Protokoll:
17068

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 17

  • date_rangeSitzungsnummer: 68

  • date_rangeDatum: 28. Oktober 2010

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 21:53 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/68 Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Abgeordneten Herrmann Scheer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf Hannelore Schmidt . . . . . . . . . . Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP zur Geschäftsordnung . . . . . . . . . . . . . Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜ- NEN zur Geschäftsordnung . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/3410) . . . . . . . . . . . . . b) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ (EKFG) (Drucksachen 17/3053, 17/3405) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Kern- brennstoffsteuergesetzes (KernbrStG) (Drucksachen 17/3054, 17/3405) . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie 7158 D 7159 A 7159 B 7159 C 7159 C 7159 D 7161 B 7162 D 7166 D 7166 D 7166 D Deutscher B Stenografisch 68. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Wahl der Abgeordneten Sigmar Gabriel und Dr. Frank-Walter Steinmeier als stellvertre- tende Mitglieder in den Vermittlungsaus- schuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Ulla Burchardt als Mitglied im Kuratorium des Wissenschafts- zentrums Berlin für Sozialforschung . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Bernd Siebert, Gudrun Kopp und Helmut Brandt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 5, 11, 12, 13 und 20 sowie des Zusatztagesordnungs- punktes 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a 7157 A 7157 A 7157 B 7157 B 7158 D Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7164 B 7165 A undestag er Bericht ung 28. Oktober 2010 t : agesordnungspunkt 4: ) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Drucksachen 17/3051, 17/3409, 17/3453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Drucksachen 17/3052, 17/3409, 17/3453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung 7166 C 7166 C – zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Energiekon- II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 zept umsetzen – Der Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung und 10-Punkte-Sofortprogramm – Moni- toring und Zwischenbericht der Bundesregierung (Drucksachen 17/3050, 17, 3049, 17/3402) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Hubertus Heil (Peine), Ulrich Kelber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Das Energiekonzept der Bundesregierung zu- rückziehen (Drucksache 17/3426) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister  BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister  BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister  BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister  BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . H R T H A E D E O U H D K D K N E E D F D D D U In N In 7167 A 7167 B 7167 C 7169 A 7173 B 7174 B 7174 C 7175 A 7177 A 7178 C 7181 A 7182 C 7183 C 7184 C 7185 D 7187 B 7187 D 7188 A 7188 C 7189 B 7190 C ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . homas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE)  (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . laus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . r. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . rank Schwabe (SPD) (Erklärung  nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . r. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . irk Becker (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) te Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)  (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . grid Arndt-Brauer (SPD) (Erklärung  nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . grid Nestle (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)  (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . 7192 A 7192 D 7193 B 7194 A 7195 A 7195 D 7196 B 7197 A 7197 B 7199 A 7199 B 7200 A 7200 B 7200 C 7201 B 7202 A 7202 D 7203 C 7204 B, C, D 7205 A 7222 D 7223 A, B, C 7205 D 7206 C 7207 C 7208 D 7209 C 7210 B 7211 A 7211 D 7212 B 7212 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 III Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Oliver Kaczmarek (SPD) (Erklärung  nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Marco Bülow (SPD) (Erklärung  nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/DIE  GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . .  Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts (Drucksache 17/3411) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Kerstin Andreae, Volker Beck (Köln), Dr. Thomas Gambke, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsge- setzes (Drucksachen 17/3039, 17/3241) . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . O H S R S D A S K S R T B A a d g (D 1 T a b 7213 C 7214 A 7214 D 7215 D 7216 D 7217 C 7219 A 7219 D 7220 B 7221 A 7222 A 7223 D, 7224 A, B, C 7227 C, 7228 A 7274 D, 7227 A, B 7232 D, 7235 A 7238 A 7228 C 7228 D 7228 D 7229 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär  BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . üdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: eschlussempfehlung des Ausschusses nach rtikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungs- usschuss) zu dem Gesetz zur Umsetzung er geänderten Bankenrichtlinie und der eänderten Kapitaladäquanzrichtlinie rucksachen 17/1720, 17/1803, 17/2472, 7/3037, 17/3312) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 33: ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Zusatzprotokoll vom 28. Ja- nuar 2003 zum Übereinkommen des Europarats vom 23. November 2001 über Computerkriminalität betreffend die Kriminalisierung mittels Computer- systemen begangener Handlungen ras- sistischer und fremdenfeindlicher Art (Drucksache 17/3123) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Rahmenbeschlus- ses 2008/913/JI des Rates vom 28. November 2008 zur strafrechtli- chen Bekämpfung bestimmter Formen und Ausdrucksweisen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und zur Um- setzung des Zusatzprotokolls vom 28. Januar 2003 zum Übereinkommen des Europarats vom 23. November 2001 über Computerkriminalität betreffend die Kriminalisierung mittels Computer- 7230 C 7240 B 7241 D 7242 C 7244 A 7246 B 7246 D 7247 C 7249 B 7250 D 7251 D 7252 C 7254 B 7255 D 7256 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 systemen begangener Handlungen ras- sistischer und fremdenfeindlicher Art (Drucksache 17/3124) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 9. März 2009 zwischen der Regierung der Bun- desrepublik Deutschland und der Re- gierung der Französischen Republik über die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit im Luftraum bei Bedro- hungen durch zivile Luftfahrzeuge (Drucksache 17/3125) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur nachhaltigen und sozial ausge- wogenen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzie- rungsgesetz – GKV-FinG) (Drucksachen 17/3360, 17/3441) . . . . . . . e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuregelung des Post- und Telekommunikationssicherstellungsrechts und zur Änderung telekommunikations- rechtlicher Vorschriften (Drucksache 17/3306) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufhebung des Freihafens Ham- burg (Drucksache 17/3353) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Stipendienpro- gramm-Gesetzes (1. StipG-ÄndG) (Drucksache 17/3359) . . . . . . . . . . . . . . . . h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Dienstleistungs- richtlinie in der Justiz und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drucksache 17/3356) . . . . . . . . . . . . . . . . i) Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Dr. Dietmar Bartsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auch Verletztenrenten von NVA- Angehörigen der DDR anrechnungsfrei auf die Altersrente stellen (Drucksache 17/3217) . . . . . . . . . . . . . . . . j) Antrag der Abgeordneten Josef Philip Winkler, Memet Kilic, Viola von Cramon- Taubadel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Abschiebungshaft auf dem Prüfstand – Europäische Rückführungsrichtlinie um- setzen (Drucksache 17/2139) . . . . . . . . . . . . . . . . k l) m n Z a b c d 7256 B 7256 C 7256 C 7256 D 7256 D 7256 D 7257 A 7257 A 7257 A ) Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Nicole Maisch, Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Smiley-Kenn- zeichnungssystem bundesweit verbind- lich einführen (Drucksache 17/3220) . . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Fraktion der SPD: Das Men- schenrecht auf Religions- und Glau- bensfreiheit als politische Herausforde- rung (Drucksache 17/3428) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Kirsten Lühmann, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Logistikstandort Deutschland stärken – Transport- und Güterverkehr nachhal- tig gestalten (Drucksache 17/3430) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten René Röspel, Ulla Burchardt, Dr. Ernst Dieter Rossmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 20 Jahre Büro für Technikfol- genabschätzung beim Deutschen Bun- destag – Ein gelungenes Beispiel und in- ternationales Modell für den Austausch von Wissenschaft und Politik (Drucksache 17/3414) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Peter Bleser, Nadine Schön (St. Wendel), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Paul K. Friedhoff, Dr. Erik Schweickert, Claudia Bögel, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Kinder- freundliche Nachbesserung der EU- Spielzeugrichtlinie dringend erforderlich (Drucksache 17/3424) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktion der SPD: Spekula- tion mit agrarischen Rohstoffen verhin- dern (Drucksache 17/3413) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensmittel-Smiley nach dänischem Vorbild bundesweit einfüh- ren (Drucksache 17/3434) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Viola von Cramon-Taubadel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Abschaffung der Visumspflicht für Albanien und Bosnien und Herzego- wina (Drucksache 17/3438) . . . . . . . . . . . . . . . 7257 B 7257 B 7257 C 7257 C 7257 D 7257 D 7258 A 7258 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 V Tagesordnungspunkt 34: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, Marieluise Beck (Bremen), wei- teren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem EFSF-Rahmenvertrag vom 7. Juni 2010 (Drucksachen 17/2412, 17/3126) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Wirtschaftsprüferordnung – Wahl- recht der Wirtschaftsprüferkammer (Drucksachen 17/2628, 17/3467) . . . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Stra- ßenverkehrsgesetzes und des Kraftfahr- sachverständigengesetzes (Drucksachen 17/3022, 17/3035, 17/3450) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Bundesrecht im Zuständigkeitsbereich des Bundes- ministeriums für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz im Hin- blick auf den Vertrag von Lissabon (Drucksachen 17/3118, 17/3475) . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Neunzigste Verordnung zur Ände- rung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 17/2822, 17/2971 Nr. 2.2, 17/3141) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu der Unterrichtung: Uganda: Entwurf eines Gesetzes über das Verbot von Homosexualität Entschließung des Europäischen Parla- ments vom 17. Dezember 2009 zum Entwurf eines Gesetzes über das Verbot von Homosexualität in Uganda  EuB-EP 2004; P7_TA-PROV(2009)0119 (Drucksachen 17/859 Nr. A.13, 17/2960) g) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 147, 148, 149, 150, 151 und 152 zu Petitionen (Drucksachen 17/3223, 17/3224, 17/3225, 17/3226, 17/3227, 17/3228) . . . . . . . . . . . T Z d H (D 1 N B O R A N C F A B N E T B s n – – – – 7258 C 7258 D 7259 A 7259 C 7259 D 7259 D 7259 A agesordnungspunkt 7: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines aushaltsbegleitgesetzes 2011 (HBeglG 2011) rucksachen 17/3030, 17/3361, 17/3406, 7/3452) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Bildung, Forschung und Tech- ikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Abgeordneten Uwe Schummer, Nadine Schön (St. Wendel), Albert Rupprecht (Weiden), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Heiner Kamp, Patrick Meinhardt, Dr. Martin Neumann (Lausitz), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Qualitäts- offensive in der Berufsausbildung zu dem Antrag der Abgeordneten Willi Brase, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Berufliche Bil- dung als Garant zur Sicherung der Teil- habechancen junger Menschen und des Fachkräftebedarfs von morgen stärken zu dem Antrag der Abgeordneten Willi Brase, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verordnungs- ermächtigung in § 43 Absatz 2 des Be- rufsbildungsgesetzes entfristen zu dem Antrag der Abgeordneten Agnes Alpers, Dr. Petra Sitte, Nicole Gohlke, 7260 D 7261 A 7263 A 7264 C 7266 A 7267 B 0000 A7268 D 7270 B 7271 D 7272 C 7273 C 7274 D 7276 A, C 7276 B, 7279 A VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Konsequenzen aus dem Be- rufsbildungsbericht ziehen – Ehrliche Ausbildungsstatistik vorlegen, gute Ausbildung für alle ermöglichen – zu dem Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Jugendlichen bessere Ausbil- dungschancen geben – DualPlus unver- züglich umsetzen – zu der Unterrichtung durch die Bundesre- gierung: Berufsbildungsbericht 2010 (Drucksachen 17/1435, 17/1759, 17/1745, 17/1734, 17/541, 17/1550, 17/3401) . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 10: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Restrukturierung und geord- neten Abwicklung von Kreditinstituten, zur Errichtung eines Restrukturierungsfonds für Kreditinstitute und zur Verlängerung der Verjährungsfrist der aktienrechtlichen Organhaftung (Restrukturierungsgesetz) (Drucksachen 17/3024, 17/3362, 17/3407, 17/3547) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Grundrecht auf Wohnen sozial, ökologisch und barrierefrei gestalten (Drucksache 17/3433) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs – – in Z E V P ti b G m (D O L D D D P N E T A S g le (D T A in v te (D 7276 D 7277 D 7278 A 7281 B 7283 C 7284 A 7285 A 7286 B 7287 B 7287 D 7289 D eines Jahressteuergesetzes 2010 (JStG 2010) (Drucksachen 17/2249, 17/2823, 17/3449) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaffung des Progressionsvor- behalts für Kurzarbeitergeld (Drucksachen 17/255, 17/3449) . . . . . . . . Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/3466) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: rste Beratung des von den Abgeordneten olker Beck (Köln), Dr. Gerhard Schick, Lisa aus, weiteren Abgeordneten und der Frak- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines Gesetzes zur leichstellung der Lebenspartnerschaften it der Ehe im Bereich des Steuerrechts rucksache 17/3218) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . othar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . r. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Christine Lambrecht, ören Bartol, Petra Ernstberger, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion der SPD: Mak- rkosten gerecht verteilen rucksache 17/3212) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: ntrag der Fraktion der SPD: Freie Wahlen Birma fordern, die Menschenrechtslage erbessern und einen nationalen Dialog un- rstützen rucksache 17/3213) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7290 A 7290 A 7290 B 7290 B 7290 C 7292 A 7294 A 7295 B 7296 B 7296 D 7297 D 7298 A 7298 C 7298 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 VII Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Inge Höger, Andrej Hunko, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Endgültiger Verzicht auf transatlantische und europäi- sche Flugpassagierdaten-Abkommen (Drucksache 17/2212) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verleihung der Rechtsfähig- keit an den Rat des Anpassungsfonds (Drucksachen 17/3027, 17/3473) . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Elektronischen Personalausweis nicht einführen (Drucksachen 17/2432, 17/3451) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Regelun- gen über Teilzeit-Wohnrechteverträge, Ver- träge über langfristige Urlaubsprodukte sowie Vermittlungsverträge und Tauschsys- temverträge (Drucksachen 17/2764, 17/3111) . . . . . . . . . . Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler, Parl. Staatssekretär  BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur A V 2 N d h (D R D H U M T a b T a b J W D D C 7298 D 7299 A 7299 B 7300 A 7301 C 7302 A 7303 A 7303 D 7304 A 7304 B 7305 C 7306 A 7307 A 7307 D npassung des deutschen Rechts an die erordnung (EG) Nr. 380/2008 vom 18. April 008 zur Änderung der Verordnung (EG) r. 1030/2002 zur einheitlichen Gestaltung es Aufenthaltstitels für Drittstaatenange- örige rucksache 17/3354) . . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . emet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 22: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Karin Roth (Esslin- gen), Burkhard Lischka, René Röspel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutschlands Verantwortung für die Gesundheit in Entwicklungslän- dern – Vernachlässigte Krankheiten be- kämpfen, Kinder- und Müttersterblich- keit verringern und Globalen Fonds stärken (Drucksachen 17/2135, 17/3474) . . . . . . . ) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Global Health Governance“ stärken – Gesundheitsversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern voranbringen (Drucksache 17/3437) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 25: ) Antrag der Abgeordneten Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Dr. Wilhelm Priesmeier, Dirk Becker, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Herausforderung Klimawandel – Landwirtschaft 2050 (Drucksache 17/1575) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Friedrich Ostendorff, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klimabi- lanz im Ackerbau verbessern (Drucksache 17/2487) . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . r. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7308 C 7308 C 7309 C 7310 B 7310 D 7311 D 7312 B 7312 C 7312 D 7312 D 7313 A 7314 A 7314 D 7316 A 7316 D VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Ralph Lenkert, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Unge- fährliche und klimaschonende Kältemittel in Kfz-Klimaanlagen verwenden (Drucksache 17/3432) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lutz Knopek (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Abgeordneten Josef Philip Winkler, Katja Dörner, Memet Kilic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bundes- rechtliche Konsequenzen aus der Rück- nahme des deutschen Vorbehalts gegen die UN-Kinderrechtskonvention ziehen (Drucksache 17/2138) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Kinderrechte stärken – Erklärung zur UN-Kinderrechtskonvention zu- rücknehmen – zu dem Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Ulla Jelpke, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: UN-Kinderrechts- konvention umfassend umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Dörner, Josef Philip Winkler, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: UN-Kinderrechtskonvention un- verzüglich vollständig umsetzen (Drucksachen 17/57, 17/59, 17/61, 17/2509) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T A U A D „ Ö E (D F W D D C N A L A E J C – – – – (T A E O D B M F G g – – 7317 D 0000 A7317 D 7319 B 7320 B 7321 B 7321 D 7322 B 7322 D 7323 A 7323 B 7324 D 7326 C 7327 A 7327 C agesordnungspunkt 26: ntrag der Abgeordneten Cornelia Behm, lrike Höfken, Friedrich Ostendorff, weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“ auf kologisierung und nachhaltige ländliche ntwicklung konzentrieren rucksache 17/3222) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten osef Göppel und Rüdiger Kruse (beide CDU/ SU) zu den namentlichen Abstimmungen: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Än- derung des Atomgesetzes Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung ei- nes Sondervermögens „Energie- und Kli- mafonds“ (EKFG) Entwurfs eines Kernbrennstoffsteuerge- setzes (KernbrStG) agesordnungspunkt 4 a und b) . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten liver Krischer, Volker Beck (Köln), Katja örner, Kai Gehring, Britta Haßelmann, ettina Herlitzius, Maria Anna Klein-Schmeink, arkus Kurth, Kerstin Müller (Köln) und riedrich Ostendorff (alle BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) zu den namentlichen Abstimmun- en: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Än- derung des Atomgesetzes 7328 C 7328 D 0000 A7329 D 7330 B 7331 B 7332 B 7333 C 7335 A 7335 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 IX – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung ei- nes Sondervermögens „Energie- und Kli- mafonds“ (EKFG) – Entwurfs eines Kernbrennstoffsteuerge- setzes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz-Joachim Barchmann, Uwe Beckmeyer, Gerd Bollmann, Edelgard Bulmahn, Garrelt Duin, Petra Ernstberger, Karin Evers-Meyer, Lars Klingbeil, Dr. Bärbel Kofler, Gabriele Lösekrug-Möller, Kirsten Lühmann, Caren Marks, Dr. Matthias Miersch, Holger Ortel, Dr. Wilhelm Priesmeier, Dr. Carola Reimann, Dr. Martin Schwanholz, Dr. Carsten Sieling, und Kerstin Tack (alle SPD) zu den namentli- chen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Än- derung des Atomgesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung ei- nes Sondervermögens „Energie- und Kli- mafonds“ (EKFG) – Entwurfs eines Kernbrennstoffsteuerge- setzes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) . . . . . . . . . . Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO zu den namentlichen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Än- derung des Atomgesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung ei- nes Sondervermögens „Energie- und Kli- mafonds“ (EKFG) – Entwurfs eines Kernbrennstoffsteuerge- setzes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . P B U In D K S S U J B C E C U J A E D ü ü p A E A h g N K D D F S K 7335 D 7337 A 7337 D 7338 B 7338 C 7339 B riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) lrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) grid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . atja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . ven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) eate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung ber die Beschlussempfehlung zur Sammel- bersicht 152 zu Petitionen (Tagesordnungs- unkt 34 l) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 rklärung nach § 31 GO zur namentlichen bstimmung über den Entwurf eines Haus- altsbegleitgesetzes 2011 (HBeglG 2011) (Ta- esordnungspunkt 7) icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . laus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . r. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7339 C 7340 A 7340 B 7340 D 7341 B 7341 B 7342 B 7343 B 7344 A 7344 B 7344 D 7345 D 7346 C 7346 D 7347 A 7347 B 7348 A 7348 D 7348 D 7349 A 7349 B 7349 C 7350 A 7350 A X Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Thomas Gambke, Britta Haßelmann und Lisa Paus (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN): zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Restrukturierung und geordneten Abwicklung von Kreditinsti- tuten, zur Errichtung eines Restrukturierungs- fonds für Kreditinstitute und zur Verlängerung der Verjährungsfrist der aktienrechtlichen Or- ganhaftung (Restrukturierungsgesetz) (Zusatzta- gesordnungspunkt 10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts zu: – Antrag: Qualitätsoffensive in der Berufs- ausbildung – Antrag: Berufliche Bildung als Garant zur Sicherung der Teilhabechancen junger Menschen und des Fachkräftebedarfs von morgen stärken – Antrag: Verordnungsermächtigung in § 43 Absatz 2 des Berufsbildungsgesetzes- entfristen – Antrag: Konsequenzen aus dem Berufsbil- dungsbericht ziehen – Ehrliche Ausbil- dungsstatistik vorlegen, gute Ausbildung für alle ermöglichen – Antrag: Mehr Jugendlichen bessere Aus- bildungschancen geben – DualPlus unver- züglich umsetzen – Unterrichtung: Berufsbildungsbericht 2010 (Tagesordnungspunkt 8) Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Grundrecht auf Wohnen sozial, ökologisch und barrierefrei gestalten (Tages- ordnungspunkt 10) Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . S H D A Z d (T D C C J D A Z d d n o J A D K D A Z d la te A W J J W A Z d 7350 B 7351 C 7352 C 7353 A 7354 A 7354 D 7355 D 7356 D 7358 B 7359 A ebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Maklerkosten gerecht verteilen agesordnungspunkt 14) r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Freie Wahlen in Birma fordern, ie Menschenrechtslage verbessern und ei- en nationalen Dialog unterstützen (Tages- rdnungspunkt 21) ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . . r. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Endgültiger Verzicht auf transat- ntische und europäische Flugpassagierda- n-Abkommen (Tagesordnungspunkt 16) rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . immy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung er Beschlussempfehlung und des Berichts: 7359 C 7360 C 7361 A 7361 D 7363 C 7364 B 7365 B 7365 D 7366 C 7368 A 7369 A 7370 A 7370 C 7371 A 7372 C 7373 C 7374 B 7375 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 XI Elektronischen Personalausweis nicht einfüh- ren (Tagesordnungspunkt 18) Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Frank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht: Deutsch- lands Verantwortung für die Gesundheit in Entwicklungsländern – Vernachlässigte Krankheiten bekämpfen, Kinder- und Müttersterblichkeit verringern und Globa- len Fonds stärken – Antrag: „Global Health Governance“ stär- ken – Gesundheitsversorgung in Entwick- lungs- und Schwellenländern voranbrin- gen (Tagesordnungspunkt 22 a und b) Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Helga Daub (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3486) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Bundesratszu- stimmung) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . Anlage 17 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3487) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Biblis A) (Ta- gesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A E s s D G u Ä g A E s s D G u Ä (T A E s s D G u Ä o A E s s D G u Ä g A E s s D G u Ä w A E s 7375 D 7377 B 7378 B 7379 C 7380 D 7381 D 7382 D 7383 D 7384 D 7386 A 7387 A 7389 A 7391 B nlage 18 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3488) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur nderung des Atomgesetzes (Biblis B) (Ta- esordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3489) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur nderung des Atomgesetzes (Brunsbüttel) agesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3490) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur nderung des Atomgesetzes (Isar 1) (Tages- rdnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3491) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur nderung des Atomgesetzes (Krümmel) (Ta- esordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3492) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur nderung des Atomgesetzes (Neckar- estheim 1) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . nlage 23 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- 7394 A 7396 B 7399 A 7402 A 7404 B XII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 sache 17/3493) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Philippsburg 1) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3494) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Unterweser) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3495) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Flugzeugab- stürze) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . Anlage 26 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3496) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Streichung Ent- schädigungsklausel) (Tagesordnungspunkt 4 a) Anlage 27 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag (Druck- sache 17/3497) der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes (Streichung Haf- tungsverlagerung) (Tagesordnungspunkt 4 a) Anlage 28 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstim- mungen über die Änderungsanträge (Druck- sachen 17/3498, 17/3499, 17/3527, 17/3539, 17/3531, 17/3532, 17/3533, 17/3534, 17/3535, 1 B B d G – – – – – – – – – – – – (T A E s s D G u z z A E s s D G u z § A E s s D G u z E 7407 A 7409 B 7412 A 7415 A 7417 B 7/3536, 17/3537 und 17/3538) der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der zweiten eratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen er CDU/CSU und FDP: Entwurf eines Elften esetzes zur Änderung des Atomgesetzes Streichung Übertragung auf Biblis B Streichung Übertragung Neu auf Alt Einfügung Entsorgungsnachweis Brokdorf Emsland Grafenrheinfeld Grohnde Gundremmingen B Gundremmingen C Isar 2 Neckarwestheim 2 Philippsburg 2 agesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 29 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3528) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Zwölften Gesetzes ur Änderung des Atomgesetzes (Bundesrats- ustimmung) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . nlage 30 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3529) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Zwölften Gesetzes ur Änderung des Atomgesetzes (Streichung 7 d) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . nlage 31 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung über den Änderungsantrag (Druck- ache 17/3530) der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des esetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU nd FDP: Entwurf eines Zwölften Gesetzes ur Änderung des Atomgesetzes (Streichung nteignung) (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . 7420 A 7423 A 7425 B 7428 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 XIII Anlage 32 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über den Entwurf eines Haushaltsbegleitgesetzes 2011 (HBeglG 2011) (Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 33 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2010 (JStG 2010) (Tagesordnungspunkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . .7430 B 7433 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7157 (A) ) )(B) 68. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7335 (A) ) )(B) rung des Atomgesetzes des Atomgesetzes Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Josef Göppel und Rüdiger Kruse (beide CDU/CSU) zu den namentlichen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Ände- b li k n w u d s e k e J d ti n b s L W d fü b z k s d A  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 28.10.2010 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.10.2010 Binder, Karin DIE LINKE 28.10.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 28.10.2010 Golze, Diana DIE LINKE 28.10.2010 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 28.10.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 28.10.2010 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 28.10.2010 Lühmann, Kirsten SPD 28.10.2010 Nietan, Dietmar SPD 28.10.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 28.10.2010 Pau, Petra DIE LINKE 28.10.2010 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.10.2010 Schreiner, Ottmar SPD 28.10.2010 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 28.10.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 28.10.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 28.10.2010 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 28.10.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 28.10.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klima- fonds“ (EKFG) – Entwurf eines Kernbrennstoffsteuergeset- zes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) Die Ablösung endlicher Energiequellen durch erneuer- are Energien ist eine entscheidende Frage für die mensch- che Zivilisation. Längere Laufzeiten von Kernkraftwer- en stützen den notwendigen technologischen Wandel icht, sondern sie bremsen ihn. Noch in diesem Jahrzehnt ird der Systemkonflikt zwischen dezentralen Energien nd zentralen Großkraftwerken offen ausbrechen. Mit der elften Änderung des Atomgesetzes werden en Kernkraftwerken feste Liefermengen zugesagt; Zwi- chenbilanzen zum Abgleich mit der Entwicklung erneu- rbarer Stromquellen sind nicht vorgesehen. Nur so be- äme aber der Begriff „Brückentechnologie“ seinen chten Sinn. Die Laufzeitverlängerung von durchschnittlich zwölf ahren ist überdies nicht technisch, sondern juristisch urch die Beteiligungsschwelle des Bundesrats begründet. Wirtschaftlich führt die Laufzeitverlängerung zur Fes- gung des Oligopols der vier größten Stromerzeuger. Er- euerbare Energien eröffnen demgegenüber erstmals eine reite Eigentumsstreuung und Wertschöpfung im Energie- ektor. Handwerker, Kommunen, Hausbesitzer, Mieter, andwirte und Waldeigentümer profitieren von diesem andel. Das wird durch die Laufzeitverlängerung gefähr- et. Bereits die Ankündigung der Laufzeitverlängerung hrte dazu, dass im ganzen Land Gemeinden ihre Aus- aupläne für erneuerbare Energien zurückstellen. Schließlich bedeuten zwölf Jahre mehr Laufzeit auch wölfmal 500 Tonnen mehr hochradioaktiven Abfall. Wir halten die Verlängerung der Laufzeiten von Kern- raftwerken um durchschnittlich zwölf Jahre in der Ge- amtabwägung nicht für verantwortbar und stimmen eshalb dagegen. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Oliver Krischer, Volker Beck (Köln), Katja Dörner, Kai Gehring, Britta Haßelmann, Bettina Herlitzius, Maria Anna Klein-Schmeink, Markus Kurth, Kerstin Müller (Köln) und Friedrich Ostendorff (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu den namentli- chen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung 7336 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klima- fonds“ (EKFG) – Entwurf eines Kernbrennstoffsteuergeset- zes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) Wir stimmen gegen die 11. Atomgesetznovelle, die eine Laufzeitverlängerung für alle deutschen Atomkraft- werke vorsieht. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken sprechen, Sicherheits- und Proliferationsgefahren, unge- löste Endlagerfrage, Systemkonflikt mit dem Ausbau er- neuerbarer Energien, Zementierung der Marktmacht der vier Atomkonzerne und vieles mehr. Wir möchten uns hier auf die Darlegung der Gründe beschränken, die negative Auswirkungen auf unser Bun- desland NRW haben, obwohl dort zum Glück schon seit vielen Jahren kein Atomkraftwerk mehr in Betrieb ist. Die Laufzeitverlängerung gefährdet geplante und ge- tätigte Investitionen von kommunalen Stadtwerken und neuen Energieunternehmen in NRW. Im Vertrauen auf Planungssicherheit durch den Ausstieg aus der Atom- kraft haben diese Unternehmen Investitionen in neue Kraftwerkskapazitäten – vor allem mit erneuerbaren Energien und in Kraft-Wärme-Kopplung – durchgeführt oder geplant. Durch die Konkurrenz alter, abgeschriebe- ner Atomkraftwerke sind diese Investitionen nun nicht mehr wirtschaftlich. Notwendige Investitionen in die Er- neuerung unserer Stromerzeugung werden so verhindert, regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze in NRW ge- fährdet. Laufzeitverlängerungen konterkarieren somit die Ziele der NRW-Landesregierung und vieler Unter- nehmen in NRW zum Ausbau einer klimafreundlichen und dezentralen Energieversorgung. Im münsterländischen Ahaus befindet sich das größte Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente abseits der Atomkraftwerke. Die Bundesregierung hat bisher in keinster Weise dargelegt, ob die dezentralen Atommüll- zwischenlager an den Standorten der Atomkraftwerke ausreichen, den zusätzlichen, durch die Laufzeitverlän- gerungen verursachten Müll aufzunehmen. Die Regie- rungsfraktionen haben Fragen und Diskussionen zu die- sem Thema in der Anhörung und den Sitzungen des zuständigen Ausschusses verhindert. Es ist zu befürch- ten, dass mangels Zwischenlagerkapazitäten an den AKW-Standorten massenweise Atommüll infolge der Laufzeitverlängerung mit einer Vielzahl von Atomtrans- porten nach Ahaus gebracht werden muss. Damit droht Ahaus zum dauerhaften Endlager der Republik zu werden, weil die Bundesregierung mit ihrer unverantwortlichen Festlegung auf Gorleben das Finden eines geeigneten End- lagerstandortes verhindert. Die langfristige Lagerung von Atommüll in Ahaus in einer Halle in Leichtbau- weise stellt ein unverantwortliches Risiko für Mensch und Natur im Münsterland und darüber hinaus dar. d T A s in d G d z d c s ti li n M A in n u te ü d A – to w h w w le k p s B S s w T u te s s g s d d s z b g re u z (C (D Die Urananreicherungsanlage, UAA, in Gronau ist ie einzige ihrer Art in Deutschland und maßgeblicher eil der atomaren Brennstoffkette zum Betrieb von tomkraftwerken. Durch die Laufzeitverlängerung müs- en in Gronau erheblich mehr Brennstäbe hergestellt und Verbindung damit eine Vielzahl von Atomtransporten urchgeführt werden. Dies stellt eine unverantwortbare efährdung der Region dar. Ein Zwischenfall im Januar ieses Jahres, bei dem ein Arbeiter verstrahlt wurde, eigte das Gefahrenpotenzial der UAA ebenso wie der urch den Unfall offenbar gewordene völlig unzurei- hende Katastrophenschutz für die Anlage. Die sogenannte Konditionierungsanlage der Gesell- chaft für Nuklear-Service in Duisburg, in der radioak- ve Abfälle für ihre Einlagerung vorbereitet werden, egt unmittelbar an einem Wohngebiet und stellt eine icht zu unterschätzende Gefahr für die dort lebenden enschen dar. Durch die Laufzeitverlängerungen für tomkraftwerke wird diese Anlage nun möglicherweise größerem Umfang in Anspruch genommen. Das leh- en wir ab. In Jülich und Hamm-Uentrop befinden sich riesige nd hochproblematische Altlasten früherer Atomaben- uer, deren Rückbau aber unseren Enkeln und Urenkeln berlassen wird. Das zeigt die fehlende Nachhaltigkeit er Atomkraft. In Jülich wurde der Hochtemperatur-Versuchsreaktor VR Jülich 1988 stillgelegt. Der Reaktor ist bis heute über 20 Jahre später – nicht zurückgebaut. Der Reak- rbehälter ist so stark verstrahlt, dass er nicht zerlegt erden kann. Der 2 000 Tonnen schwere und 26 Meter ohe Behälter muss als Ganzes in eine eigens errichtete, enige Hundert Meter entfernte Lagerhalle gebracht erden. Nach einigen Jahrzehnten ist die Strahlung viel- icht so weit abgeklungen, dass unsere Enkel und Uren- el das Problem losen können. Nur durch den Wegtrans- ort lässt sich das nach einem schweren Unfall 1978 tark verstrahlte Erdreich unter dem Reaktor sanieren. isher hat der „Rückbau“ des Reaktors in Jülich die teuerzahlerinnen und Steuerzahler schon sage und chreibe über 700 Millionen Euro gekostet. Am Ende erden es sicher über 1 Milliarde Euro Kosten sein. Der Bau des Nachfolgemodells des AVR Jülich, der HTR Hamm-Uentrop, kostete über 2 Milliarden Euro nd musste 1988 nach nur gut drei Betriebsjahren wegen chnischer Unzulänglichkeiten und dauerhafter Pannen tillgelegt werden. Seitdem hat allein der „sichere Ein- chluss“ der Anlage mehrere Hundert Millionen Euro ekostet. Der „Erhaltungsbetrieb“ der Anlage ver- chlingt jährlich 5 Millionen Euro. An einen Rückbau er Anlage ist erst ab dem Jahr 2027 zu denken, wenn ie Strahlung im Reaktor abgenommen hat. Nahezu ämtliche Kosten von AVR und THTR tragen die Steuer- ahlerinnen und Steuerzahler. Die Energiekonzerne ha- en sich bei den Kosten einen schlanken Fuß gemacht. Atomkraft ist das Gegenteil einer nachhaltigen Ener- ieerzeugung und verletzt eklatant die Generationenge- chtigkeit. Die Folgen müssen unsere Kinder, Enkel nd deren Nachfahren ausbaden. Deshalb ist die Lauf- eitverlängerung von Atomkraftwerken, die noch sehr Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7337 (A) ) )(B) viel mehr als den ohnehin schon vorhanden Atommüll produziert, aus diesem und vielen weiteren Gründen un- verantwortlich und wird von uns abgelehnt. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz-Joachim Barchmann, Uwe Beckmeyer, Gerd Bollmann, Edelgard Bulmahn, Garrelt Duin, Petra Ernstberger, Karin Evers-Meyer, Lars Klingbeil, Dr. Bärbel Kofler, Gabriele Lösekrug-Möller, Kirsten Lühmann, Caren Marks, Dr. Matthias Miersch, Holger Ortel, Dr. Wilhelm Priesmeier, Dr. Carola Reimann, Dr. Martin Schwanholz, Dr. Carsten Sieling und Kerstin Tack (alle SPD) zu den namentlichen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klima- fonds“ (EKFG) – Entwurf eines Kernbrennstoffsteuergeset- zes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) Der Ablauf der parlamentarischen Beratung der elften und zwölften Änderung des Atomgesetzes sowie weite- rer Gesetzentwürfe, an deren Ende Laufzeitverlängerun- gen für die deutschen Atomkraftwerke stehen und in denen die Sicherheitsanforderungen für die Anlagen ge- ändert werden, steht im krassen Widerspruch zu der ge- sellschaftlichen Bedeutung, die diese Änderung für die Zukunft der Energiepolitik, für den Klimaschutz, den Wettbewerb im Energiemarkt und die Arbeitsplätze in Deutschland hat. In der Folge dieser Gesetzesänderungen werden Atomkraftwerke bis circa zum Jahr 2040 weiterbetrieben werden können, obwohl weder ein Endlager für hochra- dioaktive Abfälle vorhanden ist, noch Vorsorge gegen gezielte terroristische Angriffe getroffen wird. Damit wird mit der Sicherheit und der Lebensqualität vieler nachfolgender Generationen leichtfertig und verantwor- tungslos umgegangen und der gesellschaftliche Frieden aufs Spiel gesetzt. Ohne sachlichen Grund werden die von Rot-Grün eingeleitete Energiewende sowie der mit den Energiekonzernen gefundene Konsens aufgekün- digt. Darüber hinaus werden den vier großen Energieerzeu- gern zusätzliche Milliardengewinne aus bereits abge- schriebenen Atomkraftwerken ermöglicht. Wir bewerten das Vorhaben der Bundesregierung insgesamt als eine Kapitulation vor Lobbyinteressen. Der Plan, die erhebli- chen Gewinne der Konzerne für die Energiewende und die Haushaltskonsolidierung abzuschöpfen, wird auf Ba- sis einer halbherzigen Kernbrennstoffsteuer und eines k fo A n k d tu s ti B h W F w v b g d g M la C A G v w c in h n d M w g d a (C (D aum gefüllten Sondervermögens „Energie- und Klima- nds“ nicht gelingen. Eine Laufzeitverlängerung für die tomkraftwerke wird insbesondere den Ausbau der er- euerbaren Energien bremsen und die effizienten und limafreundlichen Energieträger aus dem Strommarkt rängen. Massive Arbeitsplatzverluste in dieser Wachs- msbranche sind zu befürchten. Der Gesetzgebungszeitplan für die Beratung der Ge- etzentwürfe ist eine Farce und missachtet die demokra- schen Mitwirkungsrechte des Bundestages und des undesrates. Ohne dass etwa drängende Fristen einzu- alten wären, wurde das Verfahren in weniger als vier ochen abgeschlossen. Insbesondere für die inhaltliche achdebatte der Änderung des Atomgesetzes blieb dabei eniger als eine Stunde Beratungszeit. Eine Vielzahl on Fragen konnte entweder nicht gestellt werden oder lieb schlicht unbeantwortet, da eine geordnete Befra- ung der Bundesregierung blockiert wurde. Wir lehnen alle Gesetzentwürfe, die uns in Verbin- ung mit dem Energiekonzept der Bundesregierung vor- elegt wurden, ab und erklären unsere entschiedene issbilligung des Gesetzgebungszeitplans und des par- mentarischen Vorgehens der Koalitionsfraktionen DU/CSU und FDP. nlage 5 Erklärungen nach § 31 GO zu den namentlichen Abstimmungen: – Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes – Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Ände- rung des Atomgesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klima- fonds“ (EKFG) – Entwurf eines Kernbrennstoffsteuergeset- zes (KernbrStG) (Tagesordnungspunkt 4 a und b) Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetzno- elle, die eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraft- erke in Deutschland vorsieht, weil ich diese gesetzli- he Änderung für ein energiepolitisches Desaster halte. Ich kann und möchte es nicht verantworten, dass wir Unkenntnis der Frage, wo wir und wie wir unseren ochradioaktiven Atommüll entsorgen werden, weiteren ichtabbaubaren Müll produzieren. Wir addieren mit ieser Gesetzesnovelle weitere 4 000 Tonnen atomaren ülls. Nicht erst seit den Geschehnissen in der Asse issen wir, dass es keinen sicheren Platz für diesen Müll eben wird. Diese Fragen der Entsorgung stark strahlen- en Mülls reichen wir somit zwangsläufig unbeantwortet n die nächsten Generationen weiter. 7338 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Außerdem darf der Ausbau erneuerbarer Energien auf diesem Weg nicht weiter blockiert werden: Mit der Verlängerung der Laufzeiten werden Investi- tionen in moderne Kraftwerke, aber vor allem wird der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien zurück- gefahren. Das Wachstum bei erneuerbaren Energiequellen, das wir zum einen dringend für einen ernst gemeinten Kli- maschutz benötigen, aber das zum anderen für mehr als 300 000 neue Arbeitsplätze in der Branche verantwort- lich ist, wurde bereits seit der ersten Ankündigung der Laufzeitverlängerung deutlich abgebremst. Das ist we- der gut für den Klimaschutz in Deutschland und in Europa noch für die langfristige, nachhaltige Arbeits- platzentwicklung in unserem Land. Ich sehe Deutschland auch in einer Vorbildfunktion für andere Staaten, die energiepolitisch demnächst rich- tungsweisende Entscheidungen vornehmen. Diese Ge- setzesnovelle sendet ein fatales Signal in die Welt. Deutschland hat sich hiermit von einer zukunftsfähigen Energiepolitik verabschiedet. Deutschland wird zunächst einmal keinen Wettlauf um die innovativsten Energieformen gewinnen; das Ren- nen werden andere gewinnen. Genau bei diesem Wettbe- werb darf Deutschland seine „Poolposition“ nicht verge- ben. Aber mit dem heutigen Gesetz setzen wir bei diesem Wettlauf aus. Wir dienen nicht mehr als Ideengeber für andere Regionen, sondern führen stattdessen den eige- nen, den Energiebinnenmarkt wieder in die energiepoli- tische Steinzeit zurück. Finanziell wird dieses Gesetz für die Verbrauche- rinnen und Verbraucher keine Erleichterung bringen. Denn anders als angekündigt werden die Strompreise auch mit den verlängerten Laufzeiten für die Atomkraft kaum gesenkt. Es führt gleichzeitig jedoch zu einer Ver- schiebung finanzieller Ressourcen zugunsten der vier großen Energieerzeuger, die weitgehend die Profiteure der Novelle sind. Sebastian Edathy (SPD): Die dem Bundestag heute vorliegenden Gesetzentwürfe von CDU/CSU und FDP zur Umsetzung ihres angeblichen „Energiekonzeptes“ lehne ich ab. Der Ablauf der parlamentarischen Beratung war der Bedeutung des Themas unangemessen; insbesondere wurden Auskunftsrechte der Opposition missachtet. Inhaltlich besonders verwerflich ist der Vorschlag der Koalitionsfraktionen, die Laufzeiten deutscher Atom- kraftwerke erheblich zu verlängern, und zwar aus vier Gründen: Erstens. Die Absicht, den in Regierungsverantwor- tung der SPD vereinbarten Atomenergieausstieg aufzu- heben, lässt einen bereits überwundenen gesellschaftli- chen Konflikt wieder aufbrechen und polarisiert ohne Not unsere Gesellschaft. k E s e g w g s e n d o b g fä g m s w k d la N In o tr te s d h d w k K ta g le K B K im R m li d ti fe fa li v m h V s (C (D Zweitens. Eine Verlängerung der Laufzeiten von Atom- raftwerken wird die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer nergien erheblich schwächen. Damit wird aus ideologi- chen Gründen einer zukunftslosen Form der Energie- rzeugung der Vorrang gegenüber innovativen Ener- ieformen gegeben. Drittens. Es ist unter Sicherheitsaspekten unverant- ortlich, zum Teil eindeutig überalterte Reaktoren län- er als bisher vorgesehen in Betrieb zu halten. Das Ri- iko eines Störfalls bzw. einer Schadensauslösung durch xterne Einwirkung würde sich dadurch erhöhen. Viertens. Es wäre zudem unverantwortlich, die mit ei- er Laufzeitverlängerung verbundene vermehrte Pro- uktion von hochradioaktivem Atommüll zu billigen, hne dass ein geeignetes Endlager vorhanden ist. Es ist ezeichnend, dass die schwarz-gelbe Koalition am heuti- en Tag, an dem über die Mehrproduktion von hochge- hrlichem Atommüll abgestimmt wird, unter Verstoß egen die Geschäftsordnung des Bundestages eigen- ächtig die Sitzung des Gorleben-Untersuchungsaus- chusses abgesagt hat, in der ein Wissenschaftler gehört erden sollte, der aufgrund eigener Messbefunde eine ritische Haltung bezüglich der Eignung des Erkun- ungsbergwerkes Gorleben als mögliches atomares End- ger hat. Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Im Dezember 1990 bin ich mit einer Gruppe von teressierten nach Weißrussland gereist. Wer dort war der wer gar einmal die sogenannte verbotene Zone be- eten hat, wird nie wieder von der Beherrschbarkeit und chnischen Kontrollierbarkeit von Atomkraft überzeugt ein können. Wer die verwaisten Dörfer und Städte in er Sperrzone um den explodierten Reaktor herum gese- en hat, die Krankheiten und Folgen des Unglücks, unter enen die Menschen in der Region bis heute leiden, der ird nie wieder von der vermeintlichen Fortschrittlich- eit von Atomkraft überzeugt sein. In der DDR war jede ritik an der Energieerzeugung durch Kernkraftwerke bu. Die Arbeit in den Abbaustätten des bis 1990 dritt- rößten Uranproduzenten weltweit war mit vielen Privi- gien verbunden. Sie wurde aufgrund der jahrelangen ontamination mit radioaktivem Staub von vielen der ergleute mit Krankheit bezahlt, mitunter mit frühem rebstod. Doch natürlich wussten auch wir in der DDR, warum Mai 1986 plötzlich so viel Salat und Gemüse in den egalen der Läden lag – Waren, die im Westen keiner ehr kaufen wollte. Aber protestieren oder sich öffent- ch positionieren gegen den blinden Fortschrittsglauben urfte man nicht. 21 Jahre nach der friedlichen Revolu- on leben wir in einem Land, in dem es möglich ist, öf- ntlich Protest gegen Atomkraft und den nachweislich lschen Glauben an die Beherrschbarkeit und Kontrol- erbarkeit von Atomkraft zu äußern. Ich bin froh, dass iele Menschen dies dauerhaft und mit großem Engage- ent tun. Ich bin froh, dass sie es auch heute Morgen ier in unmittelbarer Nähe des Parlamentes, das über die erlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke zu ent- cheiden hat, tun. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7339 (A) ) )(B) Denn Atomkraft ist weder sicher noch sauber. Auch in deutschen Atomkraftwerken sind meldepflichtige Störfälle an der Tagesordnung. Reaktoren wie Biblis A entsprechen schon lange nicht mehr den Sicherheitsan- forderungen, von den Gefahren durch terroristische An- schläge ganz zu schweigen. Die Frage des Endlagers für den strahlenden Müll ist nach wie vor ungeklärt. Der Be- trieb der deutschen Atomkraftwerke ist zu 100 Prozent abhängig von Uranimporten, die häufig aus den Krisen- regionen dieser Welt stammen. Der Abbau und Import des Urans ist im Übrigen höchst energieintensiv, von Klimaschutz keine Spur. In Ostthüringen und im Erzgebirge wird heute kein Uran mehr abgebaut. Die Minen sind geschlossen; die Landschaft wird unter anderem durch den Nachfolger der Wismut AG renaturiert. Und in den vergangenen Jahren sind in Thüringen Tausende neuer Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien entstanden. Erfin- dergeist, Mut zur Investition und die Vision einer Strom- erzeugung ohne mutwillige Schädigung von Mensch und Natur haben ein kleines, grünes Wirtschaftswunder er- zeugt. Der Anteil erneuerbarer Energien am Energiever- brauch hat sich in den vergangenen zehn Jahren seit dem Beschluss zum Ausstieg aus der Atomkraft und der Ver- abschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ver- dreifacht. In einer strukturschwachen, mit den Folgen der DDR-Misswirtschaft kämpfenden Region ist eine Zukunftsbranche herangewachsen. Diese läuft nun Gefahr, ihre mühsam erkämpfte Marktfähigkeit, die entstandenen Arbeitsplätze und den technologischen Vorsprung durch die Verlängerung der Laufzeiten von alten Atommeilern zu verlieren. Kleine und mittelständische Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht, während die vier großen deutschen Energiekon- zerne mit zusätzlichen Gewinnen durch den Weiterbe- trieb ihrer längst abgeschriebenen Altreaktoren rechnen können. Diese offensichtliche Begünstigung rückwärts- gewandter Energiepolitik und Schwächung einer ökolo- gisch nachhaltigen Energiegewinnung halte ich als Ab- geordnete von Bündnis 90/Die Grünen für grundfalsch. Die Inkaufnahme des Verlustes Tausender Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche als Folge eines Milliardenge- schenks an die Atomlobby ist für mich als Thüringer Ab- geordnete ein Skandal sondergleichen. Frank Heinrich (CDU/CSU): In der Abstimmung um die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwer- ken werde ich von meinem Recht auf Gewissensfreiheit Gebrauch machen und den Gesetzentwurf zur Änderung des Atomgesetzes ablehnen. Dies möchte ich im Folgen- den begründen. Zwar kann ich der Argumentation meiner Partei, die von Kernkraft als einer Brückentechnologie spricht, an einigen Stellen folgen: Erstens findet kein völliger „Aus- stieg aus dem Ausstieg“ statt, zweitens sollen die Versor- gungssicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gewährleistet und der Strom bezahlbar bleiben, drittens dient die Verwendung eines Großteils der Gewinne dem Aufbau einer Infrastruktur zur regenerativen Energiege- w G s te K m s b o ti M im d w d m w K c g m N d in L n A a a d d R fä P n S R h A u a g n s A s a F (C (D innung. Doch es gibt zwei Gründe, warum ich mein ewissen gebunden sehe. Das ist zum einen die Verlässlichkeit politischer Aus- agen und Vereinbarungen. Wir sollten unser Wort hal- n, im Großen wie im Kleinen. Einen Ausstieg aus der ernkraft zu vereinbaren und diesen dann zurückzuneh- en, auch nur partiell, stellt die Glaubwürdigkeit politi- cher Aussagen insgesamt infrage. Ich persönlich habe ereits während meiner Kandidatur als Bundestagsabge- rdneter im vergangenen Jahr meine ablehnende Posi- on zur Laufzeitverlängerung deutlich gemacht. Als ensch, als Christ und als Pastor haben Menschen mir mer wieder eine große Aufrichtigkeit und Glaubwür- igkeit bestätigt. Diesen Wert will ich bewahren. Darum erde ich auch in diesem Fall zu meinem Wort stehen. Zum anderen bleiben bei aller Einsicht in die Begrün- ung des Gesetzentwurfes die grundsätzlichen Argu- ente gegen die Kernkraft: Wir wissen bis heute nicht, ie wir den Atommüll entsorgen können; die Risiken der ernkraft sind nicht bis ins Letzte kalkulierbar. Entspre- hend wissen wir nicht, welches Erbe wir den nachfol- enden Generationen überlassen werden. Der schnellst- ögliche Ausstieg aus der Kernkraft ist daher geboten. Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetznovelle, ie eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke Deutschland vorsieht, weil ich persönlich von der aufzeitverlängerung besonders betroffen bin. In mei- em Bundesland liegt neben Biblis B auch das älteste tomkraftwerk Biblis A, das besonders viele Mängel ufweist. Der Reaktor Biblis A ging am 16. Juli 1974 ns Netz. Sein Sicherheitszustand entspricht dem Stand er Technik der 1970er-Jahre. Was das bedeutet, zeigen ie folgenden Fakten über den Sicherheitszustand des eaktors: Biblis A weist über 400 meldepflichtige Zwischen- lle auf; pro Betriebsjahr sind das 12. Damit führt es die annenstatistik deutscher AKW an. Biblis A ist gegen Störfälle schlechter geschützt als euere AKW, weil zum Beispiel Sicherheitssysteme im törfall ausfallen können. Insbesondere bei Lecks oder issen von Rohrleitungen ist deshalb das Risiko unbe- errschbarer Ereignisse deutlich höher als bei neueren KW. Die Störfallbeherrschung ist nicht sichergestellt, weil nter anderem ein unabhängiges Notkühlsystem fehlt. Das AKW ist gegen Erdbeben und Druckwellen von ußen, zum Beispiel durch Explosionen, weit weniger eschützt, als es dem Stand der Technik entspricht. Zudem verfügt es nicht über ein dem Stand der Tech- ik entsprechendes unabhängiges und verbunkertes Not- tandssystem. Die Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes auf das KW Biblis A hat das Öko-Institut im Jahr 2007 unter- ucht. Demnach ist eine großflächige Zerstörung des Re- ktorgebäudes nicht auszuschließen, würde es in der olge zu einer Kernschmelze mit rascher Freisetzung 7340 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) großer Mengen Radioaktivität kommen, würde ein Ge- biet von 10 000 Quadratkilometern zur Katastrophen- zone. Biblis A wäre, wenn sich der Betreiber RWE dem Geist der Ausstiegsverhandlungen verpflichtet gefühlt hätte, längst stillgelegt. Nur durch künstliche Drosse- lung, fragwürdige Revisionen und die Übertragung von Reststrommengen aus dem stillgelegten AKW Stade wurde die Betriebserlaubnis bis heute gerettet. Diese Strategie soll jetzt nach Willen der Koalition satte Früchte tragen. Acht Jahre längere Laufzeit würden RWE Zusatzeinnahmen in Milliardenhöhe bringen. Ob es zu Nachrüstungen beim völlig inakzeptablen Sicher- heitszustand kommt, steht dagegen in den Sternen. Ein derart unsicherer Reaktor wie Biblis A muss sofort abge- schaltet werden. Jede Verlängerung der Laufzeit ist aus meiner Sicht unverantwortlich. Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Das Gesetz, das die Laufzeiten der 17 deutschen Atomkraft- werke verlängert, lehne ich entschieden ab. Ich lehne das Gesetz ab, weil es einen gesellschaftli- chen Großkonflikt wieder anfacht, den die rot-grüne Bundesregierung mit dem Atomkonsens im Jahr 2000 nach Jahrzehnten harter Auseinandersetzungen befriedet hatte. Ich lehne das Gesetz ab, weil längere AKW-Laufzei- ten mehr Atommüll bedeuten, dessen sichere Lagerung für die nächsten Zehntausende von Jahren ein ungelöstes Problem ist, das wir in unverantwortlicher Weise nach- kommenden Generationen überlassen. Ich lehne das Gesetz ab, weil längere AKW-Laufzei- ten durch die mit zunehmendem Alter immer störanfälli- geren Atomkraftwerke erhöhte Sicherheitsrisiken für Mensch und Umwelt bedeuten. Ich lehne das Gesetz ab, weil die Laufzeitverlänge- rung den Ausbau der erneuerbaren Energien behindert, Wettbewerb auf dem Strommarkt verhindert und das Oligopol der marktbeherrschenden vier großen Energie- konzerne zementiert. Ich lehne das Gesetz ab, weil es im Deutschen Bun- destag nicht angemessen beraten wurde, weil im Verfah- ren elementare Abgeordnetenrechte verletzt wurden und die geplante Umgehung des Bundesrates gegen das Grundgesetz verstößt. Deshalb werde ich dem Gesetz nicht zustimmen und, sollte es verabschiedet werden, alles dafür tun, es wieder rückgängig zu machen. Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Lauf- zeitverlängerungen bremsen den Ausbau der erneuerba- ren Energien und verteuern den Strom. Erst im Oktober wurden in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit Strom- preiserhöhungen angekündigt. Die Stromrechnung ent- wickelt sich damit für viele Verbraucherinnen und Ver- braucher zu einer zweiten Miete und Kostenfalle, die sie nicht kontrollieren können. is d d s E a b D 3 c d s d e E W H S F u lö g n fr c K re s S z w d S u w g n 4 p ru a h e b N te b A te z s d in h (C (D Entgegen den Behauptungen von RWE, Eon und Co t es nicht die Umlage für die erneuerbaren Energien, ie die Strompreise treibt. Nach einer Analyse des Bun- es der Energieverbraucher von März 2010 bereichern ich die Stromkonzerne seit 2007 mit fast 6 Milliarden uro pro Jahr auf Kosten der Verbraucher, ohne dass re- le Gründe wie höhere Bezugspreise, Steuern und Abga- en dafür vorliegen. Während die Stromkosten in einem urchschnittshaushalt in den letzten 10 Jahren um circa 0 Euro gestiegen sind, hat die EEG-Umlage im glei- hen Zeitraum nur um 5 Euro zugelegt. Auch der Chef er Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, und der Vor- itzende der Monopolkommission, Justus Haucap, haben avor gewarnt, ungerechtfertigte Preiserhöhungen den rneuerbaren Energien in die Schuhe zu schieben. Der aktuelle Anstieg der Energieumlage um circa 70 uro jährlich für einen Vier-Personen-Haushalt ist im esentlichen eine Folge der verunsichernden Hü-und- ott-Politik der Bundesregierung im Umgang mit der olarförderung. Schwarz-Gelb hat mit einer extremen örderungskürzung zum 1. Juli eine Art Torschlusspanik nd so einen geballten Ansturm auf Solaranlagen ausge- st, statt für einen stetigen Ausbau zu sorgen. Mit den Laufzeitverlängerungen behindert die schwarz- elbe Regierung nicht nur Investitionen in Zukunftstech- ologien, -jobs und Klimaschutz, sondern auch die lang- istige Unabhängigkeit und Entkoppelung der Verbrau- herpreise von den endlichen Brennstoffen Uran und ohle. Sie zementiert die Monopole und verhindert fai- n Wettbewerb. Die Stadtwerke wollen milliarden- chwere Investitionen stoppen, weil sie befürchten, dass chwarz-Gelb die Vormachtstellung der großen Kon- erne auf Jahre festschreibt. Hochriskante Atomkraft- erke sind keine Brückentechnologie, sondern verhin- ern mit ihrer schweren Regulierbarkeit den neuen trommix mit viel Sonne und Wind. Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): In nmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Wahlkreis Lud- igsburg befindet sich einer der ältesten Atommeiler in anz Deutschland. Das AKW Neckarwestheim 1 hat sei- en Betrieb im Jahr 1976 aufgenommen. Mit über 00 meldepflichtigen Zwischenfällen ist er einer der annenanfälligsten Reaktoren in Deutschland. Die Alte- ngsrelevanz zeigt sich in der signifikant höheren Stör- nfälligkeit. Mitarbeiter und Umgebung sind einem hö- eren Strahlungsrisiko ausgesetzt, Sicherheitssysteme ntsprechen nicht dem heutigen Stand der Technik. Es esteht die Gefahr eines schnelleren Risswachstums, die otstromversorgung ist schlecht gesichert, die Kühlmit- lreserven sind relativ gering, es gibt keine Sicherheit ei Abstürzen von größeren Passagierjets. Ich kann als bgeordnete des Wahlkreises Ludwigsburg einen Wei- rbetrieb dieses Uralt-Atomkraftwerkes nicht unterstüt- en. Neckarwestheim gehört zu den ältesten Meilern und ollte sofort stillgelegt werden. Ich stimme auch gegen die elfte Atomgesetznovelle, ie eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke Deutschland vorsieht. Diese Laufzeitverlängerung be- indert den Ausbau des boomenden Zukunftsmarktes Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7341 (A) ) )(B) der erneuerbaren Energien. Atomenergie ist schwer zu regulieren und daher nicht vereinbar mit dem, was wir in Deutschland jetzt brauchen: einen sinnvollen Energie- mix aus Wind- und Sonnenenergie, Biogas und anderen erneuerbaren Energien. Die Laufzeitverlängerungen be- hindern zugleich die Entwicklung kleiner dezentraler Energieversorger und einen wirklichen Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Die Verlierer sind hierbei die vielen Regionen, in denen bereits ganze Gemeinden und viele Bauern ein zweites Standbein in der Energiewirtschaft aufgebaut haben. Die Atomkonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW können bei einer Laufzeitverlängerung auch weiterhin die Preise diktieren und einen fairen Wettbewerb auf dem Strommarkt verhindern. Ihr Interesse an der Lauf- zeitverlängerung ist verständlich; denn durch die abge- schriebenen Altmeiler verdienen die Konzerne 1 bis 2 Millionen Euro pro Tag. Die Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke führen dazu, dass nicht in moderne Kraftwerke investiert wird. Sie gefährden zudem die Ar- beitsplätze von 340 000 Menschen, die bereits heute im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten. Das heißt: Wenn wir mehr für den Klimaschutz tun wollen, bedeu- tet das Atomausstieg, und zwar so schnell wie möglich. Mit meiner Ablehnung der Atomgesetznovelle will ich auch betonen, dass der atomare Müllberg mit seinem Strahlenrisiko noch stärker die kommenden Generatio- nen belastet. Ungeklärt sind die erhöhten Fälle von Leu- kämie bei Kindern im Umfeld von Atomanlagen. Die Nutzung der Atomenergie ist vom umweltschädlichen Abbau des Urans bis hin zur ungeklärten Entsorgung des Atommülls eine nicht verantwortbare Hochrisikotechno- logie, von der wir uns schnellstmöglich verabschieden müssen. Ich lehne diese Risikotechnologie ab; sie ist eine Bürde für alle nachfolgenden Generationen. Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU): Ich kann dem Ener- giekonzept nicht zustimmen, da ich zum einen eine Ver- längerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken nicht befürworte und zum anderen auch nach den Ausschuss- beratungen nicht feststellen kann, dass in dem Konzept eine gezielte Regelung für Stadtwerke bzw. kommunale Unternehmen enthalten ist. Es werden Mittel für die Ge- bäudesanierung bereitgestellt, die zwar den Kommunen und dem ortsansässigen Handwerk zugutekommen, nicht jedoch den Stadtwerken. Die zur Abstimmung ste- henden Gesetze begünstigen darüber hinaus die großen Anbieter. Sie stellen keine Wettbewerbsgerechtigkeit dar, beispielsweise was die Investitionen in die Off- shorewindanlagen betrifft. Ich erkenne jedoch positiv an, dass durch die neuen Gesetze ein hohes Finanzvolumen zur Förderung erneu- erbarer Energien zur Verfügung gestellt wird. Nach Abwägung aller Gesichtspunkte habe ich mich entschlossen, mich der Stimme zu enthalten. Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): In Ver- antwortung gegenüber meinen Kindern und den künfti- gen Generationen sehe ich mich gezwungen, heute eine persönliche Erklärung zu der Abstimmung über die elfte G g ic s p s k G D d fe e d 8 n c F h D u la S a d a A A d S w k v ri n ru n w m d b a e s d ru ü s d le (C (D esetzesnovelle zur Änderung des Atomgesetzes abzu- eben. Als Niedersächsin und Mutter von drei Kindern fühle h mich in besonderem Maße von dem Deal der chwarz-gelben Koalition mit den Energiekonzernen ersönlich betroffen. Ich lebe mit meiner Familie in Nienburg an der We- er. Das liegt auf halber Strecke zwischen den Atom- raftwerken Grohnde und Unterweser. Das AKW Unterweser sollte nach der noch geltenden esetzeslage bereits im Herbst 2011 vom Netz gehen. as hat auch seinen Grund: Der Druckwasserreaktor ieses AKW entspricht dem Stand der 70er-Jahre. Es hlt ein ausreichend dicker Sicherheitsbehälter, der bei inem Unfall als Barriere gegen das Austreten von Ra- ioaktivität wirken könnte. Die Stahlbetonkuppel ist nur 0 Zentimeter dick und könnte einem Flugzeugabsturz icht standhalten. Seit 1998 kam es zu Ausfällen von Si- herheitsventilen, Kurzschlüssen im Generator und zu ehlern im Notkühlsystem. Jetzt soll dieser Reaktor nach dem Willen der Mehr- eit in diesem Hohen Hause bis 2020 in Betrieb bleiben. as ist unverantwortlich! Die erst in den 80er-Jahren gebauten AKW Grohnde nd Emsland dürfen ohnehin bis 2017 bzw. 2020 weiter- ufen; aber auch dort treten immer wieder Störfälle auf. eit Inbetriebnahme des AKW Emsland hat es in diesem llein 330 solcher Störfälle gegeben. Durch die Aufkün- igung des Atomkonsenes verschiebt sich der Ausstieg uf unabsehbare Zeit. Das elfte Änderungsgesetz zum tomgesetz verlängert die Laufzeiten dieser beiden KW zunächst um 14 Jahre bis 2031 bzw. 2034. Aber as ist noch nicht alles: Durch eine Übertragung von tromerzeugungsrechten von älteren auf neuere Kraft- erke könnte es noch zu einer weiteren Verlängerung ommen. So wird sich auch die übernächste Generation on Niedersachsen auf Antiatomdemonstrationen ein- chten müssen. Die Zwischenlager von Grohnde und Emsland haben icht die Kapazität, den gesamten durch die Verlänge- ng anfallenden Atommüll aufzunehmen. Ich will mei- en Kindern die Antwort nicht schuldig bleiben müssen, enn sie eines Tages fragen: Wo warst du, als ihr uns da- als diesen Mist eingebrockt habt? In meinem Bundesland liegen auch Schacht Konrad, ie Asse und der größte Schwarzbau aller Zeiten: Gorle- en. Hier soll für Jahrtausende der hochradioaktive Müll us den Atomkraftwerken der gesamten Bundesrepublik ingelagert werden. Tag für Tag produzieren die deut- chen Atomkraftwerke hochradioaktiven Müll, und mit er in diesem Gesetz vorgesehenen Laufzeitverlänge- ng werden Tausende Tonnen Müll hinzukommen, die ber Generationen hinweg strahlen. Die Bundesregierung hat sich entschieden, den Salz- tock Gorleben weiter zum Endlager auszubauen, und as, obwohl Gorleben nur aufgrund politischer Vorfest- gung und dreister Manipulation von Gutachten in der 7342 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Zeit der Kohl-Regierung seine zentrale Rolle in der End- lagersuche erhalten hat. Die Bundesregierung führt im Feststellungsteil dieses Gesetzes aus, dass sie auch Schacht Konrad als Endlager für radioaktive Abfalle nutzen will. Damit würde Nie- dersachsen endgültig zum Atomklo der Nation! Sicher ist dabei nur eins: Ein sicheres Endlager für diese Art Müll gibt es nicht und wird es nie geben! Die Erfahrung mit der Asse hat gezeigt, was den Menschen in diesem Land schon alles als sichere Lösung verkauft worden ist. An einem völlig ungeeigneten Ort wurden falsch deklarierte radioaktive Abfälle einfach wild durcheinander in die Stollen gekippt – nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Und die Sintflut kam schneller als erwartet. Wassereinbrüche wurden bewusst übersehen. Seit 2008 ist nicht mehr zu verbergen, dass die Lauge in der Asse radioaktiv kontaminiert ist. Keiner kann übersehen, was die radioaktive Verseu- chung der Lauge für Folgen für Mensch und Umwelt ha- ben wird, und keiner kann beziffern, wie hoch in Zu- kunft die Kosten für die Rückholung des Atommülls oder die weitere Einlagerung – wo auch immer – sein werden. Wir bürden unseren Kindern und zukünftigen Genera- tionen neben den gesundheitlichen Risiken auch finan- zielle Lasten auf, während die Atomkonzerne sich mit den Gewinnen die Taschen füllen und die Koalition ihre Haftung selbst bei einem Super-GAU auf 2,5 Milliarden Euro beschränkt. Die Atomkraftwerke gefährden uns, unsere Kinder und weitere Generationen. Sie drohen Umwelt und Men- schen zu verseuchen, bieten gefährliche Ziele für Terror- angriffe und produzieren Megatonnen an hochradioakti- vem Müll, der nirgendwo sicher gelagert werden kann. Ich sehe mich gegenüber der nächsten Generation verpflichtet, alles zu tun, um das Inkrafttreten dieses Ge- setzes zu verhindern, und ich fange damit an, indem ich es hier und heute ablehne. Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetznovelle, die eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke in Deutschland vorsieht, weil ich aus demokratischen, ökologischen und sozialen Gründen gegen Atomkraft bin und auch persönlich von der Laufzeitverlängerung betroffen bin. In meiner Region liegt das AKW Grohnde, das besonders viele Mängel aufweist. Es ist unverantwortlich, die Laufzeit des AKW Grohnde zu verlängern. Auch wenn der Reaktor in Grohnde eine sogenannte Vor-Konvoi-Anlage ist, die häufig von den Betreibern als besonders sicherer Reaktortyp angepriesen wird, ist das AKW angesichts seines vergleichsweise geringen Alters mit rund 220 meldepflichtigen Zwischenfällen sehr störanfällig. Im Jahr 1996 gab es einen Störfall der sogenannten INES-Stufe 1, bei dem ein Drucklassventil falsch geöffnet wurde. Allein im Juli 2005 kam es wegen verschiedener Störungen zweimal zu einer Reaktor- s d a P s 2 F R w h G m w R n e M p G s S F fe d le d w d P s z d p G tr h u v d n le k m d D p n ru R b m w v h S E A (C (D chnellabschaltung. Das AKW Grohnde ist zwar gegen en Absturz eines Militärflugzeugs des Typs „Phantom“ usgelegt. Dem Absturz schwerer Maschinen, etwa eines assagierflugzeugs, würde es nicht standhalten. Die Abschaltung des Reaktors ist nach Atomaus- tiegsgesetz für 2017 zu erwarten. Jetzt soll er bis nach 030 in Betrieb bleiben. Das hätte unter anderem zur olge, dass das genehmigte Zwischenlager neben dem eaktor zu klein würde. Es müsste erweitert werden, as ich als eine vermeidbare und schwerwiegende Erhö- ung der Risiken bewerte. Die Laufzeitverlängerung führt nicht nur beim AKW rohnde, sondern auch bei den anderen 16 AKW zu ehr gefährlichem Atommüll und stellt eine unverant- ortbare Hypothek für kommende Generationen dar. adioaktiver Abfall strahlt über Jahrmillionen. Auch ach über 50 Jahren ziviler Nutzung der Atomenergie xistiert weltweit kein Endlager für hochradioaktiven üll. Und trotzdem wird weiter fortlaufend Atommüll roduziert. In Deutschland verspricht die Atomlobby mit orleben eine Lösung der Endlagerfrage. Doch ein chlüssiges Endlagerkonzept gibt es nicht. Dennoch will chwarz-Gelb die Laufzeiten verlängern. Das ist wie liegen ohne Landebahn. Klar ist nur: Politische Vor- stlegungen und dreiste Manipulationen von Gutachten urch die Kohl-Regierung haben überhaupt erst zur Fest- gung auf Gorleben geführt. Das schlimme Scheitern es sogenannten Forschungsendlagers Asse zeigt, dass ir von einem sicheren Endlager weiter entfernt sind enn je. Ausgerechnet das Salzbergwerk Asse galt als rototyp für Gorleben. Gerade in Gorleben und im ge- amten Wendland sind die Menschen viel zu lange und u infam hinters Licht geführt worden. Nun sollen mit er Laufzeitverlängerung 4 500 Tonnen mehr Atommüll roduziert werden, und die unhaltbare Vorfestlegung auf orleben als Atomklo soll mit dem nächsten Castor- ansport weiter manifestiert werden. Das muss ein Ende aben. Ich sage deshalb Nein zur Laufzeitverlängerung nd Nein zum Atomklo Gorleben. Gorleben ist politisch erbrannt. Stattdessen brauchen wir einen Neustart in er Endlagersuche. Gerade als Mitglied der jungen Generation kann ich icht verantworten, dass zum einen weiterhin mehr strah- nder Müll produziert wird und zum anderen eine zu- unftsfähige Energieversorgung und erfolgreicher Kli- aschutz verhindert werden. Klimaschutz ist vor allem urch den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. er Atomausstieg wäre deshalb das beste Klimaschutz- rogramm, da er klare Investitionsbedingungen für er- euerbare Energien schafft. Bei einer Laufzeitverlänge- ng dagegen werden die Atomkonzerne schon aus enditegründen alle Hebel für eine Begrenzung des Aus- aus der erneuerbaren Energien in Bewegung setzen, da- it ihre Altmeiler nicht vom Markt gedrängt werden. Das ürde notwendige Investitionen in moderne Kraftwerke erschleppen und damit sowohl die Versorgungssicher- eit als auch zukunftsfähige Arbeitsplätze gefährden. chon heute arbeiten in der Branche der erneuerbaren nergien 340 000 Menschen. Nur ein schnellstmöglicher tomausstieg bedeutet den schnellstmöglichen Ausbau Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7343 (A) ) )(B) der Erneuerbaren! Die Marktdominanz der vier großen Energieversorger muss gebrochen werden! Die Atomkraft trägt natürlich auch nicht zum Klima- schutz bei. Atomkraft ist keine Schlüsseltechnologie, sondern im weltweiten Maßstab eine Marginalie. Die ak- tuell 436 Atomkraftwerke decken lediglich 2 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs. Selbst in Deutschland bringen es die 17 AKW gerade einmal auf einen Anteil von 6 Prozent. National wie global wird die Bedeutung der Atomkraft künftig deutlich abnehmen. Heute bereits exportiert Deutschland im großen Stil Strom. Seit 2006 liegt der jährliche Nettostromexport bei rund 20 Milliarden Kilowattstunden, obwohl viele Atommeiler gedrosselt werden oder wegen Störfällen, technischer Mängel oder Wartungsarbeiten zeitweise stillstehen. Die Mär von der Stromlücke ist nur eine dreiste Lüge der Atomlobby. Die Milliardensubventionen, die von Anfang an in Atomkraft geflossen sind, lehne ich als Mitglied des Haushaltsausschusses aufs Schärfste ab. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, FÖS, schätzt die bislang erfolgten Subventionen für deutsche AKW auf 204 Milliarden Euro. Künftig könnten weitere 100 Milliarden Euro dazukommen. Ohne Laufzeitver- längerungen! Ein Großteil der Subventionen entfällt da- bei auf indirekte Subventionen und Privilegien. Kosten für Umweltverschmutzungen, radioaktive Verseuchung und Gesundheitsgefährdungen sowie die lediglich be- schränkte finanzielle Haftung der AKW-Betreiber sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Ich setze mich dafür ein, die Subventionen für die Atomkonzerne deutlich zu- rückzuführen. Dass weiterhin Milliarden Steuergelder für die Förderung dieser hochgefährlichen Technologie und die Milliardenprofite der Atomkonzerne verwendet werden, ist ein riesiger Skandal. Unverantwortlich finde ich das undemokratische Ver- fahren im Bundestag. Die schwarz-gelbe Koalition hat das Verfahren gegen alle demokratischen Gepflogenhei- ten, zum Teil unter Missachtung der Geschäftsordnung, durchgepeitscht: Anträge auf Anhörungen wurden nicht befasst, mein Antragsrecht wurde mir im Umweltaus- schuss verweigert, Geschäftsordnungsanträge wurden nicht behandelt oder gar von vorneherein ausgeschlos- sen. Dieses und noch viele weitere Gründe machen es für mich unabdingbar, die elfte Atomgesetznovelle, die eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke in Deutsch- land vorsieht, abzulehnen. Es bleibt dabei: Atomkraft, nein danke! Die Zukunft ist erneuerbar! Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetznovelle, die eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke in Deutsch- land vorsieht. Mein Wahlkreis Karlsruhe-Stadt liegt circa 20 Kilometer von den beiden Atomkraftwerken Philippsburg 1 und 2 im Landkreis Karlsruhe-Land ent- fernt. Als Abgeordnete des Deutschen Bundestages fühle ich mich verantwortlich für die Sicherheit der Menschen in meinem Wahlkreis. u la e ru je d re R R d c d s im – S B li g Z J ti N a B b ta e 1 s A w a M R li p ta (C (D Das AKW Philippsburg 1 ging im Jahr 1980 ans Netz nd ist damit eines der ältesten Atomkraftwerke Deutsch- nds. Nach Ausstiegsbeschluss würde Philippsburg 1 twa Mitte 2012 stillgelegt. Nach den Plänen der Regie- ng und der Koalitionsfraktionen soll Philippsburg 1 tzt mindestens acht Jahre länger am Netz sein. Die Technologie von Philippsburg 1 stammt noch aus en 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts (Siedewasser- aktor Baulinie 69 wie Isar 1 und Brunsbüttel). Bei dem eaktor besteht ein erhöhtes Risiko gegenüber jüngeren eaktoren, dass zum Beispiel bei einem Rohrbruch ra- ioaktiver Dampf entweicht. Philippsburg 1 ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesi- hert; selbst der Absturz eines Leichtflugzeugs könnte ie viel zu dünne Außenhaut zerstören und eine Kata- trophe auslösen. Am 20. Mai 2010 sagte Umweltminister Röttgen dazu FAZ-lnterview: Drei Atomkraftwerke – haben keinen Schutz gegen Flugzeugabstürze. Die Kraftwerke müssen etappenweise auf den Stand der Nachrüsttechnik gebracht werden. Philippsburg 1 ist eines dieser drei AKW. Bis vor dem pitzentreffen im Kanzleramt am 5. September sah der MU-Entwurf für die Atomgesetznovelle vor, nachträg- che bauliche Schutzmaßnahmen vorzuschreiben. Die eplante Regelung wurde aber ersatzlos gestrichen. Seit Inbetriebnahme gab es über 330 meldepflichtige wischenfälle in Philippsburg 1 – das sind rund elf pro ahr – darunter: 1983 gelangt wegen defekter Brennelemente radioak- ves Jod in die Umwelt. 2001 wird der Reaktor hochgefahren, obwohl das otkühlsystem nicht funktionstüchtig ist. 2007 tritt wegen eines Bedienungsfehlers Stickstoff us. Den tatsächlichen Anlagenzustand kennen weder das MU noch die Landesatomaufsicht Baden-Württem- erg. Ihnen liegt die vollständige technische Dokumen- tion des Zustands der deutschen AKW nicht vor, wie in iner Antwort an mich eingeräumt wurde (Drucksache 7/1887). Bei den schärferen Zwischenfällen mit Reaktor- chnellabschaltung, sozusagen mit Notbremsung des KW, liegt Philippsburg 1 zusammen mit Neckar- estheim 1 bundesweit an der Spitze, sowohl absolut als uch pro Betriebsjahr (Stand Ende 2009). Forschungsergebnisse des Berliner Professors anfred Zehn ziehen die Stabilität der Schweißnähte am eaktordruckbehälter der AKW-Baureihe, zu der Phi- ppsburg 1 gehört, in Zweifel. Ein Riss könnte zum ex- losiven Austreten radioaktiven Dampfes führen und ka- strophale Folgen haben. 7344 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Somit gehört Philippsburg 1 zu jenen sieben ältesten AKW, die schnellstmöglich stillgelegt werden sollten. Für die Stromversorgung ist das leistungsschwache Alt-AKW überflüssig. Deutschland produziert Rekordstrom- überschüsse, allein im ersten Halbjahr 2010 rund 11 Tera- wattstunden. Neben diesem persönlichen Grund der Nähe meines Wahlkreises zu Philippsburg lehne ich die Laufzeitver- längerungen für alle Atomkraftwerke ab. Sie sind über- flüssig für die Stromversorgung, kontraproduktiv für günstige Strompreise, weil sie Wettbewerb auf dem Strommarkt verhindern, und verlangsamen den Ausbau der erneuerbaren Energien. Sie verlängern das Risiko ei- nes atomaren Unfalls und vergrößern die Menge des Atommülls. Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der vorgelegte Gesetzentwurf bedeutet eine Aufweichung des Atomkonsenses vom Juni 2000. Die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke kommt allein den vier großen Energieversorgern Eon, EnBW, RWE und Vattenfall zugute. Die Länder und Kommunen werden wirtschaftlich belastet und haben er- hebliche zusätzliche Verwaltungs- und Sicherungsaufga- ben zu übernehmen. Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien wird blockiert. Weitere Unmengen an Atom- müll werden produziert. Der Weg in eine tragbare ener- getische Zukunft ohne Kohlendioxid bei der Energieer- zeugung und ohne ungelöste Endlagerproblematik wird vehement verbaut. Das sind schwerwiegende wirtschaft- liche, ökologische und soziale Folgen, vor denen die Bundesregierung geflissentlich die Augen verschließt. All dies sind ausreichende Gründe, gegen das Ände- rungsgesetz zu stimmen. Hinzu kommt aber, dass die parlamentarische Bera- tung des Gesetzentwurfes unzureichend war. Die Wahr- nehmung der Rechte der Abgeordneten, sich gründlich mit dem Gesetz und seinen Folgen sowie mit kompli- zierten juristischen Fragen auseinanderzusetzen, war er- heblich beeinträchtigt. Das ist ganz und gar inakzepta- bel. Die heutige Entscheidung, eine Risikotechnologie länger einzusetzen als noch vor zehn Jahren einvernehm- lich mit den Atomkonzernen vereinbart, ist von so gro- ßer Tragweite, dass sich der von der Bundesregierung und den sie tragenden Fraktionen praktizierte instrumen- telle Umgang mit dem Parlament verbietet. Die Bera- tung im federführenden Umweltausschuss kann nur als Farce bezeichnet werden. Sie verstieß gegen Geist und Buchstaben der Geschäftsordnung. Das aber hat unsere parlamentarische Demokratie nicht verdient, zumal da- mit deren Akzeptanz in der Bevölkerung untergraben wird. Zunehmend sind die Bürgerinnen und Bürger em- pört über das „Durchregieren“ am Bürgerwillen vorbei. Ich stimme gegen die Änderung des Atomgesetzes und gegen die Aushebelung der parlamentarischen Mit- bestimmung. Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken in D v h e P g e m m d M m w in v g m b d a is R k n e rh b L A O v e g ti is m K d R te m w k R d h d N b P n ru w fr (C (D eutschland ist ein großer Fehler. Sie ist ein Fehler aus erschiedenen Gründen. Zum einen behindert das Fest- alten an der atomaren Stromerzeugung den Ausbau der rneuerbaren Energien. Alle im Bundestag vertretenen arteien sind sich einig, dass die künftige Energieversor- ung auf Erneuerbare umgestellt werden muss. Der ver- inbarte Ausstieg aus der Atomenergie hat den Zeitrah- en festgelegt, und dieser Zeitrahmen ist im Konsens it den Atomkonzernen getroffen worden. Die Aufkün- igung dieses Konsenses beschert den Stromkonzernen illiardengewinne. Zudem zementiert sie die Markt- acht einiger weniger zum Nachteil eines fairen Wettbe- erbs und zum Nachteil der größten Wachstumsbranche der BRD. Die Verlängerung der Laufzeiten hat aber noch einen iel schlimmeren Effekt: Unsere AKW sind in die Jahre ekommen. Alle AKW in Deutschland wurden errichtet it einer geplanten Laufzeit von 40 Jahren. Weltweit hat isher fast kein AKW dieses Alter erreicht. Nein, sie wur- en mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 25 Jahren bgeschaltet. Denn das Material in einem Atomreaktor t einer erheblichen Beanspruchung ausgesetzt. Die ohrleitungen werden spröde, Rissbildungen treten auf, urz: die Reaktoren altern genauso wie jede andere tech- ische Einrichtung auch. Und nicht alle Komponenten ines AKW sind austauschbar. In Bayern stehen AKW an drei Standorten: Grafen- einfeld, Gundremmingen und Ohu. Die Alterungspro- lematik betrifft alle Anlagen, genauso wie die erhöhten eukämieraten von Kleinkindern, die in der Nähe aller KW auftreten. Vor allem aber der Altreaktor Isar 1 in hu bei Landshut stellt eine enorme Gefahr für die Be- ölkerung dar. Da der Reaktor keine Kuppel besitzt, ist r nicht einmal gegen den Absturz eines Kleinflugzeugs esichert. Viele Mängel des Reaktors sind konstruk- onsbedingt und können nicht behoben werden. Deshalb t Isar 1 der Reaktor in Bayern, bei dem höchstes Risiko it höchstem Schadensmaß zusammenkommt. Die Vorwarnzeit der Bevölkerung schmilzt bei einer ernschmelze auf wenige Stunden zusammen. Das hat ie Gesellschaft für Reaktorsicherheit festgestellt. Der eaktor Isar 1 sollte nach dem Atomkonsens im nächs- n Jahr abgeschaltet werden. Die Bevölkerung, die nicht ehr mit der Bedrohung dieses Reaktors leben will, hält öchentlich vor Isar 1 eine Mahnwache ab. Jeden Montag ommen Hunderte von Menschen, die sich von dieser egierung verraten fühlen. Eine Laufzeitverlängerung er deutschen Atomkraftwerke ist ein Verrat am Sicher- eitsempfinden der Bevölkerung und ein Kniefall vor en Profitinteressen der Stromkonzerne. Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur ge- orgt“ – dieser alte grüne Slogan bringt es auf den unkt, warum ich heute hier gegen die elfte Atomgesetz- ovelle stimme und warum ich eine persönliche Erklä- ng gegen die Laufzeitverlängerung aller Atomkraft- erke in Deutschland abgeben möchte. Die Politik der Bundesregierung und der Regierungs- aktionen ist unverantwortlich und vor allem ohne jegli- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7345 (A) ) )(B) che Empathie für die Menschen in diesem Land, die sich mehrheitlich für einen Atomausstieg aussprechen. Als Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg fühle ich mich besonders betroffen von dieser unsägli- chen Entscheidung heute; denn in meinem Bundesland Baden-Württemberg sind insgesamt vier AKW am Netz: Philippsburg 1 und 2 und Neckarwestheim 1 und 2. Ich bekomme fast täglich Anrufe, Briefe und E-Mails von besorgten Bürgerinnen und Bürger, die mich bitten, etwas gegen die Laufzeitverlängerung zu unternehmen. Als Abgeordnete sind wir in der Pflicht, die Ängste und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen. Deshalb wollte ich auch gestern im Umweltausschuss mein verbrieftes Recht wahrnehmen und einen Änderungsantrag stellen. Sie, die Regierungsfraktionen, aber haben dies abge- lehnt. Sie verweigern nicht nur eine verantwortungsvolle inhaltliche Diskussion, sie peitschen auch noch Ihre un- sägliche Klientelpolitik in einer extrem undemokrati- schen Art und Weise durch den Bundestag. Damit bleibt mir jetzt nur noch diese persönliche Er- klärung, um mein Anliegen zu verdeutlichen. Das AKW Philippsburg 1 beispielsweise ging im Jahr 1980 ans Netz und ist damit eines der ältesten AKW in Deutschland. Nach Ausstiegsbeschluss würde Philipps- burg 1 etwa Mitte 2012 stillgelegt. Nach den Plänen der Regierung soll Philippsburg 1 jetzt mindestens acht Jahre länger laufen. Die Technologie von Philippsburg 1 stammt aber noch aus den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Bei dem Reaktor besteht ein erhöhtes Risiko, dass radioakti- ver Dampf entweicht, zum Beispiel bei einem Rohr- bruch. Philippsburg 1 ist auch nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert; selbst der Absturz eines Leichtflugzeugs könnte die viel zu dünne Außenhaut zerstören und eine Katastrophe auslösen. Am 20. Mai 2010 sagte Umweltminister Röttgen dazu im FAZ-Interview: Drei – Atomkraftwerke – haben keinen Schutz gegen Flugzeugabstürze. Die Kraftwerke müssen etappenweise auf den Stand der Nachrüsttechnik gebracht werden. Philippsburg 1 ist eines dieser drei AKW. Bis vor dem Spitzentreffen im Kanzleramt am 5. September sah der BMU-Entwurf für die Atomgesetznovelle noch vor, nachträgliche bauliche Schutzmaßnahmen vorzuschrei- ben. Die geplante Regelung wurde aber ersatzlos gestri- chen. Die Menschen sind also zu Recht besorgt. Aber das ist noch nicht alles. Seit Inbetriebnahme gab es über 330 meldepflichtige Zwischenfälle in Philipps- burg 1, das sind rund elf pro Jahr: 1983 gelangte wegen defekter Brennelemente radio- aktives Jod in die Umwelt. N a a la ti w s Z g s S E A F A ü te u d v a d S N is R fo k n d m M E A u ru u A re m s F s w g (C (D 2001 wurde der Reaktor hochgefahren, obwohl das otkühlsystem nicht funktionstüchtig war. 2007 trat wegen eines Bedienungsfehlers Stickstoff us. Überhaupt kennen weder BMU noch die Landes- tomaufsicht Baden-Württemberg den tatsächlichen An- genzustand. Die vollständige technische Dokumenta- on des Zustands der deutschen AKW liegt nicht vor, ie in einer Antwort an uns eingeräumt wurde (Druck- ache 17/1887). Und es kommt noch schlimmer: Bei den schärferen wischenfällen mit Reaktorschnellabschaltung, sozusa- en mit Notbremsung des AKW, liegt Philippsburg 1 zu- ammen mit Neckarwestheim 1 sogar bundesweit an der pitze, sowohl absolut als auch pro Betriebsjahr (Stand nde 2009). Philippsburg 1 gehört somit zu den sieben ältesten KW, die schnellstmöglich stillgelegt werden sollten. ür die Stromversorgung ist das leistungsschwache Alt- KW überflüssig, zumal Deutschland Rekordstrom- berschüsse produziert. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie all diese Fak- n ignoriert werden können, zumal dann auch noch die ngelöste Endlagerfrage hinzukommt. Hier geht es um ie Sicherheit der Menschen; denn wir haben die Erde on unseren Kindern nur geborgt. Ich bin mir aber ganz sicher: Wir werden in nicht llzu langer Zeit den Atomausstieg wieder umsetzen – enn wir haben die Mehrheit der Bevölkerung an unserer eite. Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Was diese Woche im Umweltausschuss passiert t, wird für lange Zeit nicht in Vergessenheit geraten: echtstaatliche Regeln und parlamentarische Umgangs- rmen wurden von den Abgeordneten der Regierungs- oalition mit Füßen getreten, bei einem Thema, das nicht ur uns Grüne, sondern riesige Gruppen aus allen Teilen er Gesellschaft seit Jahren und Jahrzehnten bewegt. Die Aufkündigung des Atomkonsenses ist eine un- issverständliche Kampfansage an die atomkritische ehrheit der Bevölkerung, an Stadtwerke und neue nergieversorger sowie an zahllose Unternehmen, die rbeitsplätze mit dem Ausbau erneuerbarer Energien nd mit Energieeffizienz geschaffen haben. Mit der Laufzeitverlängerung dreht die Bundesregie- ng das energiepolitische Rad um zehn Jahre zurück nd versucht, die Energiewende mit Atomausstieg und usbau der erneuerbaren Energien zu beenden. Schrott- aktoren wie Isar oder Grafenrheinfeld, die in der Nähe eines Wahlkreises Augsburg Atomstrom produzieren, ollen noch Jahre laufen können, obwohl sie etwa gegen lugzeugabstürze nicht gesichert werden können. Wie ollten sie auch? Die Konstruktionspläne des Kernkraft- erks Isar stammen aus den 60er-Jahren. Die Regierung macht den schmutzigen Deal „Geld egen Sicherheit“: Statt der selbst von Umweltminister 7346 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Röttgen errechneten 20 Milliarden Euro für dringend notwendige Sicherheitsmaßnahmen will die Bundes- regierung laut Geheimvertrag die Kosten für die Betrei- ber jetzt auf maximal 8,5 Milliarden Euro begrenzen – jede weitere Investition dürfen sie von ihren vereinbar- ten Zahlungen abziehen. Die Laufzeitverlängerung bremst die erneuerbaren Energien aus. Das Gerede von der „Brückentechnologie“ ist eine gezielte Irreführung. Nach den Plänen der Bun- desregierung soll sich der Ausbau in den nächsten Jahren drastisch verlangsamen; der Ausbau der Windkraft an Land würde sich um zwei Drittel, der von Solarstrom um rund drei Viertel verringern. Sie zementiert die Markt- dominanz der vier Stromkonzerne. Für kleine Anbieter und Stadtwerke wird die Laufzeitverlängerung teuer und schlägt mit rund 7 Milliarden Euro Verlust zu Buche. Enorme Zusatzgewinne, die nur unzureichend abge- schöpft werden, stärken die Marktmacht einzelner Groß- konzerne und führen zu massiven Wettbewerbsnachtei- len für andere Anbieter. Die EU-Kommission muss den deutschen Atomdeal deshalb wettbewerbsrechtlich prü- fen. Die Laufzeitverlängerung spült 70 Milliarden Euro Extraprofit in die Kassen der Atomkonzerne. Lediglich ein Bruchteil soll durch eine Brennelementesteuer und den im Geheimvertrag mit den Atomkonzernen ausge- handelten „Energie- und Klimafonds“ abgeschöpft wer- den. Dabei spielt die Regierung Sicherheit gegen Geld aus: Je mehr in Nachrüstung investiert wird, umso weni- ger müssen die Atomkonzerne in den Fonds einzahlen. Ob und inwieweit nach 2016 weitere Gelder aus den zu- sätzlichen Atomprofiten in den Fonds fließen, ist unklar. Trotzdem wird die Laufzeitverlängerung den Strom nicht billiger machen, im Gegenteil: Weniger Wettbe- werb stärkt die Macht des Oligopols und führt stets zu steigenden Preisen. Das Schrumpfen der weltweiten Uranressourcen ver- teuert das Uran und macht Atomkraft auch aus diesem Grund zu einer untragbaren und unsicheren Energie- quelle. Schwarz-Gelb gaukelt den Bürgern jedoch vor, ausgerechnet die Atomkraft würde Deutschland import- unabhängig machen und sei ein Ausweg aus der Ener- gieressourcenverknappung. Stattdessen schafft Atom- kraft geopolitische Risiken und macht uns abhängig von den Herkunftsländern. Außerdem blendet die Bundes- regierung vollständig die untragbaren Arbeitsbedingun- gen und Umweltverschmutzungen aus, die mit dem Uranabbau einhergehen und dringend beendet werden müssen. Wir fordern von der Bundesregierung auch in diesem Punkt Transparenz. Der Atomausstieg ist aus Sicherheitsgründen ebenso wie aus energie-, klima- und wirtschaftspolitischen Gründen vernünftig und auch geboten. Er hat entschei- dend dazu beigetragen, die Energiewende zugunsten er- neuerbarer Energien, Klimaschutz, Arbeitsplätze und technische Innovation einzuleiten. Bündnis 90/Die Grü- nen kämpfen mit aller Kraft dafür, den Weg in eine um- welt- und sozialverträgliche Energieversorgung ohne Atomkraft weiterzugehen. d F k u K ru N d in h d s w E a ru z w d u w fa a a a 1 g re v w G in v e m A v w n s L d fü o s d D g ih h g d (C (D Dass die Atomgesetznovelle ohne Länderzustimmung urchgepeitscht werden soll und dass der sogenannte onds-Vertrag zwischen Bundesregierung und Atom- onzernen am Parlament vorbei ausgekungelt wurde, ist ndemokratisch und verfassungswidrig. Wir werden in arlsruhe dafür kämpfen, dass diese Laufzeitverlänge- ng nicht Realität wird. Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetznovelle, ie eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke Deutschland vorsieht. Diese Laufzeitverlängerung be- indert den Ausbau des boomenden Zukunftsmarktes er erneuerbaren Energien. Denn Atomenergie ist chwer zu regulieren und daher nicht vereinbar mit dem, as wir in Deutschland jetzt brauchen: einen sinnvollen nergiemix aus Wind- und Sonnenenergie, Biogas und nderen erneuerbaren Energien. Die Laufzeitverlänge- ngen behindern zugleich die Entwicklung kleiner, de- entraler Energieversorger und einen wirklichen Wettbe- erb auf dem Energiemarkt. Die Verlierer sind hierbei ie vielen Regionen, in denen bereits ganze Gemeinden nd viele Bauern ein zweites Standbein in der Energie- irtschaft aufgebaut haben. Zudem haben die Atomkonzerne Eon, RWE, Vatten- ll und EnBW bei einer Laufzeitverlängerung schon us Gründen der Gewinnmaximierung kein Interesse m Ausbau der erneuerbaren Energien; denn durch die bgeschriebenen Altmeiler verdienen die Konzerne bis 2 Millionen Euro pro Tag. Damit werden die vier roßen Stromkonzerne auch weiterhin die Preise diktie- n und einen fairen Wettbewerb auf dem Strommarkt erhindern. Die Laufzeitverlängerungen der Atomkraft- erke führen also nicht zum Klimaschutz, sondern im egenteil dazu, dass eben nicht in moderne Kraftwerke vestiert wird. Sie gefährden zudem die Arbeitsplätze on 340 000 Menschen, die bereits heute im Bereich der rneuerbaren Energien arbeiten. Das heißt: Wenn wir ehr für den Klimaschutz tun wollen, bedeutet das tomausstieg, und zwar so schnell wie möglich. Ich stimme außerdem gegen die elfte Atomgesetzno- elle und die Laufzeitverlängerungen der AKW, weil eder die Sicherheitsfragen bei einem Flugzeugabsturz och die Frage der Endlagerung des Atommülls geklärt ind. Ungeklärt sind auch weiterhin die vielen Fälle von eukämie im Umfeld von Atomanlagen. Ich bin gegen en Fortbetrieb dieser Risikotechnologie, die eine Bürde r alle nachfolgenden Generationen darstellt, und das, hne einen realistischen und nachhaltigen Beitrag zu un- erer Energieversorgung zu leisten. Dafür ist der Preis, en wir alle zahlen, zu hoch. Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): ie Atomkraft ist eine unberechenbare Risikotechnolo- ie. Daher war und ist der Atomausstieg richtig, und an m sollte nicht gerüttelt werden. Schwarz-Gelb hat sich eute gegen die Sicherheit, gegen Arbeitsplätze und ge- en eine saubere Energie ausgesprochen. Die von der schwarz-gelben Koalition jetzt im Bun- estag verabschiedete Laufzeitverlängerung für Atom- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7347 (A) ) )(B) kraftwerke ist ein Geschenk für die großen Energiekon- zerne. Sie zementiert die Marktmacht der Konzerne über Jahrzehnte, bremst die erneuerbaren Energien aus und erhöht die Menge hochradioaktiven Mülls um rund 400 Tonnen jährlich. Jedes Jahr Laufzeitverlängerung bringt der Atomwirt- schaft bis zu 10 Milliarden Euro Zusatzgewinne. Für kleine Anbieter und Stadtwerke dürfte die heutige Ent- scheidung dagegen rund 7 Milliarden Euro kosten. Kon- sequenz für alle Stromverbraucher: Weniger Wettbewerb heißt höhere Preise. Dazu sind mit dem Atomdeal viele Arbeitsplätze ge- fährdet, weil die Zukunftsbranche der erneuerbaren Energien ausgebremst wird. Im Bereich der Erneuerba- ren gibt es mittlerweile 340 000 Beschäftigte, in der Atomwirtschaft nicht viel mehr als 30 000. Ich setze mich nicht nur heute, sondern auch in Zu- kunft mit aller Kraft dafür ein, dass diese Laufzeitverlän- gerung nicht Realität wird: für die Sicherheit der Bevöl- kerung, für Arbeitsplätze und für eine saubere und bezahlbare Energieversorgung. Ute Vogt (SPD): Was wir heute und in den letzten Wochen und Monaten im Zusammenhang mit der elften und zwölften Änderung des Atomgesetzes erlebt haben, ist beschämend und eine Missachtung unserer parlamen- tarischen Demokratie und unserer Verfassung. Die schwarz-gelbe Bundesregierung schadet unse- rem Land und zerstört den gesellschaftlichen Konsens zum Atomausstieg, allein um den Gewinninteressen der vier großen Energieversorger und Atomkraftbetreiber zu dienen. Die Bundesregierung nimmt in Kauf, dass circa 5 000 Tonnen zusätzlicher hochradioaktiver Atommüll entsteht, obwohl schon für den heute vorhandenen Atom- müll weltweit noch keine sichere Lagerstätte existiert. Es macht mich fassungslos, dass solche Entscheidun- gen im Parlament nicht ausreichend und angemessen diskutiert werden, dafür aber die vier Energiekonzerne außerhalb des Parlaments bis ins Detail nicht nur mitre- den, sondern bei den Gesetzentwürfen die Feder führen. Ich schäme mich, dass wir eine Regierung haben, die sich nicht scheut, ausgewiesene Repräsentanten der Atom- industrie ganz unverfroren in Spitzenpositionen des zu- ständigen Ministeriums zu platzieren. Die heutigen Abstimmungen zur elften und zwölften Änderung des Atomgesetzes verstoßen insgesamt gegen die Grundsätze der parlamentarischen Demokratie, und in ihren Inhalten schaden sie dem Volk, für dessen Wohl wir wirken sollen. Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Ich stimme gegen die elfte Atomgesetznovelle, die eine Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke in Deutschland vorsieht. Längere Laufzeiten werden zu mehr gefährlichem Atommüll führen. Radioaktiver Abfall strahlt über Jahr- m A ra A z te g li S e b re s le fä a a m a la T p p ro u g h ri li a te G p c K d n G h lu R w s R e h d s m lä s A re (C (D illionen. Auch nach über 50 Jahren ziviler Nutzung der tomenergie existiert weltweit kein Endlager für hoch- dioaktiven Müll. Und trotzdem wird weiter fortlaufend tommüll produziert. Die Atomkraft trägt auch nichts um Klimaschutz bei. Atomkraft ist keine Schlüssel- chnologie, sondern im weltweiten Maßstab eine Mar- inalie. Die aktuell 436 Atomkraftwerke decken ledig- ch 2 Prozent des weltweiten Endenergieverbrauchs. elbst in Deutschland bringen es die 17 AKW gerade inmal auf einen Anteil von 6 Prozent. In meiner Region liegen die AKW Biblis A und B, die esonders viele Mängel aufweisen. Außerdem liegt di- kt in meinem Wahlkreis das nach sehr kurzer Laufzeit tillgelegte Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich. Die Still- gung 2001 war nach einer Reihe meldepflichtiger Stör- lle unausweichlich und richtig. Das AKW wird nun ber noch von der Stromlobby dazu benutzt, den Uraltre- ktor Biblis B durch Übertragung von Restlaufzeiten öglichst lange laufen zu lassen. Der Reaktoren Biblis A und B gingen 1974 und 1976 ns Netz. Sie gehören zu den ältesten AKW Deutsch- nds. Ihr Sicherheitszustand entspricht dem Stand der echnik der 1970er-Jahre. Dies bedeutet für Biblis A und B 35 und 33 melde- flichtige Zwischenfälle pro Jahr, was ihnen Spitzen- ositionen in der Pannenstatistik garantiert. Bei einem Ter- rangriff in Deutschland wären die Reaktoren Biblis A nd B bereits durch den Absturz eines Kleinflugzeugs efährdet, denn sie besitzen nicht einmal eine Schutz- ülle. Nicht auszudenken, was ein Unfall bzw. ein terro- stischer Anschlag auf ein AKW bewirken würde. Mög- che Auswirkungen hat das Öko-Institut im Jahr 2007 m Beispiel der Anlage Biblis A, dem gegenwärtig ältes- n Kernkraftwerk in Deutschland, untersucht. In einem ebiet von 10 000 Quadratkilometern würden Katastro- henschutzmaßnahmen erforderlich. Die gesundheitli- hen Folgen würden vor allem in Spätschäden wie rebserkrankungen bestehen. Die ökonomischen Schä- en wären gigantisch, die Lebensgrundlage von Millio- en Menschen zerstört. Biblis A wäre, wenn sich der Betreiber RWE dem eist der Ausstiegsverhandlungen verpflichtet gefühlt ätte, längst stillgelegt. Nur durch künstliche Drosse- ng, fragwürdige Revisionen und die Übertragung von eststrommengen aus dem stillgelegten AKW Stade urde die Betriebserlaubnis bis heute gerettet. Diese Strategie soll jetzt nach Willen der Koalition atte Früchte tragen. Acht Jahre längere Laufzeit würden WE Zusatzeinnahmen in Milliardenhöhe bringen. Ob s zu Nachrüstungen beim völlig inakzeptablen Sicher- eitszustand kommt, steht dagegen in den Sternen. Ein erart unsicherer Reaktor wie Biblis A muss sofort abge- chaltet werden. Jede Verlängerung der Laufzeit ist aus einer Sicht unverantwortlich. Biblis B ist für die Stromversorgung ebenfalls nicht nger erforderlich. Bereits heute stehen ausreichend Re- ervekapazitäten zur Verfügung, um das Wegfallen des tomstroms zu kompensieren. In den vergangenen Jah- n stand Biblis B, ebenso wie Biblis A, monatelang 7348 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) still, ohne dass es Anzeichen eines Stromengpasses ge- geben hätte. Im Gegenteil: Deutschland hat in den Jah- ren jeweils Rekordüberschüsse im Stromexport erzielt. Nach dem bislang gültigen Atomgesetz müsste der Re- aktor spätestens im laufenden Jahr stillgelegt werden. Nur mithilfe eines Tricks sowie der Übertragung von Reststrommengen aus der Bauruine in Mülheim-Kärlich konnte er weiter in Betrieb bleiben. Dies ist angesichts der gravierenden Sicherheitsdefizite nicht hinnehmbar. Biblis A und B gehören sofort abgeschaltet. Der Ausstieg aus dem Atomausstieg ist nicht hin- nehmbar. Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zur Sammelübersicht 152 zu Petitionen (Tages- ordnungspunkt 34 l) Ich lehne die Beschlussempfehlung des Petitionsaus- schusses (2. Ausschuss) – Sammelübersicht 152 zu Peti- tionen – auf Drucksache 17/3228 ab, weil damit dem Anliegen der Petentinnen und Petenten der unter dem Stichwort „Kraftfahrzeugsteuer“ zusammengefassten Petitionen mit den laufenden Nummern 12 bis 16 der oben genannten Drucksache nicht Rechnung getragen wird. In diesen Petitionen fordern Menschen mit Behinde- rungen und deren Angehörige, dass die vollständige bzw. teilweise Steuerbefreiung für Fahrzeuge von Schwerbehinderten (siehe § 3 a KraftStG – Vergünsti- gungen für Schwerbehinderte) auch dann gilt, wenn das Fahrzeug nicht nur für die Fortbewegung oder Haus- haltsführung der behinderten Person genutzt wird. Der Petitionsausschuss kam mehrheitlich, das heißt mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und in Über- einstimmung mit der Bundesregierung zur Einschät- zung, das Petitionsverfahren abzuschließen, weil er keine Möglichkeit sieht, „im Sinne des Anliegens des Petenten tätig zu werden.“ Diese Einschätzung teile ich nicht und deshalb wer- den die Fraktion Die Linke und ich gegen diese Be- schlussempfehlung stimmen. Warum sollten die Petitionen an die Bundesregierung als Material und den Bundestagsfraktionen zur Kenntnis gegeben werden – das war der (abgelehnte) Vorschlag aus der Opposition? Erstens, weil der Motorisierungsgrad von Haushalten mit Schwerbehinderten niedriger ist als von Haushalten ohne Menschen mit Behinderungen, obwohl diese Fami- lien angesichts der zahlreichen Barrieren bei den Ver- kehrsangeboten von Bus, Bahn und Taxis in viel größe- rem Maße auf das eigene Auto angewiesen sind. Ursache für den geringeren Motorisierungsgrad ist nicht die fehlende Lust zum Erwerb weiterer Pkw sondern das fehlende Geld. Ich kenne viele Schwerbehinderte, die fr in S te e te z b d g k V k M re k ti P s a n G H P A g e L d A g B s E b d g M n H e z h (C (D oh sind, wenn sie ein für sie geeignetes Auto (welches der Regel teurer sein muss, weil größer und/oder mit onderausstattungen versehen) erwerben und unterhal- n können. Mehrere Autos im Haushalt zu führen, damit ines ausschließlich für die Beförderung des berechtig- n Schwerbehinderten genutzt wird, ist schon aus finan- iellen Gründen absurd und hat mit dem wirklichen Le- en nichts zu tun. Die bestehenden Einschränkungen bei er Gewährung der Steuerbefreiung als Nachteilsaus- leich für die Einschränkungen in der Mobilität konter- arieren die selbstgesetzten Ziele des Bundes und seine erpflichtungen, die sich aus der UN-Behindertenrechts- onvention und anderen Bundesgesetzen ergeben. Ich teile zum Zweiten auch nicht die Auffassung der ehrheit des Ausschusses, dass die bestehenden weite- n Möglichkeiten an Nachteilsausgleich durch das Ein- ommensteuergesetz – § 33 – eine ausreichende Alterna- ve bieten. Gerade der im ersten Punkt angesprochene ersonenkreis ist in der Regel nicht in der Lage, für eine Mehrkosten nennenswerte Beiträge von der Steuer bzusetzen, da bei den geringen Einkommen keine oder ur geringe Steuern gezahlt werden. Es gibt drittens auch ökonomische und ökologische ründe, die gegen den Erwerb mehrerer Pkw in einem aushalt aus oben genannten Gesichtspunkten sprechen. Mein Fazit: Der Bundestag schließt heute mehrere etitionen zur Kfz-Steuer ab, ohne sich der berechtigten nliegen der Menschen anzunehmen und die Bundesre- ierung aufzufordern, akzeptable Lösungsvorschläge zu rarbeiten. Dies findet nicht meine Zustimmung. Die inke wird – gemeinsam mit den Petenten und Behin- ertenverbänden – am Thema dranbleiben. nlage 7 Erklärung nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Haushaltsbegleitgesetzes 2011 (HBeglG 2011) (Tagesordnungspunkt 7) Nicole Bracht-Bendt (FDP): Das Haushaltsbegleit- esetz 2011 sieht für den deutschen Steuerzahler neue elastungen vor. Mit der Erhöhung der Tabaksteuer teigt die Steuerlast für Bürgerinnen und Bürger aller inkommensklassen. Die Luftverkehrsabgabe geht ins- esondere zulasten der Mitte der Gesellschaft. Daher sehe ich beide Maßnahmen kritisch. Als Bun- estagsabgeordnete zählt für mich die Verantwortung egenüber dem deutschen Steuerzahler. Gerade eine ehrbelastung der Bürgerinnen und Bürger halte ich für icht wünschenswert. Dennoch werde ich nach eingehender Abwägung dem aushaltsbegleitgesetz 2011 und den Maßnahmen, die s insgesamt vorsieht, gemeinsam mit meiner Fraktion ustimmen. Klaus Brähmig (CDU/CSU): In den letzten Wochen abe ich mich innerhalb der Fraktion, im Ausschuss und Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7349 (A) ) )(B) in Schriftwechseln mit den Ministerien vehement dafür eingesetzt, dass Israel und Ägypten bei der geplanten Luftverkehrsteuer von der Distanzklasse zwei – 25 Euro – in die Distanzklasse eins – 8 Euro – wechseln können. Leider konnte ich für diese Lösung keine Mehrheit fin- den. Da nach einem Jahr eine Evaluierung der Luft- verkehrsteuer und ihrer Auswirkungen in Aussicht ge- stellt wird, will ich diese Zeit nutzen, um ein Umdenken in dieser Frage herbeizuführen. Unabhängig von diesen veränderungswürdigen De- tails stimme ich dem Haushaltsbegleitgesetz auf Druck- sache 17/3030 zu. Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU): Das Haus- haltsbegleitgesetz 2011 enthält wichtige Maßnahmen, um die Konsolidierung unserer Staatsfinanzen weiter vo- ranzutreiben und Deutschland endlich auf einen zwar unpopulären, aber dringend notwendigen Sparkurs zu bringen. Dabei ist es auch richtig, dass der Bereich Arbeit und Soziales durch dieses Gesetz in die Konsolidierungsbe- mühungen einbezogen wird, zumal er mehr als 50 Pro- zent der Bundesausgaben einnimmt. Ich bekenne mich daher ausdrücklich zu den im vorliegenden Gesetzent- wurf geplanten Korrekturen bei verschiedenen Sozial- leistungen, wie zum Beispiel beim Elterngeld, das künf- tig auf Leistungen nach dem SGB II angerechnet werden soll. Da das Elterngeld vom Grundsatz her als eine Leis- tung konzipiert wurde, die den Verdienstausfall eines zu- vor Erwerbstätigen ausgleichen soll, Arbeitslose aber keinen Verdienstausfall haben, ist dieser Schritt ord- nungspolitisch richtig. Trotzdem geht der vorliegende Gesetzentwurf nicht weit genug: Nach bestehender Rechtslage erhalten Haus- frauen und Hausmänner ohne vorheriges Arbeitseinkom- men ebenfalls Elterngeld. Dies widerspricht aus den ge- nannten Gründen ebenfalls dem Kerngedanken des Elterngeldes. Die neuen Bestimmungen zum Elterngeld hätten also konsequenterweise auch auf diese Personen- gruppe ausgedehnt werden müssen. Stattdessen werden einzelne Personengruppen beliebig herausgegriffen und bedient; ein ordnungspolitisches Prinzip ist nicht mehr erkennbar, das Lohnersatzprinzip wird ad absurdum ge- führt. Dr. Erwin Lotter (FDP): In mehr als 25 Jahren habe ich mich als praktizierender Arzt in den Dienst der Ge- sundheit meiner Patienten gestellt. Es ist mit meinem Gewissen nicht vereinbar, einer Tabaksteuererhöhung zuzustimmen, mit der nicht nur keine Lenkungswir- kung im Sinne einer verantwortlichen Gesundheitsvor- und -fürsorge verbunden ist, sondern die – aufgrund der fiskalpolitischen Begründung – vielmehr ihren Sinn aus der Annahme mindestens gleichbleibenden Raucherver- haltens zieht. Ich aber kann als Parlamentarier nicht meine Stimme einer Maßnahme geben, die ich als Arzt aus tiefer Überzeugung ablehne. Die wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch gebotene Behandlung energieintensiver Unternehmen im Rahmen der Ökosteuer unterstütze ich dagegen ausdrücklich. H H p A d ü u d d m d ti D m m b s b in n li fü fü d v d d la n U d U v k a a p fl h e h s G d R G g s (C (D Dies begründet im Ergebnis meine Enthaltung zum aushaltsbegleitgesetz 2011. Frank Schäffler (FDP): Die Verabschiedung des aushaltsbegleitgesetzes veranlasst mich, von meinem arlamentarischen Recht Gebrauch zu machen, mein bstimmungsverhalten vor dem Deutschen Bundestag arzulegen. Der Haushalt muss nach meiner festen Überzeugung ber Einsparungen auf der Ausgabenseite saniert werden nd nicht über die Erschließung neuer Einnahmequellen urch weitere Steuern und Abgaben. Das Gesetz sieht eine weitere – wenn auch abgemil- erte – Belastung für die energieintensiven Unterneh- en in Deutschland vor. Die Abmilderung ist gegenüber en ursprünglichen Planungen notwendig und ein wich- ger Beitrag für den Erhalt von Schlüsselindustrien in eutschland. Dennoch ist auch der gefundene Kompro- iss eine Steuererhöhung für die betroffenen Unterneh- en. Meine Bedenken richten sich darüber hinaus aber ins- esondere gegen die Einführung einer Luftverkehr- teuer. Sie ist ökonomisch falsch. Eine isolierte Erhe- ung der Steuer, die ab 2011 jährliche Steuereinnahmen Höhe von 1 Milliarde Euro erbringen soll, wird zu ei- em deutlichen Rückgang der Passagierzahlen und folg- ch zu Arbeitsplatzverlusten an deutschen Flughäfen hren – insbesondere in Grenzregionen. So hat die Ein- hrung einer gestaffelten Flugticketabgabe in den Nie- erlanden im Jahr 2008 zu Einnahmeausfällen in Höhe on 1,2 Milliarden Euro geführt. Die Niederlande haben ie Flugticketabgabe daher bereits nach einem Jahr wie- er abgeschafft. Auch für den Wirtschaftsstandort Deutsch- nd ist der Luftverkehr ein wichtiger Faktor, was nicht ur die flughafennahe Ansiedlung von mehr als 9 200 nternehmen mit Direktinvestitionen von 425 Milliar- en Euro und 2,2 Millionen Arbeitsplätzen verdeutlicht. m ähnliche Auswirkungen wie in den Niederlanden zu ermeiden, gilt es, die internationale Wettbewerbsfähig- eit unserer Luftverkehrsstandorte zu erhalten. Dies war uch die Zielrichtung, mit der die christlich-liberale Ko- lition angetreten ist. Eine Luftverkehrsteuer belastet in erster Linie den rivaten Flugverkehr und hier insbesondere die Urlaubs- üge. Hinzu kommt, dass sie als ökologische Erzie- ungsmaßnahme die Reisefreiheit gerade für Familien rheblich einschränkt. Diese Bedenken habe ich inner- alb meiner Fraktion mehrfach geäußert. Positiv ist zu bewerten, dass das Haushaltsbegleitge- etz auch durch Maßnahmen auf der Ausgabenseite die rundlage für die Reduzierung der Neuverschuldung es Bundes ist. Diese Reduzierung geht in die richtige ichtung. Nach Abwägung der genannten unterschiedlichen esichtspunkte werde ich dem Gesetzentwurf wegen der ebotenen Solidarität mit meiner Fraktion, die den Ge- etzentwurf mehrheitlich trägt, zustimmen. 7350 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Stefanie Vogelsang (CDU/CSU): Im Rahmen der Beratungen über die geplante Luftverkehrsteuer habe ich mich in den vergangenen Wochen innerhalb meiner Fraktion, im Ausschuss sowie in zahlreichen Schrift- wechseln mit Ministerien und Ländervertretern enga- giert dafür eingesetzt, dass die Spreizung der Luftver- kehrsteuer zwischen den beiden großen deutschen Airlines Lufthansa und Air Berlin gerechter aufgeteilt und somit wettbewerbsfreundlicher ausgestaltet wird. Zu meinem großen Bedauern konnte ich in dieser Frage keine Mehrheit herstellen. Zudem bedauere ich sehr, dass Israel und Ägypten nicht von der Distanzklasse 2 – 25 Euro – in die Distanzklasse 1 – 8 Euro – wechseln können. Ich hoffe sehr, dass in dem verbleibenden Jahr – bis zur ersten Evaluierung der Luftverkehrsteuer – ein Umdenken stattfinden und mein bereits unterbreiteter Lösungsvorschlag auf große Zustimmung innerhalb mei- ner Fraktion sowie im gesamten Hause stoßen wird. Unabhängig von der Einführung einer Luftverkehr- steuer stimme ich dem Haushaltsbegleitgesetz auf Drucksache 17/3030 zu. Kai Wegener (CDU/CSU): Im Rahmen der Beratun- gen über die geplante Luftverkehrsteuer habe ich mich in den vergangenen Wochen innerhalb meiner Fraktion, im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie sowie in zahl- reichen Schriftwechseln mit Ministerien und Länderver- tretern engagiert dafür eingesetzt dass die Spreizung der Luftverkehrsteuer zwischen den beiden großen deutschen Airlines Lufthansa und Air Berlin gerechter auf-geteilt und somit wettbewerbsfreundlicher ausgestaltet wird. Zu meinem großen Bedauern konnte ich in dieser Frage keine Mehrheit herstellen. Zudem bedauere ich sehr, dass Israel und Ägypten nicht von der Distanzklasse 2 – 25 Euro – in die Distanzklasse 1 – 8 Euro – wechseln können. Ich hoffe sehr, dass in dem verbleibenden Jahr – bis zur ersten Eva- luierung der Luftverkehrsteuer – ein Umdenken stattfin- den und mein bereits unterbreiteter Lösungsvorschlag auf große Zustimmung innerhalb meiner Fraktion sowie im gesamten Hause stoßen wird. Unabhängig von der Einführung einer Luftverkehr- steuer stimme ich dem Haushaltsbegleitgesetz auf Drucksache 17/3030 zu. Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann und Lisa Paus (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes zur Restrukturierung und geordneten Ab- wicklung von Kreditinstituten, zur Errichtung eines Restrukturierungsfonds für Kreditinsti- tute und zur Verlängerung der Verjährungsfrist der aktienrechtlichen Organhaftung (Restruktu- rierungsgesetz) (Zusatztagesordnungspunkt 10) Das Banken-Restrukturierungsgesetz ist laut Union und FDP ein „epochales“ Werk und ein „Meilenstein“ in d s u B b N a d ü m g in z m F fa ru g u ru p te F s n v B a k k K x ta te P g S P „ k e M G m g w b re tu e re (s re d B e (C (D er Finanzmarktregulierung. Daher ist es umso unver- tändlicher, dass die Koalitionsfraktionen sich überstürzt nd extrem kurzfristig vom überfraktionell geplanten eratungsablauf verabschiedet haben: Statt wie verein- art die parlamentarischen Beratungen ab der zweiten ovemberwoche zum Abschluss zu bringen, hat die Ko- lition das Gesetz nun in einem Hauruckverfahren urchs Parlament gepeitscht. Für die Opposition des Bundestags war und ist dieses berstürzte Verfahren eine Zumutung: Noch nicht ein- al 24 Stunden vor Beginn der abschließenden Beratun- en im Finanzausschuss wurden die Fraktionen hierüber formiert. Genauso kurzfristig gingen über 30 Geset- esänderungen ein. Mit diesem unabgestimmten, jegliche Verabredungen issachtenden und überhetzten Verfahren wurde unserer raktion die Möglichkeit genommen, sich in dem Um- ng konstruktiv mit eigenen Änderungs- und Verbesse- ngsvorschlägen einzubringen, wie es beabsichtigt und eplant war: Es fehlte schlicht die Zeit. Auch wurde es nmöglich, die Ergebnisse der Sachverständigenanhö- ng ins Gesetz einfließen zu lassen. Viele wichtige Im- ulse der Rechts-, Wirtschafts- und Finanzmarktexper- n ließen sich nicht mehr aufnehmen. Kurz: Union und DP machten eine angemessene Beratung unmöglich. Auch deshalb springt das Gesetz inhaltlich nun in we- entlichen Bereichen zu kurz. Zum Beispiel bei den euen Bonideckelungen: Zwar wird die Gehaltsgrenze on 500 000 Euro bei Banken, die Kapitalhilfen des undes erhalten haben, vom Management auf alle Mit- rbeiter der jeweiligen Bank ausgeweitet. Doch auch ünftig wird die Einhaltung dieser Gehaltsgrenzen nicht ontrolliert; stattdessen vertrauen Bundesregierung und oalition lieber weiter blind auf die Banken. Und Lu- usrenten wie bei der vollverstaatlichten Hypo Real Es- te, bei der ein ehemaliger Manager nach nur 19 Mona- n in der Bank ab dem 60. Lebensjahr jeden Monat eine ension von 20 000 Euro erhält, werden gar nicht erst eregelt und bleiben damit auch künftig möglich. chließlich wäre es erforderlich gewesen, Gehalts- und ensionsgrenzen auch bei Banken einzuziehen, die nur“ Garantie-, aber keine Kapitalhilfen erhalten. Die Erreichung des zentralen Ziels des Gesetzes – die ünftige Beteiligung der Bankgläubiger an den Kosten twaiger Rettungen – bleibt zudem äußerst ungewiss: it mehreren Wochen dauert das Verfahren, bei dem die läubiger einem Teilverzicht ihrer Forderungen zustim- en müssen, viel zu lange und steht in diametralem Ge- ensatz zu den kurzfristigen Wochenendrettungen, die ir in der Krise immer wieder erlebt haben. Zumal leibt zweifelhaft, ob Gläubiger im Ausland überhaupt chtsfest und auf Basis deutscher Gesetze zu einem Ret- ngsbeitrag bewogen werden können. Stattdessen wäre s nötig gewesen festzulegen, dass Banken einen Teil ih- r Anleihen als „Schulden mit bedingter Wandlung“ ogenannte CoCo-Bonds) begeben müssen. So könnte chts- und anfechtungssicher sichergestellt werden, ass Gläubiger im In- wie Ausland im Ernstfall ihren eitrag leisten müssen. Erst vor wenigen Wochen hat ine Schweizer Expertenkommission aus Vertretern von Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7351 (A) ) )(B) Banken und Finanzaufsicht sich genau für diesen Weg ausgesprochen. Das zeigt, dass dieser Weg auch in Deutschland gangbar und möglich gewesen wäre. Statt- dessen hat die Koalition eine wichtige Chance vertan, si- cherzustellen, dass in der nächsten Krise nicht wieder die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler statt der Gläubi- ger die Zeche übernehmen müssen. Auch die erforderliche Stärkung der parlamentari- schen Kontrolle und der Transparenz bei staatlichen Bankenstabilisierungen wurde nicht angepackt. So ha- ben wir vorgeschlagen, dass das parlamentarische Kon- trollgremium über die staatlichen Bankenhilfen und die Hilfen aus dem noch zu schaffenden Restrukturierungs- fonds Zugang zu den Akten im Zusammenhang staatli- cher Rettungs- und Stabilisierungsmaßnahmen erhalten sowie eigene Gutachten in Auftrag geben und Sachver- ständige laden kann. Auch wollten wir Mitspracherechte des Parlaments bei der Benennung der Spitze der Fi- nanzmarktstabilisierungsanstalt sicherstellen und regel- mäßige Anhörungen im Finanzausschuss verankern. All diese Vorschläge hat die Koalition abgelehnt. Transpa- renz und parlamentarische Kontrolle bei den Bankenret- tungen kommen damit auch in Zukunft viel zu kurz. Dass Parlamentarier in dieser Form eigene Kontrollmög- lichkeiten aus der Hand geben, ist für uns unverständ- lich. Bei einem gründlichen Gesetzgebungsverfahren wäre es möglicherweise in einzelnen Punkten gelungen, ge- meinsam Verbesserungen zu erzielen. Die Verantwor- tung dafür, dass dies nicht möglich war, tragen Union, FDP und Bundesregierung. Anlage 9 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts zu: – Antrag: Qualitätsoffensive in der Berufsaus- bildung – Antrag: Berufliche Bildung als Garant zur Sicherung der Teilhabechancen junger Men- schen und des Fachkräftebedarfs von mor- gen stärken – Antrag: Verordnungsermächtigung in § 43 Absatz 2 des Berufsbildungsgesetzes entfris- ten – Antrag: Konsequenzen aus dem Berufsbil- dungsbericht ziehen – Ehrliche Ausbil- dungsstatistik vorlegen, gute Ausbildung für alle ermöglichen – Antrag: Mehr Jugendlichen bessere Ausbil- dungschancen geben – DualPlus unverzüg- lich umsetzen – Unterrichtung: Berufsbildungsbericht 2010 (Tagesordnungspunkt 8) ju s v b M fe s J k tu d h re te s N e A A D w v 2 p w s is e 2 6 b s 2 fo d g 2 R k A k re b b D z 3 1 D A le (C (D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU): Die ngen Menschen in Deutschland und ihre Potenziale ind die Basis für unsere zukünftige Entwicklung. Sie erdienen faire Chancen zum Beginn ihres Arbeitsle- ens. Faire Startchancen ins Erwerbsleben bieten jungen enschen eine bestmögliche Lebensgestaltung und hel- n darüber hinaus den Unternehmen. Denn die Wirt- chaft wird bald jeden Menschen brauchen. Wir wissen aber auch, dass wir in den kommenden ahren vor dem Problem stehen, zu wenige Nachwuchs- räfte zu haben. Dazu führen der gesellschaftliche struk- relle und vor allem der demografische Wandel sowie ie Arbeitsmarktentwicklung. Das ist für alle Beteiligten nichts Neues. Und nur wer eute ausbildet, wird morgen und übermorgen über aus- ichend Fachkräfte verfügen und die vorhandenen Po- nziale ausschöpfen können. Laut Berechnungen des Institutes der deutschen Wirt- chaft wird bis zum Jahr 2030 zwischen Angebot und achfrage eine Lücke von fünf Millionen Arbeitskräften ntstehen. Entgegen den Äußerungen meiner Vorredner ist das usbildungsjahr 2009 positiv zu bewerten. Dazu hat der usbildungspakt einen wesentlichen Beitrag geleistet. ie Ausbildungssituation hat sich verbessert, sowohl as die Ausbildungsplätze als auch was die Zahl der ersorgten Bewerber angeht. Es gab erstmals im Jahr 008 seit dem Jahr 2001 mehr unbesetzte Ausbildungs- lätze – 19 500 – als unversorgte Bewerber – 14 500. Es urden 76 000 mehr Ausbildungsverträge abgeschlos- en, obwohl die Zahl der Schulabgänger sogar gesunken t. Damit wurde das zweitbeste Ergebnis seit 20 Jahren rreicht, nämlich seit 1990. Laut Berufsbildungsbericht 010 wurde also das Ziel, jährlich durchschnittlich 0 000 neue Ausbildungsplätze und 30 000 neue auszu- ildende Unternehmen zu gewinnen, erreicht. Aus die- em Grund wird der erfolgreiche Ausbildungspakt bis 014 mit neuen Schwerpunkten und neuen Paktpartnern rtgeführt. Der Berufsbildungsbericht 2010 zeigt darüber hinaus, ass sich das duale System der beruflichen Bildung ins- esamt bewährt hat. Und diese gute Bilanz des Jahres 009 ziehen wir trotz sehr schwieriger wirtschaftlicher ahmenbedingungen. Das duale System ist praxisorientiert, „DualPlus“ ehrt dieses Prinzip um. Außerdem wird die berufliche usbildung durch die Wirtschaft gesteuert, der Staat ann und soll dabei unterstützen. Das System der dualen Berufsausbildung ist erfolg- ich, da es zu einer schnelleren Integration in den Ar- eitsmarkt führt. Das belegen die Zahlen der Jugendar- eitslosigkeit, die ein verlässlicher Indikator ist. In eutschland ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 11 Pro- ent geringer als in anderen europäischen Staaten: 5 Prozent in Spanien, 22,5 Prozent in Frankreich und 7,5 Prozent im verschulten System Großbritanniens. as beweist einmal mehr, dass Deutschlands berufliche usbildung krisenfest und stabil ist. Wir haben im dua- n System europaweit die besten Daten in der Qualifi- 7352 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) kation für einen Beruf. Die Notwendigkeit für eine Än- derung des Systems ist nicht ersichtlich, auch gibt es dafür keine Fürsprecher bei den Kammern und in der Wirtschaft. Wir leiten nun eine qualitative Initiative ein, bei der wir alle Jugendlichen mitnehmen wollen. Es gilt, sowohl in der Breite als auch in der Spitze zu fördern. Das heißt, wir werden leistungsschwächere Jugendliche, Jugendli- che mit Migrationshintergrund sowie die Leistungsstar- ken fördern, sodass mehr von ihnen in eine berufliche Ausbildung kommen. Auf die Lage der Jugendlichen mit Migrationshinter- grund und die Situation der Altbewerber ist dabei beson- deres Augenmerk zu richten. Noch immer verlassen doppelt so viele Migrantinnen und Migranten die Schule ohne Abschluss wie ihre deutschen Altersgenossen. Auch die Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt mit 32 Prozent deutlich un- ter derjenigen der deutschen jungen Menschen mit 68 Prozent. Obwohl mehr Altbewerber im Jahr 2009 ei- nen Ausbildungsplatz erhielten, blieben 45,7 Prozent noch unversorgt. Folgende Maßnahmen müssen zukünftig ergriffen werden, um die Fortschritte des Ausbildungspaktes fort- zuentwickeln: Dazu gehört eine verbesserte Berufsorien- tierung, um eine gezielte Berufsvorbereitung zu ermögli- chen. Die Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss sollen schnellstmöglich umgesetzt werden, insbesondere sollen zukünftig 30 000 Jugendliche mit erhöhtem För- derbedarf begleitet werden. Die Maßnahmen beim Über- gang zwischen Schule und Ausbildung werden effizien- ter gestaltet, um Jugendlichen schneller einen geeigneten Ausbildungsplatz anbieten zu können. Die SPD konstatiert nun in ihrem Antrag, dass das Ausbildungsplatzangebot bei weitem nicht ausreiche und dass es angeblich keine demografiebedingte Entlas- tung geben werde. Dabei hat Ihr Kollege Olaf Scholz am 23. April des vergangenen Jahres selbst hier im Ple- num erklärt, dass es sehr schnell dazu kommen werde, dass nicht jeder Ausbildungsplatz besetzt werden könne. Mir erschließt sich nicht, warum die SPD nun mehr Ausbildungsplätze fordert, ihr doch aber selbst nur zu gut bewusst sein muss, dass wir diese Plätze ei- nes Tages oder – wie Kollege Scholz betont – in Kürze nicht werden besetzen können. Vielmehr setzen wir da- rauf, alle Jugendlichen mitzunehmen, ihnen eine Per- spektive zu geben und nicht leer stehende Ausbildungs- plätze zu schaffen. Es geht deshalb um die Abstimmung von Angebot und Nachfrage und die passgenaue Berufs- orientierung und anschließende Vermittlung, in Unter- stützung durch Kammern, Unternehmen und Wirtschaft. Nichtsdestotrotz haben wir das Ziel von 60 000 Ausbil- dungsplätzen und 30 000 ausbildenden Unternehmen in den verlängerten Ausbildungspakt aufgenommen. Hinzu kommen die Verbesserung der Datenlage, ein effizienteres Übergangssystem und die Sicherstellung der Ausbildungsreife von der Breite in die Spitze, die Fortentwicklung der Berufsorientierung und der Vermitt- lung zwischen Unternehmen und Auszubildenden. g A ic n D A s L z s z a in m s A a E fü te u E e g tr 3 q s A fü n n n 6 w D v h 1 c 6 M S J H (C (D Viele Ihrer Forderungen haben wir bereits schon län- er umgesetzt, andere finden sich in dem verlängerten usbildungspakt wieder. Eine Lektüre des Textes kann h deshalb nur empfehlen. Lesen bildet, das gilt nicht ur für die Auszubildenden in unserem Land. Uwe Schummer (CDU/CSU): Die Krise hat gezeigt: uale Ausbildung ist ein Standortvorteil. Qualifizierte rbeitnehmer und duale Ausbildung gehören eng zu- ammen – in der Praxis für die Praxis. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in hochgelobten PISA- ändern wie Finnland und Schweden mit über 20 Pro- ent dreimal so hoch wie in Deutschland. Die Arbeitslo- enquote von Meistern und Technikern ist mit 2,9 Pro- ent niedrig; bei Akademikern beträgt sie 3 Prozent, bei llen anderen im Vergleichszeitraum 7,1 Prozent. 83 Prozent aller Patente werden von den Beschäftigten den Unternehmen entwickelt. Es gibt jedoch eine de- ografische Lücke. 2008 verließen 909 000 junge Men- chen die Schule, 2018 werden es unter 800 000 sein. Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht jährliche uftragsverluste von 14,4 Milliarden Euro, dieses Jahr ufgrund ansteigender Konjunktur von 20 Milliarden uro. Der Koalitionsantrag zur Berufsausbildung steht r eine organische Weiterentwicklung im dualen Sys- m. So sank die Zahl der Altbewerber von 385 000 auf nter 200 000. 35 000 junge Menschen erhalten eine Q-Maßnahme. Die Übernahme liegt bei 75 Prozent – ine echte Brücke in Beschäftigung. Der Ausbildungspakt wurde verlängert und auf Ju- endliche mit Förderbedarf und Leistungsstärke konzen- iert. Es sollen jährlich 60.000 neue Ausbildungsplätze, 0 000 neue Ausbildungsbetriebe und 30 000 Einstiegs- ualifizierungen angeworben werden. Mit den Ländern ind wichtige Partner hinzugekommen. Der Ausbildungspakt hat seit 2004 fast 300 000 neue usbildungsplätze mobilisiert – 300 000 neue Chancen r junge Menschen. Wer das herunterredet, der redet zy- isch. 2007 ging es in der Großen Koalition um eine eue Dynamik des Paktes. Die Zahl der Anwerbung euer Ausbildungsplätze wurde von jährlich 30 000 auf 0 000 verdoppelt. Als dritter großer Ausbilder – neben IHK und Hand- erk – kam der Bundesverband der Freien Berufe hinzu. er neue Pakt wird die Qualität der Berufsausbildung erbessern. Erfolg hat, wer frühzeitig fördert. 82 000 Schüler er- ielten 2009 zwei Jahre vor der Schulentlassung über 4 Tage eine Berufsorientierung in einer überbetriebli- hen Werkstatt. Dieses Jahr werden es 100 000 sein. Die Zahl der Schulabbrecher ist von 100 000 auf 0 000 gesunken. Eine Berufsperspektive ist die beste otivation für den Schulabschluss. In einem europäischen Bildungsraum mit sinkenden chülerzahlen steigt die Mobilität. Deshalb wollen wir ugendwohnheime wieder unterstützen mit begleitenden ilfen. 200 000 Schüler und Auszubildende nutzen sie Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7353 (A) ) )(B) jährlich. Die Bundesregierung hat eine Studie in Auftrag gegeben, die 2011 veröffentlicht wird. Im Bildungsbericht der OECD von 2010 heißt es: „Deutschland hat eine Spitzenposition. Dies ist auf das gut ausgebaute Berufsbildungssystem und dort auf die duale Ausbildung zurückzuführen, die sowohl eine breite Basisqualifizierung als auch einen guten Über- gang von Bildung in Beschäftigung erreicht.“ Das ist auch die Botschaft unseres Antrages. Ich empfehle Zu- stimmung von allen Seiten des Hauses. Heiner Kamp (FDP): Literaturnobelpreisträger Albert Camus hat einmal geschrieben: „Die wahre Groß- zügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben.“ Bildungspolitik ist Zukunftspolitik für die Menschen in unserem Land, und weil die Koalitionsfraktionen die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Kontext stär- ken und ausbauen wollen, legen wir einen Schwerpunkt auf Bildung und Forschung in dieser Legislaturperiode. Mit einem historischen Mittelaufwuchs machen wir echte Zukunftspolitik für Deutschland, indem wir heute großzügig und klug für morgen vorsorgen. Das Potenzial in den Köpfen unserer Menschen ist der Wohlstand von morgen. Unsere duale Ausbildung ist im internationalen Wett- bewerb ein echtes Plus. Andere Länder beneiden uns da- rum. Auch die OECD bestätigt mittlerweile den hohen Wert unserer beruflichen Ausbildung. Darüber sollten wir uns freuen. Es ist aber nicht Anlass genug, um sich zufrieden zurückzulehnen. Wir müssen das duale Aus- bildungssystem weiter stärken. Wer stattdessen die au- ßerbetriebliche Ausbildung aufblähen will oder gar mit hirnrissigen Theoriekonstruktionen Bürokratiemonster in die Welt setzt, legt die Axt an die Zukunftsfähigkeit unseres Ausbildungssystems. Wir sollten stattdessen darüber sprechen, welche aus- gleichende Wirkung eine duale Ausbildung gerade auch bei Lernschwachen entfalten kann! Beispiele gibt es haufenweise: Schauen wir uns die Deutsche Telekom an! Hier gibt es hervorragende Erfah- rungen! Man setzt sich dort gezielt für Lernschwache ein. Das geschieht nicht aus reiner Menschenliebe. Die Telekom kann bereits heute in den neuen Ländern Aus- bildungsplätze nicht besetzen, und in Zukunft wird sich die Lage noch verschärfen. Deswegen hat der Personal- vorstand recht, wenn er eine breitere Aufstellung in der Nachwuchsgewinnung fordert. Er sagt: Weg vom Ab- gleich an immer gleichen Standards, hin zur Entdeckung individueller Begabung. – So muss vor den heutigen Rahmenbedingungen die Marschroute lauten! Die FDP hat er an seiner Seite! Der Berufsbildungsbericht 2010 bestärkt uns. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Schieflage am Ausbildungsmarkt umgekehrt hat. Das Problem sind nicht länger die fehlenden Ausbildungsplätze, sondern der Mangel an Auszubildenden. Der Fachkräftemangel ist das Problem der Zukunft. Deswegen sind Forderun- g b fü F m A m n s K m G Z z d p A d n w d z d s n fr B a p te in g In S e lö G d k z z e s w R p P D e Z (C (D en nach Ausbildungszwangsabgaben und Zielgrößen ei Ausbildungsplätzen realitätsfremd! Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wollen Politik r die Zukunft gestalten. Packen wir die alten DGB- lugblätter doch in die Mottenkiste! Sie passen nicht ehr in unsere Zeit. Ganz im Gegensatz zu dem jüngst abgeschlossenen usbildungspakt. Dieser nimmt die veränderten Rah- enbedingungen fest in den Blick und stellt sich den euen Herausforderungen. Die positive Entwicklung am Ausbildungsmarkt lässt ich an harten Fakten festmachen: Für den schönsten reis unseres Landes – Gütersloh – werden 13 Prozent ehr Ausbildungsstellen als im Vorjahr gemeldet. leichzeitig gibt es 4 Prozent weniger Bewerber. Die ahl der noch unversorgten Bewerber ist um 20 Prozent urückgegangen. Zudem wird allen noch ein Ausbil- ungs- oder Qualifizierungsangebot garantiert. Mein ersönlicher Dank gilt den Unternehmen, die bereits im usklang der Krise und im beginnenden Aufschwung ie Weichen klug gestellt haben. Das ist nicht nur unter- ehmerisch klug, sondern auch gesellschaftlich verant- ortungsvoll. Mit der Jugendarbeitslosigkeit verhält es sich wie mit em Mangel an Ausbildungsplätzen: Sie geht drastisch urück! Vom Krisenjahr 2009 bis zum September 2010 ist ie Zahl der Arbeitslosen unter 25 um nahezu 60 000 Per- onen – halb Paderborn – gesunken! Und das Jahr ist och nicht um! Diese Entwicklung ist ausgesprochen er- eulich, das sind gute Nachrichten für die jungen Leute! Doch das reicht uns natürlich nicht! Wir müssen die erufsorientierung stärken und an der Ausbildungsreife rbeiten. Das sind die zentralen Säulen des Ausbildungs- aktes. Gerade deswegen war es klug von Bundesminis- r Brüderle, die KMK und die Integrationsbeauftragte den Pakt miteinzubinden. Auch die Gewerkschaften wurden zur Mitarbeit ein- eladen. Doch im Unterschied zu den Ländern und der tegrationsbeauftragten zierte man sich. Die Hü-Hott- trategie des DGB sagt mehr als tausend Worte, ist allzu ntlarvend. Man hat sich nicht von alten Denkmustern sen können oder wollen. Es wäre eine Chance für die ewerkschaften gewesen; denn die pragmatische Arbeit er bisherigen Paktpartner hat sich bewährt, die Bilanz ann sich mehr als sehen lassen. Wer Mitwirkungsmöglichkeiten fordert, diese auch ugestanden bekommt, sollte die Gelegenheit auch nut- en. Man bekommt sonst den Eindruck vermittelt, dass s den Gewerkschaften die ganze Zeit nur um die politi- che Konfrontation ging. Doch was ist mit der Verant- ortung für die jungen Leute? Die haben bei diesem änkespielchen des DGB offensichtlich zu keinem Zeit- unkt eine Rolle gespielt. Ich bin froh, dass die übrigen aktpartner ihrer Verantwortung gerecht geworden sind. er Pakt wird deswegen wie in den vergangenen Jahren rfolgreich fortgeführt! Aus dem Berufsbildungsbericht und den aktuellen ahlen zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt ziehen wir 7354 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) eine zentrale Schlussfolgerung: Wir stehen vor neuen Herausforderungen. Noch viel mehr als früher gilt: Es darf keiner verloren gehen! Mit gemeinsamen Anstren- gungen werden wir die besten Voraussetzungen dafür schaffen, um dieses Ziel zu erreichen. Der Ausbildungspakt ist für die Zielerreichung ein zentraler Baustein. Fortschritt statt Stillstand, das ist das Motto christlich-liberaler Bildungspolitik. Union und FDP sind großzügig gegenüber der Zu- kunft: Wir geben heute alles, um Chancen für morgen zu sichern! Ich bitte um Annahme der Beschlussempfeh- lung. Agnes Alpers (DIE LINKE): Wir haben viele junge Menschen ohne Ausbildungsplatz. Sie finden keinen, weil es zu wenige gibt. Das ist die Realität, die die Bun- desregierung endlich anerkennen muss. 1,5 Millionen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren haben keine Berufsausbildung. Über 84 000 haben laut Bundesagentur in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz erhalten, und die Zahl der Ausbildungsplätze ist seit Be- ginn des Ausbildungspaktes sogar um 8 Prozent einge- brochen. Der Pakt ist ein Ausbildungsplatzvernichter, und das feiern Sie auch noch als Erfolg. Als Linke for- dern wir Sie auf: Begraben Sie diesen Ausbildungspakt und schaffen Sie endlich Ausbildungsplätze für alle! Bei den Paktverhandlungen hat sich nur der Deutsche Gewerkschaftsbund hinter die Jugendlichen gestellt. Sie waren gegen Schmalspurausbildungen, haben für eine ehrliche Statistik gestritten. Wir Linke ziehen den Hut vor dem DGB, sich nicht am Pakt zu beteiligen. Da nützt es auch nichts, Herr Kollege Rupprecht, wenn sie den DGB als Bremser und Miesmacher be- schimpfen. Fegen Sie besser vor Ihrer eigenen Tür: 190 Millionen Euro im nächsten Haushaltjahr bei beruf- licher Bildung kürzen und als williger Handlanger der Wirtschaft auftreten: Das ist Ihre Devise. Leisten Sie endlich Ihren Beitrag zu einer Ausbildungsbilanz, bei der die jungen Menschen nicht unter den Teppich ge- kehrt werden. Jeder zweite Jugendliche hat in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz erhalten. Wie wollen Sie all diesen jungen Menschen erklären, dass Sie die 60 000 zusätzli- chen Ausbildungsstellen im Pakt nicht verbindlich fest- geschrieben haben? Die Wirtschaft verspricht jetzt wie- der zusätzliche Ausbildungsplätze. Die Zahlen der vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass sich die Un- ternehmer nicht an ihre Zusagen gehalten haben. Statt nun durchzugreifen und konsequent für Ausbildungs- plätze einzutreten, stempeln Sie viele junge Menschen als ausbildungsunwillig und -unfähig ab. Als Linke sagen wir Ihnen: Sprechen Sie doch mal mit den Betroffenen. Alle wollen sich eine Zukunft in unserer Gesellschaft aufbauen. Und hierzu benötigen Sie eine verlässliche Politik und keine Regierung, die auf sie draufhaut. Im neuen Ausbildungspakt wollen Sie verstärkt Ju- gendliche in den Blick nehmen, die bisher Schwierigkei- te z le b A d s L s R A a d re A B M te te e m w h g S e e u re N e m u k V ic b P s m g s li d p w tr B te G c w W S (C (D n beim Übergang in die Ausbildung hatten. Hierzu ählen Sie auch die Gruppe der Migrantinnen. Sie wol- n – ich zitiere – „vor allem die Ausbildungsreife ver- essern“. Hier geht es nicht um Reife, sondern um die usgrenzung von Migrantinnen und Migranten – und ie fängt schon viel früher an. Bereits in der Grund- chule müssen die in Bayern mehr als sechsmal so viel eistung erbringen wie deutsche Kinder, um ein Gymna- ium zu besuchen. Haben sie die Schule dann mit einem ealschulabschluss absolviert, erhält nur die Hälfte eine usbildung. Und hier sagen wir eindeutig: Es liegt nicht n der Leistung von Migrantinnen und Migranten, son- ern an den Steinen, die wir ihnen in den Weg legen. Nach einer BIBB-Studie haben sie das gleiche Inte- sse an einer Ausbildung. Auch ihre Strategie, einen usbildungsplatz zu erhalten, unterscheidet sich kaum. ei gleichen Noten erhalten Jugendliche mit türkischem igrationshintergrund nur halb so oft einen gewünsch- n Ausbildungsplatz wie Deutsche. Um es mit den Wor- n eines Jugendlichen auszudrücken: Meine Familie hat inen deutschen Pass, ich habe einen Realschulabschluss it 2,1, aber ich bekomme keine Tischlerausbildung, eil ich Serhat heiße. Ihre Integrationspolitik in der beruflichen Bildung eißt: Ausgrenzung statt Teilhabe und Schuldzuweisun- en statt Verantwortung für Jugendliche zu übernehmen. o etwas lehnen wir als Linke ab. Wir wollen, dass alle inen guten Ausbildungsplatz erhalten. Schließen Sie ndlich einen Ausbildungspakt mit den Jugendlichen nd lassen Sie uns alle gemeinsam die Umlage einfüh- n. Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Zwar wird sich die öffentliche Debatte heute in rster Linie um das wichtige Thema Atom drehen, doch öchte ich Ihren Blick auf ein anderes, für die Zukunft nseres Landes ebenfalls äußerst relevantes Thema len- en: auf die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Nun haben am Dienstag die Paktpartner feierlich die erlängerung des Ausbildungspakets beschlossen, und h kann nur sagen: Grund zum Feiern gibt es nicht. Ins- esondere drei Punkte sollten uns stutzig machen: Der akt wurde am Ende doch ohne die Gewerkschaften be- chlossen, inhaltlich sind die Vereinbarungen zudem utlos und bieten keine Lösungen an, wie der Über- angsdschungel zwischen Schule und Ausbildung abge- chafft werden kann und wie es uns gelingt, den 1,5 Mil- onen jungen Menschen ohne Ausbildungsabschluss en Weg zu einem Berufsabschluss zu ebnen. Lassen Sie mich zunächst festhalten: Natürlich ist es ositiv, dass die Gruppe der beteiligten Partner erweitert urde, dass die Kultusministerkonferenz und die Beauf- agte für Migration hinzugekommen sind. Aber: Die undesregierung ist daran gescheitert, die Gewerkschaf- n einzubeziehen. Ein einflussreicher Player wie die ewerkschaften hätte den Pakt mit seinem Wissen berei- hert. Aber statt frühzeitig Verhandlungen mit den Ge- erkschaften aufzunehmen, haben Kanzlerin Merkel, irtschaftsminister Brüderle und Bildungsministerin chavan in den letzten Wochen nur wild durcheinander Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7355 (A) ) )(B) geredet, wie der Fachkräftemangel zu beheben sei, aber scheinbar vergessen, dass der Termin zur Unterzeich- nung des Paktes schon lange feststand. Herr Brüderle hat gewartet und gewartet, bis er überhaupt Verhandlungen aufgenommen hat. Selbst als sich Frau Merkel von oberster Stelle eingeschaltet hat, hat sie es nicht ge- schafft, eine Einigung zu erzielen. Das ist ein Armuts- zeugnis. Ich denke, wir sind uns einig, dass am Übergangssys- tem dringend etwas getan werden muss und dass es sich zu einem unübersichtlichen Dschungel entwickelt hat. Dies haben auch die Paktpartner erkannt und sich auf die Fahnen geschrieben, die bisherigen Schwierigkeiten beim Übergang in die Ausbildung stärker in den Blick zu nehmen. Bravo! Aber was folgt daraus? Wird das Über- gangssystem, so wie wir Grüne es fordern, abgeschafft? Wird allen Jugendlichen, die in Warteschleifen festste- cken in Zukunft ein Ausbildungsplatz zur Verfügung ste- hen? Leider nein. Die Ideen sind mutlos, im Pakt fehlen klare Verpflichtungen, endlich das Übergangssystem ab- zuschaffen. Es stimmt, die Situation hat sich verbessert. Aber 250 000 Altbewerber, eine Versorgungslücke von 68 000 Stellen, 12 300 Unversorgte nach Übergang in Maßnah- men. Das darf uns nicht ruhen lassen! Wir fordern: Das Ausbildungssystem muss strukturell reformiert werden, die Beteiligung der Unternehmen ge- steigert und die Motivation der jungen Menschen durch die Anerkennung einzelner Lernschritte gestärkt werden. Wir haben mit unserem Modell DualPlus schon vor eini- ger Zeit ein Konzept vorgelegt, wie allen Jugendlichen eine Ausbildung mit hohen betrieblichen Anteilen zuge- sichert werden kann. Unter Einbeziehung von überbe- trieblichen Ausbildungsstätten werden neue Ausbildungs- stellen geschaffen, die auch in Krisenzeiten Bestand haben. Hamburg ist ein gutes Beispiel, wie ein solches grünes Konzept umgesetzt werden kann, an dem alle an einem Tisch sitzen, im Konsens mit den Sozialpartnern und dem politisch-gesellschaftlichen Umfeld. Hinzu kommen circa 1,5 Millionen junge Menschen bis 29 Jahre ohne Berufsabschluss, die in mehr oder minder prekären Verhältnissen Gelegenheitsjobs aus- üben, ohne eine langfristige Perspektive zu haben. Sie verdienen schlecht und sind bei Kündigungen immer die Ersten, die betroffen sind. Für diese Menschen müssen wir mehr tun! Für sie tragen wir eine Verantwortung, für sie müssen endlich passgenaue Weiterbildungsangebote zur Verfügung stehen, die den Menschen ohne Berufsab- schluss Erfolgserlebnisse und Lust am Lernen verschaf- fen und ihnen das Nachholen eines Abschluss ermögli- chen. Die Bundesregierung muss endlich kluge Weiterbil- dungskonzepte für diese Menschen anbieten. Unser Mo- dell DualPlus bietet dafür mit seinem modularen Charakter gute Anknüpfungspunkte. Menschen, auch ohne offiziel- len Berufsabschluss, verfügen häufig über langjährige Berufserfahrung. Es ist nicht sinnvoll, wenn sie eine kom- plette Berufsausbildung durchlaufen müssten. Sie haben sich im Verlauf ihres Lebens bereits zahlreiche anrech- nungsfähige Kompetenzen erarbeitet. Und: Sie sind häu- fi a ri ra d b in d p im w d d te M z li m in w w d b F fö w F d tr d w m B b te F ru re a w k h s A V d D (C (D g in einer Lebensphase, in der sie nicht so ohne Weiteres uf ihr gesamtes Gehalt über den Zeitraum einer dreijäh- gen Ausbildung verzichten können. DualPlus kann da- uf reagieren, eine solche Form der Ausbildung ist urchlässiger und kompatibler mit der Weiterbildung. Durch die Einbeziehung der überbetrieblichen Aus- ildungsstätten und der damit einhergehenden starken dividuellen Betreuung wird es leichter ermöglicht, ass die Bewerber nicht überflüssigerweise eine kom- lette Ausbildung durchlaufen müssen. Zunächst wird Rahmen einer qualifizierten Beratung festgestellt, elche Themenbereiche der Interessent noch nicht abge- eckt hat. Dann können ihm gezielt die passenden Mo- ule zugeordnet werden, um später erfolgreich die Ex- rnenprüfung absolvieren zu können. Dabei sollten die odule so flexibel eingesetzt werden können, dass Teil- eitlösungen möglich sind und die Menschen ihre beruf- che Tätigkeit weiterhin ausüben können. Für die Er- ittlung der bereits bestehenden nonformalen und formellen Berufsqualifikationen muss die Weiterent- icklung des deutschen Qualifikationsrahmens einen ichtigen Beitrag leisten. Natürlich spielt auch die Finanzierung einer Weiterbil- ung eine entscheidende Rolle: Für vollschulische Fort- ildungsgänge mit Ausbildungsabschluss wollen wir die inanzierung über unser grünes Erwachsenenbildungs- rderungsgesetz ermöglichen. Statt der komplizierten, enig zielgenauen und oft entmutigend bürokratischen örderung mit Ausbildungsbeihilfe, Schüler-BAföG, Stu- ierenden-BAföG, Kinderfreibeträgen etc. soll so eine ansparente Grundlage für Weiterbildung geschaffen und amit eine positive Haltung gegenüber Weiterbildung ge- eckt werden. Die Verbesserung des Ausbildungssystems wartet im- er noch auf Tatkraft und den Veränderungswillen der ildungsministerin. Frau Schavan hat auf diese Pro- leme keine stichhaltigen Antworten. Sie ist eine Meis- rin darin, Programm mit viel Trara anzukündigen. Das atale daran ist nur: Es kommt am Ende nicht viel dabei m. Das angekündigte Programm der Bildungsketten icht nicht weit genug und ist völlig unabgestimmt. Und ls würde sie ihre eigenen Worte nicht ernst nehmen, ill sie die Mittel für die Berufsorientierung massiv sen- en. Frau Ministerin, wenn Sie schon keine eigenen Ideen aben, dann lernen Sie von uns. Wir haben Ihnen mit un- erem Konzept DualPlus den Weg aufgezeigt. nlage 10 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Grundrecht auf Wohnen sozial, ökologisch und barrierefrei ge- stalten (Tagesordnungspunkt 10) Gero Storjohann (CDU/CSU): Zu Beginn meines ortrags und im Hinblick auf den vorliegenden Antrag er Linken halte ich es für notwendig, zunächst einige inge ins rechte Licht zu rücken: Die Wohnungsversor- 7356 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) gung in Deutschland ist gut. Die Mieten und Immobi- lienpreise haben sich in den letzten Jahren stabil entwi- ckelt. Die christlich-liberale Koalition reagiert mit einer Vielzahl von Maßnahmen angemessen auf die Heraus- forderungen des demografischen Wandels und des Kli- maschutzes. Die Linken verweigern sich diesen Tatsa- chen. Ihr Antrag trifft Aussagen, die schlicht falsch sind. Die Fraktion Die Linke zeichnet in ihrem Antrag ein dramatisches Bild von der Wohnungssituation in Deutschland, das mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Ich empfehle Ihnen die Lektüre des jüngsten Berichtes über die Wohnungs- und Immobilien- wirtschaft in Deutschland. Wenn Sie diesen Bericht gele- sen hätten, dann wäre Ihnen aufgefallen: Im Bereich des sozialen Wohnens, des ökologischen Wohnens und des barrierefreien Wohnens erzielen wir kontinuierliche Er- folge. Einiges von dem, was Sie in Ihrem Antrag fordern, ist längst Realität. Ich möchte das an einigen Punkten deut- lich machen: In Ihrem Antrag fordern Sie erstens eine soziale Aus- gestaltung des Wohnens in Deutschland. Auch Men- schen mit geringen Einkommen sollen menschenwürdig wohnen können. Hier sage ich Ihnen: Das ist in Form des Wohngeldes längst geltendes Recht. Das Wohngeld ist ein zentrales Instrument einer so- zialen Wohnungspolitik. Deshalb entwickeln wir das Wohngeld auch kontinuierlich weiter. Mit dem Wohn- geld ermöglichen wir es auch einkommensschwachen Haushalten, in einer angemessenen und familiengerech- ten Wohnung zu leben. Dabei berechnet sich das Wohn- geld ganz spezifisch nach dem individuellen Bedarf des Haushalts und den regional unterschiedlichen Miethö- hen. Es ist ein treffsicheres und marktkonformes Mittel der Wohnungspolitik. Es sichert soziales Wohnen in Deutschland für diejenigen, die nur geringes Einkom- men haben. Im Ergebnis kann in Deutschland jeder men- schenwürdig wohnen. Die Linken erwecken mit ihrem Antrag den Eindruck, als ob wir in Deutschland ein Problem großer Woh- nungsnot hätten. Wir lassen es Ihnen nicht durchgehen, dass Sie hier solche Unwahrheiten verbreiten. An dieser Stelle auch noch eine Anmerkung zur Ent- wicklung der Mieten: Zwischen 1997 und 2007 stiegen die Nettokaltmieten jährlich um durchschnittlich 1,1 Pro- zent. Dies liegt unter der durchschnittlichen Preissteige- rung in dieser Zeit um jährlich 1,5 Prozent. Von einer be- sorgniserregenden Entwicklung der Mieten kann keine Rede sein. Hören Sie also auf, mit Ihrem Antrag einen falschen Eindruck zu erwecken! Dann fordern Sie in Ihrem Antrag zweitens ein Recht auf ökologisches Wohnen. Ich muss zugeben, dass ich mich hierüber ein wenig gewundert habe. Seit Jahren richtet die Bundesregierung schließlich ein großes Au- genmerk auf die ökologische Sanierung des Gebäudebe- standes. Unser Energiekonzept formuliert sogar das ehr- geizige Ziel, bis zum Jahr 2050 80 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Gebäudebereich zu realisieren. Aber: bei keiner dieser klimaschutzorientierten Regelungen im W fo k u g g m A C g e im s w n in im g g d g D g c b b m m e w n N p b ih u h u d e s v C te w u ru O d A E (C (D ohnungsbereich haben uns die Linken unterstützt, Sie rdern Umweltschutz im Gebäudebereich und stimmen onsequent gegen alle Vorschläge, die diese Forderung msetzen. Dies ist in höchstem Maße unglaubwürdig. Wir schaffen mit dem CO2-Gebäudesanierungspro- ramm und den KfW-Fördermitteln sowie mit den Ener- ieausweisen Anreize für Immobilienbesitzer und Ver- ieter, in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. lleine zwischen 2006 und 2008 wurden im Rahmen des O2-Gebäudesanierungsprogramms 800 000 Wohnun- en umfassend energetisch saniert bzw. energieeffizient rrichtet. Der Wohnungsbestand in Deutschland wird mer ökologischer, und das ist ein toller Erfolg. Drittens sprechen Sie in Ihrem Antrag die demografi- che Entwicklung an. Die Menschen in Deutschland erden erfreulicherweise immer älter. In der Tat hat das atürlich auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt unserem Land. Treppen können ein großes Hindernis Alltag darstellen. Badezimmer müssen behinderten- erecht ausgestaltet werden. Und Rollstuhlfahrer benöti- en Wohnungen ohne erhöhte Türschwellen. Um für diese Fälle Lösungen anzubieten, hat die Bun- esregierung in den vergangenen Jahren Förderpro- ramme aufgesetzt. Mehr und mehr Wohnungen in eutschland werden alters- und behindertengerecht um- ebaut. Mit dem Konjunkturpaket I haben wir zusätzli- he Gelder für altersgerechte Wohnungsanpassungen ereitgestellt. Das Förderprogramm „Altersgerecht Um- auen“ kann von Wohnungseigentümern, privaten Ver- ietern und Mietern gleichermaßen in Anspruch genom- en werden. Seit April 2009 werden von der KfW ntsprechende Förderzusagen erteilt. Hierdurch erzielen ir bereits heute gute Verbesserungen. Und in den ächsten Jahren wird sich der Markt an die steigende achfrage nach altersgerechten Wohnungen weiter an- assen. Wir unterstützen und fördern den weiteren Aus- au barrierefreien Wohnens in Deutschland. Es dürfte deutlich geworden sein, dass die Linken in ren Forderungen nach einem sozialen, ökologischen nd barrierefreien Recht auf Wohnen der realen Politik interherlaufen. Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion nd als unionsgeführte Koalition fördern die Anpassung es Wohnungsmarktes an die tatsächlichen Bedürfnisse iner sich verändernden Gesellschaft. Ihr Antrag verweigert sich der Realität auf dem deut- chen Wohnungsmarkt. Auf dieser Grundlage ist eine ernünftige Diskussion nicht möglich. Wir als CDU/ SU-Bundestagsfraktion werden Ihren Antrag nicht un- rstützen. Daniela Raab (CDU/CSU): Ich sehe ja ein, dass Sie ieder einmal einen Forderungskatalog erstellt haben nd nun das allumfassende Handeln der Bundesregie- ng fordern; denn das ist ja nun einmal Ihr Job in der pposition. In Ihrem Antrag liest man also das eine und das an- ere und denkt sich dabei: Das machen wir doch alles! n anderer Stelle denkt man vielleicht: Das klingt nach nteignung und Sozialismus pur. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7357 (A) ) )(B) Zunächst liest man, dass nirgendwo in Deutschland ein bedarfsgerechtes Angebot an Wohnraum existiert. Aha. Dann liest man, dass Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt regional divergieren. Das stimmt. Sachlich falsch ist, wenn Sie in Ihrem Antrag davon sprechen, dass von der Bundesregierung weder im Woh- nungsbestand als auch im Wohnungsbau ökologische und demografische Erfordernisse adäquat und vor allem nachhaltig berücksichtigt werden. Die Wohnungsversorgung in Deutschland ist gut. Hohe bauliche Qualität und Ausstattungsstandards sind Ergebnis eines seit Jahrzehnten hohen Investitionsni- veaus in Neubau und Bestand. Grundlage hierfür sind bewährte ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, ge- zielte förderpolitische Impulse und wirksame soziale Sicherungsinstrumente. Mietrecht und Steuerrecht ge- währleisten gleichermaßen die Wirtschaftlichkeit der Wohnungsvermietung und den Schutz der Mieterinnen und Mieter. Gerade die nachhaltige Stadtentwicklungspolitik hat angesichts der wirtschaftlichen, kulturellen und gesell- schaftlichen Entwicklung in unserem Land eine enorme Bedeutung, wird bereits vielfach berücksichtigt, und wir haben uns diesbezüglich hohe Ziele gesetzt: die Bewälti- gung der Folgen des demografischen und wirtschafts- strukturellen Wandels, den Klimaschutz, den Erhalt his- torischer Bausubstanz und Stadtstrukturen, die Wieder- und Umnutzung von Brachflächen und die Barrierear- mut im Wohnumfeld. Sie sprechen in Ihren Forderungen all die guten und erfolgreichen Förderprogramme an. Diese Programme zeigen ja, dass wir eben diese Nachhaltigkeit verfolgen und dass wir ebendiese veränderten Lebensbedingungen und Tendenzen in der Bevölkerung erkennen und ent- sprechend durch unsere Programme und Planungen um- setzen. Neu – und, wie ich finde, gerade für die infrastruktur- schwachen ländlichen Gebiete wichtig – ist das Städte- bauförderprogramm „Kleine/Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“. Dieses Programm wurde neu aufgelegt, obwohl wir sparen müs- sen. Hier wird die aktive Zusammenarbeit über Gemein- degrenzen hinweg unterstützt. Ziel ist, die nötige Infra- struktur für die kommunale Daseinsvorsorge arbeitsteilig zu organisieren. Hier wird auch berücksichtigt, dass wir in einer föderalen Struktur leben. Soziale Wohnraumförderung ist die Aufgabe des So- zialstaates. Seine wesentlichen Ansatzpunkte sind die Gewährung von Wohngeld zur Stärkung der Mietzah- lungsfähigkeit und die soziale Wohnraumförderung. Diese beiden Punkte werden auch von der Bundesregie- rung ernst genommen und verfolgt. Im Rahmen der Fö- deralismusreform unterliegen sie aber den Ländern. Aber auch der Bund will Wohnraum und Infrastruktur gestalten. Dies soll sowohl alten-, generationengerecht und, wo sachgerecht, integrativ gestaltet werden, und die erforderlichen Service- und Hilfestrukturen sollen auch in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ausgebaut und weiterentwickelt werden. e g h P s z u b P w u z b fü d w e W h S e W D W te z e te G n S m z e g s B c k a u d n e fü a d g g w im n u m B ti (C (D Wohnungsmarkt- und Stadtentwicklung sind eng mit- inander verknüpft. So gab und gibt es zahlreiche Pro- ramme, auch langfristig – heute sagt man gerne: nach- altig – angelegte Linien, die sich mit den bekannten roblemen auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland be- chäftigen. Die energetische Sanierung des Gebäudebestands ist um Beispiel ein zentrales Handlungsfeld der Energie- nd Klimapolitik der Bundesregierung und wird zurzeit esonders forciert. Auch da gab es schon erfolgreiche rojekte, zum Beispiel um die Eigentümer von Groß- ohnsiedlungen bei der Erstellung integrierter Konzepte nd differenzierter Investitionsstrategien zu unterstüt- en und somit die energetische Sanierung zu initiieren zw. zu beschleunigen. Dazu hat das Bundesministerium r Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, BMVBS, 2009 en Wettbewerb „Energetische Sanierung von Groß- ohnsiedlungen auf der Grundlage integrierter Stadtteil- ntwicklungskonzepte“ ausgelobt. Gegenstand des ettbewerbs war die Erarbeitung integrierter und nach- altiger Beiträge auf Quartiersebene, die gesamtheitliche trategien und Maßnahmen zu den Bausteinen Energie- insparung und Energieeffizienz, Stadtteilentwicklung, ohnungswirtschaft, Finanzierung, Partizipation sowie urchführung gleichermaßen berücksichtigen. Der ettbewerb gab den Auftakt zur Entwicklung oder Wei- rentwicklung integrierter Stadtteilentwicklungskon- epte unter Einbeziehung energetischer Aspekte. Die nergetische Sanierung soll im Rahmen einer integrier- n Entwicklungsplanung dafür genutzt werden, die roßwohnsiedlung insgesamt aufzuwerten. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansprüche an Woh- ungen, die befriedigt werden müssen. Es gibt in der tadt eine andere Klientel als auf dem Land, Familien öchten anders wohnen als Singles etc. Um dem gerecht u werden, wird aber auch viel getan. Für die Städte ist s zum Beispiel ein zentrales Anliegen einer nachhalti- en Stadtentwicklungspolitik, die Standortqualität zu tärken und die Attraktivität der Stadtquartiere für alle evölkerungsgruppen zu verbessern. Hohe städtebauli- he Qualitäten und bedarfsgerechte Wohnraumangebote önnen wesentlich dazu beitragen, die Suburbanisierung bzuschwächen und eine Rückbesinnung auf die Vorteile rbaner Lebensformen zu begünstigen. Die Förderung es städtischen Wohnens wird auf allen politischen Ebe- en als ein zentrales Ziel angesehen und ist für die Stadt- ntwicklung von strategischer Bedeutung. Insbesondere r Familien mit Kindern möchten die Städte wieder ein ttraktiver Wohnstandort sein. Auch bei dem Thema Wohnen im Alter sind wir auf em besten Wege. Die Wohneigentumsquote ist weiter estiegen und lag 2008 bei gut 43 Prozent. Die Bedin- ungen für den Erwerb von Wohneigentum sind gegen- ärtig auch nach der Abschaffung der Eigenheimzulage langfristigen Vergleich sehr günstig. Gründe sind iedrige Hypothekenzinsen, stabile Immobilienpreise nd in den letzten Jahren moderat gestiegene Einkom- en. Die Wohneigentumsbildung findet zunehmend im estand statt. Der Eigenheimbau bleibt aber eine wich- ge Stütze der Bautätigkeit. Von 2008 knapp 200 000 7358 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) fertiggestellten Wohneinheiten entfallen rund 80 Prozent auf Eigenheime und Eigentumswohnungen. Die Bundesregierung hat im Rahmen des Maßnahmen- pakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- kung“ Mittel für das KfW-Förderprogramm „Altersge- recht Umbauen“ bereitgestellt, mit dem die Anpassung des Wohnungsbestands und des Wohnumfelds an diese Bedürfnisse gefördert wird. Die KfW-Bankengruppe förderte das altersgerechte Umbauen im Jahr 2010 be- reits mit über 100 Millionen Euro. Mit der KfW-Förde- rung können zum Beispiel Aufzüge eingebaut, Türen verbreitert oder Bäder barrierearm umgebaut werden. Das hilft Menschen mit altersbedingt eingeschränkter Mobilität oder Behinderungen genauso wie Familien mit Kindern. Mit ihrem seit dem 1. Juli 2010 eigenständigen Programm „Altersgerecht Umbauen“ fördert die KfW barrierearmes Wohnen. Es ist komfortabel für Menschen jeden Alters, doch „altersgerecht“ sind derzeit nur 1 Prozent aller Wohnungen in Deutschland. Mit ihrem Förderprogramm will die KfW einen Bei- trag dazu leisten, dass vor allem ältere Menschen – dank reduzierter Wohnbarrieren – so lange wie möglich in ih- ren eigenen vier Wänden leben können. Das Wohneigen- tum bleibt für viele Menschen ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge. Seine Notwendigkeit wird durch die Veränderung der Altersstruktur verstärkt. Daher wurde das selbstgenutzte Wohneigentum mit dem Eigenheimrentengesetz besser in die geförderte ka- pitalgedeckte private Altersvorsorge, die Riester-Rente, integriert. Zuletzt möchte ich noch kurz erwähnen, dass Sie in Ihrem Antrag sehr einseitig sind. Sie fordern ja geradezu die Verstaatlichung des Wohnungsmarktes. Kommunale Wohnungsunternehmen habe eine große Bedeutung; aber Sie verkennen die Bedeutung der privaten Woh- nungswirtschaft für die soziale Sicherung des Wohnens, der zusätzliche Lasten aufgebürdet werden sollen. Eine Verschärfung des ausgewogenen sozialen Miet- rechts und ein Zwang zu energetischer Sanierung würde sich nachteilig auf die Bereitschaft zu Investitionen in Wohnimmobilien auswirken und damit das im Wesentli- chen austarierte Gleichgewicht von Angebot und Nach- frage gefährden. Sören Bartol (SPD): Auch und gerade die SPD- Bundestagsfraktion sieht es als eine zentrale staatliche Aufgabe, Grundlagen zu schaffen, damit jedem Men- schen angemessener Wohnraum zur Verfügung steht. Deshalb setzen wir uns beispielsweise für eine gerechte Aufteilung der Kosten für energetische Gebäudesanie- rung ein. Staat, Vermieter und Mieter müssen ihren Teil dazu beitragen, dass in Zukunft im Gebäudebereich we- niger CO2 entsteht. Die Regierung will übrigens einen anderen Weg gehen und Mieter stärker zur Kasse bitten. Das ist mieterfeindliche Politik, die unser bewährtes, fai- res Mietrecht aushebelt. Ähnlich ist es beim Wohngeld, das zu einer ausgewo- genen Bevölkerungsstruktur in den Stadtteilen beiträgt. D S te s k s k s P n W d S g d tu g s d W ra Ü ti fo z g u re b d re s S n s d m fü w s m a s T B ru m k e a la b e (C (D ie Heizkostenkomponente, erst 2009 auf Betreiben der PD eingeführt, soll abgeschafft werden. Die Heizkos- n sind gesunken, sagt die Regierung. Auch wenn man ich solche Zahlen vielleicht irgendwie zurechtrechnen ann: Gibt es jemanden, der nicht von zukünftig weiter teigenden Kosten für Haushaltsenergie ausgeht? Ein- ommensschwache werden alleingelassen und in Grund- icherung gedrängt; so sieht es zurzeit aus. Eine solche olitik wird dafür sorgen, dass sich Menschen ihre Woh- ung nicht mehr leisten können. Es gilt also in der Tat auf einiges zu achten, damit der ohnungsmarkt ausgeglichen bleibt. Leider wird uns er vorliegende Antrag dabei nicht weiterhelfen. Lassen ie mich das anhand dreier Beispiele deutlich machen. Erstens. Die Linksfraktion fordert, die Einzelpro- ramme der Städtebauförderung zusammenzulegen, und as in einer Situation, in der wir in den Haushaltsbera- ngen um eine ausreichende Ausstattung dieser Pro- ramme kämpfen. Die verschiedenen Programme haben ich mit den Jahren aufgrund des unterschiedlichen Be- arfs entwickelt. Wieso wollen Sie das aufgeben? Kein ort dazu in Ihrem Antrag. Zweitens. Die Linksfraktion fordert ein gesetzlich ga- ntiertes Recht auf eine menschenwürdige Wohnung. ber Wohnungslosigkeit haben wir neulich hier debat- ert; wir werden das auf Berichterstatterebene auch bald rtsetzen. Der Wohnungslosigkeit konnten wir bisher um Beispiel über Mietrecht und Wohngeld ganz gut be- egnen. Zudem sind hauptsächlich die Länder zuständig, nd in einigen Landesverfassungen ist schon ein Grund- cht auf Wohnen verankert. Deshalb fragt sich, ob eine esondere bundesgesetzliche Regelung wirklich eine ringende Notwendigkeit ist. Ich verschließe mich Ih- m Ansinnen ja nicht grundsätzlich; aber konkrete Um- etzungsvorschläge bleiben Sie schuldig. Dafür fordern ie eine deutliche Ausweitung des Wohngeldes. In mei- er Realität kämpfen wir aber gerade darum, eine Ver- chlechterung beim Wohngeld zu verhindern. Ich hätte as auch gerne anders, aber über höheres Wohngeld üssen wir derzeit nun wirklich nicht reden. Drittes Beispiel. Gefordert wird ein Rechtsanspruch r Mieter auf energetische Sanierung. Schön und gut, enn man davon ausgeht, dass alle Wohnungen Heu- chreckeninvestoren gehören, die nicht wissen, wohin it ihrem Geld. Die Welt sieht aber anders aus. Es gibt uch den Privatvermieter, der es sich nicht leisten kann, eine eine vermietete Wohnung zu sanieren. Über diese hemen diskutieren wir gerade intensiv, auch weil die undesregierung die Mittel für die CO2-Gebäudesanie- ng massiv zurückfahren will. In dieser Situation kann an doch nicht mit einem so undifferenzierten Antrag ommen. Die Linksfraktion macht mit diesem Antrag gleich ine ganze Reihe Fässer auf, beschränkt die Begründung ber auf ein paar Sätze. So ist ihr Antrag keine Grund- ge für eine zielführende Debatte. Das ist schade; denn ei einigen Aspekten wären es sicher wert gewesen, sich rnsthafter mit ihnen zu befassen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7359 (A) ) )(B) Ulrike Gottschalck (SPD): Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Linken, dem Titel Ihres Antrages „Wohnen sozial, ökologisch und barrierefrei gestalten“ könnte man ja zustimmen. Wer will das nicht? Auch die Stoßrichtung des Antrages könnte man unterstützen. Aber der markige Titel wird leider nicht mit Inhalten ge- füllt. Viele Forderungen – teilweise auch ideologische – werden in den Raum gestellt, ohne wirkliche Handlungs- perspektiven aufzuzeigen. Das ist deutlich zu wenig, um das Wohnen und das Zusammenleben in unserer Gesell- schaft zukunftsfest zu machen. „Nirgendwo in der Bun- desrepublik Deutschland existiert ein bedarfsgerechtes Angebot an Wohnraum“ – ich denke, dieses Zitat aus Ih- rem Antrag belegt die Realitätsferne. Meine sehr verehr- ten Damen und Herren von der Linken, wie schon Sören Bartol beschrieben hat, handelt es sich bei ihrem Antrag leider um bloße Ankündigungspolitik. Angesichts der demografischen Entwicklung stehen Städte und Gemeinden vor neuen Herausforderungen, die nur als Gemeinschaftsaufgabe zwischen Bund, Land und kommunaler Ebene sinnvoll gemeistert werden kön- nen. Daher ist es auch so bitter, dass CDU/CSU und FDP elementare Bausteine der nationalen Stadtentwicklungs- politik wie die Städtebauförderung und die Mittel für die CO2-Sanierung von Gebäuden kürzen und die Entwick- lung in den Kommunen nachhaltig schädigen. Dies be- stätigten auch alle Experten in der gestrigen Anhörung. Städtebau ist der richtige Ansatzpunkt. Gerade für die Kommunen ist die Halbierung der Mittel eine große Be- lastung; denn sie müssen die Herausforderungen des de- mografischen Wandels bewältigen und soziale und bar- rierefreie Wohnverhältnisse schaffen sowie lebenswerte Innenstädte erhalten, nicht nur für Menschen mit Behin- derung, sondern für eine Gesellschaft, in der ein großer Teil der Menschen zunehmend auf Barrierefreiheit ange- wiesen sein wird. Sie schlagen vor, die Einzelprogramme der Städte- bauförderung in einem Städtebauförderprogramm für Kommunen zusammenzufassen. Ich befürchte, dass Sie mit Ihrer Forderung den Kommunen einen Bärendienst erweisen; denn am Ende des Prozesses könnte noch mehr Geld fehlen. Auch die von Ihnen gewünschten Ab- stimmungsprozedere für Kriterien zwischen Bund, Land, Kommunen und Stadtumland erscheinen mir in der Pra- xis relativ schwierig und eher eine Hürde zu sein. Was die Menschen in den Kommunen tatsächlich brauchen, ist eine bedarfsgerechte Förderung, die beispielsweise barrierefreies Wohnen ermöglicht oder durch Denkmal- schutzmaßnahmen die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden erhält und erhöht. Nur mit solchen konkre- ten Ansätzen, meine Damen und Herren von der Linken, erreicht man eine „menschenwürdige soziale und ökolo- gische Verfasstheit des Wohnens“, wie Sie es sich etwas verklausuliert in Ihrem Antrag wünschen. Für uns Sozialdemokraten ist eine Abstimmung in den Kommunen und mit den Menschen vor Ort Dreh- und Angelpunkt des Erfolges. Darüber hinaus haben die Kommunen einen unschlagbaren Vorteil in puncto bür- gerschaftliches Engagement und Ehrenamt, den der An- trag der Linken völlig ausspart. Eine kluge und sozial ge- rechte Wohnungsbaupolitik fördert die Zusammenarbeit z s li n w u ti v te v ru m n u z In g s e d d s k ri g is s v a n B v T S s m P fa ra v d le h G d re u L ti b k (C (D wischen Zivilgesellschaft und Gemeinde, ohne dass taatlicher Druck ausgeübt werden muss. Kommunalpo- tik und auch die Verwaltung sowie die Bürgermeisterin- en und Bürgermeister beteiligen in einem Prozess so- ohl die Hauseigentümer als auch die Bewohnerinnen nd Bewohner, die Gewerbetreibenden vor Ort und Ini- ativen und Vereine. Durch die Einbeziehung aller rele- anten öffentlichen und privaten Träger können so städ- bauliche Investitionen die gelebte Demokratie vor Ort oranbringen. Eine bloße Forderung nach mehr Rekommunalisie- ng, wie es im Antrag der Linken anklingt, reicht hier einer Meinung nach nicht aus; denn wenn die Kommu- en kein oder weniger Geld für sozialen Wohnungsbau nd Förder- und Integrationsprogramme wie „Die so- iale Stadt“ bekommen, können sie auch keine weiteren vestitionen tätigen. Das gefährdet die Entwicklung leichwertiger Lebensverhältnisse. Die Lebenswelten sind im Wandel. Das Wohnen als oziales Gut ist ein wichtiger und lebendiger Bestandteil iner sich wandelnden Gesellschaft. Auf die Herausfor- erungen der Zukunft gilt es im Jetzt zu reagieren. We- er können bloße Gedankenspiele die Situation verbes- ern noch Kürzungen und Streichungen. Sebastian Körber (FDP): Die Gestaltung einer zu- unftsorientierten Wohnungspolitik ist eine der schwie- gsten, wichtigsten, aber auch eine der reizvollsten Auf- aben. Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum t und bleibt dabei ein wesentlicher Bereich der Da- einsvorsorge für diese Koalition. Das bedeutet aber nicht – und damit komme ich zum orliegenden Antrag –, dass die Wohnraumversorgung m besten staatlicherseits organisiert wird. Denn Woh- en als Grundbedürfnis bedeutet stets mehr als nur die ereitstellung von Wohnraum. Wer die Bereitstellung on Wohnraum als einziges Kriterium sieht, sei an die rabantenstädte in der DDR und anderen sozialistischen taaten erinnert, die das Wohnen aus meiner Sicht – das age ich auch als Architekt – nicht gerade lebenswert achten. Die Linke tischt heute allerhand programmatischen lattenbau auf. Bekanntlich gab es Art. 37 der DDR-Ver- ssung, der jedem DDR-Bürger das Recht auf Wohn- um für sich und seine Familie – entsprechend den olkswirtschaftlichen Möglichkeiten – zusprach. Wie as in der Realität ausgesehen hat, wissen wir alle. Viel- icht will die Linke dahin zurück; wir – und die Mehr- eit der Menschen – wollen das sicher nicht. Unser Grundgesetz dagegen ist eine Verfassung der rundrechte, der Freiheitsrechte und keine Verfassung er detaillierten Einzelansprüche. Im Grundgesetz ist be- its festgelegt, dass Deutschland ein Sozialstaat ist – nd dass Eigentum verpflichtet. Dank dieser beiden eitsätze ist bereits heute mit Verfassungsrang garan- ert, dass jeder Deutsche eine angemessene Wohnung ekommt. Unsere Sozialgesetzgebung bildet die Kon- retisierung dieser Grundsätze. Die FDP-Fraktion lehnt 7360 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) daher die Aufnahme des Rechts auf Wohnen in die Ver- fassung ab. Sie versteigen sich in Ihrem Antrag auf Seite 1 zu fol- gendem Satz: „Nirgendwo in der Bundesrepublik Deutschland existiert ein bedarfsgerechtes Angebot an Wohnraum.“ Anstelle des Linke-Parteichefs Klaus Ernst, Ihrem „Experten“ für bedarfsgerechten Wohn- raum, würde ich auch nicht mehr auf der feudalen Luxu- salm wohnen wollen. „Auf der Alm da gibt’s kei’ Sünd“, sagt man bei uns. Kommen Sie mal wieder ins Tal mit Ihren Forderungen! Glaubwürdigkeit sieht anders aus. In der bayerischen Verfassung steht in Art. 106 der Satz: „Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung.“ Dieser Satz findet sich dort seit 1946. Die heutige Wohnraumsituation kann nicht mit der di- rekten Nachkriegszeit, zu der Deutschland in Trümmern lag, verglichen werden. Mittlerweile sind diese Zeiten der dramatischen Wohnungsnot vorbei. Zur Erinnerung: Im Rahmen der Föderalismusreform ist die Zuständigkeit für die soziale Wohnraumförderung 2006 vom Bund auf die Länder übergegangen. Alles, was Sie in diesem Schaufensterantrag als „Wunschzet- tel“ aufgeschrieben haben, hätten Sie also schon in den Ländern Berlin und Brandenburg, in denen Sie mitregie- ren, in Angriff nehmen können. Das tun Sie aber nicht. Unsere Wohnungsversorgung darf zu Recht als gut bezeichnet werden. Im Unterschied zu anderen EU-Län- dern ist der Wohnungsmarkt bei uns kleinteilig struktu- riert und durch einen hohen Anteil von Privateigentü- mern gekennzeichnet. Mietwohnungen sind in allen Qualitäten vorhanden. Auch für einkommensschwächere Haushalte muss Wohnraum verfügbar und bezahlbar bleiben. Den einkommensschwachen Haushalten wird bei den Wohnkosten geholfen. Das ist wichtig für die Menschen, nicht Symbolpolitik à la Linke. Um die Kosten für Mieter langfristig auf einem Ni- veau zu halten oder zu senken, sind vor allem energeti- sche Umbaumaßnahmen erforderlich. Die gestrige An- hörung im Bauausschuss hat das unterstrichen. Die stillen Reserven im Gebäudebestand werden nur akti- viert werden, wenn wir Anreize setzen, aber keine Zwangssanierungen anordnen. Wir wollen die Energie- einsparpotenziale im Gebäudebestand mobilisieren und neue Gebäude mit möglichst geringem Energiebedarf er- stellen. Dazu gehört die effektive Ausgestaltung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms zur Steigerung der Sanierungsquote. Hier werden im Rahmen des Energie- und Klimafonds 500 Millionen Euro Programmmittel neu und damit insgesamt rund 1 Milliarde Euro 2011 zur Verfügung gestellt. Das ist ein wichtiger Beitrag zu un- serer Modernisierungsoffensive für Gebäude. Um den Wohnungsbestand auf Dauer marktfähig zu halten, sind auch altersgerechte und zwar möglichst bar- rierefreie Anpassungsmaßnahmen im Wohnungsbestand und -umfeld unumgänglich. So können ältere und mobi- litätseingeschränkte Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung wohnen. a b K s d L d D d la E d W e d d e z k g s w w s k ti re s m K u a u d s la ru e d s u a d L B v K n G v L z v (C (D Der Antrag der Linken wird den Herausforderungen us ökologischen, demografischen, sozialen und städte- aulichen Anforderungen nicht gerecht. Wir stehen als oalition für eine zukunftsfähige Wohnungspolitik jen- eits von Ideologie und Symbolpolitik und zum Wohle er Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Heidrun Bluhm (DIE LINKE): Die Fraktion Die inke legt ihnen heute, ausgelöst durch die Bundestags- rucksache 16/13325 – das ist die Unterrichtung des eutschen Bundestages durch die Bundesregierung über ie Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutsch- nd vom 4. Juni 2009 –, ein völlig neues Konzept zur ntwicklung des Wohnungsmarktes in Deutschland vor. Sowohl im Bericht der Bundesregierung als auch in er dazu stattgefundenen Expertenanhörung wird der ohnungsmarkt in Deutschland im Durchschnitt als gut ingeschätzt. Aber es wird gleichwohl auf eine Reihe rängender Probleme aufmerksam gemacht; denn trotz er guten Gesamteinschätzung existiert fast nirgendwo in bedarfsgerechtes Angebot an Wohnraum. Die Mehr- ahl unserer Wohnungen entspricht in keiner Weise den limatischen und energetischen Anforderungen, alters- erechten und barrierefreien Kriterien, also den ökologi- chen und demografischen Erfordernissen, und ebenso enig den städtebaulichen Herausforderungen und not- endigen Flächenverbrauchseinsparungen. Es ist also, prichwörtlich ausgedrückt, wie mit der Kuh, die ertrun- en ist, obwohl der Graben im Durchschnitt nur 50 Zen- meter tief war. Wir sind der Auffassung, dass Wohnen als elementa- s, existenzielles Bedürfnis des Menschen zu den ge- etzlich garantierten Grundrechten gehört, weil es für ein enschenwürdiges Leben ebenso wichtig ist wie Essen, leidung, Bildung und Gesundheit. Diese Erfordernisse nd die gegenwärtige regierungsgesteuerte Geisterfahrt uf der Gegenspur von sozial gerechter Wohnungspolitik nd zukunftsfähigem Städtebau machen überdeutlich, ass jetzt dringend gehandelt werden muss. Die Men- chen und die Branchen brauchen eine langfristige, be- stbare und unumkehrbare bundespolitische Orientie- ng, wenn wir sie bei der Lösung der Probleme inbeziehen wollen. Wir wollen eine Wohnungs- und Städtebaupolitik, die ie tiefgreifenden sozialen, demografischen, ökologi- chen und wirtschaftlichen Veränderungen, vor denen nsere Gesellschaft als Ganzes steht, konzeptionell und llumfassend betrachtet und auf die sich die Menschen ieser und kommender Generationen, auf die sich die änder und Kommunen, die Hauseigentümer und die auwirtschaft ebenso wie die Mieterinnen und Mieter erlassen können, weil sie eben nicht der jeweiligen assenlage, nicht kurzfristigen Renditeerwartungen, icht irgendwelchen Klientelinteressen, sondern nur dem rundgesetz und damit allen Bürgerinnen und Bürgern erpflichtet ist. Heute beraten wir unseren Konzeptvorschlag in erster esung. Ich lade Sie ein, über eine neue Objektförderung u diskutieren, die die Lasten gerecht auf alle Schultern erteilt, die Mieterinnen und Mieter, aber auch die Woh- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7361 (A) ) )(B) nungseigentümer nicht überfordert, langfristige Kon- junkturanreize für die Bauwirtschaft gibt und Länder und Kommunen entsprechend ihrer regionalen Erforder- nisse mitbestimmen lässt. Ich lade Sie ein, über eine neue Subjektförderung zu diskutieren, die allen Bürge- rinnen und Bürgern ermöglicht, moderne, familien- und altengerechte, aber auch barrierefreie Wohnungen zu be- zahlbaren Mieten zu finden oder mit unserer Hilfe selbst zu finanzieren. Niemals werden wir die ehrgeizigen Ziele erreichen, über die wir uns im Übrigen fraktionsübergreifend einig sind, wenn wir der jährlichen Kassenlage des Bundes- haushaltes allein folgen und Fördermittel zusam- menstreichen, bis sie passen, wenn wir Energieeinspar- verordnungen erlassen oder Energiekonzepte verabschieden, die allein die Vermieter verpflichten, de- nen dann nichts anderes übrig bleibt, als die Lasten an die Mieter weiterzugeben und dann auf die Marktregu- lierung zu vertrauen, wenn die Bauwirtschaft sich stän- dig neu auf unberechenbare Marktbedingungen einstel- len muss und heute mit Konjunkturprogrammen rechnen kann, um sich schon morgen mit der Kürzung der För- dergelder auseinandersetzen zu müssen. Wohnen ist Daseinsvorsorge und damit vorrangig Aufgabe des Staates, der Länder und Kommunen. Also nehmen wir diese Aufgabe ernst, und folgen Sie meiner Einladung. Ich freue mich auf die Diskussion. Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Dem Antrag der Linken-Fraktion liegt eine grundsätz- lich richtige Analyse der aktuellen Situation des deut- schen Wohnungsmarktes zugrunde. Die zwei zentralen Herausforderungen sind die energetische Gebäudesanie- rung und der altersgerechte Umbau; darin sind wir uns einig. Allein 40 Prozent der deutschlandweiten Endener- gie wird im Gebäudebereich verbraucht, und bis 2013 brauchen wir nach Angaben der Kommission „Wohnen im Alter“ 2,5 Millionen zusätzliche altersgerechte Woh- nungen. Diese Herausforderungen müssen so gemeistert wer- den, dass sie für die Mieterinnen und Mieter sozialver- träglich, aber auch für die Eigentümerinnen und Eigen- tümer wirtschaftlich tragbar sind. Deswegen brauchen wir neben dem ordnungs- und mietrechtlichen Rahmen auch entsprechende Anreize für die kleinen Eigentümer und die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Ich möchte mich nun den einzelnen Forderungspunk- ten des Antrages widmen. Ihre Ansätze zur Objektförde- rung sind durchaus interessant und werden von uns im weiteren Beratungsverfahren noch eingehender geprüft und diskutiert. Bei der Subjektförderung schlagen Sie im ersten Spiegelstrich vor, das „Recht auf eine menschenwürdige Wohnung und auf die Versorgung mit Wasser und Ener- gie … gesetzlich zu garantieren“. Wenn Sie das ins Grundgesetz aufnehmen möchten, dann müssen Sie das auch so deutlich schreiben. Hier würde ich mir mehr Klarheit wünschen. Ein Hinweis sei erlaubt: Solche for- mulierten Grundrechte erzeugen auch viele Illusionen u m h F o n u m le m s ra ra d s n F w z w K d w p n W D ra z e re p d te W d s d je u b A re Z p tu (C (D nd können falsche Hoffnungen wecken. Schließlich uss der garantierte Wohnraum auch zur Verfügung ste- en – und zwar dort, wo er gebraucht wird. Die bloße ormulierung eines „Grundrechts auf Wohnen“ bleibt hne konkrete Hinterlegung materiell wirksamer Maß- ahmen folgenlos und weicht einer Auseinandersetzung m die zweifellos vorhandenen Interessenkonflikte aus. Auch beim zweiten Spiegelstrich ist nicht eindeutig, it welchem Instrument Sie angemessene Mieten erzie- n wollen und wie der von Ihnen geforderte einkom- ensgerechte Ausgleich der Wohnkostenbelastungen tattfinden soll. Sie fordern außerdem, dass die Räumung von Wohn- um unzulässig sei, wenn kein zumutbarer Ersatzwohn- um zur Verfügung steht. Eine solche Regelung würde en Hauseigentümer in seinen Rechten zu stark ein- chränken. Er muss sich von Mietparteien trennen kön- en, die ihn wirtschaftlich schädigen. Sie wollen mit der orderung eigentlich Menschen vor Obdachlosigkeit be- ahren. Das ist ja auch durchaus eine richtige Zielset- ung, doch gibt es bereits heute Instrumente für den ge- ünschten Schutz. Mit dem Wiedereinweisungsrecht der ommunen können diese bei drohender Obdachlosigkeit en Räumungsschuldner wieder in die Wohnräume ein- eisen. Darüber hinaus sollten in den Kommunen die räventiven Instrumente wie zum Beispiel die Woh- ungssicherungsstellen ausgebaut werden. Mit Ihren Forderungen für eine Neuausgestaltung des ohngeldes subventionieren Sie indirekt die Vermieter. iese hätten keinerlei Veranlassung, bezahlbaren Wohn- um zur Verfügung zu stellen, da ja alles vom Staat be- ahlt wird. Die grüne Bundestagsfraktion hingegen will inen dynamischen Anpassungsmechanismus einfüh- n, der das Wohngeld in regelmäßigen Abständen über- rüft und gegebenenfalls anpasst. Außerdem wollen wir ie Heizkostenkomponente perspektivisch so ausgestal- n, dass der Anreiz erhöht wird, energetisch sanierten ohnraum anzubieten und nachzufragen. Bei der Eigentümerstruktur möchte ich anmerken, ass die Veräußerung von städtischem Wohnungsbe- tand durchaus vernünftig sein kann, sofern es sich um en Verkauf an kommunale Wohnungsunternehmen, in dem Fall an Bestandshalter handelt. Sie sehen, wir stehen vor großen Herausforderungen, nd wir werden unseren Beitrag leisten, um diesen zu egegnen. nlage 11 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Maklerkosten ge- recht verteilen (Tagesordnungspunkt 14) Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU): Wir diskutie- n hier und heute über einen Antrag der SPD, der das iel verfolgt, gesetzlich vorzuschreiben, dass Makler- rovisionen für die Vermittlung von Miet- und Eigen- mswohnungen zu gleichen Teilen auf die Vertragspar- 7362 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) teien verteilt werden sollen. Sie beklagen, dass Makler bei der Vermittlung von Mietwohnungen zwar regelmä- ßig vom Vermieter beauftragt werden, die zu zahlende Provision aber „fast ausnahmslos“ vom Mieter zu tragen sei. Mietinteressenten hätten daher häufig Probleme, die mit der Wohnungsvermittlung verbundenen Kosten auf- zubringen. Ich stehe jetzt vor dem Problem, dass ich zu diesem Antrag ganze zwölf Minuten reden soll. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD: Das gibt Ihr Antrag nicht her! Ich will Ihnen auch gerne sagen, warum: Ihr Antrag geht erstens von falschen Annahmen aus. Zweitens ist er vom ganzen Ansatz her auf staatliche Reglementierung ausgelegt und damit ordnungspolitisch verfehlt. Zu den falschen Annahmen: Ich bin vor kurzem sel- ber umgezogen, hier in Berlin. Ich habe durchaus lange nach einer Wohnung gesucht, mir viele angeschaut und mich deshalb intensiv mit dem Immobilienmarkt ausei- nandergesetzt. Ich kann Ihnen also aus persönlicher Er- fahrung berichten. Meiner Erfahrung nach haben Sie zu- mindest in Berlin keinerlei Probleme, eine Wohnung gänzlich ohne Provision zu mieten. Sogar die weit über- wiegende Mehrheit von Wohnungen wurde ohne Mak- lercourtage zur Miete angeboten. Sehr wahrscheinlich hat auch der eine oder andere von den hier Anwesenden die gleiche Erfahrung gemacht. Der Bundestag hat sich vor etwas mehr als einem Jahr zu seiner 17. Legislatur- periode neu zusammengesetzt. Ich gehe davon aus, dass auch einige der Kollegen aus der SPD-Fraktion sich eine neue Wohnung in Berlin gesucht haben dürften – auch wenn es natürlich so war, dass wegen des Wahlergebnis- ses mehr von Ihnen aus Berlin weg- denn zugezogen sind. Jedenfalls dürften Sie bei Ihrer Suche aber keine an- deren Erfahrungen gemacht haben als ich. Entweder ha- ben Sie ein extremes Kurzzeitgedächtnis, oder Sie blen- den Ihre Erinnerungen aus, weil Sie daraus politisches Kapital zu schlagen versuchen. Nun mag die Situation am Wohnungsmarkt in ande- ren Regionen als Berlin anders sein. In den neuen Bun- desländern ist es in der Tat zum Beispiel eher üblich, dass eine Provision verlangt wird; und es ist auch eher üblich, dass der Mieter diese Provision alleine zahlen muss. Gänzlich anders ist es hingegen zum Beispiel in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Dort ist es – soweit überhaupt eine Provision verlangt wird – vollkommen üblich, die Maklercourtage auf Mieter und Vermieter gleichmäßig aufzuteilen. Dort ist die Situation also genau so, wie Sie es durch Ihren Antrag erreichen wollen. Einer gesetzlichen Regelung und eines staatli- chen Eingriffes hat es hierzu nicht bedurft. Fest steht also: Die Situation bei Maklerprovisionen für Mietwohnungen hat sich in Deutschland regional vollkommen unterschiedlich entwickelt und unterliegt Veränderungen. Das schreiben Sie selbst in Ihrem An- trag. Ist das aber nun ein Grund, diese Unterschiede durch ein Gesetz und damit durch staatlichen Zwang aufzuhe- b w in c s le R a w G g lu a li v M im n u n s Ü e z s V Im h n v d g A V S ü a d z g s M S u li n o k n V (C (D en? Oder ist es nicht vielleicht klug, sich zu überlegen, oher diese Unterschiede kommen? Davon findet sich Ihrem Antrag kein Wort. Ich sage: Eine bundesweit einheitliche, durch staatli- he Regulierung festgelegte Regelung wird den unter- chiedlichen Interessenlagen und bestehenden regiona- n Unterschieden in keiner Weise gerecht. Man muss sich auch verdeutlichen, dass eine solche egelung einen ganz erheblichen Eingriff in die privat- utonome Gestaltungsfreiheit der Parteien bedeuten ürde. Dafür müsste es schon wirklich bedeutende ründe geben, um einen solchen Eingriff zu rechtferti- en. Solche Gründe kann ich aber nicht erkennen. Im Gegenteil: Ihr Antrag blendet völlig die Entwick- ngen und Veränderungen auf dem Immobilienmarkt us, die sich zum Beispiel durch die technischen Mög- chkeiten des Internets ergeben. Es gibt heutzutage di- erse Plattformen im Internet, die eine Abwicklung ohne akler ohne Weiteres möglich machen. Die Internetseite mobilienscout.de stellt zum Beispiel über 1,2 Millio- en Immobilienangebote pro Monat zur Verfügung; das mfasst ebenso Miet- wie Kaufimmobilien. Diese Inter- etportale ermöglichen es dem Miet- oder Kaufinteres- enten, sich schnell – und ganz ohne Makler – einen berblick über das Angebot zu verschaffen und eine ge- ignete Immobilie auszusuchen. Dabei können auch ge- ielt solche Angebote ausgesondert werden, die provi- ionspflichtig sind. Aber vor allem kann auch der ermieter oder Verkäufer mit nur wenigen Klicks seine mobilie im Internet anbieten. Einen Makler braucht er ierfür nicht. Allein aufgrund dieser in den letzten Jahren stark zu- ehmenden Anbahnung und Abwicklung von Vertrags- erhältnissen über das Internet besteht immer weniger ie Notwendigkeit, überhaupt einen Makler zu beauftra- en. Es fallen also auch immer weniger Provisionen an. Auch schreiben Sie an anderer Stelle selbst, dass „die nbahnung des Vertrags … häufiger direkt über den ermieter oder den Verwalter“ erfolgt. Das ist richtig. ie nehmen das aber nicht zum Anlass, Ihren Antrag zu berprüfen, sondern ignorieren diese Tatsache einfach. Das vermeintliche Problem, das Sie mit Ihrem Antrag ufgreifen, ist also – wenn es überhaupt je eines war – in en letzen Jahren deutlich kleiner geworden und wird ukünftig noch kleiner werden. Damit schwindet zu- leich die Rechtfertigung für einen solch gravierenden taatlichen Eingriff, wie Sie ihn hier vorschlagen. Ich bin wirklich niemand, der immer und alles dem arkt zur Regelung überlassen will. Aber an dieser telle funktioniert der Marktmechanismus von Angebot nd Nachfrage. Deswegen ist es ordnungspolitisch völ- g verfehlt, hier staatlich intervenieren zu wollen. Meine Damen und Herren von der SPD, es kommt och eines hinzu: Ihr Antrag ist – selbst wenn man sein rdnungspolitisch fragwürdiges Anliegen teilen würde – ontraproduktiv. Denn er lässt völlig außer Acht, dass es icht nur Außen-, sondern auch Innenprovisionen gibt. on einer Innenprovision spricht man, wenn der Vermie- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7363 (A) ) )(B) ter zwar einen Makler beauftragt, die Provision aber nur im Innenverhältnis, nämlich zwischen Vermieter und Makler, anfällt. Ein Mieter mag insofern tatsächlich mit einem Makler verhandeln, wird davon aber finanziell gar nicht belastet, weil der Vermieter die Provision zahlen muss. Das kommt auch gar nicht so selten vor. Denn ge- rade in Wohnungsmärkten, die durch ein großes Angebot gekennzeichnet sind, ist es für den Vermieter ein klarer Wettbewerbsvorteil, keine Provision zu nehmen, wenn er seine Wohnung schnell wieder belegt haben möchte. Tatsächlich überlegen es sich viele Vermieter daher sehr genau, ob sie überhaupt einen Makler einschalten und, wenn ja, ob sie nicht lieber selber die Courtage entrich- ten. Wenn Sie also davon sprechen, dass es für den Ver- mieter „keine Hemmschwelle“ gebe, einen Makler zu beauftragen, weil die Kosten dafür ja ohnehin der Mieter zu tragen habe, geht das nicht nur an den Realitäten vor- bei, sondern beweist auch – zurückhaltend formuliert – nicht gerade ökonomischen Sachverstand. Denn was würden Sie mit Ihrem Antrag erreichen, die Kosten für Provisionen verbindlich auf Mieter und Vermieter aufzu- teilen? Sie erreichen, dass auch diese Innenprovisionen zukünftig geteilt werden müssen oder dass nur noch Au- ßenprovisionen abgeschlossen werden, damit wenigs- tens die Hälfte der Mieter zahlt. Im Ergebnis würden Sie den Mieter also sogar schlechterstellen. Das zeigt nur allzu deutlich, dass Sie Ihren Entwurf ganz offensicht- lich nicht bis zum Ende gedacht haben. Bislang haben wir überwiegend von Mietern und Ver- mietern gesprochen. Aber ihr Entwurf will ja auch das Verhältnis von Käufern und Verkäufern von Wohnimmo- bilien reglementieren. Hier wird es nun ganz absurd. Je- der Verkäufer will einen bestimmten Preis für sein Ver- kaufsobjekt erzielen. Jeder Käufer ist bereit, einen bestimmten Betrag auszugeben. Wenn Sie nun den Ver- käufer gesetzlich zwingen, die Hälfte der Provision zu zahlen, kann man sich doch an drei Fingern abzählen, was als Nächstes passiert. Selbstverständlich wird die vom Verkäufer zu tragende Provision schlicht auf den Kaufpreis umgelegt. Zumindest würde jeder wirtschaft- lich denkende Mensch so handeln. Eine wirkliche Ent- lastung ist das für den Käufer also keineswegs. Im Ge- genteil, im Ergebnis hätte das für alle Beteiligten eine Kostenerhöhung zur Folge. Der Einzige, der sich darüber freuen dürfte, ist der Makler, weil er bei einem höheren Kaufpreis dann eine höhere Provision verdient. Ihr Antrag wird aber sicher- lich auch bei den Notaren auf Zustimmung stoßen. Denn diese profitieren wegen der dann höheren Gebühren ebenfalls von einem höheren Kaufpreis. Aber mal ehrlich: Wollen Sie tatsächlich den Maklern und Notaren zu einer Einnahmeverbesserung auf Kosten der Käufer verhelfen? Da ich mir das nicht wirklich vor- stellen kann, scheint sich auch hier wieder zu bestätigen, dass Sie nicht bis zum Ende gedacht haben. Bei der Miete verhält es sich im Übrigen im Kern auch nicht viel anders. Auch hier wird es bei marktratio- nalem Verhalten zu einer Erhöhung der verlangten Miete kommen, um die Hälfte der Provision über die Zeit wie- d e d s in u S s e d d k B la d b g s m b g d w N w u M d E d d V D d g s o m ß s d h v g in e J s je s ü b re v (C (D er hereinzuholen. Das belastet aber – und diesmal dau- rhaft – den Mieter. Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von er SPD, ich erwarte normalerweise eigentlich kein Ver- tändnis von Ihnen; aber angesichts dieses Antrags, der haltlich inkonsistent ist, der nicht zu Ende gedacht ist nd der ordnungspolitisch völlig verfehlt ist, muss ich ie dann doch um Verständnis bitten, dass die Union die- em Antrag beim besten Willen nicht folgen kann. Christine Lambrecht (SPD): Ich bin im Vorfeld der rsten Lesung unseres Antrags zur gerechten Verteilung er Maklerkosten mehrfach darauf angesprochen wor- en, warum wir diesen Antrag gerade jetzt stellen. Ich önnte hämisch antworten, dass wir die derzeit von der undesregierung mit Blick auf die Mieter geplanten Be- stungen im Rahmen der Modernisierungskosten mit ieser Initiative abfedern wollen. Der Deutsche Mieter- und mutmaßte schon, das aktuelle Motto der Bundesre- ierung in der Mietpolitik laute „Streichen und Ver- chlechtern“. Doch dazu zu einem anderen Zeitpunkt ehr. Unser heutiger Antrag ist die Reaktion auf eine edenkliche Entwicklung des Mietwohnungsmarktes in roßen Städten und Universitätsstädten. Nach Auskunft des Deutschen Mieterbundes ist in en genannten Bereichen ein steigendes Defizit an Miet- ohnungen zu verzeichnen, und dies bei ansteigender achfrage. Man muss keine Statistik bemühen, um zu issen, dass, je ungünstiger das Verhältnis von Angebot nd Nachfrage bei Mietwohnungen ist, desto eher ein akler in die Vermittlung der Mietwohnung eingebun- en wird. Das ist ein einfaches Marktprinzip, das keiner rläuterung bedarf. Ich bin sicher, jeder hier im Haus hat iese Erfahrung bereits einmal gemacht, spätestens bei er Suche einer Wohnung in Berlin. Weshalb sollten ermieter bzw. Wohnungsverwaltungen auch auf die ienste des Maklers verzichten? Schließlich bedeutet ie Einschaltung des Maklers aus ihrer Sicht in der Re- el doch lediglich eine Arbeitserleichterung. Sie müssen ich weder mit der Inserierung der Wohnung in Zeitung der Internet befassen, noch die Wohnungsbesichtigung it Mietinteressenten durchführen, noch sich anschlie- end mit Gehaltsnachweisen, Mietschuldenfreiheitsbe- tätigungen und Schufa-Auskünften befassen. Um Ihnen das Ausmaß der Inanspruchnahme zu ver- eutlichen, möchte ich ein paar Zahlen nennen. Derzeit aben wir in Deutschland circa 22 bis 23 Millionen Miet- erhältnisse bei einer Umzugsquote von 11 Prozent. An- esichts steigender Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt puncto Flexibilität wird sich diese Quote tendenziell her erhöhen als sinken. Das heißt, wir verzeichnen pro ahr circa 2,3 bis 2,5 Millionen Neuvermietungen. Nach ehr vorsichtigen Schätzungen wird bei der Vermietung der zweiten Wohnung mittlerweile ein Makler einge- chaltet. Dies bedeutet, dass über 1 Million Mietverträge ber Makler vermittelt werden. Die 50-prozentige Quote ildet natürlich nur den Bundesdurchschnitt ab. Wie be- its dargestellt, ist die Quote in großen Städten und Uni- ersitätsstädten wesentlich höher. 7364 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Und wer trägt die Kosten? Derjenige, der auf die Dienstleistung des Maklers sicher gerne verzichtet hätte, nämlich der Mieter. Diese Kostentragungspflicht des Mieters, die ange- sichts der Beauftragung durch den Vermieter als unge- recht empfunden wird, ist wie folgt begründet. § 652 des Bürgerlichen Gesetzbuchs regelt zwar die Voraussetzun- gen, unter denen ein Makler die sogenannte Maklercour- tage verlangen kann. Das Zustandekommen des Makler- vertrags mit dem Mieter wird von der Rechtsprechung jedoch regelmäßig dann angenommen, wenn der Interes- sent einen vom Makler vermittelten Besichtigungstermin in Kenntnis des Provisionsverlangens wahrnimmt. Für den Käufer von Wohneigentum gilt übrigens Entspre- chendes. Die dadurch nebenher für den Mieter entstehenden Kosten sind enorm, darf der Makler doch bei erfolgrei- cher Vermittlung einer Mietwohnung gemäß § 3 Wohn- raumvermittlungsgesetz zwei Nettomieten zuzüglich Umsatzsteuer verlangen. Für eine durchschnittlich große, sagen wir vierköpfige, Familie mit einer Woh- nungsgröße von 120 Quadratmetern in Berlin-Mitte be- deutet dies Maklerkosten in Höhe von etwa 3 000 Euro, die neben den Kosten für Doppeltmieten, Umzugsunter- nehmen und den bei jedem Einzug erforderlichen Neu- anschaffungen anfallen. Das ist für die meisten kein Pap- penstiel. Im Gegenteil, viele Mietwohnungsuchende haben größte Probleme damit, diese Kosten aufzubrin- gen. Da der Makler mehrheitlich vom Vermieter beauftragt wird und seine Dienstleistung dem Vermieter zumindest auch zugutekommt, ist es mehr als angebracht, Mieter und Vermieter gesetzlich zu gleichen Teilen an den da- mit verbundenen Kosten zu beteiligen – eine Forderung, die vom Deutschen Mieterbund ausdrücklich begrüßt wird. Christian Ahrendt (FDP): Der Antrag der SPD- Fraktion, einen Regelungsvorschlag dahin gehend zu formulieren, dass Vermieter und Mieter von Mietwoh- nungen sowie Verkäufer und Käufer von Wohneigentum die Kosten des Maklers zu gleichen Teilen tragen müs- sen, lehnt die FDP entschieden ab. Im Folgenden möchte ich die Gründe erläutern, aber zunächst etwas Grund- sätzliches: Der Immobilienmakler darf für die Wohnungsvermitt- lung vom Wohnungssuchenden eine Courtage fordern, die maximal zwei Monatsmieten zuzüglich der gesetzli- chen Umsatzsteuer beträgt. Die Höhe der Provision bei Kaufimmobilien ist hingegen gesetzlich nicht geregelt. In beiden Fällen ist demjenigen, der die Kosten am Ende des Tages trägt, nicht genommen, nach besten Künsten die Höhe der Maklerprovision zu verhandeln. In Deutschland gibt es etwa 15 000 Immobilienmak- ler, die nach Abschluss des Mietvertrages zu Recht ihre Leistung vergütet bekommen wollen. Wie in vielen Dienstleistungsbranchen befinden sich leider auch unter den Immobilienmaklern schwarze Schafe, die die loka- len Zeitungsannoncen lesen und dann eigene Annoncen im m s n d fe a z A R D v s g e w o W e d V W W o s le d V e k s P k v n n s „ tr z H k s d V d L m te is h B R (C (D Internet schalten, ohne überhaupt mit dem Eigentü- er Kontakt aufzunehmen. Solche Verstöße stehen elbstverständlich unter Bußgeldsanktion und lösen kei- en Provisionsanspruch aus. Die Forderung der SPD-Fraktion lässt aber insgesamt en falschen Eindruck entstehen, dass Mieter bzw. Käu- r stets rechtelos und dem vermeintlich bösen Makler usgeliefert seien. Dabei gibt es Sonderbestimmungen nach dem Gesetz ur Regelung der Wohnungsvermittlung, die zahlreiche bweichungen vom BGB-Maklerrecht durch zwingende echtsnormen zugunsten des Maklerkunden beinhalten. as Gesetz bezweckt allgemein, die Wohnungsuchenden or ungerechtfertigten wirtschaftlichen Belastungen zu chützen, die sich häufig aus missbräuchlichen Vertrags- estaltungen oder unlauteren Geschäftsmethoden für sie rgeben. Ein angemessener Ausgleich besteht beispiels- eise darin, dass der Immobilienmakler keinen Provisi- nsanspruch hat, wenn ein Mietvertrag über dieselben ohnräume lediglich verlängert, fortgesetzt oder erneu- rt oder wenn eine Option ausgeübt wird. Auch steht em Makler ein Anspruch nicht zu, wenn er Eigentümer, erwalter, Mieter oder Vermieter ist und gleichzeitig als ohnungsvermittler auftritt. Gleiches gilt, wenn der ohnungsvermittler mit dem Eigentümer, Verwalter der Vermieter in irgendeiner Form rechtlich oder wirt- chaftlich verbunden ist. Um den Besonderheiten bei der Anbahnung des Mak- rvertrags angemessen Rechnung zu tragen, hat auch ie höchstrichterliche Rechtsprechung die allgemeinen ertragsregeln um einen maklerspezifischen Rechtssatz rgänzt. Danach ist es Sache des Maklers, etwaige Un- larheiten aufseiten des Interessenten aus dem Wege zu chaffen, was in der Regel nur durch ein ausdrückliches rovisionsverlangen hinreichend verlässlich geschehen ann. Das reine Gefallenlassen oder die Entgegennahme on wesentlichen Maklerdienstleistungen rechtfertigt ach diesen Rechtsgrundsätzen nicht in jedem Fall und icht ohne Weiteres die Annahme eines Vertragsab- chlusses. Wer sich also an einen Makler wendet, der mit Angeboten“ werbend im geschäftlichen Verkehr auf- itt, erklärt damit noch nicht schlüssig seine Bereitschaft ur Zahlung einer Maklerprovision für den Fall, dass ein auptvertrag über das angebotene Objekt zustande ommt. Nach der Rechtsprechung des BGH darf der Interes- ent nämlich, soweit ihm Gegenteiliges nicht bekannt ist, avon ausgehen, dass der Makler das Objekt von dem erkäufer an die Hand bekommen hat und deshalb mit er angetragenen Weitergabe von Informationen eine eistung für den Verkäufer erbringen will. Trifft das zu, uss der Interessent die auf ihn abgewälzten Maklerkos- n nicht tragen. Doch wie ist überhaupt die tatsächliche Situation? Es t richtig, dass in einigen Bundesländern die Provision auptsächlich vom Mieter bzw. Käufer getragen wird. In ayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, heinland-Pfalz und Saarland wird hingegen meistens Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7365 (A) ) )(B) geteilt. In manchen Gebieten, wie in den neuen Bundes- ländern oder ländlichen Regionen, warten Vermieter Monate, bis sie einen Besichtigungstermin vereinbaren können. Die Nachfrage ist dort so gering, dass die Mak- lerleistung unentbehrlich ist und daher fast immer vom Vermieter bezahlt wird. An dieser Situation kann man sehr gut sehen, dass die Forderung der SPD-Fraktion nicht zu Ende gedacht und unsinnig ist. In einigen Fällen kann sie sogar dazu führen, dass der Mieter deutlich be- nachteiligt wird. Hier würde die gesetzliche Regelung im Sinne der SPD bedeuten, dass eine Provisionspflicht für den Mieter festgeschrieben würde, obwohl der Ver- mieter gerade dazu bereit ist, die Maklerkosten zu tra- gen. Bei zu geringer Nachfrage wird er nämlich nur so sein Objekt los. Was schließlich eine gesetzliche Verteilung der Mak- lerkosten verbietet, ist der Grundsatz der Vertragsfrei- heit. Dieses Prinzip erlaubt es nämlich, die Maklerkosten auf den Mieter bzw. Käufer zu übertragen. Es ist jedem freigestellt, ob und mit wem und zu welchen Bedingun- gen er einen Vertrag eingehen will. Das gilt nur dann nicht, wenn ein gesetzliches Verbot besteht. Aus diesem Prinzip wird die Privatautonomie hergeleitet, die für die rechtliche Ausgestaltung der vertraglichen Schuldver- hältnisse offensichtlich ist und verfassungsrechtlich un- ter dem Schutz der allgemeinen Handlungsfreiheit steht. Das vertragliche Schuldrecht des BGB basiert in diesem Sinne auf der Idee, dass Vertragspartner ihren Leistungs- austausch selbst organisieren. Zusammenfassend kann die Vertragsfreiheit damit als das eigentlich leitende Prinzip des vertraglichen Schuldrechts bezeichnet wer- den und darf auf keinen Fall durch eine vermeintlich gut gemeinte Mieter- bzw. Käuferschutzregel ausgehöhlt werden. Es gibt also sehr viele Gründe, weshalb der Antrag der SPD-Fraktion nicht zustimmungsfähig ist. Jens Petermann (DIE LINKE): Der Antrag der SPD „Maklerkosten gerecht verteilen“ ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung; aber weshalb sollen Mieter von Mietwohnungen oder Käufer von Wohnungseigentum überhaupt irgendeinen Anteil an den Maklerkosten über- nehmen? Im Moment ist es so, dass der Vermieter oder Verkäufer einen Makler bestellt, der für sein Objekt ei- nen Mieter oder Käufer finden soll. Zahlen muss das der Mieter allein und im Falle eines Kaufs der Käufer antei- lig. Es ist nicht einzusehen, warum jemand für etwas be- zahlt, was er nicht bestellt hat und was ihm nicht einmal einen Nutzen einbringt. Gerade in Großstädten wird die Situation der Woh- nungsuchenden ausgenutzt, die oft gar keine Wahl haben und sich teilweise auf deutlich höhere Maklerprovisio- nen einlassen müssen, um überhaupt eine Wohnung zu bekommen. Der Wohnungsuchende ist hier eindeutig in der schwächeren Position, sodass er eines besonderen Schutzes bedarf. Die Verhandlungsmacht liegt bei knap- pem Wohnraum eindeutig beim Vermieter, sodass man hier zwangsläufig von einem Über-/Unterordnungsver- hältnis sprechen muss. Es handelt sich also nicht mehr u re g D v A d D d M S k M K A n g S M s M o tu g o tu d d e s S s Ü F o z s M V z le n z d D W d g W b (C (D m ein im Bürgerlichen Gesetzbuch übliches Privat- chtsverhältnis auf Augenhöhe. Um zu verhindern, dass die überlegene Position aus- enutzt wird, fordern wir eine gesetzliche Regelung. azu müsste das Gesetz zur Regelung der Wohnungs- ermittlung dahin gehend geändert werden, dass eine bwälzung von Maklerkosten auf den Vertragspartner, er gar keinen Makler bestellt hat, ausgeschlossen ist. enkbar wäre eine Regelung ähnlich des § 555 BGB, er die Vereinbarung einer Vertragsstrafe des Mieters im ietvertrag ausschließt. Damit könnte der sozialen chieflage entgegengewirkt werden, ohne die Staats- asse um auch nur einen Cent zu belasten. Der vorliegende Vorschlag der SPD lautet aber, dass ieter bzw. Käufer und Vermieter bzw. Verkäufer die osten des Maklers zu gleichen Teilen tragen sollen. ber wozu? Weshalb wollen Sie die Mieter und Käufer icht ganz von dieser Last befreien? Warum, liebe Mit- lieder der SPD-Fraktion, wollen Sie diese soziale chieflage abgemildert aufrechterhalten? Heißt es nicht in einem alten Sprichwort: „Wer die usik bestellt, bezahlt sie auch“? Meines Erachtens ollte man hier einmal genau hinsehen. Die Vorteile der aklerbeauftragung genießt größtenteils der Vermieter der Verkäufer, dem dadurch viel Arbeit wie die Schal- ng von Anzeigen, Kontakt mit Interessenten, Besichti- ungen oder Terminkoordination abgenommen wird. Aber welche Vorteile genießt der zukünftige Mieter der Käufer? Er muss sich selbst im Internet oder in Zei- ngen einen Überblick über die Inserate verschaffen, en Makler kontaktieren usw. Zu guter Letzt zahlt er für ie Musik des Vermieters oder Verkäufers bei Abschluss ines Miet- oder Kaufvertrages. Auf der anderen Seite hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil vom 16. Januar 2008 Mieter in ihre chranken verwiesen, die eigenmächtig und ohne Rück- prache mit dem Vermieter Reparaturen beauftragten. bersetzt heißt das, wenn zum Beispiel ein Mieter die liesen im Bad durch einen Fliesenleger erneuern lässt, hne vorher seinen Vermieter oder die Hausverwaltung u fragen, so hat er auch die Rechnung für seine „Mu- ik“ selbst zu zahlen. Deshalb sagt die Linke: Es darf nicht mit zweierlei aß gemessen werden. Beauftragt ein Vermieter oder erkäufer einen Makler, so soll er die Maklerprovision ahlen. Sollte ein Miet- oder Kaufinteressent einen Mak- r beauftragen, für ihn eine Immobilie zu suchen, ist es ur gerecht, wenn er auch die Maklerprovision dafür ahlt. Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): In en meisten regionalen Mietwohnungsmärkten in eutschland ist die Vermittlung von Mietwohnungen per ohnungsmakler üblich. Die direkte Vermittlung über ie Hausverwaltung oder Eigentümer findet in vielen re- ionalen Mietwohnungsmärkten kaum noch statt. Die ohnungsinteressenten und potenziellen Mieter selbst eauftragen eher selten einen Makler. Das Gros der Auf- 7366 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) träge für die Wohnungsmakler wird von den Eigentü- mern oder Hausverwaltungen bestellt. Besonders bei professionellen Hausverwaltungen ist eine Vermietung der Wohnung auf dem Wohnungsmarkt über Makler eigentlich nicht zwingend notwendig. In an- gespannten Wohnungsmärkten führen geringer Leer- stand, minimale Neubautätigkeit im Mietwohnungssek- tor und hohe Nachfrage nach Mietwohnungen zu hohen Mietpreisen, wie beispielsweise in einigen Städten und Gemeinden des Rhein-Main-Gebiets oder im Großraum München. Die Maklercourtage kommt dann noch als weiterer Preissteigerungsfaktor hinzu. Angesichts flexi- bilisierter Arbeitsverhältnisse und verkürzter Mietver- hältnisse bedeutet eine hohe Maklercourtage faktisch eine zusätzliche Mieterhöhung durch die Hintertür. Hinzu kommt, dass die Maklerprovision nicht an den Leistungsaufwand des Maklers, sondern an den Wert der Miete für die betreffende Wohnung gebunden ist. In Zu- sammenhang mit der freien Mietpreisfindung bei Wie- dervermietung oder Anstieg der ortsüblichen Vergleichs- miete führt dies automatisch zu einem Anstieg der Maklerprovisionen – ohne irgendeine verbesserte Leis- tung vonseiten des Maklers. Als einzige Vertragsparteien im Gesetz über die Woh- nungsvermittlung sind die Wohnungsvermittler und der Wohnungsuchende genannt. Die dritte unabdingbare Vertragspartei, der Besitzer der Mietwohnung, fehlt im Gesetz zur Regelung der Wohnungsvermittlung völlig. Dieser hat aber den Hauptnutzen an den Tätigkeiten ei- nes Maklers – Inserat, Besichtigung, Bonitätsprüfung und Vertragsabschluss – und einer schnellen Wiederver- mietung. Der Beruf des Immobilienmaklers ist weder ein ge- schützter Begriff noch ein Ausbildungsberuf. Konkret bedeutet dies, dass alle dem Beruf des Immobilienmak- lers nachgehen können, die nach § 34 c der Gewerbeord- nung (GewO) eine Erlaubnis zur Ausübung dieses Beru- fes bekommen. Die Kosten für Maklerprovisionen bei der Vermitt- lung von Mietwohnungen belaufen sich laut § 3 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes zur Regelung der Wohnungsvermitt- lung auf zwei Monatsnettomieten plus Umsatzsteuer. Angesichts formal fehlender und kaum vorher feststell- barer Qualifikation der Mietwohnungsmakler muss die Frage erlaubt sein, ob diese zwei Monatsmieten wirklich eine berufsangemessene Vergütung darstellen. Die Mak- lerprovision bezahlt in der Regel nicht der Besteller, also die Vermieter und Hausverwaltungen, sondern der Mie- ter selbst. Da die Kostentragungspflicht beim Mieter liegt, be- steht für den Vermieter überhaupt keine Veranlassung, auf einen Makler zu verzichten und die Wohnung selbst- ständig am Mietwohnungsmarkt anzubieten. Dies stellt eine Externalisierung betriebswirtschaftlicher Kosten zuungunsten Dritter, konkret der Mietwohnungsinteres- senten, dar. Das ist so nicht nachvollziehbar. Richtiger wäre: Wer bestellt, bezahlt. Für Mietwohnungsinteressenten, die aus beruflichen Gründen häufiger umziehen müssen, stellt die beste- h b n is s re d v M A w W d b W te ic s u fe g s s M D d s fr h li te d s A s S m tä B tr ra s D g K e (C (D ende Regelung oft eine wirtschaftlich durchaus spür- are Hürde und eine extreme Belastung dar, und das gilt icht nur für Leistungsträger unserer Gesellschaft. Das t falsch – auch vor dem Hintergrund, dass den Men- chen heute ein hohes Maß an Mobilität und Umzugsbe- itschaft abverlangt wird. Es wäre daher sinnvoll, zu prüfen, ob die Einführung es Bestellerprinzips in das Gesetz über die Vermittlung on Wohnraum eine Möglichkeit darstellen könnte, die ieter zu entlasten. nlage 12 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Freie Wahlen in Birma fordern, die Menschenrechtslage verbes- sern und einen nationalen Dialog unterstützen (Tagesordnungspunkt 21) Jürgen Klimke (CDU/CSU): Erstmals seit 20 Jahren ird in Myanmar am 7. November 2010 in landesweiten ahlen ein Parlament gewählt. Alles deutet darauf hin, ass die Wahlen weder frei noch fair sein werden. Der isherige Verlauf des Wahlprozesses entspricht in keiner eise den demokratischen Standards, wie wir sie erwar- n und kennen. Die Wahlen finden in einem Land statt – das möchte h gleich zum Anfang meiner Rede unumwunden klar- tellen –, in dem die humanitären, menschenrechtlichen nd demokratischen Grundlagen von einer fremden- indlichen Militärregierung seit Jahrzehnten mit Füßen etreten werden. Die Situation in Myanmar charakteri- iert eine Militärdiktatur, die die grundlegenden Men- chenrechte vollständig missachtet, keinerlei Presse- und einungsfreiheit zulässt, Religionsfreiheit verhindert, rogenanbau ermöglicht und hohe HIV-Infektionsraten uldet. Das Regime hat seinen Kredit seit Jahrzehnten, pätestens nach der Niederschlagung der versuchten iedlichen Revolution im September 2007, verspielt. Es at das ehedem reichste Land Südostasiens wirtschaft- ch ruiniert. Es hat die Universitäten geschlossen, Par- ien und Gewerkschaften zerschlagen. Aus Angst vor em eigenen Volk hat es sich aus der ehemaligen Haupt- tadt Rangun in das Landesinnere zurückgezogen, die rmee bis an die Zähne bewaffnet, Tausende von Men- chen in Gefängnisse geworfen und zur Zwangsarbeit in traßenbau und Steinbrüchen verurteilt. Auf dieser Grundlage, vor dem Hintergrund der kom- enden Wahlen und der dramatischen Bilanz der Mili- rregierung, diskutieren wir einen SPD-Antrag, dessen eschreibung zur Lage des Landes weitestgehend zu- effend ist. Doch was die SPD-Kollegen aus ihrem mo- lischen Lehnstuhl an Lösungen und Konzepten in die- em Antrag präsentieren, hält keiner realitätsnahen ebatte stand. Die wahren Chancen der Wahlen und die eschichtlichen sowie tagesaktuellen außenpolitischen enntnisse über Myanmar scheinen bei der SPD nicht zu xistieren. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7367 (A) ) )(B) Ein Beispiel aus Ihrem Antrag beschreibt diesen Missstand besonders, behaupten Sie doch, dass die ASEAN ebenfalls oder weiterhin an einer strikten Nicht- einmischungspolitik festhält. Ja, haben Sie die Debatte in den letzten Jahren überhaupt verfolgt? Wie können Sie ernsthaft in einem Antrag im Bundestag einen derar- tigen Unsinn verbreiten? Haben Sie nicht bemerkt, mit welcher deutlichen Sprache Länder wie Thailand, Indo- nesien, Malaysia, die Philippinen oder Singapur Myan- mar massiv kritisieren und dies auch in der ASEAN the- matisieren? – Dies ist nur ein Beispiel aus diesem Antrag und kein gutes Beispiel für die Asienkenntnisse der SPD. Ich bin mir sehr sicher, dass ein solcher außenpoliti- scher Antrag der SPD in der letzten Legislaturperiode nicht möglich gewesen wäre; denn zu dieser Zeit gab es noch den ausgewiesenen Asienfachmann Detlef Dzembritzki in den Reihen der Sozialdemokraten, der diesen Antrag der Unwissenheit, formuliert von den der- zeitigen SPD-Außenpolitikern, sofort gestoppt hätte. Die einseitigen Schlüsse und Forderungen, die Sie in Ihrem Antrag ziehen, widersprechen allen ausgewiese- nen Asienkennern aus Wissenschaft, widersprechen der in Myanmar zivilgesellschaftlich engagierten Böll-Stif- tung, der Myanmar-Diaspora in Deutschland und sogar Ihrer eigenen Friedrich-Ebert-Stiftung. Gerade Ihre Stif- tung kommt nämlich in ihrer jüngsten Studie zu dem Schluss, dass diese Wahlen ein entscheidender Fort- schritt für das Land sein können. Ihr Antrag gehört noch einmal komplett überarbeitet. Es ist nicht zielführend, ihn als Grundlage unserer heutigen Debatte anzusehen. Es ist doch viel wichtiger – und dafür steht die Unions- fraktion –, dass mit den Mitteln der Diplomatie weitere Schritte für eine Öffnung des Landes vorgenommen werden. Zurzeit werden große internationale und nationale Er- wartungen um den Umgang und Ausgang der Wahlen gehegt. Viel ausschlaggebender ist für mich die Zeit nach den Wahlen. Die Umsetzung des Wahlgesetzes ist entscheidend für eine weitere Öffnung des Landes. Des- halb plane ich Anfang Januar eine Reise nach Myanmar, um mich über die Umsetzung zu informieren. Meine Leitfrage für die Zukunft Myanmars ist, ob Chancen auf einen politischen Wandel im Zusammen- hang mit diesen Wahlen bestehen oder nicht? Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich optimistisch sein, da ich bei meinen Besuchen in dem Land immer wieder spüre, dass es viel Ansatzpunkte der Weiterentwicklung außerhalb aller alten politischen Eliten, gibt. Genauso wie die Böll-Stiftung sehe ich eine wach- sende Zivilgesellschaft aus Künstlern, Filmemachern, Autoren und Wissenschaftlern, die die Gesellschaft von unten neu positionieren wollen. Die Wahlen sind eine Chance, diesen Menschen ein größeres Gewicht zu ver- leihen. Den Sanktionen wird mittlerweile in der internationa- len Debatte eine Teilschuld eingeräumt. Die 20-jährige Politik der Ausgrenzung und des Drucks hatten die fakti- sche Verfestigung des Militärregimes zur Folge. Nur d z h d d li w n z te S n e a n S B m d s v s P d O S s ru A S k o u p z z w p U P C la w v g in d c z M Z ti s (C (D urch die Sanktionen war es dem Militär möglich, sich ur privilegierten Herrschaftsschicht zu entwickeln. Da- er gehören die Sanktionen mittelfristig abgeschafft, und ie westliche Gemeinschaft sollte endlich die Konzepte es Landes im Rahmen von Infrastruktur und wirtschaft- cher Öffnung nachhaltiger anerkennen. Es gibt keine realistische Alternative zu den Wahlen, ie sie jetzt von der SPDC vorbereitet wurden. Wir kön- en uns entscheiden: Entweder wir arbeiten an dem win- igen Schritt der Öffnung mit, oder wir akzeptieren wei- rhin 100 Prozent Militärdiktatur. Wollen Sie von der PD das wirklich? Aus Ihrem Antrag jedenfalls kann ich ichts anderes herauslesen. Klar ist: Die Wahlen können inen Ausweg aus der politischen Stagnation und eine llmähliche Transformation zu demokratischen Verhält- issen einleiten, während ihr Scheitern die bestehende ituation fortsetzen oder gar verschlimmern würde, zum eispiel durch neue bewaffnete Auseinandersetzungen. Schauen wir in die Geschichte zurück: Eine Legiti- ierung einer dem Militär nahestehenden Regierung be- eutet nicht zwangsläufig deren Verewigung. Wirt- chaftliche und soziale Fortschritte bringen Kräfte her- or, die den derzeitigen engen politischen Rahmen prengen mögen. Selbst Thailand hat eine derartige hase der „disziplinierten Demokratie“ mit Erfolg urchlebt, nämlich während der Phase der „politischen ffensive“ unter General Prem 1981 bis 1988. Eine Neubestimmung des Verhältnisses zu Daw Aung an Suu Kyi ist überfällig. Die beste Lösung wäre, wenn ie bewogen werden könnte, mit der gewählten Regie- ng zu kooperieren, statt um die Macht zu konkurrieren. us persönlichen Gesprächen weiß ich, dass sie diesen chritt ins Auge fassen wird; denn eine Fortsetzung des onfrontativen Kurses als Antiregierungsopposition hne konstruktives Programm würde Spaltungen fördern nd die nationale und auch internationale Spannung tor- edieren. Wir müssen der neuen Regierung in Myanmar auch eigen, dass wir den Einfluss der VR China an den Gren- en Myanmars gemeinsam eindämmen können; so kann eiteres Vertrauen entstehen. Die ethnischen Minderheiten müssen in dem neuen olitischen System Myanmars endlich integriert werden. ngefähr zwei Drittel der an den Wahlen teilnehmenden arteien vertreten ethnische Minderheiten. Dies ist eine hance. Ich hoffe, dass die Minderheiten auf der Grund- ge der Verfassung größere Eigenständigkeit erhalten erden. Im Besonderen weise ich auf die Kompromiss- orschläge der derzeitigen Militärs hin, dass die bisheri- en ethnisch dominierten Waffenstillstandstruppen sich Grenzmilizen umorganisieren. Diese würden halb em Militär unterstellt, deren Autonomie aber in hinrei- hender Weise gewahrt. Dies könnte ein weiteres Kon- ept sein, Vertrauen aufzubauen. Die Wahlen werden die Chance eröffnen, die Ein- ann-Herrschaft des General Than Shwe aufzulösen. war wird er nach den Wahlen immer noch der mäch- gste Mann sein; jedoch verlagert die neue Verfassung elbst im Rahmen der Militärs die Macht auf verschie- 7368 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) dene Institutionen und Individuen. Die neue Machtbi- lanz zwischen Militär und Präsident kann sich positiv auf weitere Schritte hin zu einer Demokratie auswirken. Dies und der Übergang zu einem Mehrparteiensystem eröffnen die Chance, dass das System weniger monoli- thisch sein wird als bisher. Ich könnte an dieser Stelle noch viele weitere vertrau- ensbildende Maßnahmen erwähnen, die die Chancen dieser Wahlen verdeutlichen. Klar ist: Die „Kultur des Autokratismus“ wird in Myanmar vorbei sein. Die für uns manchmal zu langsame Gestaltung hin zu einer „Art von Demokratie“ geht weiter. Die SPD wird diesem An- spruch in ihrem Antrag nicht gerecht, und daher lehnen wir diesen ab. Angelika Graf (Rosenheim) (SPD): Heute vor genau einer Woche hat Birma von seiner Militärjunta eine neue Fahne bekommen. Drei Streifen: Oben ist sie gelb, in der Mitte grün und unten rot. Im Zentrum der Fahne befindet sich ein weißer Stern. Nach der neuen Verfassung, wel- che mit den Wahlen am 7. November in Kraft treten soll, sollten diese Farben für Solidarität, Frieden, Ruhe, Mut und Entschlossenheit stehen. Hoffnung dürfen wir darauf für Birma wohl dennoch nicht haben, und das, obwohl die Birmanen am 7. November erstmals seit 20 Jahren wieder nationale und regionale Parlamente wählen dürfen. Seit den letzten Wahlen 1990 regiert die Militärjunta gegen den Willen der burmesischen Bevölkerung. Da- mals hatte die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi der Partei „National League for Democracy“, NLD, die Wahlen mit überwältigender Mehrheit gewonnen; nun steht die Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträ- gerin von den letzten 20 Jahren bereits 15 Jahre unter ständigem Hausarrest. Ihre Partei wurde kürzlich zwangsaufgelöst, weil sie sich weigerte, für die Zulas- sung zur Wahl Suu Kyi aus der Partei auszuschließen. Die aktuellen Wahlgesetze erlauben der Militärjunta umfassende Kontrolle über die Wahlen und dementspre- chend über ihren Ausgang. Trotz der insgesamt 37 antre- tenden Parteien ist die von der Junta unterstützte Partei „Union für Solidarität und Entwicklung“ als einzige in fast allen Wahlkreisen vertreten. Viele der anderen 36 Parteien wurden zudem von der Junta selbst gegrün- det – augenscheinlich um den Anschein eines Mehrpar- teiensystems zu erwecken. Das sind nicht die einzigen Kritikpunkte. Hinzu kommt, dass 25 Prozent der Sitze vorab für Angehörige des Militärs reserviert sind. Und dass buddhistische Mönche sowie 2 200 politische Gefangene von der Wahl ausgeschlossen sind. Außerdem soll die Wahlkommis- sion die Wahl in 3 000 von verschiedenen ethnischen Gruppen bewohnten Dörfern abgesagt haben. Bedauerlicherweise und trotz der Angebote und Auf- rufe des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, internatio- nale Wahlbeobachter zuzulassen und die Oppositions- führerin nicht von der Wahl auszuschließen, zeigt sich der Juntachef Than Shwe wie gewohnt abweisend. Nicht einmal Journalisten ist die Einreise zur Wahl gestattet. ti fe w s L T N s a h n B b d n s lu g u e D A s ic m g b d e fo In h In M a d d n te K D ri 5 la li h rä A H d d h (C (D Wir können also schon vor der Wahl sagen: Demokra- sch wird diese nicht. Auch nicht ansatzweise fair. Hof- n müssen wir, dass sie nicht auch noch mit Gewaltan- endung einhergehen. Der Bundestag hat sich schon häufiger mit der politi- chen und menschenrechtlichen Situation in diesem and beschäftigt. Deutschland hat auch Hilfe nach dem sunami 2004 und dem ebenfalls verheerenden Zyklon argis 2008 geleistet. Leider kam die Hilfe damals nur ehr zögerlich – wenn überhaupt – bei den Bedürftigen n, weil die Junta die Auslieferung und Verteilung ver- indert hat. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass die Junta ur in ihrem eigenen Interesse und nicht im Interesse der irmanen handelt. Das erkennen wir auch an der ver- reiteten Armut, an dem Hunger und der schlechten Bil- ungssituation. Im letzten Jahr hat mich ein engagierter Bürger mei- es Wahlkreises, ein Künstler und Veranstalter von Aus- tellungen, um Hilfe bei der Finanzierung einer Ausstel- ng von birmanischen Künstlern in Deutschland ebeten. Die Ausstellung wurde schließlich ein Erfolg, nd das Auswärtige Amt war dabei sehr hilfreich. Aber s war ein Kreuz. Vor allem, weil ich selbst hier in eutschland auf meine Wortwahl bei der Eröffnung der usstellung achten musste. Ich habe an Kritik nicht ge- part, doch hätte ich sie zu konfrontativ geäußert, hätte h sowohl die unter Schwierigkeiten eingereisten bir- anische Künstler und Künstlerinnen als auch ihre An- ehörigen in ernsthafte Gefahr für Leib und Leben ge- racht. Der birmanische Komiker Zarganar, der aufgrund es internationalen Erfolgs seiner politischen Witze ine 35-jährige Haftstrafe zu verbüßen hat, bringt das lgendermaßen auf den Punkt: „Ein Birmaner reist nach dien, um zum Zahnarzt zu gehen. Der fragt: ,Hey, ihr abt Zahnärzte in eurem Land. Warum kommst du nach dien?‘ Da entgegnet der Birmane: ,Bei uns darf ich das aul nicht aufmachen.‘“ Die Birmanen werden neben der Meinungsfreiheit uch der elementarsten Menschenrechte beraubt. Viele er ethnischen Gruppen in diesem Vielvölkerstaat, wie ie Karen, Shan, Kokang und Rohingya, welche sich icht in das Junta-System drängen lassen wollen, werden rrorisiert, angegriffen, ins Ausland vertrieben und ihre inder werden zwangsweise für die Armee rekrutiert! ie verschiedenen Militärjuntas kontrollieren und terro- sieren die gewaltgebeutelte Bevölkerung seit mehr als 0 Jahren, und Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Die starken Nachbarländer Birmas, Indien und China, ssen trotz der ökonomischen Verflechtungen die Mög- chkeit auf politische Einflussnahme ungenutzt. Peking at sogar vor der Einmischung des Westens in die souve- nen Angelegenheiten Birmas gewarnt. Auch die SEAN-Gemeinschaft lässt Birmas Junta gewähren. äufig – so scheint es – weil die Militärjunta zumindest ie politische Stabilität bietet, weiter birmanische Bo- enschätze wie Jade und andere Edelsteine zu fördern. Wir Abgeordneten von der SPD-Bundestagsfraktion alten es für unabdingbar, dass der Empfehlung von UN- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7369 (A) ) )(B) Sonderberichterstatter Tomas Ojea Quintana in seinem Fortschrittsbericht über die Menschenrechtslage in Birma Folge geleistet wird und die Vereinten Nationen eine Kommission zur Untersuchung der Verbrechen in Birma einsetzen. In unserem Antrag fordern wir daneben die Bundesre- gierung auf, auf internationaler Ebene auf freie und faire Wahlen zu drängen sowie Aung San Suu Kyi und die weiteren politischen Gefangenen freizulassen. In diesem Sinne bitte ich Sie um Zustimmung zu unserem Antrag. Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP): Die Situation in Birma ist politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich immer noch angespannt. Die Bevölkerung ist völlig verarmt, das Land wirtschaftlich und moralisch ruiniert. Man muss kein Intellektueller sein, um das sehen zu können. Ist man aber ein Intellektueller in Birma, so bekommt man für die intelligente humoristische Aufarbeitung der Situation schnell die volle Härte der Regierung zu spü- ren. So geht es derzeit dem birmanischen Intellektuellen, Künstler und Komiker Zarganar. Er hat es gewagt, sich mit dem eigenen Land kritisch auseinanderzusetzen. Die Folge: Man landet für viele Jahre im Gefängnis, natür- lich ohne Prozess. Komisch ist diese Realität nicht. Dies ist nur ein Bei- spiel, das aufzeigt, dass die Menschenrechtslage in Birma weiterhin düster ist. Nun wird es zum ersten Mal seit 20 Jahren am 7. November wieder Wahlen geben. Dies ist ein wichtiger und willkommener erster Schritt hin zu mehr Reformen und mehr Demokratie. Dieser Schritt ist jedoch bei weitem nicht ausreichend; denn neue unfaire Wahlgesetze und Maßnahmen schränken wiederum die Reformfähigkeit des Landes ein. Daher finde ich es absolut zu begrüßen, dass die SPD hier einen Antrag zu diesem Thema einbringt, dem ich von der In- tention her gerne zustimme. Ja, es ist enttäuschend, dass ein Viertel der Parla- mentssitze und Schlüsselfunktionen in der Regierung be- reits vergeben ist. Hier sichert sich das Militärregime schon im vorhinein eine ungeheure Machtfülle. Das ist mit unserem Anspruch an freie und faire Wahlen nicht vereinbar. Ja, wir verurteilen den Schachzug der Regie- rung, durch neue Wahlgesetze die Opposition zu spalten. Oppositionsmitglieder nicht zu den Wahlen zuzulassen, weil sie schon eine Gefängnisstrafe des Regimes abge- büßt haben, ist ein Beispiel dafür. Das neue Parteienge- setz ist schon so zugeschnitten, dass die größte demokra- tische Oppositionspartei NLD gezielt verhindert wird. Ja, wir sind tief besorgt darüber, dass die Einbindung ethnischer Minderheiten gerade durch die neu vorgese- henen Regionalparlamente nicht funktioniert, da wesent- liche Gruppen durch die Wahlkommission ausgegrenzt werden. Dennoch sehen wir als FDP diese Wahl als eine Schwelle zu einer neuen politischen Etappe. Die Einbe- rufung eines nationalen Parlamentes und das Inkrafttre- ten der Verfassung von 2008 kann einen Fortschritt be- deuten. Solange der Wahlausgang nicht erneut von den Militärführern ignoriert wird, kann diese Wahl für die demokratische Opposition eine neue Möglichkeit bedeu- te s w d M m m A n W v W a B m n v p G d G s n n d fü g n d te li g s tr u T in A W s h v d fa S d te m z d lu m tu g b (C (D n, die Möglichkeit, wieder am öffentlichen und politi- chen Leben in Birma teilzunehmen. Erstmals wurde ieder die Möglichkeit geschaffen, neue Parteien zu bil- en. 37 neu registrierte Parteien treten bei der Wahl an. eine Damen und Herren von der Opposition, Ihnen uss klar sein, dass nach der Wahl einige neue Parla- entsmitglieder Minderheiten angehören werden. uch das ist ein Fortschritt. Verteufeln wir also bitte icht – wie in Ihrem Antrag geschehen – die komplette ahl. Wir sollten diese Entwicklungen nicht ganz außen or lassen. Aber natürlich müssen wir weiter auf freie ahlen drängen, weiter die Lage der Menschenrechte nprangern, und weiter den Dialog mit der Regierung in irma suchen, auch wenn die bisherigen Erfahrungen it dem birmanischen Regime weiter zur Vorsicht mah- en. In dem Antrag, der hier zur Debatte steht, finde ich iele Forderungen, die sich hervorragend anhören. Real- olitisch können sie nicht gestellt werden, weil auf der egenseite kein Ansprechpartner ist, der uns zuhört; enn bisher existiert keine Dialogbasis, auf deren rundlage wir dann als anerkannte und gehörte Ge- prächspartner die Menschenrechtslage anprangern kön- en. In diesem Antrag finde ich aber auch Forderungen, die ahelegen, die Bundesregierung kümmere sich nicht um ie Wahlbeobachtung. Solche Forderungen halte ich nicht r sinnvoll. Ich kann Ihnen versprechen: Die Bundesre- ierung wird auch weiterhin Wahlbeobachtermissionen icht torpedieren. Nicht zuletzt finde ich in diesem Antrag Forderungen, ie in ihrer Schwammigkeit nicht aufzeigen, welche Ta- n wir eigentlich erwarten. Was bedeuten denn für Sie, ebe Antragsteller, „nachhaltige Autonomieregelun- en“? Das kann für mich zu weitreichend sein. Die Zer- plitterung des Landes wollen wir auf keinen Fall voran- eiben. Ja, was die Menschen in Birma, die seit Jahrzehnten nter der brutalen Militärdiktatur leiden, brauchen, sind aten. Die Militärregierung wird sich nicht eines Tages Wohlgefallen auflösen; da haben Sie völlig recht. ber über allen Maßnahmen muss der Grundsatz stehen: as auch immer unternommen wird, muss gemein- chaftlich angegangen werden. Die EU muss gemeinsam andeln und mit einer Stimme sprechen. Diesen Ansatz ermisse ich in Ihrem Antrag leider. Die Einbindung in en Kontext der europäischen Staatengemeinschaft fehlt st komplett. Es existiert bereits eine gemeinsame EU- trategie. Es existiert auch eine Liste mit Sanktionen em Land gegenüber – ganz konkreten Maßnahmen, Ta- n. Nach dieser Wahl müssen wir uns darüber Gedanken achen, müssen wir ganz realpolitisch schauen, wie wir um Beispiel mit den neu gewählten Parlamentsmitglie- ern verfahren. Das werden keine einfachen Fragestel- ngen sein, die wir international gemeinsam angehen üssen, und das werden wir mit großer Verantwortung n. Wir dürfen die Menschen in Birma, die sich unter rößter Lebensgefahr für Freiheit und Demokratie, für essere Lebensbedingungen und die Beachtung ihrer ei- 7370 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) genen Menschenrechte eingesetzt haben, nicht im Stich lassen. Wir müssen weiterhin den ASEAN-Staaten gegen- über verdeutlichen, dass wir mit der Einbindung Birmas in diese ASEAN-Gemeinschaft immer noch Hoffnung verbinden, Hoffnung, dass die ASEAN-Staaten nicht nur von der trügerischen Stabilität des Landes profitieren wollen, Hoffnung, dass die Staaten der Region positiv auf einen Reformprozess in Birma einwirken. Wir als Bundesrepublik Deutschland müssen der Re- gierung von Birma weiterhin deutlich machen, dass wir zu einem wirklich bereit sind, nämlich das gesamte Land auf dem Weg demokratischer und rechtsstaatlicher Re- formen zu unterstützen. Über 2 200 politische Gefan- gene in Birma erleiden zurzeit unerträgliche Haftbedin- gungen. Diesen Menschen müssen wir helfen – durch eine strikte Politik, aber auch durch Dialog. Unsere Di- plomatie ist Friedenspolitik, und dieser Verantwortung stellen wir uns. Katrin Werner (DIE LINKE): Es besteht kein Zwei- fel: In Birma herrscht eine der schlimmsten Militärdikta- turen weltweit. Schon jetzt steht fest, dass die bevorste- henden Parlamentswahlen eine Farce sein werden. Schließlich hat sich die Militärjunta ihre eigenen Wahl- gesetze maßschneidern lassen. Anders als 1990 soll es keinen Überraschungssieg der Opposition geben. Jegli- ches Anzeichen für zivilen Protest soll im Keim erstickt werden. Kritik ist nicht erwünscht, die Missstände aber blei- ben – vom Militär erzwungene Friedhofsruhe hin oder her! Das Militär hat Birma wirtschaftlich ruiniert und die politische Opposition, die Zivilgesellschaft und die Ge- werkschaften massiv unterdrückt. Die Angehörigen von ethnischen Minderheiten werden diskriminiert und mili- tärisch bekämpft. Viele von ihnen versuchen, als Boots- flüchtlinge nach Thailand zu entkommen. Kritik an der Menschenrechtslage wird als Einmi- schung von außen interpretiert. Selbst nach dem verhee- renden Tsunami 2004 wurde jegliche humanitäre Hilfe abgelehnt. Die Abschottung von der Außenwelt war dem Regime wichtiger als das Überleben der eigenen Bevöl- kerung. Stellvertretend für die menschenfeindliche Willkür steht das Schicksal der Trägerin des Friedensnobelprei- ses Suu Kyi. Sie befindet sich schon seit 2003, also seit sieben Jahren, unter Hausarrest und gilt den Militärs of- fenbar dennoch als gefährlichster Mensch Birmas. Den Menschen in Birma muss dringend geholfen werden! Ich denke, allein schon die Tatsache, dass der Bundestag über Birma diskutiert, setzt ein wichtiges Zei- chen. Das reicht aber nicht. Die EU-Sanktionen müssen beibehalten werden, genauso wie die ASEAN-Staaten- gruppe mehr diplomatischen Druck ausüben muss. Die SPD meint, dass auch einzelne Großmächte wie Indien, China oder Russland Druck machen sollten. Allerdings verfolgen die drei Länder als wichtigste Handelspartner B re u w k s O M c d w s z g s N s s e S s 1 d n ri z ü fü v D k s d d s s p B N N ri d b m d g D n b la d E (C (D irmas eigene wirtschaftliche und geostrategische Inte- ssen. Ich sage Ihnen: Dies ist nicht der richtige Weg, m Demokratie und Menschenrechte zu fördern. Und enn wir ehrlich sind, sind Deutschland und die EU aum glaubwürdiger. Die Bundesregierung hat bei- pielsweise Kasachstan bei seiner Kandidatur für den SZE-Vorsitz unterstützt, trotz bekannter schwerer enschenrechtsverletzungen und Folter in den staatli- hen Gefängnissen. Abgesehen davon sind die Forderungen im Antrag er SPD aber richtig. Wir unterstützen insbesondere ein eltweites Waffenembargo gegen Birma sowie den An- atz, im Rahmen der ASEAN-Gruppe Verbesserungen u erreichen. Deshalb stimmen wir dem Antrag zu. Uns eht es darum, ein möglichst starkes Signal für die Men- chenrechte in Birma auszusenden. Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Seit den 80er-Jahren habe ich in Verbänden und päter als Europaabgeordneter die demokratische Oppo- ition in Birma unterstützt. In diesen vielen Jahren gab s Zeichen der Hoffnung, wie den Wahlsieg von Aung an Suu Kyi 1990, aber leider auch viele bittere Rück- chläge. Auf die Unterdrückung der Wahlgewinner von 990 haben wir Europäer mit Solidarität gegenüber der emokratischen Opposition und Isolation und Sanktio- en gegenüber der Militärjunta reagiert. Dieser Kurs war chtig. Aber nach nun zwanzig Jahren, in denen sich wenig um Besseren verändert hat, sollten wir unsere Strategie berdenken – und, wie ich finde, auch modifizieren. Da- r spricht, dass die Opposition in Birma – wie ich in ielen Gesprächen erfahren habe – mittlerweile eine oppelstrategie fährt. Einige Oppositionsgruppen boy- ottieren die kommende Wahl, die weder frei noch fair ein werden. Andere Oppositionsgruppen nehmen an en Wahlen teil, weil sie die kleinen Chancen zur Verän- erung nutzen wollen. Denn auch wenn die neue Verfas- ung und die Wahlen kein Zeichen für einen demokrati- chen Wandel sind, wird sich das Regime zumindest ersonell verändern. Daran lässt sich anknüpfen. Damit wir uns nicht missverstehen: Die Lage in irma ist so katastrophal wie sie es seit vielen Jahren ist. och immer gibt es Tausende politische Gefangene. och immer befindet sich die Friedensnobelpreisträge- n Aung San Suu Kyi in Hausarrest. Noch immer wird ie Reformbewegung der Mönche unterdrückt. Die Le- ensbedingungen der Bevölkerung sind von bitterer Ar- ut geprägt. Die Rechte ethnischer Minderheiten wer- en systematisch gebrochen. Deshalb sage ich: Wir sollten unsere bisherige Strate- ie modifizieren, nicht sie über den Haufen zu werfen. ie Forderungen nach einer Öffnung des Landes und ach Freilassung der politischen Gefangengen und ins- esondere von Aung San Suu Kyi müssen wir weiterhin ut vortragen. Solange es hier kein Entgegenkommen es Regimes gibt, so lange müssen die Sanktionen der U in Kraft bleiben. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7371 (A) ) )(B) Aber wir sollten uns bei der humanitären Hilfe und der Entwicklungspolitik stärker engagieren. Nicht um dem Regime zu helfen, sondern den Menschen dort. Es ist jedoch auch klar, dass die EU alleine in Birma wenig erreichen wird. Die Sanktionen bleiben ineffektiv, solange China diese nicht unterstützen. Das Verhalten gegenüber dem Regime in Birma bleibt ein Schandfleck chinesischer Außenpolitik. Den Druck auf China, aber auch auf die ASEAN-Staaten müssen wir aufrechterhal- ten. Deshalb ist für mich klar: Ein Freihandelsabkom- men mit der ASEAN sollten wir als EU nur unterzeich- nen, falls es spürbare Veränderungen in Birma gibt – oder Birma nicht in das Abkommen mit aufgenommen würde. Und leider bleibt es bei dem Skandal, dass die Bun- desregierung politischen Flüchtlingen aus Birma bei der Asylantragstellung möglichst viele Steine in den Weg legt. Ich fordere Sie auf: Ändern Sie das! Anlage 13 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Endgültiger Verzicht auf transatlantische und europäische Flugpassa- gierdaten-Abkommen (Tagesordnungspunkt 16) Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU): An- fang dieses Jahres haben wir im Innenausschuss über ei- nen Anschlagsversuch auf eine Passagiermaschine nach Detroit am ersten Weihnachtstag gesprochen, und wir haben diskutiert, wie es sein kann, dass der Attentäter seinerzeit nicht erkannt wurde, obwohl die US-Behörden vom Vater des Terrorverdächtigen vor Reiseantritt ge- warnt wurden. Wir waren uns im Ausschuss seinerzeit alle einig, dass der sogenannte Detroit-Bomber in Ams- terdam nicht hätte in dieses Flugzeug gelangen dürfen. Doch den Kontrollstellen auf dem Flughafen von Ams- terdam ging es nicht anders, als es zum Beispiel denen in Frankfurt am Main ergangen wäre. Passagierdaten hatten wir nicht im Vorfeld, und Zugriff auf die relevante BKA- Datei für Terrorgefährder haben unsere Beamten an den Flughäfen ebenfalls nicht. Ich erinnere mich noch, dass auch Frau Jelpke von der Linken hierüber empört war. Wir können nun herzlich darüber diskutieren, woran es gelegen haben mag, dass ein Terrorverdächtiger, der den Behörden hätte bekannt sein müssen, ohne ver- stärkte Kontrollen oder Überwachung ein Flugzeug be- steigen konnte. Mir fiele da manches ein, was zu verbes- sern wäre. Eines ist aber klar: Wenn wir pauschal und von vorneherein jedes Flugpassagierdaten-Abkommen ablehnen, wird das gerade nicht zu mehr Sicherheit bei- tragen und werden wir freiwillig auf die Chance verzich- ten, solche Attentatsversuche rechtzeitig zu verhindern. Umso bemerkenswerter finde ich daher den Antrag, den Sie heute hier vorlegen. Die Überprüfung von Passa- gierdaten ist für die Linke offensichtlich nur dann akzep- tabel, wenn von der Bedrohung in allen Zeitungen zu le- sen ist. Nach dem Motto: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ wird nun das genaue Gegenteil b n d m s J m G la D c n b te te tä a u d ti c u in is w S g F R u p lu g g h F R ri h te S g d d b fü W w S d D n te u S d u s (C (D ehauptet. Jetzt sind Passagierdaten und andere Maß- ahmen wieder Ausgeburten des Obrigkeitsstaates, um ie Bürger zu gängeln und zu kontrollieren, Maßnah- en, die wir in Wirklichkeit gar nicht brauchen. Es gibt in der Frage, ob und wie man Passagierdaten peichern oder auswerten sollte, mehr als nur ein simples a oder Nein. Das Thema Terrorismusbekämpfung ist ir zu ernst, als dass ich es wie die Linke für politische rabenkämpfe instrumentalisieren möchte. Deutsch- nd hat auch weiterhin eine hohe abstrakte Bedrohung. as gilt es zunächst, anzuerkennen. So haben unsere Si- herheitsbehörden seit 2008 Reisen von 140 Deutschen ach Pakistan registriert, die dort Terrorausbildungslager esuchten. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass rroristische und kriminelle Netzwerke zunehmend in- rnational, über Landesgrenzen hinweg agieren. Mobili- t spielt hier eine große Rolle, und Mobilität bedeutet uch die Nutzung von Flugzeugen – nicht nur, wenn es m Terrorismus geht, sondern auch bei Menschenhan- el, Schmuggel, Drogenkriminalität. An dieser interna- onal vernetzten Entwicklung muss sich auch unsere Si- herheitspolitik orientieren. Es gilt also, gemeinsam mit nseren Partnern wirksame Lösungen zu finden, wie es der Vergangenheit in vielen Bereichen schon gelungen t. Die Frage lautet deshalb, in welchen Bereichen und in elchem Umfang wir Passagierdaten im Sinne unserer icherheit nutzen können und müssen. Die Flugpassa- ierdaten – englisch abgekürzt: PNR – stammen von den luggesellschaften und enthalten die Angaben, die der eisende gegenüber der Fluggesellschaft gemacht hat, nter anderem Name, Geburtsdatum und Adresse, Ge- äck, Ausgangspunkt und Ziel der Reise, aber auch Zah- ngsdaten. Manche Gesellschaften fragen ihre Passa- iere aus Servicegründen auch nach ihren Ess- ewohnheiten. Einige dieser Daten sind unter Sicher- eitsgesichtspunkten relevant. Mit diesen gespeicherten luggastdaten kann man am Flughafen in Echtzeit eine isikoanalyse durchführen. Damit sollen sowohl terro- stische Anschläge als auch schwere Kriminalität ver- indert werden. Das heißt: Anhand der vorliegenden Da- n kommen wir am Flughafen computergestützt zu dem chluss, dass hier möglicherweise ein Terrorverdächti- er fliegen möchte und deshalb besondere Sorgfalt bei er Kontrolle notwendig ist. Mit dieser Information hätte er Detroit-Attentäter einer wesentlich intensiveren Lei- esvisitation unterzogen werden können, und der mitge- hrte Sprengstoff wäre mit an Sicherheit grenzender ahrscheinlichkeit identifiziert worden. Immer dann, enn Sie selbst in einer Linienmaschine sitzen, werden ie froh darüber sein, wenn die Daten der Passagiere auf iese Weise überprüft werden. Davon profitieren wir in eutschland und Europa gleichermaßen wie unsere Part- er zum Beispiel in den USA. Wer pauschal jede Speicherung und Nutzung von Da- n ablehnt, wie es im vorliegenden Antrag der Fall ist nd wie die Linken das häufig tun – ich sage nur: WIFT und Prüm-ähnliches Abkommen mit den USA –, er erweist unserer Sicherheit keinen Dienst. Und weil ns hier Schwarz-weiß-Malerei nicht weiterbringt, müs- en wir uns natürlich auch fragen, in welchem Rahmen 7372 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Fluggastdaten gespeichert und genutzt werden können. Datensicherheit und besonders der Schutz von persönli- chen Daten spielen hier eine große Rolle. Aktuell findet ein Datenaustausch zwischen der EU und den USA auf Grundlage eines vorläufigen Abkom- mens statt. Flüge innerhalb der Europäischen Union werden nicht erfasst. Die Bundesregierung hat diesem Abkommen zugestimmt, um einen reibungslosen Flug- verkehr mit den USA zu gewährleisten. Die EU-Daten- schutzrichtlinien erlauben einen Datenaustausch mit so- genannten Drittländern, also Ländern außerhalb der EU, nur dann, wenn ein Abkommen vorliegt, das Mindest- standards im Datenschutz gewährleistet. Im Übrigen ar- beitet die Europäische Kommission an verbindlichen Rahmenbedingungen für den Austausch von Fluggastda- ten. Hier sind auch die Deutschen gefragt, wenn es da- rum geht, bessere Datenschutzstandards anzumahnen. Genau das tun die Bundesregierung und der Innenminis- ter. Seitdem 2001 unter Rot-Grün begonnen wurde, Flug- gastdaten zur Bekämpfung von Terrorismus und organi- sierter Kriminalität auszuwerten, hat sich gerade im Hin- blick auf das Thema Datenschutz einiges getan. Ich bin überzeugt, dass wir auch in den weiteren Verhandlungen zu sehr guten Datenschutzstandards kommen, die die ef- fektive Nutzung von Passagierdaten ermöglichen und damit zu unser aller Sicherheit beitragen. Dazu bedarf es verlässlicher Standards: Wir brauchen eine klare Zweck- bindung für Terrorismus und Schwerstkriminalität und eine Einschränkung der zu übermittelnden Daten auf das notwenige Maß. Feste, begrenzte Speicherfristen sind notwendig. Wir brauchen hohe Hürden, Kontrollen und eine verlässliche Aufsicht über die Nutzung der Daten. Wir müssen über Transparenz für den Flugreisenden bei der Erhebung und Auswertung seiner Daten nachden- ken. Es muss möglich sein, Rechtsmittel bei Verletzung der Datenschutzrichtlinien einzulegen. Wir fordern au- ßerdem eine regelmäßige Überprüfung der Abkommen. Zuletzt muss auch klar und restriktiv festgeschrieben werden, unter welchen Bedingungen Daten an andere Si- cherheitsbehörden weitergegeben werden. Dass wir dabei natürlich die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts berücksichtigen und uns sehr präzise an den Vorgaben aus Karlsruhe orientieren, ver- steht sich von selbst. Ich möchte aber auch davor war- nen, den Eindruck zu erwecken, dass Deutschland die europäische Position in den Verhandlungen nach seinen Wünschen definieren kann. Auch in dieser Hinsicht geht der Antrag der Linken weit an der Realität vorbei. Wir Europäer müssen aber so selbstbewusst sein, hohe Da- tenschutzstandards dafür einzufordern und die Speicher- dauer auf ein vernünftiges Maß zu beschränken. Außer- dem müssen wir der Sammelwut einen Riegel vorschieben und stattdessen intelligent mit den Daten umgehen. Dazu müssen sich Ermittlungsbehörden gut vernetzen und austauschen können. Es geht also nicht um die Menge der Daten; der Nutzen liegt vielmehr im Umgang mit ihnen. So hat Deutschland auch in den Be- ratungen zurückhaltend agiert und einen Prüfvorbehalt formuliert. c g K re v d W s s ru c F in z N A te im d m e li e v d li e m R u T s b d e E w d w w li a s d o tr E a re tu d g n (C (D Der Austausch von Informationen ist eine wesentli- he Voraussetzung, um unseren Sicherheitsbehörden bei renzüberschreitenden Aktivitäten von Terroristen und riminellen die Möglichkeit zu geben, Bedrohungen chtzeitig zu erkennen und abzuwehren, und zwar be- or Schaden eintritt. In diesem Sinne möchte ich Sie azu ermutigen, Ihr Schwarz-Weiß-Denken abzulegen. ir brauchen eine Vernetzung von Fluggastdaten; aber ie muss kontrolliert geschehen und darf nicht in Daten- ammelwut ausufern. Dafür setzt sich die Bundesregie- ng ein. Nur so leisten wir einen Beitrag zu mehr Si- herheit und zum Schutz unserer Freiheit. Wir lehnen Ihren Antrag ab. Wolfgang Gunkel (SPD): Die Abkommen zu den lugpassagierdaten begleiten uns nun schon viele Jahre der politischen Auseinandersetzung. Meine Meinung u dem Thema hat sich nicht grundlegend geändert. ach wie vor halte ich wenig von dem anlassbezogenen ustausch von teilweise hochsensiblen persönlichen Da- n. Sicher, es war in der vergangenen Wahlperiode nicht mer einfach bis nahezu unmöglich, Datenschutzbe- enken nachhaltig anzubringen und das Recht auf infor- ationelle Selbstbestimmung des Einzelnen wirklich rnst zu nehmen. Koalitionszwänge lernt ja nun auch die berale FDP kennen. Die Diskussionen um die Flugpassagierdaten und die ntsprechenden Abkommen mit den Vereinigten Staaten on Amerika sind nur ein kleines Mosaiksteinchen in em Gefüge der Sicherheitsgesetze, die uns die Drohku- sse bevorstehender terroristischer Angriffe bescherte, ine Bedrohung, die im Übrigen auf einmal gar nicht ehr so hoch ist, wenn die amerikanische Regierung eisewarnungen für Deutschland an ihre Bürgerinnen nd Bürger herausgibt und wirtschaftliche Nachteile im ourismusgewerbe zu befürchten sind. Das Europäische Parlament hat eine endgültige Ab- timmung zu den geplanten Abkommen vorerst verscho- en. Momentan wird eine Resolution abgestimmt, die in er übernächsten Woche verabschiedet werden soll. Ein rstes Abkommen wurde wegen formeller Fehler vom uropäischen Gerichtshof 2006 für nichtig erklärt. 2007 urde dann ein weiteres Abkommen zu Flugpassagier- aten abgeschlossen, welches derzeit vorläufig ange- endet wird. Dieses Abkommen aus dem Jahr 2007 ies unter Datenschutzgesichtspunkten nicht unwesent- che Verbesserungen zu seinem Vorgänger auf. Unter nderem beinhaltet es einen bereichsspezifischen Daten- chutz, der in seinen wichtigsten Punkten die Zweckbin- ung der erfassten und übermittelten Daten garantiert. Weder tragbar noch verantwortbar wäre es gewesen, ffene Bücher mit den kompletten Datensätzen der be- offenen Bürgerinnen und Bürger zur unbeschränkten insicht freizugeben. Momentan werden sensible Daten, lso personenbezogene Daten wie politische Meinungen, ligiöse oder weltanschauliche Überzeugungen, even- elle Gewerkschaftszugehörigkeiten oder Daten über ie Gesundheit oder das Sexualleben einer Person, nicht espeichert, sondern automatisch gelöscht. Nur in Aus- ahmefällen, wenn das Leben von betroffenen Personen Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7373 (A) ) )(B) oder Dritten gefährdet oder ernsthaft beeinträchtigt wer- den könnte, kann auf diese Daten zugegriffen werden. Die festgelegte Dauer, für die die Daten gespeichert werden, kann unter verschiedenen Gesichtspunkten be- trachtet werden. Prinzipiell erscheint auch mir die fest- gesetzte Speicherdauer von 15 Jahren als sehr lang. Un- ter dem Blickwinkel, dass die Vereinigten Staaten zunächst eine Dauer von 40 Jahren planten, kann man mit der Reduzierung um mehr als die Hälfte der Zeit je- doch leben. Doch damit komme ich auch schon zu einigen negati- ven Aspekten. Tatsächlich erfolgt nur während der ers- ten sieben Jahre der gerade beschriebenen Speicherdauer eine auswertungsfähige Speicherung. In den darauffol- genden Jahren sind die Daten gewissermaßen archiviert und nur unter zusätzlichen Datenschutzvorkehrungen zugänglich. Warum die US-amerikanische Seite dennoch auf einer so langen Speicherzeit beharrt, macht mich stutzig. Die EU verhandelt derzeit mit den Vereinigten Staa- ten von Amerika über ein transatlantisches Datenschutz- abkommen. Dabei wird – wenig überraschend – deut- lich, dass die unterschiedlichen Datenschutzniveaus in Europa und den USA die Verhandlungen stark erschwe- ren. Ebenso umstritten ist, ob es sich um ein Rahmenab- kommen handelt, das einen einheitlichen Datenschutz- standard für alle, auch die bisher verabschiedeten Abkommen, umfasst. Die EU fordert ein solches Rah- menabkommen, das sich auch auf die Abkommen zu den Fluggastdaten erstrecken würde. Dies wäre auf alle Fälle zu begrüßen; denn wenn es schon Datenaustausch geben soll, dann zu unseren und den europäischen Bedingun- gen. Eine Orientierung an den Datenschutzstandards der USA wäre ein absoluter Rückschritt. Für meine Fraktion, sowohl hier im Deutschen Bun- destag als auch im Europäischen Parlament, ist es demzu- folge elementar wichtig, dass europäische Datenschutz- standards beim Abschluss des Abkommens eingehalten werden. Stichworte, die hier fallen müssen, sind Trans- parenz, Rechtsschutz sowie eine genaue und abschlie- ßende Begrenzung nach Art und Umfang der zu übermit- telnden Daten, insbesondere bei der Weitergabe an Dritte. Der Zweck der Datenübermittlung muss klar auf die Bekämpfung des Terrorismus und der organisierten Kriminalität beschränkt werden. Das derzeit verhandelte Abkommen der Europäischen Union mit den Vereinigten Staaten von Amerika zum Datenschutz muss Grundlage aller weiteren transatlanti- schen Abkommen sein. Wir brauchen ein Rahmenab- kommen als Orientierung für alle weiteren Verträge. Al- les andere wäre bloß Stückwerk. Insofern fordert die SPD auch bei einem Abkommen zum Austausch von Flugpassagierdaten die Einhaltung von datenschutz- rechtlichen Garantien, und zwar nicht auf dem Niveau der US-amerikanischen. Die Stichworte hatte ich bereits genannt. Eine Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa in Sicherheitsfragen ist geboten. Über die konkrete Aus- gestaltung dieser Zusammenarbeit wird zu reden sein. w fo e D h re te d B e d d S ü tr s T te re g g d e E tr c g W P s in d s A G d m tr s V s K e n s k h te e s d s ü (C (D Der Antrag der Fraktion Die Linke ist an dieser Stelle, enn er den generellen Verzicht auf solche Abkommen rmuliert, nicht realistisch; denn ohne Abkommen gäbe s auch keine rechtliche Verpflichtung der USA, gewisse atenschutzstandards einzuhalten. Weniger Rechtsklar- eit wäre die Folge. Außerdem dürfen wir nicht ignorie- n, dass sich die Fluggesellschaften geradezu verpflich- t fühlen, die Passagierdaten weiterzugeben, um nicht en Entzug der Landerechte zu riskieren. Dass kein EU- ürger mehr in die USA einreisen darf, wäre eine benso unrealistische Folge, die sicher auch nicht von er Fraktion Die Linke gewünscht ist. Der Antrag der Fraktion Die Linke ist ein Signal in ie richtige Richtung, die Persönlichkeitsrechte nicht im icherheitswahn aus dem Auge zu verlieren. Er ist aber berzogen. Die SPD-Bundestagsfraktion wird den An- ag deshalb ablehnen. Jimmy Schulz (FDP): Seit dem 11. September 2001 ind eine Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen den errorismus getroffen worden. Viele Maßnahmen bedeu- ten dabei eine deutliche Einschränkung von Bürger- chten. Die Sammlung und der Austausch von Flug- astdaten, PNR, ist eine dieser Maßnahmen. Im Kampf egen den Terrorismus ist für die FDP aber entschei- end, dass die Bekämpfung des Terrorismus möglichst ffektiv und dabei unbedingt mit dem geringstmöglichen ingriff in die Bürgerechte verbunden ist. Die Sammlung und Weitergabe von Fluggastdaten be- ifft eine große Zahl von Personen und ihre persönli- hen Daten. Es handelt sich um einen erheblichen Ein- riff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. ir haben uns deswegen sehr lange und eingehend mit NR beschäftigt. Wir von der FDP haben uns immer ehr kritisch zu diesem Thema geäußert – zum Beispiel unserem Antrag auf Drucksache 16/8115 –, insbeson- ere bezüglich des USA-Abkommens, da die Daten- chutzstandards und die Rechtsschutzgarantien dieses bkommens keineswegs akzeptabel sind. Aus diesem rund haben wir auch im Koalitionsvertrag vereinbart, ass das USA-Abkommen kein Maßstab für andere ögliche Abkommen sein darf. Wie im Koalitionsver- ag vereinbart, setzen wir uns für ein höheres Daten- chutzniveau in den EU-Verhandlungen ein. Die Linke fordert in ihrem Antrag einen sofortigen erzicht auf PNR insgesamt. Wir sehen aber endlich po- itivere Bewegungen in der EU. Die Mitteilung der ommission zu den Eckpunkten für die künftige Weiter- ntwicklung von PNR-Abkommen mit Drittstaaten ge- ügt im Großen und Ganzen unseren Anforderungen und tellt eine wesentliche Verbesserung zu den jetzigen Ab- ommen dar. Die liberalen Bemühungen auf EU-Niveau aben sich also gelohnt. Wir sind zufrieden, dass die Kommission sich für in- rnationale Standards bei PNR-Abkommen einsetzt, die in hohes Datenschutzniveau vorsehen. Die Kommis- ion will Datenschutz- und Datensicherheitsgarantien in en Empfängerstaaten zur Voraussetzung beim Ab- chluss von PNR-Abkommen machen und die Weiter- bermittlung an andere Stellen im Empfängerstaat oder 7374 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) außerhalb beschränken. Zusätzlich sollen Auskunfts- und Rechtsschutzgarantien Betroffener verankert und die Transparenz bezüglich der Erhebung und der mögli- chen Nutzung verbessert werden. Dies hat die FDP im- mer gefordert. Wir begrüßen auch, dass die Kommission voraus- sichtlich die Abkommen mit den USA, Australien und Kanada überarbeiten möchte. Ich möchte nochmals be- tonen, dass das USA-Abkommen unter Datenschutzge- sichtspunkten besonders kritikwürdig ist. Auf der Basis der Mitteilung der Kommission könnten zukünftige Ab- kommen jedoch erheblich besser ausfallen. Die Aufhe- bung geschlossener Abkommen, wie von den Linken in ihrem Antrag gefordert, kommt aktuell nicht infrage. Auch ist es momentan nicht angemessen, da eine Nicht- weitergabe von Daten bedeuten würde, dass die Flug- zeuge ihre Landerechte in dem entsprechenden Land verlören oder aber die Daten dann ohne jede Rechtssi- cherheit weitergegeben würden. Die Kommission hat im Übrigen noch weitere FDP- Forderungen aufgegriffen: die Zweckbindung zur Be- kämpfung von Terrorismus und schwerer Kriminalität aufgrund international anerkannter Definitionen, die Be- schränkung der Übermittlung von Daten auf ein Min- destmaß, die generelle Verbesserung der Datensicherheit und die Etablierung einer unabhängigen Datenschutzauf- sicht. Obwohl wir eine Verbesserung sehen, gibt es natür- lich Kritikpunkte. Sind zum Beispiel die Nutzung und die Speicherung von sensiblen Daten überhaupt erlaubt? Ich möchte unterstreichen, dass die Grundlagen für PNR noch fehlen. Wir brauchen also eine Überprüfung der Notwendigkeit und der Proportionalität. Wir schließen uns hier dem Europäischen Parlament und dem deut- schen Bundesdatenschutzbeauftragten an, der bereits vor ungefähr einem Jahr die Kommission aufgefordert hat, die PNR-Abkommen unter dem Gesichtspunkt der Ver- hältnismäßigkeit zu prüfen. Hierbei ist auch in Betracht zu ziehen, ob nicht die API-Daten als ausreichend ange- sehen werden könnten, um den gewünschten Zweck zu erreichen. Diese Untersuchung wollen wir abwarten. Das ist für uns entscheidend. Auch neue Verhandlungs- mandate mit den USA, Australien und Kanada müssen auf Proportionalität getestet werden, bevor sie im Rat angenommen werden. Wir werden uns, zusammen mit unseren liberalen Kollegen in Brüssel, weiter für effektive und verhältnis- mäßige Sicherheitsmaßnahmen einsetzen. Jan Korte (DIE LINKE): Die Fraktion Die Linke for- dert mit dem vorliegenden Antrag den endgültigen Ver- zicht auf die transatlantischen und die geplanten europäi- schen Flugpassagierdaten-Abkommen. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 arbei- ten europäische und US-amerikanische Sicherheitsbe- hörden intensiv an der Vernetzung und dem Austausch einer Vielzahl personenbezogener und hochsensibler Da- ten, so auch an dem Austausch von Flugpassagierdaten. Zu diesem Zweck wurde eine Vielzahl von bilateralen V a ri c g d a J u d a z la S 1 D te m K g v v e B A d in la fi U im b s D s d li s m b n fo te d d k h m v v b m e te g P (C (D erträgen abgeschlossen. Doch erst mit dem Abkommen us dem Jahre 2007 konnte den vom Europäischen Ge- chtshof angemahnten (Rechts-)Bedingungen entspro- hen werden. Alle Vorgängerabkommen konnten einer erichtlichen Prüfung aus einer ganzen Reihe von Grün- en nicht standhalten. Doch auch dieses noch immer aktuelle Abkommen ist us Sicht meiner Fraktion, ja aus der Sicht von kritischen uristinnen und Juristen, Nichtregierungsorganisationen nd Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern hochgra- ig problematisch. Argumente, die dies untermauern und llesamt im Abkommen selbst zu finden sind, wurden in ahlreichen Debatten im Bundestag in der letzten Legis- turperiode öffentlich gemacht. Deshalb nur einige tichworte hierzu: hohe Speicherfristen von bis zu 5 Jahren, die anlasslose Speicherung von persönlichen aten eines jeden Fluggastes – unter anderem Kreditkar- ninformationen, Sachbearbeiterinformationen, Infor- ationen zu Reiserouten – und ein unzureichendes lage-, Einsichts- und Datenschutzniveau für EU-Bür- er in den USA müssen rechtsstaatliche Bedenken her- orrufen. Die Linke hat aus zwei Gründen die Debatte aus der ergangenen Legislaturperiode erneut aufgegriffen. Zum inen konnten und können weder EU-Kommission und undesregierung eine aussagekräftige Evaluation des bkommens vorweisen, die den Nutzen des Instruments es Datenaustausches im sogenannten Kampf gegen den ternationalen Terrorismus belegt; es liegen keine be- stbaren Zahlen oder Informationen vor, die eine signi- kante Erhöhung der Sicherheit für Flugreisende, die SA und die Mitgliedstaaten der Europäischen Union Vergleich zu der Zeit ohne Fluggastdatenabkommen eschreiben könnten. Zum Zweiten ist durch die Entscheidung des Europäi- chen Parlaments im Mai dieses Jahres auch für den eutschen Bundestag eine neue politische Situation ent- tanden. Im Mai lehnten es die Europaparlamentarier ab, em seit 2007 gültigen EU-USA-Abkommen nachträg- ch ihren Segen zu geben. Der Vertrag von Lissabon ieht vor, dass das Europäische Parlament dem Abkom- en seine Zustimmung ex post geben muss. Auch die eiden anderen Datenabkommen mit Australien und Ka- ada konnten das EP bislang nicht passieren. Vielmehr rderte das Parlament die EU-Kommission auf, bis spä- stens Juli 2010 einen kohärenten Ansatz in Bezug auf ie Nutzung von Fluggastdatensätzen vorzulegen. Dem ist ie Kommission leider erst am 21. September nachge- ommen. Das EU-Parlament drängt zudem auf Neuver- andlungen mit den drei Staaten, wobei das Hauptaugen- erk neben der Gewährung eines hohen Datenschutzes or allem auf der Aushandlung eines gemeinsamen und ergleichbaren Abkommens liegt. Zukünftig sollen nicht ilaterale Verträge geschlossen werden, sondern ein ge- einsamer mit allen Staaten, denen nach dem Abschluss ines solchen Abkommens ist. Bereits jetzt haben wei- re Staaten wie Südkorea und Indien Interesse daran an- emeldet. Die Linke begrüßt ausdrücklich, dass das Europäische arlament dem Missbrauchsversuch der EU-Kommis- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7375 (A) ) )(B) sion vorerst widerstand, zu einem einfachen Abnick-Par- lament zu werden zu einem Sachverhalt, den das EP selbst nicht mit- und ausgestalten konnte. Gleichzeitig sind wir aber der Meinung – und dies haben die Ver- handlungen 2007 mit den USA gezeigt –, dass es nach derzeitiger Lage nicht möglich ist, ein an Bürger- und Freiheitsrechten orientiertes Abkommen im Ergebnis neuer Verhandlungen zu erhalten. Die Erfahrungen mit dem existierenden Abkommen haben gezeigt, dass ein ausreichendes Datenschutzniveau in den Vereinigten Staaten nicht erkennbar ist. So ist es nur sehr schwer möglich, die verbrieften Auskunftsrechte über gespei- cherte personenbezogene Daten in Washington in An- spruch zu nehmen. Zum anderen handelt es sich bei dem aktuellen und wohl auch bei dem nun neu auszuhandelnden Abkom- men um eine anlasslose Datenspeicherung auf Vorrat; dies sagt die Kommission im Übrigen selber in ihren Mitteilungen. Das ist aus deutscher Sicht nicht zu akzep- tieren. Ich möchte an dieser Stelle an die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeiche- rung erinnern. Dort heißt es, „dass durch die vorsorgli- che Speicherung der Telekommunikationsverkehrsdaten der Spielraum für weitere anlasslose Datensammlungen auch über den Weg der EU erheblich enger wird“. Auch vor diesem Hintergrund sollte sich der Bundestag der Forderung der Fraktion Die Linke nach einem endgülti- gen Verzicht auf den transatlantischen Datenaustausch von Flugpassagierdaten anschließen. Gleiches gilt für den Aufbau eines europäischen Fluggastdatenaustausch- systems. Es wird Zeit, Datengroßprojekte, die unter dem Vor- wand des vermeintlichen Schutzes der Zivilbevölkerung und kritischer Infrastruktur aufgesetzt wurden, in ihrem Kern aber Bürgerrechte abbauen und den Datenschutz schleifen, zurückzudrehen und für die Zukunft zu unter- lassen – sowohl in Deutschland als auch in der Europäi- schen Union. Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der EU-Rat will noch in diesem Jahr Verhandlungsman- date verabschieden, auf deren Grundlage neue und – man hofft es jedenfalls – bessere Abkommen zur Wei- tergabe von Fluggastdaten mit den USA, Kanada und Australien ausgehandelt werden sollen. Außerdem soll eine Konzeption für ein EU-eigenes PNR-System vorge- legt werden, bei dem es nicht mehr nur darum geht, wel- che Daten an wen weitergegeben werden, sondern bei dem die EU selbst den großen Datensammler gibt. Das alles infrage zu stellen, ist, wie der vorliegende Antrag es tut, dringend nötig. Dringend nötig ist auch, die jetzige Praxis jedenfalls zu beenden; denn momentan werden mit viel zu wenigen Beschränkungen viel zu viele Daten weitergereicht. Die Passagierdaten – eben jene PNR – enthalten ja nicht nur Name und Vorname, sondern auch Daten, aus denen sich noch viel mehr In- formationen über einzelne Personen gewinnen lassen, zum Beispiel Daten, aus denen sich die Zugehörigkeit zu einer Partei oder einer Gewerkschaft erkennen lässt, Da- ten über das gewählte Essen, die Rückschlüsse auf die R b d n n d k ru d d a m c m n g a im G P te D e n le R d re g G A m d g n w s te u li d h le m s N h v (C (D eligionszugehörigkeit zulassen, Daten über das Reise- üro, die Telefonnummer am Zielort, die Mitreisenden, en Sitzplatz usw. usf. Was mit diesen Daten passiert, ist ur teilweise geklärt und bisher auch in den Abkommen icht genug geregelt. Ginge es nur darum, zu sehen, wer a auf einen zukommt, also gewissermaßen eine Vorab- ontrolle vor Erreichen der Grenze, fragt man sich: Wa- m dann all die anderen Daten? – Es geht aber auch um en Abgleich mit Flug- und Einreiseverbotslisten, und a haben ja schon verschiedentlich Menschen böse und uf falschen Angaben gegründete Erfahrungen machen üssen. Der Kern des Problems ist aber die Vorratsdatenspei- herung, die hier stattfindet; denn die Speicherfrist endet itnichten mit der Einreise im Zielland oder wenigstens ach erfolgter Rückreise. Stattdessen wird ein Datenpool eschaffen, und wenn es einen solchen gibt, dann wird er uch genutzt. Wer sich die einschlägigen Debatten hier Hause und die zähen Diskussionen mit den USA ins edächtnis ruft, der weiß: So ein Datenberg wird von rofilern ausgewertet und per Data-Mining durchleuch- t. Und das ist weit jenseits jeden Zwecks, für den die aten erhoben wurden. Da ging es um die Abwicklung ines Fluges, nichts sonst, und nicht um die Fütterung ei- er Datei, deren Verwendung sich – das vor allem die idige Erfahrung mit den USA – der Kontrolle und dem echtsweg weitgehend entzieht. Die Bundesregierung darf deswegen nicht kritiklos en Weg des dauernden Datensammelns und -transferie- ns weitergehen. Sie muss schon bei den Verhandlun- en über die Mandate endlich klare, bürgerrechtliche renzen ziehen. nlage 14 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts: Elektronischen Personalausweis nicht einführen (Tagesordnungspunkt 18) Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU): Ab kom- ender Woche wird über die Kommunalverwaltungen er neue Personalausweis im Scheckkartenformat ausge- eben und den bisherigen Personalausweis ersetzen. Der eue elektronische Personalausweis bietet zahlreiche ichtige und zukunftsweisende Innovationen, die insbe- ondere der rasanten technischen Entwicklung der letz- n Jahre und den veränderten Kommunikationswegen nd -gewohnheiten Rechnung tragen. Sowohl die Mög- chkeit der elektronischen Identifikation, eID, als auch ie qualifizierte Signatur werden unter höchsten Sicher- eitsstandards die Nutzung des Ausweises in der digita- n Welt ermöglichen. Persönlich werde ich in der kom- enden Woche zur Beantragung des neuen Ausweises chnellstmöglich das Bürgeramt meiner Heimatstadt euötting aufsuchen. In Ihrem Antrag sprechen Sie richtigerweise das bis- erige Ausweisdokument an, auf dem – wie auch Ihnen on den Grünen sicher bekannt ist – bereits vier biome- 7376 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) trische Daten, nämlich Körpergröße, Augenfarbe, Licht- bild und Unterschrift, enthalten sind. Durch die Erweite- rung um das digitale Bild und die explizit freiwillige Speicherung von Fingerabdrücken wird eine stärkere und nachvollziehbare Bindung zwischen Ausweisinha- ber und Dokument erreicht. Die missbräuchliche Ver- wendung gestohlener Ausweise wird somit zweifelsfrei erschwert. In Ihrer Argumentation hinsichtlich möglicher Sicher- heitsbedenken, dem zweiten Aspekt Ihres Antrages, räu- men Sie erfreulicherweise die Sinnhaftigkeit und Notwen- digkeit der Verbesserung der sicheren Kommunikation im Internet ein. Umso erstaunlicher erscheint mir die Tatsache, dass Sie eine weitere Karte für den Versand- handel fordern. Wollen Sie dann auch eine weitere Karte für die Kommunikation mit Behörden? Und noch eine Karte für sicheren privaten Austausch? Neben der feh- lenden praktischen Tauglichkeit dieses Vorschlages wi- derspricht dies auch dem Gebot der Datensparsamkeit. Der neue elektronische Personalausweis führt all diese Möglichkeiten zusammen. Ab dem 1. November werden die Ausweisinhaber sich im Internet elektronisch sowohl gegenüber Behörden als auch gegenüber privat- wirtschaftlichen Dienstleistungsanbietern, beispiels- weise beim Onlineshopping, Onlinebanking oder beim Onlinekauf von Tickets jedweder Art, ausweisen kön- nen. Gleichzeitig erhält der Ausweisinhaber über ein Zertifikat die Bestätigung, dass die von ihm aufgerufene Website auch dazu berechtigt ist, seine Daten abzufra- gen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass über Art und Umfang der zur Verfügung gestellten Daten stets die Hoheit und völlige Kontrolle bei den Bürgerinnen und Bürgern verbleibt. Ein Ausle- sen privater Informationen ohne Kenntnis oder gar ge- gen den Willen der Nutzenden ist im Vergleich zu allen bisher verfügbaren Modellen erheblich erschwert. Es ist sichergestellt, dass alle Informationen und Übertragungen mit modernen, dauerhaft wirksamen und international anerkannten Verschlüsselungsverfahren si- cher geschützt werden. Der neue elektronische Personal- ausweis ist mit physikalischen und elektronischen Si- cherheitsmerkmalen auf höchstem technologischem Niveau ausgestattet. Auch unter Berücksichtigung der Schnelligkeit von technischen Innovationen ist über die gesamte Gültig- keitsdauer von zehn Jahren sichergestellt, dass die tech- nische Aufwandsschwelle für Fälschungs- oder Verfäl- schungsversuche sowie auch sogenannte Hacking- Angriffe auf den Chip im Personalausweis ausreichend hoch ist. Ich teile ausdrücklich die Einschätzung der christlich-liberalen Bundesregierung, dass so die Wahr- scheinlichkeit, dass die Algorithmen des neuen Perso- nalausweises vor Ablauf der Gültigkeitsdauer von zehn Jahren nicht mehr sicher sind, vernachlässigbar gering ist. Am 15. Oktober dieses Jahres wurden die vom Bun- desministerium des Innern beauftragten Begleitstudien vorgestellt. Die umfangreichen Tests im Vorfeld der Ein- führung bestätigen die positive Prognose hinsichtlich des hohen Schutzniveaus. Seit Oktober 2009 erprobten und e p tä li ru k te „ s ti g b d h n w ü te s s ra te D a h B w s A g le tr ü s In c g li d v e A n c a 1 fe m a z a a n ra B (C (D rproben E-Business- und E-Government-Anbieter in raktischen Anwendungstests die elektronische Identi- tsnachweisfunktion des neuen Ausweises in ihren On- neangeboten. Die Beantragung, Ausstellung und Sper- ng von Ausweisen wurden durch ausgewählte ommunale Behörden seit Anfang 2010 in einem Feld- st evaluiert, dessen Ergebnisse ebenfalls noch vor dem Roll-out“ in die laufende Projektabwicklung eingeflos- en sind. Hinsichtlich der in dem Antrag der Bundestagsfrak- on Bündnis 90/Die Grünen formulierten Sorgen bele- en insbesondere die Ergebnisse der Studie „Restrisiken eim Einsatz der AusweisApp auf dem Bürger-PC …“ en „deutlichen“ Sicherheitsgewinn gegenüber den bis- er üblichen Verfahren zur Identifikation oder Kommu- ikation über das Internet. Bezüglich der eID-Funktion ird explizit die Verbesserung des Schutzniveaus gegen- ber der „herkömmlichen Authentisierung mit Passwör- rn“ bestätigt. In den letzten Wochen wurden in der Öffentlichkeit tellenweise Bedenken insbesondere gegenüber den Ba- islesegeräten geäußert. Die Studie weist ebenfalls da- uf hin, dass beim Komfortlesegerät aufgrund des ex- rnen PIN-Eingabefeldes und durch das zusätzliche isplay im Lesegerät das Sicherheitsniveau nochmals ngehoben wird. So wird ein Ausspionieren der PIN ver- indert, und die Gegenstelle der Authentisierung sowie erechtigungen können vertrauenswürdig angezeigt erden. Unterschiedliche Anwendungen werden unter- chiedliche Sicherheitsastandards verlangen, sodass die nwendungen, die sinnvollerweise mit dem Basislese- erät verfügbar sind, auch eine hohe Sicherheit gewähr- isten. Anwendungen, bei denen die qualifizierte elek- onische Signatur genutzt wird, werden voraussichtlich ber Standard- oder Komfortlesegeräte zu verwenden ein. Damit nachvollziehbar und eindeutig verknüpft ist die tegrität des Computers des Bürgers. Entsprechende Si- herungsmaßnahmen sind allerdings bereits heute drin- end angeraten, wenn Onlinetransaktionen oder vertrau- che Kommunikation durchgeführt werden. Der Schutz es eigenen Computers vor Schadprogrammen mithilfe on Antivirenprogrammen und Firewalls verdient nicht rst mit der Nutzung des neuen Ausweises besondere ufmerksamkeit. Die wichtigsten Hinweise, um das oh- ehin deutlich verbesserte Schutzniveau auch verbrau- herseitig weiter zu erhöhen, sind für jeden im Internet brufbar. Gerade in Verbindung mit der Einführung zum . November sollte auf die zahl- und umfangreichen Hil- stellungen und Informationsangebote nochmals ver- ehrt hingewiesen werden. In vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern us meinem Bundeswahlkreis gewinne ich diesbezüglich unehmend den Eindruck, dass sowohl das Interesse als uch das Wissen über die Chancen des neuen Personal- usweises stetig wachsen. Deshalb habe ich die Hoff- ung, dass sich – eine entsprechende Verbreitung vo- usgesetzt – die allein im vergangenen Jahr durch das undeskriminalamt veröffentlichte Zahl von 6 800 ver- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7377 (A) ) )(B) zeichneten Fällen des digitalen Identitätsdiebstahls er- heblich reduzieren wird. Wie ich bereits in meiner letzten Rede zum elektroni- schen Personalausweis ausgeführt habe, ist mir, als Be- richtererstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Bereich des Datenschutzes im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, selbstverständlich der Aspekt der Datensicherheit ein besonderes Anliegen. Sollten technische Innovationen in der Zukunft die Sicherheit bestehender Konzepte unterminieren, wird damit aber auch die Weiterentwicklung der Sicherheitstechnologien einhergehen. Zu diesem bisher nicht vorhersehbaren Zeit- punkt werden die zuständigen Behörden, insbesondere das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstech- nik, entsprechende Anpassungen vornehmen müssen und dies selbstverständlich auch tun. Mit der näherrückenden Einführung wird die große Zahl von Einsatzmöglichkeiten, die der neue Personal- ausweis bietet und bieten wird, immer deutlicher. Zahl- reiche Wirtschaftsunternehmen haben bereits angekün- digt oder begonnen, innovative Dienste zu entwickeln und dem Verbraucher anzubieten. Mit der erhöhten Si- cherheit und Praxisnähe wird somit auch ein erheblicher Komfortgewinn in verschiedenen Lebensbereichen ein- hergehen. Einfacheres Anmelden bei Portalen oder Shops oder vereinfachte Schadensmeldung bei den Ver- sicherern ist hier sicher erst der Anfang einer sehr wahr- scheinlichen Erfolgsgeschichte. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist, dass den Verbraucherinnen und Ver- brauchern der Mehrwert nicht nur in Bezug auf soge- nannte E-Government-Szenarien, sondern auch für wei- tere Lebensbereiche deutlich wird. Davon bin ich allerdings fest überzeugt. Der Ausweisinhaber selbst behält die volle Kontrolle darüber, welche seiner persönlichen Daten an den An- bieter übermittelt werden. Aufgrund seines Sicherheits- konzeptes hilft der neue Personalausweis, Internetkrimi- nalität zu bekämpfen und das Vertrauen der Bevölkerung in elektronische Transaktionen zu steigern. Nicht zuletzt für den Jugendschutz sind erhebliche Verbesserungen zu erwarten. Prozesse wie Login, Adressverifikation und Altersnachweis können wirtschaftlicher und schneller realisiert werden. Meiner Überzeugung nach werden sich die massiven Vorteile dieses neuen Ausweises schnell verbreiten. Wenn die Verfahren institutionalisiert sind und eine gewisse Schwelle der Verbreitung überschritten ist, wer- den auch von Ihnen von Bündnis 90/Die Grünen diese zahlreichen Vorteile nicht mehr zu leugnen sein. Der neue Personalausweis ist eine Innovation, die über eine zeitgemäße Neuauflage eines Ausweisdoku- ments weit hinausgeht. Die Sicherheitsbedenken sind weitestgehend unbegründet. Bürgerrechte werden in kei- ner Weise beschnitten, und ich hoffe sehr, dass die Bür- gerinnen und Bürger schnell die Chancen dieses Viel- zweckwerkzeuges kennen- und schätzen lernen. Frank Hofmann (Volkach) (SPD): Wir bekommen ab dem 1. November 2010 den neuen elektronischen P k s G e m b h g ru s v A p B le W s m s fi fe K k p te k g S s ü c g w h d a d n m a d c K k re d ti M v e E s te B je (C (D ersonalausweis und somit eine modernes Identitätsdo- ument. Das ist nichts Neues, sondern das Produkt eines ehr aufwendigen Gesetzgebungsvorhabens, das die roße Koalition in der vergangenen Legislaturperiode rfolgreich durchgeführt hat. – Mit diesem Satz habe ich eine letzte Rede zu diesem Antrag begonnen, dabei leibt es auch jetzt. Mit seriösem politischem Handeln at dieser Antrag jedenfalls nichts mehr zu tun, schon ar nicht zu diesem Zeitpunkt, eine Woche vor Einfüh- ng. Wer fünf Tage vor Einführung des neuen Auswei- es mit diesem Antrag daherkommt und die Einführung erhindern will, dem spreche ich ein seriöses politisches nliegen ab. Sie machen wieder auf Protestkultur, um kurzfristig olitisches Kapital aus Stimmungen und Ängsten in der evölkerung zu schlagen. Ihre Regierungsfähigkeit stel- n Sie so nicht unter Beweis – ganz im Gegenteil. ürde man dem Antrag der Grünen folgen und das ge- amte Projekt jetzt einstampfen, hätte man nicht nur ehrere Hundert Millionen Euro sinnlos in den Sand ge- etzt, sondern auch keine Lösung für eine sichere Identi- zierung im elektronischen Geschäftsverkehr geschaf- n. Ihr Vorschlag, die Einführung einer eigenständigen arte, der sogenannten Wolfgang-Wieland-Gedächtnis- arte – ich habe hierzu bereits Stellung genommen –, zu rüfen, zeigt Ihre mangelnde Problemlösungskompe- nz. So wird allenfalls das Portemonnaie dicker, aber ein praxistaugliches Ausweisdokument für das Internet eschaffen. Mit dem neuen scheckkartengroßen Ausweis wird ein tandard-Identitätsnachweis für die Onlinewelt bereitge- tellt, den die Bürgerinnen und Bürger sowohl gegen- ber Behörden als auch gegenüber privatwirtschaftli- hen Dienstleistern nutzen können – natürlich freiwillig, enauso wie auch die Abgabe der Fingerabdrücke frei- illig ist. Zu den verschieden Funktionen des Ausweises abe ich bereits mehrfach hier im Plenum ausgeführt; as möchte ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Die Umstellung vom alten auf den neuen Personal- usweis läuft weitgehend reibungslos; das hören wir aus er Verwaltung. Das ist für ein solches Mammutprojekt icht selbstverständlich. Außerdem wird das neue Doku- ent von vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv ngenommen. Hieran konnten auch die zum Teil absur- en Schauermärchen über vermeintliche Sicherheitslü- ken nichts ändern. Es ist dem Bürger klar, dass er EC- arten und PIN getrennt halten muss. Es ist dem Bürger lar, dass er beim Onlinebanking Firewall und Antivi- nsoftware braucht, und es wird dem Bürger erklärt, ass dieses Schutzniveau auch für die besonderen Funk- onen des E-Personalausweises gelten muss. Über die angeblichen Sicherheitsrisiken wurde in den edien viel berichtet. Das ist nichts Neues; wir hatten iele dieser Diskussionen bereits bei der Einführung des lektronischen Reisepasses. Klar ist aber auch, dass die inführung neuer Technologien immer mit gewissen Ri- iken verbunden ist. Auch wenn es die Grünen nicht in- ressiert: Nur so ist technischer Fortschritt möglich. eim elektronischen Personalausweis sind die Risiken doch überschau- und beherrschbar. Diese Einschät- 7378 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) zung wird von den Grünen jetzt wohl nicht mehr geteilt. Die Grünen sind da flexibel, mal dafür, mal ein bisschen dafür und jetzt eben dagegen. Dass sich eine solche Ein- stellung dauerhaft auszahlt, halte ich für fragwürdig. Zu den beschriebenen Sicherheitsproblemen im Ein- zelnen. Die Meldung des Chaos Computer Club lautete, die PIN würde beim einfachen Lesegerät über die Tasta- tur eingegeben und könne so mittels eines Trojaners aus- gelesen werden. Diese Key-Logger-Problematik ist nun wirklich ein alter Hut und zeigt sich so auch beim ganz normalen Onlinebanking. Auch hier kann man den An- wender nicht völlig aus seiner Verantwortung entlassen. So ist es nötig, den PC im Hinblick auf die Firewall und die Antivirensoftware auf dem neuesten Stand zu halten. – Dieses Problem zeigt sich jedoch nur bei Lesegeräten der Basisversion. Dort muss man die PIN über die PC- Tastatur eingeben. So kann die Zahlenkombination leichter durch Spähsoftware von Hackern abgegriffen werden. Hier kann sich auch die Bundesregierung, die die Basisgeräte mit Steuergeldern kostenlos unters Volk bringt, nicht aus Ihrer Verantwortung verabschieden. Es ist nötig, dass die Verwender eine Handreichung und Unterstützung beispielsweise durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie bekommen, um so der Gefahr von Hacker-Angriffen wirksam ent- gegnen zu können. Noch besser wäre es allerdings, wenn die Bundesregierung darauf hinarbeiten würde, nur si- chere Geräte mit eingebauter Tastatur in Verkehr zu brin- gen. Aber ein gewichtiger Grund für die Nichteinfüh- rung ist das nicht. Auch hier zeigt sich, dass die Bundesregierung mit der konkreten Umsetzung eines, wie ich stets betont habe, richtigen Projekts zum Teil überfordert ist. Dies konnte man auch bei der Gebührenverordnung für den Personalausweis sehen, bei der das Innenministerium konzeptlos vorgegangen ist. Im Ergebnis müssen nun Ju- gendliche und Kommunen die Zeche zahlen. Auch hierzu habe ich bereits ausführlich Stellung genommen. Ich kann den Grünen nur raten: Machen Sie keine tak- tischen Spielchen bei sinnvollen Projekten wie diesem. Nutzen Sie Ihre neugewonnene Motivation aus dem ak- tuellen Umfragehoch, und setzen Sie sich mit dem Total- versagen der schwarz-gelben Bundesregierung auseinan- der. Hier ist berechtigte Kritik angebracht. Manuel Höferlin (FDP): Je näher die Einführung des elektronischen Personalausweises rückt, desto hekti- scher – und vor allem unsachlicher – wird die Debatte um ihn geführt. Dies ist besonders bedauerlich, weil eine kritische Auseinandersetzung aller Beteiligten mit die- sem neuen Instrument des Meldewesens heute und in Zukunft unabdingbar ist. Anstelle von Panikmache, Halbwahrheiten und Fehlinformationen muss Aufklä- rung über die technischen, wirtschaftlichen und Büro- kratie reduzierenden Funktionen des elektronischen Per- sonalausweises treten. Mit gutem Recht sorgen sich Bürgerinnen und Bür- ger, die sogenannte „Netzgemeinde“ und – oftmals et- was durchsichtig – die Vertreter der Parteien um die Si- cherheit der persönlichen Daten auf dem neuen Ausweis. N la N z W J – s s a N G te z g w rü C is tu fo d A e s g d e s k ta In s s e a g a b K h N W N k d d e A B A fä s tr s g a p (C (D icht zuletzt meine eigene Fraktion, die FDP, hat sich nge Zeit den Kopf zerbrochen, ob die Vorteile und utzen des neuen Ausweises den notwendigen Aufwand ur Absicherung der gespeicherten Daten rechtfertigen. ir beantworten diese Frage heute mit einem kritischen a. Denn der elektronische Personalausweis verfügt wie übrigens selbst kritischste Experten wie zum Bei- piel der Chaos Computer Club bestätigen – über ein ehr hohes Sicherheitsniveau. Alle gespeicherten Daten uf dem Ausweis sind auf sicherheitstechnisch hohem iveau verschlüsselt. Dennoch möchte ich selbstverständlich bestehende efahrenquellen nicht verschweigen. Sie liegen in der chnischen Umgebung des Ausweises sowie beim Nut- er. So können die Zugangsdaten theoretisch und mit roßem Aufwand ausgespäht werden, wenn ein Aus- eisinhaber ein Lesegerät ohne Tastatur benutzt und da- ber hinaus seine Zugangsdaten per Tastatur auf einem omputer eingibt, der nicht vor Virenangriffen geschützt t und dessen Betriebssystem seit langem nicht mehr ak- alisiert wurde. Das Bundesamt für Sicherheit in der In- rmationstechnik, BSI, hat aber keine Anhaltspunkte afür, dass bei einem normal geschützten Computer das bfangen der PIN möglich ist. Jeder heimische PC mit inem gängigen kostenlosen Virenscanner und aktuali- ierten Versionen von Browser und Betriebssystem da- egen ist weitestgehend vor Datenklau geschützt. Diese sicherheitstechnische Minimalanforderung an je- en Internetnutzer ist aber unabhängig von der Nutzung ines elektronischen Personalausweises eine Selbstver- tändlichkeit. Wer im Internet unterwegs ist und beim Ein- aufen Bankdaten preisgibt, wer per E-Mail Privates aus- uscht, wer beruflich Dienstliches verschickt: Jeder ternetnutzer muss heute Sorge dafür tragen, dass er ich vor dem Ausspähen seiner Daten schützt. Dies ollte so selbstverständlich sein wie das Abschließen der igenen Haustür, wenn man die Wohnung verlässt. Alles ndere ist fahrlässig. Deswegen setze ich mich unabhän- ig von der Einführung des elektronischen Personal- usweises schon lange dafür ein, dass wir die Medien- ildung aller Bürgerinnen und Bürger fördern, vom indergarten an bis ins hohe Alter. Denn mit einem vor- andenen Bewusstsein um die potenziellen Risiken jeder utzung des Internets und einem vernünftigen Maß an achsamkeit lassen sich die allermeisten Risiken im etz so gut wie ausschließen. Ich will aber hier nicht nur über die natürlichen Risi- en eines jeden technischen Produktes sprechen, son- ern auch die Fortschritte bei der Dokumentensicherheit es neuen Ausweises aufzeigen. Durch die Verwendung ines biometrischen Passfotos wird die Verwendung des usweises durch andere Personen als den rechtmäßigen esitzer zusätzlich erschwert; die Fingerabdrücke, deren ufnahme freiwillig ist, sind ein zusätzliches, nicht lschbares Instrument, das den Missbrauch des Auswei- es weiter reduziert. Die Nutzung der freiwilligen elek- onischen Funktionen des Ausweises gelingt nur, wenn owohl der Ausweis als auch die Anmeldedaten vorlie- en; das heißt, ein verlorener oder gestohlener Ausweis llein stellt kein größeres Risiko dar, solange nicht die ersönlichen Zugangsdaten vorliegen. Hier unterschei- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7379 (A) ) )(B) det sich der neue Ausweis nicht von einer EC-Karte, bei der auch jeder weiß, dass sie niemals mit der Geheim- zahl zusammen aufbewahrt werden darf. Vielfach ist Kritik an dem höheren Preis des elektro- nischen Personalausweises zu vernehmen. Wir Liberale nehmen diese Kritik ernst. Dem höheren Preis, der auf die zehnjährige Geltungsdauer des Ausweises übrigens gerade einmal 2 Euro pro Jahr ausmacht, steht aber auch ein ungleich höheres Maß an Möglichkeiten des neuen Ausweises gegenüber. So ermöglicht die zweifelsfreie Identifizierung des Ausweisbesitzers neue Möglichkei- ten im Bereich des E-Government und des Handels. Der neue Ausweis kann dazu beitragen, dass zum Beispiel behinderte Menschen, für die der Gang ins Rathaus, zur Krankenkasse oder zum Einkaufen nur schwer oder gar nicht möglich ist, neue Teilhabemöglichkeiten eröffnet werden, wenn sie mehr Angelegenheiten selbst und si- cher online regeln können. Auch für Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum kann eine sichere Online- Identifizierung unzählige Wege und Kilometer sparen. Last, but not least: Wer kann heute voraussagen, wie wir in zehn Jahren leben werden? Welche Verwaltungs- vorgänge, welche Geschäftsmodelle, welche Arbeits- plätze werden sich komplett ins Internet verlagert ha- ben? Mit dem elektronischen Personalausweis schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Deutschland mit dem technischen Fortschritt mithalten kann. Wir eröffnen uns Optionen, ohne heute schon entscheiden zu müssen, wel- che wir nutzen wollen und werden. Es wäre töricht, auf diese Chancen zu verzichten. Für all diejenigen, bei denen die Skepsis vor dem neuen Ausweis überwiegt, sei nochmals klipp und klar erwähnt: Abgesehen vom biometrischen Passbild sind alle neuen und zusätzlichen Funktionen des elektroni- schen Personalausweises freiwillig. Fingerabdrücke müssen nicht abgegeben werden. Der innenliegende Chip kann deaktiviert werden. Die digitale Signatur muss ohnehin gesondert aufgebracht werden; niemand erhält diese unwissentlich oder gegen seinen Willen. Wer zunächst den Ausweis nicht vollumfänglich nutzen will, kann auch später noch die elektronischen Funktio- nen aktivieren lassen. Die FDP lehnt deshalb die Forderung der Grünen, auf die Einführung des elektronischen Personalausweises zu verzichten, entschieden ab. Ich möchte dennoch gerne kurz auf die zweite Forde- rung der Grünen eingehen. Anstelle des elektronischen Personalausweises solle die Einführung einer Identifika- tionskarte für den Onlinehandel geprüft werden. Dazu kann ich nur sagen: Die Bundesregierung denkt weder über die Einführung einer „Bundes-Shopping-Card“ nach, noch wird sie das unter liberaler Beteiligung je tun. Aus Steuergeldern soll nach Auffassung der Grünen ein nur für das Einkaufen im Internet zu nutzendes Produkt entwickelt werden. Diese Forderung ist grotesk und be- weist die haushaltspolitische Verantwortungslosigkeit der Grünen. Ich lade heute alle Fraktionen des Deutschen Bundes- tages ein: Tragen Sie in den nächsten Jahren mit einer k ru b g n a fä P z b tu B B z h J re ti g g u c d n c D b D n le s a g n n n v In tr g ru s d ru m u z le ri v n E je d w (C (D onstruktiven und kritischen Begleitung der Einfüh- ngsphase des elektronischen Personalausweises dazu ei, dass wir die Chancen des neuen Ausweises in seiner anzen Bandbreite nutzen und Risiken rechtzeitig erken- en! Jan Korte (DIE LINKE): Die Einführung dieses un- usgereiften Pfusch-Persos ist hochgradig sicherheitsge- hrdend und verantwortungslos. Auch wenn es bei der olitik dieser Bundesregierung eigentlich nicht anders u erwarten war, müssen wir heute feststellen, dass Sie eim elektronischen Personalausweis leider völlig bera- ngsresistent sind. Sie kommen einfach nicht von ihrem iometrie-Trip herunter. Völlig dogmatisch hält der undesinnenminister an einem seiner Lieblingsspiel- euge fest. Niemand scheint ihn bei seinem Treiben auf- alten zu können. Koste es, was es wolle, werden seit ahren die aberwitzigsten biometrietechnischen Spiele- ien aus dem Bundesamt für Sicherheit in der Informa- onstechnik gegen jeden Rat und jede Expertise durch- eboxt. So ist es auch beim neuen Personalausweis, ganz leich, ob Verbraucherschützer die Kosten bemängeln nd Datenschützer und Computerexperten massive Si- herheitsbedenken äußern, ganz gleich, ob Forscher zu em Ergebnis kommen, dass der neue Personalausweis och völlig unausgereift ist und massive Sicherheitslü- ken aufweist oder fast alle Nutzungsszenarien nur den iensteanbietern und meist nicht dem Endnutzer helfen. So wird also am kommenden Montag, am 1. Novem- er, der neue elektronische Personalausweis kommen. as ist bedauerlich, und ich kann nur hoffen, dass sich och möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in den tzten Wochen und Monaten einen der bisherigen Per- onalausweise besorgt haben. Die Bundesregierung ließ llen verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bür- ern, die verhindern wollten, diesen Pfusch-Perso die ächsten zehn Jahre mit sich herumtragen zu müssen, ja ur diese Wahl. Nachdem sich die FDP im Juli von ihren sehr ver- ünftigen Positionen aus der letzten Legislaturperiode erabschiedet hatte, war klar, wo das hier enden würde. ihrem damaligen Antrag „Keine Einführung des elek- onischen Personalausweises“ forderte die FDP noch anz richtig, dass der Deutsche Bundestag die Einfüh- ng des elektronischen Personalausweises ablehnen olle, weil die umfangreiche Erfassung und Speicherung er biometrischen Daten zur elektronischen Identifizie- ng nicht notwendig sei und mehr Nachteile als Vorteile it sich bringe. Damals kamen Sie, liebe Kolleginnen nd Kollegen von der FDP, zu dem Ergebnis, dass die wangsweise Verwendung von biometrischen Daten al- r Bundesbürger unverhältnismäßig sei. Ihr Parlamenta- scher Geschäftsführer, Herr Ahrendt, forderte selbst or einem halben Jahr noch, der Staat müsse sich bei sei- er Datensammelwut zurücknehmen und deshalb die ntscheidung für den Ausweis korrigieren. Davon ist tzt nirgendwo mehr die Rede. Man kann sich des Ein- rucks nicht erwehren, dass hier eine kollektive Gehirn- äsche durch ihren Koalitionspartner stattgefunden hat. 7380 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Innenminister Thomas de Maizière wird nach wie vor nicht müde, zu erklären, dass „dieser neue Personalaus- weis … die sicherste elektronische Identitätskarte, die es auf dem Markt gibt“, sei. Wenn das stimmt, wirft das nicht gerade ein gutes Licht auf die Anbieter von elek- tronischen Identitätskarten. Bedauerlicherweise sind bei hoheitlichen Dokumenten die von Ihnen immer so ge- priesenen Marktgesetze außer Kraft gesetzt: Wenn der letzte alte Personalausweis abgelaufen ist, gibt es prak- tisch eine gesetzliche Verpflichtung zum Besitz von un- ausgereiften Pfuschprodukten. Aber schauen wir uns den derzeitigen Stand einmal etwas genauer an. Für Onlineangebote bietet der neue Personalausweis einige zusätzliche Optionen: eine elek- tronische Identitätsbestätigung, eID, eine kostenpflich- tige, digitale Signatur, QES, zum elektronischen Unter- schreiben und eine Pseudonymfunktion zur Bestätigung der Person, ohne persönliche Informationen von sich preisgeben zu müssen. Um diese Funktionen nutzen zu können, braucht man spezielle Lesegeräte, über die der Ausweis mit einem Computer verbunden wird. Dies birgt jedoch ein großes Sicherheitsproblem, da viele Computer ungenügend geschützt sind. Deutschland be- fand sich Anfang des Jahres auf der Rangliste der Länder mit den meisten infizierten Rechnern auf Platz drei. Nach Schätzungen von IT-Sicherheitsexperten sollen mehrere Hunderttausend Rechner in Deutschland von sogenannten illegalen Botnetzen genutzt werden. Auf den infizierten und gekaperten Rechnern befinden sich ohne Wissen der Benutzerinnen und Benutzer Schadpro- gramme, mit deren Hilfe die Ressourcen des PCs von Kriminellen unbemerkt genutzt und auch PINs von Bankkonten ausgeforscht werden können. Die Sorge um die Sicherheit der persönlichen Daten ist in Deutschland also zu Recht groß. Einer aktuellen Studie des IT-Dienst- leisters Unisys zufolge würden jedoch nur wenige Bür- ger für mehr Schutz auch einen größeren Aufwand be- treiben. 72 Prozent, der in dieser Studie in Deutschland Befragten, machen sich ernsthaft Sorgen um einen mög- lichen Identitätsdiebstahl. Dennoch hielten sich die per- sönlichen Anstrengungen für die eigene Datensicherheit in Grenzen. Nur 37 Prozent der Befragten würden zum Beispiel schwer zu knackende Passwörter nutzen und sie regelmäßig ändern, und 19 Prozent hält ihre Antiviren- software nicht auf dem aktuellen Stand. In einer solchen Situation Pflichtdokumente mit einem Identitätsschlüs- sel für Internetgeschäfte und E-Government zu verknüp- fen und dabei den Bürgerinnen und Bürgern auch noch Sicherheit vorzugaukeln, ist hochgradig unverantwort- lich. Wenn man aber versucht, durch die Hardware einem Missbrauch möglichst gut vorzubeugen, sollte man laut Innenministerium einen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI, zertifizierten Standard- oder besser noch Komfortleser benutzen. Doch die der- zeit zur Verfügung stehenden Lesegeräte sind Mangel- ware: Bislang sind überhaupt erst drei Modelle offiziell zertifiziert, von deren Benutzung das Bundesinnen- ministerium aber aus Sicherheitsgründen abrät, da alle drei Geräte nur Basisleser sind, deren Sicherheitspro- bleme der Chaos Computer Club erst kürzlich nachwei- s e m fe s fo b M h F U re n D g d w n s n in n s a d s P b Ih T u v B e u A g n n g w w s n je z T z s n A N d k (C (D en konnte: Bei der Billigvariante kann Schadsoftware, twa ein sogenannter Trojaner, die sechsstellige PIN itlesen. Von den zehn beim Fraunhofer-Institut für Of- ne Kommunikationssysteme gelisteten Herstellern tellen nur zwei auch die sicherste Variante, den Kom- rtleser, her. Aber, wie gesagt, diese Komfortleser sind islang noch überhaupt nicht zertifiziert und für den arkt zugelassen. Dabei braucht man ein Gerät der öchsten Sicherheitsklasse, will man alle angepriesenen ähigkeiten des neuen Personalausweises nutzen: Die nterschriftsfunktion, mit der man online Dokumente chtsverbindlich unterzeichnen kann, wird nur mit ei- em Komfortleser für mehr als 150 Euro möglich sein. as heißt also: Sicherheit wird es beim nPA vorerst nicht eben; denn von den einzig erhältlichen Lesegeräten rät ie Bundesregierung aus Sicherheitsgründen ab. Aber zurück zum Mantra des Innenministers. Selbst enn man naiverweise annimmt, dass der neue Perso- alausweis zum jetzigen Zeitpunkt sicher ist, dann stellt ich doch die Frage, wie lange das so bleiben wird. Auch och so sichere technische Systeme werden inzwischen ziemlich kurzen Zeiträumen überwunden. Da wäre es aiv, anzunehmen, dass dies nun ausgerechnet bei die- em Produkt, dessen Überwindung Kriminellen unge- hnte Möglichkeiten bietet, anders sein sollte. Es muss hier auch noch einmal festgehalten werden, ass die angeblich fehlende Sicherheit des jetzigen Per- onalausweises Ihnen nur als populärer Vorwand für ein rojekt diente, das die Bürgerinnen und Bürger nie ge- raucht und auch nicht gewollt haben. Es ging und geht nen um die Schaffung eines Marktes für biometrische echniken, um ihre möglichst umfassende Einführung nd darum, einen großen Teil der Entwicklungskosten ia Steuergelder und Gebühren den Bürgerinnen und ürgern in Rechnung zu stellen. Dafür nehmen Sie sogar klatante Risiken in Kauf und zwingen die Bürgerinnen nd Bürger in eine biometrische Marktgemeinschaft. uch wer ganz sicher gehen will und die auf den Markt eworfenen unsicheren Billigprodukte von Lesegeräten icht nutzen will, wer weiß, dass eine nichtprofessio- elle, gängige Sicherheitsstruktur des privaten PCs nie anz sicher sein kann, wer die teuren und heute halb- egs sicheren Komfortlesegeräte nicht kaufen kann oder ill, wer aus diesen guten, vernünftigen Gründen be- timmte Funktionen des nPA nicht benutzen will, der fi- anziert trotzdem das ganze Projekt mit, weil jede und der verpflichtet ist, einen Personalausweis zu benut- en. Hier wird bewusst und zwangsweise eine unsichere echnik auf Kosten der kritischen Nutzerinnen und Nut- er eingeführt. Eine solche Politik lehnen wir strikt ab. Identitäts- chlüssel für Internet und E-Government dürfen auf kei- en Fall mit Pflichtdokumenten kombiniert werden. Der ntrag der Grünen hat daher unsere volle Unterstützung. Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): ächste Woche soll es nun so weit sein: Der vom Bun- esinnenminister gepriesene neue Personalausweis ommt in die Ämter. Dort teilt man die Begeisterung des Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7381 (A) ) )(B) Ministers keineswegs; denn vor Ort bedeutet der neue Ausweis vor allem höhere Kosten und mehr Arbeit. Landauf, landab rechnen die Kämmerer mit roten Zahlen. Von den drastisch gestiegenen Gebühren von 28,80 Euro, die von den Bürgerinnen und Bürgern zu zahlen sind, gehen gerade einmal sechs Euro an die kommunalen Ämter. Die rechnen aber mit zehn bis 15 Euro anfallenden Kosten. Für den neuen Ausweis braucht es nämlich zwei- bis viermal so viel Beratungs- zeit wie für den bisherigen; entsprechend ist der Perso- nalbedarf. Und da sind die Kosten für neue Computer, Anpassung der Einrichtung, Verkabelung, Beschaffung von ausreichenden Sicherheitsschränken und nicht zu- letzt die Schulung des Personals noch gar nicht mit ein- gerechnet. Faktisch subventionieren die Kommunen je- den Ausweis nach eigenen Angaben mit bis zu neun Euro – und das in Zeiten knapper Kassen, die von Schwarz-Gelb noch weiter geleert werden. Auch die Bürgerinnen und Bürger haben nicht „mehr netto“, son- dern zahlen, auch wenn sie die neuen Funktionen gar nicht haben wollen, fast 20 Euro mehr für ihren Aus- weis. – Das ist die eine Subvention, um den neuen Aus- weis so schnell wie möglich unters Volk zu bringen. Die zweite Subvention sind die Lesegeräte. Der Bund verschenkt handliche kleine Kartenleser, mit denen die elektronische Identifikationsfunktion vom heimischen PC aus genutzt werden kann. Schade nur, dass man hier ausnahmsweise mal gespart hat und nur Geräte der un- tersten Sicherheitsstufe verteilt. Die lassen auf schlecht geschützten Computern – und von denen gibt es Hun- derttausende – Datendieben die Hintertür weit offen. Das hat auch eine Studie ergeben, die das BMI selbst be- auftragt hatte. Eine Alternative gibt es allerdings kaum: Die ins Feld geführten sichereren Leser mit entsprechen- der Zertifizierung des BSI sind noch gar nicht auf dem Markt. Das führt zu den konkreten fachlichen Bedenken. Zu- nächst: Ist dieser Ausweis nötig? Als neue Version des Personalausweises sicher nicht. Das jetzige Modell ist fälschungssicher, wie uns auch der sonst nicht zum Aus- räumen von Sicherheitsbedenken neigende BKA-Präsi- dent bestätigt hat. Als Personalausweis ist das neue Mo- dell eher unsicherer; da bleibt die Gefahr des unbefugten, heimlichen Auslesens der Daten auf dem RFID-Chip. Warum auch der Fingerabdruck gespeichert werden kann, bleibt das Geheimnis der Regierung. Sie hat offenbar keinen wirklichen Grund zur Erhebung des Abdrucks; sonst wäre die Speicherung verpflichtend. Wo aber kein Grund genannt werden kann, muss der Staat auf die Erfassung verzichten. Bis hierhin also nichts Neues durch den neuen Aus- weis. In der Tat neu ist die elektronische Identifikations- funktion. Damit soll man sich gegenüber zertifizierten Onlinehändlern ausweisen können. Das hat ein paar Fußangeln in Sicherheitsfragen – die Problematik der Lesegeräte habe ich genannt –, auch wenn hier im We- sentlichen mit wirklich aktueller Sicherheitstechnik ge- arbeitet wurde. Nur: Aktuell bleibt nicht aktuell. Der Ausweis soll zehn Jahre gelten. Für einen Personalaus- weis ist das richtig, aber für ein sensibles IT-Produkt e c w h h d m s D z n Ü tu d U u d w n a s A d s d b h N k m d la S u b is z s h (C (D ben nicht. Niemand kann seriös für zehn Jahre die Si- herheit garantieren; das lässt die rasante technische Ent- icklung nicht zu. Also müsste man, bei entsprechend ohen Kosten, die Karte häufiger austauschen. Die ho- en Anschaffungskosten entstehen übrigens allen, auch enen, die von den neuen Funktionen keinen Gebrauch achen wollen. Wie praktisch die neue Karte sein wird, hängt zudem ehr stark von der Akzeptanz bei den Unternehmen ab. ie Bundesregierung hat uns jüngst gesagt, noch nicht wei Dutzend würden sich dafür interessieren, und dieje- igen, die dies interessiert, stellen fest: Um die sichere bertragung zu gewährleisten, muss in teure Infrastruk- r oder entsprechende Dienstleistungen investiert wer- en. Ich bin skeptisch, ob kleine und mittelständische nternehmen sich das leisten können und leisten werden nd ob damit der Nutzen wirklich so groß ist. Hohe Kosten, unklarer Nutzen, ungewisse Sicherheit – as sind drei Argumente, die dafür sprechen, den Aus- eis Ausweis sein zu lassen, also beim bisherigen Perso- alausweis zu bleiben. Die eID-Funktion sollte besser uf einer separaten Karte eingeführt werden. Dann kann ich dafür entscheiden – und bezahlen –, wer will. nlage 15 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht: Deutsch- lands Verantwortung für die Gesundheit in Entwicklungsländern – Vernachlässigte Krankheiten bekämpfen, Kinder- und Müt- tersterblichkeit verringern und Globalen Fonds stärken – Antrag: „Global Health Governance“ stär- ken – Gesundheitsversorgung in Entwick- lungs- und Schwellenländern voranbringen (Tagesordnungspunkt 22 a und b) Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU): Gesundheit in en Entwicklungsländern – darüber sind wir uns sicher chnell einig – ist nach wie vor ein Thema, bei dem noch ringender Handlungsbedarf besteht. Nach wie vor ster- en jährlich 8 Millionen Kinder an vermeidbaren Krank- eiten, bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben. ach wie vor sterben 350 000 Frauen an Geburtskompli- ationen, die eigentlich mit relativ wenig Aufwand ver- ieden werden können. Ich will hier gar nicht tiefer in ie Analyse gehen; das alles haben wir in unseren Unter- gen, und das ist in dem heute vorliegenden Antrag der PD ja auch in allen Einzelheiten detailliert dargelegt nd analysiert. Wir sind uns einig, dass hier Handlungsbedarf gege- en ist, und dem stellen wir uns: Weltweite Gesundheit t ein Schwerpunktthema der deutschen Entwicklungs- usammenarbeit. Auch international ist das Thema Ge- undheit endlich weiter ins Zentrum gerückt. Zunächst atten wir alle mit Sorge zur Kenntnis genommen, dass 7382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) die Millenniumsziele vier und fünf zu denen gehörten, in denen bislang noch am wenigsten Fortschritte erzielt werden konnten. Aber tatsächlich ist es in diesem Jahr endlich gelungen, diese „vergessenen Ziele“ ganz oben auf die internationale Tagesordnung zu setzen. Beim G-8-Gipfel und auf der New Yorker Konferenz zum Stand der Millenniumsziele standen die Fragen der weltweiten Gesundheit immer wieder an prominenter Stelle, und da wurde nicht nur diskutiert, da sind auch ganz handfeste Beschlüsse gefasst worden. Auf dem G-8-Gipfel gab es die Muskoka-Initiative mit der Zu- sage, zwischen 2011 und 2015 5 Milliarden US-Dollar zusätzlich für die Verbesserung der Mütter- und Kinder- gesundheit auszugeben. Klares Ziel ist es, die Kinder- sterblichkeit um 1,3 Millionen Leben zu verringern, die Müttersterblichkeit um zusätzliche 64 000 Leben zu sen- ken und 12 Millionen Paaren die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt zu verhüten. Auf dem MDG-Gipfel wurde die 40-Milliarden-Dol- lar-Strategie der Vereinten Nationen zur Erreichung der Millenniumsziele vier und fünf formuliert – ein Aktions- plan, der in beispielhafter Weise auf das Zusammenspiel von Staaten, nichtstaatlichen Organisationen und Zivil- gesellschaft setzt. In der Tat muss dies Hand in Hand ge- hen; das Thema Gesundheit ist nicht erfolgreich von oben herab zu regeln. Hier kann jeder selbst Verantwor- tung übernehmen, und wir müssen dafür sorgen, dass dies auch den Menschen in den armen Ländern möglich wird. Deutschland hat in diesem Sommer ebenfalls kon- krete Zusagen gegeben: Zusätzlich zu den bisher jährlich 300 Millionen Euro für MDG 4 und MDG 5 werden wir in den kommenden fünf Jahren im Rahmen der Mus- koka-Initiative noch einmal 400 Millionen Euro für mehr Gesundheit weltweit zur Verfügung stellen. Ich sage daher: Dieser Sommer 2010 war ein guter Sommer für die Gesundheit von Kindern und Müttern. Dieser Sommer war ein guter Sommer für die Schwächs- ten und Verletzlichsten auf unserer Erde. Vergessen wir nicht: Die Folgen der Weltwirtschaftskrise waren und sind die unangenehmen Wegbegleiter bei allen politi- schen Entscheidungen, national wie international, und dies wird sich in den nächsten Jahren auch nicht so schnell ändern. Wenn es in einer solchen Situation ge- lingt, nicht nur den Status quo zu halten, sondern sogar noch mehr Mittel bereitzustellen, dann ist das eine gute Nachricht für die weltweite Gesundheit, und dies lassen wir uns auch nicht kleinreden. Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, versuchen, uns in eine Ecke zu drängen, in der wir uns quasi herzlos und kalt aus der Verantwortung für den Globalen Fonds stehlen wollen. Das will ich so nicht un- kommentiert stehen lassen, weil es nicht der Wahrheit entspricht. Natürlich ist der Globale Fonds keine heilige Kuh. Man darf seine Wirksamkeit hinterfragen und so- gar kritisch überprüfen, ob das Geld, das wir Jahr für Jahr dort hineingeben, auch gut angelegtes Geld ist. Das ist weder herzlos noch kalt, sondern unsere Aufgabe als verantwortliche Politikerinnen und Politiker. Aber ich sage auch, dass wir derzeit kein besseres Instrument ha- b m b u E g D w fo s 6 w m g e s M S b K E is d s n a T le u d n s 3 in G d D D re g s S S w b b c M e s ti in s d m (C (D en und dass ich nicht die Verantwortung dafür überneh- en möchte, dass Menschen wieder am HIV-Virus ster- en, weil wir unsere Finanzierung zurückgezogen haben. Diese Diskussion haben wir leidenschaftlich geführt, nd das Ergebnis kann sich sehen lassen: 200 Millionen uro im kommenden Jahr und Verpflichtungsermächti- ungen in gleicher Höhe für 2012 und 2013. Damit ist eutschland nach wie vor der drittgrößte Geber welt- eit. Das sollten wir zur Kenntnis nehmen und nicht so- rt wieder kleinreden. 600 Millionen für drei Jahre, das ind keine Peanuts, und das ist keine nationale Schande. 00 Millionen Euro sind eine Menge Geld, und damit ird weltweit eine Menge Gutes bewirkt. Natürlich ist ehr schöner. Wem sage ich das? Mehr Geld ist immer ut und hilfreich; auch mir fielen sofort etliche Bereiche in, wo ich zugunsten der Weltgesundheit Gelder um- chichten würde. Wir alle wünschen uns unbegrenzte ittel; aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. eien wir ehrlich: Vor dem Hintergrund der Schulden- remse und mit Blick auf die streckenweise drastischen ürzungen in anderen Etats kann sich der Etat für die ntwicklungszusammenarbeit nicht nur sehen lassen; es t sogar ein guter Haushalt. Zusammen mit dem Bil- ungshaushalt ist der Bereich der wirtschaftlichen Zu- ammenarbeit und Entwicklung der einzige, der nicht ur nicht gekürzt wurde, hier gibt es sogar eine, wenn uch kleine, Steigerung. Das zeigt den Stellenwert des hemas, das zeigt den Einsatz der Kolleginnen und Kol- gen im Ausschuss, das zeigt den Einsatz des Ministers, nd das sollten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von er Opposition, dann auch einmal positiv zur Kenntnis ehmen. Bei der Einbringung Ihres Antrags habe ich schon ge- agt: Wenn man die finanziellen Bedürfnisse Ihrer 4 Forderungen grob überschlägt, hätten Sie diese selbst Zeiten von Rot-Grün nicht durchsetzen können. Das leiche gilt für Ihre Forderungen nach mehr Geld für en Globalen Fonds und im Entwicklungsetat allgemein. as lässt sich wohlfeil fordern; aber wenn es um die urchsetzung geht, dann haben wir uns doch mit unse- n Haushältern und mit nicht minder berechtigten Be- ehrlichkeiten der anderen Fachressorts auseinanderzu- etzen. Wenn Sie dann einmal ehrlich sind, dann wissen ie quer durch die Fraktionen: Die Nachrichten vom ommer 2010 sind gute Nachrichten für die Gesundheit eltweit. Herzlichen Dank an alle, die hierzu beigetragen ha- en, hier im Parlament, im Ministerium, aber auch und esonders bei unseren Partnern in den NGOs, den Kir- hen und den Entwicklungshilfeträgern vor Ort. Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU): Neben der Würde des enschen sind die körperliche Unversehrtheit und die igene Gesundheit das höchste Grundrecht, das wir be- itzen. Um das zu gewährleisten, brauchen wir ein funk- onierendes Gesundheitswesen. Doch gerade das fehlt vielen Ländern. Daher sind der Aufbau und die Unter- tützung von funktionierenden Gesundheitsstrukturen in en Partnerländern der deutschen Entwicklungszusam- enarbeit einer der Schwerpunkte unserer Arbeit. Das Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7383 (A) ) )(B) BMZ hat dazu ein eigenes Sektorkonzept erarbeitet, und auch unsere Durchführungsorganisationen messen dem Recht auf Gesundheit eine hohe Bedeutung zu. Doch lei- der stößt unsere Arbeit oftmals an Grenzen: Mit unseren begrenzten Mitteln schaffen wir es nicht immer, die Part- nerländer beim Aufbau ihrer Gesundheitssysteme so er- folgreich zu unterstützen, wie wir alle uns das wünschen. Die Gründe dafür sind von Land zu Land, von Region zu Region unterschiedlich. Leider wird in der deutschen Debatte dieses Thema auf Fragen der Wirkstoffforschung und Arzneimittel- preise oder die Rolle der internationalen Institutionen und Organisationen verkürzt. Das ist zweifelsohne sehr wichtig; aber selbst unter idealtypischen Bedingungen hätte ich immer noch gewaltige Probleme in den Län- dern vor Ort. Daher ist die zentrale Frage wie in vielen anderen Sektoren der Entwicklungszusammenarbeit auch: Sind die Partnerländer vor Ort sowohl in der Lage als auch willens, ihre Aufgaben wahrzunehmen und ent- sprechende Politiken umzusetzen? Denn es gibt viele Faktoren, die den Aufbau funktionierender Gesundheits- systeme behindern, manche sind hausgemacht, in eini- gen Fällen müssen wir uns – auch die Zivilgesellschaft – an die eigene Nase fassen. Den Ministerialbehörden der Partnerländer fehlen oft- mals das Personal, die Strukturen, die Haushaltsmittel und manchmal leider auch – ich sage es einmal euphe- mistisch – der politische Wille, um mit Unterstützung der Gebergemeinschaft ein flächendeckendes Gesund- heitssystem aufzubauen. Sie sind überfordert und kaum in der Lage, langfristige und tragfähige Konzepte zu ent- werfen und dann auch umzusetzen. Trotz all der Erfolge beispielsweise bei der Erforschung neuer Wirkstoffe fehlt es dann an den Strukturen vor Ort, um diese auch effektiv zur Bekämpfung der sogenannten vernachläs- sigten Krankheiten einsetzen zu können. Hinzu kommen Faktoren wie Armut, Hunger und fehlende finanzielle Ressourcen, die für humanitäre Katastrophen Ursache und Folge zugleich sind. Vor über zwei Jahren haben wir im Bundestag schon über diesen Teufelskreislauf diskutiert. Ich zitiere: „Krankheiten sind nicht nur die Folge der Armut, son- dern auch deren Ursache. Arme Menschen werden krank, und kranke Menschen werden arm.“ Doch diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen, ist unheimlich schwer. Ohne die Schaffung eines entsprechenden Gesundheits- systems wird wirtschaftlicher Aufschwung verhindert, und ohne wirtschaftlichen Aufschwung gibt es kaum Aussicht auf eine funktionierende Krankenversorgung für eine ganze Gesellschaft. Dadurch entsteht menschli- ches Leid gerade im ländlichen Raum der ärmsten Län- der, welches internationale Nichtregierungsorganisatio- nen und die Gebergemeinschaft lindern wollen. Sie bauen örtliche Krankenstationen auf, kümmern sich um die Behandlung von Epidemien oder die Versorgung von jungen Müttern und ihren Kindern. Doch trotz aller Be- mühungen sterben jedes Jahr fast 9 Millionen Kleinkin- der an Krankheiten, die größtenteils vermeidbar wären – sogar mehr als an HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose, auf die sich die Debatte manchmal konzentriert. Über 7 Millionen dieser Opfer stammen aus den ärmsten Län- d m s p te w g m G g d s z re te m ri u in v b s z u G ti W d E m G k E c fü u h w m d e a z A c g D d d n p b (C (D ern Subsahara-Afrikas und Südasiens. Dass vor dieser enschlichen Katastrophe die Welt nicht die Augen ver- chließt, ist richtig und nachvollziehbar. Das kaum vorhandene medizinische nationale Fach- ersonal arbeitet oft in Projekten der NROs oder der in- rnationalen Geber, und das häufig für Gehälter, die eit über dem Landesüblichen liegen, oder es wandert ar in den reichen „Norden“ ab. Bei unserer Arztdichte uss man auch den eigenen Anspruch an das deutsche esundheitswesen einmal kritisch hinterfragen. Im Er- ebnis fehlt den staatlichen Gesundheitssystemen somit as Personal, um wenigstens eine flächendeckende Ba- isversorgung für die eigene Bevölkerung organisieren u können, durch die eine Vielzahl Menschenleben ge- ttet würde. Projekte von außen können das nicht leis- n, da sie örtlich begrenzt sind, mitunter nur bestimmte edizinische Indikationen behandeln oder nur einen ge- ngen Teil der Bevölkerung erreichen. Mein Appell richtet sich daher an ein Umdenken über nsere Art der Unterstützung. Wir müssen die Strukturen den Partnerländern verbessern und sie so in die Lage ersetzen, funktionierende Gesundheitssysteme aufzu- auen. Alle Hilfe von außen und Projekte der Zivilge- ellschaft können das nicht ersetzen, sondern nur ergän- en. Um das zu erreichen, braucht es viel Zeit, Beratung nd Geldmittel und eine internationale Abstimmung der eber, internationaler Organisationen und NROs. In na- onalen Alleingängen sind unser Einfluss und unsere irkung begrenzt. Aber auch die WHO muss dringend reformiert wer- en, um eine zentralere Rolle zu spielen. In Fragen der ffizienz ist das Wirken der WHO alles andere als opti- al. Ich kann daher einigen Passagen im Antrag der rünen durchaus zustimmen. Nur: Mir fehlt hier die lare Aufforderung an die nationalen Regierungen der ntwicklungsländer, auch ihre Hausaufgaben zu ma- hen; denn auch sie tragen eine große Mitverantwortung r die Schwierigkeiten, vor denen wir stehen. Doch trotz aller Hiobsbotschaften gibt es auch Indizes nd Meldungen, die Mut machen. So stieg die gesund- eitsrelevante Entwicklungszusammenarbeit, ODA, von eltweit knapp 7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf ehr als 17 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008. Da- urch konnte beispielsweise die Kindersterblichkeit trotz rheblicher regionaler Unterschiede weltweit deutlich bgesenkt werden: zwischen 1990 und 2007 um 27 Pro- ent. Vor allem die Länder Subsahara-Afrikas haben den nschluss aber noch nicht geschafft, und die menschli- hen Katastrophen, die sich dort abspielen, sind Grund enug, weiter in den Sektor Gesundheit zu investieren. enn sie sind eine moralische Katastrophe für den Rest er Menschheit. Karin Roth (Esslingen) (SPD): Der Antrag der SPD, en wir heute beraten, ist ein Arbeitsprogramm für eine otwendige, kohärente und zielorientierte Gesundheits- olitik für die Entwicklungsländer, um die gesundheits- ezogenen Millenniumsentwicklungsziele bis 2015 auch 7384 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) nur annähernd erreichen zu können. Der Bundesregie- rung würde es nicht schaden, sich an diesem Antrag zu orientieren. Bei Regierungsantritt hieß es, Gesundheit sei ein Schwerpunkt in der künftigen Entwicklungszusammen- arbeit. Was das bedeutete, hat man gesehen: Sofort soll- ten dem Globalen Fonds die für 2010 zugesagten Mittel gestrichen werden. Und so ging es weiter. Ab 2012 soll- ten die bisherigen 200 Millionen Euro jährlich wegfal- len. Nur Protest von NGOs und Opposition hat die Ko- alition, den Minister und die Bundeskanzlerin vor einer internationalen Blamage bewahrt. Jetzt sind im Haushalt immerhin Verpflichtungsermächtigungen für die Jahre 2012 und 2013 jeweils in Höhe von 200 Millionen Euro eingestellt. Mittelstreichung, Brechen von internationalen Zusa- gen, fehlende Konzepte und Orientierungslosigkeit kennzeichnen das Agieren des Ministers im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit insgesamt und im Ge- sundheitsbereich insbesondere. Monate nach der Zusage der Kanzlerin auf dem G-8-Gipfel in Kanada, 80 Millio- nen Euro pro Jahr für die Bekämpfung von Mütter- und Kindersterblichkeit zusätzlich bereitzustellen, weiß man im Ministerium nicht, wie man diese Zusage realisiert. Man hat schlicht keine Ahnung. Und so geht es weiter. Dabei ist es ganz einfach, liebe Kolleginnen und Kolle- gen von der Regierungskoalition. Mit diesem Antrag ha- ben Sie ein Arbeitsprogramm, dass Sie Punkt für Punkt abarbeiten könnten. Ich weiß, dass in Ihren Reihen als Gegenargument zu dem Antrag lediglich die angeblich fehlende Gegenfinanzierung genannt wird. Lesen Sie den ganzen Antrag; auch zu diesem Punkt werden Sie Vorschläge finden, wie zum Beispiel die Einführung ei- ner Finanztransaktionsteuer auch zur Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit. Ich möchte hier einige Punkte herausgreifen. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist eines der effizientesten und wirksamsten Instrumente zur Bekämpfung der drei großen Krankhei- ten, die jedes Jahr Millionen Menschenleben kostet. Es ist eine deutlich höhere Unterstützung notwendig, um Menschenleben zu retten; dabei bleiben wir. Eine ähnli- che Wirkung im Kampf gegen die „großen Drei“ kann man nicht mit bilateralen Instrumenten, wie von Minis- ter Niebel angestrebt, erreichen. Der Globale Fonds ist eines der Argumente, warum das verbohrte Beharren auf eine Mittelverteilung von zwei Drittel bilateral zu einem Drittel multilateral weder zielführend noch ergebnisori- entiert ist. Das sagen nicht nur wir; das können Sie auch im neuen DAC-Peer-Review nachlesen – vielleicht glau- ben Sie ja dem. Auch ein gebetsmühlenartiges Wieder- holen, dass dies im Koalitionsvertrag stünde, gibt dem Ganzen keinen wirklichen Sinn. Zweitens. Verfügbarkeit und Zugang zu Medikamen- ten ist für die Bekämpfung der Krankheiten entschei- dend. Die vernachlässigten Krankheiten fordern in den Entwicklungsländern Millionen von Toten, insbesondere von Kindern. Daher sind die Forschung und die Ent- wicklung entsprechender Medikamente und Impfstoffe von essenzieller Bedeutung. Ein besonders effizientes In lu e F g e S te d M E c s w s m n V s a n te e k a G d d n d Q W w ü h W v w b e w in w z n H D lu d re U d (C (D strument hierzu sind die sogenannten Produktentwick- ngspartnerschaften. Immerhin – das möchte ich ausdrücklich als positiv rwähnen – ist das Forschungsministerium jetzt in die örderung der Produktentwicklungspartnerschaften ein- estiegen. Das begrüßen wir ausdrücklich. Aber was für in zögerlicher, halbherziger Anfang. Die Summen, die ie dafür vorsehen, sind gemessen am Bedarf und im in- rnationalen Vergleich sehr, sehr bescheiden. Daher for- ern wir eine erhebliche Aufstockung der Gesamtmittel. Es geht hier nicht nur um die Entwicklung ganz neuer edikamente, sondern auch um eine Verbesserung der ffizienz. Wenn Sie eine Therapie haben, die über Wo- hen eine regelmäßige Einnahme verlangt, können Sie ich in etwa vorstellen, was im Feld passiert. Geforscht erden muss daher auch an Therapien, die kürzer, chneller und mit geringeren Nebenwirkungen laufen. Ebenso wichtig wie die Entwicklung neuer Medika- ente und Impfstoffe ist der Zugang zu preiswerten Ge- erika und Medikamenten. Das TRIPS-Abkommen hat in erbindung mit der Doha-Erklärung die richtigen Voraus- etzungen geschaffen. Jetzt muss die Bundesregierung ber dafür Sorge tragen, dass nicht plötzlich durch soge- annte TRIPS-plus-Abkommen genau dieser Geist un- rlaufen wird. Ich fordere die Bundesregierung noch inmal nachdrücklich dazu auf, beispielsweise beim urz vor dem Abschluss stehenden EU-Indien-Handels- bkommen streng darauf zu achten, dass in der Frage der enerika keine Rückschritte zugunsten der Pharmain- ustrie und zulasten der Gesundheit von Millionen Be- ürftigen gemacht wird. Wenn wir auch nur annähernd die gesundheitsbezoge- en Millenniumsziele erreichen wollen, müssen wir han- eln und Geld in die Hand nehmen. Das Ziel einer ODA- uote von 0,51 Prozent für 2010 wurde weit verfehlt. ir müssen die WHO stärken und reformieren, damit sie ieder die Leitfunktion in globalen Gesundheitsfragen bernehmen kann. Wir müssen den Partnerländern dabei elfen, ihre Gesundheitssysteme auf- und auszubauen. ir müssen mehr Gesundheitspersonal ausbilden und erhindern, dass es nach Europa oder sonstwohin ab- andert. Wir müssen den Zugang zu Medikamenten ver- essern, die Effizienz steigern und neue Medikamente ntwickeln. Zu all den notwendigen Schritten gibt es sowohl be- ährte Instrumente und Maßnahmen als auch neue und novative. In unserem Antrag haben wir Ihnen die not- endigen und machbaren Schritte aufgezeigt und auch ur Finanzierung entsprechende Vorschläge wie die Fi- anztransaktionsteuer gemacht. Jetzt sind Sie am Zuge. andeln Sie, denn es geht um die Glaubwürdigkeit eutschlands in der Welt. Helga Daub (FDP): Gesundheit in den Entwick- ngsländern ist ein Thema in der Entwicklungspolitik, as erfreulicherweise immer mehr in den Focus des Inte- sses rückt. Das zeigt unter anderem die Einsetzung des nterausschusses Gesundheit in den Entwicklungslän- ern – ein Zeichen des Willens, diesen Bereich zum Er- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7385 (A) ) )(B) folg zu führen. Das heißt, der Deutsche Bundestag er- kennt die Bedeutung des Themas und will sich den drängenden Fragen zur Gesundheitsversorgung in Ent- wicklungsländern nachdrücklich widmen. In der Zielsetzung sind wir uns oft über die Fraktions- grenzen hinaus näher, als man glauben könnte. Der hier vorliegende Antrag der SPD-Fraktion ist ein gutes Bei- spiel hierfür, auch wenn er in einigen Punkten bereits veraltet ist. Ich meine damit zum Beispiel die Forderun- gen zwei und drei, die das Vorfeld des Milleniumgipfels und der Wiederauffüllungskonferenz für den Global Fund in New York betreffen. Hier konnten wir im Zuge der Haushaltsberatungen schon wichtige Schritte gehen; wir alle hoffen, dass der Antrag des AWZ, den Global Fund auch im Bundeshaushalt 2011 und darüber hinaus mit 200 Millionen Euro für die nächsten Jahren zu unter- stützen, den Haushaltsausschuss passieren wird. Die FDP-Fraktion teilt, wie Sie wissen, viele Ansich- ten, insbesondere was die Forschung bei vernachlässigten Krankheiten oder die Rolle der Bekämpfung von Tuber- kulose, Malaria und Aids bei der Senkung der Kinder- und Müttersterblichkeit, zweier wesentlicher Millenium Development Goals – die Ziele vier und fünf –, spielt. Die Rückschlüsse und Forderungen, die die SPD in die- sem Antrag zieht bzw. stellt, sind allerdings nur bedingt teilbar. Wir hatten in der letzten AWZ-Sitzung ja ausrei- chend Gelegenheit, uns über die Forderungen, die in die- sem Antrag aufgelistet sind, zu unterhalten. Der GFATM ist zweifellos ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberku- lose. Doch eine Verengung und alleinige Konzentration auf den GFATM im Kampf gegen diese Krankheiten wird den Gegebenheiten vor Ort nicht gerecht. Auch darf man bei aller Wertschätzung nicht den kritischen Blick verlieren. Auch wir schätzen die Arbeit des Global Fund; aber man muss darauf achten, ihn nicht zum „All- heilmittel“ zu stilisieren. Der GFATM ist ein Instrument, das ambulante Hilfe leistet, aber weniger dazu geeignet ist, gesundheitliche Basisversorgung und Infrastruktur zu gewährleisten. Hier will die Bundesregierung mit den bilateralen Projekten, die Deutschland in den Partnerlän- dern durchführt, langfristige Strukturen schaffen, die selbsttragende Gesundheitsversorgung sichern kann. Nicht zuletzt muss natürlich auch auf die Haushalts- lage geachtet werden, die derzeit keinerlei Erhöhungen über das Maß hinaus duldet. So wünschenswert eine deutliche Finanzierungserhöhung für viele gute Organi- sationen wäre – solange wir nicht den Goldschatz am Ende des Regenbogens gefunden haben, bleiben diese Forderungen Wunschdenken, die bei manchem Ihrer Kollegen bis hin zur unseriösen Gaukelei reichen. Liebe Frau Roth, die SPD weist in ihrem Antrag zu Recht auf die bedeutende Rolle der Forschung hin, deren Ziel die Entwicklung von neuen und effizienteren Thera- pien ist. Seien Sie versichert: Da stehen wir Seite an Seite. Wir wollen auch darauf drängen, dass dieser so wichtige Bereich stärker gefördert wird, um somit auch die großen Forschungspotenziale zu nutzen, die wir hier in Deutschland haben. ro te ri n d T s a b g h u m v s h ra u v in S V m G V h h „ Ih te m b E b ih ti s U v z a k ra N re ra b d W v d re g fe (C (D Widersprechen möchte ich Ihrer Forderung, „auf eu- päischer Ebene dafür Sorge zu tragen, dass nicht wei- rhin unter Berufung auf das TRIPS-Abkommen Gene- ka, die sich lediglich im Transit befinden, beschlag- ahmt werden“. Hier bleiben wir bei unserer Ablehnung; enn Beschlagnahmungen von Generika im deutschen ransit sind sinnvoll, wenn der dringende Verdacht be- teht, dass diese eine Fälschung sein könnten. Das gilt uch dem Schutz der Empfänger. Die Vorgehensweise leibt nötig, um sicherzustellen, dass keine gesundheits- efährdenden Medikamente in Umlauf geraten. Erlauben Sie mir noch ein Wort zur ODA-Quote. Wir aben schon so viel darüber gesprochen, diskutiert und ns auch Unsachliches dazu an den Kopf werfen lassen üssen. Noch einmal: Diese Bundesregierung hat sich on Beginn an der ODA-Quoten-Herausforderung ge- tellt; sie kennt die Problematik, weiß, wie – ich möchte ier unseren Minister zitieren – „sportlich“ diese He- usforderung ist. Leider blenden Sie, liebe Kolleginnen nd Kollegen der SPD, wie so oft auch in diesem Antrag öllig aus, dass die Verantwortung der letzten elf Jahre ihren Reihen lag. Das Ziel teilen wir, aber einseitige chuldzuweisungen nicht. Es wäre besser gewesen, der ersuchung zu widerstehen, in diesem Antrag gebets- ühlenartig die ODA-Quote zu wiederholen. Somit wird die FDP-Fraktion, trotz vieler inhaltlicher emeinsamkeiten, die wir mit der SPD bezüglich der erbesserung der Gesundheit in Entwicklungsländern aben, diesem Antrag nicht zustimmen können. Ich komme nun zum zweiten Antrag, den wir heute ier debattieren, zu dem Antrag der Grünen zum Thema Global Governance stärken“. Herr Kekeritz, Sie und re Kollegen haben hier einen fachlich und sachlich gu- n Antrag formuliert, dem wir in vielen Punkten zustim- en könnten. Sie beschreiben zu Recht den Handlungs- edarf bezüglich Koordination, Übersichtlichkeit und ffizienz innerhalb der WHO und ihre zukünftige Rolle etreffend. Auch Ihrer Aufforderung, die WHO möge re Kooperation mit der WTO, World Trade Organisa- on, und der WIPO, World Intellectual Property Organi- ation, verstärken, stimmen wir, ergänzt um die NCTAD, United Nations Conference on Trade and De- elopment, zu. Dieser Antrag wäre in vielen Punkten grundsätzlich ustimmungsfähig, wäre nicht die völlige Konzentration uf die WHO. Selbst bei deren Reformierung und Stär- ung würden wir uns das Recht vorbehalten, auch bilate- le Unterstützung im Gesundheitsbereich zu leisten. atürlich wollen wir als drittgrößter Geber zum regulä- n Haushalt der Weltgesundheitsorganisation diese vo- nbringen und nutzen, um essenzielle Beiträge zur Ver- esserung der Weltgesundheit zu leisten. Wo wir als FDP großen Handlungsbedarf sehen, ist in er Umsetzung der gesteckten Ziele und in gewisser eise auch in Bezug auf die Maßnahmen. Finanzierung on Gesundheit ist für uns ein produktives Investment, as dem Dreiklang von Armutsbekämpfung, Menschen- chten und Wirtschaftswachstum zugutekommt. Nur esunde Menschen sind in der Lage, sich selbst zu hel- n. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass dort, 7386 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) wo Regierungen noch nicht einmal in der Lage sind, eine Basisgesundheitsversorgung zu gewährleisten, viele pri- vate und gemeinnützige Projekte bei der Bereitstellung von Absicherung gegen Gesundheitsrisiken einen wich- tigen Beitrag leisten. Damit ist die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und dem Privatsektor in Deutschland und in den Partnerländern zentral für den Erfolg unserer Politik. Die Rolle der WHO als Koordi- nator darf hier nicht unter-, aber auch nicht überschätzt werden. Es ist bekannt, dass das BMZ und wir als FDP- Fraktion auch die bilaterale Hilfe für effizient halten und einen multilateralen Abfluss von Geldern an die WHO in einer Struktur, wie Sie sie andeuten, skeptisch betrach- ten. Wie gesagt, trotz einiger inhaltlicher Differenzen ha- ben Sie mit diesem Antrag wichtige Punkte in die parla- mentarische Diskussion eingebracht. Ich freue mich sehr auf die weiteren Diskussionen zu diesem wichtigen Thema und die weitere Beschäftigung mit diesem An- trag. Niema Movassat (DIE LINKE): Nächste Woche werde ich mit dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung nach Lesotho reisen. Leso- tho ist ein Beispiel für die dramatische Lage im Bereich der Gesundheit in Entwicklungsländern. 23 Prozent der Menschen dort leiden an HIV/Aids; die durchschnittli- che Lebenserwartung liegt gerade einmal bei circa 35 Jahren. Lesotho ist dabei nur ein trauriges Beispiel von vielen. Wir beraten heute den Antrag der SPD zum Thema „Gesundheit in Entwicklungsländern“. Dieser enthält ganze 34 Forderungen an die Bundesregierung. Ich finde es sehr positiv, dass die SPD sich so eingehend mit dem Thema beschäftigt; das möchte ich hier einmal festhal- ten. Einige Forderungen bezüglich des Globalen Fonds, denen sich Die Linke vorbehaltlos anschließen konnte, sind allerdings mittlerweile überholt. So hat die Wieder- auffüllungskonferenz für den Globalen Fonds zur Be- kämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose Anfang dieses Monats nicht zur notwendigen Mittelaufstockung geführt. Deutschland hätte sich hier fast völlig vor der Weltge- meinschaft blamiert. Erst nach großem öffentlichen Druck ist Entwicklungsminister Niebel zurückgerudert und hat den deutschen Beitrag nicht, wie ursprünglich von ihm vorgesehen, ab 2012 gestrichen, sondern auf dem jetzigen Niveau von 200 Millionen Euro jährlich beibehalten. Diese Summe ist dennoch alles andere als rühmlich, um nicht zu sagen, jämmerlich. Deutschland hätte zumindest eine Verdopplung seiner Beiträge bis 2013 zusagen müssen. Denn nur um eine Fortsetzung der bisherigen Arbeit zu gewährleisten, wären insgesamt mindestens 13 Milliarden US-Dollar nötig gewesen. Zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele im Ge- sundheitsbereich wären sogar 17 Milliarden US-Dollar erforderlich. Insgesamt hat der Globale Fonds aber am Ende nur 11,7 Milliarden US-Dollar an Zusagen erhal- ten. Dies bedeutet im Klartext, dass in den nächsten Jah- ren etwa Aids-Patientinnen und -patienten schlicht zum S m m tr lo b D M b ru in m M w d c v F m a s G ti v n z 2 m v K re fe m e n u F k w re li K s M le te w s D B ru s (C (D terben weggeschickt werden müssen, weil kein Geld ehr für die nötigen Medikamente vorhanden ist. Ärzte ohne Grenzen hat diesen Umstand folgender- aßen kommentiert: „Der heutige Tag markiert einen aurigen Wendepunkt im Kampf gegen Aids, Tuberku- se und Malaria. Die führenden Politiker der Welt ha- en heute den Globalen Fonds offiziell unterfinanziert. iese Entscheidung wird dazu führen, dass Millionen enschen an Krankheiten sterben werden, die behandel- ar wären.“ Es ist wirklich erbärmlich: Die Bundesregie- ng heuchelt auf dem Millenniumsgipfel in New York ternationale Verantwortung. Frau Merkel erklärt voll- undig, sich natürlich weiter mit voller Kraft für die illenniumsziele einzusetzen. Ein paar Wochen später, enn es konkret wird, tut sie das Gegenteil. Na ja, der eutsche Sitz im Sicherheitsrat war da wohl schon in tro- kenen Tüchern. Wen kümmern da die Versprechungen on gestern? Zu einigen im vorliegenden SPD-Antrag enthaltenen orderungen möchte ich noch einige Worte sagen: Seit nunmehr 16 Jahren gilt die Faustregel, dass maxi- al ein Drittel der deutschen Entwicklungszusammen- rbeit in multilaterale Projekte fließen soll. Gerade ange- ichts des großen Erfolgs multilateraler Initiativen im esundheitsbereich ist dies völlig überholt. Die Koali- on und Herr Niebel haben das leider immer noch nicht erstanden. Die Fraktion Die Linke unterstützt die Forderung ach mehr öffentlicher Unterstützung für die Forschung u vernachlässigten Krankheiten. Die Linke hat bereits 009 in einem Antrag die Bundesregierung aufgefordert, indestens 10 Prozent der für die „Pharmainitiative“ erausgabten Mittel für die Erforschung vernachlässigter rankheiten und Armutskrankheiten vorzusehen. Gene- ll muss die Bundesregierung endlich mehr Geld für öf- ntliche Forschung in diesem Bereich in die Hand neh- en. Wir begrüßen außerdem, dass die Bundesregierung ndlich in die Förderung von Produktentwicklungspart- erschaften einsteigt, wobei die Ausgrenzung von Aids nd Tuberkulose hierbei ein Fehler ist. Die ausgelobten ördermittel für 2011 in Höhe von 7 Millionen Euro önnen nur ein erster Schritt sein. Zum Vergleich: 2008 urden für Produktentwicklungspartnerschaften im Be- ich vernachlässigter Krankheiten insgesamt 390 Mil- onen Euro aufgewendet. Zur verbesserten Forschung an vernachlässigten rankheiten ist weiterhin die Schaffung eines For- chungspools nötig, durch den auch die Hersteller von edikamenten für die Erreichung der Gesundheitsmil- nniumsziele in die Pflicht genommen werden könnten. Last, but not least möchte ich auf einen zentralen Un- rschied zwischen der SPD und der Linken eingehen, as das grundsätzliche Herangehen an das Thema „Ge- undheit in Entwicklungsländern“ angeht. In der Jakarta- eklaration von 1997 heißt es, dass „Frieden, Schutz, ildung, soziale Sicherheit, soziale Beziehungen, Ernäh- ng, Einkommen, das Empowerment von Frauen, ein tabiles Ökosystem, nachhaltiger Ressourcenverbrauch, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7387 (A) (C) )(B) soziale Gerechtigkeit, Respekt vor den Menschenrechten und Gerechtigkeit“ Voraussetzungen für Gesundheit sind. Die Deklaration benennt Armut als größte Gefahr für die Gesundheit. Dem stimmen wir voll zu. Die im vorliegenden Antrag geforderte Gesundheitssystemför- derung wird ohne Frieden und soziale Gerechtigkeit nicht erfolgreich sein. Da die SPD diese Aspekte völlig außen vor gelassen hat, können wir dem Antrag leider nicht zustimmen und werden uns enthalten. Die derzeitigen Strukturen der Global Health Gover- nance sind zu unübersichtlich und ineffizient, um effek- tive Gesundheitssysteme aufbauen zu können. Unzählige Organisationen arbeiten nebeneinander her, kämpfen um Geld und Aufmerksamkeit und treiben ihre Programme voran. Dies erschwert die Umsetzung nationaler Strate- gien zur Entwicklung eigener, auf die Situation des jewei- ligen Landes zugeschnittener Gesundheitsprogramme, die den individuellen Interessen des jeweiligen Landes ge- recht werden. Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wir debattieren heute über die globale Gesundheit. Das heißt, wir sprechen weder ausschließlich über die WHO noch über den Globalen Fonds noch über irgendeine an- dere der unzähligen globalen Gesundheitsorganisatio- nen, sondern wir haben inhaltliche Ziele. Diese sind im Antrag der SPD gut nachvollziehbar erläutert: For- schung zu vernachlässigten Krankheiten und die Be- kämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria müs- sen intensiver erfolgen, und die Verbesserung von Mütter- und Kindergesundheit muss mehr in den Fokus der Anstrengungen gestellt werden, um nur die wichtigs- ten Schlagworte zu nennen. All diese Punkte erläutert der Antrag der SPD mit vielen Details. Trotzdem werden wir uns enthalten. Zum einen ist der Antrag in Teilen veraltet, gerade was die MDG-Konfe- renz und die Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds angeht. Vor allem aber haben wir bei einigen wichtigen Details des Antrags eine andere Position, zum Beispiel was die Höhe der Forderungen beim Globalen Fonds angeht. Wir plädieren hier für 300 Millionen Euro pro Jahr, nicht für 420 Millionen Euro wie die SPD. Am relevantesten ist für uns jedoch, dass nicht der Globale Fonds der zentrale Akteur der internationalen Gesund- heitspolitik werden soll, sondern die Weltgesundheits- organisation. Ich gehe davon aus, dass wir uns alle der Zielsetzung des SPD-Antrages anschließen. Diesen Konsens teilen wir mit den unzähligen nationalen und internationalen Gesundheitsinitiativen, die jeden Tag dafür kämpfen, dass sich die globale Gesundheitssituation verbessert. Gerade aus diesem Grund ist es jedoch unabdingbar, dass wir die vorhandenen Kräfte bündeln, um die glo- bale Gesundheitspolitik effizienter zu gestalten. Um das zu erreichen, fordert die SPD in ihrem Antrag, sogar di- rekt im Titel, die Stärkung des Globalen Fonds. Der Fonds ist ohne Zweifel ein wichtiger Akteur der globa- len Gesundheitsarchitektur; aber er ist nur einer unter vielen. Wir Grünen plädieren hingegen dafür, vor allem die WHO in ihrer politischen Stellung zu stärken, um dort eine Koordination der globalen Gesundheitsinitiati- ven anzusiedeln. b m m A w D k re tr je g s S G V s u re te b V G d W m d re g A w w s e tr z s (D Wir brauchen also, um die Ziele zu erreichen, eine essere globale Koordination. Die Gebergemeinschaft uss mit den jeweiligen nationalen Regierungen ge- einsam Programme, Konzepte und Strategien zum ufbau von Gesundheitssystemen vorantreiben. Dabei ird die Eigenverantwortung der Partnerländer gestärkt. ie zentrale, koordinierende Rolle in diesem Prozess ann nur die WHO übernehmen. Es versteht sich von allein, dass auch die WHO selbst formiert werden muss. Dies haben wir in unserem An- ag ausdrücklich betont. Unabhängig davon bleibt doch richtig, dass nur die WHO die demokratische Le- itimation bzw. das alleinige Mandat der Weltgemein- chaft, also der UN hat, die „leitende und koordinierende telle des internationalen Gesundheitswesens“ zu sein. enau so wurde es der WHO bei ihrer Gründung in die erfassung geschrieben. Wir haben in unserem Antrag ganz konkrete Vor- chläge gemacht, wie es gelingen kann, eine koordinierte nd kohärente globale Gesundheitspolitik zu organisie- n. Zum einen hat die WHO bislang kaum ihre Kompe- nz genutzt, internationale Verträge zu initiieren. Denk- ar wäre die Aushandlung eines völkerrechtlichen ertrags, der die WHO als Koordinatorin der globalen esundheitsinitiativen bekräftigt und die vielen Akteure azu verpflichtet, ihre Programme unter der Leitung der HO zu harmonisieren. Es müssen konkrete Mechanis- en geschaffen werden, wie die Koordinierung durch ie WHO aussehen könnte. Dabei muss das Mitsprache- cht aller Beteiligten sichergestellt sein. Ein neu zu ründendes Komitee C, zu den existierenden Komitees und B, könnte diese Arbeit leisten. Dieses Komitee äre bei der Weltgesundheitsversammlung angesiedelt, ürde den Initiativen eine Plattform geben, sich zu prä- entieren, und gleichzeitig verbindliche Abstimmungen rmöglichen. Dies sind ganz konkrete Ansätze, die wir alle voran- eiben sollten, um unsere gemeinsamen Ziele letztlich u erreichen. Ich hoffe auf Ihre Unterstützung bei die- em Anliegen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7389 (A) ) )(B) Peter Friedrich Aydan Özoğuz Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Sabine Stüber Alexander Süßmair Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich Sigmar Gabriel Heinz Paula Herbert Behrens Dr. Kirsten Tackmann Anlage 16 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften ordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 598; davon ja: 274 nein: 320 enthalten: 4 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag W H B K H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H D D F A N A U C C D S B G K C K H P U D F D A M T H Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung de olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel S R D K M M A A M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja rgebnis trag (Drucksache 17/3486) esetzentwurfs der Fraktione s Atomgesetzes (Bundesrats önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K (C (D der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und zustimmung) (Tages- r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke 7390 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Agnes Krumwiede Fritz Kuhn Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Nicole Maisch Agnes Malczak Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Ingrid Nestle Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann Ott Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Daniela Wagner Wolfgang Wieland D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M P D U R H M r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A K U D P D In arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo (C (D atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7391 (A) ) )(B) Thomas Strobl (Heilbronn) Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Klaus Breil Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Sabine Leutheusser- Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dr. Rainer Stinner Enthalten CDU/CSU Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker D H H M Jo D M Anlage 17 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 596; davon ja: 272 nein: 324 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold H D D K S B D U L G K W r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan anuel Höferlin D H C G D Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des A einz-Joachim Barchmann oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner illi Brase B E M U M P D M E G S irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau Jo D F S D rgebnis trag (Drucksache 17/3487) esetzentwurfs der Fraktione tomgesetzes (Biblis A) (Tages ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin ebastian Edathy S D P K E G D D P M M Ir (D sef Göppel r. Norbert Lammert DP ebastian Blumenthal r. h. c. Jürgen Koppelin der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und ordnungspunkt 4 a) iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Dr. Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Lars Lindemann Christian Lindner Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Daniel Volk Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Hartfrid Wolff (Rems-Murr) Lena Strothmann Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Schnarrenberger Stephan Thomae Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz D D W W F Je C C D F C N agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider laudia Bögel icole Bracht-Bendt E B D H M D P D G S H P H S H lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T (Cr. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt 7392 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S A D F K S H H K Jö B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel athrin Vogler ahra Wagenknecht alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D (C (D om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7393 (A) ) )(B) Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Gitta Connemann Leo Dautzenberg Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D M E B D H M D P D G D S H P H S H S L C (C (D arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner 7394 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Sören Bartol Marco Bülow Ulla Burchardt Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Thomas Oppermann Holger Ortel Dr. Carola Reimann Sönke Rix Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner D U L H D D F A N A U C r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht R D K M M A A B M W ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) D Ja A D H M H S C E IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Bärbel Bas Rolf Hempelmann Aydan Özoğuz Wolfgang Tiefensee Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) D H C G D D D D B F Anlage 18 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 595; davon ja: 274 nein: 321 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel G D D P S M M Ir U A K M M W H B irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler C Ji M D W Ju D Jo D T D S Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des A abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn C D S B G K C K H P U D F D A M hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae F S Jo D D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3488) esetzentwurfs der Fraktione tomgesetzes (Biblis B) (Tages hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink U S C O S E F D R S D S P D C K (C (D lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und ordnungspunkt 4 a) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7395 (A) ) )(B) Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Harald Koch Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je M D H T M D R B D G D A D K U D P D In M D P D D K H (C (D lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz 7396 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Daniela Raab Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A E D D Anlage 19 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elfte punkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 598; davon ja: 274 nein: 324 J S In R r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D M E B D H M D P D G D S H P H Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G n Gesetzes zur Änderung d a PD grid Arndt-Brauer ainer Arnold H D D K S ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3489) esetzentwurfs der Fraktione es Atomgesetzes (Brunsbüt einz-Joachim Barchmann oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol B D U L G (D ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und tel) (Tagesordnungs- ärbel Bas irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Stefan Müller (Erlangen) Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Dietrich Monstadt Rhein) Dugnus Oliver Luksic Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder G C P D D B U A eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am W W F Je C C olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- H S L C D M D (Carald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7397 (A) ) )(B) Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast H P U D F D A M T H A H Jo Jo D F D M G D S R D K M M A A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A D ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S A D F A K S H H K Jö erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel lexander Ulrich athrin Vogler ahra Wagenknecht alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W (C (D ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland 7398 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler Nein CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Gitta Connemann Leo Dautzenberg Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel H M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D In ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O (C (D einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7399 (A) ) )(B) davon Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Steffen-Claudio Lemme Florian Pronold Dr. Sascha Raabe (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß A K M M W H B K H R D G G P F D C Jo ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic B G K C K H P U D F D A M T H A H Jo urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug B M W U S C O S E F D R S D S P D ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier nein: 323 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht ja: 272 Petra Ernstberger Lars Klingbeil Mechthild Rawert Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Heiner Kamp Michael Kauch Dr. Lutz Knopek Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin S H P H S H S L C D M D O H P G Ja P Anlage 20 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 595; G S ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) B D D H C G D D D D B F C Ji M D Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des arrelt Duin ebastian Edathy O Jo urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3490) esetzentwurfs der Fraktione Atomgesetzes (Isar 1) (Tages liver Kaczmarek hannes Kahrs Jo D (C (D erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und ordnungspunkt 4 a) achim Poß r. Wilhelm Priesmeier 7400 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Harald Koch Katrin Kunert Caren Lay Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers P M D D R D K S A D F A K S H H K Jö B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel lexander Ulrich athrin Vogler ahra Wagenknecht alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) D K H D M E D A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü (C (D r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7401 (A) (C) )(B) Julia Klöckner Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Kristina Schröder Manfred Kolbe Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Eckhard Pols Daniela Raab Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Michael Luther Karin Maag Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Stefan Müller (Erlangen) Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb L C D M D O H P G Ja P B D D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H (D Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) Thomas Kossendey Michael Kretschmer Jo K sef Rief laus Riegert P eter Wichtel H S arald Leibrecht abine Leutheusser- 7402 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. 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Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H D D F A N A U C C D S B G K C K H P U D F D A M T H A H Jo Jo D F Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G esetzes zur Änderung des A ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold M A A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D A D H M H S C E rgebnis trag (Drucksache 17/3491) esetzentwurfs der Fraktione tomgesetzes (Krümmel) (Tag arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S A D A K H H K Jö (C (D der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und esordnungspunkt 4 a) r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. 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Oktober 2010 7403 (A) ) )(B) Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Agnes Krumwiede Fritz Kuhn Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Nicole Maisch Agnes Malczak Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Ingrid Nestle Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann Ott Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Daniela Wagner Wolfgang Wieland Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler Nein CDU/CSU Ilse Aigner Peter Aumer Dorothee Bär T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D F H D homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D In M D P D D K H A rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D (C (D tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel 7404 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) (D)(B) Peter Weiß (Emmendingen) Willi Zylajew Rainer Erdel Heinz-Peter Haustein Dr. Martin Lindner (Berlin) (Lausitz) Torsten Staffeldt Hartfrid Wolff (Rems-Murr) Anlage 22 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften nungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 595; davon ja: 272 nein: 323 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas D U L G W B M U M P D M E G S S D P Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung d irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) arco Bülow lla Burchardt artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin ebastian Edathy iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger K E G D D P S M M Ir U A K M M W H B K rgebnis trag (Drucksache 17/3492) esetzentwurfs der Fraktione es Atomgesetzes (Neckarwe arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H D D F der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und stheim 1) (Tagesord- ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar Wöhrl Dr. Matthias Zimmer Wolfgang Zöller Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann Stephan Thomae Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel (Lüdenscheid) Dr. Daniel Volk Dr. Guido Westerwelle Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Sabine Weiss (Wesel I) Jörg van Essen Michael Link (Heilbronn) Dr. Rainer Stinner Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans M E B D H M D P D G D S H P H S H S L C anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D (Cirk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7405 (A) ) )(B) Anette Kramme Nicolette Kressl Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Marianne Schieder (Schwandorf) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber A D F A K S H H K Jö B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel lexander Ulrich athrin Vogler ahra Wagenknecht alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. 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Oktober 2010 (A) ) )(B) Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Julia Klöckner Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Kristina Schröder Manfred Kolbe Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse B D G D A D K U D P D In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K ettina Kudla r. 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Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G S H P H S H S L C D M D O H P G Ja P B D D C G D D D D B F C Ji M D W (C (D ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7407 (A) ) )(B) Martin Burkert Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Nicolette Kressl Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Olaf Scholz Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Annette Groth Dr. Gregor Gysi Caren Lay Ralph Lenkert Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster U D F D llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich F W U D ranz Thönnes olfgang Tiefensee te Vogt r. Marlies Volkmer M S U D ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Harald Koch Jan Korte Katrin Kunert Petra Crone Angelika Krüger-Leißner Swen Schulz (Spandau) Heike Hänsel Judith Skudelny Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler T D S F Anlage 23 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften punkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 596; davon ja: 272 nein: 324 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Ir U A K M M W H B K H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H D D F A orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar S Jo D Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme A M T H A H Jo Jo D F D M G D S R D K M M A A B M W U S C erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3493) esetzentwurfs der Fraktione Atomgesetzes (Philippsburg ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel ydanÖzoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N (C (D r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und 1) (Tagesordnungs- ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke 7408 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Agnes Krumwiede Fritz Kuhn Stephan Kühn Renate Künast M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. 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Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E (C (D iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. 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Oktober 2010 7409 (A) ) )(B) Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Elke Hoff Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Christoph Schnurr Jimmy Schulz Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann D D W W F Je C C D F S C N K R Anlage 24 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften G Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 600; davon ja: 274 nein: 326 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold H D D K S B D U L G K Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle H M D P D G D S H P H S H S L C D M Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G esetzes zur Änderung des At einz-Joachim Barchmann oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner W B E M U M P D M E einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3494) esetzentwurfs der Fraktione omgesetzes (Unterweser) (Tag illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß G S S D P K E G D D P (D arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und esordnungspunkt 4 a) arrelt Duin ebastian Edathy iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Peter Wichtel Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Gisela Piltz Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Albert Rupprecht (Weiden) Dr. Johann Wadephul Dr. Edmund Peter Geisen Cornelia Pieper Daniela Raab Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel S M K T L M D A D A V S A tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff A E M S H R D P M R Jö U O ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke D O H P G Ja P B D D H (Cr. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) 7410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann K M M A A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S A D F A K H H K Jö B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U lla Jelpke r. 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Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W (C (D atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7411 (A) ) )(B) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Gitta Connemann Leo Dautzenberg Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S N D B ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz V S A D M K M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H P (C (D olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) 7412 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Michael Gerdes Martin Gerster Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Manfred Nink Thomas Oppermann Silvia Schmidt (Eisleben) Carsten Schneider (Erfurt) Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß D G G P F D C Jo O Jo D U L r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil H A H Jo Jo D F D M G D S R olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel K D F W R U D A H W U D erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück SPD Iris Gleicke Kirsten Lühmann Olaf Scholz Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Christian Lindner Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt G Ja P B D D H C G D Anlage 25 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elfte nungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 596; davon ja: 273 nein: 322 enthalten: 1 Ja CDU/CSU Rüdiger Kruse G S S D P K E G D D P S abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau D D D B F C Ji M D W Ju D Jo Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G n Gesetzes zur Änderung d arrelt Duin ebastian Edathy iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel H D D F A N A U C C D S r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz D T D S F S Jo D D D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3495) esetzentwurfs der Fraktione es Atomgesetzes (Flugzeug ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme D K M M A A B M W U (C (D r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und abstürze) (Tagesord- r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7413 (A) ) )(B) Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Harald Koch Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler H H K Jö B D K M V C A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Anna Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig E M P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B V S D R E E V Jü Ju A Je M D H T M D B D G D (C (D berhard Gienger ichael Glos eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek r. Dieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter wa Klamt ckart von Klaeden olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) 7414 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) (C) )(B) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar Wöhrl Dr. Matthias Zimmer Wolfgang Zöller Willi Zylajew FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Michael Luther Karin Maag Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Daniela Raab Thomas Rachel Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) D N D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A K r. Andreas Schockenhoff adine Schön (St. Wendel) r. Ole Schröder r. Kristina Schröder (Wiesbaden) ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H P H S hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk Ja P B D D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H E C Jo (D n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Heiko Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) nthalten DU/CSU sef Göppel Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7415 (A) ) )(B) Gabriele Fograscher Manfred Nink DIE LINKE Dr. Ilja Seifert Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Edgar Franke Thomas Oppermann Raju Sharma Anlage 26 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften (Tagesordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 600; davon ja: 275 nein: 323 enthalten: 1 Ja CDU/CSU Rüdiger Kruse SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner K M M W H B K H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H D D F A N A U C C D S B G K C K H P U D F D A Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des A erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles M G D S R D K M M A A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B rgebnis trag (Drucksache 17/3496) esetzentwurfs der Fraktione tomgesetzes (Streichung En echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D (C (D der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und tschädigungsklausel) va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui 7416 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Anna Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Agnes Krumwiede Fritz Kuhn Stephan Kühn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Nicole Maisch Agnes Malczak Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Beate Müller-Gemmeke Ingrid Nestle Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann Ott Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B V S D R E E V Jü Ju A Je M D H T M D B D G D D K U eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek r. Dieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter wa Klamt ckart von Klaeden olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange D P D In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D N D D (C (D r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff adine Schön (St. Wendel) r. Ole Schröder r. Kristina Schröder (Wiesbaden) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7417 (A) ) )(B) Dieter Stier Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Daniel Bahr (Münster) Helga Daub Reiner Deutschmann Dr. Bijan Djir-Sarai Sebastian Körber Michael Link (Heilbronn) Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Werner Simmling (Lüdenscheid) Dr. Daniel Volk Dr. Guido Westerwelle Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann P M R Jö U O D D H Anlage 27 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Elften (Tagesordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 600; davon ja: 274 nein: 324 enthalten: 1 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold H D D K S B D U L G K W B atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann H P G Ja P B D D Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G Gesetzes zur Änderung des einz-Joachim Barchmann oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) E M U M P D M E G S S D P K orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel D D H E C Jo rgebnis trag (Drucksache 17/3497) esetzentwurfs der Fraktione Atomgesetzes (Streichung H delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin ebastian Edathy iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer E G D D P S M M Ir U A K M M (D r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) nthalten DU/CSU sef Göppel der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und aftungsverlagerung) lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Marco Buschmann Sylvia Canel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Lars Lindemann Christian Lindner Dr. Martin Lindner (Berlin) Dr. Hermann Otto Solms Joachim Spatz Dr. Max Stadler Torsten Heiko Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Florian Toncar Serkan Tören Johannes Vogel Gero Storjohann Florian Bernschneider Holger Krestel Judith Skudelny Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten P A K E D D W W F Je C C eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus H M Jo D H M E B D H M D P D G D einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin H C G D D D D B F C Ji M D (Cans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert 7418 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Marianne Schieder (Schwandorf) W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. 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Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Anna Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H (C (D ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7419 (A) ) )(B) Ralph Brinkhaus Gitta Connemann Leo Dautzenberg Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Thomas Jarzombek Dr. Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer S A B V S D R E E V Jü Ju A Je M D H T M D R B D G D D K U D P D In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S D B M D F H D R U D S B R C R teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter wa Klamt ckart von Klaeden olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D N D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff adine Schön (St. Wendel) r. Ole Schröder r. Kristina Schröder (Wiesbaden) ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H P H S H S L C D M D (C (D arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. 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Erwin Lotter 7420 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) enthalten: 2 Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer M P D M E G S S D P K E G artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin ebastian Edathy iegmund Ehrmann r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher K M M W H B K H R D G G P erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) H D D F A N A U C C D S B ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka (D FDP: Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes – Streichung Übertragung auf Biblis B – Streichung Übertragung Neu auf Alt – Einfügung Entsorgungsnachweis – Brokdorf – Emsland – Grafenrheinfeld – Grohnde – Gundremmingen B – Gundremmingen C – Isar 2 – Neckarwestheim 2 – Philippsburg 2 (Tagesordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 600; davon ja: 274 nein: 323 Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Dr. Edgar Franke Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs NIS 90/DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/CSU und Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper G D D D D B F C Ji M D W Anlage 28 der namentlichen Abstimm 17/3539, 17/3531, 17/3532, 1 isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling Ju D Jo D T D S F S Jo D D Endgültiges E ungen über die Änderungs 7/3533, 17/3534, 17/3535, 17 dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Heiko Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle D D H E C Jo rgebnis anträge (Drucksachen 17/34 /3536, 17/3537 und 17/3538) (Cr. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) nthalten DU/CSU sef Göppel 98, 17/3499, 17/3527, der Fraktion BÜND- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7421 (A) ) )(B) Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Marianne Schieder (Schwandorf) Werner Schieder (Weiden) Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Rüdiger Veit Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries D Ja A D H M H S C E D R S D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y In P M D D R D K S A D F A K H H K IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel lexander Ulrich athrin Vogler alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner Jö B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Anna Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M P D U (C (D aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold 7422 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Thomas Jarzombek Dr. Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Ewa Klamt Eckart von Klaeden Volkmar Klein Jürgen Klimke Julia Klöckner Axel Knoerig Jens Koeppen Manfred Kolbe Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Dr. Günter Krings Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Günter Lach Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen In M D P D D K H A S D D M D D P D M D S D B M D F H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D N D D B U gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff adine Schön (St. Wendel) r. Ole Schröder r. Kristina Schröder (Wiesbaden) ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H P H S H S L C D M D O H P G Ja P B D D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D (C (D echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7423 (A) ) )(B) (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks (Schwandorf) Werner Schieder (Weiden) Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Peter Friedrich Sigmar Gabriel K H P U D atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch D C K D F r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes D K H Ja K r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Silvia Schmidt (Eisleben) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Marco Bülow Fritz Rudolf Körper Ulla Schmidt (Aachen) Werner Dreibus Torsten Heiko Staffeldt Dr. Rainer Stinner Stephan Thomae Florian Toncar Serkan Tören Jo D D D Anlage 29 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Zwölf gesordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 591; davon ja: 271 nein: 319 enthalten: 1 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann M M Ir U A K M M H B K H R D G G P F D C Jo O Jo D U L H hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein D H Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G ten Gesetzes zur Änderung ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose F D A M T H A H Jo Jo D F D M G D S R D K M M A A B M r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) E C Jo R rgebnis trag (Drucksache 17/3528) esetzentwurfs der Fraktione des Atomgesetzes (Bundesr ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles anfred Nink homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder W R U D A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S (C (D nthalten DU/CSU sef Göppel üdiger Kruse der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und atszustimmung) (Ta- olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen 7424 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Caren Lay Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Kathrin Vogler Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A K U D P D In M D P D D K H A S D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S (C (D r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7425 (A) ) )(B) Lothar Riebsamen Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Mechthild Dyckmans Manuel Höferlin Elke Hoff (Frankfurt) Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K Anlage 30 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Zwölf nungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 585; davon ja: 268 nein: 317 J S In R H arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil B H M D P D G D S H P H S H S C D M D O H Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G ten Gesetzes zur Änderung a PD grid Arndt-Brauer ainer Arnold einz-Joachim Barchmann D D K S B D U irgit Homburger einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D H E C D rgebnis trag (Drucksache 17/3529) esetzentwurfs der Fraktione des Atomgesetzes (Streichu oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas irk Becker we Beckmeyer L G K W B E (D erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) nthalten DU/CSU r. Norbert Lammert der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und ng § 7 d) (Tagesord- othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Josef Rief Klaus Riegert Dr. Hans-Peter Uhl Rainer Erdel Jörg van Essen Cornelia Pieper Gisela Piltz Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Daniela Raab Thomas Rachel Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) C D G S M K T L M hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen R A E M S H R D P ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring P G Ja P B D D H (Catrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto 7426 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Peter Friedrich Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Michael Groschek Michael Groß Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Hans-Ulrich Klose Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink T H A H Jo Jo D F D M G D S R D K M A A B M W U S C O S E F D R S D S P D C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A D H M H S C E D R S homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen D H W D K W N A D H D In D A U D K H Ja K C R M S U D T U D C K N W T P Je R Y P M D D R D K S A D F A K H H K Jö B D K M V C B A V E K H r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch n Korte atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze lrich Maurer orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte ersten Steinke abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann rank Tempel lexander Ulrich athrin Vogler alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T K M E C D D D D H D M Jü D W D Jo N C Il P P D T N G (C (D r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7427 (A) ) )(B) Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Gitta Connemann Leo Dautzenberg Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Erich G. Fritz Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P D In M D P D K H A S D M r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister aria Michalk D D P D M D S N D B M D F H D U D S B R C E D T E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland ckhard Pols aniela Raab homas Rachel ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B H M D P (C (D homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober 7428 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) SPD Gerd Bollmann Klaus Brandner Martin Gerster Iris Gleicke Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Silvia Schmidt (Eisleben) Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann P F D C Jo O Jo D U L H D D F etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme sip Juratovic liver Kaczmarek hannes Kahrs r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ars Klingbeil ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper H Jo Jo D F D M G D S R D K M einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) K D F W R U D A H U D M B erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink Olaf Scholz Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Ingrid Arndt-Brauer Ulrike Gottschalck Caren Marks Carsten Schneider (Erfurt) Dr. Heinrich L. Kolb Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Sebastian Körber Holger Krestel Patrick Kurth (Kyffhäuser) Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Christian Lindner Dr. Martin Lindner (Berlin) Michael Link (Heilbronn) D O H P G Ja P B D D H C Anlage 31 der namentlichen Abstimm NIS 90/DIE GRÜNEN zu d FDP: Entwurf eines Zwölft ordnungspunkt 4 a) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 590; davon ja: 271 nein: 319 Ja D P K E G D P S M r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper G D D D D B F C Ji M D W Ju Endgültiges E ung über den Änderungsan er zweiten Beratung des G en Gesetzes zur Änderung d r. h. c. Gernot Erler etra Ernstberger arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke eter Friedrich igmar Gabriel ichael Gerdes A N A U C C D S B isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny D Jo D T D S F S Jo D D H rgebnis trag (Drucksache 17/3530) esetzentwurfs der Fraktione es Atomgesetzes (Streichung nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka M A A B M W U (C (D r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Claudia Winterstein artfrid Wolff (Rems-Murr) der Fraktion BÜND- n der CDU/CSU und Enteignung) (Tages- arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7429 (A) ) )(B) DIE LINKE Jan van Aken Agnes Alpers Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Steffen Bockhahn Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Heidrun Dittrich Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Harald Koch Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Ulrich Maurer Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Thomas Nord Petra Pau Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich B D K M V C B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E C D D D D H D M Jü D W ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland D Jo N C Il P P D T N G E M V D P S C P D W W N K M D H D D H R G L A T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer orothee Bär homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser r. Maria Böhmer olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B S V D R E E Jü Ju A Je D M D H T M D R B D G D A D K U D P (C (D ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr  zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder 7430 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Dr. Gerd Müller Stefan Müller (Erlangen) Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Henning Otte Dr. Michael Paul Rita Pawelski Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Beatrix Philipp Ronald Pofalla Christoph Poland Ruprecht Polenz Eckhard Pols Daniela Raab Thomas Rachel Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A D M K M P S In K P A K E Anlage 32 der namentlichen Abstimm der Bundesregierung über nungspunkt 7) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 578; davon ja: 195 nein: 319 enthalten: 64 J S In R H homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H Endgültiges E ung über den Änderungsa den Entwurf eines Hausha a PD grid Arndt-Brauer ainer Arnold einz-Joachim Barchmann D D K S B D ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel D D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D H rgebnis ntrag der Fraktion der SPD ltsbegleitgesetzes 2011 (HBeg oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas irk Becker U L G K W B (D r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) zum Gesetzentwurf lG 2011) (Tagesord- we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Maria Michalk Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil Dr. Erwin Lotter Oliver Luksic Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Hans-Georg von der Marwitz Dr. Ole Schröder Christian Ahrendt Dr. Martin Lindner (Berlin) Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Michael Luther Karin Maag D K N T G C P D r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff D D W W F Je agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann P H S H S L C (Catrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7431 (A) ) )(B) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Peter Friedrich Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Angelika Graf (Rosenheim) Kerstin Griese Michael Groschek Michael Groß Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Hubertus Heil (Peine) Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Fritz Rudolf Körper Anette Kramme Nicolette Kressl Angelika Krüger-Leißner Ute Kumpf Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Kirsten Lühmann Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ullrich Meßmer Dr. Matthias Miersch Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Manfred Nink T H A H Jo Jo D F D M G D S R D K M M A A B M W U S C S E F R S D S P C K D F W R U D A H W U D M B D Ja A H M H S C E D R S D H W homas Oppermann olger Ortel ydan Özoğuz einz Paula hannes Pflug achim Poß r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff (Wolmirstedt) ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus D K W N A D H D In D A U D K H K C R M S U D T D C K N W T P Je R Y In P M D D R D S A D A K H H K Jö N C Il P P T N G E M V D P S C P r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein ge Höger r. Barbara Höll ndrej Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch atrin Kunert aren Lay alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. Gesine Lötzsch homas Lutze orothée Menzner ornelia Möhring ornelia Möller iema Movassat olfgang Nešković homas Nord etra Pau ns Petermann ichard Pitterle vonne Ploetz grid Remmers aul Schäfer (Köln) ichael Schlecht r. Herbert Schui r. Ilja Seifert aju Sharma r. Petra Sitte abine Stüber lexander Süßmair r. Kirsten Tackmann lexander Ulrich athrin Vogler alina Wawzyniak arald Weinberg atrin Werner rn Wunderlich ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser W W N K M D H D D H R G L T M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R (C (D olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum 7432 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Thomas Jarzombek Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Ewa Klamt Volkmar Klein Jürgen Klimke Julia Klöckner Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Kristina Schröder Manfred Kolbe Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Hermann Kues Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Dr. Ursula von der Leyen Ingbert Liebing Matthias Lietz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Michael Luther Karin Maag Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Dr. Michael Meister Maria Michalk Dr. h. c. Hans Michelbach Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Marlene Mortler Dr. Gerd Müller Stefan Müller (Erlangen) Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Philipp Murmann Bernd Neumann (Bremen) Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier H D R U D S B R C R E D T D E K L Jo K D Jo D D E A A D D D K N T G C P D D B U A D Jo R D B T Jo Je C D E C D G S M K T L M D A D A V S A enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif hannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg ernd Siebert homas Silberhorn hannes Singhammer ns Spahn arola Stauche r. Frank Steffel rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen r. Peter Tauber ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff D M K M P S In K P A K E D D W W F Je C C D F S C N K R A E M S H R D P M R Jö U O D D H H M Jo D H M E B D H M D P D G D S H P H S H r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel rg van Essen lrike Flach tto Fricke r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß achim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht S L D M D O H P G Ja P B D D H C G D D D D B F C Ji M D W Ju D Jo D T D S F S Jo D D D D H E B D V C B A V E K H D K K B B W P (C (D abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor n Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Christiane Ratjen- Damerau r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr mmy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert erner Simmling dith Skudelny r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) nthalten ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz (Herborn) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7433 (A) ) )(B) Dr. Hans-Peter Bartels Edelgard Bulmahn Marco Bülow Hubertus Heil (Peine) Johannes Kahrs Dr. h. c. Susanne Kastner Johannes Pflug Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Agnes Alpers Herbert Behrens Ulla Burchardt Martin Burkert Petra Crone Dr. Peter Danckert Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Elke Ferner Gabriele Fograscher U L D F A N A U C C D S B lrich Kelber ars Klingbeil r. Bärbel Kofler ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach teffen-Claudio Lemme urkhard Lischka M A B M W U S C S E F arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf ernd Scheelen arianne Schieder (Schwandorf) erner Schieder (Weiden) lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) arsten Schneider (Erfurt) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe M H S C E D R D H W D W A atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann olfgang Gehrcke nnette Groth Sören Bartol Bärbel Bas Dirk Becker Lothar Binding (Heidelberg) Gerd Bollmann Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Christel Humme Josip Juratovic Oliver Kaczmarek Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Klaus Barthel Rolf Hempelmann Joachim Poß Waltraud Wolff Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl O A F S R M U M N A Je K B Anlage 33 der namentlichen Abstimm zum Gesetzentwurf der Bu ordnungspunkt 9) Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 558; davon ja: 242 nein: 316 Ja SPD Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heinz-Joachim Barchmann Doris Barnett D P M M Ir U A K M M W H B K liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke In D O F D B T C K M E C D Endgültiges E ung über den Änderungsan ndesregierung: Entwurf ein r. Edgar Franke eter Friedrich ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) erstin Griese ichael Groschek ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann G K C K H P U D F D M H A H grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick D D D H D M D W D Jo rgebnis trag der Fraktion BÜNDN es Jahressteuergesetzes 2010 abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich anfred Nink olger Ortel ydan Özoguz einz Paula R S D S P D C K D F W R U D (C (D r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler IS 90/DIE GRÜNEN (JStG 2010) (Tages- olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer 7434 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 (A) ) )(B) Dr. Gregor Gysi Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Dr. Barbara Höll Andrej Hunko Ulla Jelpke Katja Kipping Harald Koch Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Dorothée Menzner Cornelia Möhring Kornelia Möller Niema Movassat Wolfgang Nešković Jens Petermann Richard Pitterle Yvonne Ploetz Ingrid Remmers Paul Schäfer (Köln) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Alexander Ulrich Kathrin Vogler Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Viola von Cramon-Taubadel Ekin Deligöz Katja Dörner Hans-Josef Fell Dr. Thomas Gambke Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Ingrid Hönlinger Thilo Hoppe Uwe Kekeritz Katja Keul Memet Kilic Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Ute Koczy Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl O A S R M U M N A Je K B In D O F B T C K M E C D D D D H D M D D Jo N C Il P P T N G E M V D P S C P W W N K M D H D D H R G L T liver Krischer gnes Krumwiede tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller (Köln) eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel aniela Wagner r. Valerie Wilms sef Philip Winkler ein DU/CSU se Aigner eter Altmaier eter Aumer homas Bareiß orbert Barthle ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) anfred Behrens (Börde) eronika Bellmann r. Christoph Bergner eter Beyer teffen Bilger lemens Binninger eter Bleser olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach orbert Brackmann laus Brähmig ichael Brand r. Reinhard Brandl elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg homas Dörflinger M D E In H D A D K H D M E D H A In D N A E M Jo P D U R H M M M M D O F H D Jü G D M F R M Jü A E P C R K F Jo A T D D A D B H S A B V arie-Luise Dött r. Thomas Feist nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) ichael Frieser rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel lexander Funk go Gädechens r. Thomas Gebhart orbert Geis lois Gerig berhard Gienger ichael Glos sef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting lorian Hahn olger Haibach r. Stephan Harbarth rgen Hardt erda Hasselfeldt r. Matthias Heider echthild Heil rank Heinrich udolf Henke ichael Hennrich rgen Herrmann nsgar Heveling rnst Hinsken eter Hintze hristian Hirte obert Hochbaum arl Holmeier ranz-Josef Holzenkamp achim Hörster nette Hübinger homas Jarzombek ieter Jasper r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) r. Egon Jüttner artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder D R E E V Jü Ju A Je D M D H T M D R B D D A D K U D P D In M D P D D K H A S D M D D P D M D S N D B M D F H D R U D S B R C R E D T E K (C (D r. Stefan Kaufmann oderich Kiesewetter ckart von Klaeden wa Klamt olkmar Klein rgen Klimke lia Klöckner xel Knoerig ns Koeppen r. Kristina Schröder anfred Kolbe r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings üdiger Kruse ettina Kudla r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Schön (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols aniela Raab homas Rachel ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 7435 (A) (C) )(B) Lothar Riebsamen Josef Rief Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Norbert Schindler Tankred Schipanski Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Detlef Seif Johannes Selle Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Stefanie Vogelsang Andrea Astrid Voßhoff Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg (Hamburg) Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Dagmar Wöhrl Dr. Matthias Zimmer Wolfgang Zöller Willi Zylajew Marco Buschmann Sylvia Canel Helga Daub Reiner Deutschmann Dr. Bijan Djir-Sarai Patrick Döring Mechthild Dyckmans Rainer Erdel Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Wolfgang Gerhardt Hans-Michael Goldmann Heinz Golombeck Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Manuel Höferlin Elke Hoff Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Heiner Kamp Dr. Lutz Knopek Pascal Kober Dr. Heinrich L. Kolb Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Gabriele Molitor Jan Mücke Petra Müller (Aachen) Burkhardt Müller-Sönksen Dr. Martin Neumann (Lausitz) Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Cornelia Pieper Gisela Piltz Dr. Christiane Ratjen- Damerau Dr. Birgit Reinemund Dr. Peter Röhlinger Dr. Stefan Ruppert Björn Sänger Frank Schäffler Christoph Schnurr Jimmy Schulz Marina Schuster Dr. Erik Schweickert Werner Simmling Judith Skudelny Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Karin Strenz F Je C C D F S C N K R A E DP ns Ackermann hristian Ahrendt hristine Aschenberg- Dugnus aniel Bahr (Münster) lorian Bernschneider ebastian Blumenthal laudia Bögel icole Bracht-Bendt laus Breil ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher G D S H P H S H S L D M D O udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber olger Krestel atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic D Jo D T D S F S Jo D D D D H (D r. Hermann Otto Solms achim Spatz r. Max Stadler orsten Staffeldt r. Rainer Stinner tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören hannes Vogel (Lüdenscheid) r. Daniel Volk r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) 68. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 28. Oktober 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706800000

Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die SPD-Fraktion
hat mitgeteilt, dass die Kollegen Ulrich Kelber und
Florian Pronold als stellvertretende Mitglieder aus dem
Vermittlungsausschuss ausscheiden. Als Nachfolger
werden die Kollegen Sigmar Gabriel und Dr. Frank-
Walter Steinmeier benannt. Darüber hinaus schlägt die
SPD-Fraktion vor, die Mitgliedschaft der Kollegin Ulla
Burchardt im Kuratorium des Wissenschaftszen-
trums Berlin für Sozialforschung um eine weitere
Amtszeit zu verlängern. Ich gehe davon aus, dass Sie da-
mit einverstanden sind. – Das ist offenkundig der Fall.
Dann sind die genannten Kollegen gewählt.

Der Kollege Bernd Siebert beging in den vergange-
nen Tagen seinen 61. Geburtstag. Ihre 60. Geburtstage
haben die Kollegin Gudrun Kopp und der Kollege
Helmut Brandt begangen. Dazu gratuliere ich Ihnen im
Namen des Hauses.


(Beifall)


Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbundene
Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste aufgeführ-
ten Punkte zu erweitern:

ZP 1 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE

Z

Redet
LINKE:

Rentenkürzung durch Rente erst ab 67 verhin-
dern


(siehe 67. Sitzung)


ZP 2 Beratung des Antrags der Abgeordneten Rolf
Hempelmann, Hubertus Heil (Peine), Ulrich
Kelber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der SPD

Das Energiekonzept der Bundesregierung zu-
rückziehen

– Drucksache 17/3426 –

ZP 3 Erste Beratung des von den Abgeordne
Kilic, Josef Philip Winkler, Kai Gehr
ren Abgeordneten und der Fraktio

(C (D ung 28. Oktober 2010 0 Uhr NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts – Drucksache 17/3411 – Überweisungsvorschlag: Innenausschuss Rechtsausschuss P 4 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Volker Beck Dr. Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes – Drucksache 17/3039 – Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses – Drucksache 17/3241 – Berichterstattung: Abgeordnete Reinhard Grindel Daniela Kolbe Hartfrid Wolff Petra Pau Memet Kilic ext ZP 5 Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren Ergänzung zu TOP 33 a)

Dr. Joachim Pfeiffer, Peter Bleser, Nadine Schön

(St. Wendel), weiterer Abgeordneter und der

Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
Paul K. Friedhoff, Dr. Erik Schweickert, Claudia
Bögel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der FDP

Kinderfreundliche Nachbesserung der EU-
Spielzeugrichtlinie dringend erforderlich

ache 17/3424 –
ngsvorschlag:
für Wirtschaft und Technologie (f)
ten Memet
ing, weite-
n BÜND-

– Drucks
Überweisu
Ausschuss





Präsident Dr. Norbert Lammert


(A) )


)(B)

Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 
Ausschuss für Gesundheit 
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union 
Federführung strittig

b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD

Spekulation mit agrarischen Rohstoffen ver-
hindern

– Drucksache 17/3413 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Finanzausschuss 
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Karin
Binder, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE

Lebensmittel-Smiley nach dänischem Vorbild
bundesweit einführen

– Drucksache 17/3434 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Gesundheit 
Ausschuss für Tourismus

d) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln),
Viola von Cramon-Taubadel, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN

Abschaffung der Visumspflicht für Albanien
und Bosnien und Herzegowina

– Drucksache 17/3438 –
Überweisungsvorschlag:
Auswärtiger Ausschuss (f)
Innenausschuss 
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

ZP 6 Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker
Beck (Köln), Dr. Gerhard Schick, Lisa Paus, wei-
teren Abgeordneten und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Gleichstellung der Lebens-
partnerschaften mit der Ehe im Bereich des
Steuerrechts

– Drucksache 17/3218 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)
Innenausschuss 
Rechtsausschuss 
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 
Haushaltsausschuss

ZP 7 Beratung des Antrags der Fraktionen CDU/CSU,
SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Z

Z

w

d
v
p
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s
m
ta
d
b

(C (D 60 Jahre Europäische Menschenrechtskonvention – Drucksache 17/3423 – P 8 Beratung des Antrags der Abgeordneten Fritz Kuhn, Markus Kurth, Brigitte Pothmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Menschenwürdiges Dasein und Teilhabe für alle gewährleisten – Drucksache 17/3435 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit und Soziales Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend P 9 Beratung des Antrags der Abgeordneten Sönke Rix, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Chancen nutzen – Jugendfreiwilligendienste stärken – Drucksache 17/3429 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Sportausschuss  Rechtsausschuss  Ausschuss für Arbeit und Soziales  Verteidigungsausschuss Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Ausschuss für Kultur und Medien  Haushaltsausschuss Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, soeit erforderlich, abgewichen werden. Die Tagesordnungspunkte 5, 11 c, 12, 13 und 20 weren abgesetzt. Aufgrund dieser Aufund Absetzungen erschieben sich die nachfolgenden Tagesordnungsunkte der Antragsteller jeweils entsprechend nach hinn oder nach vorne. Außerdem mache ich auf die nachträgliche Auschussüberweisung im Anhang zur Zusatzpunktliste auferksam. Der in der 65. Sitzung des Deutschen Bundesges überwiesene nachfolgende Antrag soll zusätzlich em Ausschuss für Tourismus eratung überwiesen werden: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulrike Gottschalck, René Röspel, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Die richtigen Lehren aus dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull ziehen – Klimaforschung und Geowissenschaften stärken und die Voraussetzungen für ein nationales und europäisches Krisenmanagement im Luftverkehr schaffen – Drucksache 17/3174 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit  Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Präsident Dr. Norbert Lammert )





(A) )

Ausschuss für Tourismus 
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Sind Sie mit diesen Vereinbarungen einverstanden? –
Ich kann auch hierzu offenkundig Einvernehmen fest-
stellen. Dann ist das so beschlossen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich darf Sie bitten,
sich von Ihren Plätzen zu erheben.


(Die Anwesenden erheben sich)


Am 14. Oktober ist unser Kollege Hermann Scheer
verstorben.

Vielen war Hermann Scheer bekannt, vor allem we-
gen seines Engagements für die Umwelt und insbeson-
dere für eine umweltgerechte Energieversorgung. Früher
als andere erkannte er das Potenzial erneuerbarer Ener-
gien, und er setzte sich bereits mit Nachdruck für die So-
lartechnik ein, als das Wort noch belächelt wurde. Als
ungeduldigen Visionär hat Klaus Töpfer ihn charakteri-
siert. Unermüdlich warb er für die neuen Technologien
und für neue Wege in der Energiepolitik; viele Gesetze
zur Förderung alternativer Energien, die wir in diesem
Haus beschlossen haben, hat er mit auf den Weg ge-
bracht. Er schrieb Bücher, hielt Vorträge und wurde mit
renommierten Preisen wie dem Alternativen Nobelpreis
ausgezeichnet.

Wir, seine parlamentarischen Kolleginnen und Kolle-
gen, haben Hermann Scheer als einen Abgeordneten mit
einem breiten Spektrum an Interessen kennengelernt, der
mit seinen Beiträgen die politische und parlamentarische
Diskussion beeinflusst und bereichert hat. Von 1990 bis
1993 war er Vorsitzender des Unterausschusses für
Abrüstung und Rüstungskontrolle, von 1994 bis 1997
Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses der Parla-
mentarischen Versammlung des Europarates. Stets
kenntnisreich, klar in der Analyse, mit Begeisterung und
mit einer seine Mitstreiter wie seine Widersacher gele-
gentlich nervenden Sturheit setzte er sich für seine Ziele
ein.

Hermann Scheer gehörte dem Parlament 30 Jahre und
damit länger an, als manche jüngeren Mitglieder an Le-
bensjahren aufweisen. 1980 kam er als Mitglied der
SPD-Fraktion erstmals in den Bundestag, und er war
das, was man von Parlamentariern erwartet: sachkundig,
engagiert, eigenständig denkend, manchmal querste-
hend. Und: Hermann Scheer war überzeugter Demokrat.
In seinem Buch Die Politiker formulierte er, dass für ihn
– Zitat – „die gewaltengeteilte Verfassungsdemokratie
der wichtigste zivilisatorische Fortschritt der Mensch-
heitsgeschichte“ sei.

Wir trauern um einen allseits geschätzten Kollegen.
Unsere Gedanken und unsere Anteilnahme sind bei sei-
nen Angehörigen, seiner Frau und seiner Tochter, die ich
auf der Besuchertribüne begrüße.

Der Deutsche Bundestag wird Hermann Scheer ein
ehrendes Andenken bewahren.

Unsere besondere Anteilnahme gilt in diesen Tagen
auch Helmut Schmidt. Mit ihm trauern wir um Loki
Schmidt, die am 21. Oktober im Alter von 91 Jahren in
Hamburg gestorben ist. Loki Schmidt hat nie ein öffent-

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(C (D ches Wahlamt ausgeübt, aber sie hat ebenso diskret wie ngagiert unserem Land in vielen ehrenamtlichen Aufaben und Ämtern gedient. Dafür verdient sie unseren ank und Respekt und die breite öffentliche Wertschät ung, die sie im Lande seit vielen Jahren genießen urfte. Ich danke Ihnen. Bevor wir nun, liebe Kolleginnen und Kollegen, zu nserer vereinbarten Tagesordnung kommen, müssen ir zwei Anträge zur Geschäftsordnung behandeln. ie Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben fristgecht beantragt, die heutige Tagesordnung um die zweite nd dritte Beratung des von der Bundesregierung eingerachten Entwurfs eines Restrukturierungsgesetzes zu rweitern. Diese Beratung soll als Zusatzpunkt 10 nach agesordnungspunkt 8 mit einer Debattenzeit von 45 Minun aufgerufen werden. Die Fraktion der SPD wider pricht der Erweiterung der Tagesordnung. Wir kommen bei diesem Antrag gleich zur Abstimung. Wer stimmt für den Aufsetzungsantrag der Frakonen von CDU/CSU und FDP? – Wer stimmt dagegen? Wer enthält sich? – Damit ist der Aufsetzungsantrag it den Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der pposition angenommen. Wir kommen nun zu einem weiteren Geschäftsordungsantrag. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat eantragt, die Beratung der Vorlagen zur Energieund limapolitik – hier handelt es sich um die Tagesordungspunkte 4 a bis 4 c – von der heutigen Tagesordung abzusetzen. Zu diesem Geschäftsordnungsantrag erteile ich das ort dem Kollegen Volker Beck für die antragstellende raktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Unsere raktion beantragt, die Beratung des Energiekonzepts er Bundesregierung und die Atomrechtsnovellen heute on der Tagesordnung abzusetzen, damit ein geordnetes arlamentarisches Verfahren zu diesen Gegenständen öglich wird. (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Lächerlich!)

Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706800100

enn Sie das heute ablehnen, ist das nicht nur ein
chwarzer Tag für die Energiepolitik in diesem Lande,
ondern ein schwarzer Tag für die parlamentarische De-
okratie.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Ihr Verhalten ist ein schwarzer Tag für den Parlamentarismus!)


Großartig wurde dieses Energiekonzept von den Kol-
gen der Koalition und der Bundesregierung angeprie-

en. Von „Revolution“ sprach Frau Merkel, von „epo-
haler Bedeutung“ redete Herr Westerwelle. „Das
nspruchsvollste seiner Art“, meinte der Bundesumwelt-





Volker Beck (Köln)



(A) )


)(B)

minister leicht süffisant. Und es hieß: Ein neues Zeitalter
bei der Energieversorgung.

In der Tat sind diese Gesetzesnovellen womöglich das
einschneidendste Gesetzgebungsprojekt von Schwarz-
Gelb, das in dieser Wahlperiode zur Diskussion steht.
Wie aber behandeln Sie dies parlamentarisch? Das Bera-
tungsverfahren spricht allen Regeln des Parlamentes
Hohn.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Was wir am Dienstag im Umweltausschuss erlebt ha-
ben, war ein Putsch gegen die Rechte der Opposition. Es
war ein Bruch von Verfassung und Geschäftsordnung
des Hohen Hauses.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unter Anführung von Peter Altmaier! – Zuruf von der LINKEN: Pfui!)


Sie haben weitere Anhörungsbegehren der Opposi-
tionsfraktionen zu wesentlichen Fragen der Gesetzge-
bung abgelehnt. Diese wurden damit nicht Gegenstand
der parlamentarischen Beratungen. Sie haben sich sogar
gegen alle Möglichkeiten, die die Geschäftsordnung
bietet, erdreistet, Geschäftsordnungsanträge und Sachan-
träge der Oppositionsfraktionen durch Mehrheits-
beschluss nicht zuzulassen. Das sieht unsere Geschäfts-
ordnung nicht vor.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Sie haben damit ein geordnetes parlamentarisches Ver-
fahren zu diesem Gesetzgebungsverfahren unmöglich
gemacht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Wesentliche Punkte, die uns alle in Karlsruhe be-
schäftigen werden, konnten im parlamentarischen Ver-
fahren nicht erörtert werden, weil die Oppositionsfrak-
tionen gerade einmal je einen Sachverständigen
benennen konnten. Zu der Frage: „Ist diese Gesetzge-
bung zustimmungspflichtig, muss der Bundesrat zustim-
men?“, der Frage, die in Karlsruhe entscheidend sein
wird, stand allein Rupert Scholz als Auskunftsperson zur
Verfügung,


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU], an BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN gewandt: Er hat auf jeden Fall rechtlich mehr drauf als Sie!)


über den die Welt schreibt, dass die rechtliche Stellung-
nahme, die er vorgelegt hat, von Eon, also einem der Be-
günstigten, finanziert worden ist. Das passt zur Lobby-
politik Ihrer Koalition. Das passt nicht zur
parlamentarischen Demokratie.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


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(C (D Der Geschäftsführer der Unionsfraktion hat behaupt, das, was unsere Fraktion im Umweltausschuss mit en 25 Änderungsanträgen aufgeführt habe, die sie vorgen wollte, sei Klamauk. (Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Exakt richtig! Genau so sieht es aus!)


ie Bürgerinnen und Bürger draußen im Lande kennen
nsere üblichen Verfahren nicht. Um 18 Uhr, zeitgleich
it der Sitzung im Umweltausschuss, berieten die Kol-
ginnen und Kollegen im Finanzausschuss das Finanz-
arkt-Restrukturierungsgesetz. Dort hat die Koalition in

iner Beratung, die erst um 18 Uhr begonnen hat,
3 Änderungsanträge vorgelegt.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Das ist kein Klamauk?)


Unsere Fraktion, eine Oppositionsfraktion, war in der
age, dazu sachlich Stellung zu nehmen und jeden ein-
elnen Antrag zu bescheiden. Warum ist es kein Kla-
auk, wenn die Koalition 33 Anträge vorlegt? Wir ha-

en uns nur erlaubt, 21 Anträge zu stellen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Es geht aber nicht nur um die formale Frage, ob un-
ere Bedenken in Form von Änderungsanträgen artiku-
ert werden konnten. Zentrale Fragen wurden im Ver-
hren nicht erörtert. Wir haben Ihnen schon in der
tzten Sitzungswoche, als die Gesetzgebung gerade auf
en Weg kam, einen Fragenkatalog zu der zentralen
rage vorgelegt: Besteht bei einer Änderung Ihres Ge-
eimvertrages bei der vorgesehenen Gesetzgebung eine
flicht, mit den Betreibern Verhandlungen aufzuneh-
en, wenn später die Gesetzgebung geändert wird? Sie

aben zwar geantwortet, aber nicht auf die Frage. Sie ha-
en gesagt: Wenn wir das heute beschließen, entsteht
ein Änderungsbedarf, und es besteht auch kein Nach-
erhandlungsbedarf.

Was ist aber, wenn eine künftige Mehrheit des Deut-
chen Bundestages diese Gesetzgebung ändern will?
azu verweigern Sie die Antwort. Das heißt, Sie sagen

uch Ihren Kolleginnen und Kollegen nicht, welche Fol-
en diese Gesetzgebung möglicherweise für die Finan-
en des Bundes hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Schluss!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706800200

Herr Kollege.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706800300

Das bedeutet, Herr Kollege, dass wir diese Fragen im

usschuss erörtern müssen, weil die Rechte zur Befra-
ung der Bundesregierung, die die Opposition wahr-
immt, Rechte und Schutzmöglichkeiten auch für die
ehrheitsabgeordneten sind.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Keine Belehrungen!)






Volker Beck (Köln)



(A) )


)(B)

Der Sinn des Interpellationsrechts, des Fragerechts der
Abgeordneten und Fraktionen, ist, –


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706800400

Herr Kollege.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706800500

– dass die Bundestagsabgeordneten bei solchen Ent-

scheidungen wissen, was sie tun.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wissen wir auch!)


Aber nach dem heutigen Tag, nach diesem Beratungs-
verfahren, müssen wir sagen: Sie wissen gar nicht, was
Sie tun, weil es Ihnen Ihre Bundesregierung nicht gesagt
hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Deshalb kann dieses Gesetzgebungsverfahren keinen
Vertrauensschutz für die Energieversorger bedeuten. Es
ist verfassungswidrig. Wir werden mit allen Mitteln, die
die Verfassung uns gibt, dagegen vorgehen. Darauf kön-
nen Sie sich verlassen.


(Anhaltender Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706800600

Für die CDU/CSU-Fraktion erhält das Wort der Kol-

lege Peter Altmaier.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommt Pöbel-Peter!)



Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1706800700

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Wir werden heute das modernste, das umwelt-
freundlichste


(Widerspruch bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Gesetz zur Energiepolitik, über das in diesem Haus je-
mals diskutiert wurde, beraten und verabschieden.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Während wir seit Wochen und Monaten in diesem Haus


(Ulrich Kelber [SPD]: Seit Monaten?)


darüber ernsthaft diskutieren, wie wir in Deutschland die
Notwendigkeit, den Industriestandort zu sichern, mit ei-
ner zukunftsweisenden, ökologischen Energiepolitik ver-
binden können, fällt Ihnen nichts anderes als Geschäfts-
ordnungstricks, Zurufe und Kostümfeste ein. Liebe Frau
Höhn, das mag für eine Basisversammlung der Grünen in
Dinslaken angehen. Für seriöse Beratungen in diesem
Hohen Hause gehört sich das nicht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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(C (D Nun zum Thema seriöse Beratung. Wir sind Ihnen, as den Ablauf und die Vorbereitungen dieser Beratunen angeht, (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht lügen!)


o weit entgegengekommen, wie ich es in 15 Jahren Zu-
ehörigkeit zum Deutschen Bundestag noch nicht erlebt
abe.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sondersitzung auf Sondersitzung!)


s hat Anhörungen in jedem federführenden Ausschuss
egeben.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben die Geschäftsordnung gebrochen! Sie haben die Vorsitzende rausgeworfen!)


ir haben die Anhörungen in die sitzungsfreie Zeit ge-
gt, damit Sie Zeit zur Vorbereitung haben. Wir haben
nen Ausschusssitzungen in der sitzungsfreien Zeit an-

eboten. Allein am Montag und am Dienstag hat der
mweltausschuss zweimal getagt.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum hatten wir denn keine Zeit für eine ordentliche Beratung?)


ie hatten die Chance, eine Debatte auf hohem Niveau
u führen. Stattdessen haben Sie es vorgezogen, Kla-
auk zu machen und diese Chance zu vertun.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie das denn durchgepaukt? Liebedienerei!)


as ist Ihre Sache. Wir machen dabei aber nicht mit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir hatten doch am Montag und am Dienstag insge-
amt fünfeinhalb Stunden Beratungszeit im Umweltaus-
chuss.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist die Unwahrheit!)


enn Sie die Protokolle lesen, werden Sie feststellen,
ass Sie von diesen fünfeinhalb Stunden viereinhalb
tunden durch Zurufe, unsinnige Anträge und dadurch
ertan haben, dass Sie der Vorsitzenden, die übrigens
on der Linken gestellt wird, die Geschäftsführung un-
öglich gemacht haben.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist eine Lüge!)


ie haben damit jede Sachdebatte im Keim erstickt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben Sie doch nicht zu beurteilen, was ein sinniger Antrag ist! Das ist doch keine Mehrheitsentscheidung! Sie haben die Parlamentarier in ihren Rechten behindert! Unglaublicher Vorgang! Sie haben die Vorsitzende hinausgemobbt! Sie haben sich wie im ukrainischen Parlament aufgeführt!)






Peter Altmaier


(A) )


)(B)

Lieber Herr Kollege Beck, Sie haben gesagt – damit
liefern Sie mir das entsprechende Argument –: Ihr habt
doch im Finanzausschuss 33 Änderungsanträge gestellt,
und dann regt ihr euch auf, wenn wir im Umweltaus-
schuss ebenfalls Änderungsanträge stellen. – Ich sage
Ihnen: Sie haben im Umweltausschuss die Abschaltung
jedes einzelnen Kernkraftwerks beantragt.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Dabei haben Sie selbst und Herr Trittin mit seiner Unter-
schrift Laufzeiten von vielen Jahren genehmigt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir haben Änderungsanträge zum Restrukturierungsge-
setz gestellt, die in der Sache begründbar sind und die
auch beschlossen werden konnten. Das unterscheidet
uns in der Arbeit von Ihnen.

Der entscheidende Punkt dieser Debatte ist ein ande-
rer. Sie tun so, als befänden Sie sich zusammen mit den
Grünen noch in den Hoch-Zeiten der Anti-AKW-Bewe-
gung der 80er-Jahre. Sie haben eines übersehen, und das
schlechte Gewissen schaut Herrn Trittin aus den Augen:


(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Lieber Herr Trittin, als Sie mit Herrn Schröder Ihre Un-
terschrift daruntergesetzt haben, dass die Kernkraft-
werke in Deutschland noch ganze 20 Jahre laufen kön-
nen – ohne zusätzliches Sicherheitskonzept, ohne
Nachrüstung –,


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vom Pöbel-Peter zum Lügen-Peter!)


da haben Sie jeden Anspruch verwirkt, in dieser Debatte
derart fundamentalistisch aufzutreten und zu reagieren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Zum Abschluss. Ich habe mit Interesse gelesen, Herr
Vorsitzender Gabriel, was Sie alles über die Unter-
schiede zwischen der SPD und den Grünen im Hinblick
auf Dafür und Dagegen gesagt haben,


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das mit der Geschäftsordnung zu tun? – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das brauchen Sie gar nicht! Das ist vertane Zeit!)


und dass die SPD die Partei ist, die dafür ist. Ich habe
nur festgestellt: In dieser ganzen Debatte ist Ihnen über
viele Wochen gar nichts anderes eingefallen, als dann,
als die Grünen gesagt haben: „Jetzt machen wir ein biss-
chen Klamauk“, brav hinterherzutrotten.


(Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wenn Sie auf diese Art und Weise erlauben, dass die
Grünen die Meinungsführerschaft in der Opposition
übernehmen, dann dürfen Sie sich nicht wundern, dass
die Umfragen im Ergebnis genau so sind, wie sie sind,
und sich möglicherweise noch weiter in die andere Rich-
tung entwickeln werden.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)


eine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben uns
m ein angemessenes parlamentarisches Verfahren be-
üht,


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau, indem Sie Anträge nicht zugelassen haben! Sie haben die Leute in ihren Rechten beschnitten!)


eil es uns darum geht, einen Diskurs über die Zu-
unftsfragen unseres Landes zu führen, und weil wir im
egensatz zu manchen anderen keine Verhinderungs-
olitik, sondern eine Gestaltungspolitik machen.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie gestalten für RWE und Eon! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir glauben – egal, ob es sich um eine moderne Ener-
ieinfrastruktur oder um den Ausbau der Verkehrswege
andelt –, dass es sich lohnt, für ein lebenswertes, um-
eltfreundliches Deutschland zu kämpfen und zu arbei-
n.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür brechen Sie geltendes Recht!)


eshalb lehnen wir Ihren Obstruktionsantrag ab, und wir
erden unser Energiekonzept heute mit deutlicher und
roßer Mehrheit verabschieden.


(Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706800800

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte noch

inmal daran erinnern, dass es guter parlamentarischer
rauch ist, dass wir auch und gerade bei leidenschaftli-
hen Auseinandersetzungen, einschließlich eines sicher
ulässigen Schusses von Polemik, auf persönlich herab-
etzende Bemerkungen verzichten wollen und sollten.
as gilt auch für Zwischenrufe. Vielleicht darf ich das
och einmal in Erinnerung rufen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Habe ich was verpasst?)


Als Nächster erhält Thomas Oppermann für die Frak-
on der SPD das Wort.


(Beifall bei der SPD)



Thomas Oppermann (SPD):
Rede ID: ID1706800900

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann

verstehen, dass der Kollege Altmaier mit dem Rücken
n der Wand versucht, die Flucht nach vorn zu ergreifen.
ber ich muss auch darauf bestehen, dass wir hier bei
er Wahrheit bleiben.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der Umweltausschuss hat am Montag getagt, und es
aren am Ende ganze 45 Minuten Beratung über die





Thomas Oppermann


(A) )


)(B)

Anträge. Dazwischen gab es nur eine Geschäftsord-
nungsdebatte.


(Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


Nach zwei Stunden wurde die Beratung durch die Mehr-
heit mit der Begründung, der Präsident habe nur zwei
Stunden Sondersitzung genehmigt, abgebrochen. Da ha-
ben Sie den Hammer fallen gelassen. Ich sage Ihnen:
45 Minuten sind so viel wie eine Halbzeit im Fußball. Das
mag im Fußball eine lange Zeit sein, aber 45 Minuten
sind für die Beratung von vier so einschneidenden, fun-
damentalen Gesetzen eindeutig zu wenig.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese vier Gesetze werden – wenn sie heute verab-
schiedet werden, was wir mit diesem Antrag verhindern
wollen – unwiederbringlich mit dem Makel behaftet
sein, dass bei ihrer Verabschiedung die Minderheiten-
rechte missachtet und dass sie mit der parlamentarischen
Brechstange durchgesetzt worden sind.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Jede Novellierung eines x-beliebigen Gesetzes wird
im Deutschen Bundestag sorgfältiger und gründlicher
beraten als diese Gesetze.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Dies hier ist kein beliebiges Gesetz. Es geht darum, wie
bei verlängerten Laufzeiten die Sicherheitsinteressen der
Menschen wahrgenommen werden. Es geht um die
Schutzpflichten des Staates für Gesundheit und Leben
der Bürgerinnen und Bürger. Es geht darum, wie eine
junge, innovative mittelständische Wachstumsindustrie,
die immerhin schon über 300 000 Arbeitsplätze hervor-
gebracht hat, weiter existieren kann in Deutschland. Es
geht nicht zuletzt um die energiemarktwirtschaftliche
Ordnung in diesem Land. Es geht darum, ob wir ein altes
Oligopol mit 80 Prozent Marktbeteiligung in seiner
Marktmacht verfestigen oder ob wir Wettbewerb in der
Energiepolitik bekommen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Das sind fundamentale Veränderungen. Die Kanzlerin
hat sogar gesagt, das sei nicht nur ein Energiekonzept,
das sei eine Revolution.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Konterrevolution!)


Ein bisschen erinnert der Ablauf der parlamentarischen
Beratungen – das muss ich schon sagen – eher an revolu-
tionäre Prozesse als an einen geregelten parlamentari-
schen Ablauf.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ein Putsch!)


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(C (D Wer so fundamentale Änderungen durchsetzen will, er muss sich dafür die Zeit nehmen, und Sie haben sich alle Zeit genommen: Sie haben tagelang, wochenlang eit für die Atomlobby gehabt, um mit ihr alle Einzeleiten zu besprechen, die für sie wichtig waren. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das ist nicht wahr!)


a zeigt sich wieder einmal, dass Sie das Parlament als
in Parlament der zwei Geschwindigkeiten benutzen: ge-
uldige Verhandlungen mit der Atomlobby auf der einen
eite, blitzschnelle Beratungen auf der anderen Seite.
as ist nicht in Ordnung. Wir können auch beim Atom-
eal sehen: Wer in Deutschland eine starke Lobby bei
ieser Bundesregierung hat, der kann seine Interessen
urchsetzen. Wer keine Lobby hat, der geht leer aus.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Bei den Ausschussberatungen stand nicht einmal der
mweltminister zur Verfügung. Er war ausnahmsweise
icht in Düsseldorf, wo er sich darum bewirbt, Nachlass-
erwalter für die NRW-CDU zu werden, sondern er war
Japan. Lieber Kollege Röttgen, ob in Japan oder in
üsseldorf oder bei wichtigen Atomverhandlungen drau-
en vor der Tür: Sie stehen immer auf dem falschen Pos-
n.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


ber wenn Sie schon die Verantwortung für ein Gesetz
bernehmen, das Sie in wichtigen Teilen gar nicht selber
erhandelt haben, dann hätte es Ihnen gut zu Gesicht ge-
tanden, wenn Sie in den Ausschüssen die Fragen beant-
ortet hätten, die Ihre Mitarbeiter dort nicht beantwor-
n konnten.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Sie haben die Mehrheit, meine Damen und Herren
on der CDU/CSU und von der FDP. Sie können am
nde mit Ihrer Mehrheit dieses Gesetz auch durchdrü-
ken. Aber die Mehrheit muss sich der Minderheit stel-
n. Sie darf nicht ausweichen. Sie muss die Fragen be-

ntworten, die im parlamentarischen Prozess gestellt
erden. Das haben Sie nicht getan. So wie Sie mit Ihrer
ehrheit umgehen, offenbaren Sie die Arroganz der
acht.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Sie zeigen auch, dass Sie Angst haben. Wer ein sol-
hes Gesetzespaket mit der Brechstange durchsetzen
ill, der will es schnell hinter sich bringen. Wer es

chnell hinter sich bringen will, der hat ein ungutes Ge-
hl bei dem, was er da macht. Ich sage Ihnen: Auf die-

er Gesetzgebung liegt kein Segen.





Thomas Oppermann


(A) )


)(B)


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706801000

Kollege Oppermann, Sie müssen jetzt zum Schluss

kommen.


Thomas Oppermann (SPD):
Rede ID: ID1706801100

Am Anfang standen die Geheimverträge mit der

Atomwirtschaft, was wir nur durch einen Zufall heraus-
bekommen haben. Am Ende steht ein schnelles Verfah-
ren, ein kurzer Prozess im Parlament. Das werden wir
nicht durchgehen lassen. Sie wollen die Deutschen auf
eine energiepolitische Reise in die Vergangenheit mit-
nehmen. Ich sage Ihnen, wo diese Reise endet: Sie endet
in Karlsruhe.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Wir werden Sie und diese Gesetze vor das Bundesver-
fassungsgericht bringen. Da sehen wir uns wieder, und
da gibt es einen ordentlichen Prozess.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706801200

Der Kollege Jörg van Essen erhält nun für die FDP-

Fraktion das Wort.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Jörg van Essen (FDP):
Rede ID: ID1706801300

Vielen Dank, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Ich habe am letzten Dienstagabend zum ersten
Mal an einer Sitzung des Umweltausschusses teilgenom-
men.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, Sie waren auch dabei, als da gemobbt wurde! Der Täter ist geständig!)


Das, was ich dort erlebt habe, könnte man als Kindergar-
ten bezeichnen,


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


aber das wäre eine Beleidigung für alle wohlerzogenen
Kinder in unserem Lande, die solche Einrichtungen be-
suchen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Spätestens da hätten alle die, die uns immer wieder
einzureden versuchen, die Grünen seien bürgerlich ge-
worden, merken können, dass ihnen das Wichtigste
fehlt: Stil und Anstand.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Kollege Oppermann, Sie waren bei der Sitzung
nicht dabei und haben deshalb bestimmte Dinge nicht

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(C (D itbekommen. Ich will auf Ihre Argumente eingehen, m das, was Sie vorgetragen haben, zu widerlegen. Erstens. Wir haben unseren Zeitplan im Ältestenrat es Bundestages vorgestellt. Es gab Bedenken der Oposition wegen des Zeitplans für die Anhörungen. Wir ind genau darauf eingegangen. Insofern ist der Vorwurf, wir hätten eine ordentliche eratung nicht ermöglicht, schon widerlegt. Der zweite Punkt, den Sie angesprochen haben: Am ontagabend ist die Sitzung tatsächlich beendet wor en, aber es ist angeboten worden, am Dienstagmorgen m 7 Uhr wieder zusammenzukommen. (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Nein!)


(Ulrich Kelber [SPD]: Das stimmt nicht!)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


as macht deutlich, wie wichtig Ihnen dieses Thema of-
nsichtlich ist: Sie waren nicht bereit, früher aufzuste-

en.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt nicht! – Ulrich Kelber [SPD]: Herr van Essen, das ist die Unwahrheit! Sie waren doch überhaupt nicht dabei! – Zuruf des Abg. Ralph Lenkert [DIE LINKE])


Ich habe Verständnis dafür, dass Sie die Sachargu-
entation scheuen. Genau deshalb haben Sie so viele
eschäftsordnungsanträge gestellt.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch nicht!)


m uns herum wird in Ländern, die sich von der Nu-
learenergie verabschiedet hatten, wieder neu gebaut.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Wo denn?)


vielen anderen Ländern wird es genauso geschehen.
as macht deutlich, dass Sie eine ganz schwierige Argu-
entation verfolgen. Deshalb scheuen Sie natürlich die
achauseinandersetzung. Wer die Sachauseinanderset-
ung nicht scheut, muss auch nicht das Affentheater
pielen, das uns hier geboten wird.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie die Fragen von uns nicht beantwortet? Was ist mit den Rechtsfolgen des Vertrages? Was ist mit der Europarechtsfähigkeit?)


s macht mich nachdenklich. Es hat keinem Parlament
der Geschichte gutgetan, wenn eine Fraktion einheit-
ch gekleidet aufgetreten ist.


(Anhaltender Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir beantragen,
ass der Geschäftsordnungsantrag der Opposition zu-
ckgewiesen wird.

Vielen Dank.





Jörg van Essen


(A) )


)(B)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706801400

Es gibt hinreichenden Anlass zu der Vermutung, dass

wir zu dieser heute Morgen stattfindenden Geschäftsord-
nungsdebatte noch eine Nachbetrachtung haben werden.
Ich bitte nur, die Toleranzgrenzen im Auge zu behalten,
deren Überschreitung man sich offenkundig wechselsei-
tig zumutet, und nicht einseitig Empfindlichkeiten zu re-
klamieren.

Nun hat für die Fraktion Die Linke der Kollege
Wunderlich das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706801500

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Wir alle, die wir hier sitzen, haben uns zu Be-
ginn dieser Legislaturperiode eine Geschäftsordnung ge-
geben, die für uns alle verbindlich ist. Jedenfalls habe
ich das bis Dienstagabend gedacht. Aber die Koalition
scheint da anderer Meinung zu sein; denn am Dienstag-
abend hat die Koalition im Umweltausschuss in einem
untauglichen Versuch und mit einer für mich bis dato
nicht dagewesenen Arroganz der Macht versucht, darzu-
legen, dass die Geschäftsordnung für sie nicht gilt.

Um nicht nur den Zuschauern, sondern auch denjeni-
gen Abgeordneten, die sich in der Geschäftsordnung of-
fensichtlich nicht auskennen, einmal ein wenig Grund-
sätzliches zu sagen: Die Geschäftsordnung kann
entsprechend § 126 der Geschäftsordnung geändert wer-
den, wenn mindestens zwei Drittel der anwesenden Mit-
glieder des Bundestages zustimmen. Die Geschäftsord-
nung gilt auch für die Ausschüsse – mit Ausnahme des
von mir gerade genannten § 126. Das heißt, dass ein
Ausschuss die Geschäftsordnung nicht ändern kann.

In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit am Dienstagabend hat die
Koalition von CDU/CSU und FDP mit einfacher Mehr-
heit beschlossen, dass Geschäftsordnungsanträge nur
noch für zehn Minuten zugelassen werden, und durch
unparlamentarisches Verhalten verhindert, dass weitere
entsprechende Anträge gestellt werden konnten. Damit
wurde massiv in die Rechte von Abgeordneten einge-
griffen.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Nach meinem Kenntnisstand wurde auch gegen § 25
Abs. 2 Satz 3 der Geschäftsordnung – Antrag auf
Schluss der Aussprache – verstoßen, da die entsprechen-
den Anträge gar nicht beraten wurden.

Am Montagabend – Herr van Essen, das muss man
schon einmal sagen – fand die Geschäftsordnungsde-
batte im Rahmen der Beratung ja statt, weil die Regie-
rungskoalition überhaupt nicht über die Gesetzentwürfe
beraten wollte.

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(C (D (Dr. Matthias Miersch [SPD]: So ist das! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Richtig!)


ie anschließenden 45 Minuten wurden dann durch An-
ag der FDP beendet. So viel gehört dann auch zur Ehr-
chkeit.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Am Dienstagabend, in der Nachtsitzung, gab es noch
ine Vielzahl von Änderungsanträgen. Diese sind auch
icht der Geschäftsordnung entsprechend behandelt
orden. Der Antrag der Opposition, diese Änderungsan-
äge mit einer Begründung von einer Minute einzubrin-
en, ist mit der Mehrheit der Koalition abgelehnt wor-
en. Eine Aussprache fand dazu nicht statt.

Dann gab es Änderungsanträge, die nicht eingebracht
erden konnten und nicht behandelt wurden. Anschlie-
end wurde über den Gesetzentwurf abgestimmt. An
ieser Abstimmung hat die Opposition nicht mehr teilge-
ommen; denn an einer so rechtswidrigen Verfahrens-
eise beteiligen wir uns nicht.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Man muss sich einmal vor Augen führen, dass die
chtliche Beratung während der Sitzung durch den GO-
usschuss in folgendem Satz bestand – ich zitiere –:

Der Ausschuss entscheidet selbst über die Anwendung
er Geschäftsordnung.“ Das läuft der Geschäftsordnung
llerdings völlig zuwider.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


Am Ende der Sitzung wurde von der Koalition er-
taunlicherweise noch beantragt, dass der Abgeordnete
r. Nüßlein alleiniger Berichterstatter für die Koalition

ein soll. Dieser Antrag ist dann auch zur Abstimmung
estellt worden, die Änderungsanträge allerdings nicht.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Das ist das Demokratieverständnis von Herrn van Essen!)


uf die Frage, warum und mit welcher Begründung sie
inen solchen Antrag stelle, antwortete die antragstel-
nde Kollegin unter anderem: Weil mir danach ist.


(Lachen bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Stil!)

Das ist wirklich Stil.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der passt zu Ihnen, Herr van Essen!)


Daher kann ich auch den Antrag der Opposition sehr
ut nachvollziehen, dass die Tonbandaufzeichnung die-
er Sitzung vom Dienstag nicht gelöscht werden soll. Es
t im Grunde ein Beweissicherungsantrag. Das Bundes-





Jörn Wunderlich


(A) )


)(B)

verfassungsgericht wird seine helle Freude an dieser
Aufzeichnung haben.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ob die vorgeschriebene Frist zur Einreichung von
Vorlagen eingehalten ist, sei dahingestellt. Alles in allem
handelt es sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt um ein
rechtswidriges Zustandekommen dieser Gesetze, sollten
sie denn beschlossen werden.

Liebe Kollegen der Koalition, eines muss ich Ihnen
sagen: Die Beteiligung der Atomindustrie ersetzt nicht
die Beteiligung des Parlaments.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Was Sie hier machen, ist ein Schlag ins Gesicht der De-
mokratie. Bei diesem Verhalten, das Sie hier an den Tag
legen, brauchen Sie sich doch nicht zu wundern, wenn
sich immer mehr Menschen von der Politik abwenden
und das Vertrauen in die Demokratie verlieren.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daher werden wir dem Antrag der Grünen zustim-
men.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706801600

Wir sind damit am Ende der Geschäftsordnungsde-

batte.

Der Kollege Beck hat noch um eine Wortmeldung
nach § 30 der Geschäftsordnung gebeten. Ich werde Ih-
nen, Herr Beck, nicht das Wort erteilen, weil ich nicht
erkennen kann, dass es sich um die Zurückweisung von
Äußerungen handelt, die sich auf Ihre eigene Person be-
ziehen.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie bitte? – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nach der Rede von Herrn van Essen können Sie 68 Wortmeldungen haben! Wir haben uns auf eine beschränkt!)


– Einen Augenblick, bitte! – Wir werden wegen einer
ganzen Reihe von Tatsachenbehauptungen, die in dieser
Geschäftsordnungsdebatte wechselseitig vorgetragen
worden sind, Anlass haben, in Ruhe über unseren Um-
gang mit unserer Geschäftsordnung nachzudenken.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich meine das so ernst, wie ich es sage.

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir ausdrück-
lich den Hinweis, dass wir offenkundig auch Anlass ha-
ben, darüber nachzudenken, ob der angemeldete Bera-

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(C (D ngsbedarf von allen Fraktionen des Hauses im llgemeinen und bei konkreten Gesetzgebungsvorhaben Besonderen und die von uns vereinbarte Beratungs eit in einem angemessen Verhältnis zueinander stehen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


iese Frage richtet sich an alle Beteiligten und muss zu
egebener Zeit neu geklärt werden.

Ich lasse nun über den Absetzungsantrag der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen abstimmen. Wer stimmt gegen
ie beantragte Absetzung der Tagesordnungspunkte 4 a
is 4 c? – Wer stimmt dafür? – Wer enthält sich? – Damit
t der Geschäftsordnungsantrag mit der Mehrheit der
oalition gegen die Stimmen der Opposition abgelehnt
orden.


(Zuruf von der SPD: Auszählen!)


Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 4 a bis 4 c so-
ie den Zusatzpunkt 2 auf:

a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten
Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung
des Atomgesetzes

– Drucksache 17/3051 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten
Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Ände-
rung des Atomgesetzes

– Drucksache 17/3052 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

(16. Ausschuss)


– Drucksachen 17/3409, 17/3453 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Dr. Georg Nüßlein

– Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)

gemäß § 96 der Geschäftsordnung

– Drucksache 17/3410 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Bernhard Schulte-Drüggelte
Sören Bartol
Heinz-Peter Haustein
Michael Leutert
Sven-Christian Kindler

b) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung eines
Sondervermögens „Energie- und Klima-
fonds“ (EKFG)


– Drucksache 17/3053 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten





Präsident Dr. Norbert Lammert


(A) )



(B)

Entwurfs eines Kernbrennstoffsteuergesetzes

(KernbrStG)


– Drucksache 17/3054 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Haushalts-
ausschusses (8. Ausschuss)


– Drucksache 17/3405 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Carsten Schneider (Erfurt)
Otto Fricke
Roland Claus
Alexander Bonde

c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo-
gie (9. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und
der FDP

Energiekonzept umsetzen – Der Weg in das
Zeitalter der erneuerbaren Energien

– zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung

Energiekonzept für eine umweltschonende,
zuverlässige und bezahlbare Energieversor-
gung

und

10-Punkte-Sofortprogramm – Monitoring und
Zwischenbericht der Bundesregierung

– Drucksachen 17/3050, 17, 3049, 17/3402 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Thomas Bareiß

ZP 2 Beratung des Antrags der Abgeordneten Rolf
Hempelmann, Hubertus Heil (Peine), Ulrich
Kelber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
SPD

Das Energiekonzept der Bundesregierung zu-
rückziehen

– Drucksache 17/3426 –

Zum Elften Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes
liegen 24 Änderungsanträge und zum Zwölften Gesetz
zur Änderung des Atomgesetzes drei Änderungsanträge
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Weiterhin lie-
gen zum Elften Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes
je ein Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke und
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Über die vier
Gesetzentwürfe der Fraktionen der CDU/CSU und FDP
sowie über alle Änderungsanträge der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen werden wir später namentlich
abstimmen.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache zwei Stunden vorgesehen. – Dazu höre
ich keinen Widerspruch. Dann können wir so verfahren.

Ich eröffne die Aussprache und erteile zunächst dem
Kollegen Dr. Joachim Pfeiffer das Wort für die CDU/
CSU-Fraktion.

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(C (D Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her n! Ich glaube, wir sollten jetzt die Gelegenheit nutzen, ns in dieser Debatte einmal sachlich und nüchtern über ie Daten und Fakten zu unterhalten. Worum geht es? In der Tat geht es um nicht mehr und icht weniger als die Verabschiedung des weltweit ambioniertesten Energiekonzeptes. Damit wird erstmals uch in Deutschland ein Konzept vorgestellt und heute erabschiedet, das alle Sektoren, nämlich den Strom, die ärme, die Mobilität, die Nachfrageseite und die Ange otsseite, gleichermaßen umfasst. Dieses schlüssige, chnologieoffene und marktorientierte Gesamtkonzept efert eine Antwort aus einem Guss. Es ist im Übrigen das erste Energiekonzept seit 0 Jahren, das wir hier in diesem Hause debattieren und erabschieden. In der Großen Koalition hat es nicht nktioniert, weil sich die SPD verweigert hat, als es um ie entscheidenden Punkte ging. Rot-Grün hat gar nicht rst versucht, ein Energiekonzept aus einem Guss vorzugen. Sie haben nur Einzelmaßnahmen adressiert: ein isschen erneuerbare Energien hier, ein bisschen KWK a, ein bisschen Steinkohlesubventionen an anderer telle. Aber die Dinge haben vorne und hinten nicht zuinander gepasst. Was tun wir? Wir formulieren in unserem Energieonzept Ziele, die wir erreichen wollen; wir beschreiben alistische Wege, die zu diesen Zielen führen. Welche Ziele setzen wir uns? Es geht um eine saube, sichere und bezahlbare Energieversorgung für die ürger und für die Wirtschaft in diesem Land. Es geht arum, dass zukünftig der Hauptanteil der Energieverorgung aus erneuerbaren Energien stammen soll. Es eht darum, die Energieeffizienz in diesem Land entcheidend zu verbessern. Wir wollen die Energieeffiienz im Zeitraum von 1990 bis 2020, also innerhalb on 30 Jahren, verdoppeln. Das heißt, dass wir den gleihen Anteil am Bruttosozialprodukt mit nur der Hälfte er Energie produzieren wollen. Es geht darum, den Anil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch on heute 16 Prozent bis 2020 mehr als zu verdoppeln. Einen Augenblick, Herr Kollege Pfeiffer. – Darf ich ie Kolleginnen und Kollegen, die dieser Debatte nicht der jedenfalls nicht konzentriert folgen können oder ollen, bitten, den Plenarsaal zu verlassen oder zuminest sicherzustellen, dass der Redner wirklich die notendige Aufmerksamkeit erhält. Wie gesagt: Wir wollen den Anteil der erneuerbaren nergien am Bruttostromverbrauch bis 2020 mehr als erdoppeln; er soll auf 35 Prozent steigen. Bis 2050 wol)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Dr. Joachim Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1706801700

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706801800

(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Joachim Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1706801900





Dr. Joachim Pfeiffer


(A) )


)(B)

len wir diesen Anteil der erneuerbaren Energien auf
80 Prozent erhöhen.

Es geht darum, den Primärenergieverbrauch gegen-
über dem Stand von 2008 bis 2020 um 20 Prozent und
bis 2050 um 50 Prozent zu senken. Es geht darum, eine
CO2-freie oder -arme Energieversorgung zu erreichen,
indem wir die CO2-Emissionen gegenüber dem Stand
von 1990 bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 sogar um
80 Prozent reduzieren. Damit gehen wir an das Limit
dessen, was realistisch erreichbar ist. Wir sind dort welt-
weit an der Spitze und einzigartig.

Jetzt frage ich Sie: Sind Sie gegen diese Ziele? – Ich
glaube, nicht. Ich glaube, dass die große Mehrheit hier in
diesem Hause für diese Ziele ist. Sie gehen nämlich so-
gar weit über das hinaus, was wir in der Großen Koali-
tion, in der Europäischen Union und auf internationaler
Ebene – im Kioto-Protokoll und in anderen Abkommen –
vereinbart haben. So weit, so gut.

Aber mit einem bloßen „Weiter-so wie bisher!“ kön-
nen wir diese Ziele nicht erreichen. Es wäre weder tech-
nisch noch physikalisch möglich, weil weder Netze noch
Speicher in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen,
um den Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einzu-
speisen und zu transportieren. Es wäre wirtschaftlich
schon gar nicht möglich, weil uns die Kosten aus dem
Ruder laufen würden. Das ist die Analyse; da sind wir
uns offensichtlich auch noch einig.

Jetzt ist die Frage: Wie wollen wir diese Ziele errei-
chen? Wir schlagen ein Bündel von Maßnahmen mit
über 50 Instrumenten vor, damit wir die Ziele realistisch
erreichen können. Zunächst legen wir ein Sofortpro-
gramm vor. Dazu gehört ein Kreditprogramm in einem
Umfang von 5 Milliarden Euro für den weiteren Ausbau
der Kapazitäten im Bereich der Offshorewindkraft. Im
Speicherbereich – das ist am dringendsten; dort brennt es
am meisten – wollen wir neue Speicherkraftwerke von
den Netzentgelten befreien. Wir wollen die Modernisie-
rung und Dezentralisierung des Kraftwerkparks der
kommunalen Energieversorger mit einem Förderpro-
gramm weiter stärken und verbessern. Der Schlüssel
zum Erreichen der Ziele liegt aber vor allem im Ausbau
der Infrastruktur. Mit unserem ehrgeizigen Plan, den In-
frastrukturausbau im Energiebereich zu beschleunigen,
kommen wir diesen Zielen näher.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir werden das nicht mit einem Weiter-so erreichen.

In diesen Tagen wird die dena, die Deutsche Energie-
Agentur, hierzu einen Bericht veröffentlichen. In Deutsch-
land ist ein Stromnetz mit einer Länge von 3 500 Kilo-
metern notwendig, um diese Ziele realistischerweise zu
erreichen. Mit der jetzigen Ausbaugeschwindigkeit wer-
den wir dies in 50 Jahren nicht schaffen, somit natürlich
auch nicht die von uns gesetzten Ziele erreichen.

Es wäre daher schön, wenn diejenigen, die im Plenum
und in den Ausschüssen die erneuerbaren Energien und
deren Ausbau vollmundig befürworten, nicht dann, wenn
es um den Ausbau der Leitungsnetze oder den Bau von
Pumpspeicherkraftwerken geht, als Erste gegen diese In-

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(C (D astrukturprojekte wären und den Protest vor Ort organiieren würden. Um diesen Weg schneller gehen zu können, um diese rücke schneller überqueren zu können, werden wir tzt den volkswirtschaftlichen Nutzen, den die Kern nergie – das ist unstrittig – für unser Land hat, abchöpfen. Diesen Nutzen werden wir für die schnellere egehung dieses Weges einsetzen. Alle Forschungsinstite im Bereich der Wirtschaft haben dargelegt, dass die ernenergie diesen volkswirtschaftlichen Nutzen hat. tto Schily, den Sie ja gut kennen, hat es plastischer ausedrückt. Er hat gesagt: Das ist ein Lastwagen voller eld, der verbrannt wird. Wir wollen diesen Lastwagen oller Geld nicht verbrennen, sondern wir wollen das eld für den schnelleren Umbau unseres Energieversorungssystems nutzen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU)


eshalb verlängern wir die Laufzeit unserer sicheren
eutschen Kernkraftwerke moderat, ohne dabei die Si-
herheit aus dem Auge zu verlieren. Ganz im Gegenteil:
ir verbessern sogar die Sicherheitspuffer gegenüber

em, was Rot-Grün im Rahmen des Ausstiegsbeschlus-
es verabschiedet hat.

Wir gehen auch die Entsorgungsfrage entschieden
n und stellen den Schacht Konrad fertig, wo 90 bis
5 Prozent des Volumens der schwach- und mittelradio-
ktiven Abfälle dauerhaft eingelagert werden können. Wir
ollen ferner endlich eine Lösung für die hochradio-

ktiven Abfälle. Daher erkunden wir weiter, ob Gorle-
en als Endlager geeignet ist oder nicht. Das haben Sie,
err Trittin, damals verhindert. Jetzt weisen Sie immer
arauf hin, dass die Entsorgungsfrage ungelöst ist.
leichzeitig tun Sie aber alles, um eine Lösung des Ent-

orgungsproblems zu verhindern.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Mit der Verlängerung der Laufzeiten mobilisieren wir
ehr als 30 Milliarden Euro, die wir unter anderem in ein
ondervermögen einbringen, mit dem Maßnahmen zur
ebäudesanierung – Isolierung, Austausch von Heiztech-
ik, Installierung modernster Heiztechnik – gezielt finan-
iert werden können. Das ist erforderlich, damit wir unser
iel schnell erreichen.

Insofern ist die Verabschiedung dieses Energiekon-
eptes hier und heute in diesem Haus ein Meilenstein in
er Energiepolitik, ein Marshallplan für den Umbau der
eutschen Energiewirtschaft.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Marshallplan! Das ist ja wohl ein Witz! Beim Marshallplan hat Deutschland etwas bekommen! Jetzt zahlen wir!)


ies ist ein guter Tag für Deutschland. Ich freue mich,
ass wir heute diesen guten Tag für Deutschland mit ei-
em klaren Zeichen für die Zukunft begehen können.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )


)(B)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802000

Nächster Redner ist der Kollege Sigmar Gabriel für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Sigmar Gabriel (SPD):
Rede ID: ID1706802100

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor unge-

fähr achteinhalb Jahren wurde von diesem Parlament die
Entscheidung getroffen, das nukleare Risiko des Be-
triebs von Atomkraftwerken in Deutschland ein für alle
Male – wenn auch nur Schritt für Schritt – zu beseitigen.

Gleichzeitig und untrennbar verbunden mit der Ent-
scheidung für den Ausstieg aus der Atomenergie begann
der Siegeszug der erneuerbaren Energien in Deutsch-
land. 300 000 neue Arbeitsplätze sind inzwischen auf
der Grundlage dieser Entwicklung im Bereich der erneu-
erbaren Energien in Deutschland geschaffen worden.
Das ist das Zehnfache der Anzahl von Arbeitsplätzen,
die in der Atomwirtschaft existieren.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Statt diese Erfolgsgeschichte auszubauen, statt aus
300 000 Arbeitsplätzen in den nächsten Jahren 600 000
zu machen, statt zu zeigen, dass Arbeit und Umwelt, Kli-
maschutz und wirtschaftlicher Erfolg zusammenpassen,
statt den Bereich der erneuerbaren Energien auszubauen,
stoppen Sie diese Entwicklung und verhindern den Aus-
bau von Arbeit, Klimaschutz und sauberen Energien.
Das ist das, was Sie heute hier machen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Kollege Pfeiffer, Sie haben ein paar Lastwagen
mit Geld in Bewegung gesetzt. Das kann man wirklich
nicht anders sagen. Die Richtung ist eindeutig. Die Lkw
fahren nacheinander vier Adressen ab. Die vier großen
Dinosaurier der Energiewirtschaft bekommen, je nach-
dem, wie sich die Strompreise entwickeln, zwischen 40
und 100 Milliarden Euro zugeschustert. Herr Brüderle
hat von 100 Milliarden Euro gesprochen und gesagt,
dass die Aufteilung fifty-fifty erfolgt. Jetzt sind es nur
30 Milliarden Euro. Angesichts Ihrer Rechnung – fifty-
fifty – frage ich mich, wie der PISA-Test bei Ihnen aus-
gegangen wäre.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Ich kann Ihnen sagen: Die setzen das von der Steuer
ab. Und dann machen Sie auch noch Geheimabsprachen. –
Entschuldigung, Herr Brüderle, ich muss Sie in Schutz
nehmen. Das war die Bundeskanzlerin persönlich. Sie
hat nebenbei auch noch Geheimabsprachen getroffen,
sodass, wenn sich die Situation ändert und die Nachrüs-
tung im Bereich der Sicherheitstechnik zu teuer wird,
das dafür notwendige Geld nicht von den Unternehmen
zur Verfügung gestellt werden muss. All das lassen Sie
zu. Sie schaffen Wettbewerbsvorteile für die vier Dino-
saurier der Energiewirtschaft, und damit schädigen Sie
die mittelständische Energiewirtschaft. Wenn Sie wissen
wollen, was uns droht, dann lesen Sie heute die ganzsei-

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(C (D gen Anzeigen der Stadtwerke in Deutschland, die sich egen Sie zur Wehr zu setzen versuchen. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben vorhin Hermann Scheer gedacht, und ich
anke dem Präsidenten für seine Würdigung von
ermann Scheer. Ich sage Ihnen allerdings eines dazu
das ist eines unserer Versprechen, die wir im Rahmen
iner solchen Würdigung abgeben –: Wir werden dieses
esetz vor dem Bundesverfassungsgericht zu Fall brin-
en, und alles, was Sie hier noch zustande bringen, wer-
en wir nach der nächsten Bundestagswahl zurück-
chrauben. Damit werden wir dem Vermächtnis von
ermann Scheer gerecht.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Kommen Sie nicht mit Ihren Märchen von der
rückentechnologie. Kommen Sie nicht mit Ihren Mär-
hen von den paar Hundert Millionen Euro, die die Kon-
erne zur Verfügung stellen. Es geht vielmehr darum, ob
s auch noch in Zukunft zu den Milliardeninvestitionen
rivater Unternehmen in erneuerbare Energien kommen
ird. Diese investieren nämlich nicht in erneuerbare
nergien, wenn sie sich nicht sicher sein können, dass
ie den Strom auch ins Netz einspeisen können.


(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Das stellt niemand infrage!)


as hat nicht nur etwas mit dem Netzausbau zu tun.

Übrigens, Herr Kollege Pfeiffer, warum haben Sie in
er letzten Wahlperiode den Netzausbau so massiv be-
indert? Wir hätten doch längst die Hochspannungslei-
ngen unter die Erde verlegen können, wenn Sie dazu

icht immer Nein gesagt hätten.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Das ist doch absurd!)


ie selbst, Ihr damaliger Wirtschaftsminister Glos und
err zu Guttenberg haben den ehemaligen Ministerprä-

identen Wulff gestoppt, als er versucht hat, den schnel-
n Ausbau der Netze von der Nordsee zu den Last-

chwerpunkten zu erreichen. Sie sind doch selber schuld
n dem Stau, den wir derzeit haben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/ CSU]: Jetzt übertreiben Sie aber! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


Ich habe mich hier zu Wort gemeldet, weil ich die De-
atte vielleicht ein bisschen länger kenne als Sie und
eil man verhindern muss, dass hier in Deutschland
olksverdummung betrieben wird.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Dazu leisten Sie aber keinen Beitrag, Herr Gabriel!)


Warten Sie einmal ab. Wir kommen noch zu ein paar
pannenden Themen.





Sigmar Gabriel


(A) )


)(B)

Sie haben doch jetzt dafür gesorgt, dass sich derje-
nige, der in Zukunft 1 Milliarde Euro in die Nordsee in-
vestieren will, damit dort Windparks gebaut werden,
nicht sicher sein kann, ob er den Strom ins Netz einspei-
sen kann. Schließlich laufen die alten Atomkraftwerke
noch immer. Sie sind angesichts dessen, was Sie hier ge-
rade betreiben, ein echtes Investitionshindernis für
Deutschland.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das alles stört Sie nicht. Es stört Sie auch nicht, dass
Hunderttausende von Menschen in Deutschland dagegen
demonstrieren. Die Menschen wissen nämlich, dass Sie
die Zukunft behindern und eine Rolle rückwärts in die
Vergangenheit machen.

Heute Morgen haben wir 170 000 Unterschriften von
Avaaz bekommen; Avaaz hat nur vier Wochen ge-
braucht, um sie zu sammeln. Das ist Ihnen allerdings
egal. Stattdessen eröffnen Sie erneut einen gesellschaft-
lichen Großkonflikt, den wir schon einmal in mühsa-
mer Arbeit über viele Jahre gelöst hatten. Sie spalten die
Gesellschaft, obwohl sie sich in diesem Punkt schon ei-
nig war. Das ist das Ergebnis Ihrer Politik, meine Damen
und Herren.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Zu all dem sagt der Bundesumweltminister Ja und
Amen. Sagen Sie einmal, Herr Röttgen, kennen Sie ei-
gentlich die Verfassung der Bundesrepublik Deutsch-
land?


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, die kennt er nicht!)


Ich habe den Eindruck, dass Sie sie nicht kennen. Denn
sonst wüssten Sie, dass Sie als zuständiger Minister für
Ihren Aufgabenbereich die Verantwortung tragen und
dass Ihnen diese niemand abnehmen kann – weder der
Koalitionsausschuss noch die Kanzlerin. Wissen Sie,
wie Ihre Amtsbezeichnung lautet? Ich lese Ihnen diese
einmal vor, weil Sie sie vielleicht vergessen haben: Bun-
desminister für Umwelt, Naturschutz und – jetzt kommt
es – Reaktorsicherheit.


(Zuruf von der FDP: Ja, mehr Sicherheit!)


Diese Amtsbezeichnung hat eine große Bedeutung. Schließ-
lich birgt der Betrieb von Kernkraftwerken Risiken. Ich
nenne Brunsbüttel, Krümmel, Biblis, Philippsburg. Wir
alle kennen doch die Probleme aus den letzten Jahren. Je-
der der bekannt gewordenen Störfälle hätte sich zur Ka-
tastrophe entwickeln können.


(Michael Kauch [FDP]: Und warum haben Sie sie nicht abgeschaltet?)


– Keine Sorge, ich komme noch zu Ihrem Lieblingsthema
Nachrüstung. Keine Angst, ich lasse Sie nicht davonkom-
men; das wird Ihrerseits ein untauglicher Versuch sein.
Herr Trittin wird auch noch ein paar Bemerkungen dazu
machen. Sie glauben doch nicht etwa, dass wir auf Ihre
Tricks hereinfallen. Schließlich verschlechtern Sie mit

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(C (D em, was Sie gerade machen, die Sicherheitsstandards in eutschland. Sie verbessern sie nicht. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ber keine Sorge, das kann man entlang Ihres Textes se-
en.

Herr Röttgen, wie können Sie, obwohl Sie für Reak-
rsicherheit zuständig sind, eigentlich zulassen, dass der
inanzminister und das Kanzleramt über Reaktorsicher-
eit verhandeln und Sie nicht einmal dabei sind, nicht
inmal dazu eingeladen werden?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


ie können Sie als Minister für Reaktorsicherheit zulas-
en, dass Laufzeitverlängerungen vereinbart werden,
hne vorher zu klären, ob die alten Atommeiler über-
aupt nachgerüstet werden können? Sie wollen doch
tzt beschließen, dass diese 10, 12 oder 14 Jahre länger
ufen, ohne überhaupt geprüft zu haben, ob man das bei
iblis A, bei Biblis B, bei Neckarwestheim und all den
nderen Kraftwerken machen kann. Sie verletzen doch
as Atomgesetz. Nach Ihrem Gesetzentwurf sollen die
lten Reaktoren, auch die ältesten Meiler, weiterbetrie-
en werden. Durch die vorgelegte Novelle zum Atomge-
etz wird es quasi möglich, die Laufzeiten zu verlängern,
hne dass eine neue Genehmigung erteilt werden muss;
enn es ist klar, dass sie keine neue Genehmigung be-
ommen würden.

Angeblich wollen Sie ein Nachrüstprogramm aufle-
en. Sie müssen das trotz der Geschwindigkeit, in der
er Gesetzentwurf verabschiedet werden soll, einmal le-
en. Auch Sie in der Union können das doch nicht wirk-
ch wollen. In diesem Nachrüstprogramm werden so
nge Zeiträume vorgesehen, dass es erst kurz vor dem
eitpunkt, an dem die Atommeiler – selbst mit der ge-
lanten Laufzeitverlängerung – abgeschaltet werden
üssen, zur Nachrüstung kommt. Im Bereich der Nach-
stung wird also nichts passieren. Dann vereinbaren Sie

uch noch, dass das die Konzerne nur 500 Millionen
uro kosten darf; wenn es mehr kostet, muss der Steuer-
ahler den Rest zahlen. Das hat es noch nie gegeben in
eutschland; so etwas gab es noch nie in unserem Land.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Bisher hat jeder Minister, Herr Röttgen, egal wer im
mt war, gesagt: Ihr müsst nachrüsten, wenn es für die
icherheit erforderlich ist, und wenn euch das zu teuer
t, dann müsst ihr die Dinger vom Netz nehmen. – Sie

ind der erste Minister, der die Sicherheit der Bevölke-
ng von der Bevölkerung selber bezahlen lassen will.

ie sind der Erste in Deutschland, der das so macht.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die eigentliche Frage ist doch: Warum prüfen Sie
icht vorher, warum mischen Sie sich eigentlich gar
icht ein? Warum sagen Sie nicht, dass ein Antrag ge-





Sigmar Gabriel


(A) )


)(B)

stellt werden muss, wenn die Laufzeiten verlängert wer-
den sollen, und Sie dann gemeinsam mit den Ländern
prüfen, ob die Meiler sicher genug sind, und Nachrüs-
tungen festlegen? Das wäre ein Weg. Auch diesen halten
wir nicht für besonders klug, aber das wäre zumindest
ein Weg, bei dem Sie Minister für Reaktorsicherheit
blieben. Stattdessen bewilligen Sie das Ganze, bevor es
überhaupt eine Prüfung gegeben hat. Sie wollen doch
auch gar nicht wissen, welche Nachrüstungen möglich
sind.

Sie behaupten hier tatsächlich, Sie würden sich um
Sicherheit kümmern? Sie werfen Herrn Trittin und mir
vor, wir hätten das nicht getan?


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich frage Sie eines: Warum war Ihre erste Amtshand-
lung, dass Sie der Bundesaufsicht das neue Kerntechni-
sche Regelwerk weggenommen haben und ein 30 Jahre
altes wieder eingeführt haben? Warum haben Sie das ge-
macht?


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben 2008 und 2009 gegen den massiven Wider-
stand der Atomwirtschaft zumindest für die Bundesauf-
sicht einen modernen Prüfstandard eingeführt: das Kern-
technische Regelwerk. Das Erste, was Sie gemacht
haben, war, dieses wieder abzuschaffen. Ich vermute,
das geschah auf Vorschlag von Herrn Hennenhöfer; er
hat vor einiger Zeit sein Geld bei der Atomindustrie ver-
dient.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unabhängiger Berater!)


Die Investitionen haben sich für die Atomindustrie be-
zahlt gemacht; das kann ich nicht anders sagen. Er hat
Ihnen empfohlen, es außer Kraft zu setzen. Wir werden
uns den Schriftverkehr zwischen den Ländern, Ihrem
Haus und der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsi-
cherheit dazu, warum Sie das Kerntechnische Regelwerk
nicht weiterentwickeln wollen und warum Sie den Stand
von Wissenschaft und Technik nicht akzeptieren, son-
dern nur den Stand der Technik, einmal genauer anse-
hen.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


Damit sind wir bei Ihrem schönen § 7 d des Atomge-
setzes, in dem Sie schreiben, Sie würden neue Sicher-
heit schaffen. Wissen Sie, was Ihr Minister da tut? Er be-
hauptet, es gebe jetzt zum ersten Mal eine dynamische
Sicherheitsverbesserung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Genau! So ist es!)


Herr Röttgen, meine Bitte ist: Wenn Sie schon nicht ins
Atomgesetz schauen – vielleicht aus Zeitgründen wegen
des Wahlkampfes in NRW –, dann rufen Sie doch einmal
beim Bundesverfassungsgericht oder beim Bundesver-
waltungsgericht an. Das sind die beiden Gerichtsinstan-
zen, die in der Vergangenheit immer den Anträgen des
Bundesumweltministeriums recht gegeben haben, wenn

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(C (D s um Laufzeitverlängerungen und andere Fragen ging. issen Sie, was das Verfassungsgericht Ihnen sagen ird? Lieber Herr Röttgen, den dynamischen Vorsorgerundsatz gibt es im Atomgesetz bereits seit 50 Jahren, eit 1959. Ich zitiere aus dem entsprechenden Urteil dazu – Verssungsgericht 1978 zu Kalkar –: Die in die Zukunft hin offene Fassung des § 7 Abs. 2 Nr. 3 AtomG also des bestehenden Atomgesetzes – dient einem dynamischen Grundrechtsschutz. Sie hilft, den Schutzzweck des § 1 Nr. 2 AtomG jeweils bestmöglich zu verwirklichen. Weiter schreibt das Verfassungsgericht in dem Urteil: as muss sogar über den bestehenden Stand der Technik inausgehen. Der Gesetzgeber muss das Recht haben, ie Atomkraftwerksbetreiber dazu zu zwingen, neue echniken zu entwickeln, wenn sie nicht da sind. – Das lles steht darin. Jetzt legen Sie ein Gesetz vor, von dem Sie sagen: ir können nur noch Vorsorge da verlangen, wo techni che Lösungen vorhanden sind. Ich sage Ihnen, was das rgebnis davon wäre: Wenn Sie das heute wirklich bechließen, dann können Sie keinen Kraftwerksbetreiber ehr dazu zwingen oder von ihm verlangen, für existiende Gefahren und Probleme, die von der Atomaufsicht ntdeckt werden, neue Technik zu entwickeln. Sie weren Sie immer darauf verweisen, dass doch jetzt im Geetz steht, nur das, was schon Stand der Technik sei, üsse gemacht werden. Ich sage Ihnen einmal, was wir ann nicht mehr hätten: Wir hätten keinen Schutz gegen asserstoffexplosionen im Sicherheitsbehälter, wir hätn keine Sicherheitsventile im Sicherheitsbehälter, keien Schutz gegen Verstopfung im Kühlkreislauf, keinen chutz gegen viele andere Störfälle. Bei Problemen haen die Kraftwerksbetreiber gesagt: Es gibt dafür aber eine Technik. Dann haben wir gesagt: Wenn ihr die echnik nicht entwickelt, dann nehmen wir euch das raftwerk vom Netz. Das ist die jetzige Rechtslage. Sie verändern sie, Sie erschlechtern die Sicherheit für die Bevölkerung in eutschland. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


as, was Sie hier abliefern, ist nichts anderes als eine
uftragsarbeit der Atomindustrie. Sie sind der Minister,
er billig das aufschreibt, was die wollen, und lassen
ich dafür ein bisschen Geld in den Haushalt geben.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


uftragsschreiber sind Sie, aber kein Minister für Reak-
rsicherheit in Deutschland. Das ist die Wahrheit über
re Arbeit.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






Sigmar Gabriel


(A) )


)(B)

Dynamischer Schutzstandard, den vernichten Sie ge-
rade. Mensch, Herr Kauch, Sie wissen das doch alles,
Sie kennen doch die Rechtsprechung. Sie kennen das
Gesetz, und trotzdem wollen Sie zustimmen, dass dieser
Minister und Ihre Koalition die Sicherheitsstandards für
Atomkraftwerke herabsetzen, weil die doch wissen, dass
mit den bestehenden Sicherheitsstandards die alten Din-
ger nicht weiter betrieben werden könnten. Das lassen
Sie als umweltpolitischer Sprecher zu?

Ich sage Ihnen, Sie haben diese ganzen Beratungen
durchpeitschen müssen – Ihre Regierung, Ihr Minister
und Ihr Fraktionsvorstand –, weil sonst Ihren Abgeord-
neten aufgefallen wäre, was da wirklich im Gesetz steht.


(Lachen bei der FDP)


– Da lachen Sie mal. Das ist der Grund, weshalb Sie das
machen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Verstehen Sie, Herr Trittin und ich melden sich nor-
malerweise nicht zu Wort, wenn es um Herrn Röttgen
geht, weil man das bei dem Nachfolger eigentlich nicht
macht. Aber wenn er sein Amt so dreist nicht ausübt,
wenn er so dreist der Öffentlichkeit die Unwahrheit über
Sicherheitsprobleme erzählt, dann müssen hier einmal
ein paar stehen, die in ihrer Amtszeit für mehr Sicherheit
gesorgt haben, als Sie das jemals in Ihrer Amtszeit
schaffen werden, selbst wenn Sie vier Jahre Minister
bleiben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802200

Herr Kollege Gabriel.


Sigmar Gabriel (SPD):
Rede ID: ID1706802300

Meine Kollegen ahnen, was passieren wird.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802400

Gut. Wir sind uns ja einig, gut.


Sigmar Gabriel (SPD):
Rede ID: ID1706802500

Weil das mit dem Endlager so schön war, dazu zum

Schluss auch etwas zum Märchenonkel Röttgen. Meine
Damen und Herren, da wird gesagt, wir hätten bei Endla-
gern nichts gemacht.


(Zuruf von der CDU/CSU: Nein, haben Sie auch nicht!)


Ich will Ihnen einmal etwas sagen: Erzählen Sie doch je-
mandem, der in seinem eigenen Wahlkreis ein Endlager
genehmigt hat, nicht, er hätte nichts gemacht. Den
Mumm haben Sie in Bayern und in Baden-Württemberg
doch gar nicht, wenigstens einmal nach einem Endlager
suchen zu lassen.


(Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Wir haben die Sicherheitsanforderungen für Endlager ntwickelt. Das sind dieselben, die Herr Röttgen gerade ieder aufweichen lässt. Nicht nur das Kerntechnische egelwerk für die Sicherheit der Atomkraftwerke will er ufweichen oder hat er sogar aus der Bundesaufsicht ieder herausgenommen, sondern er lässt auch die Si herheitsanforderungen für Endlager aufweichen. Wir aben Schacht Konrad gemacht, wir haben begonnen, ie Asse zu sanieren – am Anfang gegen den massiven iderstand bei Ihnen. (Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Geklagt bis zum Letzten haben Sie!)


2006 haben wir übrigens ein Konzept vorgelegt, Frau
undeskanzlerin, in dem ich Ihnen angeboten habe, Gor-
ben weiterzuentwickeln. Wir haben gesagt: Wir sind
ereit, Gorleben weiter zu erkunden, aber nur dann,
enn die von uns erarbeiteten internationalen Kriterien
r ein Endlager gelten – nicht einmal dazu haben Sie Ja

esagt – und wenn in Deutschland parallel dazu nach an-
eren Standorten geschaut und am Ende der beste Stand-
rt genommen wird.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


as haben wir Ihnen vorgeschlagen.

Kommen Sie nicht zu mir und sagen, wir hätten Ihnen
einen Vorschlag zu Gorleben gemacht. Herr Röttgen,
agen Sie doch einmal Ihren Herrn Hennenhöfer, wer
uerst ein Moratorium für Gorleben vorgeschlagen hat.
as war nämlich die Atomindustrie. Fragen Sie einmal
rau Merkel, warum sie in ihrer Amtszeit als Bundesum-
eltministerin Herrn Hennenhöfer beauftragt hat, die
ntersuchungskriterien für das Endlager Gorleben zu-

ammenzustreichen. Sie hat es getan, weil die Atomin-
ustrie Angst hatte, dass sie mit den existierenden Salz-
chten gar keine vernünftige Untersuchung durchführen

ann.

Ihre Kanzlerin steckt im Thema Gorleben und in der
erantwortung für Gorleben ganz tief drin. Sie wussten
mer, dass Gorleben ein virtuelles Endlager ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


ie wussten immer, dass Gorleben am Ende nicht reali-
iert wird. Aber Sie brauchten Gorleben – das gilt auch
eute –, weil dies der zentrale Entsorgungsnachweis für
ngere Laufzeiten der Atomkraftwerke ist. Dafür miss-
rauchen Sie den Standort Gorleben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


ie sind zu feige, in Bayern und Baden-Württemberg
da, wo die meisten und die lautesten Rufe nach länge-
n Atomlaufzeiten herkommen – nach einem Endlager

u suchen.

Oh, Überraschung! Vor wenigen Tagen erschien doch
tsächlich ein Gutachten – es ist ein bisschen dünn – des
ayerischen Landesamtes für Umwelt, ohne dass es je
ine entsprechende Untersuchung gegeben hat. Die über-
schende Überschrift des Gutachtens lautet: „Kein End-
ger in Bayern möglich“.





Sigmar Gabriel


(A) )


)(B)


(Heiterkeit bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wissen Sie was? Wir wären längst weiter, wenn Sie
nicht zu feige gewesen wären.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Na, na, na!)


Ich weiß doch, was Ihre Leute am Ende sagen werden.
Wenn Gorleben nicht funktioniert, wenn es also scheitert
– es wird scheitern –, dann werden Ihre Leute sagen:
Lasst uns den Atommüll ins Ausland bringen, in die
Weiten Sibiriens, aber ohne deutsche Sicherheitsbedin-
gungen. – Das ist unverantwortlich. Das ist das Ende Ih-
rer Strategie.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Ich sage Ihnen: Wir werden beim Ausverkauf der Si-
cherheit genauso wenig mitmachen wie beim Ausver-
kauf der Erneuerbaren. Herr Röttgen und Frau Merkel,
für unsere Zukunft mit erneuerbaren Energien, für zu-
kunftsfähige Jobs und bezahlbare Energie, für unsere ei-
genen Kinder und Enkel, für die Umwelt und das Klima,
für all das brauchen wir die Atomenergie nicht – weder
ihr Geld noch den Strom. Darum geht es. Das ist die
Politik, die wir am Ende durchsetzen werden.


(Anhaltender Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802600

Für die Bundesregierung hat nun der Bundeswirt-

schaftsminister Rainer Brüderle das Wort.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bezeichnend! – Ulrich Kelber [SPD]: Achtung! Der Bundesmonopolminister spricht! – Weiterer Zuruf von der SPD: Oh! Jetzt wird es spannend!)


Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Oppo-
sition macht zwar viel Wind; aber davon dreht sich in
Deutschland noch kein einziges Windrad.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Ein ganz alter Witz! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Tätä! Tätä! Tätä! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommt der Tiefpunkt der Debatte!)


Mit unserem Energiekonzept ist das anders. Es bietet
erstmals seit langem einen belastbaren Fahrplan für die
Energieversorgung von morgen. Das haben Rot-Grün
und all unsere Vorgängerregierungen nicht geschafft.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wir haben das geschafft. Ich möchte mich beim Kolle-
gen Röttgen für die gute, sorgfältige Zusammenarbeit,
die zu diesem Energiekonzept geführt hat, ausdrücklich
bedanken.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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(C (D Es geht dabei um den Weg ins Zeitalter der erneuerban Energien, es geht um aktiven Klimaschutz, es geht m Versorgungssicherheit, und es geht um bezahlbare nergiepreise. Ein wesentlicher Aspekt ist der Ausbau er Netze. Ohne Netzausbau gibt es kein Zeitalter der ereuerbaren Energien. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Thomas Oppermann [SPD]: Dann fangen Sie doch endlich damit an! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum verstopfen Sie die nicht mit Kohleund Atomstrom?)


Das wissen auch die Damen und Herren von der Op-
osition. Hier im Bundestag bekennen Sie sich dazu
chön brav. Aber vor Ort haben das viele von Ihnen und
ren politischen Freunden sehr schnell vergessen. Wenn

s zum Beispiel um den Bau notwendiger Hochspan-
ungsleitungen und Speicher geht, sind viele von Ihnen
n vorderster Front bei den Blockierern dabei. Das ist
nredlich, das ist unverantwortlich.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wir werden in Deutschland circa 3 500 Kilometer
eue Leitungen brauchen; das ist dreieinhalbmal die
trecke von Füssen nach Flensburg.


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Mensch!)


as betrifft den Bund, die Länder und die Kommunen.
Stuttgart und beim Berliner Flughafen sehen wir ge-
de, dass große Infrastrukturprojekte mit den Bürgern

emeinsam geplant und durchgeführt werden müssen.
h rege daher einen nationalen Pakt für neue Netze an.
orbild könnte der Ausbildungspakt sein. Ziel des Pak-
s soll es sein, die Bürger beim Netzausbau für das re-
enerative Zeitalter adäquat einzubeziehen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zuerst die Laufzeiten verlängern und dann einen Pakt machen! Die Bürger sind doch nicht blöd!)


ie beim Bundeswirtschaftsministerium bereits beste-
ende Netzplattform könnte die Basis für einen Dialog
er unterschiedlichen Beteiligten und für einen sinnvol-
n gemeinsamen Weg sein.

Für das im Kern marktwirtschaftliche Energiekonzept
rauchen wir die Unternehmen. Wir brauchen Unterneh-
en, die moderne Kraftwerke bauen, die die Vernetzung

er Windräder im Norden mit den Stromabnehmern im
üden zuverlässig umsetzen können und die die notwen-
igen Energie- und Kohlendioxidspeicher bauen. Auf
ie private Initiative dieser Unternehmen setzen wir. Das
t die richtige Balance zwischen Markt und Staat. Das
t soziale Marktwirtschaft.


(Beifall des Abg. Michael Kauch [FDP])


uf die Stärken der sozialen Marktwirtschaft können wir
ertrauen. Das zeigt auch das derzeitige Wachstumswun-
er in Deutschland.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)






Bundesminister Rainer Brüderle


(A) )


)(B)

Der Netzausbau ist aber nur ein Teil des Gesamtpa-
kets. Zu dem Gesamtpaket gehört auch eine neue Ener-
gieaußenpolitik; denn nicht nur in Deutschland verän-
dert sich die Energiepolitik. Von Afrika bis Asien wollen
Staaten die erneuerbaren Energien ausbauen. Viele Staa-
ten, zum Beispiel Russland, wollen ihre Energieeffizienz
erhöhen. Mit der Russisch-Deutschen Energie-Agentur,
rudea, kommen wir gut voran. Wir wollen neue Ex-
portchancen frühzeitig nutzen. Wir werden das mit der
Exportinitiative Erneuerbare Energien, mit der Exportini-
tiative Energieeffizienz und mit den allgemeinen Instru-
mentarien der Außenwirtschaftspolitik, zum Beispiel
den Hermesbürgschaften, aktiv flankieren.

Klar ist, dass der Klimawandel mit nationalen Allein-
gängen nicht aufzuhalten ist. Alle müssen ihren Beitrag
leisten. Aber nicht nur beim Klimaschutz brauchen wir
starke Partner in der Welt. Bis auf Weiteres bleiben wir
auf den Import fossiler Energieträger wie Öl und Gas an-
gewiesen. Deshalb arbeiten wir eng mit einigen Partner-
ländern zusammen. Es gibt nicht nur die Modernisie-
rungspartnerschaft mit Russland, sondern wir haben
auch Energiepartnerschaften mit Katar, Nigeria und der
Türkei auf den Weg gebracht. Das schafft eine verlässli-
che Grundlage für die deutsche Industrie, für die deut-
sche gewerbliche Wirtschaft. Es hilft auch den Partner-
ländern bei ihrer Entwicklung und trägt dazu bei, die
Lieferrisiken zu streuen.

Meine Damen und Herren, mit dem Energiekonzept
ebnen wir den Weg in das Zeitalter der regenerativen
Energien. Als Leitkonzept kann es Nachahmer in Eu-
ropa und weltweit finden. Wir sollten uns jetzt auf die
Umsetzung konzentrieren und nicht erneut die Debatten
von gestern und vorgestern führen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802700

Zu einer Kurzintervention erhält der Kollege Kelber

das Wort.


Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1706802800

Herr Präsident, vielen Dank. – Herr Bundeswirt-

schaftsminister, Sie haben gerade Ihr sogenanntes Ener-
giekonzept vorgestellt und ausgeführt, wo Sie Investitio-
nen bei den Erneuerbaren anregen wollen. Das betrifft
einen der großen Streitpunkte. Deswegen ist es interes-
sant, einmal auf die Fakten zu schauen.

Die Regierung hat Energiegutachten zu verschiede-
nen Szenarien in Auftrag gegeben, die darstellen, wie
der Zubau bei den Erneuerbaren sich in Zukunft unter
der Bedingung einer Laufzeitverlängerung, die Sie heute
beschließen wollen, entwickeln wird.

Ich habe dazu eine Anfrage an die Bundesregierung
gestellt, die federführend von Ihrem Ministerium beant-
wortet wurde. Es sagt: Wir teilen die Sichtweise der Gut-
achter zu diesem Ausbau der Erneuerbaren. – Von daher
sollte man die Zahlen an dieser Stelle noch einmal nen-
nen.

Die Gutachter gehen bei der Windenergie von einem
Rückgang des Zubaus in Deutschland um 98 Prozent

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(C (D us, bei der Photovoltaik sind es 99 Prozent und bei der iomasse 100 Prozent. Der gesamte Heimatmarkt der rneuerbaren Energien wird bei Umsetzung Ihres Eneriekonzeptes zusammenbrechen. Das haben Ihnen Ihre igenen Gutachter aufgeschrieben, von denen Sie sagen, ie stellen sich hinter deren Zahlen. Sie vernichten die 40 000 Arbeitsplätze und nehmen dem Technologiehrer den Heimatund Innovationsmarkt weg. Das ist ie falsche Politik, die Sie hier am Rednerpult auch noch erteidigt haben. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706802900

Zur Erwiderung, Herr Minister.

Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und
echnologie:

Herr Kollege Kelber, das Gegenteil ist richtig. Selbst
ie haben in der grün-roten Zeit gesehen, wie wichtig
ezahlbare Energiepreise sind. Sonst hätten Sie bei der
kosteuer nicht die Ausgleichsmaßnahmen für ener-
ieintensive Unternehmen eingeführt, deren Umfang wir
tzt gegen Ihre Proteste vor Ort teilweise reduzieren.


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das hat gar nichts mit dem Thema zu tun!)


ichtig für die Erhaltung der Arbeitsplätze in Deutsch-
nd ist also, dass wir eine sichere und bezahlbare Ener-
ieversorgung haben.

Richtig ist auch, dass wir die Netze brauchen, damit
er Ausbau der regenerativen Energien sinnvollerweise
rfolgen kann. Wir befinden uns in einer Situation nega-
ver Strompreise.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist schlimm!)


trom ist nicht nur nicht kostenlos, sondern aufgrund des
inspeisungsvorrangs und der Festpreisgarantie erleben
ir sogar noch Zahlungen von Anbietern, damit andere
icht marktregulierte und marktorientierte Produktions-
engen aus den Netzen abnehmen.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Das haben Sie verschuldet!)


Es macht Sinn, dies in einem ganzheitlichen Ansatz
nzugehen. Es ist unredlich, vor Ort zu sagen: Ja, wir
achen das am liebsten offshore und nicht in der Nähe. –
s ist ein neuer Trend, draußen auf dem Meer tätig zu
erden, wo man weit weg ist. Sie müssen das aber ganz-
eitlich sehen. Die Gleichen, die die Umsteuerung wol-
n – ich gehöre dazu –, müssen dann auch stehen, wenn

s darum geht, die Netze auszubauen. Es sind doch Ihre
reunde, die nicht stehen, sondern das Gegenteil von
msteuerung in Deutschland tun.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


avon können Sie nicht ablenken. Sie sollten draußen
azu stehen und nicht auf Nebenpunkte ausweichen.
ann würden wir gemeinsam etwas erreichen.





Bundesminister Rainer Brüderle


(A) )


)(B)


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist ein „Nebenpunkt“!)


Die Gutachten wurden seriös aufgelegt und im Aus-
schuss mehrfach diskutiert. Sie versuchen immer wieder,
eine Schieflage zu konstruieren, weil Sie vor dem Kern
und dem Stehen vor Ort zurückweichen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Danke für die Bestätigung meiner Zahlen! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Erschreckend ahnungslos!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803000

Ich bitte um Nachsicht, dass ich bei aller verständli-

chen Neigung zu spontanen zusätzlichen Wortmeldun-
gen nur in sehr begrenztem Umfang Gelegenheit dazu
geben kann. Auch unter Berücksichtigung der anstehen-
den Entscheidungsverfahren sprengen wir sonst alle hier
vereinbarten Zeitmaße für die heutige Plenardebatte. Ich
bitte, das im Hinterkopf zu behalten.

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Gysi für die
Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706803100

Herr Bundestagspräsident! Meine Damen und Her-

ren! Wir kämen mit der Zeit viel besser aus, wenn Sie
nochmals abstimmen ließen und die Mehrheit doch für
die Absetzung stimmen würde. Alles andere würden wir
dann ohne Probleme schaffen.


(Beifall bei der LINKEN)


Abgesehen davon glaube ich, dass die Bundesregie-
rung mit dieser Änderung des Atomgesetzes einen wirk-
lich schwerwiegenden Fehler begeht, weil sie die Gesell-
schaft spaltet, und zwar so offenkundig durch eine
Klientelpolitik, wie es das nur selten gegeben hat. Vier
Konzerne werden gewinnen, und Millionen und Aber-
millionen Menschen werden verlieren. Das ist die Spal-
tung, die Sie organisieren und ganz bewusst in Kauf neh-
men.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie entscheiden sich für eine längere Laufzeit der
Atomkraftwerke und haben kein Endlager. Sie werden in
Deutschland mit Sicherheit auch keines finden, das in-
ternationalen Standards genügt. Dieses Problem ist welt-
weit ungelöst.


(Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Denken Sie einmal an den Osten!)


– Ich kann Ihnen einmal etwas zum Osten sagen: Wir
sind Vorbild und haben kein Atomkraftwerk mehr – da-
von können Sie einmal ausgehen –, warum auch immer.


(Beifall bei der LINKEN – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Natürlich haben Sie eines gehabt! Denken Sie an Greifswald! Schauen – te S D a a z g e v d s D e te A D le in v d B v k Ih e h a w K ä m c fi D o A d (C (D Sie auch einmal nach Wismut, was da los war!)


Ja, aber jetzt sind sie doch dicht, während Sie die ältes-
n Atomkraftwerke am Leben erhalten und Ihnen die
icherheitsstandards dabei ziemlich gleichgültig sind.
as ist das Problem, mit dem wir es zu tun haben.


(Beifall bei der LINKEN)


Was den rot-grünen Kompromiss betrifft, so ist er hier
uch kritisiert worden. Das kann man machen, das haben
uch wir gemacht. Aber das ist kein Grund, ihn jetzt auf-
ukündigen. Das ist eine wirkliche Katastrophe. Jetzt
ab es eine Verständigung, jetzt gab es in dieser Frage
ndlich einen inneren Frieden, und Sie stellen absichts-
oll Unfrieden her. Und dann beschweren Sie sich über
ie Ergebnisse dieses Unfriedens; das sehe ich jetzt
chon kommen. Aber Sie sind dafür verantwortlich.


(Beifall bei der LINKEN)


enn es wird eine schwere gesellschaftspolitische Aus-
inandersetzung geben. Was können Sie denn den Leu-
n sagen? Was passiert denn, wenn uns jemals ein
KW um die Ohren fliegt? Was sagen Sie ihnen dann?
ann gibt es dieses Land überhaupt nicht mehr, dann
bt hier keiner mehr. Das alles nehmen Sie für die Profit-
teressen von vier Konzernen in Kauf. Es ist nicht nach-

ollziehbar, was Sie hier machen.


(Beifall bei der LINKEN)


Sie sagen, Sie hätten viel gesprochen und viel gere-
et. Das stimmt: mit den Konzernleitungen. Aber den
undestag haben Sie so gut wie ausgeschlossen. Das
erletzt schwerwiegend das Grundgesetz und die Demo-
ratie in unserem Lande.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Eon, RWE, EnBW und Vattenfall sind die Nutznießer
rer Politik. Sie gehen so weit – Sie müssen sich das

inmal überlegen –, mit denen Verträge zu machen. Sie
andeln alles aus. Nachdem die Bundesregierung alles
usgehandelt hat, kommt sie zu ihren beiden Fraktionen,
eil sie die Mehrheit haben, und sagt: Ihr dürft kein
omma mehr ändern; denn wenn ihr noch ein Komma

ndert, dann stimmt unsere ganze Vereinbarung nicht
ehr. – Sie sind entmachtet worden. Das ist der eigentli-

he Skandal, der hier im Bundestag passiert ist, und Sie
nden das auch noch gut.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ann wird das Ganze durchgezockt und die Geschäfts-
rdnung verletzt.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Nicht von uns, Herr Dr. Gysi!)


Herr van Essen, eines geht auch nicht. Sie sagen hier:
m Dienstag früh hätten Sie ja noch tagen können, aber
as habe die faule Opposition abgelehnt.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: So sieht es aus! Die Wahrheit!)






Dr. Gregor Gysi


(A) )


)(B)

– Ja, passen Sie auf, immer schön bei der Wahrheit blei-
ben. – Bevor der Antrag auf eine neue Sitzung Dienstag
früh entschieden und verhandelt wurde, hat Ihr Abgeord-
neter beantragt, die Sitzung zu beenden, und das ist be-
schlossen worden. Das ist die Wahrheit. Deshalb ist es
ein Skandal, wenn Sie das hier so vortragen.


(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Für die Profite von vier Konzernen gefährden Sie so
viel, machen Sie so viel kaputt. Keiner von uns weiß,
wie die Auseinandersetzung endet. Keiner von uns weiß,
wie sie laufen wird. Aber Sie tragen dafür die Verant-
wortung. Das will ich Ihnen vorher gesagt haben, weil
Sie eine so leichtfertige Politik im Interesse der Kon-
zerne machen.

Sie haben gerade gesagt, das Ganze nutze den erneu-
erbaren Energien. Ich komme kurz auf die entspre-
chenden Zahlen zu sprechen. Ihnen sind eben Zahlen
vorgehalten worden. Auf längere Frist gesehen stellt sich
Folgendes heraus: Durch die Verlängerung der Laufzei-
ten der Atomkraftwerke wird der Zuwachs bei Photovol-
taik bis 2020 um 72 Prozent sinken, bei Windkraft um
65 Prozent und bei Biomasse um 85 Prozent gesenkt
werden. Nichts tun Sie für erneuerbare Energien. Im Ge-
genteil: Sie zerstören die Unternehmen, die jetzt gegen
die vier Großen noch standhalten konnten, und Sie
bauen dort Arbeitsplätze ab. Das, was Sie machen, ist
nicht nur ökologisch eine Katastrophe, sondern auch so-
zial- und arbeitsmarktpolitisch.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch Unsinn, was Sie erzählen!)


Zu den Stadtwerken. Die Stadtwerke haben heute
eine schöne ganzseitige Anzeige geschaltet: „Vier ge-
winnen, Millionen verlieren“. Recht haben die Stadt-
werke. Sie haben nämlich fehlinvestiert, weil sie von
dem alten Kompromiss ausgegangen sind. Selbst die
Stadtwerke ruinieren Sie. Auch das macht Ihnen nichts
aus.


(Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Sie sollen ihr Geld besser einsetzen!)


Sie kommen damit, dass ja so viel Geld flösse. Also
machen wir es doch einmal konkret: Sie haben 2,3 Mil-
liarden Euro pro Jahr an Brennelementesteuer gefordert.
Dann kam die Atomlobby und hat Ihnen gesagt, dass sie
nicht so viel bezahlen will. Daraufhin haben Sie gesagt:
Na gut, dann nur 1,5 Milliarden Euro und auch nur sechs
Jahre lang. Sie haben sich auf insgesamt 9 Milliarden
Euro herunterhandeln lassen. Sie setzen das genauso um,
wie es Ihnen die Atomlobby diktiert hat, keinen Deut an-
ders.

Jetzt haben Sie gesagt: Aber sie müssen ja in die För-
derung erneuerbarer Energien einzahlen. Von 15 Milliar-
den Euro reden Sie. Sagen Sie doch einmal ehrlicher-
weise: Gefördert werden sollen nur jene erneuerbaren

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(C (D nergien, die die vier Konzerne auch selbst herstellen. ie investieren für sich selbst. Das ist die Wahrheit. Nein, das ist die Wahrheit. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Michael Kauch [FDP]: Lüge!)


Das Nächste ist, dass Sie so viele Sonderklauseln in
en Verträgen geschaffen haben, dass von dem Geld fast
ichts übrig bleibt.

Sie haben gesagt: Wenn die neuen Sicherheitsvor-
ehrungen mehr als 500 Millionen Euro kosten, dann
üssen das die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler be-

ahlen. – Das heißt, dass dieser Betrag von den
5 Milliarden Euro abgezogen werden kann. Außerdem
ehen Sie für die Sicherheitsvorkehrungen ewig lange
msetzungszeiten vor.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Weil man Kosten nicht besteuern kann, Herr Gysi!)


Ihr Bundesministerium hat errechnet, dass die Kosten
indestens bei 1,2 Milliarden Euro pro Atomkraftwerk
egen. Wenn ich nur von Ihrer Zahl ausgehe, dann redu-
ieren sich die 15 Milliarden Euro schon auf 3 Milliar-
en Euro. Das ist alles, was dabei herauskommt. Wenn
an die erwähnten 9 Milliarden Euro und die 3 Milliar-

en Euro, die ich eben genannt habe, zusammennimmt,
ann kommt man auf 12 Milliarden Euro.

Der Mindestgewinn der vier Konzerne liegt nicht bei
0 Milliarden Euro, Herr Gabriel, sondern bei den heuti-
en Preisen bei 67 Milliarden Euro. Wenn es zu Preis-
teigerungen kommt, womit zu rechnen ist, dann liegt
er Gewinn bei 127 Milliarden Euro. Der Einnahme von
2 Milliarden Euro aus der Laufzeitverlängerung stehen
lso mindestens 67 Milliarden bzw. wahrscheinlich
27 Milliarden Euro gegenüber. Das ist Ihre Politik, und
arauf sind Sie auch noch stolz. Hinterher können Sie
agen: Wir haben vier Konzerne reich und Millionen

enschen arm gemacht. Daran arbeiten Sie, und das be-
eichnen wir als nicht hinnehmbar.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Lassen Sie mich noch eines sagen: Die Atompläne
er Bundesregierung gefährden, wie ich versucht habe
achzuweisen, die Demokratie. Sie sind alles andere als
ine Revolution, wie Frau Merkel meinte. Sie sind ein
eutlicher Rückschritt weg von Demokratie und einer
odernen Energieversorgung hin zu einer klaren Lobby-
ten- und Klientelpolitik.

Deshalb hoffe ich sehr, dass unser Bundesverfas-
ungsgericht sagen wird, so geht das alles nicht. Denn
ie planen ganz bewusst einen Verfassungsbruch ein, in-
em Sie den Bundesrat nicht beteiligen wollen. Sie pla-
en den Verfassungsbruch nur deshalb ein, weil Sie wis-
en, dass Sie im Bundesrat keine Mehrheit haben. Das
ann ein Bundesverfassungsgericht Ihnen nicht durchge-
en lassen. Dann wird Ihre ganze Gesetzgebung wieder
latzen. Das hoffe ich zumindest.





Dr. Gregor Gysi


(A) )


)(B)


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803200

Jürgen Trittin ist der nächste Redner für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706803300

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sie haben

von einer energiepolitischen Revolution gesprochen,
Frau Merkel. Ablauf, Beratung und Inhalt dieses Gesetz-
entwurfs zeigen, dass das, was Sie hier inszenieren,
keine Revolution, sondern schlicht und ergreifend ein
Putsch ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Was ist eigentlich daran Blockiererpolitik, sehr geehr-
ter Kollege Altmaier, wenn eine Fraktion von ihrem
selbstverständlichen Recht Gebrauch macht, Ände-
rungsanträge zu einem Gesetzentwurf vorzulegen? Was
gibt es Urparlamentarischeres und Konstruktiveres, als
Änderungsanträge vorzulegen?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Was aber haben Sie gemacht? Sie haben im Umwelt-
ausschuss das Recht der Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
nen, Änderungsanträge einzubringen, entgegen der Ge-
schäftsordnung mit Mehrheit unterbunden. Wer ist denn
hier eine Blockiererpartei? Wer bewegt sich hier denn
jenseits von Recht und Gesetz? Sie sind es.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Sie treten die Rechte von Minderheiten mit Füßen.
Sie versuchen, den Bundesrat zu umgehen. Kurz: Sie
brechen die Verfassung, und Sie spalten die Gesellschaft.
Dies alles begleiten Sie mit absurden Behauptungen. Da
wird behauptet, Deutschland habe die sichersten Atom-
kraftwerke der Welt.


(Dr. Michael Paul [CDU/CSU]: Haben Sie unterschrieben!)


Die Wahrheit ist: Deutschland hat den drittältesten
Kraftwerkspark. Den wollen Sie jetzt bis 2040 verlän-
gern. Am Ende sollen 55 Jahre alte Kraftwerke in einem
wechselnden Lastbetrieb hier Versorgungssicherheit
garantieren.

Was da auf die Atomaufsicht der Länder zukommt, ist
eine völlig neue Aufgabe. Das ist keine Petitesse.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Die Übertragung von neuen Aufgaben im Rahmen der
Bundesaufsicht und der Bundesauftragsverwaltung ist
zwingend zustimmungsbedürftig. Wenn Sie diese Zu-
stimmungsbedürftigkeit missachten, dann ist Ihr Gesetz,

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(C (D r energiepolitischer Putsch, schlicht und ergreifend ichtig. Das werden Sie erleben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Sie wissen, dass die bestehenden Atomanlagen den
icherheitsanforderungen nicht genügen; denn sonst
ären Sie mit den neuen Regelungen nicht von der best-
öglichen Vorsorge nach aktuellem Stand von Wissen-

chaft und Technik weggegangen und zu Maßnahmen
bergegangen, die nur noch geeignet und angemessen
ein müssen. „Geeignet und angemessen“ heißt, sie dür-
n nicht mehr als 500 Millionen Euro kosten. Das ist Ihr

euer Sicherheitsstandard.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Kauch [FDP]: Volksverdummung!)


Ich höre immer wieder gerne zu, wenn gerade Christ-
emokraten über Sicherheit reden und der Regierung
on SPD und Grünen einen laxen Umgang mit Sicher-
eitsbestimmungen vorwerfen. Ich frage Sie: Warum
usste ich denn regelmäßig Herrn Müller und seinen
taatssekretär Mappus zum bundesaufsichtlichen Ge-
präch bestellen, um sie zu zwingen, Philippsburg still-
ulegen, weil es nicht nach Stand von Wissenschaft und
echnik betrieben wurde?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


arum musste ich Herrn Koch zwingen, Biblis vom
etz zu nehmen, als die Dübel aus der Decke fielen?
ehmen Sie die Sicherheit ernst? Nein, Sie wollen nun
iese laxe Form der Atomaufsicht, die Ihnen jahrelang
on einem grünen Bundesumweltminister verboten bzw.
ntersagt worden ist, zum Bundesgesetz erheben. Sie
bernehmen schlicht und ergreifend die Sicherheitsvor-
tellungen der Atomkraftwerksbetreiber. Das ist der ein-
ige Grund, warum Sie Herrn Hennenhöfer von Eon zu-
ckgeholt haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das ist nicht wahr!)


Das gilt im Übrigen auch für die Endlagerfrage. Wie
ann man auf die Idee kommen, einen wegen Unfähig-
eit in den Fällen Brunsbüttel und Krümmel von Vatten-
ll gefeuerten Atommanager zu beauftragen, die Sicher-

eit von Gorleben zu beurteilen?


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Geht es noch etwas lauter? Ich höre nichts!)


as zeigt doch den ganzen Abgrund von Lobby- und
lientelpolitik. Das ist unerträglich, wenn es um die Si-

herheit der Bevölkerung in diesem Land geht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Trittin, reden Sie ein bisschen lauter! Ich höre nichts!)


Sie reden davon, Sie bauten eine Brücke zu den Er-
euerbaren.





Jürgen Trittin


(A) )


)(B)


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Lauter! Ich höre nichts! Schreier!)


Warum verringern Sie dann die Ausbauziele? Sie be-
haupten, Sie stellten den Erneuerbaren mehr Geld zur
Verfügung. Das ist nicht wahr. Tatsächlich kommt in
30 Jahren gerade so viel Geld zusammen, wie die Bran-
che der erneuerbaren Energien allein in diesem Jahr
investiert hat. Wie passt es dazu, dass Sie noch in der
gestrigen Haushaltsausschusssitzung die Steuerbegünsti-
gung der Fernwärme einkassiert haben, was die Stadt-
werke noch einmal Millionen kostet? Wollen Sie mehr
Klimaschutz, oder wollen Sie die Marktmacht von Eon,
RWE und den anderen Konzernen stärken? Sie wollen
die vier großen Energiekonzerne stärken und gleichzei-
tig die Stadtwerke, die Erneuerbaren und neue Anbieter
auf dem Markt schwächen. Das ist Kern und Gegenstand
Ihrer Energiepolitik.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Ich weiß – auch von Grünen –, dass der Konsens in
der Energiepolitik nicht von allen geliebt war. Aber ei-
nes konnte man ihm nicht absprechen: Die Kombination
aus der Begrenzung von Laufzeiten, dem Inkrafttreten
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der Einführung
des Emissionshandels hat klare, kalkulierbare Rahmen-
bedingungen für alle Markteilnehmer geschaffen. Jeder
Investor, der etwa in ein Gaskraftwerk oder einen Wind-
park investiert hatte, wusste, wie lange noch diese Anla-
gen mit alten, abgeschriebenen Atomkraftwerken kon-
kurrieren mussten.

Jeder wusste, was er in den nächsten Jahren an Ein-
speisevergütung bekommt, wenn er etwas im Bereich
der erneuerbaren Energien in das Netz einbringt. Jeder
Investor wusste als Betreiber eines Kohlekraftwerks
auch, dass CO2 einen Preis hat und dass dieser Preis
künftig steigen wird. In diesem Rahmen sind in den ver-
gangenen Jahren Milliarden Euro in Deutschland inves-
tiert worden – übrigens überwiegend nicht von den vier
großen Energiekonzernen, sondern von vielen Bürger-
windparks, von Mittelständlern und von anderen Inves-
toren aus dem europäischen Ausland.

Und was passiert heute? Was macht die angeblich
bürgerliche Koalition mit dem bürgerlichen Stilempfin-
den eines Herrn van Essen?


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber hallo, genau!)


Sie enteignen diese Unternehmen, Sie enteignen sie zu-
gunsten von Eon, RWE und Co.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Das ist Ihre Vorstellung bürgerlicher Politik.

Nein, meine Damen und Herren, der heutige Tag ist
das Ende der Investitionssicherheit in der Energiebran-
che in Deutschland. Diese Investitionen brauchen Si-
cherheit über mehrere Jahre, um nicht zu sagen Jahr-
zehnte. Sie wissen sehr genau, dass das, was Sie heute
hier beschließen, ein sehr kurzfristiges Geschenk für vier

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(C (D nternehmen ist. Es wird keine vier Jahre Bestand haen. (Anhaltender Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der SPD und der LINKEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803400

Für die Bundesregierung spricht nun der Umweltmi-

ister Dr. Norbert Röttgen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
aturschutz und Reaktorsicherheit:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

amen und Herren! Es gibt ein ganz klares Ziel, das die
undesregierung und die Koalition mit dem Energiekon-
ept verfolgen.


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das glauben wir auch!)


ieses Ziel besteht darin, dass wir in Deutschland die
ffizienteste, die klimaverträglichste und die wettbe-
erbsfähigste Energieversorgung verwirklichen werden,
ie es weltweit in einem Industrieland gibt. Das ist unser
iel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich glaube sogar – weil wir so viel streiten und weil es
ier in dieser Debatte so einen großen Streitgestus gibt –,
ass das in Wahrheit ein Konsens in diesem Haus ist,
ass wir das alle wollen.


(Zuruf von der SPD: Eine Fehleinschätzung!)


arum sollten wir auch dazu stehen, dass wir das ge-
einsam wollen. Ich glaube nämlich, dass es unsere
flicht ist, dass wir alle einen Beitrag dazu leisten, dass
nergiepolitik, diese Lebensader unserer Gesellschaft,
iese Lebensader unserer Industriegesellschaft, kein
treitthema und kein Kampfthema ist, sondern dass es

Interesse der Menschen, der Industrie ein gemeinsa-
es Thema von uns ist, weil wir dem Land zu dienen ha-

en.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Warum führen Sie denn diesen – das muss ich wirk-
ch sagen – etwas albernen Gestus hier in dieser Debatte
nd in den Ausschüssen auf? Warum? Weil Sie sich da-
r entschieden haben, dieses Thema entgegen den Inte-
ssen unseres Landes als parteipolitisches Kampfthema
iederzuentdecken. Sie stellen die Parteiinteressen vor
ie Interessen des Landes, vor die Interessen der Zukunft
ieses Landes.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der SPD und vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Natürlich. Sie wollen Wähler aktivieren, Sie wollen
timmung machen. Sie schüren Ängste. Warum das al-
s? Weil das dem Land dient? Nein, Sie glauben, es
ient Ihnen als Partei. Ich sage Ihnen aber eins: Sie un-





Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


(A) )


)(B)

terschätzen die Intelligenz und das Verantwortungsbe-
wusstsein der Wähler.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Die wollen Zukunftsorientierung und nicht dieses Partei-
geschrei, das Sie hier aufführen.


(Abg. Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


– Ich möchte das kurz zu Ende ausführen, Frau Höhn. –
Wir können jedenfalls unsere Ziele in Zahlen ausdrü-
cken, zu denen wir uns verbindlich bekennen.


(Zuruf von der SPD: Und was ist mit dem Weg?)


Das sind nicht Parteiprogramme, sondern das ist das
Konzept unseres Landes. Ein Anteil von 80 Prozent
durch erneuerbare Energien beim Strom ist unser Ziel.
Mindestens 80 Prozent an CO2 zu reduzieren, ist unser
Ziel. 50 Prozent Reduzierung des Energieverbrauchs
durch Steigerung der Energieeffizienz ist unser Ziel. Das
ist unser Konzept. Das ist Zukunft, die wir realisieren
wollen, und zwar ganz konkret.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Zum ersten Mal gibt es überhaupt ein Konzept. Zum
ersten Mal werden diese Ziele verbindlich. Seit 20 Jahren
fehlt ein solches Konzept. Ich glaube, dass das der ent-
scheidende Unterschied ist. Wenn man Ihnen in den De-
batten, die wir führen, zuhört, dann stellt man fest: Es
kommt ganz viel Kritik. Sie kritisieren dies und jenes. Sie
kritisieren sogar das, was Sie selber nicht geschafft haben,
was wir jetzt realisieren. Sie kritisieren, kritisieren, kriti-
sieren. Ich sage Ihnen, was der Unterschied ist. Was ich in
Ihren Reden – ich habe jetzt mehrere Debatten verfolgt;
wir haben zahlreiche durchgeführt –, in den Reden sämtli-
cher Oppositionsabgeordneter, noch nicht einmal gehört
habe, ist ein Vorschlag, wie Sie es machen wollen, ist Ihr
Konzept, ist Ihre Alternative.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Gar nichts bieten Sie. Das sind doch reine Retroveran-
staltungen, keine Zukunftsorientierungen.

Ich will Ihnen einmal eines sagen: Diejenigen, die
hier sitzen und nur kritisieren können, sind in Wahrheit
energiepolitische Blindgänger. Sie haben nichts drauf.
Sie wissen nicht, wie wir die Zukunft in unserem Land
bewältigen wollen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)


Ich will Ihnen ein Beispiel nennen, das zeigt, wie Ihre
maßlose Kritik, die Sie hier – mehr durch Lautstärke als
durch Argumente – artikulieren,


(Zuruf von der SPD: Sehr unterhaltsam hier heute!)


völlig an der Sache vorbeigeht: Photovoltaik. Wir haben
hier ähnlich gestritten über den Vorschlag des Bun-

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(C (D esumweltministers, der nämlich für erneuerbare Enerien ist, und den Beschluss der Koalition im Haus, die taatliche Vergütung für die Photovoltaik zu reduzieren, eil die Preise um 40 Prozent gefallen waren. Was haen Sie alles angekündigt: Zigtausende von Arbeitspläten gehen verloren; die Märkte brechen ein; die Technogieführerschaft wird aufs Spiel gesetzt. Das waren och Ihre wilden, unbegründeten Drohungen. Jetzt sind wir ein halbes Jahr weiter. Was können wir eute schon registrieren? Die Branche boomt wie nie zuor. Sie boomt sogar so sehr, dass wir darauf achten üssen, dass die Netze die Belastung aushalten und dass ie Kosten unter Kontrolle bleiben. Wer erneuerbare nergien will, der muss das in einem Konzept zum Ausruck bringen. Wir brauchen nicht nur wilde Reden und en guten Willen bei einigen von Ihnen, sondern ein hars, konkretes Konzept, und das legen wir vor. as unterscheidet uns von Ihnen. Sie bieten nichts, und as ist vielleicht das, was Sie ärgert. (Ulrich Kelber [SPD]: Ihr Ziel ist minus 98 Prozent bei der Photovoltaik!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Es ist eine Revolution, die Energieversorgung umzu-
tellen von fossiler Energie und Kernenergie. Das ist
ine Revolution im Prozess. Das ist eine grundlegende
mgestaltung unseres Landes. Wir führen sie durch,
eil wir glauben, dass sie dem Klimaschutz dient, und
limaschutz ist unsere Lebensgrundlage. Wir führen
iese Umgestaltung durch, weil wir überzeugt davon
ind, dass damit eine technologische Modernisierung,
ine Innovation, die Erschließung neuer Märkte und die
ntstehung Hunderttausender von Arbeitsplätzen, die
tärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssiche-
ng einhergehen. Wir realisieren ein langfristiges Kon-

ept. Sie haben dabei nichts zu bieten, keine Alternative.
ir machen es anders. Es ist der parteipolitische Neid,

er Sie hier zum Schreien bringt. Nichts anderes ist das,
as Sie machen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Wie peinlich!)


on Ihnen ist nichts da. Wo ist Ihr Antrag? Wo ist Ihr
onzept? Wie sehen Ihre Pläne bezüglich Netzausbau
nd Speichertechnologien aus? Wo ist das Geld, das Sie
ur Verfügung stellen wollen?


(Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben das Speichertechnologiegesetz geblockt vor zwei Jahren!)


ll diese Fragen werden von uns beantwortet. Wir haben
lare Ziele. 60 Maßnahmen sind geplant. Ab 2013 wer-
en pro Jahr Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Wir
achen etwas, wovon Sie noch nicht einmal geträumt

aben, weil Sie nicht geglaubt haben, dass es unter Ihren
inanzministern überhaupt möglich wäre.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Da sitzt ein Finanzminister, der nicht nur Fiskalpoli-
k macht, sondern Finanzpolitik strategisch betreibt.
as spricht für die ganze Regierung. Wir wollen dieses
eld im Hinblick auf die Interessen unseres Landes, auf





Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


(A) )


)(B)

die Zukunftsinteressen der nächsten Generationen strate-
gisch ausbauen. Auch darin zeigen sich die Unterschiede
zwischen Ihnen und uns.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Jetzt komme ich zu einem besonders unangenehmen
Verhalten meiner beiden Vorgänger im Bereich Sicher-
heit.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Dann mal los!)


– Sehr gerne.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Aber bedenken Sie, dass Sie alles, was Sie hier sagen, hinterher rechtfertigen müssen!)


– Ja. Ich bin informiert; darum kann ich das ganz nüch-
tern feststellen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Der Trittin versteckt sich schon hinter einer Zeitung!)


Der erste Grund Ihres argumentationslosen Kampfge-
schreis ist die parteipolitische Aktivierung. Der zweite
Grund Ihres Geschreis beim Thema Sicherheit ist, wenn
ich es positiv formuliere, das schlechte Gewissen, das
Sie treibt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Sie wollen durch Angriff davon ablenken, was Sie ge-
macht haben, was viele von Ihnen mit schlechtem Ge-
wissen vollzogen haben.


(Zuruf von der SPD: Die Brille ist von innen verspiegelt!)


Vielleicht hatten gar nicht alle ein schlechtes Gewissen.
Das ist das, was Ihr eigener Sachverständiger, der von
Ihnen, von der Opposition benannte Sachverständige, in
der Ausschussanhörung gesagt hat.


(Ulrich Kelber [SPD]: Jetzt ganz vorsichtig!)


Das ist genau der Punkt, den ich Ihnen vorwerfe. Der
Sachverständige Lothar Hahn, den Sie benannt haben
– früher beim Öko-Institut –, hat gesagt,


(Ulrich Kelber [SPD]: Ganz vorsichtig jetzt!)


dass durch den rot-grünen Atomausstieg wichtige Nach-
rüstungen ausgeblieben seien. Das betont Hahn. Ich zi-
tiere ihn nach der taz, die das Zitat aufgenommen hat.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich! – Ulrich Kelber [SPD]: Den nächsten Satz auch noch zitieren!)


Genau das ist der Punkt. Ihr eigener Sachverständiger
sagt, dass durch den Atomausstieg – so wie Sie ihn ge-
macht haben – Nachrüstungen und Sicherheit auf der
Strecke geblieben sind.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das hat er nicht gesagt! Das ist nicht wahr!)


Warum ist das so? Es ist so, weil Sie etwas getan ha-
ben, das inakzeptabel ist. Sie waren beim Atomausstieg


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(C (D r den Skalp „Noch 20 Jahre Atomenergie“ bereit, über icherheit zu verhandeln und keine neuen Sicherheitsuflagen zu machen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Das ist eine glatte Unwahrheit!)


Das ist in Wahrheit der Deal, Herr Trittin. Das ist in
ahrheit der Deal, den Ihnen der Oberdinosaurier vor-

eschlagen hat, wenn es schon vier Dinosaurier sind.
as ist die Wortwahl des SPD-Parteivorsitzenden. Sie
erstehen sich mit diesen Dinosauriern übrigens glän-
end, wahrscheinlich ist die SPD auch ein Dinosaurier,
aher kommt das gute Einvernehmen, Sie sind eben ein
inosaurier der Parteipolitik.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Sie scheinen ganz schön angespannt zu sein!)


err Trittin, würden Sie bitte zuhören, wenn ich mit Ih-
en spreche? Können wir miteinander reden?


(Zuruf von der CDU/CSU: Lümmel!)


h bin davon überzeugt, dass es so war. Das war der
reis dafür, dass Ihnen der Oberdinosaurier Schröder
nd seine Truppe der SPD diesen Ausstieg ermöglicht
aben. Der Preis, den Sie zu zahlen hatten, war, dass Sie
ei der Sicherheit nichts mehr tun.


(Zuruf des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


as haben Sie vertraglich zugesichert.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


err Trittin, ich habe es Ihnen versprochen, ich lese Ih-
en in jeder Debatte vor, was Sie als Minister für Reak-
rsicherheit unterschrieben haben.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wird aber nicht besser, weil Sie es vorlesen!)


Sie haben den Unternehmen, die zu beaufsichtigen
ind, die Gegenstand und Adressat Ihrer Amtspflichten
aren, zugesagt,


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wer hat mich daran hindern wollen? Ihre Leute!)


ie Bundesregierung werde keine Initiative ergreifen,
m diesen Sicherheitsstand – das ist der heutige Sicher-
eitsstand – und die zugrunde liegende Sicherheitsphilo-
ophie zu ändern. Sie haben eine Garantie gegeben. Sie
aben gesagt, der Staat werde nie mehr machen, als er
mals gemacht hat.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und genau den wollen Sie absenken!)


as war amtspflichtwidrig, das durften Sie nicht tun. Sie
ürfen dem Adressaten der Aufsicht nicht zusichern,
ass es keine neuen Anforderungen an ihn gibt.






(A) )


)(B)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803500

Herr Minister, lassen Sie eine Zwischenfrage des Kol-

legen Gabriel zu?

Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit:

Bitte sehr.


Sigmar Gabriel (SPD):
Rede ID: ID1706803600

Ich will nicht, dass es da Missverständnisse gibt. Ich

habe nur eine Frage: Würden Sie akzeptieren, dass die
größte Kritik der Atomwirtschaft und eines Teils der
Länder an dem geänderten Kerntechnischen Regel-
werk die Veränderung der Sicherheitsphilosophie gewe-
sen ist und dass in Ihren Akten steht, dass die Verände-
rung der Sicherheitsphilosophie im Jahre 2008 und 2009
beim Kerntechnischen Regelwerk stattgefunden hat, und
zwar gegen Widerstand? Und dass wir das auch in Ihren
Akten im Bundesumweltministerium wiederfinden?
Würden Sie das bestätigen, oder würden Sie das bestrei-
ten?

Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit:

Erstens steht diese Frage in keinem Widerspruch zu
dem, wozu sich Herr Trittin vertraglich verpflichtet hat,
es zu unterlassen.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war der Auftrag, es zu erarbeiten!)


Er hat sich verpflichtet, es zu unterlassen, eine Änderung
der Anforderung im Gesetz vorzunehmen.

Zweitens. Ich komme zur nächsten Heldentat, derer
Sie sich immer rühmen: dem berühmten Kerntechni-
schen Regelwerk. Verehrter Herr Vorgänger, Sie haben
dieses Kerntechnische Regelwerk überhaupt nicht
durchgesetzt.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Stimmt nicht!)


Sie haben mit den Ländern die Erprobung versucht und
sind zu keinem Ergebnis gekommen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Auch an dieser Stelle muss ich die Arbeit erledigen, die
Sie nicht geschafft haben. Das ist die blanke Wahrheit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Sie rühmen sich der Taten, die Sie gar nicht vollbracht
haben. Ich will gar nicht sagen, dass es an Ihnen gelegen
hat, dass Sie es nicht geschafft haben. Aber Sie haben es
nicht geschafft. Es hat niemals ein verbindlich ins Werk
gesetztes Kerntechnisches Regelwerk gegeben, weil Sie
die Beziehungen zu den Ländern auf einen Nullpunkt
gebracht haben. Deshalb haben Sie auch an dieser Stelle
nichts in puncto Sicherheit geleistet.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803700

Herr Minister, werfen Sie bitte auch einen Blick auf

die Redezeit.

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(C (D Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt, aturschutz und Reaktorsicherheit: Das werde ich tun. Es ist aber mit meiner Fraktion erabredet, dass das in Anrechnung gebracht wird. Zum Thema Gorleben: Warum steht denn in dem ertrag, dass es bis zu zehn Jahre keine Erkundung gibt? eil das so ein populäres Thema ist? Weil man als Umeltminister Gabriel oder Trittin damit so gut herausommt? Nein, weil die Pflichterfüllung unangenehm ist nd Sie sich dafür entschieden haben, den bequemen eg zu gehen und nicht das Unangenehme zu wählen. abei haben Sie aber Ihre Pflichten vernachlässigt. Kernenergie kann man ablehnen. Man kann aber nicht norieren, dass sie seit 40 Jahren betrieben worden ist. arum ist es jedermanns Pflicht, als für Reaktorsichereit zuständiger Minister und auch hier im Haus dafür zu orgen, dass wir die daraus entstehenden Abfälle behaneln und sie sicher lagern, anstatt sie ungesichert der ächsten Generation, unseren Kindern, vor die Füße zu ippen. Das ist doch das, was Sie gemacht haben. Diese Zukunftsverweigerung und Verantwortungsvereigerung ist leider eine rot-grüne Linie auf dem Gebiet er Energiepolitik. Das Ganze war für Sie nämlich leider das muss ich zu meinem Bedauern sagen – immer nur in parteipolitisches Kampfthema. Das ist ja in Ordnung. ann können Sie aber nicht den Anspruch erheben, dem and zu dienen und seine Zukunft zu sichern. Das geht ann eben gerade nicht. Als Parlamentarier – ich habe übrigens, als ich rechtsolitischer Sprecher war, häufig diese Art von Verfahren ei der rot-grünen Regierung kritisiert – (Ulrich Kelber [SPD]: Als Erster PGF haben Sie etwas ganz anderes gemacht!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


uss ich nun feststellen, dass Sie sich jetzt auch noch
ber Verfahrensfragen und das angebliche Reden mit der
dustrie beklagen. Das überschreitet die erträgliche
renze der Unwahrhaftigkeit; denn in der Vereinbarung
t doch alles transparent. Man muss es nur einmal zur
enntnis bringen. Natürlich haben Sie in der Vereinba-

ung mit der Atomwirtschaft, als Sie dafür zuständig
aren, auch eine weitere Zusage gegeben.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn mit der Verwaltung? Wer hat denn Herrn Hennenhöfer eingestellt? Wer hat denn Herrn Thomauske mit der Prüfung beauftragt? Sie!)


ie haben dort nämlich vereinbart und zugesagt: Die Be-
iligten – das sind die Betreiber der Kernkraftwerke –

chließen diese Vereinbarung auf der Grundlage, dass
as zu novellierende Atomgesetz einschließlich der Be-
ründung die Inhalte dieser Vereinbarung umsetzt. – Sie
aben mal eben dem Gesetzgeber mitgeteilt, was er zu
n hat. Das haben Sie mit den Betreibern verabredet.


(Ulrich Kelber [SPD]: Quark! Quark mit Soße!)






Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


(A) )


)(B)

Weiter haben Sie vereinbart: Über die Umsetzung der
Atomgesetznovelle wird auf der Grundlage des Regie-
rungsentwurfs vor der Kabinettsfassung zwischen den
Vertragspartnern beraten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das heißt, dass noch nicht einmal das Kabinett berät,
sondern die Vertragspartner zuerst die Konsultation
durchführen. Das ist doch hanebüchen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das ist eine Desavouierung und Beleidigung unserer
Verfassungsinstitutionen, die Sie begangen haben.
Nichts anderes haben Sie gemacht.


(Ulrich Kelber [SPD]: Sie sind ein Heuchler! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das seid ihr! Ihr seid es! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Ach, kommen Sie! Sie haben doch keine Ahnung vom Thema!)


Darum will ich Ihnen sagen, dass wir trotzdem daran
festhalten, sachlich über diese Fragen zu debattieren,


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


dass wir an dem Weg festhalten, die Ziele, die unserem
Land dienen, zu realisieren, dass wir Klimaschutz durch
Energiepolitik vorantreiben und dass wir konsequent auf
die erneuerbaren Energien umstellen.

Man muss aber die notwendigen Schritte dafür tun.
Wir müssen den Netzausbau realisieren. Mit der wach-
senden Photovoltaik, deren Untergang Sie prophezeit ha-
ben, kommen wir in manchen Regionen dieses Landes
leider an die Grenze der Netzstabilität, weil die beiden
Helden in den vergangenen Jahren nichts gemacht ha-
ben. Das ist die Wahrheit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Sie haben hier Wehklagen über die Kürzung der Pho-
tovoltaikvergütung geübt und gesagt, sie würden alle ka-
puttgehen. Am heutigen Tag meldet sich die Erneuer-
bare-Energien-Branche und erklärt: Wir sehen uns in der
Pflicht, gerade weil wir erneuerbare Energien wollen,
der Politik ein Angebot zu machen; denn die Kosten
müssen unter Kontrolle bleiben, und die Netze müssen
es transportieren. – Die Branche stützt diesen Kurs, weil
sie von Ihren parteipolitischen Sprüchen nicht leben
kann.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Darum bleiben wir dabei: Das ist eine grundlegende
Umformung unserer Lebensweise und unserer Wirt-
schaftsweise. Es ist aber kein Verzichtsprozess, sondern
ein Prozess der technologischen Modernisierung für
unser Land – neue Arbeitsplätze, neue Technologiefüh-
rerschaft,


(Ulrich Kelber [SPD]: Neue Technologieführerschaft?)


internationale Marktanteile – und verbunden damit, dass
wir unsere Lebensgrundlage schützen, sie nicht zerstö-
ren und Klimawandel beseitigen. Bei allen wirtschaftli-

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(C (D hen und technologischen Vorteilen, die wir hierbei siher auf unserer Seite haben, geht es auch darum, unsere ebensgrundlagen durch moderne Energieversorgung zu ichern und die Schöpfung zu bewahren. Diese Perspektive wirtschaftlicher Art verbindet sich it einem moralischen Anspruch, den wir in dieser Polik verfolgen. Das ist es, was unsere Politik ausmacht: ine wertgebundene, moderne Politik der Energieversorung, die zukunftsorientiert ist und keine Feigheit zusst, weil Themen unangenehm sind. Dieser Unterschied ennt uns in diesem Haus zwischen Regierungskoalition nd Oppositionsfraktionen. Herzlichen Dank für die Unterstützung, die wir hierr haben durften, meine Damen und Herren. (Langanhaltender, lebhafter Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1706803800

Zu einer Kurzintervention erhält die Kollegin Höhn

as Wort.


(Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Frau Kollegin Höhn, Dinslaken!)



Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706803900

Zunächst einmal für diejenigen, die „Dinslaken“ ge-

agt haben: Ich wohne in Oberhausen. Bevor Sie Zwi-
chenrufe machen, sollten Sie sich erst einmal erkundi-
en.

Herr Minister, ich habe vorhin versucht, Ihnen eine
rage zu stellen. Sie haben sie nicht zugelassen. Deshalb
öchte ich diese Anregung jetzt in einer Kurzinterven-
on vorbringen.

Sie haben vorhin ausgeführt, dass wir Grüne das
hema zu einem parteipolitischen Kampfthema mach-
n. Ich sage Ihnen – hören Sie zu! –: Bei Ihnen sind die
eihen sehr leer. Dieses Thema scheint Sie nicht wirk-
ch zu interessieren. Mich hingegen interessiert dieses
hema.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


ie haben recht: Auch das ist ein Grund gewesen, warum
h mich bei den Grünen engagiere. In diesem Land
uss es möglich sein, dass man für seine politischen
hemen brennt. Ich tue das. Ich mache aktive Politik,
m Inhalte umzusetzen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ie Auseinandersetzung um die Atomkraft hat in dieser
esellschaft Jahrzehnte gedauert.

Ich möchte Sie Folgendes fragen: Ist es Ihnen entgan-
en, dass es die Grünen waren, die genau dieses Kampf-
ema, wie Sie es bezeichnet haben, zusammen mit der
PD zu einer Lösung gebracht haben, indem wir den
tomkonsens geschaffen haben?


(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)






Bärbel Höhn


(A) )


)(B)

Wir und die Gegner der Atomkraft haben mit den Ener-
giekonzernen verhandelt. Das heißt, wir haben ein
Thema abgeräumt, das diese Gesellschaft jahrzehntelang
beschäftigt hat. Sie haben diesen Konsens wieder infrage
gestellt; Sie provozieren diese Proteste.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Sie sind die Verursacher. Aber Sie wollen nur davon ab-
lenken, dass Sie die Verursacher der Proteste sind, die es
jetzt gibt.

Können Sie bestätigen, dass nicht nur der Atomaus-
stieg hier beschlossen worden ist, sondern dass Rot-
Grün gleichzeitig das Erneuerbare-Energien-Gesetz auf
den Weg gebracht hat und dass es die Union war, die da-
gegen gestimmt hat? Der Ausbau der erneuerbaren Ener-
gien ist Rot-Grün zu verdanken und nicht Ihnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Können Sie ebenfalls bestätigen, dass, nachdem Sie
entschieden hatten, die Laufzeiten zu verlängern, auf der
Windmesse in Husum die Anmeldungen für Investitio-
nen für 2012 eingebrochen sind? Der Bundesverband Er-
neuerbare Energie selbst sagt, die Laufzeitverlängerung
schade den erneuerbaren Energien und nütze ihnen
nichts. Sie sind der Einzige, der hier verkündet, für die
erneuerbaren Energien wäre es etwas Gutes, die Laufzei-
ten zu verlängern. Die Betroffenen selber sehen das an-
ders, und auch wir sehen das anders.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Der letzte Punkt, zu dem ich etwas sagen möchte, be-
trifft Ihren Vorwurf an uns bezüglich der Sicherheit. Ja,
es war ein Atomkonsens. Deshalb stellt sich die Frage
– als Beispiel nenne ich die Warte in Biblis –: Wie viele
Investitionen brauchen Atomkraftwerke noch, wenn sie
ohnehin nur noch eine begrenzte Laufzeit von zehn Jah-
ren haben?


(Zurufe von der CDU/CSU)


Herr Röttgen, im Zusammenhang mit der Sicherheit
haben Sie noch im Mai verkündet, die völlig unge-
schützten Atommeiler Brunsbüttel, Isar 1 und Philipps-
burg 1 sollten gegen Terrorangriffe geschützt werden.
Machen Sie es, oder machen Sie es nicht? Ja oder nein?
Die Antwort darauf wollen wir heute von Ihnen hören.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sie haben außerdem gesagt, dass Sie den Betreibern
maximal fünf Jahre für die Nachrüstung der Altmeiler
einräumen. Machen Sie es, ja oder nein? Die Antwort
darauf wollen wir heute von Ihnen hören.


(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Die spricht seit zehn Minuten!)


Jemand, der sich angeblich so sehr für die Sicherheit
einsetzt, muss hier Farbe bekennen. Sie können nicht im-
mer nur herumreden, wie Sie es bisher getan haben.

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(C (D Der letzte Punkt. Bei Biblis ist die Sicherheit doch ohl am größten, wenn es abgeschaltet wird. Frau Kollegin, die drei Minuten sind überschritten. Letzter Satz. – Die Abschaltung von Biblis sorgt für ie größtmögliche Sicherheit; man darf den Reaktor icht weiterlaufen lassen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804000

(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Abschalten!)

Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706804100


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804200

Herr Minister, Sie haben die Gelegenheit zur Re-

ktion auf diese Kurzintervention.

Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
aturschutz und Reaktorsicherheit:
Ich will ganz sachlich auf die einzelnen Punkte einge-

en.


(Zuruf von der SPD: Sie und sachlich!)


Erstens: zur Windenergiemesse in Husum. Man muss
ich wirklich nicht bei der Politik bedanken. Wenn sich
ber eine Branche bei der Politik bedankt hat, dann darf
an das zur Kenntnis nehmen – ich teile es hier dem
undestag mit –: Die Windenergiebranche bedankt sich
usdrücklich für das Engagement der Koalition für die
örderung der Offshorewindenergie;


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


enn wir setzen auf keine andere Energiequelle so sehr
ie auf die Windenergie.

Ich will hier keine zweite Rede halten, sondern nur
in Beispiel nennen. Wir haben bei der Offshorewind-
nergie ein absolutes Investitionsproblem. Diese Koali-
on hat dafür gesorgt, dass in Zeiten einer schwierigen
assenlage ein Investitionsprogramm für Offshore-
indenergie mit einem Volumen von 5 Milliarden Euro

ufgelegt wird, damit bei dem Thema in Deutschland
ndlich etwas passiert, also nicht nur Wind gemacht
ird, sondern Windenergieanlagen entstehen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


afür bedankt sich die Branche selbstverständlich; denn
ie hat endlich klare Bedingungen.

Zweitens: EEG. Natürlich gab es auch damals Oppo-
ition und Regierung. Das EEG ist ein richtiges Gesetz.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Auf einmal!)


ie machen aber auch dort einen Fehler – einen Dinosau-
erfehler –, indem Sie sagen: Wir haben das einmal ge-
acht; wir müssen daran nichts mehr ändern. – Doch:
ir müssen es fortentwickeln und anpassen.





Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


(A) )


)(B)


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir doch gemacht! Sie waren auch bei der Novelle dagegen!)


Denn wir möchten einen Anteil der erneuerbaren Ener-
gien an der Stromversorgung von 80 Prozent erreichen.
Darum muss man dieses Gesetz anpassen. Sie wollen
vielleicht – manche von Ihnen aus lobbyistischen Grün-
den –, dass das EEG zu einem Dauersubventionstatbe-
stand wird. Damit untergräbt man aber die Akzeptanz
der erneuerbaren Energien. Das EEG dient der Marktein-
führung und ist keine Investitionshilfe für einige Invest-
mentfonds, damit diese Kapitalrenditen im zweistelligen
Prozentbereich erzielen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Wenn wir die Änderung des EEG im Bereich der Pho-
tovoltaik nicht durchgeführt hätten, dann würde uns die
Photovoltaik um die Ohren fliegen, und zwar in Bezug
auf die Kosten und das Netz. Nehmen Sie das bitte end-
lich zur Kenntnis: Gerade diejenigen, die erneuerbare
Energien wollen, müssen die gesetzlichen Grundlagen
anpassen, damit die erneuerbaren Energien im Markt an-
kommen und zukunftsfähig sind. Genau darum geht es.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Drittens: Sicherheit. Um es ganz nüchtern und ruhig
zu sagen: Bei den Sicherheitsstandards und -anforderun-
gen bleibt alles so, wie Sie es vereinbart und damit of-
fensichtlich für verantwortbar gehalten haben.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Sie schalten nicht ab!)


Der Rechtszustand, mit dem die Minister Trittin und
Gabriel leben konnten, bleibt selbstverständlich unange-
tastet. Das gilt uneingeschränkt. Selbstverständlich wird
nichts von dem, was Sie für vollkommen ausreichend
gehalten haben, gestrichen.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Falsch!)


Wir sind aber im Unterschied zu Ihnen damit nicht
zufrieden und schaffen eine zusätzliche Vorsorgestufe.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das ist die Wahrheit: Alles bleibt so, wie es bei Ihnen
war – Sie wollten keine Veränderung –; es kommen so-
gar noch mehr Sicherheitsmaßnahmen hinzu.


(Ulrich Kelber [SPD]: Ihr Sachverständiger hat gesagt: Das stimmt nicht!)


Viertens. Frau Höhn, Sie haben eine verräterische Be-
merkung gemacht. Sie haben gesagt, Sie hätten im Zu-
sammenhang mit dem Ausstiegsbeschluss – Sie nennen
das immer „Konsens“, aber Sie haben eine Vereinba-
rung, einen Vertrag mit der Wirtschaft geschlossen –
über die Sicherheit verhandelt. Wir sind der Auffassung:
Sicherheit gehört ins Gesetz; es ist die Prärogative des
Gesetzgebers, die Sicherheitsbedingungen festzulegen.
Die Regierung hat diesbezüglich kein Verhandlungs-
mandat.

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(C (D Sie haben es richtig formuliert, als Sie sagten, Sie hätn „ein Thema abgeräumt“. Genau so ist es. Sie haben ersucht, ein für Sie unangenehmes Thema – das konzeiere ich sofort – abzuräumen, sodass es nicht mehr aufllt. Die Castortransporte haben auch in der rot-grünen egierungszeit stattgefunden; Sie haben aber keinen rotest dagegen organisiert. Jetzt ist eine andere Regieng an der Macht; jetzt organisieren Sie wieder den rotest. ie haben das Thema parteipolitisch abgeräumt; das ist chtig. Das ist eine Bestätigung meines Vorwurfs: Bei em Thema ist es Ihr Anliegen, es parteipolitisch abzuumen. Wir sind der Auffassung: Energie ist elementar für die ukunft dieses Landes; dem fühlen wir uns verpflichtet. s ist für uns kein Thema, das man abräumen sollte. ielmehr geht es darum, die Zukunft der Energieversorung in Deutschland zu sichern. Das ist der abweichende nsatz und Anspruch, den wir auf diesem Gebiet haben. Das Wort hat nun Kollege Matthias Miersch für die PD-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err Bundesumweltminister, das war wieder typisch. eden und Handeln fallen bei Ihnen um 180 Grad ausinander. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804300

(Beifall bei der SPD)

Dr. Matthias Miersch (SPD):
Rede ID: ID1706804400

Herr Bundesumweltminister, Sie stellen sich hier hin
nd sagen, dass Sie Lob vom Bundesverband WindEner-
ie bekommen. Aber warum steht denn dann der Präsi-
ent des Bundesverbandes WindEnergie gerade jetzt
raußen vor dem Reichstag und demonstriert gegen Sie?


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sie werfen uns vor, wir hätten kein Konzept. Was zer-
chlagen Sie hier denn gerade? Sie zerschlagen den
tomkonsens. Sie zerschlagen das Erneuerbare-Ener-
ien-Gesetz. Sie zerschlagen die Zukunft von kommuna-
n Stadtwerken. Sie können uns doch nicht vorwerfen,
ass es kein Konzept gibt. Sie haben es hier mit einem
onzept zu tun. Sie machen es aber gerade kaputt, lieber
err Bundesumweltminister.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie haben sich leider sämtlichen Diskussionen im
usschuss verweigert. Trotz der Kürze meiner Redezeit
ill ich auf einige Punkte eingehen. Sie lachen zwar im





Dr. Matthias Miersch


(A) )


)(B)

Augenblick, hören Sie mir aber trotzdem zu! Es geht um
ganz viel, unter anderem um Ihre Behauptung im Zu-
sammenhang mit dem Thema Sicherheit. Dazu kann ich
Ihnen nur sagen: Es war Bundesumweltminister Sigmar
Gabriel, der das Kerntechnische Regelwerk für die Bun-
desaufsicht 2008 erarbeitet und 2009 in Kraft gesetzt
hat.


(Sigmar Gabriel [SPD]: So ist es!)


Das werden wir darlegen. Sie haben dieses Regelwerk
jetzt, im Jahr 2010, außer Kraft gesetzt, Herr Bundesum-
weltminister.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE])


Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen der CDU/
CSU und der FDP, einmal genau zuzuhören. Es geht hier
um zentrale Sicherheitsaspekte, die auch für künftige
Generationen relevant sind. Der Bundesumweltminister
hat hier erklärt, dass er im Bereich der Sicherheit nichts
ändert. Sie waren am Montag und Dienstag leider nicht
bereit, über diese Punkte zu reden. Möglicherweise glau-
ben Sie uns auch nicht. Ich will den Justizminister des
Landes Schleswig-Holstein zitieren, der an Sie, Herr
Röttgen, schreibt:

Ich bin vielmehr in Sorge, dass die von Ihrem Haus
verfolgte Absicht zur Festschreibung einer eigen-
ständigen Sorgepflicht im Ergebnis zu einer Ab-
schwächung der nach dem gültigen Atomgesetz be-
stehenden weitreichenden Pflichten der Betreiber
und damit im Ergebnis möglichweise zu einer Ab-
senkung des verfassungsrechtlich gebotenen hohen
Schutzniveaus führen könnte.

Das stammt aus der Feder der schwarz-gelben Regie-
rung von Schleswig-Holstein. Was sagen Sie dazu, Herr
Bundesumweltminister?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wie können Sie behaupten, dass Sie das hohe Schutz-
niveau, das der Justizminister der schwarz-gelben Regie-
rung Schleswig-Holsteins bestätigt, tatsächlich beibehal-
ten?

Frau Leutheusser-Schnarrenberger, ich hätte mir ge-
wünscht, dass auch das Justizressort dazu etwas sagt;
denn der Justizminister schreibt weiter:

Für gänzlich inakzeptabel halte ich die von Ihnen
geplante und regelungstechnisch auch in § 7 b
Atomgesetz verankerte Einschränkung des Rechts-
schutzes Dritter. Ich halte es für einen umweltrecht-
lich sowie verfassungsrechtlich und rechtspolitisch
verfehlten Rückschritt.

Das schreibt die schleswig-holsteinische Landesre-
gierung an Sie, Herr Bundesumweltminister. Und Sie
stellen sich hier hin und sagen, das Schutzniveau werde
nicht abgesenkt. Auch darum wird es beim Bundesver-
fassungsgericht gehen müssen.

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(C (D (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Im Zusammenhang mit „Worte und Taten“ will ich
in weiteres Zitat anführen. Herr Bundesumweltminis-
r, vor zwei Monaten haben Sie der deutschen Öffent-
chkeit erklärt:

Die Politik muss mächtige Unternehmen gerade
auch im Steuerrecht so wie die normalen Bürger
behandeln … Deshalb darf der Staat grundsätzlich
nicht mit einzelnen Unternehmen einen Deal ma-
chen.

as sind Ihre Worte. Heute sehen wir die Taten, Herr
undesumweltminister. Sie sitzen mit den Konzernen
usammen, und Sie machen einen Vertrag.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Herr Kollege Gysi, es ist nicht nur so, dass die Kern-
rennstoffsteuer zeitlich befristet ist, sondern in dem
ertrag wird den Konzernen sogar zugesichert, dass sie
egen diese Steuer klagen können. Herr Bundesumwelt-
inister, Sie haben es nicht einmal hinbekommen, dass

iese Einnahmen sicher sind.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich will an der Stelle sagen: Wir werden den vier
onzernen sagen müssen, dass sie ihren Vertrauens-

chutz missbraucht haben; sie werden sich auf diesen
icht mehr berufen können.

Insofern möchte ich mit den letzten Worten aus dem
tzten Werk von Hermann Scheer enden. Ich zitiere:

Es bedarf keines mit den Energiekonzernen abge-
stimmten energiepolitischen Gesamtkonzepts, son-
dern politischer Entscheidungen. Auf der politischen
Ebene entscheidet sich, ob der Energiewechsel, den
die Gesellschaft vollzieht, beschleunigt wird.

ehmen wir dies als Aufbruch zum Kampf gegen das,
as Sie hier heute durchsetzen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804500

Das Wort hat nun Kollege Michael Kauch für die

DP-Fraktion.


Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1706804600

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was wir

ier heute erleben und auch schon im Umweltausschuss
es Deutschen Bundestages erlebt haben, ist, dass die
pposition Hysterie verbreitet. Sie erkennt nämlich, was

ie in der Vergangenheit versäumt und welche Fehler sie
egangen hat und dass sie kein Konzept für die Zukunft
er Energieversorgung in Deutschland hat.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)






Michael Kauch


(A) )


)(B)

Herr Trittin, der hier und heute heuchelt und hetzt, hat
sieben Jahre lang bei den Fehlern, die bei der Lagerung
in der Asse passiert sind, weggeschaut.


(Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)


Er hat sieben Jahre lang die Hände in den Schoß gelegt,
wenn es um die sichere Endlagerung ging. Dies tat er,
weil er es sich mit der grünen Basis nicht verscherzen
wollte. Deswegen haben Sie Ihre Pflichten verletzt. Jetzt
schreien Sie hier in diesem Parlament herum


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


und machen uns Vorwürfe, obwohl wir mit diesem Ge-
setz die Lösungen für die Zukunft bringen, beispiels-
weise die Lösung für die Entsorgung der Nuklearabfälle.


(Beifall bei der FDP)


Lieber Herr Gabriel, ich erinnere mich noch an die
Zeit, als Sie bedeutungsschwanger in den Umweltaus-
schuss kamen und uns über Ereignisse in Kernkraftwer-
ken berichteten. Am Schluss Ihrer Berichte haben Sie
stets gesagt: Trotzdem ist es sicher, und deshalb wird
nichts gemacht. – Dieses „es wird nichts gemacht“ zog
sich durch die gesamte Regierungszeit von Rot-Grün.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Quatsch!)


Seit 2000 sind keine wirklichen Nachrüstungen vor-
genommen worden; denn Sie haben den Konzernen ver-
traglich versprochen,


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie doch nicht von Konzernen!)


dass diese keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen er-
greifen müssen, dass sie keine zusätzliche Steuer zu ent-
richten haben und dass es zu keinen Gewinnabschöpfun-
gen kommen wird. Das war Ihr schmutziger Deal von
2000.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch lächerlich!)


Wir machen einen Vertrag, der Gewinnabschöpfun-
gen vorsieht. Wir machen ein Gesetz für mehr Sicher-
heit, und wir werden eine Steuer erheben. Wir kassieren
diese Konzerne so ab, wie Sie es sich nie getraut haben.


(Beifall bei der FDP – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir sehen eine zusätzliche Risikovorsorge für die
Kernkraftwerke vor. Wir ändern allerdings nichts am
bisherigen § 7 des Atomgesetzes. Das heißt, alle Rege-
lungen, die die Atomaufsicht heute heranziehen kann,
werden ihr auch weiterhin zur Verfügung stehen. Zusätz-
lich geben wir ihr in § 7 d eine Regelung an die Hand,
nach der der Betreiber entschädigungslos über das bishe-
rige Schutzniveau bzw. Design der Genehmigung hinaus
für Sicherheit und dafür zu sorgen hat, dass Nachrüstun-
gen vorgenommen werden. Das ist ein Mehr an Sicher-
heit, welches Sie nie erreicht haben, und nun wollen Sie
von Ihrem eigenen Versagen ablenken.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Schwabe von der SPD-Fraktion? Nein. Ich denke, die Kolleginnen und Kollegen, die ich hier ständig melden, hätten sich von ihren Fraktioen auf die Rednerliste setzen lassen können. ie permanenten Versuche der Opposition, ihre Redezeit u erhöhen, werde ich hier nicht unterstützen. Meine Damen und Herren, Sie arbeiten permanent it Unterstellungen. Es wird uns gesagt, wir wollten die rneuerbaren Energien gar nicht und wir wollten den inspeisevorrang abschaffen. Dazu werde es schon irendwann kommen, und dann würden die Netze vertopft. Das ist doch eine Märchenstunde, die Sie hier ermanent abhalten. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das sagen Sie doch selber!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804700
Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1706804800

(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der FDP)


eshalb sage ich ganz klar für meine Fraktion – ich
enke, auch für die Koalition; denn wir haben das im
nergiekonzept und im Koalitionsvertrag vereinbart –:
ir werden den unbegrenzten Einspeisevorrang für er-

euerbare Energien sichern. Wir werden das EEG mo-
ernisieren. Wir werden eine stetigere Netzeinspeisung
nregen.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über Marktregulierung, oder wie?)


ber wir werden die Möglichkeiten der erneuerbaren
nergien in keiner Weise einschränken. Im Gegenteil:
it dem Klima- und Energiefonds legen wir das größte

örderprogramm für erneuerbare Energien auf, das die-
es Land je erlebt hat.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Mit dem unbegrenzten Einspeisevorrang findet der
ettbewerb nicht zwischen den erneuerbaren Energien

nd der Kernkraft statt, sondern zwischen der Kernkraft
nd der Kohle und dem Gas. Das ist doch die Wahrheit.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Quatsch!)


ie, die Grünen, wollen neue Gaskraftwerke bauen und
amit die Brücke zu den erneuerbaren Energien bauen.
ie sind die Lobbyisten von Herrn Putin.


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


err Gabriel mit seiner SPD ist der Lobbyist der Kohle-
irtschaft. Es ist kein Zufall, dass im Aufsichtsrat von
WE ganz viele Sozialdemokraten sitzen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)






Michael Kauch


(A) )


)(B)

Wir werden den Wettbewerb in der Energiewirt-
schaft stärken. Deshalb legen wir ein Förderprogramm
für Offshorewindenergie auf, von dem gerade Zusam-
menschlüsse von Stadtwerken profitieren können. Des-
wegen haben wir die Investitionszulagen für hocheffi-
ziente Kraftwerke auf Anbieter mit weniger als
5 Prozent Marktanteil beschränkt. Wir schmeißen das
Geld nicht RWE und Co hinterher. Das können Sie hier
noch so oft behaupten, es ist falsch. Die Mittelständler
werden von unseren Förderprogrammen profitieren.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Die größte Leistung des Energie- und Klimafonds ist,
dass künftig für Programme der Gebäudesanierung, der
erneuerbaren Wärme, der Forschung im Bereich der er-
neuerbaren Energien, aber auch für Klimaschutzprojekte
im Ausland die jeweiligen Minister nicht immer beim
Finanzminister betteln gehen müssen. Wir gewährleisten
durch die Gewinnabschöpfung bei den Kernkraftwerken
und vor allem durch die Entscheidung, 100 Prozent der
Mehrerlöse aus der Versteigerung von Emissionsrechten
für diese Klimaschutzprojekte zu verwenden, eine gesi-
cherte Finanzierung. Der Multiplikatoreffekt dieser Aus-
gaben, von dem Sie selbst immer sagen, er liege bei 1 : 8
bis 1 : 10, wird – Herr Trittin kann noch so sehr versu-
chen, dies kleinzureden – viele Investitionen auslösen.
Sie werden vor Neid erblassen, wenn dieses Programm
in die Realität umgesetzt wird.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Die Auferlegung von Nachrüsttechnik ohne Zahlung
von Entschädigung, die Investitionsoffensive für erneu-
erbare Energien – das sind Meilensteine auf dem Weg zu
den erneuerbaren Energien. Wir werden das Zeitalter er-
reichen,


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Irgendwann wird es von alleine kommen! Ja!)


indem wir die wirtschaftliche Vernunft, die die FDP und
die Union – anders als Sie – haben, für die Erreichung
der ökologischen Ziele, die wir gemeinsam haben, ein-
setzen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706804900

Das Wort zu Kurzinterventionen nacheinander erteile

ich zunächst dem Kollegen Frank Schwabe und dann
dem Kollegen Ralph Lenkert.


Frank Schwabe (SPD):
Rede ID: ID1706805000

Herr Kollege Kauch, wir hätten die Fragen natürlich

gerne an anderer Stelle gestellt, aber dort wurde uns
nicht die Gelegenheit dazu gegeben. Deswegen müssen
wir die Gelegenheit hier nutzen.

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(C (D Sie haben auf § 7 d des Atomgesetzes Bezug genomen und davon gesprochen, dass es mehr Sicherheit ge en soll. Herr Bundesumweltminister Röttgen hat den achverständigen Lothar Hahn zitiert und hält ihn, enke ich, für sehr glaubwürdig. Er hat ihn aber nicht ollständig zitiert. Ich habe mir das Protokoll der zu kuren, aber immerhin durchgeführten Anhörung vom 1. Oktober 2010 noch einmal angesehen. Der Sachvertändige Lothar Hahn sagte zu dem im Gesetzentwurf orgesehenen § 7 d: Mir erschließt sich der Mehrwert dieser Regelung nicht. Das liegt vielleicht am Text, vielleicht auch an der ganz missratenen Begründung, die widersprüchlich und nicht nachvollziehbar ist. … Vielleicht wird das in der endgültigen Fassung besser. Es ist in der endgültigen Fassung nicht besser geworen. Er sagte weiter: Die zweite Frage lautete, ob mit der AtG-Novelle der neueste sicherheitstechnische Stand abgebildet wird. Ich muss sagen: Nein. Weiter: Es sind im Wesentlichen Dinge festgeschrieben worden, die ohnehin üblich sind und anderswo gefordert werden. Wenn also Herr Hahn diese hohe Glaubwürdigkeit at, vom Bundesumweltminister bestätigt: Wie verhalten ie sich zu diesen Äußerungen? Herr Kollege Lenkert, jetzt sind Sie dran, und dann ann Kollege Kauch zusammenhängend antworten. Sehr geehrter Herr Kollege Kauch, Sie wissen, chleswig-Holstein wird von Schwarz-Gelb regiert. Der ortige Justizminister hat in einem Brief an den Bunesumweltminister Röttgen die Sorge geäußert, dass der eue § 7 d zur Einschränkung der Klagerechte Dritter egenüber Atomkraftwerken führen kann. Des Weiteren möchte ich Sie in Fortsetzung der Anörung – das ist uns in der Anhörung nicht gestattet orden – etwas zum verfassungsmäßig garantierten leichbehandlungsgrundsatz fragen. Es geht um das aftungsrecht von Atomkraftwerksbetreibern im Verleich zum Haftungsrecht des normalen Bürgers oder uch eines Windkraftbetreibers. Bürger, auch Windkraftetreiber, müssen für Schäden, die durch ihre Anlagen ntstehen, in unbegrenzter Höhe haften, aber die Hafngshöhe der Atomkraftwerksbetreiber ist gedeckelt orden. Dies ist aus meiner Sicht eine eklatante Verlet ung des Gleichbehandlungsgrundsatzes des Grundgeetzes. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706805100
Ralph Lenkert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706805200

Der Rechtssachverständige der Regierungskoalition
ntwortete auf meine Frage, dass der Gesetzgeber die





Ralph Lenkert


(A) )


)(B)

Haftungshöhe deckeln müsse, weil das Risiko des Be-
treibens von Atomkraftwerken so hoch wäre, dass es
niemand versichern würde.

Jetzt habe ich an die FDP, die selbsternannte Bürger-
rechtspartei, die Frage, wie sie dies mit der Vertretung
der Interessen der Bürger vereinbaren kann.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706805300

Kollege Kauch, Sie haben das Wort.


Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1706805400

Liebe Kollegen, ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir

noch einmal die Gelegenheit geben, auf den Mehrwert
dieser Regelung in § 7 d hinzuweisen und deutlich zu
machen, was der politische Wille des Gesetzgebers, was
der politische Wille dieser Koalition ist.


(Zuruf von der SPD: Nein, Sie sollen die Fragen beantworten, Herr Kauch!)


Erstens. Wir schaffen Nachrüsttechnik über den Stand
des genehmigten Designs hinaus.

Zweitens. Wir schaffen Nachrüsttechnik über den si-
cheren Betrieb des Kernkraftwerks hinaus; denn der si-
chere Betrieb kann auch nach den entsprechenden Urtei-
len ein hinnehmbares Restrisiko beinhalten. Über diesen
sicheren Stand des Betriebs hinaus – das ist die bisherige
Rechtslage – sind die Betreiber verpflichtet, zusätzliche
Vorsorge zu betreiben, und zwar für die Allgemeinheit,
während sich § 7 eben auf die Allgemeinheit und die
Dritten bezieht. Deshalb kann ich es nur als Missver-
ständnis des schleswig-holsteinischen Justizministe-
riums erkennen, dass man hier diese beiden §§ 7 und 7 d
offensichtlich nicht als komplementär ansieht. Wir ha-
ben mit dieser Gesetzgebung die politische Absicht – um
auch für künftige Gerichtsverfahren deutlich zu machen,
dass diese Paragrafen komplementär sind –, dass zusätz-
lich zu § 7 ein § 7 d mit einer weiteren Vorsorge einge-
führt wird.

Drittens. Der wesentliche Mehrwert dieser Regelung
besteht auch in Folgendem: Nach der jetzigen Rechtslage
können nachträgliche Auflagen über das genehmigte De-
sign des Reaktors hinaus nur gegen Entschädigungszah-
lung – § 18 Atomgesetz – erfolgen. Entschädigungs-
pflichtig ist jeweils das Bundesland, das die
Genehmigung nachträglich verändert. Deshalb hat in
den letzten zehn Jahren kein Bundesland eine solche
Nachrüsttechnik auferlegt. Das zeigt den Handlungsbe-
darf. Weil wir die Kernkraftwerke länger betreiben wol-
len, als es bisher im Gesetz vorgesehen war, halten wir
es für unsere Pflicht und Schuldigkeit, über das bisherige
Sicherheitsniveau hinaus einen Schutz für die Allge-
meinheit zu schaffen. Das ist ein großer Fortschritt für
die Reaktorsicherheit.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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(C (D Das Wort hat nun Kollegin Dorothée Menzner für die raktion Die Linke. Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Mit er Zustimmung zur Laufzeitverlängerung läuten Sie en Kampf zwischen Atomenergie und erneuerbaren nergien ein. Wer ihn verlieren wird, ist klar. Ich gebe Ihnen, aber auch den Bürgerinnen und Bürern jetzt eine energiepolitische Vorausschau, einen ahrplan, was uns als Nächstes erwarten wird: Im Zuge der Laufzeitverlängerung wird es immer häuger zu Netzüberlastungen durch Kohleund Atomrundlaststrom kommen. Sie werden weiter lügen – das aben Sie auch in den letzten Wochen schon getan – (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706805500

(Beifall bei der LINKEN)

Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706805600

nd behaupten, das sei ein Problem des Überangebots an
rneuerbaren Energien.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Jawohl! So ist das ja auch!)


ir werden versuchen, diese Aussage richtigzustellen,
enauso wie Verbände und Initiativen. Aber Sie werden
ohl nicht auf uns hören, weil Sie nicht erkennen wol-
n, dass die stocksteife, nicht regelbare Atomenergie
as Problem ist und nicht ein Überangebot an Erneuer-
aren.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie werden dann – da bleibt Ihnen gar nicht viel ande-
s übrig – immer häufiger Wind- und Solaranlagen ab-

chalten müssen, weil die Netze instabil werden. Das tun
ie schon heute; in Zukunft werden Sie das allerdings
ermehrt tun müssen.

Weil Sie nach wie vor alle Warnungen in den Wind
chlagen, die Aussagen Ihres eigenen Sachverständigen-
tes ignorieren, die Signale der Umweltverbände, der
evölkerung, der Stadtwerke und der Branche der erneu-
rbaren Energien nicht ernst nehmen, ja sogar die Hin-
eise Ihrer eigenen Bürgermeister ignorieren, werden
ie den bevorstehenden Systemkonflikt weiter auf die
pitze treiben. Es handelt sich nämlich um einen Sys-
mkonflikt, um einen Systemkonflikt zwischen Erneu-

rbaren und Grundlastkraftwerken. Sogar Ihr Sachver-
tändigenrat hat das konstatiert, indem er schreibt: Jetzt
äre eine Systementscheidung notwendig.

Zunächst werden Sie – das steht auch schon in Ihrem
nergiekonzept – die Direktvermarktung von EEG-
trom umsetzen. Dann werden Sie den Einspeisevor-
ang für erneuerbare Energien abschaffen müssen. Ich
nterstelle Ihnen nicht einmal, dass Sie das wollen.


(Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Das ist aber so!)






Dorothée Menzner


(A) )


)(B)

Aber das ist die zwanghafte Konsequenz Ihres verant-
wortungslosen Energiekonzepts.


(Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Undine Kurth [Quedlinburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


Sie betreiben volkswirtschaftliches Schiffeversenken auf
Kosten der Allgemeinheit.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Genau!)


Dass der Systemkonflikt längst Realität ist, konnten
wir im letzten Jahr beobachten. Allein im Jahr 2009 kam
es 18-mal zu Strompreiskapriolen. Da wurde Strom zu
Negativpreisen gehandelt, bzw., um es verständlicher zu
sagen, es wurde Geld gezahlt, wenn nur jemand den
überflüssigen Strom abnahm – und das in Zeiten, als vier
Atomkraftwerke abgeschaltet waren und Deutschland
immer noch massiv Strom ins Ausland exportierte. 18-mal
war also zu viel Grundlast im Netz; diese Tendenz wird
weiter zunehmen.

Die Gewinner dieses Prozesses werden die vier
Atomkonzerne und ihre Lobbyisten sein; darauf ist
schon mehrfach hingewiesen worden. Ihr Gerede von
der Abschöpfung des Großteils der Zusatzgewinne ist
nichts anderes als eine populistische Nebelkerze.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die Verlierer dieses Prozesses werden die kommuna-
len Energieversorger, Tausende von Menschen, die um
ihre Arbeitsplätze fürchten müssen, die Bürgerinnen und
Bürger und nicht zuletzt die nachfolgenden Generatio-
nen sein.

Sie verschanzen sich weiterhin hinter Ihrer beton-
köpfigen Ignoranz. Ihr Gerede von der Brückentechno-
logie ist eine Schimäre. Das Ende dieser Brücke hängt
nämlich offen weit über dem Wasser.

Sie vertun hier und heute eine historische Chance. Sie
lassen die Bürgerinnen und Bürger über höhere Strom-
preise und Steuern die Zeche für die Profite der Kon-
zerne zahlen; hinzu kommen die Sicherheitsrisiken. Ich
versichere Ihnen: Das werden sich die Bürgerinnen und
Bürger nicht widerstandslos gefallen lassen.

Ich danke.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706805700

Das Wort hat nun Kollegin Sylvia Kotting-Uhl für die

Fraktion Die Grünen.


Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706805800

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Sie wol-

len heute mit Ihrer Mehrheit in diesem Hause Gesetzent-
würfe verabschieden, deren angemessene parlamentari-
sche Beratung Sie verweigert haben. Dafür war die
außerparlamentarische Beratung aber umso intensiver.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ja!)


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(C (D ie Höhe von Steuern und Abgaben und der Umfang on Sicherheitsauflagen, deren Dauer und Verrechnung nd vermutlich auch die Jahre der Laufzeitverlängerung, r die es keine fachliche Begründung gibt, all dies ver andelten die Konzernvertreter. Sie haben den Vorwurf formuliert, auch Rot-Grün abe damals mit den Konzernvertretern verhandelt. Das t richtig. Aber es ist doch wohl ein Unterschied, ob an im Vorfeld einer Entscheidung verhandelt, weil an in die Eigentumsrechte einer Wirtschaftskraft ein reifen und der Branche etwas Elementares abverhaneln will, oder ob man verhandelt, weil man die Wünche der Branche erfüllen will. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Sie, Umweltminister Röttgen, lagen in der Nacht, in
er die Vereinbarung mit den Konzernen unterschrieben
urde, im Bett. Die Feder der Regierung führte der be-
ennende Atomlobbyist Hennenhöfer. Freunde unter sich
eim Aushandeln der Revolution zurück ins 20. Jahr-
undert!


(Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Konterrevolution! – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ins 19. Jahrhundert!)


as, was Sie in einem Monat durch das Parlament peit-
chen, ist in der Tat eine Revolution gegen boomende
xportmärkte, gegen Aufwächse bei den Arbeitsplätzen,
egen Investitions- und Planungssicherheit einer jungen
dustrie, gegen die Chancen der erneuerbaren Energien

uf dem Markt, gegen kommunale und zivilgesellschaft-
che Wettbewerber und vor allem gegen die Sicherheit,


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


ie sich bis heute in einem Atomausstieg manifestiert,
er die Atomkraftwerke vor dem Erreichen eines gefähr-
chen Alters vom Netz nehmen will.

Sie, Herr Minister Röttgen, haben sich zu der Aus-
age verstiegen, mit Ihrem Konzept die Sicherheit erhö-
en zu wollen. Eine beabsichtigte Laufzeit von 50 Jah-
n für Atomkraftwerke ist in Verbindung mit dem
ehlen jeglicher Erfahrungen, was mit einem AKW in
inem solchen Alter geschieht, nicht der glaubwürdigste
eleg für die Behauptung, Sicherheit generieren zu wol-
n.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


eshalb haben Sie den neuen § 7 d Atomgesetz erfun-
en. Dadurch soll dafür gesorgt werden, dass durch ge-
ignete und angemessene Maßnahmen die Sicherheit er-
öht wird. Aber bitte: Wem oder was angemessen? –
en Gewinnen der Konzerne?

Herr Minister – oder wer immer hinter diesem Streu-
andparagrafen steckt –, wie wollen Sie eigentlich die
ach dem Stand von Wissenschaft und Technik gefor-





Sylvia Kotting-Uhl


(A) )


)(B)

derte Vorsorge verbessern? Dieser Vorsorgestandard ent-
spricht bereits dem jetzigen Gesetzestext. Sie können die
höchstmöglichen Schadensvorsorgeanforderungen nicht
noch steigern.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Nun kommen Sie uns nicht mit Dynamisierung – eine
weitere tolle Erfindung. Der Stand von Wissenschaft und
Technik ist immer dynamisch. Sie relativieren den Stand
von Wissenschaft und Technik. Es gibt nur eine Mög-
lichkeit, die bisherigen Sicherheitsanforderungen zu ver-
schärfen: Abschalten!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das hätten Sie doch sofort machen können! Entschädigungen zahlen und abschalten!)


Und dafür, Herr Kauder, gibt es seit 2008 für die ältes-
ten, nicht gegen Flugzeugabstürze gesicherten AKW
eine gute Begründung. Mit seinem Urteil vom 10. April
2008 hat das Bundesverwaltungsgericht den Absturz ei-
ner Passagiermaschine auf ein AKW unter Hinweis auf
den 11. September 2001 nicht mehr als Restrisiko einge-
stuft. Dieses Risiko ist also jetzt als realistisch zu be-
trachten. Gegen dieses Risiko muss daher Schadensvor-
sorge getroffen werden. Wo ist Ihre entsprechende
Forderung, Herr Röttgen? – Ist sie ebenfalls Herrn
Hennenhöfer und seinen Freunden nächtens zum Opfer
gefallen?


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Was haben Sie denn 2001 gemacht, Frau Kollegin?)


Im Vorfeld haben Sie laut genug davon geredet, dass Sie
Nachrüstungen gegen Flugzeugabstürze fordern wol-
len. Recht hatten Sie! Es ist richtig, die Urteile der
obersten Gerichtshöfe umzusetzen. Dabei hätten Sie uns
ganz an Ihrer Seite. Aber wo steht das in dem Gesetzent-
wurf? – Nichts dazu steht in der zwölften AtG-Novelle.
Da gehört es aber hin!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Nicht nur hat die Koalition die Einhaltung der ange-
messenen parlamentarischen Abläufe vergessen. Sie spie-
len auch mit der Rechtmäßigkeit Ihrer Gesetzesvorla-
gen. Es zieht Sie offensichtlich mit Gewalt vor das
Bundesverfassungsgericht. Das, meine Damen und Her-
ren von der Koalition, können Sie haben.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)


Sie legen heute Gesetzentwürfe und Beschlussvorla-
gen vor, die verlässlich einen Weg für die Energieversor-
gung bis 2050 beschreiben sollen. Sie geben alles, was
sich die Zivilgesellschaft erobert hat, verlässlich in die
Hände der Konzerne zurück. Sie verstopfen verlässlich
die Netze auf Jahrzehnte mit Atom- und Kohlestrom. Sie
ziehen dezentralen Energieversorgern verlässlich den
Boden unter den Füßen weg. Und Sie verkaufen verläss-
lich für vielleicht 15 Milliarden Euro die Sicherheit.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Sie können sich darauf verlassen, dass die Auseinanersetzung über die Zulässigkeit Ihrer heute abzustimenden Gesetze mit diesem Tag nicht beendet ist. Sie eten einen vor Jahren schwer erkämpften Konsens mit üßen, und das wird Ihnen genau auf dieselben Füße faln. ie sollten lernen, zu sehen, dass die Gesellschaft nicht ehr willens ist, sich von Konzernen regieren zu lassen – eder von der DB AG noch von RWE. Ihre heutigen esetze werden von der Mehrheit der Gesellschaft geauso abgelehnt wie von uns. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


(Zuruf von der CDU/CSU: Konsens?)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706805900

Das Wort hat nun Kollege Thomas Bareiß für die

DU/CSU-Fraktion.


Thomas Bareiß (CDU):
Rede ID: ID1706806000

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Liebe Frau Kotting-Uhl, das, was Sie heute hier
eranstalten, nicht nur im Verfahren, sondern vor allen
ingen auch in der Sache, ist in höchstem Maße unse-
ös.

Ich habe mich in den letzten zwei Tagen einmal damit
eschäftigt, was Sie in der Energiepolitik wollen, welche
utachten Sie in den letzten Jahren vorgelegt haben und
elche Zielsetzungen Sie sich vorstellen. Ihre Energie-
olitik basiert darauf, dass in den nächsten 10 bis 15 Jah-
n 35 Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen gebaut
erden, die nur dazu dienen sollen, dass wir in Deutsch-
nd eine sichere Energieversorgung haben. Es sollen
5 Hochspannungsleitungen von Norwegen nach Deutsch-
nd gebaut werden. Norwegen soll zum Energiespeicher
eutschlands ausgebaut werden. Das ist eine absolut un-
alistische Vorstellung.

Sie wollen die Leistung, die mit der Photovoltaik in
eutschland erreicht wird, in den nächsten 10 bis
5 Jahren auf 130 000 Megawatt ausbauen. Unterstellt,
ie jetzige Förderkulisse ändere sich nicht, würde das
ine Steigerung der Ausgaben im Bereich der erneuerba-
n Energien um über 500 Milliarden Euro in unserem
and bedeuten. Das wäre unbezahlbar. Die Energiepoli-
k von Rot-Grün ist absolut unrealistisch.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Daneben bauen Sie auf einen hohen Grad an Strom-
porten in den nächsten 10 bis 15 Jahren.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das sind Sie! 25 Prozent Stromimporte bei Ihnen!)


as wird kommen, wenn Sie das umsetzen. Das sagen
lle. Selbst Herr Kohler von der dena, der ja beim Öko-
stitut Freiburg angefangen hat, sagt, wir werden spä-
stens in den nächsten sieben, acht Jahren eine Strom-





Thomas Bareiß


(A) )


)(B)

lücke bekommen. Was würde ein Stromimport mitten in
Europa bedeuten? Das würde bedeuten, dass wir von
französischen, rumänischen, bulgarischen, polnischen
und russischen Kernkraftwerken in den nächsten Jahren
abhängig werden.

Das kann nicht die Energiepolitik eines Industrielan-
des mitten in Europa sein. Deshalb müssen wir es anders
machen. Aus diesem Grund haben wir ein Energiekon-
zept vorgelegt, mit dem wir für eine sichere, bezahlbare
und saubere Energieversorgung sorgen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 25 Prozent Energieimporte! Das steht bei Ihnen drin! – Gegenruf des Abg. Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Das sind Szenarien Ihres Programmes, Herr Trittin!)


Betrachten wir uns das doch einmal genau. Wo liegen
die Potenziale in Deutschland? Wo können wir im Be-
reich der erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren
wirklich etwas aufbauen? Wir haben uns enorm hohe
Ziele gesetzt. Der Umweltminister hat es gesagt: Bis
2020 soll die Stromversorgung zu 35 Prozent aus erneu-
erbaren Energien erfolgen. – Dafür müssen wir alle Po-
tenziale nutzen, die wir haben. Es geht hier nicht mehr
um ein Ja oder Nein zur Kernenergie, sondern es geht
darum, die Potenziale, die wir in Deutschland haben,
auszuschöpfen. Das höchste Potenzial – darin sind wir
uns hier im Hause ja einig – gibt es im Bereich Offshore-
windanlagen; hierdurch sollen bis 2030 circa 25 Giga-
watt Strom erzeugt werden. Um dieses Ziel überhaupt zu
erreichen, müssten wir aber ab heute bis 2025 jeden Tag
ein neues Windrad aufstellen. Wir brauchten eine
enorme Kapitalausstattung, für die wir jetzt als ersten
Schritt mit dem 5-Milliarden-Euro-Programm der KfW
sorgen. Wir haben also riesige technische Voraussetzun-
gen zu bewältigen.

In einer Anfrage der Grünen vom Juni dieses Jahres
steht, dass es wegen der Schweinswalpopulation Beden-
ken gegen das Aufstellen von Windrädern in der Ost-
und Nordsee gibt. Ich muss also feststellen, dass wir uns
berechtigterweise auch mit Umwelt- und Naturschutz-
fragen auseinandersetzen müssen, ehe wir Windräder in
der Nord- und Ostsee aufstellen können.

Schließlich müssen wir den Strom aus dem Norden,
von der Ost- und Nordsee, auch in die Zentren im Süden
bringen, die diesen Strom dringend brauchen. Auf vielen
Gebieten müssen wir also wichtige Themen angehen.

Liebe Frau Kotting-Uhl, wir saßen vor wenigen Ta-
gen bei der Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam auf dem
Podium. Sie haben dort behauptet, dass Sie erst dann für
eine 380-kV-Leitung durch Deutschland sind, wenn ge-
währleistet ist, dass kein Atomstrom mehr durch diese
Leitung fließt. In diesem Punkt kann ich Sie weiß Gott
nicht ernst nehmen. Strengen Sie sich einmal an, damit
Sie und Ihre Fraktion in diesem Bereich auch in sich
konsistent sind, und sprechen Sie sich für diese Leitun-
gen durch Deutschland aus, die 4 300 Kilometer lang
sein müssten. Ich widerspreche unserem Bundeswirt-
schaftsminister in diesem Punkt nicht gerne, aber die

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(C (D eitungen durch Deutschland müssen nicht nur 3 500 ilometer, sondern 4 300 Kilometer lang sein. Bei dem tzigen rot-grünen Tempo würden wir über 45 Jahre rauchen, bis es diese Leitungen gibt. (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat denn das Gesetz blockiert? Sie!)


Wir haben also genügend Probleme, die wir angehen
üssen. Gehen wir sie beherzt an!


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Wir brauchen nicht nur Kapital, wir brauchen auch
kzeptanz. Im Zusammenhang mit dem Thema Akzep-
nz müssen wir auch schauen – das wird uns die nächs-
n Tage und Wochen beschäftigen –, wie wir mit den

norm steigenden Kosten des EEG umgehen. Ein Drei-
ersonenhaushalt wird im nächsten Jahr im Schnitt
45 Euro mehr zahlen, ein kleiner Handwerksbetrieb,
in Bäckerbetrieb circa 3 000 Euro mehr. Wir brauchen
as Geld, um die Investitionen zu tätigen. Aber wir brau-
hen neben noch mehr Geld auch noch mehr Zeit.

Deshalb, meine Damen und Herren, ist es ein in sich
timmiges Konzept, wenn wir die Mehrgewinne bzw. ei-
en Großteil der Mehrgewinne aus der Verlängerung
er Laufzeit auch in diese Herausforderungen stecken
nd damit ein in sich stimmiges Gesamtkonzept bilden,
ie es im Übrigen auch von den Menschen mitgetragen
ird.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706806100

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

ollegen Hempelmann?


Thomas Bareiß (CDU):
Rede ID: ID1706806200

Nein, ich möchte nicht. Danke.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Nicht von Fakten verunsichern lassen!)


Sie behaupten immer, dass die Menschen in unserem
and gegen die Kernenergie sind. Ich glaube, die Men-
chen sind zurecht skeptisch gegenüber der Kernenergie.
h bin es auch.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seit wann denn das?)


eshalb haben wir gerade auch die Debatte über das
hema Sicherheit geführt.

Aber die Menschen sagen auch: Wir brauchen in den
ächsten Jahren die Kernenergie; denn der Strom kommt
icht allein aus der Steckdose, und er kann auch nicht
us anderen europäischen Ländern kommen, sondern
ir sind selber dafür verantwortlich, dass wir eine si-

here, saubere und bezahlbare Strom- und Energiever-
orgung auch in den nächsten Jahren haben. Deshalb
rauchen wir eine sinnvolle Verbindung zwischen der
ernenergie auf der einen Seite, aber auch den Schritt-
r-Schritt-Ausbau der erneuerbaren Energien auf der

nderen Seite.


(Beifall bei der CDU/CSU)






Thomas Bareiß


(A) )


)(B)

Ich will zum Schluss sagen, dass wir, wie ich glaube,
ein in sich stimmiges Energiekonzept haben. Wir ha-
ben jetzt nicht groß über das 10-Punkte-Sofortprogramm
gesprochen, das wir heute auch mit auf den Weg brin-
gen. Wir haben einmal die verlängerte Laufzeit, dann
das 10-Punkte-Sofortprogramm, in dem es allein in vier
Punkten konstruktiv und direkt um das Thema Netzaus-
bau geht, und schließlich ein Energiekonzept, das auf
über 40 Seiten alle Bereiche unserer Energieversorgung
bzw. des Primärenergiebedarfs entsprechend einbindet.
Ich glaube, das sind Meilensteine für die Energieversor-
gung.

Deshalb ist es ein guter Tag für Deutschland, für die
Wirtschaft und die Umwelt. In diesem Sinne sollten wir
dieses Thema in den nächsten Monaten auch beherzt an-
gehen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706806300

Jetzt kommen kurz hintereinander zwei Kollegen für

Kurzinterventionen zu Wort, zunächst der Kollege Hans-
Josef Fell und danach der Kollege Rolf Hempelmann.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706806400

Herr Kollege Bareiß, Sie haben gerade gesagt, man

brauche die Kernenergie, denn der Strom komme ja aus
der Steckdose. Ich gehe schon mal davon aus, dass Sie
wissen, dass der Strom auch in die Steckdose hinein
muss, dass wir deswegen Stromerzeugung brauchen und
dass wir heute in Deutschland einen großen Überschuss
an Strom haben, weil wir zu viel Strom im Netz haben.
So produzieren über fünf Kernkraftwerke allein für den
Export.

Wenn wir tatsächlich den weiteren Ausbau erneuerba-
rer Energien schaffen wollen, müssen wir Luft in den
Netzen schaffen, damit auch zusätzlicher, aus erneuerba-
ren Energien erzeugter Strom im Netz Platz findet – üb-
rigens nicht nur vom Volumen her, sondern auch, um die
Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dadurch endlich
die Grundlast von Kernkraftwerken und Kohlekraftwer-
ken ersetzt werden kann. Denn bereits heute stehen wir
mitten in dem Systemkonflikt zwischen dem Wachstum
der erneuerbaren Energien und der Grundlaststrom-
erzeugung, weil an manchen Tagen und Stunden in
Deutschland bereits mehr Strom aus Wind und Sonne im
Netz ist, als diese Grundlastkraftwerke abdecken. Das
heißt, Grundlast wird nicht abgeschaltet, dafür werden
Windräder abgeschaltet. Dies ist nicht mehr tragfähig.

Der Systemkonflikt wird weiter wachsen. Aus diesem
Grunde haben Sie ja Wissenschaftler von EWI/Prognos
und GWS um Antwort auf die Frage gebeten, wie man in
Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien machen
könnte. Die Zahlen, die in diesem Gutachten stehen, sind
erschreckend: Demzufolge kann der Ausbau erneuer-
barer Energien nicht mehr im Umfang des derzeitigen
jährlichen Zubaus weitergehen. Im nächsten Jahrzehnt
muss der Ausbau der Onshorewindenergie um 65 Pro-
zent gedrosselt werden, die Photovoltaik gegenüber den

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(C (D ktuellen Ausbauraten um 75 Prozent und die Bioenerie gegenüber den aktuellen Ausbauraten um 85 Proent. Wasserkraftund Geothermiezubau finden gar icht mehr statt. Herr Kelber hat bereits darauf hingeiesen, dass es ab 2020 sogar noch viel schlimmer ommt. Das heißt, die Branche, die nicht nur vom Betrieb dieer Anlagen, sondern vor allem vom Neuzubau lebt, beommt massive Probleme. Wir haben in den Diskussioen öfter darauf hingewiesen. Sie und andere Ihrer ollegen haben dann behauptet, die Zahlen in diesem utachten, das Sie zur Rechtfertigung für die Laufzeiterlängerung herangezogen haben, entsprächen nicht en Ausbauzahlen, die die Bundesregierung zugrunde gt. Wir haben aber im Nationalen Aktionsplan, den Sie ach Brüssel gemeldet haben, ähnliche Reduktionen genden. Wir haben Sie im Ausschuss und anderswo nach ren Zahlen gefragt. Sie haben sie nicht vorgelegt. Desegen müssen wir davon ausgehen, dass Sie diese Bran he massiv unter Druck setzen und die Situation auf iese oben geschilderte Weise bereinigen werden. Herr Präsident, mein letzter Satz. – Ich habe mit Entetzen zur Kenntnis genommen, dass Bundesminister öttgen Unwahrheiten verbreitet. Die Windenergiebranhe hat sich nicht für das Energiekonzept der Bundesreierung bedankt. Ich habe gestern am Parlamentarischen bend der Windenergiebranche teilgenommen. Der Vor itzende, Herr Albers, hat seine größte Besorgnis um den eiterbestand dieser Branche in Deutschland zum Aus ruck gebracht. Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen. Ich bitte Sie, dazu Stellung zu nehmen, welche Zah n Sie in den nächsten Jahren für den Ausbau der erneurbaren Energien zugrunde legen, damit die Branche ndlich Sicherheit hat und nicht fürchten muss, in Konurs zu gehen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706806500
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706806600


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706806700

Nun Kollege Rolf Hempelmann.


Rolf Hempelmann (SPD):
Rede ID: ID1706806800

Vielen Dank, Herr Präsident. – Lieber Herr Kollege

areiß, Sie haben eben meine Zwischenfrage nicht zuge-
ssen. Dabei wollte ich Ihnen eigentlich nur helfen. Sie
aben das Thema Akzeptanz angesprochen und letztlich
as Parlament aufgefordert, mit auf eine größere Akzep-
nz – Sie haben es am Beispiel Netze festgemacht –
inzuwirken. Vorher gab es mit den beiden Ministern
wei andere Redner der Koalition, die sich ähnlich geäu-
ert haben. Herr Röttgen wollte mehr Gemeinsamkeit.
err Brüderle wollte einen Pakt, in dem Fall auch für die
etze.





Rolf Hempelmann


(A) )


)(B)

Ich will Ihnen sagen, wie es nicht funktioniert, also
wie Sie unter keinen Umständen in der Gesellschaft und
schon gar nicht hier im Hause politische Akzeptanz er-
reichen werden. Es funktioniert nicht, wenn Sie an allen
negativ von einer Laufzeitverlängerung für Atomkraft-
werke Betroffenen vorbei diese hier einsam beschließen.
Wenn Sie diese Beschlüsse an den Interessen der Stadt-
werke, der anderen Wettbewerber der großen Vier und
der Vertreter der erneuerbaren Energien vorbei fassen,
dann werden sie weder hier im Hause noch in der Gesell-
schaft politische Akzeptanz finden. Dann ernten Sie das,
was Sie heute erleben, nämlich Proteste auf der Straße
und auch Proteste in Form von ganzseitigen Anzeigen in
den Medien. Es gibt zahlreiche Stadtwerke, die auf diese
Weise ihrem Protest Ausdruck geben. Übrigens sagen
auch viele CDU-geführte Stadtwerke sehr deutlich, dass
das, was an ihnen vorbei entschieden worden ist, von ih-
nen auf gar keinen Fall akzeptiert werden kann.

Ich schlage Ihnen Folgendes vor – das haben wir auch
in unseren Antrag aufgenommen –: Ziehen Sie Ihr Kon-
zept und die beabsichtigte Laufzeitverlängerung zurück!
Kommen Sie zur Besinnung! Diskutieren Sie das, was
Sie Konzept nennen, mit uns und der Öffentlichkeit und
nehmen Sie an den Stellen Korrekturen vor, an denen ei-
nige von Ihnen schon durchaus zu besserer Einsicht ge-
kommen sind! Wenn Sie sich dazu nicht aufraffen kön-
nen, dann gestatten Sie wenigstens ein Minimum an
Beteiligung, indem Sie die Länder beteiligen. Wenn Sie
Akzeptanz wollen, dann fangen Sie wenigstens dort an,
und beteiligen Sie die von der Laufzeitverlängerung be-
troffenen Länder. Das wäre wenigstens ein kleiner
Schritt.


(Beifall bei der SPD)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706806900

Kollege Bareiß.


Thomas Bareiß (CDU):
Rede ID: ID1706807000

Lieber Herr Fell, Sie haben in Ihrer Frage konkret das

Thema Systemkonflikt angesprochen. Wir haben beide
an der Anhörung des Wirtschaftsausschusses teilgenom-
men, in der ich Herrn Mundt vom Bundeskartellamt
ganz konkret gefragt habe, wo ein Systemkonflikt be-
steht. Ich habe dann auch Herrn Albers vom Bundesver-
band WindEnergie gefragt, ob er die Windenergie eher
in Konkurrenz zur Verlängerung der Laufzeiten oder
eher in Konkurrenz zu dem inzwischen unkontrollierten
Ausbau der Photovoltaik sieht. Er hat sich bei der Beant-
wortung dieser Frage sehr gewunden und hat uns letzt-
endlich keine Antwort gegeben.


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)


– Doch. – Im Nachhinein hat er mir gegenüber zugege-
ben, dass die Windenergie natürlich ein massives Pro-
blem durch den enormen Zubau im Bereich der Photo-
voltaik bekommt. Wenn durch die Photovoltaik 40 oder
sogar 50 Gigawatt sowie 25 Gigawatt offshore und 80 Giga-
watt onshore, wie Herr Albers vorgeschlagen hat, ins
Netz eingespeist werden, dann wird das System tech-

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(C (D isch nicht mehr in der Lage sein, das aufzunehmen, und ir werden das auch finanziell nicht schaffen können. sofern ist das, was hier vorgeschlagen wird, ein Weg in ie falsche Richtung. Wir brauchen die Kernenergie, um den Herausfordengen insbesondere im Bereich des Netzausbaus und er Speicherproblematik finanziell begegnen zu können; enn wir müssen die enormen Kapazitäten, die durch die och fluktuierenden erneuerbaren Energien auf den arkt kommen, auffangen. Dazu brauchen wir sehr viel eld. Dabei werden uns die in der Kernenergie erzielten usatzgewinne massiv helfen. Herr Hempelmann, Sie haben das Thema „Akzeptanz es Netzausbaus“ angesprochen. Wir brauchen nicht nur kzeptanz, sondern auch – das habe ich vorhin aufgrund er Zeit leider nicht sagen können – Kapital. Hier wollen ir einiges tun. Wir wollen auch die Genehmigungsverhren beschleunigen. Um hierfür die Akzeptanz zu er öhen, brauchen wir alle: die Kommunen, die Bürgerinen und Bürger, die Länder und die Stadtwerke, eispielsweise hinsichtlich ihrer Verteilnetze. Die Stadterke haben derzeit das riesige Problem, die enormen apazitäten der Photovoltaik auf den Markt zu bringen nd die notwendigen Investitionen zu tätigen. Darüber ird diskutiert werden müssen. 75 Prozent der Stadtwerke erzeugen jedenfalls weder nergie noch Strom. Diese sind uns dankbar, dass wir ie Kernenergie weiterhin als bezahlbare Energie auf em Markt halten. Die Kernenergie wird in den nächsten ahren preissenkend wirken. Davon profitieren 75 Proent der Stadtwerke. Die Stadtwerke, die in erneuerbare nergien investieren, erhalten bevorrechtigt Einspeiseöglichkeiten. Deshalb gibt es da an sich auch keinen ystemkonflikt. Dann gibt es noch diejenigen, die in die raft-Wärme-Kopplung investieren wollen. (Rolf Hempelmann [SPD]: Wieder steuerlich gekürzt!)


ir müssen in der Tat darüber diskutieren, welchen Stel-
nwert die Kraft-Wärme-Kopplung in den nächsten Jah-
n bekommen soll.

Es geht aber nicht an, dass die Stadtwerke, die auf ei-
en enormen Preisanstieg in den nächsten Jahren gehofft
aben, damit sich ihre Investitionen rentieren, uns nun
orwerfen, dass die Preise nicht so stark steigen, wie es
nter Rot-Grün der Fall gewesen wäre. Das ist aber nicht
nsere Politik. Ich möchte eine Politik, die auch die Inte-
ssen der Verbraucher und der Wirtschaft berücksichtigt

nd dafür sorgt, dass zukünftige Preisanstiege moderat
usfallen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706807100

Das Wort hat nun Kollege Hubertus Heil für die SPD-

raktion.


(Beifall bei der SPD)







(A) )


)(B)


Hubertus Heil (SPD):
Rede ID: ID1706807200

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Herr Röttgen – ihn sehe ich gerade nicht – hat sich
vorhin etwas hämisch darüber geäußert, dass Rot-Grün
für sich in Anspruch nimmt, im Jahr 2000 mit dem Ener-
giekonsens einen gesellschaftlichen Konflikt befriedet
zu haben, der 30 Jahre lang in Deutschland getobt hat –
für und gegen Atomkraft. Sie, Herr Röttgen,


(Ulrich Kelber [SPD]: Der ist gar nicht mehr da!)


haben ebenso wie Frau Merkel nicht begriffen, dass das
erneute Aufreißen dieses Konflikts in der Wirtschaftspo-
litik zu Attentismus bei den Investitionen, zu Planungs-
unsicherheit und zu unproduktiven Auseinandersetzun-
gen führt, die die Modernisierung der Energiewirtschaft
nicht voranbringen und alles, was richtig ist, verhindern.
Das ist die Wahrheit.


(Beifall bei der SPD)


Des Pudels Kern ist doch – das ist bereits verschie-
dentlich gesagt worden; Sie, Herr Röttgen, können noch
so wortreich versuchen, das zu verbrämen –, dass es Ih-
nen einzig und allein darum geht, die Lobbyinteressen
weniger zulasten der Allgemeinheit zu bedienen. Verlän-
gerte Restlaufzeiten für abgeschriebene Atommeiler sind
eine schöne Sache für die vier großen Energiekonzerne.
Das ist die Lizenz zum Gelddrucken für vier Konzerne.
Aber genau das behindert Investitionen, die wir für mo-
derne Kraftwerkstechnik und im Bereich der erneuerba-
ren Energien brauchen. Das ist die Wahrheit. Das müs-
sen Sie zur Kenntnis nehmen.


(Beifall bei der SPD)


Sie, Frau Merkel, nehmen für sich in Anspruch, dass Sie
die Kämpferin für den Fortschritt seien. Sie leisten dem
Fortschritt in Deutschland einen Bärendienst, wenn Sie
diesen Konflikt wieder aufreißen und gleichzeitig die
Lobbyinteressen von vier großen Konzernen bedienen.

Weil Sie, Herr Brüderle immer so viel von Wettbe-
werb reden, möchte ich, dass Sie eines zur Kenntnis neh-
men: Der jetzige Präsident des Bundeskartellamtes, aber
auch die beiden Vorgänger, von denen einer, Herr
Heitzer, pikanterweise inzwischen Ihr Staatssekretär ist,
haben verschiedentlich darauf hingewiesen, dass die
Verlängerung der Restlaufzeiten für diese vier Konzerne
nichts anderes ist, als das Oligopol dieser vier Konzerne
dauerhaft zu zementieren. Das müssen Sie zur Kenntnis
nehmen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie sind ein Minister der Monopole. Das ist die Wahr-
heit.

Ludwig Erhard, den Sie so gern im Munde führen,
aber auch Karl Schiller, selbst Otto Graf Lambsdorff
würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüssten, was
Sie hier in Deutschland verursachen. Das geht zulasten
einer Energiewirtschaft, die Wettbewerb braucht. Das
geht zulasten von Stadtwerken, die Sie für eine vernach-
lässigenswerte Randerscheinung der öffentlichen Hand

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(C (D alten. Die Wahrheit ist, dass die Wettbewerber in dieem Bereich – was ihre Investitionen betrifft – enteignet erden. Ihnen wird ihre Planungssicherheit genomen. Genau das erleben wir in Deutschland. Herr Brüderle, das Peinlichste fand ich vorhin Ihre ntwort auf Ulrich Kelber. Herr Kelber hat nichts andes getan, als Sie zu fragen, ob Sie noch einmal bestäti en können, was Sie schon auf unsere Kleine Anfrage eantwortet haben, nämlich dass laut dieser Antwort der undesregierung Ihr Energiekonzept gegen den Ausbau er erneuerbaren Energien mit den Laufzeitverlängerunen und Marktsteuerungen die Märkte bei Onshorewindarks um 98 Prozent, bei Photovoltaik um 99 Prozent nd bei Biomasse um 100 Prozent zum Zusammenbrehen bringen wird. Und Sie faseln irgendetwas von Ökoteuer. Ich glaube, dass Sie das Thema nicht ganz durchrungen haben, Herr Brüderle. Das ist ein typischer rüderle. Sie reden über Äpfel, wenn andere über Birnen den. Aber das hat mit wirtschaftspolitischem Sachver tand in der Energiepolitik nicht viel zu tun. Wir haben heute einen Umweltminister erlebt, (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der CDU/CSU: Der hervorragend war! – Gegenruf des Abg. Christian Lange [Backnang] [SPD]: Wo ist der eigentlich? Schon wieder fehlt er! Durch diese Regierung wird das Parlament missachtet!)


(Beifall bei der SPD – Zurufe von der FDP)


er wortreich und durchaus eloquenter als Herr Brüderle
das mag ihm zugestanden sein – versucht hat, seine
iederlage als Minister für Reaktorsicherheit „schönzu-
uatschen“. Dass das Prinzip von Helmut Kohl, dass die
ealität anders ist als die Wirklichkeit, auch das von
errn Röttgen ist, ist von diesem heute hier vorgeführt
orden. Das hat mit der Realität nichts zu tun.

Weil Sie als Christdemokraten auch immer auf die Bi-
el fixiert sein sollten, sage ich Ihnen: Bei den Sicher-
eitsthemen – das werden wir nachweisen – haben Sie
eute nach dem Motto gehandelt: falsch Zeugnis reden
ider deinen Nächsten. Sie haben beim Thema Sicher-
eitsstandards in diesem Parlament schlicht und ergrei-
nd gelogen. Das wird Folgen haben, Herr Röttgen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zuruf von der FDP: Unverschämt!)


Wir haben einen Wirtschaftsminister erlebt, der zulas-
n des Wettbewerbs und der Investitionen in Deutsch-
nd, aber zugunsten von vier großen Konzernen Politik
acht. Das ist wettbewerbsfeindlich, das ist wirtschafts-
indlich, und das schadet dem Standort Deutschland

nd den Arbeitsplätzen

Ich komme aus Niedersachsen. Ich weiß, was dort,
o die Industrie früher geschrumpft ist, in den letzten

ahren an Arbeitsplätzen durch das Erneuerbare-Ener-
ien-Gesetz geschaffen worden ist – in Bremerhaven, in
uxhaven, in meiner Heimatregion, im Stahlbereich, im
ereich des Maschinenbaus und im Handwerk. Weitere
00 000 Arbeitsplätze wären möglich, wenn Sie das





Hubertus Heil (Peine)



(A) )


)(B)

durch dieses Energiekonzept nicht kaputtmachen wür-
den. Sie vernichten mit diesem Energiekonzept Arbeits-
plätze.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706807300

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist abgelaufen. Gestatten

Sie eine Nachfrage des Kollegen Hinsken?


Hubertus Heil (SPD):
Rede ID: ID1706807400

Sehr gern. – Herr Hinsken, danke für die Verlänge-

rung meiner Redezeit! – Bitte schön.


Ernst Hinsken (CSU):
Rede ID: ID1706807500

Herr Kollege Heil, ich möchte Sie nur fragen: Können

Sie mir ein Land auf dieser Welt nennen, das auch einen
Beschluss über den Ausstieg aus der Atomenergie ge-
fasst hat, so wie das die rot-grüne Regierung hier einmal
gemacht hat? Und sind Sie auch mit mir der Meinung,
dass es wichtig ist, darauf zu verweisen, dass es weltweit
momentan 439 Kernkraftwerke in Betrieb gibt, allein in
Europa 196, und rund um die Bundesrepublik Deutsch-
land zurzeit 14 Kernkraftwerke gebaut und 23 neu ge-
plant werden?


(Zurufe von der SPD: Nein!)


Was sagen Sie dazu? Sind diese Länder nicht so reali-
tätsbewusst wie wir, oder sind sie der Zeit voraus und
besser als die rot-grüne Mannschaft, die sich hier findet?


Hubertus Heil (SPD):
Rede ID: ID1706807600

Lieber Herr Hinsken, ich bin wirklich sehr dankbar

für diese Frage, da sie mir die Gelegenheit gibt, mit ei-
nem Märchen aufzuräumen, mit dem Sie, offensichtlich
ideologisch verblendet, durch die Gegend laufen, näm-
lich damit, dass weltweit in den nächsten Jahren ein
Boom der Atomwirtschaft stattfinden werde. Es werden
in den nächsten Jahren weltweit weit mehr Meiler vom
Netz gehen, als neue eingeschaltet werden. Das ist die
Wahrheit.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Wo?)


Es ist für uns, die Bundesrepublik Deutschland, eine
Chance, dass wir angesichts der Tatsache, dass diese
Welt eine gute Energieversorgung braucht, Vorreiter sein
können bei erneuerbaren Energien, bei moderner
Kraftwerkstechnik. Genau das verhindern Sie. Die
Atomkraft ist im Gegensatz zu dem, was Sie erzählen,
nicht Motor des Fortschritts, sondern eine Dinosaurier-
technologie, die auf dieser Welt nicht mehr zukunftsfä-
hig ist. Das zeigt die Tatsache, dass Kernkraft global
nicht ausgebaut, sondern abgebaut wird. Das steht im
Gegensatz zu dem, was Sie erzählen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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(C (D Herr Hinsken, ich sage Ihnen noch etwas: Reden Sie inmal mit den österreichischen Kollegen. In Österreich t man in die Atomenergie nicht eingestiegen. Dort hat an große Sorgen an dieser Stelle. Reden Sie mit anden in Europa. Es gibt einige, die aus Verblendung, wie h finde, noch auf Atomenergie setzen. Die Behaupng, die Atomkraft werde in Europa und auf der Welt usgebaut, ist ein Märchen; sie stimmt nicht, Herr insken. Das müssten Sie eigentlich wissen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Schweden! Finnland!)


ahren Sie in die entsprechenden Länder und schauen
ie sich das an! Wollen Sie denn neue Atomkraftwerke
Deutschland bauen? Ich dachte, es geht nur um län-

ere Restlaufzeiten. Der Bau neuer Atomkraftwerke, das
t vielleicht Ihr Ansatz. Danke, dass Sie uns das heute
estätigt haben.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706807700

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist zu Ende. Letzter Satz,

ann ist Schluss.


Hubertus Heil (SPD):
Rede ID: ID1706807800

Ich darf zum Schluss sagen: Sie begehen heute offen-

ichtlich einen Verfassungsbruch. Wir werden uns in
arlsruhe wiedersehen. Das Traurige daran ist nur: Wir
erden durch diese falsche Politik Zeit für die Moderni-

ierung der deutschen Energiewirtschaft verlieren. Unter
nderem deshalb werden Sie bei der nächsten Bundes-
gswahl verlieren.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706807900

Das Wort hat nun Angelika Brunkhorst für die FDP-

raktion.


Angelika Brunkhorst (FDP):
Rede ID: ID1706808000

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Durch

7 d des Zwölften Gesetzes zur Änderung des Atomge-
etzes werden die Sicherheitsreserven erhöht werden. Au-
erdem wird dadurch ein Beitrag zur weiteren Vorsorge
egen die Risiken für die Allgemeinheit geleistet. Wir
ommen damit auch der Richtlinie 2009/71/EURATOM
ach. Europa hat nämlich längst erkannt, dass wir die
erntechnische Sicherheit kontinuierlich fortentwi-
keln sollten. § 7 d dieses Gesetzes regelt eine aktive
orgepflicht für die Kraftwerksbetreiber: Diese können
ich nicht passiv zurücklehnen, sondern sie müssen von
ich aus Sicherheitsvorkehrungen treffen, die dem fort-
chreitenden Kenntnisstand von Wissenschaft und Tech-
ik entsprechen. Diese Vorkehrungen gehen also über
ie schon getroffene erforderliche Vorsorge gegen Schä-
en hinaus.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Unruhe bei der SPD)


Hören Sie bitte zu.





Angelika Brunkhorst


(A) )


)(B)

Diese Nachrüstungen sollen entschädigungsfrei erfol-
gen. Der Bund hat zudem – ich komme auf das Thema
Endlagerung zu sprechen – die Pflicht, zum Wohle der
Allgemeinheit die Endlagerung sicherzustellen. Im Mo-
ment sieht es so aus, dass der Bund diesem gesetzlichen
Auftrag nicht nachkommen kann, wenn sich ein einziger
Grundeigentümer verweigert. Deshalb führen wir mit
§§ 9 d f. des Zwölften Gesetzes zur Änderung des Atom-
gesetzes die 2002 außer Kraft gesetzten Vorschriften
über die Enteignung wieder ein. Nur für den Fall, dass
alle vorhergehenden Einigungsversuche scheitern, wird
die Möglichkeit der Enteignung als allerletztes Mittel
zur Sicherstellung der Endlagerung vorgesehen.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706808100

Frau Kollegin, gestatten Sie eine Zwischenfrage der

Kollegin Menzner?


Angelika Brunkhorst (FDP):
Rede ID: ID1706808200

Nein, im Moment nicht. Sie kann eine Kurzinterven-

tion machen. – Die Verfassung selbst und viele Fachge-
setze sehen die Enteignung ausdrücklich als allgemein-
wohlorientierte Lösung vor.

Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz hatte in der
Anhörung zum Atomausstieg erklärt – das ist vom BfS
2001 so statuiert worden –, Enteignungsvorschriften
würden zum damaligen Zeitpunkt nicht benötigt, aber
sie müssten zum gegebenen Zeitpunkt im Atomgesetz
vorhanden sein. Dieser Zeitpunkt scheint jetzt gekom-
men zu sein. Durch §§ 9 d f. dieses Gesetzes wird die
Voraussetzung dafür geschaffen, dass der Bund seine
Pflicht zur Einrichtung eines Endlagers erfüllen kann.

Ich möchte hier zum Schluss noch einmal sagen: Ich
verstehe die apokalyptischen Ausführungen zur Unsi-
cherheit der kerntechnischen Anlagen und zu den Aus-
wirkungen auf die Branche der erneuerbaren Energien
überhaupt nicht. Herr Gabriel und Herr Trittin hätten in
den Jahren, in denen sie das Umweltministerium geführt
haben, sehr wohl längst das tun können, was sie sich so
sehr wünschen; aber sie haben es nicht getan. Die Frage
ist offen, warum sie es nicht getan haben? Vielleicht
kann jemand das einmal beantworten.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706808300

Das Wort hat nun Kollegin Eva Bulling-Schröter für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706808400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

Koalition beschließt heute Gesetze, die die Ener-
giewende behindern werden. Ich sage an dieser Stelle:
Leider ist der von Rot-Grün beschlossene Atomausstieg
revidierbar. Wir hatten es uns damals anders gewünscht.
Aber ich sage auch all denen, die jetzt am Pariser Platz
demonstrieren, die gucken, was heute los ist: Auch der
Beschluss zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten ist re-

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(C (D idierbar. Wir werden uns bemühen, das zumindest in er nächsten Legislaturperiode gemeinsam mit anderen arteien auch zu tun. Um Ihnen das noch einmal zu sagen: Die Mehrheit er Bevölkerung möchte diese Verlängerung der Laufeiten nicht, sondern sie will regenerative Energien. Das ilt nicht nur für die Wählerinnen und Wähler der Oppoitionsparteien, sondern dies gilt auch für Wähler Ihrer arteien, die ich persönlich kenne und die mir geschrieen haben. Noch einmal zur Frage der Preise: Atomenergie ist ngeblich so billig, aber sie wird die Bürgerinnen und ürger sehr teuer zu stehen kommen. Allein von 1950 is 2010 wurden gigantische 2,4 Milliarden Euro als ubventionen in die Atomenergie investiert. Das heißt, eit 1950 bis jetzt ist jede produzierte Kilowattstunde mit ,3 Cent subventioniert worden. Das ist das Doppelte essen, was momentan von den Verbraucherinnen und erbrauchern für die regenerativen Energien bezahlt ird. Regenerative Energien werden billiger. Es wird ine Massenproduktion geben, und die Preise werden llen – und das alles ohne zusätzliche Kosten für eine aftpflichtversicherung; denn regenerative Energien rauchen keine bzw. haben alle eine im Gegensatz zu KWs. Jeder Cent, der in den Rachen der Atomkonzerne georfen wird, ist für mich und die Linke vergeudetes eld; enn dieses Geld könnten wir in regenerative Energien tecken, wir würden außerdem ohne Atommüll auskomen, und es würden zukunftsfähige Arbeitsplätze entste en, die wir dringend brauchen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


Jetzt sagen Sie immer, der Strom werde bezahlbar – die
rage ist nur, von wem – und billiger. Wenn Atomstrom
o hoch subventioniert ist, müsste er doch eigentlich bil-
ger sein. Das ist logisch, oder? Aber was passiert? An
en Strombörsen wird genau dieser Strom gehandelt. Wo
t der Grenzpreis des Stromes? Am teuersten ist nicht
tomstrom, sondern der vom ältesten Kohle- oder Öl-
raftwerk erzeugte Strom. Diese Profite sacken die Kon-
erne ein, genauso wie die Profite durch kostenlose CO2-
ertifikate, über die ich schon oft gesprochen habe. Das
ird alles eingesackt. Das heißt also, dass die Profite
eiter steigen. Die Macht der Energiekonzerne wird so-
it noch weiter gestärkt. Diese Koalition ist angetreten,

afür zu sorgen. Das steht im Koalitionsvertrag. Kein
nderer Zweig macht so viele Gewinne wie die Atom-
onzerne.

Mir hat jemand einen Brief geschrieben, aus dem ich
nen zum Schluss kurz vorlesen möchte: Wer Laufzei-
n verlängert, dem sollte die Legislatur verkürzt wer-
en.





Eva Bulling-Schröter


(A) )


)

(Beifall bei der LINKEN)


Dem ist nichts hinzuzufügen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706808500

Das Wort hat nun Herr Kollege Georg Nüßlein für die

Fraktion der CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1706808600

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

Damen! Meine Herren! Liebe Frau Bulling-Schröter,
auch wenn ich inhaltlich nicht teile, was Sie gerade ge-
sagt haben, freue ich mich, dass Sie wieder an Bord sind,


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wieso? Sie war die ganze Zeit an Bord!)


insbesondere und deshalb, weil die Grünen Sie mit ih-
rem Geschrei während der letzten Umweltausschusssit-
zung dazu gezwungen haben, das Handtuch zu werfen
und die Sitzungsleitung an Ihren Stellvertreter abzuge-
ben.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Quatsch! Sie hat das Handtuch nicht geworfen!)


Ich sage das deshalb so explizit, weil ich es für extrem
unanständig gehalten habe, was Sie da mit einer Kolle-
gin gemacht haben, die versucht hat, als Ausschussvor-
sitzende sachlich und neutral ihre Arbeit zu tun. Das war
ein Skandal.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Sie waren einer der größten Brüller!)


Nachdem etliches zu dem Energiekonzept gesagt
wurde, möchte ich mich an dieser Stelle mit den Alterna-
tiven auseinandersetzen, die hier vorgeschlagen werden –
insbesondere mit dem, was die Grünen als Alternative
vorgeben. Dazu gibt es einen Antrag. Er beginnt damit,
dass Sie fordern, den Atomausstieg zu forcieren, und
zwar gegenüber dem, was Sie seinerzeit im Jahr 2000
mit den Energieversorgern vereinbart haben.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706808700

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Schirmbeck?


(Zuruf von der SPD: Nein! Nicht verzögern!)



Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1706808800

Gern.


Georg Schirmbeck (CDU):
Rede ID: ID1706808900

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

lege Dr. Nüßlein, wir haben eben mit Begeisterung dem
Kollegen Heil zugehört. Der eine oder andere von Rot,
Rot und Grün nennt ja immer das Beispiel „falsch Zeug-

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(C (D is reden wider deinen Nächsten“. Mit Blick auf die ahrheit wollen wir hier deshalb eines aufklären. Kön en Sie uns sagen, in welchen Ländern konkret aus der ernenergie ausgestiegen wird oder in welchen Ländern ogar neue Kernkraftwerke gebaut werden? Denn Herr ollege Heil hat die pauschale Behauptung in den Raum estellt, viele Länder würden aus der Kernenergie austeigen. Welche vielen Länder in der Welt sind es konret, die aus der Kernenergie aussteigen? Vielen Dank für die Frage und die Chance, hier einige inge aufzuklären. – Ich beginne mit dem Land, das iele Jahre das Vorzeigeland für den Ausstieg war, nämch Schweden. Schweden hat beschlossen, wieder einusteigen. Die Schweden sind also weiterhin Vorbild – ber Vorbild für das, was wir an dieser Stelle tun. (Ulrich Kelber [SPD]: Gegen die Stimmen der Opposition!)

Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1706809000

Nehmen Sie das Land Finnland. Der Neubau ist dort
chon erfolgt. Nehmen Sie Großbritannien, wo man
ns ganz klipp und klar sagt


(Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


lassen Sie mich doch reden –,


(Zuruf von der CDU/CSU: Georg, du kannst bis morgen reden!)


ass sie verstärkt in die Kernenergie investieren werden.

Dasselbe gilt für Tschechien, für die USA und im Üb-
gen leider Gottes auch für Russland oder China. Dort
at man mir bei einer Reise in einer sitzungsfreien Wo-
he deutlich erklärt, dass sie verstärkt auf Kernenergie
etzen werden.

Da kann ich uns nur eines raten, Kollege Schirmbeck:
ass wir versuchen, durch Forschung und Entwicklung
diesem Bereich eine Technologieführerschaft zu er-
ichen


(Michael Brand [CDU/CSU]: Sehr gut!)


nd dafür Sorge zu tragen, dass diese Neubauten dann
uch mit deutscher Technologie und deutschen Sicher-
eitsstandards erfolgen. – Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706809100

Herr Kollege Nüßlein, gestatten Sie eine Zwischen-

age des Kollegen Heil?


Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1706809200

Nein, ich gestatte keine zusätzlichen Zwischenfragen,

err Präsident,


(Zurufe von der SPD)


eil jetzt dasselbe passieren soll, wie es hier schon seit
agen aufgeführt wird.

(B)






Dr. Georg Nüßlein


(A) )


)(B)


(Ulrich Kelber [SPD]: Aber einen Parteifreund bestellte Fragen stellen lassen! Sie sind peinlich, Herr Nüßlein!)


Man will nämlich die Debatten verlängern, die ganze
Geschichte in die Länge ziehen und dafür sorgen, dass
wir hier Debatten führen, die nicht zielführend sind. Sie
können ja eine Kurzintervention machen. Ich möchte an
dieser Stelle mit dem weitermachen, was ich vorhatte,
und auf die von den Grünen vorgeschlagene Alternative
eingehen.

Der Antrag der Grünen beginnt mit der Forderung,
den Atomausstieg zu forcieren, und zwar gegenüber
dem, was sie selber mit den Energieversorgern ausge-
dealt hatten. Hier bohre ich mit großer Freude und
Wonne in der gleichen Wunde, in die der Umweltminis-
ter vorhin schon Salz gestreut hat. Meine Damen und
Herren, Sie sind bis 1998 mit der Forderung nach einem
sofortigen und unerbittlichen Ausstieg aus der Kernener-
gie in den Wahlkampf gezogen. Das war die Losung der
Grünen. Als Sie im Jahr 2000 die Chance dazu hatten,
haben Sie etwas anderes gemacht. Sie haben einen
schmutzigen Deal, wie Sie es nennen würden, abge-
schlossen und gesagt: Die Technologie ist zwar unver-
antwortlich, aber 20 Jahre können wir durchaus noch so
weitermachen.

Mir erschließt sich nicht: Vor wem sind Sie denn ein-
geknickt? Vor der Atomlobby? Vor der SPD? Oder ging
es darum, einen Dienstwagen zu ergattern? Worum ist es
Ihnen gegangen? Diese Frage hätte ich gerne einmal be-
antwortet.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


In demselben Antrag „Energie 2050 – Sicher erneuer-
bar“ schlagen Sie als weitere Maßnahme eine Brennele-
mentesteuer vor. Wir machen jetzt eine Brennelemente-
steuer. Sie hätten sieben Jahre lang die Chance gehabt,
sie durchzusetzen, haben es aber nicht getan. Im Gegen-
teil: Sie haben darauf verzichtet. Man muss es als reinen
Populismus einordnen, wenn man erst darauf verzichtet
hat, aber dann plötzlich, wenn es zu spät ist, wenn man
nicht mehr die Möglichkeit dazu hat, vorschlägt, man
könnte eine Brennelementesteuer einführen. Die da-
durch erzielten Einnahmen sollen mit 3,7 Milliarden
Euro um gut 1 Milliarde Euro über dem liegen, was wir
vorschlagen. Sie müssen sich an der Stelle schon ent-
scheiden, ob Sie die Kuh schlachten oder melken wollen.
Das wäre eine spannende Entscheidung, die Sie hier tref-
fen müssten.

Weiterhin fordern Sie zum Neubau von Kohlekraft-
werken Folgendes, was für grüne Politik ganz entlarvend
ist: Im Strombereich soll der Neubau von Kohlekraftwer-
ken durch die Einführung eines Mindestwirkungsgrads
für fossile Kraftwerke wirksam gestoppt werden. Nicht
einmal da haben Sie die Geradlinigkeit, zu sagen: Wir
wollen die Kohle nicht. – Denn letztendlich müssten Sie
erklären, woher sonst die Hälfte unseres Stroms, der aus
Kernenergie und Kohle gewonnen wird, kommen soll.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Im nächsten, anschließenden Absatz fordern Sie die inrichtung eines Energiesparfonds in Höhe von Milliarden Euro. Ich stelle fest: Sie lassen sich von em, was wir hier vorschlagen, durchaus inspirieren. ber dazu, wie der Fonds finanziert wird, sagen Sie ichts. Das unterscheidet unser Konzept von Ihrem Konept. Auch in Zeiten knapper Kassen formulieren wir, ie dieser Fonds zum Ausbau der erneuerbaren Enerien, um die Forschung und Entwicklung voranzubrinen, finanziert wird. Das ist die eigentliche Leistung an er Stelle. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Weiterhin sagen Sie, man bräuchte jetzt eine Netz-
nd Systemintegration. Aufgrund der vielen Verhand-
ngen, die ich bei den Novellierungen des EEG mit Ih-

en führen durfte, darf ich feststellen, dass Sie sich die-
er Maßnahme bisher immer verschlossen haben.
islang haben Sie, meine Damen und Herren, immer
olgendes gesagt: Wir machen die Markteinführung,
nd möglichst viel erneuerbarer Strom muss in die
etze. – Aber das war es dann. Dass man für eine Ver-

orgung eine Netzintegration braucht, war Ihnen vermut-
ch klar, aber an der Stelle wahrscheinlich egal.

Der Kollege Fell sagte vorhin in einer Kurzinterven-
on, er hätte gerne Luft in den Netzen. Auch das ist ein
nterschied: Wir hätten gern Strom in den Netzen, lieber
ollege Fell, keine Luft.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


as ist unser Anliegen. Deshalb machen wir das, was
ir hier tun wollen, während Sie versuchen, es uns denk-
ar schwer zu machen.

Ich habe jetzt leider keine Zeit, auf das einzugehen,
as Sie im Wärmebereich alles vorschlagen. Aber das
t wieder typisch Grüne: Zwang, Vorschriften, Ver-
flichtungen, Ökostalinismus per se und par excellence.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das waren nur fünf Phrasen hintereinander! Sie schaffen doch acht, oder?)


iese Geschichte werden wir so sicherlich nicht mittra-
en. Wir haben hier ein Konzept vorgelegt, das weit über
as Thema Wiedereinstieg – oder wie auch immer Sie es
rmulieren wollen –, weit über das Thema Laufzeitver-
ngerung hinausgeht. Dieses Konzept zeigt einen rich-
ngweisenden Weg in das Zeitalter der erneuerbaren
nergien auf. Es ist finanziert, indem die Kernenergie
iesen Ausbau doppelt gegenfinanziert, und zwar über
en Fonds und durch die preisdämpfende Wirkung.

Vielen herzlichen Dank.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706809300

Ich erteile jetzt der Kollegin Bulling-Schröter das

ort zu einer persönlichen Erklärung zur Aussprache





Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse


(A) )


)(B)

nach § 30 unserer Geschäftsordnung. Anschließend fol-
gen zwei Kurzinterventionen.


Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706809400

Vielen Dank. – Herr Nüßlein hat hier behauptet, ich

als Vorsitzende des Umweltausschusses hätte das Hand-
tuch geschmissen.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: So war es, oder?)


Ich möchte zu dieser Ausschusssitzung noch kurz ei-
nige Worte sagen. Die Koalition hat einen extremen
Zeitdruck aufgebaut und dieses Verfahren so gewählt,
wie es war. In dieser Ausschusssitzung gab es immer
wieder Differenzen über die Auslegung der Tagesord-
nung und der Geschäftsordnung. Infolgedessen habe ich
als Ausschussvorsitzende den Sekretär des Geschäfts-
ordnungsausschusses herbeigebeten, der dann der gan-
zen Ausschusssitzung beigewohnt und mich juristisch
beraten hat. Ich bin leider keine Juristin. Es gab im Rah-
men der Sitzung mehrere Auszeiten, die von mehreren
Fraktionen beantragt wurden.

Zu Beginn der heutigen Sitzung, in der Geschäftsord-
nungsdebatte, wurde schon vieles über den Verlauf der
vorgestrigen Ausschusssitzung erzählt. Es ist aber nicht
richtig, dass ich das Handtuch geschmissen hätte. Viel-
mehr muss auch eine Ausschussvorsitzende nach drei-
einhalb Stunden die Möglichkeit haben, den Raum – aus
bestimmten Gründen, die ich jetzt vielleicht nicht aus-
führen muss – für zehn Minuten zu verlassen. Dafür hat
man einen Stellvertreter: Mein Kollege Meierhofer hat
die letzten Minuten der Sitzung geleitet. Davon war er,
wie er mir gesagt hat, nicht begeistert; denn alles – das
ist bekannt – war sehr kompliziert und schwierig.

Im Übrigen möchte ich auch auf Folgendes hinwei-
sen: Es ist auch nicht richtig, dass ich den Raum – wie
ich jetzt aus den Medien erfahren habe – mit Tränen in
den Augen verlassen hätte. Als originale Bayerin, die als
Vertreterin der Linken noch Härteres gewöhnt ist, werde
ich nicht so schnell weinen. Die Verhältnisse sind mo-
mentan aber trotzdem traurig.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706809500

Meine Damen und Herren! Jetzt folgen insgesamt

drei Kurzinterventionen nacheinander. Zunächst erteile
ich dem Kollegen Oliver Krischer von den Grünen das
Wort zu einer Kurzintervention. Herr Krischer, Sie müs-
sen allerdings die drei Minuten dafür nicht voll ausnut-
zen.


Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706809600

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

Debattenbeitrag von Herrn Nüßlein hat mich zu einer
Zwischenfrage angeregt, die er leider abgelehnt hat. Er
lässt nur Zwischenfragen aus der eigenen Fraktion zu;
das halte ich für ein merkwürdiges parlamentarisches
Verhalten, aber nun gut.

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(C (D (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: In Niedersachsen nennt man das „feige“!)


Herr Nüßlein, Sie haben sich über das Projekt eines
KW-Neubaus in Finnland geäußert. Ich wollte Sie ers-
ns fragen: Ist Ihnen bekannt, dass die Umsetzung die-

es Projekts inzwischen doppelt so teuer ist wie erwar-
t? Ist Ihnen bekannt, dass der geplante Baufortschritt
m zwei Jahre verzögert ist, dass das ganze Projekt zu
cheitern droht, dass es Klagen gibt? Ist Ihnen bekannt,
ass das ganze Projekt nur deshalb funktionieren kann,
eil staatlicherseits dafür gehaftet wird? Unter anderem
at dort die Bayerische Landesbank einige Milliarden
ersenkt.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pfui!)


ie heben hier auf dieses Projekt ab und stellen es als
ustergültig hin.

Zweitens. Ist Ihnen bekannt, dass dieses Projekt in
innland faktisch das einzige wirkliche Neubauprojekt
nicht Reaktivierung von alten Baustellen – in Europa
t? Ansonsten gibt es in Europa keinen wirklichen Neu-
au. Tatsächlich werden mehr Reaktoren vom Netz ge-
ommen, als neue hinzukommen.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


Ich habe eben beobachtet, wie Sie vorhin Herrn
öttgen Beifall gespendet haben, als er gesagt hat, die
indenergiebranche habe sich „ausdrücklich für das

ngagement der Koalition“ bedankt. Wir haben inzwi-
chen nachgeschaut, was die Windenergiebranche, der
räsident des Bundesverbandes WindEnergie, Herr
lbers, zum Energiekonzept der Bundesregierung ge-

agt hat. Herr Albers sagte zu den Annahmen des
nergiekonzepts wörtlich:

Mit diesen Annahmen gewährt die Bundesregie-
rung der Windenergie an Land eine Restlaufzeit
von nur 5 Jahren …


(Ulrich Kelber [SPD]: Das ist ein unglaubliches Lob! Es könnte ja auch sofort vorbei sein!)


r kann das sagen, weil die Windenergiebranche selber
ie Ziele der Bundesregierung nicht erst 2050 erreicht,
ondern schon 2015. Das heißt, Sie produzieren 35 Jahre
tillstand beim Ausbau der Windkraft. Das halte ich für
inen absoluten Skandal. Es ist schlicht und ergreifend
ine Unverschämtheit, sich dann hierhin zu stellen und
u sagen, Sie würden von der Windkraftbranche gelobt.
as möchte an dieser Stelle deutlich sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Herr Nüßlein, eine letzte Bemerkung. Sie haben den
indestwirkungsgrad für Neubauten von Kohle-

raftwerken angesprochen, den wir einführen wollen.
as ist eine völlig richtige, notwendige Maßnahme, um
en überflüssigen Neubau von Kohlekraftwerken zu ver-
indern. Es gibt ein Papier aus dem Haus von Herrn





Oliver Krischer


(A) )


)(B)

Röttgen, das genau diese Initiative aufgegriffen hat:
Auch das Bundesumweltministerium hat einen Mindest-
wirkungsgrad vorgeschlagen. Das ist eine notwendige
Maßnahme, um in Deutschland die Klimaschutzziele zu
erreichen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706809700

Nun hat Kollege Ulrich Kelber das Wort zu einer

Kurzintervention.


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ich darf ja leider nicht!)



Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1706809800

Herr Kollege Nüßlein, die Zwischenfrage Ihres Frak-

tionskollegen war scheinbar vorbestellt. Trotzdem sind
Sie auf dem falschen Fuß erwischt worden. Deswegen
biete ich mich jetzt als Telefonjoker an.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Mit so einem Joker kann man nur verlieren!)


Erstens. Weltweit gibt es 193 Staaten, inklusive Tai-
wan. Ich wollte Sie darüber informieren, dass 163 dieser
Staaten keine Atomkraftwerke gebaut haben und auch
keine bauen wollen. Das als kleine Gegendarstellung.

Ganz wichtig ist auch der Hinweis – das hat Herr
Schirmbeck Ihnen in seiner Frage nicht souffliert –, dass
seit vielen Jahren weltweit mehr Atomkraftwerke vom
Netz gehen als zugebaut werden. Herr Pfeiffer, der links
neben Ihnen sitzt, wird Ihnen diese Aussage, die wissen-
schaftlich anerkannt ist, bestätigen können.

Kommen wir zum letzten Punkt, zu Finnland. Das
finnische Atomkraftwerk wird gebaut mit einem Milliar-
denzuschuss der französischen Regierung für den Liefe-
ranten, mit einer Hermesbürgschaft der deutschen Bun-
desregierung und mit einem subventionierten Kredit der
Bayerischen Landesbank – das ist vielleicht auch ein
Beitrag zu den hervorragenden wirtschaftlichen Ergeb-
nissen dieser Bank –, trotzdem gibt der Betreiber schon
jetzt zu, dass der Strom, der aus diesem Atomkraftwerk
kommen wird, subventioniert werden muss, weil er an-
dernfalls mehrere Cent über den Börsenpreis von Skan-
dinavien liegt. Wenn das Ihr Modell für Deutschland, für
unsere energieintensive Industrie und für unsere Strom-
kunden ist, dann sollten Sie das bitte als Reaktion auf
meine Kurzintervention noch einmal ausführlich darstel-
len.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706809900

Die dritte Kurzintervention kommt von Horst

Meierhofer von der FDP-Fraktion.


Horst Meierhofer (FDP):
Rede ID: ID1706810000

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Zu

den Aussagen von Herrn Dr. Nüßlein: Ich glaube nicht,
dass ich als FDP-ler in dem Ruf stehe, Frau Bulling-

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(C (D chröter inhaltlich nahezustehen. Ich möchte aber trotzem darauf hinweisen, dass Frau Bulling-Schröter, soeit die Kolleginnen und Kollegen meiner Fraktion und h das beurteilen können, einen ganz guten Job als Vor itzende des Ausschusses gemacht hat. Es war wirklich rbulent. Das wurde heute mehrfach angesprochen. Ich age das, ohne einzelnen Fraktionen Vorwürfe machen u wollen. Sie hat dreieinhalb Stunden lang versucht, iese Sitzung wirklich ausgewogen zu leiten. Das gilt uch für das Sekretariat und alle anderen, die mitgeholn haben. Deswegen sind, glaube ich, persönliche Anindungen nicht nötig. Herzlichen Dank. – Kollege Nüßlein, bitte. (Ulrich Kelber [SPD]: Wie viele Staaten gibt es? – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Das sagt Herr Pfeiffer! Der ist angesprochen worden!)


(Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706810100


Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1706810200

Herr Präsident, vielen Dank. – Ich beginne mit dem,

as der Kollege Meierhofer gerade erwähnt hat. Sehr
eehrte Frau Bulling-Schröter, wenn meine Äußerungen
issverstanden worden sein sollten, entschuldige ich
ich ausdrücklich bei Ihnen persönlich.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD])


h wollte Ihre Sitzungsführung in keiner Weise tadeln
der Sie persönlich kritisieren. Ich wollte nur zum Aus-
ruck bringen, dass das, was Kolleginnen und Kollegen

Umweltausschuss veranstaltet haben, unparlamenta-
sch, ungehörig und unanständig war. Ich habe nur sa-
en wollen, dass Sie das dazu bewogen hat, weil Sie sich
timmlich nicht mehr durchsetzen konnten, die Sitzungs-
itung abzugeben. Ich halte das Verhalten der Kollegen
ach wie vor für verwerflich. Ich wollte Sie in keiner
eise angreifen.


(Ulrich Kelber [SPD]: Sie machen es ja wieder!)


Was Finnland, Schweden und andere Länder angeht:
Finnland befindet sich ein neues Kernkraftwerk im
au; nichts anderes habe ich gesagt. Der Bau zweier zu-

ätzlicher Kraftwerke ist beschlossen. Ob es dort Wider-
tände gibt und wie diese aussehen, kann ich nicht beur-
ilen.


(Ulrich Kelber [SPD]: Ich habe nicht von „Widerständen“ gesprochen! Ich habe von Zahlen gesprochen!)


h gehe aber davon aus, dass ich die Frage, die mir der
ollege Schirmbeck gestellt hat, korrekt beantwortet
abe. Er hat mich gefragt, ob es eine nennenswerte An-
ahl von Ländern gibt, die aus der Atomenergie ausstei-
en, oder ob es nicht vielmehr so aussieht, dass Länder,
ie einen Ausstiegsbeschluss gefasst haben, das jetzt
anz anders handhaben. Dafür ist Schweden ein klassi-
ches und krasses Beispiel.





Dr. Georg Nüßlein


(A) )


)(B)

Was den Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken an-
geht: Ich kritisiere ja nicht, dass Sie nach dem Stand der
Technik vorgehen und den Wirkungsgrad entsprechend
höher ansetzen wollen. Ich kritisiere, dass Sie diesen
Wirkungsgrad ganz gezielt, prohibitiv höhersetzen wol-
len, um Kohlekraftwerke zu verhindern. Das ist nicht
Sinn und Zweck eines Wirkungsgrades.


(Ulrich Kelber [SPD]: Die Zahlen zu Finnland!)


Was Herrn Kelber und die Renaissance der Kernkraft-
werke angeht: Ich habe die Zahlen nicht im Kopf und
weiß nicht, in wie vielen Ländern Kernkraft tatsächlich
genutzt wird.


(Ulrich Kelber [SPD]: Aha!)


Ich sage Ihnen aber – das können Sie aufschreiben und
zu gegebener Zeit wieder hervorholen –: Der Energie-
hunger dieser Welt und das sich abzeichnende Bevölke-
rungswachstum, insbesondere in den Schwellenländern,
werden dafür sorgen, dass die Kernenergie eine Renais-
sance erlebt, wenn uns nichts Besseres einfällt.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 2 Prozent Atomkraft!)


Ich sage Ihnen ganz offen: Das, was wir momentan mit
Wind und Sonne probieren, wird nicht ausreichen, um
den immensen Energiehunger der Welt zu stillen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 2 Prozent Atomkraft weltweit!)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706810300

Das Wort hat nun Kollege Klaus Breil für die FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Klaus Breil (FDP):
Rede ID: ID1706810400

Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Unser Energiekonzept ist kein Kernenergiekonzept


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, ein Konzept ist es nicht!)


und primär auch kein Konzept zur Klimarettung. Auf die
Entwicklung des Weltklimas hat Deutschland nämlich
nur wenig Einfluss.


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Es ist gar kein Konzept!)


Unser Energiekonzept ist vielmehr das größte Moder-
nisierungsprogramm für eine gesamte Volkswirtschaft.
Es ist weltweit ein Prototyp.


(Beifall bei der FDP)


Es wird den Nachweis erbringen, dass die größte Indus-
trienation der EU die Harmonisierung von Volkswirt-
schaft und Klimaschutz ohne Wohlstandsverluste orga-
nisieren kann. Die deutsche soziale Marktwirtschaft
kann das leisten – und sie wird es leisten. Wir werden
weder Wirtschaft noch Bürger mit unbezahlbaren Ener-
giekosten belasten. Das ist eben der Unterschied zu den

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(C (D orstellungen der Grünen: Wir fordern die Energiewende, hne zu überfordern. Bereits heute zahlen wir für gerade einmal 15 Prozent nserer Stromerzeugung, die aus erneuerbaren Energien ommt, Zusatzkosten von über 8 Milliarden Euro pro ahr. Auf dieser Basis gerechnet müssten bei einer regeerativen Vollversorgung auf Betriebe und Verbraucher usatzkosten von über 50 Milliarden Euro im Jahr umelegt werden. Die erforderlichen Investitionen in Netze, peicher und Regelenergiekraftwerke sind in dieser echnung noch nicht einmal enthalten. Eine solche Bestung kann niemand wollen. Energiekosten, meine Damen und Herren, sind der rotpreis des 21. Jahrhunderts. Schon deshalb muss nergie für alle bezahlbar bleiben. och gerade die Grünen verschweigen systematisch die normen Folgekosten und Risiken dieses Umbaus. Das t zwar unredlich, entspricht aber dem bekannten grüen Dreiklang: Verschweigen, Verweigern, Verhindern. Unser Energiekonzept hingegen ist durchgerechnet nd mit ausreichenden staatlichen Stabilisatoren unteretzt. Daher benötigen wir Rahmenbedingungen, die ich stärker an der Kosteneffizienz und der Verantworng der Erzeuger für eine bedarfsgerechte Erzeugung usrichten. Bei der Gebäudesanierung werden wir einen anierungsfahrplan erarbeiten und setzen dabei auf wirtchaftliche Anreize. Zwangssanierungen wird es mit uns icht geben. Drehund Angelpunkt des gesamten Umbaus ist und leibt neben der Bereitstellung von Speichern die Enticklung der Netze. Wenn wir die Erzeugungsstruktur ndern, muss auch das Netz grundsätzlich verändert erden. Hier werden wir noch drei Punkte regeln müs en. Erstens werden wir die Planungsund Genehmiungsverfahren weiter beschleunigen. Zweitens können nur auskömmliche Renditen den usbau der Netze anschieben. Drittens wird die Bundesregierung eine Informationsffensive zur Bedeutung der Netze und für eine größere kzeptanz des Netzausbaus starten. Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine umweltchonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorung ist ein Generationenprojekt, über dessen Notwenigkeit über alle Fraktionen hinweg Einigkeit besteht. ann sollten wir aber auch alle gemeinsam für mehr Ak eptanz der neuen Energieinfrastrukturen gerade dort akv werben, wo lokale Interessen den Fortschritt behinern. Vielen Dank. )


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)





(A) )


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706810500

Das Wort hat nun Kollege Michael Luther für die

CDU/CSU-Fraktion.


Dr. Michael Luther (CDU):
Rede ID: ID1706810600

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Wir diskutieren nun seit ungefähr drei Stun-
den. Ich denke, gegen Ende der Debatte ist es vielleicht
ganz gut, noch einmal festzuhalten, worum es heute ei-
gentlich geht.

Es geht heute um die Frage, wie die Energieversor-
gung in Deutschland in 40 Jahren, in 2050, aussehen
wird. Wir sind uns, auch wenn das in vielen Debatten-
beiträgen nicht so klar zum Ausdruck gekommen ist, in
einem Punkt einig: Wir wollen den Wechsel hin zu den
erneuerbaren Energien. Wir wollen, dass 2050 80 Pro-
zent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Ener-
gien kommt. Nicht einig sind wir uns bei der Frage, wie
der Weg dorthin zu beschreiten ist. Ich denke, es gibt auf
diesem Weg ein paar wichtige Fragen zu beantworten.

Erstens. Wie schaffen wir es, dass erneuerbare Ener-
gien grundlastfähig werden? Es ist zwar wahr, dass in
Spitzenzeiten zu viel Strom im Netz ist, aber erneuerbare
Energien, Wind und Sonne, sind nicht 24 Stunden am
Tag, 365 Tage im Jahr verfügbar, sondern sehr volatil.
Deswegen ist eine wichtige Frage: Wie erreichen wir
eine stabile Stromversorgung? Wir sind der Meinung,
dass wir dafür noch eine ganze Weile Grundlastkraft-
werke brauchen. Eine Art von Grundlastkraftwerken, die
wir in Deutschland haben, sind nun einmal Atomkraft-
werke.

Zweitens. Mich wundert es nicht, dass in diesen Ta-
gen in der Öffentlichkeit – man tut so, als habe man das
vorher nicht gewusst – geschrieben wird, dass der Aus-
bau der Solarenergie die Energie in unseren Netzen teu-
rer macht. Das haben wir gewusst. Deswegen muss man
in diesem Zusammenhang eine zweite Frage beantwor-
ten: Wie schaffen wir es, den Strompreis stabil zu hal-
ten, und zwar so, dass wir weiterhin eine Industrienation
sein können und nicht die Wirtschaft aus Deutschland
vertreiben? Letztendlich fordern auch die Verbraucher
einen stabilen Strompreis. Sie sind heute schon skep-
tisch. Daher müssen wir ihnen sagen, wie wir es schaffen
wollen, den Strompreis stabil zu halten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Das sind die wesentlichen Bausteine unseres Energie-
konzeptes, in dem wir genau beschreiben, wie wir zu
dem Ziel kommen, dass der Anteil der Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien im Jahr 2050 bei 80 Prozent
liegt. Unser Energiekonzept ist realistisch und kein Fan-
tasiegebilde.

Im Energiekonzept wird noch eine weitere Frage be-
antwortet, die der Finanzierung. Wir wissen, dass es
Geld kostet, diesen Weg zu beschreiten. Deswegen rich-
ten wir einen Energie- und Klimafonds ein, in den un-
ter anderem die Mehrgewinne der Energiekonzerne, die
es aufgrund der längeren Laufzeiten der Atomkraftwerke
gibt, fließen werden. Damit sind wir in der Lage, die

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(C (D rundlastfähigkeit zu erforschen und anwendungsorienerte Forschung zu betreiben. Dies wird bei der Erreihung der Ziele helfen. Ich will noch eine letzte Bemerkung machen; bei dieem Punkt mache ich mir Sorgen. Heute erleben wir den usbau der erneuerbaren Energien, doch diese werden ber das vorhandene Leitungsnetz nicht transportiert erden können. Wenn wir dieses Problem im Rahmen er Planungsgegebenheiten, die wir in Deutschland haen, lösen wollen, dann wird es sehr lange dauern, entprechende Netze aufzubauen. Es ist jedoch notwendig, iese Netze schnell zu schaffen. Mir ist dazu ein verleichbares Beispiel eingefallen. 1990 mussten wir in en neuen Bundesländern Straßen bauen. Wenn wir das Rahmen des westdeutschen Straßenbaurechts hätten ewältigen wollen, hätten wir 20 Jahre Planungszeit geraucht. (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre besser gewesen!)


as heißt, wir würden heute mit der ersten Autobahn an-
ngen. Das ist unvorstellbar. Deswegen ist aus meiner
icht ganz klar, dass wir so etwas wie ein Bundesener-
iewegeplanungsbeschleunigungsgesetz brauchen.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hatten wir 2005! Das haben Sie im Bundesrat blockiert!)


Wenn Sie, Herr Trittin, dafür sind, ist es doch relativ
infach. Dann sind wir uns einig und können das umset-
en.

Wenn wir alle gemeinsam diese Ziele verfolgen, kann
an sagen, dass heute ein Konzept vorliegt, das für
eutschland gut ist. Ich werbe ausdrücklich dafür, all die
aßnahmen, all die Gesetze, die im Einzelnen dafür not-
endig sind, entsprechend umzusetzen.

Recht herzlichen Dank.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706810700

Das Wort hat nun Klaus-Peter Willsch für die CDU/

SU-Fraktion. Er ist der letzte Redner in dieser Debatte.
nschließend folgt eine ganze Reihe namentlicher Ab-

timmungen.


Klaus-Peter Willsch (CDU):
Rede ID: ID1706810800

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Liebe Kollegen! Am Ende dieser Debatte steht
ines fest: Die bisherige Politik in Energiefragen, die auf
lusion und Ideologie basierte, wird abgelöst durch eine
olitik, die Tatsachen zur Kenntnis nimmt, durch eine
telligente zukunftsgerichtete Politik, die Versorgungs-

icherheit, Klimaschutz und bezahlbare Energie zum
iel hat.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Dass Ihnen das nicht gefällt, vor allen Dingen Ihnen,
eschätzte Vertreter der Grünen, sieht man an dem Auf-





Klaus-Peter Willsch


(A) )


)(B)

zug, den Sie hier heute präsentieren. Sie beschwören die
Straße, die diese Politik kommentieren würde, bringen
sich schon mal ein bisschen in Stimmung, indem Sie
sich hier einheitlich, relativ uniform zeigen. Ich muss ja
sagen, die Grundtöne Ihrer übereinstimmenden Klei-
dung gefallen mir durchaus: überwiegend ein starkes
Schwarz, ein bisschen Gelb dabei. Das ist die Farben-
lehre, die ich mir für die Politik in Deutschland wünsche.


(Sigmar Gabriel [SPD]: Da sind Sie ziemlich allein!)


Die Vorwürfe aber, die Sie uns in diesem Zusammenhang
machen – die Bevölkerung sei dagegen, und all das –,
weise ich eindeutig zurück. Wir sind in diesem Punkt mit
einer klaren Aussage in die Bundestagswahl gegangen.
Wir haben gesagt, die Laufzeit wird verlängert, weil wir
es für Unsinn halten, Volksvermögen zu vernichten,


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


und weil wir die Sicherheit der Versorgung sowie be-
zahlbare Preise für notwendig halten und damit Schluss
machen, dass auf der Grundlage von Illusionen Energie-
politik für einen Wirtschafts- und Industriestandort
Deutschland gemacht wird. Das kann nicht tragen.

Ich will noch einmal für die Menschen an den Bild-
schirmen und hier oben auf der Besuchertribüne deutlich
machen, was das, was hier immer von Ihnen behauptet
wird, heißt. Ich komme aus Hessen; wir haben Biblis A
und B. Wenn wir Biblis A und B durch Photovoltaik er-
setzen wollten, müssten wir 20 km2 Fläche mit Photo-
voltaikanlagen bebauen; das sind 2 600 Fußballfelder.
Wer will das denn in der Landschaft unterbringen, und
wer will den Bürgern vor allen Dingen die Preise zumu-
ten, die sich daraus ergeben angesichts der Tatsache,
dass der Strom sechsmal so teuer ist wie der, den sie an
der Strombörse beziehen können?


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Nun zum Ersatz von Biblis A und B durch Windkraft:
Hier brauchten wir 1 200 Windräder onshore bei besten
Bedingungen, und selbst offshore bräuchte man 520, und
da haben wir gerade mal zwölf stehen. Das ist Politik auf
der Grundlage von Illusionen und keine realistische Poli-
tik. Das, was Deutschland braucht, ist aber eine Politik,
die die Wirklichkeit und die Bedürfnisse der Menschen
zur Kenntnis nimmt und zur Grundlage ihres Handelns
macht.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir sagen, wir lassen die funktionierenden, sicheren
und preiswerten Strom liefernden Kernkraftwerke wei-
terlaufen. Genau das wissen Sie, und genau das ist Ge-
genstand des Gesetzgebungsvorhabens, das wir hier jetzt
zum Abschluss bringen werden und in dessen Verlauf
wir im Übrigen eine intensive Diskussion mit Ihnen ge-
sucht haben. Ich weiß nicht, wie oft ich die sitzungsfreie
Woche umgeplant habe, weil immer wieder neue Wün-
sche von der Opposition gemeldet wurden, wie man es
vielleicht hinbekommen könnte.

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(C (D Mit dieser Verschwörungstheorie ist in dieser Debatte enauso aufgeräumt worden wie mit der Theorie, es sei Hinterzimmern irgendwas verhandelt worden. Alles egt auf dem Tisch. Sie wollen es nicht. Das können Sie laut sagen. Aber wir wollen es. Wir haben es den enschen vorher gesagt, und wir setzen es ganz genau o durch. Versprochen, gehalten. Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Beck? Herr Beck, ich freue mich, wenn Sie durch eine Frage eine Redezeit verlängern. Herr Kollege, Sie haben gerade so demonstrativ ge agt, es läge alles auf dem Tisch. Zumindest auf meinem isch liegt nicht die Antwort der Bundesregierung auf ine Frage, die wir schriftlich im Plenum gestellt haben nd auch den Ausschüssen zur Beantwortung übermittelt aben. Wir haben danach gefragt, welche Rechtswirung der Vertrag mit den vier Energieversorgungsunterehmen hat, den die Bundesregierung für die Bundesreublik Deutschland geschlossen hat, wenn ein nächster undestag eine Änderung der heute zu erwartenden Be chlussfassung der Elften und Zwölften Atomgesetzesovellen vornehmen würde, und welche Zahlungsverflichtungen das womöglich für den Bund auslöste. arauf hat uns die Regierung im Ausschuss nicht geantortet; gestern in der Fragestunde hieß es, die Frage sei chriftlich im Ausschuss beantwortet. Legen Sie diese ntwort mal auf den Tisch. Sie behaupten ja, es läge als auf dem Tisch des Hauses. Nun haben Sie die Geleenheit. Also, Herr Beck, wenn Sie auf Ihrem Tisch nicht alles nden, was Sie da vermuten, dann müssen Sie mal aufumen. (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Widerspruch bei der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706810900
Klaus-Peter Willsch (CDU):
Rede ID: ID1706811000
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706811100
Klaus-Peter Willsch (CDU):
Rede ID: ID1706811200

Ich jedenfalls kann sagen, dass ich mich von der Bun-
esregierung vollumfänglich informiert fühle und dass
h alle Entscheidungsgrundlagen beieinander habe.

etzt ist genug geredet worden, jetzt muss entschieden
erden.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Herr Beck, weil ich die Befürchtung habe, dass Sie
ir nicht unbedingt folgen, will ich jemand anderen an-
hren, zu dem Sie häufig große Nähe gezeigt haben.
er Führer der freien Welt, Barack Obama, hat gesagt:

Um unseren wachsenden Energiebedarf zu decken
und die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu





Klaus-Peter Willsch


(A) )


)(B)

verhindern, werden wir unsere Versorgung mit
Kernenergie erhöhen müssen. So einfach ist das.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1706811300

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den von den
Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten
Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Atom-
gesetzes. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit empfiehlt unter Buchstabe a seiner
Beschlussempfehlung auf den Drucksachen 17/3409 und
17/3453, den Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/
CSU und der FDP auf Drucksache 17/3051 anzuneh-
men.

Hierzu liegen 24 Änderungsanträge der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen vor, über die wir zuerst abstim-
men. Zu allen Änderungsanträgen wurde namentliche
Abstimmung verlangt.

Wir stimmen zuerst über zehn Änderungsanträge ein-
zeln und dann in einer elften Abstimmung über eine Zu-
sammenfassung von 14 Änderungsanträgen gewisserma-
ßen in einer „Listenabstimmung“ ab.

Wir kommen zur ersten namentlichen Abstimmung,
und zwar über den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3486, Stichwort Bundesratszustimmung.

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will zugleich
mitteilen, dass mir zur Abstimmung 51 schriftliche Er-
klärungen von Kolleginnen und Kollegen vorliegen. De-
ren Namen werden im Protokoll verzeichnet sein.1)

Sind alle Abstimmungsurnen besetzt? – Das ist der
Fall. Dann ist die erste Abstimmung eröffnet.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, haben alle ihre
Stimme bei dieser ersten namentlichen Abstimmung ab-
gegeben? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann schließe
ich diese Abstimmung und bitte die Schriftführerinnen
und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. Die
Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen werden Ih-
nen später bekannt gegeben.2)

Wir kommen damit zur zweiten namentlichen Ab-
stimmung, und zwar über den Änderungsantrag auf
Drucksache 17/3487. Das Stichwort heißt „Biblis A“.
Sind alle Abstimmungsurnen besetzt? – Das ist offen-
sichtlich der Fall. Ich eröffne die zweite namentliche
Abstimmung.

Haben alle Kolleginnen und Kollegen ihre Stimme
bei dieser zweiten namentlichen Abstimmung abgege-
ben? – Das ist offensichtlich der Fall. Dann schließe ich
die zweite namentliche Abstimmung und bitte die

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1) Anlagen 2 bis 5
2) Ergebnis siehe Seite 7222 D

3)

4)

5)

6)

7)

(C (D chriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszähng zu beginnen.3)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen damit
ur dritten namentlichen Abstimmung, und zwar über
en Änderungsantrag auf Drucksache 17/3488. Das
tichwort heißt „Biblis B“. Ist alles vorbereitet für die-
en Abstimmungsgang? – Das ist der Fall. Ich eröffne
ie dritte namentliche Abstimmung.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706811400

Ich darf Sie fragen, ob ein Mitglied des Hauses anwe-

end ist, das seine Stimmkarte bei der dritten namentli-
hen Abstimmung noch nicht abgegeben hat. – Es wurde
lles abgegeben. Dann schließe ich diese Abstimmung.4)

Wir kommen nun zur vierten namentlichen Abstim-
ung, und zwar über den Änderungsantrag auf
rucksache 17/3489; das Stichwort ist Brunsbüttel. –
ind alle Urnen mit den Schriftführerinnen und Schrift-
hrern besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich die

ierte namentliche Abstimmung.

Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
timme bei der vierten namentlichen Abstimmung noch
icht abgegeben hat? Ist jetzt alles abgegeben, was für
ie vierte namentliche Abstimmung abgegeben werden
oll? – Das ist der Fall. Dann schließe ich diese Abstim-
ung.5)

Wir kommen zur fünften namentlichen Abstimmung,
nd zwar über den Änderungsantrag auf Drucksache
7/3490, Stichwort: Isar 1. – Die Plätze an den Urnen
ind besetzt. Ich eröffne die fünfte namentliche Abstim-
ung.

Sind Kolleginnen oder Kollegen im Saal, die ihre
timmkarte für die fünfte namentliche Abstimmung
och nicht abgegeben haben? – Das ist nicht der Fall.
ann schließe ich diese Abstimmung.6)

Wir kommen zur sechsten namentlichen Abstim-
ung, und zwar über den Änderungsantrag auf Drucksa-

he 17/3491; hier geht es um Krümmel. – Die Plätze an
en Urnen sind besetzt. Dann eröffne ich die sechste na-
entliche Abstimmung.

Sind nun alle Stimmkarten für die sechste namentli-
he Abstimmung abgegeben? – Das ist der Fall. Dann
chließe ich diese Abstimmung.7)

Wir kommen zur siebten namentlichen Abstimmung,
nd zwar über den Änderungsantrag auf Drucksache
7/3492; es geht hier um Neckarwestheim 1. – Die
lätze an den Urnen sind besetzt. Dann eröffne ich die
iebte namentliche Abstimmung.

Ist eine Kollegin oder ein Kollege im Saal, die ihre
timme bzw. der seine Stimme bei der siebten namentli-
hen Abstimmung noch nicht abgegeben hat? – Das ist

Ergebnis siehe Seite 7223 A
Ergebnis siehe Seite 7223 A
Ergebnis siehe Seite 7223 A
Ergebnis siehe Seite 7223 B
Ergebnis siehe Seite 7223 B





Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt


(A) )


)(B)

offensichtlich nicht der Fall. Dann schließe ich diese Ab-
stimmung.1)

Wir kommen zur achten namentlichen Abstimmung, und
zwar über den Änderungsantrag auf Drucksache 17/3493;
Stichwort: Philippsburg 1. – Wie ich sehe, sind die
Plätze an den Urnen besetzt. Dann eröffne ich die achte
namentliche Abstimmung.

Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte bei dieser achten namentlichen Abstimmung
noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann
schließe ich diese Abstimmung.2)

Wir kommen zur neunten namentlichen Abstimmung,
und zwar über den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3494; hier geht es um „Unterweser“. – Sind die
Plätze an den Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Dann er-
öffne ich die neunte namentliche Abstimmung.

Sind jetzt alle Stimmkarten für die neunte namentli-
che Abstimmung abgegeben? – Das ist offenkundig der
Fall. Dann schließe ich die neunte Abstimmung.3)

Ich rufe die zehnte namentliche Abstimmung über
den Änderungsantrag auf Drucksache 17/3495 auf. Hier
geht es um eine Einfügung im Zusammenhang mit Flug-
zeugabstürzen. – Wie ich sehe, sind die Plätze an den
Urnen besetzt. Ich eröffne die zehnte namentliche Ab-
stimmung.

Ist jemand anwesend, der stimmberechtigt ist und
seine Stimmkarte zur zehnten namentlichen Abstim-
mung noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall.
Dann ist auch diese Abstimmung geschlossen.4)

Nun kommen wir zu 14 Änderungsanträgen, über die
wir auf einem Stimmzettel gemeinsam abstimmen wer-
den. Es handelt sich um die 11. bis 24. namentliche Ab-
stimmung. Den Stimmzettel erhalten Sie, falls noch
nicht geschehen, von den Plenarassistenten hier im Saal.
Auf diesem Stimmzettel tragen Sie bitte zunächst Ihren
Namen und die Bezeichnung Ihrer Fraktion deutlich in
Druckbuchstaben ein. Unter der Namensleiste finden Sie
eine Auflistung der 14 abzustimmenden Änderungsan-
träge. Sie haben die Möglichkeit, jeden einzelnen Ände-
rungsantrag mit einem Kreuz bei „Ja“, „Nein“ oder
„Enthaltung“ zu markieren. Ich weise darauf hin, dass
Stimmzettel ohne Namensangabe oder mit mehr als ei-
nem Kreuz je Änderungsantrag ungültig sind. Sie kön-
nen die Stimmzettel auf Ihrem Platz ankreuzen. Nach-
dem Sie den Stimmzettel ausgefüllt haben, werfen Sie
ihn in eine der im Saal aufgestellten Urnen. Sind die
Plätze an den Urnen nach wie vor besetzt? – Das ist der
Fall. Dann eröffne ich diese Abstimmung.

Ist ein Mitglied des Hauses anwesend, das seinen
Stimmzettel noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht
der Fall. Dann ist auch diese Abstimmung geschlossen.5)

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1) Ergebnis siehe Seite 7223 B
2) Ergebnis siehe Seite 7223 C
3) Ergebnis siehe Seite 7223 C
4) Ergebnis siehe Seite 7223 C
5) Ergebnis siehe Seite 7223 C

(C (D Da die vollständige Auswertung der Stimmzettel eien erheblichen Zeitbedarf erfordert, werden die Schrifthrerinnen und Schriftführer zunächst noch kein zahnmäßiges Ergebnis ermitteln, sondern nach Sichtung er Stimmzettel feststellen, ob die Vorlagen angenomen oder abgelehnt wurden. Die Ergebnisse dieser 4 Abstimmungen werden wir Ihnen auf jeden Fall dann ekannt geben, wenn wir sie haben. Dann erst werden uch die weiteren Abstimmungen stattfinden. Die Sitzung wird jetzt nicht unterbrochen, sondern ir nutzen die Zeit der Auszählung, um den Kolleginnen nd Kollegen, die eine mündliche Erklärung zur Abstimung abgeben wollen, die Möglichkeit dazu zu geben. s sind nach jetzigem Stand – das kann sich natürlich als ändern; es können auch noch weniger werden – 1 Abgeordnete. Ich möchte vorschlagen, dass diejenien, die die mündlichen Erklärungen der Kolleginnen nd Kollegen hier im Saal verfolgen wollen, Platz nehen und sich aufmerksam den Reden widmen. Die an eren Kollegen darf ich bitten, ihre Gespräche außerhalb es Saales weiterzuführen und im Übrigen auf das zu chten, was ihnen über die Lautsprecher bzw. Bildchirme bezüglich des Beginns der weiteren Abstimungen mitgeteilt wird. Ich darf darauf hinweisen, dass nach unserer Gechäftsordnung inhaltlich zum Abstimmungsverhalten tellung genommen werden kann und dass die Redezeit afür maximal fünf Minuten beträgt. Die fünf Minuten üssen nicht in jedem Fall ausgeschöpft werden. Nun bitte ich die Kollegin Ekin Deligöz für ihre perönliche Erklärung ans Mikrofon. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! h werde gegen das Elfte Gesetz zur Änderung des tomgesetzes stimmen und möchte hierzu eine persönli he Erklärung abgeben. Die schwarz-gelbe Koalition will, dass das in meinem ahlkreis befindliche Atomkraftwerk Gundremmingen Block B, Block C – (Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Sie haben doch gar keinen Wahlkreis, Frau Kollegin! Das ist mein Wahlkreis!)

Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706811500

och viele Jahre weiterlaufen soll. Wir reden hier von ei-
em Siedewasserreaktor veralteter, störanfälliger und
nzureichend gesicherter Bauweise. Herr Nüßlein sagt:
as ist nicht Ihr Wahlkreis, das ist mein Wahlkreis. –
err Nüßlein, meine Kinder wachsen auch in diesem
ahlkreis auf. Auch sie sehen das Atomkraftwerk. Ich

abe sehr wohl einen Anspruch darauf, mich für all die
enschen einzusetzen, die mich gewählt haben, die
ich hierher entsandt haben und für die ich einstehe.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


h will vor allem dafür sorgen, dass meine Kinder ge-
und aufwachsen.





Ekin Deligöz


(A) )


)(B)

Herr Nüßlein, Sie können die Fakten noch so sehr
ignorieren. Die Kinderkrebsstudie sagt, dass in der Um-
gebung von Gundremmingen die Krebsrate von Kin-
dern, die in der Umgebung wohnen, 60 bis 120 Prozent
höher ist als an anderen vergleichbaren Standorten. Das
sind die Auswirkungen von Gundremmingen, mit denen
wir leben müssen. Da bringt es nichts, wenn Sie sich
jetzt abwenden. Das ist die Verantwortung, zu der wir
uns bekennen müssen. Dementsprechend müssen wir
eine Entscheidung fällen.

In Gundremmingen kam es schon zu zahlreichen,
nämlich über 200, Zwischenfällen; zwei Menschen sind
gestorben. Es gab schon einen Großunfall mit einem
wirtschaftlichen Totalschaden. Es wurden radioaktive
Edelgase freigesetzt, aber wir haben vor Ort kein Sicher-
heitskonzept, nach dem wir reagieren können, wenn es
zu einem Super-GAU kommt.

Sie sagen, dass ein solcher GAU nicht möglich ist.
Aber was ist, wenn er eintritt? Sie setzen dann die frei-
willige Feuerwehr ein und sagen ihr, dass sie das Pro-
blem bitte lösen soll. Wer wird die 220 000 Menschen
evakuieren, die vor Ort leben und die davon betroffen
wären?

Mehr noch: Wir haben vor Ort den Atomreaktor, der
den meisten Strahlenmüll in Deutschland produziert.
Alle zwei Monate wird ein neuer Castorbehälter gefüllt.
Täglich werden 150 Kilogramm radioaktiver Müll pro-
duziert. Auch Herr Waigel geht auf die Straße.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Herr Waigel geht nicht auf die Straße!)


– Herr Waigel geht in Gundremmingen und in Günzburg
auf die Straße, weil er gegen das Zwischenlager ist. Er-
klären Sie Herrn Waigel, wie Sie es hier verantworten
können, dass das weiterhin so geschehen soll und dass es
nicht weniger, sondern mehr Müll wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Sagen Sie den Menschen, wie Sie für Sicherheit garan-
tieren wollen. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass
noch mehr Müll in diesen Zwischenlagern gelagert wer-
den soll,


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Trittin hat das Zwischenlager genehmigt!)


die noch nicht einmal abgesichert sind, sondern besten-
falls einem Unwetter widerstehen können, aber sicher-
lich nicht der Radioaktivität.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Trittin hat das Zwischenlager angeordnet!)


Sie handeln hier unverantwortlich. Deshalb werde ich
diesem Gesetz nicht zustimmen.

Sie können auch keinem Menschen vor Ort – nicht
den Schwaben, nicht den Bayern – in irgendeiner Weise
erklären, warum Sie freiwillig dieses Risiko eingehen,
das wir so nicht eingehen müssten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D as ist unverantwortlich gegenüber unseren Kindern, ie vor Ort leben und die dann von einer Krebserkranung betroffen sind. Das sollten Sie sich zu Herzen nehen, wenn es wirklich Ihr Wahlkreis sein sollte, was ich nen hiermit abspreche. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706811600

Bevor ich dem nächsten Kollegen das Wort erteile,

ill ich noch darauf hinweisen, dass selbstverständlich
uch heute rechtzeitig mit einem Klingelzeichen im
aus auf die bevorstehenden weiteren namentlichen Ab-

timmungen hingewiesen wird.

Herr Kollege Dr. Thomas Gambke von der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen, bitte.


(Zuruf von der CDU/CSU: Werden die das jetzt alle vortragen? – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Es ist unglaublich, was hier läuft!)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

gen! Meine Damen und Herren! Ich stimme gegen das
lfte Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes, weil ich
irekt betroffen bin. Ich wohne und arbeite nur 15 Kilo-
eter vom Atomkraftwerk Isar 1 entfernt.

Die meisten von Ihnen haben möglicherweise gar
icht mehr präsent, dass im Jahr 1988 ein französisches
ilitärflugzeug nur 1,5 Kilometer von diesem Atom-

raftwerk entfernt abgestürzt ist. Stellen Sie sich einmal
or, was passiert wäre, wenn dieses Flugzeug das Kern-
raftwerk getroffen hätte. Es hätte bei diesem sehr alten
raftwerk noch nicht einmal den Sicherheitsbehälter
effen müssen,


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Was sind das denn für persönliche Erklärungen? Das ist doch Unfug!)


ondern nur das Gebäude, in dem sich direkt unter dem
ach das Abklingbecken befindet,


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das sind doch keine Erklärungen zur Abstimmung!)


m großen Schaden anzurichten. Sie werden vielleicht
tzt verstehen, dass ich persönlich das etwas anders

ehe als diejenigen, die hier glauben, diesem Gesetz zu-
timmen zu müssen.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Grüne Sonderdebatte, oder was?)


Der Bundesumweltminister hat noch im August er-
lärt, dass er genau diese Kernkraftwerke sichern
öchte. Nun ist er davon abgegangen. Viele Gutachten

elegen die Gefährlichkeit in Bezug auf Flugzeugab-
türze. Meine Damen und Herren, Sie können diese War-
ungen doch nicht einfach in den Wind schlagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






Dr. Thomas Gambke


(A) )


)(B)

Sie mögen vielleicht sagen: Herr Gambke, Sie gehen
ja auch Risiken ein, wenn Sie in ein Auto oder ein Flug-
zeug steigen. Diese Risiken nehmen Sie doch in Kauf,
bis hin zu einem Unfall, bei dem Sie möglicherweise Ihr
Leben verlieren. – Es gibt aber einen großen Unter-
schied. Sie entscheiden hier nicht nur für sich, sondern
für Hunderte von Generationen nach Ihnen. Diese haben
nicht mehr die Möglichkeit zur Entscheidung, wenn Sie
in unverantwortlicher Weise die Laufzeit verlängern.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Als Physiker will ich Ihnen auch Folgendes sagen:
Manche glauben vielleicht – diesen Eindruck habe ich,
wenn ich mit Nichttechnikern spreche –, man könne ir-
gendwann einmal die Strahlung von radioaktivem Mate-
rial unterbinden; vielleicht in hundert Jahren, vielleicht
auch erst etwas später. Das ist physikalisch nicht mög-
lich. Genauso wenig wie Sie den absoluten Temperatur-
nullpunkt unterschreiten können oder ein Material schaf-
fen können, das die Sonnentemperatur oder eine
Atomexplosion aushält, können Sie auch die Strahlung
von radioaktivem Material nicht unterbinden. Als Physi-
ker sage ich Ihnen: Das kann man nicht. Deshalb müssen
wir die Laufzeit begrenzen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Jetzt komme ich noch auf eine Erfahrung aus meiner
jahrelangen Industrietätigkeit zu sprechen. Ich bin davon
überzeugt, dass die Kernkraftwerke in Deutschland von
sehr sicherheitsbewusstem Personal gefahren werden.
Menschliches Fehlverhalten können Sie aber nicht aus-
schließen. Da helfen mir keine Statistik und auch keine
Wahrscheinlichkeitsrechnung. Das kann morgen passie-
ren. Dann wird man den Schuldigen suchen. Eines wird
man aber nicht reparieren können: dass Menschen ihr
Leben verlieren und dass meine niederbayerische Hei-
mat auf Jahrhunderte nicht mehr betreten werden kann.
Das können Sie doch nicht verantworten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Sie sind doch gar kein Bayer! Hören Sie doch auf!)


Ich habe 1969 mein erstes Auto gekauft, nämlich ei-
nen VW, ein wunderbares Auto mit Seilzugbremsen und
unsynchronisiertem Getriebe. Aus demselben Baujahr,
der Baulinie 1969, ist Isar 1. Das ist eine Sicherheitsar-
chitektur, die heute keine Genehmigungsbehörde mehr
akzeptieren würde. Aber deren Laufzeit wollen Sie jetzt
verlängern.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


225 Tage wäre das Kraftwerk nur noch gelaufen. Jetzt
wird es über 3 000 Tage laufen. Wollen Sie das weiter
verantworten?

Meine Damen und Herren, ich halte es für absolut un-
verantwortlich, was Sie hier tun. Wir hatten einen Kon-
sens. Diesen Konsens haben Sie aufgekündigt. Sie haben
damit nicht nur die Fraktion der Grünen, sondern auch
viele Ihrer Kollegen einschließlich des CSU-geführten
Stadtrats in Landshut gegen sich. Entscheiden Sie an-

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(C (D ers, als Sie hier entscheiden wollen! Stimmen Sie einer erlängerung nicht zu! Danke schön. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706811700

Nun hat der Kollege Frank Schwabe das Wort für die

PD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Frank Schwabe (SPD):
Rede ID: ID1706811800

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich werde gegen

ämtliche Gesetzesvorlagen im Zusammenhang mit der
erlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke stim-
en. Ich mache das auch besonders vor dem Hinter-

rund, dass ich der zuständige Berichterstatter für Kli-
aschutz bin.

Deutschland ist seit vielen Jahren Vorreiter gewesen
ich betone: gewesen – in der internationalen Debatte
ur Entwicklung einer ambitionierten Klimaschutzpoli-
k und dem damit verbundenen Umbau der Energiever-
orgung. Dies ist jetzt zentral gefährdet. Es ist absehbar,
ass der Laufzeitverlängerung im Rahmen des auftreten-
en Systemkonflikts der Angriff auf den Ausbau der er-
euerbaren Energien folgen wird.

Die neue Energiepolitik war mit der Entscheidung zur
eendigung der Atomnutzung und mit den Rahmenbe-
ingungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien
entral verbunden. Diese Entwicklung wurde gegen
assive, auf kurzfristige Gewinnmaximierung ausge-
chtete Lobbyinteressen durchgesetzt. Diese Entschei-
ungen haben das demokratisch legitimierte Primat der
olitik gegenüber kurzfristigen betriebswirtschaftlichen
teressen einiger weniger durchgesetzt. Diese Politik

es klar fixierten Atomausstiegs und der gesetzlichen
ahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer
nergien hat zu einem Ausbau der erneuerbaren Ener-
ien in ungeahnten Größenordnungen geführt. Dieser
oom und der Paradigmenwechsel hin zu einem anderen
nergieversorgungssystem werden für immer mit dem
amen Hermann Scheer verbunden sein.

Es sind neue wirtschaftliche Strukturen und bislang
ber 300 000 Arbeitsplätze entstanden. Die vorgesehe-
en Gesetzesänderungen zementieren eine überholte
entrale Energieversorgungsstruktur, die von vier großen
nergieversorgern bestimmt wird, welche ihre Oligopol-
tellung zur Durchsetzung zu hoher Energiepreise aus-
utzen.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Was hat das mit einer persönlichen Erklärung zu tun?)


ie ist weder gut für bezahlbare Preise noch für die Si-
herheit der Energieversorgung in der Zukunft, ge-
chweige denn für den Klimaschutz. Es geht um Profit-
aximierung ohne Rücksicht auf volkswirtschaftliche

nd gesamtwirtschaftliche Auswirkungen.





Frank Schwabe


(A) )


)(B)


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das ist ein verhinderter Debattenbeitrag!)


Die von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP ge-
tragene Bundesregierung macht sich zur willfährigen
Durchsetzerin dieser Interessen.

Das gesamte parlamentarische Verfahren wurde in ei-
ner der Tragweite der Gesetze und der Komplexität der
Thematik vollkommen unangemessenen Art und Weise
durchgepeitscht. Gleichzeitig haben sich die Regierung
und die sie tragenden Fraktionen von CDU/CSU und
FDP jedoch Wochen und Monate Zeit genommen, um
mit den vier großen betroffenen Energieversorgungsun-
ternehmen zu verhandeln.

Mehrere Sondersitzungen des Umweltausschusses
wurden nur genutzt, um den formalen Mindestansprü-
chen an die Beschlussfassung im Deutschen Bundestag
Genüge zu tun. Dies ist aber durch zahlreiche Verfah-
rensfehler noch nicht einmal gelungen. Nachfragen wa-
ren nicht erwünscht. Aufklärung durch die Bundesregie-
rung gab es nicht. Der zuständige Minister war gar nicht
anwesend. Der traurige Höhepunkt war, dass in der letz-
ten Sitzung des Umweltausschusses, über die heute
schon viel gesprochen worden ist, durch die Koalitions-
fraktionen etwa acht Minuten Beratungszeit bis zur Ab-
stimmung eingeräumt werden sollten: Antrag von Frau
Dött um 18.22 Uhr, Abschluss der Debatte um
18.30 Uhr.

Eine viel zu kurze und mit zu wenigen Sachverständi-
gen ausgestattete Anhörung fand in der sitzungsfreien
Zeit statt. Trotzdem hat diese Anhörung Dutzende von
Hinweisen auf offene Punkte der Atomgesetznovellen
ergeben, zu denen es bis heute keine Antworten durch
die Bundesregierung gibt. Dazu gehört, dass das zentrale
Beratungsgremium der Bundesregierung für Umweltfra-
gen, nämlich der Sachverständigenrat für Umweltfragen,
SRU, in einer Stellungnahme mit der Überschrift „Lauf-
zeitverlängerung gefährdet Erfolg der erneuerbaren
Energien“ der Position der Bundesregierung von der
Brückenfunktion der Atomenergie grundsätzlich wider-
spricht. Mehrere Sachverständige haben gravierende Si-
cherheitsmängel angesprochen, die im Rahmen eines
Weiterbetriebs zahlreicher Atomkraftwerke zu erwarten
sind. Es gibt keine Antwort auf die Frage, was die Bun-
desregierung dagegen zu tun gedenkt.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Warum geben Sie es nicht schriftlich ab?)


Dasselbe gilt für die Frage der mangelnden Wettbe-
werbsneutralität gegenüber den Konkurrenten; auch hier
gibt es keine Antwort. Es gibt keine Klarheit über die
Höhe der Mittel für den Klima- und Energiefonds. Es
gibt keine Klarheit über den Umfang des anfallenden
Atommülls. Diese Liste ließe sich lange fortführen; man
kann sie an anderer Stelle nachlesen.

Dass die Gesetze ohne Bundesratsbeteiligung be-
schlossen werden sollen, ist bloß der Tatsache geschul-
det, dass es seit dem Sommer keine Bundesratsmehrheit
von Schwarz-Gelb mehr gibt. Das macht den Versuch
der Nichtbeteiligung des Bundesrats politisch verständ-
lich. Eine Regierung könnte so handeln, wenn es nicht

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(C (D ahlreiche Hinweise gäbe, die eine Regierung nicht norieren darf. Im Rahmen der vom Umweltministerium selbst in uftrag gegebenen Expertise wurde eine Mitwirkungsflicht des Bundesrates bestätigt. Die Verfassungsminisrien, nämlich das Bundesministerium der Justiz und as Bundesministerium des Innern, haben im Rahmen erschiedener Einschätzungen zu erkennen gegeben, ass zumindest bei einer umfassenden Verlängerung der aufzeiten der Atomkraftwerke eine Mitwirkung des undesrates gegeben sein müsse. Von den mir bekannn elf Expertisen von Verfassungsrechtlern sehen acht ie Beteiligung des Bundesrats als notwendig an. Nicht uletzt hat der Bundesrat selbst per Beschluss eine Beteigung eingefordert. Zahlreiche Verfassungsklagen sind ngekündigt. Aus all diesen Gründen werde ich den oben genannn Gesetzesvorlagen meine Zustimmung verweigern. h bin mir sicher, dass es hier heute nicht zu einem erfassungsgemäßen Zustandekommen dieser Gesetze ommt. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1706811900
Das
hat Ihnen Ihr Referent aber gut aufgeschrie-
ben!)


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812000

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will darauf hin-

eisen, dass das Instrument der persönlichen Erklärung
or der Abstimmung kein Instrument ist, um die Sachde-
atte zu verlängern.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Wurde die Sachdebatte im Ausschuss verlängert?)


Das Wort hat der Kollege Dr. Anton Hofreiter, Frak-
on Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Ich lehne die Verlängerung der Laufzeiten der
tomkraftwerke ab.

Es ist klar, warum es überhaupt zu dieser Laufzeitver-
ngerung kommen soll: Die vier Atomkonzerne haben
ie Entwicklung der erneuerbaren Energien verschlafen;
ie fürchten um ihr Monopol. Ihre Helfershelfer, die
chwarz-gelbe Regierung, wollen nun das Monopol ver-
ngern. Das kostet aber nicht nur viele Arbeitsplätze im
ittelstand und zerstört den Wettbewerb. Denn: Wenn

ie die Verlängerung durchsetzen, machen Sie etwas
ravierendes: Sie gefährden die Sicherheit einer Viel-

ahl von Menschen und produzieren weiteren Atom-
üll.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ganz in der Nähe meines Wahlkreises befinden sich
ie beiden Atomreaktoren Isar 1 und Isar 2. Es ist bereits





Dr. Anton Hofreiter


(A) )


)(B)

angesprochen worden: Isar 1 ist eines der ältesten Atom-
kraftwerke in Deutschland.


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 1969!)


Wenn es bei Isar 1 zu einem GAU kommt, dann sind
Millionen von Menschen gefährdet: in der Großstadt
München, im Landkreis München und in der Stadt
Landshut. Sie nehmen das billigend in Kauf. Warum?

Isar 1 ist eines der gefährlichsten Atomkraftwerke.
Angesichts seines Alters ist es schwer möglich, es auf
neue technische Standards zu heben. Bestimmte Teile,
zum Beispiel den Kessel, kann man nicht austauschen,
weil sie integrale Bestandteile des Reaktors sind.

Des Weiteren besteht bei einem Atomkraftwerk, das
so alt ist wie dieses, das große Problem, dass keinerlei
Schutz vor einem Flugzeugabsturz vorhanden ist. Dieses
Atomkraftwerk ist teilweise nicht einmal gegen den Ab-
sturz eines Kleinflugzeuges geschützt. Es liegt ganz in
der Nähe des Münchener Flughafens. Ein Flugzeug, das
eigentlich auf dem Flughafen München landen will,
könnte in Isar 1 oder Isar 2 hineinstürzen. Isar 1 wird
schon beim Absturz eines Kleinflugzeuges zerstört;
Isar 2 wird beim Absturz eines herkömmlichen Ver-
kehrsflugzeuges zerstört, von denen viele München an-
fliegen.

Das heißt, Sie verlängern den Betrieb von zwei Atom-
kraftwerken, die sich in der Nähe eines Flughafens und
in der Nähe von mehreren mittelgroßen Städten und ei-
ner Großstadt befinden.

Sie können nicht schlüssig erklären, wie Sie die Sicher-
heit der Menschen garantieren wollen.

Sie machen das Ganze nicht, weil es notwendig ist,
sondern um das Monopol der Atomkonzerne zu erhalten.
Das ist der Skandal.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sie gefährden die Menschen in dieser Region, deren Ab-
geordneter ich bin.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Trittin hat das gemacht!)


Sie gefährden die Gesundheit und das Leben dieser
Menschen zugunsten des kurzfristigen Profits der Atom-
konzerne und um das Monopol der Atomkonzerne auf-
rechtzuerhalten. Das ist der Skandal. Sie machen das
nicht, um die Energieversorgung zu sichern, auch nicht,
um günstige Strompreise garantieren können, sondern
nur, um die Profite der mit Ihnen verbundenen Konzerne
zu sichern. Deswegen gefährden Sie das Leben der Men-
schen. Das ist der zentrale Skandal, und dafür gehören
Sie abgewählt.

Ich möchte noch einmal an Sie appellieren: Geben Sie
Ihrem Gewissen einen Schubs und stimmen Sie bei den
folgenden Abstimmungen gegen die Verlängerung der
Laufzeiten.

Vielen Dank.

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(C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812100

Ich möchte noch einmal auf meine Bemerkung von

orhin hinweisen.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Persönliche Erklärungen nur schriftlich!)


Der Kollege Dr. Hermann Ott ist der nächste Redner.


Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706812200

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

erren! Diese heutige Abstimmung über die Verlänge-
ng der Laufzeiten der Atomkraftwerke ist keine nor-
ale Abstimmung.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das merken wir!)


eshalb möchte ich eine kurze persönliche Erklärung
bgeben.

Ich hatte das Glück, nicht direkt neben einem Atom-
raftwerk aufzuwachsen, und ich habe das Glück, nicht
eben einem Atomkraftwerk zu leben. Aber ich kämpfe
eit 1979, seit den großen Demonstrationen in Gorleben
nd Hannover, gegen die Atomenergie. Dieser Kampf
ar entscheidend für meine politische Bewusstseinsbil-
ung und für meinen beruflichen Werdegang, zuerst als
issenschaftler und jetzt als Politiker.

All das, wofür ich in den letzten 30 Jahren gekämpft
abe, versuchen Sie von der Koalition jetzt kaputtzuma-
hen. Sie versuchen, einen der größten Fortschritte der
enschheit – einen der größten zivilisatorischen Fort-

chritte hätte es wahrscheinlich Hermann Scheer ge-
annt – wieder zurückzunehmen, nämlich den friedli-
hen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie.

Die Wirkung dieses Ausstiegs vor zehn Jahren nach
nen und außen war kaum zu überschätzen. Der Atom-

usstieg hat den Menschen in aller Welt Mut gemacht.
as habe ich selbst immer dann erfahren, wenn ich im
ahmen meiner Arbeit mit Menschen zusammengekom-
en bin. Der Atomausstieg hat allen Menschen Mut ge-
acht, daran zu glauben, dass ein Leben ohne die Schre-

ken der Atomkraft möglich ist. Plötzlich war da eine
lternative zu dieser Monstertechnologie. Diese Hoff-
ung der Menschen in aller Welt wird von der Koalition
eute enttäuscht, wenn nicht gar zerstört.


(Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: „In aller Welt“?)


Auch die Wirkung auf uns war gewaltig. Der Atom-
usstieg hat bei uns und bei vielen anderen gesellschaft-
che Kräfte freigesetzt. Sie hat die Kreativität der Men-
chen gefördert und die Innovationsfreude im Bereich
er Industrie befeuert. Viele Arbeitsplätze wurden ge-
chaffen, die Sie heute aufs Spiel setzen. Was besonders
erstörend ist, ist, dass Sie das völlig ohne Not tun. Es
ibt keinen sachlichen Grund für die Verlängerung der
aufzeiten; mein Vorredner und viele andere haben





Dr. Hermann Ott


(A) )


)(B)

schon darauf hingewiesen. Der einzige Grund für die
Verlängerung sind die Profitinteressen einiger großer
Unternehmen und die damit zusammenhängende Gier
von Managern und anderen Profiteuren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Für die Menschen im Land ist diese Laufzeitverlänge-
rung ein weiterer Schlag ins Gesicht. Die Bundesregie-
rung setzt ihre Interessen ohne Rücksicht auf Verluste
zum Schaden der Menschen jetzt und zum Schaden der
Menschen, die in hunderttausend Jahren leben, durch.

Deshalb mein Petitum – das entspricht dem, was viele
andere vor mir gesagt haben –: Überdenken Sie Ihre Ent-
scheidung, die Sie heute und hier treffen, vor dem Hin-
tergrund Ihrer Biografie und Ihrer persönlichen Erfah-
rung.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das müssen Sie uns überlassen! Sie können für sich sprechen!)


Heute Morgen war ich vor der Sitzung in der An-
dacht. Ich habe versucht, die Entscheidung, die vor allen
Dingen Sie heute treffen, in ihrer ganzen Wucht auf
mich wirken zu lassen. Ich bin zu diesem Schluss ge-
kommen: Wenn Sie von der Christlich-Demokratischen
und der Christlich-Sozialen Union den Auftrag, der sich
aus Ihrer christlichen Überzeugung ergibt, ernst nehmen,
dann müssen Sie heute gegen die Laufzeitverlängerung
der Kernkraftwerke stimmen. Ich gelobe an diesem Ort
und an dieser Stelle, dass ich das tun werde.

Ich werde dafür kämpfen, dass das wieder rückgängig
gemacht wird. Das wird eine der ersten Amtshandlungen
der nächsten Bundesregierung sein.

Ich danke Ihnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812300

Das Wort hat der Kollege Dirk Becker.


Dirk Becker (SPD):
Rede ID: ID1706812400

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Ich werde dem gesamten Gesetzeswerk heute aus
drei persönlichen Gründen widersprechen.

Erstens. Als Abgeordneter des Deutschen Bundesta-
ges fühle ich mich dem Wohl und dem Schutz der deut-
schen Bevölkerung und der Menschen, die hier leben,
besonders verbunden. Die Koalition hat in den letzten
Monaten viel über Versorgungssicherheit und Versor-
gungsunabhängigkeit gesprochen und Versorgungslü-
cken thematisiert. Fakt ist: Im Ergebnis Ihres Konzeptes
prognostizieren Sie für das Jahr 2050 das Erfordernis
von Stromimporten in Höhe von bis zu 30 Prozent. Da-
mit wird die Unabhängigkeit Deutschlands geschwächt,
obwohl wir heute Exportüberschüsse haben. Das heißt,
im Endeffekt werden wir künftig verstärkt auf den
Strombezug aus dem Ausland angewiesen sein. Das

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(C (D ann ich mit meiner Verantwortung gegenüber dem eutschen Volk nicht in Einklang bringen. Der zweite Punkt betrifft die Sicherheit. Im Zusamenhang mit der Anhörung haben sowohl der Sachver tändige Hahn als auch andere über die Sicherheit der tomkraftwerke gesprochen. Anders als Herr Röttgen es argestellt hat, hat Herr Hahn sehr wohl darauf hingeiesen, dass es vor dem Hintergrund des Auslaufens des etriebs der Kernkraftwerke möglich war, den Betrieb es Kraftwerks in Biblis A zunächst mit Ersatzmaßnahen fortzusetzen. Er betonte aber, dass diese Maßnahen für den Fortbetrieb unzureichend sind. Es war unsch der Opposition, Herrn Röttgen zu fragen, wel he Konsequenzen daraus resultieren. Wenn er seine Anündigung ernst nimmt, Kraftwerken höhere Sichereitsstandards abzuverlangen, kann dies nur zur Folge aben, dass Biblis A nicht weiterbetrieben werden darf. ierzu hat Herr Röttgen nicht Stellung bezogen. Es gibt weitere erhebliche Bedenken, auch gegen den 7 d Atomgesetz. Wir haben von mehreren Sachvertändigen gehört, dass § 7 d Atomgesetz zur Absenkung es Sicherheitsstandards führen und darüber hinaus auch ie Klagemöglichkeit Betroffener eingeschränkt wird. ies kann ich mit meinem Anspruch an Sicherheit nicht Einklang bringen. Daher werde ich auch aus diesem rund dem Gesetzesvorhaben nicht zustimmen können. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der SPD)


Der dritte Punkt ist, dass ich mich als Abgeordneter in
einen Mitwirkungsrechten beeinträchtigt fühle und

uch die Rechte der Opposition missachtet sehe. Ich
öchte entgegen den Äußerungen von Herrn Altmaier

nd von Herrn van Essen darauf hinweisen, wie die Aus-
chusssitzung am Dienstag abgelaufen ist.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Chaotisch!)


Ja, chaotisch, Herr Kauder, aber daran hatte Frau Dött
inen erheblichen Anteil. – Nach 20 Minuten Aus-
chusssitzung stellte Frau Dött den Antrag, nach weite-
n zehn Minuten abzustimmen und keine weitere Dis-

ussion zuzulassen. Wenn die Regierungsmehrheit das
nter einer ausführlichen Beratung oder Beteiligung der
pposition versteht, dann habe ich ein grundsätzlich an-
eres Verständnis von Parlamentarismus.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Michael Kauch [FDP]: Wie wurde denn da abgestimmt?)


h bin nicht bereit, es Ihnen durchgehen zu lassen, dass
ie die Opposition daran hindern, diese kritischen und
ichtigen Sicherheitsfragen zu erörtern. Sie hatten
ngst davor, Antworten geben zu müssen. Ich bin daher
icht imstande, hier eine objektive Würdigung des Sach-
erhalts vorzunehmen.

Der Umweltminister stand uns – entgegen unserem
unsch – zur Beantwortung dieser Fragen nicht zur Ver-
gung. Da Herr Röttgen nicht auf die vielen dezidierten





Dirk Becker


(A) )


)(B)

Fragen, die von den Sachverständigen aufgeworfen wur-
den, einging, sehe ich mich heute nicht in der Lage, da-
rüber abzustimmen.

Ich sehe in einer heutigen Abstimmung ein grob fahr-
lässiges Verhalten, das dem hohen Sicherheitserfordernis
der Kernkraftwerke nicht gerecht wird. Auch aus diesem
Grunde dürfte heute eigentlich keine Abstimmung erfol-
gen. Da sie aber erfolgt, werde ich – nicht nur aus die-
sem, sondern auch aus vielen anderen Gründen – den
Gesetzentwürfen nicht zustimmen, sondern sie ablehnen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812500

Das Wort hat nun die Kollegin Ute Koczy.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706812600

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Dies sind meine persönlichen Gründe für die
Ablehnung der Laufzeitverlängerung: Ich lebe in Ost-
westfalen-Lippe. Ich habe miterlebt, welchen Aufwand
und welche Kosten der Abbau des AKW Würgassen in
dem von mir betreuten Wahlkreis Höxter verursacht.
Nicht sehr viel weiter, in Niedersachsen, liegt das AKW
Grohnde. Dieses ist trotz des Baujahres 1984 sehr stör-
anfällig. Eigentlich war die Abschaltung für 2017 ge-
plant. Jetzt soll Grohnde bis 2030 laufen. Daher wirft die
Laufzeitverlängerung für mich und in meinem Wahlkreis
Fragen auf.

Dazu kommen noch weitere persönliche Gründe. Ich
stelle folgende Fragen in den Mittelpunkt: Woher
stammt das Uran für diese Atomkraftwerke? Was bedeu-
tet die Laufzeitverlängerung für die Ressource Uran und
für die Menschen, die in der Nähe des Uranabbaus le-
ben? 75 Prozent der Vorräte an Uran lagern in Regionen,
die von indigenen Völkern bewohnt werden. Ich habe in
diesem Sommer, im August, zwei Reisen nach Tansania
und nach Brasilien unternommen, um mich persönlich
über die Konsequenzen des Uranabbaus zu informieren.

In Tansania beginnt der Uranabbau erst. Dieses Land
steigt nächstes Jahr in die Förderung des radioaktiven
Materials ein. Die Menschen dort werden nicht über die
Risiken informiert. Sie fühlen sich hilflos den Interessen
der Firmen ausgesetzt und haben kaum eine Chance,
sich dagegen zu wehren. In Brasilien, in der Nähe der
Mine Caetité lebt die Bevölkerung in Angst vor Gesund-
heitsschäden. Greenpeace hat nachgewiesen, dass das
Wasser dort verseucht ist. Mindestens acht Brunnen muss-
ten versiegelt werden. Die nationalen Behörden und die
Betreiber der Mine leisten trotz richterlicher Beschlüsse
und eindeutiger Auflagen unzureichende Aufklärung und
Unterstützung. Die Forderung der Zivilbevölkerung nach
sauberem Wasser, Lebensmittelkontrollen und Gesund-
heitsüberwachung wird ignoriert.

Diese Botschaft bringe ich persönlich in diese De-
batte ein. Uran ist kein normales Metall, keine normale
Ressource. Einmal an die Oberfläche gelangt, zersetzt es
sich. Erst entweicht das toxische Gas Radon, danach be-

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(C (D innen die Alpha-, Betaund Gammastrahlen zu wirken, n manchen Orten nur schwach, doch kontinuierlich und efährlich. Uran ist radiotoxisch und chemotoxisch irksam. Einmal im menschlichen Körper gelagert, kon entriert es sich im Skelett, in der Leber, in den Nieren nd in den Lymphknoten. Es verursacht durch sein paltprodukt Lungenkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs, eukämie und andere Bluterkrankungen. Bei Embryoen kommt es zu Fehlbildungen, es bewirkt eine erhöhte ate der Säuglingssterblichkeit, mehr Totgeburten und ehr Fälle von Downsyndrom. Ich finde, das sind per önliche Gründe, um die Laufzeitverlängerung abzulehen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Mit der Verlängerung der Laufzeiten nehmen diese
efahren weiter zu, besonders für die Menschen, die in
en Abbaugebieten leben. Ich persönlich halte das nicht
ur für verantwortungslos, sondern auch für eine Men-
chenrechtsverletzung. Daher unterstreiche ich: Der
ranabbau ist gleichbedeutend mit dem Öffnen der
üchse der Pandora. Stoppt den Uranabbau! Der Aus-

tieg aus der Atomkraft ist der richtige Weg. Nein zur
erlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812700

Das Wort hat die Kollegin Ingrid Arndt-Brauer.


(Beifall bei der SPD)



Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
Rede ID: ID1706812800

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

erren! Mir ist es ein persönliches Anliegen, heute eine
rklärung abzugeben, warum ich die Gesetzentwürfe zur
nderung des Atomgesetzes und die weiteren damit zu-

ammenhängenden Gesetzentwürfe ablehne. Ich bin als
inanzpolitikerin nicht nur für die Zukunft, sondern
uch für die Gegenwart mit verantwortlich. Ich möchte
eshalb etwas zum Entwurf eines Kernbrennstoffsteuer-
esetzes sagen. Als dieser Entwurf in den Bundestag
ingebracht worden ist, hieß die geplante Steuer noch
rennelementesteuer. Sie sollte dem Haushalt netto
,3 Milliarden Euro bringen. Diese 2,3 Milliarden Euro
erden dringend gebraucht. Es gibt vieles, das man da-
it machen wollte und sollte.

Im Verfahren wurde sie in Kernbrennstoffsteuer um-
enannt und soll nur noch 1,5 Milliarden Euro bringen.
ie ist völlig verändert worden, nicht nur in ihrem Auf-
ommen, sondern auch in ihrer Zielsetzung. Sie ist be-
renzt auf sechs Jahre. Keiner kann erklären, warum. Ihr
ufkommen wird nicht mehr ausreichen, um zum Bei-

piel das Volumen für eine Sanierung von Asse II, wofür
ie auch gedacht war, sicherzustellen.

Ich denke, wir haben für die Atompolitik, die in der
ergangenheit betrieben worden ist und mit der auch die
ukunft gestaltet werden wird, eine besondere Verant-





Ingrid Arndt-Brauer


(A) )


)(B)

wortung. Wenn hier ein Volumen, das mit 2,3 Milliarden
Euro angedacht worden ist – –


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706812900

Frau Kollegin, die Redezeit ist abgelaufen.


Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
Rede ID: ID1706813000

Entschuldigung. Ich hatte fünf Minuten angemeldet,

und die Anzeige hier vor mir fing bei einer Minute an.
Nein, nein, das kann nicht sein.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706813100

Nein, nein. Ich manipuliere die Redezeit nicht.


Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
Rede ID: ID1706813200

Ja. – Es fing mit 1:16 Minuten an. Ich habe nichts

dazu gesagt. – Aber einen Schlusssatz möchte ich noch
sagen.

Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass hier bei
340 Euro pro Gramm Uran weitergemacht wird. Wir
wollen also eine Erhöhung. Wir wollen netto 2,3 Milliar-
den Euro. Wir wollen einen Ausgleich der Steuerausfälle
bei Ländern und Kommunen, und wir wollen die Ein-
speisung der Summe in den Energiefonds, der sonst
nicht sichergestellt ist. Ich bitte Sie, das ausreichend zu
berücksichtigen.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ingrid Arndt-Brauer [SPD]: Das war nicht in Ordnung! Das war nicht der Anfang!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706813300

Ich gehe nach der hier angezeigten Redezeit. Dann

bitte ich um Entschuldigung.


(Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war noch meine Redezeit! – Zuruf von der SPD: Das war ihre Restzeit! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie meinen „ihre Restlaufzeit“! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Übertragung von Restlaufzeit ist Gegenstand der namentlichen Abstimmung! Sie dürfen dem nicht vorgreifen!)


Nächste Rednerin ist die Kollegin Nicole Maisch.


Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706813400

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

werde gegen die Gesetzesnovelle stimmen, und ich
möchte Ihnen das als hessische Abgeordnete persönlich
begründen. Ich stamme aus dem Rhein-Main-Gebiet, aus
einem Gebiet in unmittelbarer Nähe zu Biblis A und B.
Meine Eltern, meine Großeltern, mein Bruder und wei-
tere Angehörige meiner Familie wohnen dort noch im-
mer.

Ohne Ihren Atomdeal würde Biblis A demnächst vom
Netz gehen und wäre kein Sicherheitsrisiko mehr. Jetzt


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(C (D uft es aber weiter, und zwar noch viele Jahre. Es weren weiter meldepflichtige Zwischenfälle von diesem annenreaktor hervorgerufen werden. Wir werden weirhin die Gefahr haben, dass wir nicht gegen Terroran chläge geschützt sind. Biblis A hat keine externe Nottandswarte. Wir haben den Frankfurter Flughafen, wir haben das rankfurter Bankenzentrum in unmittelbarer Nähe. Wir issen seit dem 11. September 2001, dass Terroran chläge mit Flugzeugen kein Hirngespinst mehr sind und ass auch in unmittelbarer Nähe von Biblis A so etwas assieren könnte. Das macht mir Angst. Deshalb werde h die Atomgesetznovelle ablehnen. Ich habe noch einen zweiten Grund zur Ablehnung, icht auf meinen Herkunftsort, sondern auf meinen jetzien Wahlkreis in Nordhessen bezogen. Diese Region alt immer als das Armenhaus Hessens. Sie war von hoer Arbeitslosigkeit betroffen. Man hat gesagt, die Fachräfte werden abwandern. Seit einigen Jahren haben wir ei uns in der Region einen großen Boom. Er kommt narlich nicht von der Atomkraft – davon sind wir ver chont geblieben –, sondern von den erneuerbaren Enerien. Wir haben bei uns in der Region Weltmarktführer uf dem Solarmarkt. Ihr Energiekonzept sieht vor, dass er Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich gedroselt wird. Ich finde, meine Region hat eine bessere Zukunft verient. Wir möchten, dass der Ausbau der erneuerbaren nergien weitergeht. Wir wollen weiter Jobs für hochualifizierte und für normale Industriearbeiter schaffen. ir wollen, dass der Ausbau in die Zukunft weitergeht. eshalb wollen wir, dass die Atomkraftwerke abge chaltet werden. Ich finde, Hessen hat etwas Besseres erdient als Biblis A und B, nämlich vor allem die Solarnergie. Ich fordere Sie auf, heute gegen die Atomgeetznovelle zu stimmen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706813500

Das Wort hat die Kollegin Ingrid Nestle.


Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706813600

Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich werde gegen

ie Laufzeitverlängerungen stimmen. Ich möchte in die-
em Zusammenhang einen Punkt aus meiner Heimat
chleswig-Holstein zur Sprache bringen.

Trotz meiner persönlichen Bemühungen in den letz-
n Tagen und Wochen bestehen Sie darauf, auch das
KW Brunsbüttel mit einer Laufzeitverlängerung von

cht Jahren auszustatten.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


as AKW Brunsbüttel, das sich in meiner Heimat befin-
et, ist nur deshalb heute noch nicht im Rückbau, weil es
ort mehrere schwerwiegende Pannen gab, die dazu ge-
hrt haben, dass es jahrelang vom Netz genommen war;





Ingrid Nestle


(A) )


)(B)

sonst wäre das AKW Brunsbüttel schon heute im Rück-
bau. Ich denke, diese Pannen, die Leib und Leben der
Bevölkerung vor Ort gefährden, sind kein Grund, den
Kernkraftwerksbetreibern zu sagen: Ihr bekommt ein
Geschenk in Form einer Laufzeitverlängerung um acht
Jahre obendrauf; wir betreiben diesen Reaktor weiter.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich will in der gebotenen Kürze nur von einer einzi-
gen Panne berichten. 2001 kam es im AKW Brunsbüttel
zu einer Knallgasexplosion. In direkter Nachbarschaft
zum Reaktordruckbehälter wurden drei Meter Rohrlei-
tung vollkommen zerfetzt. Ein einziges Ventil, das stark
gestaucht wurde, war noch dazwischen. Es hat verhin-
dert, dass massiv Radioaktivität ausgetreten ist.

Obwohl viele Instrumente angeschlagen und gezeigt
haben, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, ließen die
Betreiber das AKW Brunsbüttel zwei Monate weiterlau-
fen. Die Strompreise waren damals relativ hoch; deshalb
wollte man das AKW nicht vom Netz nehmen. Es hieß,
das sei ein spontaner Druckabfall gewesen, der nicht so
schlimm gewesen sei. Erst zwei Monate später wurde
bei einer Routineuntersuchung entdeckt, was passiert
war. Nach und nach mussten die Betreiber zugeben, dass
sie, als einige Instrumente anschlugen, vielleicht doch
hätten misstrauisch werden und das AKW vom Netz
nehmen sollen.

Nur aufgrund solcher Pannen ist das AKW Brunsbüt-
tel heute noch nicht im Rückbau begriffen. Nur aufgrund
solcher Pannen können Sie überhaupt eine Laufzeitver-
längerung des AKW Brunsbüttel vornehmen. Nur auf-
grund solcher Pannen bekommt der Betreiber des AKW
Brunsbüttel für seine Verantwortungslosigkeit eine Lauf-
zeitverlängerung von acht Jahren geschenkt, und das,
obwohl das AKW Brunsbüttel nichts mit dem Thema
Versorgungssicherheit zu tun hat.

Zum Thema Versorgungssicherheit möchte ich in der
Kürze der Zeit nur ein Beispiel nennen. Sie haben heute
mehrmals Ihrer Sorge Ausdruck verliehen, wie schwie-
rig es wird, den notwendigen Netzausbau hinzubekom-
men. Das AKW Brunsbüttel liegt in einer Region, in der
sich Offshoreanlagen befinden. Durch die Leitungen
fließt aber schon heute jede Menge Onshorewindenergie.
Wenn das AKW Brunsbüttel wieder ans Netz ginge,
müssten die Leitungen massiv ausgebaut werden. Denn
durch die Leitungen, durch die früher der Atomstrom
des AKW Brunsbüttel floss, fließt heute längst Wind-
strom. Das AKW Brunsbüttel wieder ans Netz zu lassen,
dient weder Ihrem Gesamtkonzept noch der Versor-
gungssicherheit. Ganz im Gegenteil: Ein großer
Stromausfall in Hamburg, bedingt durch Pannen im
AKW Brunsbüttel, ist keine Seltenheit.

Ich erkenne an, dass Sie in der Atomfrage zum Teil
eine andere Meinung haben als ich. Man mag sich in der
Atomfrage verhalten, wie man will: Brunsbüttel wieder
ans Netz zu lassen, ist der helle Wahnsinn.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D Der Zeitplan diverser Sitzungen ist heute etwas urcheinandergeraten. Deshalb will ich darauf hinweien, dass die Sitzung des Ältestenrates entgegen der vorerigen Ankündigung jetzt parallel zum Plenum beginnt. iejenigen Mitglieder des Ältestenrates, die an dieser itzung teilnehmen sollen und wollen, (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und dürfen!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706813700

ill ich hiermit informiert haben.

Nun hat das Wort der Kollege Dr. Konstantin von
otz.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Ich komme aus dem Wahlkreis 10, Herzogtum
auenburg – Stormarn-Süd. In diesem Wahlkreis steht
as Atomkraftwerk Krümmel, der Pannenreaktor der
epublik, der in den letzten Jahren so viele Störfälle pro-
uziert hat, dass es meine Redezeit sprengen würde,
enn ich auf alle eingehen wollte. Sie machen sich hier
nd heute daran, auch die Laufzeit dieses Reaktors zu
erlängern.

In der Umgebung des AKW Krümmel, unmittelbar
or dem Schrottreaktor, gibt es das Leukämiecluster Elb-
arsch, das weltweit einzigartig hoch ist und die Men-

chen in meinem und im benachbarten Wahlkreis – ich
age Ihnen das, weil das vielleicht auch für Sie eine
olle spielt – extrem beunruhigt.

Das AKW Krümmel ist wegen der vielen Störfälle
eit Jahren abgeschaltet. Vattenfall hat diese Zeit ge-
utzt, um den alten Schrottreaktor mit zusätzlichen Ge-
eratoren hochzurüsten. Der heutige Zustand des alten
iedewasserreaktors ist vergleichbar mit einem alten,
lapprigen Golf mit Porschemotor. Die letzten Störfälle,
ie sich beim AKW Krümmel ereignet haben, waren ge-
au diesem Umstand geschuldet: dass die alte Technik
it neuer Technik hochgerüstet wurde, die aber nicht
iteinander harmonieren. Auch dies sollte Sie im Her-

en bewegen, wenn Sie nachher bei der Abstimmung
ber die Verlängerung der Laufzeit des AKW Krümmel
re Hand heben.

Das Ganze ist so beunruhigend, dass in Schleswig-
olstein Ihre eigenen Minister – vor allen Dingen der

ustizminister, der für Sicherheitsfragen zuständig ist –
inspruch gegen eine Laufzeitverlängerung erheben.
em Justizminister wird schon schlecht, wenn er an die
icherheitsprobleme nur denkt, die sich mit Ihrer Ab-
timmung heute ergeben werden.

Auch Folgendes sollten Sie sich zu Herzen nehmen:
ls das Atomkraftwerk in Tschernobyl hochgegangen
t, war das für die Ukraine und die weißrussische
teppe schlimm und hatte katastrophale Folgen. Wenn
ber Krümmel in unmittelbarer Nähe der Millionenme-
opole Hamburg hochgeht, dann gehen die Lichter aus,
ann ist Schicht im Schacht. Herr Kauder, nehmen Sie
ich das zu Herzen. Der Pannenreaktor der Republik ist





Dr. Konstantin von Notz


(A) )


)(B)

nur 30 Kilometer von Hamburg entfernt, und Sie wollen
heute seine Laufzeit verlängern. Das ist unfassbar. Heute
ist unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten ein
schwarzer Tag. Mit Blick auf die Sicherheit der Men-
schen in meinem Wahlkreis und der gesamten Republik
wäre es eine Affenschande, wenn Sie heute diesen Ge-
setzen zustimmen würden.

Herzlichen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706813800

Das Wort hat nun der Kollege Oliver Kaczmarek.


(Beifall bei der SPD)



Oliver Kaczmarek (SPD):
Rede ID: ID1706813900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

Kolleginnen und Kollegen! Angesichts der Tragweite
der vorliegenden Gesetzentwürfe und ihrer Auswirkun-
gen auf zukünftige Generationen, aber vor allem auf-
grund der kritikwürdigen parlamentarischen Vorgehens-
weise nehme ich mein Recht wahr, mein Abstimmungs-
verhalten besonders zu begründen.

Seit der ersten Lesung der Gesetzentwürfe am 1. Ok-
tober 2010 sind noch nicht einmal vier Wochen vergan-
gen. Die Anhörung des zuständigen Ausschusses für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fand vor ei-
ner Woche hier im Deutschen Bundestag statt. Aufgrund
der begrenzten Zeit – die Koalitionsfraktionen haben
dem Wunsch der Oppositionsfraktionen nach einer län-
geren Anhörung natürlich widersprochen – konnten ei-
nige wichtige Aspekte aus dem Themenbereich nicht er-
örtert werden. Ich nenne beispielhaft die Endlagerung
des aufgrund der Laufzeitverlängerung zusätzlich anfal-
lenden radioaktiven Abfalls.

Es sind aber auch Aspekte dargelegt worden, die im
bisherigen Gesetzgebungsverfahren noch nicht erkenn-
bar waren und noch nicht behandelt worden sind. Ich
nenne beispielhaft die Äußerung der Sachverständigen
Hildegard Müller vom Bundesverband der Energie- und
Wasserwirtschaft, die wettbewerbliche Nachteile des
Energiekonzepts unter anderem für die Stadtwerke ein-
geräumt hat. Dafür hat sie nachdrücklich einen Nachteils-
ausgleich eingefordert.

Dieser Aspekt konnte neben vielen anderen, die schon
benannt worden sind, in dem Gesetzgebungsverfahren
nicht mehr berücksichtigt werden. Die Bundesregierung
war bei der Sitzung des Umweltausschusses am
25. Oktober 2010 ebenfalls nicht in der Lage, angemes-
sen auf diese Frage zu antworten. Ich gehe sicher von ei-
ner wettbewerblichen Benachteiligung der Stadtwerke
aus. Welchen Zweck erfüllen Anhörungen und Gesetz-
gebungsverfahren eigentlich, wenn Aspekte, die sich da-
raus ergeben, keinen Eingang in die Gesetzgebung fin-
den?


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Man bekommt den Eindruck, dass es sich für die Kolitionsfraktionen um eine lästige Pflicht gehandelt hat, as, was hinter verschlossenen Türen verhandelt worden t, irgendwie zu legitimieren. Das von der Koalitionsehrheit gewählte Vorgehen im Umweltausschuss ent prach in keiner Weise den Anforderungen an ein transarentes parlamentarisches Verfahren. Es wurde zum eispiel die Öffentlichkeit von den Beratungen im Umeltausschuss ausgeschlossen, und man fragt sich: Wam eigentlich? Was gab es da zu verbergen? Die Bechterstattung wurde auf einen Vertreter der Regiengsfraktionen konzentriert. Deshalb komme ich zu der chlussfolgerung, dass die Mehrheit des Hauses die unrschiedlichen Standpunkte zu den Gesetzentwürfen berhaupt nicht angemessen erörtern will. Ohne erkennbaren Sachzwang soll das Gesetzgeungsverfahren nun in vier Wochen durch das Parlament eschleust werden. Die fachliche Beratung des zuständien Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktoricherheit betrug knapp eine Stunde. Angesichts dieser Tatsache, angesichts der Tragweite er mit diesen Gesetzentwürfen verbundenen Risiken für iele in Deutschland lebende und zukünftige Generatioen und angesichts des gewählten Verfahrens wäre eine ustimmung zu diesen Gesetzentwürfen mit einer verntwortlichen Wahrnehmung des mir von den Wählerinen und Wählern meines Wahlkreises übertragenen andats nicht vereinbar. Deshalb werde ich alle in Ver indung mit dem sogenannten Energiekonzept der Bunesregierung vorgelegten Gesetzentwürfe ablehnen. Ich rkläre ausdrücklich meine Missbilligung des Gesetzgeungszeitplans und des Vorgehens der Koalitionsfraktioen im Parlament. „Parlamentarisch“ mag ich das nicht ennen. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706814000

Die Kollegin Brigitte Pothmer hat nun das Wort.


Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706814100

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

timme heute gegen den Entwurf eines Elften Gesetzes
ur Änderung des Atomgesetzes, weil die Verlängerung
er Laufzeiten von Atomkraftwerken, die heute von Ih-
en, von der CDU-FDP-CSU-Koalition, beschlossen
erden soll, politisch, juristisch und moralisch schlicht
nd ergreifend falsch ist.

Ich bin in einem kleinen Dorf im Wendland geboren
nd aufgewachsen, nicht weit von Gorleben entfernt,
nd meine Familie betreibt dort noch immer einen land-
irtschaftlichen Betrieb. Ich erwähne das, weil die
endländer in den letzten Tagen einen wirklich interes-

anten Besuch hatten. Der Bischöfliche Generalvikar
r. Werner Schreer aus meiner Heimatstadt Hildesheim
ar zu Gast. Sie alle wissen: Der Generalvikar ist nach
em Bischof der ranghöchste Repräsentant der katholi-
chen Kirche im Bistum.





Brigitte Pothmer


(A) )


)(B)

Wissen Sie, was Herr Schreer den Leuten im Wend-
land gesagt hat? Er hat gesagt – ich zitiere –:

Als Christen haben wir den Auftrag, uns um die Be-
wahrung der Schöpfung zu bemühen.

Er hat zu bedenken gegeben, dass man die Ängste der
Menschen im Wendland ernst nehmen und die mögli-
chen Umweltbelastungen – auch für die zukünftigen Ge-
nerationen – im Blick haben muss. Liebe Kolleginnen
und Kollegen von der CDU/CSU, so spricht ein Chris-
tenmensch. Ich frage Sie: Was symbolisiert eigentlich
noch das „C“ in Ihrem Parteinamen?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Herr Dr. Schreer hat auch eine 23-seitige Stellung-
nahme beim katholischen Forschungsinstitut für Philo-
sophie Hannover in Auftrag gegeben. Diese Stellung-
nahme lege ich Ihnen ernsthaft ans Herz. In dieser
Stellungnahme heißt es nicht etwa einfach nur, Atom-
kraft gefährde die Umwelt. Nein, in dieser Stellung-
nahme heißt es: Der Weiterbetrieb von AKW ist eine
Verletzung des Gemeinwohls.

Meine Damen und Herren, wir alle sind gewählt wor-
den, um das Gemeinwohlinteresse im Auge zu behalten
und zu vertreten. Wir sind nicht gewählt worden, um die
Interessen der Atomlobby zu vertreten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Dr. Bijan Djir-Sarai [FDP]: Das bestimmen Sie!)


Als Konsequenz aus all diesen Argumenten, die in
diesem Papier vorgetragen worden sind, heißt es dann,
„dass die Zulässigkeit der friedlichen Nutzung der
Atomenergie nicht bejaht werden kann“. Setzen Sie sich
über diese Argumente, über diese Stellungnahme, bitte
nicht einfach arrogant hinweg. Ihre Leute haben das ge-
schrieben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Der evangelische Bischof von Braunschweig,
Dr. Friedrich Weber, der unmittelbar in der Nähe des Ka-
tastrophenmülls der Asse und von Schacht Konrad arbei-
tet, beantwortete die Frage, was die Kirche zu einem
politischen Thema wie der Laufzeitverlängerung zu sa-
gen habe. Er sagte:

Wenn Probleme auftreten, die die Menschen in unse-
ren Gemeinden verunsichern, dann müssen wir …
Farbe bekennen, zumal bei Projekten, die den so-
zialen Frieden gefährden.

Meine Damen und Herren, die Laufzeitverlängerung
gefährdet den sozialen Frieden.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Wenn Sie so weitermachen schon!)


Castortransporte gefährden den sozialen Frieden. Ich
weiß als gebürtige Wendländerin wirklich, wovon ich
rede.

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(C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


ie sollten schon allein um ihrer christlichen Selbstach-
ng willen von diesem Atomkurs ablassen. Die Be-

chlüsse der Laufzeitverlängerung sind falsch, sie sind
egen jede Vernunft, und sie sind gegen die Mehrheit der
teressen der Bevölkerung.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, na, na! Reden Sie nicht so einen Quatsch daher!)


eine Damen und Herren von den christlichen Unions-
arteien, wenn Sie uns Grünen schon nicht glauben,
ann glauben Sie wenigstens Ihren Kirchenführern.

Abschließend zitiere ich noch einmal Dr. Friedrich
eber.


(Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] unterhält sich mit Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Herr Kauder, hören Sie mal zu, was Ihre Kirchenleute
agen. – Er sagt:

Wir, … die gesamte Kirche, lehnen die Laufzeitver-
längerung ab, weil das Problem der Endlagerung
überhaupt noch nicht geklärt ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Das ist eine zentrale ethische Frage. Wir haben bereits
genug Atommüll, von dem wir nicht wissen, wohin er
kommt, und jetzt kommt noch neuer hinzu …


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706814200

Frau Kollegin, achten Sie auf die Redezeit.


Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706814300

Herr Dr. Weber ist nicht nur ein kluger, er ist auch ein

ehr verantwortungsbewusster Mann. Ich frage Sie:
ann kommen Sie zur Vernunft?

Ich danke Ihnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das war auch keine persönliche Erklärung! So ein Quatsch!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706814400

Die Kollegin Tabea Rößner hat nun das Wort.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Wie viele kommen denn noch?)



Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706814500

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

h nehme heute das Recht wahr, eine persönliche Erklä-
ng abzugeben, nicht nur weil die Verlängerung der
aufzeiten von Atomkraftwerken jeglichem Sinn und
erstand widerspricht,


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ihrem Verstand!)






Tabea Rößner


(A) )


)(B)

sondern weil sie auch meiner Verantwortung gegenüber
meinen Kindern, gegenüber meinen Kindeskindern und
auch dem mehrheitlichen Willen der Bevölkerung sowie
meiner Wählerinnen und Wähler widerspricht. Darum
werde ich hier und heute gegen die vorgelegte Atomge-
setznovelle stimmen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Woher wissen denn Sie das?)


– Herr Kauder, Sie können mir glauben, dass ich mit
meinen Wählerinnen und Wählern in Kontakt stehe.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber das sind keine 50 Prozent! Das ist aber nicht die Mehrheit, meine gute Frau! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)


Ich stimme gegen die Laufzeitverlängerung, weil ich
für eine verantwortungsvolle Politik stehe, für die mich
viele Menschen in Rheinland-Pfalz gewählt haben. Auch
wenn in Rheinland-Pfalz selbst kein Atomkraftwerk am
Netz ist, so liegt mein Wahlkreis in direkter Nachbar-
schaft zum Atomkraftwerk Biblis. Das sind keine
20 Kilometer Luftlinie von meinem Heimatort.

Die beiden Reaktoren Biblis A und B gehören zu den
ältesten in Deutschland. Biblis A ist bereits 1974 ans
Netz gegangen. Nach der geplanten Gesetzesnovelle soll
Biblis mindestens acht Jahre länger in Betrieb sein – und
dies, obwohl Studien insgesamt 80 Sicherheitsdefizite
aufzeigen. Bereits jetzt gehören die Reaktoren in Biblis
zu den störanfälligsten. In der Pannenbundesliga ist
Biblis A der unangefochtene Rekordmeister. Es gab ins-
gesamt über 400 meldepflichtige Zwischenfälle. Die
Verlängerung der Laufzeiten bedeutet mindestens acht
Jahre weiter Pleiten, Pech und Pannen, acht Jahre, in de-
nen die Pannenreaktoren wie ein radioaktiv strahlendes
Damoklesschwert über uns hängen.

Zudem sind die Reaktoren in Biblis gegen Störfälle
schlechter geschützt als andere. Meine Kollegin Maisch
hat auch dies eben schon erwähnt. Bei einem Flug-
zeugabsturz – der Frankfurter Flughafen liegt in unmit-
telbarer Nähe – hätten wir in Rheinland-Pfalz ganz
schlechte Karten. Laut Öko-Institut wäre eine großflä-
chige Zerstörung des Reaktorgebäudes zu befürchten.
Die Folge – wir kennen das – wäre eine Kernschmelze,
und ein Gebiet von 10 000 Quadratkilometern würde zur
Katastrophenzone.

Mit den Atomgesetzen gefährden Sie, sehr verehrte
Damen und Herren der Koalition, das Leben der Men-
schen aus dieser Region.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Wollen Sie wirklich eine solch riesige Verantwortung
übernehmen?


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Das haben wir schon!)


Biblis A wäre, wenn sich der Betreiber RWE dem be-
schlossenen und mitgetragenen Atomkonsens verpflich-
tet gefühlt hätte, längst stillgelegt. Nur durch künstliche
Drosselung, fragwürdige Revision und die Übertragung

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(C (D on Reststrommengen aus dem stillgelegten AKW Stade urde die Betriebserlaubnis bis heute gerettet. Diese Strategie soll jetzt nach Ihrem Willen satte rüchte tragen. Eine acht Jahre längere Laufzeit würden WE Zusatzeinnahmen in Milliardenhöhe bringen. Ob s zu Nachrüstungen beim völlig inakzeptablen Sichereitszustand kommt, steht dagegen völlig in den Sternen. in derart unsicherer Reaktor wie Biblis A muss sofort bgeschaltet werden. Jede Verlängerung der Laufzeit ist us meiner Sicht unverantwortlich. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist Gesetz!)


Die Menschen, die in der Region leben, wollen ihre
trahlenden Nachbarn auf jeden Fall loswerden. Denken
ie daran, wer in den vergangenen Wochen und Monaten
uf die Straße gegangen ist und an den Demonstrationen
egen Atomkraft teilgenommen hat. Ob es in Berlin war,
Gorleben oder bei mir zu Hause: So bunt gemischt
ar die Atomkraftbewegung noch nie. Aber in einem
aren sich alle einig: Sie wollen in diesem Land keine
tomkraft. Wenn Sie, sehr verehrte Damen und Herren
er Koalitionsfraktionen, dieses Gesetz heute beschlie-
en, dann wird – das garantiere ich Ihnen – auch Sie nie-
and mehr wollen.

Ich appelliere daher an Sie: Nehmen Sie diese Geset-
esvorlagen zurück und machen Sie endlich den Weg
ei für den konsequenten Ausbau erneuerbarer Ener-
ien!

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706814600

Nun hat die Kollegin Dorothea Steiner das Wort.


Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706814700

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

öchte kurz erklären, warum ich gegen die elfte Atom-
esetznovelle stimmen werde, die eine Laufzeitverlän-
erung für alle Atomkraftwerke in Deutschland vorsieht.
h bin auch deswegen von der Laufzeitverlängerung

ersönlich betroffen, weil sich in meiner Region und
einem Bundesland das Atomkraftwerk Unterweser be-
ndet, das besonders viele Mängel aufweist. Je älter die
eiler, desto größer die Störanfälligkeit; da kann der
undesumweltminister über Sicherheit philosophieren,

o lange er will.

Schon heute kommt es alle zweieinhalb Tage zu einer
eldepflichtigen Betriebsstörung in einem deutschen
tomkraftwerk. Für mich gehört das Atomkraftwerk
nterweser zu den sieben Atomreaktoren, die sofort

tillgelegt werden müssten. Für mich ist es unverant-
ortlich, die Bevölkerung, unsere Umwelt und uns alle
iesem immensen Risiko auszusetzen, das von der län-
eren Betriebsdauer des AKW Unterweser ausgeht, und
as nur, um die Profite von Eon zu erhöhen.





Dorothea Steiner


(A) )


)(B)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Das AKW Unterweser, auch Esenshamm genannt,
wird von der Eon Kernkraft GmbH betrieben und ging
1978 ans Netz. Das war damals mit einer elektrischen
Leistung von 1 400 Megawatt der leistungsstärkste Re-
aktor der Welt.

Seit seiner Inbetriebnahme gab es 330 meldepflich-
tige Zwischenfälle in diesem AKW. Das sind circa zehn
pro Betriebsjahr. Ich will auf zwei oder drei dieser Zwi-
schenfälle besonders hinweisen.

Bereits 1998 kam es zu einer ernsten Störung, als sich
zwei Sicherheitsventile während einer Reaktorschnellab-
schaltung nicht öffneten. Diese Sicherheitsventile, die
der Reaktorkühlung und somit der Reaktorsicherheit
dienten, funktionierten offenbar über längere Zeit nicht.
Das wurde erst spät bemerkt.

2005 gab es einen Kurzschluss im zuvor eingebauten
Generator. Das AKW musste mehrere Monate vom Netz
getrennt werden.

Im Juli 2007 wurde festgestellt, dass seit der Jahresre-
vision 2006 das Not- und Nachkühlsystem falsch einge-
stellt war. Das heißt, bei einem Störfall hätte dieser
Strang nicht ausreichend kühlen können.

Gleichzeitig möchte ich noch einmal auf etwas hin-
weisen, was mich sehr betroffen macht: Im AKW Unter-
weser wurde lange Zeit mit plutoniumhaltigen Misch-
oxidbrennelementen gearbeitet. 2000 wurde aufgedeckt,
dass systematisch Sicherheitsdokumente für die im briti-
schen Sellafield hergestellten Brennelemente gefälscht
worden waren. „Unterweser“ war betroffen, und so
mussten alle Brennelemente ausgetauscht werden. Wer
sagt mir denn, dass nicht noch an anderen Stellen ge-
fälscht worden ist und Dokumente unterdrückt worden
sind?


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist aber eine Unterstellung!)


– Ich habe eine Frage gestellt, mehr nicht.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leider haben sich alle Unterstellungen immer als wahr erwiesen!)


Nach dem Atomausstiegsbeschluss von Rot-Grün
würde dieser Reaktor voraussichtlich im Herbst 2011
stillgelegt werden. Jetzt soll er nach dem Willen der Ko-
alition noch bis 2020 in Betrieb bleiben. Ich kann das
nicht verantworten. Ich finde das unverantwortlich. Des-
wegen stimme ich gegen die Laufzeitverlängerung, ins-
besondere gegen die Laufzeitverlängerung für diesen
Pannenreaktor.

Ich möchte Sie noch auf eines aufmerksam machen.
Was, glauben Sie, wird in den nächsten rund zehn Jahren
passieren, die Sie diesem Reaktor noch geben? Der Kli-
mawandel hat gerade an der Nordseeküste schon genü-
gend Sturmfluten erzeugt; diese werden sich häufen.
Was wird passieren, wenn sich die Pannen, die ich auf-
gezählt habe, vervielfachen werden und Sturmfluten hin-
zukommen? Das ist ein Grund mehr, zu sagen: Sofort

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(C (D bschalten, aber auf keinen Fall eine Laufzeitverlängeng! (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706814800

Nun erhält das Wort der Kollege Marco Bülow.


(Beifall bei der SPD)



Marco Bülow (SPD):
Rede ID: ID1706814900

Frau Präsidentin! Liebe Damen und Herren! Ich bin

er Meinung, dass man mit persönlichen Erklärungen
vor allem mit mündlichen – sparsam umgehen sollte.
ber es handelt sich in diesem Fall um ein sehr weitrei-

hendes und wichtiges Gesetzespaket, das erheblichen
influss auf die Zukunft unserer Energieversorgung ha-
en wird und welches durch die Atomlaufzeitverlänge-
ng uns und den nachfolgenden Generationen willkür-

ch zusätzlichen hochgiftigen Atommüll beschert und
ns unkalkulierbaren Gefahren aussetzt.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Auf keinen Fall willkürlich!)


Ich erkläre hiermit meine entschiedene Missbilligung
es Gesetzgebungszeitplans der Koalitionsfraktionen,
er fehlenden Möglichkeit einer ausführlichen Befra-
ung der Bundesregierung und der unzureichenden Aus-
prache über dieses zentrale politische Thema. Herr
undesminister, es ist richtig, dass Sie zu der Vertrags-

taatenkonferenz nach Japan gefahren sind. Aber es war
icht so zwingend, dass wir nicht nächste Woche mit Ih-
en vernünftig hätten diskutieren können und nicht nur
it Vertretern des Ministeriums.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Zudem habe ich in den Gesetzesberatungen in den
tzten Tagen und Wochen den Eindruck gewonnen, dass
eine Rechte als Abgeordneter und die Rechte der Op-

osition insgesamt deutlich beschnitten wurden. Auf der
inen Seite hat sich die Regierung viele Monate Zeit ge-
ommen, um mit Atomkonzernen ein Gesetz auszuhan-
eln. Auf der anderen Seite wird dieses Gesetz ohne
eteiligung des Bundesrates und ohne ausreichende Dis-
ussion innerhalb von einem Monat durch den Bundes-
g gepeitscht. Die Lobby wurde ausreichend bedient.
ie gewählten Volksvertreterinnen und Volksvertreter
nd damit die Bevölkerung sollen aber außen vor gehal-
n werden. Das dürfen wir so nicht hinnehmen.

Die Beratungen im Umweltausschuss waren eine
arce und der Dimension und Wichtigkeit des Themas
icht angemessen. Einer zeitlich viel zu knapp bemesse-
en Anhörung folgten zwei Sonderausschusssitzungen,
denen die Regierungsfraktionen ihr Mehrheitsrecht

berstrapaziert haben und nur eine Diskussionsrunde zu
em gesamten Themenkomplex zugelassen haben. Das
uss man sich einmal vorstellen. Dabei dürfen wir sonst

ber alle möglichen Dinge – Gott sei Dank – in ausgiebi-
er Breite diskutieren.





Marco Bülow


(A) )


)(B)


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


Es konnten nur fünf Abgeordnete jeweils eine kurze
Stellungnahme zu dem Gesetz abgeben und gleichzeitig
Fragen an die Bundesregierung stellen, Fragen, die in
keiner Weise von der Bundesregierung beantwortet wur-
den. So wurde beispielsweise keine meiner Fragen, die
sich durch die Anhörung, die erst letzte Woche stattge-
funden hat, ergeben haben und in denen ich die Aussa-
gen von Sachverständigen zitiert habe, in der Ausschuss-
sitzung beantwortet. Was nutzt eine Anhörung, wenn die
Mehrheitsfraktionen die Aussagen der Experten ignorie-
ren und die sich daraus ergebenden Fragen nicht zuge-
lassen werden?

Meiner Ansicht nach ist nicht nur der Stil unangemes-
sen. Vielmehr wurden auch meine Rechte als Abgeord-
neter beschnitten. Ausgehend von § 31 der Geschäfts-
ordnung des Deutschen Bundestags in Verbindung mit
§ 74, wollte ich in der Sitzung des Umweltausschusses
mein Recht in Anspruch nehmen – ich bin ordentliches
Mitglied dieses Ausschusses –, eine persönliche Erklä-
rung abzugeben. Dieses wurde mir mit der einfachen
Mehrheit des Ausschusses, der Regierungsfraktionen,
aberkannt, obwohl das nach § 126 der Geschäftsordnung
nur mit Zweidrittelmehrheit – das ist die einzige Aus-
nahme – möglich ist. Das heißt, es wurden mit einfacher
Mehrheit Geschäftsordnungsrechte verändert. Das ist
gegen alle Gesetzmäßigkeiten dieses Parlamentes und
beschneidet meine Rechte. Dagegen sollten wir uns
wehren.


(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


Viele weitere Abgeordnete sind in der Sitzung nicht
mehr zu Wort gekommen, obwohl keine zeitliche Not
besteht, diese Woche die Beratungen abzuschließen,
sondern wir auch in der nächsten Sitzungswoche noch
weiter hätten diskutieren können.

Die Bundesregierung hat aus den Diskussionen in
Stuttgart nichts gelernt. Sie will die Entscheidung im
Bundestag nicht nur über die Köpfe der Bürgerinnen und
Bürger, sondern mittlerweile sogar über die Köpfe der
Parlamentarier hinweg fällen und die Verlängerung der
Atomlaufzeiten einfach mit Mehrheit ohne parlamentari-
sches Verfahren durchpeitschen.

Die Fraktionen von Union und FDP, der auch Sie an-
gehören, spielen dieses Spiel mit und nutzen ihre Mehr-
heit, ohne das Parlament in voller Angemessenheit zu
berücksichtigen


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie waren gar nicht bei der Anhörung! Wo waren Sie denn bei der Anhörung?)


und die nötige Beratungszeit einzuräumen. Dies ist ein
weiteres Beispiel dafür, dass die Fraktionen von Union
und FDP hauptsächlich die Funktion der Erfüllungsge-
hilfen der Regierung übernehmen. Das widerspricht zu-
tiefst meinem Demokratieverständnis.

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(C (D Es geht hier aber nicht nur um verschiedene politische orstellungen, sondern darum, dass es nicht sein darf, ass viele aufgeworfene Fragen unbeantwortet bleiben. diesem Gesetz geht es schließlich um die Sicherheit er Bürgerinnen und Bürger. Es geht um die Frage, ob ir die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien rtsetzen oder auf die alten Energiestrukturen setzen ollen, welche die Oligopolstrukturen von einigen weigen Energieunternehmen stärken und die erneuerbaren nergien ausbremsen. Es geht um die Frage, ob wir gehrlichen Atommüll vermeiden wollen oder zusätzli hen Müll anhäufen werden, obwohl wir kein Endlager esitzen. Es geht um die Frage, ob wir alte, marode raftwerke bald abschalten oder länger laufen lassen, odass die Gefahren von Pannen und Unfällen steigen nd auch der Super-GAU wahrscheinlicher wird. – Ich omme zum Schluss. Die jetzige Regierung will einen Kompromiss, den ie damalige rot-grüne Bundesregierung ausgehandelt at, auflösen und riskiert dabei einen langen Rechtsstreit nd heftige Gegenreaktionen, die auch auf der Straße usgetragen werden. In meiner politischen Laufbahn und acht Jahren Bunestag habe ich solche Sitzungen wie im Umweltauschuss noch nicht erlebt. Ich finde es fast ein Wunder, ass wir heute unsere persönlichen Erklärungen dann och noch mündlich hier abgeben dürfen. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Wenn es denn eine persönliche Erklärung gewesen wäre! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Warum waren Sie denn eigentlich nicht bei der Anhörung? – Marco Bülow [SPD]: Weil meine Frau im Krankenhaus liegt! Soll ich das genauer schildern, was passiert ist, warum ich nicht da war, wenn Sie solche Fragen hier stellen? Das ist unglaublich, unmöglich! – Gegenruf von der CDU/CSU: Das kommt davon, wenn man hier so einen Klamauk abzieht!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706815000

Das Wort hat jetzt die Kollegin Daniela Wagner.


(Marco Bülow [SPD], begibt sich zu Abg. Volker Kauder [CDU]: Meine Zwillinge wären fast gestorben, deswegen war ich nicht da! Meine Kinder sterben fast, und dann muss ich mir so etwas anhören!)


Das Wort hat die Kollegin Daniela Wagner.


(Ulrich Kelber [SPD] an den Abg. Volker Kauder [CDU] gewandt: Sie haben keinen menschlichen Anstand, kein bisschen! – Weiterer Zuruf von der SPD an den Abg. Volker Kauder [CDU] gewandt: Entschuldigen sollten Sie sich!)


Frau Wagner, bitte sehr, Sie haben das Wort.






(A) )


)(B)


Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815100

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auch diese

Szene hier macht deutlich, was wir uns alle gemeinsam
hätten ersparen können, würde man auf die Verlänge-
rung der Restlaufzeiten der deutschen AKW verzichten.

Ich möchte mich persönlich dazu erklären, warum ich
gegen die elfte Atomgesetznovelle stimme und eine
Laufzeitverlängerung für alle Atomkraftwerke in Deutsch-
land ablehne.

Ich sehe mich im Besonderen betroffen, sowohl per-
sönlich als auch als Vertreterin der Bürgerinnen und Bür-
ger meiner Stadt. Die Stadt Darmstadt liegt in der Re-
gion Südhessen nur 30 Kilometer von dem Uralt-AKW
Biblis entfernt. Dort in Biblis stehen zwei der ältesten
Kraftwerke der Bundesrepublik Deutschland, nämlich
Biblis A und Biblis B, 35 und 33 Jahre alt. Beide weisen
erhebliche Sicherheitsmängel auf, und weitere Betriebs-
jahre, dann weit über 40 Jahre Gesamtbetriebszeit, sind
wahrlich ein abenteuerliches Experiment, das Sie da vor-
haben.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Seit Inbetriebnahme kam es in Biblis A zu 419 und in
Biblis B zu 415 meldepflichtigen Ereignissen. Am
17. Dezember 1987 kam es beinahe zu einem GAU. Das
letzte meldepflichtige Ereignis geschah am 16. Oktober
2006 und führte zu einer außerplanmäßigen Abschaltung
der Blöcke A und B. Ursache dafür waren übrigens nicht
spezifikationsgerechte Dübelverbindungen an Rohrlei-
tungshalterungen. Es stellte sich heraus – man glaubte es
damals kaum –, dass alle 15 000 Spezialdübel von
Biblis A und B ersetzt werden mussten. Die Störfallbe-
herrschung ist nicht sichergestellt, weil unter anderem
ein unabhängiges Notkühlsystem fehlt. Das AKW ist ge-
gen Erdbeben und Druckwellen von außen, zum Beispiel
durch Explosion, weit weniger geschützt, als es nach
dem Stand der Technik heute möglich wäre und als es
dem Stand der Technik entspricht.

Erschwerend kommt hinzu, dass Biblis A nicht über
ein dem Stand der Technik entsprechendes unabhängiges
verbunkertes Notstandssystem verfügt. Niemand von
uns wollte mit einem Auto vergleichbaren Alters und in
vergleichbarem technischen Zustand heute noch mit
180 Stundenkilometern auf der Autobahn herumrasen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Auch sind die Notfallpläne für das AKW Biblis unzu-
reichend. Während der letzten Überarbeitung der Not-
fallpläne 2008 durch RWE und die Landesbehörden sind
die neuen Erkenntnisse einer Studie des Öko-Instituts
aus 2007 nicht berücksichtigt worden. Der Verdacht liegt
nun nahe, dass der mögliche Radius einer Katastrophe
bewusst kleingehalten worden ist, um die anliegenden
Großstädte wie Frankfurt und Mannheim in die Evakuie-
rungsszenarien nicht einbeziehen zu müssen. Die Studie
des Öko-Instituts hat darüber hinaus gezeigt, dass die ge-
mäß Strahlenschutzvorschriften zu evakuierenden Berei-
che sich bis zu 600 Kilometer und damit je nach Wind-
richtung bis nach Berlin, München oder Hamburg

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(C (D rstrecken könnten. Dem ist nicht mehr sehr viel hinzuufügen. Lassen Sie mich noch einen Darmstadt-spezifischen spekt hinzufügen. Unser kommunales Energieversorungsunternehmen, übrigens der größte Ökostromanbier bundesweit, hat wie viele andere kommunale Unterehmen im Vertrauen auf die Verbindlichkeit des bisher eltenden Atomkonsenses gehandelt und entsprechende vestitionen auf den Weg gebracht. Das Ziel der Lauf eitverlängerung hat dazu geführt, Neuinvestitionen auf en Prüfstand zu stellen. Ein erneuter Strategiewechsel er regionalen EVU und insbesondere unseres EVU chadet wirtschaftlich unmittelbar auch der Stadt Darmtadt, weil die Wirtschaftlichkeit der Investitionen nicht ehr gegeben ist. Auch das wird sich zum Beispiel in ommunalen Haushalten durch verringerte oder ausbleiende Dividendenausschüttungen zeigen. Aus diesem Grund ist es auch wirtschaftlich abstrus, efährlich und gesellschaftsspaltend – es bringt Menchen gegeneinander auf –, wegen einer Angelegenheit, ie längst schiedlich-friedlich gelöst worden ist – man atte sich wirklich auf einen Weg geeinigt, den am Ende lle mittragen konnten –, so vorzugehen. Diese Verstänigung opfern Sie abstrusen, einseitigen Renditeerwarngen der großen vier Kernenergieanbieter. Es ist einch vollkommen verkehrt, was Sie hier vorhaben. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706815200

Der Kollege Hans-Christian Ströbele ist nun der

ächste Redner.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Lieber Herr Ströbele!)


ie Koalition will gleich, in wenigen Minuten, gegen
en Willen der großen Mehrheit der wahlberechtigten
eutschen Bevölkerung ein Gesetz verabschieden.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


u dieser Mehrheit der Bevölkerung gehören viele Wäh-
rinnen und Wähler der CDU und der CSU. Das kann
an allen Umfragen entnehmen. Ich fühle mich verant-
ortlich für das ganze deutsche Volk und vor allen Din-
en für seine Mehrheit.


(Zuruf von der CDU/CSU: Kreuzberg!)


h habe vor der Wahl an die Wählerinnen und Wähler in
em Wahlkreis, in dem ich kandidiert habe, einen Brief
eschrieben. In diesem Brief habe ich mehrfach mühsam
rläutert, warum das Gesetz, das Sie ändern wollen, das
chtige und einzig mögliche gewesen ist, nämlich der
tomausstieg. Die Wählerinnen und Wähler haben mir
re Stimme gegeben. Daher kann ich jetzt nicht anders





Hans-Christian Ströbele


(A) )


)(B)

stimmen. Aus Überzeugung – weil die Gründe mich über-
zeugen, aber auch, weil meine Wählerschaft das will –
stimme ich gegen dieses Gesetz.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Es gäbe nur eine Möglichkeit, sich überhaupt zu über-
legen, ein solches Gesetz zu ändern. Wir erinnern uns an
die Diskussion zu Stuttgart 21. Bei Stuttgart 21 wird da-
rüber diskutiert, ob man ein ordnungsgemäß zustande
gekommenes Gesetz ändern kann oder ob man nicht den
Willen des Parlaments respektieren und ein Gesetz aus-
führen muss und nicht später einfach ändern kann.


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das hat die Mehrheit des Parlaments so beschlossen!)


Wir vertreten dazu die Auffassung: Auch ordnungs-
gemäß zustande gekommene Gesetze und Projekte kann
und muss man ändern, wenn sich die tatsächliche Grund-
lage entscheidend verändert hat. Aber – ich habe heute
aufmerksam zugehört – zu dem Atomgesetz hat sich we-
der die tatsächliche noch die Begründungslage in ir-
gendeiner Weise geändert. Nicht einmal der zuständige
Minister Röttgen behauptet, dass Atomkraftwerke heute
sicherer sind als früher. Nicht einmal Herr Kauder be-
hauptet, dass er weiß, wohin der Atommüll gebracht
werden kann. Keiner hat behauptet, dass überall in
Deutschland die Lichter ausgehen, wenn die Laufzeit der
Atomkraftwerke nicht verlängert wird. Deshalb gibt es
überhaupt keinen vernünftigen Grund, an diesem Gesetz
irgendetwas zu ändern, außer dem, der sich aus dem
Lastwagen mit Euro, von dem hier schon die Rede war,
ergibt. Sie wollen – das ist der einzige Grund, den Sie
hier nennen können – diesen Lastwagen mit Euro in die
Scheunen der Konzerne einfahren. Das will ich nicht.
Das wollen wir nicht. Die Wählerinnen und Wähler kön-
nen nicht billigen, dass Sie, um die vier Konzerne immer
reicher zu machen, den Willen der Bevölkerung miss-
achten und die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel
setzen. Deshalb werde ich gegen dieses Gesetz stimmen.
Weil das ein Tag zum Trauern ist, habe ich das heute mit
meiner Kleidung zum Ausdruck gebracht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706815300

Es gibt noch drei Kolleginnen und Kollegen, die eine

persönliche Erklärung abgeben werden – nur damit Sie
sich darauf einrichten können. Anschließend werden Ih-
nen die Ergebnisse der bisherigen namentlichen Abstim-
mungen über die Änderungsanträge bekannt gegeben.
Wir können dann die weiteren namentlichen Abstim-
mungen vornehmen.

Das Wort hat nun die Kollegin Dr. Valerie Wilms.


Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815400

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Ich werde gegen die Änderungen des Atomgesetzes
stimmen und appelliere aus meiner persönlichen Betrof-
fenheit als Aufsichtsrätin von kommunalen Stadtwerken
an die Mitglieder der Koalitionsfraktionen: Überdenken
Sie wirklich ernsthaft Ihre heutigen Entscheidungen.

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(C (D Ich möchte Sie vor allem an Ihre Verantwortung geenüber der regionalen Wirtschaft erinnern. Ich will Ihen ins Bewusstsein rufen, dass Hunderte von Stadtweren über 240 000 Menschen beschäftigen und fast ,5 Milliarden Euro in ihren Regionen – auch da, wo Sie re Wahlkreise haben – investieren. Bitte seien Sie sich arüber klar, dass besonders die Kommunen weiterhin nter Finanznot leiden. Mit der Laufzeitverlängerung etzen Sie Hunderte Energieversorger – kommunale tadtwerke – weiterhin unter Druck. Für viele lokale nbieter wird der Wettbewerb noch schwieriger, weil es it der Laufzeitverlängerung noch weniger Wettbewerb eben wird. Viele Stadtwerke sind aktive Klimaschützer. Sie seten auf erneuerbare Energien – auch die Stadtwerke, in eren Aufsichtsrat ich bin – und investieren hohe Sumen in eine saubere und zukunftsfähige Energieversor ung. Die Stadtwerke müssen sich jetzt fragen, ob sie it diesen Investitionen richtig lagen. Ich will hier vor allem an die Kolleginnen und Kolleen in der Koalition appellieren, die wie ich in Aufichtsräten sitzen. Mit der heutigen Entscheidung, die ie treffen wollen, sägen Sie an dem Ast, auf dem Sie, re Stadtwerke und die Bürgerinnen und Bürger in Ihn Kommunen sitzen. Stadtwerke, die auf erneuerbare Energien setzen, weren zukünftig weniger davon verkaufen können. Es ist ider nicht so, dass die Atomkraft abgeschaltet wird, enn viel Wind weht oder die Sonne besonders intensiv cheint. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wie eine Unrsuchung der Universität zu Köln gezeigt hat, laufen elbst bei starkem Wind die Atommeiler nicht unter 0 Prozent ihrer Kapazitäten. Offensichtlich ist es zu ufwendig oder zu teuer, die Meiler herunterzufahren. ieber wird der Atomstrom verschenkt und sogar noch eld hinterhergeworfen. In der Folge müssen Stadterke, die mit Windkraft Strom erzeugen, ihre Rotoren erunterregeln, wenn der Atomstrom die Leitungen vertopft. Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit den heutigen ntscheidungen für längere Laufzeiten schaden Sie Ihrer gionalen Wirtschaft. Schauen Sie sich das wirklich inmal genau an. Unsere Stadtwerke haben auch sauber okumentiert, was dort los ist. Sie zementieren die zenale Energieversorgung und erfüllen die Wünsche von ier Quasimonopolisten. Wie Sie das mit Ihrer Verantortung gegenüber Ihren Stadtwerken in Einklang brinen können, ist mir absolut unverständlich. Unsere komunalen Stadtwerke sind heute die großen Verlierer der on Ihnen geplanten Gesetze. Dank der namentlichen Abstimmung werden wir uch ganz genau wissen, wer sich daran beteiligt, unsere tadtwerke zugrunde zu richten. Deswegen fordere ich Sie auf: Nutzen Sie Ihre Mögchkeiten als frei gewählte Abgeordnete des gesamten olkes. Stimmen Sie für Ihre Stadtwerke und gegen die aufzeitverlängerung. Danke. Dr. Valerie Wilms )


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
sowie bei Abgeordneten der SPD und der LIN-
KEN)


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706815500

Nun hat der Kollege Uwe Kekeritz das Wort.


Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815600

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Ich bin jetzt ungefähr ein Jahr in diesem Hause. Für
mich war das heute der interessanteste Tag. Ich habe hier
sehr viel Nachhilfeunterricht bekommen. Man hat mir
gesagt, ich hätte eine schlechte Kinderstube, sei flegel-
haft usw. usf. Das ist alles geschenkt; wir vergessen es
einfach.

Ich finde es aber unerträglich, dass sich ein Kollege
hier hinstellt und die Grünenfraktion, direkt oder indi-
rekt, in die Nähe der Nazis stellt. Das halte ich für eine
Unmöglichkeit. Ich fordere den Kollegen auf, sich hier
klar und deutlich dafür zu entschuldigen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU)


– Doch, ich erkläre Ihnen schon noch etwas.

Frau Präsidentin, Sie wollten eine persönliche Be-
gründung für die Ablehnung haben. Ich habe 27 und
wähle eine davon aus. Meine These lautet: Atomstrom
ist ein ganz klarer Verstoß gegen das Menschrecht.


(Lachen bei der FDP)


– Es ist schön, dass Sie lachen; denn es zeigt mir, dass
Sie zuhören. Bleiben Sie dabei, und hören Sie weiter zu;
dann können Sie jetzt noch etwas lernen.

Im Niger wird seit 40 Jahren Uran gefördert. Auf-
grund des Exports des Urans müssten die Menschen dort
eigentlich eine finanzielle und materielle Basis haben,
die ihnen ein angemessenes Leben ermöglicht. Was ist
aber Tatsache? Der Export von Uran hat diese Menschen
arm gemacht. Die Menschen sind von ihrem Land ver-
trieben worden. Man hat ihnen die Lebensgrundlage,
nämlich eine kleine Landwirtschaft, zerstört. Sie haben
davon gelebt. Sie wissen, dass auch die sozialen Struktu-
ren zerfallen, wenn eine Familie kein Einkommen mehr
hat. Das geringe Einkommen ist also weg. Und was ist
der Hintergrund? Wir in Europa brauchen das Uran für
unsere Atomkraftwerke.

Die Uranproduktion – hören Sie bitte zu! – erfolgt auf
einer Fläche von mehreren Hundert Quadratkilometern.
Das Uran wird durch Herauslösen aus gigantischen Erd-
massen gewonnen, verbunden mit einem gigantischen
Wasserverbrauch. Der Niger hat dieses Wasser über-
haupt nicht, sondern das Wasser wird aus den Millionen
Jahre alten unterirdischen Seen abgepumpt. Der Wasser-
bestand nimmt dramatisch ab. Ich bin der Meinung:
Wenn das Wasser schon verbraucht wird, dann sollte es
von den Menschen und Tieren verbraucht werden, aber
nicht dafür, dass wir hier in Europa Atomstrom haben.

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(C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Nun ist es aber nicht so, dass die Technik schon so
eit ist und tatsächlich die ganzen radioaktiven Materia-
en nach Europa verschickt werden. Vielmehr ist das,
as an handelbarem Uran herausgelöst wird, nur ein
leiner Teil.

Inzwischen haben sich in Niger über 45 Millionen
ubikmeter – hören Sie gut zu! – radioaktiven Materials

uf Halden abgelagert, die Wind und Wetter ausgesetzt
ind. Das seit Jahrtausenden festgesetzte radioaktive
aterial liegt nun in pulverisierter Form offen da. Sie
issen – die Münchener können Ihnen ein Lied davon

ingen –, es kommt gar nicht selten vor, dass man in
ünchen Saharastaub findet. Der Staub, der in Niger

egt, wird durch Wind und Wetter in der Gegend ver-
reitet. Das ist unverantwortlich. Die Menschen – Ute
oczy hat es vorhin berichtet – nehmen diese radioakti-
en Partikel über die Luft auf. Es kommt zur materiellen
trahlung. Das bedeutet früher oder später den sicheren
rebstod.

Unsere Atomenergie stellt somit eine Missachtung
er Lebensrechte der Bevölkerung in Niger dar. Unsere
tomenergie ist für schwere Menschenrechtsverletzun-
en verantwortlich. Ich kann Ihnen diese vier Menschen-
chtsverletzungen nennen: Es ist das Menschenrecht

uf körperliche Unversehrtheit verletzt. Es ist das Men-
chenrecht auf Eigentum verletzt; denn die Bauern
erden von ihrer Fläche vertrieben. Es ist das Men-

chenrecht auf eine gesunde, intakte Umwelt verletzt.
elbstverständlich ist auch das Menschenrecht auf
elbstbestimmung verletzt; denn diese Menschen wer-
en nicht gefragt, ob sie einen Uranabbau haben wollen
der nicht.

Sie wissen – ich habe es bereits gesagt –, dass der
ranabbau bei vielen Menschen zu einem qualvollen,
ngsamen Krebstod führt. Ursache dafür ist unsere un-
erantwortliche Atompolitik. Wir haben längst die Alter-
ativen aufgezeigt. Sie aber weigern sich, diese Alterna-
ven umzusetzen. Deswegen tragen wir heute ganz
ewusst Schwarz. Es ist nämlich ein Trauertag. Sie wer-
n die Republik in ihrer Geschichte 30 Jahre zurück.
arum kann man diesem Gesetz nicht zustimmen, man
uss es ablehnen.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815700

Der Kollege Hans-Josef Fell hat das Wort zu einer

ersönlichen Erklärung.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Der hat doch schon zweimal geredet!)







(A) )


)(B)


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815800

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich stimme gegen die elfte und zwölfte Atomge-
setznovelle und auch gegen das Energiekonzept dieser
Bundesregierung, weil ich persönlich von all diesen Ge-
setzesänderungen betroffen bin. Dies möchte ich hier
zum Ausdruck bringen.

Mein Wohnhaus liegt Luftlinie nur 26 Kilometer vom
Atomkraftwerk Grafenrheinfeld entfernt. Bei normalem
Wetter kann ich die Dampfwolken sehen, die in diesem
unsinnigen Kraftwerk mit Wärmevernichtung erzeugt
werden.

Aber viel schlimmer: Es war ein Desaster, was die
deutsche Bundesregierung in den 80er-Jahren nach dem
Tschernobyl-Unfall gemacht hat; denn sie konnte die
Bevölkerung nicht einmal darüber informieren, welche
Auswirkungen dieser Unfall hatte, und sie hat auch
keine Messdaten oder andere Informationen herausgege-
ben. Deshalb habe ich Geld in die Hand genommen und
eine eigene Radioaktivitätsmessstation in meinem Haus
installiert. Ich habe dies zusammen mit anderen getan,
die in einem Netzwerk eine private Messnetzorganisa-
tion aufgebaut haben. Ich gebe Ihnen gern die Protokolle
über diese Messnetze aus den letzten 20 Jahren. Sie sind
lückenlos vorhanden. Wir können in aller Klarheit nach-
weisen: Auch im Normalbetrieb kommen radioaktive
Emissionen aus dem Kraftwerk Grafenrheinfeld und
auch aus anderen Kraftwerken. Ja, sie sind im Rahmen
der gesetzlich erlaubten Grenzwerte. Aber das beruhigt
mich überhaupt nicht. Ich habe bereits in den 70er-Jah-
ren als Student der Physik gelernt – das haben die neues-
ten Untersuchungen über die Auswirkungen von niedrig
radioaktiver Strahlung längst bestätigt –: Es gibt keinen
Schwellenwert, unterhalb dessen Krebsgefahren ausge-
schlossen werden können.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Somit ist die zusätzliche radioaktive Strahlung dieser
Kraftwerke auch im Normalbetrieb eine Gesundheitsge-
fährdung; das ist längst nachgewiesen.

Ich bin persönlich betroffen, weil ich viele Bürger-
briefe aus der Umgebung von Grafenrheinfeld erhalte,
mit denen sich Eltern bittend an mich wenden: Helfen
Sie mit, dass diese Kraftwerke endlich abgeschaltet wer-
den! Ich muss fürchten, dass mein Kind wegen der
Strahlung dieser Kraftwerke an Leukämie erkrankt ist. –
Andere junge Eltern haben mir geschrieben: Wir müssen
fürchten, dass unsere Kinder gefährdet sind.

Die Mainzer Kinderkrebsstudie hat in aller Deutlich-
keit nachgewiesen, dass es in der Umgebung von Kern-
kraftwerken erhöhte Leukämieraten gibt. Ich halte es
deshalb für nicht verantwortbar, den Normalbetrieb von
Kernreaktoren aufrechtzuerhalten, ganz zu schweigen
von den anderen problematischen Aspekten der Kern-
kraft: Atommüll, radioaktive Verseuchungen in Uran-
bergbaugebieten und anderes.

Ich will Ihnen einen zweiten persönlichen Grund mit-
teilen, der mich dazu treibt, Ihre rückwärtsgewandte
Energiepolitik nicht mitzutragen. Ich habe immer gegen
Laufzeitverlängerungen, gegen die Atomkraft an sich

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(C (D ekämpft. Ich war verantwortungsvoll und habe immer esagt: Wir wollen Alternativen. Schon als Kommunalolitiker habe ich mich für kommunale Regelungen ingesetzt – sie waren erfolgreich –, die den Ausbau ereuerbarer Energie vorangetrieben haben. Diese Erfahngen auf kommunaler Ebene haben mich in die Lage ersetzt, 1999 im Bundestag Eckpunktepapiere zu forulieren und den Entwurf eines Gesetzes mitzuformueren, das Möglichkeiten zum Ausbau der erneuerbaren nergien schafft: das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das it großer Unterstützung der grünen Bundestagsfrakon, der Fraktion der SPD, der damaligen Minister und nderer gegen Ihren Widerstand und Ihre Ablehnung urchgesetzt wurde. Dieses Gesetz hat zur Schaffung on 340 000 Arbeitsplätzen geführt. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)


Ich will in diesem Zusammenhang vor allem die Un-
rstützung meines Freundes Hermann Scheer heraus-

tellen, dessen Tod wir heute gedacht haben. Sein Tod
acht mich sehr traurig. Er ist viel zu früh von uns ge-

angen. Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft. Auch
eswegen bin ich dankbar.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Ich bin persönlich betroffen. Heute habe ich wieder
riefe aus meinem Wahlkreis und aus der ganzen Bun-
esrepublik Deutschland bekommen, in denen ich ge-
agt werde, was denn das Energiekonzept der Bundes-
gierung für die betroffenen Menschen bedeuten soll.
ie fürchten um ihre Arbeitsplätze; sie fürchten, dass es
it dem Ausbau der erneuerbaren Energien nicht mehr

o weitergeht wie bisher. Für die Laufzeitverlängerung
erden Hunderttausende Arbeitsplätze geopfert und ge-
hrdet.

Ich kann das, was Sie hier vorlegen, nicht mittragen.
s ist unverantwortlich im Hinblick auf den Klima-
chutz, die Umwelt und die Gesundheit unserer Bevöl-
erung. Darum kann ich nur darum bitten: Hören Sie
uf! Kehren Sie auf Ihrem Irrweg um! Es ist Zeit, dass
ie endlich ernsthaft die erneuerbaren Energien aus-
auen. Das geht nur ohne eine Verlängerung der Lauf-
eiten von Atomkraftwerken.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706815900

Ich gebe jetzt die von den Schriftführerinnen und

chriftführern ermittelten Ergebnisse der namentli-
hen Abstimmungen bekannt. Ich komme zunächst zu
en Einzelabstimmungen.

Zum Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung
es Atomgesetzes – Drucksachen 17/3051, 17/3409
nd 17/3453 – gab es den Änderungsantrag der Abge-
rdneten Sylvia Kotting-Uhl, Bärbel Höhn, Hans-Josef
ell, Oliver Krischer und weiterer Abgeordneter der
raktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3486.





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )



(B)

Abgegeben wurden 598 Stimmen. Mit Ja haben ge-
stimmt 274, mit Nein haben gestimmt 320;
4 Kolleginnen und Kollegen haben sich enthalten. Damit
ist der Änderungsantrag abgelehnt.1)

Ergebnis der Abstimmung über den Änderungsantrag
der Kolleginnen und Kollegen Kotting-Uhl, Höhn, Fell,
Krischer und weiterer Abgeordneter der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3487 zur
zweiten Beratung des Gesetzentwurfes der Fraktionen der
CDU/CSU und FDP, Drucksachen 17/3051, 17/3409, und
17/3453. Abgegebene Stimmen 596. Mit Ja haben ge-
stimmt 272, mit Nein haben gestimmt 324. Der Ände-
rungsantrag ist abgelehnt.2)

Änderungsantrag der Abgeordneten Kotting-Uhl,
Höhn, Fell, Krischer und weiterer Abgeordneter der Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3488 zum
selben Gesetzentwurf, Drucksachen 17/3051, 17/3409 und
17/3453. Abgegeben wurden 599 Stimmen. Mit Ja haben
gestimmt 277, mit Nein haben gestimmt 322. Damit ist
der Änderungsantrag ebenfalls abgelehnt.3)

Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
gen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 17/3489 zum selben Gesetzentwurf, Druck-
sachen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wur-
den 601 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 274, mit Nein
haben gestimmt 327. Der Änderungsantrag ist abge-
lehnt.4)

Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
gen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 17/3490 zum selben Gesetzentwurf, Druck-
sachen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wur-
den 597 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 272, mit Nein
haben gestimmt 325. Der Änderungsantrag ist ebenfalls
abgelehnt.5)

Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
gen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 17/3491 zum selben Gesetzentwurf, Druck-
sachen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wur-
den 593 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 270, mit Nein
haben gestimmt 323. Dieser Änderungsantrag wurde ab-
gelehnt.6)

Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
gen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 17/3492 zum selben Gesetzentwurf, Druck-
sachen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wur-
den 598 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 273, mit Nein
haben gestimmt 325. Der Änderungsantrag ist ebenfalls
abgelehnt.7)

Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
gen und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 17/3493 zum selben Gesetzentwurf, Druck-

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1) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
2) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
3) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
4) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
5) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
6) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
7) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.

8)

9)

10

11

12

(C (D achen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wuren 597 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 273, mit Nein aben gestimmt 324. Der Änderungsantrag ist ebenfalls bgelehnt.8)


Änderungsantrag derselben Kolleginnen und Kolle-
en und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
ache 17/3494 zum selben Gesetzentwurf, Druck-
achen 17/3051, 17/3409 und 17/3453. Abgegeben wur-
en 606 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 278, mit Nein
aben gestimmt 328. Der Änderungsantrag ist abge-
hnt.9)

Letzter Änderungsantrag derselben Kolleginnen und
ollegen und weiterer Abgeordneter der Fraktion Bünd-
is 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3495 zur zweiten
eratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen der CDU/
SU und der FDP, Drucksachen 17/3051, 17/3409 und
7/3453. Abgegeben wurden 597 Stimmen. Mit Ja haben
estimmt 273, mit Nein haben gestimmt 323. Es gab
ine Enthaltung. Der Änderungsantrag ist abgelehnt.10)

Ich komme jetzt zum Ergebnis der auf dem Stimmzet-
l gebündelten Abstimmungen. Die Schriftführerinnen
nd Schriftführer haben mir mitgeteilt, dass sich nach
er Sichtung der Stimmzettel zu den Anträgen auf den
rucksachen 17/3496 bis 17/3499, 17/3527 und 17/3539

owie 17/3531 bis 17/3538 eine Mehrheit von Neinstim-
en ergeben hat. Damit sind diese Änderungsanträge

benfalls abgelehnt. Das detaillierte Ergebnis der na-
entlichen Abstimmungen wird später veröffentlicht.11)

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Gesetz-
ntwurf in der zweiten Lesung. Ich bitte diejenigen, die
em Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des
tomgesetzes zustimmen wollen, um das Handzeichen. –
er stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Damit ist der
esetzentwurf bei Zustimmung durch die Koalition aus
DU/CSU und FDP in zweiter Beratung angenommen.
ie Fraktionen der SPD, der Linken und des Bünd-
isses 90/Die Grünen haben abgelehnt.

Dritte Beratung

nd Schlussabstimmung. Wir stimmen nun auf Verlan-
en der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP nament-
ch über den Gesetzentwurf ab.

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, ihre
lätze einzunehmen. Sind alle Urnen besetzt? – Das ist
er Fall. Dann eröffne ich die Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
timme noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der
all. Dann schließe ich die Abstimmung und weise ins-
esondere für das Protokoll darauf hin, dass es in der
bstimmung über den Entwurf des Gesetzes in der zwei-
n Beratung mindestens eine Enthaltung gegeben hat.12)

Ich schließe die Abstimmung.

Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.

) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
) Ergebnis siehe Seite 7274 D
)





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)


Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Entschlie-
ßungsantrag ist abgelehnt. Zugestimmt haben Bündnis stimmung.
Fraktionen des Hauses haben dagegen gestimmt.

Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/
CSU und FDP eingebrachten Entwurf eines Zwölften
Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes. Der Aus-
schuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
empfiehlt unter Buchstabe b seiner Beschlussempfeh-
lung auf Drucksachen 17/3409 und 17/3453, den Gesetz-
entwurf der Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf
Drucksache 17/3052 anzunehmen.

Hierzu liegen drei Änderungsanträge der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen vor, über die wir wiederum na-
mentlich abstimmen.

Wir beginnen mit dem Änderungsantrag auf Drucksa-
che 17/3528. Dabei geht es um die Zustimmung des
Bundesrates. Ich bitte die Schriftführerinnen und
Schriftführer, ihre Plätze einzunehmen. – Sind alle Ur-
nen besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich hiermit
die 26. namentliche Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall.
Dann schließe ich diese Abstimmung.1)

Wir kommen zur Abstimmung über den Änderungs-
antrag auf Drucksache 17/3529. Hier geht es um die
Streichung des § 7 d.

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1) Ergebnis siehe Seite 7227 A
2)

3)

Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 591;
davon

ja: 309
nein: 280
enthalten: 2

Ja

CDU/CSU

Ilse Aigner

Peter Altmaier
Peter Aumer
Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Manfred Behrens (Börde)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Peter Beyer
Steffen Bilger

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(D eine Stimme nicht abgeben konnte? – Das ist der Fall. ahinten ist noch ein Gedränge, weil alle an der Regiengsbank abstimmen wollen. Ist immer noch ein Mitglied des Hauses anwesend, as seine Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht er Fall. Dann schließe ich die Abstimmung.3)


Ich unterbreche die Sitzung bis zum Vorliegen der Er-
ebnisse der namentlichen Abstimmungen.

Die Sitzung ist unterbrochen.


(Unterbrechung von 15.30 bis 15.42 Uhr)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816000

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich gebe Ihnen die von den Schriftführerinnen und
chriftführern ermittelten Ergebnisse der namentli-
hen Abstimmungen bekannt.

Zunächst das Ergebnis der namentlichen Abstimmung
ber den Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung
es Atomgesetzes auf den Drucksachen 17/3051, 17/3409
nd 17/3453: Abgegeben wurden 599 Stimmen. Mit Ja
aben gestimmt 308, mit Nein haben gestimmt 289,
Kolleginnen und Kollegen haben sich enthalten. Damit
t der Gesetzentwurf angenommen.

Ergebnis siehe Seite 7227 B
Ergebnis siehe Seite 7227 B

lemens Binninger
eter Bleser
r. Maria Böhmer
olfgang Börnsen

(Bönstrup)

olfgang Bosbach
orbert Brackmann
laus Brähmig
ichael Brand
r. Reinhard Brandl
elmut Brandt
r. Ralf Brauksiepe
r. Helge Braun

Heike Brehmer
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Thomas Feist
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

90/Die Grünen und die Fraktion Die Linke. Die übrigen Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, dass
Wir kommen jetzt zur Abs
schließungsanträge. Es würde m
wenn sich die Kolleginnen und
begeben würden.

Wer stimmt für den Entsch
tion Die Linke auf Drucksache
dagegen? – Wer enthält sich? –
ßungsantrag abgelehnt. Zugesti
Fraktion. Dagegen gestimmt ha
Bündnis 90/Die Grünen und SP

Wer stimmt für den Entsch
tion Bündnis 90/Die Grünen au
timmung über die Ent-
eine Arbeit erleichtern,

Kollegen auf ihre Plätze

ließungsantrag der Frak-
17/3439? – Wer stimmt
Damit ist der Entschlie-
mmt hat die einbringende
ben CDU/CSU und FDP.
D haben sich enthalten.

ließungsantrag der Frak-
f Drucksache 17/3485? –

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Sind alle Plätze an den Urn
all. Dann eröffne ich die 27. n

Auch das Präsidium brauchte
it es seine Stimmen abgeben k

Ist noch ein Mitglied des Ha
timme nicht abgegeben hat?
ann schließe ich die Abstimm

Wir kommen zur Abstimmu
ntrag auf Drucksache 17/353
hung eines Artikels betreffend

Sind alle Plätze an den Urn
all. Dann eröffne ich hiermit

(Cen besetzt? – Das ist der amentliche Abstimmung. vielleicht Assistenz, daann. uses anwesend, das seine – Das ist nicht der Fall. ung.2)


ng über den Änderungs-
0. Es geht um die Strei-
Enteignung.

en besetzt? – Das ist der
die 28. namentliche Ab-





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Michael Frieser
Erich G. Fritz
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Alexander Funk
Ingo Gädechens
Dr. Thomas Gebhart
Norbert Geis
Alois Gerig
Eberhard Gienger
Michael Glos
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Monika Grütters
Dr. Karl-Theodor Freiherr 

zu Guttenberg
Olav Gutting
Florian Hahn
Holger Haibach
Dr. Stephan Harbarth
Jürgen Hardt
Gerda Hasselfeldt
Dr. Matthias Heider
Mechthild Heil
Rudolf Henke
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Ansgar Heveling
Ernst Hinsken
Peter Hintze
Christian Hirte
Robert Hochbaum
Karl Holmeier
Franz-Josef Holzenkamp
Joachim Hörster
Anette Hübinger
Thomas Jarzombek
Dieter Jasper
Dr. Franz Josef Jung
Andreas Jung (Konstanz)

Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Steffen Kampeter
Alois Karl
Bernhard Kaster

(Villingen Schwenningen)

Volker Kauder
Dr. Stefan Kaufmann
Roderich Kiesewetter
Eckart von Klaeden
Ewa Klamt
Volkmar Klein
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Axel Knoerig
Jens Koeppen

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r. Kristina Schröder
anfred Kolbe
r. Rolf Koschorrek
artmut Koschyk
homas Kossendey
ichael Kretschmer
r. Günter Krings
ettina Kudla
r. Hermann Kues
ünter Lach
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
atharina Landgraf
lrich Lange
r. Max Lehmer
aul Lehrieder
r. Ursula von der Leyen
gbert Liebing
atthias Lietz
r. Carsten Linnemann
atricia Lips
r. Jan-Marco Luczak
r. Michael Luther
arin Maag
ndreas Mattfeldt
tephan Mayer (Altötting)

r. Michael Meister
aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
r. Mathias Middelberg
hilipp Mißfelder
ietrich Monstadt
arlene Mortler
r. Gerd Müller
tefan Müller (Erlangen)

adine Schön (St. Wendel)

r. Philipp Murmann
ernd Neumann (Bremen)

ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
enning Otte
r. Michael Paul
ita Pawelski
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
onald Pofalla
hristoph Poland
uprecht Polenz
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aniela Raab
homas Rachel
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

othar Riebsamen
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laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
hannes Röring
r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
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lbert Rupprecht (Weiden)

nita Schäfer (Saalstadt)

r. Wolfgang Schäuble

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r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
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orbert Schindler
ankred Schipanski
eorg Schirmbeck
hristian Schmidt (Fürth)

atrick Schnieder
r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
we Schummer

(Weil am Rhein)

etlef Seif
hannes Selle
einhold Sendker
r. Patrick Sensburg
ernd Siebert
homas Silberhorn
hannes Singhammer
ns Spahn
arola Stauche
r. Frank Steffel
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
ieter Stier
ero Storjohann
tephan Stracke
ax Straubinger
arin Strenz
homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
ichael Stübgen
r. Peter Tauber
ntje Tillmann
r. Hans-Peter Uhl
rnold Vaatz
olkmar Vogel (Kleinsaara)

tefanie Vogelsang
ndrea Astrid Voßhoff
r. Johann Wadephul
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg (Hamburg)


eter Weiß (Emmendingen)

abine Weiss (Wesel I)

go Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
eter Wichtel
nnette Widmann-Mauz
laus-Peter Willsch
lisabeth Winkelmeier-
Becker
agmar Wöhrl
r. Matthias Zimmer
olfgang Zöller
illi Zylajew

DP

ns Ackermann
hristian Ahrendt
lorian Bernschneider
laudia Bögel
icole Bracht-Bendt
laus Breil
ainer Brüderle
ngelika Brunkhorst

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(Lausitz)


(Frankfurt)





(A) )

Joachim Spatz
Dr. Max Stadler
Torsten Staffeldt
Dr. Rainer Stinner
Stephan Thomae
Florian Toncar
Serkan Tören
Johannes Vogel


(Lüdenscheid)

Dr. Daniel Volk
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Hartfrid Wolff (Rems-Murr)


Nein

CDU/CSU

Ralph Brinkhaus
Josef Göppel
Frank Heinrich
Rüdiger Kruse
Hans-Georg von der Marwitz

SPD

Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Heinz-Joachim Barchmann
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Klaus Barthel
Sören Bartol
Bärbel Bas
Dirk Becker
Uwe Beckmeyer
Lothar Binding (Heidelberg)

Gerd Bollmann
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann


(Hildesheim)

Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Ulla Burchardt
Martin Burkert
Petra Crone
Dr. Peter Danckert
Martin Dörmann
Elvira Drobinski-Weiß
Garrelt Duin
Sebastian Edathy
Siegmund Ehrmann
Dr. h. c. Gernot Erler
Petra Ernstberger
Karin Evers-Meyer
Elke Ferner
Gabriele Fograscher
Dr. Edgar Franke
Peter Friedrich
Sigmar Gabriel
Michael Gerdes
Martin Gerster
Iris Gleicke
Ulrike Gottschalck
Angelika Graf (Rosenheim)

Kerstin Griese
Michael Groschek
Michael Groß

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ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
ubertus Heil (Peine)

olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
abriele Hiller-Ohm
etra Hinz (Essen)

rank Hofmann (Volkach)

r. Eva Högl
hristel Humme
sip Juratovic
liver Kaczmarek
hannes Kahrs
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
ars Klingbeil
ans-Ulrich Klose
r. Bärbel Kofler
aniela Kolbe (Leipzig)

ritz Rudolf Körper
nette Kramme
icolette Kressl
ngelika Krüger-Leißner
te Kumpf
hristine Lambrecht
hristian Lange (Backnang)

r. Karl Lauterbach
teffen-Claudio Lemme
urkhard Lischka
abriele Lösekrug-Möller
irsten Lühmann
aren Marks
atja Mast
ilde Mattheis
etra Merkel (Berlin)

llrich Meßmer
r. Matthias Miersch
ranz Müntefering
r. Rolf Mützenich
ndrea Nahles
anfred Nink

homas Oppermann
olger Ortel
ydan Özoğuz
einz Paula
hannes Pflug
achim Poß
r. Wilhelm Priesmeier
lorian Pronold
r. Sascha Raabe
echthild Rawert
erold Reichenbach
r. Carola Reimann
önke Rix
ené Röspel
r. Ernst Dieter Rossmann
arin Roth (Esslingen)

ichael Roth (Heringen)

arlene Rupprecht

(Tuchenbach)

nton Schaaf
xel Schäfer (Bochum)

ernd Scheelen
arianne Schieder

(Schwandorf)

erner Schieder (Weiden)

lla Schmidt (Aachen)


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ilvia Schmidt (Eisleben)

arsten Schneider (Erfurt)

laf Scholz
wen Schulz (Spandau)

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rank Schwabe
r. Martin Schwanholz
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r. Carsten Sieling
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r. Frank-Walter Steinmeier
hristoph Strässer
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r. h. c. Wolfgang Thierse
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r. Marlies Volkmer
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eidemarie Wieczorek-Zeul
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(Wolmirstedt)

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anfred Zöllmer
rigitte Zypries

DP

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r. h. c. Jürgen Koppelin

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r. Dietmar Bartsch
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hristine Buchholz
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r. Martina Bunge
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r. Diether Dehm
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r. Dagmar Enkelmann
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icole Gohlke
nnette Groth
r. Gregor Gysi
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r. Rosemarie Hein
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r. Barbara Höll
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r. Lukrezia Jochimsen
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(A) )

setzentwurf in zweiter Beratu
stimmt haben die Fraktionen v
Dagegen gestimmt haben SPD
Die Grünen. Es gab wenigstens

Wir kommen zur

dritten Ber

1) Die Namensliste wird in einem Nac
2) Die Namensliste wird in einem Nac
3) Die Namensliste wird in einem Nac
ng angenommen. Zuge-
on CDU/CSU und FDP.
, Linke und Bündnis 90/
eine Enthaltung.

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htrag abgedruckt.
htrag abgedruckt.
htrag abgedruckt. 4)
timmt haben CDU/CSU und
PD, Linke und Bündnis 90/Di

Wir kommen zur

dritten Ber

nd Schlussabstimmung. Wir s
etzentwurf ebenfalls auf Verla
DP namentlich ab. – Sind nac

Ergebnis siehe Seite 7232 D
FDP, dagegen gestimmt
e Grünen.

atung

timmen über diesen Ge-
ngen von CDU/CSU und
h wie vor alle Urnen be-
Tom Koenigs
Sylvia Kotting-Uhl
Oliver Krischer
Agnes Krumwiede
Fritz Kuhn
Stephan Kühn
Renate Künast
Markus Kurth
Undine Kurth (Quedlinburg)

Monika Lazar
Nicole Maisch
Agnes Malczak

Jerzy Montag
Kerstin Müller (Köln)

Beate Müller-Gemmeke
Ingrid Nestle
Dr. Konstantin von Notz
Omid Nouripour
Friedrich Ostendorff
Dr. Hermann Ott
Brigitte Pothmer
Tabea Rößner
Claudia Roth (Augsburg)

Krista Sager

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(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Ich teile Ihnen nun das Ergebnis der namentlichen
Abstimmung über den Änderungsantrag der Kolleginnen
und Kollegen Kotting-Uhl, Höhn, Fell, Krischer und
weiterer Abgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der
Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum Entwurf eines
Zwölften Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes
– Drucksachen 17/3052, 17/3409, 17/3453 – auf Druck-
sache 17/3528 mit: Abgegeben wurden 593 Stimmen.
Mit Ja haben gestimmt 272, mit Nein haben gestimmt
320, es gab eine Enthaltung. Damit ist der Änderungsan-
trag abgelehnt.1)

Zum Ergebnis der namentlichen Abstimmung über
den Änderungsantrag ebenjener Kolleginnen und Kolle-
gen ebenfalls zu der zweiten Beratung des Gesetzent-
wurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum Ent-
wurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des
Atomgesetzes – Drucksachen 17/3052, 17/3409, 17/3453 –
auf Drucksache 17/3529 –: Abgegeben wurden
585 Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 268, mit Nein ha-
ben gestimmt 317. Der Änderungsantrag ist abgelehnt.2)

Zum Ergebnis der namentlichen Abstimmung über
den Änderungsantrag der gleichen Kolleginnen und Kol-
legen ebenfalls zu der zweiten Beratung des Gesetzent-
wurfs der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum Ent-
wurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des
Atomgesetzes – Drucksachen 17/3052, 17/3409, 17/3453 –
auf Drucksache 17/3530: Abgegebene Stimmen 592.
Mit Ja haben gestimmt 272, mit Nein haben gestimmt
320, hier gab es keine Enthaltungen. Der Änderungsan-
trag ist abgelehnt.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über das Gesetz in
zweiter Lesung. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzent-
wurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Atom-
gesetzes zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist der Ge-

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(C (D anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin Daniela Wagner Wolfgang Wieland Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler Enthalten CDU/CSU Dr. Egon Jüttner Dr. Norbert Lammert nd Schlussabstimmung. Wir stimmen auf Verlangen der raktionen der CDU/CSU und der FDP über den Gesetzntwurf namentlich ab. Sind alle Urnen besetzt? – Nein, wei Urnen sind noch nicht besetzt. Wir haben zwei ehlstellen. Einmal fehlt die Koalition, einmal fehlt die pposition. Sind jetzt alle Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Dann röffne ich die 29. namentliche Abstimmung. Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine timme nicht abgeben konnte? – Das ist nicht der Fall. ann schließe ich die Abstimmung. Das Ergebnis der bstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben.4)


Ich komme nun zu Tagesordnungspunkt 4 b.

Zunächst Abstimmung über den von den Fraktionen
er CDU/CSU und der FDP eingebrachten Gesetzent-
urf zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie-
nd Klimafonds“. Der Haushaltsausschuss empfiehlt un-
r Buchstabe a seiner Beschlussempfehlung auf Druck-

ache 17/3405, den Gesetzentwurf der Fraktionen der
DU/CSU und FDP auf Drucksache 17/3053 in der
usschussfassung anzunehmen.

Um zu sehen, welche Handzeichen Sie geben, wäre es
r mich sehr hilfreich, wenn Sie sich ungefähr in der
egend Ihrer eigenen Fraktion positionieren würden.
as gilt gerade auch für diejenigen, die direkt vor dem
räsidium stehen. Das ist hier nämlich kein Stehtisch,
ondern das Rednerpult.


(Heiterkeit)


Ich würde jetzt gerne zur Abstimmung kommen. –
anke sehr.

Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der
usschussfassung zustimmen wollen, um das Handzei-

hen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Damit ist der
esetzentwurf in zweiter Beratung angenommen. Zuge-





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

setzt? – Das ist der Fall. Dann ist die 30. namentliche
Abstimmung eröffnet.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der
Fall. Dann schließe ich die Abstimmung. Das Ergebnis
der Abstimmung wird Ihnen später bekannt gegeben.1)

Ich komme nun zur Abstimmung über den von den
Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent-
wurf eines Kernbrennstoffsteuergesetzes. Der Haushalts-
ausschuss empfiehlt unter Buchstabe b seiner Beschluss-
empfehlung auf Drucksache 17/3405, den Gesetzentwurf
der Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf Druck-
sache 17/3054 anzunehmen. Ich bitte jetzt diejenigen,
die diesem Gesetzentwurf zustimmen wollen, um ihr
Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Da-
mit ist der Gesetzentwurf in zweiter Beratung bei Zustim-
mung durch die Koalitionsfraktionen und Ablehnung
durch die Oppositionsfraktionen angenommen. Enthalten
hat sich dem Augenschein nach niemand.

Dritte Beratung
und Schlussabstimmung. Über diesen Gesetzentwurf
stimmen wir wiederum auf Verlangen von CDU/CSU
und FDP namentlich ab. Sind noch immer alle Urnen be-
setzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich die 31. und je-
denfalls zu diesem Tagesordnungspunkt letzte namentli-
che Abstimmung. Es folgen allerdings später noch eine
Reihe einfacher Abstimmungen.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimmkarte nicht abgegeben hat? – Das scheint nicht der
Fall zu sein. Damit schließe ich die Abstimmung. Auch
das Ergebnis dieser namentlichen Abstimmung wird Ih-
nen später bekannt gegeben.2)

Tagesordnungspunkt 4c: Wir kommen jetzt zur Ab-
stimmung über die Beschlussempfehlung des Ausschus-
ses für Wirtschaft und Technologie auf Drucksache
17/3402. Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschluss-
empfehlung, in Kenntnis der Unterrichtung durch die
Bundesregierung auf Drucksache 17/3049 über ein
„Energiekonzept für eine umweltschonende, zuver-
lässige und bezahlbare Energieversorgung“ und ein
„10-Punkte-Sofortprogramm – Monitoring und Zwi-
schenbericht der Bundesregierung“ die Annahme des
Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf
Drucksache 17/3050 mit dem Titel „Energiekonzept um-
setzen – Der Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Ener-
gien“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? –
Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschluss-
empfehlung ist bei Zustimmung durch die Koalitions-
fraktionen und Ablehnung durch die Opposition ange-
nommen.

Wir kommen zu Zusatzpunkt 2. Abstimmung über den
Antrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 17/3426 mit
dem Titel „Das Energiekonzept der Bundesregierung zu-
rückziehen“. Wer stimmt für diesen Antrag? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Antrag ist ab-
gelehnt bei Zustimmung der Fraktionen der SPD und der

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1) Ergebnis siehe Seite 7235 A
2) Ergebnis siehe Seite 7238 A

(C (D inken. Dagegen haben die Koalitionsfraktionen getimmt. Bündnis 90/Die Grünen haben sich enthalten. Ich rufe jetzt die Zusatzpunkte 3 und 4 auf: P 3 Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts – Drucksache 17/3411 – Überweisungsvorschlag: Innenausschuss Rechtsausschuss P 4 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Volker Beck Dr. Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes – Drucksache 17/3039 – Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses – Drucksache 17/3241 – Berichterstattung: Abgeordnete Reinhard Grindel Daniela Kolbe Hartfrid Wolff Petra Pau Memet Kilic Hierzu ist verabredet, eineinviertel Stunden zu debateren. – Dazu sehe und höre ich keinen Widerspruch. ann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort für die Fraktion ündnis 90/Die Grünen hat der Kollege Memet Kilic. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten amen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In tzter Zeit habe ich Déjà-vu-Erlebnisse. Als ich vor 0 Jahren als Student nach Deutschland kam, gab es urz nach der Wiedervereinigung ähnliche Debatten. amals argumentierte mancher Repräsentant der Repulik ähnlich wie heute mit den Sätzen: Wir hätten zu iele Ausländer, die uns ausnutzten; das Boot sei voll; eutschland sei überfremdet. Diese rassistischen Debatn haben zu Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda eführt, wo Flüchtlingsheime in Brand gesteckt wurden, nd zu Mölln und Solingen, wo Immigranten bei lebenigem Leib verbrannt wurden. Die Welt hat damals alle Aufmerksamkeit auf eutschland gerichtet und sich gefragt, was schon wieer mit den Deutschen los sei. Die Welt hat uns gesagt: ein, ihr habt nicht zu viele Ausländer, sondern die Imigrantinnen und Immigranten, die seit Jahrzehnten bei uch leben, haben kaum eine Chance, eingebürgert zu erden. Memet Kilic )

Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816100




(A) )

Diese Zeichen haben der damalige Bundeskanzler,
Dr. Helmut Kohl, und der damalige Innenminister,
Dr. Wolfgang Schäuble, verstanden und im Jahre 1993
die Anspruchseinbürgerung eingeführt, für die nicht
einmal der Nachweis von Sprachkenntnissen notwendig
war. Mit Ausnahme der rot-grünen Ära wurden die Ein-
bürgerungsvoraussetzungen seit diesem Zeitpunkt stän-
dig erschwert, um die Zahl der Immigranten und deren
Nachkommen unten zu halten.

So kommt es, dass wir in Deutschland etwa
6,7 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsange-
hörigkeit haben. Fast 5 Millionen von ihnen leben seit
mehr als acht Jahren hier und erfüllen damit eine der
wichtigsten Voraussetzungen für die Einbürgerung. Seit
2004 sind die Einbürgerungszahlen um etwa ein Fünf-
tel zurückgegangen. Im europäischen Vergleich hat
Deutschland eine der niedrigsten Einbürgerungsquoten.

Es ist verantwortungslos, dass Herr Seehofer und
Frau Merkel jetzt schon wieder das leidige Thema Leit-
kultur wiederbelebt haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Nur um den rechten Rand bei der Stange zu halten das
gesellschaftliche Klima zu vergiften, ist gefährlich.
Diese unwürdigen Diskussionen schaden nicht nur der
Gesellschaft und der Wirtschaft, sondern dem internatio-
nalen Image Deutschlands.

Nach den schrecklichen Brandanschlägen in Mölln
und Solingen wurden die Immigranten von der breiten
Gesellschaft nicht allein gelassen: Es gab Lichterketten.
Als ich von einer Demonstration gegen diese rassisti-
schen Ausschreitungen aus Solingen zurückkehrte, habe
ich in einer Zeitung einen Artikel von Heribert Prantl ge-
lesen. Einen Satz daraus habe ich seit etwa 17 Jahren im
Gedächtnis behalten. Er lautete sinngemäß: Wenn Immi-
granten nur der Staatsgewalt unterworfen sind, aber
nicht daran teilhaben können, werden sie als fremd gel-
ten und fremd bleiben.

Wir müssen diese Phantomdebatten beenden und eine
tatsächliche Integration und Teilhabe forcieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Dafür brauchen wir gute Rahmenbedingungen, zum Bei-
spiel ein einladendes Einbürgerungsrecht. Einbürge-
rungen müssen nach sechs Jahren und bei besonderer In-
tegrationsleistung nach vier Jahren rechtmäßigen
Aufenthalts möglich sein. Die Mehrstaatigkeit darf kein
Einbürgerungshindernis mehr sein.

Von Rentnerinnen und Rentnern, die ihre Jugend in
den Aufbau dieses Landes investiert haben, dürfen wir
keinen Sprachtest fordern.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Warum sollten wir das tun? Auch Eigeninteresse spielt
dabei eine Rolle. Wir müssen diese Rentnerinnen und
Rentner ohne Sprachtest einbürgern, damit wir die Her-
zen ihrer Kinder und Enkelkinder für dieses Land gewin-

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(C (D en und damit diese Enkelkinder sagen können, dass die inbürgerungsanträge ihrer Großeltern nicht deshalb abelehnt worden sind, weil sie lückenhafte Sprachkenntisse haben oder weil deren Rente so mager ist wie die ieler Millionen anderer deutscher Rentnerinnen und entner. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ändert sich ja nicht durch die Einbürgerung!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816200

Herr Kollege, Sie müssen zum Ende kommen.


Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816300

Viel wichtiger ist: Wir müssen eine Willkommens-

ultur entwickeln. Die Kanadier begrüßen die neuen
inwanderer mit folgenden Sätzen: Herzlich willkom-
en. Kanada gehört Ihnen. Sie gehören zu Kanada.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816400

Herr Kollege!


Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816500

Aber unsere Kinder, Vertreter der dritten Einwander-

rgeneration, müssen sich hier dreimal am Tag anhören,
ass sie nicht dazugehören. Diese komische Debatte
uss ein Ende haben. Wir müssen eine Willkommens-

ultur entwickeln.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816600

Herr Kollege, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816700

Diese notorische, rassistische Diskussion muss been-

et werden.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706816800

Reinhard Grindel hat jetzt das Wort für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706816900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

err Kilic, Sie haben von einem Déjà-vu-Gefühl gespro-
hen. Das habe auch ich gehabt, weil die Rede, die Sie
ehalten haben, Parteifreunde von Ihnen in der Tat schon
or 10, 15 Jahren gehalten haben.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist immer noch notwendig!)


h dachte eigentlich, wir wären in der Integrationsde-
atte weiter. Wir haben uns erst vor wenigen Wochen
ier bei einer tiefgehenden und, wie ich fand, sehr sach-





Reinhard Grindel


(A) )


)(B)

orientierten Integrationsdebatte gegenseitig gesagt, dass
alle Parteien in der Vergangenheit Fehler gemacht ha-
ben, dass wir hier in Berlin, also vor der Haustür, Miss-
stände wahrnehmen können und dass wir deswegen alle
überprüfen müssen, ob unsere Thesen, die wir jahrzehn-
telang vertreten haben, richtig sind. Dass Sie heute wie-
der sagen: „Man muss auch dann deutscher Staatsbürger
werden können, wenn man Deutsch nicht sprechen
kann“, dazu muss ich sagen: Das ist ein Rückfall, den
ich Ihnen nicht zugetraut hätte.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Aydan Özoğuz [SPD]: Das ist nicht grundsätzlich!)


Es muss doch ein Antrieb sein, sich zu integrieren,
um Deutscher werden zu können. Dazu muss man doch
wohl die deutsche Sprache erlernen. Das ist einer der
Grundtatbestände, die wir von unseren ausländischen
Mitbürgern zu Recht einfordern, wenn sie Teil der
Staatsbürgergesellschaft Deutschland werden wollen.


(Helmut Brandt [CDU/CSU]: Genau! – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch von den Rentnerinnen und Rentnern?)


Gerade bei jungen Menschen wollen Sie auf die Er-
füllung des Kriteriums der Unterhaltssicherung ver-
zichten. Das heißt, Sie wollen darauf verzichten, dass
sich junge ausländische Mitbürger, die Deutsche werden
wollen, sich hier zumindest anstrengen, eine Ausbildung
zu machen und einen Arbeitsplatz anzunehmen. Das ver-
stehe ich nicht. Sie wollen die Optionspflicht abschaffen.
Das Einzige, was wir von hier in Deutschland geborenen
jungen Ausländern verlangen, ist, dass sie sich zu unse-
rem Land, zur deutschen Staatsbürgerschaft bekennen
und ihre alte ablegen.


(Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind doch Dinosaurieransichten, die Sie da haben!)


Ich muss ganz offen sagen: Wir alle miteinander woll-
ten aus der Debatte über ein bestimmtes Buch eigentlich
etwas lernen.


(Jan Korte [DIE LINKE]: Sie haben das Falsche gelernt!)


Ich sage Ihnen in aller Deutlichkeit: Sie zementieren Zu-
stände, die solche Bücher und die Reaktion darauf erst
möglich gemacht haben. Ich habe den Eindruck, dass Sie
das ganz bewusst tun, weil Sie nicht bereit sind, von ei-
nem alten Multikultidenken Abstand zu nehmen.


(Jan Korte [DIE LINKE]: Das sagt ausgerechnet ein CDU-Vertreter! Deutschland ist kein Einwanderungsland, das ist Ihre Meinung!)


Wir wollen diese Spaltung der Gesellschaft nicht. Wir
wollen, dass man miteinander lebt, dass man die deut-
sche Sprache beherrscht und dass es in diesem Land
keine Parallelgesellschaften gibt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau das wollen Sie doch!)


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(C (D Herr Grindel, möchten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Ströbele zulassen? Selbstverständlich. Bitte schön. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706817000
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706817100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706817200
Herr Kollege Grindel, das Buch könnten Sie ruhig

ennen. So tabuisiert ist es immer noch nicht, dass man
s nicht nennen kann.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706817300

Sie haben einen Kollegen, der Sarrazin heißt. Ich

öchte jede Verwechslungsgefahr vermeiden.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Meine Frage zielt eigentlich in eine andere Richtung.

aben Sie zur Kenntnis genommen, was der von Ihrer
artei gestellte Innenminister zur Integration von – ich
ill mich darüber gar nicht streiten – 90 oder über
0 Prozent der Migranten, die nach Deutschland gekom-
en sind, erklärt hat? Wie leben sie denn? Sind Sie die-

er Frage schon einmal nachgegangen? Leben diese
enschen multikulti, oder wie leben sie? Wir können

ier lange über das Gelingen von Multikulti diskutieren.
ber schauen Sie sich doch einmal an, wie diese Men-

chen leben, wenn sie integriert sind. Wie leben inte-
rierte Migranten hier in Deutschland Ihrer Meinung
ach?


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706817400

Aber lieber Herr Kollege Ströbele, wir können uns

och freuen, wenn sie bei uns gut integriert leben –


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


brigens Ausländer wie Aussiedler,


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also multikulti!)


lso viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ich
ann nur sagen, dass ich in meinem Wahlkreis und in
em Umfeld, in dem ich politisch Verantwortung trage,
lles dafür tue, dass das so ist. Aber eine Grundvoraus-
etzung dafür, dass das so ist, ist doch wohl, dass man
ich miteinander austauschen kann,


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau, multikulti!)


ass man miteinander spricht. Es ist übrigens auch wich-
g, gerade Kindern und Jugendlichen eine gute Perspek-
ve in Deutschland dadurch zu eröffnen, dass sie Erfolg
der Schule und in der Ausbildung haben. Wenn in den
amilien kein Wort Deutsch gesprochen wird, ist das
ine Behinderung dieser guten Integrationsperspekti-





Reinhard Grindel


(A) )


)(B)

ven. Wenn jemand deutscher Staatsbürger werden will,
muss ich doch als Anreiz bewahren, sagen zu können:
Dann musst du, wenn du es bisher nicht ausreichend ge-
tan hast, Deutsch lernen. Es ist ein Beitrag zur Integra-
tion, wenn ich die Verleihung der deutschen Staatsbür-
gerschaft mit der Anforderung verknüpfe, dass sie
endlich Deutsch lernen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Jan Korte [DIE LINKE]: Pappkameraden sind das!)


Ich nenne Ihnen ein anderes Beispiel. Herr Kollege
Ströbele, Sie schreiben in Ihrem Antrag, dass Sie auf
Einbürgerungstests als Voraussetzung verzichten wol-
len. Sie schreiben: „Die Durchführung von Prüfungen in
Staatsbürgerkunde hat gerade auch für die erste Genera-
tion abschreckende Wirkung“, also für Menschen, die
seit 15 bis 20 Jahren bei uns leben.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die am Fließband in der Fabrik gearbeitet haben!)


Wer so lange bei uns lebt und sich trotzdem davon ab-
schrecken lässt, dass er ein bisschen unserer Gesetze, un-
serer Werte und unserer Verfassungsvorstellungen ver-
mittelt bekommt, dem sage ich, dass wir so jemanden
tatsächlich nicht einbürgern dürfen. Das ist unter Inte-
grationsgesichtspunkten nicht das richtige Signal, um
das ganz deutlich zu sagen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann haben Sie die Enkel gewonnen!)


Herr Ströbele, gerade wenn ich an Ihren Wahlkreis
denke, frage ich Sie – seien Sie einmal ganz ehrlich –:
Wen wollen Sie einbürgern? Den jungen, integrationsbe-
reiten oder gelungen integrierten Migranten? Oder wol-
len Sie Einbürgerung wegen der Wählerstimmen bislang
ausländischer Mitbürger? Worum geht es Ihnen eigent-
lich wirklich?


(Aydan Özoğuz [SPD]: Wessen Wählerstimmen wollen Sie denn gewinnen? – Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist unverschämt!)


Das ist eine Frage, die man sich bei Ihrem Antrag mit
Fug und Recht stellen kann.


(Jan Korte [DIE LINKE]: Es ist die Frage, wer hier einen Test machen sollte!)


Nun hat der Kollege Kilic nichts zu dem anderen An-
trag gesagt, in dem es um die Frage der Senkung der
Hürden bei der Zuwanderung ausländischer Arbeits-
kräfte geht. Das ist ein Thema, das auch zu diesem Ta-
gesordnungspunkt gehört. Dazu will ich einiges sagen.
Ich glaube, dass niemand bestreiten kann, dass wir
Fachkräftemangel haben. Wir sind selbstverständlich
dafür, dass dieser Fachkräftemangel durch die Zuwande-
rung ausländischer Arbeitskräfte ausgeglichen wird.
Aber ein Grund für den Fachkräftemangel ist vor allem,
dass wir eine Abwanderung aus Deutschland haben. Ich

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(C (D ersönlich finde, da das ersichtlich nicht mit Zuwandengshürden zusammenhängen kann, (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, doch!)


ass wir uns stärker mit der Frage befassen sollten, wa-
m diese Menschen abwandern; denn meine These ist,

ass die Gründe, die zum Abwandern beitragen, zumin-
est auch teilweise die Gründe sein können, die das Zu-
andern verhindern.


(Jan Korte [DIE LINKE]: Wegen solcher Reden!)


Abgewandert wird, weil in unserem Land gerade
ochschulabsolventen schlicht und ergreifend zu wenig
ezahlt wird, weil sie mit Praktika abgespeist werden,
ährend sie in anderen Ländern sofort unbefristete An-

tellungen bekommen. Deswegen sage ich in aller Deut-
chkeit: Es ist auch ein ganz entscheidender Beitrag der
eutschen Wirtschaft gefragt, selbst etwas dafür zu tun,
m attraktiver im Kampf um die klugen Köpfe in aller
elt zu werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich will auch deutlich machen, dass wir im Kern alle
chtlichen Rahmenbedingungen haben, damit Unter-

ehmen auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen
önnen. Herr Kollege Scholz hat das in einem bemer-
enswerten Beitrag vor wenigen Tagen deutlich ge-
acht. Es kommt nur darauf an – das ist eine der weni-

en Bedingungen –, dass nicht in gleicher Weise
ualifizierte Arbeitslose auf dem heimischen Arbeits-
arkt zur Verfügung stehen. Das ist die Vorrangprü-
ng. Ich frage mich, warum wir nicht weiter an der Vor-
ngprüfung festhalten sollten; denn wenn es einen
achkräftemangel gibt – gerade in bestimmten Regio-
en –, kann die Vorrangprüfung kein Problem sein.

Wenn es, was ich höre – ich sage das ausdrücklich als
inen Hinweis, lieber Kollege Wolff, wie sich unser Ge-
etzeswerk an der Stelle vielleicht weiterentwickeln
ann –, manchmal zu lange dauert, bis die Bundesagen-
r die Vorrangprüfung durchgeführt hat, können wir uns

ern darüber unterhalten, ob man mit einer Zustim-
ungsfiktion arbeitet.

Lieber Herr Kollege Kilic, Sie müssen sich im Hin-
lick auf Ihren Antrag überlegen, ob Sie damit tatsäch-
ch etwas zur Beseitigung des Fachkräftemangels tun
der ob Sie nicht eher einen Beitrag dazu leisten, dass ei-
ige Unternehmer billige und willige Arbeitskräfte aus
em Ausland ins Land holen wollen, um die berechtig-
n Lohnforderungen der hiesigen Arbeitnehmerinnen
nd Arbeitnehmer zu unterdrücken.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sollten Sie mal mit Ihrem Koalitionspartner sprechen!)


etztere haben nämlich angesichts des Fachkräfteman-
els eine stärkere Durchsetzungskraft als vielleicht noch
or einigen Jahren.

Ich muss auch darauf hinweisen, dass nicht etwa nur
inige wenige Fachkräfte zu uns kommen. Es kommen





Reinhard Grindel


(A) )


)(B)

jedes Jahr zwischen 20 000 und 30 000 Fachkräfte zu
uns.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo haben Sie diese Zahlen her?)


Die wenigen Hundert, von denen immer die Rede ist,
sind nur diejenigen, die als besonders hochqualifizierte
Spitzenkräfte die Einkommensgrenze von 66 000 Euro
überschreiten und daher ohne Vorrangprüfung zu uns
kommen. Diese Regelung haben wir eng gefasst. Auch
der frühere Arbeitsminister Scholz hat dies mitgetragen.
Wir haben diese hohe Einkommensgrenze eingeführt,
weil wir gesagt haben: Man kann sicher davon ausgehen,
dass diese hochspezialisierten Arbeitskräfte auf Dauer
einen Platz auf dem Arbeitsmarkt finden und sowohl
ihre soziale Integration als auch die ihrer Familie dem-
entsprechend gesichert ist. Deswegen bekommen diese
Leute eine Niederlassungserlaubnis, also eine Dauerauf-
enthaltsberechtigung für Deutschland. Das gibt es in kei-
nem anderen europäischen Land.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 142 waren es im letzten Jahr!)


Ich bin bereit, über die in Ihrem Antrag genannte Sen-
kung der Einkommensgrenze zu diskutieren. Es darf
aber nicht sein, dass wir den nicht eben Höchstqualifi-
zierten mit einem Einkommen von 40 000 Euro sofort
eine Niederlassungserlaubnis erteilen. Darüber müssen
wir diskutieren. In Deutschland müssen Arbeitsverhält-
nis und Aufenthaltserlaubnis aneinandergekoppelt wer-
den.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Abschottungspolitik!)


Man könnte zunächst ein befristetes Aufenthaltsrecht
und erst dann, wenn die Zuwanderer auf dem Arbeits-
markt und in der Gesellschaft integriert sind, eine Nie-
derlassungserlaubnis gewähren. Darüber kann man si-
cherlich diskutieren.

Das Entscheidende ist – daran müssen wir bei der
Senkung der Einkommensgrenzen im Rahmen der Ver-
änderung des Zuwanderungsrechts für ausländische Ar-
beitskräfte denken –: Die Beseitigung des Fachkräfte-
mangels ist das eine. Das andere ist, dass wir keinen
Beitrag dazu leisten dürfen, dass diese Menschen auch in
unsere sozialen Sicherungssysteme einwandern. Es muss
gewährleistet sein, dass derjenige, der zu uns kommt,
auch tatsächlich langfristig einen Platz auf dem Arbeits-
markt findet. Das ist von ganz entscheidender Bedeu-
tung. Wir in der Union sind gegen das Punktesystem,
weil es nicht sein darf, dass es in Deutschland nur allge-
meine Kriterien zur Erlangung einer Aufenthaltserlaub-
nis zur Arbeitsaufnahme gibt. Vielmehr muss das enge
Band zwischen dem ausländischen Arbeitnehmer und
dem konkreten Arbeitsplatz, den er besetzen will, beibe-
halten werden.

Es gibt kaum eine öffentliche Stelle, die die Ab-
schlüsse von Arbeitnehmern aus zum Beispiel Lesotho,
Ägypten oder Georgien beurteilen kann. Aber ein Unter-
nehmer, der einen ganz bestimmten Arbeitnehmer an-
stellen will, kann es beurteilen, weil er ihn in seinem Be-

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(C (D ieb beschäftigen und ihn bezahlen will. Deswegen ollten wir daran festhalten, dass nur derjenige nach eutschland kommen kann, der für einen bestimmten rbeitsplatz in einem bestimmten Unternehmen tatsächch gebraucht wird. Beim Punktesystem ist dies nicht er Fall. Außerdem darf er keinen Arbeitsplatz blockien, für den auch ein gleichwertig qualifizierter Arbeitsser aus Deutschland infrage käme. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau diese Politik hat zu Engpässen geführt!)


Ich komme zu meiner letzten Bemerkung: Es ist nicht
llein Aufgabe des Staates, diesen Kampf um die klugen
öpfe zu führen. Die Unternehmensverbände fordern
eniger Staat und mehr Markt. Wenn sie dies tun, sollen

ie sich durch entsprechende Vermittlungsbüros auch da-
m kümmern, an den großen Universitäten dieser Welt
r den Arbeitsplatz Deutschland zu werben. Andere
achen das auch.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706817500

Herr Kollege!


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706817600

Liebe Frau Präsidentin, lassen Sie mich folgenden

edanken kurz formulieren. – An der großen TU in
ombay steht auf dem Plakat eines Vermittlungsbüros
merikanischer Firmen: Wir bieten eine Karriere, nicht
ur einen Job. – Genau das ist der Grund, warum sich
iele für die USA und somit gegen Deutschland ent-
cheiden: bessere Bezahlung, mehr Risikokapital.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706817700

Herr Kollege, Sie müssen jetzt zum Ende kommen.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706817800

Das sind die entscheidenden Dinge. Das hat nichts

it dem Aufenthaltsrecht, sondern mit den wirtschaftli-
hen Rahmenbedingungen, die Deutschland attraktiv
achen, zu tun.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU – Jan Korte [DIE LINKE]: Und mit solchen Reden! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden und reden, und es geschieht nichts!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706817900

Ich möchte Ihnen zwischenzeitlich weitere von den

chriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergeb-
isse der namentlichen Abstimmungen bekannt geben.

Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Ge-
etzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zum
ntwurf eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des
tomgesetzes auf den Drucksachen 17/3052, 17/3409
nd 17/3453: Abgegeben wurden 596 Stimmen. Mit Ja
aben gestimmt 320, mit Nein haben gestimmt 273, es
ab 3 Enthaltungen. Der Gesetzentwurf ist damit ange-
ommen.





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 592;
davon

ja: 318
nein: 271
enthalten: 3

Ja

CDU/CSU

Ilse Aigner
Peter Altmaier
Peter Aumer
Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Manfred Behrens (Börde)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Peter Beyer
Steffen Bilger
Clemens Binninger
Peter Bleser
Dr. Maria Böhmer
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)

Wolfgang Bosbach
Norbert Brackmann
Klaus Brähmig
Michael Brand
Dr. Reinhard Brandl
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Dr. Helge Braun
Heike Brehmer
Ralph Brinkhaus
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Thomas Feist
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Michael Frieser
Erich G. Fritz
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Alexander Funk
Ingo Gädechens
Dr. Thomas Gebhart
Norbert Geis
Alois Gerig
Eberhard Gienger
Michael Glos

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arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
r. Karl-Theodor Freiherr 
zu Guttenberg
lav Gutting
lorian Hahn
olger Haibach
r. Stephan Harbarth
rgen Hardt
erda Hasselfeldt
r. Matthias Heider
echthild Heil

rank Heinrich
udolf Henke
ichael Hennrich
rgen Herrmann
nsgar Heveling
rnst Hinsken
eter Hintze
hristian Hirte
obert Hochbaum
arl Holmeier
ranz-Josef Holzenkamp
achim Hörster
nette Hübinger
homas Jarzombek
ieter Jasper
r. Franz Josef Jung
ndreas Jung (Konstanz)

artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
teffen Kampeter
lois Karl
ernhard Kaster

(VillingenSchwenningen)


olker Kauder
r. Stefan Kaufmann
oderich Kiesewetter
ckart von Klaeden
wa Klamt
olkmar Klein
rgen Klimke
lia Klöckner
xel Knoerig
ns Koeppen
r. Kristina Schröder
anfred Kolbe
r. Rolf Koschorrek
artmut Koschyk
homas Kossendey
ichael Kretschmer
r. Günter Krings
üdiger Kruse
ettina Kudla
r. Hermann Kues
ünter Lach
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel

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r. Max Lehmer
aul Lehrieder
gbert Liebing
atthias Lietz
r. Carsten Linnemann
atricia Lips
r. Jan-Marco Luczak
r. Michael Luther
arin Maag
ans-Georg von der Marwitz
ndreas Mattfeldt
tephan Mayer (Altötting)

r. Michael Meister
aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
r. Mathias Middelberg
hilipp Mißfelder
ietrich Monstadt
arlene Mortler
r. Gerd Müller
tefan Müller (Erlangen)

adine Schön (St. Wendel)

r. Philipp Murmann
ernd Neumann (Bremen)

ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
enning Otte
r. Michael Paul
ita Pawelski
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
onald Pofalla
hristoph Poland
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aniela Raab
homas Rachel
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

othar Riebsamen
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laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
hannes Röring
r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
rwin Rüddel
lbert Rupprecht (Weiden)

nita Schäfer (Saalstadt)

r. Wolfgang Schäuble
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
arl Schiewerling
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ankred Schipanski
eorg Schirmbeck
hristian Schmidt (Fürth)

atrick Schnieder
r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
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(C (D rmin Schuster (Weil am Rhein)

etlef Seif
hannes Selle
einhold Sendker
r. Patrick Sensburg
ernd Siebert
homas Silberhorn
hannes Singhammer
ns Spahn
arola Stauche
r. Frank Steffel
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
ieter Stier
ero Storjohann
tephan Stracke
ax Straubinger
arin Strenz
homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
ichael Stübgen
r. Peter Tauber
ntje Tillmann
r. Hans-Peter Uhl
rnold Vaatz
olkmar Vogel (Kleinsaara)

tefanie Vogelsang
ndrea Astrid Voßhoff
r. Johann Wadephul
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg (Hamburg)


eter Weiß (Emmendingen)

abine Weiss (Wesel I)

go Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
eter Wichtel
nnette Widmann-Mauz
laus-Peter Willsch
lisabeth Winkelmeier-
Becker
agmar Wöhrl
r. Matthias Zimmer
olfgang Zöller
illi Zylajew

DP

ns Ackermann
hristian Ahrendt
hristine Aschenberg-
Dugnus
aniel Bahr (Münster)

lorian Bernschneider
laudia Bögel
icole Bracht-Bendt
laus Breil
ainer Brüderle
ngelika Brunkhorst
rnst Burgbacher
ylvia Canel
einer Deutschmann
r. Bijan Djir-Sarai
atrick Döring
echthild Dyckmans
ainer Erdel
rg van Essen
lrike Flach





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Otto Fricke
Dr. Edmund Peter Geisen
Dr. Wolfgang Gerhardt
Hans-Michael Goldmann
Heinz Golombeck
Miriam Gruß
Joachim Günther (Plauen)

Dr. Christel Happach-Kasan
Heinz-Peter Haustein
Manuel Höferlin
Elke Hoff
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Heiner Kamp
Michael Kauch
Dr. Lutz Knopek
Pascal Kober
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Dr. h. c. Jürgen Koppelin
Sebastian Körber
Holger Krestel
Patrick Kurth (Kyffhäuser)

Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Sabine Leutheusser-

Schnarrenberger
Lars Lindemann
Christian Lindner
Dr. Martin Lindner (Berlin)

Michael Link (Heilbronn)

Dr. Erwin Lotter
Oliver Luksic
Horst Meierhofer
Patrick Meinhardt
Gabriele Molitor
Jan Mücke
Petra Müller (Aachen)

Burkhardt Müller-Sönksen
Dr. Martin Neumann


(Lausitz)

Dirk Niebel
Hans-Joachim Otto


(Frankfurt)

Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Dr. Christiane Ratjen-

Damerau
Dr. Birgit Reinemund
Dr. Peter Röhlinger
Dr. Stefan Ruppert
Björn Sänger
Frank Schäffler
Christoph Schnurr
Jimmy Schulz
Marina Schuster
Dr. Erik Schweickert
Werner Simmling
Judith Skudelny
Dr. Hermann Otto Solms
Joachim Spatz
Dr. Max Stadler
Torsten Staffeldt
Dr. Rainer Stinner
Stephan Thomae
Florian Toncar
Serkan Tören

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(Lüdenscheid)

r. Daniel Volk
r. Guido Westerwelle
r. Claudia Winterstein
r. Volker Wissing
artfrid Wolff (Rems-Murr)


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grid Arndt-Brauer
ainer Arnold
einz-Joachim Barchmann
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r. Hans-Peter Bartels
laus Barthel
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irk Becker
we Beckmeyer
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erd Bollmann
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
arco Bülow
lla Burchardt
artin Burkert

etra Crone
r. Peter Danckert
artin Dörmann

lvira Drobinski-Weiß
arrelt Duin
ebastian Edathy
iegmund Ehrmann
r. h. c. Gernot Erler
etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
lke Ferner
abriele Fograscher
r. Edgar Franke
eter Friedrich
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ichael Gerdes
artin Gerster
is Gleicke
lrike Gottschalck
ngelika Graf (Rosenheim)

erstin Griese
ichael Groschek
ichael Groß
ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
ubertus Heil (Peine)

olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
abriele Hiller-Ohm
etra Hinz (Essen)

rank Hofmann (Volkach)

r. Eva Högl
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hannes Kahrs
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
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ans-Ulrich Klose
r. Bärbel Kofler
aniela Kolbe (Leipzig)

ritz Rudolf Körper
nette Kramme
icolette Kressl
ngelika Krüger-Leißner
te Kumpf
hristine Lambrecht
hristian Lange (Backnang)

r. Karl Lauterbach
teffen-Claudio Lemme
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abriele Lösekrug-Möller
irsten Lühmann
aren Marks
atja Mast
ilde Mattheis
etra Merkel (Berlin)

llrich Meßmer
r. Matthias Miersch
ranz Müntefering
r. Rolf Mützenich
ndrea Nahles
anfred Nink

homas Oppermann
olger Ortel
ydan Özoğuz
einz Paula
hannes Pflug
achim Poß
r. Wilhelm Priesmeier
lorian Pronold
r. Sascha Raabe
echthild Rawert
erold Reichenbach
r. Carola Reimann
önke Rix
ené Röspel
r. Ernst Dieter Rossmann
arin Roth (Esslingen)

ichael Roth (Heringen)

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(Tuchenbach)

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xel Schäfer (Bochum)

ernd Scheelen
arianne Schieder

(Schwandorf)

erner Schieder (Weiden)

lla Schmidt (Aachen)

ilvia Schmidt (Eisleben)

arsten Schneider (Erfurt)

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wen Schulz (Spandau)

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r. Carsten Sieling
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r. Frank-Walter Steinmeier
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(Wolmirstedt)





(A) )


vermögens „Energie- und Klimafonds“ auf den Druck- angenommen.

davon
ja: 320

Norbert Brackmann
Klaus Brähmig

Alexander Funk
Ingo Gädechens

Jürgen Herrmann
Ansgar Heveling
nein: 268
enthalten: 1

Ja

CDU/CSU

Ilse Aigner
Peter Altmaier
Peter Aumer
Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Manfred Behrens (Börde)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Peter Beyer
Steffen Bilger
Clemens Binninger
Peter Bleser
Dr. Maria Böhmer

M
D
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r. Reinhard Brandl
elmut Brandt
r. Ralf Brauksiepe
r. Helge Braun
eike Brehmer
alph Brinkhaus
itta Connemann
eo Dautzenberg
lexander Dobrindt
homas Dörflinger
arie-Luise Dött
r. Thomas Feist
nak Ferlemann
grid Fischbach
artwig Fischer (Göttingen)

irk Fischer (Hamburg)


(KarlsruheLand)

r. Maria Flachsbarth
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r. Hans-Peter Friedrich

(Hof)

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r. Thomas Gebhart
orbert Geis
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berhard Gienger
ichael Glos
sef Göppel

eter Götz
r. Wolfgang Götzer
te Granold
einhard Grindel
ermann Gröhe
ichael Grosse-Brömer
arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
r. Karl-Theodor Freiherr 
zu Guttenberg
lav Gutting
lorian Hahn
olger Haibach
r. Stephan Harbarth
rgen Hardt
erda Hasselfeldt
r. Matthias Heider
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hristian Hirte
obert Hochbaum
arl Holmeier
ranz-Josef Holzenkamp
achim Hörster
nette Hübinger
homas Jarzombek
ieter Jasper
r. Franz Josef Jung
ndreas Jung (Konstanz)

artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
lois Karl
ernhard Kaster

(VillingenSchwenningen)


olker Kauder
r. Stefan Kaufmann
oderich Kiesewetter
ckart von Klaeden
wa Klamt
olkmar Klein
rgen Klimke
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 589;

Wolfgang Börnsen

(Bönstrup)


Wolfgang Bosbach

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(D rich G. Fritz r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich sachen 17/3053 und 17/3405: Abgegeben wurden Paul Schäfer Michael Schlecht Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Raju Sharma Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Sabine Stüber Alexander Süßmair Dr. Kirsten Tackmann Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Jörn Wunderlich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck Volker Beck Cornelia Behm B A V E K H D K K B B W P U D B In T U K M S M U T Ergebnis der namentlichen A setzentwurf der Fraktionen der den Entwurf eines Gesetzes zur irgitt Bender lexander Bonde iola von Cramon-Taubadel kin Deligöz atja Dörner ans-Josef Fell r. Thomas Gambke ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs S O A F S R M U M N A Je K B In D O F D B T C K M E bstimmung über den GeCDU/CSU und FDP über Errichtung eines Sonder 5 b n ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg C D D D D H D M Jü D W D Jo E C D D F S 93 Stimmen. Mit Ja haben ges en gestimmt 271, eine Abgeor eter hat sich enthalten. Der Ge (Christine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler nthalten DU/CSU r. Egon Jüttner r. Norbert Lammert DP ebastian Blumenthal timmt 321, mit Nein hadnete oder ein Abgeordsetzentwurf ist ebenfalls Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt )





(A) )

Julia Klöckner
Axel Knoerig
Jens Koeppen
Dr. Kristina Schröder
Manfred Kolbe
Dr. Rolf Koschorrek
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Michael Kretschmer
Dr. Günter Krings
Rüdiger Kruse
Bettina Kudla
Dr. Hermann Kues
Günter Lach
Dr. Karl A. Lamers


(Heidelberg)

Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Katharina Landgraf
Ulrich Lange
Dr. Max Lehmer
Paul Lehrieder
Dr. Ursula von der Leyen
Ingbert Liebing
Matthias Lietz
Dr. Carsten Linnemann
Patricia Lips
Dr. Jan-Marco Luczak
Dr. Michael Luther
Karin Maag
Hans-Georg von der Marwitz
Andreas Mattfeldt
Stephan Mayer (Altötting)

Dr. Michael Meister
Maria Michalk
Dr. h. c. Hans Michelbach
Dr. Mathias Middelberg
Philipp Mißfelder
Dietrich Monstadt
Marlene Mortler
Dr. Gerd Müller
Stefan Müller (Erlangen)

Nadine Schön (St. Wendel)

Dr. Philipp Murmann
Bernd Neumann (Bremen)

Michaela Noll
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Henning Otte
Dr. Michael Paul
Rita Pawelski
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Beatrix Philipp
Ronald Pofalla
Christoph Poland
Ruprecht Polenz
Eckhard Pols
Daniela Raab
Thomas Rachel
Katherina Reiche (Potsdam)

Lothar Riebsamen
Josef Rief
Klaus Riegert
Dr. Heinz Riesenhuber
Johannes Röring
Dr. Norbert Röttgen

D
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rwin Rüddel
lbert Rupprecht (Weiden)

nita Schäfer (Saalstadt)

r. Wolfgang Schäuble
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
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ankred Schipanski
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hristian Schmidt (Fürth)

atrick Schnieder
r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
we Schummer

(Weil am Rhein)

etlef Seif
hannes Selle
einhold Sendker
r. Patrick Sensburg
ernd Siebert
homas Silberhorn
hannes Singhammer
ns Spahn
arola Stauche
r. Frank Steffel
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
ieter Stier
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tephan Stracke
ax Straubinger
arin Strenz
homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
ichael Stübgen
r. Peter Tauber
ntje Tillmann
r. Hans-Peter Uhl
rnold Vaatz
olkmar Vogel (Kleinsaara)

tefanie Vogelsang
ndrea Astrid Voßhoff
r. Johann Wadephul
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg (Hamburg)


eter Weiß (Emmendingen)

abine Weiss (Wesel I)

go Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
eter Wichtel
nnette Widmann-Mauz
laus-Peter Willsch
lisabeth Winkelmeier-
Becker
agmar Wöhrl
r. Matthias Zimmer
olfgang Zöller
illi Zylajew

DP

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hristian Ahrendt

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lorian Bernschneider
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laudia Bögel
icole Bracht-Bendt
laus Breil
ainer Brüderle
ngelika Brunkhorst
rnst Burgbacher
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r. Bijan Djir-Sarai
atrick Döring
echthild Dyckmans
ainer Erdel
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lrike Flach
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r. Edmund Peter Geisen
r. Wolfgang Gerhardt
ans-Michael Goldmann
einz Golombeck
iriam Gruß
achim Günther (Plauen)

r. Christel Happach-Kasan
einz-Peter Haustein
anuel Höferlin

lke Hoff
irgit Homburger
r. Werner Hoyer
einer Kamp
ichael Kauch
r. Lutz Knopek
ascal Kober
r. Heinrich L. Kolb
udrun Kopp
r. h. c. Jürgen Koppelin
ebastian Körber
olger Krestel
atrick Kurth (Kyffhäuser)

einz Lanfermann
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arald Leibrecht
abine Leutheusser-
Schnarrenberger

ars Lindemann
hristian Lindner
r. Martin Lindner (Berlin)

ichael Link (Heilbronn)

r. Erwin Lotter
liver Luksic
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atrick Meinhardt
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urkhardt Müller-Sönksen
r. Martin Neumann

(Lausitz)

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(Frankfurt)


ornelia Pieper
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(Lüdenscheid)


(Hildesheim)





(A) (C)


Martin Gerster
Iris Gleicke
Ulrike Gottschalck
Angelika Graf (Rosenheim)

Kerstin Griese
Michael Groschek

Sönke Rix
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth (Esslingen)

Michael Roth (Heringen)

Marlene Rupprecht

Nicole Gohlke
Annette Groth
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Dr. Rosemarie Hein
Inge Höger

Kai Gehring
Katrin Göring-Eckardt
Britta Haßelmann
Bettina Herlitzius
Winfried Hermann
Priska Hinz (Herborn)

Michael Groß
Hans-Joachim Hacker
Bettina Hagedorn
Klaus Hagemann
Hubertus Heil (Peine)

Rolf Hempelmann
Dr. Barbara Hendricks
Gustav Herzog
Gabriele Hiller-Ohm
Petra Hinz (Essen)

Frank Hofmann (Volkach)

Dr. Eva Högl
Christel Humme
Josip Juratovic
Oliver Kaczmarek
Johannes Kahrs
Dr. h. c. Susanne Kastner
Ulrich Kelber
Lars Klingbeil
Hans-Ulrich Klose
Dr. Bärbel Kofler
Daniela Kolbe (Leipzig)

Fritz Rudolf Körper
Anette Kramme
Nicolette Kressl
Angelika Krüger-Leißner
Ute Kumpf
Christine Lambrecht
Christian Lange (Backnang)

Dr. Karl Lauterbach
Steffen-Claudio Lemme
Burkhard Lischka
Gabriele Lösekrug-Möller
Kirsten Lühmann
Caren Marks
Katja Mast
Hilde Mattheis
Petra Merkel (Berlin)

Ullrich Meßmer
Dr. Matthias Miersch
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Andrea Nahles
Manfred Nink
Thomas Oppermann
Holger Ortel
Aydan Özoğuz
Heinz Paula
Johannes Pflug
Joachim Poß
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Mechthild Rawert
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann

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(Tuchenbach)

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(Schwandorf)

erner Schieder (Weiden)

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ilvia Schmidt (Eisleben)

arsten Schneider (Erfurt)

laf Scholz
wen Schulz (Spandau)

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rank Schwabe
r. Martin Schwanholz
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tefan Schwartze
r. Carsten Sieling
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r. Frank-Walter Steinmeier
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r. h. c. Wolfgang Thierse
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üdiger Veit
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r. Marlies Volkmer
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eidemarie Wieczorek-Zeul
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(Wolmirstedt)

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agmar Ziegler
anfred Zöllmer
rigitte Zypries

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gnes Alpers
r. Dietmar Bartsch
erbert Behrens
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eidrun Bluhm
teffen Bockhahn
hristine Buchholz
va Bulling-Schröter
r. Martina Bunge
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r. Diether Dehm
eidrun Dittrich
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r. Dagmar Enkelmann
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r. Lukrezia Jochimsen
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ichael Leutert

tefan Liebich
lla Lötzer
r. Gesine Lötzsch
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lrich Maurer
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ornelia Möhring
ornelia Möller
iema Movassat
olfgang Nešković
homas Nord
etra Pau
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ichard Pitterle
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grid Remmers
r. Herbert Schui
r. Ilja Seifert
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r. Petra Sitte
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abine Stüber
lexander Süßmair
r. Kirsten Tackmann
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arald Weinberg
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arieluise Beck (Bremen)


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(D lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour riedrich Ostendorff r. Hermann Ott rigitte Pothmer abea Rößner laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel r. Gerhard Schick r. Frithjof Schmidt orothea Steiner r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe arkus Tressel rgen Trittin aniela Wagner olfgang Wieland r. Valerie Wilms sef Philip Winkler nthalten DU/CSU r. Egon Jüttner Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt )





(A) )


Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich

Eckart von Klaeden
Ewa Klamt

Ruprecht Polenz
Eckhard Pols

Sabine Weiss (Wesel I)

Ingo Wellenreuther

(Hof)

Michael Frieser
Erich G. Fritz
Dr. Michael Fuchs

Volkmar Klein
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Axel Knoerig

D
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aniela Raab
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ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)


Karl-Georg Wellmann
Peter Wichtel
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Ergebnis der namentlichen A
setzentwurf der Fraktionen der
Entwurf eines Kernbrennstof
Drucksachen 17/3054 und 17

Endgültiges Ergebnis
Abgegebenen Stimmen: 589;
davon

ja: 319
nein: 269
enthalten: 1

Ja

CDU/CSU

Ilse Aigner
Peter Altmaier
Peter Aumer
Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Manfred Behrens (Börde)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Peter Beyer
Steffen Bilger
Clemens Binninger
Peter Bleser
Dr. Maria Böhmer
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)

Wolfgang Bosbach
Norbert Brackmann
Klaus Brähmig
Michael Brand
Dr. Reinhard Brandl
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Dr. Helge Braun
Heike Brehmer
Ralph Brinkhaus
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Thomas Feist
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach

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bstimmung über den Ge-
CDU/CSU und FDP zum
fsteuergesetzes auf den
/3405: Abgeben wurden

5
b
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ans-Joachim Fuchtel
lexander Funk
go Gädechens
r. Thomas Gebhart
orbert Geis
lois Gerig
berhard Gienger
ichael Glos
sef Göppel

eter Götz
r. Wolfgang Götzer
te Granold
einhard Grindel
ermann Gröhe
ichael Grosse-Brömer
arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
r. Karl-Theodor Freiherr 
zu Guttenberg
lav Gutting
lorian Hahn
olger Haibach
r. Stephan Harbarth
rgen Hardt
erda Hasselfeldt
r. Matthias Heider
echthild Heil

rank Heinrich
udolf Henke
ichael Hennrich
rgen Herrmann
nsgar Heveling
rnst Hinsken
eter Hintze
hristian Hirte
obert Hochbaum
arl Holmeier
ranz-Josef Holzenkamp
achim Hörster
nette Hübinger
homas Jarzombek
ieter Jasper
r. Franz Josef Jung
ndreas Jung (Konstanz)

artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
teffen Kampeter
lois Karl
ernhard Kaster

(VillingenSchwenningen)


olker Kauder
r. Stefan Kaufmann
oderich Kiesewetter

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89 Stimmen. Mit Ja haben ges
en gestimmt 269, es gab eine
ntwurf ist ebenfalls angenomm

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r. Kristina Schröder
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r. Rolf Koschorrek
artmut Koschyk
homas Kossendey
ichael Kretschmer
r. Günter Krings
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ettina Kudla
r. Hermann Kues
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r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
r. Norbert Lammert
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lrich Lange
r. Max Lehmer
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r. Ursula von der Leyen
gbert Liebing
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r. Carsten Linnemann
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r. Jan-Marco Luczak
r. Michael Luther
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tephan Mayer (Altötting)

r. Michael Meister
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r. h. c. Hans Michelbach
r. Mathias Middelberg
hilipp Mißfelder
ietrich Monstadt
arlene Mortler
r. Gerd Müller
tefan Müller (Erlangen)

adine Schön (St. Wendel)

r. Philipp Murmann
ernd Neumann (Bremen)

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r. Michael Paul
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r. Joachim Pfeiffer
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etlef Seif
einhold Sendker
r. Patrick Sensburg
ernd Siebert
homas Silberhorn
hannes Singhammer
ns Spahn
arola Stauche
r. Frank Steffel
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
ieter Stier
ero Storjohann
tephan Stracke
ax Straubinger
arin Strenz
homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
ichael Stübgen
r. Peter Tauber
ntje Tillmann
r. Hans-Peter Uhl
rnold Vaatz
olkmar Vogel (Kleinsaara)

tefanie Vogelsang
ndrea Astrid Voßhoff
r. Johann Wadephul
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg (Hamburg)


eter Weiß (Emmendingen)






Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Elisabeth Winkelmeier-
Becker

Dagmar Wöhrl
Dr. Matthias Zimmer
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew

FDP

Jens Ackermann
Christian Ahrendt
Christine Aschenberg-

Dugnus
Daniel Bahr (Münster)

Florian Bernschneider
Sebastian Blumenthal
Claudia Bögel
Nicole Bracht-Bendt
Klaus Breil
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Sylvia Canel
Helga Daub
Reiner Deutschmann
Dr. Bijan Djir-Sarai
Patrick Döring
Mechthild Dyckmans
Rainer Erdel
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Dr. Edmund Peter Geisen
Dr. Wolfgang Gerhardt
Hans-Michael Goldmann
Heinz Golombeck
Miriam Gruß
Joachim Günther (Plauen)

Dr. Christel Happach-Kasan
Heinz-Peter Haustein
Manuel Höferlin
Elke Hoff
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Heiner Kamp
Michael Kauch
Dr. Lutz Knopek
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Dr. h. c. Jürgen Koppelin
Sebastian Körber
Holger Krestel
Patrick Kurth (Kyffhäuser)

Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Sabine Leutheusser-

Schnarrenberger
Lars Lindemann
Christian Lindner
Dr. Martin Lindner (Berlin)

Michael Link (Heilbronn)

Dr. Erwin Lotter
Oliver Luksic
Horst Meierhofer
Patrick Meinhardt
Gabriele Molitor
Jan Mücke
Petra Müller (Aachen)


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urkhardt Müller-Sönksen
r. Martin Neumann

(Lausitz)

irk Niebel
ans-Joachim Otto

(Frankfurt)


ornelia Pieper
isela Piltz
r. Christiane Ratjen-
Damerau
r. Birgit Reinemund
r. Peter Röhlinger
r. Stefan Ruppert
jörn Sänger
rank Schäffler
hristoph Schnurr
mmy Schulz
arina Schuster
r. Erik Schweickert
erner Simmling
dith Skudelny
r. Hermann Otto Solms
achim Spatz
r. Max Stadler
orsten Staffeldt
r. Rainer Stinner
tephan Thomae
lorian Toncar
erkan Tören
hannes Vogel

(Lüdenscheid)

r. Daniel Volk
r. Guido Westerwelle
r. Claudia Winterstein
r. Volker Wissing
artfrid Wolff (Rems-Murr)


ein

PD

grid Arndt-Brauer
ainer Arnold
einz-Joachim Barchmann
oris Barnett
r. Hans-Peter Bartels
laus Barthel
ören Bartol
ärbel Bas
irk Becker
we Beckmeyer
othar Binding (Heidelberg)

erd Bollmann
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
arco Bülow
lla Burchardt
artin Burkert

etra Crone
r. Peter Danckert
artin Dörmann

lvira Drobinski-Weiß
arrelt Duin
ebastian Edathy
iegmund Ehrmann
r. h. c. Gernot Erler

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etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
lke Ferner
abriele Fograscher
r. Edgar Franke
eter Friedrich
igmar Gabriel
ichael Gerdes
artin Gerster
is Gleicke
lrike Gottschalck
ngelika Graf (Rosenheim)

erstin Griese
ichael Groschek
ichael Groß
ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
ubertus Heil (Peine)

olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
abriele Hiller-Ohm
etra Hinz (Essen)

rank Hofmann (Volkach)

r. Eva Högl
hristel Humme
sip Juratovic
liver Kaczmarek
hannes Kahrs
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
ars Klingbeil
ans-Ulrich Klose
r. Bärbel Kofler
aniela Kolbe (Leipzig)

ritz Rudolf Körper
nette Kramme
icolette Kressl
ngelika Krüger-Leißner
te Kumpf
hristine Lambrecht
hristian Lange (Backnang)

r. Karl Lauterbach
teffen-Claudio Lemme
urkhard Lischka
abriele Lösekrug-Möller
irsten Lühmann
aren Marks
atja Mast
ilde Mattheis
etra Merkel (Berlin)

llrich Meßmer
r. Matthias Miersch
ranz Müntefering
r. Rolf Mützenich
ndrea Nahles
anfred Nink

homas Oppermann
olger Ortel
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hannes Pflug
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r. Wilhelm Priesmeier
lorian Pronold
r. Sascha Raabe
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(C (D erold Reichenbach r. Carola Reimann önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth ichael Roth arlene Rupprecht nton Schaaf xel Schäfer ernd Scheelen arianne Schieder erner Schieder lla Schmidt ilvia Schmidt arsten Schneider laf Scholz wen Schulz wald Schurer rank Schwabe r. Martin Schwanholz olf Schwanitz tefan Schwartze r. Carsten Sieling onja Steffen eer Steinbrück r. Frank-Walter Steinmeier hristoph Strässer erstin Tack r. h. c. Wolfgang Thierse ranz Thönnes olfgang Tiefensee üdiger Veit te Vogt r. Marlies Volkmer ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul altraud Wolff ta Zapf agmar Ziegler anfred Zöllmer rigitte Zypries IE LINKE n van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst icole Gohlke nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Wir fahren in unserer Debatte fort. Ich erteile das fentlichkeit dringen, die aber gesagt und berichtet wer Wort dem Kollegen Olaf Scholz (Beifall bei de Frau Präsidentin! Meine Da ten Sie mir eine kurze Vorbeme Kollegen Grindel. Er hat uns aufgegeben, nämlich die Frage mit der Einbürgerung der Mitbü (Lachen beim BÜNDNIS Das haben Sie an einer Stelle a Ich finde, wir sollten uns einma gen, wie wir diese Frage lösen k nicht ganz unkompliziert. (Beifall bei der SPD und DIE GRÜNEN – Reinha CSU]: Die Mitbürger müs ger sein!)


(Tuchenbach)


(Schwandorf)


(Wolmirstedt)





(A) )


(D)(B)

Olaf Scholz (SPD):
Rede ID: ID1706818000

Ich möchte mich vor allem m
kräftezuwanderung beschäftig
lingt, in die oft sehr aufgeregte
geren Ton hineinzubekommen;
Debatte, und das ist wirklich no

Ein paar Fakten vorweg, die
mit zwei Jahren Verzögerung in
für die SPD-Fraktion.

r SPD)

men und Herren! Gestat-
rkung zu dem Beitrag des
ein großes Sprachrätsel

: Wie bekommen wir das
rger hin?

90/DIE GRÜNEN)

ls Aufgabe beschrieben.
l länger damit beschäfti-
önnen; denn das ist wohl

dem BÜNDNIS 90/
rd Grindel [CDU/
sen nicht Staatsbür-

it dem Thema der Fach-
en. Ich hoffe, dass es ge-

Debatte einen etwas ruhi-
denn das verdient diese
twendig.

manchmal vielleicht erst
das Bewusstsein der Öf-

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en müssen: Deutschland hat
en offensten Arbeitsmarkt f
ierte Arbeitskräfte auf der g
atum ist es möglich, dass diej

kademisch Qualifizierte na
eutschland arbeiten – ohne E
orrangprüfung. Sie müssen ni
arten, sondern das ist schon je

Darüber hinaus haben wir die
it der Vorrangprüfung in De

latz zu suchen, und zwar – da
agen – unabhängig von der
1 000 Euro, 42 000 Euro oder
etzung ist lediglich, dass es ke
päischen Bewerber gibt, die d

hen können. Eine weitere Vor
icht weniger zahlt als das, wa
rbeitsplatz in Deutschland gez

Natürlich führt das dazu, das
chkeiten für Fachkräfte mit In
er sind als für andere, weil do
lick recht groß ist. Das ist ei
chon uneingeschränkt existiert
ewiesen werden muss, übrigen
ersammlungen, weil Unterneh
icht wissen; diese Möglichkeit
seit dem 1. Januar 2009
ür akademisch qualifi-
anzen Welt. Seit diesem
enigen, die in der EU als
ch Arbeit suchen, in
inschränkung und ohne
cht auf den 1. Mai 2011
tzt so.

Möglichkeit geschaffen,
utschland einen Arbeits-
s muss man ausdrücklich
Höhe des Einkommens:
was auch immer. Voraus-
ine inländischen oder eu-
iese Arbeit ebenfalls ma-
aussetzung ist, dass man
s sonst für einen solchen
ahlt wird.

s die Zuwanderungsmög-
genieurskapazitäten grö-
rt der Bedarf im Augen-
ne Möglichkeit, die jetzt
und auf die einmal hin-
s auch auf Unternehmer-
mer dies zum Teil noch
kann genutzt werden.
Dr. Rosemarie Hein
Inge Höger
Dr. Barbara Höll
Andrej Hunko
Ulla Jelpke
Dr. Lukrezia Jochimsen
Katja Kipping
Harald Koch
Jan Korte
Katrin Kunert
Caren Lay
Ralph Lenkert
Michael Leutert
Stefan Liebich
Ulla Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Thomas Lutze
Ulrich Maurer
Dorothée Menzner
Cornelia Möhring
Kornelia Möller
Niema Movassat
Wolfgang Nešković
Thomas Nord
Petra Pau
Jens Petermann
Richard Pitterle
Yvonne Ploetz
Ingrid Remmers
Michael Schlecht
Dr. Herbert Schui

Dr. Ilja Seifert
Raju Sharma
Dr. Petra Sitte
Kersten Steinke
Sabine Stüber
Alexander Süßmair
Dr. Kirsten Tackmann
Frank Tempel
Alexander Ulrich
Kathrin Vogler
Halina Wawzyniak
Harald Weinberg
Katrin Werner
Jörn Wunderlich

BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Kerstin Andreae
Marieluise Beck (Bremen)

Volker Beck (Köln)

Cornelia Behm
Alexander Bonde
Viola von Cramon-Taubadel
Ekin Deligöz
Katja Dörner
Hans-Josef Fell
Dr. Thomas Gambke
Kai Gehring
Katrin Göring-Eckardt
Britta Haßelmann
Bettina Herlitzius

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(Cinfried Hermann riska Hinz lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth onika Lazar icole Maisch gnes Malczak rzy Montag erstin Müller eate Müller-Gemmeke grid Nestle r. Konstantin von Notz mid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann Ott Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Daniela Wagner Wolfgang Wieland Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler Enthalten CDU/CSU Dr. Egon Jüttner Olaf Scholz )





(A) )

Ich kann nicht erkennen, dass die Vorrangprüfung als
zusätzliche Kontrolle ein Problem ist; denn hier stellt
sich die Frage: Wer aus aller Welt außerhalb der EU
sucht auf solch eine Art und Weise nach einem Arbeits-
platz?

Weiterhin haben wir bei dieser Gelegenheit dafür ge-
sorgt, dass diejenigen, die in Deutschland einen Hoch-
schulabschluss erworben haben, hierbleiben und Arbeit
suchen können, und zwar – was nicht jeder weiß – im-
mer wieder. Diese vorrangprüfungsfreie Arbeitsplatzsu-
che existiert als Möglichkeit für das ganze Berufsleben
für denjenigen, der an einer deutschen Hochschule sei-
nen Abschluss erworben hat.

Wir haben ein besonderes Privileg für die Absolven-
ten deutscher Auslandsschulen geschaffen, die zum
Beispiel die deutsche Sprache schon gut beherrschen.
Sie haben die Möglichkeit, hier eine Berufsausbildung
zu machen. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit,
nach einer beruflichen Qualifikation – zum Beispiel an
einer anderen Universität anderswo auf der Welt – hier
in diesem Land zu arbeiten, und zwar ohne Vorrangprü-
fung.

Wir haben Managern innerhalb eines Konzerns ei-
nen fast unbeschränkten Austausch ermöglicht. So ist
zum Beispiel der Wechsel eines Managers von einer Fi-
liale in Südafrika nach Deutschland möglich.

Für alle zusammen haben wir geregelt, dass ein Nach-
zug der Ehegatten immer möglich ist; sie können ohne
Vorrangprüfung nach Arbeit suchen. Wir haben also lau-
ter Änderungen vorgenommen, die schon immer ge-
wünscht worden sind. Diese Änderungen sind in Kraft
getreten, allerdings ohne dass sie tatsächlich wahrge-
nommen worden sind. Dazu will ich gerne sagen: Es hat
sich weder jemand darüber aufgeregt, noch hat jemand
dafür geworben. Deshalb darf man noch heute vieles for-
dern, was schon längst umgesetzt worden ist.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja, das stimmt!)


Ich bin dafür, dass man die Änderungen zur Kenntnis
nimmt.

Obendrauf gibt es ab einem bestimmten Einkommen
– ich nenne es einmal flapsig so – ein Super-Premium-
Goldpaket: die Möglichkeit, ohne Vorrangprüfung
gleich eine Niederlassungserlaubnis zu bekommen.
Diese Möglichkeit existiert ab einem Einkommen, das
der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Renten-
versicherung entspricht. Das ist übrigens eine kluge Re-
gelung: Es handelt sich um das Doppelte des Durch-
schnittseinkommens. Die Festlegung der Summe ist
vielleicht nicht völlig plausibel – man kann darüber re-
den, ob eine andere Summe richtig wäre –; aber die ge-
wählte Summe hat ein gewisses Gewicht, weil sie eine
Größenordnung vorgibt, die wir aus unseren sozialen Si-
cherungssystemen kennen. Die Summe ist viel niedriger
als der Betrag von über 80 000 Euro, der vorher festge-
legt war. Ab diesem Betrag ist die Regelung für die Un-
ternehmen interessant: Als ich die Summe identifiziert
habe, habe ich mich damit vorher nicht nur wissen-
schaftlich beschäftigt, sondern auch mit den Managern

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(C (D roßer Unternehmen diskutiert: Was für eine Summe rauchten sie, damit es bei ihnen etwas bringt? Die Maager haben gesagt, eine Summe in etwa dieser Höhe sei enau der richtige Weg; dadurch werde der Einstiegsareitsmarkt der deutschen Akademiker nicht gefährdet. Wenn man als Voraussetzung für diese sehr weitgeende und prüfungsfreie Öffnung des Arbeitsmarkts eine iedrigere Summe wählt – darüber kann man immer disutieren –, dann kann man auf dem deutschen Arbeitsarkt sehr viele Probleme erzeugen, die man vielleicht icht im Blick hat. Denn eine ganze Reihe von Berufsruppen liegt zum Beispiel über einem Gehalt von 0 000 Euro jährlich bzw. rund 3 300 Euro monatlich – h habe es mir einmal angeschaut –: zum Beispiel Bohr – also Facharbeiter –, Maschineneinrichter, Bürochkräfte, Bibliothekare, Flachund Tiefdrucker, Wal er, Stenografen. (Zuruf von der FDP: Ich weiß nicht, welche Betriebe Sie besuchen!)


einen Angaben liegt eine volkswirtschaftliche Studie
ugrunde. Es gibt sehr viele Berufe, bei denen das Jah-
sgehalt über 40 000 Euro liegt.

Es stellt sich schon die Frage, ob es wirklich klug ist,
uf die Vorrangprüfung zu verzichten, die sicherstellt,
ass die Gehälter nicht sinken und es keine Leute in die-
em Land gibt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
a bin ich sehr skeptisch; das sage ich gerne.

Im Übrigen gibt es demnächst bei den Berufen ohne
kademische Qualifikation Zuwanderung aus der ganzen
uropäischen Union.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706818100

Möchten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Kilic

ulassen?


Olaf Scholz (SPD):
Rede ID: ID1706818200

Ja.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706818300

Bitte sehr.


Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706818400

Herr Kollege Scholz, ich habe eine Verständnisfrage.

s ist mein Kenntnisstand, dass die SPD bis heute offi-
iell für eine Zuwanderung nach dem Punktesystem
intritt. Eine andere offizielle Meinung kenne ich nicht.
re Argumente sprechen dafür, dass Sie gegen ein

unktesystem bei der Einwanderung sind. Ist das der
all?


Olaf Scholz (SPD):
Rede ID: ID1706818500

Ich finde in der Tat, dass man über den Sinn und

weck eines Punktesystems diskutieren muss; das will
h gar nicht verhehlen. Denn ein Punktesystem führt zu

iner Zuwanderung ohne freie Arbeitsplätze, also ob-
ohl es in diesem Bereich Arbeitslose gibt.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja, genau! – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE Olaf Scholz )





(A) )

GRÜNEN]: Das muss es aber nicht bedeuten!
Das kann man auch intelligent regeln!)

Ob das im Bereich der Tätigkeiten, die keine akademi-
sche Qualifikation zur Voraussetzung haben, wünschens-
wert ist, muss man sich überlegen. Der Begriff „Punkte-
system“ heißt übersetzt, dass es Zuwanderung ohne freie
Arbeitsplätze geben kann. Sonst wäre es nur ein Schlag-
wort, das für sich existiert.

Ich wünsche mir eine sehr unaufgeregte Diskussion
darüber, ob man Folgendes möchte: Weil es bei uns nicht
genügend Altenpfleger gibt – übrigens weil wir nicht ge-
nügend ausbilden und die Gehälter für Altenpflegekräfte
zu gering sind –, holen wir uns Fachkräfte von an-
derswo, die bereit sind, zu schlechten Gehältern in
Deutschland zu arbeiten, anstatt die Gehälter zu erhöhen
und mehr auszubilden. Das hielte ich für einen Fehler;
ich will das ausdrücklich sagen. Man muss schon sehr
sorgfältig darüber diskutieren, was man tut.

Ich glaube, wir haben mit der Zuwanderungsmöglich-
keit für Akademiker viel erreicht. Eine Zuwanderung ist
übrigens nicht erst ab dem genannten Gehalt möglich;
sie ist auch möglich, wenn man den Arbeitsmarkt zuvor
geprüft hat. Ich halte es für wichtig, über eine weitge-
hendere Regelung nachzudenken. Jedenfalls will ich
nicht, dass sich die deutsche Wirtschaft das Ausbilden
und das Zahlen ordentlicher Löhne spart.


(Beifall bei der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706818600

Sie haben jetzt Zeit für einen Gedanken außerhalb der

vorgesehenen Redezeit.


Olaf Scholz (SPD):
Rede ID: ID1706818700

Zum Schluss möchte ich noch eine Bemerkung ma-

chen, die mir sehr wichtig ist. Bedenken wir, wenn wir
über all diese Fragen diskutieren, Folgendes: Ab dem
1. Mai 2011 haben über 500 Millionen Personen in Eu-
ropa die Möglichkeit, in Deutschland Arbeit zu suchen;
das ist in Ordnung. Sehr viele von ihnen, nämlich mehr
als 200 Millionen Menschen, kommen als Erwerbstätige
infrage. Ob wir den Arbeitskräftebedarf der deutschen
Volkswirtschaft durch Qualifizierung und Ausbildung
oder durch diese 200 Millionen Menschen lösen wollen,
das müssen wir uns sehr gut überlegen. Problematisch
ist, dass einige Leute in dieser Debatte den falschen Ton
anschlagen. Ich will ausdrücklich sagen: Dem guten Ton
dieser Debatte hat Herr Seehofer geschadet.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706818800

Herr Kollege.


Olaf Scholz (SPD):
Rede ID: ID1706818900

Wichtig ist aber auch, dass man darüber nicht die Ver-

nunft verliert. Auch dafür plädiere ich.

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(C (D Im Übrigen sollten wir sehen, dass wir den Arbeitsarkt für die Hochqualifizierten längst geöffnet haben, uch wenn jeden Tag ein anderer fordert, dass das endch geschehen sollte. Schönen Dank. Das Wort hat Hartfrid Wolff für die FDP-Fraktion. Hartfrid Wolff Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! achkräftemangel ist keine traurige Botschaft, er ist ealität. Der Arbeitsmarkt ist international. Der Wettbeerb um die klügsten Köpfe hat bereits begonnen, und ie Zuwanderung von Fachkräften verläuft dank dessen, as Sie, Herr Scholz, gerade vorgetragen haben, nach ie vor bürokratisch und unsystematisch. Das, was Sie ier gerade vorgetragen haben – etwas anderes hätte ich on Ihnen nicht erwartet –, ist Ausdruck einer Klientelolitik, deren Richtung ich, ehrlich gesagt, nicht für zuunftsweisend halte. (Beifall bei der FDP – Rüdiger Veit [SPD]: Was soll denn das?)


(Beifall bei der SPD)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819000

(Beifall bei der FDP)


ir brauchen Klarheit, wir brauchen Transparenz, und
ir brauchen, insbesondere wenn es darum geht, eine
esteuerte Zuwanderung zu betreiben, schnelle Ent-
cheidungen.


(Rüdiger Veit [SPD]: Die Rede ist vielleicht schon ein bisschen alt!)


Ich will auf den vorliegenden Gesetzentwurf einge-
en. Beim Lesen hatte ich ein Déjà-vu. Aber ehrlich ge-
agt: Durch einen Neuaufguss wird kalter Kaffee nicht
ärmer. Es hat nach wie vor keinen Sinn, das Staatsan-
ehörigkeitsgesetz hinsichtlich des Optionsmodells jetzt
u ändern. Uns liegen noch keine Daten vor, sodass wir
icht wirklich darüber entscheiden können.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann werden Sie die Daten haben?)


Bizarr ist, dass die Grünen vortragen, 5 Millionen
usländische Staatsangehörige seien schon acht oder
ehr Jahre hier und hätten nach dem bestehenden Recht

amit eine wesentliche Einbürgerungsvoraussetzung er-
llt. Es seien aber nur 90 000 eingebürgert worden, tra-

en die Grünen vor. Das ist bizarr, weil die Grünen allein
n der Quantität ein Interesse zu haben scheinen. Als Lö-
ung wird die Senkung der Mindestaufenthaltszeit auf
echs Jahre gefordert. Für die 4,9 Millionen anderen gibt
s nach dem Gesetzentwurf der Grünen keine weiteren
nreize, keine Lösungen. Das ist Klientelbeschwichti-
ungsaktionismus à la Grüne.


(Beifall bei der FDP – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen die Turboeinbürgerung! Wie wollen Sie das machen?)






Hartfrid Wolff (Rems-Murr)



(A) )


)(B)

Die Grünen fordern ausdrücklich, die Anforderungen
an die Sprachkompetenz der Einzubürgernden abzu-
bauen. Die Grünen wollen, dass dieser Staat jemanden
als Deutschen anerkennt, der kein Deutsch kann.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dankbarkeit gegenüber Rentnerinnen und Rentnern!)


Kennen Sie das gesellschaftliche Konfliktpotenzial, das
zwischen ethnischen Gruppen in sogenannten sozialen
Brennpunktgebieten herrscht, Herr Kollege? Sie schwe-
ben nach wie vor in einem grünen Multikultidelirium
ohne Anforderungen, ohne Noten, ohne Prüfungen, in
einer bunten und heilen Welt.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen können! Nicht nur Deutsch können!)


Herr Kollege, seien Sie einmal etwas realistischer.
Denken Sie einmal über das nach,


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich denke seit 20 Jahren darüber nach!)


worüber wir in der letzten Zeit diskutiert haben. Die
Grünen haben die Zuwanderungsdebatte in den letzten
zehn Jahren offensichtlich vollkommen verschlafen. Üb-
rigens ist auch das ein Déjà-vu-Erlebnis.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben Ihre Liberalität verspielt! Sie sind wirtschaftsliberal! Wann werden Sie beim bürgerlichen Denken ankommen?)


Die Meinung der Deutschen in diesem Land ist Ihnen of-
fensichtlich egal. Hauptsache, Ihre Klientel wird befrie-
digt.

Das Beherrschen der deutschen Sprache ist essen-
ziell. Das Beherrschen der deutschen Sprache ist Voraus-
setzung für demokratische Partizipation und ermöglicht
die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs. Die Staats-
angehörigkeit muss deshalb Resultat der Integration
sein. Wer nicht integrierten Migranten die Staatsangehö-
rigkeit verleiht, untergräbt den Zusammenhalt in dieser
Gesellschaft. Ein Anreiz zur Integration geht davon
nicht aus.

Nicht nur bei den Grünen bekommt man den Ein-
druck, dass alles, was in unserer freiheitlichen, aufge-
klärten Gesellschaft als reaktionär gilt, wieder hoffähig
gemacht wird, indem man ihm das Mäntelchen „Migra-
tionshintergrund“ umhängt. Man muss plötzlich die Bei-
behaltung des Abstammungsrechts für Doppelstaatler
unterstützen, frauenfeindliche Bekleidungssitten akzep-
tieren, Machokultur hinnehmen, Verständnis für orienta-
lisches Eherecht aufbringen oder Vorstellungen von ei-
ner Familienehre tolerieren, die in einer fortschrittlichen
Gesellschaft nur Abscheu hervorrufen können.


(Jan Korte [DIE LINKE]: Wer sagt das denn? – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie beschreiben die CSU!)


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(C (D Die Grünen wollen auch den Einbürgerungstest abchaffen. Tests, etwa zur politischen Bildung, aber auch um Führerscheinerwerb oder (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den besteht doch sowieso jeder! Das ist reine Schikane!)


um Schulabschluss, sind geborenen Deutschen zeit ih-
s Lebens vertraut und natürlich auch zumutbar. Zu-
anderer sind aus Grünen-Sicht aber offenbar zu dumm
der zu sensibel, sich einem Test zu stellen. Dieser Test
at laut grüner Antragsbegründung


(Zuruf von der LINKEN: Wer hat denn das gesagt?)


h zitiere gerade den Antrag der Grünen – eine abschre-
kende Wirkung auf diese bedauernswerten Menschen.

Entlarvender können die Grünen ihr Bild von unseren
uwanderern nicht zeichnen: Die Grünen halten sie für
nfähig, Deutsch zu lernen. Sie halten sie für unfähig,
dimentäre Grundkenntnisse unseres politischen Sys-
ms zu erlernen,


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Am Fließband haben sie tatsächlich eine Chance!)


nd für unfähig, ihren eigenen Lebensunterhalt selbst zu
erdienen.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die Dankbarkeit!)


Solche Ansichten setzen unsere Zuwanderer in uner-
äglicher Weise herab, und die Grünen pflegen unter
em Deckmantel des Mitleids längst überwunden ge-
laubte Vorurteile gegen Ausländer in Deutschland.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben sie gerade aufgezählt!)


ie Grünen beleidigen mit ihren Vorschlägen jeden Zu-
anderer, der es geschafft hat, hier anzukommen und

ich hier zu integrieren. Das ist angestaubter Alt-68er-
allast, der dem Zuwanderungsland Deutschland nicht
irklich weiterhilft.


(Memet Kilic haben den Latte Macchiato vergessen!)


Wir Liberalen wollen diejenigen unterstützen, die
ich integriert haben und die sich integrieren wollen.
iele unternehmen große Anstrengungen, sich in unsere
esellschaft einzubringen. Wir werden sie dabei för-
ern, aber wir werden auch etwas von ihnen fordern.

Eine Einbürgerungsregelung, die von weiten Teilen
er Bevölkerung nicht akzeptiert wird, stärkt keinesfalls
ie Akzeptanz von Migranten. Erfolgreiche Integration
edeutet, dass sie wie alle deutschen Staatsbürger die
leichen Rechte und gleichen Pflichten haben.

Die Koalition wird Anreize setzen und Anforderun-
en definieren, eine aktive Integrationspolitik voranbrin-
en und eine Willkommenskultur des gegenseitigen Re-
pekts fördern. Die Grünen wollen die deutsche
taatsangehörigkeit auf dem Multikultibasar verram-





Hartfrid Wolff (Rems-Murr)



(A) )


)(B)

schen. Uns dagegen ist die deutsche Staatsangehörigkeit
etwas wert.

Die Grünen sind in der Vergangenheit stehen geblie-
ben. Die Koalition hingegen setzt auf einen zukunftsori-
entierten Neuanfang in der Integrationspolitik.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP – Jan Korte [DIE LINKE]: Ja, alles klar! – Rüdiger Veit [SPD]: Das war nicht mehr ganz schmerzfrei! – Gegenruf von der CDU/CSU: Das sollte es auch nicht sein!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819100

Das Wort hat nun Sevim Dağdelen für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706819200

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Gestern

hat diese schwarz-gelbe Bundesregierung einen Sank-
tionskatalog gegen vermeintliche Integrationsverwei-
gerer, die es so nicht gibt, beschlossen. Die schwarz-
gelbe Bundesregierung baut eigentlich seit Jahren – das
war schon das Verdienst der Großen Koalition – einen
Popanz vom vermeintlichen Integrationsverweigerer
auf. Sie kann aber bis heute nicht sagen, was sie darunter
versteht und wer diese Menschen sind. Wenn sie darun-
ter Menschen versteht, die nicht an Integrationskursen
teilnehmen, dann ist sie bis heute nicht in der Lage, zu
erklären, wie viel Prozent es tatsächlich sind und ob es
Menschen sind, die aus vorwerfbaren Gründen und nicht
wegen des Beginns einer Erwerbsbeschäftigung, einer
Krankheit oder einer Schwangerschaft nicht an den Kur-
sen teilnehmen können.


(Beifall des Abg. Jan Korte [DIE LINKE] – Zuruf von der SPD: Das interessiert sie nicht!)


Interessant ist auch, dass gestern acht Bildungsträger,
die diese Integrationskurse anbieten, entgegen dem,
was das Kabinett beschlossen hat, erklärt haben, dass sie
diesem Popanz von Integrationsverweigerung wider-
sprechen, weil sie bei Migrantinnen und Migranten Mo-
tivation und Lernbereitschaft feststellen und weil im Ge-
gensatz zu dem, was diese Regierung jeden Tag als
Propaganda verkündet, Zehntausende von Migrantinnen
und Migranten seit Monaten auf diese Kurse warten. Es
wird davon ausgegangen, dass es bis Jahresende 20 000
Migrantinnen und Migranten sein werden.

Sie kürzen die Mittel,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, das tun wir nicht! Das ist doch die glatte Unwahrheit!)


sagen aber, dass die Menschen nicht an den Kursen teil-
nehmen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, das ist doch die glatte Unwahrheit!)


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(C (D as kann man unter „TTT“ zusammenfassen: Tricksen, äuschen, Tarnen. – Das ist das Konzept von Schwarzelb, meine Damen und Herren. (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819300

Frau Dağdelen, möchten Sie eine Zwischenfrage zu-

ssen?


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706819400

Nein, Herr Grindel hat hier schon lange genug gere-

et.


(Zuruf von der SPD: Das ist wohl wahr!)


Ob es in diesem Land hochqualifizierte Menschen
ibt, die ein Interesse daran haben, in Deutschland zu
leiben, oder ob es Menschen gibt, die nach Deutschland
ommen wollen, hängt nicht davon ab, ob die Mindest-
erdienstgrenze im Sinne des Kapitals ist. Das haben die
rünen und lange Zeit auch die SPD gefordert, und
eutzutage fordern das noch FDP, Frau von der Leyen,
rau Schavan und viele andere Vertreterinnen und Ver-
eter von CDU und CSU. Nein, das hängt vor allem da-
on ab, dass in diesem Lande endlich eine andere Kultur
errscht. Sie führen ausgrenzende Debatten. Wenn sich
ie Menschen die Reden von Herrn Grindel und anderen

Bundestag anhören, hören sie, dass Sie nur fordern:
ie Migranten müssen das und das und das. Das ist der
rund, warum die Menschen nicht hierher kommen wol-
n. Sie sagen: In so einem gesellschaftlichen Klima
öchte ich nicht leben. Deshalb wandern sie aus. Sie
andern aus, weil sie keine Arbeit finden; auch vielen
stdeutschen ist es so ergangen. Viele wandern aufgrund
er Diskriminierung, die sie erfahren, aus; das ist bewie-
en. Sie wandern auch wegen dieser ausgrenzenden De-
atten aus. Sie wandern außerdem aus, weil diese Bun-
esregierung aus ideologischen Gründen immer noch
icht die Tatsache anerkennt, dass wir ein Einwande-
ungsland sind. Ich weiß, die Statistiken zeigen, dass
ir uns eher zu einem Auswanderungsland entwickeln.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Was sind wir denn jetzt? Wir sind jedenfalls keine linken Ideologen!)


chwarz-Gelb ist nicht einmal in der Lage, dies anzuer-
ennen.

Gestern in der Fragestunde habe ich folgende Frage
estellt:

Ist die Bundesrepublik Deutschland nach Auffas-
sung der Bundesregierung ein Einwanderungsland?

Was Staatssekretär Bergner dazu gesagt hat, war lä-
herlich. Er konnte weder Ja noch Nein sagen; er hat nur
ummes Zeug von sich gegeben.


(Zuruf von der CDU/CSU: Na, na, na!)


r hat keine Antwort auf diese einfache Frage gegeben.
h frage Sie noch einmal – Herr Schröder als Staatsse-





Sevim Daðdelen


(A) )


)(B)


Sevim Dağdelen

kretär wird nach mir die Gelegenheit haben, hier zu re-
den –:


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das wird auch sehr gut sein!)


Welche politische Wertung nehmen Sie vor? Sind wir
ein Einwanderungsland, oder sind wir es nicht?


(Beifall bei der LINKEN)


Das möchte ich von dieser Bundesregierung wissen. Aus
ideologischen Gründen lehnen Sie es ab, anzuerkennen,
dass wir ein Einwanderungsland sind.

Ich komme jetzt zum Gesetzentwurf der Grünen zum
Thema Einbürgerungen. Am 31. Oktober 1990 hat das
Bundesverfassungsgericht zum Thema Ausländerwahl-
recht Folgendes festgestellt – Hartfrid Wolff hat dies in
einer früheren Debatte als reaktionär bezeichnet –:

… es entspreche der demokratischen Idee, … eine
Kongruenz zwischen den Inhabern demokratischer
politischer Rechte und den dauerhaft einer be-
stimmten staatlichen Herrschaft Unterworfenen
herzustellen.

Nennen Sie das nicht wieder reaktionär, Herr Wolf;
das ist ein Zitat vom Bundesverfassungsgericht.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es, Herr Wolff!)


Als das Bundesverfassungsgericht dies vor 20 Jahren
formulierte, lebten etwa 6 Millionen Menschen mit aus-
ländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Sie leb-
ten im Durchschnitt bis zu zwölf Jahre hier. Wie sieht es
heute aus? Ende 2009 lebten über 7 Millionen Auslände-
rinnen und Ausländer in Deutschland; im Durchschnitt
lebten sie seit 19 Jahren hier. Das heißt, seit 20 Jahren ist
die Zahl der Menschen, die hier Bürgerinnen und Bürger
zweiter Klasse sind, gestiegen, und diese leben hier auch
viel länger als damals. Das ist ein Skandal. Deshalb
möchte ich, dass die Einbürgerungen endlich erleichtert
werden.

Die Bundestagsfraktion Die Linke hat bereits im
Sommer dieses Jahres einen Antrag „Ausgrenzung been-
den – Einbürgerungen umfassend erleichtern“ einge-
reicht. In diesem Zusammenhang sage ich: Wir begrüßen
es, dass die Grünen sich den Positionen der Linken be-
züglich der Erleichterung der Einbürgerung angenähert
haben.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Copy and paste!)


Bei der SPD muss man sich immer noch fragen, ob sie
sich nicht auf ihre Wurzeln besinnen möchte. Der große
Sozialdemokrat Karl Liebknecht sagte in seiner Rede
zum Gesetz über die Staatsangehörigkeit im Jahre 1912
im Deutschen Reichstag – ich zitiere –:

Sie wollen die ausländischen Arbeiter in Deutsch-
land, aber sie sollen in Deutschland Sklaven sein …

Genau das ist das politische Credo der bisherigen
Bundesregierungen seit dem ersten Anwerbeabkommen
mit Italien 1955. Damals forderten die Sozialdemokraten

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(C (D brigens nicht nur einen Zipfel politischer Rechte wie as kommunale Wahlrecht, sondern sie forderten auch ie Gleichstellung durch die Einbürgerung. Ausländerinen und Ausländer sollten eingebürgert werden, sofern ie seit zwei Jahren in Deutschland lebten oder im Inland eboren wurden. Damals war es noch so, dass das für die ozialdemokraten aus Gründen der Klassensolidarität nicht der Solidarität mit der herrschenden Klasse, wie s leider mittlerweile der Fall ist – ein selbstverständlihes Gut war. Ich muss auch sagen: In dem Gesetzentwurf der Grüen zur Senkung der Mindestverdienstgrenze, Herr ilic, sieht die Linke nichts Gutes. Wir lehnen ihn ab. ie sprechen von Fachkräftemangel, aber zum Beispiel as Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung der undesagentur für Arbeit – auch andere Studien belegen as – sieht keinen flächendeckenden Fachkräftemangel. Laut Institut der deutschen Wirtschaft in Köln besteht ein qualifikationsübergreifender Fachkräfteengpass bei en Hochqualifizierten, also genau bei jenen, auf die Sie ich beziehen. Sie sagen: Deutschland braucht Fachkräfte und Fachräftezuwanderung. Ich möchte Sie fragen: Wer ist für ie Grünen eigentlich Deutschland? Der in Deutschland bende Arzt aus Russland, der putzen gehen muss, die amerunische Akademikerin, die trotz Promotion als üchenhilfe arbeitet, oder der deutsche oder iranische genieur, der Taxi fahren muss, oder die 1,5 Millionen ngen Menschen in Deutschland zwischen 20 und 9 Jahren, die keinen Berufsabschluss haben, oder die diglich 51 Prozent Jugendlichen, die dieses Jahr einen usbildungsplatz erhalten haben? Ist das für Sie eutschland? Ich muss eigentlich das Fazit ziehen: Für Sie ist eutschland nur das Kapital. enn das Kapital ist es, das billige Fachkräfte braucht. enschenverachtende Konzepte wie das Punktesystem, as Menschen nach betriebswirtschaftlichen Merkmalen ermessen möchte, werden von FDP und Grünen vertren, lange Zeit auch von der SPD. Ich freue mich, dass ie SPD da jetzt ein bisschen geläutert ist. Ich möchte aher wissen, wer für Sie die Menschen sind, die an dieem Fachkräftemangel Interesse haben. (Zuruf von der CDU/CSU: Rot-grüne Ideologie!)


(Beifall bei der LINKEN)


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


chauen Sie sich die Zahlen an. Ihnen ist auch das Pro-
lem „Braindrain“ ganz egal. Das kommt bei Ihnen
berhaupt nicht vor. Das ist das Problem von Ländern
es Südens, deren qualifizierte Fachkräfte von den In-
ustrienationen ausgeplündert werden.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist illegal!)






Sevim Daðdelen


(A) )


)(B)


Sevim Dağdelen

– Ja, darauf kommen Sie in Ihrem Gesetzentwurf über-
haupt nicht.


(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


In Ihrem Gesetzentwurf wird eben nicht berücksich-
tigt, dass Länder wie Indien diese Abwerbestrategien
deutlich und explizit ablehnen, weil sie sagen: Das ist
nicht im Interesse unseres Landes; wir wollen nicht, dass
gute Fachkräfte, qualifizierte Menschen abgeworben
werden. – Wir sagen: Wenn es wirklich einen Fachkräf-
temangel gibt – wir gehen davon aus, dass es ihn so nicht
gibt –, dann ist er vor allen Dingen politisch gewollt und
lange Zeit auch gefördert worden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819500

Frau Kollegin, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706819600

Ja, Frau Präsidentin. – Wir sagen: Wenn Sie etwas ge-

gen Fachkräftemangel tun wollen, dann müssen Sie
Mindeststandards festlegen, dann brauchen wir endlich
eine Ausbildungsplatzumlage, damit jeder und jede Ju-
gendliche einen Ausbildungsplatz findet. Wir wollen ei-
nen gesetzlichen Mindestlohn, damit die Leute eben
nicht ausgebeutet werden können.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819700

Frau Kollegin.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706819800

Wir wollen vor allen Dingen endlich einen Rechtsan-

spruch auf die Anerkennung von akademischen Ab-
schlüssen von über einer halben Million Menschen, die in
Deutschland leben und deren Abschlüsse nicht anerkannt
werden, und keine Mogelpackung, wie es die Bundesre-
gierung unter Verantwortung der Ministerin Schavan im
Moment vorhat.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/ CSU: Schlimmer geht es nimmer!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706819900

Das Wort zu einer Kurzintervention hat der Kollege

Grindel.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706820000

Frau Präsidentin! Ich habe mich nur deswegen zur

Kurzintervention gemeldet, damit hier, Frau Kollegin
Dağdelen, keine falschen Behauptungen stehen bleiben.
Wir geben in diesem Jahr für Integrationskurse 233 Mil-
lionen Euro aus – so viel wie noch nie zuvor und deutlich
mehr als nach dem Haushaltsplan ursprünglich beabsich-
tigt. Wir geben viele Millionen Euro für Kinderbetreu-
ungskosten aus, damit Frauen die entsprechenden Kurse
besuchen können. Wir geben sehr viel Geld für Fahrtkos-
ten aus, damit auch im ländlichen Raum Integrations-
kurse besucht werden können. Alphabetisierungskurse
haben heute 300 Stunden und nicht wie früher 100 Stun-
den, und wir bieten spezielle Jugendkurse an, in denen

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(C (D icht nur ein Sprachangebot gemacht wird, sondern auch in Praktikum in Richtung einer Ausbildung angeboten ird. Es ist von den finanziellen Rahmenbedingungen, ie wir geschaffen haben, möglich, dass jeder sofort eien Integrationskurs beginnen kann. Jeder, der sich ausennt, Herr Kollege Veit – Sie kennen das Geschäft geauso gut wie ich –, weiß, dass wir ein großes Problem aben, dass wir nämlich gerade in großen Städten eine ielzahl von Kursträgern haben, die leider deshalb, weil urse erst mit zehn, zwölf Teilnehmern effektiv durcheführt werden, nicht bereit sind, dann, wenn sie fünf eilnehmer auf der Anmeldeliste haben und einem anden Kursträger noch fünf Teilnehmer fehlen, diese abzu eben, damit bei jedem Kursträger ein Kurs beginnen ann. Es bleiben – um es etwas lax auszudrücken – zu iele auf ihren Anmeldungen sitzen, und deswegen haen wir Verzögerungen beim Start von Kursen. Herr Kollege Veit, ich sage noch einmal – bei allem, as uns trennt –: Sie wissen, dass das ein großes Prolem ist; dass wir hier noch mehr Kooperation zwischen en Kursträgern brauchen, um jedem Teilnehmer, der ich bereit erklärt hat – ob bei den Freiwilligen oder narlich auch bei den Verpflichteten –, einen solchen Kurs u besuchen, dies auch zu ermöglichen. Frau Dağdelen, Sie mögen vieles von dem, was wir achen, ablehnen. Dass aber noch nie so viel Geld in Ingrationskurse investiert worden ist wie im Jahre 2010, t nachweisbar. Das können Sie nicht bestreiten. Ich nde, es ist auch nicht im Interesse der Betroffenen und icht in Ordnung, hier falsche Behauptungen in die Welt u setzen. Die Bundesregierung und die sie tragende Kolition haben ihre Hausaufgaben gemacht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rüdiger Veit [SPD]: Fakt ist, dass Geld für 20 000 Interessierte fehlt!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706820100

Frau Dağdelen zur Antwort.

Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706820200

Herr Grindel, ich bin seit 2005 Mitglied des Deut-

chen Bundestages. Im Jahre 2005 haben die Integra-
onskurse, nennen wir sie Sprachkurse, angefangen. Wir
ls Linksfraktion haben im Deutschen Bundestag von
nfang an gesagt: Die Idee ist gut. Aber sie muss auch
ut finanziert werden.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja!)


Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass die
ngesetzte Stundenzahl viel zu gering war. Wir haben
on Anfang an kritisiert, dass die Kursgruppen aus bis
u 25 Personen bestehen und sie sehr heterogen zusam-
engesetzt sind, ihnen also sowohl Analphabeten als

uch studierte Menschen angehören.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber das gibt es doch gar nicht mehr!)


Wir haben seit 2005 darauf hingewiesen, dass die
ehrerinnen und Lehrer, die Dozentinnen und Dozenten,





Sevim Daðdelen


(A) )


)(B)


Sevim Dağdelen

die mit den Menschen Zeit verbringen, eine super Arbeit
leisten. Sie arbeiten nämlich nicht nur im Rahmen der
Sprachvermittlung oder in den Orientierungsstunden,
sondern viel mehr. Sie haben auch soziale Kompetenzen
und versuchen, den Menschen, die nach Deutschland ge-
kommen sind, auch anderweitig zu helfen; nur Neuzu-
wanderer haben nämlich den Rechtsanspruch auf einen
Integrationskurs.

Wir haben gefordert: Die Lehrerinnen und Lehrer
müssen besser entlohnt werden. Wir haben außerdem ge-
fordert, nicht nur Neuzuwanderern den Rechtsanspruch
auf einen Integrationskurs einzuräumen, sondern auch
den Menschen, die schon länger in Deutschland leben
und großes Interesse an diesen Kursen haben; über diese
Menschen wird in der öffentlichen Debatte schon sehr
lange geredet.

Der Präsident des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge war oft im Innenausschuss, als auch Sie zu-
gegen waren. Dort hat er immer wieder gesagt: Wir ha-
ben eine super Bilanz. Die Nachfrage ist viel größer als
das Angebot. Wir brauchen aber mehr Geld.


(Helmut Brandt [CDU/CSU]: Das stimmt nicht! Das ist einfach nicht richtig! Das hat er noch nie behauptet!)


Dieses Geld steht aber nicht zur Verfügung.

Der gestrigen Erklärung von acht Bildungsträgern
war zu entnehmen, dass ungefähr 10 000 Menschen da-
rauf warten, an einem solchen Kurs teilnehmen zu kön-
nen. Das Problem ist, dass diese Zahl bis zum Jahres-
ende auf 20 000 steigen wird. Das ändert nichts daran,
dass die Lehrerinnen und Lehrer, die diese Kurse geben,
für ihre Arbeit eine Bezahlung auf Hartz-IV-Niveau er-
halten. Wir haben die Forderung nach einem Mindest-
lohn für diese Lehrerinnen und Lehrer erhoben. Denn
wir sagen: Qualitativ hochwertigen Unterricht können
vor allem gut bezahlte Lehrerinnen und Lehrer bieten.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir brauchen also viel mehr Geld.

Sie verleugnen, dass Sie für das Jahr 2009 schon
20 Millionen Euro aus dem Etat für 2010 „herüberge-
schafft“ haben. Sie haben 15 Millionen Euro nachgelegt.
Aber dieser Betrag reicht bei weitem nicht aus.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Jetzt ist es doch mehr!)


Sie wollen die Fahrtkosten kürzen und keine Teilzeit-
kurse mehr zulassen; wenn, dann nur in Extremfällen.
Ich war vor kurzem in Wuppertal und habe dort mit Do-
zentinnen und Dozenten gesprochen. Diese haben mir
gesagt: Wir haben mehrmals Teilzeitkurse beantragt.
Diese Anträge sind abgelehnt worden. – Das Problem
ist, dass Migrantinnen und Migranten, die voll erwerbs-
tätig sind, an Vollzeitkursen nicht teilnehmen können.
Durch Ihr Vorgehen blockieren Sie somit die Teilnahme
von Migrantinnen und Migranten an diesen Kursen.
Deshalb bleibt es dabei: Sie tricksen, täuschen und tar-
nen.

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(C (D (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706820300

Jetzt hat der Parlamentarische Staatssekretär Ole

chröder das Wort.

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Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1706820400

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Liebe Frau Dağdelen, ich habe eigentlich ge-
acht, dass wir die Frage, ob Deutschland Zuwande-
ungsland ist oder nicht


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: „Einwanderungsland“ habe ich gesagt!)


zw. ob Deutschland Einwanderungsland ist oder nicht,
chon überwunden haben. Die entscheidende Frage für
nser Land ist, ob es ein Integrationsland ist oder nicht.
arum geht es, und dafür setzt sich diese Koalition ein.

Um genau dieses Thema geht es auch in der heutigen
ebatte. Es liegen zwei Gesetzentwürfe des Bündnis-

es 90/Die Grünen vor. Während Ihr Gesetzentwurf zum
taatsangehörigkeitsrecht sehr weit reicht, rücken Sie in
rem Gesetzentwurf zum Thema Arbeitsmigration ei-

en einzigen Aspekt in den Mittelpunkt.

Zunächst zum Staatsangehörigkeitsrecht: Deutsch-
nd ist ein offenes Land; wir haben ein offenes Staatsan-
ehörigkeitsrecht. Wir machen ein großzügiges Angebot
nd werben dafür, dass es auch angenommen wird und
ass die bei uns lebenden gut integrierten Menschen sich
inbürgern lassen. Ein Rechtsanspruch auf Einbürgerung
esteht beispielsweise bereits nach einer Aufenthalts-
auer von acht Jahren; bei besonderen Integrationsleis-
ngen kann sogar schon nach sechs Jahren eingebürgert
erden.

Selbstverständlich muss das Einbürgerungsrecht dabei
ie Belange der aufnehmenden Gesellschaft zugrunde
gen. Die Integrationsleistungen der einzubürgernden
enschen sind wichtig. Die Integrationsbereitschaft wird

erade dadurch gefördert, dass die entsprechenden An-
rderungen berücksichtigt werden. Wir fördern die Inte-

rationsbereitschaft nicht, indem wir die Anforderungen
ei der Einbürgerung immer weiter herabsetzen. Das Ge-
enteil ist der Fall.

Abstriche von den Anforderungen, nur um die Ein-
ürgerungszahlen zu steigern, wären integrationspoli-
sch kontraproduktiv und das falsche Signal an die gut
tegrierten Migranten und die stolzen Neubürger. Die
inbürgerung muss am Ende eines erfolgreichen Inte-
rationsprozesses stehen und nicht am Anfang.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: So ist es! – Rüdiger Veit [SPD]: Nicht am Anfang, aber es ist ein wichtiger Schritt!)


Mit den Einbürgerungsvoraussetzungen hat der Ge-
etzgeber die Anforderungen formuliert, deren Erfüllung
r für die volle Aufnahme in die Gesellschaft und für das
unktionieren eines demokratischen Gemeinwesens für
rforderlich hält.





Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder


(A) )


)(B)

Unser Einbürgerungsrecht ist bereits jetzt flexibel ge-
nug, um auch besonderen Situationen durch Ausnahmen
gerecht werden zu können. Zu den Einbürgerungsvo-
raussetzungen gehören ganz selbstverständlich ausrei-
chende Sprachkenntnisse sowie Kenntnisse über Staat,
Geschichte, Kultur und Lebensverhältnisse in Deutsch-
land. Erst das Verständnis der Sprache ermöglicht es den
Menschen, sich in der Gesellschaft zu orientieren und
aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Im Jahr 2007 haben wir die Sprachanforderungen
mit dem Richtlinienumsetzungsgesetz bundesweit har-
monisiert. Bundeseinheitlich werden für die Anspruchs-
einbürgerung nunmehr sowohl mündliche als auch
schriftliche Sprachkenntnisse gefordert. Diesen Anfor-
derungen wurde zugleich eine entsprechende Förderung
zur Seite gestellt. Bei der Zulassung zu den Integrations-
kursen werden Einbürgerungsbewerber bevorzugt be-
rücksichtigt. In den letzten zwei Jahren haben sich mehr
als eine halbe Million Menschen entschieden, in den
Kursen die deutsche Sprache zu erlernen.

Für ältere Menschen gibt es natürlich Ausnahmen,
mit denen besondere Situationen berücksichtigt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Anforderungen an die
Sprachkenntnisse abzusenken oder ganz auf den Sprach-
test zu verzichten, wenn es für diese Menschen unmög-
lich ist, die deutsche Sprache zu erlernen. Diese Pro-
blemfälle haben wir also berücksichtigt. Mit Blick auf
die Bedeutung der Sprachkenntnisse für die Integration
wäre die Schaffung zusätzlicher Ausnahmen kontrapro-
duktiv.

Auch die vor zwei Jahren eingeführten Einbürge-
rungstests haben sich bewährt. Wenn Sie sich die Zahlen
anschauen, sehen Sie, dass diese Einbürgerungstests
nicht abschreckend wirken. Das wird bereits an der ho-
hen Quote derjenigen deutlich, die diese Tests bestehen.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Natürlich wirken die abschreckend!)


Auch das Erfordernis, seinen Lebensunterhalt selbst
bestreiten zu müssen, ist doch eine Selbstverständlich-
keit. Selbstverständlich müssen wir von denjenigen, die
sich einbürgern lassen wollen, verlangen können, dass
sie für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen wollen.
Anders kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren.
Aber es gibt auch Ausnahmen für diejenigen, die ihren
Lebensunterhalt unverschuldet nicht selbst bestreiten
können; von ihnen wird dies auch nicht gefordert. Inso-
fern haben wir diesbezüglich keinen Anpassungsbedarf.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von diesen Ausnahmen wird selten Gebrauch gemacht in der Praxis! Warum?)


Auch die 2007 angehobenen Anforderungen an die
Rechtstreue der Einbürgerungsbewerber dienen der Inte-
gration in unseren demokratischen Rechtsstaat. Es ist
selbstverständlich, dies zu verlangen.

Neben diesen Voraussetzungen für eine Einbürgerung
ist es zudem ein legitimes Anliegen, dass der Einbürge-
rungsbewerber seine frühere Staatsangehörigkeit grund-

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(C (D ätzlich aufgeben muss. Zum einen kann Mehrstaatchkeit natürlich zu rechtlichen Komplikationen führen. h denke beispielsweise an eine mögliche Wehrpflicht anderen Staaten. (Rüdiger Veit [SPD]: Das ist seit 1997 ausgelaufen! Seit 13 Jahren ist das erledigt! – Aydan Özoğuz [SPD]: Also, das ist wirklich eine alte Kamelle!)


uch die diplomatische Betreuung von Mehrstaatlern im
erkunftsstaat ist problematisch. Zum anderen ist es

ber auch ein Zeichen der Integration, wenn sich derje-
ige, der sich einbürgern lässt, klar zu unserem Staat be-
ennt und er seine alte Staatsbürgerschaft aufgibt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Die Einbürgerung
ann ohne Aufgabe der früheren Staatsangehörigkeit er-
lgen, wenn diese nicht oder nur unter besonders

chwierigen Bedingungen aufgegeben werden kann.
eshalb wurden schon viele Bürgerinnen und Bürger

ingebürgert, die ihre alte Staatsangehörigkeit behalten
urften.

Seit dem 1. Januar 2000 erwerben nun auch die Kin-
er ausländischer Eltern unter bestimmten Bedingungen
it der Geburt in Deutschland die deutsche Staatsange-

örigkeit. Insgesamt waren dies bisher 390 000 Kinder.
inzu kommen weitere 50 000 Menschen aus den Jahr-
ängen 1990 bis 1999, die im Rahmen der Übergangsre-
elung die deutsche Staatsangehörigkeit erworben ha-
en. Die Ersten dieser Kinder sind 2008 18 Jahre alt
eworden und müssen sich nun bis zur Vollendung des
3. Lebensjahres für die deutsche oder die ausländische
taatsangehörigkeit entscheiden.

Die Erfahrungen mit dieser Optionsregelung müssen
un genau ausgewertet werden. Wir werden das tun. Das
ird nicht vor 2012 möglich sein. Ich warne davor,

chon jetzt vorschnell Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Einbürgerungszahlen haben sich auf einem steti-
en Niveau von etwa 96 000 – das ist in etwa der Stand
es Jahres 1997 – stabilisiert. Zeitweilig waren die Zah-
n sehr viel höher. Das waren Sondereffekte nach der
inführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts


(Aydan Özoğuz [SPD]: Sie sind nicht auf dem aktuellen Stand! – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch schon längst vorbei!)


der auch davor, als viele gesagt haben, sie wollen noch
as alte Staatsangehörigkeitsrecht nutzen.

Wir haben uns in der Koalitionsvereinbarung darauf
erständigt, dass wir genau analysieren, ob es mögliche
nverhältnismäßige Hemmnisse gibt. Wir haben eine
tudie in Auftrag gegeben, in deren Rahmen eine reprä-
entative Befragung unter Einbürgerungskandidaten
urchgeführt wird. Lassen Sie uns die Ergebnisse abwar-
n und dann die notwendigen Schlüsse daraus ziehen!

Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte
och einige Bemerkungen zum Gesetzentwurf über die
bsenkung der Gehaltsgrenze für Hochqualifizierte





Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder


(A) )


)(B)

machen. Ich bin dem Kollegen Scholz dankbar dafür,
dass er die jetzigen Möglichkeiten hier in aller Offenheit
dargelegt hat. Es wird ja immer so getan, als ob unser
Ausländerrecht geradezu ein Hemmnis für Hochqualifi-
zierte darstellt. Das Gegenteil ist der Fall.

Die geltende Regelung in § 19 Aufenthaltsgesetz, um
die es in dieser Vorlage geht, besagt, dass Hochqualifi-
zierten ein sofortiges Daueraufenthaltsrecht gewährt
wird. Nach diesem Gesetzeswortlaut ist es ausdrücklich
das Ziel, dass Hochqualifizierte mit besonderer Berufs-
erfahrung nach Deutschland kommen.

In dem vorliegenden Gesetzentwurf der Grünen ist
eine Absenkung der Gehaltsgrenze von derzeit 66 000
Euro auf 40 000 Euro vorgesehen, was insbesondere mit
der Höhe der Einstiegsgehälter von Ingenieuren und IT-
Spezialisten begründet wird. Für diese Berufsanfänger
ist die geltende Regelung in § 19 Aufenthaltsgesetz aber
gerade nicht konzipiert. Sie haben nicht nur keine beson-
dere Berufserfahrung, sondern Berufseinsteiger haben
überhaupt noch keine Berufserfahrung. Insofern kann
ich Ihren Gesetzentwurf überhaupt nicht nachvollziehen.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber eben nicht, dass
Berufsanfänger keine Zuwanderungsmöglichkeiten ha-
ben. Der Kollege Scholz hat diese ja dargelegt. Der Ar-
beitsmarkt ist für die Zuwanderung ausländischer Hoch-
schulabsolventen ohne jede Gehaltsgrenze offen, wenn
die Beschäftigungsbedingungen denen vergleichbarer
deutscher Beschäftigter entsprechen. Für Ausländer mit
einem inländischen Hochschulabschluss gilt dies sogar
ohne Vorrangprüfung. Ich kann daher sagen, dass beide
Gesetzentwürfe sicherlich gut gemeint sind; wir brau-
chen sie aber nicht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das würde ich dann aber mal der FDP oder der BDA sagen!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706820500

Nächste Rednerin ist die Kollegin Aydan Özoğuz für

die SPD-Fraktion.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Oh, jetzt wird es spannend!)



Aydan Özoğuz (SPD):
Rede ID: ID1706820600

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Herr Staatssekretär, so wenig es einen starren Endpunkt
beispielsweise für Demokratieprozesse gibt, so wenig
gibt es wohl auch einen starren Endpunkt für Integration.
Da gibt es nicht die Marke X, wo man sagen kann: So,
jetzt ist es erreicht, und jetzt bekommst du den Orden da-
für. – Ich glaube, das ist ein grundsätzlich falsches Ver-
ständnis von Integration und gesellschaftlichem Zusam-
menwachsen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber Deutsch zu sprechen, wäre ganz schön!)



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(C (D Machen wir es doch mal ganz praktisch, Herr Grindel: arum soll ein einbürgerungswilliger Rentner, ob er un 54 oder 60 Jahre alt ist, der – das ist ja kein seltenes eispiel – seine jungen Jahre in deutschen Bergwerken erbracht hat ja, es gibt recht viele – jetzt hören Sie doch einfach mal zu –, in einem Test eispielsweise beantworten können, welche Ausländer der DDR gelebt haben? Oder warum soll er – das ist chon eine wichtige Frage; dass wir uns da nicht falsch erstehen – heute mit 60 sagen können, was nicht zu den ufgaben des Bundesrates gehört? Sie wissen genauso ie ich: Wenn Sie eine Befragung in der Bevölkerung achen würden, würde herauskommen: Recht viele wis en diese Dinge auch nicht. Das heißt nicht, dass wir uns arauf ausruhen sollten. Es heißt auch nicht, dass die Ingrationskurse abgeschafft werden sollen. Ich habe gar icht verstanden, warum Sie dies hier immer wieder so ervorgehoben haben, als stünde das in den Vorlagen. Es eht um Rentner, die hier ihr Leben verbracht haben, die eute eingebürgert werden könnten und für die der Test in Hindernis darstellt. Es ist doch legitim, darüber nachudenken und zu überlegen: Die haben hier ihre Leisng vollbracht, und das sollten sie nicht mehr tun müs en. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


(Zurufe von der CDU/CSU)


(Zurufe von der CDU/CSU)


as sollen also die Verallgemeinerungen?

Ihr Gesetzentwurf, liebe Kolleginnen und Kollegen
er Grünen, greift ja Punkte auf, die auch wir schon im
ebruar dieses Jahres formuliert haben. Die Forderung,
ie Sie mit Blick auf ältere Menschen erheben, unterstüt-
en auch wir; das wollen wir auch durchsetzen. Unser
ntwurf – so empfinden wir es – ist an dieser Stelle ein
enig differenzierter; aber darüber kann man sprechen.
as Sie vorschlagen, geht in die richtige Richtung.

Man muss vielleicht auch – ich finde, das ist nicht
anz unwichtig, Herr Grindel – dazusagen: Die Debatte,
ie wir heute führen, findet zu einer Zeit statt, in der
iele der älteren Gastarbeiter schon verstorben oder doch
cht alt sind. Ich empfinde es wirklich als sehr schade,

ass die meisten von ihnen niemals dieses Signal gehört
aben: Ja, ihr gehört zu uns, ihr gehört in diese Gesell-
chaft, auch wenn ihr solche Fragen nicht beantworten
önnt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ihre Arbeit wurde immer gerne genommen, ihre Ar-
eit war gut, aber ansonsten können sie eben auch heute
och gerne Ausländer bleiben. Es muss uns allen klar
ein – Herr Staatssekretär, Sie sind ja eben darauf einge-
angen –, dass das auch für die nachfolgenden Genera-
onen wichtig ist; aber es werden falsche Signale ausge-
endet. Denn bei diesen Generationen ist heute der
ptionszwang das Thema. Er ist unsinnig, und wir wis-





Aydan Özoðuz


(A) )


)(B)


Aydan Özoğuz

sen, er ist unpraktikabel. Wir müssen da einen verwal-
tungstechnischen Aufwand betreiben, Tausende an-
schreiben und Überprüfungen anstellen, obwohl
gleichzeitig Millionen Menschen in diesem Land legal
mit mehreren Pässen leben. Niemandem ist dadurch ein
Nachteil entstanden.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wenn ich das noch sagen darf: Die alten Geschichten
mit der Wehrpflicht sind schon längst – seit vielen, vie-
len Jahren – zwischen den Staaten geklärt. Die können
wirklich nicht mehr als Argument dagegen herhalten.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich denke, Nachteile entstehen unserem Land viel-
mehr durch solche populistischen Wahlkämpfe wie den
von Jürgen Rüttgers im Jahr 2000, als es auch um den
Slogan „Kinder statt Inder“ ging. Fazit nach zehn Jahren
ist: Rüttgers ist abgewählt. Wir haben nicht besonders
viele Inder gewinnen können – Frau Dağdelen hat das
schon angesprochen –, und wesentlich mehr Kinder wer-
den bei uns auch nicht geboren.

So etwas bringt uns nicht weiter. Im Jahre 2009 haben
wir 2 465 Computerexperten aus dem Ausland angewor-
ben. Das klingt zunächst ganz toll; aber aus der BITKOM-
Presseerklärung von vor zwei Tagen ging hervor, dass
bei uns 28 000 IT-Spezialisten fehlen. Man kann zwar
versuchen, an diesen Zahlen zu arbeiten, die eine höher,
die andere niedriger anzusetzen: Sie passen einfach nicht
zusammen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber Herr Scholz hat Ihnen doch erklärt, wo das Problem liegt!)


– Ich erkläre Ihnen jetzt aber, dass man das auch anders
sehen kann.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aha! Ist Herr Scholz deshalb schon gegangen? Was ist denn jetzt SPD-Meinung? Ihre oder die von Herrn Scholz?)


– Das passt schon zusammen. Es ist unsere Meinung. –
Der Verband Deutscher Ingenieure sagte am 2. August
dieses Jahres, dass aktuell 36 000 Ingenieure fehlen. Das
ist doch kein Widerspruch zu der Aussage, dass es
durchaus schon Öffnungen gibt. Ich versuche gerade, Ih-
nen deutlich zu machen, dass Sie mit der Art, wie Sie
von dieser Stelle im Deutschen Bundestag aus zu dem
Volk sprechen und mit solchen Vorlagen umgehen,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ich habe das Gleiche gesagt wie Herr Scholz! Daran kann es nicht liegen!)


und mit der Atmosphäre, die Sie mit solchen Wahlkämp-
fen wie dem von Herrn Rüttgers schaffen – die sind bei
Ihnen nicht gerade selten –, die Menschen abschrecken.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


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(C (D as ist doch ein Widerspruch dazu, dass wir die Grenzen r Europäer zum Beispiel öffnen. Das sind doch zwei erschiedene Paar Schuhe. Es spricht aber für sich, dass ie das nicht verstehen. Wir müssen unsere Gesetze und das Staatsangehörigeitsrecht endlich der Realität anpassen. Ich glaube, daei können wir endlich einen Schritt weiter gehen. Ich eiß, dass Herr Seehofer und Sie es nicht wahrhaben ollen, aber wir sind ein Auswanderungsland, und war erst recht, was die Fachkräfte anbelangt. Der Sacherständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und igration hat errechnet, dass Deutschland per saldo seit 003 fast 180 000 deutsche Staatsangehörige an OECDtaaten abgegeben hat. Ich möchte betonen, dass gerade die hoch selektiven inwanderungsregelungen der Länder, in die die deutchen Staatsangehörigen gehen, dafür sprechen, dass iese Menschen qualifiziert, flexibel, risikound leisngsbereit sind. Diese Menschen kehren unserem Land en Rücken zu. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ein paar kommen auch wieder!)


as ist ein Problem. Damit sollten wir uns vernünftig
eschäftigen, statt immer nur populistisch über dieses
hema zu sprechen. Dies muss in einer anderen Atmo-
phäre geschehen.

Wir müssen uns über die Jugendlichen in unserem
and Gedanken machen – auch dieses Thema betont
err Scholz immer wieder –, und ich füge hinzu: Wir
üssen gleichzeitig dafür sorgen, dass die gut Qualifi-

ierten, die bei uns ihre Ausbildung erhalten und in un-
erem Lande groß werden, nicht irgendwann sagen: Die-
es Land nervt mich. – Auch wenn es hier einen sehr
roßen Arbeitskräftemangel gibt – dass es ihn gibt, ha-
en wir alle bereits festgestellt –, gehen diese Menschen
otzdem. Das muss bei uns doch endlich bewirken, dass
ir uns fragen: Warum ist das so? Die Regierung sagt
ein Wort dazu.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706820700

Das Wort hat nun der Kollege Serkan Tören von der

DP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Serkan Tören (FDP):
Rede ID: ID1706820800

Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kol-

gen! Ein Mindestgehalt von 66 000 Euro für junge,
ochqualifizierte Zuwanderer ist realitätsfern.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


ie sind nicht die Ersten, die das erkannt und ausgespro-
hen haben, verehrte Damen und Herren von den Grü-
en. Ihr Gesetzentwurf greift aber viel zu kurz.





Serkan Tören


(A) )


)(B)

Wir Liberalen sind schon einen Schritt weiter. Kol-
lege Wolff sprach es bereits an: Wir brauchen eine Re-
form des gesamten Zuwanderungssystems. Das ist ein
elementarer Baustein in der Bekämpfung des Fachkräf-
temangels. An Gehaltszahlen zu schrauben, macht das
Gesamtsystem nicht effektiver und die Kriterien nicht
transparenter. Ihr Gesetzentwurf ist in der Sache zwar
löblich, aber er geht am eigentlichen Problem vorbei.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Was sagt denn Herr Brüderle dazu?)


Wir brauchen transparente Kriterien und eine gesteu-
erte Zuwanderung, Zuwanderung, die klar auf den Bedarf
unserer Wirtschaft ausgerichtet ist, aber auch die Integra-
tionsfähigkeit der potenziellen Zuwanderer berücksich-
tigt. Diese Zuwanderung ist gleichzeitig auch präventive
Integrationspolitik.

Nichtsdestotrotz stehen wir derzeit insbesondere vor
Herausforderungen in der aktuellen Integrationspolitik.
Dazu gehört ohne Zweifel auch das Thema Staatsange-
hörigkeit. Deshalb werden wir die Optionspflicht evalu-
ieren. Wir werden dies kritisch und unter Einbeziehung
aller relevanten Akteure tun. Ich habe keinen Zweifel:
Wir werden hier zu guten Lösungen kommen. Unabhän-
gig davon gilt aber: Wir müssen für die deutsche Staats-
angehörigkeit werben, und zwar nicht lediglich für ein
Papier oder eine Urkunde, sondern für unser wunder-
bares Land und unsere Gesellschaft als solche.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Richtig!)


Lassen Sie mich an dieser Stelle deutlich sagen: Ein paar
warme Worte reichen da nicht aus. Wir müssen konkrete
Anreize schaffen. Ein Ansatzpunkt ist die zügigere Ein-
bürgerung von besonders erfolgreich integrierten Mi-
granten.

Man kann darüber streiten: Sollte Einbürgerung am
Anfang oder am Ende einer erfolgreichen Integration
stehen? Lassen Sie mich das so formulieren: Einbürge-
rung ist ein Meilenstein im Integrationsprozess eines Zu-
gewanderten.


(Rüdiger Veit [SPD]: Schon besser!)


Das sage ich auch aus eigener Erfahrung. Ich kann in Ih-
ren Ausführungen, liebe Kolleginnen und Kollegen von
den Grünen, aber nicht viele Meilensteine entdecken,
ganz im Gegenteil. Sie wollen die Pflicht, ausreichende
Deutschkenntnisse vorzuweisen, pauschal für alle Jun-
gen und Alten abschaffen.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt so nicht!)


Auch Einbürgerungskurse wollen Sie nicht mehr. Sie un-
terstellen Migranten, sie würden das Interesse an Inte-
grationskursen verlieren, weil es derzeit Wartezeiten
gibt. Ich betone an dieser Stelle noch einmal: Es sind
Wartezeiten, nicht Abweisungen. Dazu hat der Kollege
Grindel schon einiges gesagt. Ich sage Ihnen ganz klar:
Mir gefällt Ihr Bild von Zuwanderern nicht. Ich finde
es traurig, wie wenig Sie diesen Menschen zutrauen.

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(C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Migration und das Leben in einem fremden Land sind
mer auch ein individuelles Risiko. Es verlangt der

ufnahmegesellschaft, aber insbesondere dem Zuwan-
erer etwas ab. Der Grundsatz „Fordern und Fördern“ ist
icht eine Phrase, sondern ein wichtiges Modell. Es ist
ine Orientierung für Aufnahmegesellschaft und Zuwan-
erer. Das ist übrigens in keinem erfolgreichen Einwan-
erungsland anders. Unser Ziel ist, aus Migranten Bür-
er dieses Landes zu machen, Bürger, die sich
erantwortlich fühlen, partizipieren und Deutschland
itgestalten. Genau das wollen auch die meisten Mi-

ranten. Sie fördern eher Lethargie und Unsicherheit als
eistungsmotivation und Ehrgeiz. Dieser Ansatz ist in
der Hinsicht falsch und rückwärtsgewandt.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rentnerinnen und Rentner haben schon eine Leistung vollbracht!)


h bin froh, dass diese Koalition in eine andere Rich-
ng denkt.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706820900

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht nun

ie Kollegin Kerstin Andreae.


(Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Jetzt sind wir mal gespannt!)



Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706821000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

h bin wirtschaftspolitische Sprecherin meiner Fraktion
nd werde mich auf die Vorlage zu Zuwanderung und
achkräftemangel beziehen. Mir ist wichtig, zu sagen,
ass wir mit unseren Gesetzentwürfen das Bild einer
odernen Gesellschaft zeichnen wollen. Zum einen geht

s um Erleichterungen bei der Einbürgerung. Ich finde
s sehr wichtig, dass wir eine ernsthafte Debatte, wie Sie
ie angemahnt haben, tatsächlich führen. Zum anderen
eht es um Erleichterungen bei der Zuwanderung im
inblick auf den Fachkräftemangel. Hier gibt es kurz-
istige und langfristige Maßnahmen. Wir könnten jetzt
inen ganzen Strauß präsentieren und Sie auffordern, bei
er Anerkennung ausländischer Abschlüsse anzufangen
nd sich zu den Themen Ausbildung und Qualifizierung
u äußern. Aber in diesem Sommer ist eine alte Forde-
ng aufgeflammt: Ist es richtig, dass die Zulassungs-

ürde bei der Niederlassung ausländischer Fachkräfte
erart hoch ist? Da ein Jahreseinkommen in Höhe von
indestens 66 000 Euro notwendig ist, sind im Jahr

009 gerade einmal 142 Niederlassungserlaubnisse an
ochqualifizierte erteilt worden. 142! Angesichts des-

en erzählen Sie mir nicht, dass das ein sinnvolles Kon-
ept ist!


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber 25 000 mit Vorrangprüfung!)


ier besteht deutlich Änderungsbedarf.





Kerstin Andreae


(A) )


)(B)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese 66 000 Euro entsprechen in keiner Weise dem
heutigen Einstiegsgehalt deutscher Akademiker.


(Zuruf von der CDU/CSU: Wo liegt das?)


– Das ist deutlich niedriger. – Schauen Sie sich die Sta-
tistiken an! 40 000 Euro sind im Schnitt das Einstiegsge-
halt. Welche Einkommensgrenze sollen wir für Men-
schen setzen, die zu uns kommen wollen? Wie viel
sollen die Unternehmen zahlen? Sie haben sich Statisti-
ken und Studien angeschaut. Aber gehen Sie doch ein-
mal in die Unternehmen! Die Unternehmen sagen Ihnen:
Wir haben offene Stellen, die wir nicht besetzen können,
weil wir das nicht zahlen können. – Wir haben einen
Fachkräftemangel, dem wir mit kurzfristigen und mit
langfristigen Maßnahmen begegnen müssen. Eine davon
ist die Senkung der Einkommensschwelle.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Haben Sie schon mal etwas von der Vorrangprüfung gehört?)


Es gab im Sommer einen Hoffnungsschimmer. Minis-
ter Brüderle hat es angesprochen, Generalsekretär
Lindner hat es angesprochen, ebenso die IHK, die BDA
und der BDI – auch wenn ich jetzt ausschließlich das
Kapital zitiere, wenn ich das einmal so sagen darf.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Die Menschen sind egal! Diese Partei interessiert nur das Kapital!)


Auch wenn ich Ihnen, Frau Dağdelen, durchaus recht ge-
ben will, dass wir den Braindrain auf jeden Fall diskutie-
ren müssen, müssen Sie einsehen, dass diese offenen
Stellen nicht besetzt werden können und dass wir den
Unternehmen die Möglichkeit geben müssen, sie zu be-
setzen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Können sie doch!)


Denn Arbeit zieht auch immer Arbeit nach sich. Das ist
doch kein Kuchen, den wir auf eine Anzahl von Men-
schen verteilen, sondern das ist ein dynamischer Prozess.
Zuwanderung heißt auch offene Gesellschaft; Zuwande-
rung heißt Bereicherung der Gesellschaft und der Wirt-
schaft.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Zugunsten wessen?)


Und Zuwanderung von Fachkräften heißt auch, neue
Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist das, was wir Grünen
wollen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Was ich in dieser Debatte überhaupt nicht einsehe, ist,
wenn wir anfangen, Dinge gegeneinander auszuspielen,
wenn beispielsweise gesagt wird: Ausländische Fach-
kräfte in dieses Land zu holen, bedeutet im Um-
kehrschluss, dass für deutsche Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer nichts getan wird oder im Bereich der
Ausbildung nichts getan wird. – Das stimmt nicht. Wir

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(C (D üssen auf jeden Fall beides tun. Wir werden ein Konept zur umfassenden Bekämpfung des Fachkräftemanels wie auch zum Punktesystem vorlegen. Aber wenn Sie immer nur etwas ankündigen, wie es Sommerloch Minister Brüderle getan und gesagt hat: Das ist doch super; wir gehen auf die 40 000 Euro henter“, und nichts nachfolgt – ich sage Ihnen: Mit dieser DU werden Sie diese Maßnahmen nicht umsetzen könen –, dann bleiben Sie eben bei der Ankündigung. Das t falsch. Wir haben hier einen ganz klaren Vorschlag dazu geacht, was Sie machen sollten. Stimmen Sie dem zu! as wäre richtig. Das Wort hat nun der Kollege Stephan Mayer für die DU/CSU-Fraktion. Sehr verehrte Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolle innen! Sehr geehrte Kollegen! Es ist schön, dass die in eutschland derzeit aktuell geführte Debatte über den achkräftemangel auch den Bundestag erreicht hat. Inoweit haben die beiden Vorlagen der Grünen schon einal etwas Gutes. Sie haben vor allem auch deshalb etas Gutes, weil dadurch die Möglichkeit besteht, diese ielen Fehlinterpretationen, diese mannigfachen Fehleutungen, die es gibt, aus der Welt zu schaffen und das möchte ich an der Stelle auch sagen – einem Inforationsdefizit, das aus meiner Sicht teilweise auch in er Wirtschaft vorhanden ist, abzuhelfen. Es gibt unbestreitbar einen Fachkräftemangel in eutschland. Den kann man nicht negieren. Er ist in anchen Branchen stark, in manchen weniger stark aus eprägt. Es ist insbesondere auch zu befürchten, dass wir inen noch stärkeren Fachkräftemangel bekommen weren. Das liegt natürlich – das ist etwas Erfreuliches – an er derzeitigen konjunkturellen Situation in Deutschnd. Die Wirtschaft in Deutschland hat sich gut erholt, t gut aus der Krise herausgekommen. Wir sind wieder ie wirtschaftliche Lokomotive in Europa. Es ist ein chönes Zeichen, dass heute bekannt gegeben werden onnte, dass die offizielle Arbeitslosenzahl in Deutschnd endlich wieder unter 3 Millionen liegt. Wir haben ittlerweile so wenige Arbeitslose wie seit 1992 nicht ehr. Das ist den Unternehmen und den vielen fleißigen rbeitnehmern geschuldet, aber auch – das möchte ich agen – der sehr umsichtigen und weisen Politik der hristlich-liberalen Koalition, die diesen Aufschwung egleitet und unterstützt hat. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Rüdiger Veit [SPD]: Sie konnte ihn nicht mehr verhindern!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706821100

(Beifall bei der CDU/CSU)

Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1706821200

Die Frage ist jetzt, wie wir mit diesem Fachkräfte-
angel umgehen. Die Antwort, die manche jetzt geben:





Stephan Mayer (Altötting)



(A) )


)(B)

„Macht die Türen auf und lasst ausländische Fachkräfte
hinein!“, ist aus meiner Sicht zu kurz gegriffen.


(Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht die einzige Antwort!)


Wir brauchen natürlich auch die Zuwanderung aus
dem Ausland, das ist unbestreitbar. Liebe Kollegen von
den Grünen, aber auch hier sollten wir uns mit den Fak-
ten beschäftigen. Es sind im letzten Jahr – wie gesagt:
Krisenjahr 2009 – insgesamt 89 713 Arbeitsgenehmi-
gungen für Ausländer in Deutschland erteilt worden.
Wie viele Ablehnungen gab es? 12 258. Der Großteil
von Anträgen, die von deutschen Unternehmen gestellt
worden sind, ungefähr 90 Prozent, ist also positiv be-
schieden worden. In der Debatte ist auch schon darauf
hingewiesen worden: Auch unter Berücksichtigung der
Einkommensgrenze gibt es die Möglichkeit der Vorrang-
prüfung. Ich möchte an dieser Stelle betonen: Die Große
Koalition hat mit der Verabschiedung des Arbeitsmigra-
tionssteuerungsgesetzes aus meiner Sicht den richtigen
Schritt getan, indem sie zum 1. Januar 2009 die Einkom-
mensgrenze von 85 000 Euro auf 66 000 Euro gesenkt
hat. Ich halte eine weitere Senkung auf 40 000 Euro für
– das sage ich in aller Offenheit – ausgesprochen be-
denklich, weil die infrage kommenden Arbeitnehmer aus
meiner Sicht keine hochqualifizierten sind. Gerade von
der linken Seite des Plenums wird uns immer wieder die
Forderung angetragen: Führt endlich den Mindestlohn
ein! Ich möchte sagen: Unsere Seite muss in Richtung
Wirtschaft die Forderung erheben: Liebe Wirtschaft, be-
zahlt die Menschen endlich ordentlich! Das ist der ent-
scheidende Punkt.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Klaus Breil [FDP])


BDI und BDA rufen jetzt laut: Wir brauchen Fach-
kräfte aus dem Ausland. – Wir sollten uns schon die
Aufgabe stellen – ich bin sehr unternehmerfreundlich –,
zu hinterfragen: Was ist eigentlich die Intention der
Wirtschaft? Der Wirtschaft geht es doch größtenteils
– auch hier muss man differenzieren – um günstige Ar-
beitskräfte


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So ist es! – Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind mit Frau Dağdelen schon einig!)


und nicht darum, hochqualifizierte Arbeitnehmer aus
dem Ausland zu bekommen. Das ist doch der eigentliche
Hintergrund dieser Forderung.

Es gilt, hinzuzufügen, dass es schon heute sehr aus-
differenzierte Regelungen gibt, nach denen ausländi-
sche Fachkräfte nach Deutschland kommen können.
Das gilt für EU-Ausländer ohnehin. Es ist schon erwähnt
worden: Zum 1. Mai nächsten Jahres herrscht die volle
Freizügigkeit für die Länder, die der EU 2004 beigetre-
ten sind. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Vor-
rangprüfung. Wie ich ebenfalls bereits erwähnt habe,
sind 60 Prozent all derjenigen, die aus dem Ausland
nach Deutschland gekommen sind, nach einer erfolgrei-
chen Vorrangprüfung nach Deutschland gekommen.
Diese Vorrangprüfung ist für die meisten in der Praxis

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(C (D lso überhaupt kein Problem. Dies muss einmal in aller eutlichkeit gesagt werden. Uns sollte schon zu denken geben: Es gibt immer och 1,5 Millionen Deutsche zwischen 20 und 29, die einen Ausbildungsabschluss haben. Auch in diesem usammenhang fordere ich von der Wirtschaft, noch ehr dafür zu sorgen, dass auch diese 1,5 Millionen itbürger ordentlich ausgebildet werden, also einen ent prechenden Ausbildungsabschluss machen können. ur die singuläre Forderung zu erheben, etwas dadurch egen den Fachkräftemangel zu tun, dass ein verstärkter uzug aus dem Ausland gestattet wird, ist aus meiner icht nicht der Weisheit letzter Schluss. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Rüdiger Veit [SPD]: Da hast du recht!)


Der zweite Gesetzentwurf der Grünen beschäftigt
ich mit dem Thema Staatsangehörigkeit. Auch dies ist
in wichtiges Thema. Ich bitte, auch hier zu sehen, dass
er Leitgedanke, den Sie von den Grünen verfolgen,
eines Erachtens grundsätzlich falsch ist. Sie gehen da-

on aus, dass dem in Deutschland unbestreitbar vorhan-
enen Problem, dass leider Gottes zu viele Ausländer
der Menschen mit Migrationshintergrund nicht ordent-
ch integriert sind, dadurch abzuhelfen ist, dass wir ih-
en die deutsche Staatsangehörigkeit ausreichen. Die
eutsche Staatsangehörigkeit ist, wie es heute schon er-
ähnt wurde, mit Sicherheit ein Meilenstein in der Inte-
rationshistorie eines Menschen. Ich sage aber auch
anz deutlich: Das kann nur der letzte Meilenstein dieser
tegrationsgeschichte sein. Die Ausreichung der deut-

chen Staatsangehörigkeit kann und darf nur der Ab-
chluss eines erfolgreichen Integrationsprozesses sein.
eswegen halte ich es für vollkommen verfehlt, dass Sie
Ihrem Gesetzentwurf vorsehen, dass generell Mehr-

taatlichkeit hingenommen wird, dass die Optionspflicht
bgeschafft wird, dass Einbürgerungstests abgeschafft
erden, dass über 54-Jährige dahin gehend privilegiert
erden, dass ihnen keine Sprachtests abverlangt werden.
ies ist meines Erachtens der vollkommen falsche Weg.

Ich möchte eines zur Dämonisierung der Einbürge-
ungstests sagen: Fast 99 Prozent aller Ausländer, die
en Einbürgerungstest machen, schaffen ihn.


(Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wozu dann ein Test, wenn sie ihn alle schaffen?)


o schwer kann die Hürde Einbürgerungstest nun wirk-
ch nicht sein, wenn knapp 99 Prozent all derjenigen,
ie ihn machen, ihn auch tatsächlich bestehen. Ich
laube, dieser Einbürgerungstest ist mit Sicherheit sach-
erecht und keine Hürde im Einbürgerungsprozess im
inblick auf die Ausreichung der deutschen Staatsbür-
erschaft.

Wir müssen peinlich genau darauf achten, dass die
eutsche Staatsbürgerschaft ein Privileg ist, das natürlich
uch mit entsprechenden Pflichten verbunden ist. Ich





Stephan Mayer (Altötting)



(A) )


)(B)

glaube, dass wir hier bisher den richtigen Weg gegangen
sind. Es geht nicht um soziale Selektion, sondern es geht
darum, klarzumachen, dass derjenige, der die deutsche
Staatsangehörigkeit erwerben will, etwas dafür tun
muss.

Deswegen halte ich den Grundansatz, der Ihrem Ge-
setzentwurf zugrunde liegt, nämlich vom Jus Sanguinis
zum Jus Soli überzugehen, für vollkommen verfehlt. Es
kann nicht angehen, dass ein Kind allein schon deshalb
die deutsche Staatsangehörigkeit bekommt, nur weil die
Eltern – das gilt auch für den Fall, dass sie selbst nicht
die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen – über ein
Aufenthaltsrecht in Deutschland verfügen. Diesen jegli-
chen Verzicht auf Voraufenthalt halte ich für vollkom-
men verfehlt.


(Aydan Özoğuz [SPD]: Was? Wie soll man sich vor der Geburt hier aufgehalten haben?)


Ich glaube, dass es richtig ist, dass wir diese Debatten
führen, und zwar sowohl im Hinblick auf die Ausrei-
chung der deutschen Staatsangehörigkeit als auch im
Hinblick auf die wichtige Frage, wie wir mit dem zuneh-
menden Fachkräftemangel in Deutschland umgehen.
Aber die Antworten, die hier von Ihrer Seite gegeben
werden, sind aus meiner Sicht vollkommen verfehlt. Der
Ansatz, den die Bundesregierung wählt, ist der richtige.
Es soll bis zur Sommerpause des nächsten Jahres ein
Konzept entwickelt werden, um insbesondere dem zu-
nehmenden Fachkräftemangel zu begegnen. Ich glaube,
dass wir hier auf einem ordentlichen Weg sind.

Wir werden als christlich-liberale Koalition unseren
Auftrag weiterhin ernst nehmen und die Punkte, die wir
im Koalitionsvertrag festgelegt haben, behandeln. Dazu
gehört auch die Evaluierung des Optionsrechts, aber dies
wird frühestens im Jahr 2012 möglich sein. Das ist aber
ausreichend; denn erst im Jahr 2013 wird für die ersten
Optionspflichtigen die Frist ablaufen, innerhalb derer sie
sich entscheiden müssen. Die Forderung, jetzt die Op-
tionspflicht aufzugeben, erfolgt vollkommen zur Unzeit.
Daher kann man Ihren Gesetzentwürfen nur eine klare
Absage erteilen. Diese bringen uns, was das Thema Inte-
gration und Bekämpfung des Fachkräftemangels betrifft,
in keiner Weise weiter. Ich kann also nur Ablehnung
empfehlen.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706821300

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege

Rüdiger Veit für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Rüdiger Veit (SPD):
Rede ID: ID1706821400

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In der für mich etwas kürzer gewordenen Redezeit – das
bedaure ich nicht, weil Wichtiges von meiner Kollegin
Aydan Özoğuz gesagt worden ist – will ich ein wenig

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(C (D as kommentieren, was die Debattenredner hier zum esten gegeben haben. Ich würde gern am Anfang feststellen, dass ich den ollegen Hartfrid Wolff von der FDP, der sich dafür ent chuldigt hat, dass er meinen Ausführungen hier nicht ehr folgen kann, kaum beleidige, wenn ich sage: Bei anchen seiner Ausführungen fühlte ich mich ein biss hen in eine Art unbezahlte Dichterlesung von Thilo arrazins Werken versetzt. Ansonsten ging es hier eher gemäßigt zu. Frau Kollein Dağdelen, ich würde nur darum bitten, dass wir bei en Dingen, bei denen wir einer Meinung sind, damit ufhören, uns wechselseitig auseinanderzudividieren; enn es macht keinen Sinn, die Grünen für einen Gesetzntwurf zu beschimpfen oder zu kritisieren, der im Erebnis einige Dinge und Elemente enthält, die uns von er linken Seite des Hauses miteinander verbinden. Dauf komme ich noch zurück. Denn wenn wir nicht nach em Motto fortfahren, dass uns Einigkeit und nicht Uninigkeit starkmacht, bleibt das, was mit dem Begriff on der herrschenden Klasse bezeichnet wird, bestehen. nd das wollen wir alle nicht. In der Sache geht es bei der Arbeitsmigration um ereiterte Möglichkeiten der Zuwanderung für qualifi ierte Arbeitskräfte. Welche Möglichkeiten da heute chon gegeben sind, hat der Kollege Scholz in ganz einrucksvoller Weise noch einmal aufgezählt. Das war für en einen oder anderen hier im Hause möglicherweise ogar neu oder jedenfalls in dieser Deutlichkeit nicht lar. Ich will gar nicht abschließend beurteilen, ob nicht uch die Absenkung der Einkommensgrenze ein weites Element sein könnte, um die Zuwanderung qualifi ierter Arbeitskräfte zu erleichtern. Wie gesagt: Ich will as nicht abschließend beurteilen. Aber man kann sich a sehr viel mehr vorstellen, Stichwort Bluecard und eiige andere Dinge mehr. Lassen Sie mich daher zur Frage der Staatsbürgerchaft kommen. Der Kollege Kilic hat recht, wenn er agt, dass es in Deutschland rund 5 Millionen Menschen ibt, die eigentlich die Voraussetzung dafür erfüllten, ich als Deutsche einbürgern zu lassen. 5 Millionen! Es äre ja schön, wenn sie es tun könnten, lieber Kollege randt und lieber Kollege Grindel. Das Problem ist nur, ass sich einige hier im Haus bemühen, möglichst hohe ürden aufzubauen, die verhindern, dass diese Men chen Anträge stellen, über die dann positiv entschieden ird. Da gibt es zwischen uns einen ganz großen Unter chied im Grundverständnis. Das ist in allen Ihren Beiägen deutlich geworden, auch in dem Beitrag von errn Dr. Schröder. Sie sagen, dass für Sie die Einbürgerung sozusagen er krönende Abschluss der Integration ist. ir sagen hingegen – selbst Herr Tören hat das angeeutet –, dass sie ein Meilenstein, ein wichtiger Zwichenschritt für Integration ist. Wir müssen doch unserseits den Menschen, die hier bei uns leben, ein ngebot machen, um ihnen gegenüber zum Ausdruck zu ringen: Natürlich freuen wir uns darüber, wenn ihr als Rüdiger Veit )


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Genau!)





(A) )

deutsche Staatsbürger an der Gestaltung dieses Gemein-
wesens mitwirkt. Dazu wollen wir die Voraussetzungen
schaffen.

Das ist doch das Problem. Wenn nur 80 000 Men-
schen im Jahr von der Möglichkeit zur Einbürgerung
Gebrauch machen, muss uns dies angesichts einer Zahl
von 5 Millionen Menschen, die das tun könnten, alar-
mieren; denn es verdeutlicht, dass hier irgendetwas nicht
stimmen kann. Vor diesem Hintergrund kann man nicht
davon reden, dass wir hier eine Willkommenskultur hät-
ten. Vielmehr haben wir uns zum Teil sozusagen be-
müht, möglichst viele Hindernisse aufzubauen, die ver-
hindern, dass die Einbürgerungsverfahren zügig und mit
Aussicht auf Erfolg durchgeführt werden können.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ein ganz wichtiger Grund für den Rückgang der Zahl
der Einbürgerungsverfahren ist ganz offensichtlich, dass
wir ein Verbot der Mehrfachstaatigkeit haben.


(Zuruf der Abg. Sevim Dağdelen [DIE LINKE])


Dieses Zugeständnis hat Rot-Grün, damit die Staatsbür-
gerschaftsreform überhaupt im Bundesrat durchgehen
konnte, der FDP leider machen müssen. Deswegen ha-
ben wir uns auch auf das Optionsmodell eingelassen,
von dem übrigens – das richtet sich an Herrn Mayer und
andere, die davon gesprochen haben – schon seit dem
Jahr 2008 die ersten Betroffenen Gebrauch machen kön-
nen und unter Umständen auch müssen.

Herr Grindel, das ist eben nicht das Einzige, was wir
von ihnen verlangen. Wenn wir heute jemandem sagen:
„Du bist zwar geborener Deutscher; jetzt musst du aber
die Staatsbürgerschaft deiner Eltern aufgeben, damit du
auch Deutscher bleiben kannst“, dann ist das ein ganz
wesentliches Element dafür, dass er unter Umständen
daran gehindert wird, weiterhin deutscher Staatsbürger
zu sein. Wir halten das für verkehrt.

Etwa 51 Prozent werden heute schon unter Hinnahme
von Mehrstaatigkeit eingebürgert. Wenn Sie es mit der
Integration wirklich ernst meinen – ich will Ihnen da
nicht allen den guten Willen absprechen –, dann müssen
Sie wenigstens die staatlich verordneten Hindernisse im
Staatsbürgerschaftsrecht und im Aufenthaltsrecht besei-
tigen. Dann kann dieses Integrationsangebot auch ent-
sprechend wahrgenommen werden.

Dazu gehören nicht nur die Möglichkeit, sich einbür-
gern zu lassen, und eine entsprechende Willkommens-
kultur. Dazu gehört auch – gestern hatten wir dazu eine
Anhörung im Innenausschuss – eine vernünftige Altfall-
und Bleiberechtsregelung für Menschen, die seit vielen
Jahren in Deutschland nur geduldet werden, also auf
Koffern leben. An dieser Stelle geht es darum, Kindern
und Jugendlichen, die hier aufgewachsen sind und zum
Teil in Deutschland geboren wurden, zu signalisieren:
Ihr dürft hierbleiben; ihr habt hier eine Perspektive; ihr
könnt euch bei uns integrieren. Wenn ihr in der Schule
lernt, wenn ihr eure Ausbildung macht, wenn ihr einen
Beruf ergreift und wenn ihr euch selber ernähren könnt,

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(C (D ann gibt es hier eine Perspektive für euch und eure Failien. (Zuruf von der CDU/CSU: Das machen wir ja!)


Daran müssen wir arbeiten. Wir dürfen uns nicht auf
ymbolpolitik beschränken, sondern wir brauchen ernst-
afte Veränderungen, um die Ursachen für Desintegra-
on, die wir in Deutschland haben, zu beseitigen. Dazu
ind wir hier in erster Linie gefordert. Das sollten auch
ie langsam einsehen. Es wäre gut, wenn Sie sich etwas
diese Richtung bewegen könnten.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Memet Kilic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706821500

Ich schließe die Aussprache.

Bezüglich des Zusatzpunktes 3 wird interfraktionell
berweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 17/3411
n die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse
orgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Ich
ehe, dass das der Fall ist. Dann ist die Überweisung so
eschlossen.

Beim Zusatzpunkt 4 kommen wir nun zur Abstim-
ung über den Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/
ie Grünen zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes. Der
nenausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung

uf Drucksache 17/3241, den Gesetzentwurf der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3039 abzu-
hnen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf zu-

timmen wollen, um das Handzeichen. – Wer ist dage-
en? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist damit in
weiter Beratung mit den Stimmen der Koalitionsfraktio-
en und der Fraktion Die Linke abgelehnt. Dafür hat die
raktion Bündnis 90/Die Grünen gestimmt. Enthalten ha-
en sich die Kolleginnen und Kollegen der SPD-Frak-
on. Damit entfällt nach unserer Geschäftsordnung die
eitere Beratung.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 6 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschus-

(Vermittlungsausschuss)

der geänderten Bankenrichtlinie und der ge-
änderten Kapitaladäquanzrichtlinie

– Drucksachen 17/1720, 17/1803, 17/2472,
17/3037, 17/3312 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Dr. Michael Meister

Wird das Wort zur Berichterstattung oder für Erklä-
ngen gewünscht? – Das ist nicht der Fall. Dann kom-
en wir unmittelbar zur Abstimmung.

Wer stimmt für die Beschlussempfehlung des Ver-
ittlungsausschusses auf Drucksache 17/3312? – Wer
t dagegen? – Gibt es Enthaltungen? – Damit ist die Be-

chlussempfehlung mit den Stimmen der Koalitionsfrak-





Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt


(A) )


)(B)

tionen bei Gegenstimmen der Oppositionsfraktionen an-
genommen.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Mehrheit ist nicht eindeutig, Frau Präsidentin! Das geht so nicht!)


– Frau Kollegin, wir entscheiden. – Ich darf Ihnen nach
Rücksprache mitteilen, dass im Präsidium die Meinung
hinsichtlich des Abstimmungsergebnisses nicht einheit-
lich ist und dass wir deshalb die Notwendigkeit sehen,
die Stimmen auszuzählen. Sie alle wissen, was das be-
deutet: Sie dürfen jetzt den Saal verlassen, und beim
Wiederbetreten werden die Stimmen ausgezählt.

Nachdem sich der Saal geleert hat, frage ich: Sind
jetzt an jeder Tür Schriftführer? – Das ist der Fall. Dann
eröffne ich die Abstimmung.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich schließe die Ab-
stimmung. Das Ergebnis liegt mir zur Minute noch nicht
vor, aber es kann sich nur noch um Sekunden handeln.

Nun darf ich Ihnen das Ergebnis dieser Abstimmung
bekannt geben: Mit Ja haben gestimmt 294, mit Nein
222. Enthaltungen gab es keine.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Damit ist die Beschlussempfehlung des Vermittlungs-
ausschusses angenommen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, nun haben wir noch
eine ganze Reihe von Abstimmungen vor uns. Um diese
konzentriert abwickeln zu können, bitte ich Sie, soweit
Sie an der Abstimmung teilnehmen wollen, Platz zu neh-
men.

Ich rufe die Tagesordnungspunkt 33 a bis 33 n sowie
die Zusatzpunkte 5 a bis 5 d auf:

33 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem
Zusatzprotokoll vom 28. Januar 2003 zum
Übereinkommen des Europarats vom 23. No-
vember 2001 über Computerkriminalität
betreffend die Kriminalisierung mittels Com-
putersystemen begangener Handlungen rassis-
tischer und fremdenfeindlicher Art

– Drucksache 17/3123 –
Überweisungsvorschlag:
Rechtsausschuss (f)
Innenausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umset-
zung des Rahmenbeschlusses 2008/913/JI des
Rates vom 28. November 2008 zur strafrechtli-
chen Bekämpfung bestimmter Formen und
Ausdrucksweisen von Rassismus und Frem-
denfeindlichkeit und zur Umsetzung des Zu-
satzprotokolls vom 28. Januar 2003 zum Über-
einkommen des Europarats vom 23. November
2001 über Computerkriminalität betreffend
die Kriminalisierung mittels Computersyste-

(C (D men begangener Handlungen rassistischer und fremdenfeindlicher Art – Drucksache 17/3124 – Überweisungsvorschlag: Rechtsausschuss Innenausschuss Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe c)

gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab-
kommen vom 9. März 2009 zwischen der Re-
gierung der Bundesrepublik Deutschland und
der Regierung der Französischen Republik
über die Zusammenarbeit im Bereich der Si-
cherheit im Luftraum bei Bedrohungen durch
zivile Luftfahrzeuge

– Drucksache 17/3125 –
Überweisungsvorschlag:
Verteidigungsausschuss (f)
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

d) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur nach-
haltigen und sozial ausgewogenen Finanzie-
rung der Gesetzlichen Krankenversicherung

(GKV-Finanzierungsgesetz – GKV-FinG)


– Drucksachen 17/3360, 17/3441 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit (f)
Innenausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

e) Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Neuregelung des Post- und Telekommunika-
tionssicherstellungsrechts und zur Änderung
telekommunikationsrechtlicher Vorschriften

– Drucksache 17/3306 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)
Innenausschuss
Rechtsausschuss

f) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhe-
bung des Freihafens Hamburg

– Drucksache 17/3353 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss

g) Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än-
derung des Stipendienprogramm-Gesetzes

(1. StipG-ÄndG)


– Drucksache 17/3359 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung





Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt


(A) )


)(B)

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

h) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umset-
zung der Dienstleistungsrichtlinie in der Justiz
und zur Änderung weiterer Vorschriften

– Drucksache 17/3356 –
Überweisungsvorschlag:
Rechtsausschuss

i) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Dr. Dietmar
Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Auch Verletztenrenten von NVA-Angehörigen
der DDR anrechnungsfrei auf die Altersrente
stellen

– Drucksache 17/3217 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)
Innenausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Josef
Philip Winkler, Memet Kilic, Viola von Cramon-
Taubadel, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Abschiebungshaft auf dem Prüfstand – Euro-
päische Rückführungsrichtlinie umsetzen

– Drucksache 17/2139 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)
Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

k) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulrike
Höfken, Nicole Maisch, Cornelia Behm, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Smiley-Kennzeichnungssystem bundesweit
verbindlich einführen

– Drucksache 17/3220 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

l) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD

Das Menschenrecht auf Religions- und Glau-
bensfreiheit als politische Herausforderung

– Drucksache 17/3428 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (f)
Auswärtiger Ausschuss
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Ausschuss für Kultur und Medien

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(C (D m)

Lühmann, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD

Logistikstandort Deutschland stärken –
Transport- und Güterverkehr nachhaltig ge-
stalten

– Drucksache 17/3430 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Haushaltsausschuss

n) Beratung des Antrags der Abgeordneten René
Röspel, Ulla Burchardt, Dr. Ernst Dieter
Rossmann, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion der SPD

20 Jahre Büro für Technikfolgenabschätzung
beim Deutschen Bundestag – Ein gelungenes
Beispiel und internationales Modell für den
Austausch von Wissenschaft und Politik

– Drucksache 17/3414 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung (f)
Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und
Geschäftsordnung
Auswärtiger Ausschuss
Finanzausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Haushaltsausschuss

P 5 a) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Joachim Pfeiffer, Peter Bleser, Nadine Schön

(St. Wendel), weiterer Abgeordneter und der

Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
Paul K. Friedhoff, Dr. Erik Schweickert, Claudia
Bögel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der FDP

Kinderfreundliche Nachbesserung der EU-
Spielzeugrichtlinie dringend erforderlich

– Drucksache 17/3424 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Federführung strittig

b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD

Spekulation mit agrarischen Rohstoffen ver-
hindern

– Drucksache 17/3413 –





Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt


(A) )


)(B)

Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Finanzausschuss
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Karin
Binder, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE

Lebensmittel-Smiley nach dänischem Vorbild
bundesweit einführen

– Drucksache 17/3434 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Tourismus

d) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln),
Viola von Cramon-Taubadel, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN

Abschaffung der Visumspflicht für Albanien
und Bosnien und Herzegowina

– Drucksache 17/3438 –
Überweisungsvorschlag:
Auswärtiger Ausschuss (f)
Innenausschuss
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Es handelt sich um Überweisungen im vereinfach-
ten Verfahren ohne Debatte.

Zunächst kommen wir zu den unstrittigen Überwei-
sungen. Das betrifft die Tagesordnungspunkte 33 a bis
33 n sowie die Zusatzpunkte 5 b bis 5 d.

Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
überweisen.

Zu dem Gesetzentwurf zur nachhaltigen und sozial
ausgewogenen Finanzierung der gesetzlichen Kranken-
versicherung – das betrifft den Tagesordnungspunkt
33 d – liegt inzwischen auf Drucksache 17/3441 die Ge-
genäußerung der Bundesregierung vor, die wie der Ge-
setzentwurf überwiesen werden soll. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Ich sehe, das ist der Fall. Dann sind diese
Überweisungen so beschlossen.

Nun kommen wir zu einer Überweisung, bei der die
Federführung strittig ist. Das betrifft den Zusatzpunkt
5 a. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 17/3424 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Strittig ist die Feder-
führung. Die Fraktionen der CDU/CSU und der FDP
wünschen Federführung beim Ausschuss für Wirtschaft
und Technologie, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
wünscht Federführung beim Ausschuss für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

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(C (D Wir stimmen zunächst über den Vorschlag der Frakon Bündnis 90/Die Grünen ab, das heißt Federführung eim Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verraucherschutz. Wer stimmt für diesen Überweisungsorschlag? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der berweisungsvorschlag ist damit abgelehnt. Die Oppo itionsfraktionen waren für diesen Überweisungsantrag nd die Koalitionsfraktionen dagegen. Nun stimmen wir ab über den Überweisungsvorchlag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP, das eißt Federführung beim Ausschuss für Wirtschaft und echnologie. Wer stimmt für diesen Überweisungsvorchlag? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der Übereisungsvorschlag ist damit mit den Stimmen der Koalionsfraktionen angenommen. Ich rufe die Tagesordnungspunkte 34 a bis 34 l auf. Es andelt sich dabei um Beschlussfassungen zu Vorlagen, u denen keine Aussprache vorgesehen ist. Tagesordnungspunkt 34 a: Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, Marieluise Beck ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem EFSF-Rahmenvertrag vom 7. Juni 2010 – Drucksache 17/2412 – Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – Drucksache 17/3126 – Berichterstattung: Abgeordnete Norbert Barthle Carsten Schneider Otto Fricke Dr. Gesine Lötzsch Alexander Bonde Der Haushaltausschuss empfiehlt in seiner Beschlussmpfehlung auf Drucksache 17/3126, den Gesetzenturf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksa he 17/2412 abzulehnen. Ich bitte diejenigen, die dem esetzentwurf zustimmen wollen, um das Handzeichen. – er stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzenturf ist damit in zweiter Beratung mit den Stimmen der oalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Fraktion ündnis 90/Die Grünen bei Enthaltung der Fraktion der PD abgelehnt. Damit entfällt nach unserer Geschäftsrdnung jede weitere Beratung. Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 34 b: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Wirtschaftsprüferordnung – Wahlrecht der Wirtschaftsprüferkammer – Drucksache 17/2628 – Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt )





(A) )

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-

(9. Ausschuss)


– Drucksache 17/3467 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Andrea Wicklein

Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie emp-
fiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache
17/3467, den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf
Drucksache 17/2628 anzunehmen. Ich bitte diejenigen,
die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, um das
Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der
Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den
Stimmen der Koalitionsfraktionen und der SPD-Fraktion
bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und
der Fraktion Die Linke angenommen.

Wir kommen zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf
ist mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie bei der
zweiten Beratung angenommen.

Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 34 c:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes
und des Kraftfahrsachverständigengesetzes

– Drucksachen 17/3022, 17/3035 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-
ses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

(15. Ausschuss)


– Drucksache 17/3450 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Kirsten Lühmann

Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwick-
lung empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf
Drucksache 17/3450, den Gesetzentwurf der Bundesre-
gierung auf Drucksachen 17/3022 und 17/3035 in der
Ausschussfassung anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die
dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustimmen
wollen, um das Handzeichen. – Gibt es Gegenstimmen? –
Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter
Beratung mit den Stimmen des ganzen Hauses angenom-
men.

Wir kommen zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf
ist auch in dritter Beratung mit den Stimmen des ganzen
Hauses angenommen.

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(C (D Tagesordnungspunkt 34 d: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Bundesrecht im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Hinblick auf den Vertrag von Lissabon – Drucksache 17/3118 – Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Drucksache 17/3475 – Berichterstattung: Abgeordnete Dr. Max Lehmer Elvira Drobinski-Weiß Dr. Erik Schweickert Dr. Kirsten Tackmann Ulrike Höfken Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und erbraucherschutz empfiehlt in seiner Beschlussempfehng auf Drucksache 17/3475, den Gesetzentwurf der undesregierung auf Drucksache 17/3118 anzunehmen. h bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Aus chussfassung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – ibt es Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Gesetz ntwurf ist damit in zweiter Beratung mit den Stimmen es ganzen Hauses angenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem esetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – egenprobe! – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist it den Stimmen des ganzen Hauses angenommen. Tagesordnungspunkt 34 e: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie Bundesregierung Neunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung – Drucksachen 17/2822, 17/2971 Nr. 2.2, 17/3141 – Berichterstattung: Abgeordneter Rolf Hempelmann Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehng auf Drucksache 17/3141, die Aufhebung der Ver rdnung auf Drucksache 17/2822 nicht zu verlangen. er stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer ist agegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung t mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der Frakon Bündnis 90/Die Grünen und der SPD-Fraktion bei egenstimmen der Fraktion Die Linke angenommen. Tagesordnungspunkt 34 f: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Menschenrechte und Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt )





(A) )

Humanitäre Hilfe (17. Ausschuss) zu der Unter-
richtung

Uganda: Entwurf eines Gesetzes über das Ver-
bot von Homosexualität

Entschließung des Europäischen Parlaments
vom 17. Dezember 2009 zum Entwurf eines
Gesetzes über das Verbot von Homosexualität
in Uganda
EuB-EP 2004; P7_TA-PROV(2009)0119

– Drucksachen 17/859 Nr. A.13, 17/2960 –

Der Ausschuss empfiehlt, in Kenntnis der Unterrich-
tung eine Entschließung anzunehmen. Über diese Be-
schlussempfehlung stimmen wir nun ab. Wer stimmt für
die Beschlussempfehlung? – Ist jemand dagegen? – Ent-
haltungen? – Die Beschlussempfehlung ist mit den Stim-
men des ganzen Hauses angenommen.

Wir kommen nun zu den Beschlussempfehlungen des
Petitionsausschusses, Tagesordnungspunkte 34 g bis
34 l.

Tagesordnungspunkt 34 g:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 147 zu Petitionen

– Drucksache 17/3223 –

Wer stimmt dafür? – Wer ist dagegen? – Enthaltun-
gen? – Die Sammelübersicht 147 ist mit den Stimmen
des ganzen Hauses angenommen.

Tagesordnungspunkt 34 h:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 148 zu Petitionen

– Drucksache 17/3224 –

Wer stimmt dafür? – Wer ist dagegen? – Enthaltun-
gen? – Auch die Sammelübersicht 148 ist mit den Stim-
men des ganzen Hauses angenommen.

Tagesordnungspunkt 34 i:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 149 zu Petitionen

– Drucksache 17/3225 –

Wer stimmt dafür? – Wer ist dagegen? – Enthaltun-
gen? – Die Sammelübersicht 149 ist mit den Stimmen
der Koalitionsfraktionen, der SPD-Fraktion und der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bei Gegenstimmen der
Fraktion Die Linke angenommen.

Tagesordnungspunkt 34 j:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 150 zu Petitionen

– Drucksache 17/3226 –

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(C (D Wer stimmt dafür? – Wer ist dagegen? – Enthaltunen? – Die Sammelübersicht 150 ist mit den Stimmen er Koalitionsfraktionen und der SPD-Fraktion bei Geenstimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und er Fraktion Die Linke angenommen. Tagesordnungspunkt 34 k: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 151 zu Petitionen – Drucksache 17/3227 – Wer stimmt dafür? – Wer ist dagegen? – Gibt es Entaltungen? – Die Sammelübersicht 151 ist mit den Stimen der Koalitionsfraktionen und den Stimmen der raktion Die Linke bei Gegenstimmen der Fraktion der PD und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen angenomen. Tagesordnungspunkt 34 l: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 152 zu Petitionen – Drucksache 17/3228 – Hierzu liegt eine persönliche Erklärung zur Abstimung nach § 31 unserer Geschäftsordnung des Kollegen ja Seifert vor1)

ibt es Enthaltungen? – Die Sammelübersicht 152 ist
it den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die
timmen der Oppositionsfraktionen angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 7 auf:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurfs eines Haus-
haltsbegleitgesetzes 2011 (HBeglG 2011)


– Drucksachen 17/3030, 17/3361 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Haushalts-
ausschusses (8. Ausschuss)


– Drucksachen 17/3406, 17/3452 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Carsten Schneider (Erfurt)
Otto Fricke
Roland Claus
Alexander Bonde

Es liegen ein Änderungsantrag und ein Entschlie-
ungsantrag der Fraktion der SPD sowie vier Ände-
ngsanträge und ein Entschließungsantrag der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen vor. Über den Gesetzentwurf
nd den Änderungsantrag der Fraktion der SPD werden
ir später namentlich abstimmen.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
ussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich sehe, dass Sie
amit einverstanden sind. Dann können wir so verfah-
n.

Anlage 6





Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt


(A) )


)(B)

Ich eröffne die Aussprache. Als erster Redner in die-
ser Debatte hat der Kollege Norbert Barthle für die
CDU/CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Norbert Barthle (CDU):
Rede ID: ID1706821600

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Politik, so sagt unser Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble immer, beginnt mit der Betrachtung der Reali-
täten. Deshalb ist es vielleicht klug, uns zur abschließen-
den Beratung des Haushaltsbegleitgesetzes nochmals zu
vergewissern, woher wir kommen, wo wir stehen und
wohin wir wollen.

Vor gut zwei Jahren hat uns die größte Finanz- und
Wirtschaftskrise in der Geschichte dieses Landes ereilt.
Wir haben darauf sehr schnell reagiert und noch in den
Jahren 2008 und 2009 zwei Nachtragshaushalte aufge-
stellt. Wir haben Schutzschirme für die Unternehmen,
für die Menschen und für die Banken gespannt. Wir ha-
ben Konjunkturprogramme aufgelegt. Wir haben die
Zahlung des Kurzarbeitergeldes verlängert. Mit einer
Reihe von Maßnahmen haben wir diese Krise bekämpft.

Das hat dazu geführt, dass wir 2009 noch unter Bun-
desfinanzminister Steinbrück eine Rekordneuverschul-
dung von 50 Milliarden Euro bekommen haben. Der
Haushaltsentwurf von Peer Steinbrück sah für dieses
Jahr eine Neuverschuldung von 86,1 Milliarden Euro
vor.

Seit Finanzminister Wolfgang Schäuble das Ruder in
der Hand hält, haben wir begonnen, diese exorbitant
hohe Nettokreditaufnahme Schritt für Schritt abzubauen.


(Joachim Poß [SPD]: Jawohl!)


Wir haben ein Zukunftspaket mit einer mittelfristigen Fi-
nanzplanung für die kommenden Jahre vorgelegt und da-
mit gezeigt, wie wir diese Verschuldung wieder zurück-
führen wollen.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt immer nur Wachstum eingepreist!)


Unsere Orientierung dabei sind die im Grundgesetz ver-
ankerte Schuldenbremse sowie der Stabilitäts- und
Wachstumspakt der Europäischen Union. Das sind un-
sere beiden Leitlinien, die wir aber nur als Obergrenze
dessen interpretieren, was möglich ist. Wenn wir bessere
Abschlüsse erzielen können, streben wir dies selbstver-
ständlich auch an.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wo stehen wir jetzt? Deutschland ist die Konjunktur-
lokomotive in Europa. Innerhalb der G-7-Staaten haben
wir mit 3,4 Prozent das höchste Wachstum im Jahre
2010 zu verzeichnen. Wer hätte sich das Anfang des Jah-
res träumen lassen? Kein Mensch!


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagst du auch noch was zum Gesetz?)


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(C (D as ist eine ausgesprochen positive Entwicklung. Wir aben – das muss man immer wieder feststellen – einen reiten und inzwischen auch nachhaltigen Aufschwung, er mittlerweile Gott sei Dank auch bei der Binnenkonnktur angekommen ist und dazu führt, dass der Ar eitsmarkt sich in einer ausgesprochen erfreulichen Art nd Weise entwickelt. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


erlorene Jobs kehren wieder zurück, und neue Jobs ent-
tehen. Gerade dieser Tage haben wir erfahren, dass wir
rstmals seit 1992 – damals war der Kollege Kindler ge-
de bei der Einschulung –


(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber damals konnte ich schon besser rechnen als die schwarz-gelbe Koalition!)


eniger als 3 Millionen – 2,9 Millionen – Arbeitslose
aben. Davon hat Rot-Grün immer nur geträumt. Wir
aben es tatsächlich erreicht.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Nun gibt es eine breite öffentliche Diskussion da-
ber, wer denn eigentlich der Vater dieses Erfolges ist.
as wollen ja immer viele sein. In der Bild-Zeitung habe
h gelesen, dass Herr Schröder, der Ex-Bundeskanzler,
r sich reklamiert, das sei nicht das Verdienst von
ngela Merkel, sondern das sei sein Verdienst. Niemand
ill bestreiten, dass die Hartz-IV-Gesetze eine wichtige
oraussetzung für das waren, was wir heute am Arbeits-
arkt erleben. Deshalb haben wir als Opposition diesen
esetzentwürfen damals auch teilweise zugestimmt.
an reibt sich aber schon die Augen, wenn die Allein-

errschaft dafür in Anspruch genommen wird.


(Joachim Poß [SPD]: Irrtum! Das stimmt doch nicht!)


Lieber Herr Poß, ich frage mich, wieso die SPD ei-
entlich so schändlich mit ihrem Übervater Willy Brandt
mgeht. Für ihn könnten Sie doch vielleicht auch noch
nteile reklamieren.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat Willy Brandt mit dem Haushaltsbegleitgesetz zu tun?)


Dazu komme ich jetzt.

Wir sind jetzt in der schönen Situation, dass wir das
ahr 2010 statt mit 80 Milliarden Euro, wie ursprünglich
orgesehen, vermutlich mit circa 50 Milliarden Euro an
euen Schulden abschließen werden.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


adurch kommen wir in die glückliche Situation, nicht
ur in Europa, sondern sogar weltweit Vorbild zu sein.
as hat sich auf der IWF- und Weltbanktagung in
ashington gezeigt. Andere sagen: Das, was Deutsch-
nd macht, ist die beste Voraussetzung für eine stabile
irtschaftliche Entwicklung; denn durch gesunde Staats-





Norbert Barthle


(A) )


)(B)

finanzen wird Vertrauen in der Wirtschaft geschaffen,
und das ist die Voraussetzung für entsprechendes Wachs-
tum. – Wir wurden dort von vielen beneidet.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Deshalb haben wir auch diesen Entwurf eines Haus-
haltsbegleitgesetzes vorgelegt. Dieser Entwurf eines
Haushaltsbegleitgesetzes ist Bestandteil einer Gesamt-
strategie dafür, wie wir den Haushalt des Landes wieder
auf starke Beine stellen. Es geht hier vor allem auch um
strukturelle Verbesserungen.

Wenn ich mir die Vorschläge der Opposition zu die-
sem Gesetzentwurf anschaue, von denen wir während
des parlamentarischen Verfahrens erfahren und gehört
haben, dann kann ich nur sagen: Es geht Ihnen nur um
mehr Ausgaben und mehr Einnahmen, aber nicht ums
Sparen.

Ich habe einmal den Antrag der Grünen mitgebracht,
den Sie im Haushaltsausschuss eingebracht haben. Darin
wird gefordert, alle Kürzungen, die wir im sozialen Be-
reich vorgenommen haben, wieder zurückzunehmen.


(Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Außerdem wird gefordert, das Aufkommen aus der
Brennelementesteuer auf 3,7 Milliarden Euro zu erhö-
hen,


(Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


die Ermäßigung bei der Strom- und Energiesteuer wie-
der zurückzunehmen,


(Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Steuerbefreiungen für energieintensive Prozesse ganz zu
beseitigen,


(Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


die Subventionierung der Steinkohlenförderung ganz zu
beenden – sagen Sie das einmal der Landesregierung in
NRW; schöne Grüße an die dortige Landesregierung –,
die Lkw-Maut zu erhöhen – das muss man dem Trans-
portgewerbe sagen –, eine Kerosinsteuer und eine
Vermögensabgabe einzuführen, den Spitzensteuersatz
anzuheben usw. usf. Ich höre also nur etwas von Mehr-
einnahmen, Mehreinnahmen, Mehreinnahmen und
Mehrausgaben. Von Sparen ist keine Rede.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Mehr Steuern, mehr Steuern!)


Die Einzige, die in diesem Hause ernsthaft spart, ist die
christlich-liberale Koalition. Das muss wieder einmal
festgestellt werden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Bettina Hagedorn [SPD]: Sie kürzen, Sie sparen nicht! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer macht denn mehr Schulden als geplant?)


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(C (D Innerhalb dieses Gesetzgebungsverfahrens haben wir n verschiedenen Punkten Korrekturen vorgenommen. h will nicht mehr alle Bestandteile referieren, sondern ur zwei, drei Schwerpunkte herausgreifen. (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tabaksteuer!)


Bei der Ökosteuer und der Stromsteuer haben wir ei-
ige Korrekturen vorgenommen, um zu verhindern, dass
anche Betriebe so stark betroffen werden, dass Ar-

eitsplätze gefährdet werden, sodass womöglich Stand-
rtverlagerungen stattfinden. Das wollen wir nicht. Des-
alb haben wir die entsprechenden Sätze verringert.

Wir haben auch beim Elterngeld Korrekturen vorge-
ommen, sodass künftig auch die ALG-II-Bezieher, die
um Beispiel Minijobber sind, nach wie vor einen An-
pruch auf Elterngeld haben. Auch die Aufstocker haben
ach wie vor einen Anspruch auf Elterngeld. Ich glaube,
as ist gerechtfertigt; denn sie tragen durch ihre berufli-
he Tätigkeit immerhin teilweise zu ihrem Lebensunter-
alt bei und verzichten dann zugunsten eines Kindes auf
iesen Zuverdienst.

Daneben haben wir das Elterngeld für die Spitzenver-
iener gestrichen.


(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war eine große soziale Tat!)


er 250 000 Euro und mehr als Alleinstehender oder
00 000 Euro und mehr als gemeinsam Veranlagte ver-
ient, bekommt kein Elterngeld mehr. Ich glaube, damit
aben wir ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt, mit
em wir darauf hinweisen, dass die soziale Balance die-
es gesamtes Konzepts – ein Drittel der Einsparungen
urch Mehreinnahmen aus der Wirtschaft, ein Drittel
urch Einsparungen im eigenen Verwaltungsbereich und
in Drittel durch Einsparungen im sozialen Bereich – ge-
ahrt bleibt.


(Joachim Poß [SPD]: Placebo für die Streichung bei den Armen!)


ie Architektur ist gut gewählt; das ganze Gebäude
teht.


(Joachim Poß [SPD]: Verlogenes Placebo!)


Herr Poß, wenn das ein Placebo ist, dann war Ihre Rei-
hensteuer auch ein Placebo. Das sollten Sie sich einmal
berlegen. Wenn Sie das als Placebo bezeichnen, war
re Reichensteuer genau das gleiche Placebo. Das wol-
n Sie wahrscheinlich ernsthaft nicht behaupten.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch des Abg. Joachim Poß [SPD])


Ich will damit feststellen: Mit diesem Haushaltsbe-
leitgesetz machen wir den ersten Schritt hin zu einer
onsolidierung unseres Haushaltes. Weitere werden fol-
en. Ich setze auf dann hoffentlich konstruktive Mitar-
eit der Opposition und bitte um Zustimmung zu diesem
esetz.

Danke.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )


)(B)


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706821700

Das Wort hat nun die Kollegin Bettina Hagedorn für

die SPD-Fraktion.


Bettina Hagedorn (SPD):
Rede ID: ID1706821800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

gen! Kollege Barthle, die Art und Weise, wie Sie sich
hier, ich will einmal sagen: ein Stück weit selbstgefällig
für die wirklich hervorragenden Zahlen der Arbeitslosen
gefeiert haben und dabei überhaupt nicht dazu stehen,
dass das das Ergebnis der gemeinsamen Politik der Gro-
ßen Koalition ist, ist erwähnenswert. Es ist so, dass Sie
bei der Neuverschuldung – bei einem unterstellten Ar-
beitslosenstand von 4,6 Millionen –, die noch 2009 mit
86 Milliarden Euro angenommen werden musste, nicht
durch Sparen auf jetzt möglicherweise 50 Milliarden
Euro herunterkommen, sondern vor allen Dingen da-
durch, dass die Konjunktur brummt. Das ist das Ergebnis
unserer gemeinsamen Arbeitsmarktpolitik, des Kurzar-
beitergeldes und der Konjunkturpakete. Darauf können
wir gemeinsam stolz sein. Das hat aber mit dieser neuen
Koalition nichts, aber auch gar nichts zu tun.


(Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Dann freuen Sie sich doch einmal und verfallen nicht in Depressionen!)


Das alles war aber am Thema vorbeigeredet; denn wir
debattieren ja das Haushaltsbegleitgesetz. Darin ist das
sogenannte Sparpaket verpackt. In Wahrheit ist es ja ein
Kürzungspaket von round about 80 Milliarden Euro in
den nächsten vier Jahren. Dieses Paket ist Etiketten-
schwindel pur. In Wahrheit setzen Sie von Schwarz-Gelb
nämlich mit Ihrer heutigen Zustimmung zum Haushalts-
begleitgesetz lediglich die Giftliste mit Kürzungen fast
ausschließlich im Bereich Arbeit und Soziales um. Sie
machen genau das kaputt, was zu den Ergebnissen auf
dem Arbeitsmarkt geführt hat, die wir gemeinsam er-
reicht haben und auf die wir stolz sein können.


(Beifall bei der SPD)


Das, was Sie im Gegenzug angeblich bei den Unter-
nehmen und den Besserverdienenden einsammeln, sind
Luftbuchungen. Das hat bestenfalls einen Placeboeffekt,
der vor allen Dingen Ihre unverhohlen umgesetzten
Klientelinteressen kaschieren soll.


(Beifall bei der SPD)


Sie verursachen mit Ihren Kürzungen von über 30 Mil-
liarden Euro bis 2014 einen verheerenden, irreparablen
Kahlschlag nicht nur bei der Arbeits- und Sozialpolitik.
Dieser Kahlschlag trifft gleichzeitig den vermeintlichen
Tabubereich Bildung knallhart zulasten all jener, die er-
höhten Förderbedarf haben, um Chancen in einem sich
öffnenden Arbeitsmarkt mit erkennbarem Fachkräfte-
mangel erfolgreich zu ergreifen.

Ihr vermeintliches Sparpaket ist in Wahrheit eine
volkswirtschaftlich unsinnige Kürzungsorgie, bei der
nicht gespart wird, sondern Lasten in die Zukunft ver-
schoben werden, und bei der Menschen die Chancen ge-
nommen werden. Sie beweisen einmal mehr, dass Sie

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(C (D einen Kompass für soziale Gerechtigkeit oder auch nur hristlichen Anstand haben. 2011 kürzen Sie unter dem verharmlosenden Stichort „Umwandlung von Pflichtin Ermessensleistunen“ 2 Milliarden Euro allein bei den Arbeitslosen, vor llen Dingen bei den Langzeitarbeitslosen. Ab 2012 küren Sie dort schon die doppelte Summe und 2013 und 014 sogar jeweils 5 Milliarden Euro. Das ist summa ummarum die atemberaubende Summe von 16 Milliaren Euro in nur vier Jahren. Da bleibt in den Jobcentern ein Stein mehr auf dem anderen. Was heißt das alles, was Sie machen, konkret? Sie ürzen gnadenlos bei der Umschulung und Qualifizieng von Langzeitarbeitslosen, das heißt auch – trotz alr Lippenbekenntnisse von Frau von der Leyen – zulasn von Alleinerziehenden und ihren Kinder und trotz ller Sonntagsreden dieser Regierung zum Thema Interation zulasten von Migranten. Sie kürzen damit trotz ller Studien und Warnungen vor dem Fachkräftemangel ei Jugendlichen ohne Schulabschluss und trotz aller Erenntnisse zum demografischen Wandel bei Älteren mit rhöhtem Ausund Weiterbildungsbedarf. Diese Kürzungsorgie wird mit Sicherheit sogar die örderchancen von Menschen mit Behinderung treffen, eil die astronomischen Kürzungssummen, die Sie hier urzfristig erreichen wollen, vor allen Dingen dort zu olen sind, wo Maßnahmen aus gutem Grund zunächst inmal viel Geld kosten, damit etwas langfristig und achhaltig Gutes für Betroffene und die Gesellschaft daus erwachsen kann. Dieser Entwurf eines Haushaltsbegleitgesetzes ist der Zahlen gegossene Beleg dafür, dass Sie von Schwarzelb offenbar das Ziel verfolgen, die soziale Schieflage inerseits zulasten der benachteiligten Menschen und anererseits zulasten strukturschwacher Regionen und verrmender Stadtstaaten in unserem Land dramatisch zu erstärken. Sie streichen beim Übergangsgeld für Arbeitslose und amit bei der Lebensleistung von Menschen, die lange art gearbeitet haben und in der Krise häufig genug völg ohne ihre Schuld arbeitslos geworden sind und jetzt Hartz IV zu rutschen drohen. Sie kürzen das Eltern eld bei den Familien im ALG-II-Bezug, und zwar ganz berwiegend bei Alleinerziehenden. 40 Prozent aller Alinerziehenden in Deutschland leben im Arbeitsloseneld-II-Bezug. Diese Menschen werden selbstverständch von der Kürzung des Elterngeldes mit betroffen. (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das nennt die Regierung christlich-liberale Familienpolitik!)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Der Heizkostenzuschuss trifft gerade Familien und
entner. Er trifft ungefähr 800 000 Wohngeldempfän-
erhaushalte in Deutschland mit einem durchschnittli-
hen Einkommen von 800 Euro. Da kürzen Sie.





Bettina Hagedorn


(A) )


)(B)

Die SPD hat Anträge vorgelegt, in denen sie fordert,
all diese Kürzungen im sozialen Bereich rückgängig zu
machen. Sie haben das abgelehnt. Wir werden heute
Abend im Haushaltsausschuss die Anträge zum Haushalt
erneut vorlegen. Wir wollen Kürzungen in Höhe von
4 Millionen Euro rückgängig machen. Behaupten Sie
nichts Falsches: Wir werden das sauber und solide ge-
genfinanzieren. Denn selbstverständlich wollen auch wir
die Schuldenbremse einhalten und aus Verantwortung
gegenüber den nächsten Generationen nicht mehr Geld
ausgeben.

Die Frage ist allerdings nicht, ob gespart wird – denn
wir sind uns darin einig, dass gespart werden muss –,
sondern wie, wo und zu wessen Lasten.


(Beifall bei der SPD – Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Eben nicht! Sie haben es doch eben alles bestritten! Überlegen Sie sich doch selber Ihre eigenen Reden!)


Herr Barthle, Sie haben gesagt, der erste wichtige
Punkt sei die Betrachtung der Realität. Ich habe Ihnen
eine Karte mitgebracht, die Sie kennen. Sie war Gegen-
stand der Anhörung des Haushaltsausschusses zum
Haushaltsbegleitgesetz. Diese Karte macht farblich deut-
lich, wie die sozialen Kürzungen, die Sie mit dem Haus-
haltsbegleitgesetz beschließen wollen, regional wirken.
Alles, was auf der Karte gelb ist – das sind in erster Linie
Baden-Württemberg und Bayern –, sind die Regionen,
die fast gar nicht betroffen sein werden. Der dunkelrote
Teil zeigt, dass Sie nur vier Wochen nach dem 20. Jah-
restag der deutschen Einheit eine unsichtbare Mauer der
sozialen Kälte neu errichten. Das ist genau zu sehen.

Aber auch im Norden und Westen gibt es struktur-
schwache Bereiche, wo sich das Paket regional verhee-
rend auswirken wird.


(Beifall bei der SPD)


Ich will Ihnen sagen, wie ungerecht das Paket regional
wirkt. Mecklenburg-Vorpommern wird mit 82 Euro pro
Einwohner doppelt so stark wie der Durchschnitt belas-
tet. In Bayern sind es nur 21,88 Euro pro Einwohner. Die
Stadtstaaten sind Verlierer. Betroffen ist vor allem Berlin
mit knapp 100 Euro pro Einwohner. Aber auch Bremen
und Hamburg müssen richtig bluten.

In Eichstätt in Bayern betragen die Kürzungen nur
1,77 Euro pro Einwohner. In der Uckermark bzw. in
Brandenburg sind es 105 Euro.

Die Toppverlierer sind, regional betrachtet, Berlin,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Branden-
burg, Sachsen, Bremen und Thüringen mit massiven
Kürzungen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706821900

Frau Kollegin, kommen Sie bitte zum Schluss.


Bettina Hagedorn (SPD):
Rede ID: ID1706822000

Ich komme zum Schluss. – Aber auch diejenigen

– mein Kollege Carsten Schneider wird mir sicherlich
nachsehen, dass ich das noch sage –, die fast ungescho-

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(C (D n davonkommen wie Bayern, werden in den nächsten ier Jahren viel Geld durch das Paket verlieren. Für Bayrn sind es 2,4 Milliarden Euro, für Baden-Württemberg ,2 Milliarden Euro, für Hessen 1,5 Milliarden Euro, für iedersachsen 2,27 Milliarden Euro, für Nordrheinestfalen 5,6 Milliarden Euro, für Sachsen 1,8 Milliar en Euro und für Mecklenburg-Vorpommern und chleswig-Holstein 850 Millionen Euro in vier Jahren. Das alles beschließen Sie mit Ihrem Sparpaket und rem Haushaltsbegleitgesetz. Damit verschärfen Sie die oziale Ungerechtigkeit auch regional und bei den Menchen. Das ist unverantwortlich. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sagen Sie es laut! Sie sind gegen Sparen!)


Was Sie machen, ist keine zukunftsfähige Politik. Sie
erden damit Ihrer Verantwortung nicht gerecht.


(Beifall bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706822100

Nächster Redner ist der Kollege Otto Fricke für die

DP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1706822200

Geschätzte Frau Vizepräsidentin! Meine lieben Kolle-

innen und Kollegen! Keiner spart mit heißem Herzen.
einer macht das gerne.


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie kürzen mit kaltem Herzen; das ist wahr! – Klaus Brandner [SPD]: Sie kürzen! Sie sparen nicht!)


ber wer vernünftig ist, spart zur rechten Zeit und sorgt
guten Zeiten für schlechte Zeiten vor.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


as ist das, was diese Koalition mit dem Haushaltsbe-
leitgesetz in einem ersten Schritt umsetzt.


(Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Sie nimmt es den Armen weg!)


it dem Haushalt wird der zweite Schritt folgen. Sie
erden sehen, dass sich all Ihre Vorwürfe und all Ihr Re-
en über Luftbuchungen nicht bewahrheiten, sondern
ass dieser Haushalt das einhält, wozu uns die Schulden-
remse in Bund, Ländern und Kommunen verpflichtet,
ämlich zum vernünftigen Sparen. Unser Sparen ist
ichts Negatives; denn es ist ausgeglichen.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist es gerade nicht!)


ir sparen auf allen Ebenen. Der linken Seite dieses
auses fällt es schwer, das in der Realität anzunehmen.


(Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Richtig! Uns fällt es schwer, den Armen zu nehmen und den Reichen zu geben, der FDP nicht!)






Otto Fricke


(A) )


)(B)

Ich sage den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder:
Wer Ihnen vonseiten der Politik weismachen will, man
könne sparen, ohne Dinge zu tun, die wehtun, sollte sich
fragen, ob es ihm persönlich möglich ist, zu sparen, ohne
dass etwas Unangenehmes passiert.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Die Frage ist: Wem tut es weh?)


Niemand nimmt gerne in einer sozialen Marktwirt-
schaft Veränderungen und Klarstellungen im sozialen
Bereich vor.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Bei uns Abgeordneten sparen Sie keinen Cent!)


Der Vorwurf, es handele sich um ein unsoziales Haus-
haltsbegleitgesetz und Lobbyismus, ist schlichtweg


(Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Richtig!)


die alte Leier, die Sie seit einem Jahr anstimmen. Sie
verneigen sich immer nur vor Ihren eigenen Worten, an-
statt auf die Zahlen zu achten. Frau Kollegin Hagedorn,
bei den Fragen, wohin die Reise in diesem Land geht
und was Spaltung ist, kommt es darauf an – das ist ein
wesentlicher Punkt –, dass Arbeitslosigkeit abgebaut
wird. Das findet doch statt. Daher sollte man nicht versu-
chen, anhand von Schaubildern zu zeigen, dass wir wei-
ter spalten wollen. Es ist unsere Aufgabe als Abgeord-
nete dieses Bundestages, dafür zu sorgen, dass es diesem
Land insgesamt besser geht. Man muss feststellen, dass
sich die Bundesrepublik Deutschland an der Spitze des
Wachstums befindet. Wenn Ihre Argumentation stimmig
wäre, wir machten alles schlecht, dann hieße das, dass es
in Deutschland ein Wachstum von 6 Prozent ohne diese
Koalition gäbe. Das glaubt Ihnen doch keiner.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Das behauptet auch keiner!)


Das jetzige Wachstum ist ein Verdienst aller Deutschen:
der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, aber auch dieser
Koalition. In diesem Zusammenhang ist auch die An-
kündigung zu sehen, dass wir bereit sind, zu sparen. Das
gehört einfach dazu. Das sollten Sie ehrlicherweise sa-
gen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Aber wo und bei wem und zu wessen Lasten?)


Was wir machen, ist sozial. Schauen Sie sich nur die
Sozialquote an! Ich frage die Bürgerinnen und Bürger
immer wieder: Wie viel Prozent des Bundeshaushaltes
gibt dieser Staat in den nächsten Jahren für Soziales aus?
Gibt er prozentual gesehen für Soziales mehr oder weni-
ger als unter Rot-Grün aus?


(Bettina Hagedorn [SPD]: Da ist die Rente drin!)


Da Schwarz-Gelb prozentual gesehen mehr ausgibt als
Rot-Grün, sollte man den Vorwurf des Unsozialen
hintenanstellen, auf die Zahlen schauen und bei diesen
bleiben und nicht auf irgendein Bauchgefühl vertrauen.
Das ist ganz gefährlich.

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(C (D (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist der Gesundheitskomplex, den Sie abschaffen wollten!)


enn sich das Gehirn irgendwann im Bauch befindet
nd man es verdaut hat, dann bleibt von Ihrer Argumen-
tion nichts mehr übrig.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wie begründen Sie, dass unsere Politik unsozial ist,
ngesichts der Tatsache, dass das Sparpaket 2 Milliarden
uro zusätzlich für die GKV – nicht für die privaten
rankenkassen – im Vergleich zu dem, was Sie be-

chlossen haben, vorsieht?


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Kopfpauschale! Was ist eigentlich von dem „mehr netto“ von Herrn Rösler geblieben?)


ie begründen Sie, dass wir unsozial sind, angesichts
er Tatsache, dass wir – daraufhin hat der Kollege
arthle schon hingewiesen – Aufstockern und 400-Euro-

obbern weiterhin Elterngeld gewähren?


(Bettina Hagedorn [SPD]: Wow!)


Genau, wow! Das ist komisch, nicht wahr? – Frau Kol-
gin Hagedorn, Sie haben eben die Alleinerziehenden

ngesprochen. Wem helfen wir besonders? Den Allein-
rziehenden! Sie sagen zuerst, dass das, was wir ma-
hen, schrecklich sei, und dann – darin besteht der Wi-
erspruch –, wenn wir es machen, dass das nicht so
ichtig sei.


(Bettina Hagedorn [SPD]: 40 Prozent aller Alleinerziehenden sind im Arbeitslosengeld-IIBereich!)


ür uns ist jede Unterstützung, die wir geben können,
ichtig. Für uns ist aber auch jede einzelne Million – wir
ngen nicht erst im dreistelligen Millionenbereich an –,

ie wir einsparen können, wichtig;


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum macht ihr mit dem Gesetz 51 Prozent mehr Schulden, als ihr vorher erzählt habt? Jetzt haben wir das mit 350 Millionen mehr!)


enn das befähigt uns, den Generationenvertrag und die
erfassung einzuhalten, die uns zum Sparen verpflichtet.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ls es dann dazu kam, dass Sie Ihre Alternativen darstel-
n sollten, sind Sie – wie immer – kein einziges Mal
onkret geworden, weil Sie genau wissen, dass Sie das
icht bringen können, weil Sie genau wissen, dass Ihre
lternative die Alternative ist, die Sie uns in NRW zei-
en, nämlich die Verschuldung zu erhöhen, oder weil die
ndere Alternative wäre, die Steuern anzuheben. Etwas
nderes gelingt Ihnen nicht.


(Beifall bei der FDP – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Schwarz-gelbe Schulden beseitigen!)






Otto Fricke


(A) )


)(B)

Diese Koalition spart in der Zeit, damit wir in der Not
etwas haben. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass die Wahr-
scheinlichkeit, dass es diesem Land schlechter geht, im-
mer geringer wird. Machen Sie doch einfach mit, und
gehen Sie nicht nur nach Ihrem Bauch, sondern gehen
Sie nach Zahlen und dem Verstand. – Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist eine Unterstellung!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706822300

Für die Fraktion die Linke spricht nun der Kollege

Roland Claus.


(Beifall bei der LINKEN)



Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706822400

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Weil nicht selbstverständlich verständlich sein
kann, was ein Haushaltsbegleitgesetz denn so ist, zu-
nächst die Antwort auf die Frage: Was steht da drin? Es
handelt sich um ein Gesetz, in dem die Balance von Ein-
nahmen und Ausgaben des Bundes geregelt wird, also
Einnahmen als Steuern und Abgaben, Ausgaben als So-
zialleistungen, Zinsen, Verwaltung und Investitionen.
Oder wenn man es einmal ganz einfach und verständlich
sagen möchte – für unsere Zuschauerinnen und Zu-
schauer –: Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein neues
Auto kaufen. Dann haben Sie mit zwei Fragen zu tun.
Sie überlegen sich: Wo kann ich sparen, und bei welcher
Tante kann ich noch etwas abfassen? Auf diese Weise
habe ich Sie in die Geheimnisse von Haushaltsbegleitge-
setzen eingeführt.

Nun kann man die gestellten Fragen gut oder schlecht
beantworten. Das Haushaltsbegleitgesetz, das uns hier
vorliegt, gibt die denkbar schlechtesten und untauglichs-
ten Antworten auf diese einfachen Fragen. Deshalb kann
es nicht unsere Zustimmung finden.


(Beifall bei der LINKEN)


Dieses Gesetz vertieft die soziale Spaltung der Gesell-
schaft, es missachtet die Situation im Osten und in struk-
turschwachen Regionen, und es entmündigt die Kommu-
nen. Es ist auch in vielen weiteren Punkten, auf die ich
gar nicht im Einzelnen eingehen möchte, gründlich
missraten.

Nun hat Bundesminister Schäuble dieses Gesetz im-
mer mit der Begrifflichkeit eingeführt, die Bundesregie-
rung hätte mit diesem Gesetz einen Wendepunkt hin zur
Haushaltskonsolidierung eingeleitet. Wenn Sie es nicht
ganz so dicke gemacht hätten, wäre unsere Kritik jetzt
nicht so scharf. Aber wenn man einmal zusammenrech-
net, was Sie in dieser Legislaturperiode an Neuverschul-
dung zusammenbringen, dann werden es – auch wenn
Sie noch so optimistisch rechnen – über 200 Milliarden
Euro Neuverschuldung sein. Das ist keine Wende zum
Besseren, das ist eine Rolle rückwärts und vor allen Din-
gen eine Irreführung der Öffentlichkeit, die wir nicht
mitmachen.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Stichwort soziale Spaltung: Der Beitrag zur Rentenersicherung bei Hartz-IV-Empfängern soll wegfallen. as ist nicht nur eine weitere vorprogrammierte Alters rmut, das ist, wenn man es sich genau anschaut, (Norbert Barthle [CDU/CSU]: 2 Euro Rentenansprüche!)


uch ein Betrag, der in der Rentenkasse bei allen Ren-
nbezieherinnen und Rentenbeziehern fehlen wird.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist der Punkt!)


Das Elterngeld bei Hartz-IV-Empfängern soll wegfal-
n. Nun trifft Sie die Kritik und man könnte denken, die
oalition neige zu großen kreativen Änderungen vor
em Hintergrund dieser Kritik. Aber was macht
chwarz-Gelb? Schwarz-Gelb vollzieht die Flucht in
en maximal möglichen Populismus, indem Sie sagen:
Kein Elterngeld für Superreiche!“, und das gewisser-
aßen als ausgleichende Gerechtigkeit darstellen. Fakt
t doch, mit dem Vorschlag erreichen Sie etwa 1 000 su-
erreiche Paare, und auf der anderen Seite werden über
30 000 mit einer Einkommensminderung in Höhe eines
iertels bedacht. Das ist zynisch, das ist Rosstäuscherei,
rst recht vor dem Hintergrund dieser 5-Euro-Hartz-IV-
rhöhung.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich sage Ihnen einmal eines: Wenn mir vor zwei Wo-
hen ein Kabarettist im Fernsehen mit dieser Idee ge-
ommen wäre, ich hätte zu dem gesagt: Auf so viel
uatsch wird auch Schwarz-Gelb nicht kommen.


(Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


h muss sagen, ich hätte mich getäuscht, Sie sind auf so
iel Quatsch gekommen. Satire ist in diesem Land wirk-
ch schwer.

Im 20. Jahr der deutschen Einheit sagen Sie den Ost-
eutschen: Ihr seid für das Tragen der Lasten durch die
inanzwirtschaftskrise zuständig. Es ist schon gesagt
orden, etwa die Hälfte der Lasten trägt Ostdeutschland
nd tragen die von sozialen Problemen betroffenen
tädte und Regionen. Aus den angesagten blühenden
andschaften machen Sie zahlende Landschaften. Da
at die Genossin Hagedorn von der SPD mit ihrer Kritik
ollkommen recht. Ich muss Sie nur daran erinnern: Die
enschen in diesen Regionen und insbesondere im Os-
n haben nicht vergessen, wer die Agenda 2010 einst

uf den Weg gebracht hat.


(Beifall bei der LINKEN)


Sie zerstören mit dieser Politik auch mutige und krea-
ve Ansätze sowie die Suche nach neuen Entwicklungs-
faden, die es in den neuen Ländern gibt. Wir haben
eute den ganzen Tag über die Einführung erneuerbarer
nergien gesprochen. Wir wollen, dass der Osten end-
ch als Chance begriffen wird, diese Republik zum Bes-
eren zu verändern, und zwar in allen ihren Teilen.





Roland Claus


(A) )


)(B)

Sie zerstören das kommunale Gemeinwesen. Sie
brauchen sich nur die Stellungnahme des Bundesrates
anzuschauen: Ihnen wird zu Recht vorgeworfen, Lasten
nach unten zu verteilen, ohne für einen finanziellen Aus-
gleich zu sorgen. Angesichts dessen ist es so interessant,
dass der Widerstand gegen Ihre Haushaltspolitik inzwi-
schen ein Widerstand ist, der nicht zuerst betriebswirt-
schaftliche Aspekte im Auge hat, der zuerst nicht haus-
haltspolitische Kritiken äußert, sondern der ganz
eindeutig das benennt, was hier stattfindet: Sie zerstören
das gesellschaftliche Gemeinwohl. Das kann nicht hin-
genommen werden.


(Beifall bei der LINKEN)


Wäre ein besseres Haushaltsbegleitgesetz möglich?
Aber ja! Genau hier wäre der Platz gewesen, um Ansätze
für eine gerechte Lohn- und Einkommensteuerpolitik,
für eine Millionärsabgabe, für eine Finanztransaktion-
steuer zu schaffen. Das alles trauen Sie sich nicht, und
stattdessen kommen Sie jetzt wieder mit der alten Leier
der Erhöhung der Tabaksteuer. Diese Steuer ist achtmal
erhöht worden, und das Ergebnis ist, dass das Steuerauf-
kommen real nicht gestiegen, sondern gesunken ist. Ihre
Politik zerstört das Gemeinwesen. Sie schadet der De-
mokratie. Wir wollen eine bessere Gesellschaft und na-
türlich auch eine bessere Regierung.


(Beifall bei der LINKEN)


Diese Regierung und vor allem die FDP versprechen
ein Steuersystem nach dem Prinzip „einfach, niedrig und
gerecht“. Dazu ist festzustellen: Einfach, niedrig und ge-
recht sind in diesem Lande nur die Umfragewerte der
FDP.


(Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706822500

Nächster Redner ist der Kollege Alexander Bonde für

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706822600

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Koalition begeht heute den Tag des Lobbyisten. Wir
haben heute Morgen erlebt, wie Sie der Atomlobby die
Geschenke nachgetragen haben. Wir werden heute noch
erleben, wie Sie mit der Verabschiedung des Restruktu-
rierungsgesetzes den Bankenlobbys hinterherrennen.
Wir werden dabei erleben, wie die Deutsche Bank auf
Kosten der Genossenschaftsbanken und der Steuerzahler
ein Rettungssystem präsentiert bekommt. Wir erleben
hier, wie ein Gesetz, das einmal als Haushaltsbegleitge-
setz gestartet ist, als „Lobbybegleitgesetz“ ins Parlament
zurückkehrt.


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Unsachlicher kann Kritik nicht sein!)


Sie konkretisieren mit diesem Gesetz Ihr Sparpaket,
mit dem Sie angetreten sind, um der großen Herausfor-
derung „Einhaltung der Schuldenbremse“ wenigstens
am Anfang ein kleines bisschen gerecht zu werden.

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(C (D Schauen wir uns einmal an, womit Sie gestartet sind. ie sind mit einem Sparpaket gestartet, durch das soziale nd ökologische Gerechtigkeit abgebaut wurde, durch as Belastungen einseitig auf die sozial Schwachen gechoben wurden. Das ist Ihr Ausgangspunkt, Ihr Sparpaet. Jetzt schauen wir uns einmal an, was aus den restlihen Teilen, bei denen es um die Verteilung von Lasten uf starke Schultern ging, eigentlich geworden ist. Sie aben angekündigt, sich mit Trippelschrittchen der rage des Subventionsabbaus zu nähern. Die Beratungen ieses Gesetzes haben nichts anderes gezeigt, als dass ich die Koalition beim Thema Subventionsabbau vom cker gemacht hat. ie haben keinen Mumm zum Subventionsabbau. Das eweisen Sie mit den Änderungen, die Sie im Gesetzgeungsverfahren vorgenommen haben. Sie trauen sich nicht, ein kleines Stück an die Frage es Abbaus ökologisch schädlicher Subventionen heranugehen. Das Einzige, was noch übrig ist, ist, dass Sie mgehungstatbestände beseitigen, die schon immer an er Grenze zur Legalität waren. it Verlaub, wenn man fast Kriminelle nicht mehr subentioniert, dann ist das noch kein Einstieg in einen Subentionsabbau. Da müssen Sie mehr machen, als immer ur etwas in Ihren Parteiprogrammen zu verkünden. Dann schauen wir uns an, was in den anderen Teilen assiert ist: ökologischer Subventionsabbau – Fehlaneige bei dieser Koalition. Sie haben stattdessen gesagt, ass Sie das jetzt mit der Tabaksteuer ausgleichen. chon wenn man Ihrer Rechnung da glaubt, entsteht auf inmal eine Lücke von 350 Millionen Euro. Das ist ganz chlicht neue Verschuldung. Diese Verschuldung resulert daraus, dass Sie mit diesem Gesetz vor den Lobbys ingeknickt sind. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Warten Sie doch mal ab!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich weiß übrigens nicht, Kollege Fricke, woher Ihre
nsage: „Generationengerechtigkeit – auf jede Million
uro kommt es an“ kommt, die Sie hier gerade in Vertei-
igung eines Gesetzes abgelassen haben, mit dem Sie
en zukünftigen Generationen 350 Millionen Euro neue
chulden auf den Tisch gelegt haben.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie sind zu feige, wenigstens ein kleines bisschen bei
em Subventionsabbau tatsächlich einmal durchzuhal-
n, den Sie alle hier schon gemeinsam verkündet hatten.

Da Sie gerade dabei waren, haben Sie gleich noch
chnell die Kraft-Wärme-Kopplung richtig an die Wand
efahren. Das war der zweite große Schlag gegen die
tadtwerke, den Sie heute vollzogen haben. Sie haben
teressanterweise dort, wo es um die Schwachen in die-

er Republik geht, nichts verändert. Das heißt, Sie grei-





Alexander Bonde


(A) )


)(B)

fen weiter in die Rücklagen der Rentenkasse, indem Sie
Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und Arbeitslosen-
geld-II-Empfänger in die Grundsicherung im Alter
schieben. Sie billigen den Leuten weniger Rente zu und
lassen die Kommunen hinterher zahlen. Haben Sie ir-
gendetwas an dieser schreienden Ungerechtigkeit geän-
dert? Nein, das haben Sie nicht. Und das ist bezeichnend
für diese Koalition.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das zieht sich durch dieses Begleitgesetz. Jetzt kann
man sagen, dass man von Schwarz-Gelb nichts anderes
erwartet hat. Das stimmt wahrscheinlich sogar. Ich finde,
die richtige Schwierigkeit an dieser Stelle ist: Sie diskre-
ditieren auch diesen wichtigen Prozess der Einhaltung
der Schuldenbremse, weil Sie alle wissen, dass das ein
Prozess ist, den man nur hinbekommt, wenn man ihn
breit abfedert und sich die Breite der Gesellschaft daran
beteiligt.


(Zuruf von der FDP: Indem man was macht?)


Es ist das große Versagen dieser Koalition, auch tat-
sächlich in eigenen Bereichen zu vermitteln, dass auch
die starken Schultern etwas tragen müssen. Man muss es
sich nur einmal ansehen: Die 1,8 Milliarden Euro, die
die Kürzung oder Streichung der Rentenbeiträge für Ar-
beitslosengeld-II-Empfänger bedeutet, sind das Vierfa-
che dessen, was starke Schultern in Ihrem Sparpaket
noch tragen. Das Vierfache dessen, was die starken
Schultern und die Wirtschaft in Ihrem Sparpaket tragen,
tragen die Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger
alleine. Mehr als diese Relation braucht man Ihnen gar
nicht vorzuhalten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Es ist schon interessant, wenn man sich dann anguckt,
wie einige Redner der Koalition hier sprechen. Wir
freuen uns alle darüber, dass die Konjunktur trotz dieser
Regierung im Moment gut läuft. Die Wirtschaft hat ent-
schieden, dieses Chaos, das Sie veranstalten, auszublen-
den und ihren Job zu machen. Das ist auch die einzige
Art und Weise, wie man mit so einer Regierungsbilanz,
wie Sie sie vorlegen, produktiv umgehen kann. Wir erle-
ben aber, dass Sie sich schon wieder hierhin stellen und
in dem nachlassen, was Ihre Aufgabe ist. Sie lassen näm-
lich nach in der Aufgabe, zu beschreiben, wie man die
Schuldenbremse eigentlich umsetzen kann. Das, was Sie
im Haushaltsbegleitgesetz machen, ist nichts anderes als
zu sagen: Dort, wo es unseren einmal wehtäte, wenn sie
sich in einem Minischritt beteiligen, lassen wir das ein-
fach; das wird schon die aufkommende Konjunktur für
uns erledigen.

Das ist übrigens auch der Grund, warum Sie bei der
Schuldenbremse trotz der Steuermehreinnahmen nicht
das machen, was Ihnen die Bundesbank und der Bundes-
rechnungshof nahelegen. Es wäre richtig, den Abbau-
pfad anzupassen. Das tun Sie nicht. Sie gehen von einem
alten, überhöhten Schuldenstand aus, von dem aus Sie
die Schuldenbremse anwenden wollen. So wollen Sie
sich bis 2016 einen Puffer von 25 Milliarden Euro neuen
Schulden aufbauen, damit Sie jetzt wieder Ihre neuen

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(C (D teuerschenkungsarien singen und Ihre neuen Gechenkpakete verteilen können. (Otto Fricke [FDP]: 2016 sind wir noch dran? Danke!)


Kollege Fricke, auch ich weiß, dass Sie nicht in den
enuss dieser 25 Milliarden Euro kommen. Sie tragen

ktiv viel dazu bei, dass die Menschen das rechtzeitig
erhindern werden. Aber das Schlimme ist doch, dass
ie hier dem Anspruch, dieses Instrument wirklich so-
de anzuwenden, diesem Anspruch auf Generationenge-
chtigkeit überhaupt nicht gerecht werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


ie legen die Axt an zentrale Fragen des Sozialstaats und
er ökologischen Modernisierung, die Sie nicht voran-
ringen.


(Otto Fricke [FDP]: Mach doch mal einen konkreten Vorschlag!)


Wir haben Ihnen ein Paket von Vorschlägen für Kür-
ungen in den Haushalten des Bundes vorgelegt. Gleich
arschieren wir hier gemeinsam weiter in die Beratun-

en des Verteidigungsetats mit Herrn zu Guttenberg. Auf
er einen Seite sagen Sie ihm, die Bundeswehrreform sei
uper. Gleichzeitig geben Sie ihm jetzt noch Geld in die
and, damit er ein Dreivierteljahr lang munter weiter in
üstungsprojekte und Bauten investieren kann, die bei
er Schlussversion der reformierten Bundeswehr mögli-
herweise überhaupt nicht mehr zum Tragen kommen.


(Otto Fricke [FDP]: Das reicht! Sagen Sie doch einmal etwas!)


Wir haben Ihnen Kürzungen in allen möglichen ande-
n Bereichen vorgelegt, Kollege Fricke. Mit Verlaub:
a können Sie jetzt viel erzählen. Sie wissen doch sel-
er, dass es zum Schluss ein Mix aus zusätzlichen Ein-
ahmen, gerechten Kürzungen im Bundeshaushalt und
ubventionsabbau sein muss. Stellen Sie sich nicht düm-
er, als Sie sind.

Ich glaube, Sie wissen alle, wie kurz Sie mit diesem
aushaltsbegleitgesetz springen. Ich würde mich freuen,
enn Sie einmal in sich gingen und endlich anfingen,
en Anspruch „Konsolidierung“ wirklich ernst zu neh-
en.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1706822700

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege

orbert Brackmann das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Norbert Brackmann (CDU):
Rede ID: ID1706822800

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Wenn man den heutigen Tag verfolgt hat, liegt
s sicherlich nahe,





Norbert Brackmann


(A) )


)(B)


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Der ist noch nicht um!)


sich gegen Abend ein bisschen Realitätsverlust zu wün-
schen und – quasi wie in einem schönen Hollywoodfilm –
ein Happy End herbeizusehnen. Das wäre doch etwas
Tolles.


(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das gibt es leider nicht! Wir haben die Laufzeitverlängerung beschlossen! – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Der Tag ist noch lange! Das kommt noch!)


Ich kann mir vorstellen – dieses Gefühl habe ich
manchmal –, dass Sie angesichts der guten Leistungen
dieser Regierung nervös werden.


(Lachen bei der SPD)


Bei dem Abbau von Arbeitslosigkeit – wann hatten wir
das letzte Mal unter 3 Millionen Arbeitslose? –,


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


dem Wirtschaftsaufschwung von über 3 Prozent – wir
sind die Wachstumslokomotive in Europa –, bei
15 Milliarden Euro Zinsen, die wir weniger aufwenden
müssen, und dem festen Verbraucherpreisindex kann
man sich doch tatsächlich wie bei einem Happy End vor-
kommen.


(Beifall bei der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Das Happy End suchen Sie doch!)


Aber wir wissen alle, wir leben hier nicht in Holly-
wood, sondern haben es mit der Realität zu tun. Diese
Realität ist eine ganz harte. Wir dürfen nicht vergessen,
dass wir auch diesen nächsten Bundeshaushalt wieder fi-
nanzieren müssen


(Joachim Poß [SPD]: Mit flatternden Hosen! – Zuruf der Abg. Bettina Hagedorn [SPD])


– Frau Hagedorn, Sie wissen das doch auch –, und zwar
mit einer Kreditaufnahme, die ein Viertel des Gesamt-
haushalts ausmacht. Herr Claus hat auch zu Recht darauf
hingewiesen, wie groß die Belastungen sind.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Deshalb muss man nicht so verteilen, wie es meine Karte zeigt!)


Keiner von Ihnen weist aber darauf hin, dass diese
Belastungen daraus herrühren, dass die größte Wirt-
schafts- und Finanzkrise, die wir seit ewigen Zeiten ge-
habt haben, an den meisten Menschen in unserem Land
glücklicherweise vorbeigegangen ist und alle negativen
Auswirkungen, die wir für die Menschen prognostiziert
hatten, nicht eingetreten sind.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Das rechtfertigt vorübergehend die hohen Ausgaben.

Wenn sich unsere Politik jetzt als erfolgreich erweist
und wir wieder mehr Luft haben, dann ist es nicht an der
Zeit, über neue Ausgabenprogramme nachzudenken.
Vielmehr müssen wir den Kurs dann weiterhin wachs-

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(C (D msfreundlich gestalten und endlich Schulden abbauen, lso die Nettoneuverschuldung drastisch zurückführen. Dafür ist dieses Haushaltsbegleitgesetz ein wichtiger chritt; denn mit diesem Haushaltsbegleitgesetz werden ir rund ein Drittel des gesamten Sparpakets schon auf en Weg gebracht haben. (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja, im Sozialbereich!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich finde es auch irreführend – damit sind wir wieder
in Stück weit bei Hollywood –, Herr Bonde, wenn Sie
ns hier weismachen wollen,


(Joachim Poß [SPD]: Irreführend sind Ihre Äußerungen!)


ass wir gerade beim Subventionsabbau und beim Ab-
au ökologisch fragwürdiger Subventionen überhaupt
ichts getan hätten.


(Joachim Poß [SPD]: Sie sind ein Meister der Irreführung!)


Deswegen will ich hier nur kurz auf zwei Themen-
reise eingehen. Genau wie wir wissen Sie alle – Sie ha-
en es auch oft genug hier im Bundestag dargestellt –,
ass bei den umweltschädlichen Subventionen, über die
ir auch regelmäßig Berichte erhalten, alleine der Luft-
erkehr 11,5 Milliarden Euro von insgesamt 48 Milliar-
en Euro ausmacht.

Wenn wir mit diesem Haushaltsbegleitgesetz eine
uftverkehrsteuer einführen, ist dies auch ein deutlicher
inweis darauf, dass wir einen der Geschäftszweige, die
kologieschädliche Subventionen erhalten, weil sie an
nderen Ecken heutzutage keine Steuern bezahlen, mit
ur Verantwortung ziehen. Das ist aus ordnungspoliti-
cher ebenso wie aus ökologischer Sicht dringend erfor-
erlich. Dies ist genau der richtige Anreiz und die rich-
ge Politik, die wir hier als Koalition einleiten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das Zweite ist der Abbau der Steuervergünstigungen
Bereich Energie- und Stromsteuer. Drei der 20 größ-

n Steuersubventionen mit einem Volumen von über
Milliarden Euro im Jahr entfallen auf Steuervergünsti-
ungen für Unternehmen des produzierenden Gewerbes
nd der Landwirtschaft. Diese Einnahmen fehlen uns.
ir haben erkannt, dass wir auch hier deutliche Signale

etzen müssen.

Sie wissen, dass wir vorhatten, im Bereich der Strom-
teuer 1,3 Milliarden Euro zu sparen. Aber wir haben in
em Diskussionsprozess erkennen müssen, dass die Ge-
hr bestand, bei Gießereien, bei Zementwerken, in der
hemieindustrie und ähnlichen Branchen 870 000 Ar-
eitsplätze aufs Spiel zu setzen, wenn wir den Subven-
onsabbau in der Größenordnung durchgezogen hätten,
der dass metallverarbeitende Handwerksbetriebe das
is zu Zehnfache dessen hätten bezahlen müssen, was
ie jetzt bezahlen. Augen und Ohren vor der Realität zu
erschließen, ist nicht der richtige Weg. Den Weg, die





Norbert Brackmann


(A) )


)(B)

Belastbarkeit unserer Wirtschaft neu zu testen, werden
wir als Koalition hier in diesem Hause nicht mitgehen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Statt der im Gesetzentwurf veranschlagten 1,3 Mil-
liarden Euro bringt aber auch der moderate Kurs immer-
hin zusätzliche Belastungen von 800 Millionen Euro für
diesen Bereich mit sich. Dann aber, Herr Bonde, von
Steuergeschenken zu sprechen, ist eine völlig irrefüh-
rende Darstellung der Politik. Das kleine Einmaleins
sollte jeder beherrschen. Man darf den Bürgerinnen und
Bürgern mit einer Ausdruckweise wie „Keine Belastung
energieintensiver Unternehmen“ keinen Sand in die Au-
gen streuen. Solche Vorwürfe sind unseriös und einfach
falsch. Wir als Koalition hingegen machen eine Politik
für mehrere Hunderttausend Beschäftigte in Klein-, Mit-
tel- und Großbetrieben und nicht für eine einzelne Bran-
che. Deswegen ist dieses Haushaltsbegleitgesetz genau
der richtige Weg.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706822900

Das Wort hat der Kollege Carsten Schneider für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Carsten Schneider (SPD):
Rede ID: ID1706823000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Heute erleben wir sicherlich einen maßgeblichen Tag.
Jetzt, zu später Stunde, führen wir eine einstündige De-
batte über die größten Sozialkürzungen,


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Wann hören Sie denn auf zu arbeiten?)


die dieses Land je erlebt hat, was von der Koalition mit
Alternativlosigkeit begründet wird.


(Zuruf von der FPD: Die höchsten Sozialausgaben!)


– Die höchsten Sozialausgaben, höre ich gerade von der
FDP. Dazu kann ich nur sagen: Ihre Antwort auf die Fi-
nanz- und Staatsfinanzierungskrise – die hohen Defizite,
die es in allen europäischen Ländern gibt, wurden von
der spekulativen Finanzindustrie verursacht, die in vie-
len Jahren enorme Gewinne gemacht hat – ist die Kür-
zung einzig im Sozialbereich, weil Sie der Auffassung
sind, dass dieser zu groß ist. Das haben Sie soeben hier
bestätigt.


(Beifall bei der SPD)


Dazu muss ich sagen, dass wir ein anderes Weltbild ha-
ben.

Wir haben jetzt ein Jahr Schwarz-Gelb hinter uns.
Nach einem Jahr sieht man, dass Sie ein halbes Jahr
nichts gemacht haben. Sie sagen immer, der Auf-
schwung wäre Ihrer. Aber ein halbes Jahr haben Sie erst
einmal nichts gemacht. Sie wollen doch nicht ernsthaft

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(C (D agen, dass sich in dem halben Jahr, nachdem Sie angengen haben, die Welt verändert hat. Das Gegenteil ist chtig: Trotz dieser Regierung läuft es gut. Wir sind froh arüber, dass es ökonomisch gut läuft. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


etzt tun Sie so, als wäre die SPD an den Schulden
chuld. Das hat Herr Barthle hier zu Beginn gesagt. Es
ab aber nicht nur einen Finanzminister Peer Steinbrück,
ondern es gab zur gleichen Zeit auch eine Bundeskanz-
rin von der CDU, die Angela Merkel hieß.


(Otto Fricke [FDP]: Sie heißt noch immer so!)


Ja, sie heißt noch immer so.


(Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Das ist eine gute Frau!)


ir haben eine deutlich bessere Lage; das ist vollkom-
en klar.

Aber geben Sie irgendeine Antwort auf die Frage, wie
ir die hohen Schulden, die wir aufnehmen, zurückzah-
n? Sie wollen in dieser Legislaturperiode über
00 Milliarden Euro Kredite aufnehmen. Das hat es vor-
er noch nicht gegeben. Die FDP hat noch davon ge-
äumt, die Steuern zu senken. Aber davon hat sie sich
it der Zeit verabschiedet und ist jetzt in der Realität an-

ekommen. Was ist die Realität? Was machen Sie? Sie
rhöhen die Steuern, die Tabaksteuer gleich fünfmal.


(Otto Fricke [FDP]: Bist du dagegen?)


as stand nicht in Ihrem Wahlprogramm; da stand etwas
nderes.


(Otto Fricke [FDP]: Bist du dagegen? Sag doch mal deine Meinung!)


Wir haben im Bereich einer ökologischen Steuerre-
rm eine andere Auffassung, was die Belastung der Be-
iebe betrifft. Ein Großteil der Einsparungen, die jetzt
berhaupt noch erbracht werden, ergibt sich aus der Ab-
chaffung des Contracting – eines Betruges –, aber nicht
us einer tatsächlichen Verbesserung bei den Einnah-
en. Die Einnahmen holen Sie sich bei den Verbrau-

hern, indem Sie die Steuern erhöhen.

Das zieht sich durch Ihre gesamte Politik, von der
uftverkehrsabgabe, die auch eine Steuer ist, bis zur
ernbrennstoffsteuer, die zu gering etatisiert ist, aber in
rer Finanzplanung, Herr Schäuble, mit einem Betrag

on 2,3 Milliarden Euro beziffert wird. Die Anhörung
at aber ergeben, dass Einnahmen in Höhe von maximal
,7 Milliarden Euro zu erwarten sind.

Ich addiere diese Punkte und stelle die Frage: Reicht
ie Finanzplanung, die Sie uns vorlegen, eigentlich aus?
ie sagen, es handle sich um ein sehr ambitioniertes Pro-
ramm und Sie wollten ganz schnell herunter von den
chulden.


(Otto Fricke [FDP]: Sie nicht?)


ur belasten Sie diejenigen, die sich etwas leisten kön-
en, überhaupt nicht; sie kommen bei Ihnen nicht vor.
er in diesem Land Geld hat, wer einigermaßen ver-





Carsten Schneider (Erfurt)



(A) )


)(B)

dient, trägt keine Lasten und geht aus der Krise reicher
hervor, als er vorher war.


(Beifall bei der SPD)


Das ganze System ist löcherig. Ihnen fehlt das Geld
aus der Kernbrennstoffsteuer, weil Sie einen Deal mit
der Atomlobby gemacht haben und sich letztendlich den
Steuersatz haben diktieren lassen, anstatt eigenständig zu
entscheiden. Ihnen fehlen aufgrund Ihrer Entscheidun-
gen 350 Millionen Euro bei der Ökosteuer; Kollege
Bonde hat darauf hingewiesen. Ihnen fehlen aufgrund
der Beschlüsse zum Jahressteuergesetz, das heute noch
zu verabschieden ist, weitere 250 Millionen Euro. Der
Finanzminister hat vorhin im Haushaltsausschuss ange-
kündigt, wegen der anstehenden Steuervereinfachung
den Ländern zusätzlich eine Kompensation in Höhe von
500 Millionen Euro zu zahlen.

Wenn man die Beträge summiert, dann erkennt man:
Es besteht eine Lücke von 1,6 Milliarden Euro. Ich habe
noch nicht gehört, wie Sie diesen Betrag eigentlich de-
cken wollen. Da frage ich mich natürlich: Was haben Sie
vor? Mir schwant Böses. Wahrscheinlich werden Sie,
weil Sie an die Reichen in diesem Land nicht herange-
hen – das kriegen Sie mit Ihrem Koalitionspartner FDP
nicht hin – und Sie es auch nicht hinbekommen, eine Fi-
nanztransaktionsteuer einzuführen – Sie verhandeln da-
rüber in Brüssel nicht so ernsthaft wie über andere
Punkte –,


(Joachim Poß [SPD]: Die wollen das ja nicht!)


den Kurs des Abbaus der Neuverschuldung nicht so ent-
schieden verfolgen, wie es aufgrund der besseren Kon-
junktur, der steigenden Steuereinnahmen und der niedri-
geren Arbeitsmarktausgaben möglich wäre. Das ist
meine Prophezeiung.


(Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: Keine eigenen Konzepte!)


Sie schützen Ihre Lobby. Sie ziehen den Kurs der
Konsolidierung nicht wirklich durch. Ich komme zum
entscheidenden Punkt: Sie kündigen groß an, ein großes
Paket auf den Weg zu bringen; aber Sie bleiben in den
nächsten drei Jahren wahrscheinlich vollkommen hinter
dem zurück, was aufgrund der verbesserten konjunktu-
rellen Lage möglich wäre.

Ich fühle mich bestätigt, insbesondere wenn ich mir
die Schuldenbremse anschaue. Da muss ich ein bisschen
technisch werden: Wir haben hier im Bundestag einen
Abbau der Neuverschuldung in gleichmäßigen Schritten
beschlossen. Das war großer Konsens. Der Ausgangs-
punkt, der dafür gewählt wurde, ist das Defizit des
Jahres 2010. Jetzt haben wir aber ein viel geringeres De-
fizit im Jahr 2010 – das ist schon jetzt erkennbar –, als es
bei Aufstellung der mittelfristigen Finanzplanung im
Juni zu erwarten war.


(Otto Fricke [FDP]: Du bist mit deiner Redezeit am Ende!)


Nach meinen Berechnungen wird das Defizit bis
2016, bis zum Ende der mittelfristigen Finanzplanung,
30 Milliarden Euro geringer sein – Kollege Bonde hat

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(C (D 5 Milliarden Euro errechnet – als erwartet. Das bedeut: Sie nehmen diesen zusätzlichen Puffer, um die Steu rgeschenke, die Sie jetzt nicht durchsetzen können, am nde der Legislaturperiode zu verteilen. Das heißt, der etrug, den Sie schon im Jahr 2009 angekündigt, aber tzt noch nicht umgesetzt haben, wird 2013 kommen. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Das ist insbesondere vor dem Hintergrund der euro-
äischen Situation, auch an den Finanzmärkten, wichtig.


(Zuruf des Abg. Otto Fricke [FDP])


Herr Kollege Fricke, ich habe noch 30 Sekunden Re-
ezeit. Sie können eine Frage stellen; dann erkläre ich es
nen genau. –

Uns liegen Stellungnahmen des Bundesrechnungs-
ofs und der Bundesbank, der wirklich unabhängigsten
stitutionen im Bereich der Finanzen in Deutschland,

or. Die sagen Ihnen klipp und klar: Schummeln Sie hier
icht, tricksen Sie hier nicht, sondern nutzen Sie die
ehreinnahmen, die wir aufgrund der guten Konjunktur

aben, tatsächlich zum Abbau der Neuverschuldung. –
nsonsten sind Sie als Tiger gestartet und als Bettvorle-
er gelandet. Der Finanzminister würde weiter gerupft,
ie er in den Verhandlungen von der Atomlobby und der
dustrie schon gerupft wurde.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Und Pharma!)


Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706823100

Das Wort hat der Kollege Florian Toncar für die FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Florian Toncar (FDP):
Rede ID: ID1706823200

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Meine Damen und

erren! Ich will daran erinnern, dass Deutschland im
tzten Frühling, als das Konsolidierungspaket vorgelegt
orden ist, zu den ersten Ländern überhaupt gehört hat,
ie ein Spar- und Konsolidierungspaket für den Haushalt
orgelegt haben.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


Wenn man die Wortbeiträge heute verfolgt hat, dann
rkennt man: Nur mit dieser Regierung gibt es ein Spar-
nd Konsolidierungspaket. Sparen und Haushaltskonso-
dierung sind von der Opposition offenkundig nicht ge-
ünscht.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: So ein Paket mit Sicherheit nicht, Herr Toncar!)


Am 26. und 27. Juni 2010 fand in Toronto der G-20-
ipfel statt. Im Vorfeld dieses Gipfels haben viele Part-
erländer unsere Bundesregierung gefragt: Warum spart





Florian Toncar


(A) )


)(B)

ihr eigentlich? Ist der Zeitpunkt richtig? Ist das Volumen
richtig? Sollte man überhaupt so viel sparen? Wir haben
unsere Überzeugungen dort vertreten. Dieser Gipfel en-
dete damit, dass sich alle G-20-Länder verpflichtet ha-
ben, zu sparen und ihre Haushalte Schritt für Schritt zu
konsolidieren. Insofern waren wir in Deutschland gut
aufgestellt und unserer Zeit ein Stück voraus.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir sparen,


(Klaus Brandner [SPD]: Kürzen!)


aber gleichzeitig gibt diese Regierung einen Rekordbe-
trag für Bildung aus. In den nächsten vier Jahren werden
über 12 Milliarden Euro zusätzlich für Bildung ausgege-
ben. Das heißt, dass nicht ohne Schwerpunktsetzung ge-
spart und konsolidiert wird. Durch höhere Ausgaben im
Bereich der Bildung sorgen wir für bessere Zukunft-
schancen der jungen Menschen.


(Beifall bei der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Stimmt doch gar nicht! – Bettina Hagedorn [SPD]: Da nehmen Sie aber weite Bereiche aus!)


In diesem Jahr erlebten wir noch etwas anderes Be-
merkenswertes. Zum 1. Januar dieses Jahres sind die
Steuerzahler in Deutschland um mehr als 20 Milliarden
Euro entlastet worden.


(Joachim Poß [SPD]: Ja! 14 Milliarden von der Großen Koalition beschlossen!)


– Ja, Herr Kollege Poß, aber Sie haben auch gegen Steu-
erentlastungen gestimmt, zum Beispiel, als es um die Fa-
milien ging. Damals haben Sie gesagt: Das ist nicht zu
finanzieren. – Die Steuereinnahmen in diesem Jahr sind
aber wesentlich besser als erwartet. Das zeigt, dass die
Gleichung „hohe Steuereinnahmen gleich hohe Staats-
einnahmen“ falsch ist. Auch das zeigt die erfreuliche
Wirtschaftsentwicklung der letzten Monate.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Neben der Entlastung der Bürger konsolidieren wir
auch den Haushalt: 80 Milliarden Euro in vier Jahren.
Das Gegenstück zu unserer Politik kann man in Nord-
rhein-Westfalen, wo Sie regieren, sehen. Mit das Erste,
was die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf ange-
kündigt hat, war eine Erhöhung der Neuverschuldung
von 6,4 auf 9 Milliarden Euro.


(Otto Fricke [FDP]: Unglaublich!)


Das ist eine um fast ein Drittel höhere Verschuldung. Die
Bundesbürger sollten sich ganz genau anschauen, was
Sie in Nordrhein-Westfalen machen; denn nicht das, was
Sie sagen, zählt, sondern das, was Sie machen, und das
kann sich jeder in Nordrhein-Westfalen anschauen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das öffentlich machen, was ihr unter den Teppich gekehrt habt! Eure Schulden!)


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(C (D Herr Toncar, möchten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Poß zulassen? (Otto Fricke [FDP]: Der kommt aus Nordrhein-Westfalen!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706823300


Dr. Florian Toncar (FDP):
Rede ID: ID1706823400

Bitte schön.


Joachim Poß (SPD):
Rede ID: ID1706823500

Herr Kollege Toncar, können Sie bestätigen, dass von

er steuerlichen Entlastung von gut 20 Milliarden Euro,
on der Sie sprachen – auch Ihr Parteivorsitzender
esterwelle sprach in einem heute in der Bild-Zeitung

bgedruckten Interview davon –, rund 14 Milliarden
uro von der Großen Koalition beschlossen wurden, und
war im Zusammenhang mit dem Bürgerentlastungsge-
etz und den Konjunkturpaketen?


(Otto Fricke [FDP]: Darum geht es doch gar nicht!)


iese Entlastung wurde zum 1. Januar dieses Jahres um-
esetzt.


(Otto Fricke [FDP]: Ihr seid also für Steuersenkungen?)


ehen Sie es nicht als Täuschung der Öffentlichkeit an,
enn Sie den Eindruck erwecken, Sie hätten diese Ent-
stung unter Schwarz-Gelb herbeigeführt? Das war im
esentlichen das Werk der Großen Koalition, und der
ntreiber waren die Sozialdemokraten.


(Beifall bei der SPD – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Ihr seid für Steuersenkungen! – Gegenruf der Abg. Bettina Hagedorn [SPD]: Und die FDP war dagegen!)



Dr. Florian Toncar (FDP):
Rede ID: ID1706823600

Lieber Kollege Poß, ich kann Ihre Frage nachvollzie-

en. Ich bestätige das, wobei ich festhalten möchte, dass
anche Ihrer Steuersenkungen in Zeiten der Großen Ko-

lition nicht aus Überzeugung, sondern schlicht und ein-
ch deshalb erfolgt sind, weil das Bundesverfassungs-

ericht sie von Ihnen verlangt hat.


(Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das ist eine dumme Unterstellung!)


Zweitens halte ich fest, dass Sie und Ihre Fraktion un-
r anderem gegen die Erhöhung des Kindergeldes, ge-
en die Erhöhung der Kinderfreibeträge und gegen die
ntlastung von Familienunternehmen gestimmt haben.


(Beifall bei der FDP – Abg. Joachim Poß [SPD] nimmt wieder Platz)


Ich bin immer noch bei der Beantwortung Ihrer Frage.


(Otto Fricke [FDP], an den Abg. Joachim Poß [SPD] gewandt: Was soll denn das?)


Zum Dritten halte ich fest, dass das, was Sie, Herr
ollege Poß,





Florian Toncar


(A) )


)(B)


(Otto Fricke [FDP], an den Abg. Joachim Poß [SPD] gewandt: Das geht doch nicht! Das ist nicht fair!)


immer sagen – hohe Steuern, eine hohe Belastung derje-
nigen, die ein unternehmerisches Risiko tragen, und eine
hohe Belastung derjenigen, die in unseren Betrieben ar-
beiten, bedeuten gesunde Staatsfinanzen –, schlicht und
ergreifend falsch ist.


(Otto Fricke [FDP]: Der hört noch nicht einmal zu! Das ist unglaublich!)


Am Verlauf dieses Jahres können wir erkennen, dass
eine steuerliche Entlastung durchaus Wirtschaftswachs-
tum, Arbeitsplätze und Zukunftschancen schaffen kann
und sie nicht im Widerspruch zu einem gesunden Staats-
haushalt steht.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich möchte noch auf zwei Punkte in diesem Konsoli-
dierungspaket eingehen, die auch heute angesprochen
worden sind.

Der erste ist das Thema Ökosteuer. Ich denke, dass
uns diese Krise gezeigt hat, dass eines in Deutschland
wichtig ist: Schon seit Jahrzehnten sagen wir, dass wir
ein Industrie- und auch ein Produktionsstandort sein
wollen. Wir setzen eben nicht nur auf Dienstleistungen,
sondern auch auf die produzierende Industrie. Für einen
großen Teil unserer Arbeitnehmer ist es wichtig, dass die
produzierende Industrie die entsprechenden Arbeits-
plätze anbietet. Deswegen muss man, wenn man über
Energiepreise, die die produzierende Industrie betreffen,
spricht, daran denken, dass diese nicht abwandert und
die Arbeitsplätze verloren gehen.

Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass die Koali-
tion eine gute Lösung gefunden hat,


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Eine sehr gute!)


indem sie einerseits Missbrauch bei der Ökosteuer besei-
tigt und andererseits dafür sorgt, dass die produzierende
Industrie weiterhin in Deutschland vertreten sein kann
und Arbeitsplätze bereitstellt. Es ist übrigens auch ein
sehr sozialer Aspekt, dass wir Produktionsarbeitsplätze
in Deutschland erhalten.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wenn der Kollege Bonde sagt, dass das, was wir bei
der Ökosteuer abschaffen, Ausnahmen seien, die nur von
fast Kriminellen genutzt würden – das war Ihr Wortlaut –,


(Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich meinte die Umgehungstatbestände!)


dann ist das – insofern bin ich dankbar, dass Sie das ge-
sagt haben, Herr Kollege Bonde – exemplarisch für Sie.
Denn eines muss man einmal festhalten: Diese Ausnah-
men sind von niemand anderem eingeführt worden als
von der damaligen rot-grünen Bundesregierung.


(Beifall der Abg. Birgit Homburger [FDP])


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(C (D Da Sie das offensichtlich ärgert, frage ich Sie: Wie onnten Sie es eigentlich zulassen, dass Ihre damalige egierung Gesetze verabschiedet hat, die handwerklich ffenkundig so schlecht sind, dass sie von fast Krimineln, wie Sie sagen, missbraucht werden können? Das ist ine Anklage gegen Ihre eigene Regierungszeit, ie im Übrigen zeigt, dass bei den Grünen zwischen em, was sie hier in der Opposition vortragen, und der ealität ihres Regierens, wenn sie denn wirklich selber erantwortung tragen, – Kommen Sie bitte zum Ende, Herr Kollege. – seit jeher Welten liegen. Bei niemand anderem ist ie Kluft zwischen Gesagtem und Handeln größer als bei ündnis 90/Die Grünen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seid ihr immer so laut bei 3 Prozent?)


(Beifall bei der FDP)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706823700
Dr. Florian Toncar (FDP):
Rede ID: ID1706823800


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706823900

Andreas Mattfeld hat das Wort für die CDU/CSU.


Andreas Mattfeldt (CDU):
Rede ID: ID1706824000

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

amen und Herren! Ich höre den ganzen Tag, dass die
berwältigende Mehrheit in diesem Hause für striktes
paren ist. Aber immer wenn es konkret wird, werden
on der Opposition Gründe genannt, warum gerade an
em einen oder anderen Punkt nicht gespart werden darf,
nd dabei – das sage ich deutlich – schreckt man auch
or populistischen Behauptungen nicht zurück.


(Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)


Den Gipfel der Unverschämtheit habe ich in einer
PD-Presseerklärung zum Haushaltsbegleitgesetz gele-
en. Schon in der Überschrift wirft man der Regierung
Soziale Kälte statt Heizkostenzuschuss“ vor


(Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: Unglaublich!)


nd erklärt, dass sich diejenigen, die Anspruch auf
ohngeld haben, die Heizung zukünftig kaum noch leis-
n werden können. Solche Aussagen sind an Populis-
us nicht mehr zu überbieten.


(Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Das ist die Wahrheit!)


Deshalb einige sachliche Argumente zum Thema
eizkostenpauschale. Richtig ist, dass der Heizkosten-

uschuss – und zwar völlig zu Recht – Anfang 2009 ein-
eführt wurde, nachdem die Energiepreise 2008 histori-
che Höchstwerte erreicht haben. Äußerst flexibel – das
t bei uns nicht immer so – hat die Politik so auf verän-
erte Rahmenbedingungen reagiert und Notstände ver-
indert. Schon seinerzeit war klar, dass der Zuschuss für
eizkosten wieder abgeschafft werden muss, wenn die





Andreas Mattfeldt


(A) )


)(B)

Energiepreise sinken, und die Energiepreise sinken nun
seit Monaten. Derzeit liegen die Energiepreise wieder
niedriger, sodass es einfach nur folgerichtig ist, den Zu-
schuss abzuschaffen.


(Beifall des Abg. Norbert Barthle [CDU/ CSU])


Einen weiteren Schwerpunkt des Haushaltsbegleitge-
setzes betreffen notwendige Veränderungen beim Eltern-
geld. Auch hier sind Sie nicht bereit, sachlich Argu-
mente zu bewerten, sondern werfen uns in der Presse
vor, dass arme Eltern künftig noch ärmer würden.


(Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist auch so!)


Dies ist einfach nur falsch und zeigt,


(Beifall bei der CDU/CSU)


dass Sie eine Verteilungspolitik ausschließlich zugunsten
der Empfänger von Sozialleistungen ankündigen und
dass ihnen diejenigen, die diese Leistungen hart erarbei-
ten, egal sind. Dies ist echte Klientelpolitik.


(Beifall bei der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Wir haben das Elterngeld gemeinsam eingeführt!)


Beim Elterngeld geht es um Gerechtigkeit für alle El-
tern. Wir beseitigen mit dem Haushaltsbegleitgesetz ei-
nen von Ihnen verursachten Systemfehler, der uns in der
Vergangenheit viel Geld gekostet hat. Ich betone immer
wieder: Das Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung. Aber
Hartz-IV-Empfänger haben das Elterngeld bisher zusätz-
lich zu ihrem Lohn – sprich: ihrer Regelleistung – erhal-
ten. Dies kann man keinem Arbeitnehmer erklären.

Sicherlich wäre es auch von Ihrer Seite notwendig,
einmal deutlich zu sagen, dass der Bezug von Hartz-IV-
Leistungen – gerade angesichts der enorm guten Arbeits-
marktdaten – nur vorübergehend ist. Dies gilt zumindest
für die Menschen, die gesundheitlich in der Lage sind,
zu arbeiten.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Man darf nicht suggerieren, dass dies ein dauerhafter
Zustand ist. Das funktioniert einfach nicht. Man muss
den Menschen Mut machen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Deshalb ist es absolut richtig, dass wir heute Verände-
rungen vornehmen. Zukünftig wird das Elterngeld auf
die Hartz-IV-Leistungen – genauso wie übrigens das
Kindergeld seit eh und je; das haben Sie mit beschlossen –
angerechnet.


(Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Das ist genauso unsozial!)


Außerdem – auch das gehört zur Gerechtigkeit – wird
die Zahlung des Elterngeldes für diejenigen, die so viel
verdienen, dass sie die sogenannte Reichensteuer zahlen
müssen, gestrichen.


(Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein billiger Placeboeffekt!)


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(C (D Als Verwaltungsratsmitglied einer Kommune, die artz-IV-Empfänger in Arbeit vermittelt, erlebe ich tägch, dass ein Mehr an sozialen Leistungen nicht zu einer erstärkten Motivation zur Aufnahme von Arbeit und chon gar nicht zu mehr sozialer Gerechtigkeit führt. nsere Aufgabe als Bundestag ist es, die Bedingungen afür zu schaffen, dass die Menschen Arbeit haben. Die ntscheidungen der Merkel-Regierung haben dafür georgt, dass sich die Arbeitslosenzahlen positiv entwikeln und wir im nächsten Jahr dauerhaft weniger als Millionen Arbeitslose haben werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Noch in 2005, also in Zeiten, in denen Rot-Grün
eutschland regiert hat, gab es über 5 Millionen Arbeits-
se; das ist noch gar nicht so lange her. Sie waren da-
als nicht in der Lage, durch eine kluge Wirtschafts-

nd Motivationspolitik die Rahmenbedingungen so zu
etzen, dass die Menschen Arbeit haben. Deshalb brau-
hen wir von Ihrer Seite überhaupt keine Ratschläge zu
iesem Thema.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Das Haushaltsbegleitgesetz, das der Einhaltung der
chuldenbremse dient, wird dazu beitragen, dass es allen
enschen in Deutschland – ich betone: allen – dauerhaft

esser geht. Wir als Christlich-Liberale sind uns unserer
erantwortung für alle Menschen bewusst. Wir fordern
ie auf, hieran aktiv mitzuarbeiten.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706824100

Bartholomäus Kalb ist der nächste Redner für die

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Bartholomäus Kalb (CSU):
Rede ID: ID1706824200

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Vorteil
es letzten Redners vor einer namentlichen Abstimmung
t, dass er die meisten Zuhörer hat. Der Nachteil ist,
ass er die geringste Aufmerksamkeit genießt.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


rotzdem will ich meine Pflicht gerne erfüllen und noch
uf einige Aspekte hinweisen.

Wenn uns vor einem Jahr jemand vorausgesagt hätte,
ass wir heute weniger als 3 Millionen Arbeitslose ha-
en, wenn uns vor einem Jahr jemand vorausgesagt
ätte, dass wir 2010 ein Wirtschaftswachstum von rund
,4 Prozent verzeichnen können, wenn uns noch im Mai
ieses Jahres jemand vorausgesagt hätte, dass der Euro
tabil sein und heute nahe bei 1,40 US-Dollar stehen
ird, dann hätten wir gesagt, dass diese Propheten wohl
on einem anderen Stern sein müssen.





Bartholomäus Kalb


(A) )


)(B)


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Gott sei Dank sind diese Dinge eingetreten. Sie sind
eingetreten, weil die Menschen in unserem Land, die
Verantwortlichen in der Wirtschaft, aber auch die Ver-
antwortlichen in den Betriebs- und Personalräten ge-
meinsam die Chancen genutzt haben, die sich in der
Krise ergeben haben und die wir durch politische Rah-
mensetzungen geschaffen haben.

Heute stellt sich heraus – Herr Kollege Poß, wir zie-
hen überhaupt nicht in Zweifel, dass Sie an einigem mit-
gewirkt haben –, dass die Stabilisierung des Finanz-
marktes letztlich richtig war, dass die Stabilisierung des
Bankensektors richtig war, dass die Maßnahmen zur
Kurzarbeit richtig waren, dass das Konjunkturpaket im
Grunde richtig war und dass die Maßnahmen zur Ret-
tung des Euro richtig waren. Die Menschen und die
Wirtschaft in diesem Lande haben diese Chancen ge-
nutzt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Sie haben auch die Chancen genutzt, die sich aus den
Maßnahmen ergeben haben – Kollege Toncar hat darauf
hingewiesen –, die wir zur Stärkung der Wirtschaft –
Stichwort: Wachstumsbeschleunigungsgesetz –, zur
Stärkung der Familien und zur Entlastung der Beitrags-
zahler ergriffen haben. Diese Maßnahmen haben ge-
wirkt; sie haben den Menschen und der Wirtschaft in
diesem Land gedient.

Man kann nicht einfach sagen: Wenn es schlecht geht,
dann ist die Politik dafür verantwortlich, und wenn es
gut geht, hat die Politik daran überhaupt keinen Anteil. –
Ich denke, man muss beides sehen. Ich bin der Überzeu-
gung, dass wir in den zurückliegenden schwierigen Jah-
ren unserer Verantwortung gerecht geworden sind und
unseren Beitrag zum Aufschwung geleistet haben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Trotz dieser besseren Entwicklung werden wir im
Haushaltsjahr 2010 die höchste Neuverschuldung in der
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu ver-
zeichnen haben. Deswegen dürfen wir in unseren Kon-
solidierungsbemühungen nicht nachlassen. Wir müssen
die Gunst der Stunde nutzen, um die Neuverschuldung
konsequent zu senken – und das nicht nur, weil wir die
Schuldenbremse im Grundgesetz verankert haben. Hin-
tergrund ist, dass wir erkennen müssen, dass wir eine al-
ternde Gesellschaft sind, dass die Zahl der erwerbsfähi-
gen Personen in Deutschland in den nächsten 20 Jahren
rapide zurückgehen wird, dass in der Zukunft von jetzt
45 Millionen dann wahrscheinlich nur noch 37 Millio-
nen unser Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften und da-
mit unseren Wohlstand sichern werden.

Das heißt auf Deutsch: Die Schultern, die die Last zu
tragen haben, werden weniger. Deswegen müssen wir
dafür sorgen, dass wir in der Zukunft den laufenden Be-
trieb aus laufenden Einnahmen und nicht durch zusätzli-
che Schulden finanzieren.

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(C (D h rede noch gar nicht vom Abbau des Schuldenstanes, und ich rede noch gar nicht von der Zinslast, die es uch wert wäre, betrachtet zu werden. Dazu dienen all die Maßnahmen, die wir jetzt im aushaltsbegleitgesetz und in den weiteren begleitenden esetzen vorsehen. Ich kann in der verfügbaren Zeit leider nicht mehr auf en Beitrag des Kollegen Bonde eingehen. (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schade!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


ollege Toncar hat darauf schon geantwortet. Sie müs-
en sich dabei doch irgendetwas gedacht haben, als Sie
as Ökosteuergesetz geschaffen haben. Wir sind jetzt im
arlamentarischen Verfahren zu der Überzeugung ge-
ommen, dass wir nicht alles beseitigen können, was Sie
n Vergünstigungen geschaffen haben, weil wir die in-
ustriellen Kerne im Land erhalten wollen. Wir haben
esehen, was Großbritannien widerfahren ist, das ge-
laubt hat, es brauche keine industriellen Kerne mehr,
nd nur noch auf die Finanzwirtschaft gesetzt hat.

Jetzt ist auch nicht die Zeit – das sage ich ganz be-
usst –, die Ausweitung von Leistungsgesetzen und
ntlastungen anzukündigen. Jetzt müssen wir die Chan-
en zur Haushaltskonsolidierung nutzen.

Ich bin auch der felsenfesten Überzeugung – ich weiß
ich in Übereinstimmung mit den allermeisten Bürgern
Land, mit denen ich spreche –: Die Menschen erwar-

n von uns, dass wir solide wirtschaften, dass wir die
ukunft sichern und dass wir für eine dauerhafte Stabili-
t der Währung sorgen. Das tun wir. Dafür unternehmen
ir diese Anstrengungen, auch wenn sie nicht immer je-
em gefallen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706824300

Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun-

esregierung eingebrachten Entwurf eines Haushaltsbe-
leitgesetzes 2011. Zur Abstimmung nach § 31 der Ge-
chäftsordnung liegen uns eine Reihe von Erklärungen
or, die Sie im Protokoll nachlesen können.1)

Der Haushaltsausschuss empfiehlt in seiner Be-
chlussempfehlung auf den Drucksachen 17/3406 und
7/3452, den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf
en Drucksachen 17/3030 und 17/3361 in der Aus-
chussfassung anzunehmen. Hierzu liegen uns fünf Än-
erungsanträge vor, über die wir zuerst abstimmen.

Wir beginnen mit dem Änderungsantrag der Fraktion
er SPD auf Drucksache 17/3548.

Hierzu ist namentliche Abstimmung verlangt.

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
orgesehenen Plätze einzunehmen.

Anlage 7





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Sind alle Urnen besetzt? – Nein, es sind noch nicht
alle Urnen besetzt. Wir würden Michael Brand gern hier
vorne sehen, damit wir beginnen können. – Jetzt sind
alle Urnen sind besetzt. Die Abstimmung ist eröffnet.

Sind noch Abgeordnete anwesend, die ihre Stimme
nicht abgeben konnten? – Das ist nicht der Fall. Dann ist
die Abstimmung geschlossen. Ich bitte die Schriftführe-
rinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin-
nen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später
bekannt gegeben.

Bevor ich die Sitzung unterbreche, stimmen wir noch
über vier Änderungsanträge der Fraktion Bündnis 90/
Die Grünen ab. Dafür wäre es für mich wiederum hilf-
reich, wenn Sie sich in den Bereich Ihrer eigenen Frak-
tionen begeben könnten.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3442? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Der Änderungsantrag ist abgelehnt. Zugestimmt haben
die einbringende Fraktion und die Linke. Die SPD-Frak-
tion hat sich enthalten. Die Koalitionsfraktionen haben
dagegen gestimmt.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3443? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der
Änderungsantrag ist ebenfalls abgelehnt. Zugestimmt
haben die Oppositionsfraktionen. Dagegen gestimmt ha-
ben die Koalitionsfraktionen.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3444? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der
Änderungsantrag ist ebenfalls abgelehnt, und zwar mit
dem gleichen Stimmenverhältnis wie zuvor.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/3445? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Der Änderungsantrag ist abgelehnt. Zugestimmt hat die
einbringende Fraktion. Alle anderen Fraktionen haben
dagegen gestimmt. Enthaltungen gab es vermutlich
keine.

Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen
Abstimmung unterbreche ich die Sitzung.

Die Sitzung ist unterbrochen.


(Unterbrechung von 19.36 bis 19.43 Uhr)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706824400

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich gebe Ihnen das von den Schriftführerinnen und
Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen
Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion
der SPD zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs
der Bundesregierung zum Haushaltsbegleitgesetz 2011
– Drucksachen 17/3030, 17/3361, 17/3406, 17/3452 –
auf Drucksache 17/3548 bekannt: abgegebene Stimmen
581. Mit Ja haben gestimmt 195, mit Nein haben ge-
stimmt 321, Enthaltungen 65. Der Änderungsantrag ist
abgelehnt.1)

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1) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt. 2)

(C (D Ich bitte jetzt diejenigen, die dem Gesetzentwurf der undesregierung auf den Drucksachen 17/3030 und 7/3361 in der Ausschussfassung zustimmen wollen, um r Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – amit ist der Gesetzentwurf in zweiter Beratung angeommen. Die Koalitionsfraktionen haben dafür, die Opositionsfraktionen dagegen gestimmt. Es gab keine nthaltungen. Wir kommen zur dritten Beratung nd Schlussabstimmung. Hier stimmen wir auf Verlanen der SPD namentlich ab. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die orgesehenen Plätze einzunehmen. – Das haben sie ganz ffensichtlich schon getan. Alle Urnen sind besetzt, und h eröffne die Abstimmung. Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine timmkarte nicht abgeben konnte? – Das ist nicht der all. Dann ist die Abstimmung geschlossen. Das Ergebis der Abstimmung gebe ich Ihnen später bekannt. Jetzt itte ich die Schriftführerinnen und Schriftführer, auszuählen.2)


Wir fahren mit Abstimmungen über Entschließungs-
nträge fort. Auch dafür wäre es wieder hilfreich, wenn
esprechungen zwischen Geschäftsführern und anderen
raktionsmitgliedern woanders stattfinden könnten. –
ielen Dank.

Wir stimmen zunächst über den Entschließungsantrag
er Fraktion der SPD auf Drucksache 17/3454 ab. Wer
timmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? –
afür hat die SPD-Fraktion gestimmt. Dagegen haben
ie Koalitionsfraktionen und Bündnis 90/Die Grünen ge-
timmt. Die Fraktion Die Linke hat sich enthalten.

Wir kommen zum Entschließungsantrag der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/3440. Wer

timmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? –
er Entschließungsantrag ist bei Zustimmung durch die

inbringende Fraktion abgelehnt. Alle übrigen haben da-
egen gestimmt. Enthalten hat sich niemand.

Ich rufe jetzt Tagesordnungspunkt 8 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Bildung, Forschung
und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Uwe
Schummer, Nadine Schön (St. Wendel), Albert
Rupprecht (Weiden), weiterer Abgeordneter
und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab-
geordneten Heiner Kamp, Patrick Meinhardt,
Dr. Martin Neumann (Lausitz), weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion der FDP

Qualitätsoffensive in der Berufsausbildung

– zu dem Antrag der Abgeordneten Willi Brase,
Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter

Ergebnis siehe Seite 7279 A





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Bartels, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion der SPD

Berufliche Bildung als Garant zur Siche-
rung der Teilhabechancen junger Menschen
und des Fachkräftebedarfs von morgen stär-
ken

– zu dem Antrag der Abgeordneten Willi Brase,
Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter
Bartels, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion der SPD

Verordnungsermächtigung in § 43 Absatz 2
des Berufsbildungsgesetzes entfristen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Agnes
Alpers, Dr. Petra Sitte, Nicole Gohlke, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

Konsequenzen aus dem Berufsbildungsbe-
richt ziehen – Ehrliche Ausbildungsstatistik
vorlegen, gute Ausbildung für alle ermögli-
chen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Priska Hinz

(Herborn), Brigitte Pothmer, Kai Gehring, wei-

terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Mehr Jugendlichen bessere Ausbil-
dungschancen geben – DualPlus unverzüg-
lich umsetzen

– zu der Unterrichtung durch die Bundesregie-
rung

Berufsbildungsbericht 2010

– Drucksachen 17/1435, 17/1759, 17/1745, 17/1734,
17/541, 17/1550, 17/3401 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Uwe Schummer
Willi Brase
Heiner Kamp
Agnes Alpers
Priska Hinz (Herborn)


Die Reden zu diesem Tagesordnungspunkt werden zu
Protokoll gegeben. Es handelt sich um die Beiträge von
Uwe Schummer, Willi Brase,1) Heiner Kamp, Agnes
Alpers, Priska Hinz und Marcus Weinberg.2)

Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Ausschusses für Bildung, Forschung
und Technikfolgenabschätzung auf Drucksache 17/4301.

Der Ausschuss empfiehlt in Kenntnis des Berufsbil-
dungsberichts 2010 auf Drucksache 17/1550 unter Nr. 1
seiner Beschlussempfehlung die Annahme des Antrags
der Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf
Drucksache 17/1435 mit dem Titel „Qualitätsoffensive
in der Berufsausbildung“. Wer stimmt für die Beschluss-
empfehlung? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Die
Beschlussempfehlung ist angenommen. Zugestimmt ha-

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1) Der Redebeitrag wird zu einem späteren Zeitpunkt abgedruckt.
2) Anlage 9

(C (D en CDU/CSU und FDP, dagegen gestimmt SPD, Linke nd Bündnis 90/Die Grünen. Unter Nr. 2 empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung des ntrags der Fraktion der SPD auf Drucksache 17/1759 mit em Titel „Berufliche Bildung als Garant zur Sicherung er Teilhabechancen junger Menschen und des Fachräftebedarfs von morgen stärken“. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Entaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist angenomen. Zugestimmt haben die Koalitionsfraktionen. Dage en gestimmt hat die SPD-Fraktion. Enthalten haben ich Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Weiterhin empfiehlt der Ausschuss unter Nr. 3 seiner eschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der raktion der SPD auf Drucksache 17/1745 mit dem Titel Verordnungsermächtigung in § 43 Absatz 2 des Berufsildungsgesetzes entfristen“. Wer stimmt für diese Bechlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Enthalngen? – Die Beschlussempfehlung ist angenommen. ugestimmt haben die Koalitionsfraktionen. Dagegen estimmt haben SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Die raktion Die Linke hat sich enthalten. Unter Nr. 4 empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung des ntrags der Fraktion Die Linke auf Drucksache 17/1734 it dem Titel „Konsequenzen aus dem Berufsbildungs ericht ziehen – Ehrliche Ausbildungsstatistik vorlegen, ute Ausbildung für alle ermöglichen“. Wer stimmt für iese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – nthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist angenomen. Zugestimmt haben CDU/CSU, FDP und ündnis 90/Die Grünen. Dagegen hat die Fraktion Die inke gestimmt. Die SPD hat sich enthalten. Schließlich empfiehlt der Ausschuss unter Nr. 5 seiner eschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der raktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 17/541 it dem Titel „Mehr Jugendlichen bessere Ausbil ungschancen geben – DualPlus unverzüglich umseten“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer timmt dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussemphlung ist angenommen bei Zustimmung durch die Ko litionsfraktionen und die Fraktion Die Linke. Dagegen at die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gestimmt. Die PD-Fraktion hat sich enthalten. Jetzt rufe ich den Zusatzpunkt 10 auf: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Restrukturierung und geordneten Abwicklung von Kreditinstituten, zur Errichtung eines Restrukturierungsfonds für Kreditinstitute und zur Verlängerung der Verjährungsfrist der aktienrechtlichen Organhaftung (Restrukturierungsgesetz)


– Drucksachen 17/3024, 17/3362 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzaus-
schusses (7. Ausschuss)


– Drucksachen 17/3407, 17/3547 –





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Berichterstattung:
Abgeordnete Ralph Brinkhaus
Manfred Zöllmer
Björn Sänger
Richard Pitterle
Dr. Gerhard Schick

Hierzu liegen je ein Entschließungsantrag der Frak-
tion der SPD und der Fraktion Die Linke vor.

Verabredet ist, eine Dreiviertelstunde zu debattieren.

Ich eröffne die Aussprache und gebe dem Kollegen
Leo Dautzenberg für die CDU/CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Leo Dautzenberg (CDU):
Rede ID: ID1706824500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

Kolleginnen und Kollegen! Mit dem Restrukturierungs-
gesetz legen die Koalitionsfraktionen gemeinsam mit der
Bundesregierung einen Gesetzentwurf vor, in dem not-
wendige und richtige Konsequenzen aus der Finanz-
marktkrise gezogen werden. Mit dem Restrukturierungs-
gesetz schaffen wir eine Grundlage dafür, dass der
Steuerzahler nicht immer als Erster dran ist, wenn es um
die Rettung und Neustrukturierung von Banken geht.
Zwar bietet auch dieser Gesetzentwurf nicht die Gewähr
dafür, dass der Steuerzahler als Letzter oder gar nicht he-
rangezogen wird, aber er wird zumindest nicht mehr wie
bisher als Erster herangezogen.

Gestatten Sie mir nach den Debatten, die wir heute
morgen zur Geschäftsordnung geführt haben, vorweg
eine Bemerkung an die Opposition, Herr Kollege Schick
und liebe Kolleginnen und Kollegen der SPD und der
Linken, was die Beratung im Fachausschuss anbelangt:
Wir haben die Beratung des Gesetzentwurfs diese Wo-
che in relativer zeitlicher Enge durchgeführt und am
Dienstagabend im Ausschuss die abschließende Bera-
tung durchgeführt. Ich glaube, das Argument, dass nicht
genügend Zeit zur Beratung war, wird allein schon dann
widerlegt, wenn man bedenkt, wie lange wir beraten ha-
ben und wie konstruktiv die Beratung verlaufen ist. Ich
darf mich trotz der knappen Zeit bei meiner Fraktion da-
für bedanken, dass dies in einem vernünftigen Verfahren
mit genügend Beratungszeit über die Bühne gegangen
ist.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie haben sich zumindest im Ausschuss der Verantwor-
tung gestellt und über die ergänzenden Punkte, die wir
eingebracht haben, sachlich beraten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706824600

Herr Kollege, möchten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Schick zulassen?


Leo Dautzenberg (CDU):
Rede ID: ID1706824700

Nein, nach dem Lob möchte ich in der kurzen Zeit,

die mir zur Verfügung steht, zumindest die sachlichen
Punkte im Zusammenhang darlegen, Herr Kollege
Schick, damit den Damen und Herren Zuhörern klar

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(C (D ird, um welche Schwerpunkte es in diesem Gesetz eht. (Ulrich Kelber [SPD]: Fangen Sie einmal an, sachlich zu werden!)


Ich habe bereits betont, dass wir mit diesem Gesetz
ie notwendigen Konsequenzen aus der Finanzmarkt-
rise ziehen. Auch das Bundesfinanzministerium und
as Bundesjustizministerium haben unsere Beratungen
ehr konstruktiv begleitet. Es handelt sich ja um ein sehr
nspruchsvolles Gesetz. Das Restrukturierungs- und In-
olvenzrecht für Finanzinstitute unterscheidet sich näm-
ch stark vom Insolvenz- und Restrukturierungsrecht
er gewerblichen Wirtschaft bzw. der Industrie. Es ging
ier darum, mit dem Gesetz überhaupt erst einmal das
rforderliche Instrumentarium für die Restrukturierung
nd Abwicklung von Banken zu schaffen. Das Gesetz
ieht zum einen die Möglichkeit der freiwilligen Sanie-
ng und zum anderen die Möglichkeit der Reorgani-

ation als hoheitlichen Akt vor. Hierfür werden die
ompetenzen sowie die präventiven Eingriffsmöglich-
eiten der Finanzaufsicht demnächst gestärkt.

Das Ganze wird von einem Restrukturierungsfonds
egleitet. Es handelt sich dabei nicht um einen Rettungs-
nds, sondern, wie das Wort schon sagt, um einen

onds, der bei Restrukturierung einspringt. Kein Fonds
ann ja vom Volumen her so groß gestaltet werden, dass
it seiner Hilfe Milliardendefizite einer systemischen
ank aufgefangen werden können. Somit geht es also
m Restrukturierung.

Der Restrukturierungsfonds wird im Grunde durch
ie Bankenabgabe gespeist. Die Diskussion darüber
ird kontrovers geführt. Die einen sagen, die Bankenab-
abe sei viel zu niedrig. Die anderen sagen, die Banken-
bgabe dürfe nicht zu hoch sein, weil den Banken sonst
u viel Eigenkapital entzogen werde. Unser Vorschlag
eigt einen Weg auf, wie diese Bankenabgabe auf dem
erordnungsweg maßvoll ausgestaltet werden kann.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


ir haben bewusst nur wenige Ausnahmen bei der Bei-
agspflicht zugelassen. Die Landesförder- und die Bun-
esförderinstitute haben wir von der Abgabenpflicht ent-
unden; das ist richtig. Ansonsten haben wir den Kreis
er Beitragspflichtigen möglichst groß gehalten und alle
nderen Banken nach Risikogewichtung möglichst breit
inbezogen; denn das Gesamtsystem und damit alle wer-
en in Zukunft von der Möglichkeit zur Restrukturie-
ng profitieren.

Wir haben in unseren parlamentarischen Beratungen
ine weitere Maßnahme hinzugefügt: Das Gesetz sieht
un Begrenzungen für das Gehaltsgefüge der Banken
or, die durch den Staat und demgemäß durch den Steu-
rzahler rekapitalisiert werden. Ich glaube, dieses Gesetz
istet den richtigen Beitrag, um in Zukunft Banken re-

trukturieren zu können.

Ich hoffe, dass dieser Gesetzentwurf große Zustim-
ung hier im Plenum findet.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )


)(B)


Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich

Roderich Kiesewetter Ruprecht Polenz Volkmar Vogel (Kleinsaara)

Michael Frieser
Erich G. Fritz
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Alexander Funk

Volkmar Klein
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Axel Knoerig
Jens Koeppen

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homas Rachel
r. Peter Ramsauer
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

othar Riebsamen

Dr. Johann Wadephul
Marco Wanderwitz
Kai Wegner
Marcus Weinberg (Hamburg)

Peter Weiß (Emmendingen)


(Hof)

Ewa Klamt
Eckart von Klaeden

Eckhard Pols
Daniela Raab

Stefanie Vogelsang
Andrea Astrid Voßhoff
Vizepräsidentin Katrin Gö
Ich gebe Ihnen das von de

Schriftführern ermittelte Erge
Abstimmung über den Entwurf
setzes 2011 auf Drucksachen 17

Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 578;
davon

ja: 319
nein: 259

Ja

CDU/CSU

Ilse Aigner
Peter Altmaier
Peter Aumer
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Manfred Behrens (Börde)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Peter Beyer
Steffen Bilger
Clemens Binninger
Peter Bleser
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)

Wolfgang Bosbach
Norbert Brackmann
Klaus Brähmig
Michael Brand
Dr. Reinhard Brandl
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Dr. Helge Braun
Heike Brehmer
Ralph Brinkhaus
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Thomas Feist
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach

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n Schriftführerinnen und
bnis der namentlichen
eines Haushaltsbegleitge-
/3030, 17/3361, 17/3406

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go Gädechens
r. Thomas Gebhart
orbert Geis
lois Gerig
berhard Gienger
ichael Glos
sef Göppel

eter Götz
r. Wolfgang Götzer
te Granold
einhard Grindel
ermann Gröhe
ichael Grosse-Brömer
arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
r. Karl-Theodor Freiherr 
zu Guttenberg
lav Gutting
lorian Hahn
olger Haibach
r. Stephan Harbarth
rgen Hardt
erda Hasselfeldt
r. Matthias Heider
echthild Heil

rank Heinrich
udolf Henke
ichael Hennrich
rgen Herrmann
nsgar Heveling
rnst Hinsken
eter Hintze
hristian Hirte
obert Hochbaum
arl Holmeier
ranz-Josef Holzenkamp
achim Hörster
nette Hübinger
homas Jarzombek
r. Dieter Jasper
r. Franz Josef Jung
ndreas Jung (Konstanz)

r. Egon Jüttner
artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
teffen Kampeter
lois Karl
ernhard Kaster
olker Kauder
r. Stefan Kaufmann

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it Ja haben gestimmt 319, mi

nthaltungen. Der Gesetzentw
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r. Rolf Koschorrek
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r. Günter Krings
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ettina Kudla
r. Hermann Kues
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
r. Norbert Lammert
atharina Landgraf
lrich Lange
r. Max Lehmer
aul Lehrieder
r. Ursula von der Leyen
gbert Liebing
atthias Lietz
r. Carsten Linnemann
atricia Lips
r. Jan-Marco Luczak
r. Michael Luther
arin Maag
ans-Georg von der Marwitz
ndreas Mattfeldt
tephan Mayer (Altötting)

r. Michael Meister
aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
r. Mathias Middelberg
hilipp Mißfelder
ietrich Monstadt
arlene Mortler
r. Gerd Müller
tefan Müller (Erlangen)

r. Philipp Murmann
ernd Neumann (Bremen)

ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
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r. Michael Paul
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r. Joachim Pfeiffer
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(C (D en wurden 579 Stimmen. t Nein 260, es gab keine urf ist damit angenom sef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber hannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Rüddel lbert Rupprecht nita Schäfer r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff adine Schön r. Ole Schröder r. Kristina Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein)


(Wiesbaden)

etlef Seif
hannes Selle
einhold Sendker
r. Patrick Sensburg
ernd Siebert
homas Silberhorn
hannes Singhammer
ns Spahn
arola Stauche
r. Frank Steffel
rika Steinbach
hristian Freiherr von Stetten
ieter Stier
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tephan Stracke
ax Straubinger
arin Strenz
homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
ichael Stübgen
r. Peter Tauber
ntje Tillmann
r. Hans-Peter Uhl
rnold Vaatz





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Sabine Weiss (Wesel I)

Ingo Wellenreuther
Karl-Georg Wellmann
Peter Wichtel
Annette Widmann-Mauz
Klaus-Peter Willsch
Elisabeth Winkelmeier-

Becker
Dagmar Wöhrl
Dr. Matthias Zimmer
Wolfgang Zöller
Willi Zylajew

FDP

Jens Ackermann
Christian Ahrendt
Christine Aschenberg-

Dugnus
Daniel Bahr (Münster)

Florian Bernschneider
Sebastian Blumenthal
Claudia Bögel
Nicole Bracht-Bendt
Klaus Breil
Rainer Brüderle
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Marco Buschmann
Sylvia Canel
Helga Daub
Reiner Deutschmann
Dr. Bijan Djir-Sarai
Patrick Döring
Mechthild Dyckmans
Rainer Erdel
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Otto Fricke
Dr. Edmund Peter Geisen
Dr. Wolfgang Gerhardt
Hans-Michael Goldmann
Heinz Golombeck
Miriam Gruß
Joachim Günther (Plauen)

Dr. Christel Happach-Kasan
Heinz-Peter Haustein
Manuel Höferlin
Elke Hoff
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Heiner Kamp
Michael Kauch
Dr. Lutz Knopek
Pascal Kober
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Dr. h. c. Jürgen Koppelin
Sebastian Körber
Holger Krestel
Patrick Kurth (Kyffhäuser)

Heinz Lanfermann
Sibylle Laurischk
Harald Leibrecht
Sabine Leutheusser-

Schnarrenberger
Lars Lindemann
Dr. Martin Lindner (Berlin)

Michael Link (Heilbronn)


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r. Erwin Lotter
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atrick Meinhardt
abriele Molitor
n Mücke

etra Müller (Aachen)

urkhardt Müller-Sönksen
r. Martin Neumann

(Lausitz)

irk Niebel
ans-Joachim Otto

(Frankfurt)


ornelia Pieper
isela Piltz
r. Christiane Ratjen-
Damerau
r. Birgit Reinemund
r. Peter Röhlinger
r. Stefan Ruppert
jörn Sänger
rank Schäffler
hristoph Schnurr
mmy Schulz
arina Schuster
r. Erik Schweickert
erner Simmling
dith Skudelny
r. Hermann Otto Solms
achim Spatz
r. Max Stadler
orsten Heiko Staffeldt
r. Rainer Stinner
tephan Thomae
lorian Toncar
erkan Tören
hannes Vogel

(Lüdenscheid)

r. Daniel Volk
r. Guido Westerwelle
r. Claudia Winterstein
r. Volker Wissing
artfrid Wolff (Rems-Murr)


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grid Arndt-Brauer
ainer Arnold
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r. Hans-Peter Bartels
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ören Bartol
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irk Becker
we Beckmeyer
othar Binding (Heidelberg)

erd Bollmann
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
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lvira Drobinski-Weiß
arrelt Duin
ebastian Edathy
iegmund Ehrmann
etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
lke Ferner
abriele Fograscher
r. Edgar Franke
eter Friedrich
ichael Gerdes
artin Gerster
is Gleicke
lrike Gottschalck
ngelika Graf (Rosenheim)

erstin Griese
ichael Groschek
ichael Groß
olfgang Gunkel
ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
ubertus Heil (Peine)

olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
abriele Hiller-Ohm
etra Hinz (Essen)

rank Hofmann (Volkach)

r. Eva Högl
hristel Humme
sip Juratovic
liver Kaczmarek
hannes Kahrs
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
ars Klingbeil
r. Bärbel Kofler
aniela Kolbe (Leipzig)

ritz Rudolf Körper
nette Kramme
icolette Kressl
ngelika Krüger-Leißner
te Kumpf
hristine Lambrecht
hristian Lange (Backnang)

r. Karl Lauterbach
teffen-Claudio Lemme
urkhard Lischka
abriele Lösekrug-Möller
irsten Lühmann
aren Marks
atja Mast
ilde Mattheis
etra Merkel (Berlin)

llrich Meßmer
r. Matthias Miersch
ranz Müntefering
r. Rolf Mützenich
ndrea Nahles
anfred Nink

homas Oppermann
olger Ortel
ydan Özoğuz
einz Paula
hannes Pflug

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(Tuchenbach)


(Schwandorf)


(Wolmirstedt)





(A) )


Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Bevor ich zum Inhalt des Gesetzes komme und eine Be-

hat sich entschuldigt, alle haben sich entschuldigt, weil
sie es wirklich peinlich gefunden haben, wie hier vorge-
wertung vornehme, kann ich
Kollegen der Regierungsfraktio
an dieser Stelle noch einmal ei
mentarischen Verfahren zu verl
Debatte geführt hat.

Es gab eine gemeinsame Ve
die nach dem ohnehin extrem
Gesetzesvorhaben die zweite u
setzentwurfes im November vo
Bundesrat insoweit besprochen
dass das Gesetz auch zu Begin
Kraft treten kann. Dass dieses
bar auf Initiative der Unionsfü
durch das Verfahren gepeitsch
mentarischen Beratungsverfahr
derspricht den vormals einvern
abredungen.


(Beifall bei Abgeordneten BÜNDNISSES 90/DIE GR Meister [CDU/CSU]: Das Beifall, ein sehr müder Bei Abg. Ulrich Kelber [SPD] gestumpft! Das Durchpei malzustand! – Britta H es den Kolleginnen und nen nicht ersparen, auch n paar Worte zum parlaieren, das zu der heutigen reinbarung der Obleute, dichten Zeitplan für das nd dritte Lesung des Gersah. Dies war mit dem und hätte sichergestellt, n des nächsten Jahres in Gesetz nunmehr – offenhrung – in dieser Woche t wird, ist einem parlaen nicht würdig und wiehmlich getroffenen Ver der SPD und des ÜNEN – Dr. Michael war aber ein müder fall! – Gegenruf des : Wir sind schon abtschen ist der Noraßelmann [BÜND g c d te s U d d k v n b d E li Ih h w v angen worden ist. Wir haben zum Teil erst am he eine Vielzahl von Umdruck erungsvorschlägen zu dem Ge ilweise ganz erheblich waren itzung des Ausschusses am Di mdrucke und Änderungsvorsc en späten Abend hinein diskut en sind. Ich möchte betonen, dass wi onstruktiv mitgearbeitet haben erzichtet, bestimmte Verfahre ehmen, die diesen Termin h itte die Koalition, dass sie dies igt. (Beifall bei Abgeordn in geordnetes parlamentarisch ch anders aus. Ich möchte de nen das in dieser Form ein zw en lassen werden. Lassen Sie mich nun zu den urfes kommen. Das Restruk ielen Aspekten auf einen Gese Montagabend dieser Woen der Koalition mit Änsetzentwurf erhalten, die . In der zweiten Sonderenstag haben wir weitere hläge erhalten, die bis in iert und entschieden wor r im Ausschuss trotzdem . Wir haben auch darauf nsrechte in Anspruch zu eute gekippt hätten. Ich auch entsprechend wür eten der SPD)


es Verfahren sieht wirk-
utlich machen, dass wir
eites Mal nicht durchge-

Inhalten des Gesetzent-
turierungsgesetz geht in
tzentwurf zur Einführung
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Dr. Rosemarie Hein
Inge Höger
Dr. Barbara Höll
Andrej Hunko
Ulla Jelpke
Dr. Lukrezia Jochimsen
Katja Kipping
Harald Koch
Katrin Kunert
Caren Lay
Ralph Lenkert
Michael Leutert
Stefan Liebich
Ulla Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Thomas Lutze
Dorothée Menzner
Cornelia Möhring
Kornelia Möller
Niema Movassat
Wolfgang Nešković
Thomas Nord
Petra Pau
Jens Petermann
Richard Pitterle
Yvonne Ploetz

Ingrid Remmers
Paul Schäfer (Köln)

Michael Schlecht
Dr. Herbert Schui
Dr. Ilja Seifert
Raju Sharma
Dr. Petra Sitte
Sabine Stüber
Alexander Süßmair
Dr. Kirsten Tackmann
Alexander Ulrich
Kathrin Vogler
Halina Wawzyniak
Harald Weinberg
Katrin Werner
Jörn Wunderlich

BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Volker Beck (Köln)

Cornelia Behm
Birgitt Bender
Alexander Bonde
Viola von Cramon-Taubadel
Ekin Deligöz
Katja Dörner
Hans-Josef Fell
Dr. Thomas Gambke

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Jetzt gebe ich das Wort dem Kollegen Manfred
Zöllmer für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Manfred Zöllmer (SPD):
Rede ID: ID1706824800



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(C (D ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann riska Hinz lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn grid Hönlinger hilo Hoppe we Kekeritz atja Keul emet Kilic ven-Christian Kindler aria Anna Klein-Schmeink te Koczy om Koenigs ylvia Kotting-Uhl liver Krischer gnes Krumwiede ritz Kuhn tephan Kühn enate Künast arkus Kurth ndine Kurth onika Lazar icole Maisch Agnes Malczak Jerzy Montag Kerstin Müller Beate Müller-Gemmeke Ingrid Nestle Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Dr. Hermann Ott Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Dr. Gerhard Schick Dr. Frithjof Schmidt Dorothea Steiner Dr. Wolfgang Strengmann Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Daniela Wagner Wolfgang Wieland Dr. Valerie Wilms Josef Philip Winkler NIS 90/DIE GRÜNEN]: Recht hat er aber trotzdem!)


Selbst der Ausschussvorsitzende hat sich bezüglich
es Verfahrens so oft entschuldigt, dass wir kaum mit-
ählen konnten. Der Sprecher der CDU/CSU-Fraktion





Manfred Zöllmer


(A) )


)(B)

eines Reorganisationsplanverfahrens für systemrele-
vante Kreditinstitute zur Abwehr von Gefahren für die
Stabilität des Finanzsystems – von den damaligen SPD-
Ministern Brigitte Zypries und Peer Steinbrück am Ende
der Großen Koalition noch ins Verfahren eingebracht –
zurück.

Bisher galt die Erkenntnis, dass große Banken nicht
pleitegehen dürfen, da sie derart groß und vernetzt sind,
dass sie damit einen nicht mehr beherrschbaren Domino-
effekt auslösen – mit extrem negativen wirtschaftlichen
Folgen für andere Banken, für die Unternehmen, für die
Arbeitnehmer, für die Rentner, für uns alle. Um dies zu
verhindern, wurden bisher in der Krise solche systemre-
levanten Kreditinstitute vom Staat gerettet. Diese Insti-
tute galten als „too big to fail“ oder „too interconnected
to fail“.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Say it in German, please!)


– So viel Englisch werden Sie doch wohl verstehen, Herr
Kauder. Davon gehe ich einfach aus.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Deutsch ist hier die Amtssprache! – Gegenruf der Abg. Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie aber auch hochdeutsch reden!)


Es ging nach dem Motto: In der Krise wird der Staat uns
schon retten.

Mit dem vorliegenden Gesetz wird nun ein geordne-
tes Verfahren zur Sanierung und Abwicklung von in fi-
nanzielle Probleme geratenen Banken etabliert und wer-
den die bankenaufsichtsrechtlichen Instrumente zur
Krisenprävention gestärkt. Es gibt also quasi ein speziel-
les Insolvenzverfahren für Banken, damit zukünftig
nicht mehr der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden
muss, wenn sich Bankmanager verzockt haben.

In einer ersten Stufe, dem Sanierungsverfahren, sollen
Kreditinstitute von sich aus durch ein frühzeitiges Ein-
greifen der eigenen Geschäftsführung saniert werden.

Eine zweite Stufe ist das Reorganisationsverfahren.
Dabei wird die Aufsicht tätig. Dieses Verfahren sieht
Maßnahmen zur Beschleunigung eines Insolvenzverfah-
rens vor. Hier wird dann auch in die Rechte von Gläubi-
gern und Anteilseignern eingegriffen, wenn dies notwen-
dig ist. Das Vermögen einer systemrelevanten Bank
kann ganz oder teilweise auf eine private Bank oder auf
eine staatliche „Brückenbank“ übertragen werden, damit
die „Restbank“ abgewickelt werden kann. Zusätzlich
gibt es einen Restrukturierungsfonds für Kreditinstitute
in Form eines Sondervermögens des Bundes. Dort müs-
sen nahezu alle Kreditinstitute einzahlen. Das ist dann
das, was in der Öffentlichkeit unter dem Stichwort „Ban-
kenabgabe“ diskutiert wird.

Wir hatten eine sehr ausführliche mehrstündige An-
hörung zu diesem komplexen Gesetzentwurf. Diese An-
hörung hat ergeben, dass es notwendig war, eine Reihe
von Veränderungen und Verbesserungen vorzunehmen.
Zum Beispiel macht es wenig Sinn, bei einem Verfahren,
in dem man auf Freiwilligkeit setzt, die Geschäftsfüh-

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(C (D ng, die initiativ werden soll, damit zu bedrohen, dass ie abgesetzt wird. Das ist geändert worden. Verfahnsabläufe sind gestrafft worden, und die Situation usländischer Tochterunternehmen ist ins Blickfeld geommen worden. Dort hat man Veränderungen vorgeommen. Das ist in Ordnung. Aber äußerst unbefriedigend sind die mit besonders eißer Nadel gestrickten Regelungen zu Boni und Verütungen. Es hatte sich erst kürzlich bei der HRE geeigt, dass sich trotz Inanspruchnahme umfassender taatlicher Hilfeleistungen einige Bankmanager in der weiten Reihe üppigste Bonizahlungen gegönnt haben. un sollte das Ganze mithilfe des Restrukturierungsge etzes verändert werden. Wir hatten miteinander eine ntsprechende Vereinbarung getroffen. In der Presse ieß es auf einmal vonseiten der Koalition, nun sei diees Problem gelöst. Das stimmt allerdings nicht. Schaut an genau hin, welche Regelung hier getroffen worden t, dann kommt man zu dem Ergebnis: Nur bei der Inan pruchnahme von staatlichen Rekapitalisierungsmitteln, icht aber bei anderen Stabilisierungsmaßnahmen des taates gilt die hier vorgesehene Begrenzung zusätzliher Bonimaßnahmen. Dies kann man wohl nur als Moelpackung bezeichnen. Wenn wir schon einmal beim Thema Mogelpackung ind: Dies gilt insbesondere für die Bankenabgabe zur inanzierung des Restrukturierungsfonds. Ich darf die undeskanzlerin wörtlich zitieren, die im Rahmen der aushaltsdebatte am 15. September in diesem Jahr hier n diesem Pult Folgendes gesagt hat: Es ist vollkommen klar: Je risikobehafteter das Kapital ist und die Geschäfte sind, umso mehr Abgabe muss gezahlt werden, damit in Zukunft nicht mehr der Steuerzahler für solche Krisen eintreten muss, sondern die Banken das selber tun müssen. o weit Frau Merkel. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Endlich hat er es begriffen!)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Warten Sie ab.

Wir haben uns einmal die Details der Regelung zur
ankenabgabe angeschaut. Ich kann nur sagen: Liebe
teuerzahlerinnen und Steuerzahler in dieser Republik,
lauben Sie nicht, was Ihnen diese Bundeskanzlerin und
iese Regierung in diesem Fall versprochen haben.


(Beifall bei der SPD)


s ist die traurige Wahrheit, dass hier die Unwahrheit
erkündet wird.


(Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Unerhört so was!)


ies ist nicht nur eine Mogelpackung, sondern schlicht-
eg auch eine Täuschung der Öffentlichkeit.


(Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Jetzt wird es disziplinarisch!)






Manfred Zöllmer


(A) )


)(B)

Ich darf Ihnen das anhand der Details einmal deutlich
machen: So wie die Bankenabgabe von der Regierung
konzipiert ist, wird sie etwa 600 Millionen Euro bis ma-
ximal 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für den Restrukturie-
rungsfonds einbringen –


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wollen Sie mehr?)


je nachdem, welches Referenzjahr man zugrunde legt
und wie sich die Konjunktur entwickelt. Die Regierung
hat in dem Gesetz festgelegt, dass die Zielgröße des Re-
strukturierungsfonds bei 70 Milliarden Euro liegt.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber mit Zins und Zinseszins!)


– Ja, wunderbar, „Zins und Zinseszins“. Das ist aber nur
die baden-württembergische Rechnung. – Nun fangen
Sie einmal an, zu rechnen. Was ich dargestellt habe, be-
deutet nichts anderes, als dass 70 bis 100 Jahre in den
Restrukturierungsfonds eingezahlt werden muss, damit
man im Fall einer Krise überhaupt in der Lage ist, mit
den Mitteln dieses Fonds Restrukturierungsmaßnahmen
zu finanzieren. 70 Milliarden Euro sind sehr wenig. Hal-
ten Sie sich bitte vor Augen, dass in dieser Krise allein
die HRE mit Garantien von über 140 Milliarden Euro
gerettet werden musste.


(Zuruf von der CDU/CSU: Garantien! Das ist ein Unterschied!)


Dann fragen wir doch einfach einmal, was bis dahin
passiert. Was geschieht in den 100 Jahren dazwischen?
Ich kann es Ihnen verraten: Dann werden erneut die
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in dieser Republik
zur Kasse gebeten. Es werden nicht die Banken sein, die,
wie die Kanzlerin behauptet hat, die Kosten tragen.


(Beifall bei der SPD)


Wir reden hier nur über die Kosten einer möglichen
zukünftigen Krise, nicht über die Beteiligung der Ban-
ken an den Kosten dieser Krise. Auch das ist von der
Bundeskanzlerin früher mehrfach anders versprochen
worden, inzwischen ist das schamhaft beiseitegelegt
worden. Diese Überlegungen kommen bei der jetzigen
Regierung gar nicht mehr vor. Alle diesbezüglichen Ver-
sprechungen dieser Regierung und der Kanzlerin sind
vergessen. Die Bankenabgabe in dieser Form ist der un-
taugliche Versuch, der Öffentlichkeit Sand in die Augen
zu streuen.


(Beifall bei der SPD)


Was wir brauchen, ist eine tatsächliche Beteiligung
der Banken an den Kosten der Krise, keine Placebos. Es
zeigt sich deshalb wieder einmal, dass wir die Finanz-
transaktionsteuer dringender denn je benötigen.


(Beifall bei der SPD)


Wir werden dem Gesetz daher nicht zustimmen. Wir bit-
ten um die Zustimmung zu unserem Entschließungsan-
trag.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD)


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(C (D Herr Christian Ahrendt hat das Wort für die FDP raktion. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Leo Dautzenberg [CDU/CSU])

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706824900


Christian Ahrendt (FDP):
Rede ID: ID1706825000

Frau Präsidentin! Meine verehrten Kolleginnen und

ollegen! Die Bundesregierung hat mit dem Restruktu-
erungsgesetz ein gutes Gesetz vorgelegt. Den Gesetz-
ntwurf haben wir zügig parlamentarisch beraten. Es ist
der parlamentarischen Beratung noch besser gewor-

en, und ich sage Ihnen auch, an welcher Stelle.

Verehrter Kollege Zöllmer, vielleicht kommt es gar
icht so sehr auf die Frage des Bankenfonds und die
ittel in dem Bankenfonds an, und zwar aus einem ein-
chen Grunde: Wir haben etwas ganz Entscheidendes

etan. Wir haben die Aufsicht gestärkt, indem wir den
45 des Kreditwesengesetzes ausgebaut haben. Damit
orgen wir dafür, dass die Bankenaufsicht, wenn eine
ank in eine Schieflage gerät, früh eingreifen kann. Das
t eine bessere Krisenintervention als zu warten, bis es
u spät ist und dann den Fonds in Anspruch zu nehmen.
as ist der erste Erfolg dieses Gesetzes.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Der zweite Erfolg dieses Gesetzes ist, dass wir ein Sa-
ierungsverfahren schaffen, mit dem die Bank sich
elbst aus der Krise retten kann. Wir haben dieses Sanie-
ngsverfahren so definiert, dass es früh einsetzen kann,

ie Bank somit frühzeitig ein sinnvolles Instrumenta-
um nutzen kann, um sich selbst aus der Krise zu retten.

Wir haben etwas getan, was Sie auch nicht gemacht
aben, als Sie die Verantwortung hatten: Wir haben eine
oni-Regelung ins KWG geschrieben: Bei Banken, an
enen der Staat mit 75 Prozent oder mehr beteiligt ist,
ind Boni nicht mehr zulässig. Es gibt nur noch die
bergrenze von 500 000 Euro – nicht nur für die, die im
orstand sitzen, sondern auch für die, die in der zweiten
nd dritten Managerebene tätig sind.

Wir haben noch etwas Entscheidendes erreicht: Wir
aben die Haftung verschärft. Wenn Sie sich den Gesetz-
ntwurf angeschaut haben, wie er vorgelegt worden ist,
ann haben Sie gesehen, dass vorgesehen war, die zehn-
hrige Verjährungsfrist nur im Aktiengesetz einzufüh-
n. Wir schreiben die zehnjährige Verjährungsfrist für

icht sorgfältiges Handeln der Vorstände direkt ins
WG und schaffen damit die Grundlage dafür, dass Ver-
hlungen von Vorständen lange und sorgfältig aufgear-

eitet und dann die Vorstände, Aufsichtsräte und die an-
eren Organe, die Verantwortung tragen, entsprechend
Haftung genommen werden können.

Insofern haben wir nach der zügigen parlamentari-
chen Beratung ein Gesetz vorliegen, das aufgrund des
eu geschaffenen Mechanismus einer frühen Interven-
on geeignet ist, künftig Bankenkrisen zu beseitigen. Es
ilft auch, Banken über ein geordnetes Verfahren dort
us dem Markt zu nehmen, wo sie nicht mehr saniert





Christian Ahrendt


(A) )


)(B)

werden können. Insofern haben Sie heute Abend die
Freude, einem guten Gesetz zuzustimmen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706825100

Der Kollege Richard Pitterle hat das Wort für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Richard Pitterle (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706825200

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

und Kollegen! Wall Street 2 ist in den Kinos, und zwar
mit dem Untertitel: Geld schläft nicht. Der Protagonist
Gekko aus dem ersten Wall-Street-Film dürfte noch allen
als Mister „Gier ist gut“ bekannt sein. In Wall Street 2 –
so viel sei verraten – stellt Gekko, der gerade aus dem
Gefängnis gekommen ist, fest, dass sich gar nicht so viel
geändert hat. Sein Motto „Gier ist gut“ ist inzwischen in
der Gesellschaft angekommen.

Warum erzähle ich Ihnen das?


(Zuruf von der FDP: Das frage ich mich auch!)


Fakt ist: Während das Geld nicht schläft, hat unsere
Regierung geschlafen. Außer vielen Ankündigungen ist
wenig passiert. Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Fi-
nanzkrise wacht Schwarz-Gelb auf, bringt einen Gesetz-
entwurf in die Beratungen ein, um ein Gesetz zu verab-
schieden, das präventiv gegen Finanzkrisen wirken soll.
Sie bietet sogar der Opposition eine Mitwirkung an, um
den Entwurf halbgar innerhalb einer Woche durch das
Parlament zu jagen. Gekko hätte seine Freude daran.


(Beifall bei der LINKEN)


Wieder einmal erweisen sich die Ankündigungen der
Bundesregierung, dass die Finanzwirtschaft für die Fol-
gen der Krise zur Verantwortung gezogen werden soll,
als eine Seifenblase. Die Ziele des vorliegenden Gesetz-
entwurfs sind hochgesteckt. Die Schieflage einer sys-
temrelevanten Bank soll ohne Gefahr für die Stabilität
des Finanzsystems bewältigt werden. Der Finanzsektor
soll die Kosten der Insolvenzbewältigung vorrangig
selbst tragen, nicht die Steuerzahlerinnen und Steuerzah-
ler. Schließlich soll das Gesetz krisenpräventiv wirken.
Doch das ist glatter Unsinn.

Selbst mit den vorgestern im Ausschuss beschlosse-
nen Änderungen ist dieser Gesetzentwurf nicht geeignet,
die darin genannten Ziele zu erfüllen. Wiederholt wurde
in der Anhörung darauf hingewiesen, dass mit einer
Bankenabgabe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro pro Jahr
der Restrukturierungsfonds frühestens in einem halben
Jahrhundert auch nur ansatzweise genügend finanzielle
Mittel enthalten würde, um eine Bank zu retten. Vorges-
tern haben Sie in den Gesetzentwurf geschrieben, dass
die Zielgröße des Fonds 70 Milliarden Euro betragen
soll. Offen bleibt aber, innerhalb welcher Zeit diese Ziel-
größe zu erreichen ist. Sie verkaufen die Leute für
dumm. Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Sie schaffen mit dem Gesetz eine Scheinsicherheit ach dem Motto: Wenn etwas schief geht, wird der Retrukturierungsfonds schon einigermaßen funktionieren. as bedeutet im Klartext: Die Banken können weiterhin öhlich risikoreiche Spekulationsgeschäfte betreiben. as ist nicht hinnehmbar. Der vom Gericht eingesetzte Verwalter verfügt dem esetz nach über keinerlei Instrumente, um einer in chieflage geratenen Bank risikoreiche Geschäfte zu unrsagen; darauf haben die Sachverständigen in der Anörung hingewiesen. Auch das vorgesehene Sanierungserfahren ist wirklichkeitsfremd. Sie verlassen sich arauf, dass es von den Vorständen einer sanierungsbeürftigen Bank eingeleitet wird. Eher wird sich ein Einrecher bei der Polizei selbst anzeigen, als dass ein ankenvorstand eingesteht, dass er die Bank in eine chieflage gebracht hat. Das Bekanntwerden einer Saierungsanzeige könnte das Aus für die Bank bedeuten, enn die Kunden Angst bekommen und ihr Geld abzieen. Weiterhin ist auch nicht einsichtig, warum mit der Saierung und Restrukturierung der Banken das Oberlanesgericht beschäftigt sein soll. Normalerweise befassen ich die Amtsgerichte mit Insolvenzen. Deswegen ist die chliche Kompetenz dort gebündelt. Frau Merkel hat beteuert, der Staat sowie die Bürgennen und Bürger dürften nie mehr durch die zu groß eratenen Banken und deren Misswirtschaft erpressbar erden. Welch schöne Worte! Stattdessen legen Sie uns eute einen wirkungslosen und unausgegorenen Gesetzntwurf vor. Die Sachverständigen haben ihn ganz klar r ungeeignet erklärt, eine Systemkrise, wie wir sie gede erlebt haben, zu überstehen, ohne die Steuerzahlennen und Steuerzahler in Anspruch zu nehmen. (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Da müssen Sie aber eine selektive Wahrnehmung von der Anhörung haben, Herr Kollege!)


(Beifall bei der LINKEN)


Auch dieses Gesetz ist in aller Eile mit heißer Nadel
estrickt worden. Man kann sogar sagen, dass es zusam-
engeschustert wurde. Die Mitglieder des Rechtsaus-

chusses kamen am Montag um 22 Uhr von einer
ienstfahrt aus Brüssel zurück – Herr Ahrendt würde
ierbei von einer Klassenfahrt sprechen – und wurden in
er Sondersitzung am Dienstag um 8 Uhr mit 32 Ände-
ngsvorschlägen konfrontiert, die am Montagabend per
-Mail in die Büros gesandt worden waren.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das heißt doch nicht, dass wir in Brüssel das Lesen verlernt haben!)


ber diese wurde am Dienstagmorgen im Rechtsaus-
chuss nach einer gnädigerweise zugestandenen Lese-
ause von einer Stunde ohne Erläuterung im Block abge-
timmt. Ich bitte Sie: Glaubt denn jemand hier im Haus,
ass die Mehrheit der Abgeordneten den Inhalt der Ver-
nderungen in seinem Kern erfasst hat oder Zeit hatte,
ie Auswirkungen der einzelnen 32 Änderungen zu be-
rteilen? Von der Verwirklichung der Ankündigung, die





Richard Pitterle


(A) )


)(B)

Opposition ernsthaft in die Beratung eines solch wichti-
gen Gesetzes einzubeziehen, konnte bei diesem Zeit-
druck keine Rede sein. Das ist weder demokratisch noch
der Bedeutung der Angelegenheit angemessen.


(Beifall bei der LINKEN)


Demokratie stelle ich mir anders vor.

Die Vorgehensweise und die damit verbundene Man-
gelhaftigkeit dieses Gesetzes werden eines Tages die
Bürgerinnen und Bürger mit viel Steuergeld zu bezahlen
haben, wie sie es schon bei der letzten Finanzkrise erlebt
haben. Das ist der eigentliche Skandal. Deswegen lehnt
Die Linke dieses Gesetz ab.


(Beifall bei der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706825300

Das Wort hat der Kollege Dr. Gerhard Schick für

Bündnis 90/Die Grünen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Jetzt kommen die Belehrungen!)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Am Anfang dieses Gesetzgebungsprozesses standen sehr
große Worte. Von einem Meilenstein war die Rede.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das ist nach wie vor der Fall! Richtig!)


Nie wieder sollte der Steuerzahler herangezogen werden.
Die Bankenabgabe sollte dafür sorgen, dass die Banken,
die Verursacher, auch wirklich zur Kasse gebeten wer-
den.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


– Sie klatschen zu früh. – Wenn wir uns anschauen, wie
Herr Dautzenberg heute ganz vorsichtig sagt, der Steuer-
zahler solle zumindest nicht immer der Erste sein,


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Richtig! Ja!)


dann sehen wir, dass aus den ganz großen Ankündigun-
gen ein überschaubares Päckchen geworden ist, was Sie
lieber zur abendlichen als zur frühmorgendlichen Stunde
diskutieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das hätten Sie gerne, aber so ist es nicht, Herr Kollege!)


Lassen Sie mich noch kurz zum Verfahren kommen.
Herr Dautzenberg hat gesagt, wir hätten gute Anträge
vorgelegt. Vielen Dank für das Kompliment. Ich kann
Ihnen aber gleichzeitig sagen: Es ist uns – anders als
sonst üblich – nicht mehr möglich gewesen, vom Minis-
terium wie üblich die Unterstützung bei der Formulie-
rung zu bekommen, weil die Zeit zu knapp war. Zwi-
schen Montagabend und Dienstagabend war es also
nicht mehr in der notwendigen Qualität möglich, Ände-
rungsanträge zu stellen. Deswegen ist das Verfahren


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(C (D das haben Sie im Ausschuss ja auch zugestanden – zu urzfristig gewesen. (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Da hätte ich Ihnen eine gute Anwaltskanzlei empfehlen können, Herr Kollege!)


it dem Anspruch, mit dem Sie gestartet sind, dass wir
ier eine qualitativ gute gemeinsame Gesetzgebung ma-
hen, war dies nicht zu vereinbaren. Das muss so stehen
leiben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich möchte auf die Kernkritikpunkte zu sprechen
ommen. Der erste Punkt: Es ist richtig, eine solche Re-
elung zur Insolvenz von Banken, eine große Restruktu-
erung zu schaffen. Aber – das muss man dazu sagen –
ie Regelung gilt weder für die Deutsche Bank – sie ist
u groß, als dass dieses Gesetz dies wirklich leisten
önnte; das ist deutlich geworden – noch für die Spar-
asse Memmingen-Lindau-Mindelheim


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist meine!)


der andere Sparkassen, die das mit ihrer Institutssiche-
ng schon heute ohne dieses Gesetz gut machen, son-

ern sie gilt für eine begrenzte Gruppe von Instituten;
enn der Fonds, der dahinter steht, ist von der Größe her
ar nicht zur Rettung aller Banken in der Lage. Sie
chreiben als Zielgröße 70 Milliarden Euro in das Ge-
etz. Das wird sehr lange nicht erreicht werden können.

Die Sachverständigen haben uns gesagt, dass die Be-
iligung der Gläubiger nicht wirklich gelingen wird. Ich
önnte jetzt mehrere Sachverständige zitieren. Deren
edenken muss man schon ernst nehmen; denn wenn
icht der Steuerzahler zahlen soll, dann müssten es die
nteilseigner und die Gläubiger tun. Die Sachverständi-
en, Herr Krahnen, Herr Schich von der OECD und Pro-
ssor Zimmer, um nur ein paar Beispiele zu nennen,

agten uns, dass das so nicht funktionieren werde. Des-
egen ist uns ganz wichtig, dass hier nachgearbeitet
ird; denn die Gläubigerbeteiligung, wie sie hier gere-
elt ist, reicht nicht aus. Ich frage mich, warum das, was
an in der Schweiz mit den sogenannten Contingent
onvertible Bonds machen kann, um die Beteiligung
on Gläubigern wirklich sicherzustellen, nicht auch in
eutschland möglich sein soll.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


as internationale Vorbild zeigt uns: Es geht konsequen-
r, als Sie es tun.

Der zweite Punkt: Sie setzen beim Sanierungsverfah-
n nach wie vor auf Freiwilligkeit. Das ist falsch. Auch

as haben mehrere Sachverständige gesagt. Denn wir
issen, dass die Vorstände in einem Unternehmen kein
teresse haben, in der Krisenlage selber das Verfahren

inzuleiten. Das haben wir an verschiedenen Beispielen
esehen: bei der HRE, bei der Sachsen LB und bei der
ayern LB. Wir haben es doch immer wieder gesehen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Deshalb Aufsicht, Herr Kollege!)






Dr. Gerhard Schick


(A) )


)(B)

Warum setzen Sie nach den schlechten Erfahrungen im-
mer noch darauf? Nicht nur die Banker sollen aus der
Krise lernen; auch wir müssen aus diesen Fällen lernen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wir haben doch eine Eingriffsmöglichkeit geschaffen!)


Deswegen hätte man hier einen Ansatz für die BaFin
schaffen müssen.

Drittens. Bei den Bonuszahlungen bleiben Sie wieder
hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Viele in Ihren
Reihen haben sich über die Luxuspension empört ge-
zeigt, die bei der HRE zulasten des Steuerzahlers gezahlt
worden ist. Bei der Verschärfung – sie ist richtig – gehen
Sie aber wieder nicht den nächsten entscheidenden
Schritt: Sie beziehen Pensionszahlungen nicht ein. Das,
was wir bei der HRE kritisiert haben, könnte wieder vor-
kommen. Das finden wir falsch.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich möchte zum letzten Punkt kommen, der mir sehr
wichtig ist. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie Sie
bei der parlamentarischen Kontrolle agieren. Wie viele
von uns aus allen Fraktionen haben sich zu Recht da-
rüber beschwert, dass die parlamentarische Kontrolle
beim SoFFin nicht gelingt, dass hier Milliarden ohne ad-
äquate Kontrolle ausgegeben werden können. Jetzt ha-
ben wir die Gelegenheit, da nachzujustieren; aber Sie
nehmen nur eine Minimalverbesserung vor. Warum ha-
ben Sie unsere Änderungsanträge abgelehnt, die eine
wirklich konsequente parlamentarische Kontrolle er-
möglicht hätten?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Sie wollten ein Untersuchungsrecht!)


Es ist uns unverständlich, dass Parlamentarier die
Möglichkeit aus der Hand geben, im Bereich des Haus-
halts, der Kontrolle der Administration ihrer Verantwor-
tung wirklich gerecht zu werden. Da besteht nach wie
vor Korrekturbedarf. Wir fordern Sie auf, das bei nächs-
ter Gelegenheit nachzuholen.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Ein bisschen mehr Lob hätte der Rede gutgetan!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706825400

Der Kollege Dr. Hans Michelbach hat das Wort für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1706825500

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

legen! Wir waren uns einig darüber: Die Exzesse, die wir
auf den Finanzmärkten erlebt haben, dürfen sich nie wie-
derholen. Daher ist es eine zentrale Lehre aus der Fi-
nanzmarktkrise, dass wir eine stärkere und vor allem
effizientere Regulierung der Finanzmärkte erreichen

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(C (D üssen. Wir ziehen auch heute wieder die Lehren. Es raucht Transparenz und Sicherheit; es muss neues Verauen entstehen. Viele im Finanzmarkt Tätige wollen es auch heute och nicht wahrhaben: Es zerstört nun einmal die gesellchaftliche Akzeptanz unserer sozialen Marktwirtschaft, enn die Gewinne privatisiert werden, aber der Steuer ahler die Verluste tragen soll. Das Engagement des taates kann immer nur auf das Notwendigste bechränkt sein: Das ist die Grundüberzeugung der sozian Marktwirtschaft; das ist unsere ordnungspolitische inie im Sinne der sozialen Marktwirtschaft. Dazu geört auch die Verpflichtung des Eigentums. Deswegen t zunächst einmal immer der Eigentümer für Verluste ur Kasse zu bitten, nicht der Steuerzahler. Das vorliegende Restrukturierungsgesetz bildet den ichtigsten Baustein einer verbesserten Finanzmarktreulierung. Wir sind dabei, ein solideres Haus für den Fianzmarkt der Zukunft zu bauen. Dieses ehrgeizige Ziel ehen wir Baustein für Baustein an. Ich möchte daran ernern, dass wir heute den fünften Gesetzentwurf zur ankenregulierung im weiteren Sinne beschließen; zuor haben wir Regelungen zum Rating und zur Verütungsstruktur sowie zu den Leerverkäufen und zur erbriefung geschaffen. All dies dient dem Ziel der Reulierung des Finanzmarktes. Heute setzen wir mit dem Restrukturierungsgesetz nsere Eckpunkte für die Bankenrestrukturierung und ie Finanzmarktregulierung um. Zukünftig wird durch ie Einführung einer Insolvenzordnung für Kreditinstite eine geordnete Sanierung oder Abwicklung von anken möglich, die in eine Schieflage geraten sind. Das t ein wesentlicher Schritt nach vorne. Unser Ziel ist es, ie Schieflage einer systemrelevanten Bank ohne Gefahr r die Stabilität des Finanzsystems zu bewältigen. Wir üssen dafür Sorge tragen, dass Eigenund Fremdkapilgeber die Kosten der Insolvenzbewältigung so weit ie möglich selbst tragen. Das ist mit diesem Gesetz geährleistet. Natürlich lässt dieses Gesetzes eine parlamentarische ontrolle zu. Sie wollten die Möglichkeit einer Untersu hung schaffen. Wir bauen auf die parlamentarische ontrolle durch gewählte Mitglieder dieses Hauses, die SoFFin-Kontrollgremium arbeiten. Das können Sie nicht auf dem Finanzmarkt offen ausagen. Wir haben eine ganz klare parlamentarische Konolle, die ernst zu nehmen ist. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Sie haben eine Unterrichtung des Parlaments! Das ist nicht dasselbe! Die richtige Kontrolle wollten Sie ja nicht!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


Neben den wichtigen Instrumenten der Insolvenzord-
ung zur Sanierung oder Abwicklung haben wir – das ist
anz wichtig – vier wesentliche Punkte vorgesehen: ers-
ns die Kostenbeteiligung der Banken, zweitens die
aftungsverpflichtung der Manager, drittens die Verlän-





Dr. h. c. Hans Michelbach


(A) )


)(B)

gerung der Verjährungsfrist und viertens eine Bonirege-
lung. Neben den Instrumenten haben wir also wesentli-
che Elemente aufgenommen, die letzten Endes die
Glaubwürdigkeit und die Akzeptanz der Banken in der
Gesellschaft wieder erhöhen werden. Deswegen ist die
Kostenbeteiligung in Form einer Bankenabgabe richtig.
Natürlich ist es völlig falsch, diese auf 100 Jahre hoch-
zurechnen. Sie können die Banken nicht gleich überfor-
dern. Wir müssen die Dinge Schritt für Schritt kontrol-
lieren und prüfen.

Zu der Boniregelung kann ich sagen: Im Zusammen-
hang mit den Managementvergütungen bei staatlich un-
terstützten Banken setzen wir ein Zeichen der Vernunft.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Die staatlichen Mittel, die Mittel der Steuerzahler, dür-
fen nicht durch unangemessene Vergütungsleistungen
aus den notleidenden Banken abfließen. Für mich grenzt
es an Untreue, wenn in Unternehmen, die pleite sind,
Boni gezahlt werden. Das gibt es in der Wirtschaft nicht.
Das ist Insolvenzverschleppung. Das ist Untreue. Bei
Banken, die ihre Mittel letzten Endes vom Steuerzahler
erhalten, können keine Boni gezahlt werden.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir müssen ganz deutlich darauf hinweisen: Dies ist
ein ganz wichtiger Schritt. Wir haben gute Instrumente
für die Sanierung und Abwicklung und vier weitere we-
sentliche Punkte, die ich angesprochen habe. Ich glaube,
dies ist ein guter Tag für die Anleger, für die Sparer, für
die Steuerzahler und für den Finanzmarkt.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706825600

Björn Sänger hat das Wort für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Björn Sänger (FDP):
Rede ID: ID1706825700

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Der vorliegende Gesetzentwurf könnte genauso
gut den Namen „Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung
der Verantwortungskultur“ tragen. Das Gesetz wird
nämlich einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der sozia-
len Marktwirtschaft leisten, indem es auch das Scheitern
großer, systemisch relevanter Banken ermöglichen wird.
Gleichzeitig werden die Risiken für die Steuerzahler mi-
nimiert.

Wie geht das? Es gibt drei Gründe:

Erstens. Wir haben ein mehrstufiges Verfahren – das
wurde hier schon mehrfach angesprochen –, welches es
den Verantwortlichen in den Banken ermöglicht, zu-
nächst auf der Basis der Freiwilligkeit – weil das eben
auch zur Verantwortung einer Geschäftsleitung dazuge-
hört – einen Sanierungsbeitrag zu leisten. Es ist voll-
kommen richtig, Herr Kollege Schick, dass wir auf Frei-
willigkeit setzen.

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(C (D Zweitens stärken wir die Verantwortungskultur beim hema Haftung, indem wir die Verjährungsfristen verngern. Sobald ein Unternehmen staatlich gestützt wird, hren wir eine Sonderprüfung durch, die sich mit der rage beschäftigt, ob es seitens der Geschäftsleitung erfehlungen gegeben hat. Ich denke, das ist ein ganz tarker Anreiz für die Verantwortlichen, freiwillig Saniengsmaßnahmen durchzuführen. Als dritten Punkt haben wir die Bankenabgabe gereelt, um die Risiken für die Steuerzahlerinnen und Steurzahler so weit wie möglich zu minimieren. Diese Mitl werden eingesetzt, um das Finanzsystem zu tabilisieren. Dabei geht es nicht darum, Banken zu stüten. Wenn ein Unternehmen am Markt gescheitert ist, ird es auch entsprechend abgewickelt. Das wird dieses esetz ermöglichen. Folglich ist es auch nur logisch, dass alle Banken entprechend einzahlen. Denn es geht nicht darum, einzelne anken zu stützen, sondern darum, das gesamte System u stabilisieren. Davon profitieren nämlich alle. Auch die Ausnahmen, die wir gemacht haben, sind gisch. Es geht darum, dass Förderbanken – das ist die fW, das ist im Übrigen die Landwirtschaftliche Rennbank – nicht einzahlen. Denn diese Banken gehen olitisch gewollt Risiken ein, die vom Staat abgesichert erden. Insofern hätte es überhaupt keinen Sinn geacht, diese mit einzubeziehen. Fazit: Dieses Gesetz wird eine ganz entscheidende olle spielen, um Krisen zukünftig gar nicht erst entsteen zu lassen. Es stärkt die Grundprinzipien der sozialen arktwirtschaft, zu der auch ein Scheitern dazugehört. ir meinen, es ist ein Gesetz, dem Sie alle zustimmen önnten. Die Sozialdemokraten werden sich enthalten. Meine ehr geehrten Damen und Herren, das ist ein bisschen so ie mit dem Anhalter, der ein schwarz-gelbes Auto voreifahren lässt, weil er auf ein rotes wartet. Das ist in iesem Bereich nicht akzeptabel. Überdenken Sie das och einmal. Herzlichen Dank. (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Ihre Bankenabgabe ist inakzeptabel!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706825800

Herr Brinkhaus spricht jetzt für die CDU/CSU-Frak-

on.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Ralph Brinkhaus (CDU):
Rede ID: ID1706825900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir – da-

it meine ich nicht nur die christlich-liberale Koalition,
ondern auch die Große Koalition, Parlamentarier auf
eutscher und europäischer Ebene und Regierungen jeg-
cher Couleur – haben uns nach der Finanzkrise im
erbst 2008 auf den Weg gemacht, um die Finanzmärkte

in wenig besser zu gestalten und sicherer zu machen.





Ralph Brinkhaus


(A) )


)(B)

Wir alle haben uns dabei an einer gewissen Architek-
tur orientiert. Die Architektur beinhaltete folgende As-
pekte: Erstens wollten wir die Aufsicht stärken. Zwei-
tens wollten wir das Handeln der einzelnen Akteure, der
Banken und der Institute, auf den Finanzmärkten stärker
regulieren. Drittens waren wir so bescheiden, anzuneh-
men, dass es sein kann, dass Regulierung und stärkere
Aufsicht irgendwann vielleicht doch nicht greifen, und
deswegen brauchten wir ein Verfahren, um mit Krisen
der Institute umzugehen und zu verhindern, dass der
Kollaps einer Bank zum Kollaps des gesamten Systems
führt.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir – damit meine ich uns alle, schließlich waren
auch grüne Politiker auf europäischer Ebene und Sie von
der Großen Koalition mit dabei; das haben Sie zu Recht
angemerkt – haben geliefert. Wir haben geliefert, indem
wir die europäischen Aufsichtsstrukturen angepasst ha-
ben, und wir werden auch in Deutschland liefern und
nachziehen. Wir haben geliefert, indem wir die Regulie-
rung der Ratingagenturen, der Vergütungssysteme, der
Leerverkäufe – diese haben wir in Deutschland verboten –
und der Verbriefungen gestärkt haben.

Wir haben allerdings noch keine Antwort auf die
Frage geliefert, meine Damen und Herren, wie wir mit
der Schieflage einer systemischen Bank umgehen. Wir
verabschieden hier und heute diesen Gesetzentwurf, weil
das Gesetz notwendig ist. Denn es ist höchste Zeit, dass
wir diese Lücke in unserer Architektur schließen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Natürlich kann man dieses Gesetz jetzt kritisieren. Ich
glaube, kein Gesetz ist perfekt.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann man von Ihren Gesetzen immer behaupten!)


Eines darf man allerdings nicht tun: diesen Gesetzent-
wurf mit den Kritikpunkten, die Sie vorgebracht haben,
ablehnen. Das geht nicht. Ich will darauf eingehen, um
welche Kritikpunkte es sich im Einzelnen handelt.

Sie beklagen – damit meine ich insbesondere die Da-
men und Herren von der Linken und der SPD –, dass die
Regelungen über die Boni nicht ausreichend sind. Ich
kann dazu nur eines sagen: Wir werden auf der einen
Seite von den Banken dafür kritisiert, dass die Regelun-
gen über die Boni zu streng sind. Auf der anderen Seite
werden wir von Ihnen dafür kritisiert, dass sie zu
schwach sind. Das heißt, wir scheinen irgendwo einen
guten Mittelweg gefunden zu haben, der auch passt.


(Ulrich Kelber [SPD]: Nur die Lobbyisten zu bedienen, ist noch kein Mittelweg!)


Der zweite Punkt, meine Damen und Herren: Kom-
men wir doch einmal zur Restrukturierungsabgabe und
zur Bankenabgabe. Sie sagen – und das ist eine tolle
SPD-Argumentation, die immer kommt; ich hätte sie vo-
rausahnen können, Herr Zöllmer –,


(Manfred Zöllmer [SPD]: Sie ist auch gut!)


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(C (D ass diese nicht ausreiche, um die Kosten der Krise tatächlich zu bewältigen. Ich will Ihnen eines sagen: Wir werden mit dieser ankenabgabe von den Banken in Deutschland – von en Volksbanken bis zu den Großbanken – in einem noralen Jahr 1 Milliarde bis 1,3 Milliarden Euro einzie en. Nehmen Sie bitte nicht die Krisenjahre mit ihren 00 Millionen Euro. Das sind keine normalen Jahre, und s wäre nicht seriös, so zu argumentieren. Wir werden darüber hinaus im Rahmen des Sparpakes die Banken mit 2 Milliarden Euro an den Kosten der ergangenen Krisen beteiligen. Das sind dann zusamen schon 3 Milliarden Euro. Wir verlangen von den gleichen Banken – und das erlangen auch Sie von den Banken –, dass sie ihr Eienkapital stärken und dass sie auch weiterhin Kredite usreichen, um den Mittelstand zu finanzieren. (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann machen Sie das?)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Was wollen wir denn eigentlich noch erreichen! Wir
üssen irgendwo auch Maß halten und die volkswirt-

chaftlichen Aufgaben, die den Banken obliegen, akzep-
eren, meine Damen und Herren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Aber regen Sie sich doch nicht auf! Sagen Sie was zu den 2 Milliarden!)


Ich komme zu einem weiteren Punkt. Herr Schick, die
rünen sagen, und das ist ihre Strategie: Jetzt haben wir

war einen Gesetzentwurf, aber wir müssen einmal über
ie Lösung mit den Convertibles, die in der Schweiz ge-
nden worden ist, nachdenken. Das mag richtig sein.
m der Ehrlichkeit Genüge zu tun, müssten Sie auch sa-
en, dass sich andere Länder, die USA und Großbritan-
ien, nicht für diese Lösung entschieden haben. Man
ann sicherlich darüber diskutieren. Man kann sicherlich
uch über viele andere Vorschläge diskutieren, die ge-
acht worden sind.

Herr Pitterle hat angemerkt, dass das Sanierungsver-
hren in den Details vielleicht nicht ganz richtig ist. Sie

aben auch noch angeführt, dass es in diesem Verfahren
ielleicht zu viel Freiwilligkeit gibt. Aber eines muss
an akzeptieren: Wir handeln hier in einer sehr schwie-
gen Situation. In diesem Gesetz müssen Arbeitsrecht,
esellschaftsrecht und Steuerrecht zusammengeführt
erden. Die Bundesländer haben gegebenenfalls ein an-
eres Interesse als der Bund. Uns liegen Stellungnahmen
on Professoren vor, die unterschiedlicher Meinung
ind. Trotz dieser Gemengelage haben wir ein Gesetz
ufgebaut, dass es so in Europa und in der Welt nicht
ibt. Das muss man an dieser Stelle einfach einmal aner-
ennen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, aber wenn es nicht funktioniert? – Joachim Poß [SPD]: Sagen Sie Ralph Brinkhaus )





(A) )

doch einmal etwas zu den 2 Milliarden! Was
sind das für 2 Milliarden?)

Man kann nicht immer nur an Details herumkritteln
und dann nicht fertig werden. Genau das ist das Problem
der Opposition. Immer wieder wird an irgendwelchen
Details herumgekrittelt. Den großen Wurf habe ich von
Ihnen noch nicht gehört.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Den haben wir gelandet. Wir leisten, wir liefern, Sie kri-
tisieren. Die Politik der Opposition in dieser Legislatur-
periode ist: Kritik, Kritik, Kritik, aber keinerlei kon-
struktive Vorschläge.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich sage Ihnen eines: Sie haben keine Gründe, diesen
Gesetzentwurf abzulehnen. Es ist beschämend, dass sich
die SPD unter dem Mantel, dass eine Finanztransaktion-
steuer eingeführt werden muss, allem in diesem Haus
verweigert. Das ist das goldene Kalb der SPD, um das
Sie herumtanzen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie wissen eines ganz genau, Herr Zöllmer: Diese Fi-
nanztransaktionsteuer hat nur Sinn, wenn wir sie auf eu-
ropäischer Ebene durchsetzen. Wir versuchen das. Sie
haben verpasst, das durchzusetzen, als Sie an der Regie-
rung waren. Wenn Sie wollen, dass diese Finanztransak-
tionsteuer auf nationaler Ebene durchgesetzt wird, dass
wir einen Alleingang machen, dann erklären Sie den
Menschen, die am Finanzplatz Frankfurt arbeiten, dass
Sie schuld sind, dass sie ihre Arbeitsplätze verlieren. Das
ist nicht seriös.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706826000

Sie müssten bitte zum Ende kommen, Herr Kollege.


Ralph Brinkhaus (CDU):
Rede ID: ID1706826100

Ich komme zum Schluss. In dem Wissen, dass dieses

auf den Weg gebrachte Gesetz nicht perfekt ist, haben
wir ganz bewusst gesagt – dabei sind wir auf Ihre Anre-
gungen eingegangen –, dass wir dieses Gesetz in zwei
Jahren evaluieren werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706826200

Herr Kollege, Sie müssen zum Ende kommen.


Ralph Brinkhaus (CDU):
Rede ID: ID1706826300

Dann sprechen wir uns wieder. Ich denke, dann wer-

den wir sehen, dass wir ein gutes Gesetz auf den Weg
gebracht haben.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706826400

Ich schließe die Aussprache.

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1)

(C (D Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bunesregierung eingebrachten Entwurf eines Restrukturiengsgesetzes. Nach § 31 unserer Geschäftsordnung lie en dazu Erklärungen der Kolleginnen und Kollegen chick, Gambke, Haßelmann und Paus vor.1)


Der Finanzausschuss empfiehlt unter Nr. 1 seiner Be-
chlussempfehlung, Drucksachen 17/3407 und 17/3547,
ine Entschließung anzunehmen. Wer stimmt für diese
eschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Ent-
altungen? – Die Beschlussempfehlung ist angenom-
en. Zugestimmt haben CDU/CSU, FDP und SPD.
ündnis 90/Die Grünen und die Fraktion Die Linke wa-
n dagegen. Enthaltungen gab es keine.

Unter Nr. 2 empfiehlt der Finanzausschuss, den Ge-
etzentwurf der Bundesregierung, Drucksachen 17/3024
nd 17/3362, in der Ausschussfassung anzunehmen. Ich
itte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Ausschuss-
ssung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer

timmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetzent-
urf ist in zweiter Beratung angenommen bei Zustim-
ung der Koalitionsfraktionen. Dagegen gestimmt ha-

en Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Die SPD hat
ich enthalten.

Dritte Beratung

nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
esetzentwurf zustimmen wollen, aufzustehen. – Ge-
enstimmen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist
it dem gleichen Stimmenverhältnis wie vorher ange-

ommen.

Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Frak-
on der SPD auf Drucksache 17/3471? – Gegenprobe! –
er enthält sich? – Der Entschließungsantrag ist abge-
hnt. Zugestimmt hat die einbringende Fraktion, dage-
en gestimmt haben die Koalitionsfraktionen. Die Frak-
onen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen haben sich
nthalten.

Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Frak-
on Die Linke auf Drucksache 17/3472? – Wer stimmt
agegen? – Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag
t abgelehnt. Zugestimmt hat die einbringende Fraktion,
agegen gestimmt haben die Koalitionsfraktionen und
ie Fraktion der SPD. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
en hat sich enthalten.

Ich rufe jetzt Tagesordnungspunkt 10 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Heidrun
Bluhm, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE

Grundrecht auf Wohnen sozial, ökologisch
und barrierefrei gestalten

– Drucksache 17/3433 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Arbeit und Soziales

Anlage 8





Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt


(A) )


)(B)

Die Reden zu Protokoll gegeben haben die Kollegin-
nen und Kollegen Storjohann, Raab, Bartol, Gottschalck,
Körber, Bluhm und Wagner.1)

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 17/3433 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. – Damit sind Sie ein-
verstanden. Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 9 sowie Zusatzpunkt 6
auf:

9 – Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines
Jahressteuergesetzes 2010 (JStG 2010)


– Drucksachen 17/2249, 17/2823 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Abge-
ordneten Dr. Barbara Höll, Jutta Krellmann,
Klaus Ernst, weiteren Abgeordneten und der
Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Abschaffung des Pro-
gressionsvorbehalts für Kurzarbeitergeld

– Drucksache 17/255 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzaus-
schusses (7. Ausschuss)


– Drucksache 17/3449 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Olav Gutting
Lothar Binding (Heidelberg)
Dr. Daniel Volk
Dr. Barbara Höll
Lisa Paus

Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)

gemäß § 96 der Geschäftsordnung

– Drucksache 17/3466 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Carsten Schneider (Erfurt)
Otto Fricke
Roland Claus
Alexander Bonde

ZP 6 Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker
Beck (Köln), Dr. Gerhard Schick, Lisa Paus, wei-
teren Abgeordneten und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Gleichstellung der Lebens-
partnerschaften mit der Ehe im Bereich des
Steuerrechts

– Drucksache 17/3218 –
Überweisungsvorschlag: 
Finanzausschuss (f)
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Haushaltsausschuss

Zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung liegen
zwei Änderungsanträge und ein Entschließungsantrag

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d1) Anlage 10

(C (D er Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Über einen nderungsantrag werden wir später namentlich abstimen. Verabredet ist, eine halbe Stunde lang zu debattieren. Dazu sehe und höre ich keinen Widerspruch. Dann ist as so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache und gebe dem Kollegen lav Gutting für die CDU/CSU-Fraktion das Wort. Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle en! Das Jahressteuergesetz 2010 hat es, insbesondere as den Umfang anbelangt, mal wieder in sich. Im letzn Jahr gab es kein Jahressteuergesetz. So hatten wir in iesem Jahr zusammen mit den Empfehlungen des Bunesrats über 200 Maßnahmen zu beraten. In diesem Zusammenhang darf ich mich zunächst beanken bei allen Mitberichterstatterinnen und Mitbechterstattern in den Fraktionen und vor allem auch bei en Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BMF. Herr inister, seien Sie so gut und richten Sie es ihnen aus. s waren immer zielorientierte Gespräche, und es war ine gute Zusammenarbeit. Dadurch ist es gelungen, das ahressteuergesetz in diesem Jahr über einen Monat früer abzuschließen als in den vergangenen Jahren. Das ist gut so; denn das bedeutet eine Erleichterung r die Praxis. So können die notwendigen Änderungen, ie ja in der Regel zum 1. Januar des jeweils nächsten ahres in Kraft treten, bereits heute in die Praxis einflieen, und es ist nicht so wie in den letzten Jahren, dass mer kurz vor Weihnachten die große Hektik und Beiebsamkeit ausbricht. Auch wenn es ganz überwiegend lediglich steuertechische Anpassungen aus Gerichtsurteilen, EU-rechtlihen Vorgaben oder aus Anregungen von der Verwalng waren, enthält das Jahressteuergesetz 2010 doch ine Reihe von erwähnenswerten Punkten, welche ich ier kurz ansprechen möchte. Bei der Absetzbarkeit der Kosten für das häusliche rbeitszimmer haben wir die Entscheidung des Bundeserfassungsgerichts umgesetzt. Nunmehr können Areitnehmer wieder einen Werbungskostenabzug in Höhe on bis zu 1 250 Euro jährlich für ein häusliches Areitszimmer vornehmen, sofern – das ist wichtig, und as halte ich auch für richtig – kein anderer Arbeitsplatz ur Verfügung steht. Die Neuregelung gilt auch rückwirkend für alle noch ffenen Fälle ab dem Veranlagungszeitraum 2007. Wir rreichen hier für die betroffenen Menschen eine jährlihe Entlastung von rund 250 Millionen Euro. Ganz bewusst haben wir bei den nicht privatrechtlich rganisierten Banken, also bei den Sparkassen und olksbanken, sowie bei den Versicherungen die umsatzteuerliche Behandlung der Auslagerung von Finanzienstleistungen durch dieses Jahressteuergesetz nicht Olav Gutting )


(Beifall bei der CDU/CSU)

Olav Gutting (CDU):
Rede ID: ID1706826500

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)





(A) )

berührt. Das sichert Arbeitsplätze gerade im ländlichen
Raum.

Als Abgeordneter des Spargelwahlkreises Bruchsal-
Schwetzingen


(Ulrich Kelber [SPD]: Spargel gibt es auch woanders, junger Mann! Sogar besseren!)


will ich eine weitere sehr positive Maßnahme hervorhe-
ben. Mit dem Jahressteuergesetz 2010 haben wir die zu
Recht vielfach kritisierte Steuerpflicht für viele Saison-
arbeitskräfte abgeschafft. Bislang zwang diese Regelung
300 000 Saisonarbeitskräfte, davon allein 200 000 in der
Landwirtschaft beschäftigte, eine Steuererklärung abzu-
geben, obwohl in der Regel absehbar war, dass keine
Steuerlast entsteht; seit 2009 war das so.

In der Praxis lief es oft so ab, dass nicht die Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmer eine Steuererklärung
abgegeben haben, sondern zum Beispiel die Obst- und
Spargelbauern damit belastet waren. Das ist auch nicht
verwunderlich. Eine Steuererklärung ist schon für einen
Muttersprachler eine schwierige Angelegenheit. Wenn
jemand aber aus Polen, Kroatien, Rumänien oder Bulga-
rien kommt und der deutschen Sprache nicht hundertpro-
zentig mächtig ist, dann ist es gar ein Ding der Unmög-
lichkeit, eine Einkommensteuererklärung auszufüllen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Die Praxis sah so aus, dass der Bauer oder gleich ein
Steuerberater einspringen musste. Die damit einherge-
henden Kosten, die Bürokratiekosten, blieben natürlich
beim Landwirt hängen, obwohl der Steuerbescheid, was
von vornherein völlig klar war, regelmäßig eine Steuer-
last von 0 Euro ausgewiesen hat. Wir sorgen mit dieser
Maßnahme nicht nur für eine Entlastung der saisonal Be-
schäftigten, sondern gleichermaßen auch für eine Entlas-
tung der Arbeitgeber und der Finanzverwaltungen.

Bürokratieabbau konnten wir auch bei der Informati-
onspflicht im Zusammenhang mit ELStAM erzielen. Die
Information der Arbeitnehmer über die gebildeten elek-
tronisch gespeicherten Lohnsteuerabzugsmerkmale wird
nunmehr von der Finanzverwaltung übernommen, wo-
durch aufseiten der Arbeitgeber Bürokratiekosten von
nahezu 100 Millionen Euro eingespart werden.

Besonders hervorzuheben ist, dass wir im vorliegen-
den Gesetzentwurf für den im Koalitionsvertrag vorge-
sehenen Abbau gleichheitswidriger Benachteiligungen
im Steuerrecht von Lebenspartnern und Ehegatten ge-
sorgt haben, und zwar im Erbschaftsteuer- und Schen-
kungsteuergesetz sowie im Grunderwerbsteuergesetz.
Im Hinblick auf die von der Opposition geforderten An-
gleichungen im gesamten Einkommensteuerrecht plädie-
ren wir allerdings dafür, zunächst die Entscheidungen
des Bundesverfassungsgerichtes abzuwarten, statt einen
Schnellschuss zu wagen.


(Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat längst entschieden! – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, eben! Die gibt es doch schon! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ li n p g g n u d v E R z g e w J s z d b e E b D n li fa s s (C (D NEN]: Was glauben Sie denn, wie das ausgeht?)


Das Füreinander-Einstehen in einer gleichgeschlecht-
chen Lebenspartnerschaft erkenne ich an. Das Fürei-
ander-Einstehen ist auch steuerlich entsprechend zu
rivilegieren; das ist begründbar. Ich will aber auch sa-
en: Eine absolute Gleichstellung der Ehe als im Grund-
esetz verankerte Keimzelle der Gesellschaft auf der ei-
en Seite


(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es gibt viele Keimzellen!)


nd der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft auf
er anderen Seite entspricht nicht meiner Auffassung
om Schutz der Ehe, die ich als Familie verstehe.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


s können daher nach meiner Meinung nicht sämtliche
echtsvorschriften, die für Ehe und Familie gelten, eins
u eins auf Eingetragene Lebenspartnerschaften übertra-
en werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Insgesamt haben wir mit dem vorliegenden Entwurf
ines Jahressteuergesetzes 2010 einen guten Gesetzent-
urf vorgelegt. Wir entlasten die Menschen in diesem

ahr um knapp 1 Milliarde Euro, und wir entbürokrati-
ieren.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706826600

Möchten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Beck

ulassen?


Olav Gutting (CDU):
Rede ID: ID1706826700

Ich bin gleich fertig. Das muss jetzt nicht mehr sein.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Zum Schluss noch ein paar Sätze zum Gesetzentwurf
er Linken zur Abschaffung des Progressionsvorbehalts
eim Kurzarbeitergeld. Es handelt sich um einen Gesetz-
ntwurf, den Sie schon mehrmals vorgelegt haben.


(Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das mussten wir doch! Wir konnten Sie ja bisher leider nicht überzeugen!)


r wird aber nicht richtiger, nur weil Sie ihn häufig ein-
ringen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


urch den Progressionsvorbehalt wird die Besteuerung
ach Leistungsfähigkeit sichergestellt. Anders formu-
ert: Wer mehr hat, muss mehr Steuern zahlen; so ein-
ch ist das. Würden wir Ihren Gesetzentwurf verab-

chieden, würden wir diesen Grundsatz auf den Kopf
tellen. Deswegen werden wir ihn ablehnen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )


)(B)


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706826800

Lothar Binding spricht jetzt für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dem Manuskript nach wird das eine lange Rede!)



Lothar Binding (SPD):
Rede ID: ID1706826900

Ich bin umfangreich vorbereitet.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706827000

Sie wissen, wie lang Ihre Redezeit ist?


Lothar Binding (SPD):
Rede ID: ID1706827100

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Das
Jahressteuergesetz 2010 bietet die große Chance, Fehler,
die im vergangenen Jahr oder früher gemacht worden
sind, zu korrigieren.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja! Auch eure!)


– Ja, auch unsere. Alle Fehler, die in der Vergangenheit
gemacht wurden, hättet ihr korrigieren können. – Diese
Chance ist verpasst worden. Herr Brinkhaus hat vorhin
vorwurfsvoll gesagt, die SPD verweigere sich bestimm-
ten Dingen. Damit hat er vollkommen recht. Wir verwei-
gern uns zum Beispiel einem 1-Milliarde-Euro-Ge-
schenk für die Hotels.


(Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Jetzt fängt der schon wieder an! Das hat so einen Bart!)


– Diesen Bart hätte man heute mit diesem Gesetz ab-
schneiden können. Dann wäre alles wunderbar gewesen.


(Beifall bei der SPD und der LINKEN)


Wir verweigern uns auch Körperschaftsteuergeschenken
an Konzerne, die diese nicht brauchen, Subventionen für
eine Klientel, die diese nicht nötig hat.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Welche denn? Womit denn?)


Ich will aber einmal die Frage aufwerfen, ob das Ge-
setz wenigstens die eine Forderung erfüllt, die speziell
die FDP elf Jahre lang wie eine Monstranz vor sich her-
getragen hat. Sie hat gesagt, sie kümmere sich um Ein-
fachheit.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Ich habe diesen Ordner mitgebracht,


(Der Redner hält einen Ordner hoch)


in dem sich ein Quiz befindet. Der Ordner enthält den
Gesetzentwurf und die über 36 Änderungsvorschläge.
Die Quizaufgabe besteht darin, in Ihren Vorschlägen
eine einzige einfache Formulierung zu finden.


(Heiterkeit bei der SPD)


Ich will einmal eine Stelle vorlesen, die ein Mitarbeiter
mir vorgeschlagen hat – Sie können aber auch jede belie-
bige andere Stelle aufschlagen –:



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(C (D Der Teilbetrag im Sinne des § 54 Absatz 11 Satz 1 des Körperschaftsteuergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. April 1999 …, das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 14. Juli 2000 … geändert worden ist (Teilbetrag, der einer Körperschaftsteuer in Höhe von 45 Prozent unterlegen hat)

nach § 34 Absatz 12 Satz 2 bis 5 einer Körper-
schaftsteuer von 45 vom Hundert unterlegen haben,

So weit war Ihnen das ja klar –


(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das ist doch der Murks, den Sie uns eingebrockt haben unter Rot-Grün!)


und der Teilbetrag, der nach dem 31. Dezember
1998 einer Körperschaftsteuer in Höhe von 40 vom
Hundert ungemildert unterlegen hat, erhöht sich um
die Beträge, die nach § 34 Absatz 12 Satz 6 bis 8 ei-
ner Körperschaftsteuer von 40 vom Hundert unter-
legen haben, jeweils nach Abzug der Körperschaft-
steuer, der sie unterlegen haben.


(Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Können Sie es noch einmal vorlesen? Ich habe es nicht verstanden!)


s ist offensichtlich, dass Sie das Ziel der Einfachheit er-
icht haben. Diesem Begriff von Einfachheit verwei-

ern wir uns aber. Da hat Herr Brinkhaus schon wieder
cht.


(Abg. Leo Dautzenberg [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


Nein, im Moment kann ich keine Zwischenfrage zulas-
en.

Wir nehmen aber noch an anderer Stelle eine Verwei-
erungshaltung ein. Wir verweigern uns zum Beispiel
er Abschaffung der Rentenversicherungsbeiträge für
LG-II-Empfänger, der Abschaffung des Elterngeldes
r ebendiese Gruppe sowie der Abschaffung des Heiz-

ostenzuschusses.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Barbara Höll [DIE LINKE])


Das Versäumnis der Korrektur von Fehlern führt zu
inem System, das sich nur dann erschließt, wenn man
en Blick auf den Unterschied zwischen Arm und Reich
chtet. Es wird jetzt die Zulagenberechtigung bei der
iester-Förderung ermöglicht. Aber warum wird sie ei-
entlich ermöglicht? Weil man die Altersvorsorgerege-
ng für die ALG-II-Empfänger zuvor abgeschafft hat.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


ie meinen, das sei eine ganz tolle Regelung. In Wahr-
eit ist es aber nur ein Placebo für diejenigen, die nichts
aben und nach Inkrafttreten dieser Regelung erst recht





Lothar Binding (Heidelberg)



(A) )


)(B)

nichts haben werden. Da verweigern wir uns schon wie-
der.


(Beifall bei der SPD)


Die Rechtsprechung des BFH hat die Möglichkeit der
korrigierenden Verlustfeststellung gemäß § 10 d des Ein-
kommensteuergesetzes hinsichtlich der Werbungskosten
während einer Phase der Arbeitslosigkeit geschaffen.
Wir wollen, dass die Kosten für Umschulung und Ar-
beitsplatzsuche auch nachträglich geltend gemacht wer-
den können. Sie wollen das verhindern. Wie kleinlich
muss man sein, um einem Arbeitslosen, der eine Um-
schulung hatte und möglicherweise vergessen hat, dies
geltend zu machen, die nachträgliche Geltendmachung
zu verwehren?


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Umgekehrt bekommt der Selbstständige fast alle Be-
scheide unter Vorbehalt. Für ihn ist also eine automati-
sche Sicherung eingebaut. Das ist der Unterschied zwi-
schen Schwach und Stark und zwischen einer
Verweigerung und einer Politik der Gestaltung.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist die Neiddebatte!)


– Das ist keine Neiddebatte. So neidisch bin ich nicht auf
die Leute, die Sie schlecht behandeln.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Über eine Bundesratsinitiative wollen wir es Lohn-
steuerhilfevereinen erlauben, ihre Mitglieder auch dann
zu beraten, wenn sie eine unwesentliche Beteiligung an
einem geschlossenen Fonds haben. Auch das verweigern
Sie. Warum verweigert man den Lohnsteuerhilfeverei-
nen die Erweiterung ihrer Befugnisse um einen Mikro-
meter, während man ganz anderen Leuten Befugnisse
gibt, durch die ihnen fast alles erlaubt wird?


(Olav Gutting [CDU/CSU]: 100 000 Euro sind ein Mikrometer?)


Auch hier gibt es eine große Ungerechtigkeit zwischen
den Schwachen und den Starken. Wir verweigern uns
der Missachtung dieser Gerechtigkeitsprinzipien.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Es gibt noch einen anderen Punkt anzusprechen. Sie
wollen nämlich noch etwas machen, was das Parlament
betrifft. Hier sind wir sehr sensibel, insbesondere des-
halb, weil einige CDU/CSU-Kollegen zuvor, in der Gro-
ßen Koalition, gemeinsam mit uns noch sehr vehement
für die parlamentarische Beteiligung an internationalen
Verhandlungsprozessen eingetreten sind. Dabei ging es
zum Beispiel um Doppelbesteuerungsabkommen. In
diese Prozesse wollten und sollten wir stärker eingebun-
den werden. Was passiert jetzt? Sie ermächtigen die Re-
gierung, Verordnungen in Kraft zu setzen und Konsulta-
tionen und Verständigungsverfahren durchzuführen,
damit das Parlament außen vor bleibt. Das wollen wir
nicht; wir wollen beteiligt werden. Wir können im Zwei-
felsfall selbst darauf verzichten; dass aber per Gesetz

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(C (D stgelegt werden soll, dass wir nicht beteiligt werden, ehen wir natürlich nicht ein. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Jetzt komme ich zu etwas ganz Schlimmem. Das be-
ifft wahrscheinlich weniger die Arbeitslosengeld-II-
mpfänger, weshalb das auch noch nicht geregelt wurde.
ie haben die strafbefreiende Selbstanzeige in diesem
esetzentwurf nicht geregelt, obwohl der Bundesrat Ih-
en das nahegelegt hat.


(Nicolette Kressl [SPD]: Ja!)


s ist natürlich klar, warum Sie das noch nicht geregelt
aben: Die strafbefreiende Selbstanzeige ist möglicher-
eise eine Hilfe für Leute, die mehr Geld als
rbeitslosengeld II haben. Nach dem Eiertanz beim An-
auf der CD in Baden-Württemberg ist das eigentlich
uch gar nicht verwunderlich.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie Dimension ist klar: Es gab 27 000 Selbstanzeigen
folge des Ankaufs dieser CD. Daran merkt man, um
elche Größenordnung es sich im Bereich der Steuer-
interziehung handelt. Wir glauben, dass es ein wirklich
chwerer Fehler ist, dass Sie das noch nicht geregelt ha-
en.

Ich will noch Folgendes sagen: Das Kabinett wollte
twas Gutes tun und einen redaktionellen Fehler im Erb-
chaftsteuerrecht korrigieren. Dadurch hätte die Übertra-
ung ganz bestimmten Verwaltungsvermögens auf
ntergesellschaften, um die Obergesellschaft erbschaft-

teuerlich freizustellen, vermieden werden können. Das
arlament hat dieser guten Idee der Regierung, das zu
orrigieren, nicht zugestimmt und damit die Erbschaft-
teuer noch weiter ausgehöhlt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das ist doch nicht wahr!)


250 Milliarden Euro werden im Jahr vererbt. Es war
ngedacht, durch die Erbschaftsteuer 4 Milliarden Euro
inzunehmen. Das wird jetzt weiter abgesenkt. Wer sich
usrechnen kann, wie viel 3 bis 4 Milliarden von
50 Milliarden Euro sind, der kennt die Bedeutung der
rbschaftsteuer und weiß, was hier passiert und für wel-
he Klientel bei diesem Gesetzentwurf gearbeitet wird.
h will jetzt nicht weiter darauf eingehen.

Die FDP erklärte uns in diesem Zusammenhang, es
ei eine Verschärfung der Gesetzgebung, die Gestaltung
inzuschränken. Das muss man sich auf der Zunge zer-
ehen lassen. Ich übersetze das einmal: Es ist eine Ver-
chärfung der Gesetzgebung, wenn man dagegen vor-
eht, dass Steuertricks angewendet und Schlupflöcher
usgenutzt werden. – Das halte ich für absurd. Hier ver-
eigern wir uns total, und wir stimmen dem Gesetzent-
urf auch nicht zu.

Vielen Dank.





Lothar Binding (Heidelberg)



(A) )


)(B)


(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706827200

Das Wort hat der Kollege Dr. Daniel Volk von der

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – René Röspel [SPD]: Die Partei der Steuervereinfacher!)



Dr. Daniel Volk (FDP):
Rede ID: ID1706827300

Vielen Dank. – Herr Präsident! Meine sehr geehrten

Damen und Herren! Herr Binding,


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das hat am Ohr wehgetan, oder?)


das hat wirklich wehgetan, aber nicht wegen der Laut-
stärke, sondern wegen des Inhalts, weil es teilweise
wirklich absurd war. Die Bestimmung, über die Sie hier
comedymäßig geredet haben – Sie haben sich beschwert,
dass das so kompliziert klingt –, ist genau die Bestim-
mung, die wir in das Jahressteuergesetz aufnehmen
mussten, weil das Bundesverfassungsgericht in Karls-
ruhe Ihnen als SPD – einem SPD-geführten Finanz-
ministerium – es wieder einmal schwarz auf weiß gege-
ben hat,


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Aus rot-grüner Zeit!)


dass Sie eine verfassungswidrige Steuergesetzgebung
vorgenommen haben.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: SPDEigentor! SPD-Murks! – Ulrich Kelber [SPD]: Er hat Ihnen genau diese Formulierung aufgeschrieben!)


Dementsprechend mussten wir diese Regelung so im
Jahressteuergesetz fassen – übrigens auch mit der Folge
einer nicht unerheblichen Mindereinnahme, die wir im
jetzigen Haushalt zusätzlich verkraften müssen, weil Sie
schon damals nicht in der Lage waren, eine verfassungs-
gemäße Steuergesetzgebung vorzunehmen.

Zu dem, was Sie zuletzt zur Erbschaftsteuer gesagt
haben, möchte ich zunächst einmal klarstellen, dass wir
die Erbschaftsteuer nicht aushöhlen.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Doch!)


Wir lassen sie doch in der jetzigen Regelung bestehen.


(Lachen bei der SPD – Joachim Poß [SPD]: Großzügig!)


Wir nehmen keine Änderung vor. Dass wir sie aushöhlen
würden, würde ja voraussetzen, dass wir eine Änderung
vornehmen. Das machen wir eben nicht.


(Nicolette Kressl [SPD]: Kabarett!)


Vielmehr haben wir den Vorschlag für eine Verschärfung
der Erbschaftsteuer, die die Unternehmen, insbesondere
mittelständische Unternehmen, zusätzlich belasten würde,
aus dem Regierungsentwurf herausgenommen.

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(C (D (Joachim Poß [SPD]: Das ist auch Comedy, aber schlechte Comedy!)


h glaube, es ist unser souveränes Recht als Parlamenta-
er, dieses so vorzunehmen, weil wir es nämlich für
chtig halten.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Sie haben eine Korrektur verhindert! Das ist die Antwort!)


sofern ist wieder einmal klar, wo der Unterschied zwi-
chen dieser Seite und jener Seite des Hauses liegt.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Zum Glück!)


ie würden immer nur die Steuern erhöhen und sagen:
ie Steuerpflichtigen können noch mehr zahlen, weil
er Staat ja mehr Geld braucht. – Für Sie in Ihrer Denk-
eise ist eine hohe Besteuerung Garant dafür, dass es

uch hohe Steuereinnahmen gibt. Anders herum wird
ber ein Schuh daraus; wir haben das in den letzten zehn
onaten in Deutschland beobachten können. Diese, die
chte Seite hat nämlich zu Beginn des Jahres entspre-

hende Steuerentlastungen vorgenommen,


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Für Hoteliers!)


ie dazu geführt haben, dass die Steuereinnahmen insge-
amt steigen. Wir sorgen durch eine vernünftige Steuer-
olitik dafür, dass die Unternehmen in Deutschland in-
estieren und Arbeitsplätze schaffen können. Das zeigt
ich jetzt an einer fantastischen Aussicht auf dem Ar-
eitsmarkt. Wir leiden mittlerweile unter Fachkräfte-
angel; das muss man sich überlegen. Die Zahl der Ar-

eitslosen liegt unter 3 Millionen, weil wir die Grund-
ge dafür legen, dass die Unternehmen in Deutschland

ichere Investitionsbedingungen haben.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)


Das zeigt sich eben auch bei der Erbschaftsteuer.
enn Sie jetzt an der Regierung wären, würden Sie si-

herlich die Erbschaftsteuer verschärfen. Das Problem
ürde sein, dass die Unternehmen in Deutschland nicht
ehr die Voraussetzungen für gutes Wirtschaften haben
ürden. Es würden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert
nd Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Die
rbeitslosenzahlen würden eben nicht so sinken, wie es
nter der Regierung der christlich-liberalen Koalition
er Fall ist.

Ich möchte noch weitere Punkte dieses Jahressteuer-
esetzes hervorheben, die wir für ganz besonders wich-
g halten. Wir machen einen deutlichen Schritt hin zur
leichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaf-
n. Aber hier sind noch weitere Verfahren in Karlsruhe

nhängig. Wir meinen, dass es auch eine Frage des Re-
pektes vor dem höchsten deutschen Gericht ist, dass wir
ie Entscheidung abwarten, um dann gesetzgeberisch
arauf zu reagieren.





Dr. Daniel Volk


(A) )


)(B)

Wir haben einen Bereich entbürokratisiert. Das be-
trifft die Sonderregelung für ehemals gemeinnützige
Wohnungsunternehmen. Das ist ein ganz wichtiger Be-
reich für eine Entbürokratisierung des Steuerrechts. Es
handelt sich um eine Vereinfachung, bei der wir davon
ausgehen können, dass wir auf dem genannten Gebiet
eine entsprechende Dynamik entwickeln werden.

Einen Punkt möchte ich hervorheben, weil wir dies-
bezüglich keine gesetzliche Regelung im Jahressteuerge-
setz vornehmen. Denn es ist uns gelungen, im Zuge der
Beratungen des Jahressteuergesetzes eine wichtige Klar-
stellung für die Praxis herbeizuführen. Ich nenne das
Stichwort: Organschaft im Rahmen des Körperschaft-
steuergesetzes. Es ist uns durch ein Schreiben des Bun-
desfinanzministeriums gelungen, die Unsicherheiten, die
gerade in den letzten Monaten in der Praxis auf diesem
Gebiet entstanden sind, zu beseitigen. Deswegen brauch-
ten wir keine gesetzlichen Regelungen, was auch eine
Vereinfachung der Steuergesetzgebung darstellt.

Insgesamt haben wir einen Entwurf zum Jahressteuer-
gesetz vorgelegt, der im Wesentlichen davon geprägt ist,
dass wir einerseits Fehler der Vergangenheit aufarbeiten
müssen, aber andererseits sehr praxisrelevante wie auch
praxisgerechte Regelungen vorgenommen haben. Inso-
fern ist das Jahressteuergesetz ein weiterer Baustein im
Rahmen einer vernünftigen Steuerpolitik der schwarz-
gelben Koalition.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706827400

Das Wort hat die Kollegin Barbara Höll von der Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706827500

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Endlich – alle haben darauf gewartet – liegt der Gesetz-
entwurf zum Jahressteuergesetz 2010 vor. Er beinhaltet
nicht nur ein paar redaktionelle Änderungen, sondern
auch Kröten, die wir nicht zu schlucken bereit sind. Des-
halb werden wir Ihren Gesetzentwurf ablehnen.


(Beifall bei der LINKEN)


Mit der bevorstehenden Verabschiedung des Gesetz-
entwurfs zum Jahressteuergesetz zeigt die Koalition,
dass sie nicht bereit ist, bekannte Steuerschlupflöcher zu
schließen, obwohl ihr dies selbst die Regierung im Ge-
setzentwurf vorgeschlagen hat. Denn im Rahmen der
Neuregelung der Erbschaftsbesteuerung 2008 unterlief
der Großen Koalition – ich unterstelle – tatsächlich ein
redaktioneller Fehler.

Wenn in der Vermögensmasse des Unternehmens der
Anteil des unproduktiv genutzten Vermögens – hierzu
gehören Kunstgegenstände, Münzen und Wertpapiere –
am Gesamtvermögen nicht über 10 Prozent liegt, dann
kann dieses Unternehmen unter den bekannten Bedin-
gungen steuerfrei an die nächste Generation übergehen.

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(C (D estehen zum Beispiel Beteiligungen an Personengesellchaften oder Anteile an Kapitalgesellschaften, dann ürfen diese Gesellschaften bis zu 50 Prozent Verwalngsvermögen – also das unproduktive Vermögen, das h gerade erwähnt habe – an ihrem Gesamtvermögen esitzen, um steuerfrei zu bleiben. Dies lädt zur Steuermgehung ein und ist verfassungsrechtlich bedenklich. Die Folge ist: Viele Unternehmen übertragen ihr Veraltungsvermögen einfach auf Tochtergesellschaften, m auch für diesen Teil des Vermögens Steuerfreiheit zu rlangen. So heißt es selbst im Gesetzentwurf – ich ziere –: Eine höhere Grenze für das Verwaltungsvermögen im Betriebsvermögen von Beteiligungen/Tochtergesellschaften gegenüber dem Verwaltungsvermögen im diese haltenden Betriebsvermögen ist nicht zu rechtfertigen und führt zu nicht gewollten steuermindernden Gestaltungen. ine Abweichung bedarf nach Aussagen des Bundesverssungsgerichtes eines besonderen sachlichen Grundes. Deshalb sollte jetzt die Grenze für unproduktive Verögensteile einheitlich auf 10 Prozent festgesetzt wer en. Genau das kassieren Sie jetzt ein. Sie wollen die teuermindernden Regelungen beibehalten, statt den ehler zu korrigieren, und das gegen die Empfehlung der achleute und der Regierung. So viel Freiheit hätte ich ir heute früh in der Debatte über das Atomgesetz geünscht. Des Weiteren enthält das Jahressteuergesetz zwei Reelungen, die auf Urteilen des Bundesverfassungsgechtes basieren. Bei der ersten Regelung geht es um die teuerliche Absetzbarkeit des häuslichen Arbeitszimers, die Sie gestrichen hatten. Das hat Ihnen das Bun esverfassungsgericht um die Ohren gehauen. Jetzt chustern Sie eine Minimallösung zusammen, die der ebenswirklichkeit nicht Rechnung trägt. Denn viele enschen richten sich ein Arbeitszimmer ein, obwohl ie ein Dienstzimmer haben, weil sie vielfach auch zu ause arbeiten müssen. Deshalb lehnen wir Ihren Vor chlag dazu ab. Er geht nicht weit genug. Die zweite Regelung betrifft die Diskriminierung einetragener Lebenspartnerschaften gegenüber der Ehe. err Volk, ich empfehle Ihnen, die Urteile des Bundeserfassungsgerichtes zu lesen. Denn es hat eindeutig largestellt, dass die Privilegierung der Ehe nicht die iskriminierung der eingetragenen Lebenspartnerschaft edeuten darf. Nun heben Sie zwar endlich die Diskrimiierung im Bereich der Erbschaftsteuer auf, lassen aber ie Grunderwerbsteuer weg, obwohl es naheliegend äre, dies gleich mit zu regeln. Das Einkommensteuercht lassen Sie völlig außen vor. Schon fast zynischen Charakter hat Ihr Vorschlag zur ulageberechtigung für die Riester-Förderung von LG-II-Empfängerinnen und -Empfängern. Erst sparen ie die Zahlungen der Rentenbeiträge für ALG-II-Empngerinnen und -Empfänger ein, und dann stellen Sie Dr. Barbara Höll )


(Beifall bei der LINKEN)





(A) )

fest, dass damit die Grundlage für die Fortführung ihrer
Riester-Verträge wegfällt.

Also müssen wir jetzt eine gesetzliche Änderung vor-
nehmen, damit sie weiter einzahlen können. – Sie ver-
schweigen, dass es sich hier um eine doppelte Abzocke
handelt; denn ein Großteil der Menschen, die vielleicht
weiter riestern können, werden in Zeiten von Hartz IV
und Niedriglöhnen im Alter auf die Grundsicherung an-
gewiesen sein. Sie wissen genauso gut, dass dann die
Riester-Rente gegengerechnet wird. Den Betreffenden
nutzt es also überhaupt nichts, wenn nun monatlich
5 Euro eingezahlt werden.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir fordern Sie deshalb auf: Stellen Sie die eingetra-
gene Lebenspartnerschaft der Ehe vollständig gleich!
Belassen Sie die ursprünglich im Jahressteuergesetz
2010 geplante Regelung zum Verwaltungsvermögen!
Kehren Sie bei der Absetzbarkeit des häuslichen Ar-
beitszimmers wieder zur alten Regelung bis 2007 zu-
rück, und schaffen Sie endlich die Abgeltungsteuer ab!
Herr Volk, wenn Sie Achtung vor Karlsruhe haben, soll-
ten Sie die gesetzlichen Grundlagen ändern und für eine
vollständige Gleichstellung der Eingetragenen Lebens-
partnerschaft mit der Ehe sorgen. Dann könnte Karls-
ruhe sagen: Die gesetzliche Grundlage hat sich geändert.
Die Verfahren können wir damit für erledigt erklären.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706827600

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Gerhard Schick

von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Koali-
tion sollte angesichts des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Gesetzentwurfs den Mund in Bezug auf ver-
fassungswidrige Gesetzgebung nicht zu voll nehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das Gesetz enthält viele gute, aber auch viele schlechte
Passagen; darüber haben wir im Ausschuss im Detail
diskutiert. Ich will mich angesichts der knappen Zeit auf
die zwei Punkte konzentrieren, die wir besonders proble-
matisch finden. Es geht um das Verfassungsrecht. Herr
Volk, ich richte folgende Frage an Sie: Auf jedem
Christopher Street Day sagen die Vertreter der FDP, wie
wichtig die Gleichstellung der eingetragenen Lebens-
partnerschaft auch im Einkommensteuerrecht ist. Aber
Sie haben hier kein Wort zu diesem Thema verloren,
weil es Ihnen – zu Recht – peinlich ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Daniel Volk [FDP]: Wer hat denn 2001 die Steuergesetzgebung zu verantworten gehabt?)


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(C (D Sie wissen genau, dass unser Vorschlag, auch im teuerrecht die Gleichstellung vorzunehmen, wegen des otums des Bundesrates nicht umgesetzt werden konnte. un hat sich die Situation aber verändert. Sie wollen ofnbar um jeden Preis diskriminieren und noch nicht einal auf das Bundesverfassungsgericht hören. (Dr. Daniel Volk [FDP]: Wir machen doch die Änderung!)


orum geht es? Das Bundesverfassungsgericht hat auf-
egeben, bis zum Ende dieses Jahres die Gleichstellung

Erbschaftsteuerrecht vorzunehmen, weil die bishe-
ge Regelung nicht verfassungsgemäß ist. Es geht um
ie Fälle seit 2001. Obwohl Ihnen das Bundesverfas-
ungsgericht eine Änderung aufgetragen hat, verweigern
ie eine rückwirkende Regelung. Sie gönnen das den
etreffenden offensichtlich nicht. Damit hat derjenige,
er einen guten Rechtsanwalt hatte, einen Vorteil und
erjenige, der keinen guten Rechtsanwalt hatte, einen
achteil. Das ist einfach schofel.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Des Weiteren geht es um den Änderungsantrag, über
en wir dann namentlich abstimmen werden. Das Bun-
esverfassungsgericht sagt eindeutig – und zwar schon
um zweiten Mal –, dass aus der Tatsache, dass es in
ingetragenen Lebenspartnerschaften nicht automatisch
ur Kindererziehung kommt, keine Diskriminierung im
teuerrecht abgeleitet werden kann. Ich frage Sie: Wie
tark müssen der Mépris von Lebenspartnerschaften von
esben und Schwulen und der Wunsch nach Diskrimi-
ierung sein, dass Sie sogar das Bundesverfassungsge-
cht missachten? Es ist einfach mies, an dieser Stelle
icht die Gleichstellung herzustellen. Die FDP hat sie

mer gefordert, sich aber nicht durchgesetzt. Die Union
ill mit Absicht eine Diskriminierung aufrechterhalten.
eben Sie sich einen Ruck! So etwas gehört sich nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Spanien und Frankreich ist das inzwischen Recht. So-
ar im katholischen Irland werden Lebenspartnerschaf-
n steuerlich gleichgestellt. Nur in Deutschland gönnen
ie das den Betreffenden nicht. Das ist nicht christlich
nd nicht liberal, sondern schlecht. Stimmen Sie unse-
m Änderungsantrag zu!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706827700

Als letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt hat

as Wort der Kollege Peter Aumer von der CDU/CSU-
raktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Peter Aumer (CSU):
Rede ID: ID1706827800

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

n! Mit dem Jahressteuergesetz werden Maßnahmen
mgesetzt, die sich im Laufe eines Jahres aufgrund ver-
chiedener Entwicklungen im Steuerrecht ergeben ha-





Peter Aumer


(A) )


)(B)

ben, und einige Akzente der christlich-liberalen Koali-
tion werden gesetzt. Doch gerade weil das deutsche
Steuersystem von vielen Bürgerinnen und Bürgern und
auch von vielen Beteiligten aus der steuerlichen Praxis
als kompliziert und schwer nachvollziehbar angesehen
wird, dürfen wir, sehr geehrter Herr Binding, ein Ziel
nicht aus den Augen verlieren, und zwar die Vereinfa-
chung unseres Steuerrechts. Wo immer es geht, sollten
wir kritisch hinterfragen, ob man nicht einfachere und
insbesondere unbürokratischere Regelungen finden
kann, damit unser Steuerrecht vom Bürger verstanden
und akzeptiert wird.

Die Regierungskoalition setzt mit dem Jahressteuer-
gesetz 2010 konsequent ihren Kurs fort: für Wachstum
und für mehr Beschäftigung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Gesetzespaket
wichtige steuerliche Anpassungen vor und realisiert zu-
dem Maßnahmen höherer politischer Bedeutung. Viele
davon wurden bereits angesprochen.

Eine Empfehlung des Bundesrates möchte ich noch
ansprechen, und zwar die vorgeschlagene Einschränkung
der nach § 6 b Einkommensteuergesetz begünstigten
Reinvestitionsmöglichkeiten, die vor allem im Hinblick
auf die Auswirkungen bei land- und forstwirtschaftlichen
Betrieben problematisch ist. Bei diesem Vorschlag halten
wir es für notwendig, zunächst mit der nötigen Sorgfalt
eine vertiefte Prüfung vorzunehmen. Grundsätzlich ist
das Anliegen des Bundesrates, wonach Übertragungen
von stillen Reserven bei der Veräußerung von Grundstü-
cken und Gebäuden nicht zweckwidrigen Zielen dienen
dürfen, sicherlich berechtigt. Aber man muss dies prüfen
und in ein angemessenes Verhältnis stellen.

Sehr geehrter Herr Binding, Sie haben sehr viel über
Verweigerung gesprochen. Für was war denn die SPD?
Wir haben das vorhin von Herrn Volk gehört: Wir muss-
ten etwas korrigieren, was Sie in Ihrer Regierungszeit
verfassungswidrig ins Gesetz geschrieben haben. Sie ha-
ben im Finanzausschuss sogar gegen diese Korrektur ge-
stimmt. Für jemanden, der neu im Bundestag ist, ist das
unverständlich. Dass man dann auch noch so ein Kas-
perltheater aufführt, lässt mich doch fragen, wie ernst-
haft hier Oppositionsarbeit betrieben wird.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das ist falsch korrigiert! Das erklären wir Ihnen aber nochmal!)


– Korrigiert ist korrigiert. Wenn wir es nicht hätten kor-
rigieren müssen, dann hätten wir es auch nicht falsch
korrigieren können.

Wir müssen bei den Steuern noch einiges tun. Unser
Steuerrecht ist in weiten Teilen leistungsfeindlich, demo-
tivierend und intransparent. Deswegen muss die Verein-
fachung und Entlastung gerade beim Einkommensteuer-
recht weiter auf der Agenda stehen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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(C (D Dafür sein – Herr Kollege Binding, ich weiß nicht, ie oft Sie gesagt haben: Wir sind dagegen! –, ist das, as unsere Zeit heute in allen Bereichen der Gesell chaft braucht. Unser Steuerrecht soll dem Prinzip der esteuerung nach der Leistungsfähigkeit gehorchen. as ist die Grundlage für ein gerechtes Steuersystem, so ie Sie es angesprochen haben und so wie wir es versteen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, deshalb bitte h Sie um Zustimmung zum Jahressteuergesetz 2010, r mehr Wachstum und für mehr Beschäftigung in eutschland. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Ich schließe die Aussprache. Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bunesregierung eingebrachten Entwurf eines Jahressteueresetzes 2010. Der Finanzausschuss empfiehlt unter uchstabe a seiner Beschlussempfehlung auf den rucksachen 17/3449 und 17/3549, den Gesetzentwurf er Bundesregierung auf den Drucksachen 17/2249 und 7/2823 in der Ausschussfassung anzunehmen. Hierzu liegen zwei Änderungsanträge der Fraktion ündnis 90/Die Grünen vor, über die wir zuerst abstimen. Wer stimmt für den Änderungsantrag von Bünd is 90/Die Grünen auf der Drucksache 17/3468? – Geenstimmen? – Enthaltungen? – Der Änderungsantrag t mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der PD-Fraktion gegen die Stimmen der Fraktionen Die inke und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt. Wir stimmen nun über den Änderungsantrag auf rucksache 17/3469 auf Verlangen der Fraktion von ündnis 90/Die Grünen namentlich ab. Ich bitte die chriftführerinnen und Schriftführer, die vorgesehenen lätze einzunehmen. – Sind alle Plätze an den Urnen beetzt? – Das ist offenkundig der Fall. Dann eröffne ich ie Abstimmung. Gibt es noch Mitglieder des Hauses, die ihre Stimmarte nicht abgegeben haben? – Ich glaube, jetzt haben lle ihre Stimme abgegeben. Ich schließe die Abstimung und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, it der Auszählung zu beginnen. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen bstimmung unterbreche ich die Sitzung. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich gebe Ihnen das von den Schriftführerinnen und chriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen bstimmung über den Änderungsantrag des Bündnisses 90/ ie Grünen zur zweiten Beratung des von der Bundesreierung eingebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetes 2010 bekannt: abgegebene Stimmen 558. Mit Ja ha Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms )


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706827900

(Unterbrechung von 21.28 bis 21.37 Uhr)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706828000




(A) )

ben gestimmt 242, mit Nein haben gestimmt 316. Der
Änderungsantrag ist abgelehnt.1)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf der
Bundesregierung auf den Drucksachen 17/2249 und
17/2823 in der Ausschussfassung zustimmen wollen,
um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltun-
gen? – Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung
mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die
Stimmen der Oppositionsfraktionen angenommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf
ist mit gleichem Stimmverhältnis angenommen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
Drucksache 17/3470. Wer stimmt für diesen Entschlie-
ßungsantrag? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der
Entschließungsantrag ist mit den Stimmen der Koali-
tionsfraktionen und der SPD-Fraktion und bei Zustim-
mung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die
Grünen abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Gesetzent-
wurf der Fraktion Die Linke zur Abschaffung des Pro-
gressionsvorbehalts für Kurzarbeitergeld. Der Finanz-
ausschuss empfiehlt unter Buchstabe b seiner Beschluss-
empfehlung auf den Drucksachen 17/3449 und 17/3549,
den Gesetzentwurf der Fraktion Die Linke auf Drucksa-
che 17/255 abzulehnen. Ich bitte diejenigen, die dem Ge-
setzentwurf der Fraktion Die Linke zustimmen wollen,
um das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltun-
gen? – Der Gesetzentwurf ist in zweiter Beratung abge-
lehnt. Damit entfällt nach unserer Geschäftsordnung die
weitere Beratung. Wir kommen zum Zusatzpunkt 6. In-
terfraktionell wird Überweisung des Gesetzentwurfs auf
Drucksache 17/3218 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es dazu ander-
weitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Dann ist die
Überweisung so beschlossen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, bevor ich die Ta-
gesordnungspunkte aufrufe, zu denen die Reden zu Pro-
tokoll genommen werden, teile ich Ihnen mit, dass sich
die Fraktionen verständigt haben, den Tagesordnungs-
punkt 11 – es handelt sich um die Abstimmung über den
Antrag „Freiheit für Gilad Shalit“ – sowie den heute
Morgen aufgesetzten Zusatzpunkt 7 – hier handelt es
sich um die Abstimmung über den Antrag „60 Jahre Eu-
ropäische Menschenrechtskonvention“ – von der Tages-
ordnung abzusetzen. Sind Sie mit dieser Vereinbarung
einverstanden? – Das ist der Fall. Dann ist das so be-
schlossen.

Jetzt darf ich Ihnen die erfreuliche Mitteilung ma-
chen, dass unsere sehr geschätzten Geschäftsführer ver-
einbart haben, dass die Reden zu allen weiteren Tages-
ordnungspunkten zu Protokoll genommen werden. Ich

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1) Die Namensliste wird in einem Nachtrag abgedruckt.
2)

3)

(C (D arf Sie trotzdem noch dazu einladen, den Formalitäten eizuwohnen, damit wir das alles ordnungsgemäß über ie Bühne bringen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 14 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Christine Lambrecht, Sören Bartol, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Maklerkosten gerecht verteilen – Drucksache 17/3212 – Überweisungsvorschlag: Rechtsausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wie ich schon sagte, sollen die Reden zu Protokoll enommen werden. Es handelt sich um die Reden der ollegen Dr. Jan-Marco Luczak, Christine Lambrecht, hristian Ahrendt, Jens Petermann und Daniela agner.2)


Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
rucksache 17/3212 an die in der Tagesordnung aufge-
hrten Ausschüsse vorgeschlagen. – Ich gehe von Ih-
m Einverständnis aus. Dann ist das so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 21 auf:

Beratung des Antrags der Fraktion der SPD

Freie Wahlen in Birma fordern, die Men-
schenrechtslage verbessern und einen nationa-
len Dialog unterstützen

– Drucksache 17/3213 –

Auch hier werden die Reden zu Protokoll gegeben. –
h bekomme gerade die Information, dass kein Wert da-
uf gelegt wird, dass ich die Namen der betreffenden
olleginnen und Kollegen verlese. Sie sind aber im Pro-
koll verzeichnet.3)

Daher können wir gleich zur Abstimmung über den
ntrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 17/3213
ommen. Wer stimmt für diesen Antrag? – Gegenstim-
en? – Enthaltungen? – Der Antrag ist mit den Stimmen

er Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Opposi-
onsfraktionen abgelehnt.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 16 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Jan
Korte, Inge Höger, Andrej Hunko, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion DIE LINKE

Endgültiger Verzicht auf transatlantische und
europäische Flugpassagierdaten-Abkommen

– Drucksache 17/2212 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)
Auswärtiger Ausschuss

Anlage 11
Anlage 12





Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms


(A) )


)(B)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Tourismus
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Auch hier werden die Reden zu Protokoll gegeben.1)

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 17/2212 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 15 auf:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Verleihung der Rechtsfähigkeit an den Rat
des Anpassungsfonds

– Drucksache 17/3027 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-
ses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
wicklung (19. Ausschuss)


– Drucksache 17/3473 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Jürgen Klimke
Dr. Bärbel Kofler
Harald Leibrecht
Heike Hänsel
Thilo Hoppe

Die Reden werden zu Protokoll gegeben.


Andreas G. Lämmel (CDU):
Rede ID: ID1706828100

Heute ist ein guter Tag für die Entwicklungsländer,

speziell für jene, die von den Folgen des Klimawandels
besonders hart betroffen sind. Die Koalition setzt an die-
ser Stelle ein klares Zeichen: Deutschland ist ein ver-
lässlicher Partner in der Entwicklungszusammenarbeit.

Dieses Gesetz verleiht dem Rat des Anpassungsfonds
die Rechtsfähigkeit. Was bedeutet das?

Der Anpassungsfonds wurde auf den Konferenzen der
Vertragsstaaten des Kioto-Protokolls 2001 gegründet
und 2005 bestätigt. Er soll Maßnahmen zur Anpassung
an den Klimawandel in Entwicklungsländern fördern.
Auf der dritten Konferenz der Kioto-Vertragsstaaten in
Bali im Jahr 2007 hatte man sich auf die institutionelle
Struktur des Fonds geeinigt und einen 32-köpfigen Rat
als Leitungsgremium installiert. Die Weltbank agiert
vorläufig als Treuhänder des Fonds.

Eine neue Entwicklung dieser Konferenz ist die Ver-
einbarung der Vertragspartner, nationalen Institutionen
der Entwicklungsländer unmittelbaren Zugang zur För-
derung durch den Anpassungsfonds einzuräumen.
Ministerien der Entwicklungsländer können somit direkt
Projektförderungen beantragen. Bisher war dies nur
über die Umwege der multilateralen Durchführungsor-
ganisationen wie dem United Nations Development Pro-

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m1) Anlage 13

(C (D ramme oder dem United Nations Environment Proramme möglich. Die vierte Konferenz der Vertragsstaaten in Posen im ahr 2008 führt uns schließlich zum Kern des heutigen esetzes. Der Rat des Anpassungsfonds benötigt die echtsfähigkeit, soweit dies zur Erfüllung seiner Aufgaen, der Gewährung direkten Zugangs zur Förderung urch den Anpassungsfonds, erforderlich ist. Insbesonere ist Rechtsfähigkeit notwendig, um vertragliche Verinbarungen mit Mittelempfängern eingehen und die inhaltung der Projektkriterien und Treuhandstandards icherstellen und gegebenenfalls auch durchsetzen zu önnen. Der Rat des Anpassungsfonds muss die Einhalng der Projektkriterien und Treuhandstandards si herstellen und gegebenenfalls vor Gericht durchsetzen önnen. Die Rechtsfähigkeit des Fonds muss in der nationalen echtsordnung mindestens einer Vertragspartei des ioto-Protokolls eingeräumt werden. Deutschland hat ies nun angeboten. Mit der Verabschiedung dieses Gesetzes erhält der at des Anpassungsfonds nun die notwendige Rechtsfäigkeit in der deutschen Rechtsordnung. Diese ist funkonal auf die Erfüllung der Aufgaben des Fonds eschränkt. Dazu gehört die Fähigkeit, Verträge zu chließen, Vermögen zu erwerben und zu veräußern und or Gericht zu stehen. Der Umfang der eingeräumten echtsfähigkeit entspricht den Regelungen zur Rechtsfäigkeit des Sekretariats der Klimarahmenkonferenz und en Regelungen zur Rechtsfähigkeit des Freiwilligenrogramms der Vereinten Nationen. Weiterhin sind echtsstatus und Immunitäten des Rates des Anpasungsfonds und seiner Mitglieder und Vertreter geregelt, oweit diese für die Ausübung ihrer Funktionen erforerlich sind. Neben der Erfüllung dieser rechtlichen Notwendigeiten stärken wir mit diesem Gesetz auch den VNtandort Bonn. Denn die enge Zusammenarbeit zwichen dem Rat des Anpassungsfonds und den bereits in onn angesiedelten Sekretariaten des Klimarahmenbereinkommens und des Kioto-Protokolls wird untertützt. Weiterhin betonen wir als Deutscher Bundestag die edeutung des Themas „Anpassung an den Klimawanel“ für Deutschland. Am wichtigsten ist jedoch das Signal an die Entwickngsländer und die Staatengemeinschaft insgesamt. as Gesetz hat für Empfängerländer, die von den Folen des Klimawandels besonders betroffen sind, eine roße Bedeutung. Diese warten nun seit der Konferenz on Bali im Jahr 2007 auf Mittelzugang für konkrete rojekte. Ab 2011 können Vorhaben realisiert werden. ies ist ein Fortschritt und ein Meilenstein im Klima chutz: direkter Zugang für durch die Folgen des Klimaandels verwundbare Staaten. Der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung rmöglichen nun durch die Einräumung der Rechtsfäigkeit des Rates die Wirksamkeit dieser Entwicklungsaßnahmen. Dies ist auch ein eindeutiges Signal zur )


(A) )

16. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Can-
cún vom 29. November bis zum 10. Dezember 2010.
Deutschland geht bei der Entwicklungszusammenarbeit
und beim Klimaschutz weiter voran.


Dr. Bärbel Kofler (SPD):
Rede ID: ID1706828200

Dem heute debattierten Gesetzentwurf haben alle

Fraktionen des Deutschen Bundestages zugestimmt. Die
SPD-Fraktion begrüßt den Gesetzentwurf, da er ein ent-
scheidender Schritt zur Umsetzung des UN-Anpassungs-
fonds, eines wichtigen Instruments zur Finanzierung des
internationalen Klimaschutzes, ist.

Die Einrichtung des UN-Anpassungsfonds ist bereits
im Kioto-Protokoll von 1997 beschlossen worden.
Durch die heutige Zustimmung zum vorliegenden Ge-
setzentwurf wird dieser Fonds endlich rechtlich in die
Lage versetzt, seine Arbeit zu machen. Der UN-Fonds
wurde im Laufe der vergangenen neun Jahre Schritt für
Schritt aufgebaut: Bei der Klimarahmenkonferenz in
Marrakesch im Jahr 2001 ist mit der Einrichtung des
Fonds begonnen worden, und nach der Klimakonferenz
auf Bali im Jahr 2007 konnte das Steuerungsgremium
des Fonds eingesetzt werden und seine Arbeit aufneh-
men. Bisher aber fehlte ihm die nötige Rechtsform, um
finanzielle Zusagen an Entwicklungsländer machen zu
dürfen. Da das Steuerungsgremium des UN-Fonds sei-
nen Sitz in Bonn hat, war es nun Aufgabe des deutschen
Gesetzgebers, mit dem heute zu verabschiedenden Ge-
setz die nötige Rechtsgrundlage für die Arbeit des Gre-
miums zu schaffen. Mit dem heutigen Tag ist auch dafür
der Weg frei und der Fonds nun endgültig arbeitsfähig.

Ziel des Fonds ist es, diejenigen Entwicklungsländer,
die von den negativen Auswirkungen des Klimawandels
besonders betroffen sind, bei der Finanzierung von kon-
kreten Projekten und Programmen zur Anpassung an
den Klimawandel zu unterstützen. Für viele der armen
Länder der Welt ist die Anpassung an den Klimawandel
vielmehr eine Notwendigkeit als eine Option. Sie erfor-
dert massive finanzielle Aufwendungen, den Aufbau von
Kapazitäten auf verschiedenen Ebenen und eine stetige
Erweiterung des Wissens über den Klimawandel. Da die
Klimaanpassung als Aufgabe neben der Armutsbekämp-
fung für viele Entwicklungsländer kaum zu meistern ist,
bedarf sie einer zusätzlichen Finanzierung.

Der UN-Anpassungsfonds ist mithin Ausdruck eines
wichtigen Grundgedankens des Kioto-Protokolls: Das
Weltklima ist ein globales Gut, und wer es belastet, muss
sich gegenüber allen – insbesondere den Belasteten –
verantworten. Diese Übernahme von globaler Verant-
wortung entspricht sozialdemokratischer Überzeugung.

Der Gedanke der globalen Verantwortung beinhaltet
für uns Sozialdemokraten eine Lastenverteilung unter
Anwendung des Verursacherprinzips, also nach dem
Kriterium der historischen Kohlenstoffschuld der einzel-
nen Staaten, und dem Solidarprinzip, also gemessen an
der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Staaten.

Ein Kioto-Nachfolgeprotokoll muss diesen Grundge-
danken auch zukünftig weiterführen und einen entspre-
chenden Budgetansatz zugrunde legen. Dazu sollte das

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(C (D -Grad-Ziel völkerrechtlich festgeschrieben und ein gloales, mit der 2-Grad-Leitplanke konformes Budget für ohlendioxid, also CO2, aus fossilen Quellen festgelegt erden. Dieses globale CO2-Budget ist dann auf Proopf-Basis in nationale Emissionsbudgets für alle Staan zu unterteilen. Durch seine innovativen Ansätze im Bereich der Verhrensregeln und der Verwaltung entspricht der UNnpassungsfonds diesem Solidargedanken und ist mitin ein zukunftsweisender Mechanismus der internatioalen Klimafinanzierungsarchitektur. Durch den UN-Anpassungsfonds wird den Entwickngsländern – im Gegensatz zu vielen anderen internaonalen Fonds – direkter Zugang zu Finanzmitteln eröglicht. Dadurch wird die Eigenverantwortung der ntwicklungsländer gestärkt. Das ist ein Grundsatz, der ich bereits in der Paris-Agenda findet und der dem soialdemokratischen Anspruch an Entwicklungspolitik ls globaler Strukturpolitik entspricht. Positiv zu bewern ist, dass der UN-Fonds Klimaanpassung nicht gegen rmutsbekämpfung ausspielt; er hilft vielmehr eine arutsorientierte Klimaanpassung für Entwicklungsläner zu finanzieren. Innovativ ist auch die Finanzierung des Anpassungsnds, weil er darauf angelegt ist, aus dauerhaften Geld uellen gespeist zu werden wie auch einmalige Direktahlungen und Spenden zu absorbieren. Der Fonds hat isher leider nur eine automatisierte Geldquelle. Er ird regelmäßig durch die Erlöse aus den Projekten des lean-Development-Mechanismus gespeist. Das ist eine öglichkeit, den Fonds mit regelmäßigem Geldzufluss u versehen. Aber hier gibt es Verbesserungsbedarf. Die undesregierung muss sich dafür einsetzen, dass diese utomatisierte Finanzierung weit höher liegt. Zum einen ollte der prozentuale Anteil am Erlös aus den CDMrojekten deutlich höher sein; bisher werden 2 Prozent er Erlöse aus CDM-Projekten dem UN-Anpassungsnds gewidmet. Zum anderen ist es für die Zukunft ichtig, dass neue dauerhafte Finanzierungsquellen für en Fonds gefunden werden. Der UN-Anpassungsfonds eignet sich auch für dikte Einzahlungen von Staaten. Aber leider hat sich die undesregierung trotz ihrer vollmundigen Kopenhagenusagen von 1,26 Milliarden Euro für den internationan Klimaschutz auch bei den Direktzahlungen an den onds bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Im Jahr 2010 at die Bundesregierung 10 Millionen Euro für den Anassungsfonds zugesagt. Beispielsweise Spanien hat in iesem Jahr bereits 45 Millionen Euro in den Fonds einezahlt. Angesichts der Zusagen von Kopenhagen sollte ie Bundesregierung in den kommenden Jahren auch en Anpassungsfonds weiter finanzieren. Für den Anassungsfonds wurden aber über das Jahr 2010 hinaus eine weiteren Zahlungen in Aussicht gestellt, obwohl es innvoll wäre, über diesen UN-Fonds weitere Gelder für limaanpassung bereitzustellen. Aber nicht nur an dieser Stelle fehlt es am glaubwürigen und langfristigen Engagement der Bundesregieung für den internationalen Klimaschutz. Dieses Jahr at die Bundesregierung insgesamt 70 Millionen Euro Andreas G. Lämmel gebene Reden )





(A) )

der Kopenhagen-Zusage von 1,26 Milliarden Euro in
den Bundeshaushalt eingestellt. Aber bereits ab dem
kommenden Jahr findet man die neuen Klimagelder im
Haushalt nicht mehr. In Kopenhagen wurden den Ent-
wicklungsländern zur Bekämpfung des Klimawandels von
2010 bis 2012 zusätzlich 420 Millionen Euro jährlich ver-
sprochen. Im Jahr 2010 sind dafür aber nur 70 Millionen
Euro zusätzlich bereitgestellt worden, davon je 35 Mil-
lionen Euro im Umwelthaushalt und im Haushalt für
Entwicklungspolitik; dafür wurde ein neuer Titel einge-
richtet. Dieser Titel liegt im Haushaltsentwurf für 2011
in beiden Ressorts bei null und wird folglich auch wie-
der abgeschafft.

Mit dem Haushaltsentwurf für 2011 verliert sich also
jede Spur dieser 70 Millionen Klimaschutzmittel. Die
noch laufenden Haushaltsverhandlungen lassen auch
nicht die Hoffnung zu, dass die schwarz-gelbe Koalition
daran etwas ändern wird. Vielmehr werden weitere
Haushaltsperren für internationale Klimaschutzmittel
von Schwarz-Gelb gefordert.

Das macht Deutschland international zu einem un-
glaubwürdigen Partner und ist ein schlechtes Beispiel
für andere Industrieländer.

In der „Times of India“ erschien erst kürzlich ein
mahnender Artikel, der sich im Hinblick auf den Ende
November in Cancún, Mexiko, stattfindenden Klimagip-
fel mit der Glaubwürdigkeit der Zusagen der Fast-Start-
Initiative von Kopenhagen auseinandersetzt. In dem in
englischer Sprache erschienenen Artikel heißt es wie
folgt:

The only question that the 180-plus country mem-
bers of the UN Framework Convention on Climate
Change seek to answer is … whether they will allow
the developing countries to be put to a international
monitoring regime for their actions even as de-
veloped countries renege on their promise to pro-
vide the finance.

Sinngemäß stellt der Autor des Artikels hier also die
Frage, ob die entwickelten Länder bereit sind, sich einer
internationalen Überwachung auszusetzen, die die Ein-
haltung der Klimazusagen beobachtet. Und – wörtlich
übersetzt – heißt es im letzten Halbsatz auch: „…obwohl
die Industrieländer ihr Versprechen, Klimafinanzierung
bereitzustellen, verleugnen.“

An diesem Beispiel lässt sich unschwer erkennen, das
die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Ent-
wicklungsländer, genau wahrnehmen, verfolgen und be-
werten, wie glaubwürdig internationale Partner und de-
ren Zusagen sind.

Ich fordere daher die Bundesregierung auf, die Zusa-
gen von Kopenhagen umzusetzen und keine Zahlentricks
im Haushalt zu versuchen.

Deutschland muss beim Klimagipfel in Cancún end-
lich seinen Worten Taten folgen lassen und eine glaub-
würdige und langfristige Weltklimapolitik betreiben. Die
Bundesregierung muss sich in Cancún für eine weitere
Verpflichtungsperiode des Kioto-Protokolls einsetzten,
und sie muss ein 30-Prozent-Reduktionsziel der EU bis

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(C (D 020 ohne Vorbedingungen fordern. Aber vor allem uss die Bundesregierung die bereits in Kopenhagen ugesagten 1,26 Milliarden Euro für Klimaschutz und npassung in Entwicklungsländern in vollem Umfang eu und zusätzlich zur Verfügung stellen. Nur so kann eutschland seine Vorreiterrolle im internationalen Kliaschutz zurückgewinnen. Mehr Gelder und eine langfristig verlässliche Untertützung des UN-Anpassungsfonds wären weitere wichtige ignale in die richtige Richtung. Denn der internationale limaschutz braucht Mittel, getrennt und unabhängig von er Armutsbekämpfung. Das Weltklima ist ein globales ut, und es ist in unser aller Interesse, es zu schützen. ohlendioxidarme Entwicklung und armutsorientierte npassung sind Voraussetzung dafür, dass sich alle enschen in Würde entwickeln können und auch unsen Kindern noch die Chance auf eine lebenswerte Zu unft bleibt. Der Klimawandel ist ohne Frage eine der ganz zen alen Herausforderungen für die globale Entwicklung es 21. Jahrhunderts, und zwar nicht nur ökologisch, ondern auch gesellschaftlich, wirtschaftlich und mögliherweise auch sicherheitspolitisch. Deutschland soll wie alle hoch industrialisierten änder an der Spitze jener stehen, die sich für Klimachonung einsetzen. Dazu gehören unter anderem der insatz regenerativer Energien und Fortschritte bei der nergieeffizienz. Dazu gehört auch, dass wir mit deutchem Know-how in dieser Sache für uns und für deutche Unternehmen werben wollen. Deutschland beweist dadurch, dass es dem unter dem ioto-Protokoll eingerichteten Anpassungsfonds Rechtshigkeit verleihen möchte, dass es dem Klimaschutz in er internationalen Zusammenarbeit einen hohen Stelnwert einräumt. Durch die Verleihung der Rechtsfäigkeit an den Rat des Anpassungsfonds kann dieser die m gestellten Aufgaben in angemessener Art und Weise urchführen. Die Vertragspartner des Kioto-Protokolls atten die Notwendigkeit bereits vor einigen Jahren erannt. Dass Deutschland sich als einer der Vertragsartner des Kioto-Protokolls dazu bereiterklärt hat, dem at die Rechtsfähigkeit zu verleihen, ist vor der internaonalen Klimakonferenz von Cancún ein wichtiges Zeihen. Der Anpassungsfonds wurde im Rahmen des Kiotorotokolls ins Leben gerufen, um Entwicklungsländer ei der Bewältigung der Probleme und vielfältigen neativen Auswirkungen durch den Klimawandel zu untertützen. Der Fonds wird dabei helfen, konkrete Maßnahen in Entwicklungsländern zu finanzieren. Dabei ollten diverse Maßnahmen zum Klimaschutz eingeleitet erden, seien es staatliche strukturelle Maßnahmen der auch den umweltpolitischen Notwendigkeiten anepasste zielführende Privatisierungsprozesse, durch ie vor allem technologische Innovationen auf den Weg ebracht werden können. Dr. Bärbel Kofler gebene Reden )

Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1706828300




(A) )

Das nun von der Bundesregierung vorgelegte Gesetz
trägt dazu bei, dass der Rat durch die ihm verliehene
Rechtsfähigkeit Verträge schließen und somit verbindli-
che Vereinbarungen mit Mittelempfängern eingehen,
Vermögen erwerben und veräußern und auch vor Ge-
richt stehen kann. Dies ist natürlich von besonderer Be-
deutung, da der Rat des Anpassungsfonds die Einhal-
tung von Standards sicherstellen und unter Umständen
vor Gericht durchsetzen können muss.

Der Fonds kann sich zu einem äußerst wichtigen In-
strument entwickeln, um den Entwicklungsländern dabei
zu helfen, ihre eigenen Fähigkeiten zur Anpassung an
die Folgen des Klimawandels aufzubauen. Es ist wich-
tig, dass die Länder die Anpassung an den Klimawandel
selber vorantreiben und wir unter anderem mit diesem
Gesetz etwas dazu beitragen.


Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706828400

Viele Millionen Menschen in Ländern wie Bangla-

desch, Pakistan, Bolivien und Papua-Neuguinea leiden
schon jetzt unter den Auswirkungen des Klimawandels.
Diese und andere Länder des Südens haben den Klima-
wandel nicht selbst verursacht, müssen jedoch den Preis
für den Wohlstand im Norden mit der Zerstörung ihrer
Lebensgrundlagen bezahlen. Die Verursacher des Kli-
mawandels, maßgeblich die Industrienationen, müssen
den Preis für ihren Wohlstand bisher nicht selbst zahlen.
Deswegen begrüße ich zunächst die Entscheidung der
Bundesregierung, sich an der Einrichtung des UN-An-
passungsfonds zur Finanzierung von Klimaschutz und
Anpassung im globalen Süden zu beteiligen.

Viele Umweltschutz- und Entwicklungsorganisatio-
nen haben seit Jahren gefordert, dass sich die Bundesre-
gierung für den Anpassungsfonds einsetzt und halten
diesen vorliegenden Gesetzentwurf sogar für einen
Durchbruch. Ausschlaggebend ist, dass es für Entwick-
lungsländer, die vom Klimawandel betroffen sind, nun
erstmals möglich ist, direkte finanzielle Unterstützung
aus einem internationalen Klimafonds zu erhalten, ohne
den Umweg über die Weltbank oder andere Institutionen
wählen zu müssen. Das Kopenhagen-Versprechen der
Bundeskanzlerin wird aber nur im Ansatz erfüllt und ist
nur oberflächlich gesehen ein Fortschritt. 2010 werden
Haushaltstitel in Höhe von 350 Millionen Euro auf die
Kopenhagen-Zusage angerechnet. Davon sind aber le-
diglich 70 Millionen „frisches“ Geld; für 2011 und 2012
sollen sogar diese 70 Millionen Euro gestrichen werden.

In seiner gegenwärtigen Konstruktion kann der
Fonds bis 2012 auf maximal 500 Millionen Euro an-
wachsen. Die Weltbank schätzt den Finanzierungsbe-
darf bei der Klimaanpassung jedoch auf bis zu 100 Mil-
liarden Euro jährlich. Der Fonds ist also deutlich
unterfinanziert und zu leistungsschwach angesichts der
Herausforderungen von globalen Klimakatastrophen,
Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Wüstenbil-
dung.

Die Finanzierung des Fonds erfolgt über den Mecha-
nismus für umweltverträgliche Entwicklung, den Clean
Development Mechanism, CDM. Die Linke sieht die Fi-
nanzierung über den CDM, den wir für ein untaugliches

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(C (D nd durch vielfachen Missbrauch diskreditiertes Instruent halten, skeptisch. Wie die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam erchnete, ist ein Großteil der 1,26 Milliarden Euro, die is 2012 von Deutschland eingezahlt werden sollen, icht zusätzlich, weil sie bereits an anderer Stelle und um Teil vor Jahren international zugesagt worden wan. Skandalös ist, dass die Bundesregierung mithilfe on Rechentricks Klimaschutzkredite an Entwicklungsnder in Höhe der vollen Kreditsumme anrechnet und icht nur in Höhe des Beitrags, mit dem Deutschland iese Kredite verbilligt. Das heißt im Klartext, dass die rmen Länder diese Kredite vollständig zurückzahlen üssen, was mit echten Finanzhilfen im Sinne der vollundig angekündigten Versprechen der Klima-Kanzle in nichts zu tun hat. Mit dieser Mogelpackung wird weer das Klima gerettet noch Vertrauen in den von limafolgen besonders betroffenen Ländern geschaffen. Die Linke fordert eine wirkliche Kehrtwende beim lobalen Klimaschutz, die nicht nur aus Worten besteht. ie hauptsächlichen Verursacher des Klimawandels ind die Industriestaaten, die sich ihrer Verantwortung ndlich stellen und den betroffenen Ländern helfen müsen. Wir verlangen eine reale Finanzierungsgrundlage, ie sie von Weltbank, UN-Gremien und Umweltund Enticklungsverbänden berechnet wurde. Die Industriestaan müssen demnach bis 2020 jährlich 110 Milliarden uro in den Fonds einzahlen, die nicht mit Transferzahngen in der Entwicklungszusammenarbeit verrechnet erden dürfen. Die EU soll 35 Milliarden Euro beisteurn; der deutsche Anteil daran beträgt 7 Milliarden uro. Wir fordern, dass seitens der EU-Mitgliedstaaten in relevanter Teil der Einnahmen aus den Auktionserlöen des europäischen Emissionshandelssystems verwenet wird. Von diesen Summen sind die Lippenbekenntisse der Bundesregierung weit entfernt. Um wirklich zum Klimaschutz beizutragen, wäre es ußerdem nötig, die armen Länder beim Schutz der letzn tropischen Regenwälder zu unterstützen. Es ist chlicht Sabotage, dass Entwicklungshilfeminister iebel die Zusage zur Unterstützung der Bundesregie ung für das ITT-Projekt zurückgezogen hat. Die ecuaorianische Regierung hat im August dieses Jahres eien Fonds für den Yasuní-Nationalpark eingerichtet mit em Ziel, die Regenwälder zu erhalten und das Öl im oden zu lassen. Per Parlamentsbeschluss hat Ecuador rner festgelegt, dass das Projekt von Nachfolgeregie ungen nicht rückgängig gemacht werden kann. In den tzten Jahren hat die deutsche Bundesregierung zusamen mit anderen Industrieländern, darunter Kanada, alien und Norwegen, unter anderem dieses wegweiende Klimaschutzprojekt stets unterstützt. Dass Minisr Niebel dem Regenwaldprojekt nun in der entscheienden Phase den Dolchstoß verpasst, ist ein Schlag ins esicht für Ecuador und die internationalen Bemühunen um Klimaschutz. Minister Niebel, ziehen Sie Ihre bsage an das ITT-Projekt zurück, und setzen Sie die openhagen-Versprechen Ihrer Bundesregierung endch in die Tat um! Harald Leibrecht gebene Reden )








(A) )


Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706828500

Es ist äußerst selten, dass der Ausschuss für wirt-

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als feder-
führender Ausschuss mit Gesetzen befasst ist. Selten ist
es auch, dass wir im Entwicklungsausschuss einstimmig
abstimmen. Beides trifft auf den Entwurf des Gesetzes
zur Verleihung der Rechtsfähigkeit an den Rat des An-
passungsfonds zu.

Wir Grünen haben es sehr begrüßt, dass der Anpas-
sungsfonds bei der Klimakonferenz in Poznan der vollen
Operationalisierung näher gebracht wurde. Dort wurde
auch beschlossen, dass dem Rat des Anpassungsfonds
die Rechtsfähigkeit verliehen werden soll, was mit der
Verabschiedung dieses Gesetzes geschehen wird. Ich
freue mich außerordentlich, dass Deutschland angebo-
ten hat, dem Rat diese Rechtsfähigkeit einzuräumen;
denn Deutschland hatte bisher eine Führungsrolle bei
der internationalen Klimapolitik und wurde auch von
den Entwicklungsländern dafür geschätzt. Leider muss
ich sagen „hatte bisher eine Führungsrolle“; denn die
Politik der gegenwärtigen Bundesregierung kann nicht
mehr so beschrieben werden. Aber ich habe die Hoff-
nung, dass unsere heutige Debatte und die Arbeit des
Anpassungsfonds in Bonn die Bundesregierung daran
erinnern, dass Deutschland ein großes Interesse hat, den
Ruf als Vorreiter in Klimafragen und das Vertrauen der
Entwicklungsländer wiederherzustellen. Dieses Vertrau-
ensverhältnis wiederherzustellen, muss allen ein Anlie-
gen sein, die an einem rechtsverbindlichen Post-Kioto-
Abkommen interessiert sind.

Vertrauen stellt man aber nicht her, indem man vor
Kopenhagen für drei Jahre jeweils 420 Millionen Euro
zusätzlicher Mittel für den Klimaschutz und die Anpas-
sung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu-
sagt und dann im ersten Jahr nur 70 Millionen Euro und
im zweiten Jahr genau null Euro zusätzliche Mittel be-
reitstellt. Vertrauen gewinnt man nicht, indem die Kli-
magelder auf die ODA-Quote angerechnet werden. Wir
müssen vielmehr der historischen Verantwortung ge-
recht werden, die wir als Mitverursacher des Klimawan-
dels gegenüber den Entwicklungsländern tragen, und
die Klimagelder tatsächlich zusätzlich, also ohne sie auf
die ODA-Quote anzurechnen, bereitstellen. Und Ver-
trauen gewinnt man nicht, wenn man die Gelder, die im
Energie- und Klimafonds für den internationalen Klima-
und Umweltschutz eingestellt werden sollen, sperrt, bis
„eine verbindliche, umfassende Nachfolgevereinbarung
des Kioto-Protokolls zum Internationalen Klimaschutz
abgeschlossen wird“. All das tut die Bundesregierung
aber, unterstützt von den Abgeordneten der schwarz-gel-
ben Koalition. Statt als Vorreiter voranzugehen, mit der
Einhaltung von internationalen Finanzzusagen Impulse
für die Klimaverhandlung zu geben und die eigene
Glaubwürdigkeit zu bekräftigen, treten Sie, werte Kolle-
gen und Kolleginnen der Koalition, als Bremser auf und
spielen Mikado: Klimaschutz erst, wenn sich andere be-
wegen. Dabei läuft die Zeit davon, um das 2-Grad-Ziel
noch zu erreichen.

Lassen Sie mich noch etwas zum Rat des Anpassungs-
fonds sagen. Er zeichnet sich durch eine besondere

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(C (D overnance-Struktur aus. Die Entwicklungsländer haen nämlich die Mehrheit der Sitze in dem Rat, bei dem ie Entwicklungsländer direkt Projektmittel beantragen önnen, ohne Umweg über Institutionen wie die Weltank machen zu müssen. Das ist ein Novum auf dem Geiet der Entwicklungsfinanzierung, und ich hoffe, dass er Rat durch eine gute Arbeit hier einen neuen Stanard setzt. Ein Kriterium für die Bewilligung von Projekten ist, ass die Belange von besonders verletzlichen Bevölkeungsgruppen Priorität haben. Eine solche Ausrichtung n den Ärmsten und Verletzlichsten haben wir stets efordert. Bei der letzten Sitzung des Rates wurden die rsten Projekte bewilligt, unter anderem für ein Küstenchutzprojekt im Senegal und ein Wasserprojekt in städschen Armenvierteln in Honduras. Damit möglichst ald viele sinnvolle Projekte über den Fonds finanziert erden können, ist es aber wichtig, dass die notwendien finanziellen Mittel hierfür bereit gestellt werden. Im eptember dieses Jahres erklärte die Managerin des Anassungsfonds, Marcia Levaggi, dass der Fonds zurzeit ber circa 150 Millionen US-Dollar verfüge. Zugleich chätzt der UNFCCC, dass bis 2030 bis zu 59 Milliarden S-Dollar für die Anpassung der Entwicklungsländer n den Klimawandel benötigt werden. Die Weltbank chnet mit Kosten von bis zu 100 Milliarden US-Dollar ro Jahr. Es wird also nicht ausreichen, den Fonds mit ur zwei Prozent der Umsätze des Clean Development echanism zu speisen. Daher fordern wir die Bundesgierung auf, sich an der finanziellen Ausstattung des onds kräftig zu beteiligen, ohne die bereit gestellten ittel auf die ODA-Quote anzurechnen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. An den Folen des Klimawandels allerdings sterben schon heute enschen. Wir kommen zur Abstimmung. Der Ausschuss für irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung empehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 7/3473, den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf rucksache 17/3027 anzunehmen. Ich bitte diejenigen, ie dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustimen wollen, um ihr Handzeichen. – Gegenstimmen? – nthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist in zweiter Berang einstimmig angenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem esetz zustimmen wollen, sich zu erheben. – Gegen timmen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist eintimmig angenommen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 18 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Innenausschusses dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706828600

(Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion





(A) )

Elektronischen Personalausweis nicht einfüh-
ren
– Drucksachen 17/2432, 17/3451 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Stephan Mayer (Altötting)
Frank Hofmann (Volkach)
Manuel Höferlin
Jan Korte
Wolfgang Wieland

Die Reden werden zu Protokoll genommen.1)

Wir kommen zur Abstimmung. Der Innenausschuss
empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
sache 17/3451, den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen auf Drucksache 17/2432 abzulehnen. Wer
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Gegenstim-
men? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist
mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der SPD-
Fraktion bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Linke
und Bündnis 90/Die Grünen angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 17 auf:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Modernisierung der Regelungen über Teil-
zeit-Wohnrechteverträge, Verträge über lang-
fristige Urlaubsprodukte sowie Vermittlungs-
verträge und Tauschsystemverträge
– Drucksache 17/2764 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 17/3111 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak
Sonja Steffen
Stephan Thomae
Halina Wawzyniak
Ingrid Hönlinger

Die Reden werden zu Protokoll genommen.


Dr. Jan-Marco Luczak (CDU):
Rede ID: ID1706828700

Mit dem Gesetz zur Modernisierung der Regelungen

über Teilzeit-Wohnrechteverträge, Verträge über lang-
fristige Urlaubsprodukte sowie Vermittlungsverträge
und Tauschsystemverträge behandeln wir heute unter
einem sehr langen Namen einen Sachverhalt, den die
meisten von uns unter der kurzen Bezeichnung „Time-
sharing“ kennen.

Dieses Gesetz dient der Umsetzung einer EU-Richtli-
nie aus dem Jahr 2009, die den Verbraucherschutz in
diesem Bereich insgesamt stärken soll. Diese Timesha-
ring-Richtlinie ersetzt die bereits vorhandene Richtlinie
aus dem Jahr 1994, nachdem diese nicht mehr den tat-
sächlichen Verhältnissen gerecht wurde und zwischen-
zeitlich erhebliche Lücken im Verbraucherschutz er-
kannt wurden. So wurde der Geltungsbereich der alten

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D1) Anlage 14

(C (D ichtlinie durch die Ausgestaltung der Produkte zum eil gezielt unterlaufen. Die umzusetzende Richtlinie basiert dabei auf dem rinzip der Vollharmonisierung; das heißt, der Rahmen r die Umsetzung ist klar vorgegeben, ohne dass der undesgesetzgeber innerhalb des Anwendungsbereichs er Richtlinie Spielräume zur Abweichung nach oben der nach unten hätte. Der Gesetzentwurf beschäftigt ich daher nahezu ausschließlich mit den zur Umsetzung er Richtlinie erforderlichen Maßnahmen und setzt iese eins zu eins um. Bis zum Februar 2011 muss das bgeschlossen sein. Ich persönlich sehe den Ansatz der Vollharmonisieung zum Teil zwar durchaus kritisch, weil er nicht erubt, auf nationale Besonderheiten oder angestammte echtstraditionen Rücksicht zu nehmen. In diesem Fall llerdings ist er richtig gewählt: Typischerweise handelt s sich nämlich um grenzüberschreitende Verträge, soass die Vollharmonisierung es beiden Seiten erlaubt, re jeweiligen Rechte und Pflichten zu kennen und ge ebenenfalls durchzusetzen, und gleichzeitig dadurch ie Transaktionskosten für die Unternehmen reduziert erden. Inhaltlich werden die Rechte der Verbraucher durch ie Richtlinie und deren Umsetzung in die Regelungen or allem des BGB gestärkt, sodass der Gesetzentwurf in er Fassung des Änderungsantrags der Regierungsfrakonen Unterstützung verdient. Worum geht es bei der Neuregelung des Timesharing un genau? Die bisherige Richtlinie erfasste lediglich ie klassischen Teilzeit-Wohnrechteverträge. Dies beeutet, dass jemand das Recht erwirbt, für eine vertragch festgelegte Zeit im Jahr eine bestimmte, voll ausgetattete Wohnung in einer Ferienanlage oder in einem otel zu Erholungsoder Wohnzwecken nutzen zu dürn. Dieser Anwendungsbereich greift jedoch in heutiger eit zu kurz und lässt eine Reihe von Urlaubsprodukten ußer Betracht, die sich erst in den letzten Jahren tabliert haben. Gerade mit Blick auf die erheblichen nanziellen Konsequenzen für die Verbraucher war und t es deshalb erforderlich, den Anwendungsbereich der ichtlinie auszudehnen. Die neue Richtlinie, die mit dem orliegenden Gesetz umgesetzt werden soll, erstreckt ich deshalb unter anderem auch auf Vermittlungsveräge, die Mitgliedschaft in Tauschsystemen oder auch eilzeit-Nutzungsrechte an beweglichen Übernachngsunterkünften wie Hausbooten oder Wohnimmobien. Für diejenigen unter uns, die mit diesen Begrifflicheiten nicht im Detail vertraut sind, seien die Begriffe ier kurz vorgestellt: Ein Tauschsystemvertrag ist beipielsweise ein Vertrag, mit dem ein Verbraucher gegen ntgelt einem Tauschsystem beitritt, das diesem Verraucher Zugang zu einer Übernachtungsunterkunft der anderen Leistungen ermöglicht im Tausch gegen ie Gewährung vorübergehenden Zugangs für andere ersonen zu den Vergünstigungen aus den Rechten, die ich aus dem Vertrag des Verbrauchers ergeben. Der ausch muss dabei nicht notwendig wechselseitig sein. ie Regelung hierzu findet sich in § 481 b BGB, der da )


(A) )

rüber hinaus Regelungen zum Vermittlungsvertrag vor-
sieht. Sie sehen, dass der Anwendungsbereich der Richt-
linie und damit auch unserer nationalen Regelungen
erheblich ausgeweitet wird.

Ein Novum ist in diesem Zusammenhang auch der so-
genannte Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt,
der bereits ab einer Vertragslaufzeit von mehr als einem
Jahr greift. Gleiches gilt für den Teilzeit-Wohnrechtever-
trag, der nunmehr ebenfalls eine Vertragslaufzeit von
nur noch einem Jahr voraussetzt und damit in seinem
Anwendungsbereich zugunsten des Verbraucherschutzes
erheblich ausgedehnt wird. Bislang galt eine Mindest-
vertragsdauer von drei Jahren.

Für sämtliche dieser Teilzeit-Wohnrechte sehen die
Timesharing-Richtlinie sowie das vorliegende Gesetz
nun neue Informationspflichten für die Wirtschaft vor.
So wird eine umfassende vorvertragliche und vertragli-
che Informationspflicht geregelt, die mit bestimmten
Formblättern zu erfüllen und deren Verwendung obliga-
torisch ist. Auch muss vor Vertragsschluss ein schriftli-
cher Hinweis unter anderem auf das Widerrufsrecht er-
folgen. Auch die Rechtsfolgen von Informations- und
Belehrungsmängeln für die Widerrufsfrist sind klar ge-
regelt. Macht der Verbraucher von seinem Widerrufs-
recht Gebrauch, haben wir klargestellt, dass die Kosten
für die Vertragsabwicklung, seiner Durchführung und
auch seiner Rückabwicklung allein beim Unternehmer
liegen.

In diesem Zusammenhang begrüße ich ausdrücklich
den Änderungsantrag der Regierungsfraktionen zum
neuen § 485 Abs. 2 Satz 2 BGB, der den Verbraucher
durch seine offene Formulierung im Fall des Wider-
spruchs von jeglichen Kosten freistellt. Der ursprüng-
liche Gesetzentwurf beschränkte den Kostenerstat-
tungsanspruch des Verbrauchers auf die notwendigen
Beurkundungskosten und wurde dem Verbraucherschutz
damit nicht vollumfänglich gerecht. Eine Erweiterung
auf die Kosten einer öffentlichen Beglaubigung sowie
der Eintragung im Grundbuch war auch vom Bundesrat
gefordert worden und wird mit dem zitierten Änderungs-
antrag umgesetzt.

Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Neuerung
im Bereich des Timesharing ist, dass die Übernachtung
nun nicht mehr zu Erholungs- oder Wohnzwecken erfol-
gen muss. Erfasst werden künftig alle Übernachtungs-
immobilien, was zu einer erheblichen Ausweitung führt.
Auch dieses stärkt den Verbraucherschutz und ist des-
halb zu begrüßen.

Ebenfalls positiv im Sinne des Verbraucherschutzes
sind die neuen Regelungen, die sich mit Werbe- und Ver-
kaufsveranstaltungen beschäftigen. Hier hat der Unter-
nehmer nunmehr deutlich auf den gewerblichen Cha-
rakter der Veranstaltung hinzuweisen. Auch hat er dem
Verbraucher die vorvertraglichen Informationen auf
solchen Veranstaltungen jederzeit zugänglich zu ma-
chen.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwäh-
nen, dass der Vertrag auch künftig mindestens in Schrift-
form niederzulegen ist. Im Gegensatz zu vorher reicht

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(C (D un jedoch die schriftliche Abfassung des Vertrages auf inem dauerhaften Datenträger aus, das Verbot der lektronischen Form ist damit entfallen. Damit wird der chnischen Entwicklung Rechnung getragen und die bwicklung von Verträgen kostengünstiger und praxiserechter ausgestaltet. Nach alledem bleibt festzuhalten, dass der Gesetzenturf der Bundesregierung eine gelungene Umsetzung er europäischen Timesharing-Richtlinie darstellt. Ich itte daher um Ihre Zustimmung. Ziel des heute diskutierten Gesetzentwurfs ist die Um etzung der EU-Richtlinie vom 14. Januar 2009. Mit ihr oll der Schutz der Verbraucher im Hinblick auf betimmte Aspekte von Teilzeitnutzungsverträgen, Verträen über langfristige Urlaubsprodukte sowie Wiederveraufsund Tauschverträgen an die heutigen Verhältnisse ngepasst werden. Denn es hat sich in mehreren Mitgliedstaaten gezeigt, ass der bisher geltende Verbraucherschutz unzureihend ist: Einerseits kann er zum Teil von den Anbietern ewusst und gezielt unterlaufen werden; andererseits aben sich mittlerweile neue Urlaubsprodukte am euroäischen Markt etabliert, die von der alten Richtlinie och nicht erfasst wurden. Durch die neue Richtlinie soll nun künftig europaweit in vergleichbares Verbraucherschutzniveau für entprechende Urlaubsangebote gewährleistet werden. Da diesem Bereich vor allem grenzüberschreitende Veräge abgeschlossen werden, folgt die EU an dieser telle dem Prinzip der Vollharmonisierung und fordert on den Mitgliedstaaten, die Richtlinie bis zum 23. Feruar 2011 in nationales Recht umzusetzen. Dieser Aufrderung kommen wir mit der heutigen Verabschiedung es Gesetzentwurfs nach. Die Umsetzung in deutsches Recht soll insbesondere ber Änderungen der §§ 481 bis 486 BGB erfolgen. Weire Änderungen sind im Einführungsgesetz zum Bürgerchen Gesetzbuch, in der BGB-Informationspflichtenerordnung sowie im Unterlassungsklagengesetz erforerlich. Im Einzelnen: Der nach dem BGB bereits geltende Verbraucherchutz für Teilzeit-Wohnrechteverträge wird auf langistige Urlaubsprodukte, Vermittlungsverträge sowie auschsystemverträge ausgeweitet. Bei Teilzeit-Wohnchteverträgen wird die notwendige Vertragslaufzeit r das Einsetzen des Schutzes von drei Jahren auf ein ahr verkürzt. Besonders wichtig erscheinen mir die Einführung eies Widerrufsrechts innerhalb einer 14-tägigen Widerufsfrist und das Verbot für den Anbieter, innerhalb der rist eine Anzahlung zu verlangen. Auch werden die Unrnehmer dazu verpflichtet, ihre Kunden vor Vertragsbschluss über ihr Widerrufsrecht und das Anzahlungserbot in Textform zu informieren. Dr. Jan-Marco Luczak gebene Reden )

Sonja Steffen (SPD):
Rede ID: ID1706828800




(A) )

Anders als bisher führt die Verletzung der Informa-
tionspflichten nicht mehr nur zu einer Verlängerung des
Widerrufrechts. Die Widerrufsfrist beträgt immer 14 Tage,
beginnt aber erst, wenn der Unternehmer seinen Infor-
mations- und Belehrungspflichten nachgekommen ist.

Durch die Ausdehnung des Anzahlungsverbotes auf
den gesamten Zeitraum vom Vertragsschluss bis zum
Ablauf der Widerrufsfrist wird sichergestellt, dass dem
Verbraucher während dieser Zeit keine Kosten entste-
hen. Damit werden die Möglichkeiten der Verbraucher,
von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen, deutlich
verbessert und die Gefahr der Entstehung von Kosten,
die im Falle des Widerrufs mühsam und oft ohne Erfolg
zurückgefordert werden müssten, vermieden.

Eine nachträgliche Klarstellung auf Anregung des
Bundesrates garantiert, dass die Verbraucher im Fall
des Widerrufs auch vor Kosten für notarielle Beurkun-
dungen, öffentliche Beglaubigungen oder Grundbuch-
eintragungen geschützt werden.

Insgesamt modernisieren und verbessern die EU-
Richtlinie und der vorliegende Gesetzentwurf damit den
bereits geltenden Verbraucherschutz im Bereich der
Teilzeit-Wohnrechteverträge sowie der unterschiedli-
chen Urlaubsprodukte. Dies wird von der SPD-Bundes-
tagsfraktion ausdrücklich begrüßt.


Halina Wawzyniak (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706828900

Am 14. Januar 2009 ist die Richtlinie 2008/122/EG

des Europäischen Parlaments und des Rates verabschie-
det worden, die die Richtlinie 94/47/EG ablöst und bis
zum 23. Februar 2011 durch den nationalen Gesetzge-
ber umzusetzen ist. Gegenstand der Richtlinie ist die
Vollharmonisierung des Rechts in der Europäischen
Union „im Hinblick auf bestimmte Aspekte der Vermark-
tung, des Verkaufs und des Wiederverkaufs von Teilzeit-
nutzungsrechten und langfristigen Urlaubsprodukten
sowie von Tauschverträgen“. Dahinter verbergen sich
– gemäß den Begriffsbestimmungen der Richtlinie sowie
der Erwägungsgründe – Verträge zwischen Verbrauche-
rinnen und Verbrauchern und Gewerbetreibenden, de-

(Urlaubsgegen Entgelt, aber dauerhaft über längere Zeiträume nach verschiedenen Modalitäten zur Verfügung gestellt werden. Es geht um sogenannte Timesharing-Verträge, also spezielles „Ferienwohnrecht“. Die Richtlinie macht unter anderem in den Erwägungsgründen zur Abgrenzung dazu deutlich, dass Regelungsgegenstand nicht Mehrfachreservierungen der gleichen Unterkunft oder Rabattsysteme von Hotels für treue Kundinnen und Kunden sind. Timesharing unterscheidet sich davon, wenn auch in unzähligen Facetten, dass das Recht zur Nutzung als Anspruch – sei es in Form einer Vereinsmitgliedschaft, Gesellschaftsanteil, als dingliches Nutzungsrecht etc. – zwischen Betreibenden und Nutzenden einer solchen Ferienwohnanlage ausgestaltet ist: zum Beispiel Nutzung zu einer festgelegten Zeit im Jahr, jedoch ohne dass Nutzerinnen und Nutzer selbst Alleineigentum oder Miteigentum am Objekt erwerben. In der Praxis haben große Timesharing-Organisationen weltweit eine Vielzahl an A g h S d e n u s O v L z W u s d In W V p e re d a V li z n a fa P m V g A S d v a a B s te b u A e u s § d a fr d Zu Protokoll ge (C (D nlagen, die den jeweiligen Mitgliedern im Tausch geen ihren eigenen Platz zur Verfügung stehen. Darüber inaus bieten diese Organisationen vielfach hotelartige erviceleistungen vor Ort an und Serviceleistungen für ie Organisation des Urlaubs, die an Reiseveranstalter rinnern. Gegenüber der alten Richtlinie 94/47/EG werden unmehr auch derartige Teilzeitwohnverträge erfasst – nabhängig davon, ob sie Erholungszwecken dienen und ich der Anwendungsbereich auf sämtliche „Tausch“rganisationen und „Tausch“-Verträge erstreckt –, die ergleichbare Leistungen anbieten, die sich erst im aufe der Zeit entwickelt haben. So werden nunmehr um Beispiel auch Hausboote oder Wohnmobile erfasst. Die Richtline schreibt Vollharmonisierung vor, um ettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt zu begegnen nd, da diese Vertragstypen überwiegend grenzüberchreitend relevant sind, allen den gleichen Schutzstanard zu bieten. Geregelt werden sollen vorvertragliche formationen, Formerfordernisse beim Abschluss, iderrufsrechte, die Beendigung etc. Die Vorgabe der ollharmonisierung durch die Richtlinie lässt keinen olitischen Bewertungsspielraum, sondern lediglich ine Beurteilung im Hinblick auf die handwerklich korkte Umsetzung zu. Die Regelungen der §§ 481 ff. BGB, die bereits auf ie alte Richtlinie zurückgehen, werden neugefasst und ngepasst. Wie üblich leidet die Übersichtlichkeit und erständlichkeit der Normen an den Vorgaben der Richtnie und dem Bemühen um eine Eins-zu-eins-Umsetung. Soweit ersichtlich, sind die Vorgaben der Richtliie umgesetzt. Welche konkreten rechtlichen Probleme allerdings us der vorliegenden Umsetzung aufgrund der mannigltigen Lebenssachverhalte resultieren, wird leider die raxis, mithin die Rechtsprechung, ausfindig machen üssen. So ist zum Beispiel nur schwer erkennbar, wie erstöße gegen Regelungen auf der Rechtsfolgenseite eahndet werden können. Die Richtlinie verlangt in rt. 15 wirksame Sanktionsmechanismen bei Verstößen. o heißt es beispielsweise in § 482 Abs. 3 BGB-E, dass erartige Verträge nicht als Geldanlage beworben oder erkauft werden dürfen. Dies mag Unterlassungsnsprüche nach dem UWG oder Unterlassungsklagen uslösen. Wie jedoch in der Praxis damit der laut GEegründung stärkere Verbraucherschutz entsteht, erchließt sich nicht; Verstöße gegen das UWG oder Unrlassungsklagen lassen den Vertrag unberührt, Verraucherschutzorganisationen sind ohnehin finanziell nd tatsächlich am Limit mit der Verfolgung. Ob eine nfechtung nach §§ 119 ff. BGB möglich ist oder gar ine Nichtigkeit nach § 134 BGB folgt, müssen Lehre nd Rechtsprechung wohl entwickeln. Ähnliche Fragen tellen sich in der Praxis beim Anzahlungsverbot nach 486 BGB-E. Systematisch und strukturell unglücklich gelöst – vor em Hintergrund der Rechtsklarheit und der Normdressaten – sind zum Beispiel auch die Rechtsfolgenagen im Hinblick auf darlehensfinanzierte Verträge ieses Typus. So regelt § 485 BGB-E zwar das Wider Sonja Steffen gebene Reden )





(A) )

rufsrecht und einige Rechtsfolgen; dass aber bei darle-
hensfinanzierten Verträgen § 358 Abs. 1 BGB gilt, findet
man nur in der Begründung. Nur wird eine Verbrauche-
rin bzw. ein Verbraucher das selbst im Gesetz nur
schwer finden, zumal auch die Regelungen zu verbunde-
nen Geschäften in ihrer unglücklichen Systematik auf
Richtlinien zurückgehen.

Normenklarheit und Rechtsklarheit sowie eine nach-
vollziehbare Systematik müssen auch bei Richtlinienum-
setzungen machbar sein. Die Bundestagsfraktion Die
Linke hält daher den Entwurf eines Gesetzes zur Moder-
nisierung der Regelungen über Teilzeit-Wohnrechtever-
träge, Verträge über langfristige Urlaubsprodukte sowie
Vermittlungsverträge und Tauschsystemverträge für
nicht ausreichend.

Der Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen be-
müht sich zumindest um ein wenig Rechtsklarheit bei der
Vorgabe, dass dem Verbraucher bei Widerruf keinerlei
Kosten entstehen dürfen. Diesem ist daher zuzustimmen.


Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706829000

Wir befassen uns heute mit dem Gesetzentwurf der

Bundesregierung zur Modernisierung der Regelungen
über Teilzeit-Wohnrechteverträge und andere Urlaubs-
produkte. Dabei geht es um das Recht des Kunden, ein
Ferienobjekt oder ein Hotel jedes Jahr für eine gewisse
Zeit zu nutzen.

Der Gesetzentwurf setzt die Richtlinie 2008/122/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Ja-
nuar 2009 über den Schutz der Verbraucher im Hinblick
auf bestimmte Aspekte von Teilzeit-Nutzungsverträgen
und anderen Urlaubsprodukten um. Die Richtlinie ba-
siert auf dem Prinzip der Vollharmonisierung. Abwei-
chende innerstaatliche Regelungen – auch zugunsten
des Verbrauchers – sind damit innerhalb des Regelungs-
umfanges der Richtlinie grundsätzlich nicht zulässig.

Auf europäischer Ebene fand die Richtlinie ebenfalls
unsere Zustimmung. Damit begrüßen wir den Gesetzent-
wurf der Bundesregierung. Um Ihr Verständnis für den
Inhalt der Richtlinie und deren Bedeutung zu wecken,
möchte ich Ihnen einen Einblick in den Regelungsgehalt
der Richtlinie geben.

Für welche Ferienprodukte hat die Richtlinie die An-
wendung vorgesehen? Neu erfasst werden Teilzeit-Nut-
zungsrechte an beweglichen Unterkünften, wie zum Bei-
spiel an Hausbooten oder Wohnmobilen. Ferner werden
erstmals langfristige Urlaubsprodukte erfasst, bei denen
es um Preisnachlässe oder andere Vergünstigungen im
Zusammenhang mit einer Unterkunft geht. Das betrifft
zum Beispiel die Mitgliedschaft in sogenannten Reise-
rabattklubs. Schließlich werden Vermittlungsverträge
sowie Mitgliedschaften in Tauschsystemen über Teilzeit-
Wohnrechteverträge erfasst.

Um den Schutzbereich der zugrunde gelegten Vor-
schriften verbraucherfreundlicher zu gestalten, wurde
die Laufzeit auf ein Jahr verkürzt. Zuvor betrug die
Laufzeit drei Jahre. Dieser erweiterte Anwendungsbe-
reich trägt der veränderten und ausgeweiteten Nutzung
der Teilzeit-Wohnrechte Rechnung.

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Zu Protokoll ge

(C (D Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Widerrufsrecht es Verbrauchers. Für uns war es besonders wichtig, ass der Verbraucher bei allen Verträgen dieser Art indestens ein 14-tägiges Widerrufsrecht erhält. Hinzu ommt, dass während der Widerrufsfrist ein Anzahngsverbot besteht. Ein weiterer wichtiger Aspekt des erbraucherschutzes ist, dass der Verbraucher im Falle ines Widerrufs keine Kosten tragen und auch keinen utzungsersatz zahlen muss. Ein anderes zentrales Thema in diesem Kontext ist die orvertragliche Informationspflicht des Unternehmers. ie Richtlinie sieht vor, dass der Unternehmer den Verraucher vor Vertragsschluss ausführlich über die weentlichen Aspekte wie über den Leistungsumfang und en Preis samt Nebenkosten informieren muss. Dafür üssen europaweit einheitlich vorgegebene Informaonsformulare benutzt werden. Dies dient dem Verbrauher. Er kann auf einen Blick unterschiedliche Angebote iteinander vergleichen. Eine große Barriere liegt oft in den unterschiedlichen prachen. Wie soll der Deutsche auf Spanisch seine echte verstehen? Oder wie soll der Spanier in Frankich seine Rechte verstehen? Um diesem Problem echnung zu tragen, sieht die Richtlinie vor, dass die Inrmationen und der Vertrag grundsätzlich in der Amts prache des Staates verfasst sein müssen, in welchem er Verbraucher seinen Wohnsitz hat. Wir begrüßen den Gesetzentwurf der Bundesregieung. Er setzt die Vorgaben der europäischen Richtlinie onstruktiv um. Die Richtlinie bringt ganz Europa auf in höheres Verbraucherschutzniveau, egal ob die Veräge in Deutschland, Spanien oder einem anderen EUitgliedstaat geschlossen werden. Die Richtlinie eröglicht einen umfassenden Verbraucherschutz für Teil eit-Wohnrechte und andere Urlaubsprodukte. D Seit 1994 sind die Teilzeit-Nutzungsrechte an Urlaubsmobilien – auch als Timesharing bekannt – europa eit geregelt. Seitdem hat sich der Markt weiterentwikelt, und es werden zahlreiche Produkte angeboten, mit enen ursprünglich niemand gerechnet hat. Gleichzeitig at sich der bestehende Verbraucherschutz in etlichen itgliedstaaten der EU als nicht ausreichend herausge tellt. Reisenden wurden beim Urlaub im Ausland unseiöse Produkte für teures Geld aufgeschwatzt. Um dieen Entwicklungen zu begegnen, wurde am 14. Januar 009 die EU-Richtlinie 2008/122/EG zum Schutz der erbraucher im Hinblick auf bestimmte Aspekte von eilzeit-Nutzungsverträgen, Verträgen über langfristige rlaubsprodukte sowie Wiederverkaufsund Tauschverägen erlassen. Der vorliegende Gesetzentwurf der undesregierung dient dazu, die Vorgaben dieser Richtnie in das deutsche Recht zu übertragen. Wichtigste Neuerung ist, dass das Spektrum der Veräge, die in den Anwendungsbereich der verbraucher chützenden Spezialregelungen fallen, erheblich ausgeeitet wird. So reicht bei Teilzeit-Wohnrechten in ukunft bereits eine Vertragslaufzeit von mehr als einem ahr aus, während bislang nur Verträge mit einer Lauf Halina Wawzyniak gebene Reden Parl. Staatssekretär Dr. Max Stadler )

Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1706829100







(A) )

zeit von mindestens drei Jahren erfasst wurden. Erst-
mals ausdrücklich geregelt werden Teilzeit-Nutzungs-
rechte an beweglichen Übernachtungsunterkünften wie
Hausbooten oder Wohnmobilen. Außerdem werden die
sogenannten langfristigen Urlaubsprodukte erfasst, bei
denen der Verbraucher gegen Entgelt Preisnachlässe
oder sonstige Vergünstigungen bei der Nutzung einer
Unterkunft für die Dauer von mehr als einem Jahr ein-
geräumt bekommt. Dies betrifft zum Beispiel die Mit-
gliedschaft in sogenannten Reiserabattklubs. Auch
Vermittlungsverträge und die Mitgliedschaft in Tausch-
systemen, die Teilzeit-Wohnrechteverträge betreffen,
werden nun geregelt.

Bei allen diesen Verträgen wird den Verbrauchern
künftig ein vierzehntägiges Widerrufsrecht eingeräumt.
Macht ein Verbraucher von seinem Widerrufsrecht Ge-
brauch, muss er keinen Ersatz für die bis dahin gezoge-
nen Nutzungen zahlen und keine anderen Kosten im Zu-
sammenhang mit dem Widerruf tragen. Auch besteht ein
Anzahlungsverbot während der Widerrufsfrist. Die Ver-
braucher können also ihre Entscheidung zum Abschluss
des Vertrags ohne Zeitdruck und ohne Angst vor finan-
ziellen Nachteilen überdenken.

Überarbeitet und ausgeweitet sind auch die Informa-
tionspflichten. Die Unternehmer müssen vor Vertrags-
schluss ausführlich über die wesentlichen Aspekte der
angebotenen Produkte informieren und dabei europa-
weit einheitlich vorgegebene Informationsformulare be-
nutzen. Interessierte Verbraucher können so unter-
schiedliche Angebote auf einen Blick miteinander
vergleichen. Die Informationen und der Vertrag müssen
innerhalb der EU grundsätzlich in der Amtssprache des
Staates verfasst sein, in welchem der Verbraucher seinen
Wohnsitz hat. In Deutschland lebende Verbraucher, de-
nen während ihres Urlaubs in einem änderen europäi-
schen Staat ein Teilzeit-Wohnrecht angeboten wird,
haben also einen Anspruch auf vorverträgliche Informa-
tionen und auf einen Vertrag in deutscher Sprache. Sie
sind damit besser als bisher vor Irreführung oder Miss-
verständnissen geschützt.

Mit diesen Regelungen wird der Verbraucherschutz
erheblich verstärkt und europaweit vereinheitlicht. Beim
Vertragsschluss im europäischen Ausland können sich
deutsche Verbraucher erstmals auf dasselbe hohe
Schutzniveau verlassen wie zu Hause. Gleichzeitig wird
es den Timeshare-Anbietern erleichtert, ihre Produkte in
ganz Europa anzubieten. Die Unternehmen können
mehr Kunden erreichen, die Verbraucher aus mehr An-
bietern auswählen. Verbraucherschutz und Wirtschafts-
freundlichkeit stehen hier also in keinem Gegensatz,
sondern sind zwei Seiten einer Medaille.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706829200

Wir kommen zur Abstimmung. Der Rechtsausschuss

empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
sache 17/3111, den Gesetzentwurf der Bundesregierung
auf Drucksache 17/2764 in der Ausschussfassung anzu-
nehmen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in
der Ausschussfassung zustimmen wollen, um ihr Hand-
zeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Ge-
setzentwurf ist in zweiter Beratung bei Enthaltung der

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(C (D raktion Die Linke mit den Stimmen aller übrigen Frakonen angenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die zutimmen wollen, sich zu erheben. – Gegenstimmen? – nthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist mit dem gleichen timmenverhältnis angenommen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 19 auf: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des deutschen Rechts an die Verordnung derung der Verordnung zur einheitlichen Gestaltung des Aufenthaltstitels für Drittstaatenangehörige – Drucksache 17/3354 – Überweisungsvorschlag: Innenausschuss Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Die Reden werden zu Protokoll genommen. Mit dem Gesetz zur einheitlichen Gestaltung des Auf nthaltstitels für Drittstaatenangehörige setzen wir eine U-Verordnung um, wofür die Mitgliedstaaten bis zum 1. Mai 2011 Zeit haben. Wer jetzt also Kritik übt, hier ürden Ausländer diskriminiert und würde eine Sonderehandlung für Drittstaatenangehörige geschaffen, dem uss man entgegenhalten, dass er mit dieser Kritik zu pät kommt. Solche Überlegungen hätten bei den Berangen auf europäischer Ebene berücksichtigt werden üssen. In der Sache geht es darum, dass die Identitätsfesttellung europaweit einheitlich geregelt wird. Das ist us Sicherheitsgründen nur zu begrüßen. In der Sache edeutet der Gesetzentwurf, dass die bisher als Klebetiketten ausgestellten Aufenthaltstitel für Drittstaatenngehörige als eigenständige Dokumente in Kartenform usgegeben werden. Diese Aufenthaltskarte ist mit eiem Chip ausgestattet, auf dem einige Daten des Titelhabers, aufenthaltsrechtliche Nebenbestimmungen soie sein Lichtbild und zwei Fingerabdrücke gespeichert erden. Diese Vorgaben werden in das nationale Recht mgesetzt. Gleichzeitig wird – ebenso nach den Vorgaen der EU – eine Aufenthaltskarte auch für Familienngehörige von EU-Bürgern eingeführt, die die Staatsngehörigkeit eines Drittstaates haben. Die Speicherung von Gesichtsbild und Fingerabruck im Chip des neuen elektronischen Aufenthaltstels schafft deshalb mehr Sicherheit, weil durch die iometrischen Erkennungsmerkmale eine verlässlichere erbindung zwischen dem Ausländer und seinem tatächlichen Aufenthaltstitel geschaffen wird. Dadurch erhindern wir missbräuchliche Verwendung. Die für lle Mitgliedstaaten einheitliche Aufenthaltskarte erfüllt ehr hohe technische Anforderungen, die Fälschungen usschließen. Die Sicherheitsbehörden wissen in Zuunft genau Bescheid, wen sie tatsächlich vor sich )


(EG) Nr. 380/2008 vom 18. April 2008 zur Än-

Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1706829300

(A) )

haben. So können wir besser illegale Einwanderung ver-
hindern und illegalen Aufenthalt in Deutschland be-
kämpfen.

Gleichzeitig wird mit dem elektronischen Aufenthalts-
titel der Zugang zu neuen Technologien wie elektroni-
schen Behördendiensten und der digitalen Signatur er-
öffnet. Die Einführung der Aufenthaltskarte hat also für
den ausländischen Mitbürger auch im Alltag Vorteile,
weil er sie – wie Deutsche ihren Personalausweis –
künftig als elektronischen Identifikationsnachweis nut-
zen kann.

Es hat jetzt aus dem Kreis der Länder Sorgen gege-
ben, dass die für die Ausstellung der Aufenthaltskarte zu
entrichtenden und angehobenen Gebühren nicht aus-
reichen könnten, den erhöhten Verwaltungsaufwand
auszugleichen. Wir werden uns im Rahmen der Aus-
schussberatungen mit dieser Frage nochmals eingehend
beschäftigen. Allerdings muss grundsätzlich betont wer-
den, dass die Länder als die für die Umsetzung des Auf-
enthaltsrechts zuständigen Ordnungsbehörden auch
Vorteile durch die leichtere Identifizierung des jeweili-
gen Ausländers haben. Im Übrigen kann bei der Aufent-
haltskarte auch auf die im Aufbau befindlichen Systeme
für den neuen elektronischen Personalausweis zurück-
gegriffen werden. Die Anschaffung einer neuen Techno-
logie mit neuen technischen Funktionen ist also nicht er-
forderlich.

Die Einführung des neuen elektronischen Aufent-
haltstitels gibt den Ausländerbehörden zwei große
Chancen. Erst einmal kann die Kartei möglicherweise
um solche Ausländer bereinigt werden, die, ohne eine
Mitteilung zu machen, aus Deutschland verzogen sind.
Man bekommt also einen besseren Überblick über die
tatsächliche Zahl der Drittstaatenangehörigen und da-
rüber, welchen Aufenthaltsstatus sie haben. Das gilt EU-
weit, sodass künftig auch Doppelanmeldungen und da-
mit das doppelte Kassieren von Sozialleistungen schnel-
ler aufgedeckt werden können. Wanderungsbewegungen
innerhalb der EU kann man schneller ermitteln. Zwei-
tens – ohne die Behörden jetzt überfordern zu wollen –
ist das eine gute Gelegenheit, um beim Gespräch in der
Behörde die Ausländer auf mögliche Integrationsange-
bote aufmerksam zu machen, soweit die Mitarbeiter den
Eindruck haben, dass es entsprechenden Bedarf gibt.

Die von Oppositionspolitikern geäußerte Kritik,
Nicht-EU-Ausländer würden jetzt unter Generalver-
dacht gestellt oder sogar diskriminiert, ist völlig abwe-
gig. Nochmals: Wir setzen hier EU-Recht um. Gerade
die Grünen und die Linken sind es sonst immer, die pein-
lich darauf achten, dass EU-Vorschriften, die das
Aufenthaltsrecht für Ausländer betreffen, eins zu eins
umgesetzt werden. Jetzt plötzlich schlagen sie Krach.
Das ist unglaubwürdig. Im Übrigen geben auch deut-
sche Staatsbürger bei den neuen EU-Reisepässen
Fingerabdrücke ab, ohne dass man sich dadurch diskri-
miniert fühlen muss. Es ist auch keine zentrale Speiche-
rung im Ausländerzentralregister vorgesehen. Finger-
abdrücke und biometrische Fotos werden in Zukunft
Standard in europäischen Ausweispapieren sein. Das ist
aus Gründen der Sicherheit und leichteren Identifizier-

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Zu Protokoll ge

(C (D arkeit zu begrüßen. Insofern unterstützt die CDU/CSUundestagsfraktion den Gesetzentwurf der Bundesregieung zur Einführung des elektronischen Aufenthaltstels. Heute beraten wir in erster Lesung den vorliegenden esetzentwurf der Bundesregierung, der im Kern die inheitliche Gestaltung des Aufenthaltstitels für Dritttaatenangehörige zum Kern hat. Lassen Sie mich aber vorab der Ordnung halber eines urz festhalten: Viel eigene Initiative oder viele eigene een der schwarz-gelben Bundesregierung stecken icht gerade in diesem Gesetzentwurf; denn liest man iesen Entwurf, ist er am Ende doch nichts anderes als ine Eins-zu-eins-Anpassung des deutschen Rechts an ine bereits bestehende europäische Verordnung. Allein ätte Schwarz-Gelb inhaltlich so etwas nicht auf den eg gebracht. Von daher bin ich ganz froh, dass die EU it ihrer Verordnung EG 380/2008 des Rates an dieser telle inhaltlich etwas vorgegeben hat, was beispielseise die Bundespolizei seit geraumer Zeit angemahnt at, nämlich die Abschaffung der unübersichtlichen age der verschiedenen Aufenthaltstitel in Europa. Mit er Einführung eines elektronischen Aufenthaltstitels ird künftig ein eigenständiges Dokument bestehen, das inheitliche Standards für den elektronischen Datenaususch im Ausländerwesen sicherstellt, wodurch die hance besteht, den Datenaustausch zu beschleunigen. Aber – das muss man an dieser Stelle auch betonen – a wo Schwarz-Gelb etwas einbringen konnte, hat die egierung es auch deutlich getan, nämlich beim Punkt Kosten des Aufenthaltstitels“. Nach dem vorliegenden ntwurf wird der einheitliche Aufenthaltstitel mit einer rheblichen Kostensteigerung verbunden sein und zu eiem Mehraufwand bei den Ausländerbehörden führen. as die Bundesregierung hier auf den Weg bringt, ist chlicht eine den Kommunen übergestülpte Kostensteierung. Hier hat die Bundesregierung wahrlich all ihre reativität eingesetzt, angefangen bei der in meinen Auen explosionsartigen Produktionskostensteigerung von islang 0,78 Euro auf 30 Euro für den elektronischen ufenthaltstitel. Der Vorschlag der Bundesregierung zur ompensation lautet: über die bisherigen Gebührenöchstsätze. Diese sollen schlicht durchweg angehoben erden. Laut dem derzeit geltenden Aufenthaltsgesetz önnen schon heute für die Erteilung einer Aufenthaltsrlaubnis bis zu 80 Euro Gebühren erhoben werden; zuünftig – laut diesem Gesetzentwurf – sollen es bis zu 30 Euro sein. Bei der Niederlassungserlaubnis ebenso ie der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG soll der Geührenhöchstsatz von derzeit 200 Euro auf künftig 50 Euro angehoben werden. Nicht zuletzt sollen für die erlängerung einer Aufenthaltserlaubnis die Gebührenöchstsätze auf bis zu 90 Euro – statt der bisherigen 0 Euro – angehoben werden. Das ist eine wesentliche ostensteigerung. Das ist in meinen Augen nicht angemessen bei einer roduktionskostensteigerung um 29,22 Euro, was im Reinhard Grindel gebene Reden )

Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1706829400




(A) )

Übrigen fast 40-mal so viel ist wie bisher. Schlussend-
lich bedeutet dies nämlich nichts anderes, als dass der
Antragsteller bzw. bei einem Ausnahmetatbestand die
Kommune die Kosten zu übernehmen hat. An dieser
Stelle würde mich sehr interessieren, wie diese Explo-
sion bei den Produktionskosten konkret zustande kommt.
Von daher bitte ich die Bundesregierung, dies einmal
transparent darzulegen.

Kommen wir aber zurück zum Punkt „Anhebung der
Gebührenhöchstsätze“. Die Bundesregierung sieht also
eine Anhebung um 50 Euro vor, wovon allein 30 Euro,
wenn ich den Gesetzentwurf richtig verstanden habe,
zur vollen Deckung der Kosten der Bundesdruckerei
vorgesehen sind und demgegenüber gerade 20 Euro den
zusätzlichen Verwaltungsaufwand bei den Kommunen
darstellen sollen. Wie 20 Euro für den zusätzlichen kom-
munalen Aufwand ausreichen sollen, ist mir unklar;
denn wir sprechen hier von einem nicht unerheblichen
personellen und sächlichen Mehraufwand bei den zur
Ausführung des Bundesgesetzes aufgerufenen Kommu-
nen. Daher würde mich eine Aussage von der Bundes-
regierung interessieren, wie der sächliche Mehrauf-
wand, den im Übrigen auch der Bundesrat bemängelt,
bei den Ausländerbehörden kompensiert werden soll.

Dieser Mehraufwand wird zum Beispiel im Bereich
der Datenerfassung oder beim Informations- und Bera-
tungsaufwand zum Tragen kommen oder durch zusätzli-
che Vorabsprachen je Antragsteller, durch die Qualitäts-
prüfung der Chipkarten, um nur einige Punkte zu
nennen. Wird dies auch über diesen neuen Gebühren-
rahmen kompensiert werden, oder plant die schwarz-
gelbe Bundesregierung hier das seit einem Jahr prakti-
zierte übliche Spiel des „Wir beschließen in Berlin, und
die Arbeit und Kosten haben die Länder und die Kom-
munen“? Auch hier interessiert mich eine konkrete
Stellungnahme der Bundesregierung. Die Realität ist
doch schon heute eine andere, wie Erhebungen von
Kommunen deutlich machen. Ich zitiere hier aus dem
Bundesrat: „Bereits derzeit sind die Kommunen bei der
Ausführung des Aufenthaltsgesetzes durch die nicht kos-
tendeckenden Gebühren … finanziell erheblich belastet.
Mit der Einführung des elektronischen Aufenthaltstitels
wird sich diese Kostenbelastung der Kommunen drama-
tisch verschärfen.“ Von daher fordere ich die Bundes-
regierung auf: Legen Sie transparent die Entstehung der
Kosten für den elektronischen Aufenthaltstitel dar! Sa-
gen Sie uns, wie die entstehenden Kosten bei den Kom-
munen abgefangen werden!

Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP):
Durch den vorgelegten Gesetzentwurf werden euro-

päische Vorgaben erfüllt. Die Mitgliedstaaten sind ver-
pflichtet, bis spätestens 21. Mai 2011 den elektronischen
Aufenthaltstitel für Drittstaatenangehörige einzuführen.
Dieser Pflicht wird durch den vorgelegten Gesetzent-
wurf entsprochen.

Verbindlich ist von europäischer Seite vorgeschrie-
ben, entsprechende Karten mit einem Chip auszustatten.
Darauf werden neben Daten des Titelinhabers wie Name
und Staatsangehörigkeit auch ein Lichtbild und zwei

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(C (D ingerabdrücke gespeichert werden. Vor einigen Wohen hat dies zu einem großen Aufschrei bei der Opposion geführt – und das, obwohl das Vorhaben schon nge bekannt ist. Bereits vor zwei Jahren wurde der ent prechende Beschluss auf europäischer Ebene gefasst. ber wie so oft hat die Opposition vorher keinen Ansatzunkt für Kritik gefunden. Ich möchte nicht verhehlen, dass die FDP-Bundesgsfraktion seit jeher der Speicherung biometrischer aten im Pass, im Personalausweis und an anderen tellen kritisch gegenübersteht. Dabei handelt es sich m sehr sensible Daten. Allerdings ist der Zug an dieser telle abgefahren: Die europäische Vereinbarung steht; ir müssen sie nun umsetzen. Dies geschieht durch die en Gesetzentwurf. Die Kritik der Opposition ist daher nangebracht. Von einer Stigmatisierung der Betroffeen, wie es von der Opposition in der öffentlichen Disussion dargestellt worden ist, kann nun wirklich nicht ie Rede sein. Auch werden sie nicht, wie behauptet urde, unter Generalverdacht gestellt. Bleiben Sie also itte auf dem Teppich, und kehren Sie zur sachlichen iskussion zurück. Für die weiteren Beratungen im Parlament ist aus nserer Sicht entscheidend, wie mit den Gebühren zu erfahren ist. In der Stellungnahme des Bundesrates erden bedenkenswerte Aspekte angesprochen: Die erstellungskosten für diesen neuen elektronischen Auf nthaltstitel werden sich erhöhen; der Arbeitsaufwand ei den Ausländerbehörden wird ansteigen. Insgesamt ird der Belastungsaufwand für die Kommunen steigen. b die im Gesetzentwurf vorgesehenen Gebührenrahen zur Abdeckung der Kosten ausreichen, werden wir aher nochmals zu prüfen und zu besprechen haben. Es t begrüßenswert, dass auch die Bundesregierung beits signalisiert hat, den Vorschlag des Bundesrates zu rüfen. Auch die Bedenken des Deutschen Städtetages erden in unsere weiteren Überlegungen mit einfließen. Das Interesse der Länder, die Funktion des elektronichen Identitätsnachweises für zwei Jahre nur ausahmsweise auf gesonderten Antrag hin freizuschalten, t auf den ersten Blick nachvollziehbar. Allerdings ist weifelhaft, ob dies wirklich zu einer signifikanten Veringerung des Verwaltungsaufwands führen würde. Im usschuss werden wir noch die Gelegenheit haben, die ngesprochenen Punkte zu diskutieren und zu klären. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf setzt die Bun esregierung eine geänderte Verordnung der Europäichen Union in deutsches Recht um, die die Einheitlicheit der in der EU ausgegebenen Aufenthaltstitel icherstellen soll. Es stellt sich hier schon grundsätzlich ie Frage, wie sinnvoll das ist; denn nur eine kleine ruppe von langfristig Aufenthaltsberechtigten kann ich innerhalb der EU frei bewegen und gerät so in Siationen, in denen die Aufenthaltsberechtigung nach ewiesen werden muss. Die Einheitlichkeit der Aufentaltstitel ist also schon von vorneherein überflüssig. Nun soll aber auch in diesem Bereich eine Tendenz rtgesetzt werden, die wir politisch falsch finden. Auch Daniela Kolbe gebene Reden )

Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706829500




(A) )

die in der EU lebenden Drittstaatenangehörigen sollen
nun eine Art elektronischen Pass erhalten. Statt der bis-
lang verwendeten einheitlichen Aufkleber in den Pass-
papieren sollen diese Menschen nun eine Chipkarte er-
halten, auf der alle möglichen Daten gespeichert
werden. Dazu gehören neben den wichtigsten Identitäts-
merkmalen wie Name und Geburtsdatum verpflichtend
auch biometrische Daten, zwei Fingerabdrücke und ein
Lichtbild. Außerdem, so die Bundesregierung in ihrem
Gesetzentwurf, sollen neue technische Standards den
Schutz vor Fälschungen und Verfälschungen erhöhen.
Damit soll auch zur Verhinderung und Bekämpfung ille-
galer Einwanderung beigetragen werden.

Der Schutz vor Fälschungen war schon ein Argument
für die Einführung des elektronischen Personalauswei-
ses, den wir ebenfalls heute diskutieren. Wie beim Perso-
nalausweis ist auch bei den bisher in den Ausweisdoku-
menten von Ausländern verwendeten Klebeetiketten
nicht bekannt, dass es hier zu Fälschungen und Verfäl-
schungen in einer aufsehenerregenden Zahl von Fällen
gekommen wäre. Zudem birgt ein elektronischer Aufent-
haltstitel genau wie der elektronische Personalausweis
eine ganze Reihe neuer Gefahren: Daten können auch
ohne unmittelbaren Kontakt ausgelesen und für Identi-
tätsdiebstahl verwendet werden. Wieder einmal wird
also ein ungewisser Zugewinn an Sicherheit mit einem
unbestreitbaren Verlust an Sicherheit für den Einzelnen
erkauft – ein höchst zweifelhaftes Geschäft.

Höchst zweifelhaft ist es meiner Ansicht nach auch,
hier wieder einmal die ausländischen Staatsangehöri-
gen in Deutschland und der EU zum Versuchskaninchen
für zukünftige politische Projekte zu machen. Derzeit ist
die Abgabe der Fingerabdrücke für den neuen Personal-
ausweis ja noch optional, während Nichtdeutsche nun
hierzu gezwungen werden sollen. Es ist jedoch keines-
wegs ausgeschlossen, dass auch hier in wenigen Jahren
eine Wendung vollzogen wird nach dem Motto: Jetzt ha-
ben wir für eine Bevölkerungsgruppe schon einmal die
Erfassung der biometrischen Daten eingeführt, jetzt ma-
chen wir es einfach für alle. – Und es gehört nicht viel
Fantasie dazu, dass bei der nächsten sich bietenden
Gelegenheit dann auch die zentrale Erfassung dieser
biometrischen Daten gefordert wird. Ich erinnere nur an
den ehemaligen Innenminister Schäuble, der 2007 bei
der Einführung des elektronischen Reisepasses gefor-
dert hatte, die erhobenen Fingerabdrücke mindestens
bei den Meldebehörden zu speichern. Auch die EU-
Kommission hat in der Vergangenheit schon mit Plänen
für Aufsehen gesorgt, zentrale europäische Fingerab-
druckdatenbanken einzurichten. Hier gilt der alte Lehr-
satz: Wenn einmal Daten erhoben werden, dann werden
auch neue Begehrlichkeiten geweckt.

Lassen Sie mich am Schluss noch auf einen Aspekt
ganz kurz eingehen: die Kosten und der Verwaltungsauf-
wand für die Kommunen. Zunächst kommen hohe Ge-
bühren auf die Drittstaatenangehörigen zu, wenn sie die
neue Karte beantragen, und bei jeder Gelegenheit, wenn
sich ihr Aufenthaltsstatus ändert; denn dann müssen sie
jedes Mal einen neuen elektronischen Aufenthaltstitel
beantragen. Für eine Aufenthaltserlaubnis werden dann
180 statt bislang 130 Euro fällig, für eine Niederlas-

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Zu Protokoll ge

(C (D ungserlaubnis 250 statt 200 Euro. Statt wie bislang eier Vorsprache des Familienvorstands bei der Auslänerbehörde müssen demnächst alle Familienmitglieder orsprechen, und das aus technischen Gründen gleich ehrfach. Die hohen Gebühren decken aus diesen ründen nach Ansicht der Kommunen bei weitem nicht re Kosten. Mit dem elektronischen Aufenthaltstitel ind auch neue Arbeitsabläufe in den kommunalen Ausnderbehörden verbunden; die Ausgabe der neuen Titel ird zunächst zu einem starken Anstieg der Verwalngskosten führen. Allein die Stadt Köln rechnet mit ei em Mehraufwand von 1,25 Millionen Euro im ersten ahr nach Einführung. Im Gesetzentwurf der Bundesgierung heißt es dazu lapidar, diese Aufwendungen önnten derzeit noch nicht beziffert werden. Zusammengefasst: Dieses Vorhaben ist nicht nur omplett überflüssig, was die Verbesserung der Sichereit und den vermeintlichen Schutz vor illegaler Einanderung betrifft. Es ist auch ein weiterer Meilenstein der fortschreitenden biometrischen Erfassung der Be ölkerung; Ausländer dienen als Versuchskaninchen. ie Kosten für diesen politischen Irrsinn werden auf die etroffenen und die Kommunen abgewälzt. Ich frage mich, wie die Bundesregierung der europäi chen Verordnung zur einheitlichen Gestaltung des Aufnthaltstitels für Drittstaatenangehörige zustimmen onnte, die für Nicht-EU-Ausländer nicht nur biometriche Passbilder, sondern auch Fingerabdrücke bei den usweisen vorschreibt. Allein in Deutschland werden adurch über 4 Millionen Ausländerinnen und Ausläner künftig ihre Fingerabdrücke von der zuständigen usländerbehörde abnehmen lassen müssen. Ich dachte, dass die Diskussion über Fingerabdrücke eim Personalausweis anders ausgegangen war. Aus utem Grund sieht der Gesetzentwurf zum elektronichen Personalausweis keine obligatorische Abgabe on Fingerabdrücken vor. Hier wird das Recht auf inforationelle Selbstbestimmung respektiert, und die deut chen Staatsangehörigen werden nicht zum gläsernen ürger gemacht. Bei der Aufenthaltskarte für Drittstaanangehörige bleibt dagegen offen, wie die Ausländerehörden und die Bundesdruckerei ein hinreichendes iveau an Datensicherheit garantieren wollen. Der tandard, der deutschen Staatsangehörigen garantiert ird, muss allen hier lebenden Menschen gewährt weren. Wir wollen keinen Zwei-Klassen-Datenschutz. Es passt zu der aktuellen herabwürdigenden Integraonsdebatte, dass die Bundesregierung gerade jetzt ihn Gesetzentwurf zur Aufenthaltskarte vorlegt und dait noch mehr Stimmung gegen Einwanderinnen und inwanderer macht, indem sie unter Generalverdacht estellt werden. Es ist erstaunlich, dass die Bundesgierung es mit der Einhaltung von europarechtlichen risten für die Umsetzung von Gemeinschaftsrecht oft icht so genau nimmt. Doch ausgerechnet wenn Kindernd Menschenrechte von Drittstaatenangehörigen auf em Spiel stehen, ist sie übereifrig. Ulla Jelpke gebene Reden Memet Kilic )

Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706829600







(A) )

Besonders traurig, aber auch empörend finde ich,
dass selbst Kinder ab dem sechsten Lebensjahr Finger-
abdrücke abgeben müssen. Können sich Bundesbürger-
innen und -bürger eine solche erkennungsdienstliche
Behandlung ihrer sechsjährigen Kinder oder Enkelkin-
der vorstellen? Es ist schamlos, dass die europäische
Verordnung mehrfach auf die geltenden Menschenrechte
und Kinderrechte hinweist und ein paar Zeilen weiter
sechsjährige Kinder verpflichtet, wie in einem Strafver-
fahren ihre Fingerabdrücke abzugeben. Das ist skanda-
lös.

Unerträglich ist auch, dass die Gebühren für die Auf-
enthaltskarte um 50 Euro steigen sollen. Während der
elektronische Personalausweis für deutsche Staatsange-
hörige in Zukunft für etwa 28 Euro erhältlich sein wird,
sollen Drittstaatenangehörige für die vergleichbare Auf-
enthaltskarte bis zu 250 Euro zahlen. Diese eklatante
Benachteiligung ist mit nichts zu rechtfertigen.

Schließlich ist die Verwendung der Aufenthaltskarte
als elektronischer Identitätsnachweis problematisch.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstech-
nik, BSI, empfiehlt den Ausweisinhaberinnen und -inha-
bern, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Seitens der Regierung hört man außer wenig hilfreicher
Empfehlungen wie, die Antivirensoftware stets auf dem
aktuellen Stand zu halten, nichts. Was können Betroffene
jedoch tun, wenn die Betreiber der Antivirensoftware
nicht schnell genug Updates anbieten oder die Anwen-
derinnen und Anwender mit der Software nicht klarkom-
men? Darauf hat die Bundesregierung keine Antwort.

Ich fordere die Bundesregierung auf, die Erfassung
von Fingerabdrücken nicht einzuführen und sich auf
europäischer Ebene für eine Änderung der Verordnung
einzusetzen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706829700

Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent-

wurfs auf Drucksache 17/3354 an die in der Tagesord-
nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Gibt es
andere Vorschläge? – Das ist nicht der Fall. Dann ist das
so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 22 a und b auf:

a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung (19. Ausschuss)

zu dem Antrag der Abgeordneten Karin Roth

(Esslingen), Burkhard Lischka, René Röspel,

weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD

Deutschlands Verantwortung für die Gesund-
heit in Entwicklungsländern – Vernachlässigte
Krankheiten bekämpfen, Kinder- und Mütter-
sterblichkeit verringern und Globalen Fonds
stärken

– Drucksachen 17/2135, 17/3474 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Sabine Weiss (Wesel I)
Karin Roth (Esslingen)
Helga Daub

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1)

(C (D Niema Movassat Uwe Kekeritz b)

NIS 90/DIE GRÜNEN

„Global Health Governance“ stärken – Ge-
sundheitsversorgung in Entwicklungs- und
Schwellenländern voranbringen

– Drucksache 17/3437 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (f)
Auswärtiger Ausschuss
Ausschuss für Gesundheit

Die Reden werden zu Protokoll genommen.1)

Wir kommen zur Abstimmung.

Tagesordnungspunkt 22 a. Der Ausschuss für wirt-
chaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung empfiehlt
seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 17/3474,

en Antrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 17/2135
bzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfeh-
ng? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Die Be-

chlussempfehlung ist mit den Stimmen der Koalitions-
aktionen bei Gegenstimmen der SPD-Fraktion und
nthaltung der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/
ie Grünen angenommen.

Tagesordnungspunkt 22 b. Interfraktionell wird Über-
eisung der Vorlage auf Drucksache 17/3437 an die in
er Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschla-
en. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall.
ann ist das so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 25 a und b auf:

a) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Waltraud Wolff (Wolmirstedt), Dr. Wilhelm
Priesmeier, Dirk Becker, weiterer Abgeordneter
und der Fraktion der SPD

Herausforderung Klimawandel – Landwirt-
schaft 2050

– Drucksache 17/1575 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Cornelia
Behm, Ulrike Höfken, Friedrich Ostendorff, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS90/DIE GRÜNEN

Klimabilanz im Ackerbau verbessern

– Drucksache 17/2487 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und

Anlage 15


(A) )


)(B)

Verbraucherschutz (f)
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Die Reden werden zu Protokoll gegeben.


Johannes Röring (CDU):
Rede ID: ID1706829800

Zunächst muss ich den Kolleginnen und Kollegen der

Opposition zumindest zugute halten, dass sie mit ihren
Anträgen die Bedeutung der Landwirtschaft im Allge-
meinen bei den Themen Ernährungssicherheit, Welt-
ernährung und Klimawandel anerkennen. Allerdings
muss man feststellen, dass die inhaltliche Analyse und
Beurteilung bis auf wenige Ausnahmen desaströs ist.
Die Zielrichtung der Anträge ist grundsätzlich vollkom-
men verfehlt.

Lassen Sie mich gleich zu Beginn ganz konkret eine
These aufstellen, die ich in meinen weiteren Ausführun-
gen dann erklären möchte: Die Landwirtschaft kann ei-
nen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn sie
denn effizient und intensiv betrieben wird.

Aber nicht nur in Fragen des Klimaschutzes, sondern
auch in Fragen der Welternährung, des Einsatzes und
der Erzeugung erneuerbarer Energien sowie zum Schutz
der Biodiversität ist eine effiziente Landwirtschaft von
entscheidender Bedeutung. Sie ist in der Lage, eine
wichtige Rolle für die zukünftige positive Entwicklung
vieler Regionen der Welt zu übernehmen.

Die Landwirtschaft ist bzw. wird in der Zukunft ohne
Zweifel Betroffener des Klimawandels sein. Es ist aber
auch nicht zu verneinen, dass die landwirtschaftliche
Produktion Treibhausgase emittiert, wobei man gleich
betonen muss, dass die Land- und Forstwirtschaft die
einzigen Sektoren sind, die in ihrer Produktion schädli-
che Klimagase binden. Dies ist ein Punkt, den Sie zumin-
dest in Ihren Anträgen anerkennen und nicht auch noch
infrage stellen. Allerdings fehlt in Ihrer anklagenden Be-
trachtung ein Aspekt, den ich in diesem Zusammenhang
in die Diskussion einfließen lassen möchte: dass bei-
spielsweise bei den weltweiten Methanemissionen mehr
als die Hälfte auf natürliche Quellen – wie Feuchtge-
biete, Wälder oder Termiten – zurückzuführen ist. Diese
Fakten werden in Ihrer Argumentation gerne vergessen.

Die Landwirtschaft ist beim Klimawandel aber nicht
nur Betroffener oder Verursacher, sondern auch ein Teil
der Lösung. Ihr kommt bei der Lösung globaler Kli-
mafragen ohne Zweifel eine zentrale Rolle zu. Ich
möchte sogar noch weiter gehen und betonen, dass ihr
grundsätzlich bei der Entwicklung einer zukunftsfähi-
gen, auf natürlichen Ressourcen basierenden Wirtschaft
eine entscheidende Rolle zukommt. Die Vereinten Natio-
nen, die Weltbank und viele an dem Diskussionsprozess
beteiligte Partner haben eine Reihe gesellschaftlicher
Herausforderungen entdeckt, denen wir dringend be-
gegnen müssen: das gleichzeitige Auftreten von Unter-
und Mangelernährung bei einem anhaltenden Bevölke-
rungswachstum, die Zerstörung von landwirtschaftlich
und forstlich nutzbarer Fläche, Wassermangel, die Ver-
lagerung von Anbauzonen durch den globalen Klima-
wandel sowie der Rückgang biologischer Vielfalt, also
Biodiversität. Der Anstieg der Nachfrage nach landwirt-
schaftlichen Erzeugnissen – wie zum Beispiel hochwer-

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Zu Protokoll ge

(C (D gen Lebensmitteln und insbesondere tierischen Proukten – wird darüber hinaus durch das dynamische irtschaftswachstum in China, Indien und weiteren chwellenländern verstärkt. Zusätzlich ist mit dem welteiten Bedarf an Energie und Rohstoffen die Notwenigkeit verbunden, Biomasse aufgrund der Endlichkeit ssiler Ressourcen und aufgrund des Klimaschutzes tärker für die energetische und stoffliche Verwertung zu utzen. Wir müssen also erkennen, dass nicht nur die landirtschaftliche Produktionsmenge zunehmen muss. ielmehr zeigen darüber hinaus die aktuellen Entwickngen, dass die verfügbare Anbaufläche für landwirt chaftliche Produkte weltweit pro Erdenbewohner draatisch abnehmen wird; laut wissenschaftlicher rognosen wird sie sich bis zum Jahr 2040 halbieren. Deshalb ist es unabdingbar, die Leistungsfähigkeit nserer Kulturpflanzen und damit die Effizienz der andwirtschaft entscheidend zu steigern, so zum Beipiel für Pflanzen mit verbessertem Nährstoffgehalt, höerer Energiedichte, größerer Widerstandsfähigkeit egen klimatischen Stress oder Widerstandsfähigkeit geen Schädlinge und Krankheiten. Damit besteht die öglichkeit der Vermeidung von Ertragsund Qualitsverlusten. Auch ökologische Vorteile, wie reduzierter hemischer Pflanzenschutz und verbesserter Erosionschutz, sind zu nennen. Angesichts meiner Argumentation erschreckt es mich un schon, dass die Kollegen der Grünen in ihrem Anag die Weltbank dahin gehend zitieren, dass in Enticklungsländern von bis zu 21 Prozent weniger landirtschaftlichen Erträgen bis 2080 ausgegangen wird, nd sie im weiteren Verlauf alle Maßnahmen zur Beämpfung dieser Entwicklung negieren. Vielmehr setzen ie auf ineffiziente Anbaumethoden, glorifizieren den koanbau und sind nicht wirklich an Lösungen interes iert, die den hungernden und mangelernährten Menchen eine Perspektive bieten. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch die Bundesgierung lobend erwähnen, die den Lösungsansatz hin u einer verbesserten Effizienz als sehr bedeutend beachtet und deshalb besonders den Bereich Forschung urch diverse Aktivitäten unterstützt. Hier sind besoners das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtchaft und Verbraucherschutz und das Ministerium für ildung und Forschung zu nennen, durch die bereits ine Vielzahl verschiedener Forschungsprojekte und Akvitäten in der Vergangenheit gestartet worden sind. Im anuar 2008 wurde der Startschuss zu einer verbessern Forschungsförderung gegeben. Mit 200 Millionen uro werden aktuell und in den nächsten Jahren Prokte in der Bioenergie-, Agrarund Ernährungsfor chung an Hochschulen und außeruniversitären Forchungseinrichtungen in Zusammenarbeit mit Partnern us der Wirtschaft gefördert. Das Ziel ist es, eine in der rundlagenorientierung und im Anwendungsbezug ex ellente Agrarund Ernährungsforschung aufzubauen nd mit der Ausbildung sowie mit dem Transfer in Wirtchaft und Gesellschaft zu verbinden. Dadurch sollen nwendungsorientierte Kompetenznetze mit internatiogebene Reden )





(A) )

naler Sichtbarkeit und Attraktivität entstehen und Bei-
träge für die Lösung gesellschaftlicher Probleme lie-
fern.

Auch aus dem Entwicklungshilfeministerium sind
positive Ansätze seit dem Regierungswechsel zu verneh-
men. Die Schwerpunkte in der Entwicklungshilfe liegen
jetzt verstärkt bei der Förderung und dem Aufbau von
Agrarstrukturen in den Ländern der dritten Welt. Denn
nur durch eine funktionierende Landwirtschaft kann die
Grundlage wirtschaftlichen Handelns gelegt werden,
können sich Gesellschaften weiterentwickeln und sich so
den Herausforderungen der Zukunft stellen.

Abschließend komme ich zu dem Urteil, dass die An-
träge, besonders unter dem Gesichtspunkt, welche Rolle
die effiziente Landwirtschaft nicht nur beim Klima-
schutz, sondern bei vielen weiteren gesamtgesellschaft-
lichen Herausforderungen unserer Zeit spielen kann,
eine große Enttäuschung sind. Sie verschließen die Au-
gen vor der Realität und flüchten sich in ideologische
Wunschvorstellungen, anstatt effektive Lösungswege zu
erschließen. Aus diesem Grund wird die CDU/CSU-
Bundestagsfraktion die Anträge ablehnen.


Waltraud Wolff (SPD):
Rede ID: ID1706829900

Es ist Zeit, zu handeln. Wir müssen den Anstieg der

globalen Durchschnittstemperatur auf höchstens 2 Grad
Celsius begrenzen. Dies ist der Anstieg, der in der Wis-
senschaft als noch beherrschbar gilt. Dieses Ziel errei-
chen zu wollen, bedeutet: Wir müssen die Treibhausgas-
emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent und bis
2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 vermindern.

Für Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft wird selbst
dieser Anstieg erhebliche Auswirkungen haben. In eini-
gen Regionen werden Hitze- und Trockenperioden zu-
nehmen, in anderen werden starke Regenfälle und damit
einhergehend Überschwemmungen häufiger werden.
Gerade die Agrarpolitik muss also auf das Erreichen der
Klimaziele drängen. Sie muss gleichzeitig – und das
liegt in ihrem eigenen Interesse – notwendige Maßnah-
men zur Reduzierung der durch Nahrungsmittel- und
Biomasseproduktion induzierten Emissionen ergreifen.

Landwirtschaftliche Produktion ist nicht klima-
neutral. Die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren
zur landwirtschaftlichen Nutzung, die Abholzung von
tropischen, subtropischen und borealen Wäldern, der
Umbruch von Grünland und Brachflächen, der intensive
Ackerbau mit engen Fruchtfolgen und Monokulturen,
der starke Einsatz von synthetischen Düngemitteln und
die intensive Tierhaltung tragen nachweislich zum Kli-
mawandel bei.

Die EU-Kommission betrachtet den Klimawandel als
eine der Herausforderungen, an denen sich die zukünf-
tige Agrarpolitik ausrichten muss. Wir haben mit unse-
rem Antrag eine Strategie vorgelegt, mit dem diese He-
rausforderung angenommen werden kann. Die Grünen
konzentrieren sich in ihrem Antrag auf den Ackerbau;
auch in diesem Antrag werden wichtige Maßnahmen
aufgezeigt.

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(C (D Die Anträge enthalten aber vor allem eines: Sie forern die Bundesregierung zum Handeln auf. So ist es otwendig, den Stickstoffüberschuss zu verringern. Dies t unstrittig; das steht ja auch in der Nachhaltigkeits trategie der Bundesregierung. In den Indikatorenbeichten steht aber auch, dass wir hier keinen Schritt vorärtskommen. Daher haben beide Anträge – unserer nd der der Grünen – die gemeinsame Forderung, den tickstoffüberschuss auf 50 Kilogramm je Hektar zu berenzen. Dies ist notwendig. Wir fordern in unserem Antrag „Herausforderung limawandel – Landwirtschaft 2050“, die größten Treibausgasquellen der Landwirtschaft mit einem Sofortproramm zu schließen. Es gilt, den Grünlandumbruch zu nterbinden und die Stickstoffüberschüsse zu begrenzen. Ich habe es am Anfang schon angeführt: Es liegt im igenen Interesse der Landwirtschaft, den Klimawandel u begrenzen. Was hören wir aber immer wieder? Die teigende Nachfrage nach Agrarprodukten wird als Entchuldigung für Untätigkeit im Klimaschutz angeführt. o hat der Berliner Agrarministergipfel 2010 beschlosen, landwirtschaftliche Produktion führe unvermeidlich u Treibhausgasemissionen, zunehmende Agrarprodukon werde also zu einem Anstieg der Treibhausgasemisionen führen, vor allem aus der tierischen Produktion. as ist eine Kapitulation. Diese Feststellung leugnet tztendlich sowohl die Notwendigkeit als auch die otenziale zur Reduktion von Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft. Zwingend ist vielmehr auch für ie Landwirtschaft eine Festlegung konkreter Redukonsziele und die Einbeziehung der Landwirtschaft in as Regime zur Minderung von Treibhausgasen. Wir hatten im Februar im Ausschuss für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz eine große Anörung zum Klimaschutz durch die Landwirtschaft. Die xperten haben uns zum Handeln aufgefordert. Es wird eit, dieser Aufforderung nachzukommen. Wie das geen kann, zeigen wir mit diesen Anträgen auf. Jetzt fehlt ur noch eine handelnde Regierung. Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel ge ören zu den wichtigsten umwelt-, gesellschaftsund irtschaftspolitischen Herausforderungen der heutigen eit. Immer wieder legen wissenschaftliche Untersuhungen die Vermutung nahe, dass große Imperien – wie as der Khmer im Mittelalter – aufgrund gravierender limatischer Veränderungen untergegangen sind. Leider wird die Bedeutung der Landwirtschaft für iese Entwicklung immer noch sehr einseitig als bloßer limakiller dargestellt. Egal, ob die Schlagzeile „Besser ssen für das Klima“, „Klimakiller Kuh“ oder „Fleicheslust mit fatalen Folgen“ lautet, wie jetzt während er ARD-Themenwoche „Essen ist leben“: Immer wird ie heimische „konventionelle“ Landwirtschaft pauchal mit Negativattributen belegt. Dabei muss die Rolle er Landwirtschaft viel differenzierter betrachtet weren. Warum? Weil sie zwar – weltweit betrachtet – zu en größten Verursachern von Treibhausgasemissionen ählt, Lebensmittel aber kein Produktionsgut wie jedes Johannes Röring gebene Reden )

Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1706830000




(A) )

andere sind, sondern unsere blanke Existenz sichern und
man den CO2-Ausstoß von Kühen eben nicht mit dem
von Autos vergleichen kann, denn die Autoindustrie bin-
det während ihrer Produktion nun mal kein CO2!

Leider zeugen auch die Anträge von SPD und Bünd-
nis 90/Die Grünen von einer einseitigen Sicht auf die
Landwirtschaft. Ihre Agrarpolitiker und -politikerinnen
erweisen den heimischen Landwirten damit einen Bä-
rendienst. So fordern beide Fraktionen in ihren Anträ-
gen zum Beispiel eine Verschärfung der Düngeverord-
nung und eine Steuer für mineralischen Stickstoffdünger.
Damit steigen die Produktionskosten der heimischen
Landwirte weiter, ihre Wettbewerbsfähigkeit sinkt und
Produkte aus Ländern mit fragwürdiger Ökobilanz wer-
den preislich noch attraktiver. Davon hat weder das
Klima noch unser Landwirt etwas!

Auch soll die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft in
konkrete Treibhausgasminderungsziele einbezogen und
die Bodenschutzrichtlinie angewandt werden. Neben
dem enormen Bürokratiemehraufwand stellt sich wieder
einmal die Frage nach dem klimarelevanten Nutzen.
Denn immer noch brauchen wir bessere wissenschaftli-
che Erkenntnisse darüber, wie hoch die Klimagasemissi-
onen aus der Landwirtschaft überhaupt sind. Außerdem
kann in anderen Bereichen und Branchen, so bei der
Wärmedämmung in Privathaushalten oder im Verkehrs-
sektor, mit weniger Aufwand mehr Klimagas eingespart
werden als in der Landwirtschaft.

Daneben wird die moderne, unternehmerisch-kon-
ventionelle Landwirtschaft in den Anträgen pauschal als
Klimakiller stigmatisiert. Der Ökolandbau hingegen soll
binnen fünf Jahren auf 20 Prozent der landwirtschaftlich
genutzten Fläche ausgebaut werden – natürlich mit
Steuermitteln. Dabei ist die Klimabelastung vieler
Tiererzeugnisse aus ökologischer Produktion pro Er-
tragseinheit deutlich höher als die aus konventioneller;
das liegt vor allem an der extensiven Haltungsform und
dem zusätzlichen Flächenverbrauch. Von daher ist die
von beiden Fraktionen geforderte Agrarwende – die Kli-
mabilanz sowie die Ernährungssicherung durch Öko-
landwirtschaft zu optimieren – ein etwas wirklichkeits-
fremder Ansatz. Woher die zusätzlich nötigen Flächen
kommen sollen und wie der Güllebedarf bei massiv ver-
ringertem Tierbestand gedeckt werden soll, bleibt ihr
Geheimnis.

Auch wir von der FDP-Fraktion sind davon über-
zeugt, dass wir in der Agrarpolitik umdenken müssen,
allerdings in eine ganz andere Richtung, als es SPD und
Grüne wollen. Die globalen Herausforderungen bis
2050 sind enorm: Steigerung der Lebensmittelproduk-
tion um bis zu 70 Prozent, gleichzeitig Reduktion der
Treibhausgasemissionen um mindestens 80 Prozent und
massive Steigerung der Produktion nachwachsender
Rohstoffe. Die Hungerrevolten 2008 haben uns schließ-
lich gezeigt, was passiert, wenn die Nachfrage nicht
mehr gedeckt wird. Wir von der FDP stehen voll dahin-
ter, was UN-Generalsekretär Ban Ki-moon vor einiger
Zeit formulierte: „Wir müssen die historische Gelegen-
heit für eine Wiederbelebung der Landwirtschaft nut-
zen.“ Und zwar nicht nur in Afrika, sondern auch bei

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(C (D ns! Wir brauchen den Ausstieg aus der Philosophie des usstiegs! Das ist die Kernbotschaft unseres schon in er letzten Legislatur eingebrachten Antrags „Klimachutz durch effiziente Landwirtschaft“. Lassen Sie mich uf drei Punkte eingehen: Erstens. Nur eine effiziente, innovative und unterneherische Landwirtschaft, mit der standortangepasst und achhaltig die Erträge zu steigern sind, kann die Heausforderungen der Ernährungsund Versorgungssiherheit sowie des globalen Klimaschutzes meistern. as gilt für den heimischen Standort ebenso wie für die ntwicklungsländer. Zur Steigerung der Produktivität in er Landund Ernährungswirtschaft müssen wir Innoationen und technischen Fortschritt nutzen und nicht erteufeln: Das gilt für moderne Landtechnik genauso ie für modernste Betriebsmittel, Pflanzenzüchtung und ewässerungssysteme. Schon in einigen osteuropäichen Ländern ließe sich mit einfachsten Mitteln die roduktivitätsrate um das Fünffache steigern. Dabei gilt s auch, die verantwortbaren Möglichkeiten der Biochnologie zu nutzen. Entsprechende Ausund Fortbilung gehören dazu. Zweitens. Deutlich gesteigert werden müssen die Inestitionen in die Agrarforschung – national wie interational. Hier ist in den vergangenen Jahren viel zu weig passiert. Forschung und Entwicklung sind der chlüssel für künftigen Wohlstand und angesichts der erausforderungen des Klimawandels von entscheidener Bedeutung. Drittens. Wir brauchen die Bioenergie – auch die aus iomasse. Verbesserte Lebensverhältnisse in Schwellenndern wie China oder Indien ziehen nicht nur eine ge teigerte Nachfrage nach Lebensmitteln nach sich, der nergiebedarf steigt ebenfalls rasant an. Gleichzeitig ind unsere fossilen Rohstoffvorkommen begrenzt. Die lternative heißt nicht „Teller oder Tank“ – nein, für die iberalen gilt: „Teller und Tank“, wobei dem Teller imer Vorrang einzuräumen ist. Ein Wort noch zu der von uns beschlossenen Absenung der Agrardieselbesteuerung, die jetzt wieder von PD und Grünen so heftig als klimaschädlich kritisiert ird: Haben Sie einmal ausgerechnet, wie viele Tonnen reibhausgase dadurch eingespart worden sind, dass nter Rot-Grün der Agrardiesel deutlich höher besteuert urde? Zumal der Agrardieselanteil am gesamten Die elkraftstoffverbrauch in Deutschland bei knapp 6 Proent liegt. Fazit: Solche Maßnahmen helfen dem Klima enig, schaden unseren heimischen Landwirten aber norm. Die Angleichung der deutschen Agrardieselbeteuerung an EU-Verhältnisse macht die Landwirtschaft ettbewerbsfähiger und zukunftssicherer. Das ist gut für ie gesamte Gesellschaft. Unsere Landwirte brauchen vernünftige Rahmenbeingungen und Planungssicherheit, um auf dem zunehend globalisierten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. azu zähle ich vor allem Kostenentlastung und Anreiz ysteme auf der Produktionsseite, Bürokratieabbau soie Hilfe bei der Erschließung neuer Märkte. Hier egen die Chancen unserer hochwertigen Qualitätsproukte. Bei Bündnis 90/Die Grünen und der SPD hat man Dr. Edmund Peter Geisen gebene Reden )





(A) )

angesichts solcher Anträge eher den Eindruck, statt den
Landwirten Chancen zu eröffnen, wird alles getan, um
ihnen Hindernisse in den Weg zu legen.

Die FDP wird sich auch weiterhin als verlässlicher
Partner der Landwirtschaft zeigen. Das gilt nicht nur für
die Verteidigung der reduzierten Agrardieselbesteue-
rung, sondern auch hinsichtlich der Vermeidung über-
flüssiger Betriebskosten und Bürokratie. Wir wollen dem
Klimaschutz mit einer standortangepassten und nach-
haltigen Landwirtschaft gerecht werden. Denn nur eine
effiziente Landwirtschaft – den Kulturen, Böden, Witte-
rungsverhältnissen und der Wirtschaftsweise angepasst
– schützt das Klima und die Nahrungssicherheit.

Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)

Der „Spiegel“, Ausgabe 42/2010, hat es in der ver-

gangene Woche entdeckt: die diversen Gase beim Rind-
vieh. Der Artikel „Das Rülpsen der Rinder“ weist auf
ein Problem hin, das zum Thema Landwirtschaft und
Klimaschutz gehört. Landwirtschaft ist Teil des Pro-
blems Klimawandel, aber wachsende Nutzpflanzen sind
auch ein CO2-Speicher, und damit ist die Landwirtschaft
auch Teil der Lösung: Klimaschutz.

In welche Richtung dieses Pendel öfter schwingt und
welche Wege zu mehr Klimaschutz mit landwirtschaftli-
cher Produktion führen, sind umstritten. In dem Artikel
werden zwei gegensätzliche Lösungswege bezüglich der
Tierhaltung beschrieben. Ein Farmer aus Australien
hält über 100 000 Rinder in extensiver Weidehaltung.
Mehr oder weniger natürlich leben die Tiere dort bis zu
ihrem Tod durch Gewehrschuss. Er macht sich kaum Ge-
danken über das Rülpsen seiner Tiere. Im fernen Rom
macht sich jemand umso mehr Gedanken darüber: Ein
Wissenschaftler der FAO – das ist die Landwirtschafts-
behörde der Vereinten Nationen – redet der Intensivie-
rung der Nutztierhaltung das Wort. Nur so könnten
schädliche Treibhausgasemissionen pro Steak reduziert
werden. Nur: Ob diese Ökobilanzierung auch unter Ein-
rechnung aller Klimaeffekte des vorgelagerten Bereichs,
zum Beispiel des intensiven Futtermittelanbaus und -trans-
portes, noch so aufgeht? Vielleicht liegt ja, wie so oft im
Leben, die kluge Lösung irgendwo in der Mitte?

So gegensätzlich die Lösungswege auch sein mögen,
eins ist klar: Wenn wir am 2-Grad-Ziel festhalten wollen
– also die globale Klimaerwärmung um maximal 2 Grad
Celsius –, dann müssen alle einen Beitrag dazu leisten.
Das gilt für alle Wirtschaftbranchen wie auch für die
Landwirtschaft. Allerdings muss dabei die Sonderrolle
der Landwirtschaft betrachtet werden: als Produzent le-
bensnotwendiger Güter, der Lebensmittel. Deshalb ist
sie eben nur bedingt mit Autobauern und Fernsehprodu-
zenten vergleichbar, auch wenn das jüngere Leute als
ich vielleicht anders sehen.

Grundlage für eine Strategie für mehr Klimaschutz in
der Landwirtschaft muss eine wissenschaftlich belast-
bare Klimabilanz der landwirtschaftlichen Produktion
sein. Dabei ist für mich schon eine wichtige Frage, wel-
che Teilbereiche wir denn in eine solche Rechnung ein-
beziehen wollen. Aus meiner Sicht sollte diese Rechnung
bei der Gewinnung von Mineraldüngern und Pflanzen-

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(C (D chutzmitteln oder bei der Rodung von Tropenwald zur andgewinnung für neue Sojaplantagen anfangen. Das eht weiter über die notwendige fossile Energie für ndwirtschaftliche Maschinen und Transportfahrzeuge r Lagerung und Kühlung bis zu den Lebensmittelver rbeitern und dem Lebensmittelhandel. Wir brauchen lso eine Bilanz vom Mineralabbau zur Düngerprodukon bis zur Supermarkttheke. Ob dabei in der Summe ann circa 14 Prozent der Treibhausgase herauskomen, wie der Umweltverband WWF behauptet, oder ,5 Prozent, wie der Deutsche Bauernverband betont? h denke, zwei Dinge sind in dieser Diskussion wichtig: rstens ist die Landwirtschaft aufgrund ihrer Funktion ls Nahrungslieferer nur bedingt mit anderen Bereichen, um Beispiel Verkehr, zu vergleichen. Mit Apfel-Birnenergleichen tut man ihr unrecht. Aber zweitens muss uch die Landwirtschaft versuchen, Treibhausgasemisionen zu reduzieren. Da Landwirtschaft nicht abstrakt ist, sondern Bäueinnen und Bauern tagtäglich durch ihre wertvolle Areit Äcker, Weiden und Wälder bewirtschaften, muss ine starke Agrarwissenschaft dazu beitragen, ein groes Arsenal von klimaschonenden Produktionsverfahren u erarbeiten. Potenziale gibt es viele. Freilandhaltung erursacht vergleichsweise geringe Emissionen. Die ergärung von Gülle in Biogasanlagen könnte Methannd Lachgasemissionen deutlich verringern. Düngemitl könnten zielgenauer eingesetzt werden. In Deutschnd kann nur die Hälfte des eingesetzten Stickstoffs von en Pflanzen überhaupt genutzt werden. Für uns als Linke ist der Klimaschutz neben dem Verst an biologischer Vielfalt ein wichtiges agrarpoliti ches Thema, auch bei der Debatte um die Neuausrichng der Gemeinsamen Agrarpolitik, GAP, nach 2013. ie Linke hat dazu Vorschläge veröffentlicht. Wir wollen ie Direktzahlungen aus der ersten Säule der GAP zielerichteter an konkrete gesellschaftliche Leistungen inden, also auch an Klimaschutz oder mehr Agrobiodiersität. Zukünftig soll auf die Umnutzung von Grünland u Ackerland verzichtet werden. Durch Grünlandumruch werden klimaschädigende Treibhausgase freigeetzt, der Wasserhaushalt gerät in Bedrängnis, und die rtenvielfalt geht zurück. Feldgehölze verbessern die iologische Vielfalt. Die von den Grünen und der SPD eingereichten Anäge enthalten eine Vielzahl von Vorschlägen, wie der erausforderung Klimawandel begegnet werden und ie die Landwirtschaft ihren Beitrag zur Reduzierung res Treibhausgasausstoßes leisten kann. Wir sollten ie im Ausschuss ernsthaft diskutieren. Selbst die konservative Bundesregierung schätzt den esamtbeitrag der Landwirtschaft an den deutschen reibhausgasemissionen auf 11 bis 15 Prozent – ein Anil, der durchaus relevant ist. Die Agrarlobby jedoch und das erleben wir seit Jahren – redet den Beitrag der andwirtschaft zum Klimawandel klein, bis hin zu der ehauptung, die Landwirtschaft leiste einen Beitrag Dr. Edmund Peter Geisen gebene Reden Cornelia Behm )

Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706830100







(A) )

zum Klimaschutz. Damit verkehrt sie die Tatsachen völ-
lig in ihr Gegenteil.

Nichtsdestotrotz fordert die Agrarlobby, die Land-
wirtschaft von der klimapolitischen Verpflichtung, die
Treibhausgasemissionen zu senken, auszunehmen, und
Agrarministerin Aigner hat diese Forderung, wie für
eine Agrarministerin von der Union üblich, brav über-
nommen. Aber angesichts der notwendigen Klimagasre-
duktion um 90 Prozent geht es nicht an, die Landwirt-
schaft von den klimapolitischen Verpflichtungen
auszunehmen. Denn wenn man die Treibhausgasemis-
sionen um 90 Prozent senken muss, die Emissionen der
Landwirtschaft von über 10 Prozent aber stabil bleiben
sollen, hieße das im Klartext, Industrie, Verkehr und
Haushalte dürften sich gar keine Emissionen mehr leis-
ten. Das ist abwegig. Diese Zahlen zeigen demnach:
Ohne Beitrag der Landwirtschaft sind die Klimaziele
nicht zu erreichen.

Uns ist selbstverständlich klar, dass das keine leichte
Aufgabe ist, wenn man die wachsende Weltbevölkerung
ernähren will. Da wird man an vielen verschiedenen
Stellschrauben drehen müssen. So wird die Landwirt-
schaft den Agrardieselverbrauch drastisch senken müs-
sen, zum Beispiel durch Umstellung auf Pflanzenöl und
Biodiesel sowie durch effizientere Landmaschinen. Des-
wegen ist es grundfalsch, den Agrardiesel steuerlich zu
entlasten, wie es die Bundesregierung tut. Das führt
nicht zu CO2-Einsparungen, sondern zu einem höheren
Verbrauch fossiler Ressourcen.

Die Landwirtschaft wird auch den Abbau von Humus
und organischer Substanz durch humuszehrende Bewirt-
schaftung, durch Grünlandumbruch und landwirtschaft-
liche Nutzung von Mooren stoppen müssen. Allein die
landwirtschaftliche Nutzung von Moorböden ist für
30 Prozent der Treibhausgasemissionen der Landwirt-
schaft verantwortlich – auf nur acht Prozent der Agrar-
fläche. Durch die Wiedervernässung von Mooren und
die Nutzung als extensives Grünland wäre also ein gro-
ßer Beitrag zur Senkung der Emissionen zu erreichen.

Die Landwirte werden aber auch die Methan- und
Lachgasemissionen aus Tierhaltung und Düngung sen-
ken müssen. Laut Indikatorenbericht zur nationalen
Nachhaltigkeitsstrategie liegen die Stickstoffüber-
schüsse in der Landwirtschaft immer noch bei 145 Kilo-
gramm pro Hektar. Das Ziel der Nachhaltigkeitsstrate-
gie für 2010 sind 80 Kilogramm. Die Düngeverordnung
gibt sogar nur 60 Kilogramm pro Hektar vor. Dieser
überschüssige Stickstoff landet zum Teil im Grundwas-
ser und zum Teil als Klimagas in der Atmosphäre. Trotz-
dem ist die Bundesregierung nicht bereit, zusätzliche
Maßnahmen zur Verminderung der Stickstoffüberschüsse
zu ergreifen. Das wären beispielsweise zusätzliche Sank-
tionsmechanismen in der Düngeverordnung und eine
Stickstoffüberschussabgabe, die als finanzielles Instru-
ment Anreize zur Vermeidung von Stickstoffüberschüs-
sen setzt. Die Tatsache, dass reine Ackerbaubetriebe und
auch viele tierhaltende Betriebe keine Probleme mit der
Einhaltung der Quasi-Stickstoffgrenzwerte haben, son-
dern die Probleme ganz klar auf die regionalen Schwer-
punkte der Tierhaltung konzentriert sind, zeigt, dass sich

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(C (D ie Betriebe anpassen können und dass dieses Instruent von daher auch wirken würde. Es ist in diesem Zusammenhang völlig inakzeptabel, ass die Bundesregierung bei der Frage nach zusätzlihen Maßnahmen zur Erreichung der von der EU voreschriebenen maximalen Ammoniakemissionen von 50 Kilotonnen ab 2010 auf Zeit spielt und darauf vereist, man müsse erst einmal die neuesten Schätzungen bwarten, um zu sehen, ob es zu Überschreitungen ommt. Dieses Zeitspiel der Bundesregierung zeigt, dass ie nicht bereit ist, das Notwendige und schon heute ögliche zu tun. Im Gegenteil, sie setzt auf eine Expan ion der Tierhaltung und nimmt damit sogar eine Vertärkung der Emissionen aus der Tierhaltung in Kauf. Der SPD-Antrag ist sehr umfassend und geht in die ichtige Richtung. Im Bereich der EU-Agrarpolitik vereten wir jedoch eine andere Position. Während die PD eine nachhaltige, klimaschonende Landwirtschaft or allem über die zweite Säule stärken will, wollen wir iese globale Herausforderung auch in der ersten Säule erankern. Für klimaschädliche Produktionsweisen darf s keine Förderung mehr geben. Zu klimaschädlichen ubventionen wie der Agrardieselbeihilfe äußert sich ie SPD in ihrem Antrag nicht. Das wäre aber nötig geesen, um ihren Standpunkt angesichts ihres wider prüchlichen Agierens in dieser Frage deutlich zu mahen. Schließlich hat die Große Koalition der schwarzelben den Weg zum Ausbau der Agrardieselsubventioierung geebnet. Konsequente Klimaschutzpolitik für ie Landwirtschaft sieht anders aus. Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen uf den Drucksachen 17/1575 und 17/2487 an die in der agesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. ind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann t das so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 23 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Karin Binder, Ralph Lenkert, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Ungefährliche und klimaschonende Kältemittel in Kfz-Klimaanlagen verwenden – Drucksache 17/3432 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ausschuss für Gesundheit Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Die Reden zu diesem Tagesordnungspunkt werden zu rotokoll genommen. Der Klimawandel ist die globale Herausforderung r die Staatengemeinschaft. National wie international üssen wir heute Entscheidungen treffen, damit künftige enerationen nicht nur ausreichend mit Energie und )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706830200
Christian Hirte (CDU):
Rede ID: ID1706830300

(A) )

Ressourcen versorgt werden, sondern ihnen ihrerseits
die Spielräume zur gesellschaftlichen und wirtschaftli-
chen Gestaltung erhalten bleiben.

Beim Klimaschutz denken viele nur an Kohlendioxid.
Wie wir wissen, ist es das Treibhausgas mit der größten
Menge – aber nicht das einzige und nicht das stärkste.
Teil- und vollfluorierte Kohlenwasserstoffe – soge-
nannte HFKW und FKW – und Schwefelhexafluorid
schädigen ebenfalls das Klima. Sie kommen als Kälte-
mittel in vielen Kühlanlagen, den Klimaanlagen unserer
Autos, bei der Herstellung von Schaumstoffen, in Schall-
schutzscheiben sowie als Treibmittel in Spraydosen zum
Einsatz.

Diese Kohlenwasserstoffe schädigen das Klima 1 300-
bis 24 000-mal stärker als CO2 – Grund genug für die
Europäische Union, mit der EU-Richtlinie 2006/40/EG
zu handeln. Diese sieht vor, dass ab 2011 nur noch Käl-
temittel in Kfz-Klimaanlagen zugelassen werden, die
maximal 150-mal so klimaschädlich sind wie Kohlendi-
oxid. Das ist schon eine beachtliche Zahl. Zum Ver-
ständnis: Ein Kilogramm des bisherigen in Autoklima-
anlagen verwendeten Kältemittels Tetrafluorethan ist
1300-mal so umweltbelastend. Gerät die gesamte Fül-
lung einer Autoklimaanlage etwa durch einen Unfall in
die Atmosphäre, entspricht das etwa 6 000 Kilometern
Autofahrt.

Können wir uns solche Klimakiller aus purem Luxus
leisten? Von Haus aus bin ich Jurist, und die meisten Ju-
risten würden eine solche Frage so beantworten: Es
kommt darauf an. Es kommt darauf an, ob wir unser Be-
dürfnis nach Luxus beim Reisen auch wesentlich um-
weltfreundlicher erreichen können. Wenn wir diese
Frage bejahen, dann kann man auch mit gutem Gewis-
sen den Schalter der Klimaanlage betätigen.

Mit Tetrafluorethan, wie wir es derzeit noch benutzen,
könnten wir die Frage nach der „Freude am Fahren“ si-
cher nicht so leicht beantworten. Da ist ein adäquater
Nachfolger natürlich gefragt, und er schien auch schnell
gefunden: R744 oder einfach Kohlendioxid. So ereignete
sich im September 2007 einer dieser seltenen Momente
in der Geschichte der deutschen Autoindustrie: Sie
wurde von Umweltverbänden gelobt. Selbst notorische
VDA-Gegner wie die Deutsche Umwelt Hilfe applau-
dierten eifrig, als der Präsident des Verbands der Auto-
mobilindustrie, VDA, auf der Internationalen Automobil-
ausstellung verkündete, dass die deutschen Hersteller
künftig Kohlendioxid als Kältemittel für Klimaanlagen
verwenden wollen.

Sicher würde auch die Fraktion Die Linke applau-
diert haben, wenn die europäische Herstellervereini-
gung ACEA es nicht abgelehnt hätte, ihre Mitglieder auf
die gleiche Linie festzulegen. Stattdessen hat sich die
ACEA für Hydrofluoroolefin als künftigen Kältemittel-
standard entschieden, nicht ohne gute Gründe. Die
Linke fordert in ihrem Antrag, dass die deutsche Autoin-
dustrie an Kohlendioxid als Kältemittel festhält, wäh-
rend sich die gesamte übrige Welt bereits anders ent-
schieden hat. Würde man aber, wie die Linke es in ihrem
Antrag fordert, auf einen deutschen Alleingang setzen,

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Zu Protokoll ge

(C (D o stellt sich mir die berechtigte Frage, was die Folgen ären. Kohlendioxid als Kältemittel ist zwar sehr umwelteundlich, benötigt aber einen zehnfach höheren Druck. as erfordert einen weitgehenden Umbau der Klimanlage und damit auch zusätzliche Entwicklungskosten ei den Zulieferern. Zulieferfirmen agieren weltweit. ür viele Hersteller von Kfz-Klimaanlagen würde ein eutscher Alleingang bedeuten, dass sie ihre Produkonskapazitäten in zwei verschiedene Technologielinien ilen müssten: einen kleineren Teil für deutsche Fabri ate und einen größeren für ausländische Fahrzeuge. Zudem würde das zwangsläufig bedeuten, dass die fz-Werkstätten sich kostenintensiv darauf einstellen üssten, sowohl Befüllungstechnologien für syntheti che Kältemittel ausländischer Fahrzeuge als auch O2-Füllanlagen für deutsche Fabrikate vorzuhalten. Sicher werden teurere Klimaanlagen auch zu höheren ndpreisen bei den ohnehin schon kostenintensiven eutschen Autos führen. Es mag ja sein, dass der Vorsitende der Linken, Klaus Ernst, beim Autokauf nicht so ufs Geld schauen muss, aber ich bezweifle, ob das auch r die Mehrheit der Klientel seiner Partei zutrifft. Schlußendlich wird auch die Frage erlaubt sein, was assiert, wenn die Klimaanlage eines deutschen Fabriats sagen wir: in China zur Reparatur muss. Steht dort keine geeignete Anlage zum Befüllen mit O2 zur Verfügung, dann hat der Fahrzeugeigentümer wei Möglichkeiten: Entweder zukünftig ohne Klimaange zu fahren oder sich das nächste Mal für ein nicht eutsches Fahrzeug zu entscheiden. Angesichts des achstumspotenzials des asiatischen Automobilmarktes icher keine Verlockung für die Hersteller in München, tuttgart oder Eisenach. Synthetische Kältemittel wie das von verschiedenen mweltverbänden heftig kritisierte Hydrofluoroolefin, aben dagegen den unbestreitbaren Vorteil, dass sie uch in herkömmlichen Anlagen funktionieren. Es ist ergleichbar sicher im Einsatz wie das bisherige, welteit akzeptiert und kann in bewährten Anlagen verwenet werden. Dazu ist es gegenüber dem bisherigen Kühlittel deutlich besser und mit einem Global Warming otential von 4 um den Faktor 357 klimafreundlicher. it Hydrofluoroolefin als Kältemittel werden die neuen esetzlichen Vorgaben nicht nur erfüllt, sondern deutch unterschritten. Damit wird ein klimafreundlicher lobaler Standard geschaffen. Eine nationale Insellösung macht keinen Sinn und ürde zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für die eutsche Automobilindustrie gegenüber ihren Wettbeerbern aufgrund fehlender Skaleneffekte bei geringer roduktionsmenge führen. Die deutsche Automobilinustrie dazu zu verurteilen, sich gegen den weltweiten rend zu stellen, ist kurzsichtig, sichert keine Arbeitslätze und ist für den Industriestandort Deutschland ontraproduktiv. Was die Frage der Sicherheit von Hydrofluoroolefin etrifft, bleibt festzuhalten, dass die im Hinblick auf die Christian Hirte gebene Reden )





(A) )

potenzielle Brennbarkeit des Stoffes und die mögliche
Bildung von Flusssäure als Umwandlungsprodukt disku-
tierten Sicherheitsprobleme von der Automobilindustrie
sorgfältig geprüft wurden. Aufgrund dieser Prüfungen
kommt die Industrie zu der Einschätzung, dass diese
Problematik beherrschbar, einer Verwendung unter den
zu betrachtenden praktischen Einsatzbedingungen nicht
entgegenstehend und ein Einsatz in Klimaanlagen von
Fahrzeugen unbedenklich ist.

Die ausführlichen Tests im Rahmen des SAE-Pro-
gramms, Society of Automotive Engineers, haben zudem
gezeigt, dass Hydrofluoroolefin ein höchst energieeffi-
zientes Kühlmittel ist und Fahrzeuge damit weniger
Benzin verbrauchen und weniger Emissionen produzie-
ren als Autos, die alternative Kühlmittel verwenden. Au-
ßerdem ergaben die Tests, dass CO2, eine der möglichen
Alternativen, zwar ein Global Warming Potential von 1
hat, aber weniger effizient ist als Hydrofluoroolefin, was
zu höheren indirekten Emissionen führt. Ähnliche Stu-
dien wurden auch weltweit von der Automobilindustrie
durchgeführt, die ein hohes Eigeninteresse an der Be-
herrschung der infrage stehenden Risiken hat, schon aus
Gründen der Produkthaftung. Auch nach diesen Studien
ist ein Einsatz in Klimaanlagen als unbedenklich anzu-
sehen und vergleichbar sicher im Einsatz wie das heu-
tige Kältemittel.

Die Veröffentlichungen aller vom Umweltbundesamt
und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prü-
fung durchgeführten Untersuchungen stellen sicherlich
einen wichtigen Beitrag zur laufenden Sicherheitsdis-
kussion über den Einsatz neuer Kältemittel in Auto-
mobilklimaanlagen dar. Diese wichtigen Erkenntnisse
werden sowohl von den Automobilherstellern als auch
den Genehmigungsbehörden für Kraftfahrzeuge bei ih-
ren Maßnahmen und Entscheidungen sorgfältig berück-
sichtigt werden.

Ich habe in meiner letzten Rede vor diesem Haus da-
rauf hingewiesen, dass wir in Europa heute vielleicht
noch das falsche Thema diskutieren, wenn wir Klima-
schutzauflagen als Grund für Arbeitsplatzverluste se-
hen. Aber manchmal gehen Klimaschutzauflagen und
der Erhalt von Arbeitsplätzen Hand in Hand. Vorausset-
zung ist, dass man nicht durch überzogene Forderungen
ohne zusätzlichen Nutzen Arbeitsplätze gefährdet. Da-
her ist der Antrag der Fraktion Die Linke abzulehnen.


Frank Schwabe (SPD):
Rede ID: ID1706830400

Nachdem es gerade um Landwirtschaft und Klima-

schutz ging, behandeln wir nun einen Antrag zum Thema
Klimaschutz und Verkehr, allerdings nicht zu den Ver-
kehrsthemen, die öfters in der Diskussion sind, wie Tem-
polimit oder spritsparende Autos. Es geht heute nicht um
das Kohlendioxid, das aus der Verbrennung des Benzins
entsteht, sondern um die Chemikalien, mit denen die Kli-
maanlagen in den Autos für eine angenehme Temperatur
sorgen.

Klimaanlagen gehören heute zur Standardausrüstung
von fabrikneuen Pkw. Kaum jemand möchte inzwischen
auf gutgekühlte Auto-, Bus- oder Bahnfahrten verzich-
ten. Jedoch entweicht aus den Fahrzeugen permanent

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(C (D twas Kältemittel in die Umwelt und schädigt die Atmophäre. Der Rat der Klimawissenschaftler, IPCC, der ie Vereinten Nationen berät, schätzt, dass weltweit icht nur die Anzahl der Fahrzeuge signifikant steigen ird, sondern vor allem die Anzahl der Fahrzeuge, die it einer Klimaanlage ausgestattet sind. Nach Berechungen des IPCC werden allein im Jahr 2015 schädlihe Kältemittel im Umfang von mindestens 270 Millioen Tonnen CO2-Äquivalenten aus Klimaanlangen in die tmosphäre gelangen und den Klimawandel verstärken. s besteht somit dringender Handlungsbedarf, diese hematik anzugehen. Im Zentrum der Debatte stehen die hemikalien, die als Kältemittel verwendet werden. Während Kohlendioxid in der Klimadebatte in aller unde ist, ist die Chemikalie R134a nur Experten be annt. R134a wird bislang in allen gängigen Fahrzeuglimaanlagen als Kältemittel eingesetzt. R134a ist miterantwortlich für den Klimawandel und zählt zu den im ioto-Protokoll aufgeführten fluorierten Treibhausga en, die den Klimawandel beschleunigen und die Ozonchicht zerstören. Es ist 1 430-mal klimaschädlicher als O2. Die EU hat daher für Kältemittel in Fahrzeugkliaanlagen einen Grenzwert festgelegt, um die Verwenung klimaschädlicher Stoffe wie R134a einzudämmen nd langfristig zu verbieten. Ab dem 1. Januar nächsten ahres ist die Verwendung des Kältemittels R134a ween seiner hohen Klimaschädlichkeit in Klimaanlagen eugenehmigter Pkw-Fahrzeugtypen verboten. Ab dem . Januar 2017 gilt dieses Verbot für alle neu in den Verehr kommenden Pkw. Fraglich ist nun, durch welche Stoffe R134a ersetzt erden kann. Die EU hat die Richtlinie technologieoffen estaltet. Vorgegeben ist nur, dass zukünftige Kältemittel ine Treibhausgaswirksamkeit haben dürfen, die nicht ehr als 150-mal größer ist als diejenige von Kohlendixid. In der Debatte ist nun, dass CO2 als Kältemittel für ie Klimaanlagen verwendet wird. Für CO2 sprechen eiige Aspekte. So ist CO2 weltweit kostengünstig in der rforderlichen Qualität verfügbar, da es als Abfallproukt aus industriellen Prozessen gewonnen werden ann. CO2 brennt nicht und ist für den Menschen ungifg. Mit CO2 betriebene Klimaanlagen sind zudem enerieeffizient und reduzieren so den Kraftstoffmehrverrauch während der Fahrt. Deswegen gibt es auch mweltverbände, die sich für die Verwendung von CO2 ls Kältemittel einsetzen. Eine andere Chemikalie, die der Verband der Autodustrie ins Gespräch gebracht hat, ist 2,3,3,3-Tetraflu rpropen, das unter dem Namen 1234yf in den Handel ommen soll. Der Stoff ist von seinem Hersteller chemialienrechtlich als „hochentzündlich“ eingestuft woren. Deswegen wurde dieses Kältemittel vom Umweltundesamt und der Bundesanstalt für Materialrschung und -prüfung, BAM, untersucht. Bei hohen emperaturen oder bei einem Brand kann aus 1234yf as Umwandlungsprodukt Flusssäure entstehen. Nach ntersuchungen im Auftrag der Automobilindustrie ist er Einsatz von 1234yf unbedenklich und vergleichbar icher wie der Einsatz heutiger Kältemittel. Christian Hirte gebene Reden )





(A) )

Neben den Aspekten des Klima- und Gesundheits-
schutzes sollten auch der Preis und die bisher von ver-
schiedensten Firmen geleistete Forschungs- und Ent-
wicklungsarbeit berücksichtigt werden. Deutsche
Kälteanlagenhersteller erforschen und verbessern seit
Jahren die Technik von Klimaanlagen. Wir müssen da-
rauf hinwirken, dass deutsche Unternehmen mit der von
ihnen entwickelten Technik die technologische Vorrei-
terrolle in der klimafreundlichen Fahrzeugkühlung
übernehmen.

Diesen Aspekt möchte ich noch einmal allgemeiner
betrachten. In unseren wirtschaftlich schwierigen Zeiten
haben sich die Umwelttechnologien und Umweltinnova-
tionen als Motor für Wachstum und Beschäftigung ent-
wickelt. Das Zusammenspiel von Umwelt, Wirtschaft
und Arbeit hat eine neue Qualität erreicht. Die Branche
modernisiert die deutsche Wirtschaft – und wächst ins-
gesamt sogar noch schneller, als wir erwartet haben.
Umwelttechnologien sind ein hervorragendes Beispiel
dafür, wie wir durch Innovationen einen nachhaltigen
Beitrag zur Stabilisierung der Konjunktur leisten kön-
nen. Klimaschutz, Luftreinhaltung, Schonung von Rohstof-
fen, Gewässer- und Bodenschutz, der Erhalt von Biodiver-
sität – in all diesen Bereichen ist bereits heute eine Reihe
leistungsstarker und verlässlicher Technologien im Ein-
satz. In den vergangenen Jahrzehnten ist mit ihrer Hilfe
viel zum Wohl der Umwelt erreicht worden. Auch in Zukunft
werden neue Technologien und Organisationsformen eine
bedeutende Rolle einnehmen. Nur mit Innovationen lassen
sich Wirtschaftswachstum und Schutz von Klima und Um-
welt nachhaltig verknüpfen.

Lassen Sie uns deswegen auch im Bereich der Kälte-
mittel eine Lösung finden, die dem Klimaschutz dient
und die Umwelttechnologien voranbringt.


Ute Kumpf (SPD):
Rede ID: ID1706830500

Kollege Frank Schwabe hat bereits die Problematik

von Chemikalien, die als Kältemittel in Kfz-Klimaanla-
gen verwendet werden, ausführlich dargelegt. Mir gibt
dieser Antrag so die Gelegenheit, deutlich zu machen,
welche Rolle der Verkehr, vor allem der Kfz-Verkehr,
beim Klimaschutz spielt. Alle Fraktionen haben bei den
Debatten hier im Parlament zum Klimaschutz immer
wieder betont, wie wichtig die Reduzierung der CO2-
Emissionen ist und welche Verpflichtungen wir auf euro-
päischer und internationaler Ebene eingegangen sind.

Fakt ist: In der europäischen Union stammt fast ein
Fünftel aller Treibhausgase aus dem Verkehr, woran der
Pkw-Verkehr einen Anteil von 72 Prozent hat – mit stei-
gender Tendenz. Der globale Klimawandel, die lokale
Luftverschmutzung, die Zunahme des Weltenergiebedar-
fes und begrenzte fossile Brennstoffe machen ein Um-
denken bei der Mobilität und eine Minderung der Treib-
hausgasemissionen erforderlich.

Bis 2020 sollen in Deutschland die Treibhausgas-
emissionen um 40 Prozent, bis 2050 um 80 bis 95 Pro-
zent gegenüber 1990 vermindert werden. Auch die Bun-
desregierung hat sich auf der UN-Klimakonferenz von
Kopenhagen dazu verpflichtet. Das muss sie in konkre-
ten Maßnahmen umsetzen, um CO2-freie Mobilität zu

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Zu Protokoll ge

(C (D rganisieren: mit Energieeffizienz, Elektromobilität und achhaltigen Verkehrskonzepten. Aber was macht die Bundesregierung konkret, diese erpflichtung einzulösen? Im Januar 2010 hat sie Maßahmen für die Bereiche Verkehr und Gebäude angekünigt, Maßnahmen, die über das Integrierte Energieund limaprogramm hinausgehen. Das Verkehrsministerium at ein sektorspezifisches Energieund Klimakonzept r die Bereiche Verkehr und Gebäude für den Herbst ersprochen. Jetzt ist Herbst, aber ein Konzept? Fehlanzeige! Die PD hat mit der Großen Anfrage „Sicherung der Techologieführerschaft Deutschlands im Verkehrsund aubereich“ im März 2010 genau nach den Maßnahen der Bundesregierung gefragt. Wir mussten lange uf die Antwort warten, mussten mehrmals nachfragen. ann im Oktober wurde sie vorgelegt. Aber was wurde orgelegt? Nichtssagende Antworten auf zentrale Fraestellungen wie Weichenstellungen für Elektromobilit. In der Schule gäbe es für ein derart schlampige Areit eine glatte 6. Für uns stellt die Art und Weise, wie it unserer Anfrage vonseiten der Bundesregierung umegangen wird, eine Missachtung des Parlaments dar. Im Mai 2010 inszenierte die Kanzlerin einen Elektrouto-Gipfel mit viel Blitzlichtgewitter umrahmt vom mwelt-, Verkehrsund Wirtschaftsminister sowie der ildungsministerin. Eine Plattform wurde aus der Taufe ehoben – dagegen ist nichts einzuwenden –, auf der lle Kompetenzen gebündelt und verschiedene Themenlder erarbeitetet werden sollen. Im Anschluss legt sie lles in die Hände der Automobilindustrie. Die Bundesgierung stiehlt sich aus der Verantwortung und versst sich auf die Industrie. Ein Leitmarkt Elektromobilit fällt nicht vom Himmel, Politik muss auch ahmenbedingungen setzen. Es reicht nicht aus, sich auf den Lorbeeren der SPD uszuruhen. In der rot-grünen Bundesregierung und der roßen Koalition haben wir, die SPD, die Weichen ge tellt. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem Interierten Energieund Klimaprogramm, der Schaffung er Nationalen Plattform für Wasserstoffund Brenntoffzellentechnologie NOW, dem Nationalen Entwickngsplan Elektromobilität und dem Ziel, bis 2020 Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, en 500 Millionen Euro an Fördergeldern im Konjunkrprogramm II für die Forschung, Entwicklung und Er robung von Elektromobilität in acht Modellregionen is 2011. Aber wie soll es nun in den Modellregionen eitergehen? Die Regierung gibt keine Antwort. Die rojektträger und Projektentwickler brauchen aber chon jetzt Signale, wie es nach dem Juni 2011 weitergeen soll. Sonst besteht die Gefahr, dass aus guten Proktansätzen Projektruinen entstehen und die Konjunkrmittel verpuffen. Die Bundesregierung hat Elektromobilität zu einem chwerpunkt der Regierungsarbeit erklärt. Bis jetzt lieen keine Vorschläge für eine Strategie für die Einfühung der Elektromobilität auf dem Tisch. Sogar Haus Frank Schwabe gebene Reden )





(A) )

haltsmittel wurden vergessen, und durch Anträge aus
Reihen der Opposition ist dem Verkehrsministerium der
Fehler bewusst geworden.

Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind, nach wie
vor. 58 Prozent aller Wege und 79 Prozent aller Kilo-
meter werden mit dem Pkw entweder als Fahrer oder
Mitfahrer zurückgelegt. Aber Studien belegen: Die Men-
schen sind offen für Elektromobilität und für nachhal-
tige Verkehrskonzepte. 85 Prozent würden beim nächs-
ten Mal ein Elektrofahrzeug kaufen, so eine Studie der
Münchener Unternehmensberatung Barkawi vom Okto-
ber 2009. Bei einer Umfrage des ADAC bei seinen Mit-
gliedern im September 2009 waren es 75 Prozent.

Neben technischen, fahrzeugbezogenen Maßnahmen
brauchen wir innovative und umweltschonende Mobili-
tätskonzepte. Ein gut ausgebautes Verkehrssystem ist
Voraussetzung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. In-
vestitionen in Infrastruktur sind Investitionen in die Zu-
kunft.

Auch Elektrofahrzeuge haben dort ihren Platz. Sie
sind Bestandteil eines umfassenden und vernetzten Mo-
bilitätsangebots. Ein Paradigmenwechsel muss her:
vom individuellen Eigentum eines Fahrzeugs hin zum
Konzept einer dienstleistungsbasierten Mobilität. Die
Menschen sind bereit für den Wechsel, auch das zeigen
Modellversuche wie in Ulm mit car2go.

Die Minister Gabriel und Tiefensee haben ein Ge-
samtkonzept für eine integrierte Umwelt- und Verkehrs-
politik angestoßen und entwickelt. Schwarz-Gelb muss
sich gar nicht den Kopf zerbrechen, die Konzepte liegen
vor und müssen nur umgesetzt werden.

Eine Nationale Plattform Elektromobilität der Auto-
mobilindustrie alleine macht noch keinen Leitmarkt. Wir
brauchen eine nationale Kraftanstrengung, wir brau-
chen eine konzertierte Aktion für eine CO2-freie Mobili-
tät und brauchen politische Rahmenbedingungen für
Elektromobilität.


Dr. Lutz Knopek (FDP):
Rede ID: ID1706830600

Eigentlich kann man es sich mit der Ablehnung des

vorliegenden Antrags der Fraktion Die Linke einfach
machen; denn das Ansinnen der Linksfraktion, be-
stimmte Kältemittel in Kfz-Klimaanlagen im nationalen
Alleingang zu verbieten, ist schlicht europarechtswidrig.
Die einschlägige EU-Richtlinie 2006/40/EG setzt euro-
paweit Standards für Emissionen aus Kfz-Klimaanlagen.
Einseitige nationale Abweichungen von dieser Richtline
verstoßen gegen die Bestimmungen zum freien Waren-
verkehr und die Bestimmungen zum EU-Binnenmarkt.
Die Forderung, sich bis zum 1. August 2011 für eine Än-
derung der EU-Richtlinie einzusetzen, ist angesichts der
üblichen Vorlaufzeiten auf europäischer Ebene zudem
völlig unrealistisch. Insofern muss man von einem rei-
nen Schaufensterantrag der Linken sprechen.

Aber auch inhaltlich machen Sie es sich zu einfach. In
Ihrem Antrag postulieren Sie, dass der Einsatz des Kühl-
mittels R-1234yf ein großes Risiko für Kfz-Nutzer sowie
Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr bei einem et-
waigen Verkehrsunfall darstellt. Ihre Aussagen stützen

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Zu Protokoll ge

(C (D ie auf Auszüge aus einem Gutachten der Bundesanstalt r Materialforschung, das im Auftrag des Umweltbun esamtes erstellt wurde, und auf Auszüge aus einer Antort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage Ihrer raktion. Aber wenn Sie schon Dritte zitieren, dann doch bitte ollständig. Denn auch die Bundesanstalt für Materialrschung kommt zu dem Schluss, dass R-1234yf in Kliaanlagen zum Einsatz kommen kann, wenn entspre hende Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden und ine sorgfältige Risikoanalyse erfolgt. Dem haben die eutschen Fahrzeughersteller umfassend Rechnung geagen und ihre Anlagen einer Sicherheitsanalyse durch en TÜV Süd unterzogen und von diesem zertifizieren ssen. Internationale Studien, unter anderem durch die reommierte Society of Automotive Engineers, haben zuem ergeben, dass R-1234yf in der Praxis schwer entammbar ist und es nur durch das kaum anzunehmende usammentreffen mehrerer, bereits einzeln unwahrcheinlicher Faktoren zu einer Kältemittelentzündung ommen kann. Aber selbst in einem solch unwahrscheinchen Fall bleiben die ermittelten Expositionswerte für luorwasserstoff unter den allgemein anerkannten renzwerten. Die Bundesregierung kommt deshalb in rer Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion zu dem rgebnis, dass „ein Einsatz von R-1234yf in Klimaanlaen als unbedenklich anzusehen und vergleichbar sicher Einsatz wie das heutige Kältemittel“ ist. Ihrem Antrag fehlen für eine Zustimmung daher soohl die rechtlich-formalen Voraussetzungen als auch ine überzeugende inhaltliche Begründung. Gerne könen wir dieses Thema im Umweltausschuss aber noch inmal vertiefen. Ich freue mich auf die weitere Debatte. Die schwarz-gelbe Bundesregierung betreibt Klien lpolitik für die Wirtschaft. Das ist nicht neu. Nimmt sie abei jetzt die Gesundheitsgefährdung von Verbraucheinnen und Verbrauchern billigend in Kauf? Das wäre icht hinnehmbar! Statt unbedenklicher und klimaneutraler Kältemittel ollen Kraftfahrzeuge in Deutschland künftig mit Kälteitteln gefüllt werden, die leicht in Flammen aufgehen nd giftige Stoffe freisetzen. Durchgesetzt hat das der hemalige CDU-Verkehrsminister Matthias Wissmann – ittlerweile Chef des Lobbyverbandes der Automobildustrie, VDA. Auf sein Betreiben hin werden künftig jährlich rund 000 Tonnen der gefährlichen Substanz in Autoklimanlagen gepumpt, die bei Unfällen Brände auslösen und erart giftige Verbindungen freisetzen, dass sich Retngskräfte ohne Chemieschutzanzug dem Fahrzeug icht nähern sollten. In der Antwort der Bundesregierung auf unsere leine Anfrage heißt es zwar, dass das Kältemittel nicht ur im Brandfall, sondern schon bei Austritt in den heien Motorraum „eindeutig gesundheitlich bedenklich t“ und giftige Flusssäure bildet. Doch dem Einsatz in Ute Kumpf gebene Reden Ralph Lenkert )

Ralph Lenkert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706830700







(A) )

Neufahrzeugen soll trotzdem nichts im Wege stehen. Als
Beleg werden Industriegutachten und der Verband der
Deutschen Automobilindustrie zitiert: Die Sicherheits-
probleme seien von der Automobilindustrie sorgfältig
diskutiert worden.

Aufgrund der Prüfungen kommt der VDA zu der
Einschätzung, dass diese Problematik beherrschbar
sei.

Ich frage: Ist die Bundesregierung Erfüllungsgehilfe
der Automobillobby, oder haben Sie eine gesetzliche
Vorsorgepflicht, um die Gesundheit der Bürgerinnen
und Bürger zu schützen?

1234yf – so heißt die fatale Chemikalie – ist eine ti-
ckende Zeitbombe. Werden alle Fahrzeuge mit dem ge-
fährlichen Stoff gefüllt, rollen bald rund 24 000 Tonnen
davon in Autos über unsere Straßen. Das Schlimme ist:
Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben keine an-
dere Wahl. Nach dem Willen der Automobilhersteller
soll das Kältemittel flächendeckend in allen Autos zum
Einsatz kommen. Das ist ein toxisches Monopol. Die
Linke macht da nicht mit.

Um es noch einmal deutlich zu machen: Die schnelle
Entflammbarkeit und die gesundheitsschädliche Wir-
kung von 1234yf sind ein großes Risiko für Kfz-Nutzer,
Ersthelfer und Rettungskräfte. Nach Angaben der Bun-
desanstalt für Materialforschung und -prüfung, BAM,
sind die sicherheitstechnischen Probleme des Einsatzes
der Chemikalie als Kältemittel in Pkw-Klimaanlagen
bisher nicht gelöst. Verbraucherinnen und Verbraucher
haben bei der Kaufentscheidung keine Wahlmöglichkeit.
Es sei denn, sie tragen die Zusatzkosten einer aufwändi-
gen Einzelumrüstung bei Garantieverlust. Die Bundes-
regierung sieht einfach weg und stellt damit Profit vor
Gesundheitsschutz.

Die Linke fordert: Die Bundesregierung hat sicherzu-
stellen, dass Kältemittel in Kfz-Klimaanlagen bei neuen
Fahrzeugtypen ab dem 1. August 2011 keine Stoffe ent-
halten, die die menschliche Gesundheit gefährden. Das
heißt, sie dürfen nicht brennbar, giftig oder ätzend sein.
Kältemittel zum Einsatz in Autos müssen chemisch reak-
tionsträge sein und dürfen wie beispielsweise Kohlen-
dioxid keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt
haben. – Einhundert Euro Mehrkosten für andere Kli-
maanlagentypen dürfen hier nicht über die Sicherheit
entscheiden.

Ich fordere Sie auf: Stellen Sie sich auf die Seite der
Verbraucherinnen und Verbraucher und kommen Sie ih-
rer gesetzlichen Vorsorgepflicht nach.


Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706830800

Bei dem Problem der Kältemittel in Klimaanlagen

von Pkw erkennen wir einmal mehr, wie sich die Politik
von einer starken industriellen Lobby treiben lässt. Seit
fast fünf Jahren ist die EU-Richtlinie verabschiedet. Ein
Jahr später wird von den Herstellern ein Placebo ange-
kündigt: Autoklimaanlagen sollen auf das umweltver-

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(C (D ägliche Kältemittel Kohlendioxid umgerüstet werden. urz bevor die Frist abläuft, kündigen die Hersteller ann aber etwas ganz anderes an. Jetzt sollen neue gifge Produkte der Chemieindustrie das Wundermittel ein. Offensichtlich hofft man mal wieder bei der Autodustrie, dass es zu spät für ein Gegensteuern der Polik ist. Damit werden wir künftig eine gesundheitlich beenkliche, ätzende und brennbare Flüssigkeit in allen utos mit Klimaanlagen haben. Viele sicherheitstechniche Probleme sind nicht gelöst. Keiner weiß wirklich, as bei Unfällen passiert, wenn sich der Stoff entzündet nd hochgiftige und stark ätzende Flusssäure freigesetzt ird. Mit diesem Mittel setzen wir die Gesundheit der erbraucherinnen und Verbraucher aufs Spiel. Umweltverbände, Umweltbundesamt und Bundesamt r Materialforschung warnen vor dem Einsatz, und elbst der Hersteller gibt in der Produktbeschreibung n, dass dieses Mittel hochentzündlich ist. Das hat ichts in einer Autoklimaanlage zu suchen. Es ist völlig nverständlich, wie die Bundesregierung diese Warnunen ignorieren kann, und – so seltsam das aus dem und einer Grünen klingen mag – vielleicht muss man ie Koalition daran erinnern, dass dieses Land noch imer ein Land der Autofahrer ist. Millionen von Men chen werden dieses gefährliche Mittel täglich mit ihrem uto durch die Gegend fahren. Selbst bei bester Qualität er Fahrzeuge und höchster Sicherheitsausstattung weren auch zukünftig leider Verkehrsunfälle vorkommen. uch zukünftig werden Autos altern, Klimaanlagen unicht und Reparaturen verschleppt. Vor allem jedoch üssen all diese Fahrzeuge mit ihren Klimaanlagen ieder recycelt werden, und ein hochgiftiger Stoff muss ann entsorgt werden. Ich bezweifle, ob diese Aspekte wirklich bis zu Ende edacht wurden. Ich befürchte vielmehr, dass wir uns ieder sehenden Auges ein Problem mehr aufhalsen. ier wird leider nur wieder an den kleinen Vorteil heute nd überhaupt nicht nachhaltig gedacht. Wir werden in der Politik wieder einmal von einer roßen Industrie vor vollendete Tatsachen gestellt. Die undesregierung interessiert das entweder nicht, oder ie akzeptiert es sogar. Das ist leider völlig unverantortliche Politik gegenüber den Bürgerinnen und Bürern unseres Landes. Es ist spät; aber ein Umkehren ist och möglich. Nutzen Sie diese Möglichkeit! Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf rucksache 17/3432 an die in der Tagesordnung aufgehrten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein erstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung o beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 24 a und b auf: a)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706830900
Philip Winkler, Katja Dörner, Memet Kilic, wei-





Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms


(A) )


)(B)

terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Bundesrechtliche Konsequenzen aus der
Rücknahme des deutschen Vorbehalts gegen
die UN-Kinderrechtskonvention ziehen

– Drucksache 17/2138 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)
Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (13. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Fraktion der SPD

Kinderrechte stärken – Erklärung zur UN-
Kinderrechtskonvention zurücknehmen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Diana Golze,
Ulla Jelpke, Jörn Wunderlich, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion DIE LINKE

UN-Kinderrechtskonvention umfassend um-
setzen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Dörner,
Josef Philip Winkler, Ekin Deligöz, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

UN-Kinderrechtskonvention unverzüglich
vollständig umsetzen

– Drucksachen 17/57, 17/59, 17/61, 17/2509 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Peter Tauber 
Marlene Rupprecht (Tuchenbach)
Miriam Gruß 
Diana Golze 
Katja Dörner

Die Reden zu diesem Tagesordnungspunkt werden zu
Protokoll genommen.


Dr. Peter Tauber (CDU):
Rede ID: ID1706831000

Vor etwas mehr als 20 Jahren, am 20. November

1989, hat die Generalversammlung der Vereinten Natio-
nen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes
verabschiedet. Alle Kinder auf der ganzen Welt haben
damals verbriefte Rechte bekommen: das Recht auf
Überleben, auf Entwicklung, auf Schutz und auf Beteili-
gung.

Ich glaube, dass wir auf die vergangenen 20 Jahre
mit Stolz zurückblicken können, weil wir für Kinder
weltweit, aber natürlich ganz besonders hier in
Deutschland in diesen 20 Jahren sehr viel erreicht ha-
ben. Sie wissen, dass wir damals in Deutschland mit der
Ratifizierung eine aus fünf Punkten bestehende Vorbe-
haltserklärung hinterlegt haben. Vier der fünf Punkte
konnten bereits vor einiger Zeit gesetzlich geregelt wer-
den.

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(C (D Eine im Zuge der Ratifizierung abgegebene Erkläung enthält jedoch Vorbehalte, die sich insbesondere uf das elterliche Sorgerecht, die anwaltliche Vertretung nd weitere Rechte von Kindern im Strafverfahren sowie uf die Einreise und den Aufenthalt von Ausländern, auf ie Bedingungen ihres Aufenthalts und auf Unterschiede wischen Inund Ausländern beziehen. Diese Erklärung ielt im Wesentlichen fest, dass die UN-Kinderrechtsonvention nicht dahin gehend ausgelegt werden darf, ass die widerrechtliche Einreise oder der widerrechtlihe Aufenthalt eines minderjährigen Ausländers allein egen dessen Minderjährigkeit erlaubt ist. Die Erklä ung war seinerzeit auf Wunsch der Länder abgegeben orden, um „Fehloder Überinterpretationen des Veragswerks“ zu vermeiden. Am 3. Mai 2010 hat das Bundeskabinett nun bechlossen, diesen Vorbehalt zurückzunehmen. Der Bunesrat und damit die Länder haben der Rücknahme zuestimmt. Es ist ein beachtlicher Erfolg der christlichberalen Koalition, diesen lange fälligen Schritt zu geen und das, was vielen Vorgängerregierungen – auch amals der rot-grünen Bundesregierung – nicht gelunen ist, endlich erfolgreich umzusetzen. Wir haben damit ehr erreicht als jede andere Regierung seit Hinterleung der Ratifikationsurkunde zur Kinderrechtskonvenon. Darüber sollten wir uns alle freuen. Mit der Rücknahme wird deutlich, dass die Bundesreublik Deutschland Kinderrechte ohne Vorbehalt achtet nd schützt. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass mit ieser Rücknahme der Erklärungen zur Kinderrechteonvention der Vereinten Nationen ein Durchbruch ericht werden konnte, der eine seit vielen Jahren andau rnde politische Auseinandersetzung nunmehr beendet. s ist ein Erfolg, dass die bei einigen Ländern noch vorandenen Bedenken zerstreut werden konnten. Wir okumentieren damit auch nach außen, dass der Schutz on Kindern und der besondere Stellenwert, den Kinder r uns haben, sich auch in vollem Umfang im rechtchen Bereich abbilden. Nicht zuletzt die Kinderkomission des Bundestages hat ja mehrfach und unter ustimmung aller hier vertretenen Fraktionen diese ücknahme eingefordert. Die Schlussfolgerung, es entstehe durch die Rückahme der Vorbehalte gegen die UN-Kinderrechtskonention rechtlicher Handlungsbedarf im Bereich des ufenthaltsund Asylrechts, ist in der Sache jedoch unutreffend und keine logische Folge, sondern eine politiche Bewertung, bei der die CDU/CSU-Bundestagsfrakon schlicht zu einem anderen Ergebnis kommt. Bereits eute entsprechen Aufenthaltsund Asylrecht der Kinerrechtskonvention und genügen dem darin vorgegebeen Rahmen zweifelsohne. Die Bundesregierung wird das Kindeswohl nach wie or als einen besonders gewichtigen Gesichtspunkt in er rechtlichen Abwägung betrachten. Es genießt – etwa ei der Anwendung des Ausländerund Asylrechts – alrdings keinen absoluten Vorrang. Ein absoluter Vor ang wird von der UN-Kinderrechtskonvention auch gar icht gefordert. Eine ausdrückliche gesetzliche Veranke )


(A) )

rung der Berücksichtigung des Kindeswohls ist daher
nicht angezeigt.

Auch widerspricht es der Kinderrechtskonvention
nicht, 16- und 17-Jährigen mehr Rechte als Jüngeren zu
gewähren, insbesondere die Möglichkeit zu geben, im ei-
genen Namen einen Asylantrag zu stellen. Vielmehr ge-
währt die Kinderrechtskonvention den Vertragsparteien
bei der Frage, bis zu welchem Alter die Rechtsträger-
schaft bestehen soll, einen Spielraum. Es ist internatio-
nal üblich, dass dieser auch genutzt wird. Eine Anhe-
bung der Asylverfahrensfähigkeit auf 18 Jahre würde
auch im Widerspruch dazu stehen, dass noch bei der
Schaffung des im Jahr 2007 verabschiedeten Richtlinien-
umsetzungsgesetzes politische Einigkeit zwischen den
damaligen Koalitionspartnern darüber bestand, die aus-
länderrechtliche Altersgrenze unangetastet zu lassen.
Die Asylverfahrensfähigkeit ab 16 Jahren steht im Übri-
gen auch mit der EU-Verfahrensrichtlinie im Einklang.

Besonders wichtig ist außerdem: Bereits heute – und
dies ist sehr wichtig – berücksichtigt die Bundesrepublik
kinderspezifische Verfolgungsgründe wie zum Beispiel
in Form der Anerkennung von Genitalverstümmelung
bedrohter Mädchen und des besonderen Schutzes ehe-
maliger Kindersoldaten. Gerade bezüglich ehemaliger
Kindersoldaten ist die Praxis des Bundesamtes bereits
mehrfach ausdrücklich auch von NGO-Seite und vom
UNHCR gelobt worden. Die Anhörung unbegleiteter
minderjähriger Asylbewerber erfolgt bereits heute
durch besonders und fortlaufend geschulte Mitarbeiter.

Aber auch in Zukunft werden wir auf Haft, Flugha-
fenverfahren oder Grenzabweisungen nicht gänzlich
verzichten können. Dies ist uns allen bewusst. Dem
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit kommt dann aber
insbesondere bei der Anordnung von Abschiebungshaft
ganz besondere Bedeutung zu.

Die von Ihnen erwähnte Unterbringung in Aufnahme-
einrichtungen bzw. Gemeinschaftsunterkünften unter-
liegt der Zuständigkeit der Länder und entzieht sich da-
mit weitgehend dem Einfluss des Bundes. Das wissen Sie
auch. Die Unterbringung entspricht zudem der EU-Auf-
nahmerichtlinie. Die Versorgung nach den Bestimmun-
gen des Asylbegleitgesetzes ist in keiner Weise diskrimi-
nierend. Vielmehr knüpft sie zulässig und keinesfalls
willkürlich daran an, dass es sich bei den Leistungsbe-
rechtigten um Ausländer ohne ein dauerhaftes Bleibe-
recht im Inland handelt.

Die Forderung, dass die Altersangabe eines Kindes
„nur in Ausnahmefällen“ angezweifelt werden dürfe, ist
für die Aufnahme in einen Gesetzestext rechtlich viel zu
unbestimmt. Dass ein Zweifelsfall angenommen wird,
wenn der Pass gefälscht erscheint oder angeblich ab-
handen gekommen ist, muss auch zukünftig Handlungs-
grundlage sein. Ob solche Zweifel auf Ausnahmefälle
beschränkt bleiben oder nicht, können wir nicht gesetz-
lich festlegen. Dies hängt von dem Verhalten des Min-
derjährigen ab. Es ist zudem keine Regelung in der Kin-
derrechtskonvention ersichtlich, die verlangen würde,
dass die Altersangabe eines Kindes nur in Ausnahmefäl-
len angezweifelt werden darf und dass nur bestimmte Al-

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(C (D rsfeststellungsverfahren angewendet werden dürfen. as wissen Sie auch. Aber auch an vielen anderen Stellen Ihres Antrags erwechseln Sie politische Forderungen und tatsächlihe rechtliche Konsequenzen, die sich aus der Vorbealtsrücknahme ergeben. Ich denke, wir müssen uns chon die Mühe geben, genau zu unterscheiden, was olitische Forderung und was konkrete Rechtsfolge ist. ier geht im vorliegenden Antrag einiges durcheinaner. Es gibt darüber hinaus keinen Zweifel, dass die undesregierung rechtlichen Handlungsbedarf, der sich rgeben könnte, fest im Blick hat. Und ich denke, dies ifft auch auf die Bundesländer zu. Es erscheint mir an dieser Stelle auch noch einmal ehr wichtig, eindeutig klarzustellen, dass sich bereits eute das BAMF durch den Einsatz speziell geschulter onderbeauftragter für unbegleitete Minderjährige alle rdenkliche Mühe gibt, den Bedürfnissen der „Flüchtngskinder“ im Sinne des Kindeswohls Rechnung zu agen und sie, so gut es geht, begleitet und unterstützt. as sollte von uns allen anerkannt werden, denn gerade uch international ist dies keine Selbstverständlichkeit. Und noch eines sollte an dieser Stelle gesagt sein: Es ibt nur wenige Länder auf der Welt, die Kindern ein olch ausdifferenziertes Hilfssystem bieten wie Deutschnd. Insgesamt ist Deutschland in diesem Bereich sehr ut aufgestellt. Wer etwas anderes behauptet, springt eutlich zu kurz. Am 3. Mai dieses Jahres kommentierte die Bundes stizministerin Leutheusser-Schnarrenberger den Bechluss des Bundeskabinetts, den deutschen Vorbehalt ur UN-Kinderrechtskonvention zurückzunehmen, wie lgt: „Ein großer Tag für die Kinderrechte“. Nach 18-jährigem Ringen war es endlich gelungen, en Vorbehalt im Einvernehmen mit den Ländern zuückzunehmen. Damit wurde ein Vorhaben verwirklicht, r das sich in der Vergangenheit auch die rot-grüne undestagsmehrheit mehrfach ausgesprochen hatte. eider konnte sie sich aber seinerzeit nicht gegen die undesländer durchsetzen. Das ist der jetzigen Bundesgierung gelungen. Insofern geben ich der Bundesjuszministerin recht: Der 3. Mai war ein großer Tag für ie Kinderrechte. Im Übrigen aber teile ich die Auffassung der Bundesstizministerin nicht. Zwei Tage nach dem erwähnten abinettsbeschluss kommentierte sie die Rücknahme es Vorbehalts hier im Plenum des Deutschen Bundesges wie folgt: „Auf Bundesebene haben wir keinen Ge etzgebungsbedarf.“ Das Asylund Ausländerrecht sei icht anpassungsbedürftig. Allenfalls die Länder, so die inisterin, sollten ihre Praxis überprüfen. Auch das undesinnenministerium hat bundesgesetzlichen Handngsbedarf in Antwort auf schriftliche Fragen meiner nd anderer Fraktionen mehrfach verneint. Nun frage ich Sie: Warum hat es über beinahe zwei ekaden massiven Widerstand gegen die Rücknahme es Vorbehaltes gegeben, wenn ebendiese Rücknahme Dr. Peter Tauber gebene Reden )

Rüdiger Veit (SPD):
Rede ID: ID1706831100




(A) )

keinerlei gesetzliche Konsequenzen nach sich ziehen
soll? Das ergibt keinen Sinn. Wenn Sie mich fragen, so
ist das Gegenteil richtig: Es gilt, die bundesgesetzliche
Rechtslage an die Kinderrechtskonvention anzupassen.
Handlungsbedarf gibt es genug. Lassen Sie mich ein
paar Beispiele anführen:

Im deutschen Asyl- und Aufenthaltsrecht gilt man ab
16 als verfahrensfähig. In beinahe jedem anderen
Rechtsgebiet – Ausnahmen gibt es im Sozialrecht – sind
Kinder erst ab 18 verfahrensfähig. Mit gutem Grund:
Wer vor Behörden und Gerichten handelt, kann Fehler
machen. Das bedeutet im Asylrecht: Minderjährige ohne
gesetzlichen Vertreter laufen Gefahr, einen unschlüssi-
gen Vortrag zu liefern, bestehende Rechtsmittel zu über-
sehen, Rechtsmittelfristen zu versäumen, falsche Beweis-
anträge zu stellen und vieles mehr. Sie benötigen einen
gesetzlichen Vertreter an ihrer Seite. Die Kinderrechts-
konvention sieht jeden unter 18 als Kind an. Und sie ver-
pflichtet die Staaten, Kindern, die ohne Begleitung ihrer
Eltern sind, angemessenen Schutz und humanitäre Hilfe
bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu gewähren. Nach
meiner Auffassung verletzt ein Staat diese Schutzpflicht,
wenn er Minderjährige ohne Vertretung allein einem
Verfahren überlässt, das für sie sprachlich ebenso wie
juristisch kaum zu verstehen ist.

Auch sollten wir erwägen, Kindern regelmäßig einen
Ergänzungspfleger zur Seite zu stellen. Das mag durch
die Kinderrechtskonvention nicht zwingend geboten
sein. Sinnvoll aber ist es allemal. Das Aufenthalts- und
Asylrecht ist so kompliziert, dass es nur für Experten
verständlich ist. In den Jugendämtern, die als Vormund
der unbegleiteten Minderjährigen fungieren, arbeiten
zwar qualifizierte Kräfte. Doch sind sie zeitlich überlas-
tet und meist keine Experten auf dem Gebiet des Aufent-
halts- und Asylrechts. Deshalb sollten die Jugendlichen
durch spezialisierte Rechtsanwälte vertreten werden.

Auch müssen Minderjährige – auch die 16- und 17-Jäh-
rigen – stets vom Jugendamt in Obhut genommen wer-
den. Doch das geschieht nicht immer. Rechtsanwälte
und Verbände beklagen immer wieder, dass Jugend-
ämter die asylverfahrensrechtliche Handlungsfähigkeit
zum Maßstab nehmen und aus ihr fälschlich folgern,
dass für 16- und 17-jährige Asylsuchende die Pflicht zur
Inobhutnahme nicht gelte. Wer aufenthalts- und asyl-
rechtlich für sich sprechen könne, müsse auch nicht in
Obhut genommen werden, so die ebenso häufige wie
irrige Annahme. Wenn wir nun die Verfahrensfähigkeit
16- und 17-Jähriger streichen würden, so könnte dies
Missverständnis nicht länger entstehen.

Die Verfahrensfähigkeit führt noch zu einem weiteren
Problem. Wenn ein minderjähriger Ausländer von
16 oder 17 Jahren noch vor der jugendhilferechtlichen
Inobhutnahme einen Asylantrag stellt, entsteht die
Pflicht der Ausländerbehörde, den Ausländer einer Auf-
nahmeeinrichtung zuzuweisen. Andererseits besteht
aber auch die Pflicht des Jugendamtes zur Inobhut-
nahme. So entsteht eine Kollision zwischen der Pflicht
des Jugendamtes zur Inobhutnahme und der Pflicht der
Ausländerbehörde zur Zuweisung in eine Aufnahmeein-
richtung. Die Rechtswissenschaft bietet hier verschie-

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(C (D ene Lösungen an, die Rechtspraxis indes schafft akten: Wenn die Pflicht zur Zuweisung in eine Aufnaheeinrichtung entsteht, bevor die Inobhutnahme erfolgt t, dann finden sich die Jugendlichen in aller Regel in iner Aufnahmeeinrichtung wieder. Das war es nicht, as wir 2005 erreichen wollten, als wir die Pflicht zur obhutnahme mit dem Kinderund Jugendhilfeweiter ntwicklungsgesetz, KICK, verstärkt haben. Neben der Inobhutnahme muss uns auch das Flughanverfahren beschäftigen. Die Kinderrechtskonvention erpflichtet uns dazu, Kinder in kindergerechten Einichtungen unterzubringen und das Kindeswohl zu beücksichtigen. Doch im Flughafenverfahren werden nbegleitete Minderjährige im Transitbereich untergeracht – eine kindergerechte Unterbringung im Sinne er Kinderrechtskonvention ist das nicht. Auch steht ier keine ausreichende Zeit zur Verfügung, um ein für ie Ermittlung des Kindeswohls gebotenes Clearingverhren durchzuführen. Ähnliches gilt, wenn Minderjährige beim Versuch der legalen Einreise noch an der Grenze zurückgewiesen erden. Die Zurückweisung schließt ein Clearingverhren aus. Außerdem kann sie ein Verstoß gegen das urückweisungsverbot der Genfer Flüchtlingskonvenon sein. Denn Kinder unter 16 können keinen wirksaen Asylantrag stellen, der dazu führen würde, dass sie icht an der Grenze zurückgewiesen werden können. Zuem können sie eventuell wegen Traumatisierungen der mangelnder Kenntnis nicht beim ersten Grenzkonkt von Verfolgungsgründen berichten, die vielmehr rst im Rahmen eines Clearingverfahrens zu ermitteln ind. Auch bei der Abschiebungshaft gibt es Verbesseungsbedarf. Die Kinderrechtskonvention verbietet Haft war nicht grundsätzlich. Sie lässt sie aber nur als letzs Mittel und für die kürzest mögliche Dauer zu. Derzeit ird die Beachtung dieser Grundsätze durch die deut che Rechtsprechung gewährleistet. Doch bis Ende Dezember 2010 muss auch die Rückhrungsrichtlinie der EU umgesetzt werden. Sie enthält eitere Garantien, etwa die ausdrückliche Beachtung es Kindeswohls, die Forderung nach gesonderter, die rivatsphäre sichernde Unterbringung von Familien mit inderjährigen, die Gelegenheit zu Freizeitbeschäfti ungen und zu altersgerechten Spielund Erholungsöglichkeiten sowie den Zugang zu Bildung und die nterbringung unter personell und materiell altersgeäßen Bedingungen. Das ist in unserem nationalen echt derzeit nicht vorgesehen, muss aber bis Ende 2010 mgesetzt werden. Ich sage dies auch mit mahnendem lick auf ein anstehendes Gesetzesvorhaben. Der Refentenentwurf für ein zweites Richtlinien-Umsetzungs esetz wird gerade noch mit den Ländern abgestimmt. r ist in der letzten mir bekannten Fassung in Bezug auf ie eben erörterte Frage aber noch stark nachbesseungsbedürftig. Lassen Sie mich auch etwas zur Altersfeststellung saen. Hier kennen wir unterschiedliche Methoden – von er Inaugenscheinnahme über das Clearingverfahren is hin zu medizinischen und zahnmedizinischen Unter Rüdiger Veit gebene Reden )





(A) )

suchungen sowie Röntgenanalysen. Ich möchte hier
nicht ins Detail gehen, da die Praxis in den Ländern
sehr unterschiedlich ist. Sicher ist aber, dass die Alters-
feststellung nicht immer methodisch einwandfrei ist.
Deshalb möchte ich auf die Gefahr hinweisen, die damit
verbunden ist: Eine einzige fehlerhafte Verfahrenshand-
lung kann dazu führen, dass ein eigentlich materiell be-
rechtigter Minderjähriger aus dem gesamten Schutzbe-
reich der Konvention herausdefiniert wird. Das ist
menschenrechtlich bedenklich und muss den Ländern
Anlass geben, ihre Methoden der Altersfeststellung kri-
tisch zu prüfen.

Bevor ich schließe, möchte ich mich noch kurz einem
speziellen Problem widmen, auch wenn formal die Län-
der zuständig sind. Es geht um die Ergänzungspfleg-
schaft. Die Pflegschaft unbegleiteter Minderjähriger ist
ein Amt, in dem der Staat Rechtsanwälte mit einer ver-
antwortungsvollen Aufgabe betraut. Für die Rechts-
anwälte ist es ein Geschäft, das sie ganz überwiegend
mit viel Idealismus und Engagement betreiben. Bereits
jetzt müssen viele von ihnen so viel Zeit in die Pfleg-
schaften investieren, dass es sich wirtschaftlich nur sehr
begrenzt lohnt. Aktuell gibt es in meinem Heimatland
Hessen eine Entwicklung, die diese Situation noch wei-
ter zu verschärfen droht. Bislang wurden Ergänzungs-
pfleger vielfach über das Rechtsanwaltsvergütungsge-
setz oder den Stundensatz für Vormünder und Betreuer
vergütet. Nun urteilte jüngst das OLG Frankfurt am
Main, dass Verfahrenspfleger auf Grundlage von Bera-
tungshilfe bezahlt werden sollen – das sind 99,96 Euro
brutto. Was bedeutet das für die Anwälte?

Nehmen wir einmal ein Asylverfahren. Der Anwalt
organisiert einen Dolmetscher und führt das Mandan-
tengespräch. Er stellt einen schriftlichen Asylantrag, be-
gleitet seinen Mandanten zur Anhörung und verfasst
gegebenenfalls einen schriftlichen Nachtrag zur An-
hörung. Hinzu kommen der Verwaltungsaufwand für
Aktenanlage, Vertretungsanzeigen, den Gang zum Ge-
richt zwecks Entgegennahme der Bestallung als Verfah-
renspfleger, regelmäßige schriftliche Berichte ans Ge-
richt, die Abrechnung, Absprachen mit dem Jugendamt
per E-Mail, Post und Telefon und den Betreuern in den
jugendhilferechtlichen Einrichtungen. Zuletzt können
noch Komplikationen im Einzelfall aufkommen, wenn
der Fall etwa eine Dublin-II-Problematik beinhaltet.
Auch erfahrene Spezialisten kommen, um all dies zu be-
werkstelligen, ohne Weiteres auf acht bis neun Stunden
Arbeitszeit – für nicht einmal 100 Euro brutto. Wer für
knappe 100 Euro einen vollen Arbeitstag investiert, wird
oft nicht einmal seine Kosten decken können. Eine sol-
che Bezahlung ist eine grobe Missachtung anwaltlicher
Arbeit. Sie trägt weder der verantwortungsvollen Auf-
gabe und Stellung des Ergänzungspflegers noch den
ökonomischen Realitäten auch nur ansatzweise Rech-
nung.

Doch kommen wir zurück zur Bundesebene. Ich habe
zahlreichen Veränderungsbedarf aufgezeigt, und ich ap-
pelliere an die Bundesregierung: Bleiben Sie nicht auf
halbem Wege stehen! Ich erkenne an, dass Sie den Bun-
desländern abtrotzen konnten, was wir, als wir noch mit-
regiert haben, ihnen so lange nicht abtrotzen konnten.

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(C (D un aber müssen Sie auch Taten folgen lassen und die ötigen gesetzgeberischen Schritte einleiten. Wie diese onkret aussehen können, dazu wird meine Fraktion in en kommenden Wochen einen Gesetzentwurf vorlegen, er sich derzeit noch in der Abstimmung befindet. Die Rücknahme der Vorbehalte zur UN-Kinderrechts onvention war überfällig. Mehrfach hatte der Deutsche undestag die Bundesregierung dazu aufgefordert. iese sah sich mit Rücksicht auf die Länder zur Rückahme lange außerstande. Dafür hat die Bundesrepublik om Genfer UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes nd auch von Kinderrechtsverbänden und -organisatioen stets Unverständnis und deutliche Kritik geerntet. sofern war die Rücknahme der Vorbehalte ein wichti es Signal, sowohl innenpolitisch als auch internatioal, dass Deutschland für den Schutz und die Rechte von indern eintritt. Nun müssen den Worten Taten folgen. Konkreter geetzlicher Änderungen bedarf es bei den minderjährigen lüchtlingen. Die Kinderrechtskonvention definiert in ihrem Art. 1 lle Menschen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollndet haben, als Kinder. Nach Art. 22 der Konvention aben Kinder, die den Status eines Flüchtlings begehren, nspruch auf besonderen Schutz. Ein zentrales Problem ei der Behandlung minderjähriger Flüchtlinge in eutschland liegt bisher darin, dass Minderjährige zwi chen 16 und 18 Jahren, die Kinder im Sinne der Konention sind, im deutschen Asylrecht als handlungsfähig elten und somit die Notwendigkeit der Bestellung eines esetzlichen Vertreters entfällt. Dadurch wird ihr chutzanspruch aus Art. 22 der Konvention ausgehöhlt. udem erhalten sie in der Praxis oftmals keine Leistunen nach dem Jugendhilferecht, obwohl Flüchtlinge unr 18 Jahren grundsätzlich dieselben Ansprüche nach em Kinderund Jugendhilferecht haben wie ihre inlänischen Altersgenossen. Meine Fraktion wird in Kürze inen Gesetzentwurf mit konkreten Verbesserungen vorgen. Leider steht aber zu befürchten, dass die schwarz-gelbe egierung es nicht ernst meint mit Verbesserungen für die etroffenen Kinder. Misstrauisch musste schon die Protoollnotiz der Innenministerkonferenz vom 27./28. Mai 010 machen, nach der mehrere Länder die Zusicherung es Bundesministeriums des Innern begrüßen, „dass mit er Rücknahme der Erklärung keine Änderung des Aufnthaltsund Asylverfahrensrechts verbunden ist“. Als inderbeauftragte meiner Fraktion sage ich: So geht das icht. Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonvention atifiziert und sich damit verpflichtet, sie in nationales echt umzusetzen. Auch das Asylund Flüchtlingsrecht uss selbstverständlich auf seine Übereinstimmung mit er Konvention hin überprüft werden. Dass sich nun die schwarz-gelbe Regierung für die ngst überfällige Rücknahme der Vorbehalte feiern sst und von einem „großen Tag für die Kinderrechte“ Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger m 3. Mai 2010 – spricht und fast im gleichen Atemzug Rüdiger Veit gebene Reden )

Marlene Rupprecht (SPD):
Rede ID: ID1706831200




(A) )

alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten,
von sich weist, ist eine Verhöhnung all derjenigen, die
jahrelang für die Rücknahme der Vorbehalte gekämpft
haben – und es ist traurig für die betroffenen Kinder und
Jugendlichen. Ich hoffe sehr, dass die Regierung hier ein
Einsehen hat und mit uns an konkreten Verbesserungen
arbeitet.

Diese Hoffnung hege ich auch für die Stärkung der
Kinderrechte im Grundgesetz. Ich wünsche mir eine
Politik, die das Kindeswohl in den Mittelpunkt stellt und
allen Kindern gleiche Rechte auf Förderung und Schutz
schafft. Nichts anderes möchte die UN-Kinderrechtskon-
vention. Lassen Sie sie uns zusammen in nationales
Recht umwandeln, zum Wohl unserer Kinder.


Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706831300

Wir debattieren heute im Bundestag ein weiteres Mal

über das wichtige Thema der Rechte von Kindern, die
als Flüchtlinge zu uns gekommen sind. Die Bundesrepu-
blik hat nach langer Debatte endlich einen Vorbehalt zur
UN-Kinderrechtskonvention zurückgenommen, der ihr
zusichern sollte, dass sie ausländische Kinder schlech-
ter behandeln kann als inländische. Dieser Schritt ist zu
begrüßen, aber er geht ins Leere, wenn daraus keine
Konsequenzen gezogen werden. In den vorliegenden An-
trägen der Oppositionsfraktionen ist dargelegt, was
alles zu tun wäre: Heraufsetzung der Verfahrensmündig-
keit von minderjährigen Flüchtlingen von 16 auf
18 Jahre, Ausbau und Verbesserung der Betreuung un-
begleiteter minderjähriger Flüchtlinge durch die Ju-
gendfürsorge, ihre Herausnahme aus dem Flughafen-
verfahren, keine Abschiebehaft für Minderjährige, keine
Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Sam-
melunterkünften für Asylsuchende und Flüchtlinge. Un-
begleitete Kinder und Jugendliche, deren Eltern nicht
ausfindig gemacht werden können, sollen genauso be-
handelt werden wie elternlose deutsche Kinder. Eine
Diskriminierung aufgrund der Herkunft darf es nicht ge-
ben, wenn die Konvention richtig umgesetzt werden soll.

Nun erdreistet sich diese Bundesregierung zu be-
haupten, es gebe nach der Rücknahme des Vorbehalts
keinerlei Änderungsbedarf im Asyl- und Aufenthalts-
recht, das deutsche Recht habe schon immer den Anfor-
derungen der Kinderrechtskonvention in diesem Bereich
entsprochen. Die Staatenberichte des Kinderrechtskomi-
tees der Vereinten Nationen strafen diese Behauptung
immer wieder Lügen. Auch Pro Asyl, der Deutsche Cari-
tasverband, die Nationale Koalition für die Umsetzung
der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland, das
Deutsche Rote Kreuz und natürlich der Bundesfachver-
band Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge haben
sich eindeutig geäußert. Alle fordern unisono die von
mir nur angedeuteten asyl- und aufenthaltsrechtlichen
und weitere Änderungen. Alle zeigen regelmäßig auf,
dass die deutsche Rechtslage in diesem Bereich zentrale
Normen der Konvention verletzt.

lch will noch darauf hinweisen, dass in der gestrigen
Anhörung des Innenausschusses zum Thema Bleiberecht
der Leiter der Stabsstelle des Integrationsbeauftragten
von Baden-Württemberg, eines FDP-geführten Hauses,

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Zu Protokoll ge

(C (D ls Sachverständiger ausdrücklich darauf hinwies, dass em Kindeswohl im Aufenthaltsrecht nicht ausreichend echnung getragen werde und hieraus ein gesetzlicher nderungsbedarf erwachse. Er forderte unter anderem ie Abschaffung der asylrechtlichen Verfahrensmündigeit ab 16 Jahren und die Erteilung einer Aufenthaltserubnis an geduldete unbegleitete minderjährige Flüchtnge nach 18-monatigem Aufenthalt. Ich bin gespannt, b Herr Storr die FDP-Bundesjustizministerin wird berzeugen können, denn diese erklärte bislang entweer wider besseres Wissen oder aber in Unkenntnis der onvention, dass auf Bundesebene diesbezüglich keierlei Gesetzesänderungsbedarf bestünde. Sie konnte da uch von ihrer Fraktionskollegin Laurischk nicht übereugt werden, die hier im vergangenen November ebenlls klar für Gesetzesänderungen im Sinne der Kinder tellung bezogen hat. Sie sehen also, dass wir hier keine Minderheitsposion vertreten, sondern eine breite gesellschaftliche Zutimmung für die umfassende Verwirklichung der Rechte ller Kinder und Jugendlichen herrscht. Ich appelliere or allem an die Unionsfraktion, ihre verbohrte ideoloische Haltung aufzugeben und ihren Beitrag für die ollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvenon zu leisten, indem sie den vorliegenden Anträgen zutimmt. Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Der vorliegende Antrag dient dem Zweck, den

rundsatz aus Art. 3 der UN-Kinderrechtskonvention
ollständig umzusetzen. Darin heißt es, dass „bei allen
aßnahmen, die Kinder betreffen, das Wohl und das
ohlergehen des Kindes vorrangig zu berücksichtigen

ind“. In diesem Sinne „gewährleisten die Vertragsstaa-
n in größtmöglichem Umfang … die Entwicklung des
indes“ (Art. 6 Abs. 2). Dies gilt insbesondere für die

ich aus Art. 22 ergebenden Rechte von Flüchtlingskin-
ern, die gemäß Art. 20 Abs. 1 stets als besonders
chutzbedürftig anzusehen sind.

Vor 18 Jahren hatte die damalige schwarz-gelbe Bun-
esregierung bei Hinterlegung der Ratifzierungsur-
unde zum Übereinkommen der Vereinten Nationen über
ie Rechte des Kindes – im Folgenden: UN-Kinder-
chtskonvention – auch eine primär aufenthalts- und

sylverfahrensrechtliche Aspekte betreffende Vorbe-
altserklärung hinterlegt. Am 3. Mai 2010 hat das Bun-
eskabinett beschlossen, diesen Vorbehalt zurückzuneh-
en. Dies war ein richtiger, aber auch ein überfälliger
chritt. Denn seit dem Jahr 2001 hat der Deutsche Bun-
estag die Bundesregierung mehrfach und nachdrück-
ch zu diesem Schritt aufgefordert.

Nach der Rücknahme des deutschen Vorbehalts müs-
en nun auch die bundesrechtlichen Konsequenzen
urch Gesetzesanpassungen insbesondere im Aufent-
alts- und Asylverfahrensgesetz gezogen werden. Das
ill unser Antrag erreichen. Die Rechtsauffassung des
undesinnenministeriums und des Bundesjustizministe-
iums, aus der Rücknahme der deutschen Vorbehaltser-
lärung ergäbe sich, insbesondere mit Blick auf das




Marlene Rupprecht (Tuchenbach)

gebene Reden





Josef Philip Winkler


(A) )


)(B)

Asyl- und Aufenthaltsrecht, „kein legislativer Hand-
lungsbedarf“, ist insofern nicht nachzuvollziehen, als
dann völlig unverständlich ist, warum die Bundesregie-
rung seit 18 Jahren mit allen Mitteln versucht hat, die
Rücknahme einer angeblich völlig folgenlosen Vorbe-
haltserklärung zu verhindern.

Denn es trifft nicht zu, dass ausländischen Kindern
schon heute alle sich aus der UN-Kinderrechtskonven-
tion tatsächlich ergebenden Rechte gewährt werden.
Auch wenn einzelne Regelungen der Verwaltungspraxis
Spielräume bieten, ist der Gesetzgeber trotzdem selbst
gefordert. Andernfalls besteht die Gefahr uneinheitli-
cher Standards innerhalb Deutschlands.

Dies gilt insbesondere für die zentrale Frage der
Handlungsfähigkeit von Minderjährigen. Art. 1 der UN-
Kinderrechtskonvention ist ebenso eindeutig wie § 7
Abs. 1 SGB VIII. Minderjährig ist demnach, wer „das
achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat“ bzw.
wer „noch nicht 18 Jahre alt ist“. Es ist daher sinnvoll,
eine entsprechende Klarstellung sowohl im Aufenthalts-
gesetz als auch im Asylverfahrensgesetz zu verankern.
Denn viele Probleme beim Schutz minderjähriger aus-
ländischer Kinder und Jugendlicher in Deutschland
haben ihre Ursache in dem angeblichen Vorrang der
Regelungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht über die
Handlungsfähigkeit von Minderjährigen gegenüber den
Schutzvorschriften des SGB VIII – was immer zulasten
der ausländischen Minderjährigen ging.

Insbesondere der Schutzbedürftigkeit unbegleiteter
minderjähriger Flüchtlinge wird nicht ausreichend
Rechnung getragen. Für Letztere bewirken die Vorbe-
haltserklärung und die jetzige Rechtsauffassung der
Bundesregierung, dass sie mit 16 Jahren in Deutschland
schon wie Erwachsene behandelt werden. Diese Kinder
haben oftmals eine Odyssee mit dramatischen Erlebnis-
sen hinter sich. Sie haben unter Armut gelitten, haben
Kriege erlebt, mussten oftmals sogar als Kindersoldaten
mitwirken oder wurden sexuell ausgebeutet. Es geht um
Kinder und Jugendliche, die traumatisiert sind und ei-
gentlich dringend unsere Hilfe brauchen. Ihnen bleibt
aber der Zugang zu Jugendhilfemaßnahmen verwehrt.
In asyl- und ausländerrechtlichen Fragen werden die
ordnungspolitischen Interessen höher bewertet als das
Wohl der Kinder.

Wir Grünen meinen aber: Das Kindeswohl muss ge-
nerell Vorrang vor ausländerrechtlichen Aspekten ha-
ben. Es bleibt zu hoffen, dass sich im weiteren parlamen-
tarischen Verfahren für diese Auffassung im Sinne des
Kindeswohls eine breite Mehrheit finden wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706831400

Wir kommen zunächst zu Tagesordnungspunkt 24 a.

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 17/2138 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
so beschlossen.

Tagesordnungspunkt 24 b. Abstimmung über die Be-
schlussempfehlung des Ausschusses für Familie, Senio-

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(C (D n, Frauen und Jugend auf Drucksache 17/2509. Der usschuss empfiehlt unter Buchstabe a seiner Be chlussempfehlung, den Antrag der Fraktion der SPD uf Drucksache 17/57 mit dem Titel „Kinderrechte stären – Erklärung zur UN-Kinderrechtskonvention zucknehmen“ für erledigt zu erklären. Wer stimmt für iese Beschlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Entaltungen? – Das scheint einstimmig angenommen woren zu sein. Unter Buchstabe b empfiehlt der Ausschuss die Abhnung des Antrags der Fraktion Die Linke auf rucksache 17/59 mit dem Titel „UN-Kinderrechtskonention umfassend umsetzen“. Wer stimmt für diese Bechlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – ie Beschlussempfehlung ist mit den Stimmen der Ko litionsfraktionen bei Gegenstimmen der Fraktionen Die inke und Bündnis 90/Die Grünen und bei Enthaltung er SPD-Fraktion angenommen. Schließlich empfiehlt der Ausschuss unter Buchtabe c seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des ntrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck ache 17/61 mit dem Titel „UN-Kinderrechtskonvention nverzüglich vollständig umsetzen“. Wer stimmt für iese Beschlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Entaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist mit den Stimen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der ppositionsfraktionen angenommen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 26 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Friedrich Ostendorff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ auf Ökologisierung und nachhaltige ländliche Entwicklung konzentrieren – Drucksache 17/3222 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Ausschuss für Tourismus Die Reden zu diesem Tagesordnungspunkt werden zu rotokoll genommen. Sie versuchen es ja immer wieder. Jedes Mal unter ei em anderen Mäntelchen, in verschiedenen Variationen: och das Thema bleibt doch wieder gleich: Gute Landirtschaft, schlechte Landwirtschaft. Mit anderen Worn: Ökolandbau gegen konventionelle Landwirtschaft. h kann es nicht mehr hören! Die penetrante Wiederhong durch Ihre Fraktion macht die Aussage nicht wahr und glaubwürdiger. Wie sieht denn diesmal das Mäntelchen aus, das Sie em Thema umhängen, liebe Kolleginnen und Kollegen er grünen Fraktion? „Gemeinschaftsaufgabe ,Agrartruktur und Küstenschutz‘ auf Ökologisierung und achhaltige ländliche Entwicklung konzentrieren“. So eißt Ihr Antrag. )

Franz-Josef Holzenkamp (CDU):
Rede ID: ID1706831500

(A) )

Zack! Da kommt sie wieder, die grüne Moralkeule.

Also schauen wir uns doch einfach einmal die Ent-
wicklung der Gemeinschaftsaufgabe an. Ohne die Haus-
haltsnotwendigkeiten, denen sich die aktuelle Koalition
durch Maßnahmen gegen die internationale Finanz- und
Wirtschaftkrise stellen muss, hat Frau Künast als Land-
wirtschaftsministerin die Gemeinschaftsaufgabe dras-
tisch auf etwa 600 Millionen Euro gekürzt. Das sind also
den Grünen die Menschen in den ländlichen Regionen
wert. Doch was interessiert mich mein Handeln von ges-
tern. In der Opposition heißt es dann, von der Regierung
fordern, wozu man selbst nicht in der Lage war. Also,
liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, bei je-
dem Antrag, den Sie künftig zur GAK stellen, schreiben
Sie bitte hinein: Als wir an der Macht waren, haben wir
schnellstens die Mittel für den ländlichen Raum gekürzt.
Das wäre mal ehrlich.

Kommen wir nun zu Ihren Forderungen. Man hat bei
Ihnen das Gefühl, wenn auf einer Maßnahme kein Öko-
siegel draufklebt, dann ist sie nicht gut. Lassen wir doch
bitte mal die Kirche im Dorf.

Um es vorwegzunehmen: Ihr Antrag ist nicht nur
überflüssig, er ist in seiner einseitigen Ausrichtung eine
Gefahr für den ländlichen Raum! Sie verstehen, dass wir
gar nicht anders können, als ihn abzulehnen.

Die Gemeinschaftsaufgabe hat sich seit Jahren be-
währt. Sie ist ein sinnvolles Förderinstrument, und dies
auch, weil sie ständig weiterentwickelt worden ist. Der
breite Ansatz reicht von der einzelbetrieblichen Investi-
tionsförderung über Agrarumweltmaßnahmen bis hin zu
der Breitbandverkabelung des ländlichen Raumes.

Würden wir Ihrem Antrag folgen und die über die
GAK geförderten Maßnahmen einseitig auf ökologisch
umstellen, würden wir den breit angelegten und gerade
deshalb erfolgreichen Pfad der GAK verlassen.

Unser Ziel ist und bleibt eine innovative, leistungsfä-
hige und auf den Weltmärkten erfolgreiche Landwirt-
schaft. Dadurch werden Arbeitsplätze in den Regionen
geschaffen, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern
auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen. Wir un-
terscheiden dabei nicht zwischen guter und schlechter
Landwirtschaft.

Ich habe das ja bereits mehrfach auch im Plenum ge-
sagt: Wer einmal praktischen Anschauungsunterricht
möchte, wie ein erfolgreiches Cluster funktioniert, den
lade ich gern in meinen Wahlkreis, ins Oldenburger
Münsterland, ein. Hier sieht man die erfolgreiche Ver-
knüpfung von Landwirtschaft und vor- bzw. nachgela-
gerter Wirtschaft. Hier wurden Arbeitsplätze geschaffen.
Hier herrscht in manchen Gemeinden quasi Vollbeschäf-
tigung. Auch das ist der ländliche Raum.

Aber so sieht es nicht überall aus. Und deswegen ist
die Ausrichtung der GAK auf innovative Weiterentwick-
lung der Infrastruktur so wichtig. Erst unter Führung
von CDU/CSU hat das BMELV in der GAK Mittel für
den Breitbandausbau in den ländlichen Regionen bereit-
gestellt. Hier steht noch viel Arbeit vor uns. Aber wir ha-
ben den Anschub dafür geleistet.

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(C (D Die Grünen als Innovationsverhinderungspartei würen wahrscheinlich heute noch darüber diskutieren, geauso, wie Sie gern die Mobiltelefone wegen angebliher Strahlungen verhindert hätten, die Produktion von sulin aus Deutschland vertrieben haben und bis zum eutigen Tage sich weigern, wissenschaftliche Erkenntisse zur grünen Gentechnik zu akzeptieren. Die Gemeinschaftsaufgabe richtet sich nicht einseitig uf die landwirtschaftliche Produktion. Sie betrachtet en ländlichen Raum als Ganzes, als Kulturlandschaft. azu gehört natürlich auch deren Pflege und der Schutz. iebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, Sie ollten hierzu einmal die Beschlüsse der Agrarminister ur Erweiterung der Maßnahmen in der GAK 2009 und 010 aufmerksam studieren. Das können Sie nicht getan haben, sonst würde Ihr ntrag nicht den Eindruck erwecken, Umweltmaßnahen würden in der GAK kaum zum Tragen kommen. Ich nenne Ihnen einige, die seit 2009 zu den bereits estehenden Maßnahmen hinzugekommen sind: Die rämien für Agrarumweltmaßnahmen einschließlich er Sommerweideprämie und des Ökolandbaus wurden rhöht. Der klimaschonende Anbau der Körnerlegumiosen kann gefördert werden, genauso wie das Anlegen estimmter Grünlandstreifen. Darüber hinaus wurden ie Fördersätze für das Regionalmanagement erhöht, odurch zum Beispiel der Bau von Nahwärmeund Bioasleitungen besser gefördert wird. Von einer Einseitigkeit oder falschen Ausrichtung der emeinschaftsaufgabe kann also gar keine Rede sein. Gegenteil: Die Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruk r und Küstenschutz“ ist auf einem guten Weg. Sie ist ine Stütze für den ländlichen Raum – in jeglicher Hinicht. Lassen wir es nicht zu, dass diese Stütze gekappt ird. Ihr Antrag wird abgelehnt. Im November wird die EU-Kommission ihre Vor chläge für die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 orstellen. Die Reform der europäischen Agrarpolitik ird auch Auswirkungen auf unsere Gemeinschaftsaufabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenchutzes“ haben. Es geht in der Reform der Gemeinsaen Agrarpolitik darum, diese Politik an die neuen erausforderungen anzupassen. Es geht darum, erste nd zweite Säule neu zu justieren. Wir haben in unserem Positionspapier deutlich geacht, dass die zukünftige Aufgabe sein wird, einen Ausleich zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen n eine nachhaltige Landbewirtschaftung, der Erhalng lebenswerter Kulturlandschaften, der Entwicklung ndlicher Räume und der Marktausrichtung landwirt chaftlicher Unternehmen herzustellen. Wir haben auch eutlich gemacht, dass die zweite Säule als umfassender olitikansatz zur integrierten ländlichen Entwicklung eiterentwickelt werden muss. Es ist richtig, darüber zu diskutieren, ob die Ausgetaltung der GAK noch den aktuellen Anforderungen ntspricht. Ich würde mich freuen, wenn wir den Antrag Franz-Josef Holzenkamp gebene Reden )

Waltraud Wolff (SPD):
Rede ID: ID1706831600




(A) )

der Grünen zu einer konstruktiven Diskussion dazu nut-
zen können. Wir dürfen diese Diskussion aber nicht los-
gelöst von der Diskussion um die Gemeinsame Agrarpo-
litik führen. Das, was dort entschieden wird, werden wir
auch in der GAK umsetzen müssen.

Es gibt Handlungsbedarf. Ich will nur einen Punkt
ausführlich darstellen: Die Politik für die ländlichen
Räume ist in Deutschland größtenteils sektorspezifisch
ausgerichtet; sie wird damit der Vielfalt der ländlichen
Räume und der Förderung der Ausarbeitung ortsbezo-
gener Programme nicht gerecht. Dies hat die OECD
2007 in einem Prüfbericht zur Politik für Ländliche
Räume für Deutschland festgestellt. Es fehlt die Beteili-
gung lokaler und regionaler Einrichtungen.

LEADER und „Regionen Aktiv“ sind erfolgreich; sie
haben jedoch weiterhin Nischencharakter. Inhaltlich
sieht die OECD vor allem problematisch, dass Pro-
gramme zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländli-
chen Regionen immer noch die Ausnahme sind. Die
OECD fordert eine tiefgreifende Änderung der Politik-
konzeption, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ange-
messen war, den Herausforderungen aber nicht mehr
gerecht wird.

Wir haben noch unter Rot-Grün mit dem Modellwett-
bewerb „Regionen Aktiv“ gezeigt, dass gerade ein An-
satz, wie er mit LEADER verfolgt wird, sehr erfolgreich
sein kann. Er trägt der Vielfalt der ländlichen Räume
Rechnung; es gibt nicht den ländlichen Raum und kei-
nen definierten Entwicklungspfad. Für uns bedeutet es
auch, dass die Regionen und die Akteure vor Ort ge-
stärkt werden müssen. Der Modellwettbewerb „Regio-
nen Aktiv“ hat gezeigt, dass dies erfolgreich sein kann.
Die Menschen vor Ort kennen die Stärken ihrer Region,
auf die die ländliche Entwicklung aufbauen kann.

Vitale ländliche Räume sind für die Zukunft entschei-
dend – für die Landwirtschaft und für die Menschen, die
dort leben. Wir müssen die Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
besserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“
zukunftsfähig ausgestalten. Leider müssen wir diese
Diskussion zu einem Zeitpunkt führen, an dem die Koali-
tion die Gemeinschaftsaufgabe als sparpolitischen
Steinbruch missbraucht. Die Koalition verspielt politi-
schen Gestaltungsspielraum; sie verspielt damit Zu-
kunftschancen für die ländlichen Räume.

Es ist notwendig, die integrierte ländliche Entwick-
lung innerhalb der GAK zu stärken. Es ist notwendig,
die von der EU-Kommission identifizierten neuen He-
rausforderungen in der GAK nachzuvollziehen. Darüber
müssen wir diskutieren. Auf diese Diskussion freue ich
mich.


Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1706831700

Unter der Überschrift ihres Antrages „Gemein-

schaftsaufgabe ,Agrarstruktur und Küstenschutz‘ auf
Ökologisierung und nachhaltige Entwicklung konzen-
trieren“ fordern Bündnis 90/Die Grünen „mit der Ge-
meinschaftsaufgabe einen Beitrag zum Strukturaufbau
für eine gesunde, regionale und ökologische Schulver-
pflegung zu erbringen“.

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(C (D Damit wird die Gemeinschaftsaufgabe zum Steinruch für alles, was wünschenswert ist. Die Grünen sugerieren, die Gemeinschaftsaufgabe hätte keine Berechgung mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Das Grundgesetz fordert in Art. 106 Absatz 3, dass die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse im Bundesebiet gewahrt wird“. Angesichts der Verschiedenheit er ländlichen Räume ist es eine nur schwer zu bewältiende politische Aufgabe, diesem Auftrag des Grundgeetzes zu genügen. Die in der letzten Legislaturperiode durchgeführte nhörung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft nd Verbraucherschutz hat ergeben, dass die geladenen xperten überwiegend die Gemeinschaftsaufgabe als in Instrument angesehen haben, mit dem erfolgreich ie Entwicklung in den ländlichen Räumen gestaltet ird. Auf Grundlage des Art. 91 a Grundgesetz sahen ie Experten hier allerdings den Bedarf einer neuen Akentuierung. Der vorliegende Antrag von Bündnis 90/Die Grünen rdert dagegen eine grundlegende Neuausrichtung die es Gesetzes einschließlich der Änderung des Grundgeetzes. Die im Forderungsteil aufgelisteten Vorschläge ind jedoch in ihrer Gesamtheit weder geeignet, die AK zu verbessern, noch ist zu erwarten, dass die rundgesetzänderung mit diesen Forderungen so beründet wird, dass sie eine Mehrheit im Deutschen Bunestag erhält. Damit wird der Antrag zum Klientelanag. Das oben genannte Beispiel, Finanzierung der Strukr der Schulverpflegung aus der GAK, ist dafür ein Bei piel. Genauso könnte man verlangen, dass aus den Mitln der Förderung des Ökolandbaus Schulbücher für iologie gekauft werden. Mit ideologisch motivierten, alitätsfernen Vorschlägen kommen wir nicht weiter. Leitbild der Grünen ist der Museumsbauernhof. Die AK soll entgegen ihrer bisherigen Zielsetzung dazu ienen, den bisher erfolgten Strukturwandel hin zu einer nternehmerischen Landwirtschaft rückgängig zu mahen. Bestes Beispiel dafür sind die ewig gestrigen polischen Forderungen von Bündnis 90/Die Grünen nach iner Mengensteuerung bei der Milch. Die positive Preisntwicklung der letzten Monate am Milchmarkt von eheals 20 Cent auf inzwischen über 30 Cent hat eindeutig elegt, dass der Markt und eben nicht die Planwirtschaft as Zukunftsmodell für die heimischen Milchbauern ist. it den geforderten Mindestund Richtpreisen sowie er Angebotsregulierung verbauen die Grünen den zuunftsorientierten, heimischen Landwirten lukrative inrnationale Absatzmärkte. Das wiederum führt zu eiem deutlichen Verlust an Wertschöpfung und damit an rbeitsplätzen im ländlichen Raum in Deutschland. Solhe planwirtschaftlichen Instrumente passen nicht in ine soziale Marktwirtschaft. Die Gemeinschaftsaufgabe soll die ländlichen Räume t machen für die Zukunft, und den demografisch beingten Änderungsdruck abfedern. Wir stimmen mit der nalyse überein, dass die Mittel in der Gemeinschaftsufgabe geringer werden und dass alle Ausgaben auf Waltraud Wolff gebene Reden )





(A) )

ihre Effizienz und Wirksamkeit überprüft werden müs-
sen. Aktuelle Bedürfnisse und Entwicklungen müssen
sich in der GAK widerspiegeln, die Chancen des ländli-
chen Raumes hängen nicht nur von der Landwirtschaft
ab. Um den Bevölkerungsschwund und insbesondere die
Abwanderung junger Menschen aufzuhalten, sind at-
traktive Arbeitsplätze in allen Sektoren notwendig. Tou-
rismus, Dienstleistungsgewerbe und das Handwerk
müssen gerade in strukturschwachen Regionen zusätz-
lich gefördert werden. Der Breitbandausbau ist ein
wichtiges Beispiel für neue Fördertatbestände, die jetzt
über die GAK gefördert werden.

Die wünschenswerte stärkere Ökologisierung der
Landwirtschaft und die Förderung des Ökolandbaus
sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Der Ökolandbau
ist keinesfalls immer und an jedem Ort die nachhaltigste
Art der Bewirtschaftung, gleichwohl hat er als Marke-
tinginstrument eine Berechtigung. Studien von Professor
Dr. Taube von der Christian-Albrechts-Universität Kiel
haben gezeigt, dass moderne Anbaumethoden den von
den Anbauverbänden des ökologischen Landbaus emp-
fohlenen Methoden oftmals überlegen sind. Betrachtet
man die Belastung der Natur im Verhältnis zum Ertrag
und nicht zur Fläche, so schneidet konventionelle Land-
wirtschaft abhängig vom Standort oftmals besser ab als
der Ökolandbau.

Negative ökologische Folgen von Landbewirtschaf-
tung werden insbesondere als Folge der EEG-Förde-
rung deutlich. Wir werden daher folgerichtig das EEG
ändern.

Die uneinsichtige Fokussierung von Bündnis 90/Die
Grünen auf extensive Landwirtschaft zeigt sich auch in
den Forderungen zum Umbau der europäischen Ge-
meinsamen Agrarpolitik, GAP, nach 2013. Wir Libera-
len sind überzeugt, dass nur eine innovative, nachhal-
tige und unternehmerische Landwirtschaft die
Herausforderungen der Zukunft meistern kann. Europa
ist landwirtschaftlicher Gunststandort und dennoch Net-
toimporteur von Biomasse für Ernährung und energeti-
sche Nutzung. Klimawandel, weltweites Bevölkerungs-
wachstum und der Verlust von Ackerflächen können nur
durch die Nutzung des Fortschritts und ständige Steige-
rungen der Effizienz landwirtschaftlicher Produktion
bewältigt werden. Die GAP und auf nationaler Ebene
die Maßnahmen durch den Europäischen Landwirt-
schaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes,
ELER, speziell im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe
müssen die deutschen Landwirte hierbei unterstützen.

Auch wenn einzelne Punkte im Antrag durchaus ak-
zeptabel sind, ist er in der Gesamtkonzeption nicht ge-
eignet, die Bewältigung der bedeutenden Herausforde-
rungen, vor denen die Landwirtschaft und der ländliche
Raum stehen, zu unterstützen.


Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1706831800

Immer mehr Menschen verlassen ihre Dörfer und

kehren dem ländlichen Raum den Rücken. Es fehlt an
vielem: Arbeitsplätze, von denen man leben kann, leben-
dige Dörfer mit Bäcker, Kneipe, Sparkasse und Tante-
Emma-Laden, Busse, die nicht nur zwei Mal am Tag ver-

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(C (D ehren, wie es oftmals der Fall ist – morgens nehmen sie ie Schülerinnen und Schüler mit, abends spucken sie ie wieder aus, und in den Ferien fahren sie dann gar icht. Wer nicht automobil ist, hat kaum Bewegungspielraum. Die mobil sind, ziehen weg. Vor allem junge rauen verlassen das Dorf auf der Suche nach Alternaven, und das sind vorrangig, aber nicht nur, existenzsihernde Arbeitsplätze oder Kinderbetreuung. Die Abwanderung, sosehr sie als individuelle Lösung achvollziehbar ist, setzt eine Spirale in Gang, die die robleme verschärft – sowohl am Ort, der verlassen ird, als auch am Ort der Zuwanderung, weil dann dort itaplätze oder bezahlbarer Wohnraum knapp werden. ie Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anage zur Gleichstellung in ländlichen Räumen zeigt, ass das Problem bekannt ist. Sie hat aber weder Ideen och Konzepte für eine Lösung des Problems. Konzeponsund hilflos schaut sie den fortziehenden Frauen interher. In der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine nfrage mit der Drucksachennummer 17/2799 „Gleichtellung in ländlichen Räumen – Situation von Frauen nd Mädchen in kleinen Städten und Dörfern“ heißt es: Die Förderungsgrundsätze des GAK-Rahmenplans enthalten … keine auf den Ausgleich von etwaigen Defiziten der tatsächlichen Gleichstellung gerichteten differenzierten Fördertatbestände oder Fördervoraussetzungen. Das bedeutet im Klartext: Obwohl Frauen in ungleihen Lebensverhältnissen leben und benachteiligt weren, werden sie genauso wie die Männer behandelt. Das t ein systematischer Fehler; denn es wird Ungleichbeandlung gebraucht, wenn Gleichstellungspolitik wirkch ernst gemeint wird, also eine geschlechtergerechte örderung der Landwirtschaft und der ländlichen äume. Dazu könnte eine Gleichstellungsbeauftragte in er Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Verteilung der Geler aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarpolitik und üstenschutz, GAK, beitragen, oder ein bestimmter Anil der GAK-Mittel könnte für Frauenprojekte reserviert erden. Die Grünen haben nun einen Antrag zum ländlichen aum vorgelegt. Man könnte meinen, sie würden sich arin genau diesem Aspekt widmen, doch: Fehlanzeige! ie sind hinsichtlich Gleichstellungspolitik im Dorf geauso blind wie die schwarz-gelbe Bundesregierung. ichtig ist, dass die GAK das zentrale Instrument für die ezielte Unterstützung der ländlichen Räume und gegen ie Abwanderung ist. Neben den Fördermitteln aus rüssel sind die Gelder der GAK wichtige Quelle für die trukturschwachen Regionen. Die Debatte zur EUgrarpolitik für die Förderperiode 2014 bis 2020 muss eshalb auch Anlass für einen Geschlechtergerechtigeitscheck sein. Hierbei gehört die GAK, mit der die rüssel-Gelder kofinanziert und die Brüssel-Vorgaben mgesetzt werden, ebenso auf den Prüfstand. Die Grundidee der Grünen, die GAK zu einer Geeinschaftsaufgabe für die ländliche Entwicklung und en Küstenschutz umzubauen, ist grundsätzlich richtig. Dr. Christel Happach-Kasan gebene Reden )





(A) )

Die landwirtschaftlichen Betriebe, Gärtnereien oder
Forsteinrichtungen sind wichtige Säulen der ländlichen
Wirtschaft. Sie gilt es weiter zu stärken. Aber sie sind
nur eine Säule. Ländliche Räume sind mehr als Land-
wirtschaft, ländliche Wirtschaft mehr als Ackerbau,
Viehzucht oder Gartenarbeit. Gerade für junge Frauen
können in Klein- und Kleinstbetrieben mögliche Ein-
kommensalternativen geboten werden. Voraussetzung ist
aber zum Beispiel der Anschluss des Dorfes ans schnelle
Internet. Hier gibt es Fortschritte; aber es bleibt noch
genug zu tun.

Doch der Antrag der Grünen ist nicht nur auf dem
gleichstellungspolitischen Auge blind. Auch umweltpoli-
tisch befinden sich die Grünen auf dem Holzweg. Sie
machen eine einfache Rechnung auf: Kleinbauer gut,
Biobauer gut – alle anderen nicht gut.

Das stimmt so nicht! Diese Polarisierung schadet so-
gar diesen Betrieben, weil sie spaltet, wo gemeinsames
Agieren sinnvoll ist. Die Grünen behaupten, nur diese
Landwirtschaftsbetriebe seien den neuen Herausforde-
rungen Klimaschutz, Biodiversität, erneuerbare Ener-
gien und Wassermanagement gewachsen. Diese These
ist absurd. Wir als Linke wissen, dass alle Betriebe, egal
ob groß oder klein, bio- oder konventionell bewirtschaf-
tet, ihren Beitrag leisten müssen und können, und viele
wollen es auch. Für das Klima verzichten sie auf Grün-
landumnutzung in Ackerflächen, oder sie bauen ihr Tier-
futter selbst an. Für die biologische Vielfalt legen sie
Feldgehölze, Lerchenfenster oder Blühstreifen an, und
sie nutzen seltene Tierrassen. Zur Unterstützung solcher
Maßnahmen haben wir als Linke ein Konzept der EU-
Direktzahlungen vorgeschlagen, mit dem konkrete ge-
sellschaftliche Leistungen in den Bereichen Biodiversi-
tät und Klimaschutz zielgerichteter honoriert werden.

Ich möchte auch kurz erwähnen, was mir am Grünen-
Antrag gut gefällt. Die Forderung nach mehr Transpa-
renz und politischer Mitbestimmung bei der Erstellung
des GAK-Rahmenplans ist richtig. Die GAK-Fehler der
vergangenen Jahre sind darauf zurückzuführen, dass die
Pläne nicht öffentlich, sondern in Hinterzimmern poli-
tisch ausgehandelt wurden. Wenn die GAK zu einer Ge-
meinschaftsaufgabe für die ländlichen Räume werden
soll, muss dies mit den relevanten Akteurs- und Interes-
sensgruppen vor Ort abgestimmt werden. Nur wenn
diese einbezogen sind, gibt es die Chance, die Situation
in den Dörfern zu verbessern. Denn dann werden Pro-
jekte umgesetzt, weil sie vor Ort passen und benötigt
werden, und nicht nur, weil dafür eben Geld zur Verfü-
gung steht.


Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1706831900

Die ländliche Entwicklung ist die wohlfeile Melkkuh

der schwarz-gelben Agrarpolitik. Sie wird von Union
und FDP zur Ader gelassen, um über den Agrardiesel
die Gier der Agrarkonzerne nach Steuersubventionen zu
stillen. Schön, dass sich diese unverblümte Klientelpoli-
tik in so eifrigem Wählerzuspruch niederschlägt. Wenn
das Geld aber weniger wird, zeigt sich politische Klug-
heit vor allem daran, ob es gelingt, die verbleibenden
Mittel so einzusetzen, dass damit optimale Ergebnisse

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rzielt werden. Das gilt auch für die Gemeinschaftsauf-
abe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küs-
nschutzes, GAK. Auf entsprechende Vorschläge aus
em schwarz-gelben Lager bin ich gespannt.

Eine kritische Prüfung des aktuellen Förderkatalogs
eigt, dass über die GAK immer noch eine Reihe von
aßnahmen gefördert wird, die für die ländliche Ent-
icklung entweder bedeutungslos sind oder sogar einen
egativen Effekt haben. Als Beispiel möchte ich hier
roßteile der Agrarinvestitionsförderung nennen. Das
em Bundesagrarministerium nachgeordnete Johann-
einrich-von-Thünen-Institut hat der Investitionsförde-

ung bereits im Jahr 2008 bescheinigt, dass sie kaum zur
erbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe
eiträgt. Hier werden eher Mitnahmeeffekte erzeugt und

Gegensatz zu einer verantwortlichen Investitions-
olitik Arbeitsplätze vernichtet. So die Schlussfolgerun-
en des bundeseigenen Instituts. 100 Millionen Euro ist
iese Fördermaßnahme gegen jede volkswirtschaftliche
ernunft Ministerin Aigner jedes Jahr wert.

Dieser Politik ohne Gestaltungswillen setzen wir
ündnisgrünen klare Vorschläge für eine Neustrukturie-
ung der Gemeinschaftsaufgabe mit den Schwerpunkten
kologische Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltige ländli-
he Entwicklung und Küstenschutz entgegen. Dafür wol-
n wir den ökologischen Landbau und die bäuerliche,

trukturangepasste und umweltschonende Landwirt-
chaft stärken. Kein anderer Bereich in der Landwirt-
chaft kann Zuwachsraten wie der Ökolandbau vorwei-
en. Kein anderes Landnutzungssystem leistet Vergleich-
ares für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz. Kein ande-
r Zweig der Landwirtschaft engagiert sich stärker für

ie Erhöhung der Wertschöpfung im ländlichen Raum.
ine Konzentration der Fördermittel in diesem Bereich
t deshalb wirtschaftlich vernünftig sowie umwelt- und
limapolitisch verantwortungsvoll. Gleichzeitig ist es
otwendig, die Agrar-Umwelt-Maßnahmen in Bezug auf
ie neuen Herausforderungen Klimaschutz, Erhalt der
iodiversität, verbessertes Wassermanagement sowie
usbau der erneuerbaren Energien und artgerechte
ierhaltung weiterzuentwickeln.

Förderpolitik soll zielorientiert und transparent sein.
eshalb müssen künftig integrierte Entwicklungskon-

epte zur Grundlage der gesamten Wirtschafts- und Re-
ionalförderung werden. Auf dieser Basis ist es dann
uch sinnvoll, die Förderung der Marktstrukturverbes-
erung, der Diversifizierung und der Unternehmens-
ründung auf Kleinst- und Kleinunternehmen der länd-
chen Wirtschaft zu begrenzen und dabei insbesondere
en Aufbau von Wertschöpfungsketten, Regionalver-
arktung und Unternehmenskooperationen zu unter-

tützen.

Dorferneuerung und -entwicklung wollen wir zu ei-
er qualifizierten Fördermaßnahme mit einer dauerhaf-
n Struktur- und Beschäftigungswirksamkeit weiterent-
ickeln und die zusätzliche Aktivierung privater
vestitionen als Bewilligungsvoraussetzung stärker ge-
ichten. Dazu muss die eigenverantwortliche Arbeit der
eader-Aktionsgruppen deutlich gestärkt und die Ein-




Dr. Kirsten Tackmann
gebene Reden






(A) (C)



(D)(B)


führung von Regionalbudgets und revolvierenden Regio-
nalfonds als Regelförderung vorangetrieben werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1706832000

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf

Drucksache 17/3222 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
so beschlossen.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Freitag, den 29. Oktober 2010,
9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.