierung einer eigenständigen Jugendpolitik im Hinblick auf benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene, und wel- che Maßnahmen schlägt sie in diesem Zusammenhang vor, um benachteiligte Jugendliche besser zu fördern? Es ist unser jugendpolitisches Ziel, alle Jugendlichen estmöglich zu fördern. Eine eigenständige Jugendpoli- k soll gewährleisten, dass das Engagement aller Ak- ure, die Jugendliche unterstützen und fördern, optimale rgebnisse für junge Menschen in Deutschland erzielt. amit sollen alle Jugendlichen die weitgehend gleichen 11602 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) haben, unabhängig davon, wie die Bedingungen dafür im Einzelnen ausgestaltet sind. Angesichts der für die Jugendpolitik verfassungs- rechtlich vorgegebenen differenzierten Zuständigkeits- struktur zwischen Bund, Ländern und Kommunen und der unterschiedlichen Ressortzuständigkeiten auf den je- weiligen Ebenen ist zunächst ein breiter Konsens über die Notwendigkeit und Zielsetzung einer eigenständigen Jugendpolitik herzustellen. Anschließend können in einem Gesamtkonzept kon- krete Umsetzungsmaßnahmen beschlossen werden. Deshalb startet das BMFSFJ in dieser Legislatur- periode einen breit angelegten Konsultationsprozess mit allen relevanten staatlichen Verantwortlichen, den Län- dern und Kommunen, allen Trägern und Verbänden der Jugendhilfe. Die sich in eine spätere „Eigenständige Ju- gendpolitik“ einpassenden einzelnen Programme und Maßnahmen des BMFSFJ werden weiterhin uneinge- schränkt umgesetzt. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Dagmar Ziegler (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 5): Inwieweit soll die laufende Evaluation des Kinder- und Ju- gendplans Auswirkungen auf den Einzelplan 17 ab 2012 ha- ben, und welche Veränderungen sind im Kinder- und Jugend- plan ab 2012 geplant? Die Evaluation des Kinder- und Jugendplans, KJP, steht im Kontext einer kontinuierlichen Fortentwicklung dieses zentralen Förderinstrumentes des Bundes. Die Förderung aus dem KJP soll nach den Kriterien der Wirksamkeit, der Effizienz, der Zielgenauigkeit und der Nachhaltigkeit einer Prüfung und Bewertung unterzogen werden. Im Rahmen der Fortentwicklung des KJP sollen die Finanzierungsinstrumente qualifiziert und die Pro- grammstruktur auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft wer- den. Eine Reform der Förderrichtlinien zum KJP ist ebenfalls beabsichtigt. Belastbare Ergebnisse der KJP- Evaluation für weitere konkrete Planungen und Steue- rungsprozesse werden Ende 2012 vorliegen. Diese sol- len dann in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den entsprechenden Beteiligten, den Trägern und Verbänden der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundes- ebene, beraten werden. Zur Weiterentwicklung des KJP wird das BMFSFJ durch eine programmübergreifende Arbeitsgruppe aus allen Förderbereichen des KJP unter- stützt und begleitet. Welche Auswirkungen und Verände- rungen sich ab 2013 hieraus ergeben, ist derzeit noch nicht absehbar. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Dagmar Ziegler (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 6): b ti te E D C h im re s d w d J n b ri le d J g M s A d g F A d A F d g (C (D Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung bei der Konzi- pierung einer eigenständigen Jugendpolitik, und welche Maß- nahmen schlägt sie vor, um eine eigenständige Jugendpolitik auf Bundesebene ressortübergreifend zu stärken? Es ist unser jugendpolitisches Ziel, alle Jugendliche estmöglich zu fördern. Eine eigenständige Jugendpoli- k soll gewährleisten, dass das Engagement aller Ak- ure, die Jugendliche unterstützen und fordern, optimale rgebnisse für junge Menschen in Deutschland erzielt. amit sollen alle Jugendlichen die weitgehend gleichen hancen auf Teilhabe und Entwicklung ihrer Potenziale aben, unabhängig davon, wie die Bedingungen dafür Einzelnen ausgestaltet sind. Angesichts der für die Jugendpolitik verfassungs- chtlich vorgegebenen differenzierten Zuständigkeits- truktur zwischen Bund, Ländern und Kommunen und er unterschiedlichen Ressortzuständigkeiten auf den je- eiligen Ebenen ist zunächst ein breiter Konsens über ie Notwendigkeit und Zielsetzung einer eigenständigen ugendpolitik herzustellen. Anschließend können in ei- em Gesamtkonzept konkrete Umsetzungsmaßnahmen eschlossen werden. Deshalb startet das BMFSFJ in dieser Legislaturpe- ode einen breit angelegten Konsultationsprozess mit al- n relevanten staatlichen Verantwortlichen, den Län- ern und Kommunen, allen Trägern und Verbänden der ugendhilfe. Die sich in eine spätere „Eigenständige Ju- endpolitik“ einpassenden einzelnen Programme und aßnahmen des BMFSFJ werden weiterhin uneinge- chränkt umgesetzt. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Daniel Bahr auf die Frage der Ab- eordneten Hilde Mattheis (SPD) (Drucksache 17/5321, rage 12): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass eine grundlegende Novellierung des Psychotherapeutengesetzes, PsychThG, nach der Verabschiedung des Gesetzes im Jahr 1999 notwendig ist? Ja. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Daniel Bahr auf die Frage der bgeordneten Hilde Mattheis (SPD) (Drucksache 17/5321, rage 13): Plant die Bundesregierung eine Überarbeitung des PsychThG, um die dort geregelten Zugangsvoraussetzungen zur Psychotherapeutenausbildung den neuen Studienabschlüs- sen Bachelor und Master anzupassen? Die Bundesregierung wird bei einer Überarbeitung es PsychThG auch die Frage der Zugangsvoraussetzun- en überprüfen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11603 (A) ) )(B) Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Uwe Beckmeyer (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 20): Hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung einen internen Bericht zum aktuellen Zustand der Bundesfernstraßen als Vorlage für den Bundesminister erar- beitet, und wenn ja, was sind die zentralen Ergebnisse der Vorlage hinsichtlich des anhaltenden Substanzverlustes und des ansteigenden Finanzbedarfs für den Erhalt der Bundes- fernstraßen? Informationen darüber, ob und welche internen Be- richte im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erarbeitet werden, können nicht erteilt werden. In der Sache gebe ich Ihnen aber gerne Auskunft: Der Zustand der Bundesfernstraßen wird kontinuierlich, sys- tematisch und umfassend geprüft. Dem Deutschen Bun- destag wird über den Zustand der Bundesfernstraßen re- gelmäßig im Straßenbaubericht beziehungsweise seit dem Berichtsjahr 2007 im Verkehrsinvestitionsbericht berichtet. Diese Berichtsteile weisen im Wesentlichen die Zustandsnoten der Fahrbahnoberflächen der Bundes- autobahnen und der Bundesstraßen sowie die Zustands- noten der Brücken aus. Der Verkehrsinvestitionsbericht 2011 ist gerade in Vorbereitung und der für 2010 gerade veröffentlich worden. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Michael Groß (SPD) (Druck- sache 17/5321, Frage 21): Wird der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung, Dr. Peter Ramsauer, sicherstellen, dass die finan- ziellen Mittel, die bei einem Stopp des Gesamtpaketes S 21 – beispielsweise für die Strecke Wendlingen–Ulm – frei wer- den, gezielt für andere erforderliche und erwünschte Großvor- haben an verkehrsrelevanten Knotenpunkten und Magistralen in dicht besiedelten Regionen wie den Rhein-Ruhr-Express oder die Betuwe-Linie eingesetzt werden? Die Realisierung der Vorhaben des Vordringlichen Bedarfs erfolgt entsprechend der jährlich zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel. Projekte können dann reali- siert werden, wenn das Baurecht erlangt und die Finan- zierung in einer Finanzierungsvereinbarung gesichert wurde. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Martin Burkert (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 22): Welche Bereiche werden bei der Novellierung des Allge- meinen Eisenbahngesetzes betroffen sein, und welche Ziele verfolgt die Bundesregierung, gerade unter dem Aspekt der Liberalisierung des Eisenbahnmarktes, mit der Novellierung? fü n g tu B A d F (D s z re A d F s e 1 n fo e s n A d F s w 1 in 8 (C (D Die Novellierung wird zurzeit im Bundesministerium r Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorbereitet. Da- ach sind insbesondere die Bereiche Regulierung – Zu- ang und Entgelte – und Stärkung der Bundesnetzagen- r – Zuweisung neuer Aufgaben und Einführung von eschlusskammern – betroffen. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die rage des Abgeordneten Martin Burkert (SPD) rucksache 17/5321, Frage 23): Welche Rolle wird der Recast des Ersten Eisenbahnpake- tes bei der Novellierung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes spielen? Bei der Erstellung des Gesetzentwurfs müssen insbe- ondere auch die von der Kommission vorgelegten und urzeit diskutierten erweiterten Regelungen zur Entgelt- gulierung beachtet werden. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die rage des Abgeordneten Gustav Herzog (SPD) (Druck- ache 17/5321, Frage 24): Kann die Bundesregierung definitiv bestätigen, dass die Deutsche Bahn AG zum Fahrplanwechsel 2011/2012 ein lärmabhängiges Trassenpreissystem einführt, und welche rechtlichen Schritte sind dafür notwendig? Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- ntwicklung hatte die DB Netz AG mit Schreiben vom 6. Dezember 2010 aufgefordert, Trassenpreise mit ei- er lärmabhängigen Komponente vorzusehen. Nach In- rmationen der DB Netz AG plant diese die Einführung iner lärmabhängigen Komponente bei den Trassenprei- en zum Fahrplanwechsel 2012. Dies muss der Bundes- etzagentur zur Genehmigung vorgelegt werden. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die rage des Abgeordneten Gustav Herzog (SPD) (Druck- ache 17/5321, Frage 25): Kann die Bundesregierung bestätigen, dass die von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an Privatun- ternehmen vergebenen Nassbaggerarbeiten deutlich günstiger sind als die in Eigenarbeit geleisteten Nassbaggerarbeiten, und ist die Bundesregierung der Ansicht, dass sich durch die Vergabe an Private in diesem Arbeitssegment ein Markt mit verschiedenen, konkurrierenden Anbietern etabliert hat? Eine solche pauschale Aussage kann nicht bestätigt erden. Der Haushaltsausschuss hatte am 24. Oktober 984 beschlossen, dass die Begrenzung des Regieanteils der Nassbaggerei auf 25 Prozent zurückgeht. Im Küstenbereich werden seit den 80er-Jahren rund 0 Prozent der jährlichen Baggerleistungen von privaten 11604 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Unternehmen im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsver- waltung des Bundes, WSV, erbracht. Im Hinblick auf die in den letzten Jahrzehnten eingetretene, immer stärkere Konzentration des Wettbewerbs auf wenige, weltweit tä- tige niederländische und belgische Baggerkonzerne und den damit einhergegangenen Preisanstieg für Unterhal- tungsbaggerungen im Küstenbereich lässt sich erwarten, dass durch eine Ausweitung des Regiebetriebs sogar im Gegenteil Kostenreduzierungen zu erzielen wären. Im Binnenbereich wurden seit der Entscheidung aus den 80er-Jahren, planbare Baggerungen im Wettbewerb an Unternehmer zu vergeben, die verwaltungseigenen Baggerkapazitäten weitgehend abgebaut. Baggerungen in Eigenregie werden nur noch in geringem Umfang, vornehmlich im Rahmen von Sofortmaßnahmen, ausge- führt. Die in der WSV noch vorhandenen Schwimmgrei- fer und Löffelbagger sind aufgrund ihrer Leistungsdaten nicht auf größere Baggermengen ausgelegt. Ein Ver- gleich der Kosten für die vergebenen Baggerleistungen mit den Kosten eines fiktiven Regiebetriebs ist vor die- sem Hintergrund im Binnenbereich nicht möglich. In der Nassbaggerei im Binnenbereich hat sich ein kleiner Markt konkurrierender Anbieter etabliert. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Alexander Süßmair (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 29): Welche Verstöße gegen das Bundeskleingartengesetz im Rahmen der Nutzung von Kleingärten als sogenannte Tafel- gärten sind der Bundesregierung bekannt, und wie positioniert sich die Bundesregierung dazu? Der Bundesregierung sind keine Verstöße gegen das Bundeskleingartengesetz im Rahmen der Nutzung von Kleingärten als sogenannten „Tafelgärten“ bekannt. Die Bundesregierung begrüßt das Vorgehen einzelner Kleingartenvereine, leer stehende Gärten als „Tafelgär- ten“ zu nutzen. Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 35): Welche Sachverständigen werden in den nächsten Wochen unter Federführung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor- sicherheit (GRS) mbH die als „Stresstest“ bezeichnete Prüfung der deutschen Atomkraftwerke durchführen – falls aus Daten- schutzgründen nicht anders möglich, bitte zumindest die jewei- lige Personenanzahl pro Sachverständigenorganisation angeben mit möglichst feiner Differenzierung letzterer – beispielsweise TÜV Nord, TÜV Süd, TÜV Rheinland usw. inklusive GRS –, und welche Aspekte bzw. Teile dieser Prüfung sollen nicht nur unterlagenbasiert, sondern durch tatsächliche Prüfarbeiten vor Ort in den Anlagen durchgeführt werden? Informationen zu dem unter Federführung der Gesell- schaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, GRS, geführ- ten Verfahren zur Prüfung der deutschen Kernkraftwerke fi w d s m te T G B F d A d F N re k K in ri fo – – (C (D nden Sie auf deren Homepage unter: http:// ww.grs.de/content/informationen-zum-„stresstest“-der- eutschen-kkw Jedes der acht von der GRS vorgesehenen Teams be- teht demnach aus 9 bis 13 Teammitgliedern. Die Team- itglieder rekrutieren sich aus den beteiligten Gutach- rorganisationen: GRS, TÜV Nord En, TÜV Nord Sys, ÜV Süd IS, TÜV Süd ET, EnergieSystemeNord mbH, EVN, Öko-Institut Darmstadt und Physiker Büro remen. Prüfarbeiten vor Ort in den Anlagen sind nur für den all vorgesehen, dass keine belastbaren Unterlagen urch den Betreiber vorgelegt werden. nlage 16 Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die rage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 36): In welchem Verfahren – insbesondere durch wen und bis wann – soll aus der Liste von Überprüfungsthemen der Reak- tor-Sicherheitskommission, RSK, die der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Norbert Röttgen, am 31. März 2011 veröffentlicht hat, ein konkreter Anforderungskatalog im eigentlichen Wortsinn (also ein Ka- talog tatsächlicher, konkreter Anforderungen/Maßstäbe, an- hand dessen beim sogenannten Stresstest der Atomkraftwerke überprüft werden kann, ob Anlage x Kriterium y erfüllt oder nicht) gemacht werden, und stimmt die Bundesregierung zu, dass es sich bei der Liste der RSK mit Stand 30. März 2011 noch nicht um einen Anforderungskatalog im eigentlichen Sinn handelt, sondern lediglich um eine stichpunktartige Auf- listung von Themenbereichen, denen sich beim Stresstest ge- widmet werden soll? Die Reaktor-Sicherheitskommission, RSK, hat in ih- r 434. Sitzung am 30. März 2011 einen Anforderungs- atalog für anlagenbezogene Überprüfungen deutscher ernkraftwerke unter Berücksichtigung der Ereignisse Fukushima-I, Japan, beschlossen. Hinsichtlich der da- n enthaltenen Auflistung von Überprüfungsthemen er- lgt die Prüfung in folgender Hinsicht: Überprüfung, inwieweit die übergeordneten Schutz- ziele Kontrolle der Reaktivität und Kühlung der Brennelemente sowohl im Reaktordruckbehälter als auch im Brennelementlagerbecken und Begrenzung der Freisetzung radioaktiver Stoffe – Erhalt der Bar- rieren – bei über die bisher angesetzten Auslegungsan- forderungen hinausgehenden Einwirkungen eingehal- ten werden. Hierzu sind die Robustheit – vorhandene Auslegungsreserven, Diversität, Redundanz, bauli- cher Schutz, räumliche Trennung – der sicherheitsre- levanten Einrichtungen, Komponenten, Gebäude und die Wirksamkeit des gestaffelten Sicherheitskonzepts zu beurteilen. Überprüfung, inwieweit die Funktionen zur Einhal- tung der Schutzziele bei über die bisherigen postulier- ten Szenarien hinausgehenden Annahmen erhalten bleiben. Dabei sind Postulate hinsichtlich der Nicht- verfügbarkeit von Sicherheits- und Notstandssyste- men, wie zum Beispiel längerfristiger Ausfall der Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11605 (A) ) )(B) Stromversorgung inklusive Notstromversorgung oder Nichtverfügbarkeit der Nebenkühlwasserversorgung, zu berücksichtigen. – Überprüfung des erforderlichen Umfanges von anla- geninternen Notfallmaßnahmen und deren Wirksam- keit. Dabei sind Umfang und Qualität der Vorplanung für unterstellte Ereignisfolgen wie Unverfügbarkeit der Kühlkette für die Kühlung der Brennelemente so- wohl im Reaktordruckbehälter als auch im Brennele- mentlagerbecken, Unverfügbarkeit der Stromversor- gung, eingetretene massive Brennelementschäden bis hin zur Kernschmelze, zu beurteilen. Die RSK hat in der oben genannten Sitzung beschlos- sen, dass sie die Ergebnisse der Gutachter auf Basis von ihr festzulegender Maßstäbe im Einzelnen bewerten, den Sicherheitsstatus der Anlagen auch unter den erweiterten Anforderungen ausweisen sowie gegebenenfalls Maß- nahmen empfehlen wird. Die RSK wird eine erste Stel- lungnahme bis zum 15. Mai abgeben. Eine generische Überprüfung von Auslegungsanforderungen ist nach Be- schluss der RSK in einer späteren Phase zu erledigen. Anlage 17 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 38): Wie bewertet die Bundesregierung die Erfolgsaussichten der Klage der RWE AG gegen die im Rahmen des Atommora- toriums angeordnete vorübergehende Stilllegung des Atom- kraftwerks Biblis A, und welche Maßnahmen wird die Bun- desregierung ergreifen, um ein das Moratorium verletzendes Wiederanfahren von Biblis A in dem Zeitraum zu verhindern, in dem die Klage aufschiebende Wirkung entfaltet? Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass die An- ordnung der einstweiligen Betriebseinstellung des Kern- kraftwerkes Biblis A durch die Hessische Aufsichts- behörde rechtmäßig ist. Wie jedem anderen Bürger oder Unternehmen, das von einem belastenden Verwaltungsakt betroffen ist, steht RWE jedoch, unabhängig von den Er- folgsaussichten der jeweiligen Klage, der Rechtsweg zum zuständigen Hessischen Verwaltungsgerichtshof offen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat den Atomaufsichtsbehörden der Länder empfohlen, bei den vom Moratorium betroffenen Kernkraftwerken erforderlichenfalls die sofortige Voll- ziehung der Betriebseinstellungen im öffentlichen Inte- resse anzuordnen. Gemäß § 80 Abs. 2 Nr. 4 der Ver- waltungsgerichtsordnung entfällt bei einer solchen behördlichen Anordnung des Sofortvollzugs die auf- schiebende Wirkung der Klage. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 39): g s d E u A s n d b A d F (D c le V A w s z k B h E u tr d tä v A d li n H n s (C (D Wie hoch werden voraussichtlich die Kosten für die Si- cherheitsüberprüfungen der deutschen Atomkraftwerke wäh- rend des Moratoriums sein, und wer trägt diese? Der Bundesregierung liegen keine Kostenschätzun- en für die aktuelle Sicherheitsüberprüfung der deut- chen Kernkraftwerke vor. Die Kosten der Beratungen er Reaktor-Sicherheitskommission werden aus dem tat des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz nd Reaktorsicherheit getragen. Die Gesellschaft für nlagen- und Reaktorsicherheit sowie weitere Sachver- tändige werden von den zuständigen Aufsichtsbehörden ach § 20 des Atomgesetzes, AtG, herangezogen. Unter en Voraussetzungen des § 21 AtG können Kosten erho- en werden. nlage 19 Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die rage des Abgeordneten Klaus Hagemann (SPD) rucksache 17/5321, Frage 40): Wie beurteilt die Bundesregierung die Sicherheit des Zwi- schenlagers Nord, ZLN, der bundeseigenen Energiewerke Nord, EWN, GmbH, das laut einem vom Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegebenen Rechtsgut- achten nicht ausreichend geschützt ist, „Parteien laufen Sturm gegen Lubmin-Pläne“, NDR 1 Radio MV, 30. März 2011, und welche sicherheitstechnischen Nachrüstungen sind für das ZLN gegebenenfalls beschlossen bzw. in Planung? Das Zwischenlager Nord, ZLN, besitzt alle erforderli- hen atomrechtlichen Genehmigungen, die für die Hal- n 1 bis 7 durch das Innenministerium in Mecklenburg- orpommern und für die Halle 8 nach § 6 Atomgesetz, tG, durch das Bundesamt für Strahlenschutz erteilt urden. Die seit dem 11. September 2001 in Deutschland ver- tärkt durchgeführten Untersuchungen und Analysen um Ereignis Absturz eines großen vollgetankten Ver- ehrsflugzeuges auf Transport- und Lagerbehälter für rennelemente und verglaste hochradioaktive Abfälle aben ergeben, dass weder die direkten mechanischen inwirkungen durch Flugzeugteile noch die eventuellen nfallbedingten thermischen Belastungen selbst bei ex- emen und für das Szenario praktisch auszuschließen- en Branddauern zu radiologisch nennenswerten Aktivi- tsfreisetzungen aus den Behältern führen. Die bei diesem extremen Ereignis selbst unter konser- ativen Randbedingungen ermittelten radiologischen uswirkungen würden bei Zwischenlagern einschnei- ende Maßnahmen des Notfallschutzes nicht erforder- ch machen. Dies gilt auch für die nach § 7 Strahlenschutzverord- ung, StrlSchV, vom Land genehmigten Zwischenlager, alle 1 bis 7 im ZLN. Zusätzliche sicherheitstechnische Nachrüstungen sind ach Kenntnis der Bundesregierung zurzeit weder be- chlossen noch konkret geplant. 11606 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage des Abgeordneten Klaus Hagemann (SPD) (Drucksa- che 17/5321, Frage 43): Auf welche Größenordnung beziffert die Bundesregierung bei dem geplanten „Haus der Zukunft“ anlässlich der Kosten- schätzungen von 11 Millionen bis 13 Millionen Euro pro Jahr die Gesamtkosten dieses Vorhabens auf die Vertragslänge bzw. über den gesamten Lebenszyklus, die erwartete, jährli- che Besucherzahl im Hinblick auf die bislang in einer ersten Machbarkeitsstudie prognostizierte Zahl von 180 000 bis 200 000 Besuchern, die sich daraus ergebenden Kapital- und Betriebskosten pro Besucher, und wo gibt es in den Bundes- ländern oder innerhalb der Europäischen Union in Sachen Wissenschaftskommunikation bereits – wie jetzt von der Bun- desregierung am Berliner Kapelle-Ufer vorgesehen – ein laut „Bericht über den Planungsstand“ „zentrales und dauerhaftes Schaufenster“ der „Präsentation“ und der „Außendarstellung“ unmittelbar neben dem Bundesministeriumssitz? Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie und nach Un- terrichtung der Bundesregierung werden derzeit im Rah- men eines Erkundungsverfahrens, mit dem das Bundes- ministerium für Bildung und Forschung, BMBF, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, BImA, beauf- tragt hat, die Infrastrukturkosten überprüft und einer vor- läufigen Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen. Zu- gleich wird ein Geschäftsplan, „Business Case“, für die zu gründende Trägergesellschaft, in der neben dem Bund die Wissenschaft, die Wirtschaft und Stiftungen mitwir- ken sollen, erarbeitet. Danach werden detaillierte Anga- ben zu den Kosten bei Lebenszyklusbetrachtung mög- lich sein. Das „Haus der Zukunft“ wird ein Ort der Präsentation und des Dialogs über Wissenschaft, Forschung und Ent- wicklung. Mit diesem Ansatz wird das „Haus der Zu- kunft“ – so das Ergebnis der Machbarkeitsstudie – unter den bekannten Einrichtungen alleingestellt sein. Das HdZ wird einerseits Besucherinnen und Besuchern die- nen, die sich im Ausstellungsbereich über zukunftsorien- tierte Wissenschaft und Innovation informieren wollen. Zum anderen wird es – vor allem mit seinem Veranstal- tungsbereich – eine lebendige Plattform des Dialogs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Staat sowie Bürge- rinnen und Bürgern bieten. In Anbetracht dieser Zielset- zungen hat eine Umlage der gesamten, noch nicht er- mittelten Lebenszykluskosten auf die Zahl der Ausstel- lungsbesucher wenig Aussagekraft. Anlage 21 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage der Abgeordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 44): Welche finanziellen Mittel aus dem Bundeshaushalt erhal- ten das Regionalprogramm Politischer Dialog Westafrika der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und vergleichbare Pro- gramme anderer deutscher Stiftungen, die auf eine Vernetzung und den Dialog unter hochrangigen Militärs in Drittstaaten abzielen, und welche westafrikanischen Militärs sind nach E D n E A a V K in 2 s a g H d d d z O u tr S H re A d A s d T z ru je b P M Ü m tu Z tu T (C (D Kenntnis der Bundesregierung an diesen Dialogprogrammen beteiligt? Die Konrad-Adenauer-Stiftung erhält aus dem PL 23 Mittel für das Regionalprogramm Politischer ialog Westafrika. Das Regionalprogramm zielt auf ei- en losen Austausch der regionalen Erfahrungen mit der inbindung und Verankerung von Sicherheitskräften, rmee und Polizei, in den demokratischen Rechtsstaat b. Der Schwerpunkt liegt auf der Interaktion und der ertrauensbildung zwischen Politikern und Militärs. Seit der Initiierung der Reihe im Jahr 2005 haben fünf olloquien stattgefunden: 2005 in Cotonou/Benin, 2006 Ouagadougou/Burkina Faso, 2007 in Bamako/Mali, 008 in Niamey/Niger und 2009 in Lomé/Togo. Die Ge- amtkosten für eine Veranstaltung belaufen sich jeweils uf rund 30 000 Euro. Darin sind Anreise, Unterbrin- ung und Verpflegung, Konferenzräumlichkeiten sowie onorare für Referenten enthalten Die Kolloquien wer- en aufgrund der Bedeutung von dem jeweiligen Vertei- igungsminister eröffnet. Von den gastgebenden Län- ern nimmt jeweils der Generalstabschef teil, ebenso wei Offiziere im Range zwischen Oberstleutnant und berst aller Projektländer des PDWA. Es handelt sich m einen Dialog zwischen zivilen und militärischen Ver- etern, nicht nur zwischen militärischen Vertretern. Die übrigen Politischen Stiftungen, Hanns-Seidel- tiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, einrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, füh- n keine entsprechenden Programme durch. nlage 22 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage des bgeordneten Alexander Ulrich (DIE LINKE) (Druck- ache 17/5321, Frage 45): Was ist der Bundesregierung über die Inhalte des Regio- nalprogramms Politischer Dialog Südkaukasus, des Regional- programms Golf-Staaten, des Regionalprogramms Politischer Dialog Maghreb und des Regionalprogramms Politikdialog Asien der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. bekannt, und wel- che Unterstützung erhalten diese Programme durch die Bun- desregierung? Die Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben er politischen Stiftungen erfolgt über Kapitel 2302 itel 687 04. Die Zuwendungen werden als nicht rück- ahlbare Zuschüsse und in der Regel als Vollfinanzie- ng zur Projektförderung gewährt. Die Vorhaben (Pro- kte/Programme) werden von den Stiftungen einzeln eantragt. Dabei werden unter anderem die Oberziele, rojektziele, Standorte und Zielgruppen der geplanten aßnahmen für den jeweiligen Förderzeitraum benannt. ber den Verlauf der Vorhaben wird das BMZ im Rah- en der regelmäßigen Berichterstattung informiert. Die Dialogprogramme der Konrad-Adenauer-Stif- ngen bewegen sich in den Schwerpunktbereichen der usammenarbeit des BMZ mit den politischen Stif- ngen und befassen sich insbesondere mit folgenden hemen: Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11607 (A) ) )(B) (D – Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft – sicherheitspolitischer Dialog – Zusammenarbeit mit EU und Deutschland Regionalprogramm Politikdialog Asien – Förderung von Demokratie und Menschenrechten – Förderung der regionalen Kooperation insbesondere in Südost- und Ostasien (ASEAN + 3) – Förderung des Dialogs und Erfahrungsaustausch zwischen Asien und Deutschland bzw. der EU – Förderung der Diskussion und Abstimmung über Fragen globaler Ordnungspolitik 675 000 Euro Anlage 23 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage der Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 46): In welcher Höhe betreffen die Aufwendungen für Stiftun- gen im Einzelplan 04 den Geschäftsbereich des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien? Der Bundeshaushalt 2011 sieht im Einzelplan 04 für den Geschäftsbereich des Beauftragten der Bundesregie- rung für Kultur und Medien Sollansätze für Ausgaben an Stiftungen in Höhe von 385 136 000 Euro vor. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien bewilligt im Rahmen der Ermächtigungen im Bundeshaushalt weitere Fördermittel an Stiftungen. Die hierüber im Rahmen des Haushaltsvollzugs zu treffen- den Förderentscheidungen orientieren sich an haushalts- rechtlichen, fachlichen und kulturpolitischen Kriterien, nicht aber an der Rechtsform des Zuwendungsempfän- gers und werden daher nicht gesondert erfasst. Anlage 24 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Alexander Ulrich (DIE LINKE) (Druck- sache 17/5321, Frage 47): Welche „Verteidigungspolitiker aus Mali, Burkina Faso, Togo, Benin und der Elfenbeinküste“ waren an der Delega- tionsreise im Rahmen des Politischen Dialogs Westafrika der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. im September 2009 beteiligt, bei der auch die Führungsakademie der Bundeswehr besucht wurde, und welche vergleichbaren Veranstaltungen im Rah- men des Politischen Dialogs Westafrika der Konrad- Adenauer-Stiftung e. V. fanden bislang in Deutschland statt? Die Programmarbeit der politischen Stiftungen erfolgt unabhängig von inhaltlichen Vorgaben der Bundesregie- rungen. Die Bundesregierung wird im Rahmen der An- tragsbewilligung über die Ziele und Leitlinien sowie Formate der politischen Stiftungsarbeit in Kenntnis ge- setzt und kann bei Vorliegen außenpolitischer Bedenken diese entsprechend kommentieren. Für den Bereich des politischen Dialogs Westafrika der Konrad-Adenauer- Inha Regionalprogramm Politischer Dialog Südkaukasus – Förderung der politischen Mitte in Georgien, Armen – Medienarbeit – soziale und ökologische M – Friedensförderung – regionaler Dialog Regionalprogramm Golf-Staaten – demokratische und rechtss – Zivilgesellschaft (Medien – intra- und interreligiöser A – Grundlagen der Sozialen M – sicherheitspolitischer Dial – Zusammenarbeit mit EU u Regionalprogramm politischer Dialog Maghreb – demokratische und rechtss – Zivilgesellschaft (Medien – intra- und interreligiöser A (C lte/Ziele Mittel 2010 Zusammenarbeit mit Parteien der ien und Aserbaidschan arktwirtschaft 450 000 Euro taatliche Prinzipien , NRO’s) ustausch arktwirtschaft og nd Deutschland 82 000 Euro taatliche Prinzipien , NRO’s) ustausch 343 000 Euro 11608 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Stiftung wurden der Bundesregierung die folgenden fünf Oberziele vorgelegt: 1. Politischen Pluralismus und demokratischen Rechts- staat konsolidieren 2. Demokratische und rechtsstaatliche Institutionen auf Grundlage des Subsidiaritätsprinzips stärken 3. Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen in ih- rer Rolle als gesellschaftliche Wächter-, Mediations- und Gestaltungskräfte 4. Stärkung von Institutionen und Akteure mit ord- nungspolitischer Leitfunktion für die Soziale Markt- wirtschaft 5. Stärkung von Politik und Gesellschaft in Afrika für nachhaltige Stabilität und Entwicklung in der Region Hinsichtlich dieser Oberziele waren keine außenpoli- tischen Bedenken gegeben. Nach Angaben der Konrad-Adenauer-Stiftung haben an dem Besucherprogramm 2009 die Präsidenten der Verteidigungsausschüsse der Parlamente der Projektlän- der Mali, Côte d’Ivoire, Togo, Burkina Faso und Benin teilgenommen. Niger war nicht vertreten, da zu dem Zeitpunkt aufgrund des Militärputsches das Parlament aufgelöst war. Der Ausschusspräsident aus Côte d’Ivoire gehörte der Regierungspartei Gbagbos, der Front Popu- laire Ivoirien, FPI, an. Im Einzelnen haben teilgenommen: Herr Venance Lubin Gnigla, Bénin, Präsident des par- lamentarischen Verteidigungs- und Sicherheitsausschus- ses, Frau Larba Cécile Naba Ouoba, Burkina Faso, Vor- sitzende der Kommission, Präsidentin des parlamentarischen Ausschusses für Außenbeziehungen, Verteidigung und Sicherheit, Herr Laurent Akoun, Côte d’Ivoire, Präsident der parlamentarischen Kommission für Verteidigung und Sicherheit, Herr Abdou Abdoulaye Sidibe, Mali, Präsident des parlamentarischen Verteidi- gungs- und Sicherheitsausschusses, Herr Singo Ayitou, Togo, Präsident des parlamentarischen Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses, Herr Mathias Gbetoho, Bé- nin, Koordinator für Fortbildungsmaßnahmen der Mit- glieder der parlamentarischen Verteidigungs- und Si- cherheitsausschüsse und der Armee. Anlage 25 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE) (Druck- sache 17/5321, Fragen 49 und 50): Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über die hu- manitäre Lage in Abidjan, und welche Gründe sind ihr dafür bekannt, dass nach Medienberichten in den vergangenen Ta- gen bis zu eine Million Menschen aus Abidjan geflohen sein sollen? Wie versteht die Bundesregierung den Vorschlag der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. einer „militärischen Interven- tion“, die „aber nicht notwendigerweise fremde Soldaten auf ivorischem Territorium bedeuten müsste“ in Form der „Beein- flussung“ ivorischer Militärs „durch Militärkameraden der be- Z H v v H A C z 1 lä m Z n o d B e c s n b M c d jä a U g A d A s (C (D nachbarten Länder“, wofür „das von PDWA [Politischer Dia- log Westafrika] der KAS, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., geschaffene Netzwerk der Generalstabsoffiziere westafrikani- scher frankofoner Staaten eine gute Grundlage“ böte, und welche Position hat sie bzw. nimmt sie hierzu ein? u Frage 49: Die humanitäre Lage in Côte d’Ivoire ist vor dem intergrund anhaltender Kämpfe prekär. Angesichts der olatilen Lageentwicklung gibt es keine abschließend erifzierten Zahlen zu Betroffenen. Nach Berichten der Vereinten Nationen und von ilfsorganisationen sind aufgrund der gewaltsamen useinandersetzungen bis zu eine Million Menschen in ôte d’Ivoire auf der Flucht; in und aus Abidjan soll es wischen 500 000 und 700 000 Vertriebene geben. In das Nachbarland Liberia sind bereits mehr als 00 000 Personen geflohen, auch die anderen Nachbar- nder sind in zunehmendem Maße von Flüchtlingsströ- en betroffen. u Frage 50: Die Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS, hat nach eige- en Angaben keinen derartigen Vorschlag unterbreitet der gefördert. Nach Angaben der Stiftung wurden le- iglich mögliche – theoretische – Vorteile erörtert, zum eispiel ein Übereinkommen führender Militärs über ine gemeinsame Position im Hinblick auf eine friedli- he Konfliktbeilegung, die sich aus der Tatsache, dass ich Generalstabsoffiziere aus den Projektländern auf ei- er KAS-Veranstaltung persönlich kennengelernt ha- en, ergeben könnten. Nach Angaben der KAS hat zu keinem Zeitpunkt ein itarbeiter des Politischen Dialogs Westafrika Gesprä- he oder Telefonate im Sinne der Frage geführt oder an- erweitig eine aktive Kontaktaufnahme außerhalb der hrlichen Veranstaltungen gefördert oder begünstigt. Die Bundesregierung hat von Beginn des Konfliktes n die Vermittlungsbemühungen von Afrikanischer nion und ECOWAS für eine friedliche Konfliktbeile- ung unterstützt. nlage 26 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) (Druck- ache 17/5321, Frage 51): Welche Gründe sprachen nach Einschätzung der Bundes- regierung dafür, die mit der Gemeinsamen Aktion des Rates 2009/788/GASP verhängten Sanktionen gegen Mamadouba (alias Mamadou) Toto Camara, Sékouba Konaté, Kelitigui Faro und Kabinet Komara aufzuheben, obwohl diese weiter- hin der Militärjunta unter Hauptmann Moussa Dadis Camara in Guinea, der an mehreren Bundeswehreinrichtungen ausge- bildet wurde, bevor er den Putsch in Guinea anführte, ange- hörten und hat die Bundesregierung in dieser Frage Kontakte mit dem Regionalprogramm Politischer Dialog Westafrika oder vergleichbaren Programmen deutscher Stiftungen aufge- nommen? Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11609 (A) ) )(B) Folgende Gründe sprachen für die Aufhebung der Sanktionen gegen Mamadouba unter anderem (Gemein- same Aktion des Rates 2009/788/GASP): Die EU verhängte nach dem Massaker ein Waffenem- bargo und Reisesanktionen gegen zunächst 42, Ende De- zember 2009 gegen 71 Regimeverantwortliche. Im März 2010 wurden die Reisesanktionen gegen vier Mitglieder der Junta wieder aufgehoben, die nicht zu den Hauptver- antwortlichen für das Massaker gehören und konstruktiv an der Veränderung des Regimes mitgewirkt hatten, da- runter Interimspräsident Sékouba Konaté. Die Projektländer des Regionalprogramms Politischer Dialog Westafrika, PDWA, umfassen sechs Länder: Mali, Côte d’Ivoire, Togo, Burkina Faso, Niger und Benin. Zu Militärs in Guinea haben seitens des Regionalpro- gramms PDWA zu keinem Zeitpunkt Kontakte bestan- den. Anlage 27 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen der Abgeordneten Katrin Werner (DIE LINKE) (Druck- sache 17/5321, Fragen 53 und 54): Welche Rolle hatten nach Kenntnis der Bundesregierung grenzüberschreitende Bekanntschaften und Netzwerke zwi- schen den Offizieren westafrikanischer Staaten bei den Bür- gerkriegen, die in den vergangenen 20 Jahren in der Region stattfanden und häufig grenzüberschreitenden Charakter hat- ten, und wie bewertet die Bundesregierung vor diesem Hinter- grund die Schaffung eines Netzwerks der Generalstabsoffi- ziere westafrikanischer frankofoner Staaten durch die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.? Welche Informationen hat die Bundesregierung über die in ivorischen Medien verbreiteten Meldungen, wonach die fran- zösischen Soldaten der Operation Licorne für die Ouattara na- hestehenden Kräfte der FRCI (Forces républicaines de Côte d‘Ivoire) militärische Hilfe in Form von Waffen und logisti- scher Unterstützung leisten, und hält sie dieses Verhalten der französischen Regierung durch die UN-Resolution 1975 ge- deckt? Zu Frage 53: Nach eigenen Angaben der Konrad-Adenauer-Stif- tung zielt das Regionalprogramm Politischer Dialog Westafrika, PDWA, auf einen losen Austausch bezüglich regionaler Erfahrungen mit der Einbindung und Veran- kerung von Sicherheitskräften, Armee und Polizei, in ei- nen demokratischen Rechtsstaat. Der Schwerpunkt liegt auf der Interaktion und Vertrauensbildung zwischen Politikern und Militärs. Ziel ist nicht die Schaffung eines grenzüberschreiten- den Netzwerks westafrikanischer Militärs, sondern die Heranführung von Führungsverantwortlichen aus der Region an die Prinzipien des demokratischen Rechts- staates. Zu Frage 54: In Nacht vom 4. auf den 5. April 2011 gab es einen Angriff auf Widerstandspunkte von Gbagbo-Kräften durch Kräfte der VN-Mission UNOCI, unterstützt durch fr W k M lu d u s z G n c n v n s te A d A s W D d K Ü v s D n e le d ih li h d ri u „ ru d h c (C (D anzösisches Militär vor Ort, mit dem Ziel, schwere affen auszuschalten, da diese Opfer in der Zivilbevöl- erung anrichten. Dieser Angriff erfolgte konform mit dem UNOCI- andat, unter anderem Art. 6 VN-Sicherheitsratsreso- tion 1975 vom 30. März 2011: [Dort heißt es] Anwen- ung aller notwendigen Mittel um die Bevölkerung vor nmittelbarer Gewalt zu schützen, einschließlich Aus- chaltung schwerer Waffen. Das Mandat sieht auch die Unterstützung durch fran- ösisches Militär für UNOCI bei Bedarf vor. Der VN- eneralsekretär hat betont, dass hierdurch keine Partei- ahme erfolge. Die am 30. März 2011 einstimmig abgestimmte Si- herheitsratsresolution 1975 enthält außerdem Sanktio- en gegen fünf Personen, unter anderem Gbagbo, und erweist auf eine mögliche Zuständigkeit der Internatio- alen Strafgerichtshofs, IStGH. Darüber hinaus soll die Operation LICORNE franzö- ische Staatsangehörige sowie Bürger anderer EU-Staa- n in Côte d’Ivoire schützen. nlage 28 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen der bgeordneten Erika Steinbach (CDU/CSU) (Druck- ache 17/5321, Fragen 55 und 56): Welche Kenntnis hat die Bundesregierung zu den soge- nannten Rollkommandos der kubanischen Regierung, die für Straßenterror, Überfälle in den Wohnungen ihrer Opfer bis hin zu Entführungen verantwortlich sein sollen? Welche Kenntnis hat die Bundesregierung zu den Opfern dieser „Rollkommandos“? In Kuba gibt es keine sogenannten Rollkommandos. as es in Kuba gibt, sind sogenannte Actos de Repudio. iese bestehen aus staatlich organisierten Gegen- emonstrationen zur Störung oder Verhinderung von undgebungen kubanischer Dissidenten, wobei oft eine berzahl von Gegendemonstranten auch unter Einsatz on Körperkontakt, vereinzelten Schlägen und ein- chüchternden und beleidigenden Äußerungen gegen die issidenten vorgehen. In Einzelfällen ist es dabei auch och in jüngster Zeit zu ernsthaften Verletzungen, Blut- rgüsse als Folge von Schlägen, gekommen. Diese Form der Demonstrationsunterbindung wurde tztmals am 18. und 19. März 2011 angewandt, als sich ie Menschenrechtsorganisation „Damen in Weiß“ und re Anhänger zum 8. Jahrestag des „Schwarzen Früh- ngs“ versammeln wollten. Die kubanische Regierung atte circa 200 überwiegend junge Menschen, Studenten er Universität von Havanna, zum Wohnhaus der Führe- n der „Damen in Weiß“, Frau Laura Pollan, beordert, m deren Kundgebung zu verhindern. Durch diesen Acto de Repudio“ gelang es der kubanischen Regie- ng, die Anhänger der „Damen in Weiß“ am Verlassen es Hauses zu hindern. Zusätzlich wurde um das Wohn- aus herum ein Straßenfest mit Musik aus Großlautspre- hern inszeniert. 11610 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 29 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der Abgeordneten Ute Kumpf (SPD) (Drucksache 17/5321, Frage 57): In welcher Höhe betreffen die Aufwendungen für Stiftungen im Einzelplan 05 die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik? Der Haushalt des Auswärtigen Amts sieht im Kapi- tel 0504 für insgesamt acht Stiftungen Mittel in Höhe von 43,877 Millionen Euro vor. Anlage 30 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 58): Warum hat die Bundesregierung trotz der evidenten Eilbe- dürftigkeit nicht zügiger national sowie in der EU veranlasst, dass – wie etwa die Schweiz binnen Stunden – Vermögen nordafrikanischer Potentaten schneller eingefroren wurden als real geschehen – beginnend erst über zwei Wochen nach Auf- standsbeginn gegen Muammar al-Gaddafi in Libyen; mehr als drei Wochen nach Rücktritt des marokkanischen Ex-Präsiden- ten Ben Ali; fünf Wochen nach Rücktritt des ägyptischen Ex- Präsidenten Husni Mubarak; vergleiche ARD-Report Mainz, 31. März 2011 –, und wie viel des ursprünglich vorhandenen Vermögens konnten die genannten Despoten bzw. deren Hel- fer in Europa in der Zwischenzeit noch zum eigenen Nutzen dem Einfrieren entziehen? Die Bundesregierung hat sich als erster Mitgliedstaat in der EU mit großer Beharrlichkeit und sehr frühzeitig für Finanzsanktionen gegen alle genannten Personen eingesetzt und konkrete Vorschläge für Reisesperren und Vermögenseinfrierungen unterbreitet. Ich verhehle nicht, dass sich auch die Bundesregierung rascheres und noch schärferes Handeln durch die EU gewünscht hätte. Sank- tionen der EU erfordern jedoch Beschlüsse des Rates, die einstimmig getroffen werden müssen. Das bremst die Möglichkeiten sehr schnellen Handelns, wie es die Schweiz löblicherweise demonstriert hat. Im Bereich von Wirtschafts- und Finanzsanktionen setzt das Europarecht nationalen Maßnahmen enge Grenzen. Nationale Sanktionsmaßnahmen sind aus Sicht der Bundesregierung nur im Vorgriff auf beabsichtigte Maßnahmen der EU zulässig. Die Bundesregierung hat in dem Augenblick, in denen sich ein Konsens in der EU abzeichnete und Gefahr im Verzug war, solche Vorgriffs- maßnahmen erlassen. Der Bundesregierung ist nicht bekannt, ob und gege- benenfalls wie viel Vermögen in der Zwischenzeit trans- feriert wurde. In Fällen, in denen sich Verdachts- momente in dieser Hinsicht in Deutschland zeigten, hat sie solche Transfers unterbunden. Anlage 31 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN Drucksache 17/5321, Frage 59): o g B in R p U d s fi v ü in s re S u M A O a J b z h g A d d G g s a d ü z M in fo (C (D Wie viele der 50 Millionen Euro, die Deutschland für den Reintegrationsprozess von Talibankämpfern in Afghanistan, Afghan Peace and Reintegration Plan, 2010 versprochen hatte, wurden ausgezahlt – bitte aufgeschlüsselt nach Empfän- ger, Projekt und Maßnahme –, und in welcher Form überprüft die Bundesregierung ihren Beitrag zu diesem Reintegrations- programm? Bislang hat Deutschland das Friedens- und Reintegrati- nsprogramm – Afghan Peace and Reintegration Pro- ramme, APRP – der afghanischen Regierung mit einem eitrag von 10 Millionen Euro unterstützt. Der Beitrag von sgesamt 50 Millionen Euro ist auf fünf Jahre angelegt. Der deutsche Beitrag geht nicht an die afghanische egierung direkt, sondern wird über das Entwicklungs- rogramm der Vereinten Nationen, UNDP, umgesetzt. NDP ist verpflichtet, die ordnungsgemäße Verwen- ung der Mittel in ihren jährlichen Berichten nachzuwei- en, Audits zu unternehmen sowie Berichte über die nanzierten Aktivitäten zu liefern. Zudem wird die internationale Gemeinschaft in Kabul om Leiter des APRP, Minister Stanekzai, regelmäßig ber die Fortschritte bei der Umsetzung des Programms formiert. Der Unterrichtung der Geber und der Ab- timmung der strategischen Prioritäten dient auch ein gelmäßig tagendes „Special Peace and Reintegration ub-Committee“ des Gemeinsamen Koordinierungs- nd Überwachungsgremiums – Joint Coordination and onitoring Board, JCMB. Entscheidungen über die Vergabe von Mitteln im PRP bedürfen zudem der Zustimmung des „Financial versight Committe“, FOC, dem auf Rotationsbasis uch zwei Geber angehören, derzeit Großbritannien und apan. Da verschiedene Geber in das UNDP-Programm ein- ezahlen, ist eine direkte Zuordnung der deutschen Mittel u den einzelnen Projektaktivitäten, die von UNDP inner- alb des afghanischen Friedens- und Reintegrationspro- ramms umgesetzt werden, nicht immer möglich. nlage 32 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage es Abgeordneten Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 60): Welche Position vertritt die Bundesregierung im Europäi- schen Rat bezüglich der für Juni 2011 angestrebten Neufas- sung der FRONTEX-Verordnung, Ratsdok. 6898/10, und in welcher Form wird der Deutsche Bundestag in die Aushand- lung dieser Neufassung einbezogen? Die Bundesregierung unterstützt die Schlussfolgerun- en des Europäischen Rates, die einen umfassenden An- atz zu allen Migrationsthemen im Hinblick auf Nord- frika verfolgen. In diesem Zusammenhang unterstützt ie Bundesregierung auch das Ziel, eine rasche Einigung ber die Neufassung der FRONTEX-Verordnung zu er- ielen. Dabei gilt es, die originäre Verantwortlichkeit der itgliedstaaten für den Schutz der Außengrenzen nicht frage zu stellen. Die Einbeziehung des Bundestages er- lgt in dem dafür vorgesehenen und üblichen Verfahren. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11611 (A) ) )(B) Anlage 33 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage des Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 61): Wie bewertet die Bundesregierung den Bericht des Nach- richtenmagazins Der Spiegel vom 31. März 2011, wonach laut einem EU-Kommissionspapier US-Behörden Daten europäi- scher Banken – SWIFT bzw. TFTP – ohne Anlass und auf Vorrat speichern, was unter anderem gegen Art. 4 des SWIFT-Abkom- mens verstößt und laut Spiegel auch von der EU-Kommission beanstandet wird, und wie kommt die Bundesregierung zu ihrer in der Antwort auf die Kleine Anfrage 17/5133 vorgetragenen Haltung, parlamentarische Kontrollrechte bezüglich des TFTP- Abkommens seien nicht eingeschränkt, obschon Fragen von Datenschutzbeauftragten immer noch nicht von der Bundesre- gierung beantwortet wurden sowie die Bundesregierung diese selbst zur Beantwortung an die EU-Kommission weiterleiten musste und ein monatelanger Selbstversuch des Europaabge- ordneten Alexander Alvaro zeigte, dass deutsche Behörden nicht in der Lage sind, Auskunft zu geben, ob und welche Da- ten verarbeitet werden und ein TFTP-Datentausch zwischen US-Behörden und EUROPOL häufig auf „mündlichen Infor- mationen“ beruht, über die also keine Vermerke angelegt wer- den und die dementsprechend nicht abfragbar sind? Die Bundesregierung unterstützt die von der Europäi- schen Kommission in ihrem am 17. März 2011 veröffent- lichten Evaluierungsbericht über die Umsetzung des Tri- vial File Transfer Protocol-Abkommens, TFTP, gemachten Verbesserungsvorschläge und regt deren zügige Umset- zung an. Dies gilt insbesondere für die Empfehlungen, künftig alle die US-Ersuchen begründenden Informationen in Papierform einzureichen und die Auskünfte zu den Da- tenschutzmöglichkeiten für EU-Bürger in den USA auf der US-Treasury-Homepage zu verbessern. Die Bundesregierung ist überdies der Ansicht, dass es Aufgabe der Kommission ist, in Zusammenarbeit mit den USA Lösungen für mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Abkommens zu finden. Vertragspar- tei des Abkommens ist die EU, Deutschland ist nicht un- mittelbare Vertragspartei. Die Bundesregierung hat die Fragen des Bundes- beauftragten für den Datenschutz und die Informations- sicherheit an die Europäische Kommission weitergeleitet. Die Europäische Kommission hat der Bundesregierung mitgeteilt, dass sie die Fragen schriftlich beantworten wird. Anlage 34 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage des Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 62): Gibt es für die Bundesregierung angesichts ihres verfas- sungsrechtlichen Schutzauftrages für die Grundrechte der Bundesbürger sowie angesichts der zahlreichen erheblichen, nunmehr offiziell belegten, kumulativ vorliegenden Verstöße gegen Bestimmungen des SWIFT-Abkommens – Spiegel Online vom 31. März 2011 – wie zum Beispiel die mangelnde inhaltliche Eingrenzung der Anfragen seitens der USA, die mangelnde Schriftlichkeit der Anfragen, die fehlende Doku- mentation der Zugriffe durch die USA, die fehlende Möglich- keit der Prüfung des Nutzens der Datenübermittlungen, die anhaltende, zumindest teilweise Erstreckung auch auf inner- europäische Finanztransaktionsdaten, aber auch das Leerlau- fen des Auskunftsanspruches – Spiegel Online vom 16. März 2011 – eine Grenze der Zulässigkeit des weiteren Festhaltens sc li F V z k n D d A d d te m A d g s Z tu 1 s R s d z d in m d ru ri v ru z Z d z c k a M ru (C (D am SWIFT-Abkommen, und nach welchen Kriterien bemisst sich aus Sicht der Bundesregierung diese Grenze? Die Bundesregierung unterstützt die von der Europäi- hen Kommission in ihrem am 17. März 2011 veröffent- chten Evaluierungsbericht über die Umsetzung des Trivial ile Transfer Protocol-Abkommens, TFTP, gemachten erbesserungsvorschläge und regt deren zügige Umset- ung an. Dies gilt insbesondere für die Empfehlungen, ünftig alle die US-Ersuchen begründenden Informatio- en in Papierform einzureichen und die Auskünfte zu den atenschutzmöglichkeiten für EU-Bürger in den USA auf er US-Treasury-Homepage zu verbessern. Die Bundesregierung ist überdies der Ansicht, dass es ufgabe der Kommission ist, in Zusammenarbeit mit en USA Lösungen für mögliche Schwierigkeiten bei er Umsetzung des Abkommens zu finden. Vertragspar- i des Abkommens ist die EU, Deutschland ist nicht un- ittelbare Vertragspartei. nlage 35 Antwort es Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Fra- en der Abgeordneten Christel Humme (SPD) (Druck- ache 17/5321, Fragen 65 und 66): Über welche Erkenntnisse verfügt die Bundesregierung hinsichtlich einer angemessenen Vertretung von Frauen in Entscheidungsgremien von Stiftungen, in denen über die Ver- gabe von Stiftungsmitteln entschieden wird? Inwiefern werden die Ergebnisse der Förderung von Stif- tungen im Hinblick auf eine geschlechtergerechte Teilhabe von Frauen und Männern evaluiert – bitte mit Begründung? u Frage 65: Nach Angaben des Bundesverbandes Deutsche Stif- ngen existierten zum 31. Dezember 2010 allein 8 162 Stiftungen des bürgerlichen Rechts. Daneben be- teht eine große Anzahl von Stiftungen öffentlichen echts. Die Bundesregierung verfügt über keine statisti- chen Erkenntnisse über die Besetzung von Entschei- ungsgremien dieser Stiftungen. Im Einflussbereich des Bundes sind bei der Beset- ung von Gremien die Vorschriften des Gesetzes über ie Berufung und Entsendung von Frauen und Männern Gremien im Einflussbereich des Bundes, Bundesgre- ienbesetzungsgesetz – BGremBG – zu beachten. Über ie Anwendung dieses Gesetzes legt die Bundesregie- ng dem Deutschen Bundestag in jeder Legislaturpe- ode einen Bericht über die Anwendung dieses Gesetzes or – zuletzt Fünfter Gremienbericht der Bundesregie- ng zum Bundesgremienbesetzungsgesetz vom 16. De- ember 2010, Bundestagsdrucksache 17/4308 (neu). u Frage 66: Die Verwendung der Stiftungsmittel muss sich nach em jeweiligen Stiftungszweck richten. Über die sat- ungsgemäße Verwendung der Mittel haben die entspre- henden Stiftungsgremien zu befinden. Generelle Er- enntnisse darüber, inwiefern Evaluation im Hinblick uf eine geschlechtergerechte Teilhabe von Frauen und ännern dabei eine Rolle spielt, liegen der Bundesregie- ng nicht vor. 11612 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) stellbaren – Auswertung erscheint unter Informationsge- sichtspunkten nicht zweckmäßig; daher beschränke ich mich in meiner Antwort auf eine aggregierte Darstellung und verweise im Einzelnen auf eine schriftliche Über- sicht, die ich Ihnen nach der Fragestunde zuleiten werde. Aufgrund der Enge des für diese Arbeiten und Auswer- tungen zur Verfügung stehenden Zeitfensters konnten im Übrigen nicht von allen Bundesressorts belastbare Daten geliefert werden, sodass die ermittelten Daten unter die- sem ausdrücklichen Vorbehalt mitgeteilt werden müssen. Z im g Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt 05 Auswärtiges Amt 06 BM des Innern 07 BM der Justiz 09 BM für Wirtschaft und Technologie 10 BM für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrauchersc 12 BM für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 14 BM der Verteidigung 15 BM für Gesundheit 17 BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 23 BM für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick 30 BM für Bildung und Forschung 60 Allgemeine Finanzverwaltung Gesamthaushalt (D das laufende Haushaltsjahr 2011 vorgesehen (bitte Auflistung nach Einzelplänen)? Für welche konkreten Vorhaben sind Aufwendungen für Stiftungen für das laufende Haushaltsjahr 2011 eingestellt (bitte Auflistung nach Einzelplänen)? u Frage 70: Für das Haushaltsjahr 2011 sieht der Bundeshaushalt Soll folgende finanziellen Aufwendungen für Stiftun- en vor: Aufwendungen für Stiftun- gen 2011 in 1 000 Euro 396 148 65 856 128 308 10 060 16 286 hutz 27 205 2 750 75 48 076 127 342 lung 32 714 861 509 7 500 1 723 829 (CAnlage 36 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Fra- gen der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) (Drucksa- che 17/5321, Fragen 68 und 69): Wie hoch ist die Summe der Gelder, die der Bund in den Haushaltsjahren 2008, 2009 und 2010 privatrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Stiftungen zukommen ließ (bitte Auf- gliederung nach Ressorts und Stiftungsrechtsform)? Für welche konkreten Zwecke und Aufgaben wurden in den Haushaltsjahren 2008, 2009 und 2010 finanzielle Mittel für Stiftungen zur Verfügung gestellt (bitte Auflistung ent- sprechend den einzelnen Ressorts)? Zu Frage 68: Da eine Beantwortung der Frage über eine Daten- bankauswertung mangels abgrenzbarer Auswertungskri- terien nicht möglich war, mussten die erbetenen Infor- mationen im Wege einer umfassenden Ressortabfrage ermittelt werden. Die Fragestellung bezieht sich auf drei Haushaltsjahre, alle Bundesministerien und die in den Einzelplänen jeweils einschlägigen Ausgabeermächti- gungen. Eine mündliche Wiedergabe dieser – wegen der Anzahl der Daten nur in einer Tabelle übersichtlich dar- Im Haushaltsjahr 2008 hat die Bundesregierung da- nach für privatrechtlich organisierte Stiftungen rund 638 Millionen Euro, für öffentlich-rechtlich organisierte rund 812 Millionen Euro, im Jahr 2009 jeweils 715 Mil- lionen Euro bzw. 862 Millionen Euro sowie im Jahr 2010 767 Millionen Euro bzw. 930 Millionen Euro ver- ausgabt. Zu Frage 69: Die vom Haushaltsgesetzgeber damit verfolgten Zwe- cke und Aufgaben ergeben sich aus der bei Frage 68 an- gekündigten Übersicht und den dort zu entnehmenden Zweckbestimmungen der Ausgabeermächtigungen der Haushaltspläne. So weit mehrere Stiftungen aus einer Haushaltsstelle finanziert werden, werden diese in der Regel in den entsprechenden Erläuterungen des Haus- haltsplans aufgeführt. Anlage 37 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Fra- gen des Abgeordneten Rene Röspel (SPD) (Drucksache 17/5321, Fragen 70 und 71): Welche finanziellen Aufwendungen für Stiftungen sind für Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11613 (A) ) )(B) Zu Frage 71: Die Fragestellung bezieht sich auf sämtliche Bundes- ministerien und die in den Einzelplänen jeweils einschlä- gigen Ausgabeermächtigungen. Eine mündliche Wieder- gabe dieser – wegen der Anzahl der Daten nur in einer Tabelle übersichtlich darstellbaren – Auswertung er- scheint unter Informationsgesichtspunkten nicht zweck- mäßig; daher verweise ich im Einzelnen auf die bereits in meiner Antwort zu mündlicher Frage der Abgeordne- ten Burchardt Nummer 68 angesprochene schriftliche Übersicht, die die entsprechenden Informationen be- inhaltet. Die schriftliche Übersicht leite ich Ihnen auch gerne zu. Anlage 38 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Fra- gen des Abgeordneten Hans-Joachim Hacker (SPD) (Drucksache 17/5321, Fragen 72 und 73): Wie positioniert sich die Bundesregierung zu einer Verlän- gerung der bis 31. Dezember 2011 befristeten Reduzierung der Umsatzsteuer für die Fahrgastschifffahrt? Welche Steuersätze bringen die europäischen Nachbarlän- der für die Fahrgastschifffahrt in Ansatz, und welche Gesprä- che führte die Bundesregierung mit dem Ziel einer Harmoni- sierung der Besteuerung der Fahrgastschifffahrt in Europa? Zu Frage 72: Die Bundesregierung hat sich in dieser Frage noch nicht positioniert. Zu Frage 73: Nach den der Bundesregierung vorliegenden, auf einer Unterlage der Europäischen Kommission beruhen- den Informationen wenden die europäischen Nach- barländer folgende Umsatzsteuersätze für die Personen- beförderung mit Schiffen an: Die Bundesregierung führte keine Gespräche mit dem Ziel der weiteren Harmonisierung dieser Steuersätze. A d d (D e S K g s fü K B d v 1 A d F 1 g ti tu e u lo d s re s g 2 5 Land Steuersatz Belgien 6 Prozent Tschechien 10 Prozent (für regulären Transport) 20 Prozent Dänemark Steuerbefreiung Frankreich 5,5 Prozent Luxemburg 3 Prozent Niederlande 6 Prozent Österreich 10 Prozent Polen 8 Prozent (C (D nlage 39 Antwort es Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage er Abgeordneten Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) rucksache 17/5321, Frage 76): Stimmt die Mitteilung des Bundes der Steuerzahler, wo- nach in Kürze mit der Veröffentlichung eines Verwaltungs- schreibens zur sogenannten 0,03-Prozent-Regelung durch das BMF zu rechnen sei, und wird das BMF in diesem die bereits mehrfach bestätigte Rechtsprechung – vergleiche zum Bei- spiel Bundesfinanzhof, Urteile vom 22. September 2010, VI R 54/09, VI R 55/09 und VI R 57/09 – für allgemeingültig erklären, wonach der geldwerte Vorteil für die Nutzung eines Dienstwagens für die Fahrten zwischen Wohnung und regel- mäßiger Arbeitsstätte einen Korrekturposten zum Werbungs- kostenabzug darstellt und daher nur insoweit zur Anwendung kommen kann, wie der Arbeitnehmer den Dienstwagen auch tatsächlich für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte genutzt hat, sodass die Schreiben vom 23. Oktober 2008, BStBl I Seite 961, und vom 12. März 2009, BStBl I Seite 500, nicht mehr anzuwenden sind? Der BFH hat in den Urteilen vom 22. September 2010 ntschieden, dass die Zuschlagsregelung des § 8 Abs. 2 atz 3 EStG für die Überlassung eines betrieblichen raftfahrzeugs für Fahrten zwischen Wohnung und re- elmäßiger Arbeitsstätte nur zur Anwendung kommt, oweit der Arbeitnehmer den Dienstwagen tatsächlich r diese Fahrten benutzt. Diese BFH-Urteile werden in ürze im Bundessteuerblatt Teil II mit begleitendem MF-Schreiben vom 1. April 2011 zu deren Anwen- ung veröffentlicht. Die Nichtanwendungsschreiben om 23. Oktober 2008, BStBl I Seite 961, und vom 2. März 2009, BStBl I Seite 500, werden aufgehoben. nlage 40 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die rage der Abgeordneten Ute Kumpf (SPD) (Drucksache 7/5321, Frage 77): In welcher Höhe betreffen die Aufwendungen für Stiftun- gen im Einzelplan 09 den Bereich der Kreativwirtschaft? Die Aufwendungen der Bundesregierung für Stiftun- en im Epl 09 – zum Beispiel auf dem Wege der institu- onellen Förderung – betreffen nicht die Initiative Kul- r- und Kreativwirtschaft. Allerdings war die Stiftung Preußischer Kulturbesitz iner der Zuwendungsempfänger der Initiative Kultur- nd Kreativwirtschaft, und zwar für das Projekt „Deve- pment Unit Marketing, Fundraising“. Hauptbestandteil es Projektes war die Entwicklung eines Corporate De- ign – Markenentwicklung, internationale Marken- cherche und Markenanmeldung – und der Aufbau eines trategischen Fundraising für die Stiftung. Der Bewilli- ungszeitraum ging vom 9. Juli 2009 bis zum 28. Februar 011. Die Zuwendungssumme belief sich auf insgesamt 91 000 Euro. 11614 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 41 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die Fra- gen des Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) (Drucksache 17/5321, Fragen 78 und 79): Wann wird die Bundesregierung – wie in ihrem Energie- konzept beschlossen – ein KfW-Sonderprogramm zur Absi- cherung der Finanzierung von Windparkprojekten, -schiffen und -infrastrukturen umsetzen, und welche Fördermöglichkei- ten und -konditionen wird es geben? Hat die Bundesregierung Hinweise darauf, dass die Stel- lung von Anträgen auf Bürgschaften für geplante Windpark- projekte erfolgen wird bzw. erfolgt ist, geplant ist oder vorbe- reitet wird, und wenn ja, welche Entscheidungen der Bundesregierung sind getroffen bzw. in Aussicht gestellt? Zu Frage 78: Trotz garantierter EEG-Einspeisevergütung ist es für bauwillige Projektgesellschaften kaum möglich, die Finan- zierung von Offshore-Windparks mit einem Finanzie- rungsvolumen von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro pro Wind- park am Kapitalmarkt darzustellen. Auch gemischte Bundes- und Landesbürgschaften haben sich als kaum realisierbares Instrument erwiesen. Deshalb sieht das Energiekonzept der Bundesregierung ein KfW-Sonder- programm „Offshore-Windenergie“ mit einem Kreditvo- lumen von insgesamt 5 Milliarden Euro für die ersten zehn Projekte vor. Eine Förderung für den Bau von Spe- zialschiffen oder von Infrastruktur ist mit dem Sonder- programm nicht vorgesehen. Allerdings sind vom durch diverse Maßnahmen geförderten Ausbau der Offshore- Windenergie auch Impulse für den Spezialschiffbau so- wie den notwendigen Infrastrukturausbau zu erwarten. Die KfW hat einen Programmentwurf vorgelegt, der die inhaltlichen und verfahrensrechtlichen Eckpunkte der Projektfinanzierung darlegt. Die Eckpunkte sind weitge- hend mit den beteiligten Ressorts, BMWi, BMU, BMF, abgestimmt. Mit einem baldigen Programmstart ist zu rechnen. Zu Frage 79: Der Bundesregierung ist bekannt, dass innerhalb der Branche über Bürgschaften für Offshore-Windparks dis- kutiert wird. Bisher wurden aber keine entsprechenden Anträge gestellt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass dies erfolgen wird. Anlage 42 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die Fra- gen des Abgeordneten Sebastian Edathy (SPD) (Druck- sache 17/5321, Fragen 80 und 81): Hat sich der Bundesminister für Wirtschaft und Technolo- gie, Rainer Brüderle, am 24. März 2011 im Deutschen Bun- destag wahrheitsgemäß geäußert, als er ausführte, es seien in einem Gesprächsprotokoll über eine Zusammenkunft mit Ver- tretern des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. „meine Ausführungen falsch wiedergegeben worden“? Was an dem folgenden Protokollauszug des Bundesver- bandes der Deutschen Industrie e. V., Quelle: Süddeutsche Zeitung, ist unrichtig – bzw. wie hat sich der Bundesminister Z B n s 2 e k b Z S B ru B P re v e w d re V B re s d m s d 2 m ta A d F N F le (C (D für Wirtschaft und Technologie stattdessen in der Zusammen- kunft geäußert –: „Herr Dr. Keitel machte darauf aufmerksam, dass derzeit eine Meldung über die Ticker laufe, wonach die Bundesregierung am Nachmittag ein Moratorium der Lauf- zeitverlängerung für Kernkraftwerke bekannt geben wolle. Der Minister bestätigte dies und wies erläuternd darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht im- mer rational seien“? u Frage 80: In der Frage wird die Einlassung von Bundesminister rüderle am 24. März 2011 im Deutschen Bundestag icht korrekt wiedergegeben. An die Adresse der Oppo- ition gerichtet erklärte Bundesminister Brüderle am 4. März 2011 im Deutschen Bundestag: „Sie haben aus inem Protokoll zitiert, zu dem der BDI inzwischen er- lärt hat, dass meine Ausführungen falsch wiedergege- en worden sind.“ u Frage 81: Nach dem Reaktorunfall in Fukushima ist eine neue ituation eingetreten. Vor diesem Hintergrund hat die undesregierung ein Moratorium der Laufzeitverlänge- ng für Kernkraftwerke beschlossen. Bundesminister rüderle hat von Anfang an um Verständnis für diese olitik geworben. So hat Bundesminister Brüderle be- its am Vormittag des 14. März 2011 gegenüber Presse- ertretern darauf hingewiesen, dass „sich eine neue Lage rgeben“ habe. Am frühen Nachmittag desselben Tages arb er auch vor Vertretern des Bundesverbandes der eutschen Industrie für diese Energiepolitik der Bundes- gierung. Er verwies dabei gleichzeitig auf die Aspekte ersorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie. undesminister Brüderle hat diese Haltung der Bundes- gierung auch in der Folge konsequent weiter vertreten, o zum Beispiel auf der Sitzung der Bundeskanzlerin, es Bundeswirtschafts- und des Bundesumweltministers it den Ministerpräsidenten der Bundesländer, in denen ich Kernkraftwerke befinden, am 15. März 2011, auf em Treffen auf Einladung der Bundeskanzlerin am 2. März 2011, auf dem die Einsetzung einer Ethikkom- ission beschlossen wurde, oder im Deutschen Bundes- g am 24. März 2011. nlage 43 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die rage des Abgeordneten Hans-Joachim Fell (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, rage 82): Welche unabhängigen Schätzungen – Studien und Ver- gleichbares – liegen der Bundesregierung vor, die Auskunft darüber geben, wie hoch die Stilllegungs- und Entsorgungs- rückstellungen für Atomanlagen sein müssten, um die zu er- wartenden Kosten abdecken zu können, und für den Fall, dass der Bundesregierung keine solchen unabhängigen Schätzun- gen vorliegen, wie will die Bundesregierung prüfen, ob die Betreiber von Atomanlagen ihrer gesetzlichen Pflicht nach- kommen, ausreichend Rückstellungen vorzuhalten? Die Bildung von Rückstellungen für die aus der Still- gung von Kernkraftwerken und der Pflicht zur Entsor- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11615 (A) ) )(B) gung radioaktiver Abfälle resultierenden Verpflichtun- gen setzt zunächst eine Schätzung der Kosten für die Stilllegung und die verschiedenen Entsorgungsschritte voraus. Diese Kostenschätzung erfolgt durch die Betrei- ber der Kernkraftwerke, die diese Kosten tragen müssen. Auf der Grundlage der Kostenschätzung müssen die Be- treiber der Anlagen dann Rückstellungen für ihre in der Zukunft zu erfüllenden finanziellen Verpflichtungen bil- den. Die korrekte Bildung von Rückstellungen wird re- gelmäßig von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft und testiert. Dass die Betreiber ihrer gesetzlichen Pflicht zur Bil- dung ausreichender Rückstellungen nachkommen, ist durch die Vorschriften des Handelsrechts sichergestellt. Anlage 44 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Fra- gen 83 und 84): Sind Medienberichte zutreffend – vergleiche Süddeutsche Zeitung, „Umstrittener Deal“; Financial Times Deutschland, „Deutschland hilft Indien bei Iran-Deals“, jeweils vom 29. März 2011 –, nach denen Ölgeschäfte zwischen Iran und Indien über die Deutsche Bundesbank erst nach Prüfung, Bil- ligung und Entscheidung vom Bundesministerium für Wirt- schaft und Technologie und Auswärtigen Amt zustande ge- kommen sind und die Deutsche Bundesbank somit als „ausführendes Organ“ dieser Entscheidung betrachtet werden kann, und, wenn ja, wie verträgt sich dies mit einer Aussage des Auswärtigen Amts, dass die Deutsche Bundesbank letzt- endlich die Genehmigungsbehörde sei? Mit welchen konkreten Maßnahmen und Prüfungen hat die Bundesregierung sichergestellt, dass Mittel, die dem Iran aus Ölgeschäften mit Indien zufließen und die über die Deut- sche Bundesbank abgewickelt werden, nicht für das umstrit- tene iranische Atomprogramm genutzt werden (vergleiche Die Welt, „Deutschland hilft Indien bei Iran-Geschäften“, 29. März 2011)? Zu Frage 83: Die Verordnung (EU) Nr. 961/2010 sieht eine Geneh- migungspflicht für Geldtransfers von und an iranische Personen, Organisationen und Einrichtungen ab einem Betrag von 40 000 Euro vor. Zuständige Behörde für die Erteilung einer Genehmigung ist die Deutsche Bundes- bank. Die Deutsche Bundesbank steht bei ihren Ent- scheidungen im Kontakt mit der Bundesregierung. Zu Frage 84: Über die Deutsche Bundesbank werden keine Öl- geschäfte abgewickelt. Vielmehr ist die Deutsche Bun- desbank zuständige Behörde für die Erteilung von Ge- nehmigungen für Zahlungen von und an iranische Personen, Organisationen und Einrichtungen ab einem Betrag von 40 000 Euro, siehe oben. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn einer Zahlung verbotene, insbe- sondere proliferationsrelevante Geschäfte zugrunde lie- gen. Dies ist bei der Bezahlung von Öllieferungen nicht der Fall. Die Weiterverfügung von Geldern von und an iranische Personen, Organisationen und Einrichtungen u n D g lu d n A d F L z c je 1 k d m F d A d F N fü K g d n P F S u g B h re te ü g (C (D nterliegt ab einem Betrag von 40 000 Euro ebenfalls ei- er Genehmigungspflicht. Verfügungen der EIHB an ritte ab 40 000 Euro sind daher ebenfalls genehmi- ungspflichtig. Auch in diesem Fall können keine Zah- ngen für proliferationsrelevante oder sonstige durch ie EU-Sanktionen gegen Iran verbotene Geschäfte ge- ehmigt werden. nlage 45 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die rage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann (DIE INKE) (Drucksache 17/5321, Frage 85): Auf welcher Grundlage sind seitens der EU – laut den An- gaben des EU-Energiekommissars Günther Oettinger – be- reits Finanzmittel in dreistelliger Millionenhöhe an das Land Brandenburg zur Erprobung der Carbon-Capture-and-Sto- rage-Technologie geflossen, und in welchem Umfang sind diese Mittel an Unternehmen oder andere Aufgabenträger weitergereicht worden, vergleiche unter anderem Vorabmel- dung der Märkischen Oderzeitung vom 28. März 2011? Auf Grundlage des Europäischen Energieprogramms ur Konjunkturbelebung, EERP – European Energy Re- overy Programme, wird das CCS-Demonstrationspro- kt von Vattenfall in Jänschwalde/Brandenburg mit 80 Millionen Euro gefördert. Die Bundesregierung hat eine Kenntnis darüber, in welchem Umfang Vattenfall ie EU-Fördermittel für Verträge mit weiteren Unterneh- en verwendet hat. Das Land Brandenburg erhält keine ördermittel zur Erprobung der CCS-Technologie aus em Konjunkturprogramm der EU. nlage 46 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die rage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 86): Zu welchem Zeitpunkt beabsichtigt die Bundesregierung die Einrichtung eines Beauftragten für kleine und mittlere Un- ternehmen, und welche Funktionen soll der oder die Beauf- tragte übernehmen, vergleiche Drahtbericht BRUEEU 1182: 3074 vom WBF-Rat am 10. März 2011? Die Bundesregierung hat bereits einen Beauftragten r Mittelstand und Tourismus. Wen sie gegenüber der OM als KMU-Beauftragten benennt und welche Auf- aben diese Person wahrnehmen wird, wird sie entschei- en, wenn ihr eine konkrete Anfrage vorgelegt wird. Ge- erell können die Mitgliedstaaten wählen, ob ein olitiker, ein hoher Beamter oder ein Unternehmer die unktion wahrnehmen soll. Gemäß der KOM-Mitteilung zur Überprüfung des mall Business Act für Europa vom 23. Februar 2011 nd den Ausführungen der KOM in der Ratsarbeits- ruppe zum WBF-Rat am 21. März 2011 sollen KMU- eauftragte in den Mitgliedstaaten KMU-Angelegen- eiten zwischen Behörden koordinieren und KMU-Inte- ssen verteidigen. Sie sollen sich auch regelmäßig un- reinander, mit der KOM und mit Interessenvertretern ber beste Praktiken und organisatorische Verbesserun- en in den Mitgliedstaaten austauschen. 11616 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 47 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Frage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 87): Ist die Bundesregierung davon überzeugt, dass es erforder- lich ist, an der Vorrangprüfung bei der Zuwanderung ausländi- scher Fachkräfte festzuhalten, und auf welchen Daten beruht diese Einschätzung vor dem Hintergrund, dass die Bundesre- gierung in der Antwort auf die Kleine Anfrage „Praxis der qualifizierten Zuwanderung in die deutsche Wirtschaft“ – Bundestagsdrucksache 17/4444 – zugeben musste, dass sie über keinerlei statistische Daten zur Vorrangprüfung verfügt? Es ist nicht zutreffend, dass bei der Zulassung auslän- discher Fachkräfte generell eine Vorrangprüfung durch- geführt wird. Wie bereits in der Antwort zu Frage 8 der genannten Anfrage ausgeführt, wird bei der Zulassung ausländischer Hochqualifizierter, bei ausländischen Ab- solventen deutscher Hochschulen und bei Akademikern aus den neuen EU-Mitgliedstaaten sowie den Ehepart- nern dieser Fachkräfte keine Vorrangprüfung durchge- führt. Neben der Qualifikation ist die Vorrangprüfung ein weiteres Element für die Steuerung der Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer. Ziel der Vorrangprüfung ist es, freie Arbeitsplätze mit geeigneten inländischen Ar- beitsuchenden zu besetzen, ihnen damit Beschäftigungs- perspektiven zu eröffnen und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Anlage 48 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Frage des Abgeordneten Manuel Sarrazin (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 88): Wird die Bundesregierung – etwa gemeinsam mit den Ver- tretungen der EU-Beitrittsstaaten – Fest- oder Feierstunden zur Herstellung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit ab 1. Mai 2011 veranstalten? Am 1. Mai 2011 enden in Deutschland die Über- gangsbestimmungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit für die im Jahr 2004 der Europäischen Union beigetretenen Mitgliedstaaten Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen. Die schritt- weise Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts in der Über- gangszeit findet für diese Staaten mit der Herstellung der vollständigen Freizügigkeit ihren bestimmungsgemäßen Abschluss. Hierbei handelt es sich um das begrüßens- werte Eintreten von europäischer Normalität. Besondere Festveranstaltungen sind seitens der Bundesregierung derzeit nicht geplant. Anlage 49 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Fragen der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜND- N u Z 2 e b c a m M tr S u 5 li B p fü e Z u S b s A d F D 2 e b b in Ö A d F N (C (D IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Fragen 89 nd 90): Plant die Bundesregierung, die volle Herstellung der Ar- beitnehmerfreizügigkeit für die Staatsangehörigen der Bei- trittsstaaten, EU-8-Staatsangehörige, mit einer Informations- kampagne zu begleiten? Welche Umsetzungsmaßnahmen hat die Bundesregierung zur Herstellung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für die Staatsangehörigen der Beitrittsstaaten, EU-8-Staatsangehö- rige, ergriffen? u Frage 89: Mit dem Ende der Übergangsregelungen zum 1. Mai 011 tritt europäische Normalität ein, das heißt die un- ingeschränkte Freizügigkeit für Arbeitnehmer, wie sie ereits für die 15 „alten“ Mitgliedstaaten gilt. Um mögli- hen Unsicherheiten zu begegnen und um Fragen zu be- ntworten, die bei Betroffenen, zum Beispiel Arbeitneh- ern in den acht zum 1. Mai 2004 beigetretenen itgliedstaaten und Arbeitgebern in Deutschland, auf- eten können, hat das Bundesministerium für Arbeit und oziales eine Informationsbroschüre „Beschäftigung nd Entsendung von Unionsbürgerinnen und -bürgern; 0 Fragen und Antworten zum 1. Mai 2011“ veröffent- cht. Diese Broschüre ist auch auf der Internetseite des MAS verfügbar und wird in Kürze in englischer und olnischer Sprache vorliegen. Daneben richtet BMAS r die Botschaftsvertreter der betroffenen EU-Staaten ine Informationsveranstaltung aus. u Frage 90: Die Vorschriften im Sozialgesetzbuch Drittes Buch nd im Freizügigkeitsgesetz/EU, die den Zugang von taatsangehörigen der acht Staaten zum deutschen Ar- eitsmarkt beschränken, sind aufzuheben. Weitere Um- etzungsmaßnahmen sind nicht erforderlich. nlage 50 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die rage des Abgeordneten Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 91): Welche politische Bedeutung misst die Bundesregierung der vollen Herstellung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die Staatsangehörigen der Beitrittsstaaten, EU-8-Staatsangehö- rige, bei? Mit dem Ende der Übergangsregelungen zum 1. Mai 011 tritt europäische Normalität ein, das heißt die un- ingeschränkte Freizügigkeit für Arbeitnehmer, wie sie ereits für die 15 „alten“ Mitgliedstaaten gilt. Dies ist egrüßenswert. Zudem wurde der deutsche Arbeitsmarkt der siebenjährigen Übergangszeit durch schrittweise ffnungen an die volle Freizügigkeit herangeführt. nlage 51 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die rage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 92): Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11617 (A) ) )(B) Welche Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit hat die Bun- desregierung ergriffen, um die Akzeptanz der Herstellung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit für die Staatsangehörigen der Beitrittsstaaten, EU-8-Staatsangehörige, zu stärken? Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Informationsbroschüre „Beschäftigung und Entsen- dung von Unionsbürgerinnen und -bürgern; 50 Fragen und Antworten zum 1. Mai 2011“ erstellt. Diese Bro- schüre ist auf der Internetseite des BMAS eingestellt und wird in Kürze auch in englischer und polnischer Sprache vorliegen. Daneben richtet das BMAS für die Bot- schaftsvertreter der betroffenen EU-Staaten eine Infor- mationsveranstaltung aus. Anlage 52 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Frage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 93): Inwieweit wurden die UN-Behindertenrechtskonvention und die durch den Bund anstehenden Aufgaben zu deren Um- setzung bei der Aufstellung der Eckwerte für den Bundes- haushalt 2012 berücksichtigt? Im Koalitionsvertrag für die 17. Legislaturperiode ha- ben die Regierungsparteien vereinbart, zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einen Nationalen Aktionsplan zu entwickeln, mit dem eine langfristige Gesamtstrategie zur Umsetzung der Konvention erstellt wird. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales steuert den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess, in den alle Ressorts eingebunden sind, und fördert die beim Deutschen Institut für Menschenrechte eingerichtete un- abhängige Stelle nach Art. 33 Abs. 2 der Konvention. Hierfür sind im Eckwert für den Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2012 bei Kapitel 1102 Titel 684 68 Mittel berücksichtigt. Die Bundesregierung verfolgt grundsätzlich eine Politik, die die Belange behinderter Menschen in allen Politikfeldern berücksichtigt, um die Gleichstellung auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Daher sind in vielen Haushaltstiteln des Bundes die Belange behinderter Menschen und damit die Vorgaben der Be- hindertenrechtskonvention berücksichtigt. Des Weiteren können Festlegungen über den Einsatz von Haushalts- mitteln zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskon- vention erst nach der Konkretisierung von behinderten- politischen Maßnahmen und den konkreten Inhalten und Projekten des Nationalen Aktionsplans getroffen wer- den. Der Aktionsplan soll dem Bundeskabinett im Juni 2011 zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Anlage 53 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Frage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 94): Welche Gründe gibt es für die nicht fristgerechte (Termin war der 26. März 2011) Vorlage des Staatenberichtes über die k fü Ü z w n ti te B g g n g s K n a re ri fl d B u K e A d F L Z e d J z (C (D Maßnahmen der Bundesrepublik Deutschland zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonven- tion und die dabei erzielten Fortschritte beim Generalsekretär der Vereinten Nationen – siehe Art. 35 „Berichte der Vertrags- staaten“ der UN-Behindertenrechtskonvention –, und welche Konsequenzen können sich daraus ergeben? Der erste Staatenbericht zur UN-Behindertenrechts- onvention soll dem Ausschuss der Vereinten Nationen r die Rechte von Menschen mit Behinderungen einen berblick über die Maßnahmen geben, die Deutschland ur Umsetzung der Konvention getroffen hat. Ganz ichtig ist hierbei, dass auch die Maßnahmen des Natio- alen Aktionsplans in den Staatenbericht einfließen. Die Bundesregierung hat bei der Erarbeitung des Na- onalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behinder- nrechtskonvention ganz bewusst auf einen breiten eteiligungsprozess gesetzt. Menschen mit Behinderun- en, ihre Verbände sowie viele Fachleute aus der Zivil- esellschaft und Wissenschaft haben das Angebot ange- ommen und in den vergangenen Monaten eine Vielzahl uter Ideen und Anregungen eingebracht. Selbstver- tändlich werden die Vorschläge zur Umsetzung der onvention auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Dies immt nach der großen Resonanz mehr Zeit in Anspruch ls ursprünglich veranschlagt. Aus Sicht der Bundes- gierung ist es zudem sachgerecht, in den Staatenbe- cht die Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans ein- ießen zu lassen. Deshalb wird die Bundesregierung iesen Bericht einige Wochen später als in der UN- ehindertenrechtskonvention vorgesehen beschließen nd dem Deutschen Bundestag zur Kenntnis geben. onsequenzen wegen der späteren Vorlage des Berichts rgeben sich nicht. nlage 54 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die ragen der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE INKE) (Drucksache 17/5321, Fragen 95 und 96): Wie stellt sich die Bundesregierung zu dem Vorwurf der Bundesagentur für Arbeit, mit der geplanten Streichung des halben Mehrwertsteuerpunktes würde die Arbeitslosenversi- cherung in ein massives Dauerdefizit getrieben, und wie viel mehr Geld hätte der Bundesagentur für Arbeit bzw. der Ar- beitslosenversicherung in den letzten drei Jahren zur Verfü- gung gestanden, hätte der Bund auf den sogenannten Einglie- derungsbeitrag verzichtet? Wie wird sich nach derzeitigen Schätzungen die Finanzlage bzw. das Defizit der Bundesagentur für Arbeit in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2014 entwickeln, legt man die derzeitige Fi- nanzierungssituation inklusive der geplanten Streichung des halben Mehrwertsteuerpunktes zugrunde, und wie würde sich die Finanzsituation entwickeln, würde der volle Mehrwertsteu- erpunkt beibehalten und zugleich auf den Eingliederungsbei- trag verzichtet? u Frage 95: Es trifft nicht zu, dass die Bundesagentur für Arbeit in in massives Dauerdefizit getrieben wird. Vielmehr geht ie Bundesregierung davon aus, dass die BA bereits im ahr 2012 mit der Rückzahlung des ihr in diesem Jahr zu ahlenden Bundesdarlehens beginnen kann. 11618 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) Der Eingliederungsbeitrag, den die Bundesagentur für Arbeit in den letzten drei Jahren an den Bund gezahlt hat, betrug gerundet für 2008: 5,000 Milliarden Euro für 2009: 4,866 Milliarden Euro für 2010: 5,256 Milliarden Euro Zu Frage 96: Nach den derzeitigen Schätzungen, die dem Beschluss der Bundesregierung vom 16. März 2011 zu den Eckwer- ten für den Bundeshaushalt 2012 und zum Finanzplan bis 2015 zugrunde lagen und die die schrittweise Reduktion der Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeitsför- derung ab 2012 bereits berücksichtigen, wird sich die Fi- nanzlage der Bundesagentur für Arbeit wie folgt entwi- ckeln: Im Jahr 2011 sieht der Bundeshaushalt noch ein über- jähriges Darlehen des Bundes in Höhe von 5,4 Milliar- den Euro vor. Es ist davon auszugehen, dass wegen der günstigen Entwicklung des Arbeitsmarktes der tatsächli- che Darlehensbedarf voraussichtlich geringer ausfallen wird. Für die Jahre 2012 bis 2014 rechnet die Bundesregie- rung nicht mit einem Defizit der Bundesagentur für Ar- beit. Der oben genannte Kabinettsbeschluss sieht viel- mehr vor, dass die Bundesagentur für Arbeit bereits ab dem Jahr 2012 mit der Rückzahlung des ihr im Jahr 2011 zu zahlenden Bundesdarlehens beginnt. Es sind folgende Rückzahlungsbeträge der Bundesagentur für Arbeit an den Bundeshaushalt vorgesehen: 2012: 500 Millionen Euro 2013: 2,0 Milliarden Euro 2014: 2,2 Milliarden Euro Durch die schrittweise Reduktion der Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeitsförderung verringert sich diese Bundesbeteiligung im Jahr 2012 um 1,216 Mil- liarden Euro, im Jahr 2013 um 2,674 Milliarden Euro und im Jahr 2014 um 4,075 Milliarden Euro. Ohne diese schrittweise Reduktion hätte sich die Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeitsförderung – auf Basis der dem oben genannten Kabinettsbeschluss zugrunde liegenden Schätzungen – wie folgt entwickelt: 2011: 8,046 Milliarden Euro 2012: 8,331 Milliarden Euro 2013: 8.538 Milliarden Euro 2014: 8,757 Milliarden Euro Ein Verzicht auf den Eingliederungsbeitrag der Bun- desagentur für Arbeit würde dieser rechnerisch Ausga- ben in folgender Höhe ersparen: 2011: 4,600 Milliarden Euro 2012: 4,227 Milliarden Euro 2013 und 2014: jeweils 3,977 Milliarden Euro A d d 1 Z F d a p g d V F L L g g k e e d te m z k v G V n ti V a in Z g v e M d b (C (D nlage 55 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen es Abgeordneten Klaus Barthel (SPD) (Drucksache 7/5321, Fragen 97 und 98): Treffen Medienberichte zu, wonach die EU-Grenzwerte für Fleisch- und Fischimporte aus Japan hinsichtlich des An- teils radioaktiver Substanzen durch die kurzfristige Verände- rung der Verordnung (EU) Nr. 297/2011 vom 25. März 2011 mehr als verdoppelt wurden, und welche Begründungen sieht die Bundesregierung hierfür? Wie beurteilt die Bundesregierung diesen Vorgang, und unterstützt sie die Heraufsetzung dieser Grenzwerte für die ra- dioaktive Belastung von Lebensmitteln aus Japan? u Frage 97: Derartige Medienberichte sind nicht zutreffend. Bisher gab es keine Grenzwerte in der EU für Fleisch, isch oder andere Lebensmittel aus Japan hinsichtlich es Anteils radioaktiver Substanzen. Die in den Medien zitierte EU-Verordnung 733/2008, uch Tschernobyl-Verordnung genannt, gilt nur für Im- orte aus Drittstaaten, die von dem Tschernobyl-Un- lück betroffen waren. Japan gehört nicht dazu. Daher wurden von der Europäischen Kommission mit er EU-Verordnung 297/2011, der sogenannten Japan- erordnung, zeitnah nach dem Unfall im Atomkraftwerk ukushima spezielle Vorschriften für die Einfuhr von ebensmitteln aus Japan erlassen. Danach werden alle ieferungen aus Japan an den Außengrenzen der EU an- ehalten und überprüft. Waren aus den betroffenen Re- ionen dürfen nur eingeführt werden, wenn ein Zertifi- at aus dem Herkunftsland Japan bescheinigt, dass keine rhöhte radioaktive Belastung vorliegt. Zusätzlich wird in Teil dieser Sendungen von den Überwachungsbehör- en in der EU einer weiteren analytischen Kontrolle un- rzogen. Um lückenlose Kontrollen zu gewährleisten, üssen sämtliche Lieferungen aus Japan mindestens wei Tage vor ihrer Ankunft an festgelegten EU-Außen- ontrollstellen angemeldet werden. Als Grundlage für die Kontrollmaßnahmen wurden on der Kommission in der Japan-Verordnung die renzwerte für radioaktives Cäsium und Jod der EU- erordnung 3954/1987, auch EU-Notfallverordnung ge- annt, zugrunde gelegt. Diese Grenzwerte sind interna- onal wie national anerkannt und stellen den Schutz der erbraucherinnen und Verbraucher in unmittelbarer Re- ktion auf ein krisenhaftes Ereignis wie die Katastrophe Japan sicher. u Frage 98: Vor Verabschiedung der Japan-Verordnung 297/2011 ab es keine Grenzwerte für die radioaktive Belastung on Lebensmitteln aus Japan. Ohne Grenzwerte wäre ein uropäisch einheitliches Vorgehen bei der Erhebung von esswerten und eventuellen Zurückweisung von Pro- ukten, die von dem radiologischen Unfall in Fukushima etroffen sind, nicht möglich gewesen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11619 (A) ) )(B) Deutschland hat die EU-Kommission daher unter- stützt und der Verordnung zugestimmt. Eine solch kurzfristige Reaktion auf ein krisenhaftes Ereignis ist nur möglich, wenn – wie hier – auf vorab vereinbarte Rahmenkriterien zurückgegriffen wird. Diese stehen bereits seit 1987 als Konsequenz aus der Tschernobyl-Katastrophe für künftige Fälle einer akuten radiologischen Notstandssituation mit der sogenannten EU-Notfallverordnung 3954/1987 zur Verfügung. Gleichwohl sind die Grenzwerte der Japan- Verordnung 297/2011 für Cäsium vor dem Hintergrund der niedrigeren Grenzwerte für Cäsium nach der soge- nannten Tschernobyl-Verordnung 733/2008 zu hinterfra- gen. Auch wenn nach übereinstimmender Einschätzung der deutschen Fachbehörden die Menschen in Deutsch- land und Europa mit den aktuell geltenden Werten um- fassend vor gesundheitlichen Risiken geschützt werden, sind unterschiedliche EU-Grenzwerte in unterschiedli- chen EU-Verordnungen für die Verbraucher in Europa weder nachvollziehbar noch vermittelbar. Zudem er- scheint es auch aus Gründen der Transparenz, der Prakti- kabilität und des behördlichen Vollzugs sinnvoll, sich auf ein einheitliches Niveau der Grenzwerte zu verstän- digen. Daher setzt sich das Bundesverbraucherministerium gemeinsam mit dem für die Festsetzung von Strahlen- grenzwerten zuständigen Bundesumweltministerium derzeit bei der EU-Kommission für die Harmonisierung der EU-Grenzwerte für Radioaktivität ein. Es sollten Grenzwerte zur Anwendung kommen, die dem Grund- prinzip des Strahlenschutzes, eine radioaktive Belastung des Menschen möglichst weitgehend zu minimieren, Rechnung tragen. Anlage 56 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage des Abgeordneten Friedrich Ostendorff (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 99): Wie erklärt die Bundesregierung das unterschiedliche Agieren des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz, BMELV, und des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Technologie bei den Ver- handlungen um eine Regelung zum Klonfleisch auf EU- Ebene, das laut Berichterstattung maßgeblich zum Scheitern der Novelle der Novel-Food-Verordnung beigetragen hat? Bei den Verhandlungen im Vermittlungsverfahren zur Neufassung der Novel-Food-Verordnung gab es kein „unterschiedliches Agieren des Landwirtschaftministe- riums und des Wirtschaftsministeriums“. Bei diesen Ver- handlungen hat der Vertreter der Bundesregierung die zuvor festgelegte und vom federführenden BMELV mit den beteiligten Ressorts abgestimmte Position der Bun- desregierung vertreten. Im Übrigen haben nicht die ein- zelnen Mitgliedstaaten mit dem Europäischen Parlament verhandelt. Die auf der Ebene der Ständigen Vertreter abgestimmte einheitliche Position des Rates wurde von der ungarischen Ratspräsidentschaft bei den Beratungen mit dem EP vertreten. tu N la fü V h tu K s L k m h n p A d d (D s b in w n n S z p n n im k A d d G lo L E B (C (D Die vielfach auch in den Medien aufgestellte Behaup- ng, Deutschland habe maßgeblich zum Scheitern der ovel-Food-Novelle beigetragen, entbehrt jeder Grund- ge. Die Bundesregierung hat sich vielmehr konstruktiv r tragfähige Kompromisslösungen eingesetzt, die dem erbraucherschutz, dem Tierschutz und der Tiergesund- eit Rechnung tragen und die internationalen Verpflich- ngen der EU berücksichtigen. Die Bundesregierung hat die Position des Rates zur ennzeichnung unterstützt und wäre sogar bereit gewe- en, eine darüber hinausgehende Kennzeichnung von ebensmitteln der ersten Nachkommengeneration ge- lonter Tiere mitzutragen, wenn die Europäische Kom- ission dies ebenfalls als WTO-konform mitgetragen ätte. Andere Mitgliedstaaten konnten aus verschiede- en Gründen jedoch nicht über den letzten, von der Rats- räsidentschaft vorgelegten Vorschlag hinausgehen. nlage 57 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage es Abgeordneten Alexander Süßmair (DIE LINKE) rucksache 17/5321, Frage 100): Wie positioniert sich das BMELV zur vor allem aus der Wissenschaft vorgebrachten Kritik am BMELV-Entwurf einer Verordnung über die Zulassung von Kontrollstellen nach dem Ökolandbaugesetz? Der Bundesregierung ist bisher lediglich ein gemein- amer Aufsatz eines Leiters einer der von dem Vorhaben etroffenen Kontrollstellen und eines Wissenschaftlers einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift bekannt ge- orden. Es kann insoweit nicht von einer ausgewoge- en, auf einer breiten Meinung gestützten Stellung- ahme ausgegangen werden. Die Einwendungen in der ache werden im Rahmen des Abstimmungsverfahrens um Verordnungsentwurf durch die Bundesregierung ge- rüft. Das Rechtsetzungsvorhaben zu der angesproche- en Verordnung über die Zulassung von Kontrollstellen ach dem Ökolandbaugesetz befindet sich gegenwärtig Stadium der Anhörung der Länder und Wirtschafts- reise. nlage 58 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 101): Inwieweit beabsichtigt die Bundesregierung nach Erweite- rung des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau zu einem Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, BÖLN, eine rechtsverbindliche Definition des Begriffs Nachhaltige Landwirtschaft, und wel- che Kriterien wird sie dafür heranziehen? Im Rahmen des erweiterten Bundesprogramms Öko- gischer Landbau und andere Formen nachhaltiger andwirtschaft, BÖLN, wird das Bundesministerium für rnährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, MELV, keine eigene Definition des Begriffs der Nach- 11620 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) ) )(B) haltigkeit vornehmen. In verschiedenen Gesprächsrun- den des BMELV mit Vertretern betroffener Verbände wurde mit allen Beteiligten Konsens erzielt, dass kein neuer Nachhaltigkeitsstandard entwickelt werden muss. Es können vorhandene Standards und Kriterien genutzt werden, die bereits von unabhängigen Stellen überprüft werden. Zum einen wären das das schon eingeführte DLG- Zertifizierungssystem für nachhaltige Landwirtschaft sowie das von der Thüringischen Landesanstalt für Landwirtschaft entwickelte Kriteriensystem nachhaltige Landwirtschaft, KSNL. Mit diesen Systemen werden landwirtschaftliche Betriebe anhand ökologischer, öko- nomischer und sozialer Indikatoren zertifiziert. Die Indi- katoren bewerten die Wirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt und machen Aussagen zur Wirtschaftlich- keit und zu sozialen Aspekten. Zum anderen sollen auch Betriebe zugelassen werden, die das sehr umfangreiche Eco-Management and Audit Scheme, EMAS, das Ge- meinschaftssystem der Europäischen Union für Umwelt- management und Umweltbetriebsprüfung, durchlaufen haben. Hier wird zwar nur ein Teilaspekt der Nachhaltig- keit zertifiziert, im Vergleich zu Qualitätsprogrammen oder anderen Systemen zu Teilaspekten der Nachhaltig- keit werden hier jedoch sehr hohe Standards gesetzt und ein ausgeprägtes Engagement der Teilnehmer verlangt. Anlage 59 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Fragen 102 und 103): Wie bewertet die Bundesregierung die unter Jägerinnen und Jägern diskutierte Forderung in § 19 des Bundesjagd- gesetzes, das Verbot von Nachtsichtgeräten dahin gehend zu lockern, dass diese in Gebieten mit nachweisbar hohen Wild- schäden temporär eingesetzt werden könnten? Welche Maßnahmen, zum Beispiel im Jagd- oder Natur- schutzrecht bzw. in der Agrarförderung, will die Bundesregie- rung ergreifen, um die weiterhin bestehenden hohen Wild- dichten zu reduzieren? Zu Frage 102: Die Bundesregierung hält eine Lockerung des Verbots von Nachtzielgeräten für Schusswaffen, § 19 Abs. 1 Nr. 5 a Bundesjagdgesetz, nicht für geboten. Durch den Einsatz entsprechend ausgerüsteter Schusswaffen wird die Jagdzeit in die Nacht ausgedehnt und es kommt zu zusätzlichen, unerwünschten Störungen des Wildes in der Dunkelheit, und zwar auch derjenigen Wildarten, die nicht Ziel der konkreten Jagdausübung im Einzelfall sind. Es ist grundsätzlich verboten, Schalenwild, ausge- nommen Schwarzwild, sowie Federwild zur Nachtzeit zu erlegen, § 19 Abs. 1 Nr. 4 Bundesjagdgesetz. Zu Frage 103: Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Wilddich- ten regional sehr unterschiedlich und bei einigen Wild- arten teilweise auch erhöht sind. Das Bundesjagdgesetz, BJagdG, verpflichtet bereits heute schon zur Erhaltung e h b L L H d z c k a ru W c A d d s s ü U d K A d d s d K a k D (2 a A d (2 u E (C (D ines den landschaftlichen und landeskulturellen Ver- ältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wild- estandes sowie zur Pflege und Sicherung seiner ebensgrundlagen, § 1 Abs. 2 BJagdG. Die Belange der and-, Forst- und Fischereiwirtschaft, insbesondere im inblick auf die Vermeidung von Wildschäden, sowie es Naturschutzes und der Landschaftspflege sind dabei u berücksichtigen. Hierzu bietet das Bundesjagdgesetz alle erforderli- hen Möglichkeiten. Daher sieht die Bundesregierung eine Veranlassung zu einer Änderung des Jagdrechts uf Bundesebene. Darüber hinaus ist die Bundesregie- ng im ständigen Dialog mit den Ländern, damit die ildbestände den regionalen Gegebenheiten entspre- hen. nlage 60 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Druck- ache 17/5321, Frage 104): Treffen Berichte zu, wonach Thailand von der Bundes- wehr ausgemusterte U-Boote der Klasse 206 importieren will, und, wenn ja, hat die Bundesregierung hierzu die Genehmi- gung in die durch Krisen gekennzeichnete Region erteilt? Das Bundesministerium der Verteidigung steht in Ge- prächen unter anderem mit der thailändischen Marine ber die entgeltliche Abgabe von außer Dienst gestellten -Booten der Klasse 206A. Die Bundesregierung hat em Export von bis zu sechs gebrauchten U-Booten der lasse 206A nach Thailand im Jahr 2010 zugestimmt. nlage 61 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Druck- ache 17/5321, Frage 105): In welchem Teil des Mittelmeeres wird sich die Bundes- wehr nach dem überstürzten Abzug von deutschen maritimen Kräften aus der Operation Active Endeavour, OAE, wieder beteiligen, und wie will die Bundesregierung ausschließen, dass sich deutsche Kräfte weder direkt noch indirekt an den seeseitigen Maßnahmen zur Durchsetzung der UN-Resolutio- nen 1970 und 1973 beteiligen? Nach Vorliegen der NATO Execution Directive für as Waffenembargo zu Libyen wurden die deutschen räfte im zentralen Mittelmeerraum am 22. März 2011 us der NATO-Unterstellung herausgelöst, da zunächst eine klare räumliche Trennung zu den Operationen zur urchsetzung der VN-Sicherheitsratsresolution 1973 011) möglich war. Das maritime Hauptquartier der NATO in Neapel hat m 24. März 2011 für die Anti-Terrorismus-Operation ctive Endeavour eine klare räumliche Trennung von en Operationen zur Durchsetzung der VNSRR 1973 011) vor Libyen angewiesen. Davon unbenommen mfasst das mandatierte Einsatzgebiet Operation Active ndevour unverändert das gesamte Mittelmeer. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 11621 (A) ) )(B) Vor diesem Hintergrund konnten zwei deutsche Ein- heiten, die Fregatte „Lübeck“ und das Minenjagdboot „Datteln“, am 28. März 2011 der NATO für die Opera- tion Active Endeavour unterstellt werden. Dabei werden die Fregatte „Lübeck“ im östlichen Mittelmeer und das Minenjadgboot „Datteln“ im westlichen Mittelmeer ein- gesetzt. Damit ist eine klare räumliche Trennung zu den im zentralen Mittelmeer stattfindenden NATO-Operatio- nen zur Durchsetzung der VN-Sicherheitsratsresolution 1973, 2011, erfolgt. Anlage 62 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- gen des Abgeordneten Omid Nouripour (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Fragen 106 und 107): Wie erklärt die Bundesregierung die Unterstellung der bei- den Bundeswehrschiffe „Datteln“ und „Lübeck“ unter das Kommando der NATO-OAE vor dem Hintergrund der Tatsa- che, dass die Bundesregierung die Schiffe „Berlin“, „Rhein- land-Pfalz“ und „Brandenburg“ am 23. März 2011 aus OAE herauslöste und unter nationales Kommando stellte, mit dem Verweis, dass durch den Beschluss eines Operationsplans der NATO zur Durchsetzung des Waffenembargos exekutive Maßnahmen mit Zwangscharakter griffen, ab dieser Sekunde für diese Schiffe also eine Mandatspflicht bestehe, und wann legt die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag folglich ein Mandat für die Beteiligung der Schiffe „Datteln“ und „Lübeck“ an OAE vor? Welchen Auftrag haben die Schiffe „Datteln“ und „Lübeck“ unter OAE, und wie unterscheidet sich der Auftrag von dem der deutschen Schiffe, die bis vor kurzem unter OAE-Kom- mando standen – „Berlin“, „Rheinland-Pfalz“ und „Branden- burg“? Zu Frage 106: Nach Vorliegen der NATO Execution Directive für das Durchsetzen des Waffenembargos gegen Libyen am 22. März 2011 wurde die Unterstellung der Fregatte „Hamburg“, des Flottendienstbootes „Oker“ und der deutschen Beteiligung an den AWACS-Flügen im Mittel- meerraum unter die Operation Active Endeavour, OAE, sowie die Unterstellungen der Fregatte „Lübeck“ in der Standing NATO Maritime Group 1 und des Minenjagd- bootes „Datteln“ in der Standing NATO Mine Counter- measure Group 1 beendet, da zunächst keine klare räum- liche Trennung zwischen OAE und den Operationen zur Durchsetzung der VN-Sicherheitsratsresolution 1973 (2011) möglich war. Das maritime Hauptquartier in Neapel hat am 24. März 2011 für die Anti-Terrorismus-Operation Active Endeavour eine deutliche räumliche Trennung von den Operationen zur Durchsetzung der VN- Sicherheitsratsresolution 1973 (2011) vor Libyen ange- wiesen. Vor diesem Hintergrund konnten zwei deutsche Einheiten, die Fregatte „Lübeck“ und das Minenjagd- boot „Datteln“, am 28. März 2011 der NATO für die Operation Active Endeavour unterstellt werden. Dabei werden die Fregatte „Lübeck“ im Östlichen Mittelmeer und das Minenjadgboot „Datteln“ im westli- c c d S M u „ E n z k g Z ja ra g – – – – – ra k b d w n s F A d d s d z s g (C (D hen Mittelmeer eingesetzt. Damit ist eine klare räumli- he Trennung zu den im zentralen Mittelmeer stattfin- enden NATO-Operationen zur Durchsetzung der VN- icherheitsratsresolution 1973 (2011) erfolgt. Der Einsatz- und Ausbildungsverband der Deutschen arine, bestehend aus den Fregatten „Rheinland-Pfalz“ nd „Brandenburg“ sowie dem Einsatzgruppenversorger Berlin“, war zu keinem Zeitpunkt der Operation Active ndeavour unterstellt, sondern stand durchgängig unter ationaler Führung. Für die innerhalb der Operation Active Endeavour aus- uführenden Aufgaben im Rahmen der Terrorismusbe- ämpfung besteht ein Mandat des Deutschen Bundesta- es, das bis zum 31. Dezember 2011 Gültigkeit besitzt. u Frage 107: Der Auftrag der Fregatte „Lübeck“ und des Minen- gdbootes „Datteln“ orientiert sich am Auftrag der Ope- tion Active Endeavour, und damit an den im derzeit ültigen Bundestagsmandat dargestellten Aufgaben. Dieses sind: militärische Präsenz auf See, Aufklärung, Überwachung und Lagebilderstellung auf und über See, Austausch und Abgleich gewonnener Lagebildinfor- mationen mit weiteren Akteuren im Rahmen des Auf- trages, Kontrolle des Seeverkehrs, Eigensicherung und Nothilfe. Eine Unterscheidung zum Auftrag der zuvor der Ope- tion Active Endeavour unterstellten deutschen Marine- räfte besteht insofern nicht. Der in Ihrer Frage angesprochene Einsatz- und Aus- ildungsverband der Deutschen Marine, bestehend aus en Fregatten „Rheinland-Pfalz“ und „Brandenburg“ so- ie dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“, war zu kei- em Zeitpunkt der Operation Active Endeavour unter- tellt, sondern stand durchgängig unter nationaler ührung. nlage 63 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage er Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Druck- ache 17/5321, Frage 108): Wie kann die Bundesregierung sicherstellen, dass deut- sche Luftwaffenoffiziere, die im NATO-Hauptquartier im tür- kischen Izmir tätig sind, nur mit Routineaufgaben befasst sind und sie dabei nicht in Arbeitsabläufe im Rahmen der NATO- Operation Unified Protector involviert sind? Die Bundeswehr beteiligt sich gemäß Entscheidung er Bundesregierung nicht an exekutiven Maßnahmen ur Umsetzung der VNSRR 1973 (2011). Deutschland teht aber zu seiner politischen Verantwortung als Mit- lied des Bündnisses. Dies umfasst auch die Dienstleis- 11622 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 (A) (C) )(B) tung deutscher Soldatinnen und Soldaten in den ständi- gen integrierten sowie multinational besetzten Stäben und Hauptquartieren der NATO. Anlage 64 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/5321, Frage 109): In wie vielen Fällen weigerten sich Soldaten der Bundes- wehr in den jeweiligen Monaten seit Februar 2010, in Afgha- nistan im Rahmen des Partnering mit afghanischen Soldaten in Einsätze zu ziehen, oder erhoben Einwände gegen Partne- ring-Einsätze, und wie bewertet die Bundesregierung Zweifel an Sinn, Durchführbarkeit sowie Erfolgschancen des Partne- ring unter Berücksichtigung von Vorgängen, bei denen afgha- nische Soldaten ihre Waffen gegen NATO-Soldaten wie zu- letzt gegen Soldaten der Bundeswehr richteten oder sich als unzuverlässig zeigten, indem sie gar nicht zu vereinbarten Einsätzen erschienen oder gar desertierten? Es liegen insbesondere für den angefragten Zeitraum seit Februar 2010 keine Erkenntnisse vor, wonach Solda- tinnen oder Soldaten der Bundeswehr sich weigerten, in den jeweiligen Monaten in Afghanistan im Rahmen des sogenannten Partnering mit afghanischen Soldaten Ein- sätze durchzuführen oder Einwände gegen Partnering- heitskräfte zu legen, um diese schnellstmöglich zu befä- higen, für die Sicherheit im Lande selber zu sorgen. Der Kritik an diesem Partnering-Konzept im Sinne der Fragestellung stellt sich die Bundesregierung selbst- verständlich. Erfolge und Herausforderungen des Kon- zepts werden auf operativer und strategischer Ebene ständig und einsatzbegleitend analysiert. Partnering bleibt nach Ansicht der Bundesregierung, der anderen Truppensteller sowie der afghanischen Regierung jedoch der einzige Erfolg versprechende Ansatz auf dem Weg zu afghanischer Eigenverantwortung, die bis Ende 2014 realisiert werden soll. Anlage 65 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Drucksache 17/5321, Frage 110): Welche Formen der Zusammenarbeit zwischen Bundes- wehr – insbesondere der Führungsakademie der Bundeswehr – und deutschen Stiftungen haben stattgefunden, die auf die Schaffung von Netzwerken bzw. Kontakten mit und unter hochrangigen westafrikanischen Militärs abzielten, und bei welchen Gelegenheiten hat die Bundesregierung bislang auf diese Netzwerke bzw. Kontakte zurückgegriffen? Einsätze erhoben. Die Bundesregierung hält in Abstimmung mit den in- ternationalen Partnern bei ISAF weiter an der Umset- zung der Neuausrichtung des Afghanistan-Engagements fest. Dazu gehört, den Schwerpunkt des militärischen Engagements auf den Schutz der afghanischen Bevölke- rung sowie auf die Ausbildung der afghanischen Sicher- w o u u E g z (D Eine institutionalisierte Zusammenarbeit der Bundes- ehr mit deutschen Stiftungen mit dem Ziel der Bildung der des Aufbaus von Netzwerken bzw. Kontakten mit nd unter hochrangigen westafrikanischen Militärs war nd ist nicht vorgesehen. Kontakte und gegenseitige inladungen der Bundeswehr und der Stiftungen erfol- en dezentral und können grundsätzlich nicht nachvoll- ogen werden. 101. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 6. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43 Anlage 44 Anlage 45 Anlage 46 Anlage 47 Anlage 48 Anlage 49 Anlage 50 Anlage 51 Anlage 52 Anlage 53 Anlage 54 Anlage 55 Anlage 56 Anlage 57 Anlage 58 Anlage 59 Anlage 60 Anlage 61 Anlage 62 Anlage 63 Anlage 64 Anlage 65
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710100000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Berufsbildungsbericht 2011.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundes-
ministerin für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun. –
Herr Braun, Sie haben das Wort, bitte schön.

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710100100


Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Das Kabinett hat heute den Berufsbildungsbe-
richt 2011 beraten. Danach hat sich die Ausbildungslage
in Deutschland deutlich verbessert. Die Zahl der angebo-
tenen Ausbildungsstellen beträgt 579 000. Sie hat sich
gegenüber der Prognose, die von 563 000 Ausbildungs-
stellen ausgegangen ist, um rund 16 000 erhöht. Am
Ende des Zeitraums waren mehr unbesetzte Ausbil-
dungsplätze vorhanden als unversorgte Bewerber.

Der demografische Wandel trägt hierzu einiges bei.

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Die Zahl der Schulabgänger in Ostdeutschland ist um
13,5 Prozent gesunken. Die Angebots-Nachfrage-Rela-
tion, die im Jahr 2004 noch bei 90 Prozent lag, liegt im
Jahr 2009/2010 bei 99,9 Prozent. Das heißt, dass die
Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze leicht unter der
der unversorgten Bewerber liegt.

Die Zahl der sogenannten Altbewerber – das sind die-
jenigen, die sich auch in den Vorjahren beworben haben –
ist ebenfalls stark gesunken. Im Jahr 2008 haben
262 000 Altbewerber einen Ausbildungsplatz ange-
strebt. Derzeit sind es 184 745. Das entspricht einem Mi-
nus von rund 30 Prozent.

Auch im Übergangssystem befinden sic
Ausbildungssuchende und sozusagen auf ein
dung Wartende, als das früher der Fall war. In
fünf Jahren ist diese Quote um 22,5 Prozent

(C (D ung n 6. April 2011 0 Uhr angen. Im letzten Jahr hat sich die Zahl derjenigen, die ich im Übergangssystem befinden, um 24 000 verrinert. Das entspricht einem Anteil von 7 Prozent. Laut Prognose des Berufsbildungsberichts können ir – das wird auch von der Halbjahresbilanz der Bunesagentur für Arbeit bestätigt – davon ausgehen, dass Jahr 2011 die Zahl der angebotenen Ausbildungslätze weiter steigt, möglicherweise – das zeigt die albjahresbilanz der BA – um 48 000; das wäre ein Plus on 14 Prozent. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Dynaik, verbunden mit dem demografischen Wandel, ver eichnen wir insgesamt also eine Entspannung auf dem usbildungsmarkt. In einigen regionalen Bereichen weren wir in Zukunft sogar über einen Mangel an Auszuildenden sprechen können. Andererseits gibt es sicherch auch einige Regionen in Deutschland, in denen es insichtlich des Angebots an Ausbildungsstellen nach ie vor Engpässe gibt. Betrachtet man die Situation in eutschland insgesamt, ist aber festzustellen, dass die ilanz ausgeglichen ist. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen zu den Fragen. Zunächst fragt der Kol ext lege Brase. Herr Präsident! Herr Staatssekretär, es ist sicherlich richtig, dass die Ausbildungsstellensituation regional unterschiedlich bewertet werden muss. Trotzdem möchte ich einmal nachfragen, wie Sie angesichts von 300 000 Jugendlichen im Übergangsbereich zu dieser positiven Betrachtung kommen. Muss man bei all diesen Jugendlichen von einer geringen Ausbildungsreife ausgehen? Gibt es nicht auch Bereiche, in denen genügend gut ausgebildete Jugendliche zur Verfügung stehen, die aber aufgrund der Marktbenachteiligung keinen Ausbildungs wie vor – das haben Sie kürzlich in einer e Anfrage der SPD-Fraktion zur Kenntast 1,5 Millionen junge Leute zwischen h weniger e Ausbil den letzten zurückge platz erhalten? Es gibt nach Antwort auf ein nis gegeben – f Willi Brase )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710100200
Willi Brase (SPD):
Rede ID: ID1710100300




(A) )

20 und 29 Jahren, die keinen Berufsabschluss haben.
Angesichts dieser Zahl glaube ich, dass erhöhte Anstren-
gungen und größere Aktivitäten notwendig sind, sowohl
im Hinblick auf die demografische Entwicklung als auch
im Hinblick auf den Fachkräftebedarf. Meine Frage ist:
Was will die Bundesregierung tun?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710100400


Sehr geehrter Herr Kollege Brase, ich bedanke mich
für diese Frage. Die Daten aus dem Berufsbildungsbe-
richt zeigen eine in der Summe positive Entwicklung.
Nichtsdestotrotz gibt es noch Menschen im Übergangs-
system. Es gibt noch Altbewerber. Es gibt auch immer
noch das Problem nicht ausreichender Ausbildungsreife
am Ende einer Schullaufbahn. Das sind drei Probleme,
die die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen be-
kämpft.

Als eine dieser Maßnahmen haben wir im letzten Jahr
die sogenannten Bildungsketten gestartet. Im Rahmen
dieser Bildungsketten wollen wir uns darum kümmern,
dass diejenigen Jugendlichen, die in der Gefahr sind, am
Ende ihrer Schullaufbahn nicht ausbildungsreif zu sein,
frühzeitig an die Berufswelt herangeführt werden. Die
Maßnahme beginnt in der siebten Klasse mit einer Po-
tenzialanalyse, in der die jeweiligen Stärken und Schwä-
chen der Schüler untersucht werden. In der achten
Klasse geht es mit einem allgemeinen Berufsorientie-
rungsprogramm weiter, welches vom Bundesministe-
rium für Bildung und Forschung über die BA angeboten
wird. Im Rahmen dieses Programms können sich junge
Menschen unterschiedliche Berufe in außerbetrieblichen
Bildungsstätten ansehen und diese ausprobieren. Dies
kann dann in Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit
münden, zum Beispiel in Form der vertieften Berufsvor-
bereitung. Dort haben die Jugendlichen die Möglichkeit,
sich die Betriebe vor Ort anzusehen.

Die genannten Maßnahmen sind in dieser Konzentra-
tion im letzten Jahr gestartet worden. Wir erhoffen uns
dadurch für die Zukunft, dass der Übergang von der
Schule in den Beruf, insbesondere bei den Jugendlichen,
die Schwierigkeiten mit der Ausbildungsreife haben,
noch besser gelingt als in der Vergangenheit.

In Bezug auf das Übergangssystem gibt es noch wei-
tere Maßnahmen. In Meseberg ist vom Kabinett eine Ar-
beitsgruppe eingesetzt worden. In dieser Arbeitsgruppe
arbeiten das Wirtschaftsministerium, das Arbeitsministe-
rium, das Familienministerium und das Bildungsminis-
terium gemeinsam an einem lückenlosen Angebot des
Bundes im gesamten Bereich des Übergangssystems, in-
dem die Bildungsketten – das sagt der Name schon – in-
einander verzahnt werden. All den Problemgruppen, die
Sie angesprochen haben, können dann noch mehr Ange-
bote gemacht werden als in der Vergangenheit. Das Ziel,
Deutschland zur Bildungsrepublik zu entwickeln, haben
wir dabei fest im Blick.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710100500

Vielen Dank. – Ich gebe die Namen derjenigen, die

Fragen stellen wollen und die ich auf meiner Liste aufge-

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(C (D ommen habe, bekannt: Frau Dr. Hein, Herr Kamp, r. Feist, Herr Rossmann, Frau Alpers, Frau Hinz, Swen chulz, Herr Schummer, Herr Kaczmarek und Herr retschmer. Frau Dr. Hein. Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, die positiven Zah n, die Sie genannt haben, stehen in einem gewissen iderspruch zu dem, was ich in meinem Bundesland erbe – zumindest was die Ausbildungschancen für Schürinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss und die ltbewerberinnen und Altbewerber betrifft. Sie haben auf die demografische Rendite hingewieen. Diese ist vor allem für den Osten des Landes von edeutung. Dort ist tatsächlich eine Entlastung entstanen. Ich frage mich allerdings, wieso es trotz dieser Entstung nicht möglich ist, den Berg von Altbewerberinen und Altbewerbern endlich abzubauen und ihnen eine ntsprechende Ausbildung zu ermöglichen. Sie haben auch auf die Ausbildungsfähigkeit verwieen. In vielen Diskussionen und Artikeln zur Berufsausildung wird immer wieder gesagt, dass die Ausbildungshigkeit fehle. Ist denn in dem Berufsbildungsbericht er Versuch unternommen worden, zu erklären, was Ausildungsfähigkeit überhaupt heißt? Woran misst man as? D Sehr geehrte Frau Hein, ich glaube nicht, dass man avon sprechen kann, dass sich bei den Altbewerberinen und Altbewerber nichts getan hat. Ich habe gerade arauf hingewiesen, dass in diesem Bereich die Zahl ramatisch gesunken ist, und zwar im Zeitraum von 008 bis jetzt um 30 Prozent. Sie nennen das demografiche Rendite; aber von dieser Entwicklung profitieren ie Altbewerber sehr. An der hohen Zahl der noch offenen Ausbildungssteln zeigt sich klar, dass das Problem nicht darin besteht, ass es für die Gruppe der Altbewerberinnen und Altbeerber ebenso wie für diejenigen, die unversorgt bleien, keine Angebote gibt, sondern eher darin, dass es ofnkundig an Ausbildungsreife oder Mobilität mangelt. iese Probleme müssen wir beseitigen. Dabei helfen ine höhere Qualifikation der Auszubildenden sowie ine entsprechende Förderung ihrer Mobilität. Diese Anätze stehen aus meiner Sicht im Mittelpunkt. Dass sich a nichts tue, kann ich wirklich nicht bestätigen. Vielen Dank. Herr Kollege Kamp. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, r mich gibt Ihr Bericht Anlass zur Hoffnung. Das sage h ganz klar, wenngleich Sie – neben den Handlungsfelern, die Sie bereits angegangen sind – verschiedene Heiner Kamp )

Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710100600
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710100700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710100800
Heiner Kamp (FDP):
Rede ID: ID1710100900




(A) )

Handlungsfelder dargestellt haben, die es noch zu bear-
beiten gilt.

Ein Handlungsfeld ist mit Sicherheit die Ausbil-
dungsbeteiligung von jungen Menschen mit Migrations-
hintergrund. Wie beurteilt die Bundesregierung deren
Ausbildungsbeteiligung? Und wie tragen Sie als Bun-
desregierung dafür Sorge, dass die duale Ausbildung im
zunehmenden Wettbewerb mit den Hochschulen um
gute Nachwuchskräfte weiterhin ein attraktiver Bil-
dungsweg bleibt?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710101000


Lieber Herr Kamp, das Thema Migration und Ausbil-
dung ist in der Tat eines, bei dem es noch große Heraus-
forderungen gibt, wie die Zahlen des Berichts veran-
schaulichen: 13,8 Prozent der hier lebenden Migranten
haben keinen Schulabschluss. Im Verhältnis zu den
5,8 Prozent bei den Deutschen ohne Schulabschluss ist
die Zahl damit fast doppelt so hoch. Das zieht Konse-
quenzen in der Ausbildung nach sich. Während die Aus-
bildungsquote bei den deutschen Jugendlichen bei
64,3 Prozent liegt, beträgt die Ausbildungsquote bei Mi-
granten nur 31,4 Prozent. Das heißt, hier ist noch eine
Menge von Aufgaben zu bewältigen.

Im Nationalen Ausbildungspakt haben wir mit den
Beteiligten der Wirtschaft und den Sozialpartnern fest-
gelegt, dass wir genau diese Zielgruppe, nämlich Altbe-
werber und Benachteiligte, mit Blick auf die Ausbildung
besonders berücksichtigen wollen. Das schließt an das
an, was ich gerade zu Frau Hein gesagt habe. Es geht im
Nationalen Ausbildungspakt nicht einfach nur darum,
die Wirtschaft zu bitten, mehr Ausbildungsplätze zur
Verfügung zu stellen; vielmehr soll sich die Wirtschaft
stärker als bisher bereit erklären, auch die Jugendlichen,
deren Ausbildungsreife nicht perfekt ist, in die Betriebe
zu integrieren.

Darüber hinaus ist eine weitere Aufgabe zu nennen.
Wir sehen, dass insbesondere in Unternehmen, deren
Unternehmensführer nicht deutscher Herkunft sind – in
vielen anderen Ländern gibt es kein duales Ausbildungs-
system wie bei uns –, die Quote der angebotenen Ausbil-
dungsplätze viel geringer ist. Deshalb verfolgen wir mit
unserem Jobstarter/KAUSA-Programm zwei Punkte:
Zum einen sollen Berufseinstiegsbegleiter speziell Mi-
granten helfen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Zum
anderen kümmern wir uns – das ist, wie ich finde, ein
sehr intelligentes Instrument – darum, dass Firmen, die
von Migranten geleitet werden, ihre Ausbildungsquote
gegenüber früher erhöhen. Das halte ich für sehr wichtig.

Wir müssen das Übel an der Wurzel packen. Das
heißt, wir müssen unbedingt erreichen, dass die Zahl der
Migranten, die keinen Schulabschluss als Voraussetzung
für ihre Ausbildungsreife haben, deutlich reduziert wird.
Das vorhin von mir erwähnte Instrument der Bildungs-
ketten kommt, glaube ich, insbesondere dieser Gruppe
zugute.

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(C (D Vielen Dank. – Das Wort hat jetzt der Kollege r. Feist. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, h möchte an das, was mein Vorredner gefragt hat, anchließen. Es gibt eine sehr erfreuliche Entwicklung der ahlen der Bewerber und der Studienplätze; bis vor kurem hat wohl noch niemand geglaubt, dass es einmal iese erstaunlichen Zahlen geben wird. (Zuruf der Abg. Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710101100
Dr. Thomas Feist (CDU):
Rede ID: ID1710101200

Frau Hinz, wenn auch Sie etwas fragen möchten, dann
elden Sie sich doch einfach.


(Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein parlamentarischer Zwischenruf! Das ist erlaubt!)


Gesundheit. – Ich wollte angesichts der Tatsache, dass
er Wettbewerb um die immer weniger werdenden
chulabgänger ja nun noch härter wird, fragen: Wie will
ie Bundesregierung erreichen, dass gute Leute einen
usbildungsberuf ergreifen? Denken Sie, dass eine
agekampagne wie „Das Handwerk. Die Wirtschafts-

acht. Von nebenan“, die das deutsche Handwerk ge-
tartet hat, ein geeignetes Instrument ist, um junge Men-
chen an einer Ausbildung zu interessieren und sie
arauf vorzubereiten?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710101300


Ja, in der Tat. 46 Prozent des letzten Jahrgangs – Herr
amp hat das schon angesprochen; ich hatte vergessen,
as zu erwähnen – haben ein Studium aufgenommen.
as ist – auch absolut – die höchste Zahl an Studienan-
ngern, die es je gab. Noch nie haben so viele Men-

chen in Deutschland ein Studium begonnen. Deshalb ist
lar, dass weniger Menschen mit Hochschulreife auf
em Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen.

Wir gehen davon aus, dass sich das in den nächsten
in bis zwei Jahren durch die doppelten Abiturjahrgänge
jetzt drängen zwei Jahrgänge auf den Ausbildungs-
nd Studienmarkt – und durch die Aussetzung der Wehr-
flicht ein wenig nivelliert. Derzeit haben ungefähr
7 Prozent derer, die eine Ausbildung machen, die
ochschulreife. Ich glaube, dass es in Zukunft gelingen
ird, insbesondere diejenigen Ausbildungsstellen, die

in besonders hohes Anspruchsniveau haben und heute
nbesetzt bleiben, zu besetzen. Wir gehen davon aus,
ass es am Ausbildungsmarkt durch die doppelten Abi-
rjahrgänge und die Aussetzung der Wehrpflicht keine
ngpässe geben wird. Vielmehr wird es uns sogar besser
elingen, die hochspezialisierten Ausbildungsberufe mit
ewerbern zu versorgen.

Nichtsdestotrotz wird der Wettbewerb um die Höher-
ualifizierten in der Zeit, in der diese beiden Effekte
icht mehr wirken, ein relevantes Thema sein. Deshalb
ird im Juli dieses Jahres, wenn die nächste Sitzung

um Ausbildungspakt stattfindet, eine entsprechende





Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun


(A) )


)(B)

Kampagne begonnen werden, um deutlich zu machen,
dass es in Deutschland viele tolle Ausbildungsberufe
gibt, die teilweise in anderen Ländern sogar als akademi-
sches Studium angeboten werden. Wir müssen das mit
Maßnahmen der Aufstiegsmöglichkeiten flankieren. Es
muss klar sein, dass demjenigen, der sich zunächst für
eine Lehre entscheidet, der akademische Weg nicht für
alle Zeiten verschlossen ist. Derjenige, der sich zunächst
für den Weg einer Lehre entscheidet, soll, gerade als
Hochqualifizierter, attraktive Angebote vorfinden und
auch im weiteren Leben Aufstiegsmöglichkeiten haben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710101400

Vielen Dank. – Das Fragerecht geht jetzt an den Kol-

legen Rossmann.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1710101500

Herr Staatssekretär, manche der Probleme, die Sie

aufwerfen, sind ja regierungsunabhängig und haben
auch schon früher die Jugend- und Bildungspolitik be-
schäftigt. Sie haben den Rückgang der sogenannten Alt-
bewerber angesprochen und bemerkenswerte Prozent-
zahlen genannt. Dies wirft eine Frage auf: Was sind die
konkreten berufsbildungspolitischen Maßnahmen jen-
seits der demografischen Entwicklung, die seitens der
Regierung und seitens der Wirtschaftspartner ergriffen
worden sind? Wenn diese Maßnahmen so erfolgreich
waren, sollten sie jetzt noch deutlich verstärkt werden,
damit in Zukunft nicht noch 180 000 junge Menschen
länger als ein Jahr auf eine Ausbildungsgelegenheit, eine
vollwertige Ausbildungsstelle warten müssen. Können
Sie aus der Analyse heraus sagen, dass Sie diese beson-
ders effektiven Maßnahmen auch in Zukunft weiter aus-
bauen wollen?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710101600


In diesem Übergangssystem gibt es eine Reihe von
Maßnahmen. Neben den Altbewerbern geht es übrigens
auch um viele andere Gruppen, zum Teil um Personen,
die eine Ausbildung abgeschlossen haben, aber nicht den
Weg in die Berufstätigkeit finden. Hier setzen die Ar-
beitsmarktprogramme der Bundesregierung an. Wir
versuchen, diesen Menschen durch Nachqualifizierungs-
maßnahmen in unterschiedlichster Weise Hilfestellun-
gen zu geben.

Wichtig ist, dass wir auch nach erfolgreicher Vermitt-
lung in eine Ausbildung das Konzept der sogenannten
Senior Experts verfolgen. Dabei handelt es sich um Eh-
renamtliche, die Menschen mit besonderen Problemen
zum Beispiel bei der Suche nach einem Ausbildungs-
platz unterstützen, wobei jeweils ein Ehrenamtlicher für
einen Jugendlichen zuständig ist. Wenn im Rahmen
einer Ausbildung Probleme auftauchen und möglicher-
weise ein Ausbildungsabbruch droht, kann die Unter-
stützung in der Form fortgesetzt werden, dass sich der
Ehrenamtliche dafür einsetzt, dass die Ausbildung er-
folgreich abgeschlossen werden kann. Ich denke, unser
Instrumentenkasten im Bereich der Arbeitsmarktförde-
rung ist an dieser Stelle außerordentlich groß. Dies wird
auch in Zukunft der Fall sein.

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(C (D Vielen Dank. – Die nächste Frage hat die Kollegin lpers. Herr Staatssekretär, ich freue mich sehr, dass wir eute über den Berufsbildungsbericht sprechen. Mich at allerdings verwundert, dass Sie die Befragung der undesregierung zu diesem Thema so schnell angesetzt aben; denn der Berufsbildungsbericht liegt uns noch ar nicht zur Einsicht vor. Da schon Stellungnahmen onseiten der Arbeitgeber, des BIBB und des DGB voregen, bitte ich Sie, dafür zu sorgen, dass auch uns der erufsbildungsbericht bald zukommt. Nun zu meiner Frage. Sie sagen sehr häufig, dass es chon heute viele Bereiche gibt, in denen die Zahl der usbildungsplätze größer ist als die Zahl der Jugendli hen, die dafür infrage kommt, dass also teilweise sogar in Überangebot an Ausbildungsplätzen besteht. Sie eisen außerdem darauf hin, dass die Gründe dafür, dass iese Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können, arin liegen, dass nicht die notwendige Ausbildungsfäigkeit vorhanden ist oder die erforderlichen schulischen ualifikationen nicht ausreichend sind. So lauten Ihre egründungen. Wenn wir uns einen großen Ausbildungsbereich wie as Hotelund Gaststättengewerbe ansehen, dann stellen ir fest, dass Ausbildungsplätze in diesem Bereich nicht ufgrund der von Ihnen genannten Gründe nicht besetzt erden. Die Gründe sind vielmehr die schlechte Vergüng, die nicht ausreichende Qualität – Frau von Obernitz om Deutschen Industrieund Handelskammertag hat ies schon gerügt – und die sehr geringen Übernahmeuoten. Im Hotelund Gaststättenbereich zum Beispiel erden nach Arbeitgeberangaben nur 14 Prozent der uszubildenden übernommen, und ein Koch verdient ach dem Ende seiner Ausbildung zwischen 780 und 40 Euro netto. Im BIBB-Expertenmonitor ist hervorgeoben worden, dass die Ursachen nicht in der Leistungshigkeit der Auszubildenden, sondern in hohen Ab ruchquoten, schlechter Qualität und schlechten erspektiven liegen. Vor diesem Hintergrund lautet eine Frage an Sie, Herr Braun: Wie steht die Bundesre ierung zu den Ausbildungsbereichen, in denen Ausbilungsplätze häufig nicht besetzt werden? D Liebe Frau Kollegin Alpers, zum Ersten. Das Kabiett hat den Berufsbildungsbericht 2011 heute Morgen eschlossen. Nun wird er dem Bundestag förmlich zugeitet. Dies entspricht dem normalen Verfahren. Deshalb abe ich Ihnen die wesentlichen Ergebnisse des Berichts u Beginn der heutigen Befragung der Bundesregierung, ie es üblich ist, kurz vorgestellt. Zum Zweiten. Natürlich verbietet sich im Hinblick uf die Frage: „Warum gelingt es bei einer so hohen Zahl ffener Ausbildungsstellen nicht, jedem unversorgten ewerber einen Ausbildungsplatz zukommen zu las en?“ jede monokausale Erklärung. Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710101700
Agnes Alpers (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710101800
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710101900




(A) )

Die erste mögliche Erklärung ist, dass ein Missver-
hältnis zwischen den hohen Ansprüchen in den Ausbil-
dungsberufen auf der einen Seite und der Qualifikation
der Bewerber auf der anderen Seite besteht. Die zweite
mögliche Erklärung ist die mangelnde Attraktivität der
Ausbildungsberufe; darauf haben Sie hingewiesen. Es
gibt aber noch eine dritte mögliche Erklärung – ich habe
sie eingangs erwähnt –: Es gibt sehr große regionale Un-
terschiede. Deshalb ist es primär Aufgabe der Wirt-
schaft, dort, wo sie Bedarf an Arbeitskräften hat, attrak-
tive Ausbildungs- und Beschäftigungsbedingungen zu
schaffen. Es ist die Aufgabe der Politik, die Mobilität der
Menschen zu fördern und ihre Ausbildungsreife zu ver-
bessern, um auf diesem Wege möglichst auch die beiden
anderen genannten Probleme zu lösen. Ich denke, dann
ist in den kommenden Jahren ein weiterer Abbau der
Probleme im Bereich des Übergangssystems und hin-
sichtlich der Altbewerber möglich.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710102000

Vielen Dank. – Die nächste Frage hat die Kollegin

Hinz.

Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Herr Staatssekretär, ich möchte an die Frage des Kol-
legen Rossmann und Ihre Antwort anschließen, die mich
etwas verblüfft hat. Sie haben gesagt, der arbeitsmarkt-
politische Instrumentenkasten der Bundesregierung
bleibe so breit. Seit kurzem wissen wir aber, dass das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Instru-
mentenkasten verändern und zum Beispiel ein wesentli-
ches Element in der jetzigen Form abschaffen will, näm-
lich die Einstiegsqualifizierung, die vor allen Dingen
von der Koalition und der Bundesregierung immer ganz
besonders gelobt worden ist. Wir haben auch gehört, das
sei mit den Paktpartnern überhaupt noch nicht abgespro-
chen; das heißt, die Betriebe, die ebenfalls damit zufrie-
den waren, wissen noch gar nichts davon.

Deswegen stellen sich mir schon die Fragen: Spre-
chen die Regierungsmitglieder miteinander? Haben Sie
eine Strategie dafür, wie man den Übergang von der
Schule zur Ausbildung tatsächlich gut gestalten kann?
Warum sagen Sie, der Instrumentenkasten bleibe, ob-
wohl wir schwarz auf weiß haben, dass etliche Abstriche
geplant sind? Wie passt das zusammen, und wo ist hier
eigentlich Ihre Konzeption?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710102100


Liebe Frau Kollegin Hinz, in der Vergangenheit gab
es gerade von denjenigen, die versucht haben, jungen
Menschen entsprechende Unterstützungsmaßnahmen
zuteilwerden zu lassen, viele Beschwerden, dass das
Sammelsurium an Maßnahmen im Übergangssystem so
groß ist, dass es schwer überschaubar ist.

Deshalb hat das Kabinett beschlossen, eine Arbeits-
gruppe einzusetzen, an der das Wirtschaftsministerium,
das Arbeitsministerium, das Familienministerium und
das Bildungsministerium beteiligt sind. In dieser Ar-

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(C (D eitsgruppe, die noch zu keinem Ergebnis gekommen t, sondern ein Ergebnis im Sommer dieses Jahres vorgen wird, versuchen wir, die Maßnahmen im Überangssystem möglichst so zu straffen, dass sie verzahnt einandergreifen, damit sie handhabbar und für die enschen plausibel sind. Zur Analyse gehört aber auch, anzuerkennen, dass der ritisierte breitgefächerte Instrumentenkasten im Kern icht deshalb existiert, weil etwa die Bundesregierung so reit, so differenziert und so undurchschaubar aufgestellt äre, sondern deshalb, weil wir es hier mit einem relativ roßen und breiten Engagement auch der Länder und um Teil der Kommunen sowie privater Initiativen zu n haben. Dieses private Engagement will und wird, enke ich, niemand beschneiden wollen. Hinsichtlich der Neustrukturierung im Übergangssysm des Bundes muss ich Sie also auf das Ergebnis der rbeitsgruppe vertrösten, das Mitte des Sommers vorlieen wird. (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Arbeitsministerium hat doch schon vorgelegt!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710102200

Die nächste Frage stellt der Kollege Swen Schulz.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1710102300

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

ieran will und muss ich doch noch einmal anschließen,
eil wir natürlich eine ganze Menge darüber hören
auch aus Regierungskreisen und durch öffentliche Ver-
utbarungen –, welche großartigen Veränderungen des
strumentenkastens, wie Sie das genannt haben, im Be-
ich der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen man

urchführen werde. Jetzt sagen Sie: Das alles ist noch
icht so weit; man wird erst einmal sehen müssen, zu
elchen Ergebnissen die Arbeitsgruppe im Sommer
ommt.

Auch in der Beantwortung der Frage von Herrn
ossmann haben Sie gesagt, dass der Instrumentenkas-
n erhalten bleibt. Das haben Sie auf Nachfrage von
rau Hinz relativiert. Entnehme ich dem richtigerweise,
ass sich das Ministerium für Bildung und Forschung in
ieser Arbeitsgruppe und in der Bundesregierung dafür
insetzen wird, dass es keine Einschnitte bei den arbeits-
arktpolitischen Maßnahmen, keine Abschaffung des
echts auf das Nachholen eines Schulabschlusses und
eine Einschnitte im Bereich der Berufseinstiegsbeglei-
ng geben wird?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710102400


Lieber Herr Kollege, Sie können von mir nicht erwar-
n, dass ich hier vonseiten der Regierung irgendwelche
ermutungen anstellen werde; vielmehr sollten wir das
erfahren einhalten. Zu den Fragen in Bezug auf das
bergangssystem gibt es eine Arbeitsgruppe. Daneben
ilt das Prinzip der Ressortabstimmung. Ergebnisse gibt
s noch keine, und deshalb kann ich sie Ihnen hier auch





Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun


(A) )


)(B)

nicht irgendwie vorab oder in Form von Vermutungen
oder Ähnlichem kundtun. Die Bundesregierung spricht
auch an dieser Stelle mit einer Stimme. Zu den in der
Ressortabstimmung befindlichen Einzelmeinungen von
Ministerien werde ich mich hier nicht äußern.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710102500

Die nächste Frage stellt der Kollege Schummer.


Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1710102600

Herr Staatssekretär, das Ziel einer frühzeitigen Be-

rufsorientierung beim Übergang von der Schule in den
Beruf liegt auch darin, die Motivation für den Schulab-
schluss zu erhöhen. Dann weiß ein Jugendlicher, dass er
eine Perspektive hat: Er wird einen guten Beruf finden,
statt Hartz-IV-Empfänger zu werden. Das heißt, es geht
darum, die Abbrecherquote bei der Schulausbildung zu
reduzieren.

Das zweite Ziel besteht darin, die Suche nach einem
geeigneten Ausbildungsberuf so zu verbessern, dass
auch die Abbrecherquote bei der Berufsausbildung redu-
ziert wird.

Wie werden sich Ihrer Ansicht nach in den nächsten
drei bis vier Jahren die Abbrecherquoten innerhalb der
Schule und in der Berufsausbildung weiter reduzieren
lassen?

D
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710102700


Was die Schule angeht, hat sich die Bundesregierung
das Ziel gesetzt, die Zahl der Schulabbrecher zu halbie-
ren. Da sind wir auf einem guten Weg. Allerdings ist
sehr stark nach Bundesländern zu differenzieren. In eini-
gen Bundesländern ist es in den letzten Jahren gelungen,
die Zahl der Schulabbrecher sehr deutlich zu reduzieren.
In anderen Bundesländern ist sie in den letzten Jahren
sogar teilweise gestiegen.


(Willi Brase [SPD]: 4 Prozent bis 2015!)


Insofern besteht die Aufgabe fort. Die Bundesregierung
ist bereits mit der KMK über dieses Thema im Gespräch.

Unser Ziel bleibt die Halbierung der Schulabbrecher-
zahl. Die Europäische Union strebt an, dieses Ziel in die
Europa-2020-Strategie zu übernehmen. Das heißt, dieses
zentrale Bildungsziel wird in Zukunft auch auf europäi-
scher Ebene verfolgt. Die Berechnungsweise der Euro-
päischen Union unterscheidet sich ein bisschen von un-
serer, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn das Ziel
in den nächsten Jahren auf europäischer Ebene festgelegt
wird, wollen wir auch das erreichen.

Was die Abbrecherzahl bei der Berufsausbildung an-
geht, wollen wir insbesondere mit dem Instrument der
schon genannten Senior Experts arbeiten, indem wir in
den jeweiligen Berufen erfahrene Personen einsetzen,
wenn im Lehrbetrieb die Zeit nicht ausreicht, um sich
um individuelle Probleme des Auszubildenden zu küm-
mern, und es um Vermittlung und Motivation geht. Auf
diese Weise sollen einzelne von einem Ausbildungsab-
bruch bedrohte Jugendliche unterstützt werden, damit es

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(C (D öglichst nicht zu diesem Schritt kommt. Wir haben azu keine konkreten Ziele formuliert, aber ich denke, ie Zahl der Abbrecher wird auch in den nächsten Jahren ckläufig sein. Wir kommen zur nächsten Frage des Kollegen aczmarek. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, h möchte noch einmal auf das Problem der regionalen ngleichgewichte und die Frage der Ausbildungsreife u sprechen kommen. In meinem Wahlkreis im östlichen uhrgebiet und auch anderorts sind wir mit der Situation onfrontiert, dass statistisch gesehen bis zu zwei Bewerer auf einen Ausbildungsplatz kommen. Das führt zu erdrängungseffekten, die nicht nur Schülerinnen und chüler ohne Schulabschluss betreffen, sondern auch iejenigen mit einem qualifizierten Schulabschluss. Wie ieht die Bundesregierung ihre Zuständigkeit bei der Beeitigung der regionalen Ungleichgewichte? Sieht sie berhaupt eine Zuständigkeit, oder habe ich die Antwort uf die Frage der Kollegin Alpers richtig verstanden, ass sie sich auf Ratschläge an die Länder beschränken ill, die regionale Mobilität zu fördern? D Letzteres haben Sie falsch verstanden; denn wir sehen elbstverständlich diese Aufgabe. Mehrere unserer Iniativen wie das Programm „Perspektive Berufsabchluss“ oder das Jobstarter-Programm können auch ielgerichtet von Regionen in Anspruch genommen weren, die verschärfte Problemlagen haben. Die letzte Frage stellt der Kollege Kretschmer. Herr Staatssekretär, Sie haben die erfreulichen Zahlen enannt, was die Ausbildungsplätze und die Tatsache ngeht, dass nicht mehr so viele junge Leute ohne Ausildungsstelle dastehen. Das ist überall spürbar, auch bei ns in den neuen Bundesländern. Darüber freuen wir uns ehr. Meine Frage ist, welche Entwicklung die Bundesreierung in Gesamtdeutschland in den nächsten Jahren rognostiziert. D Vielen Dank. – Der vorliegende Berufsbildungsbecht 2011 geht davon aus – die statistischen Zahlen sind ekannt –, dass die Zahl der Schulabgänger in den ächsten Jahren weiter zurückgeht. In Ostdeutschland ist ie schon auf einem relativen Tiefststand. In Westeutschland wird in wenigen Jahren noch einmal ein eutlicher Rückgang zu verzeichnen sein. Des Weiteren ehen wir, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710102800
Oliver Kaczmarek (SPD):
Rede ID: ID1710102900
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710103000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710103100
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1710103200
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1710103300




(A) )

aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung
momentan deutlich steigt.

Wir gehen daher davon aus, dass in den kommenden
Jahren die Lücke zwischen unversorgten Bewerbern und
denjenigen, die Ausbildungsplätze anbieten, verringert
werden kann, dass ein numerisches Überangebot an
Ausbildungsplätzen wahrscheinlich ist. Angesichts der
Zahlen der Bundesagentur für Arbeit im letzten Halbjah-
resbericht – ich hatte sie bereits genannt – kann davon
ausgegangen werden, dass im Vergleich zu 2010/2011
48 000 zusätzliche Ausbildungsplätze angeboten werden
– das wäre ein Plus von 14 Prozent –, bei einer leicht ge-
ringeren Bewerberzahl in diesem Jahr. Es handelt sich
also um einen sehr stark nachfrageorientierten Markt,
was ganz im Sinne der Auszubildenden ist.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710103400

Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Gibt es Fragen zu

anderen Themen der heutigen Kabinettssitzung? – Das
ist nicht der Fall.

Gibt es darüber hinausgehende Fragen? – Die Kolle-
gin Inge Höger hat eine Frage angemeldet. – Bitte.


Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710103500

Vielen Dank. – Ich habe eine Frage an die Bundesre-

gierung im Zusammenhang mit dem Absturz eines
US-Kampfflugzeuges in der Eifel. Am 1. April ist ein
Kampfflugzeug vom Typ A-10 in der Eifel bei Laufeld
abgestürzt. Uns wurde heute im Verteidigungsausschuss
gesagt, dass das Verteidigungsministerium nicht zustän-
dig ist und dazu nichts sagen kann. Deshalb lautet meine
Frage – an wen auch immer in der Bundesregierung –: Ich
möchte gerne wissen, welche Maßnahmen die Bundesre-
gierung in Absprache mit dem US-Militär unternommen
hat, um die Bevölkerung und die Umwelt vor Gefahren zu
schützen, die durch den Einsatz von uranhaltiger Muni-
tion und des Treibstoffes JP – das ist ein Spezialtreibstoff,
der die Umwelt verschmutzen kann – entstehen können.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710103600

Zur Beantwortung erhält Herr Staatsminister von

Klaeden das Wort. – Bitte schön.

E
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1710103700


Frau Kollegin, zunächst darf ich darauf hinweisen,
dass es sich hier um eine dringliche Frage handelt, die
vom Präsidium nicht zur Beantwortung zugelassen wor-
den ist. Es ist eigentlich nicht meine Aufgabe, über die
Einhaltung der Geschäftsordnung des Deutschen Bun-
destages zu wachen. Ich finde aber, dass es sich um eine
Umgehung der Regelungen der Geschäftsordnung han-
delt, wenn Sie jetzt eine dringliche Frage, die nicht zuge-
lassen worden ist, stellen.

Gleichwohl will ich Ihnen kurz vortragen, was dazu
vorbereitet worden ist. Das am 1. April 2011 gegen
15.50 Uhr in der Nähe des rheinland-pfälzischen Ortes
Laufeld abgestürzte Flugzeug der US Air Force vom
Typ Thunderbolt II hatte nach Auskunft der US Air
Force ausschließlich Übungsmunition ohne abgereicher-

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(C (D s Uran – Depleted Uranium – an Bord. Eine Kontamiation der Absturzstelle durch sehr schwach radioaktives U kann daher ausgeschlossen werden. Die Bergung nd Sicherung der Übungsmunition erfolgte durch ein eam des Kampfmittelräumdienstes der Air Base Spangahlem. – Ich glaube, das beantwortet auch Ihre Fragen Hinblick auf die Gefahrenabwehr. Danke schön. – Damit beende ich die Regierungsbe agung. Wir kommen dann zum Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde – Drucksachen 17/5321, 17/5356 – Wir beginnen mit den dringlichen Fragen. Es handelt sich zunächst um den Geschäftsbereich es Bundesministeriums für Bildung und Forschung. ur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsseretär Thomas Rachel zur Verfügung. Ich rufe die dringliche Frage 1 des Kollegen Oliver rischer auf: Wie begründet die Bundesregierung ihre unzureichende Antwort auf meine schriftliche Frage 172 auf Bundestagsdrucksache 17/5016, wonach Brennelementekugeln aus dem AVR Jülich nur in den 152 Castoren im Forschungszentrum lagern, vor dem Hintergrund der aktuellen Aussagen der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in der Antwort auf die Kleine Anfrage den Verbleib von 2 285 Brennelementekugeln Unklarheit herrscht, über die seit dem Wochenende diverse Medien (unter anderem Der Spiegel)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710103800
schließen, dass die laut der Landesregierung von Nordrhein-
Westfalen fehlenden Brennelementekugeln illegal in der Asse
eingelagert waren?

Bitte schön, Herr Staatssekretär.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710103900


Herr Präsident! Die Antwort auf die Frage des Abge-
rdneten Krischer lautet wie folgt: Die in der Antwort
ngegebene Zahl von 288 161 Brennelementen, welche
den 152 Castoren im AVR-Behälterlager des For-

chungszentrums Jülich lagern, ist korrekt. Bezüglich
er in der dringlichen Frage angesprochenen Gesamtzahl
erweise ich auf meine Antwort auf die Frage 42, die ich
leich geben werde.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat am 4. April
ieses Jahres mitgeteilt – ich zitiere –:

Die von der nordrhein-westfälischen Landesregie-
rung als vermisst gemeldeten 2 285 Brennelemen-
tekugeln aus dem früheren Forschungsreaktor in
Jülich befinden sich nicht in der Asse.

Weiterhin teilt das BfS, das Bundesamt für Strahlen-
chutz, mit – Zitat –:

Zwar sind 1976 in der Schachtanlage zwei Fässer
mit Brennelementekugeln aus dem Forschungszen-
trum Jülich eingelagert worden, dabei handelt es
sich jedoch um mittelradioaktive Abfälle und nicht





Parl. Staatssekretär Thomas Rachel


(A) )


)(B)

um hochradioaktive Abfälle. Diese Fässer liegen in
der 511 Meter tiefen sogenannten MAW-Kammer.
Diese Lieferungen sind der Atomaufsicht des Lan-
des Nordrhein-Westfalen bekannt und auf der
Homepage des Bundesamtes für Strahlenschutz
veröffentlicht.

Mit Erlaubnis des Präsidenten möchte ich gleich die
thematisch dazugehörende Frage 42 beantworten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710104000

Ich rufe die Frage 42 des Abgeordneten Oliver

Krischer auf:
Wie viele radioaktive Brennelementekugeln wurden insge-

samt in der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich wäh-
rend seiner gesamten Betriebszeit über die 288 161 Kugeln
plus 124 Absorberkugeln, die derzeit in den 152 Castorbehäl-

(Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Frage 172 auf Bundestagsdrucksache 17/5016)

naus noch eingesetzt, und wo lagern diese Kugeln heute – bitte
exakte Zahlenangaben inklusive Kugelbruch?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710104100


Insgesamt wurden im Betrieb der AVR 290 705 Brenn-
elementekugeln eingesetzt. Davon befinden sich
288 161 Brennelemente verpackt in 152 Castorbehältern
im AVR-Behälterlager des Forschungszentrums Jülich,
62 Brennelemente in den Heißen Zellen des Forschungs-
zentrums Jülich. 197 Brennelemente befinden sich im
Reaktorbehälter. Diese sind größtenteils zerbrochen und
nicht mehr entnehmbar. Darüber hinaus gab es laut Aus-
sage der AVR GmbH und des Forschungszentrums
Jülich 2 285 Brennelemente. Davon wurden die Be-
standteile von 359 Kugeln als Kugelbruch aus dem
AVR-Reaktor entfernt und in Fässer einzementiert. Die
restlichen 1 926 Brennelemente wurden für Forschungs-
zwecke genutzt und dabei größtenteils beschädigt oder
zerstört. Daher wird nicht die Anzahl von Kugeln, son-
dern werden die vorhandenen Kernbrennstoffmengen bi-
lanziert.

Die bei diesen Versuchen genutzten Brennelemente
bzw. der entstandene Kugelbruch wurden ebenfalls in
Fässer einzementiert. Alle diese Fässer befinden sich – im
Gegensatz zu der Annahme in der Frage des Fragestel-
lers – im Zwischenlager des Forschungszentrums Jülich.
Das Bundesministerium für Umwelt hat gestern nach ei-
nem aufsichtsrechtlichen Gespräch mit der atomrechtli-
chen Aufsichtsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen,
dem Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen,
Folgendes amtlich festgestellt – Zitat –:

Nach Darstellung der Landesatomaufsicht lagern
diese 2 285 beim Betrieb oder bei nachfolgenden
Versuchen zerbrochenen Kugeln einzementiert im
Zwischenlager des Forschungszentrums Jülich.

Und weiter – Zitat –:

Die Darstellung der nordrhein-westfälischen Atom-
aufsicht zum Verbleib der Brennelementekugeln
wird durch die Prüfungen von Euratom, der Euro-
päischen Atomgemeinschaft, belegt. Demnach weist

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(C (D die Bilanzierung des Kernmaterials keine Lücken auf. Vielen Dank. – Haben Sie Nachfragen? – Bitte schön, err Krischer. Danke für die Ausführungen, Herr Kollege Rachel. – s ist schön, zu hören, dass Sie nunmehr eine Bilanz ber den Verbleib der Kugeln vorlegen können. Sie haen aber leider meine Frage nicht beantwortet, nämlich arum Sie im Namen der Bundesregierung auf meine rage 2/411, in der ich genau nach dieser Bilanz gefragt abe, nicht geantwortet haben. Sie haben mir lediglich itgeteilt, welche Kugeln in den Castoren liegen. Das ar vor etwa drei Wochen. Ich habe in der Vergangeneit schon mehrfach nach dieser Thematik gefragt und abe darum gebeten, dass eine Bilanz bezüglich dieser ugeln gezogen wird, um endgültig zu klären, was in er Asse gelandet ist und was nicht. Diese Frage ist von nen nie beantwortet worden. Deshalb meine Nachage: Warum haben Sie darauf bisher keine Antwort geeben? Schließlich ist Ihr Ministerium in dieser Angeleenheit zuständig. Der Bund ist Mehrheitsgesellschafter es Forschungszentrums Jülich mit 90 Prozent und sollte aher über dezidierte Informationen verfügen. T Die in Ihre Frage eingebaute Unterstellung weise ich urück, Herr Kollege Krischer. Selbstverständlich hat ie Bundesregierung Ihre Frage korrekt beantwortet: 88 161 Brennelementekugeln sind im Forschungszenum Jülich gelagert, und zwar in den entsprechenden astoren. Ich glaube, dass jeder, der in den letzten Tagen mit pekulationen, dass über 2 000 Brennelementekugeln erloren gegangen seien, für Unruhe in der Bevölkerung esorgt hat, Anlass hat, darüber nachzudenken, ob dies ie richtige Art und Weise ist, mit einem so ernsten hema umzugehen. Zweite Nachfrage, Herr Kollege Krischer. Ich möchte feststellen, dass Sie meine Frage wieder icht beantwortet haben. Sie haben lediglich gesagt, wie iele Kugeln in den Castorbehältern sind. Sie haben aber ie Öffentlichkeit und den Bundestag, das Parlament, ber Monate hinweg im Unklaren darüber gelassen, wo ich die weiteren Kugeln befinden. Das ist uns jetzt rläutert worden. Ich muss leider feststellen: Sie sind ffensichtlich nicht bereit, diesen Punkt nach Ihrer vorerigen Verunklarung – ich möchte so weit gehen, hier on Vertuschung zu sprechen – u nennen. Oliver Krischer )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710104200
Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710104300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710104400

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710104500
Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710104600

(Widerspruch bei der CDU/CSU)





(A) )

Ich möchte eine weitere Frage stellen. Sie haben ge-
sagt: 197 Kugeln befinden sich im Reaktorbehälter.
Nach meinen Informationen ist der Reaktorbehälter ein-
betoniert. Er ist derart stark verstrahlt, dass man ihn
nicht auseinanderbauen kann. Ich kann mir nicht vorstel-
len, dass jemand in ihn gekrochen ist, um diese Kugeln
zu zählen. Ich möchte Sie um Auskunft darüber bitten,
wie die Anzahl der Kugeln im Reaktorbehälter – 197 –
ermittelt worden ist.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710104700


Ich stelle als Erstes fest, dass ich Ihnen gerade präzise
gesagt habe, dass insgesamt 290 705 Brennelemente-
kugeln in der AVR Jülich in der Vergangenheit einge-
setzt worden sind. Ich wiederhole: 288 161 Kugeln lie-
gen in 152 Castorbehältern, 62 in Heißen Zellen, 197 in
Reaktorbehältern, und die anderen werden für For-
schungsversuche verwandt und sind per Kugelbruch zer-
kleinert worden. Sie liegen einzementiert in Fässern des
Forschungszentrums Jülich. Diese Information ist aus-
reichend und im Übrigen präzise.

Sie und auch die Landesregierung von Nordrhein-
Westfalen haben in den letzten Tagen den Eindruck er-
weckt, dass mehrere Tausend Brennelementekugeln feh-
len. Ich möchte Sie daher damit konfrontieren, dass das
Bundesamt für Strahlenschutz am 3. April dieses Jahres
Folgendes festgestellt hat – Zitat –:

Statt über den möglichen Verbleib der Brennele-
mentekugeln in der Asse öffentlich zu spekulieren,
hätte der Weg einer Klärung zusammen mit dem
BfS jederzeit offengestanden.

Ich glaube, das sollte in Ihren Ohren und auch in denen
der Landesregierung klingen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Im Übrigen verwundert es mich sehr, wie Sie vorge-
hen. Ich kann nur feststellen, dass das Wirtschaftsminis-
terium Nordrhein-Westfalen dem Bundesumweltminis-
ter über die vorhandenen und die zerbrochenen Kugeln
und ihre Lagerung im Forschungszentrum Jülich sehr
korrekt und präzise Auskunft gegeben hat. Deswegen
möchte ich Sie fragen, wie Sie in Ihrer Pressemitteilung
vom 2. April zu der Aussage kommen – Zitat Oliver
Krischer –:

Möglicherweise sind sie illegal und falsch dekla-
riert in der Asse entsorgt worden und sind nun ein
wesentliches, milliardenschweres Problem dort.

Ich weise ausdrücklich zurück, wie hier dem For-
schungszentrum und seinen über 4 000 Mitarbeitern Ille-
galität unterstellt wird.


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So macht man Politik! Ungeheuerlich!)


Darüber hinaus schreiben Sie in Ihrer Pressemittei-
lung – Zitat Oliver Krischer –:

Ganz zu schweigen davon, wenn die Kugeln in die
Hände von Terroristen oder anderen gelangt sind.

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(C (D (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Abstoßend ist das!)


h finde es unerhört, wie hier über den Zugang von Ter-
risten zu Kernbrennstoffen spekuliert und schwadro-

iert wird. Ich würde mir wünschen, dass Sie mit diesen
hemen ernsthaft umgehen, so wie sich das gehört.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710104800

Herr Krischer, Sie können keine Nachfrage mehr stel-

n.


(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich kann noch zwei Fragen stellen!)


Sie haben schon zwei Nachfragen gestellt.


(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wurden zwei schriftliche Fragen beantwortet!)


Ach so, verstehe. – Bitte schön, dann haben Sie das
ort zu einer weiteren Nachfrage.


Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710104900

Herr Kollege Rachel, zunächst einmal muss ich auch

ierzu wieder feststellen, dass ich danach gefragt habe,
ie Sie die Zahl der Kugeln im Reaktor, der mit Beton

usgeschäumt wurde, ermittelt haben. Auch diese Frage
aben Sie jetzt nicht beantwortet. Sie beantworten hier
ar keine Fragen, sondern stellen Behauptungen auf, die
bsolut nicht der Wahrheit entsprechen.


(Widerspruch bei der CDU/CSU)


Deshalb möchte ich Sie noch einmal fragen. Ich habe
ehrfach – über Monate hinweg – das Bundesamt für
trahlenschutz angeschrieben und um Auskunft bzw. um
ine Bilanz der Kugeln gebeten. Das alles ist dokumen-
erbar. Warum haben weder das Bundesamt für Strah-
nschutz noch Sie klare Zahlen geliefert? Selbst auf

ine schriftliche Anfrage hier im Parlament – das liegt
lles vor – haben Sie eine nicht zutreffende, im günstigs-
n Falle unvollständige Antwort geliefert. Warum haben
ie nicht für Aufklärung in dieser Frage gesorgt, und
arum unterstellen Sie anderen, dass sie Verunsicherung
etreiben,


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Genau das haben Sie ja getan!)


enn diese Nachfragen stellen und darüber nachdenken,
o die Kugeln geblieben sein könnten? Ich erbitte von
nen eine klare Auskunft, warum Sie meine Fragen in

er Vergangenheit nicht beantwortet haben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710105000

Herr Staatssekretär, bitte.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710105100


Herr Präsident, Herr Abgeordneter Krischer, die Fra-
en sind genau beantwortet worden. Es ist genau das be-
ntwortet worden, wonach gefragt wurde. Im Übrigen





Parl. Staatssekretär Thomas Rachel


(A) )


)(B)

weise ich darauf hin: Zuständige Aufsichtsbehörde ist
nicht das Bundesministerium für Bildung und For-
schung, sondern das in der Verantwortung der rot-grünen
Landesregierung liegende Wirtschaftsministerium in
Nordrhein-Westfalen.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie eigentlich
eine amtierende Wissenschaftsministerin dazu kommen
kann, die auch von Ihnen hier aufgeworfene Frage in den
Raum zu stellen, wenn sie gleichzeitig am Kabinettstisch
in der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die
Möglichkeit hätte, den Wirtschaftsminister des Landes
Nordrhein-Westfalen um Auskunft zu bitten, der ganz
offensichtlich in der Lage ist, Auskunft zu geben.

Abschließend weise ich darauf hin, dass das Wirt-
schaftsministerium eine genaue Inventarliste vorliegen
hat und diese auch entsprechend überprüft.

Sie fragten nach der technischen Betrachtung bzw.
danach, wie viele Kugeln sich noch im Reaktor befin-
den. Dies ist mithilfe einer Videoinspektion im Behälter
erfolgt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710105200

Sie haben noch eine Nachfrage, bitte.


Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710105300

Da Sie jetzt plötzlich die Zahlen sehr genau kennen

– das hatten Sie mir vorher trotz klarer und eindeutiger
Nachfragen nicht beantwortet –,


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist keine Art und Weise, die dem Hause angemessen ist!)


möchte ich Sie fragen, wie viele Kugeln beim Betrieb
des Reaktors zu Bruch gegangen sind, das heißt, wie
viele Kugeln beim Betrieb des Reaktors zerstört worden
sind und wie viele aktiv zerstört worden sind, um daran
Forschung zu betreiben.

Weiterhin möchte ich fragen, wo diese Daten doku-
mentiert sind und wo sie gegebenenfalls im Forschungs-
zentrum einsehbar sind.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das waren mindestens drei bis vier Fragen!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710105400

Herr Staatssekretär.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710105500


Ich freue mich, dass Sie weitere drei bis vier Fragen
gestellt haben.


(Iris Gleicke [SPD]: Das bestimmen wir im Parlament und nicht die Regierung!)


Für die Auskunft ist das entsprechende Aufsichtsgre-
mium, das Wirtschaftsministerium in Nordrhein-West-
falen, zuständig. Ich darf wiederholen – daraus können
Sie ersehen, welche Kugeln vorhanden sind und welche
sich mittlerweile in einem anderen Zustand befinden –:
Es handelt sich um insgesamt 290 705 Brennelemente-
kugeln. Davon befinden sich 288 161 in 152 Castoren.

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(C (D arüber hinaus gibt es 62 Brennelementekugeln in den eißen Zellen des Forschungszentrums Jülich. 197 Brenn lementekugeln befinden sich im Reaktorbehälter. Im ahmen des Kugelbruchs sind 359 Kugeln aus dem VR-Reaktor entfernt und in Fässern zementiert woren. Weiterhin gibt es 1 926 Kugeln, die für die Forschung enutzt worden sind. Davon sind 197 kaputt. Die nächste Frage stellt der Kollege Dr. Ott. Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich bin schon erstaunt arüber, mit welcher Unverfrorenheit hier behauptet ird, dass unser Kollege selber Behauptungen aufstellt. (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Pressemitteilungen!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710105600
Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710105700

h finde, Sie sollten sich etwas zurückhalten, gerade an-
esichts der doch etwas dubiosen Verflechtungen, die da
um Teil existieren.

Meine Frage ist: Kann die Bundesregierung aus-
chließen, dass neben den 86 Fässern mit bestrahlten
VR-Absorberelementekugeln und den 8 Fässern mit im
orschungsreaktor testweise bestrahlten AVR-Brennele-
entekugeln, die zwischen 1974 und 1978 in der Asse

ingelagert wurden, weitere radioaktive Abfälle in die-
em Zwischenlager oder in anderen Zwischenlagern ein-
elagert wurden?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710105800

Herr Staatssekretär, bitte.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710105900


Herr Kollege, ich weise darauf hin, dass das zustän-
ige Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen ge-
enüber dem Bundesumweltministerium eindeutig be-
gt und erläutert hat, dass 2 285 beim Betrieb oder bei
achfolgenden Versuchen zerbrochene Kugeln einze-
entiert im Zwischenlager des Forschungszentrums lie-

en.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710106000

Eine weitere Frage, und zwar des Kollegen

retschmer.


Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1710106100

Herr Staatssekretär, ich möchte erst einmal zur Kennt-

is geben, dass Sie unserer Meinung nach die Fragen,
ie hier gestellt worden sind, ausführlich und zutreffend
eantwortet haben


(Iris Gleicke [SPD]: Das sehen wir anders! – Sönke Rix [SPD]: Ausführlich? Mit diesen Sätzen?)


nd dass man sich auch in einer Fragestunde nicht in
ieser Weise beschimpfen lassen muss.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






Michael Kretschmer


(A) )


)(B)

Ich habe eine Frage. Es gibt diejenigen, die eigentlich
dafür verantwortlich sind und die im Wirtschaftsministe-
rium in Nordrhein-Westfalen sitzen, und diejenigen, die
diese Diskussion losgetreten haben und über Tage in der
deutschen Öffentlichkeit Angst und Besorgnis ausgelöst
haben, was aber ganz offensichtlich unbegründet ist. Ist
der Grund dafür Unkenntnis und Unfähigkeit, die Dinge
im eigenen Hause aufzuklären, oder ist der Grund viel-
leicht der, dass viel Bösartigkeit und Propaganda im
Spiel sind? Was halten Sie für wahrscheinlicher?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710106200


Ich glaube, die Zuschauer können sich ihr eigenes Ur-
teil an dieser Stelle bilden. Ich will nur ergänzen, dass
sich seit Jahren, seit zwei Jahrzehnten an dem Verbleib
der Kugeln und der bei Kugelbruch zerbrochenen Ku-
geln in der Gesamtzahl, die ich vorhin genannt habe, im
Forschungszentrum Jülich nichts verändert hat;


(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie dann meine Fragen nicht beantwortet?)


nicht vor einer Woche, nicht vor einem Monat, nicht vor
einem Jahr, nicht vor mehreren Jahren hat sich da etwas
verändert. Insofern ist es schon sehr auffällig, dass plötz-
lich eine Debatte über eine Frage angestoßen wird, die
durch eine einfache Rückfrage


(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe gefragt!)


des Landeswissenschaftsministeriums beim zuständigen
Wirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen oder
beim Bundesamt für Strahlenschutz zu klären gewesen
wäre.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710106300

Eine weitere Frage, und zwar der Kollegin Undine

Kurth.

Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN):

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,
völlig unabhängig von der Zuordnung von Eigenschaf-
ten zu unseren Fragen müssen Sie verstehen – ich
glaube, das können alle verstehen –, dass ein hohes Inte-
resse an der Belastbarkeit der Informationen


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ein hohes Interesse an Spekulation!)


und auch an der Beantwortung der Frage besteht: Wohin
sind die Kugeln denn nun wirklich gekommen? Da es
eine Pressemitteilung des Forschungszentrums Jülich
gibt, nach der bis auf Milligramm genau zu dokumentie-
ren ist und auch dokumentiert werden könne, wo die
Kugeln verblieben sind, frage ich hier: Sind diese Do-
kumente einsehbar? Sind sie öffentlich zugänglich?
Können wir sie einsehen und, wenn ja, wo? Das frage
ich vor dem Hintergrund, dass auch Ruß und Staub ent-
standen sind. Wenn es um Milligramm geht, müssen wir
wissen, wo was geblieben ist.

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(C (D T Ich habe großes Verständnis für das Informationsbeürfnis – ich teile das im Übrigen –, aber es sollte um as Informationsbedürfnis gehen; diesem Falle werden wir gern behilflich sein. Die zutändige Behörde, an die Sie Ihre diesbezügliche Anage richten können, ist das zuständige Landeswirt chaftsministerium in Düsseldorf. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Da haben die keine guten Connections!)

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710106400

(Iris Gleicke [SPD]: Keine Unterstellungen!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710106500

Es gibt zwei weitere dringliche Fragen, und zwar der

ollegin Dorothee Menzner, die im gleichen Sachzu-
ammenhang stehen. Herr Staatssekretär, wollen Sie die
usammen beantworten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710106600


Wenn das der Fragestellerin recht ist, würde ich sie
usammen beantworten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710106700

Dann rufe ich die dringlichen Fragen 2 und 3 auf:

Lässt sich anhand der der Bundesregierung vorliegenden
Inventarlisten der Verbleib von Brennelementen und hochra-
dioaktiven Abfällen aus Forschungsreaktoren generell lücken-
los darstellen, und welche Informationen hat sie diesbezüglich
über den Verbleib des radioaktiven Inventars des Forschungs-
reaktors Jülich?

Welche Unternehmen bzw. Behörden sind nach Auffas-
sung der Bundesregierung zuständig für die lückenlose Doku-
mentation des Verbleibs von radioaktivem Inventar aus dem
Forschungsreaktor Jülich?

Bitte schön, Herr Staatssekretär.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710106800


Meine Antwort auf die erste Frage der Kollegin
enzner lautet: Der Bestand an Kernbrennstoffen und

ochradioaktiven Abfällen unterliegt strengen Doku-
entationspflichten. Die rechtliche Grundlage für die
okumentation und Meldung radioaktiver Abfälle stellt
70 Strahlenschutzverordnung dar. Zudem wird der Be-

tand an Kernbrennstoffen unabhängig von Euratom und
er Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO über-
acht. Nach § 24 Atomgesetz üben die Länder über An-
gen oder den Umgang mit Kernbrennstoffen die atom-
chtliche Aufsicht aus und sind damit auch für die
berwachung der Dokumentations- und Meldepflicht

uständig. Das Bundesumweltministerium und das Bun-
esamt für Strahlenschutz führen die Aufsicht über die
änder.

Nach Angaben des Forschungszentrums Jülich, in
essen Zwischenlager die Brennelemente bzw. deren
ernbrennstoffe aus dem Betrieb des AVR lagern, ist der
esamtbestand an spaltbarem Material lückenlos doku-
entiert. Dieser Bestand wird regelmäßig dem Ministe-





Parl. Staatssekretär Thomas Rachel


(A) )


)(B)

rium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Ver-
kehr des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf
sowie der Euratom, Ersterer als atomrechtlicher Auf-
sichtsbehörde, gemeldet. Das Wirtschaftsministerium in
Nordrhein-Westfalen hat inzwischen gegenüber der
Bundesregierung bestätigt, dass die vom FZJ gegenüber
Euratom erklärte Kernbrennstoffbilanzierung keine
Lücken aufweist.

Meine Antwort auf die zweite Frage, die Kollegin
Menzner gestellt hat, lautet: Die in den AVR-Brennele-
mentekugeln enthaltenen und im Zwischenlager des FZJ
lagernden Kernbrennstoffe bedürfen zur Aufbewahrung
einer Genehmigung nach § 6 Atomgesetz. Für die Ertei-
lung einer solchen Genehmigung ist nach § 23 Atomge-
setz das Bundesamt für Strahlenschutz zuständig. Voll-
zug und Überwachung der Genehmigung obliegen nach
§ 24 Atomgesetz den Landesbehörden, also in Nord-
rhein-Westfalen dem bereits genannten Ministerium für
Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr. Dies
schließt auch die Pflicht zur Dokumentation mit ein; das
war ja der Kern Ihrer Frage.

Die während des Betriebs des AVR sowie bei Nach-
untersuchungen zerstörten Kugeln lagern zementiert im
Zwischenlager des FZJ, das nach § 3 Strahlenschutzver-
ordnung (alte Fassung) durch die Landesbehörden in
Nordrhein-Westfalen genehmigt ist und auch beaufsich-
tigt wird. Auch hier ist die Pflicht zur Dokumentation
eingeschlossen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710106900

Nachfragen?


Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710107000

Herr Staatssekretär, Sie haben die letzten Tage klären

können, wo diese Kugeln abgeblieben sind. Am Wo-
chenende war die Unruhe nicht unerheblich und, so sage
ich einmal, deswegen nicht ganz so schnell zu beheben,


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ungeheuerlichkeiten!)


weil nicht nachweisbar war, dass sie nicht in der Asse la-
gern. Es war ja der Verdacht aufgetaucht, dass sie ähn-
lich wie die Moderatorkugeln in der Asse abgeblieben
sein könnten.


(Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Reine Spekulationen, mit denen man Politik macht!)


Man konnte das auch dort anhand der Inventarlisten
nicht im Umkehrschluss ausschließen. Wie bewerten Sie
das?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710107100

Bitte, Herr Staatssekretär.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710107200


Danke schön, Herr Präsident. – Die am Wochenende
geäußerten spekulativen Bemerkungen haben tatsächlich
– das ist auch sehr zu bedauern – zu einer Verunsiche-
rung in der Bevölkerung geführt. Das ist auch der Grund

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(C (D ewesen, warum der Bundesumweltminister sofort am ontag veranlasst hat, dass das zuständige Wirtschaftsinisterium als Aufsichtsbehörde klarstellt – das ist ja ann am Dienstag geschehen –, ob es, und in dem Fall, ass es Kenntnis über den genauen Zustand bzw. den geauen Aufenthalt sämtlicher Kernbrennstoffe und rennelemente in Kugelform und anderer Form in Jülich at. Im Übrigen hat das Bundesamt für Strahlenschutz das zu der These, die in Ihrer Frage enthalten ist – och einmal ausdrücklich klargestellt – ich zitiere –: Die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung als vermisst gemeldeten 2 285 Brennelementekugeln aus dem früheren Forschungsreaktor in Jülich befinden sich nicht in der Asse. h will es noch einmal betonen: „nicht in der Asse“. Weitere Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, geben Sie mir recht, wenn ich als iedersächsin nach den Vorkommnissen im Umfeld der sse, die wir dort erleben müssen, und auch nach den ingen, die in den letzten Jahren ans Tageslicht gekomen sind, anmerke, dass die Inventarlisten in der Ver angenheit offensichtlich nicht immer in einer Weise gehrt wurden, die dem Sachverhalt angemessen ist? So t nach meinem Kenntnisstand der Verbleib der Modetorkugeln aus Jülich in der Asse erst durch die Arbeit es Untersuchungsausschusses des Niedersächsischen andtages bekannt geworden. T Ihre persönliche und gefühlsmäßige Wahrnehmung, ie Sie beschrieben haben, ist so, wie sie ist. Sie versteen sicherlich, dass ich sie nicht kommentieren möchte. Generell will ich sagen: Heute legen wir in diesem ereich richtigerweise sehr viel strengere Maßstäbe an ie Dokumentation an, als dies in früheren Jahren – in iesem Fall geht es um Vorgänge, die vor 40 Jahren tattgefunden haben – der Fall gewesen ist. Ich finde es chtig, dass unsere heutigen Ansprüche höher sind. Für die Menschen, aber auch für die Abgeordneten, ie aus dieser niedersächsischen Region kommen, ist die tellungnahme des Bundesamtes für Strahlenschutz siherlich hilfreich, dass sich keine der 2 285 Brenneleentekugeln aus dem früheren Forschungsreaktor in ülich in der Asse befindet. Ich freue mich, wenn Sie zur larstellung dieses Sachverhaltes beitragen. Weitere Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, es ist durchaus richtig, dass diese achverhalte einige Jahre zurückliegen. Stimmen Sie Dorothee Menzner )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710107300
Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710107400
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710107500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710107600
Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710107700




(A) )

mir aber zu, dass sowohl die Landesregierung als auch
die Bundesregierung gefordert sind, diese Versäumnisse
der Vergangenheit schnellstmöglich und mit größtmögli-
cher Transparenz aufzuarbeiten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710107800


Das Bemühen, hier für Transparenz und für ein ge-
ordnetes Verfahren zu sorgen, ist bei allen Beteiligten
auf lokaler, regionaler sowie auf Landes- und Bundes-
ebene inklusive des Bundesumweltministers erkennbar.
Die Probleme müssen selbstverständlich gelöst werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710107900

Danke schön. – Jetzt eine Zusatzfrage des Kollegen

Krischer.


Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710108000

Ich will jetzt nicht darauf eingehen, dass meine Fra-

gen, die genau diesen Sachverhalt betreffen, über Mo-
nate nicht beantwortet wurden, jetzt aber ohne Weiteres
beantwortet werden können.

Ich habe den Zahlen, die Sie genannt haben, entnom-
men, dass es einen Kugelbruch bei 395 Brennelemente-
kugeln gibt. Hinzu kommt eine relevante Anzahl von
Kugeln – nämlich 197 –, die sich nach wie vor im Reak-
tor befinden. Ich komme also insgesamt auf knapp
600 Kugeln. Bisher wurde im Zusammenhang mit dem
Kugelbruch immer von 200 Brennelementekugeln ge-
sprochen. Es handelt sich jetzt um eine deutlich höhere
Zahl.

Wenn ich mir vor Augen führe, dass das Problem
beim Betrieb sowohl des THTR in Hamm-Uentrop als
auch des Versuchsreaktors in Jülich der Kugelbruch war
und dieses Problem im Fall von Hamm-Uentrop letzt-
endlich zur Stilllegung führte, dann muss ich schon die
Frage an Sie stellen: Sollte möglicherweise nicht be-
kannt werden, dass das Ausmaß des Kugelbruchs in der
Vergangenheit wesentlich höher war? Die ehemalige
Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen,
Frau Thoben von der CDU, hat nämlich im Jahr 2006
sehr deutlich eine Wiederbelebung der Kugelhaufentech-
nik gefordert:

Wir haben uns, nach meiner Überzeugung in einer
Kurzschlussreaktion, aus der THTR-Technik verab-
schiedet. Dieser Ausstieg war ein Fehler!

Deshalb meine Frage an Sie: Sollte die Zahl der Ku-
gelbruchfälle möglicherweise deshalb kleingerechnet
werden, damit dieses Problem, woran die damalige
Technik gescheitert ist, zukünftigen Projekten der mitt-
lerweile abgewählten CDU/FDP-Landesregierung nicht
im Wege stand?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710108100


Ich glaube, spätestens jetzt hat jeder erkennen kön-
nen, was der Hintergrund Ihrer Fragestellung und Ihrer
Angriffe ist.

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(C (D Ich kann die von Ihnen vorgetragenen Zahlen eindeug nicht bestätigen. Ich verweise vielmehr auf die im rotokoll festgehaltenen Zahlen, die ich nicht ein drittes al anführen möchte. Diese Zahlen unterscheiden sich eutlich von den von Ihnen genannten Zahlen. Das sind ie amtlich festgestellten Zahlen, wie sie auch vom Wirtchaftsministerium in Nordrhein-Westfalen der übrigens on Ihnen mitgetragenen rot-grünen Landesregierung usdrücklich bestätigt werden. Sie fragen nach der Technologie. Ich weise darauf in, dass diese Reaktorlinie mit der Schließung des HTR vonseiten der Bundesregierung nicht weiter verlgt worden ist. Es gibt eine weitere Frage des Kollegen Dr. Ott. Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, angesichts dieser och sehr absurden Geschichte von Tausenden von kleien Kügelchen, die irgendwo in irgendwelchen Ritzen tecken oder zu Staub zermahlen sind, frage ich: Ist die undesregierung nicht der Ansicht, dass es im Nachinein eine richtige Entscheidung war, nicht nur diese tomtechnologie nicht weiter zu verfolgen, die noch gehrlicher ist als alles andere, was wir in diesem Land owieso schon am Netz haben? T Herr Präsident, zur Frage der Technologie habe ich erade alles gesagt. Sie sprechen von Staub in Ritzen usw. Ich will darauf inweisen: Wir haben es hier mit Brennelementekugeln u tun. Ein Teil dieser Brennelementekugeln ist im Beieb zerstört worden. Ein Teil ist somit zerkleinert woren, um es einmal bildlich zu sagen. Ein Teil der Brennlementekugeln ist seit den 60er-Jahren im Rahmen der orschungsversuche bewertet worden und anschließend onseiten der Wissenschaftler zerkleinert und zerstört orden, um diese nicht mehr in andere Hände kommen u lassen. Sie sind anschließend einzementiert worden. eder kann sich vor Augen führen, wie lange dies her ist. Sowohl die Kugeln an sich als auch die zerkleinerten ugeln sind also in einer Art und Weise behandelt woren, die dem Material angemessen ist. Die Einlagerung ein deutsches Zwischenlager mit den höchsten Sicher eitsstandards, die wir haben, stellt sicher, dass damit rdnungsgemäß umgegangen wird. (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wie bewerten Sie die Technologie? Das haben Sie nicht beantwortet!)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710108200
Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710108300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710108400


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710108500

Sie hatten eine Frage. Jetzt hat der Kollege Fischer

as Fragerecht.






(A) )


)(B)


Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1710108600

Herr Staatssekretär! Haben Sie gerade vor dem Hin-

tergrund der jetzt gestellten Frage zum Verschwinden
von Staub und Ähnlichem in Ritzen mit mir den Ein-
druck, dass man alle diese Fragen der eigenen Regierung
und den eigenen Verantwortlichen im Wirtschaftsminis-
terium in Nordrhein-Westfalen hätte stellen können und
dass man sie ohne das Stellen einer Dreiecksfrage hätte
klar beantwortet bekommen können? – Hätte man damit
nicht die Chance gehabt, eine ehrliche Diskussion zu
führen und nicht nur eine Verängstigung der Bevölke-
rung herbeizuführen?


(Beifall bei der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind gestellt worden!)


T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1710108700


Meine Antwort lautet: Ja.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710108800

Vielen Dank, Herr Staatssekretär.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Auswärtigen
Amtes. Zur Beantwortung steht Frau Staatsministerin
Cornelia Pieper zur Verfügung. Es handelt sich um die
dringliche Frage 4 der Kollegin Sevim Dağdelen:

Aus welchen Gründen hat die Bundesregierung am
1. April 2011 im Rat der Europäischen Union einer Militär-
operation der Europäischen Union, EUFOR Libya, im schrift-
lichen Verfahren zugestimmt, und beabsichtigt die Bundesre-
gierung die Entsendung von Bundeswehreinheiten im
Rahmen dieser Militäroperation?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710108900


Vielen Dank, Herr Präsident. – Sehr verehrte Frau
Abgeordnete Dağdelen, ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Nach dem Beschluss des Rates vom 21. März
2011 und der Annahme des Krisenmanagementkonzepts
war ein weiterer Ratsbeschluss erforderlich, um Planun-
gen der Europäischen Union weiterführen zu können.
Dieser Ratsbeschluss bedeutet allerdings nicht, dass es
automatisch zu einer Operation kommt. Der Beginn ei-
ner Operation setzt nämlich die Vorlage und Billigung
eines Operationsplanes durch den Rat voraus sowie eine
separate Entscheidung des Rates, die Operation auch tat-
sächlich zu beginnen.

Dies kann im konkreten Fall einer militärischen Ope-
ration zur Unterstützung von humanitärer Hilfe erst dann
finalisiert und beschlossen werden, wenn eine Anfrage
des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung
humanitärer Angelegenheiten – in Kurzform OCHA –
vorliegt. Die geplante Operation EUFOR Libya soll,
wenn OCHA darum ersuchen sollte, die Mandate der
Resolutionen 1970 und 1973 des Sicherheitsrats der Ver-
einten Nationen untermauern, indem sie erstens einen
Beitrag zum sicheren Transport und zur Evakuierung
von Staatsangehörigen dritter Staaten leistet und zwei-
tens die humanitären Hilfsorganisationen bei ihrer Ar-

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(C (D eit durch die Bereitstellung von spezifischen militärichen Fähigkeiten unterstützt. Im Laufe der Eventualfallplanung wird das mit den perativen Planungen beauftragte Hauptquartier in Rom ei den EU-Mitgliedstaaten abfragen, ob und gegebeenfalls welche Kräfte sie zur Verfügung stellen würden. ür eine Antwort würde den Mitgliedstaaten natürlich ine gewisse Zeitspanne gegeben werden. Eine offizielle nfrage nach Kräften würde voraussichtlich erst nach nnahme eines Operationskonzepts durch den Rat im ahmen der Streitkräftegenerierungskonferenz stattfinen. Die Bundesregierung würde sich einer Anfrage von CHA zur Absicherung und Unterstützung von humaniren VN-Hilfsleistungen durch die EU nicht verschlieen. Auch die Nutzung der in Bereitschaft stehenden erbände zur schnellen Krisenreaktion, der sogenannten U-Battle-Groups, oder von Teilfähigkeiten ist möglich. it der Frage eines deutschen Beitrags wird sich die undesregierung im Lichte der zum Zeitpunkt einer ventuellen OCHA-Anfrage durch die EU anzustellenen Risikound Bedrohungsanalyse befassen. Zum jetigen Zeitpunkt ist daher noch nicht klar, ob es sich daei gegebenenfalls um einen mandatierungspflichtigen insatz handelt. Sollte dies der Fall sein, wird die Bunesregierung den Deutschen Bundestag zeitgerecht um rteilung eines Mandates ersuchen. Gibt es Nachfragen, Frau Dağdelen? – Bitte schön. Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin Pieper, ir haben heute im Auswärtigen Ausschuss ganz kurz ber Libyen gesprochen. Staatssekretär Born ist in dieem Zusammenhang auch kurz auf die EU-Battle-Groups ingegangen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer möchte h darauf hinweisen, dass Battle Group wörtlich über etzt Schlachtgruppe heißt. Das ist ein Kampfverbund, lso eine militärische Einheit. In meiner dringlichen Frage habe ich vor allen Dinen gefragt, aus welchen Gründen die Bundesregierung em Vorratsbeschluss, der besagt – das haben Sie richtig argestellt –, dass erst einmal eine Anfrage vorliegen uss, im schriftlichen Verfahren, was sehr ungewöhnch ist, zugestimmt hat. Sie haben noch nicht erklärt, arum man das gemacht hat. Ich möchte die Gelegenheit aber auch nutzen, um folende Nachfrage zu stellen: Gibt es konkretere Planunen bezüglich des Einsatzes einer EU-Battle-Group? Biser wurden sie ja noch nie eingesetzt, sondern sie waren mer nur im Stand-by-Modus. Wenn überhaupt, welche attle Group soll dann zum Einsatz kommen? Laut Vortsbeschluss kann es mit Zustimmung der Bundesregieng auch zu Einsätzen in Grenzregionen – Ägypten oder unesien – kommen. Ist aber auch ein militärischer Einatz in Libyen in Erwägung gezogen worden, und wie teht die Bundesregierung zu dieser Frage? )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710109000
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710109100




(A) )

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710109200


Frau Abgeordnete, zu den Gründen will ich noch ein-
mal ganz klar sagen: Wir wollen nicht, dass es zu einer
humanitären Katastrophe in Libyen kommt. Ich glaube,
dass Sie das auch nicht wollen. Es geht hier nicht um die
Zustimmung zu einer militärischen Aktion, die Sie hin-
terfragen. Wir wollen die Durchführung einer humanitä-
ren Aktion ermöglichen. Der Weg bis dahin ist aber noch
weit. Ich habe Ihnen das Verfahren gerade vorgestellt.
Ich könnte das jetzt auch noch einmal vorlesen. Ich will
an dieser Stelle aber daran erinnern, dass sich die UN
eindeutige Richtlinien gegeben haben, die Sie kennen:
die Osloer Richtlinie und die Richtlinie für „Military and
Civil Defence Assets“. Darin heißt es, dass der Einsatz
militärischer Mittel „the last resort“ ist. Es ist also das
letzte Mittel, um humanitäre Katastrophen zu verhin-
dern. Das will ich noch einmal eindeutig herausstellen.

Zu Ihrer Bemerkung, „Battle Group“ einfach wörtlich
zu übersetzen, möchte ich Folgendes sagen: Eine Battle
Group besteht aus insgesamt 2 000 Personen. Deutsch-
land stellt für eine der beiden derzeit aktiven Battle
Groups umfangreiche Komponenten zur Verfügung, ins-
gesamt 990 Soldaten, darunter für den humanitären Ein-
satz besonders geeignete Kräfte wie Sanitäter und Pio-
niere.

Ich möchte noch einmal ausdrücklich sagen: Die
OCHA hält eine Anfrage nach militärischer Unterstüt-
zung für humanitäre Aktionen für derzeit nicht erforder-
lich, da eine ausreichende Bewegungsfreiheit der Helfer
gegeben ist. Dennoch kann es eine solche Anfrage ge-
ben. Daher befasst man sich nun vorsorglich mit diesen
Planungen. Das bedeutet nicht, dass diese dann auch um-
gesetzt werden. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Es
bedarf eines Operationskonzeptes und vieles andere
mehr; aber das wissen Sie auch, Frau Abgeordnete. Des-
wegen stellen sich diese Fragen aktuell nicht.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710109300

Frau Kollegin Dağdelen, eine zweite Nachfrage. Bitte

schön.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710109400

Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Staatsministerin,

wir als Fraktion legen selber fest, ob eine Frage sinnvoll
ist oder nicht. Sie sagen, die OCHA hält einen militäri-
schen Einsatz mit Blick auf die humanitäre Situation im
Moment für nicht notwendig. Da fragt man sich schon,
warum ein Ministerrat, bevor er überhaupt zusammen-
kommen kann, im schriftlichen Verfahren einen solchen
Vorratsbeschluss für einen Militäreinsatz fasst. Diese
Frage ist durchaus legitim. Sie meinten, der Grund dafür
wäre, dass man eine humanitäre Katastrophe verhindern
wolle; das ist auch in unserem Sinne; da haben Sie recht.
Es ist in unser aller Interesse, eine humanitäre Katastro-
phe abzuwenden.

Ich möchte dennoch gern wissen, inwiefern für die
Bundesregierung dieser Vorratsbeschluss und ein eventu-
eller militärischer Einsatz zur Unterstützung der Umset-
zung humanitärer Hilfe vereinbar ist mit der alltäglichen

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(C (D urückweisung von Flüchtlingen an der Seegrenze durch ie EU-Grenzschutzagentur FRONTEX – sofern sie nicht öllig seeuntüchtige Boote verwenden – und mit der Tatache, dass mehrere EU-Mitgliedstaaten zeitgleich Luftngriffe auf Libyen durchführen, bei denen Menschen etötet werden, dabei die Lebensgrundlagen dieser Menchen zerstören, zu einer Eskalation und Verlängerung es Bürgerkrieges beitragen, was wiederum mehr Flüchtnge und Hilfsbedürftige erzeugt. C Frau Abgeordnete, Sie wissen, dass sich die Bundes gierung, was die Flugverbotszone anbelangt, im N-Sicherheitsrat bewusst der Stimme enthalten hat. rotzdem sage ich Ihnen eindeutig: Wir werden nicht egschauen, wenn es zu einer humanitären Katastrophe ommt. Die Lage der Flüchtlinge macht uns sehr betrofn. Wir haben das im Auge. Und weil wir das im Auge aben, hat der Außenministerrat vom 21. März 2011 Plaungen für eine gemeinsame Unterstützung von humaniren Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen und der CHA aufgenommen; auch die Hohe Vertreterin Ashton urde ersucht, Schlussfolgerungen zu ziehen. Das steht Vordergrund unserer Bemühungen. Ich bitte Sie, nicht immer wieder zu unterstellen, dass ie Bundesregierung dort militärische Aktionen beabichtigt. Das ist nicht unser Ziel. Das haben wir bereits ehrmals deutlich gemacht. Jetzt gibt es eine Frage der Kollegin Kolbe. Vielen Dank, Herr Präsident. – Die Nachfrage, die ich mir aufdrängt, betrifft die Strategie der Bundesreierung im Fall von Libyen. Die Bundesregierung hat ich im UN-Sicherheitsrat enthalten, und zwar mit der egründung, dass man sich nicht in diesen Konflikt einischen möchte und auch nicht mit Truppen dort ein reifen will. Ich habe es so verstanden, dass es bei dem eschluss zur Flugverbotszone und dem dort erteilten andat darum geht, humanitäre Katastrophen und Mas aker des Diktators Gaddafi am eigenen Volke zu verhinern. Die Bundesregierung hat sich enthalten. Jetzt aber ibt es einen Vorratsbeschluss. Ich habe Sie so verstanen, dass eine militärische Beteiligung, also eine Beteiliung von deutschen Soldaten in Libyen, nun doch denkar ist. Kann ich daran erkennen, dass sich die undesregierung in ihrer Strategie zum Thema Libyen orrigiert? C Nein. Wir haben deutlich gemacht – und das sage ich tzt noch einmal –, dass wir nicht wollen, dass es dort u einer humanitären Katastrophe kommt. Wir werden ns aber nicht an der internationalen Flugverbotszone eteiligen. Das zum einen. Staatsministerin Cornelia Pieper )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710109500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710109600
Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1710109700
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710109800




(A) )

Zum anderen ist es auch wichtig, dass die Bundesre-
gierung den Bündnispartnern zeigt, dass wir entspre-
chend unseren Möglichkeiten alles tun werden, um hu-
manitäre Hilfe zu leisten. Wir haben die notwendigen
Mittel dafür aufgestockt; das wissen Sie, Frau Abgeord-
nete. Sie wissen auch, dass die Bundesregierung sehr
deutlich gemacht hat, dass Gaddafi weg muss, dass wir
mit Sanktionen, die wir von Anfang an eingefordert ha-
ben, Druck auf Gaddafi und sein Regime ausgeübt ha-
ben. Die Bundesregierung hatte in Europa hier eine Vor-
reiterrolle eingenommen. Ich glaube, das ist der beste
Weg, um Gaddafi zum Rücktritt zu zwingen. Sie können
sicher sein, dass wir das auch weiter im Auge behalten
werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710109900

Eine Frage der Kollegin Inge Höger.


Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710110000

Frau Pieper, meines Erachtens haben Sie die Frage

meiner Kollegin Dağdelen immer noch nicht beantwor-
tet. Im UN-Sicherheitsrat hat sich die Bundesregierung
enthalten und bewusst gesagt, sie wolle nicht militärisch
in den Konflikt in Libyen eingreifen, sondern sehe, ganz
im Gegenteil, andere außenpolitische Maßnahmen als
sehr viel wichtiger und erfolgversprechender an. Jetzt
stimmen Sie einem EU-Einsatz zu. Das erschließt sich
mir nicht. Für mich ist das ein Widerspruch. Ist das ein
Strategiewechsel, oder gibt es eine konkrete Anforde-
rung vonseiten der UN, dass sich nicht nur die NATO,
sondern jetzt auch die EU militärisch an diesem Projekt
beteiligen soll? Will sich die Bundesregierung an einer
Militäroperation beteiligen?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710110100


Nein, es gibt keine konkreten Anforderungen. Die
Bundesregierung wird sich auch nach diesem Vorratsbe-
schluss nicht zwangsläufig an militärischen Aktionen be-
teiligen. Hier geht es nicht um einen Automatismus. Ich
will Ihnen noch einmal ganz klar sagen, was die VN-Leit-
linien vorsehen: Diese fordern unter anderem, dass alle
zivilen Möglichkeiten ausgeschöpft sein müssen, bevor
überhaupt militärische Unterstützung für humanitäre Ak-
tionen gewährleistet wird; das habe ich bereits gesagt.
Militärische Unterstützung ist erst als letztes Mittel anzu-
wenden. Dafür – das habe ich auch schon gesagt – gibt es
derzeit keine Anfragen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710110200

Vielen Dank, Frau Staatsministerin.

Wir kommen jetzt zu den übrigen Fragen auf Druck-
sache 17/5321 in der üblichen Reihenfolge. Wir begin-
nen mit dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zur Beant-
wortung steht zur Verfügung der Parlamentarische
Staatssekretär Dr. Hermann Kues.

Zunächst rufe ich die Frage 1 der Kollegin Caren
Marks auf:

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(C (D Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse vor, und wenn ja, welche, ob das im Bundeselterngeldund Elternzeitgesetz, BEEG, angegebene Einsparvolumen von 10 Millionen Euro für die Begrenzung des Elterngeldes nach Einkommenshöhe erreicht werden kann, insbesondere vor dem Hintergrund der Stellungnahme des Bundesrechnungshofes an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages vom 16. Februar 2011 zum BEEG, wonach die Festlegung der neuen oberen Einkommensgrenzen zu einem „nicht unerheblichen, nur schwer bezifferbaren Verwaltungsaufwand führen“ werde? Dr Frau Kollegin Marks, unser Ausgangspunkt war, dass ich bei Wirksamkeit der Regelung Minderausgaben in öhe von maximal 10 Millionen Euro pro Jahr ergeben ürden. Wir haben keinerlei Erkenntnisse, dass dieses insparvolumen seit Inkrafttreten dieser Regelung, die erst seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt, nicht erreicht ird. Wenn man bereits jetzt im April konkrete Erkenntisse haben wollte, müsste man von den Ländern entprechende Daten erheben lassen. Das wäre bei den Länern mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden, er unseres Erachtens nicht tragbar ist, weil wir keinen nhaltspunkt dafür haben, dass dieses Einsparvolumen icht erreicht wird. Nachfrage, Frau Marks? Die Antwort stellt mich keineswegs zufrieden. Für ich ist es unbefriedigend, etwas in Aussicht zu stellen, ber die Überprüfung der Maßnahme nicht einzuleiten. eine erste Nachfrage bezieht sich darauf, ob eine berprüfung der Kürzung des Elterngeldes bei den artz-IV-Empfängerinnen und -Empfängern – eigentlich üsste man von einer kompletten Streichung reden – tat ächlich vorgesehen ist. Dr Die Frage habe ich nicht verstanden. Ich frage Sie, ob eine Evaluation bezüglich der Aus irkungen der kompletten Streichung des Elterngeldes ei den ALG-IIund den Hartz-IV-Familien vorgesehen t. Welche Auswirkungen hat diese Streichung in diesen amilien? Dr Sie wissen ja, dass das Elterngeld für Hartz-IV-Empnger nicht gestrichen worden ist, ondern dass das Elterngeld bei der Berechnung des artz-IV-Satzes mit berücksichtigt wird. Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710110300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710110400
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710110500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710110600
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710110700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710110800

(Caren Marks [SPD]: Das ist süffisant!)





(A) )

(Iris Gleicke [SPD]: Das ist dann aber faktisch
so!)

Es geht dabei um die Frage, welches Einkommen bei der
Festlegung des Hartz-IV-Satzes berücksichtigt wird. Da-
rüber liegen uns keine Erkenntnisse vor. Das müsste,
wenn überhaupt, das Sozialministerium wissen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Kollege Fuchtel ist ja da!)


Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass man auch dort
noch keine Erkenntnisse dazu hat; es ist ja erst April.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710110900

Weitere Nachfrage? Bitte.


Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710111000

Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, da das Ministe-

rium ja eigentlich die Interessen von Kindern und Fami-
lien vertreten sollte –


(Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär: Und ja auch tut!)


– ich habe die Formulierung „sollte“ bewusst gewählt –,
wäre es, denke ich, auch im Interesse des Ministeriums,
sich mit dem BMAS kurzzuschließen und diese Auswir-
kung zu prüfen. Ihre Anmerkung, dass es angerechnet
wird und keine Streichung erfolgt, halte ich für süffisant
und gegenüber den betroffenen Familien – in deren Le-
benswirklichkeit ist es definitiv eine komplette Strei-
chung – für nicht angemessen.

Im Zusammenhang mit den Veränderungen des El-
terngeldes, die Sie vorgenommen haben, hatte die Bun-
desregierung, hatte Ihr Ministerium in Aussicht gestellt,
das Elterngeld positiv und partnerschaftlich weiterzuent-
wickeln; dies wurde im letzten Jahr auf Eis gelegt. Ha-
ben Sie angesichts der Einsparmaßnahmen, die Sie hier
nicht in Abrede gestellt haben – Sie sagen, dass Sie von
solchen ausgehen –, zumindest vor, das Elterngeld part-
nerschaftlich weiterzuentwickeln?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710111100


Es gibt eine Koalitionsvereinbarung, in der klar fest-
gelegt ist, wie mit dem Elterngeld umgegangen werden
soll. Aber auch Sie wissen, dass es eine dramatische Ent-
wicklung auf den Finanzmärkten gab, was erhebliche
Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte hatte. Es
wäre völlig unverantwortlich, wenn die Bundesregie-
rung das nicht in irgendeiner Form berücksichtigt hätte.
Sie wird zu gegebener Zeit über die Haushaltssituation
und das weitere Verfahren zu befinden haben. Dann wird
man sich alle Projekte ansehen, die jetzt unter einem Fi-
nanzierungsvorbehalt stehen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710111200

Wir kommen zur Frage 2 der Kollegin Marks:

Wie begründet es die Bundesregierung, dass der ursprüng-
lich von ihr angekündigte Rechtsanspruch auf Familienpfle-
gezeit nicht in ihren Referentenentwurf aufgenommen wurde,
und welche Maßnahmen will die Bundesregierung ergreifen,

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(C (D um den Anteil der pflegenden männlichen Personen in der Familienpflege zu erhöhen, in Anbetracht der Tatsache, dass in der aktuellen „COMPASS-Befragung“ („Befragung zur Pflegezeit nach Pflegezeitgesetz und zur geplanten Familienpflegezeit“ vom 21. März 2011)

fragten Personen angaben, von der neuen Regelung Gebrauch
machen zu wollen – bitte einzeln darstellen und begründen?

Herr Kollege Kues.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710111300


Dazu kann ich gern etwas sagen. Aus unseren Unter-
uchungen geht hervor, dass über 80 Prozent der Unter-
ehmen die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf als
ichtig ansehen und der Auffassung sind, dass diese zu

rleichtern ist und dass durch eine Flexibilisierung der
rbeitszeit die Möglichkeit besteht, einen substanziellen
eitrag dazu zu leisten. Wir wissen außerdem, dass die
ereitschaft und das Interesse bei der Bevölkerung, bei
rauen und bei Männern, vorhanden sind. Deswegen
lauben wir, dass die Familienpflegezeit – ähnlich wie
ie Altersteilzeit – ein Erfolgsmodell wird; denn die Fa-
ilienpflegezeit ist nach einem ähnlichen Muster orga-

isiert.

Die gesetzlichen Regelungen, die jetzt getroffen wor-
en sind, sollen einen unterstützenden Rahmen bieten,
en Arbeitgeber und Beschäftigte auf vertraglicher
rundlage ausfüllen können. Das ist im Grunde genom-
en eine Anregung für die Tarifpolitik, Fantasie zuguns-
n derjenigen, die pflegen wollen, und derjenigen, die
flegebedürftig sind, walten zu lassen. Arbeitgeber und
rbeitnehmer schließen eine Vereinbarung, und auf die-

er Grundlage kann man dann den individuellen Bedürf-
issen der Beschäftigten und der Arbeitgeber Rechnung
agen. Die Erfahrung mit der Altersteilzeit zeigt, dass
erartige Fördermodelle sowohl bei Beschäftigten als
uch bei Arbeitgebern auf hohe Akzeptanz stoßen. Des-
egen sind wir bezüglich der Familienpflegezeit opti-
istisch.

Es wird auch nach einer verstärkten Beteiligung der
änner gefragt. Ich glaube, es geht generell darum
auch dazu soll die Familienpflegezeit dienen –, über-

olte Rollenmuster abzubauen. Die Pflege ist kein Frauen-
ema, sondern die Pflege hat die gesamte Bevölkerung,
ie Männer also in gleicher Weise, zu interessieren. Wir
issen aus Untersuchungen, dass sich jede zweite be-
fstätige Frau vorstellen kann, in einer konkreten Situa-

on Familienpflegezeit zu nehmen und sich der Pflege
u widmen. Bei den Männern sind es weniger, ungefähr
in Drittel, die sich dies vorstellen können.

Ich glaube, dass wir darauf hinarbeiten müssen – das
onzept der Familienpflegezeit setzt ja auf Beibehaltung
er Beschäftigung, auf Kontinuität der Erwerbsbiogra-
e –, dass sie die größte Wirkung bei Vollzeitbeschäftig-
n erzielt, die ihre Arbeitszeit vorübergehend reduzieren
ollen. Deswegen glauben wir, dass gerade Männer in
ie Familienpflegezeit mit einbezogen werden müssen.
ie sie sich exakt entwickelt, müssen wir abwarten. Wir

ind aber zuversichtlich, dass sie eine ähnliche Wirkung
ie die Altersteilzeit entfalten wird. Hier hat es ge-





Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues


(A) )


)(B)

klappt, weil die Betriebe ein Interesse daran hatten, weil
aber auch die Beschäftigten ein Interesse daran hatten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710111400

Eine Nachfrage, Frau Marks?


Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710111500

Ja.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710111600

Bitte.


Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710111700

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

ich möchte richtigstellen, dass sich nach einer aktuellen
Befragung, der COMPASS-Befragung, nur 11 Prozent
der befragten männlichen Personen annähernd vorstellen
können, von der neuen Regelung Gebrauch zu machen.
Insofern liegen mir scheinbar andere Ergebnisse und
Studien zu diesem Thema vor als Ihnen; Sie beziehen
sich offensichtlich auf andere Studien. Ich denke, es
wäre wichtig, dass das Ministerium auch diese Analysen
mit einbezieht. Sie sollten, was die Gleichstellungspers-
pektive betrifft, nicht nur zuversichtlich sein, sondern
Sie haben hier auch noch Hausaufgaben zu machen.

Bevor ich in meine erste Nachfrage einsteige, möchte
ich Sie bitten, auch auf den anderen Bereich meiner
schriftlich eingereichten mündlichen Frage einzugehen.
Auf den angekündigten Rechtsanspruch, der ursprüng-
lich vorgesehen war, im Referentenentwurf aber nicht
mehr enthalten ist, sind Sie bei der Beantwortung meiner
schriftlich eingereichten mündlichen Frage nämlich
noch nicht eingegangen.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710111800


Es gibt einen solchen Anspruch, wenn Arbeitgeber
und Beschäftigte im Hinblick auf die Familienpflegezeit
Vereinbarungen getroffen haben. Das ist eine bestimmte
Art von Rechtsanspruch. Er gilt dann, wenn es eine Eini-
gung zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten gibt. Da-
rauf haben wir uns verständigt. Ich habe gesagt: Dieses
Konzept haben wir analog zu dem der Altersteilzeit ge-
staltet. Man könnte diesen Bereich natürlich auch anders
regeln. Wir haben allerdings ein Konzept gewählt, das
vorsieht, dass in Betrieben geworben wird.

Aufgrund der Ergebnisse der uns vorliegenden Unter-
suchungen wissen wir, dass die Betriebe selbst daran in-
teressiert sind. Natürlich werden nicht alle Unternehmen
diese Regelungen in gleicher Weise in Anspruch neh-
men. Aber ich denke, dies kann ein Stück moderne So-
zialpolitik sein. Es wird nämlich nicht von vornherein
gefragt: „Was muss der Staat dem Einzelnen vorge-
ben?“, sondern der Staat sagt: Wir setzen einen Rahmen
und geben den Bürgern – in diesem Fall den Arbeitge-
bern und Arbeitnehmern – die Chance, diesen Rahmen
konstruktiv auszufüllen.

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(C (D Jetzt, Herr Präsident, würde ich gerne zu meiner ers n Nachfrage kommen. Bitte. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Ich bin über Ihre uffassung von einem Rechtsanspruch sehr erstaunt. Eruben Sie mir bitte die Bemerkung: Es handelt sich bei en im Kabinettsentwurf vorgesehenen Regelungen och nicht einmal um einen ableitbaren Anspruch, gechweige denn um einen tatsächlich verankerten Rechtsnspruch. Kann es sein, dass das Ministerium eher die teressen der Arbeitgeber als die Interessen der pflegen en Angehörigen vertritt und dies in einem krassen Wierspruch zu den bisherigen Ankündigungen des Minisriums steht? Dr Frau Kollegin, ich glaube, im Jahre 2011 sollten wir ngsam, aber sicher überholte Gegensätze, von denen ir uns eine Antwort auf die Fragen, die uns beschäftien, erhoffen, überwinden. Ich denke, es gibt Interessen, ie sowohl von der Arbeitgeberseite als auch von der Areitnehmerseite nachvollzogen werden. Darum geht es eim Thema Pflege. Hier geht es auf der einen Seite um ie Interessen der Betriebe und der Arbeitgeber, auch öfntlicher Betriebe, und auf der anderen Seite um die Inressen der Arbeitnehmer. Es gibt einen individuellen echtsanspruch. Wenn es eine betriebliche Vereinbarung ibt, haben Arbeitnehmer einen Anspruch darauf, einen ntsprechenden Antrag zu stellen und ihn bewilligt zu ekommen. Insofern können Sie den Begriff „Rechtsanpruch“ definieren, wie Sie wollen. Im Übrigen sage ich Ihnen – es wird bestimmt noch erschiedene Expertisen von Ihrer Seite geben –: Ich laube, dass sich die Familienpflegezeit durchsetzt. Es ird allerdings eine Zeit lang dauern, bis sie sich im Beusstsein der Menschen festsetzt. Vielen Dank. Darf ich meine zweite Nachfrage stellen? Sie hatten zwei Nachfragen. Das war die erste. Nein, das war die zweite. Ich führe eine Strichliste. )

Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710111900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710112000
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710112100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710112200

(Caren Marks [SPD]: Eigentlich nicht!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710112300
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710112400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710112500
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710112600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710112700




(A) )


Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710112800

Nein. Die erste Frage musste ich stellen, weil die

schriftlich eingereichte Frage im Hinblick auf den
Rechtsanspruch nicht beantwortet wurde.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710112900

Frau Kollegin, Sie hatten zwei Fragen und vier Nach-

fragen. Sie sind alle gestellt.


Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710113000

Gut.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710113100

Nun kommen wir zu den nächsten Fragen.

Die Fragen 3 und 4 der Kollegin Aydan Özoğuz und
die Fragen 5 und 6 der Kollegin Dagmar Ziegler werden
schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Sönke Rix auf:
Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund des Kabi-

nettsbeschlusses zu den Eckwerten des Regierungsentwurfs
des Bundeshaushalts 2012 und zum Finanzplan bis 2015 an
der auf der Homepage des Bundesprogramms „Toleranz för-
dern – Kompetenz stärken“ getroffenen Aussage fest, dass für
die beiden bisherigen Bundesprogramme „Vielfalt tut gut. Ju-
gend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und „kompetent.
für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremis-
mus“ bis 2013 jährlich 24 Millionen Euro an Bundesmitteln
zur Verfügung stehen?

Herr Staatssekretär, bitte.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710113200


Die auf der Website „Toleranz fördern – Kompetenz
stärken“ getroffene Aussage, dass für die Umsetzung
dieses Bundesprogramms bis 2013 jährlich 24 Millionen
Euro an Bundesmitteln zur Verfügung stehen werden,
entspricht der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes-
ministeriums. Die Präventionsprogramme für Demokra-
tie und Toleranz haben weiterhin einen sehr hohen Stel-
lenwert. Daran werden wir uns mit allen weiteren
Maßnahmen orientieren.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710113300

Ihre Nachfragen, bitte.


Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1710113400

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

halten Sie die Bekämpfung von Extremismus und die
Förderung von Demokratie und Toleranz für eine dauer-
hafte Aufgabe?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710113500


Ich gehe davon aus, dass das eine dauerhafte Aufgabe
ist. Sie wird zumindest so lange bestehen, wie sie durch
die mittelfristige Finanzplanung abgedeckt ist. Wir ha-
ben uns ja verschiedentlich darüber unterhalten. Es gibt
keinen Anlass, anzunehmen, dass das von irgendeiner

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(C (D olitischen Gruppierung des Deutschen Bundestages aners gesehen wird. Würden Sie mir dann zustimmen, dass es sinnvoll äre, von der Projektfinanzierung und Projektarbeit zu iner strukturellen Finanzierung der Bekämpfung von xtremismus überzugehen? Dr Dem kann ich so nicht zustimmen, weil die Akzente mer unterschiedlich gesetzt werden. Sie wissen ja, ass in dieser Legislaturperiode ausdrücklich gesagt orden ist: Wir wollen Rechtsextremismus und Antiseitismus bekämpfen. – Aufgrund der uns vorliegenden akten halten wir es aber auch für nötig, etwas gegen inksextremismus und gegen Islamismus zu tun. Wir kommen zur Frage 8 der Kollegin Daniela Kolbe: In welcher Art hat die Bundesregierung ihre Förderrichtlinien im Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ hinsichtlich der Anforderungen an die Zuwendungsempfänger, die Abstimmung ihrer Öffentlichkeitsarbeit mit den Landeskoordinierungsstellen betreffend, im Vergleich zu den Vorgängerprogrammen verändert? Herr Staatssekretär, es steht Ihnen frei, die Fragen 8 nd 9 zusammen zu beantworten. – Wir kommen damit leichzeitig zu Frage 9 der Kollegin Daniela Kolbe: Gibt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ den jeweiligen Landeskoordinierungsstellen vor, dass diese die Zuwendungsempfänger im Zuwendungsbescheid dazu verpflichten, ihre Pressemitteilungen den jeweiligen Landeskoordinierungsstellen zur Abstimmung vorzulegen? Dr Frau Kollegin Kolbe, die Landeskoordinierungssteln – so steht es auch in der Förderrichtlinie – müssen ie Öffentlichkeitsarbeit über das landesweite Berangsnetzwerk und die mobilen Beratungsteams in Zu ammenarbeit mit der Regiestelle sicherstellen. Es ehört auch zu den Aufgaben der Landeskoordinierungstellen, dies entsprechend zu begleiten. Hier sind keine nderungen vorgenommen worden. Mit Bezug auf Frage 9 darf ich gleichzeitig etwas zur enehmigung von Pressemitteilungen bzw. zur Verflichtung, Pressemitteilungen abzustimmen, sagen. uch hier gibt es keine Veränderung. Es ist in der Tat so, ass die Aufforderung besteht, aktive Öffentlichkeitsrbeit zu betreiben und die Wirksamkeit des Programms u erhöhen. Was das heißt, ist im Einzelnen festgelegt: on der Internetpräsenz bis hin zu werblichen Maßnahen. Auch hier haben die Landeskoordinierungsstellen ine koordinierende Funktion – wie in den vergangenen Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues )

Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1710113600
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710113700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710113800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710113900




(A) )

Jahren im Übrigen auch. Sie sollen die Projektträger be-
raten usw. Dazu gibt es einen Leitfaden für Öffentlich-
keitsarbeit, der sich nicht geändert hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710114000

Sie haben jetzt insgesamt vier Nachfragen, die Sie

aber nicht alle stellen müssen. Bitte schön, Frau Kolle-
gin.


Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1710114100

Vielen Dank für den Hinweis. – Vielen Dank, Herr

Staatssekretär. Verstehe ich Sie richtig, dass vonseiten
Ihres Ministeriums – gerade auch durch die Förderricht-
linie – nicht vorgeschrieben wird, dass Pressemitteilun-
gen von geförderten Initiativen vor der Veröffentlichung
den Landeskoordinierungsstellen zur Verfügung gestellt
und von diesen abgesegnet werden müssen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710114200


Es gibt keine Hinweise, wie die Regelungen im Ein-
zelnen auszusehen haben. Es gibt aber den Hinweis, dass
die Landeskoordinierungsstellen die Öffentlichkeitsar-
beit zu koordinieren haben. Das heißt nicht unbedingt,
dass jede einzelne Pressemitteilung vorgelegt wird. Hier
gibt es aber einen großen Ermessensspielraum in der je-
weiligen Landeskoordinierungsstelle.

Bislang ist das kein Problem gewesen. Ich sage aber
ausdrücklich dazu: Die Geldmittel, die vom Bund einge-
setzt werden, sind dafür vorgesehen, für diese Pro-
gramme zu werben. Falls Ihre Frage in diese Richtung
gehen sollte: Sie sind nicht für einen allgemeinen politi-
schen Aktionismus vorgesehen.


Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1710114300

Nein, meine Frage geht in folgende ganz konkrete

Richtung: In Sachsen – deswegen dürfte Sie das auch in-
teressieren – besteht die konkrete Forderung gegenüber
Initiativen, Pressemitteilungen, die sich auf die Pro-
gramme und Projekte, die gefördert werden, beziehen,
vor der Veröffentlichung vorzulegen. Dabei wird darauf
verwiesen, es sei eine Forderung seitens des Bundes-
ministeriums, so zu verfahren; es gebe also eine Richtli-
nie bzw. Anweisung, so zu verfahren. Sie sagen, dass das
sozusagen ein Missverständnis ist, oder wie würden Sie
das bewerten?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710114400


Wenn das so gesagt worden ist, dann würde ich es als
Missverständnis bezeichnen; denn die Förderrichtlinie
ist nicht geändert worden. Hier hat sich keine neue Si-
tuation ergeben.


Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1710114500

Dann lautet meine dritte Frage: Gibt es seitens des

Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend neben den Förderbescheiden noch andere

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(C (D chriftstücke, die sich auf diesen Umstand beziehen önnten, etwa Anweisungen oder Anleitungen für die ffentlichkeitsarbeit oder dergleichen mehr in Richtung er Landeskoordinierungsstellen, bei denen es um Presemitteilungen und Pressearbeit gehen könnte, und wenn , wie wären diese rechtlich zu bewerten? Wären sie chtlich bindend? D Es gibt eine Leitlinie zur Förderung von Beratungsetzwerken, die auch etwas über die Öffentlichkeitsareit in der Weise enthält, wie ich es eben beschrieben abe. Das ist aber bislang immer im Einvernehmen gereelt worden. Keine Nachfrage. Dann kommen wir zur Frage 10 der Kollegin Petra rone: Inwiefern und durch welche besonderen Maßnahmen plant die Bundesregierung, auch nach den neuen Regelungen der Mitfinanzierung von 10 000 Euro pro Jahr durch die Kommunen die Mehrgenerationenhäuser insbesondere in finanzschwachen Kommunen nicht zu benachteiligen? Bitte schön, Herr Staatssekretär. Ich will die Frage gerne beantworten. Wir sind uns arüber im Klaren, dass es finanzschwache Kommunen ibt, die sich schwertun, und dass gerade in strukturchwachen Regionen der Bedarf an Mehrgenerationenäusern häufig sehr hoch ist. Wir legen im Hinblick auf das neue Aktionsproramm Wert darauf, dass es einen kommunalen Eigenanil gibt. Denn wir wissen, dass für das Gelingen und unktionieren von Mehrgenerationenhäusern ein komunaler Eigenanteil wichtig ist. Aber wir gehen davon us, dass die Kommunen ihren Eigenanteil auch dadurch rbringen können, dass sie etwa die Räumlichkeiten unntgeltlich zur Verfügung stellen. Da gibt es verschieene Möglichkeiten. Wir halten daran fest, dass die 10 000 Euro, um die es eht, auf irgendeine Weise zu erbringen sind. Wir sind ber auch bereit, im Einzelnen mitzuhelfen und mit zu berlegen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn es daran cheitern würde. Die Einzelheiten werden derzeit erareitet. Wenn das Programm läuft, wird es einen Förderitfaden geben, bei dem auch auf die finanzschwachen ommunen Rücksicht genommen wird. Ihre Nachfrage, bitte. Danke, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, muss ei dem neuen Modellprojekt von den einzelnen Häuern in ihrer Bewerbung nachgewiesen werden, dass sich ie Kommunen beteiligen, und werden sie, falls sie das Petra Crone )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710114600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710114700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710114800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710114900
Petra Crone (SPD):
Rede ID: ID1710115000




(A) )

nicht nachweisen können, nicht in das Programm aufge-
nommen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710115100


Wir haben eindeutig gesagt, und das haben auch un-
sere Untersuchungen ergeben, die Ihnen bekannt sind,
dass dort, wo sich die Kommunen beteiligen und ein Ei-
geninteresse haben, die Mehrgenerationenhäuser besser
funktionieren. Insofern muss das klar artikuliert werden.
Wie im Einzelnen verfahren wird, wird sich zeigen.

Das Programm wird ausgeschrieben. Dann besteht die
Möglichkeit, sich zu bewerben. Wenn es noch Unklar-
heiten gibt, wird sich das im Einzelnen abstimmen las-
sen. Letztlich wird man dann, wenn ein Haus aufgenom-
men wird, einen Weg finden müssen, die Kommune
angemessen zu beteiligen. Das halte ich für richtig und
notwendig. Denn was über die Mehrgenerationenhäuser
geleistet wird, ist in nicht unerheblichem Maße eine
kommunale Aufgabe.

Wie Sie wissen, sind durch die Beschlüsse des Bun-
destages und des Bundesrates auch erhebliche finan-
zielle Mittel an die Länder bzw. Kommunen geflossen,
um bestimmte Aufgaben besser bewältigen zu können.
Ein Teil der Aufgaben, die mit den Mehrgenerationen-
häusern angegangen werden sollen, sind Bestandteil des
Paketbeschlusses von Bundesrat und Bundestag.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710115200

Sie haben eine zweite Nachfrage.


Petra Crone (SPD):
Rede ID: ID1710115300

Herr Staatssekretär, Sie wissen genauso gut wie ich,

dass es sich dabei um freiwillige Leistungen der Kom-
munen handelt, die von sehr finanzschwachen Kommu-
nen nicht geleistet werden dürfen. Daher sind auch die
Länder gefragt. In Bayern zum Beispiel hat der Sozial-
ausschuss entschieden, die Kommunen nicht zu unter-
stützen, was die Mehrgenerationenhäuser angeht.

Welche Überlegungen gibt es bei Ihnen, wie Sie nicht
nur auf Bayern, sondern auf die Länder insgesamt ein-
wirken können, sich zu beteiligen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1710115400


Wir sind mit den Bundesländern im Gespräch. Was
das Programm angeht, werden die Häuser immer in Ab-
stimmung mit allen Bundesländern ausgesucht. Anders
ist das gar nicht praktikabel. Dabei sind wir auch mit
Bayern im Gespräch. Das wird dann im konkreten Fall
entschieden werden. Ich bin nicht pessimistisch, dass wir
das hinbekommen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710115500

Vielen Dank, Herr Staatssekretär.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Gesundheit. Zur Beantwortung der Fra-

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(C (D en steht der Parlamentarische Staatssekretär Daniel ahr zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 11 der Kollegin Crone: Zu welchen Ergebnissen kommt die Bund-Länder-Kom mission zur Erarbeitung der Pflegeausbildungsreform, und wann werden diese veröffentlicht? Bitte schön, Herr Staatssekretär. D Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich beantworte im Na en der Bundesregierung die Frage wie folgt: Die Bundänder-Kommission zur Weiterentwicklung der Pflegeerufe hat den Auftrag, Eckpunkte zur Vorbereitung eies neuen Berufsgesetzes zu entwickeln. Die Arbeiten ind noch nicht abgeschlossen. Vorrangiges Anliegen der undesregierung ist es, dass in der Kommission eine öglichst weitreichende Verständigung über die wesentchen Aspekte einer Zusammenführung der Pflegeausildung erfolgt. Ich kann derzeit noch nicht mitteilen, ann Ergebnisse vorgelegt werden können. Eine Nachfrage, Frau Kollegin Crone. Danke schön. – Bundesministerin Schröder hat ge einsam mit dem Präsidenten des Deutschen Pflegerates Januar 2011 eine gemeinsame Erklärung abgegeben, ass sich die Bundesregierung auf eine Generalisierung er Pflegeausbildung festlegt. Auf welche Erkenntnisse nd Annahmen stützt sie sich dabei, wenn die Erkenntisse der Bund-Länder-Kommission noch nicht vorlieen? D Frau Kollegin, wir warten zunächst einmal die Bera ngen in der Kommission ab. Diese brauchen Zeit, weil as Ergebnis gut sein muss. Trotz vieler Gemeinsamkein bei den Ausbildungen zu Krankenpflegerinnen und rankenpflegern, Kinderkrankenpflegerinnen und inderkrankenpflegern sowie Altenpflegerinnen und Alnpflegern gibt es beachtliche Unterschiede in der theotischen und praktischen Ausbildung sowie den organi atorischen Strukturen und der Finanzierung. Wir wollen rgebnisoffen beraten und zu einem guten Ergebnis ommen. Ich kann aber das Ergebnis nicht vorwegnehen, weil die Beratungen noch nicht abgeschlossen sind. Eine weitere Nachfrage. Wie gesagt, die Familienministerin hat sich schon auf ine generalisierte Pflegeausbildung festgelegt. Daher age ich noch einmal nach: Auf welche Erkenntnisse tützt sie sich dabei? )

Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710115600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710115700
Petra Crone (SPD):
Rede ID: ID1710115800
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710115900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710116000
Petra Crone (SPD):
Rede ID: ID1710116100




(A) )

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710116200


Die Bundesregierung befindet sich in Beratungen mit
den Ländern. Das Ergebnis ist noch nicht absehbar.


(Petra Crone [SPD]: Warum hat sie sich dann festgelegt?)


Wir arbeiten an einer Verbesserung der Ausbildungen
der verschiedenen Pflegeberufe. Wir wollen zu einer
Ausbildungsstruktur kommen, die die theoretischen und
praktischen Gemeinsamkeiten besser berücksichtigt. Ich
kann aber das Ergebnis – ich betone das noch einmal –
nicht vorwegnehmen, weil wir mit den Ländern noch in-
tensiv beraten. Das Ergebnis ist abzuwarten und erst,
wenn es vorliegt, politisch zu beurteilen.


(Petra Crone [SPD]: Dann weiß die Familienministerin mehr! Danke schön!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710116300

Vielen Dank. – Die Fragen 12 und 13 der Kollegin

Mattheis werden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zu den Fragen 14 und 15 der Kollegin
Elisabeth Scharfenberg:

Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus
jüngst öffentlich geäußerten Forderungen nach einer Erhö-
hung des Beitragssatzes zur sozialen Pflegeversicherung um
bis zu 0,5 Prozentpunkte, mit der unter anderem Leistungs-
verbesserungen, eine bessere Entlohnung von Pflegekräften
und der Aufbau eines kollektiven Kapitalstocks refinanziert

(vergleiche Die Welt vom 30. März 2011, „Pflegeversicherung wird deutlich teurer“)


Ist vor diesem Hintergrund die Aussage seitens der Bun-
desregierung, dass die Finanzierung der sozialen Pflegeversi-
cherung nicht zur Diskussion stehe und man lediglich über

(vergleiche FAZ vom 31. März 2011, „Neuer Streit um Pflegefinanzen“; den Tagesspiegel vom 31. März 2011, „Unionspolitiker: Pflege wird teurer“)

zu verstehen, dass Leistungsverbesserungen nur dann umge-
setzt werden, sofern dafür keine zusätzlichen Finanzmittel in
der sozialen Pflegeversicherung bereitzustellen wären?

Bitte schön, Herr Staatssekretär.

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710116400


Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Scharfenberg,
Sie beziehen sich in Ihren Fragen unter anderem auf ei-
nen Artikel der Tageszeitung Die Welt vom 30. März
2011 mit dem Titel „Pflegeversicherung wird deutlich
teurer“. Dazu möchte ich Folgendes betonen: Zur Frage
der genauen Ausgestaltung der künftigen Finanzierung
der sozialen Pflegeversicherung gibt es noch keine Fest-
legung. Bei der Erarbeitung der Eckpunkte für die Re-
form wird sowohl über die künftige Ausgestaltung der
Leistung als auch über den sich daraus ergebenden Fi-
nanzierungsbedarf entschieden werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710116500

Eine Nachfrage.

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(C (D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Vielen Dank. – Wie ich höre, diskutiert die Bundesre-

ierung über Leistungsausweitungen. Wenn über Leis-
ngsausweitungen diskutiert wird, dann kommt man

icht daran vorbei, zusätzliche Finanzmittel zu realisie-
n, es sei denn, Leistungen werden an anderer Stelle ge-

ürzt. Ich frage Sie: Wenn man zusätzliche Finanzmittel
raucht, wie soll man sie generieren, wenn nicht über
ine Erhöhung des Beitragssatzes?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710116600

Frau Kollegin Scharfenberg, ich habe eben betont,

ass wir zuerst darüber diskutieren, welche Leistungen
nd Strukturen verbessert werden sollen. Erst danach
erden wir über die Finanzierung entscheiden. Der
oalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP sieht eine er-
änzende Kapitaldeckung vor, die vor allem Vorsorge
r kommende Leistungssteigerungen aufgrund der de-
ografischen Entwicklung darstellen soll. Ob und wie

ie Schaffung einer solchen zusätzlichen Säule mit Ver-
esserungen der Leistungen verbunden wird, ist noch
icht entschieden, weil über die Finanzierungsfragen
rst entschieden wird, nachdem die Sondierungen über
ie Struktur und Verbesserung der Leistungen im Be-
ich der gesetzlichen Pflegeversicherung stattgefunden

aben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710116700

Zweite Nachfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Sie haben eben die kapitalgedeckte Säule angespro-

hen. Da möchte ich nachhaken. Sie haben erwähnt, dass
iese im Koalitionsvertrag verankert ist. Dennoch: Auch
enn Sie bekräftigen, dass über die Finanzierung nicht
esprochen wird, so dringt doch viel von der Finanzie-
ngsdiskussion nach außen.

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710116800

Es wird über Finanzierung gesprochen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Die Union macht klar, dass sie diese kapitalgedeckte

äule nicht haben will, sondern für einen kollektiven
apitalstock ist. Wie wird dies diskutiert, und womit
önnen wir rechnen?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710116900

Frau Kollegin Scharfenberg, Sie behaupteten gerade,

ass über Finanzierung nicht gesprochen und entschie-
en würde. Das stimmt nicht. Ich habe nur den Prozess
argestellt. Erst unterhalten wir uns über die Leistungen
nd Strukturen, anschließend über die Finanzierung. Die
aßgabe für die Bundesregierung ist der Koalitionsver-

ag, den CDU, CSU und FDP gemeinsam beschlossen





Parl. Staatssekretär Daniel Bahr


(A) )


)(B)

haben. Er ist Grundlage und Vorgabe zugleich für alle
Beratungen über die Verbesserungen im Bereich der ge-
setzlichen Pflegeversicherung. Natürlich sind wir in in-
tensiven Gesprächen mit Betroffenen, mit Verbänden
und auch innerhalb der Koalition über die Frage, wie wir
nach der Einigung über Strukturen und Leistungen diese
finanzieren. Dies geschieht vor dem Hintergrund stei-
gender Kosten durch eine alternde Bevölkerung. Über
die konkrete Ausgestaltung ist aber noch nicht entschie-
den.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710117000

Herr Staatssekretär, haben Sie damit die Frage 15 mit-

beantwortet, oder wollen Sie dazu noch etwas anmer-
ken?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710117100


Die Frage ist mitbeantwortet. Über die Fragen des
Leistungsspektrums und der langfristigen Finanzierung
ist noch nicht entschieden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710117200

Dann haben Sie noch zwei Nachfragen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Auch wenn immer wieder beteuert wird, dass noch
nicht entschieden ist, so dringen doch Informationen
über kontroverse Diskussionen nach außen. Ich würde
gerne wissen, welche Haltung die Bundesregierung zu
den Forderungen aus den Reihen der Regierungspar-
teien, die öffentlich erhoben werden, einnimmt, nämlich
dass es nicht zu Beitragserhöhungen kommen dürfe und
man Leistungsausweitungen gegebenenfalls durch Ein-
sparungen an anderer Stelle gegenfinanzieren müsse.
Welche Einsparungen könnten denn damit gemeint sein?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710117300


Es bewegt sich im Rahmen des üblichen Diskussions-
prozesses, dass es, wenn wir ein Gesetzgebungsverfah-
ren auf den Weg bringen, auch innerhalb der Koalition
unterschiedliche Meinungen gibt. Für die Bundesregie-
rung ist das Maßgabe, was im Koalitionsvertrag verein-
bart worden ist und was wir in der Koalition als Verfah-
ren vereinbart haben. Wir verschaffen uns zunächst in
Dialogforen mit Betroffenen, mit Verbänden und Exper-
ten ein Bild darüber, was verbessert werden muss, und
unterhalten uns danach darüber, wie das Ganze finan-
ziert wird. Ich kommentiere nicht Einzelstimmen aus der
Koalition, die sich möglicherweise nicht auf der Grund-
lage des Koalitionsvertrages und des vereinbarten Ver-
fahrens befinden. Für uns ist die Maßgabe der Koali-
tionsvertrag und das vereinbarte Verfahren.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710117400

Eine weitere Nachfrage?

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(C (D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Ja, danke. – Laut Presseberichten wollte sich gestern

bend der Koalitionsausschuss auf einen Fahrplan für
ie Pflegereform verständigen. Dazu möchte ich nach-
agen, wie dieser Zeitplan aussehen wird. Wann wird es
ach den Eckpunkten einen Gesetzentwurf geben, wann
t mit den parlamentarischen Beratungen und der Pfle-
ereform zu rechnen? Welche Aspekte werden dabei
ine Rolle spielen?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710117500

Wir sind noch mitten in den Beratungen mit Wissen-

chaftlern, Experten und Betroffenen in den Dialogfo-
n, die eine breite Resonanz in der Öffentlichkeit gefun-

en haben. Diese Beratungen sind noch nicht
bgeschlossen. Wir werden in den nächsten Wochen
eitere solcher Dialogforen haben. Wir rechnen damit,
ass wir innerhalb der Koalition in den nächsten Mona-
n Eckpunkte für eine Reform vorlegen, sodass wir
ach unserer jetzigen Zeitplanung zu Beginn des Som-
ers einen konkreten Gesetzestext formulieren können.
der zweiten Jahreshälfte können wir dann intensiv

ier im Parlament über einen Gesetzentwurf für eine
eiterentwicklung der sozialen Pflegeversicherung be-
ten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710117600

Wir kommen zur Frage 16 des Abg. Markus Kurth:

Gedenkt die Bundesregierung, den Beitragssatz zur so-
zialen Pflegeversicherung zu erhöhen, wie jüngst öffentlich

(vergleiche Die Welt vom 30. März 2011, „Pflegeversicherung wird deutlich teurer“)

gierung vielmehr der Forderung folgen, die umlagefinanzierte
Pflegeversicherung sei durch eine Kapitaldeckung zu ergän-
zen, wie es in der Koalition zwischen CDU, CSU und FDP
vereinbart sei, um eine Erhöhung des lohnbezogenen Beitrags

(vergleiche Handelsblatt vom 31. März 2011, „Spekulationen über eine Erhöhung des Pflegebeitrags“)


D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710117700

Ich beantworte die Frage des Kollegen Kurth wie

lgt: Die Bundesregierung wird dafür sorgen, dass die
flegebedürftigen auch zukünftig angemessene Pflege-
istungen zu bezahlbaren Preisen erhalten. Weitere
estlegungen werden im Rahmen eines Eckpunktepa-
iers erfolgen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1710117800

Bitte schön, Nachfrage.


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710117900

Danke, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, stimmen

ie mit mir überein, dass aufgrund einer die Pflegeversi-
herung ergänzenden Kapitaldeckung sich frühestens in
inigen Jahren Ausschüttungen ergeben? Wenn ja, was
edenkt die Bundesregierung in der Zwischenzeit, bis es
u einer solchen Ausschüttung kommen kann, zu tun,
m etwa die steigenden Kosten für Leistungsausweitun-
en oder Personal zu begleichen?






(A) )


)(B)

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710118000


Nein, Herr Kollege Kurth, ich stimme Ihnen nicht zu.
Wir haben Erfahrungen beim Aufbau einer Kapital-
deckung in der Pflegeversicherung, nämlich in der priva-
ten Pflegeversicherung. Die private Pflegeversicherung,
die 1994 als kapitalgedeckte Pflegeversicherung aufge-
baut wurde, war innerhalb kürzester Zeit in der Lage,
Leistungen zu finanzieren. Das zeigt: Auch bei einer ka-
pitalgedeckten Pflegeversicherung ist es möglich, dass
Leistungen unmittelbar und nicht erst in einigen Jahr-
zehnten finanziert werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118100

Sie haben eine weitere Nachfrage? – Bitte schön, Herr

Kurth.


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118200

Inwiefern ist es aus Ihrer Sicht mit Ihrem Ziel „Mehr

Netto vom Brutto“ vereinbar, wenn von den Versicherten
ein zusätzlicher Beitrag erhoben wird?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710118300


Herr Kollege Kurth, ich schätze Ihre Taktik der Fra-
gestellung: Sie wollen erneut herausfinden, ob es schon
eine Einigung über eine konkrete Ausgestaltung einer
solchen Kapitaldeckung im Bereich der Pflegeversiche-
rung gibt. Ich betone noch einmal: Es gibt noch keine
Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung. Das Ziel
„Mehr Netto vom Brutto“, das sich diese Koalition ge-
setzt hat, bezieht sich auf die Kombination aus Steuer-
zahlungen und Sozialabgaben. Die Sozialabgaben als
Abzüge direkt vom Lohn, als Arbeitnehmer- und Arbeit-
geberanteil, in Kombination mit Steuerzahlungen sind
dafür entscheidend, ob man mehr Netto vom Brutto hat.
Dabei kann man auch noch eine zusätzliche Vorsorge in
den Blick nehmen.

Ich erinnere daran, dass wir auch in einem anderen
Bereich Erfahrungen haben – ich bitte fairerweise da-
rum, das nicht in Bezug zur konkreten Ausgestaltung der
Pflegeversicherung zu setzen –: Die damalige rot-grüne
Koalition hat bei der Riester-Rente einen Kapitalstock
auf freiwilliger Basis aufgebaut. Das war nötig.

Um eine Botschaft kommen wir nicht herum – das ha-
ben auch die Grünen immer vertreten –: Gerade auf dem
Gebiet der Pflege kommen durch eine alternde Bevölke-
rung steigende Kosten auf uns zu. Deswegen streiten wir
hier im Parlament um die konkrete Ausgestaltung. Es
geht darum, wie wir diese steigenden Kosten fair und ge-
nerationengerecht in der Gesellschaft verteilen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118400

Wir kommen zur Frage 17 des Abgeordneten Kurth:

Gedenkt die Bundesregierung, die von der Koalition ver-
einbarte Kapitaldeckung allein über zusätzliche Beiträge der
Versicherten zu finanzieren, oder wird die Bundesregierung
öffentlich geäußerten Forderungen folgen, eine paritätische

(vergleiche Die Welt vom 30. März 2011, „Pflegeversicherung wird te e p fo B ti h e v k s te h k g E tu B d g u re d D H (C (D deutlich teurer“; Berliner Zeitung vom 31. März 2011, „Pflegebeitrag steigt kräftig an“)


D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710118500

Meine Antwort ist, wie Herr Kurth es wahrscheinlich

rahnt, recht kurz: Die Einzelheiten der vereinbarten Ka-
italdeckung werden im Rahmen der anstehenden Re-
rm der Pflegeversicherung zu klären sein.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118600

Herr Kurth, Sie haben womöglich eine Nachfrage. –

itte schön.


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118700

Ich möchte versuchen, herauszufinden, ob die Koali-

on wenigstens in einem Punkt eine politische Einigung
erbeigeführt hat. Würde ein Zusatzbeitrag paritätisch
rhoben, oder wäre er allein von den Arbeitnehmern,
on den Versicherten, zu tragen? Denkbar ist ja, einen
ollektiven Kapitalstock über eine paritätische Beitrags-
atzerhöhung aufzubauen.

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710118800

Herr Kollege Kurth, Sie fragen erneut geschickt, um

erauszufinden, ob es eine Einigung gibt. Da es noch
eine Einigung gibt, kann ich Ihnen eine solche Eini-
ung nicht präsentieren, egal wie geschickt Sie fragen.
s gibt keine Festlegung auf eine konkrete Ausgestal-
ng der Finanzierungsmodalitäten. Wir sind noch in den
eratungen. Sie werden noch einige Zeit dauern. Sobald
iese Beratungen abgeschlossen sind, werden wir die Er-
ebnisse dieser Beratungen dem Parlament vorlegen,
nd wir werden im üblichen parlamentarischen Verfah-
n darüber diskutieren können.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710118900

Haben Sie noch eine weitere geschickte Zusatzfrage?


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119000

Ich fühle mich zwar geschmeichelt, aber angesichts

er Situation verzichte ich auf eine weitere Zusatzfrage.
anke.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119100

Dann kommen wir zur Frage 18 der Kollegin Britta

aßelmann:
Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung an-

gesichts der derzeitigen Diskussionen zur Finanzierungsre-
form der sozialen Pflegeversicherung aus der öffentlich geäu-
ßerten Kritik, die Regierungskoalition habe bei ihrem
Antreten mehr Netto vom Brutto zugesagt und dürfe keine ge-

(vergleiche Berliner Zeitung vom 31. März 2011)

äußerten Forderungen, eine Erhöhung des Beitragssatzes zur
sozialen Pflegeversicherung sei unter anderem deswegen not-

(vergleiche Die Welt vom 30. März 2011, „Pflegeversicherung wird deutlich teurer“)


Herr Staatssekretär, bitte.






(A) )


)(B)

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710119200


Ich beantworte die Frage wie folgt: Über die genaue
Ausgestaltung der künftigen Finanzierung der sozialen
Pflegeversicherung gibt es noch keine Festlegungen.
Deshalb kann in diesem Zusammenhang auch über mög-
liche Auswirkungen auf die Beitragsbelastung der Ver-
sicherten keine Aussage gemacht werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119300

Frau Haßelmann, Sie haben eine Nachfrage. Bitte

schön.


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119400

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

Ähnliches klang gerade schon in den Antworten auf die
Fragen meiner Kollegin Scharfenberg und meines Kolle-
gen Kurth an. Sie haben in Beantwortung der Frage mei-
nes Kollegen Kurth das Thema „steigende Kosten“ so-
wie die faire und gerechte Verteilung der zusätzlichen
Kosten selbst angesprochen. Deshalb meine Frage:
Schließen Sie aus, dass es bei der Neukonzeption der so-
zialen Pflegeversicherung zu einer Beitragserhöhung
kommt?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710119500


Da wir noch nicht über die Leistungen diskutiert und
entschieden haben, haben wir folglich auch noch nicht
über die Finanzierung entschieden. Deswegen kann ich
Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt weder das eine noch das
andere konkret darlegen. Ich kann Ihnen weder darlegen,
ob und in welchem Umfang es zu Leistungsausweitun-
gen, noch, ob und in welchem Umfang es zur Erhöhung
der Beitragssätze für die Versicherten kommt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119600

Frau Haßelmann, haben Sie eine zweite Nachfrage? –

Bitte schön, dann haben Sie das Wort dafür.


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119700

Vielen Dank für die Beantwortung der Frage, mit der

Sie deutlich gemacht haben, dass Sie eine Beitragserhö-
hung zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen können.

Meine zweite Frage lautet: Schließen Sie bei der Neu-
konzeption der sozialen Pflegeversicherung eine Ein-
schränkung des Leistungskatalogs aus?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710119800


Frau Haßelmann, jetzt haben Sie mir etwas in den
Mund gelegt. Dem muss ich erst einmal widersprechen.
Ich habe in meiner Antwort klargestellt, dass weder über
die Leistungen noch über die Finanzierung entschieden
worden ist – weder in die eine noch in die andere Rich-
tung. Das heißt, ich kann hier heute überhaupt keine
Festlegungen – weder in Bezug auf die Fragen der Aus-
weitung und der Struktur der Leistungen der gesetzli-
chen Pflegeversicherung noch hinsichtlich der Frage
notwendiger Veränderungen bei der Finanzierung – tref-

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(C (D n, weil sie in der Koalition noch nicht getroffen woren sind. Bitte schön, Frau Scharfenberg, zu einer weiteren achfrage. Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710119900
Herr Staatssekretär, stimmen Sie mir zu, dass die

ussagen, die Sie dazu treffen, und die Antworten, die
ie uns heute geben, im April dieses Jahres, das vom
esundheitsminister als Jahr der Pflege ausgerufen wor-
en ist, doch relativ dürftig sind?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710120000

Frau Kollegin Scharfenberg, 2011 ist das Jahr der

flege. Das bedeutet aber nicht, dass es nur im Jahr 2011
m Fragen der Pflegeversicherung geht. Vielmehr soll
as in diesem Jahr der Schwerpunkt der Arbeit des Ge-
undheitsministeriums sein. Ein Viertel des Jahres ist
m, sodass noch drei Viertel des Jahres vor uns liegen
nd wir deshalb noch ausreichend Zeit haben, die Fragen
u beantworten und zu entscheiden.

Das bedarf natürlich auch im Jahr der Pflege einer
ründlichen Vorbereitung. Ich habe die bisherigen Dia-
gveranstaltungen mit den Wissenschaftlern, Experten,
etroffenen und Verbänden als sehr informativ, gewinn-
ringend und erkenntniserweiternd empfunden. Übri-
ens gehen in diese Richtung auch die Rückmeldungen,
ie wir von den Verbänden bzw. Teilnehmern erhalten
aben. Insofern ist es ein kluger Prozess, sich zunächst
u verständigen und sich ein Bild zu verschaffen und da-
ach die nötigen politischen Entscheidungen zu treffen.

Wir haben in diesem Jahr keine Hektik, stehen unter
einem Zeitdruck und müssen keine übereilten Entschei-
ungen treffen. Vielmehr sollten wir uns in der politi-
chen Debatte die nötige Zeit nehmen, damit wir danach
luge Entscheidungen treffen können.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120100

Jetzt kommen wir zur Frage 19 der Kollegin

aßelmann:
Wie gedenkt die Bundesregierung, das Leistungsspektrum

der sozialen Pflegeversicherung zu reformieren, sofern nach
öffentlichen Forderungen eine Reform so auszugestalten sei,
dass es nicht zu Beitragserhöhungen komme und Leistungs-
erhöhungen durch Einsparungen an anderer Stelle gegenfi-

(vergleiche Schweriner Volkszeitung vom 31. März 2011, „Verwirrspiel um Pflegeversicherung“)

und welche Einsparungen könnten dies sein?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710120200

Die Frage beantworte ich wie folgt: Derzeit wird im

ahmen einer Reihe von Dialogveranstaltungen des
undesgesundheitsministers mit Wissenschaftlern, Be-
offenen und Beteiligten diskutiert, wie eventuelle Ver-
nderungen im Rahmen der Pflegeversicherung ausge-





Parl. Staatssekretär Daniel Bahr


(A) )


)(B)

staltet sein müssten. Festlegungen hierzu gibt es bislang
nicht. Sie werden in den nächsten Monaten erfolgen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120300

Sie haben eine Nachfrage? – Bitte schön.


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120400

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich möchte Sie

gerne noch einmal fragen: Schließen Sie aus, dass es
beim Aufbau des Kapitalstocks zu einer einseitigen Be-
lastung der Arbeitnehmerseite kommt?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710120500


Frau Kollegin Haßelmann, auch wenn Sie weiter ver-
suchen, geschickt zu fragen: Ich gebe noch einmal die
Antwort: Es ist über die Frage der Finanzierung nicht
entschieden worden, erst recht nicht über die konkrete
Ausgestaltung der Finanzierung. Deswegen kann ich
weder das eine noch das andere ausschließen und bitte
Sie, eine solche Antwort jetzt nicht wieder umzudeuten,
so wie Sie es mit der Frage vielleicht gern implizieren
möchten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120600

Noch eine weitere Frage?


Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120700

Ja. – Herr Staatssekretär, Sie sind ja der Fachmann in

diesem Bereich. Wenn wir über die soziale Pflegeversi-
cherung sprechen, wissen wir, dass wir angesichts des
demografischen Wandels und der Generationenvertei-
lung sicherlich nicht zu einer Entlastung in der Pflege-
versicherung kommen. Oder möchten Sie es mit Ihrer
Antwort anders intendieren?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710120800


Ausgehend von den heutigen Leistungen der gesetzli-
chen Pflegeversicherung ist selbstverständlich nicht da-
mit zu rechnen, dass in den nächsten Jahrzehnten der
Beitragssatz sinken kann. Die demografische Entwick-
lung führt dazu, dass wir mehr Pflegebedürftige und
gleichzeitig weniger junge Beitragszahler als heute ha-
ben werden. Das ist das demografische Problem, das wir
in der Renten-, in der Pflege- und auch in der Kranken-
versicherung haben.

Deswegen diskutieren wir in der Koalition über Re-
formen. Solche Reformen sind in den letzten Jahren teil-
weise nicht angegangen worden, weshalb wir die Zeit in
dieser Legislaturperiode nutzen müssen, zu Entschei-
dungen darüber zu kommen, wie wir die Lasten einer al-
ternden Bevölkerung bei einer nachhaltigen und sozial
gerechten Finanzierung der Pflege fair auf die Genera-
tionen verteilen. In diesen Beratungen sind wir gerade.
Wir als Bundesregierung sind optimistisch, Ihnen, dem
Parlament, in diesem Jahr ein gutes Ergebnis vorlegen
zu können.

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(C (D Der Kollege Rix mit einer Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, ie haben bei der Beantwortung der Frage 18 und gerade ieder von den Dialogforen sowie davon gesprochen, ass es dort zu guten und zahlreichen Erkenntnissen geommen ist. Auch wenn Sie noch keine Festlegung geoffen haben, frage ich Sie: Welches waren denn die ichtigsten Erkenntnisse dort? D Wir haben uns in den bisherigen Dialogveranstaltun en – das ist noch nicht abgeschlossen – mit der Untertützung der Angehörigen in der Pflege beschäftigt. Die ngehörigen haben uns klar zurückgemeldet, dass ihre rbeit bisher zu wenig wahrgenommen wurde. Dazu haen wir nach ersten Diskussionen noch keine Entscheiung getroffen, aber doch festgestellt, dass wir mehr erden tun müssen, um die Angehörigen von Pflegeedürftigen besser zu unterstützen, zu begleiten, zu inrmieren und auch zu entlasten. Über die konkrete Aus estaltung, also darüber, wie das funktioniert, ist in der oalition noch nicht entschieden worden. Frau Kollegin Marks, Sie haben eine Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, ich als Seniorenpolitikerin hat sehr betroffen gemacht, ass Sie auf eine sehr deutliche Art und Weise und sehr inseitig von den Problemen und – so wörtlich – Lasten iner alternden Bevölkerung gesprochen haben. Ganz gal, ob es um das Ressort Gesundheit oder das Ressort MFSFJ geht: Ich finde, unsere politische Aufgabe und erantwortung ist es – ich will Sie fragen, ob Sie das icht ebenfalls so einschätzen –, auch von den Potenialen, von den Vorteilen einer älter werdenden und daei insgesamt gesünder bleibenden Bevölkerung zu sprehen und dieses Land darauf auszurichten, enerationensolidarität zu leben. Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war – Vokaular ist sehr verräterisch und kommt in der Gesellschaft ntsprechend an. Ich möchte Sie sehr bitten, solches okabular zu vermeiden, weil es ein falsches Bild von lteren Menschen in der Gesellschaft zeichnet. D Frau Kollegin Marks, die Unterstellung und die Zu pitzung in der Frage weise ich zurück; das entspricht uch nicht dem, was ich eben geantwortet habe. Die rage war, ob es zu Beitragsbelastungen für die Versiherten oder zu Leistungskürzungen kommt. Ich habe ann im Zusammenhang mit der Finanzierungsdiskusion lediglich darauf hingewiesen, dass eine alternde Beölkerung logischerweise zusätzliche Pflegebedürftige Parl. Staatssekretär Daniel Bahr )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710120900
Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1710121000
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710121100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710121200
Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1710121300
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710121400




(A) )

und Leistungsempfänger mit sich bringt. Damit haben
wir zu rechnen; das wissen Sie als Seniorenpolitikerin.
Gleichzeitig wissen wir – wir kennen den Altersaufbau
der Gesellschaft –, dass immer weniger junge Beitrags-
zahler nachkommen. Das bedeutet natürlich, dass, aus-
gehend von dem heutigen Leistungsniveau der sozialen
Pflegeversicherung, die Ausgaben steigen. Deswegen
habe ich in diesem Zusammenhang – das war die Aus-
gangsfrage – von einer finanziellen Last für die Beitrags-
zahler gesprochen.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo not-
wendige Entscheidungen aufgeschoben wurden, arbeiten
wir daran, die Lasten fair, gerecht und solidarisch auf die
Generationen zu verteilen. Wir wollen eben nicht, dass
eine Generation zulasten anderer Generationen lebt. Uns
geht es darum, die Kosten der Pflege und der Teilhabe in
der Gesellschaft fair auf die Generationen zu verteilen
und damit insgesamt zur Solidarität der Generationen
untereinander beizutragen. Das ist das Ziel dieser Koali-
tion.

Ich bitte Sie deshalb, nicht mit solchen Unterstellun-
gen in der Debatte zu arbeiten, und zwar insbesondere
mit Blick auf diejenigen, die über ein zukunftsfähiges
Pflegewesen in Deutschland debattieren und das Pro-
blem so lösen wollen, dass die Pflege auch zukünftig fi-
nanzierbar, solidarisch und gerecht dargestellt werden
kann.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710121500

Frau Scharfenberg.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Vielen Dank. – Ich habe auch noch eine Nachfrage zu
diesen Dialogveranstaltungen. Sie haben eben davon ge-
sprochen, dass Sie im Dialog mit den pflegenden Ange-
hörigen Erkenntnisse gewonnen haben und Ihnen dabei
klar geworden ist, dass pflegende Angehörige stärkere
Unterstützung brauchen und von unserer Seite mehr Au-
genmerk auf sie gerichtet werden muss. Ich frage Sie
jetzt: Wussten wir das nicht vorher? Darüber wird doch
seit mehreren Jahren diskutiert. Das ist doch keine neue
Erkenntnis.

Wenn ich diese Dialogveranstaltungen in diesem
Licht betrachte, stellt sich für mich die Frage: Sind das
nicht eher Show-Veranstaltungen, die das Ministerium
ins rechte Licht rücken sollen, ein Ministerium, das da-
bei nur Dinge erkennt, die eigentlich alle schon lange
wussten? Muss man letztendlich nicht anders an die Sa-
che herangehen?

D
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1710121600


Frau Kollegin Scharfenberg, es ist völlig korrekt, dass
wir schon seit Jahren wissen, dass Angehörige im Be-
reich der Pflege eine bessere Unterstützung brauchen.
Ich will nur daran erinnern, dass diese Legislatur gerade
anderthalb Jahre dauert und vorher andere Verantwor-
tung für das Gesundheitsressort getragen haben. In ver-
gangenen Legislaturperioden, in denen beispielsweise

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(C (D re Fraktion hier Regierungsverantwortung getragen at, sind solche Entscheidungen aufgeschoben worden. ir gehen sie jetzt an. Ich würde vorschlagen, erst dann u beurteilen, ob etwas für die Angehörigen erreicht orden ist oder nicht, wenn der Gesetzentwurf vorliegt der, besser noch, wenn das Gesetz beschlossen worden t. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Zuge des antehenden Gesetzgebungsvorhabens Verbesserungen für flegende Angehörige erreichen können. Zu einem gun Gesetz haben dann auch die Dialogveranstaltungen inen wertvollen Beitrag geleistet. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun esministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. ur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsseretär Dr. Andreas Scheuer bereit. Die Frage 20 des Kollegen Beckmeyer, die Frage 21 es Kollegen Groß, die Fragen 22 und 23 des Kollegen urkert und die Fragen 24 und 25 des Kollegen Herzog erden schriftlich beantwortet. Wir kommen zur Frage 26 des Kollegen Dr. Anton ofreiter: Welches Ressort hat welche Beratungsfirma für 17 200 Euro beauftragt, eine Sitzung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Deutschen Bundestages zu protokollieren (vergleiche Artikel „Rechnungshof moniert Vergabepraxis der Bundesministerien“ in der Financial Times Deutschland vom 31. März 2011, der sich auf einen Bericht des Bundesrechnungshofes bezieht)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710121700

Bitte schön, Herr Scheuer.

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710121800

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

en! Ich hätte mich wirklich gefreut, die Frage 25 des
ollegen Herzog zu beantworten. Da geht es nämlich
m die Nassbaggerei.

Ich komme aber jetzt zu den Fragen 26 und 27 des
ollegen Hofreiter, die ich, wenn Sie erlauben, im Sach-

usammenhang beantworten möchte. Es geht hier um
ie Protokollierungskosten einer Sitzung.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710121900

Dann rufe ich auch die Frage 27 des Kollegen

ofreiter auf:
In welcher Verkehrsausschusssitzung wurde zu welchem

Thema im Auftrag der Bundesregierung protokolliert?

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710122000

Meine Antwort auf beide Fragen lautet wie folgt: Der

ericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsaus-
chuss des Deutschen Bundestags nach § 88 Abs. 2 Bun-
eshaushaltsordnung vom 23. März 2011 zum Einsatz
xterner Berater bei Normsetzungsverfahren wird der-
eit noch in Zusammenarbeit mit dem BMF geprüft.
iese Prüfung konnte noch nicht abgeschlossen werden,
a die Prüfungsfeststellung des Bundesrechnungshofs





Parl. Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer


(A) )


)(B)

auf einer anonymisierten Querschnittsprüfung mehrerer
Ressorts beruht, sodass Details insbesondere beim BMF
erst aufwendig ermittelt werden müssen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122100

Eine Nachfrage, Herr Hofreiter? – Bitte sehr.


Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122200

Das heißt, Sie wissen in der Bundesregierung schlicht-

weg nicht, welche Aufträge Sie vergeben haben, und kön-
nen nicht beantworten, ob Sie tatsächlich 17 000 Euro für
die Protokollierung einer Sitzung ausgegeben haben, wie
der Bundesrechnungshof vermutet, oder nicht. Ihre Aus-
sage, das sei vom Zeitpunkt des Einreichens der Frage bis
jetzt nicht recherchierbar, kann ich nicht ohne Weiteres
nachvollziehen.

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710122300


Ich kann Ihnen nur sagen, was ich in der Antwort
schon gesagt habe: dass intensiv geprüft wird. Das
BMVBS hat einen Auftrag für solche Arbeiten nicht er-
teilt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122400

Sie haben eine weitere Nachfrage. Bitte sehr.


Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122500

Das heißt, der Auftrag kommt nicht aus dem Bundes-

verkehrsministerium?

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710122600


So habe ich das gerade gesagt, Herr Kollege
Hofreiter.


(Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Recht vielen Dank!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122700

Wir kommen zur Frage 28. – Die Kollegin Lühmann

ist allerdings nicht anwesend. Es wird verfahren, wie in
der Geschäftsordnung vorgesehen.

Die Frage 29 des Kollegen Süßmair wird schriftlich
beantwortet.

Wir kommen zur Frage 30 der Kollegin Behm:
Wie bewertet die Bundesregierung die Einigung der Flug-

lärmkommission zu den Flugrouten für den Airport Berlin
Brandenburg International, BBI, und inwieweit ist diese Eini-
gung relevant für die endgültige Festlegung der Flugrouten?

Bitte schön.

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710122800


Frau Kollegin Behm, die gesetzliche Rolle der Flug-
lärmkommission liegt nach § 32 b des Luftverkehrsgeset-
zes in der Beratung unter anderem des Bundesaufsichtsam-
tes für Flugsicherung und der Flugsicherungsorganisation.

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(C (D eratungsergebnisse der Kommission haben daher emphlenden Charakter. Die besondere Bedeutung von Ausschussempfehlunen hat der Gesetzgeber unter anderem dadurch deutlich emacht, dass die Beratenen der Kommission bei etwaien Abweichungen die Gründe mitteilen müssen, warum ie vorgeschlagenen Maßnahmen für nicht geeignet oder r nicht durchführbar gehalten werden. Die Einigung er Fluglärmkommission auf Maßnahmen, die fachlich msetzbar sind, ist daher zu begrüßen. Frau Behm, Sie haben eine Nachfrage. Bitte sehr. Vielen Dank für die Beantwortung dieser Frage. – Es eut mich, dass die Nichtbeachtung der Empfehlungen egründet werden muss. Es gibt mittlerweile eine ganze eihe von Empfehlungen. Wie bewertet die Bundesregieng die Forderung – man könnte auch sagen: Empfehng – der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“ ach einem sogenannten Mandatory-Fly-Over-Wegpunkt üdwestlich des Autobahndreiecks Werder über dünn beiedeltem Gebiet? Mit diesem Punkt, der für die Einfädeng und für freie Anflüge von Bedeutung ist, soll die erlärmung dieses hinsichtlich Lärm sehr sensiblen Geietes südwestlich von Berlin – die Bürgerinitiative ist da ehr aktiv – verhindert werden. D Die Ergebnisse werden – wir haben uns schon in einer er letzten Fragestunden damit beschäftigt – von der Geehmigungsbehörde genau angesehen. Eine Nichtbeachng muss, wie gesagt, begründet werden. Ich gehe da on aus, dass die gegebenen Hinweise – deswegen gibt s ja die Fluglärmkommission – entsprechend berückichtigt werden. Für die Genehmigung sind aber die Beörden in Berlin und Brandenburg zuständig. Wir weren die Ergebnisse der Fluglärmkommission auswerten. Frau Behm, Sie haben eine zweite Nachfrage. Bitte chön. Bedauerlicherweise ist es so – daran wird sich bei die em Flughafen wahrscheinlich nichts mehr ändern –, ass die Bundesbehörden, also das Bundesaufsichtsamt r Flugsicherung und auch das Umweltbundesamt, die Benehmen miteinander die Flugrouten im Rahmen iner Rechtsverordnung festlegen, erst sehr spät, nämch im Grunde genommen dann, wenn die Planung abeschlossen ist, einbezogen werden. Am 28. Februar ist in Kleinmachnow ein Gutachten orgestellt worden, in dem davon ausgegangen wird, dass icht, wie bisher angenommen, ungefähr 60 000 Bürger om Fluglärm betroffen sein werden, sondern weitaus ehr Berliner und Brandenburger. Statt der knapp 0 000 Menschen, die die Flughafenplaner im künftigen Cornelia Behm )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710122900
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123000
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710123100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123200
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123300




(A) )

55-dB(A)-Schutzgebiet verortet haben, sind nach diesem
Gutachten 102 550 Menschen betroffen. Diese Zahl kann
noch auf 620 000 Bürgerinnen und Bürger steigen.

Angesichts der Tatsache, dass sich Bundesbehörden
so spät an diesem Verfahren beteiligen, frage ich Sie:
Kennen Sie das Gutachten, und wie bewerten Sie es?
Halten Sie es nicht für erforderlich, dass man in den Pla-
nungen einen Schritt zurückgeht, um die Betroffenheiten
entsprechend zu würdigen?

D
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1710123400


Frau Kollegin Behm, ich mache aus meinem Herzen
keine Mördergrube, wenn ich sage: Wir bauen zwar den
Flughafen BBI, aber wir können ihn nicht anfliegen. Das
ist schon bemerkenswert. Wir begleiten diesen Dialog-
prozess als Bund schon sehr lange. Ihren Worten ent-
nehme ich: Alle Vorschläge, die gemacht wurden, wer-
den entweder mit neuen Versuchen verzögert, oder es
werden Ablenkungsmanöver von verschiedenen Ebenen
auf den Bund gestartet und vieles mehr.

Fakt ist – das habe ich in einer der letzten Fragestun-
den ja schon beantwortet –, dass die Genehmigungsbe-
hörden in Berlin und in Brandenburg sitzen. Unsere Be-
hörden sind zwar in den Sachverhalt eingebunden, aber
die genauen Abläufe beim BBI liegen in den Händen der
Genehmigungsbehörden. Ich denke, dass die Fluglärm-
kommission sehr engagiert auf Gutachten eingeht und
auf Bürgerinitiativen zugeht. Der eine oder andere mag
dies anders sehen, aber ich bewerte das so. Wir müssen
versuchen, eine Lösung zu finden. Das Motto „Einen
Schritt vor, aber drei zurück“ bringt uns nicht weiter. Wir
wollen diesen Flughafen ja irgendwann einmal in Be-
trieb nehmen. Dafür ist es notwendig, dass wir den Flug-
hafen auch anfliegen können. Alle Bürgerinitiativen und
alle Bürger sind eingeladen, sich an diesem Prozess zu
beteiligen. Aber noch einmal: Die für die Genehmigung
zuständige Ebene ist nicht der Bund.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123500

Vielen Dank.

Nun sind wir beim Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-
cherheit. Zur Beantwortung steht die Parlamentarische
Staatssekretärin Frau Heinen-Esser zur Verfügung. Die
Kolleginnen Wagner und Lühmann, die die Fragen 31
und 32 gestellt haben, sind nicht anwesend; es wird ver-
fahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die
Fragen 33 und 34 der Kollegin Menzner wurden zurück-
gezogen. Die Fragen 35 und 36 der Kollegin Kotting-
Uhl werden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zur Frage 37 des Kollegen Hans-Josef
Fell:

Setzt sich die Bundesregierung dafür ein, dass bei dem ge-
planten europäischen Stresstest auch Kriterien für die Unter-
suchung von Terrorszenarien wie dem gezielten Absturz von
großen Passagierflugzeugen festgelegt werden?

Bitte schön.

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(C (D Ur Frau Präsidentin! Herr Kollege Fell! Die Durchfühng von Stresstests für Kernkraftwerke in der Europäi chen Union ist das Ergebnis des Europäischen Rates om 24. und 25. März 2011. Das Vorgehen ist in den chlussfolgerungen zu Japan festgehalten. Ein koordiierter Rahmen für diese Stresstests soll von der europäichen Hochrangigen Gruppe für nukleare Sicherheit und bfallentsorgung festgelegt werden. Umfang der Tests nd Durchführungsmodalitäten sollen dort festgelegt erden. Auf das Fachwissen der Europäischen Regularenvereinigung soll zurückgegriffen werden. Die Bundesregierung wird in beide Gremien alle Szearien einbringen, die bei den Stresstests berücksichtigt erden sollen. Hierzu gehören auch absichtliche oder ufällige Flugzeugabstürze. In den Schlussfolgerungen um Rat finden Sie unter Punkt 31 sehr ausführlich darestellt, um welche Maßnahmen es sich handeln soll. Herr Fell, Sie haben eine Nachfrage. Bitte schön. Vielen Dank. – Frau Staatssekretärin, Sie sagen, man önne alles nachlesen. Vielleicht können Sie mir auch agen, ob es bereits gelungen ist, den Einfluss der Bunesregierung geltend zu machen, sodass bei diesen tresstests tatsächlich auch die unterschiedlichen Szenaen in Bezug auf terroristische Angriffe untersucht weren? Ur Sie wissen wahrscheinlich, dass der erforderliche chutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkunen Dritter wie Sabotageoder Terrorszenarien eine rein ationale Angelegenheit ist und nicht Bestandteil des Eutom-Vertrags. Daher sind diese Szenarien auch nicht estandteil der Stresstests, aber – das habe ich vorhin chon gesagt – der zufällige und der absichtliche Flugeugabsturz gehören zu den Szenarien zur Anlagensichereit und werden daher auch von den Stresstests abgeeckt. Herr Fell, Sie haben eine weitere Nachfrage. Bitte chön. Danke, Frau Präsidentin. – Es ist schon beruhigend, enn bei diesem Stresstest Flugzeugabstürze untersucht erden. Wir wissen aber, dass es weitere terroristische ttacken geben kann, die hochgefährlich für die Sichereit von Atomreaktoren sind. Wenn Sie nun sagen, die ntersuchung dieser Frage sei ausschließlich eine natioale Angelegenheit, frage ich: Welche Aktivitäten unterimmt die Bundesregierung, um Szenarien mit solchen Hans-Josef Fell )

Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1710123600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123700
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710123800
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1710123900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124000
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124100




(A) )

Attacken zu untersuchen und die betreffenden Atom-
reaktoren einem solchen Stresstest zu unterziehen? Es
würde nichts nützen, wenn wir nur die deutschen Atom-
kraftwerke untersuchen würden. Sie wissen, dass bei-
spielsweise das Kernkraftwerk in Fessenheim und auch
das Kernkraftwerk in Tschechien ganz nah an der deut-
schen Grenze liegen. Wir müssen im Interesse der
deutschen Bevölkerung sicher sein, dass auch diese
Kernkraftwerke bezüglich möglicher Attacken einem
Stresstest unterzogen werden. Welche Maßnahmen er-
greift die Bundesregierung, um dies sicherzustellen?

Ur
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1710124200


Wir werden uns in beiden Gruppen, die sich auf euro-
päischer Ebene mit dem Stresstest befassen – ich habe
sie vorhin genannt –, einbringen und Schadensszenarien
aufzeigen. Wir werden auch die Anforderungen einbrin-
gen, die die Reaktor-Sicherheitskommission für Stress-
tests der deutschen Kernkraftwerke erarbeitet. Sie kön-
nen davon ausgehen, dass wir wirklich mit aller Kraft
daran arbeiten, all das genau untersuchen zu lassen. Ich
möchte hier aber auch noch einmal auf die geltenden Re-
gelungen in Europa hinweisen. Ich bin zuversichtlich,
dass wir mit den Stresstests ein weites Feld abdecken
können.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124300

Frau Behm.


Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124400

Ich möchte nachfragen, ob neben den Kernkraftwer-

ken, die der Stromversorgung dienen – über diese reden
wir im Allgemeinen –, auch der Versuchsreaktor in Ber-
lin-Wannsee einem Stresstest unter besonderer Berück-
sichtigung der Auswirkungen von versehentlich oder aus
terroristischen Gründen erfolgenden Flugzeugabstürzen
unterzogen wird.

Ur
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1710124500


Wir haben entschieden, dass zunächst einmal unsere
Kernkraftwerke einem Stresstest unterzogen werden.
Darüber hinaus werden wir auch Forschungsreaktoren,
Zwischenlager etc. in die Untersuchung einbeziehen. Im
ersten Schritt geht es aber um die Kernkraftwerke. Alles
Weitere wird ebenfalls berücksichtigt werden. Ob diese
Untersuchung im Laufe des dreimonatigen Moratoriums
erfolgen kann, kann ich nicht sagen; aber sie wird auf je-
den Fall durchgeführt werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124600

Herr Kollege Fischer, bitte.


Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1710124700

Frau Staatssekretärin, bin ich richtig informiert, dass

es im Rahmen des Atomkonsenses von Rot-Grün, also
zu der Zeit, als Herr Trittin Umweltminister war, eine
Vereinbarung über die Begrenzung von Laufzeiten gege-

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(C (D en hat, in der man am Parlament vorbei beschlossen at, dass keine neuen Sicherheitsvorkehrungen getroffen erden? Ist es richtig, dass Stresstests und Flugzeugab türze bei der Frage der Sicherheit keinerlei Rolle gepielt haben? Ur Ja, Herr Kollege Fischer, das ist richtig. (Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister: Sie sind gut informiert, Herr Kollege!)

Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1710124800


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710124900

Die Fragen 38 und 39 der Kollegin Bärbel Höhn und

ie Frage 40 des Kollegen Klaus Hagemann sind zur
chriftlichen Beantwortung vorgesehen. Die Frage 41
es Kollegen Oliver Krischer wurde zurückgezogen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
ums für Bildung und Forschung auf. Die Frage 42 des
ollegen Oliver Krischer wurde vorgezogen. Die
rage 43 des Kollegen Klaus Hagemann wird schriftlich
eantwortet.

Damit rufe ich den Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
ntwicklung auf. Die Frage 44 der Kollegin Heike
änsel und die Frage 45 des Kollegen Alexander Ulrich
erden schriftlich beantwortet.

Ich rufe den Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin
nd des Bundeskanzleramtes auf. Die Frage 46 der Kol-
gin Marlene Rupprecht (Tuchenbach) wird schriftlich
eantwortet.

Damit rufe ich den Geschäftsbereich des Auswärtigen
mtes auf. Zur Beantwortung steht Frau Staatsministe-
n Cornelia Pieper bereit.

Schriftlich beantwortet werden die Frage 47 des Kol-
gen Alexander Ulrich, die Frage 48 der Kollegin
evim Dağdelen, die Fragen 49 und 50 des Kollegen
iema Movassat sowie die Frage 51 des Kollegen
ndrej Hunko.

Ich rufe die Frage 52 der Abgeordneten Heike Hänsel
uf:

Welche Ziele verfolgen nach Auffassung der Bundesregie-
rung die gegen Laurent Gbagbo und zahlreiche seiner mut-
maßlichen Unterstützer verhängten Sanktionen, und wie be-
wertet die Bundesregierung die Einschätzungen humanitärer
Organisationen wie von Ärzte ohne Grenzen, dass diese Sank-
tionen das Wirtschaftsleben und das Gesundheitssystem in
Côte d’Ivoire zum Zusammenbruch gebracht und damit die
humanitäre Lage drastisch verschlechtert hätten?

Bitte schön.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710125000

Frau Abgeordnete, mit den gegen Laurent Gbagbo

nd seine Unterstützer verhängten Sanktionen wird das
iel verfolgt, politischen und wirtschaftlichen Druck
uszuüben, um auf diese Weise gewaltsame Auseinan-
ersetzungen zu verhindern bzw. rascher zu beenden und





Staatsministerin Cornelia Pieper


(A) )


)(B)

weiteres Leid von der Zivilbevölkerung abzuwenden.
Die Sanktionen haben nicht zur aktuellen Eskalation des
Konflikts beigetragen, sondern haben nach Auffassung
der Bundesregierung den Ausbruch gewaltsamer Aus-
einandersetzungen zunächst abgewendet, da Staatspräsi-
dent Ouattara deren Wirksamkeit abgewartet hat.

In der Abwägung hat aus meiner Sicht eine rasche
Beendigung der gewaltsamen Auseinandersetzung Prio-
rität, um eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen.
Die Bundesregierung setzt sich gemeinsam mit den eu-
ropäischen Partnern dafür ein, dass die Lieferung huma-
nitärer Hilfsgüter nicht durch die Sanktionen behindert
wird.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710125100

Sie haben eine Nachfrage, Frau Hänsel?


Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710125200

Ja.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710125300

Bitte schön.


Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710125400

Danke schön, Frau Präsidentin. – Sie haben gesagt,

dass die Sanktionen auch dem Schutz der Bevölkerung
dienen sollen. Ich möchte aus einem Bericht der Huma-
nitarian Country Teams der Vereinten Nationen zitieren.
Dort heißt es:

Aufgrund der Entscheidung der EU, das Anlaufen
von Schiffen zu unterbinden, wurden medizinische
Güter und notwendige Medikamente für Kinder,
Mütter und Aids-Kranke sowie Impfstoffe knapp.

Insgesamt wird beklagt, dass die Lebensmittelpreise
durch die Sanktionen seit Dezember 2010 massiv ange-
stiegen sind. Die Ärzte ohne Grenzen sprechen von einer
humanitären Katastrophe. Deswegen meine Frage: Wie
kommen Sie zu der Einschätzung, durch diese Sanktio-
nen werde die Zivilbevölkerung geschützt?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710125500


Frau Abgeordnete, wir müssen davon ausgehen, dass
ein Andauern des Konflikts nach den Wahlen zu einem
Bürgerkrieg führen würde und damit zu sehr hohen Op-
ferzahlen in der Bevölkerung. Das wollen wir natürlich
nicht. Die massive Hasspropaganda des früheren Präsi-
denten Gbagbo und seines Lagers hat die Verbitterung in
der Bevölkerung und die Gewaltbereitschaft multipli-
ziert. Das belegen die zahlreichen Übergriffe.

Wir haben ein sehr großes Interesse daran, dass die
humanitären Aktionen ohne Behinderungen durchgeführt
werden können. Wir sehen anhand der Berichte, dass
sich die humanitäre Lage, wie Sie es beschrieben haben,
dramatisch verschlechtert hat. Es gibt bis zu 1 Million
Vertriebene im Land. Es gibt über 100 000 Flüchtlinge,
unter anderem in Liberia. Zum Glück wurde die humani-
täre Hilfe durch die Bundesregierung aufgestockt. Na-
türlich sehen wir die vorhandenen Schwierigkeiten. Ich

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(C (D age deshalb noch einmal: Vorrang hat für uns, dass es u einem Ende des Konflikts kommt und es keinen Bürerkrieg gibt. Zunächst Frau Dağdelen, dann wieder Frau Hänsel. itte schön. bevor s zu einem Bürgerkrieg kommt. Nun ist die Situation ber so, dass es in der Elfenbeinküste – das war heute uch Thema im Auswärtigen Ausschuss – bereits einen ürgerkrieg gibt, und zwar seit der umstrittenen Wahl nde letzten Jahres, seitdem zwei Präsidentenanwärter r sich beanspruchen, der gewählte Präsident zu sein. eit Tagen gibt es Gefechte und auch Bombenangriffe eitens der UN und der französischen Truppen auf den räsidentenpalast. In diesem Zusammenhang würde ich gerne wissen: at die Bundesregierung überhaupt Kenntnis von dem omentanen Aufenthaltsort von Gbagbo? Wie schätzen ie seine Chancen, das Land überhaupt noch lebend zu erlassen, ein? Stand oder steht die Bundesregierung eientlich hinsichtlich des Konfliktes in Côte d’Ivoire in ontakt mit der Konrad-Adenauer-Stiftung? (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist doch eine ganz andere Frage! Das wurde gar nicht gefragt! Das ist die Frage 53! Das ist ein anderer Komplex!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710125600
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710125700

ie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die
onrad-Adenauer-Stiftung ihre durch das Regionalpro-
ramm Politischer Dialog Westafrika gewonnenen Kon-
kte genutzt hat, die Möglichkeiten eines Putsches in
ôte d’Ivoire gegen Gbagbo, der sich als Präsident ver-

teht, in ihrem Länderbericht zu erörtern?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710125800

Das sind mehrere Fragen auf einmal, deren Beantwor-

ng sicher nicht in einer Minute zu erledigen ist.

Vielleicht darf ich vorwegnehmen, dass heute nicht
ur im Auswärtigen Ausschuss über dieses Thema ge-
prochen wurde. Der Bundesaußenminister hat natürlich
uch über die Lage an Côte d’Ivoire informiert.

In den letzten Tagen ist es zu einer beschleunigten
ntwicklung gekommen. Die Truppen des gewählten
nd international anerkannten Präsidenten Ouattara sind
berraschend schnell aus dem Norden vorgedrungen und
ind seit dem 31. März 2011 in Abidjan. Man kann sa-
en, dass die bewaffneten Kräfte des abgewählten Präsi-
enten Gbagbo weitgehend kollabiert sind. Sie leisten
ber zurzeit noch an wenigen Örtlichkeiten in Abidjan
natischen Widerstand. Gbagbo hält sich nach unserer
uffassung in Abidjan auf. Er selbst ist nicht kompro-
iss- oder verhandlungsbereit.

Wie Sie wissen, wurde vonseiten der internationalen
emeinschaft, insbesondere von der Europäischen





Staatsministerin Cornelia Pieper


(A) )



(B)

Union und der Afrikanischen Union, in den letzten vier
Monaten seit der Wahl alles getan, um diesen Konflikt
friedlich zu lösen. Das gesamte Instrumentarium des
Krisenkonfliktmanagements ist eingesetzt worden, um
hier zu vermitteln. Das hat alles nichts geholfen. Selbst
das Vermittlungspanel von fünf afrikanischen Staats-
chefs hat nichts gebracht. Das Regime Gbagbo hat sich
den Initiativen entzogen. Die Regierung von Ouattara
sah keine Alternative zu einem Angriff. Sogar die Afri-
kanische Union hielt hier eine politische Lösung nicht
mehr für möglich. Deswegen ist die Lage – das sehen
auch wir so – ziemlich prekär und zugespitzt. Ich sage
aber noch einmal: Es sollte jetzt alles darangesetzt wer-
den, dass es zu keiner Ausbreitung des Bürgerkrieges,
sondern sehr schnell zu einer Beendigung des Konfliktes
kommt. Da ist sich die internationale Gemeinschaft ei-
nig; davon können Sie ausgehen.

Sie hatten noch eine Nachfrage zur Konrad-
Adenauer-Stiftung, die bereits einer Ihrer Kollegen ge-
stellt hat; ich weiß nicht mehr, wer es war. Der Konrad-
Adenauer-Stiftung wurde vorgeworfen, dass sie die mili-
tärische Intervention vorgeschlagen hat, die aber nicht
notwendigerweise fremde Soldaten auf ivorischem Ter-
ritorium bedeuten müsste. Ich will festhalten: Nach un-
seren Informationen hat die Konrad-Adenauer-Stiftung
keinen derartigen Vorschlag unterbreitet oder gefördert.
Nach Angaben der Stiftung wurden lediglich theoretisch
mögliche Vorteile erörtert, zum Beispiel ein Überein-
kommen führender Militärs über eine gemeinsame Posi-
tion im Hinblick auf eine friedliche Konfliktbeilegung,
die sich aus der Tatsache, dass sich Generalstabsoffiziere
aus den Projektländern auf einer Stiftungsveranstaltung
persönlich kennengelernt haben, ergeben könnte. Nach
Angaben der Stiftung hat zu keinem Zeitpunkt ein Mitar-
beiter des Politischen Dialogs Westafrika Gespräche
oder Telefonate im Sinne der Frage geführt oder ander-
weitig eine aktive Kontaktaufnahme außerhalb der jähr-
lichen Veranstaltung gefördert oder begünstigt.

Die Bundesregierung selbst hat von Beginn des Kon-
fliktes an die Vermittlungsbemühungen von der Afrika-
nischen Union und ECOWAS für eine friedliche Kon-
fliktbeilegung unterstützt.


Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710125900

Frau Hänsel, Sie haben nach wie vor eine Nach-

frage? – Es hätte ja sein können, dass sich das erledigt
hat. Bitte schön.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710126000

Frau Staatsministerin, ich möchte noch einmal fest-

halten, dass wir bereits viele Tote zu beklagen haben.
Hier war die UNO überhaupt nicht präsent. Es sollen bis
zu 1 000 Ouattara-Anhänger niedergemetzelt worden
sein. Insofern kann man nicht von einem effektiven
Schutz sprechen. Es entsteht vielmehr der Eindruck, als
werde nur eine Seite geschützt. Ich denke, die UNO
muss neutral sein und in diesem Konflikt vermitteln. Sie
soll zu einem Ende der Gewalt beitragen und darf nicht
Teil dieses Krieges sein.

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(C (D In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal ur Konrad-Adenauer-Stiftung nachfragen. Sie schreibt ihrem Länderbericht, dass eine militärische Intervenon nicht notwendigerweise von fremden Soldaten auf em ivorischen Territorium durchgeführt werden üsste, sondern dass auch eine Beeinflussung der beits vorhandenen Militärs der Elfenbeinküste durch Mitärkameraden der benachbarten Länder denkbar sei. as hört sich meines Erachtens nach einer militärischen trategie an, wie man diesen Konflikt in der Elfenbeinüste schüren kann. Insofern würde ich gern die Position er Bundesregierung zu dieser Einschätzung der onrad-Adenauer-Stiftung in ihrem Länderbericht 2010 ören. C Frau Abgeordnete, ich hatte schon zitiert, was der onrad-Adenauer-Stiftung vorgeworfen worden ist. Ich age noch einmal ausdrücklich, dass die Bundesregieng durch das Auswärtige Amt mit der Konraddenauer-Stiftung Kontakt aufgenommen hat und dass iese die ihr gemachten Vorwürfe nicht bestätigt hat. Wir önnen insofern davon ausgehen, dass das, was Sie jetzt eschrieben haben, nicht beabsichtigt war. Ich will aber eine Antwort von vorhin nicht wiederholen. Herr Fischer. Fr Wenn ich richtig inforiert bin, umfasst die Fläche von Côte d’Ivoire etwa 22 000 Quadratkilometer; die Fläche der Bundesrepulik Deutschland beträgt etwa 357 000 Quadratkiloeter. 7 000 UN-Soldaten sind in der Elfenbeinküste im insatz. Können Sie mir erklären, wie an jedem Ort diees Landes, dessen Fläche etwa der der Bundesrepublik ntspricht, die verschiedenen ethnischen Konflikte verindert werden sollen? Die zweite Frage bezieht sich auf die Sanktionen. Ist nen bekannt, dass die Häfen in den letzten Wochen eitestgehend unter der Kontrolle von Gbagbo gestanen haben? Wenn die Häfen weiterhin angelaufen woren wären, hätte dies zu einer Stabilisierung der Regieng, die nicht mehr im Amt ist, geführt, und dadurch ätte sich der Bürgerkrieg deutlich verschärft. C Herr Abgeordneter, auf Ihre erste Frage kann ich nur it Nein antworten. Ich nehme an, dass dies eher eine etorische Frage war. Wir sehen die Entwicklung in ôte d’Ivoire mit großer Sorge. Das, was Sie zuletzt nannten, beobachtet natürlich uch die Bundesregierung sehr intensiv. Genau desween muss alles darangesetzt werden, dass wir die humaitären Maßnahmen und insbesondere die UNOCI untertützen; darauf wird auch in Punkt 6 der Resolution 1975 )

Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710126100
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710126200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710126300
Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1710126400
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710126500





Staatsministerin Cornelia Pieper


(A) )


)(B)

der Vereinten Nationen vom 30. März 2011 hingewie-
sen. Der Bürgerkrieg muss schnell eingedämmt werden.
Ihr Beispiel zeigt, dass wir hier handeln müssen und
nicht einfach nur zusehen dürfen.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Vielen Dank!)



Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1710126600

Die Fragen 53 und 54 der Kollegin Katrin Werner, die

Fragen 55 und 56 der Kollegin Erika Steinbach, die
Frage 57 der Kollegin Ute Kumpf, die Frage 58 des Kol-
legen Hans-Christian Ströbele und die Frage 59 des Kol-
legen Tom Koenigs werden schriftlich beantwortet.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums des Innern auf. Die Frage 60 des Kollegen Tom
Koenigs, die Frage 61 des Kollegen Andrej Hunko und
die Frage 62 des Kollegen Konstantin von Notz werden
schriftlich beantwortet.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums der Finanzen auf. Die Fragen 63 und 64 des Kolle-
gen Willi Brase werden entsprechend der Geschäfts-
ordnung behandelt. Die Fragen 65 und 66 der Kollegin
Christel Humme werden schriftlich beantwortet. Die
Frage 67 der Kollegin Marlene Rupprecht wird entspre-
chend der Geschäftsordnung behandelt. Schriftlich be-
antwortet werden die Fragen 68 und 69 der Kollegin
Ulla Burchardt, die Fragen 70 und 71 des Kollegen René
Röspel sowie die Fragen 72 und 73 des Kollegen Hans-
Joachim Hacker. Die Frage 74 des Kollegen Sönke Rix
wird entsprechend der Geschäftsordnung behandelt.

Weil wir uns über die Ankunft des Parlamentarischen
Staatssekretärs freuen, wollen wir die Frage 75 der Kol-
legin Höll trotz der überschrittenen Zeit der Fragestunde
noch behandeln:

Welche finanziellen Auswirkungen ergeben sich nach
Schätzungen der Bundesregierung infolge der Ausweitung
des Anwendungsbereichs der körperschaftsteuerlichen Organ-
schaft gemäß Schreiben des Bundesministeriums der Finan-
zen, BMF, vom 28. März 2011, und wird die Ausweitung des
Anwendungsbereichs auch gesetzlich geregelt werden?

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Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710126700


Charmante Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen
und Kollegen! Frau Kollegin Höll, ich darf Ihnen darauf
wie folgt antworten: Finanzielle Auswirkungen aufgrund
der Ausweitung des Anwendungsbereichs gemäß dem in
der Frage genannten BMF-Schreiben sind nicht zu er-
warten, da aufgrund der weiteren Voraussetzungen für
die Anerkennung einer steuerlichen Organschaft, insbe-
sondere des Vorliegens eines Gewinnabführungsvertra-
ges, derzeit keine Fälle vorliegen dürften, die ohne zu-
sätzliche Anpassung eine steuerliche Organschaft bilden
könnten. Eine isolierte gesetzliche Anpassung der von
der Europäischen Kommission beanstandeten Regelung
des § 14 Abs. 1 Satz 1 des Körperschaftsteuergesetzes
und des § 17 des Körperschaftsteuergesetzes ist nicht ge-

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(C (D lant. Im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien ist ie Prüfung der Einführung eines Gruppenbesteuerungsystems anstelle der bisherigen Organschaft vorgesehen. diesem Zusammenhang wird auch die angesprochene roblematik aufgegriffen. Frau Höll, eine Nachfrage? – Bitte sehr. Danke, Frau Präsidentin. – Danke, Herr Staatssekre r. Ich habe zwei Nachfragen. Welche weiteren Veragsverletzungsverfahren bzw. anhängigen Verfahren eim EuGH zur körperschaftsteuerrechtlichen Organchaft existieren derzeit, und gilt das, was in diesem MF-Schreiben steht, analog auch für gewerbesteuerlihe Organschaften? Bitte schön, Herr Staatssekretär. S Frau Kollegin Höll, diese Fragen haben mit Ihrer Urprungsfrage eigentlich nichts zu tun. Ich bin aber gerne ereit, auf die Suche zu gehen und Ihnen diesen Sacherhalt schriftlich zu beantworten. Ihre zweite Nachfrage. Sehr gern, Herr Staatssekretär. Zu meiner zweiten Nachfrage. Die Frage der Ausweing bzw. Begrenzung der Möglichkeiten zur grenzüber chreitenden Verlustverrechnung würde sich durch eine U-weite Einführung einer gemeinsamen konsolidierten örperschaftsteuerbemessungsgrundlage erledigen; dann äre dies in allen Ländern gleich. Die Europäische ommission hat hierzu im März dieses Jahres einen ichtlinienvorschlag vorgelegt. Mich interessiert: Welhe Haltung hat die Bundesregierung zu diesem Vorchlag, und welche finanziellen Auswirkungen für eutschland impliziert der Vorschlag, der von der EUommission vorgelegt wurde? S Wir befinden uns derzeit noch in der Phase der Prüng des Richtlinienvorschlages. Von daher kann ich Ih en weder über das Ergebnis einer noch nicht abgechlossenen Prüfung berichten noch die finanziellen uswirkungen beschreiben, Frau Kollegin Höll. Jetzt sind wir am Ende der Fragestunde angekommen. Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt )

Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1710126800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710126900
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710127000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710127100
Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1710127200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710127300
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710127400
Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1710127500




(A) )

Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der SPD

Gründe des Bundeswirtschaftsministers ge-
gen ein Verbot von Klonfleisch

Ich rufe als ersten Redner den Kollegen Ulrich Kelber
für die SPD-Fraktion auf.


(Beifall bei der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710127600

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Die europäischen Verbraucherinnen und Ver-
braucher werden es auch in Zukunft nicht genau wissen:
Sie werden nicht wissen, ob die Milch, die sie trinken,
oder das Fleisch, das sie essen, von geklonten Tieren
stammt oder nicht. Die Bundesregierung aus CDU/CSU
und FDP hat mit ihrer Stimmabgabe in der Europäischen
Union dafür gesorgt, dass Fleisch, Milch und andere
Produkte von geklonten Tieren oder deren Nachkommen
nicht gekennzeichnet werden müssen. Man kann mit an-
deren Worten sagen: Die schwarz-gelbe Bundesregie-
rung ist der Meinung, dass die Verbraucherinnen und
Verbraucher nicht wissen dürfen, was auf ihrem Teller
liegt, damit sie sich nicht gegen bestimmte Produkte ent-
scheiden können.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind
der Überzeugung, dass Verbraucherinnen und Verbrau-
cher das Recht haben, zu wissen, woher Lebensmittel
stammen, wie sie produziert wurden, welche Techniken
dabei zum Einsatz kommen und welche Folgen sie ha-
ben.

Es gibt eine Reihe von Gründen, das Klonen von Tie-
ren zur Produktion von Lebensmitteln abzulehnen.

Erstens. Es ist und bleibt Tierquälerei, weil bei den
geklonten Tieren eine Reihe von Defekten entsteht. Über
die Hälfte stirbt frühzeitig oder hat vermehrt Krankhei-
ten.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Zweitens. Die genetische Vielfalt der Herden wird re-
duziert, verbunden mit den entsprechenden Problemen
im Hinblick auf Krankheiten und Seuchen.

Drittens. Es ist keineswegs geklärt, ob Gendefekte,
die aus dem Klonverfahren resultieren, den Tieren oder
den Konsumenten dauerhaft Schaden zufügen können,
übrigens auch Defekte, die mit herkömmlichen Metho-
den nicht zu entdecken sind.

Viertens – nicht am unwichtigsten –: Es ist ein weite-
rer Beitrag zur Industrialisierung der Landwirtschaft und
zur Abkehr von den Produktionsstrukturen, die wir im
Deutschen Bundestag bereits debattiert haben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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(C (D Es war Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, er mit seiner Stimmabgabe das Vermittlungsverfahren wischen dem Europäischen Parlament und der EUommission hat platzen lassen. Das EU-Parlament war it breiter Mehrheit für eine Kennzeichnung. Aber Herr rüderle hat den Interessen amerikanischer Lebensmitlkonzerne Vorrang vor den Wünschen der deutschen erbraucherinnen und Verbraucher gegeben. Am Ende ar seine Stimmabgabe bzw. die von ihm angewiesene timmabgabe, Herr Staatssekretär, wegen des besonders roßen Stimmanteils Deutschlands in der Europäischen nion die ausschlaggebende. Es sind nicht nur die Verbraucherinnen und Verbrauher, die dies kritisieren. Ich darf den Vorsitzenden der uständigen DGB-Gewerkschaft, den NGG-Vorsitzenen Franz-Josef Möllenberg, zitieren: Dass Wirtschaftsminister Brüderle bei den jüngsten Verhandlungen mit dem EU-Parlament ein Verbot und eine Kennzeichnung von Klontierprodukten blockiert hat, grenzt an vorsätzlichen Verbraucherbetrug. Herrn Brüderle ist noch nicht aufgegangen, dass die Verbraucher weder Klonfleisch noch einen Minister wollen, der sich dafür hergibt, die Menschen mit nicht gekennzeichneten Produkten … über den Tisch zu ziehen. as lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Alexander Süßmair [DIE LINKE])


Die deutschen Lebensmittelkonzerne und die deut-
chen Bauern haben deutlich gemacht: Sie wollen keine
lonprodukte. Ich bin froh, dass zahlreiche Kolleginnen
nd Kollegen auch aus CDU/CSU und FDP im Europäi-
chen Parlament und im Deutschen Bundestag deutlich
emacht haben, dass sie die Stimmabgabe von Rainer
rüderle ablehnen. Vielleicht braucht die Bundesregie-
ng auch hier eine Ethikkommission, die sie auf den

tand der Diskussion im Rest der Gesellschaft bringt.
err Otto, das wäre doch eine Idee: Schalten Sie die Ka-
eras an, und richten Sie eine Ethikkommission zum
lonen von Tieren ein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Alexander Süßmair [DIE LINKE] – Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Otto: Davon haben wir doch schon genug!)


Ich glaube, das Thema muss wieder auf den Tisch.
as Platzen-Lassen durch Rainer Brüderle darf nicht das
nde dieser Debatte sein. Wer wie die schwarz-gelbe
undesregierung immer gerne von den mündigen Ver-
raucherinnen und Verbrauchern spricht, der darf diesen
erbraucherinnen und Verbrauchern nicht die Informa-
onen vorenthalten, durch die diese eine mündige Ent-
cheidung treffen können. Die Verbraucherinnen und
erbraucher haben einen Anspruch darauf, zu wissen, ob
as Fleisch, die Milch und die anderen Produkte von ge-
lonten Tieren stammen. Die Bundesregierung darf ih-
en nicht die Entscheidung verweigern, ob sie sie haben
ollen oder nicht.





Ulrich Kelber


(A) )


)(B)


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Alexander Süßmair [DIE LINKE] – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Und dann bist du für das Klonen? Wenn das gekennzeichnet ist, bist du dafür?)


Letzter Punkt. Der Wirtschaftsminister – ich betone
es: der Wirtschaftsminister – hat nicht nur gegen Ver-
braucherschutzinteressen verstoßen, sondern auch die
wirtschaftlichen Interessen Deutschlands massiv geschä-
digt. Wir, die wir im Landwirtschaftsbereich politisch tä-
tig sind, wissen: Jeder Vertrauensverlust in die Qualität
deutscher Lebensmittel hat automatisch einen Verlust an
Arbeitsplätzen zur Folge. Dieser Minister hat versagt. Es
wird Zeit, dass ihm jemand nachhaltig erklärt, dass er
vorrangig die Interessen der Menschen in Deutschland
und nicht die von amerikanischen Lebensmittelkonzer-
nen zu vertreten hat.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1710127700

Franz-Josef Holzenkamp hat das Wort für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710127800

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Herr Kelber, in einigen Passagen war Ihre Rede
gar nicht so schlecht. Zum Schluss gab es dann aber
eben doch wieder Klamauk.

Zum inhaltlichen Teil. Ich spreche für mich persön-
lich, und, denke ich, auch für meine Fraktion, wenn ich
sage: Wir wollen keine künstliche Reproduktion und da-
mit kein Klonen von Tieren. Wir lehnen das aus ethi-
schen Gründen – sie sind schon ausgeführt worden – und
auch aus Gründen des Tierschutzes ab. Wir kennen die
Folgen: frühe Sterblichkeit, Missbildungen auch bei den
Organen und eine zunehmende Krankheitsanfälligkeit.
Wir wollen das nicht; ich würde solche Produkte auch
nicht essen. Wir müssen uns das nicht antun.

Trotzdem gibt es in der Politik eine Selbstverständ-
lichkeit, die ich in Erinnerung rufen möchte, nämlich
Kompromisse.


(Kerstin Tack [SPD]: Was soll uns das sagen?)


Ein Kompromiss bedeutet, dass man versucht, miteinan-
der zu Ergebnissen zu kommen.


(Kerstin Tack [SPD]: Es hätte doch einen Kompromiss gegeben!)


Leider konnten sich das EU-Parlament und der Minister-
rat nicht einigen. Ich persönlich bedauere das sehr.


(Ulrich Kelber [SPD]: Wenn Deutschland anders abgestimmt hätte, hätte es eine Einigung gegeben!)


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(C (D Welches Angebot lag denn nach drei Jahren Verhandng auf dem Tisch? Auf dem Tisch lag folgendes Ange ot: erstens ein EU-weites Verbot des Klonens, weitens ein Vermarktungsverbot von Nahrungsmitteln us Klonfleisch, rittens Rückverfolgbarkeitssysteme für Sperma und mbryos von geklonten Tieren, iertens Kennzeichnungspflicht für Klonfleisch – es geht m frisches Fleisch – der ersten Generation nd fünftens eine Machbarkeitsstudie zur Kennzeichungspflicht von geklonten Tieren. – Die Forderung des U-Parlaments war eine Kennzeichnungspflicht sämtliher tierischer Erzeugnisse, die aus geklonten Tieren und eren Nachkommen hergestellt worden sind. (Ulrich Kelber [SPD]: Was ist denn daran falsch?)


(Kerstin Tack [SPD]: Ja!)


(Kerstin Tack [SPD]: Richtig so!)


(Kerstin Tack [SPD]: Richtig so!)


(Kerstin Tack [SPD]: Auch richtig!)


amit hat das EU-Parlament gesagt: Die Vorschläge des
uropäischen Rates gehen uns nicht weit genug.


(Kerstin Tack [SPD]: Das ist doch kein Argument!)


Jetzt stellt sich die Frage: Ist das umsetzbar, ist das
raktizierbar? Hier gehen die Meinungen auseinander.
eshalb hat man eine Machbarkeitsstudie in Aussicht
estellt. Letztendlich gibt es auch eine ganze Menge
eute, die sagen: Es ist sehr schwierig, insbesondere die
ennzeichnung von Produkten aus der Nachkommen-

chaft zu kontrollieren.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: So ist es! – Ulrich Kelber [SPD]: Was wollen Sie denn?)


Schön, dass Sie fragen, was ich möchte. Ich persönlich
ätte mir eine Umsetzung der Vorstellungen des EU-Par-
ments gewünscht.


(Ulrich Kelber [SPD]: Herzlich willkommen! – Kerstin Tack [SPD]: Aha!)


h muss aber auch feststellen, dass wir nicht alleine auf
er Welt sind.


(Ulrich Kelber [SPD]: Aber es war die deutsche Stimme, die das verhindert hat! Jetzt sagen Sie die Unwahrheit!)


ie entscheidende Frage ist: Was haben wir jetzt? Wir
aben jetzt eine Situation, die schlechter ist als vorher.
as bedauere ich in besonderem Maße. Ich habe vorhin

lle fünf Vorschläge genannt, die vorgelegen haben und
ie wir bis heute hätten umsetzen können. Leider ist das
icht gelungen.

Ich bin froh, dass die Einführung von Erzeugnissen
us geklontem Fleisch in Europa einer Zulassung bedarf,
ass keine Zulassung vorliegt und wir somit in Deutsch-
nd und Europa nicht Gefahr laufen, dass Lebensmittel





Franz-Josef Holzenkamp


(A) )


)(B)

von geklonten Tieren in den Märkten liegen. Letztend-
lich ist es aber ungenügend, finde ich, dass man sich zu-
mindest für den Übergang nicht auf diesen Kompromiss
hat einigen können. Ich finde, der Kompromiss wäre
besser gewesen als der jetzige Zustand.

Deshalb hoffe ich, dass die Kommission schnellst-
möglich einen neuen Vorschlag erarbeitet, und fordere
sie dazu auf. Es sollte nicht auf Dauer in der Novel-
Food-Verordnung geregelt werden; hierbei soll es sich
lediglich um eine Übergangslösung handeln. Wir wollen
eine gesonderte Rechtsvorschrift, in der wir das Klonen
regeln.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das beschließen wir gemeinsam in der nächsten Sitzungswoche als Auftrag an die Regierung!)


Um das abschließend noch einmal klar zu sagen: Ich
bin gegen Klonen. Ich will keine Nahrungsmittel von ge-
klonten Tieren essen. Ich bin aus ethischen Gründen und
aus tierschutzrechtlichen Gründen davon überzeugt, dass
wir uns das in unserer Gesellschaft nicht antun müssen,
und dazu stehen wir.


(Kerstin Tack [SPD]: Aber es muss doch beschämen, was in Brüssel passiert!)


Aber der vorgeschlagene Kompromiss hätte uns weiter
gebracht als der Zustand, in dem wir uns im Moment be-
finden.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das testen wir nächste Sitzungswoche mit Abstimmung, wo Sie stehen!)



Franz-Josef Holzenkamp (CDU):
Rede ID: ID1710127900

Karin Binder hat das Wort für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Meine Damen und Herren! Drei von vier Bürgerinnen
und Bürgern in der EU lehnen Fleisch oder Milch von
geklonten Tieren ab. Sie halten das Kopieren von Lebe-
wesen aus ethischen Gründen für nicht vertretbar. Des-
halb sagen wir, die Linke: Verbraucherinnen und Ver-
braucher haben den Anspruch, zu erfahren, was auf ihren
Teller kommt.


(Beifall bei der LINKEN)


Klonfleisch muss gekennzeichnet sein,


(Ernst Burgbacher [FDP]: Und dann?)


damit jeder und jede selbstbestimmt entscheiden kann,
ob er oder sie das kaufen möchte. Aber die Bundesregie-
rung interessiert das nicht wirklich. Man muss es sich
vor Augen halten: Vertreten durch unseren Wirtschafts-
minister, Herrn Brüderle von der FDP


(Ernst Burgbacher [FDP]: Das stimmt ja nicht, Frau Binder! – Ulrich Kelber [SPD]: Es ist – R h M fü k A s K b fa A R B ru s In te tä d S B D li M e D D R W e V P ü d k p B k d z k N (C (D nicht unser Wirtschaftsminister! Es ist der der Bundesregierung! Noch!)


das ist richtig: durch den Wirtschaftsminister –, hat die
egierung dafür gesorgt, dass Klonfleisch auch weiter-
in unkontrolliert und ohne Kennzeichnung auf den
arkt und in die Verkaufsregale kommen darf.

Deutschland hätte sich mit seinem Stimmengewicht
r die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzen

önnen.


(Alexander Süßmair [DIE LINKE]: Müssen!)


ber das Gegenteil wurde getan. Das ist Verbrauchertäu-
chung XXL.


(Beifall bei der LINKEN – Ulrich Kelber [SPD]: Mit der deutschen Stimme wäre der EU-Vorschlag durchgekommen! Den hat Herr Otto verhindert!)


Für einen glaubwürdigen Verbraucherschutz ist eine
lonkennzeichnung unerlässlich. Mit dem Kopieren ha-
en schon frühere Regierungsmitglieder ihre eigenen Er-
hrungen gemacht.


(Heiterkeit bei der LINKEN und der SPD)


ber hier geht es nicht um die Erhaltung eines einzelnen
egierungsmitglieds. Im Fall von Wirtschaftsminister
rüderle hat sich gezeigt, dass zwischen den Regie-
ngsmitgliedern offensichtlich keinerlei Abstimmung

tattgefunden hat und Schwarz-Gelb offensichtlich kein
teresse am Verbraucherschutz hat und sich auch wei-
rhin lieber als Steigbügelhalter der Agrarindustrie be-
tigt, frei nach dem Motto „Wessen Klonfleisch ich ess,
essen Lied ich sing“.

Tatsache ist: Um den weltweiten Absatz deutscher
chweinehälften und deutscher Milch zu sichern, ist die
undesregierung einmal mehr vor den USA eingeknickt.
ie Vereinigten Staaten bringen Klonfleisch unkontrol-
ert und ohne Kennzeichnung auf den internationalen
arkt. Eine Kennzeichnungspflicht in Europa käme also

inem Importstopp für US-amerikanische Steaks gleich.
ie USA drohen im Gegenzug mit einem Handelsstreit.
amit gerät die unsinnige Exportstrategie der deutschen
egierung, deutsche Schweinehälften über die ganze
elt zu verbreiten, in Gefahr.

Diese Haltung ist nach meiner Auffassung ethisch
benso unvertretbar wie das Klonen von Lebewesen. Die
erbraucherorganisation Foodwatch bringt es auf den
unkt: „Sichere Exportmärkte für europäische Agrar-
berschüsse sind offenbar wichtiger als Transparenz für
en Verbraucher.“

In der Folge wird nun der europäische Markt mit ge-
lontem Tiermaterial überschwemmt. Der vielfach ko-
ierte Zuchterfolg, made in USA, kommt in Form von
ullenspermien und tiefgefrorenen Embryonen unge-
ennzeichnet auch nach Deutschland. Die Nachkommen
er geklonten Tiere landen auf unseren Tellern. Mahl-
eit, Herr Brüderle! Nicht einmal wenn wir Biofleisch
aufen, können wir sicher sein, dass es sich nicht um
achwuchs von geklonten Tieren handelt.





Karin Binder


(A) )


)(B)

Aber warum ist das alles so schlimm, meine Damen
und Herren? Weil es die genetische Vielfalt und damit
langfristig auch die Artenvielfalt gefährdet. Wie der in-
formierte Verbraucher und die informierte Verbraucherin
wissen, ist die Vielfalt ein wichtiger Aspekt zur Erhal-
tung jeder Art. Sie ist auch ein wichtiger Bestandteil des
gesamten Systems, wenn es darum geht, sich vor Krank-
heiten zu schützen oder vor anderen Unbillen, die die Er-
haltung der Art gefährden könnten, weil mit dem Klonen
auch negative genetische Merkmale transportiert und
vielfach verbreitet werden. Es geht darum, die geneti-
sche Vielfalt zu erhalten, aber das wird gefährdet durch
das Klonen von Tieren. Deshalb sagen viele Menschen:
Mit uns nicht.

Es gibt in Europa keine Notwendigkeit, Lebensmittel
durch das Kopieren von Lebewesen zu erzeugen. Einzig
und allein für die Agrarkonzerne ist das von Interesse,
weil es Profit bringt. Das kann für mich nicht der Grund
für eine solche Form der Erzeugung von Lebensmitteln
sein.

Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht
darauf, zu erfahren, was auf ihren Teller kommt. Sie
müssen auch die Möglichkeit haben, ihr Essen nach öko-
logischen, sozialen und ethischen Grundsätzen auszu-
wählen. Deshalb sage ich: Machen Sie endlich Schluss
mit der Klientelpolitik, und machen Sie Verbraucher-
schutz!

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der LINKEN)



Karin Binder (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1710128100

Die Kollegin Dr. Christel Happach-Kasan hat das

Wort für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128200

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Herr Kollege Kelber hat im ersten Satz seiner Rede be-
reits deutlich gemacht, worum es in dieser Debatte geht.
Es geht darum, die unternehmerische Landwirtschaft in
Deutschland zu diskreditieren, um nichts anderes, und es
geht ebenfalls darum, einen erfolgreichen Wirtschafts-
minister zu diskreditieren. Das allein ist Ziel des Antra-
ges der SPD-Fraktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD – Zuruf von der SPD: 3,8!)


Im Übrigen darf ich einmal darauf hinweisen: Jeder
Wirtschaftsminister der SPD hätte genauso gehandelt,
wie diese Bundesregierung gehandelt hat.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist Verleumdung vom Rednerpult aus! Unglaublich!)


– Machen Sie eine Zwischenfrage, wenn Sie etwas fra-
gen wollen!


(Ulrich Kelber [SPD]: In der Aktuellen Stunde ist das nicht erlaubt, Frau Kollegin!)



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(C (D Danke. – Mit der Formulierung Ihres Antrages haben ie sehr deutlich gemacht, dass es Ihnen nicht um eine ebatte über das Klonen geht, sondern dass es Ihnen dam geht, ein Mitglied der Bundesregierung zu diskredi eren; denn natürlich hat die Bundesregierung in Brüssel it abgestimmter Position verhandelt. s ist leider nicht gelungen – Kollege Holzenkamp hat s gesagt –, den erarbeiteten Kompromissvorschlag tatächlich durchzusetzen, weil das Europäische Parlament s verhindert hat. (Kerstin Tack [SPD]: Das ist schlicht und ergreifend falsch, was Sie sagen!)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wir als FDP wollen einen eigenen Rechtsakt für das
lonen. Wir wollen Transparenz für die Verbraucherin-
en und Verbraucher.


(Beifall bei der FDP)


ir waren dafür, den Tatbestand des Klonens vorüberge-
end in die Novel-Food-Verordnung aufzunehmen. Lei-
er hat das Europäische Parlament das verhindert, und
h bedauere außerordentlich, dass ein Abgeordneter, der
azu beigetragen hat, dass es verhindert wurde, sich an-
chließend am Bundeswirtschaftsminister schadlos hält.
as ist enttäuschend – das will ich ganz deutlich sagen –,
nd es ist menschlich absolut nicht in Ordnung.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Damit meinen Sie nicht mich, sondern den Abgeordneten Liese!)


Wir sollten beim Klonen zur Sachlichkeit zurückkeh-
n. In Deutschland gibt es seit etwa 50 Jahren eine wis-

enschaftliche Tierzucht. Die entsprechenden Methoden
ind inzwischen anerkannt. Dazu gehört beispielsweise
ie künstliche Besamung. 90 Prozent der Rinder werden
ünstlich besamt. Die hierfür notwendigen Verfahren
ind wichtig für den Arbeitsschutz und die Sicherheit der
rbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in der Land-
irtschaft arbeiten. Der Embryonentransfer ist ebenfalls
ichtig. Die Züchterverbände haben sich entsprechend
eäußert. Die Medizin und die Züchterverbände setzen
arauf, dass die Technologie des Klonens weiterentwi-
kelt wird. Wir alle sind uns einig, dass dieses Verfahren
us Tierschutzgründen noch nicht anwendungsreif ist.
ber jeder, der davon redet, dass irgendwo auf der Welt

uch nur ein Gramm Fleisch von geklonten Tieren auf
em Teller landet, der glaubt auch an den Weihnachts-
ann oder den Osterhasen; denn das ist viel zu teuer.
as passiert nicht; da können wir sicher sein.

Wir als FDP wollen eine zukunftsorientierte, moderne
andwirtschaft, die den Landwirten sowie den Verbrau-
herinnen und Verbrauchern zugutekommt. Wir wollen,
ass Technologien in Deutschland möglich sind und ge-
rdert werden; denn wir sind der Meinung, dass wir uns

icht vom wissenschaftlichen Fortschritt abkoppeln dür-
n. Herr Kelber, ich darf Ihnen deutlich sagen: Die SPD

ntfernt sich von ihrem Markenkern.


(Ulrich Kelber [SPD]: Vielen Dank für den Tipp von der FDP zum Markenkern!)






Dr. Christel Happach-Kasan


(A) )


)(B)

Denn ursprünglich war auch die SPD eine Partei, die da-
rauf gesetzt hat, dass wir nur mit wissenschaftlichem
Fortschritt die Arbeitsplätze hier bei uns in Deutschland
halten können, die notwendig sind, damit die Menschen
in Wohlstand leben können.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das erzählen Sie mir als Informatiker, was technischer Fortschritt ist!)


– Es tut mir schrecklich leid, dass ich Ihnen als Informa-
tiker tatsächlich solches Basiswissen vermitteln muss.


(Ulrich Kelber [SPD]: Ich habe auch noch Humangenetik studiert, im Gegensatz zu Ihnen, Frau Kollegin!)


Das Klonen ermöglicht gerade im Bereich der Medi-
zin großen Fortschritt. Ich erinnere nur an die Produk-
tion von pharmazeutischen Eiweißstoffen. Es ermöglicht
außerdem den Erhalt genetischer Vielfalt, beispielsweise
des Mufflonwilds. Wir sollten uns auf keinen Fall wis-
senschaftlich isolieren. Vielmehr müssen wir daran mit-
wirken, dass die Menschen in Deutschland die modernen
landwirtschaftlichen Methoden begreifen. Wir müssen
sie dafür öffnen. Dazu gehört auch, ihnen die Tierzucht
begreiflich zu machen und sie auf dem Weg mitzuneh-
men. Dies kommt den landwirtschaftlichen Betrieben
genauso zugute wie den Verbraucherinnen und Verbrau-
chern. Das ist Ziel der FDP-Politik.

Danke schön für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1710128300

Friedrich Ostendorff hat das Wort für Bündnis 90/Die

Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und
Herren! In Deutschland gibt es einen ethischen Grund-
konsens, ein gemeinsames Wertefundament, das unsere
Gesellschaft auszeichnet und auf das wir stolz sind.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Dieser ethische Grundkonsens spiegelt sich zum Bei-
spiel im Umgang mit dem Mitgeschöpf Tier wider. Der
Schutz der Tiere steht genau deshalb in unserem Grund-
gesetz. Ich glaube, unsere Gesellschaft hat ein sehr ge-
naues Empfinden dafür, was man mit einem Tier tun darf
und was man nicht tun darf.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Das Klonen von Tieren widerspricht – das ist spätes-
tens seit dem Klonschaf Dolly klar – den Werten unserer
Gesellschaft. Im Kern geht es immer um die eine Frage:
Dürfen wir das Tier zur Minimierung der Produktions-
kosten willkürlich der billigsten, arbeitsparendsten Hal-
tungsform anpassen, oder haben wir auch noch einen
ethischen Anspruch an unseren Umgang mit den Tieren?
Klonen bedeutet das tausendfache Kopieren zum Bei-
spiel ein und derselben Hochleistungskuh. Zahllose
Tiere werden mit schweren Missbildungen geboren, er-

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(C (D iden Schmerzen und sterben frühzeitig, ehe ein einzier Klonversuch gelingt, der nur ein Ziel hat: die Indusialisierung der Tierhaltung voranzutreiben. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wer will denn das? äuerinnen und Bauern ebenso wenig wie Verbrauchennen und Verbraucher, die Produkte von geklonten Tien und deren Nachfahren ablehnen, weil wir sie nicht rauchen, weil die gesundheitlichen Folgen bis heute öllig unklar sind und weil es ethisch schlicht nicht zu ertreten ist. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Alexander Süßmair [DIE LINKE])


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die Anti-Klonfleisch-Koalition ist breit und reicht
om Deutschen Bauernverband über die Umweltver-
ände und die Kirchen bis hin zu Foodwatch. Der Vorsit-
ende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernäh-
ngsindustrie, Herr Abraham, erklärte: „Wir lassen uns

ieses Thema nicht von EU-Bürokraten und Tierzüch-
rn aufzwingen.“


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Richtig!)


ufgezwungen hat es uns am Ende vor allem Noch-
DP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Stimmt nicht!)


s ist beschämend, dass ausgerechnet die deutsche Bun-
esregierung ein Verbot von Produkten geklonter Tiere
nd deren Nachkommen und selbst eine Kennzeichnung
on Klonfleisch in der EU zu Fall gebracht hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Dr. Christel Happach-Kasan [FDP]: Stimmt nicht!)


och-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle oder seine
bgesandten haben in Brüssel verhindert, dass der Kom-
romissvorschlag seiner Kabinettskollegin Ilse Aigner
ngenommen wurde, der wenigstens für eine Kennzeich-
ung gesorgt hätte. Brüderle hat auch dafür gesorgt, dass
ebensmittel, die mittels Nanotechnologie produziert
erden, weiterhin ungekennzeichnet auf den Markt
ommen. Wieder einmal war es Herr Brüderle, der die
teressen von Europas Verbraucherinnen und Verbrau-

hern den wirtschaftlichen Interessen Amerikas und an-
erer untergeordnet hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa und
eutschland werden künftig Klonfleisch und Klonmilch

uf dem Tisch haben, ohne es zu wissen, weil Herr
rüderle nicht will, dass sie es wissen, schlimmer noch,
eil auch die Bundeskanzlerin nicht will, dass wir es
issen; denn Herr Brüderle handelte offenbar mit voller
ückdeckung des Kanzleramtes. „Klarheit und Wahr-
eit“ lautet die selbstgerechte Überschrift schwarz-
elber Verbraucherpolitik. Die Bild-Zeitung nennt es
Verbraucher-Verarsche“. Das ist Wahrheit und Klarheit





Friedrich Ostendorff


(A) )


)(B)

Ihrer Politik, meine Damen und Herren. Die Demontage
der eigenen Verbraucherschutzministerin nimmt die
Bundeskanzlerin dabei billigend in Kauf, so wie sie auch
tatenlos zusieht, wie die eigenen Leute jeden richtigen
Vorstoß von Ilse Aigner beim Tierschutz und Verbrau-
cherschutz hinterrücks sabotieren, anstatt der eigenen
Ministerin den Rücken zu stärken. Wir erlebten heute
morgen im Ausschuss dafür ein Beispiel.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Alexander Süßmair [DIE LINKE])


Das Klonfleischergebnis ist ein weiteres Desaster für
den Tierschutz, ein weiteres Desaster für den Verbrau-
cherschutz in Europa. Herr Brüderle trägt dafür die Ver-
antwortung. EU-Gesundheitspolitiker Peter Liese von
der CDU kommentierte das wie folgt, liebe Christel
Happach-Kasan:

Das Verhalten von Bundeswirtschaftsminister
Rainer Brüderle in der Klonfleischfrage ist neben
seiner unglücklichen Rolle in der Energiepolitik ein
weiterer Grund für einen Rücktritt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Peter Liese hat recht, und das wissen Sie genau. Wir
fordern daher die Bundeskanzlerin auf: Entlassen Sie
Herrn Brüderle, informieren Sie das Parlament darüber,
welche Rolle das Kanzleramt bei diesem schmutzigen
Klonfleischdeal gespielt hat und was Deutschland für
diesen Verrat an den Verbraucherinnen und Verbrau-
chern geboten wurde! Sorgen Sie dafür, dass in Brüssel
neu verhandelt wird, um endlich ein Verbot für Produkte
von geklonten Tieren und deren Nachfahren in der EU
durchzusetzen!

Schönen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128400

Alois Gerig hat jetzt das Wort für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128500

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie
mich meine wichtigste Botschaft zu dieser Aktuellen
Stunde gleich an den Anfang meiner Rede setzen. Die
heutige Debatte zum Klonfleisch ist nach meiner Mei-
nung zum jetzigen Zeitpunkt so unnötig – das sage ich
sehr bewusst in Richtung der Antragsteller – wie das
Klonfleisch selber, zumal wir beim Ziel alle einer Mei-
nung sind.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das ist doch peinlich, das Abstimmungsverhalten der Regierung, dass die Regierung nicht redet! Otto drückt sich!)



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(C (D Herr Kelber, ich habe nicht feststellen können, dass jeand bei Ihrer Rede sich ähnlich rüde verhalten hätte. ielleicht sollten wir eine Debatte über Anstandsregeln hren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Können wir in der Ethikkommission machen!)


Diese Debatte kann wieder einmal nur dazu dienen,
ass die Verbraucher verunsichert werden. Deshalb kurz
ur Klarstellung: Wissenschaftliche Untersuchungen be-
tätigen, dass durch den Verzehr von Lebensmitteln aus
eklonten Tieren keine gesundheitlichen Risiken entste-
en können. Außerdem ist die Herstellung von Klon-
eisch, wie wir bereits gehört haben, aufwendig und
uer, sodass eine Massenproduktion glücklicherweise
icht zu erwarten ist. Aber jetzt der Reihe nach.

In der vergangenen Woche erreichte uns ohne Frage
ine schlechte Nachricht aus Brüssel: Rat, Kommission
nd Europäisches Parlament konnten sich nicht auf eine
ovellierung der Novel-Food-Verordnung einigen, ob-
ohl ein Erfolg in greifbarer Nähe war. Was dieses
cheitern bedeutet, haben wir ja gehört. Aus Sicht der
DU/CSU ist das Scheitern der Verhandlungen – hören
ie bitte genau hin! – sehr bedauerlich. Das Klonen von
ieren ist ein höchst bedenklicher Eingriff in die Schöp-
ng, den viele Bürger als eine Vorstufe zum Klonen von
enschen ansehen. Gegen das Klonen von Tieren

pricht neben diesen ethischen Bedenken der Tierschutz:
iele geklonte Embryonen werden gar nicht erst gebo-
n, und viele geklonte Tiere sterben kurz nach der Ge-

urt, mitunter qualvoll. Deshalb ist nach unserer Über-
eugung ein umfassendes Klonverbot notwendig.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Danke.

Neben dem Klonverbot muss geregelt werden, wie
ir in der EU mit den Erzeugnissen von Nachkommen
eklonter Tiere umgehen. Wir können leider nicht ver-
indern, dass außerhalb der EU Tiere geklont werden
nd Erzeugnisse aus geklonten Tieren auf den europäi-
chen Markt gelangen. Die Forderung des Europäischen
arlaments nach einer umfassenden Pflicht zur Kenn-
eichnung von Erzeugnissen von Nachkommen geklon-
r Tiere ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Der euro-
äische Verbraucher steht dem Klonfleisch zu Recht sehr
ritisch gegenüber, und deshalb ist eine weitgehende
ransparenz für uns alle unbedingt erstrebenswert.

Die Verhandlungen zwischen Rat, Kommission und
em Europäischen Parlament haben uns klar gezeigt,
ass die Forderung nach einer umfassenden Kennzeich-
ungspflicht schnell an ihre Grenzen stößt. Sie ist des-
alb nicht praktikabel, weil nicht bei allen tierischen Er-
eugnissen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit – darum
eht es – möglich ist.


(Ulrich Kelber [SPD]: Ach nein? Natürlich ist die möglich!)






Alois Gerig


(A) )


)(B)

Zudem ist zu befürchten, dass eine umfassende Kenn-
zeichnungspflicht zu einem faktischen Verbot der Ein-
fuhr von Erzeugnissen aus Drittstaaten führt und da-
durch Grundsätze der WTO verletzt werden.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist eine Ausrede!)


Dies ist doch der Knackpunkt des Ganzen. Das Europäi-
sche Parlament muss einsehen, dass es sich nicht über
eine bestehende Handelsvereinbarung hinwegsetzen
kann.

Aus den genannten Gründen war es richtig, dass sich
die Bundesregierung in Brüssel für eine WTO-konforme
Lösung eingesetzt hat.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Hervorzuheben ist, dass sich neben Deutschland andere
Mitgliedstaaten und die EU-Kommission für die Einhal-
tung internationaler Handelsverpflichtungen eingesetzt
haben. Deshalb ist es völlig falsch, das Scheitern der
Novel-Food-Verordnung Herrn Bundesminister Rainer
Brüderle in die Schuhe zu schieben.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: War die deutsche Stimme ausschlaggebend oder nicht, Herr Kollege?)


Die Ansetzung der heutigen Aktuellen Stunde und be-
stimmte Beiträge offenbaren, dass die Opposition eine
Kampagne gegen die Person des Wirtschaftsministers
führen möchte. Dies führt aber ins Leere.


(Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Kampagne, das brauchen wir ja nicht! Es reicht, dass die Zeitungen jeden Tag über ihn berichten! – Ulrich Kelber [SPD]: Kampagne, das haben Sie bei Guttenberg auch behauptet!)


Die Bundesregierung hat bei den Verhandlungen über
die Novel-Food-Verordnung konstruktiv an Lösungen
gearbeitet. Frau Bundesministerin Ilse Aigner hat sich
dafür eingesetzt, dass zumindest die Kennzeichnung von
Lebensmitteln aus der ersten Generation von Nachkom-
men geklonter Tiere Pflicht wird. Es ist sehr bedauerlich,
dass sich im Rat zu wenige Mitgliedstaaten fanden, die
diesen Weg mitgehen wollten.

Statt ungerechtfertigte Kampagnen gegen die Mitglie-
der der Bundesregierung zu führen, sollten wir gemein-
sam die Frage in den Mittelpunkt stellen, wie wir das
Klonverbot und eine vernünftige Kennzeichnungsrege-
lung zustande bringen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Alois Gerig (CDU):
Rede ID: ID1710128600

Herr Kollege, kommen Sie zum Ende, bitte.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128700

Jawohl. Ich bin gleich am Ende. – Kommission, Rat

und das Europäische Parlament fordern wir auf, umge-
hend weiter an einer verbraucherfreundlichen, tier-

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(C (D chutzgerechten und WTO-konformen Lösung zu arbein. Herr Kollege! Auch beim Thema Klonfleisch will die CDU Klarheit nd Wahrheit. Nur durch mehr Transparenz wird es gengen, das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten und ie Wahlfreiheit zu garantieren. Danke schön. Kerstin Tack hat jetzt das Wort für die SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Es ist schon interessant, was wir hier heute erleen. Man könnte meinen, dass das in der letzten Woche Europa erzielte Ergebnis über uns gekommen ist, hne dass wir an irgendeiner Stelle die Möglichkeit ehabt hätten, es zu beeinflussen. Der Kollege olzenkamp stellt sich hier hin und sagt: Wir erwarten on der EU, dass sie jetzt etwas Neues vorlegt. Die hatte vorgelegt, Herr Kollege Holzenkamp, und es hat einen ompromissvorschlag gegeben. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Ich habe mich dafür ausgesprochen! Sie haben nicht richtig zugehört!)

Alois Gerig (CDU):
Rede ID: ID1710128800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710128900

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Alois Gerig (CDU):
Rede ID: ID1710129000

(Beifall bei der SPD)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710129100

ass wir jetzt Fleisch von geklonten Tieren ohne Kenn-
eichnung in den Supermärkten zulassen, hat etwas mit
em Verhalten der deutschen Bundesregierung zu tun.
as müssen wir doch viel stärker in den Mittelpunkt

tellen. Sich hier hinzustellen und zu sagen: „Das hat
uropa mal eben so beschlossen, nun finden wir das
anz schlimm“, ist, finde ich, geheuchelt, um das auch
inmal deutlich zu sagen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Machen Sie weiter mit dem Klamauk!)


Der 29. März ist für die Verbraucherinnen und Ver-
raucher ein schwarzer Tag gewesen. Wir sehen, dass es
ine Abstimmung mit einer Regierung gab, die dieses
hema so wenig ernst nimmt, dass sie hier heute noch
icht einmal Stellung zu ihrem Verhalten nimmt. Sie ist
och nicht einmal in allen Teilen anwesend. Von daher
ehen wir, wie ernst die Regierung diesen Teil nimmt.

Wir wissen auch, dass es innerhalb der Koalition mal
ieder eine Situation gibt, die dazu führt, dass die einen
edauern, dass wir diese Lösung haben, während die an-
eren sagen: Wir können gar nicht schnell genug noch
eiter in die Klondebatte kommen. – Ich empfehle Ih-





Kerstin Tack


(A) )


)(B)

nen: Machen Sie an dieser Stelle auch hier einmal ein
Moratorium, gehen Sie miteinander ins Gericht und klä-
ren Sie, wie denn eigentlich Ihre Position zum Thema
Klonfleisch ist! Die Verbraucherinnen und Verbraucher
erwarten jedenfalls mehr Antworten als das, was wir hier
heute gehört haben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Um einmal etwas anderes zu machen, als Herrn
Brüderle hier vorzuführen, will ich Ihnen sagen: Wir ha-
ben das Pech, dass wir eine Verbraucherministerin ha-
ben, die ein so schwaches Glied dieses Kabinetts ist,
dass ihr Vermittlungsvorschlag, nämlich eine Kenn-
zeichnung vorzunehmen, dort keine Mehrheit gefunden
hat. Auch das ist ein Skandal. Wir haben eine Verbrau-
cherministerin, die derart schwach ist, dass sie hilflos zu-
sehen muss, wie ihr Kollege innerhalb dieser Debatte ei-
nen Scherbenhaufen an Verbraucherrechten hinterlässt.
Wir müssen deutlich sagen: Eine solche Ministerin, die
die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht in der Art
und Weise schützen kann, wie es erforderlich ist, darf
diesem Kabinett eigentlich auch nicht mehr angehören.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Kommen Sie zur Sache!)


Egal was Frau Aigner anfasst: Wenn sie nicht allein
zuständig ist, kriegt sie in diesem Kabinett nichts durch.
Ob es mit dem Finanzminister um den Anlegerschutz
geht, mit dem Umweltminister um die Waldstrategie, mit
dem Innenminister um den Datenschutz und mit der
Kanzlerin um Google,


(Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Reden Sie einmal über Inhalte und nicht über Leute!)


diese Verbraucherministerin ist nicht in der Lage, die
Verbraucherinnen und Verbraucher in der Art zu schüt-
zen, dass sie als Marktteilnehmer ernst genommen wer-
den und mit ihrem Kaufverhalten dazu beitragen kön-
nen, wie die Angebotsseite im Supermarkt aufgestellt ist.
Dazu brauchen sie aber eine Information und eine Kenn-
zeichnung, die sie in die Lage versetzt, diese Entschei-
dung abzuwägen und nach bestem Wissen und Wollen
auch treffen zu können.

In Bezug auf Ihre Kampagne „Klarheit und Wahrheit“
will ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Opposi-
tionsfraktionen die Einzigen sind, welche die Frau
Ministerin bei der Internetplattform „Klarheit und Wahr-
heit“ überhaupt unterstützt haben. Denn Sie als Regie-
rungskoalition sind diejenigen, die ihre eigene Ministe-
rin vorgeführt haben und das von ihr Vorgeschlagene um
Gottes willen mit allen Mitteln verhindern wollten.

Auf der einen Seite macht die Ministerin die Kam-
pagne „Klarheit und Wahrheit“ bei den Lebensmitteln,
aber in der eigenen Politik sorgt sie für Intransparenz
und Irreführung. Auch das ist Teil einer Verbraucherpo-
litik, wie sie Deutschland, im Moment vertreten durch
die Bundesregierung und deren Mitglied Frau Ministerin
Aigner, hier vorführt.

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(C (D Es ist so, dass Verbraucherinnen und Verbraucher tzt zu hilflosen Teilnehmern des Marktes erklärt weren. Durch das Verhalten der Bundesregierung kommt s nicht zu einer Kennzeichnung, die die Verbraucherinen und Verbraucher in die Lage versetzt, im Superarkt und an der Ladentheke gemäß ihren eigenen Wert orstellungen in der Frage „Welches Fleisch will ich mir enn auf den Teller legen?“ zu handeln und eine Entcheidung zu treffen. Aufgrund vernünftiger Kennzeichungsregelungen könnten sie eine solche Entscheidung ber legitimerweise treffen. Dass das nun nicht so ist, dar ist diese Bundesregierung verantwortlich. Dass die Verantwortung nicht übernommen wird, sonern gesagt wird: „Das schieben wir mal eben nach uropa; die sollen neu verhandeln“, und dass die Bunesregierung hier nicht selber Stellung nimmt, zeigt, nde ich, dass die Bundesregierung die Verbraucherpolik wenig ernst nimmt. Daher muss man sagen: Verbrauherinnen und Verbraucher, es tut uns leid, dass man in iesem Land Verbraucherrechte deutlich hinter die wirtchaftlichen Interessen gestellt hat. Schade für dieses and! Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Christel Happach-Kasan [FDP])



Kerstin Tack (SPD):
Rede ID: ID1710129200

Hans-Michael Goldmann hat das Wort für die FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710129300

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Ich würde einfach einmal empfehlen, zu le-
en. Wenn man das tut, dann sieht man: Die Aktuelle
tunde hat das Thema „Gründe des Bundeswirtschafts-
inisters gegen ein Verbot von Klonfleisch“.


(Ulrich Kelber [SPD]: Darüber haben alle SPD-Redner geredet! – Gegenruf des Abg. Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Echt? Das überrascht mich! Das ist ganz neu! Das haben wir nicht mitgekriegt!)


Herr Kelber, Sie sind vielleicht dieser Meinung. – Ich
nde es schade, dass man eine so wichtige Diskussion
ber ein Thema, das die Menschen bewegt, im Grunde
enommen auf eine Person reduziert und die grundsätz-
che Frage „Wie gehen wir mit dem Klonen um?“ dabei
eine Ecke schiebt, die die Sache wirklich nicht ver-

ient hat.

Die Ausrichtung auf den Bundeswirtschaftsminister
dieser Frage ist im Grunde genommen auch Ausdruck

on politischer Unwissenheit. Sie sollten wissen, dass in
uropa nicht die Position des Bundeswirtschaftsminis-
rs, sondern die Position der Bundesregierung zum Tra-
en kommt. Deswegen will ich Ihnen einmal sagen, was
ie Bundesregierung erklärt hätte, wenn wir heute im
usschuss zügiger gearbeitet hätten:





Hans-Michael Goldmann


(A) )


)(B)

Die Bundesregierung bedauert das Scheitern des Ver-
mittlungsverfahrens.


(Abg. Ulrich Kelber [SPD] ist im Gespräch mit der Abg. Kerstin Tack [SPD])


– Herr Kelber, sind Sie wenigstens so nett und hören zu,
oder wollen Sie nur dazwischenbrüllen?


(Ulrich Kelber [SPD]: Vermittlungsverfahren! Herr Goldmann, ich muss Sie nicht angucken, um Ihnen zuzuhören! So schön sind Sie auch nicht!)


– Danke. Herr Kelber, Sie sind immer so angenehm. –
Berichte in den Medien, so sagt die Bundesregierung,
die Verhandlungen seien an Deutschland gescheitert,
sind falsch. – Herr Kelber, das wissen Sie auch. – Bei
den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament
und der Kommission – Frau Tack, man sollte wissen, dass
die Dinge nicht nach Europa geschoben werden, sondern
dass sie auf europäischer Ebene verankert sind; Sie wissen
auch, dass das Europäische Parlament neue Mitsprache-
rechte hat und dass es im Moment eine ungarische Präsi-
dentschaft gibt – hat die ungarische Präsidentschaft die
vorher mit allen Mitgliedstaaten abgestimmte Position
des Rates vertreten. Die Bundesregierung hat die Posi-
tion des Rates nicht nur zur Kenntnis genommen, son-
dern unterstützt und war bereit, eine darüber hinausge-
hende Kennzeichnung von Lebensmitteln der ersten
Nachkommensgeneration geklonter Tiere mitzutragen
– jetzt kommt es! –, wenn die Europäische Kommission
dies ebenfalls als WTO-konform mitgetragen hätte.


(Ulrich Kelber [SPD]: Herr Goldmann!)


Da die Europäische Kommission das nicht als WTO-
konform mitgetragen hat, sind dort die Gespräche ge-
scheitert.

Das bedauert die Bundesregierung. Wir werden ver-
suchen, das Scheitern zu korrigieren.


(Kerstin Tack [SPD]: Das glauben die auch tatsächlich!)


Ich glaube, dass Sie, Frau Tack, und andere einfach
einmal überlegen sollten – ich will jetzt nicht klugschei-
ßerisch sein –, was Sie eigentlich wollen. Wollen Sie die
Kennzeichnung von geklontem Fleisch, oder wollen Sie
überhaupt kein Klonen?


(Kerstin Tack [SPD]: Ich will das Verbot!)


– Moment! Langsam! Sie haben eben davon geredet, es
sei ganz schlimm, dass dieses geklonte Fleisch auf dem
Markt nicht gekennzeichnet sei.


(Beifall bei der FDP – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Genau! – Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch der Kompromiss!)


Sie müssen sich schon entscheiden: Sind Sie ganz gene-
rell gegen jede Form des Klonens, oder wollen Sie nur
die Ergebnisse des Klonens dem Verbraucher kenntlich
machen, sodass er sich entscheiden kann?


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(C (D (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Entlarvt! Vollkommen entlarvt! – Ulrich Kelber [SPD]: Die Rede halten Sie nach der Rede von Frau Happach-Kasan?)


Herr Kelber, langsam! Ich höre Sie auch, wenn Sie
icht so brüllen.


(Kerstin Tack [SPD]: Sie haben nicht zugehört! Das finde ich gemein!)


Da gibt es, finde ich, einen Sprung. Sie sagen, dass
ie einen Ethikrat wollen. In Ordnung! Ich bin dabei!


(Ulrich Kelber [SPD]: Das habe ich Ihnen vorgeschlagen!)


or kurzem hat der Ethikrat die Position zur Präimplan-
tionsdiagnostik im Deutschen Bundestag vorgestellt.
o waren Sie, als wir über dessen Haltung zur Präim-

lantationsdiagnostik diskutiert haben? Wo waren Sie da?

Ich bin sehr gerne bereit, mit Ihnen eine intensive
iskussion über das Klonen zu führen, aber, Herr
elber, dann mit ein bisschen mehr Fachlichkeit.
anchmal ist es nicht verkehrt, auf die zu hören, die

ich bei ihrem Tiermedizinstudium auch mit Genetik be-
chäftigt haben. Wissen Sie überhaupt, worüber wir re-
en?


(Ulrich Kelber [SPD]: Ich habe Biologie und Genetik studiert, Herr Goldmann!)


err Kelber, wissen Sie überhaupt, dass sehr viele Men-
chen froh darüber sind, dass es therapeutisches Klonen
ibt?


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


issen Sie, dass Klone natürlich vorkommen? Men-
chen zum Beispiel, die eine Zwillingsgeburt haben, ha-
en Klone.


(Widerspruch bei Abgeordneten der SPD)


issen Sie, dass Klone nicht automatisch immer etwas
chlechtes sind? Wissen Sie, dass sich Pflanzen zum
eispiel im Grunde genommen im Klonverfahren ver-
ehren, dass man das also nicht einfach so diskreditie-
n darf? – Nein, Sie wissen es nicht.


(Ulrich Kelber [SPD]: Ich habe Genetik auch nur als Zweitstudienfach studiert!)


ein, Herr Kelber, Sie sprechen davon, dass Klonen et-
as mit Gendefekten zu tun hat. Genau daran wird Ihre
bsicht deutlich: Sie wollen Klonen in den Bereich der
entechnik schieben und damit deutlich machen, dass es

ich dabei um eine Form von Genmanipulation handelt.

Lassen Sie mich zum Schluss kommen. Im deutschen
arkt gibt es keinen geklonten schwarzbunten Bullen.
deutschen Markt gibt es keinen geklonten Fleckvieh-

ullen. Im deutschen Markt gibt es aber möglicherweise
eklontes Fleisch, weil es Sperma von Bullen aus ameri-
anischer Züchtung gibt, die im Grunde genommen ge-
lont sind. Wir müssen uns nun darum kümmern, dass
ekennzeichnet wird, wenn solches Fleisch verbreitet
ird. Deswegen bin ich dafür, dass wir einen erneuten





Hans-Michael Goldmann


(A) )


)(B)

Anlauf unternehmen, dieses Problem vom Tisch zu be-
kommen, und dafür sorgen, dass der Verbraucher noch
besser darüber informiert wird.

Hören Sie aber damit auf, zu erklären, dass geklontes
Fleisch von minderer Qualität ist! Das Problem – das hat
Herr Ostendorff völlig richtig beschrieben – entsteht im
Grunde genommen in der Klonphase. Hier sind erhebli-
che Mängel beim Tierschutz vorhanden.


Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1710129400

Herr Kollege!


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710129500

Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen,

dass zum Beispiel die Effizienzrate bei Rindern – das
wissen Sie, Herr Kelber, ja auch – bis zu 87 Prozent be-
trägt. Etwas mehr Fachlichkeit bei diesem Thema würde
uns also helfen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das war sehr informativ!)



Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1710129600

Die Kollegin Elvira Drobinski-Weiß hat jetzt das

Wort für die SPD-Fraktion.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710129700

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Meine sehr ge-

ehrten Damen und Herren! Ich finde es immer wieder
schön, wenn Herr Goldmann uns hier in einer Art VHS-
Kurs noch einmal informiert, was das alles bedeutet.
Vielen Dank, Herr Kollege Goldmann!


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Schade, dass wir früher nicht dazu gekommen sind und aneinander vorbeigeredet haben!)


Gerne hätte ich den Herrn Staatssekretär Bleser als
Vertreter der Ministerin, die ja heute wie auch der Herr
Brüderle leider fehlt, gefragt, ob ihm heute Morgen sein
Glas Milch geschmeckt hat oder das Stück Fleisch, das
er heute Mittag gegessen hat. Hier wird ja vielfach nach
dem Motto verfahren: Was ich nicht weiß, macht mich
nicht heiß. Denn – Sie, sehr verehrte Damen und Herren
oben auf den Rängen, haben es ja schon vielfach gehört –:
Es gibt kein Verbot von Fleischprodukten oder anderen
Nahrungsmitteln, die aus Klontieren bzw. deren Nach-
kommen gewonnen werden.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was habt ihr denn zu euren Regierungszeiten dagegen unternommen?)


Es gibt nicht einmal eine Kennzeichnungspflicht. Diese
hat jetzt ja sogar Frau Aigner gefordert. In diesem Fall
ist sie tatsächlich einmal ihrem Titel als Verbraucher-
schutzministerin gerecht geworden.

Wie wir alle wissen – Frau Kollegin Tack hat es ja
auch ausgeführt –, konnte sie sich aber gegen ihren Mi-
nisterkollegen Brüderle, der ja jetzt auch von der FDP-

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(C (D eite als Vielgescholtener bedauert wird, nicht durchseten. (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Kommen Sie mal zur Sache!)


err Brüderle hatte sich ja, wie wir alle wissen, querge-
tellt und dafür gesorgt, dass eine verbraucherfreundli-
he Regelung nicht zustande kam.


(Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Ich höre kein Argument!)


iesem Minister sind nämlich die Verbraucherinnen und
erbraucher völlig egal; auch das ist hier schon mehr-
ch angesprochen worden. Ihn interessieren letztendlich

och nur die Interessen der Wirtschaft. Bedauerlicher-
eise stellt er sich hier im Parlament nicht der Diskus-

ion, was ich außerordentlich schade finde. Ansonsten
önnte er doch hier bestätigen, dass es ihm nur um die
urchsetzung der Interessen der Industrie geht, die Ver-
raucherinnen und Verbraucher ihm dagegen egal sind.
öglicherweise fürchtet er allerdings die Stenografen,

ie protokollieren, was er wieder einmal nicht gesagt
at.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Auch aus Sicht der Fleischproduzenten muss doch
lar sein, dass die Haltung der Bundesregierung sehr
urzsichtig ist.


(Dieter Stier [CDU/CSU]: Das ist ja peinlich!)


enn der Vertrauensverlust bei den Verbraucherinnen
nd Verbrauchern in Sachen Fleisch bedeutet auch ein
konomisches Risiko, wenn damit eine Verhaltensände-
ng einhergeht. Das ist der Fall, wenn der Verbraucher

icht weiß, ob das Fleisch an der Fleischtheke von Nach-
ommen geklonter Tiere stammt.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist doch nichts Schlechtes!)


Das Ganze hat aber noch eine viel grundlegendere
bene. Es stellt sich nämlich die Frage: Ist Ihre Politik
it Ihren ethischen Maßstäben vereinbar? Die Ethikbe-
tergruppe der EU sagt, es gebe keine überzeugenden
rgumente, um die Produktion von Nahrung aus Klon-
eren und ihren Nachkommen zu rechtfertigen.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Also seid ihr gegen das Klonen?)


as macht eine christlich-liberale Bundesregierung im
ern noch aus, wenn es ein ethisches Fundament offen-

ichtlich nicht mehr gibt? Was die Menschen betrifft,
ibt es dieses Fundament nicht. Es ist aber auch nicht
orhanden, wenn es um den Tierschutz geht. Auch das
t hier schon mehrfach ausgeführt worden. Denn ein
ennenswerter Anteil der Klontiere ist gesundheitlich
eeinträchtigt. Die Vizepräsidentin des Deutschen Tier-
chutzbundes hat gefragt, ob es jetzt freie Fahrt für Tier-
uälerei gebe. Wir dürfen nicht einfach darüber hinweg-
ehen, dass Tiere großem Leiden ausgesetzt sind.

Bemerkenswert ist auch, dass nicht nur das Europäi-
che Parlament – es hat Gott sei Dank mehr Rechte be-
ommen –, sondern auch meine Kolleginnen und Kolle-





Elvira Drobinski-Weiß


(A) )


)(B)

gen von der konservativen Seite dieses Hauses das
Ergebnis bedauern. Ich finde es aber schade, dass Sie,
Herr Kollege Holzenkamp, der Sie das, was beschlossen
worden ist, total ablehnen, nicht auf Ihren Koalitions-
partner in Person des Wirtschaftsministers Brüderle ein-
wirken konnten. An dieser Stelle hätten Sie zu einem
echten Verbraucherschutz beitragen können. Selbst der
Kollege Goldmann, der Vorsitzender des Ausschusses
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
ist, hat bedauert, dass es „im Interesse von Wahrheit und
Klarheit im Markt“ keine Kennzeichnung gibt.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ja!)


Geholfen hat es allerdings nichts; denn selbst der vom
Europäischen Parlament vorgeschlagene Kompromiss,
Fleisch und andere Produkte von Nachkommen geklon-
ter Tiere zwar zuzulassen, aber entsprechend zu kenn-
zeichnen,


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aha!)


wurde von deutscher Seite im Rat einfach abgebügelt.
Auch das muss gesagt werden.


(Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Also dann wärt ihr zufrieden, wenn es gekennzeichnet ist? Klonen darf man, aber man muss kennzeichnen!)


Nicht nur beim Klonfleisch lässt die Bundesregierung
die Verbraucherinnen und Verbraucher im Regen stehen.
Zum Beispiel ist auch eine Einigung über eine Kenn-
zeichnungs- und Zulassungspflicht für Nanomaterialien
in Lebensmitteln hinten heruntergefallen.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Jetzt sind wir schon bei den Nanopartikeln!)


Ich erwähne in diesem Zusammenhang nur die Novel-
Food-Verordnung, die ebenfalls hinten heruntergefallen
ist. Über die Grüne Gentechnik könnten wir auch noch
diskutieren.

Ihr Motto lautet: Was interessieren mich die Men-
schen, was interessieren mich die Verbraucherinnen und
Verbraucher? Gar nichts. Und da wundern wir uns über
Politikverdrossenheit. Wir brauchen diese Technologie
nicht; denn sie dient nicht dem Kampf gegen den Hunger
in der Welt, sondern sie wird lediglich dazu genutzt, be-
sonders viel Geld zu verdienen.

Wir wollen wissen, was wir essen. An die Adresse
von Herrn Brüderle – auch wenn er jetzt nicht anwesend
ist – sage ich: Sie haben eine entsprechende Regelung
verhindert. Ich kann die Forderung des konservativen
Kollegen aus dem Europäischen Parlament sehr gut ver-
stehen. Ich habe dem nichts hinzuzufügen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Elvira Drobinski-Weiß (SPD):
Rede ID: ID1710129800

Der Kollege Obermeier spricht für die CDU/CSU-

Fraktion.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710129900

Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Wenn

an die Debatte verfolgt,


(Dr. Edmund Peter Geisen [FDP]: Dann könnte man verrückt werden!)


ann verzweifelt man über die Art und Weise, wie die
pposition mit einem so wichtigen, für die Schöpfung

xistenziellen Thema umgeht.


(Ulrich Kelber [SPD]: Nachdem Sie es erst verbockt haben! – Gegenruf des Abg. HansMichael Goldmann [FDP]: Ihr habt niemals etwas unternommen!)


Ich nehme den Kollegen Ostendorff aus, der in seiner
ede der Sache gerecht wurde. Aber was beispielsweise
ie Frau Tack und andere Kolleginnen und Kollegen
orgetragen haben, dient meines Erachtens nur der Dis-
reditierung der Mitglieder der Bundesregierung und der
itglieder der sie tragenden Fraktionen dieses Hauses.

Sie sagen nichts aus zur Sache und zur Problematik,
ie uns bei der Thematik beschäftigen sollten. Es gibt
ur persönliche Anwürfe, Beschimpfungen und Ähnli-
hes und nichts zur Problemstellung, vor der die Bun-
esregierung stand, als es um die Frage ging: Wie posi-
onieren wir uns zu der europäischen Verordnung?

Kolleginnen und Kollegen, die Haltung der Bundesre-
ierung wird im Kabinett festgelegt. Dort haben sich die
abinettsmitglieder, Frau Aigner und Herr Brüderle, zu
ort gemeldet und auf die unterschiedlichen Formen

nd Interessen hingewiesen. Die Frau Verbraucher-
chutzministerin hat sehr wohl auf die ethischen Dinge
nd auf die Tierschutzfragen hingewiesen. Dem Herrn
undeswirtschaftsminister muss man zugestehen, dass
r auf rechtliche Belange hinweist, die für meine Be-
riffe nicht vernachlässigt werden dürfen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


So gelten für lebende Tiere, für tierische Erzeugnisse
ie Samen und Embryonen, aber auch Wolle und Leder

owie für Lebensmittel multilaterale Übereinkommen
er Welthandelsorganisation, der WTO. Diese sind zu
eachten. Ich habe es genau verfolgt: Von Ihnen aus der
pposition wurde auf diese Belange der WTO mit kei-
em Wort hingewiesen. Das ist der schlagende Beweis
afür, dass es Ihnen eigentlich nicht um die grundlegen-
en Themen der Schöpfungsbewahrung geht, sondern
ass es Ihnen nur um die Diskreditierung der Mitglieder
er Bundesregierung geht


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Genau, das ist die Wahrheit! – Ulrich Kelber [SPD]: Sie kennen die Zehn Gebote, Herr Obermeier? Du sollst nicht lügen!)


nd dass es Ihnen darum geht, die Verbraucher mit Wor-
n wie beispielsweise der Aussage zu verunsichern,





Franz Obermeier


(A) )


)(B)

dass wir geklontes Fleisch auf unseren Tellern nicht
mehr ausschließen können.


(Alexander Süßmair [DIE LINKE]: Können Sie doch auch nicht ausschließen!)


Kolleginnen und Kollegen, es geht um die Fragen:
Wie beachten wir das Allgemeine Zoll- und Handelsab-
kommen, GATT? Was ist mit dem Übereinkommen über
die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzen-
schutzrechtlicher Maßnahmen und dem Übereinkommen
der technischen Handelshemmnisse? Was sagen Sie
dazu? Nichts. Mit keinem Wort erwähnen Sie diese Pro-
blematik, vor der wir stehen. Sie machen nur persönliche
Anwürfe.

Kolleginnen und Kollegen, ein mehrheitsfähiger Vor-
schlag des Rates war es, schrittweise vorzugehen. Zu-
nächst sollte das Fleisch von geklonten Tieren und auch
das von den Nachkommen geklonter Tiere gekennzeich-
net werden. Über weitere Kennzeichnungen von Lebens-
mittelprodukten von Nachfahren geklonter Tiere, zum
Beispiel von Milch, und über alle noch offenen Fragen
der Kennzeichnung, der Erfassung etc. sollte erst binnen
zwei Jahren ein Bericht verfasst werden. Auf dieser Ba-
sis sollte die Kommission sodann Regeln vorschlagen.

Im Gegensatz dazu wollte das Europäische Parlament
eine sofortige Kennzeichnung von der ersten Generation
an.


(Ulrich Kelber [SPD]: Was haben Sie denn dagegen?)


Deutschland hat im Rat die durchsetzbaren Positionen
sorgfältig „abgetastet“ und alles versucht, um dem ge-
fundenen Kompromissvorschlag zum Durchbruch zu
verhelfen.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das hat Ihnen das Ministerium aufgeschrieben, so wie sich das anhört!)


Das ist leider an der Mehrheit des Europäischen Parla-
ments gescheitert. Die Folge ist nun, dass die alte Rege-
lung fortbesteht, wonach die Nachkommen geklonter
Tiere nicht erfasst werden.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das sehen Ihre Kollegen im Europäischen Parlament aber ganz anders!)


Kolleginnen und Kollegen, wir haben einen Konsens
dahin gehend, dass wir geklonte Tiere nicht wollen. Wir
haben einen Konsens, dass wir dies auch aus ethischen
Gründen verhindern wollen.


(Ulrich Kelber [SPD]: Die CDU-Abgeordneten haben die Bundesregierung kritisiert!)


Wir wollen verhindern, dass sich das Klonen weiter ver-
breitet und dass wir am Ende doch Interessen nachgeben
müssen, die wir nicht verantworten können. Auf dieser
Basis schlage ich vor, dass wir auf europäischer Ebene
die Diskussion fortsetzen, um zu besseren Regelungen
zu kommen als denen, die wir jetzt haben.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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(C (D Die Kollegin Doris Barnett hat jetzt das Wort für die PD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! eit 2008 gibt es Klonfleisch. Damals hat die FDA in en USA den Verkauf von Produkten von geklonten Rinern und Schweinen erlaubt, ohne Kennzeichnungsflicht. Die EU musste darauf reagieren. Sie hat sich berlegt, wie sie im Rahmen ihrer Handelsbeziehungen it der Kennzeichnungspflicht umgeht. Nebenbei beerkt: Das Europäische Parlament hat darauf sofort re giert. Es hat eine wissenschaftliche Forschung und vor llem die Kontrolle und Kennzeichnung verlangt. Zugegeben, man kann Minister Brüderle nicht die alinige Schuld geben. Das wäre unfair. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie haben doch das Thema aufgesetzt!)

Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1710130000

(Beifall bei der SPD)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710130100

(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Jawohl!)


Passen Sie auf. – Schon im Juni 2009 hat nämlich die
undesregierung – soviel ich weiß, war damals ein Herr
on und zu Guttenberg Wirtschaftsminister; die Verbrau-
herministerin hieß schon damals Aigner – den Wider-
tand gegen den Verkauf von Fleisch, das von Nachkom-
en von Klontieren stammt, in der EU aufgegeben. So

iel zur Richtigstellung.

Vor ungefähr neun Tagen – das wurde schon gesagt –
urde der deutsche Widerstand in Brüssel endgültig auf-
egeben. Man hat das alles durchgehen lassen. Das Eu-
päische Parlament wollte ein komplettes Klonverbot.
er Ministerrat hingegen wollte weder ein Verbot noch

ine Kennzeichnung. Für Europa gibt es daher keine Re-
elung in Sachen Klonfleisch. Das ist das Schlimmste,
as dem Verbraucher passieren konnte.


(Beifall bei der SPD)


ass selbst der Europa-Abgeordnete der CDU das kriti-
iert, darauf wurde schon hingewiesen.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Es gibt manchmal auch SPD-Leute, die euch kritisieren!)


ber es hilft nichts, der Dissens bleibt, und somit bleibt
lles beim Alten.

Der EU-Kommissar John Dalli beschwichtigt. Wis-
enschaftliche Untersuchungen hätten ergeben, dass Pro-
ukte der Nachfahren völlig ungefährlich seien.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Damit hat er recht, absolut recht!)


r hat bestätigt, dass es in Europa keine Kontrollen hin-
ichtlich der Klontechniken und der Klone in Europa ge-
en wird. Die Kommission argumentiert damit, dass
ontrollen und Kennzeichnungen zur Ermittlung der
erkunft geklonter Tiere und deren Nachfahren sehr

ufwendig seien. Damit bestätigt die Kommission die





Doris Barnett


(A) )


)(B)

deutschen Bedenken, dass EU-Klonfleischregeln gegen
WTO-Regeln verstoßen könnten, und niemand will ei-
nen Handelskrieg mit den USA, weil das auch Auswir-
kungen auf Exporte europäischer Agrarüberschüsse
hätte. Man muss immer fragen: Wem nützt was?


(Beifall der Abg. Kerstin Tack [SPD])


Also haben unsere deutschen Minister Aigner und
Brüderle eine abgestimmte, hinweisende Position: In
Deutschland ist man für ein Klonverbot, aber wegen des
zu beachtenden multilateralen Handelssystems der WTO
kann man nicht einmal für eine Kennzeichnung und ein
System der Rückverfolgung in Europa sein. Ich frage
Sie: Seit wann sind denn WTO-Regeln in Stein gemei-
ßeltes Naturrecht? Immerhin haben wir es beim Hor-
monfleisch 25 Jahre lang geschafft, die Barriere hochzu-
halten.

In Deutschland oder Europa werden keine geklonten
Tiere bzw. deren Produkte verkauft – das wissen wir, das
wäre auch viel zu teuer –, also streitet man sich wegen
der Produkte aus dem Fleisch von Klonnachkommen.
Aber, liebe Landsleute, beruhigt euch. Man sagt uns,
dass der Verzehr des Fleisches der Nachkommen unbe-
denklich ist. Es geht aber auch um den Tierschutz und
die Ethik; denn Klone haben – darauf wurde hingewie-
sen – bestimmte Auffälligkeiten. Diese findet man bei
deren Nachfahren aber angeblich nicht mehr. Deshalb ist
es auch wesentlich einfacher, über diese zu reden. Man
kann sagen: Alles nicht schlimm. Ihr könnt das essen, es
passiert nichts.

Ärgerlich ist Folgendes: Der Aufwand, den man be-
treiben muss, um die Herkunft der Nachfahren von
Klontieren nachzuvollziehen, ist angeblich zu groß.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das ist gar nicht möglich!)


Natürlich gibt es in den USA kein System zur Erfassung.
Wenn die EU diesbezüglich etwas einführen wollte,
würde dies wiederum gegen die WTO-Regeln verstoßen.
Liebe Leute, seltsam ist, dass diese ganzen Bedenken
wegen der WTO-Regeln bei dem BSE- und dem Dioxin-
Skandal gar keine Rolle spielten. Da konnte man alles
zurückverfolgen, und jeder konnte die Information ver-
langen.


(Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Die sind aus Amerika gekommen? BSE ist aus England gekommen! Ich glaube, das ist Europa!)


Für mich ist folgende Feststellung wichtig: Wir verfü-
gen über die Methoden. Wir haben die entsprechenden
Datenbanken. Die Transparenz muss also nur gewollt
sein. Jetzt ist das Ganze aber auf Eis gelegt worden. In
zwei Jahren will der Ministerrat die Frage erneut prüfen.
Toll! Wir werden sehen, ob dieses Vorhaben nicht doch
auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wird.

Für Fragen der Energiesicherung bemühen wir eine
neu eingerichtete Ethikgruppe. Der Ethikrat, den wir seit
ein paar Jahren haben, könnte sich mit diesen Fragen ja
einmal befassen. Wenn er das nicht tut, bedeutet das für

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(C (D ich: Wir haben keine Kennzeichnung in Deutschland. ir haben keinen Verbraucherschutz. Wir haben keinen ierschutz. Wir haben keine ethische Prüfung. Wie weit oll denn die Marktmacht der interessierten Dritten reihen? Gibt es – vielleicht vonseiten der WTO – eine Pflicht, rodukte zu kaufen, ohne zu wissen, woher sie kommen nd wie sie gemacht wurden? Wo endet die Transpanz? Was darf ich als Verbraucher noch wissen? Die U-Ethikgruppe stellte bereits 2009 fest: Für die Nahngsmittelerzeugung mithilfe geklonter Tiere gibt es eine überzeugenden Argumente. Dem ist nichts hinzuufügen. (Beifall bei der SPD – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Warum wird es dann gemacht?)


(Beifall bei der SPD)



Doris Barnett (SPD):
Rede ID: ID1710130200

Dieter Stier hat das Wort für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710130300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
eine Damen und Herren! Klonen kann sich lohnen.

rst kommt die Kuh dran, dann, mein Schatz, bist du
ran.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


it diesem von mir – ich gebe das zu – frei interpretier-
n Zitat begrüßt der Sänger Max Raabe in einem seiner
ieder unzählige Zuschauer, von denen nicht ein Einzi-
er geklont ist.

Aber Spaß beiseite: Wie emotional über das Thema
lonfleisch und über seine Kennzeichnung derzeit dis-
utiert wird, konnten wir in den letzten Tagen der Tages-
resse entnehmen. Nach dem Scheitern der Verhandlun-
en zwischen dem Europäischen Parlament und dem
uropäischen Rat über die strittige Frage der Kennzeich-
ung von frischem Fleisch der Nachkommen geklonter
inder der ersten Generation kann die Neufassung der
ovel-Food-Verordnung leider nicht verabschiedet wer-
en.

Dies ist außerordentlich bedauerlich; das haben einige
orredner bereits deutlich gemacht. Denn damit sind
uch die in dieser Verordnung vorgesehenen Übergangs-
gelungen vom Tisch. Diese Regelungen hätten ein
mporäres Verbot des Klonens zu Lebensmittelzwecken
r zunächst fünf Jahre bedeutet. Nach diesen fünf Jah-
n hätte eine erneute Evaluierung angestanden. Die ge-

lante Entwicklung nationaler und internationaler Rück-
erfolgungsmechanismen im Hinblick auf Importe von
amen und Embryonen ist damit erst einmal ausge-
remst. Ausgebremst sind mit dem Nichterlass der No-
el-Food-Verordnung auch die wichtigen Regelungen im
usammenhang mit der Nanotechnologie.





Dieter Stier


(A) )


)(B)

Meine Damen und Herren, aus diesen Gründen hätte
ich mir vonseiten des EU-Parlaments ein engagierteres
und vor allem kompromissbereiteres Vorgehen ge-
wünscht. Aber wir müssen auch erkennen, wie schwierig
es ist, den Königsweg zu finden, wenn man dem Klonen
erst einmal die Tore geöffnet hat. Wir brauchen eine ein-
deutige Rechtslage, bevor wir dem Einsatz von Klonver-
fahren bei der Lebensmittelproduktion sowie der Kenn-
zeichnung von geklonten Lebensmittelprodukten grünes
Licht geben.


(Ulrich Kelber [SPD]: Wir schicken Ihnen mal die Protokolle der Reden Ihrer Kollegen!)


Einen Schwerpunkt im Zusammenhang mit dem Klo-
nen möchte ich auf das Wohlergehen der Tiere legen.
Der zu beobachtende hohe Anteil der Sterberate von ge-
klonten Tieren – das wurde heute schon gesagt – ent-
spricht bei weitem nicht unserem Maßstab von Tier-
schutz und Tiergesundheit. Die Mehrheit der Klone kann
sich gar nicht erst bis zur Geburt entwickeln. Die Sterbe-
rate ist signifikant höher als bei normal reproduzierten
Tieren. Ein japanisches Forschungsprojekt, das zwi-
schen Juli 1998 und September 2009 durchgeführt
wurde, zeigte: Von 575 geklonten Rindern starben
55 Prozent kurz nach der Geburt.

Eine hohe Quote von Fehlbildungen bei Klonen ist
aus unserer Sicht mit den ethischen Zielen des Tierschut-
zes und der Tiergesundheit nicht vereinbar. Eine Fehlbil-
dung, die bei Rindern häufig auftritt, ist das Large-Off-
spring-Syndrom, bei dem nicht nur der Klon, sondern
auch das Trägertier in Mitleidenschaft gezogen werden
kann. Bei diesem Syndrom sind geklonte Kälber und
Schafe bei der Geburt außerordentlich groß, sodass eine
unnatürliche, künstliche Geburtsmaßnahme, zum Bei-
spiel ein Kaiserschnitt, vorgenommen werden muss.
Weitere Beeinträchtigungen können erst dann zutage tre-
ten, wenn die Tiere unter Leistung belastet werden.

Meine Damen und Herren, das Klonen zu Lebensmit-
telzwecken sollte unter der Prämisse der Tiergesundheit
und des umfassenden Tierschutzes nicht ernsthaft ange-
strebt werden. Meiner Meinung nach sollte das Klonen
zu Forschungs- und Erhaltungszwecken in den nächsten
Jahren teilweise weiterhin zugelassen bleiben. Ein Gut-
achten der Europäischen Behörde für Lebensmittel-
sicherheit, der EFSA, aus dem Jahre 2009 kommt zu
dem Ergebnis, dass durch eine verbesserte Technik des
Klonens die Anzahl von Krankheits- und Todesfällen
verringert werden kann. Forschungen in dieser Richtung
sollten also weiterhin erlaubt bleiben. Sie versuchen,
dem deutschen Bürger weiszumachen, dass in Deutsch-
land fast alle Menschen von Klonfleisch ernährt werden.
Dem ist nicht so. Ein verschwindend geringer Bruchteil
gelangt auf die Ladentheke.

Persönlich bin ich davon überzeugt, dass in der Zu-
kunft das Klonen in der Lebensmittelproduktion keine so
ausgeprägte Rolle spielen wird, wie das hier zum Teil
dargestellt wird; denn es ist nicht wirtschaftlich, es man-
gelt an Rentabilität, und das Verfahren ist sehr teuer. Die
negativen Begleitumstände des Klonens stellen zudem

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(C (D Hinblick auf den Tierschutz nicht nur eine Nebenwirung dar, sondern sie stehen auch außerhalb jeder ethichen und moralischen Rechtfertigung. Liebe Kolleginnen und Kollegen der SPD, mir rschließt sich allerdings nicht, warum das Thema Klonen“ am heutigen Tag in einer Aktuellen Stunde im eutschen Bundestag politisch derart hoch aufgehängt ird. (Ulrich Kelber [SPD]: Weil es in der letzten Woche die Stimmabgabe im Europaparlament gab!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Lieber Herr Kelber, in meiner Kinderstube habe ich
elernt, mein Gegenüber ausreden zu lassen. Von Ihnen
abe ich lernen dürfen, dass Sie das überhaupt nicht kön-
en. Das darf ich Ihnen jetzt einmal sagen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Ach, Herr Stier! Sie haben was gefragt, und ich habe Ihnen eine Antwort gegeben!)


Ich denke vielmehr, dass die heutige Veranstaltung
in Nebenkriegsschauplatz ist. Sie erwecken den An-
chein, die gesamte deutsche Bevölkerung würde von
lonfleisch ernährt. Sie treiben Mitglieder der Bundes-
gierung durchs Haus und benutzen dieses wichtige
hema lediglich als Vorwand,


(Kerstin Tack [SPD]: Nein, das ist Ihre Unsicherheit bei dem Thema!)


m Wirtschaftsminister Brüderle hier im Plenum vor den
ugen der gesamten deutschen Öffentlichkeit vorzufüh-
n und zu diskreditieren.


(Widerspruch bei der SPD und der LINKEN – Kerstin Tack [SPD]: Das ist Ihnen peinlich! Weil Sie sich so schämen!)


ir haben diese Absicht durchschaut.


(Ulrich Kelber [SPD]: Sie sind ja ein Cleverle, wenn Sie das durchschaut haben!)


Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dieter Stier (CDU):
Rede ID: ID1710130400

Damit ist die Aktuelle Stunde beendet.

Wir sind am Schluss der heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 7. April, 9 Uhr,
in.

Genießen Sie den Abend und die gewonnenen Ein-
ichten.

Die Sitzung ist geschlossen.

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1710130500