Protokoll:
16224

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 224

  • date_rangeDatum: 28. Mai 2009

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 22:33 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/224 Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches – Strafzumessung bei Aufklärungs- und Präventionshilfe (… StrÄndG) (Drucksachen 16/6268, 16/13094) . . . . . . b) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Regelung der Verständigung im Strafverfah- ren (Drucksachen 16/12310, 16/13095) . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Bekämpfung des Aufenthalts in terroristischen Aus- bildungslagern (… StrÄndG) (Drucksachen 16/7958, 16/13145) . . . d) – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädi- gung für Strafverfolgungsmaßnah- men (Drucksachen 16/12321, 16/13096) . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln), Monika Lazar, 24546 B 24546 B 24546 D 24547 A Deutscher B Stenografisch 224. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ernst Burgbacher, Gert Weisskirchen (Wiesloch) und Dr. Uschi Eid . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Erika Ober . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Christoph Waitz als stellvertretendes Mitglied des Stiftungsrates zur Aufarbeitung der SED-Diktatur . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 8, 20 und 30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . c 24543 A 24543 B 24543 B 24543 C 24545 C 24545 D Gesetzes zur Regelung der Verstän- digung im Strafverfahren (Drucksachen 16/11736, 16/13095) . . 24546 C undestag er Bericht ung en 28. Mai 2009 t : – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Regelung von Ab- sprachen im Strafverfahren (Drucksachen 16/4197, 16/13095) . . . ) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staats- gefährdenden Gewalttaten (Drucksachen 16/12428, 16/13145) . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Verfolgung der Vorberei- tung von schweren staatsgefährden- den Gewalttaten (Drucksachen 16/11735, 16/13145) . . 24546 C 24546 C 24546 D weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Strafverfolgungs- maßnahmen (Drucksachen 16/11434, 16/13096) . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Jörg van Essen, Mechthild Dyckmans, Jens Ackermann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: An- gemessene Haftentschädigung für Justiz- opfer sicherstellen (Drucksachen 16/10614, 16/13096) . . . . . f) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unter- suchungshaftrechts (Drucksachen 16/11644, 16/13097) . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortent- wicklung der Finanzmarktstabilisie- rung (Drucksache 16/13156) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Frank Schäffler, Jens Ackermann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten c d e f g C F S D A K C A R 24547 A 24547 A 24547 B 24547 C 24549 A 24551 C 24554 C 24555 C 24555 D 24556 D 24558 C 24560 A 24561 A 24563 C 24565 A 24566 C 24567 B 24568 C 24572 A Entwurfs eines Gesetzes zur Schließung kreditwirtschaftlicher Aufsichtslücken (Drucksache 16/12884) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Florian Toncar, Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Otto Fricke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der parlamentarischen Kontrolle von Maßnahmen zur Finanzmarktstabilisie- rung (Drucksache 16/12885) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rainer Brüderle, Florian Toncar, Frank Schäffler, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes gegen Enteignungen (Drucksache 16/12904) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Florian Toncar, Frank Schäffler, Jens Ackermann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Wettbewerbskonformität von Maßnah- men zur Stabilisierung des Finanz- marktes (Drucksache 16/12996) . . . . . . . . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Otto Fricke, Rainer Brüderle, Jens Ackermann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Sozialisierung (Drucksachen 16/3301, 16/7729) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu dem Antrag der Abgeordneten Martin Zeil, Rainer Brüderle, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Mittelstandsförderung sichern – ERP-Vermögen aus der KfW-Banken- gruppe herauslösen (Drucksachen 16/8928, 16/11630) . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . lbert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . einhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . 24572 A 24572 A 24572 B 24572 B 24572 C 24572 C 24572 D 24574 B 24575 C 24576 D 24577 B 24579 A 24580 C 24582 A 24582 D 24584 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 III Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 46: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Bekämpfung der Steuerhinterzie- hung (Steuerhinterziehungsbekämpfungs- gesetz) (Drucksache 16/13106) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Bekämpfung der Kinderporno- graphie in Kommunikationsnetzen (Drucksache 16/13125) . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Akkreditierungsstelle (Ak- kreditierungsstellengesetz – AkkStelleG) (Drucksache 16/13126) . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Fünf- ten Gesetzes zur Änderung des Straßen- verkehrsgesetzes (Drucksache 16/13108) . . . . . . . . . . . . . . . e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Straßen- verkehrsgesetzes (Drucksache 16/13109) . . . . . . . . . . . . . . . f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu den Beschlüssen vom 24. September 2004 zur Änderung des Rotterdamer Übereinkommens vom 10. September 1998 über das Verfahren der vorherigen Zustimmung nach In- kenntnissetzung für bestimmte gefährli- che Chemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel im internationalen Handel (Drucksache 16/13110) . . . . . . . . . . . . . . . g) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung gemeinschaftsrechtlicher Vorschriften über das Schulobstpro- gramm (Schulobstgesetz – SchulObG) (Drucksache 16/13111) . . . . . . . . . . . . . . . h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Rind- fleischetikettierungsgesetzes (Drucksache 16/13112) . . . . . . . . . . . . . . . i) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- j k l m n o Z a b c 24584 C 24586 A 24587 D 24587 D 24587 D 24588 A 24588 A 24588 A 24588 B 24588 B derung des Weingesetzes (Drucksache 16/13158) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bleihaltige Jagdmunition verbieten (Drucksache 16/13173) . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Jan Mücke, Hans-Michael Goldmann, Horst Friedrich (Bayreuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rechte der Flug- gäste stärken (Drucksache 16/12997) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Strategie der Bundesregierung zur Inter- nationalisierung von Wissenschaft und Forschung – Deutschlands Rolle in der globalen Wissensgesellschaft stärken (Drucksache 16/8338) . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Masterplan Güterverkehr und Logistik (Drucksache 16/10049) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Hauptgutachten 2007 des Wissenschaft- lichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen „Welt im Wandel – Sicherheitsrisiko Klima- wandel“ und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 16/11600) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch den Deutschen Ethik- rat: Jahresbericht 2008 (Drucksache 16/12510) . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu der Änderung des Übereinkom- mens vom 25. Juni 1998 über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbe- teiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltan- gelegenheiten (Erstes Åarhus-Änderungs- Übereinkommen) (Drucksache 16/13115) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Sicherung der Bauforderungen (Drucksache 16/13159) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hartfrid Wolff (Rems-Murr), Gisela Piltz, Dr. Max Stadler, weiteren Abgeordneten 24588 C 24588 C 24588 C 24588 D 24588 D 24589 A 24589 A 24589 B 24589 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Auf- enthaltsgesetz – AufenthG) (Drucksache 16/13160) . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Peter Hettlich, Winfried Hermann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Alternati- ven zum Weiterbau der Bundesauto- bahn A 100 in Berlin (Drucksache 16/13172) . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Birgitt Bender, Dr. Thea Dückert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Transpa- renz schaffen – Verbindliches Register für Interessenvertreterinnen und Inter- essenvertreter einführen (Drucksache 16/13174) . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Winfried Hermann, Katrin Göring-Eckardt, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Doping- vergangenheit umfassend aufarbeiten (Drucksache 16/13175) . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Katrin Göring-Eckardt, Peter Hettlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Umsetzungsgesetz für UNESCO- Welterbeübereinkommen vorlegen (Drucksache 16/13176) . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag der Abgeordneten Klaus Riegert, Wolfgang Bosbach, Norbert Barthle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dagmar Freitag, Dr. Peter Danckert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sport fördert Integration (Drucksache 16/13177) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 47: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Modernisierung des Patentrechts (Drucksachen 16/11339, 16/13099) . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 16/12587, 16/13184) . . . . . c d e f Z B a – 24589 B 24589 C 24589 C 24589 D 24589 D 24590 A 24590 B 24590 C ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu dem Antrag der Abgeordneten Paul K. Friedhoff, Dr. Karl Addicks, Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Sozialverträgliche Be- endigung des subventionierten Stein- kohlebergbaus beschleunigen (Drucksachen 16/8772, 16/10508) . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung eines Rahmens für die Einführung intelligen- ter Verkehrssysteme im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern (inkl. 17564/08 ADD 1 und 17564/08 ADD 2) (ADD 1 in Eng- lisch) KOM(2008) 887 endg.; Ratsdok. 17564/ 08 (Drucksachen 16/11819 Nr. A.22, 16/12980) ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung zu dem Antrag der Abgeord- neten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vergaberecht konsequent so- zial gestalten – Gemeinnützige Unter- nehmen nicht benachteiligen (Drucksachen 16/12694, 16/13155) . . . . . ) – p) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 565, 566, 567, 568, 569, 570, 571, 572, 573, 574 und 575 zu Petitionen (Drucksachen 16/13004, 16/13005, 16/13006, 16/13007, 16/13008, 16/13009, 16/13010, 16/13011, 16/13012, 16/13013 16/13014) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: eschlussempfehlung und Bericht des Rechts- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Mechthild Dyckmans, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über die Europäische Über- wachungsanordnung in Ermittlungs- verfahren innerhalb der Europäischen Union (Ratsdok. 17002/08) 24590 D 24591 A 24591 A 24591 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 V – zu dem Antrag der Abgeordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäi- sche Überwachungsanordnung rechts- staatlich absichern – Stellungnahme gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes (Drucksachen 16/12733, 16/12856(neu), 16/13101) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungs- ausschuss) zu dem Gesetz zur Änderung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbu- ches sowie anderer Vorschriften (Drucksachen 16/8100, 16/12315, 16/13079, 16/13210) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes (2. AAÜG-ÄndG) (Drucksachen 16/7035, 16/13055) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Diskriminierungen und Ungerech- tigkeiten gegenüber Älteren in den neuen Bundesländern bei der Über- leitung von DDR-Alterssicherungen in das bundesdeutsche Recht – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- rechte Alterseinkünfte für Beschäf- tigte im Gesundheits- und Sozialwe- sen der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- rechte Lösung für die rentenrechtli- che Situation von in der DDR Ge- schiedenen 24592 C 24593 A 24593 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schaffung einer gerechten Versorgungslösung für die vormalige berufsbezogene Zuwendung für Ballettmitglieder in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rege- lung der Ansprüche der Bergleute der Braunkohleveredlung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Beseiti- gung von Rentennachteilen für Zei- ten der Pflege von Angehörigen in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ren- tenrechtliche Anerkennung für feh- lende Zeiten von Land- und Forst- wirten, Handwerkern und anderen Selbständigen sowie deren mithel- fenden Familienangehörigen aus der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ren- tenrechtliche Anerkennung von zweiten Bildungswegen und Aspi- ranturen in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ren- tenrechtliche Anerkennung von DDR-Sozialversicherungsregelungen für ins Ausland mitreisende Ehe- partnerinnen und Ehepartner sowie von im Ausland erworbenen renten- rechtlichen Zeiten – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ren- tenrechtliche Anerkennung aller freiwilligen Beiträge aus DDR-Zei- ten – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 und der Fraktion DIE LINKE: Kein Versorgungsunrecht bei den Zu- satz- und Sonderversorgungen der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rege- lung der Ansprüche und Anwart- schaften auf Alterssicherung für An- gehörige der Deutschen Reichsbahn – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ange- messene Altersversorgung für Pro- fessorinnen und Professoren neuen Rechts, Ärztinnen und Ärzte im öf- fentlichen Dienst, Hochschullehre- rinnen und Hochschullehrer, Be- schäftigte universitärer und anderer wissenschaftlicher außeruniversitä- rer Einrichtungen in den neuen Bundesländern – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schaf- fung einer angemessenen Altersver- sorgung für Beschäftigte des öffent- lichen Dienstes, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schaf- fung einer angemessenen Altersver- sorgung für Angehörige von Bun- deswehr, Zoll und Polizei, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt ha- ben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ein- heitliche Regelung der Altersversor- gung für Angehörige der techni- schen Intelligenz der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Peter Hettlich, Dr. Thea Dückert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ver- sorgung für Geschiedene aus den neuen Bundesländern verbessern – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Jan Mücke, Jens Ackermann, weiterer Abgeordneter ( 1 1 1 1 i Z B s – – ( F D M D I P K F N E T – und der Fraktion der FDP: Faires Nachversicherungsangebot zur Ver- einheitlichung des Rentenrechts in Ost und West Drucksachen 16/7019, 16/7020, 16/7021, 6/7022, 16/7023, 16/7024, 16/7025, 16/7026, 6/7027, 16/7028, 16/7029, 16/7030, 16/7031, 6/7032, 16/7033, 16/7034, 16/11684, 16/11236, 6/13055) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 5: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Jens Ackermann, Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für ein ein- heitliches Rentenrecht in Ost und West zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Cornelia Behm, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rentenwert in Ost und West angleichen Drucksachen 16/9482, 16/10375, 16/13201) ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . laas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Romer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der interna- tionalen Sicherheitspräsenz im Kosovo auf der Grundlage der Resolution 1244 24593 B 24594 C 24594 D 24596 D 24598 D 24600 C 24602 B 24603 B 24605 A 24606 B 24608 C 24610 B 24619 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 VII (1999) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 10. Juni 1999 und des Militärisch-Technischen Abkommens zwischen der internationalen Sicher- heitspräsenz (KFOR) und den Regie- rungen der Bundesrepublik Jugosla- wien (jetzt: Republik Serbien) und der Republik Serbien vom 9. Juni 1999 (Drucksachen 16/12881, 16/13204) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/13216) Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87 d) (Drucksachen 16/13105, 16/13217) . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grund- gesetzes (Artikel 87 d) (Drucksachen 16/12280, 16/13217) . . b) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung luftver- kehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 16/12279, 16/13213) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 16/13107, 16/13213) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes für Flug- c U J N D W U D K N E T B s V o K t E t l ( M H M H 24610 D 24611 A 24612 D 24613 D 24614 C 24615 D 24616 D 24618 A 24621 D 24623 D 24622 A 24622 A 24622 B 24622 A sicherung und zur Änderung und An- passung weiterer Vorschriften (Drucksachen 16/11608, 16/13213) . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Mücke, Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick Döring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Zukunft der Flugsicherung verfassungskon- form gestalten – zu dem Antrag der Abgeordneten Do- rothée Menzner, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutsche Flugsicherung europarecht- lichen Rahmenbedingungen anpas- sen (Drucksachen 16/7133, 16/3803, 16/11168) we Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . an Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . orothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 9: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Ernährung, Landwirtschaft und erbraucherschutz zu dem Antrag der Abge- rdneten Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Ute oczy, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Milch- xportsubventionen sofort stoppen – Wei- ere Zerstörung der Märkte in Entwick- ungsländern verhindern Drucksachen 16/12308, 16/13119) . . . . . . . . arlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . anfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . 24622 B 24622 C 24622 D 24626 A 24627 C 24629 A 24630 A 24631 B 24632 A 24633 A 24633 C 24634 D 24634 C 24637 A 24639 A 24640 B 24641 A VIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Carola Reimann, Detlef Parr, Frank Spieth und weiteren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur diamorphinge- stützten Substitutionsbehandlung (Drucksachen 16/11515, 16/13021) . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes über die diamorphinge- stützte Substitutionsbehandlung (Drucksachen 16/7249, 16/13021) . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und weiteren Abgeordneten einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betäubungsmittelge- setzes und anderer Vorschriften (Drucksachen 16/4696, 16/13021) . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Jens Spahn, Maria Eichhorn, Dr. Hans Georg Faust und weiterer Abgeordneter: Aus- stiegsorientierte Drogenpolitik fort- führen – Künftige Optionen durch ein neues Modellprojekt zur heroin- gestützten Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger evaluieren – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Birgitt Bender, Elisabeth Scharfenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetzliche Vorausset- zungen für heroingestützte Behand- lung Schwerstabhängiger schaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Monika Knoche, Ulla Jelpke, Frank Spieth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Heroinmodell in die Regelversorgung überführen und Therapiefreiheit der Ärztinnen und Ärzte schützen – zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), c D D J M D M A N E T B s l M D t Ü ( J H 24642 A 24643 B 24644 B 24646 D 24644 B 24644 B 24644 B Heinz Lanfermann, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Kon- trollierte Heroinabgabe in die Regel- versorgung aufnehmen (Drucksachen 16/12238, 16/2075, 16/2503, 16/3840, 16/13021) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rege- lung zur Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger praxisnah gestal- ten – Rechtssicherheit für substituie- rende Ärzte schaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Birgitt Bender, Elisabeth Scharfenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Versorgungsqualität der Substitutionsbehandlung für Opiat- abhängige verbessern (Drucksachen 16/6795, 16/8212, 16/12513) r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 11: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Verkehr, Bau und Stadtentwick- ung zu dem Antrag der Abgeordneten Jan ücke, Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick öring, weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der FDP: Konjunktur jetzt stärken – berlange Planungszeiten verhindern Drucksachen 16/11750, 16/13120) . . . . . . . . örg Vogelsänger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . 24644 C 24644 D 24645 B 24649 A 24650 A 24650 D 24652 C 24653 C 24654 A 24655 C 24656 D 24658 D 24658 D 24661 C 24661 D 24661 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 IX Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 14: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errich- tung eines Sondervermögens „Investi- tions- und Tilgungsfonds“ (Drucksachen 16/12662, 16/13214) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/13215) . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Wolfgang Nešković, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Teilhabe ermöglichen – Kommunales Wahlrecht einführen (Drucksache 16/13165) . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Josef Philip Winkler, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weite- ren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Kommunales Ausländerwahlrecht) (Drucksachen 16/6628, 16/13033) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Sevim Dağdelen, Katrin Kunert, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kommunales Wahlrecht für Drittstaatenangehörige einführen (Drucksachen 16/5904, 16/13033) . . . . . . S I S K V K J N E T a b M M M A R A T T B s l 24663 D 24665 D 24666 D 24668 A 24668 B 24668 B 24669 D 24670 B 24671 B 24672 A 24673 A 24674 A 24676 C 24674 B 24674 C 24674 C evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ngo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 16: ) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Vereinbarung über Zu- sammenarbeit in Angelegenheiten der Europäischen Union ist einzigartig in Europa – Auslegungsfragen müssen ge- klärt, noch bestehende Defizite beseitigt werden (Drucksache 16/13169) . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Rainder Steenblock, Jürgen Trittin, Manuel Sarrazin, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Zwei Jahre Europa-Ver- einbarung – Bundesregierung muss ihre Verpflichtungen unverzüglich vollstän- dig erfüllen (Drucksachen 16/12109, 16/13205) . . . . . ichael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . arkus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 15: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Verkehr, Bau und Stadtentwick- ung 24674 D 24678 B 24681 A 24682 A 24683 C 24684 A 24684 B 24684 C 24686 A, B 24690 A, 24688 A 24686 B 24686 B 24686 C 24692 B 24693 C 24694 C 24695 B 24696 B 24696 D 24697 B X Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dorothée Menzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schnellstmögliche Einführung eines generellen Tempoli- mits von 130 Stundenkilometern auf Bundesautobahnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Tempolimit 130 km/h auf Autobahnen sofort einführen (Drucksachen 16/6932, 16/6894, 16/9321) . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu der Satzung vom 26. Januar 2009 der Internationalen Orga- nisation für erneuerbare Energien (Drucksachen 16/12789, 16/13122, 16/13202) Dr. Hermann Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Burkhardt Müller- Sönksen, Michael Kauch, Florian Toncar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Menschenrechte von Lesben, Schwu- len, Bisexuellen und Transgendern in Deutschland und weltweit schützen (Drucksache 16/12886) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Aktionärs- rechterichtlinie (ARUG) (Drucksachen 16/11642, 16/13098) . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . M W D A T A M t L E ( A T M D M T B s t – – ( I C M A E U 24698 C 24698 D 24699 C 24700 B 24700 C 24701 C 24703 B 24703 D 24704 D 24705 C 24705 D 24706 A 24707 D echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 19: ntrag der Abgeordneten Dr. Diether Dehm, onika Knoche, Hüseyin-Kenan Aydin, wei- erer Abgeordneter und der Fraktion DIE INKE: Soziale Fortschrittsklausel in die U-Verträge einfügen Drucksache 16/13056) . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . arkus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Ingbert Liebing, Marie-Luise Dött, Peter Bleser, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Mechthild Rawert, Christoph Pries, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Delfinschutz voranbringen zu dem Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Gefangenschaft von Delfinen unver- züglich beenden Drucksachen 16/12868, 16/9102, 16/13203) ngbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . hristoph Pries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24708 D 24709 D 24710 B 24711 B 24712 B 24712 B 24713 B 24714 A 24715 A 24716 D 24717 D 24718 A 24719 B 24719 D 24720 C 24721 D 24722 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 XI Tagesordnungspunkt 21: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Ekin Deligöz, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Diskriminie- rende Altersgrenzen im Bereich des bür- gerschaftlichen Engagements aufheben (Drucksachen 16/9630, 16/12985) . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . . Sönke Rix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Transsexuellengesetzes (Transsexuellen- gesetz-Änderungsgesetz – TSG-ÄndG) (Drucksache 16/13157) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Kirsten Tackmann, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Transsexuellengesetz auf- heben – Rechtliche Gestaltungsmöglich- keiten für Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle schaffen (Drucksache 16/12893) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über die Änderung der Vornamen und die Feststel- lung der Geschlechtszugehörigkeit (ÄVFGG) (Drucksache 16/13154) . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b c D K L G S D T B s l – – 24723 C 24723 D 24724 D 24725 C 24726 C 24727 B 24728 A 24728 C 24728 D 24728 D 24729 A 24730 B 24731 B 24732 A 24732 D agesordnungspunkt 23: ) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gudrun Kopp, Martin Zeil, Rainer Brüderle, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung wettbewerblicher Strukturen im Markt für Postdienstleistungen (PostWettG) (Drucksachen 16/8906, 16/13152) . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu dem Antrag der Abgeordneten Gudrun Kopp, Rainer Brüderle, Martin Zeil, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Wettbewerbsintensität im Binnenmarkt für Postdienstleistungen erhöhen (Drucksachen 16/8773, 16/13152) . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Martin Zeil, Frank Schäffler, Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Keine Vor- zugsbehandlung der Deutschen Post AG bei der Umsatzsteuer (Drucksachen 16/676, 16/8809) . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . laus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ydia Westrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 28: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Verkehr, Bau und Stadtentwick- ung zu dem Entschließungsantrag der Abge- ordneten Arnold Vaatz, Ulrich Adam, Peter Albach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Klaas Hübner, Andrea Wicklein, Ernst Bahr (Neuruppin), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Jahresbericht der Bundes- regierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 zu dem Entschließungsantrag der Abge- ordneten Dr. Gesine Lötzsch, Roland Claus, Dr. Barbara Höll, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE zu der Unterrichtung durch die Bundesregie- 24733 C 24733 D 24734 A 24734 A 24735 A 24736 B 24736 D 24738 A 24738 C XII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 rung: Jahresbericht der Bundesregie- rung zum Stand der deutschen Einheit 2008 – zu der Unterrichtung durch die Bundesre- gierung: Jahresbericht der Bundesregie- rung zum Stand der deutschen Einheit 2008 (Drucksachen 16/10852, 16/10854, 16/10454, 16/13121) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichstellung der Geschlechter in der Privatwirtschaft durch wirksame gesetzliche Regelungen fördern (Drucksachen 16/9486, 16/12986) . . . . . . . . . Dr. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Renate Gradistanac (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 1. Oktober 2008 zwischen der Regierung der Bun- desrepublik Deutschland und der Re- gierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die Vertiefung der Zu- sammenarbeit bei der Verhinderung und Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität (Drucksachen 16/13123, 16/13185) . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Abkommens zwischen der Regierung der Bundesre- publik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika C W G J W T A U g D p ( D E D D C T Z d G r ( J D J F E R T B s d M r 24739 C 24740 A 24741 A 24742 C 24743 D 24745 A 24745 A 24746 B 24747 A 24748 A 24748 C 24749 A 24749 D vom 1. Oktober 2008 über die Vertie- fung der Zusammenarbeit bei der Ver- hinderung und Bekämpfung schwer- wiegender Kriminalität (Drucksachen 16/13124, 16/13186) . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 27: ntrag der Abgeordneten Cornelia Behm, lrike Höfken, Hans-Josef Fell, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Neuregelung der Gewässer- rivatisierung in Ostdeutschland Drucksache 16/12994) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 34: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes zur Änderung medizinprodukte- echtlicher Vorschriften Drucksachen 16/12258, 16/12676, 16/13211) . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Wirtschaft und Technologie zu em Antrag der Abgeordneten Horst Meierhofer, ichael Kauch, Angelika Brunkhorst, weite- er Abgeordneter und der Fraktion der FDP: 24750 A 24750 B 24751 B 24752 B 24753 C 24754 B 24755 A 24755 A 24756 A 24756 C 24757 B 24758 A 24758 C 24758 D 24759 D 24760 D 24761 D 24762 C 24763 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 XIII Ökologische Konsumentenverantwortung statt Produktlenkung durch den Staat – Eu- ropäische Ökodesign-Richtlinie grundsätz- lich überarbeiten (Drucksachen 16/11912, 16/12739) . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Agrarwissenschaften in Deutsch- land auf neue Anforderungen ausrichten (Drucksache 16/12998) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Heinrich Jordan (CDU/CSU) . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Dr. Gerhard Schick, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Entwicklungsländer bei der Be- wältigung der Wirtschafts- und Finanz- krise unterstützen (Drucksache 16/13003) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Ute Koczy, Britta Haßelmann, Winfried Nachtwei, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Naturlandschaft Senne er- h d ( J R B I U N A L A N B – – ( M A E ( n i A E ( m U V s g i k V 1 g 24764 D 24764 D 24766 A 24767 B 24768 A 24768 D 24769 C 24769 C 24771 A 24772 D 24773 C 24774 C 24775 B 24775 B 24776 D 24778 C 24779 B 24780 B 24781 B alten – Beteiligungsrechte beim Ausbau es Truppenübungsplatzes gewährleisten Drucksache 16/12995) . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . olf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Beschlussempfehlung und Bericht: Si- cherheit, Stabilität und Demokratie im Südkaukasus fördern Beschlussempfehlung und Bericht: Demo- kratie und Sicherheit im Südkaukasus stär- ken 222. Sitzung, Tagesordnungspunkt 32 a und b) arkus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung des Abgeordneten Jörg van Essen FDP) zur Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes zur Regelung der Verständigung m Strafverfahren (Tagesordnungspunkt 4 b) nlage 4 rklärung der Abgeordneten Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- ung über die Beschlussempfehlung zu der nterrichtung durch die Bundesregierung: orschlag für eine Richtlinie des Europäi- chen Parlaments und des Rates zur Festle- ung eines Rahmens für die Einführung ntelligenter Verkehrssysteme im Straßenver- ehr und für deren Schnittstellen zu anderen erkehrsträgern (inkl. 17564/08 ADD 1 und 7564/08 ADD 2) (ADD 1 in Englisch) (Ta- esordnungspunkt 47 d) . . . . . . . . . . . . . . . . . 24782 B 24782 C 0000 A24783 C 24784 D 24785 B 24785 D 24786 D 24787 A 24787 D 24789 A 24789 A XIV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben) und Maik Reichel (beide SPD) zu den namentlichen Abstim- mungen zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Anspruchs- und Anwart- schaftsüberführungsgesetzes (2. AAÜG-ÄndG) und zu rentenrechtlichen Anträgen der Frak- tion DIE LINKE (Tagesordnungspunkt 6 a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Iris Gleicke, Dr. Peter Danckert, Dirk Manzewski, Volker Blumentritt, Klaus Uwe Benneter, Ernst Kranz, Andreas Weige, Dr. Margrit Spielmann, Petra Merkel (Berlin), Carsten Schneider (Erfurt), Andreas Steppuhn, Hans- Joachim Hacker, Engelbert Wistuba, Petra Heß, Marko Mühlstein, Simone Violka, Rainer Fornahl und Dr. Gerhard Botz (alle SPD) zu den namentlichen Abstimmungen zum Ent- wurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberfüh- rungsgesetzes (2. AAÜG-ÄndG) und zu ren- tenrechtlichen Anträgen der Fraktion DIE LINKE (Tagesordnungspunkt 6 a und b) . . . . Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Martin Burkert (SPD) zur namentlichen Ab- stimmung über den Antrag: Regelung der Ansprüche und Anwartschaften auf Alterssi- cherung für Angehörige der Deutschen Reichsbahn (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer und Wolfgang Gunkel (beide SPD) zu den namentlichen Abstim- mungen zu rentenrechtlichen Anträgen der Fraktion DIE LINKE (Drucksachen 16/7020, 16/7030 und 16/7034) und zur Abstimmung zum rentenrechtlichen Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 16/11684) (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . Anlage 9 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Andreas G. Lämmel und Uda Carmen Freia Heller (beide CDU/CSU) zu den namentli- c t A A N d A E A V K G C S H M K U R M W z t L A E W m e d l G c 1 s l g ( S p A E T S M u C d d n 24789 B 24789 D 24790 A 24790 C hen Abstimmungen zu rentenrechtlichen An- rägen der Fraktion DIE LINKE und zu den bstimmungen zu einem rentenrechtlichen ntrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN und zu einem rentenrechtlichen Antrag er Fraktion der FDP (Tagesordnungspunkt 6 b) nlage 10 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten rnold Vaatz, Ulrich Adam, Günter Baumann, eronika Bellmann, Dr. Christoph Bergner, laus Brähmig, Monika Grütters, Manfred rund, Uda Carmen Freia Heller (CDU/ SU), Bernd Heynemann, Robert Hochbaum, usanne Jaffke-Witt, Dr. Peter Jahr, Dr. Hans- einrich Jordan, Manfred Kolbe, Jens Koeppen, ichael Kretschmer, Andreas G. Lämmel, atharina Landgraf, Dr. Michael Luther, lrich Petzold, Eckhardt Rehberg, Katherina eiche (Potsdam), Ingo Schmitt (Berlin), ichael Stübgen, Volkmar Uwe Vogel, Marco anderwitz und Kai Wegner (alle CDU/CSU) u den namentlichen Abstimmungen zu ren- enrechtlichen Anträgen der Fraktion DIE INKE (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . . . . nlage 11 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) zur na- entlichen Abstimmung über die Beschluss- mpfehlung und zu dem Antrag: Fortsetzung er deutschen Beteiligung an der internationa- en Sicherheitspräsenz im Kosovo auf der rundlage der Resolution 1244 (1999) des Si- herheitsrates der Vereinten Nationen vom 0. Juni 1999 und des Militärisch-Techni- chen Abkommens zwischen der internationa- en Sicherheitspräsenz (KFOR) und den Re- ierungen der Bundesrepublik Jugoslawien jetzt: Republik Serbien) und der Republik erbien vom 9. Juni 1999 (Tagesordnungs- unkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten homas Dörflinger, Andreas Jung (Konstanz, iegfried Kauder (Villingen-Schwenningen), ichael Brand, Peter Weiß (Emmendingen) nd Annette Widmann-Mauz (alle CDU/ SU) zur namentlichen Abstimmung über en Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung es Grundgesetzes (Artikel 87 d) (Tagesord- ungspunkt 10 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24790 D 24791 C 24792 B 24792 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 XV Anlage 13 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ernst Burgbacher, Birgit Homburger, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht und Patrick Meinhardt (alle FDP) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87 d) (Tagesordnungspunkt 10 a) . . . . . . . . . . . . . . Anlage 14 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marianne Schieder, Dr. Axel Berg und Dr. Marlies Volkmer (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwick- lungsländern verhindern (Tagesordnungs- punkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwick- lungsländern verhindern (Tagesordnungs- punkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Carl-Christian Dressel, Detlef Dzembritzki, Dr. Reinhold Hemker, Dr. Barbara Hendricks, Josip Juratovic, Ernst Kranz, Jella Teuchner, Dr. Margrit Wetzel und Manfred Zöllmer, (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Milch-Ex- portsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwicklungslän- dern verhindern (Tagesordnungspunkt 9) . . . . Anlage 17 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) zur na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf ei- nes Gesetzes zur diamorphingestützten Substi- tutionsbehandlung (Tagesordnungspunkt 12 a) Anlage 18 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) zur na- m G ti A E A D M T D R W A z h A E S E M B C E H P M H H B K D t D M E R S S S T V Z m n tu A E D s z n g 24793 A 24793 C 24794 A 24794 B 24794 D entlichen Abstimmung über den Entwurf eines esetzes zur diamorphingestützten Substitu- onsbehandlung (Tagesordnungspunkt 12 a) . nlage 19 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ntje Blumenthal, Dr. Wolf Bauer, Ilse Falk, r. Hans Georg Faust, Dirk Fischer (Hamburg), ichael Grosse-Brömer, Susanne Jaffke-Witt, homas Kossendey, Dr. Martina Krogmann, r. Hermann Kues, Ruprecht Polenz, Thomas achel, Anita Schäfer (Saalstadt) und Marcus einberg (alle CDU/CSU) zur namentlichen bstimmung über den Entwurf eines Gesetzes ur diamorphingestützten Substitutionsbe- andlung (Tagesordnungspunkt 12 a) . . . . . . nlage 20 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Jens pahn, Norbert Barthle, Veronika Bellmann, rnst-Reinhard Beck (Reutlingen), Dr. ichael Fuchs, Clemens Binninger, Dr. Maria öhmer, Jochen Borchert, Klaus Brähmig, ajus Caesar, Leo Dautzenberg, Dr. Stephan isel, Ingrid Fischbach, Dr. Maria Flachsbarth, erbert Frankenhauser, Jochen-Konrad Fromme, eter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, onika Grütters, Gerda Hasselfeldt, Jürgen errmann, Ernst Hinsken, Franz-Josef olzenkamp, Anette Hübinger, Dr. Peter Jahr, artholomäus Kalb, Volker Kauder, Dr. Rolf oschorrek, Hartmut Koschyk, Paul Lehrieder, r. Michael Luther, Stephan Mayer (Altöt- ing), Wolfgang Meckelburg, Maria Michalk, r. Eva Möllring, Marlene Mortler, Carsten üller (Braunschweig), Dr. Georg Nüßlein, duard Oswald, Beatrix Philipp, Johannes öring, Hermann-Josef Scharf, Hartmut chauerte, Dr. Andreas Scheuer, Dr. Ole chröder, Bernhard Schulte-Drüggelte, Marion eib, Johannes Singhammer, Matthäus Strebl, homas Strobl (Heilbronn), Volkmar Uwe ogel, Annette Widmann-Mauz, Wolfgang öller und Willi Zylajew (CDU/CSU) zur na- entlichen Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes zur diamorphingestützten Substi- tionsbehandlung (Tagesordnungspunkt 12 a) nlage 21 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Axel Berg (SPD) zur namentlichen Ab- timmung über den Entwurf eines Gesetzes ur Änderung des Gesetzes zur Errichtung ei- es Sondervermögens „Investitions- und Til- ungsfonds“ (Tagesordnungspunkt 14) . . . . . 24795 B 24795 C 24796 A 24796 D XVI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 Anlage 22 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Änderung des Gesetzes zur Errich- tung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesordnungspunkt 14) . . . . Anlage 23 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Änderung des Gesetzes zur Errich- tung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesordnungspunkt 14) Anlage 24 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Steffen Kampeter (CDU/CSU) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Änderung des Gesetzes zur Errich- tung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesordnungspunkt 14) Anlage 25 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Markus Löning, Michael Link (Heilbronn) und Dr. Daniel Volk (alle FDP) zur Abstim- mung über den Antrag: Vereinbarung über Zusammenarbeit in Angelegenheiten der Eu- ropäischen Union ist einzigartig in Europa – Auslegungsfragen müssen geklärt, noch be- stehende Defizite beseitigt werden (Tagesord- nungspunkt 16 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermö- gens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Ta- gesordnungspunkt 14) Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts zu den Anträgen: – – ( G J P A Z E 2 t n M A Z d S D o J A B D T A Z d – – ( J P 24798 D 24799 C 24800 B 24800 D 24802 A Schnellstmögliche Einführung eines gene- rellen Tempolimits von 130 Stundenkilo- metern auf Bundesautobahnen Tempolimit 130 km/h auf Autobahnen so- fort einführen Tagesordnungspunkt 15) ero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . örg Vogelsänger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 28 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zu der Satzung vom 6. Januar 2009 der Internationalen Organisa- ion für erneuerbare Energien (Tagesord- ungspunkt 18) ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 29 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Menschenrechte von Lesben, chwulen, Bisexuellen und Transgendern in eutschland und weltweit schützen (Tages- rdnungspunkt 17) ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 30 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung er Beschlußempfehlung und des Berichts: Entschließungsanträge: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 Unterrichtung: Jahresbericht der Bundes- regierung zum Stand der deutschen Ein- heit 2008 Tagesordnungspunkt 28) an Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24803 A 24804 A 24804 C 24805 C 24806 B 24807 C 24808 B 24809 B 24810 A 24811 A 24812 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 XVII Anlage 31 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Keine Diskriminie- rungen und Ungerechtigkeiten gegenüber Äl- teren in den neuen Bundesländern bei der Überleitung von DDR-Alterssicherungen in das bundesdeutsche Recht (Tagesordnungs- punkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 32 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Gerechte Alters- einkünfte für Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen der DDR (Tagesordnungs- punkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 33 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Gerechte Lösung für die rentenrechtliche Situation von in der DDR Geschiedenen (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . Anlage 34 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Schaffung einer ge- rechten Versorgungslösung für die vormalige berufsbezogene Zuwendung für Ballettmit- glieder in der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) Anlage 35 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Regelung der An- sprüche der Bergleute der Braunkohlevered- lung (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . Anlage 36 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Beseitigung von Rentennachteilen für Zeiten der Pflege von Angehörigen in der DDR (Tagesordnungs- punkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 37 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche Anerkennung für fehlende Zeiten von Land- und Forstwirten, Handwerkern und anderen Selbständigen sowie deren mithelfenden Fa- m n A E s A A p A E s A r p A t A E s A D A E s u g A E s s r R A E s t s ö u r v d 24814 A 24816 B 24819 A 24821 B 24824 A 24826 B ilienangehörigen aus der DDR (Tagesord- ungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 38 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche nerkennung von zweiten Bildungswegen und spiranturen in der DDR (Tagesordnungs- unkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 39 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche nerkennung von DDR-Sozialversicherungs- egelungen für ins Ausland mitreisende Ehe- artnerinnen und Ehepartner sowie von im usland erworbenen rentenrechtlichen Zei- en (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . nlage 40 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche nerkennung aller freiwilligen Beiträge aus DR-Zeiten (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . nlage 41 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Kein Versorgungs- nrecht bei den Zusatz- und Sonderversor- ungen der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) . nlage 42 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Regelung der An- prüche und Anwartschaften auf Alterssiche- ung für Angehörige der Deutschen eichsbahn (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . nlage 43 ndgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- timmung zu dem Antrag: Angemessene Al- ersversorgung für Professorinnen und Profes- oren neuen Rechts, Ärztinnen und Ärzte im ffentlichen Dienst, Hochschullehrerinnen nd Hochschullehrer, Beschäftigte universitä- er und anderer wissenschaftlicher außeruni- ersitärer Einrichtungen in den neuen Bun- esländern (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . 24829 A 24831 B 24834 A 24836 B 24839 A 24841 B 24844 A XVIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 Anlage 44 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Schaffung einer angemessenen Altersversorgung für Beschäf- tigte des öffentlichen Dienstes, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben (Tagesord- nungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 45 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Schaffung einer angemessenen Altersversorgung für Angehö- rige von Bundeswehr, Zoll und Polizei, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben (Tagesordnungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 46 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- stimmung zu dem Antrag: Einheitliche Rege- lung der Altersversorgung für Angehörige der technischen Intelligenz der DDR (Tagesord- nungspunkt 6 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24846 B 24849 A 24851 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24543 (A) ) (B) ) 224. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24787 (A) ) (B) ) Wolfgang kann bei den Menschen ein Bewusstsein von der Bedeu- der Visavergabe. Reiseerleichterungen können ein schnell wirksames Signal an die Bevölkerung der Part- nerstaaten sein, dass sie zur europäischen Kulturgemein- schaft dazugehören. Der Besuch der Mitgliedstaaten Dr. Schwanholz, Martin SPD 28.05.2009 Dr. h.c. Thierse, SPD 28.05.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A d S T g g s l o u m b P A k t Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 28.05.2009 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 Eichhorn, Maria CDU/CSU 28.05.2009 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 28.05.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 28.05.2009 Gloser, Günter SPD 28.05.2009 Gruß, Miriam FDP 28.05.2009 Hintze, Peter CDU/CSU 28.05.2009 Hoff, Elke FDP 28.05.2009 Irber, Brunhilde SPD 28.05.2009 Klose, Hans-Ulrich SPD 28.05.2009 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 Dr. Lauterbach, Karl SPD 28.05.2009 Link (Heilbronn), Michael FDP 28.05.2009* Möller, Kornelia DIE LINKE 28.05.2009 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 28.05.2009 Schily, Otto SPD 28.05.2009 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 28.05.2009 T D D W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht: Sicherheit, Stabilität und Demokratie im Südkaukasus fördern – Beschlussempfehlung und Bericht: Demokra- tie und Sicherheit im Südkaukasus stärken (222. Sitzung, Tagesordnungspunkt 32 a und b) Markus Meckel (SPD): Ich freue mich, dass wir in iesem Haus einen breiten Konsens im Hinblick auf die üdkaukasus-Politik haben, auch wenn es zu diesem hema heute unterschiedliche Anträge der Fraktionen ibt. Es ist ein positiver Schritt, dass die EU in der vergan- enen Woche am 7. Mai in Prag die Östliche Partner- chaft ins Leben gerufen hat. Wir machen damit deut- ich, dass uns die Zusammenarbeit mit unseren steuropäischen Nachbarn ein besonderes Anliegen ist nd in ihrer Bedeutung keineswegs hinter der Mittel- eerunion mit den südeuropäischen Anrainern zurück- leibt. Nun gilt es, den Ausbau der Beziehungen zu den artnerstaaten zu intensivieren, insbesondere den mit rmenien, Aserbaidschan und Georgien. Es bedarf kon- reter Initiativen der EU und der einzelnen Mitgliedstaa- en, um diesen neuen Rahmen mit Leben zu füllen. An erster Stelle sehe ich dabei die Erleichterung bei rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.05.2009 r. Volk, Daniel FDP 28.05.2009 r. Westerwelle, Guido FDP 28.05.2009 icklein, Andrea SPD 28.05.2009 inkelmeier, Gert fraktionslos 28.05.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 24788 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) tung der EU und den Lebensumständen innerhalb der Union schaffen. Wenn wir die Menschen weiter auf Dis- tanz halten, verlieren wir das Momentum für eine West- orientierung dieser Länder – siehe Moldova. Machen wir uns nichts vor: Viele der Staaten der Östlichen Partner- schaft sind postkommunistisch, viele sind instabile bzw. autoritär geführte Staaten. Mit der Östlichen Partner- schaft wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass der Reformprozess in diesen Ländern voranschreitet, dass die wirtschaftliche Integration mit der EU vorankommt und insbesondere die Eliten dieser Länder an die Euro- päische Union herangeführt werden. Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang, Studenten und Forscher in die Europäische Union einzu- laden. Dazu müssen wir im Rahmen des EU-For- schungsprogramms Stipendien und andere Unterstüt- zungsmaßnahmen auflegen. Die EU-Kommission sollte hierbei die Führung übernehmen; die Mitgliedstaaten und dabei auch Deutschland sollten aktiv die Initiative ergreifen, um bilaterale Partnerschaften zwischen Uni- versitäten und Forschungsinstitutionen voranzutreiben. Manche mögen sich fragen, warum wir zusätzlich 600 Millionen Euro für die Östliche Partnerschaft auf- wenden. Doch vergegenwärtigen wir uns einmal die möglichen Kosten der Instabilitäten in diesen Ländern. Der Kaukasus kann in Zukunft als Region für den Ener- gietransit und zum Teil auch als Gas- und Erdöllieferant eine wichtige Rolle für die Energieversorgung der EU spielen. Durch die Finanzierung der Östlichen Partner- schaft beugen wir den Krisen in der Region vor und schaffen zugleich ein stabileres Umfeld für wirtschaftli- che Kooperation und höhere Energiesicherheit. Eine zentrale Rolle im Rahmen der Östlichen Partner- schaft wird das zivilgesellschaftliche Forum spielen. Es kann dazu beitragen, den politischen und institutionellen Modernisierungsprozess in den Kaukasus-Staaten voran- zutreiben. Unsere politischen Stiftungen sind in allen drei Ländern des Südkaukasus aktiv, und ich fordere sie auf, sich sowohl an der Debatte über Struktur und In- halte des zivilgesellschaftlichen Forums als auch mit konkreten Projekten in der Arbeit des zivilgesellschaftli- chen Forums zu beteiligen. Mit den politischen Stiftun- gen verfügen wir über ein Instrument, das in dieser Art in keinem anderen Mitgliedstaat der EU vorhanden ist. Daher sollten wir das an dieser Stelle unbedingt in die Waagschale werfen. Erlauben Sie mir bitte noch ein paar Bemerkungen zu den aktuellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern der Region. In Georgien demonstriert die Opposition seit dem 9. April mit der Forderung nach dem Rücktritt der Regierung. Die Opposition erscheint uneinig und verfügt über kein weiteres politisches Programm außer der For- derung nach dem Rücktritt von Michail Saakaschwili. Aus unserer Sicht muss ein interner Dialogprozess zwi- schen Regierung und Opposition in Gang kommen. Die- ser Dialog darf keine Eintagsfliege bleiben; es muss ein stabiles Format für die Gespräche zwischen Regierung und Opposition gefunden werden. Nur so ist eine dauer- hafte Stabilisierung und Befriedung des Landes möglich. D u W a p d f d L g m d t t s w A w j n i R b n d r s s i A is L f b n z d R z s E k h h m F b w L s s m m k (C (D ann kann sich Georgien auch der Lösung der Konflikte m Südossetien und Abchasien zuwenden. In diesem Zusammenhang rufe ich Russland auf, den affenstillstand einzuhalten und alle Verpflichtungen us dem im August 2008 mit dem damaligen EU-Rats- räsidenten Sarkozy verhandelten Abkommen vollstän- ig umzusetzen. Besonders wichtig ist es, dass der Gen- er Verhandlungsprozess weitergeht. Er bietet bislang as einzige Forum, in welchem langfristig nach einer ösung der Konflikte um Südossetien und Abchasien esucht werden kann. Mit einer gewissen Ernüchterung üssen wir feststellen, dass die EU diese Verhandlungen erzeit auch nicht mit dem gleichen Nachdruck wie un- er der vorherigen Präsidentschaft verfolgt, obwohl die schechische Ratspräsidentschaft der Östlichen Partner- chaft eine besondere Priorität beigemessen hat. Eine irkliche Kontinuität in der Führung der gemeinsamen ußen- und Sicherheitspolitik der EU, GASP, werden ir erst mit dem Vertrag von Lissabon erreichen. Die üngste Zustimmung des tschechischen Senats stellt ei- en wichtigen Fortschritt dar. Nun bleibt das Votum des rischen Referendums abzuwarten und der Abschluss der atifikation in einigen anderen Mitgliedstaaten. Eine besonders positive Entwicklung in der Region ilden die armenisch-türkischen Gespräche über die Öff- ung der Grenzen und die angestrebte Normalisierung er diplomatischen Beziehungen. Die öffentliche Erklä- ung vom 23. April 2009 zeigt, dass beide Seiten zuver- ichtlich sind und es zu einem positiven Abschluss die- er Gespräche kommen kann, obgleich die Bevölkerung n beiden Ländern bisher noch nicht für die historische ussöhnung zwischen den beiden Völkern vorbereitet t. Im Falle Armeniens bildet die Demokratisierung des andes eine Bedingung für eine weitergehende Vertie- ung der Beziehungen zur EU. An erster Stelle steht da- ei die Freilassung der zahlreichen politischen Gefange- en. Gleiches gilt für Aserbaidschan. Auch dort sind die ahlreichen politischen Gefangenen zu entlassen. Wir ürfen auch dort nicht nachlassen, die Einhaltung der egel der Europäischen Konvention für Menschenrechte u verlangen. Denn wir wollen uns nicht nachsagen las- en, dass wir wegen des wachsenden Energiebedarfs der U die Wertedimension in den Beziehungen zum Süd- aukasus außer Acht lassen. In diesem Zusammenhang aben wir auch das Referendum vom März über die Auf- ebung der Begrenzung von Amtszeit und Wiederwahl- öglichkeiten für den Präsidenten und andere staatliche unktionäre aufmerksam verfolgt. Dies stellt eine pro- lematische Entwicklung und möglicherweise einen eiteren Schritt in Richtung Autoritarismus dar. Deutschland und die EU müssen sich stärker um die ösung der Konflikte in der Region bemühen. Russland ollte eine konstruktivere Haltung einnehmen, da offen- ichtlich ist, dass die meisten Konflikte ohne die Zusam- enarbeit mit Russland nicht zu lösen sind. Russland uss die Souveränität seiner Nachbarstaaten im Südkau- asus anerkennen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24789 (A) ) (B) ) Wir müssen wiederum klarmachen, dass die europäi- sche Nachbarschaftspolitik und insbesondere die Östli- chen Partnerschaft nicht so zu verstehen sind, dass die EU in einem geopolitischen Spiel ihren Hut in den Ring wirft. Unser Anliegen ist es, Armenien, Aserbaidschan und Georgien als Staaten zu stabilisieren und die Demo- kratisierung in diesen Länder zu unterstützen. Stabilität in der unmittelbaren Nachbarschaft sollte nicht nur im Interesse der EU, sondern auch im Interesse der Russi- schen Föderation liegen. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Verständigung im Strafver- fahren (Tagesordnungspunkt 4 b) Ich erkläre im Namen der Fraktion der FDP, dass bei der Abstimmung unser Votum „Ja“ gelautet hat. Anlage 4 Erklärung der Abgeordneten Dr. Thea Dückert (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung eines Rahmens für die Einführung intelligenter Verkehrssysteme im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern (inkl. 17564/08 ADD 1 und 17564/08 ADD 2) (ADD 1 in Englisch) (Ta- gesordnungspunkt 47 d) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass unser Votum „Enthaltung“ lautet. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben) und Maik Reichel (beide SPD) zu den namentli- chen Abstimmungen zum Entwurf eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes (2. AAÜG- ÄndG) und zu rentenrechtlichen Anträgen der Fraktion Die Linke (Tagesordnungspunkt 6 a und b) Rentnerinnen und Rentner haben Anspruch auf die Anerkennung ihrer Arbeitsleistung, unabhängig von dem staatlichen System, in dem sie gelebt und gearbeitet haben. Auf die Zusatzversorgungssysteme, FZR und andere, der DDR haben die Menschen in Ostdeutschland ver- t r t b m b r U d d U k m t k l t h M h g h A I g i g R s A d d d d r h s l (C (D raut, ebenso darauf, dass die Bundesregierung diese echtmäßigen Ansprüche erfüllt. Mit der Rentenüberlei- ung der Nachwendezeit wurden nur Teilprobleme gelöst zw. neue geschaffen. Es ist unsere Aufgabe, die recht- äßigen Ansprüche aus dem DDR-Recht auch bei allen isher außen vor gelassenen Berufsgruppen zu realisie- en. Bei den Krankenschwestern macht es oft nur den nterschied zwischen 700 und 800 Euro Rente aus, bei en Reichsbahnern geht es um eine einmalige Abfin- ung durch die Bahn. Diese Ansprüche machen einen nterschied, denn es geht hier um ohnehin niedrige Ein- ommen. Wir müssen beachten, dass die Alterseinkom- en trotz höheren Rentenniveaus in Ostdeutschland un- erhalb der Westeinkommen liegen. Im Osten gab es eine Betriebsrenten und auch keine Kapitalanlagemög- ichkeiten für Arbeitnehmer. Die Erfüllung der berech- igten Ansprüche ist deshalb keine „weitere“ Rentener- öhung für Ostdeutsche, sondern eine längst überfällige aßnahme zur Herstellung gleichwertiger Lebensver- ältnisse auf der Basis von Rentengerechtigkeit. Seit vielen Jahren setzen wir uns mit unseren Kolle- en für eine politische Lösung ein und weisen darauf in, dass diese ungelösten Fragen angesichts steigender ltersarmut schnellstens beantwortet werden müssen. ch freue mich, dass im Entwurf des Regierungspro- ramms der SPD die Rentenangleichung Ost-West sowie n der heutigen Debatte eine abschließende gerechte Re- elung der Anwartschaftsüberführungen in einem entenanwartschaftsüberleitungsabschlussgesetz in Aus- icht gestellt werden. nlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Iris Gleicke, Dr. Peter Danckert, Dirk Manzewski, Volker Blumentritt, Klaus Uwe Benneter, Ernst Kranz, Andreas Weigel, Dr. Margrit Spielmann, Petra Merkel (Berlin), Carsten Schneider (Erfurt), Andreas Steppuhn, Hans-Joachim Hacker, Engelbert Wistuba, Petra Heß, Marko Mühlstein, Simone Violka, Rainer Fornahl und Dr. Gerhard Botz (alle SPD) zu den namentlichen Abstimmungen zum Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung des Anspruchs- und Anwartschaftsüber- führungsgesetzes (2. AAÜG-ÄndG) und zu ren- tenrechtlichen Anträgen der Fraktion Die Linke (Tagesordnungspunkt 6 a und b) Wir, die Unterzeichner dieser Erklärung, stellen fest, ass unser heutiges Nein bei den unter TOP 6 stattfin- enden 17 namentlichen Abstimmungen nicht bedeutet, ass alle beantragten Sachverhalte falsch sind. Wir sind der Meinung, dass im Zusammenhang mit er schnellstmöglichen Vereinheitlichung des Renten- echts die heute zur Abstimmung stehenden Sachver- alte abschließend in einem Rentenüberleitungsab- chlussgesetz geregelt werden sollten. Die Vereinheitlichung des Rentenrechts hat für uns al- erdings Priorität, da dies alle Menschen in den neuen 24790 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Bundesländern betrifft und nicht einzelne Berufs- oder Personengruppen. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Martin Burkert (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Regelung der Ansprüche und Anwartschaften auf Alterssicherung für Angehörige der Deut- schen Reichsbahn (Tagesordnungspunkt 6 b) Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der Deut- schen Reichsbahn konnten für ihre Altersvorsorge zu- sätzlich zur Sozialversicherungsrente Ansprüche bei der traditionellen Altersversorgung der Reichsbahner erwer- ben. Im Prozess der deutschen Einheit sowie bei der Zu- sammenführung beider deutscher Eisenbahnen wurde keine Regelung getroffen, inwiefern die erworbenen An- sprüche der Altersversicherung der Deutschen Reichs- bahner in die Systematik der gesetzlichen Rentenver- sicherung hätten überführt werden können. Die betroffenen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner kämpfen deshalb bis heute um ihre Anerkennung ihrer zusätzli- chen Rentenansprüche. Diesen Umstand greift die Linke mit ihrem vorliegen- den Antrag auf. Sie fordert, die Bundesregierung solle eine Regelung vorlegen, mit welcher die Ansprüche aus der Altersversicherung der Reichsbahner eingelöst wer- den können. Als Bahnbeauftragter der SPD-Bundestags- fraktion bin ich mit der Problematik und den Hoffnun- gen der Betroffenen auf eine Entschädigung bestens vertraut. Ich halte es auch für dringend geboten, bald- möglichst eine Lösung für das Problem zu suchen und dabei die gesamte Dimension der Alterssicherungstitel für die Reichsbahnerinnen und Reichsbahner zu berück- sichtigen. Dies gilt umso mehr, als die Gewerkschaft TRANSNET seit Langem darum bemüht ist, den Inte- ressen der Reichsbahnerinnen und Reichsbahner zur Durchsetzung zu verhelfen. Ich möchte daher klarstel- len, dass ich das Anliegen der Reichsbahnerinnen und Reichsbahner, für ihre Anwartschaften aus der Alterver- sicherung der Reichsbahner eine Entschädigung zu er- halten, unterstütze, und ich bitte alle politischen Kräfte darum, sich spätestens in der nächsten Legislaturperiode um einen angemessenen Ausgleich zu erzielen. Um einen solchen Ausgleich herbeizuführen, ist es aufgrund der komplexen Materie nötig, dass sich alle Beteiligten in vorderster Linie um eine konstruktive Pro- blemlösung bemühen. Hierzu sind machbare Vorschläge, solide Finanzierungsmodeile und rentensystematisch überzeugende Konstruktionen gefragt. Der Antrag der Linksfraktion kann nichts davon vorweisen. Sie macht zwar auf ein Problem aufmerksam, liefert aber keinen brauchbaren Ansatz zu dessen Lösung. In diesem Sinne ist es mir trotz der grundlegenden Sympathie für das An- liegen in der Sache – nicht möglich, dem Antrag der Linksfraktion zuzustimmen. Folglich enthalte ich mich bei der Abstimmung über den oben genannten Antrag. A d d h A l D p b u v D d B t h G a s I l A M s Z t a s D s R w d (C (D nlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer und Wolfgang Gunkel (beide SPD) zu den namentli- chen Abstimmungen zu rentenrechtlichen An- trägen der Fraktion Die Linke (Drucksachen 16/7020, 16/7030 und 16/7034) und zur Abstim- mung zum rentenrechtlichen Antrag der Frak- tion Bündnis 90/Die Grünen (Drucksache 16/ 11684) (Tagesordnungspunkt 6 b) Ich bin der Auffassung, dass die Vereinheitlichung es Rentenrechts in Deutschland 20 Jahre nach der Wie- ervereinigung hohe Priorität hat. In diesem Zusammen- ang sind grundsätzlich die Sachverhalte, die heute zur bstimmung stehen, abschließend in einem Rentenüber- eitungsabschlussgesetz zu regeln. Von ganz besonderer ringlichkeit sind für mich Verbesserungen aus sozial- olitischen Gründen für die Mitarbeiterinnen und Mitar- eiter des Gesundheits- und Sozialwesens in der DDR nd die in der DDR bzw. in den neuen Bundesländern or 1992 geschiedenen Frauen; für die Angehörigen der eutschen Reichsbahn – DR – der DDR aus Gründen er Gleichbehandlung mit Beschäftigten vergleichbarer erufsgruppen West hinsichtlich der Zusage aus der Al- ersversorgung der Deutschen Reichsbahn; für die Ange- örigen der technischen Intelligenz in der DDR aus ründen der Gleichbehandlung innerhalb dieser Gruppe. Wegen dieser Dringlichkeit stimme ich den Anträgen uf Drucksachen 16/7020 – mittleres medizinisches Per- onal –, 16/7030 – Reichsbahn–, 16/7034 – technische ntelligenz – und 16/11684 – Geschiedene neue Bundes- änder – zu. nlage 9 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Andreas G. Lämmel und Uda Carmen Freia Heller (beide CDU/CSU) zu den namentlichen Abstimmungen zu rentenrechtli- chen Anträgen der Fraktion Die Linke und zu den Abstimmungen zu einem rentenrechtlichen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und zu einem rentenrechtlichen Antrag der Fraktion der FDP (Tagesordnungspunkt 6 b) Die Verbesserung der rentenrechtlichen Situation der enschen in den neuen Bundesländern war bei der Her- tellung der deutschen Einheit ein erklärtes politisches iel der Union. Das alte DDR-System galt es in das Sys- em der Bundesrepublik zu überführen. Dies ist alles in llem sehr gut gelungen. Vor allem stehen die ostdeut- chen Rentner heute wesentlich besser da als in der DR. Allerdings zeigt sich auch heute noch, wie chwierig es ist, einen Unrechtsstaat mit Mitteln des echtsstaates aufzuarbeiten. Die Anträge der Linken sind opportunistisch und ahlkampftaktisch motiviert. Schon deshalb werde ich en eingebrachten Rentenanträgen nicht zustimmen. Die Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24791 (A) ) (B) ) Debatte um angebliche Ungerechtigkeiten bei der Ren- tenüberleitung muss endlich vom Kopf auf die Füße ge- stellt werden. Was die Linke als Ungerechtigkeiten im Rentenüberleitungsgesetz, RÜG, und im Gesetz zur Überführung der Ansprüche und Anwartschaften aus den Zusatz- und Sonderversorgungssystemen, AAÜG, bezeichnet, geht tatsächlich im Wesentlichen auf die Willkür im DDR-Rentenrecht zurück. Denn es gab in der DDR eben keine eindeutigen, einheitlich angewendeten und einklagbaren Regeln für die Zusatzrenten. Die Un- gerechtigkeiten der DDR-Diktatur können nicht nach- träglich der im Zuge der Wiedervereinigung durchge- führten Überleitung der Ostrenten in das bundesdeutsche Rentenrecht angelastet werden. Ganz überwiegend be- treffen die Vorschläge der Linken die Anliegen einzelner Gruppen, die bereits von früheren Bundesregierungen immer wieder geprüft wurden. Eine pauschale Besser- stellung dieser Einzelgruppen würde die Debatte nicht beenden. Denn sie würde zu Ungerechtigkeiten bei an- deren Gruppen führen. Dennoch hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu- sammen mit der Bundesregierung noch einmal intensiv geprüft, ob und wie Änderungen bei einzelnen Fallgrup- pen vorgenommen werden können. Leider hat das zu- ständige Bundesministerium für Arbeit und Soziales dazu bisher keine tragfähigen Vorschläge unterbreitet. Mit der heutigen Ablehnung der populistischen Anträge der Linken ist das Thema nicht ein für allemal erledigt. Die Gruppe der ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeord- neten wird sich auch weiterhin mit der Frage auseinan- dersetzen. Nach Abschluss der Prüfungen werden wir uns – bei einem breiten Konsens, dass es sich im konkre- ten Einzelfall um objektiv vorliegende Ungerechtigkei- ten handelt – gleich zu Beginn der neuen Legislaturperio- de für Nachbesserungen einsetzen. Dies setzt aber das Vorliegen eines praktikablen Lösungsvorschlags voraus, der nicht zu Ungerechtigkeiten bei anderen Gruppen führt. In ihrer Gesamtheit haben die Maßnahmen zur Ren- tenüberleitung die Rentner in den ostdeutschen Ländern zu Gewinnern der Einheit gemacht. Mit der Umstellung der Renten auf D-Mark und der Hochwertung früherer Arbeitsentgelte auf Westniveau wurde die Altersversor- gung der ehemaligen DDR auf eine neue, mehrfach höchstrichterlich geprüfte und gebilligte Grundlage ge- stellt. Nahezu für alle ostdeutschen Rentner geht die Rentenüberleitung mit einer erheblichen finanziellen Verbesserung einher. Dies ist ein großer Erfolg unseres wiedervereinigten Deutschlands. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will, dass die ost- deutschen Rentner auch in Zukunft finanziell gut abgesi- chert sind. Dazu muss auch an einem einheitlichen Ren- tenrecht weiter gearbeitet werden. Die Vereinheitlichung ist für uns kein Selbstzweck. Entscheidend ist das kon- krete Ergebnis für die Beitragszahler und Rentner, nicht eine vordergründige Gleichmacherei um jeden Preis. Hier haben die von der Bundesregierung durchgeführten Prüfungen noch zu keinem befriedigenden Ergebnis ge- führt. f s l d s A M s Z h a w R l d S t R e R e n g s b n g s n a e s g p l (C (D Daher wird unsere Fraktion zunächst am Status quo esthalten. 3,4 Prozent Rentensteigerung in diesem Jahr ind ein gutes Ergebnis für die Rentner in Ostdeutsch- and. Die Anpassung des Rentenrechts bleibt für uns in er nächsten Legislaturperiode ganz oben auf der politi- chen Agenda. nlage 10 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Arnold Vaatz, Ulrich Adam, Günter Baumann, Veronika Bellmann, Dr. Christoph Bergner, Klaus Brähmig, Monika Grütters, Manfred Grund, Uda Carmen Freia Heller, Bernd Heynemann, Robert Hochbaum, Susanne Jaffke-Witt, Dr. Peter Jahr, Dr. Hans- Heinrich Jordan, Manfred Kolbe, Jens Koeppen, Michael Kretschmer, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, Dr. Michael Luther, Ulrich Petzold, Eckhardt Rehberg, Katherina Reiche (Potsdam), Ingo Schmitt (Berlin), Michael Stübgen, Volkmar Uwe Vogel, Marco Wanderwitz und Kai Wegner (alle CDU/ CSU) zu den namentlichen Abstimmungen zu rentenrechtlichen Anträgen der Fraktion Die Linke (Tagesordnungspunkt 6 b) Die Verbesserung der rentenrechtlichen Situation der enschen in den neuen Bundesländern war bei der Her- tellung der deutschen Einheit ein erklärtes politisches iel der Union und ist es auch weiterhin. Vor allem ste- en die ostdeutschen Rentner heute wesentlich besser da ls in der DDR. Allerdings zeigt sich auch heute noch, ie schwierig es ist, einen Unrechtsstaat mit Mitteln des echtsstaates aufzuarbeiten. Was die Linke als Ungerechtigkeiten im Rentenüber- eitungsgesetz, RÜG, und im Gesetz zur Überführung er Ansprüche und Anwartschaften aus den Zusatz- und onderversorgungssystemen, AAÜG, bezeichnet, geht atsächlich im Wesentlichen auf die Willkür im DDR- entenrecht zurück. Denn es gab in der DDR eben keine indeutigen, einheitlich angewendeten und einklagbaren egeln für die Zusatzrenten. Ebenso wenig gab es nach iner Scheidung Ansprüche auf Versorgungsausgleich. Die Ungerechtigkeiten der DDR-Diktatur können nicht achträglich der im Zuge der Wiedervereinigung durch- eführten Überleitung der Ostrenten in das bundesdeut- che Rentenrecht angelastet werden. Ganz überwiegend etreffen die Vorschläge der Linken die Anliegen einzel- er Gruppen, die bereits von früheren Bundesregierun- en immer wieder geprüft wurden. Eine pauschale Bes- erstellung dieser Personengruppen würde die Debatte icht beenden. Denn sie würde zu Ungerechtigkeiten bei nderen Betroffenen führen. Deshalb werden wir den ingebrachten Rentenanträgen nicht zustimmen. Dennoch hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu- ammen mit der Bundesregierung noch einmal intensiv eprüft, ob und wie Änderungen bei einzelnen Fallgrup- en vorgenommen werden können. Mit der heutigen Ab- ehnung der populistischen Anträge der Linken ist das 24792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Thema nicht ein für alle Mal erledigt. Die CDU-Bundes- tagsabgeordneten aus den neuen Bundesländern werden sich auch weiterhin mit der Frage auseinandersetzen. Nach Abschluss der Prüfungen werden wir uns – bei ei- nem breiten Konsens, dass es sich im konkreten Einzel- fall um objektiv vorliegende Ungerechtigkeiten handelt – gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode für Nach- besserungen einsetzen. Dies setzt aber das Vorliegen ei- nes praktikablen Lösungsvorschlags voraus, der nicht zu Ungerechtigkeiten bei anderen Gruppen führt. In ihrer Gesamtheit haben die Maßnahmen zur Ren- tenüberleitung die Rentner in den ostdeutschen Ländern zu Gewinnern der Einheit gemacht. Mit der Umstellung der Renten auf D-Mark und der Hochwertung früherer Arbeitsentgelte auf Westniveau wurde die Altersversor- gung der ehemaligen DDR auf eine neue, mehrfach höchstrichterlich geprüfte und gebilligte Grundlage ge- stellt. Nahezu für alle ostdeutschen Rentner geht die Rentenüberleitung mit einer erheblichen finanziellen Verbesserung einher. Dies ist ein großer Erfolg unseres wiedervereinigten Deutschlands. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will, dass die ost- deutschen Rentner auch in Zukunft finanziell gut abgesi- chert sind. Dazu muss auch an einem einheitlichen Ren- tenrecht weiter gearbeitet werden. Die Vereinheitlichung ist für uns kein Selbstzweck. Entscheidend ist das kon- krete Ergebnis für die Beitragszahler und Rentner, nicht eine vordergründige Gleichmacherei um jeden Preis. Hier haben die von der Bundesregierung durchgeführten Prüfungen noch zu keinem befriedigenden Ergebnis ge- führt. Daher wird unsere Fraktion zunächst am Status quo festhalten. 3,4 Prozent Rentensteigerung in diesem Jahr sind ein gutes Ergebnis für die Rentner in Ostdeutsch- land. Die Vereinheitlichung des Rentenrechts bleibt für uns in der nächsten Legislaturperiode ganz oben auf der politischen Agenda. Anlage 11 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Waltraud Wolff (Wol- mirstedt) (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung und zu dem An- trag: Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der internationalen Sicherheitspräsenz im Ko- sovo auf der Grundlage der Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 10. Juni 1999 und des Militärisch- Technischen Abkommens zwischen der interna- tionalen Sicherheitspräsenz (KFOR) und den Regierungen der Bundesrepublik Jugoslawien (jetzt: Republik Serbien) und der Republik Ser- bien vom 9. Juni 1999 (Tagesordnungspunkt 7) Der gegenwärtige Einsatz der Bundeswehr im Ko- sovo geht auf eine höchst problematische und seinerzeit von mir abgelehnte Militärintervention der NATO im Zuge des Kosovo-Krieges zurück. Meine kritische Hal- tung zu diesem Einsatz konnte bis heute nicht entkräftet w A r w s m s i e n i K f A G L g c p d e B d w „ r g f v D F e c s f Ü s d A G (C (D erden, zumal eine fundierte offene Auswertung und ufarbeitung dieses Einsatzes seitens der Bundesregie- ung bis heute fehlt. Nach wie vor fehlt es auch an eitergehenden zivilen Komponenten der Friedens- icherung, an konsequenter Entwaffnung und an ökono- ischen, sozialen und politischen Konzepten und Per- pektiven für die Balkan-Region. Ich sehen mich nicht in der Lage, einem Mandat, das ch in seiner Vorgeschichte nicht mittragen konnte, durch ine Zustimmung zu dessen Verlängerung heute eine achträgliche Rechtfertigung zu geben. Gleichzeitig bin ch mir dessen bewusst, dass ein bloßer Abbruch des FOR-Einsatzes und ein Abzug der Bundeswehr eben- alls nicht zielführend wären. Deshalb enthalte ich mich der Stimme. nlage 12 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Andreas Jung (Konstanz), Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen), Michael Brand, Peter Weiß (Emmendingen) und Annette Widmann-Mauz (alle CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 87 d) (Tagesordnungs- punkt 10 a) Erstens. Mit der vorgesehenen Änderung von Art. 87 d G soll die Festlegung aufgegeben werden, dass die uftverkehrsverwaltung in bundeseigener Verwaltung eführt wird. Damit würde die Delegation von Flugsi- herungsaufgaben auf private – auch auf ausländische rivate – Flugsicherungsorganisationen möglich. Es han- elt sich damit um eine Grundsatzentscheidung gegen ine verbindliche staatliche Aufgabenwahrnehmung im ereich der Flugsicherung. Wir lehnen eine solche Än- erung ab, da zum Kernbereich staatlicher Aufgaben- ahrnehmung auch die Aufgaben der Flugsicherung als Luftpolizei“ zählen. Es sind elementare Sicherheitsinte- essen der Bürgerinnen und Bürger betroffen. Zweitens. Das begrüßenswerte Vorhaben, einen renzüberschreitenden, europäischen Luftraum zu schaf- en, kann auch ohne eine Änderung von Art. 87 d GG erwirklicht werden. Hierzu öffnet Art. 24 GG den Weg. anach kann eine staatliche Flugsicherung mit anderen lugsicherungsorganisationen grenzüberschreitend und uropaweit zusammenarbeiten und so die Ziele errei- hen, die mit einem einheitlichen Luftraum verbunden ind. Drittens. Neben der inhaltlichen Kritik bestehen ver- assungsrechtliche Bedenken gegenüber dem Vorhaben: Art. 23 Abs. 1 und Art. 24 Abs. 1 GG stehen einer bertragung hoheitlicher Aufgaben auf ein ausländi- ches privates Unternehmen entgegen. Die Ausübung er Flugsicherung gehört zum Kernbestand staatlicher ufgaben. Dieser Kernbestand ist nach Art. 79 Abs. 3 G in Verbindung mit Art. 20 GG verfassungsfest ge- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24793 (A) ) (B) ) schützt. Die Übertragung der Flugsicherung auf auslän- dische Privatunternehmen verstößt aber gegen Art. 20 GG, weil dadurch dem Souverän jegliches Steuerungs- und Kontrollinstrument aus der Hand genommen wird. Letztlich widerspricht dies dem Demokratieprinzip und dem damit verbundenen Erfordernis parlamentarischer Verantwortlichkeit (Art. 20 Abs. 1 GG). Damit würde mit der vorgesehenen Grundgesetzänderung verfas- sungswidriges Verfassungsrecht geschaffen. Unsere verfassungsrechtlichen Bedenken werden durch Stellungnahmen der Rechtswissenschaftler Profes- sor Dr. Stephan Hobe und Professor Dr. Peter M. Huber unterstützt. Viertens. Bindende europäische Vorgaben, die den na- tionalen Gesetzgeber zu dieser Verfassungsänderung zwingen würden, existieren nicht. Die Verordnung „Single European Sky II“, mit der die Flugsicherung in Eu-ropa neu geordnet werden soll, wird in den europäi- schen Gremien noch diskutiert und soll frühestens im Oktober beschlossen werden. Unabhängig von inhaltli- chen Fragestellungen besteht schon deshalb keine Hand- lungspflicht. Anlage 13 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ernst Burgbacher, Birgit Homburger, Sibylle Laurischk, Harald Leibrecht und Patrick Meinhardt (alle FDP) zur nament- lichen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 87 d) (Tagesordnungspunkt 10 a) Wir werden der Änderung des Grundgesetzes Art. 87 d nicht zustimmen, da die Bundesregierung nicht in der Lage war, erhebliche Bedenken unsererseits auszuräu- men. In einer Kleinen Anfrage vom 6. Mai 2009, Bundes- tagsdrucksache 16/12941, hatte die FDP-Bundestags- fraktion die Bundesregierung unter anderem gefragt, wie sich die Änderungen auf das Anflugverfahren auf den Flughafen Zürich und die Zahl der Flugzeuge, die folg- lich deutschen Luftraum nutzen, auswirken werden, ob die derzeit existierenden Verfügungen der Bundesrepublik Deutschland bzw. Vereinbarungen zwischen Deutschland und der Schweiz ihre Gültigkeit behalten oder ob sie außer Kraft gesetzt oder geändert werden, ob die Wei- sungs- und Kontrollrechte der Bundesverwaltung gegen- über Skyguide eingeschränkt werden und ob ausländi- sche Flugsicherungsorganisationen als beliehen im Sinne des deutschen Verwaltungsrechts gelten. Weiter wollten wir eine Auskunft der Bundesregierung, ob die Befürchtungen in den südbadischen Landkreisen be- gründet sind, dass es zu einer Verlagerung des Anflug- verkehrs des Flughafens Zürich in den süddeutschen Raum kommen werde und dass für die Flugverkehrskon- trolle im süddeutschen Raum die sonst innerhalb Deutschlands möglichen Rechte der Aufsicht, der Kon- trolle, der Unterrichtung und der Durchsetzung von Wei- sungen bestehen. Schließlich fragten wir nach der Über- g d o u G f b v h R N v L b u ß g w A L d d m r H d n B z V w s d E v v d L U Ä a t B r e l E (C (D angszeit bis zum 30. Dezember 2012 und danach, ob in ieser Zeit die schweizerische Skyguide ohne fachliche der rechtliche Beanstandungsmöglichkeiten alle An- nd Abflüge auf den Flughafen Zürich über deutsches ebiet leiten kann. Die Bundesregierung war verpflichtet, die Kleine An- rage der FDP-Bundestagsfraktion bis zum 22. Mai zu eantworten. Am 26. Mai haben wir erfahren, dass Frist- erlängerung bis zum 5. Juni 2009 beantragt wurde. Bis- er hatte die Bundesregierung stets signalisiert, dass die egion durch die von ihr beantragten Änderungen keine achteile zu befürchten habe. Es ist daher nicht nach- ollziehbar, dass die Bundesregierung sich nicht in der age sieht, rechtlich relevante grundsätzliche Fragen zu eantworten und damit ihre Rechtsauffassung schriftlich nd verbindlich festzulegen. Daraus müssen wir schlie- en, dass die Bundesregierung unsere Fragen nicht im ewünschten Sinne beantworten kann. Deshalb lehnen ir die Grundgesetzänderung ab. nlage 14 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marianne Schieder, Dr. Axel Berg und Dr. Marlies Volkmer (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwicklungsländern verhindern (Tagesord- nungspunkt 9) Verantwortungsvolle Politik bedeutet, nicht nur die ösung der Probleme im eigenen Land anzupacken, son- ern genau zu prüfen, welche Auswirkungen unser Han- eln andernorts hat. In einer globalisierten Welt ist es ehr denn je notwendig, dass wir als Industrienation ge- ade die Situation der Menschen im Blick haben, die von unger und Not betroffen sind. Daher ist das Instrument er Exportsubventionen für Agrarprodukte klar abzuleh- en. Es kann nicht sein, dass die Europäische Union zur ewältigung der Probleme auf dem Milchmarkt wieder u Mitteln greift, die sie laut Bekundungen in den WTO- erhandlungen bis 2013 abschaffen will, da sie nach- eislich problematisch für andere Märkte sind, insbe- ondere in den ärmsten Ländern der Welt. Es ist außer- em nicht zu akzeptieren, dass vonseiten der uropäischen Union vermeintlich nur in die Länder sub- entionierte Ware exportiert wird, die nicht unmittelbar on Hunger betroffen sind. Jeder weiß, dass diese Pro- ukte letztendlich über Umwege gerade in den ärmsten ändern lokale Märkte zerstören. Die Europäische nion erlaubt es sich im Moment, auf dem Rücken der rmsten die Lösung ihrer Probleme in der Agrarpolitik nzugehen. Verantwortungsvolle und verlässliche Politik beinhal- et aber auch, dass man sich an Vereinbarungen wie zum eispiel einen Koalitionsvertrag hält. Gerade in schwie- igen Zeiten ist dies erforderlich, um nicht im Chaos zu nden. Leider ist es derzeit in der Koalition nicht mög- ich, ein klares Mehrheitsvotum gegen den Einsatz von xportsubventionen auf den Weg zu bringen. 24794 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Anlage 15 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwicklungsländern verhindern (Tagesord- nungspunkt 9) Verantwortungsvolle Politik bedeutet, nicht nur die Probleme im eigenen Land anzupacken, sondern genau zu prüfen, welche Auswirkungen unser Handeln andern- orts hat. In einer globalisierten Welt ist es mehr denn je notwendig, dass wir als Industrienation gerade die Situa- tion der Menschen im Blick haben, die von Hunger und Not betroffen sind. Daher ist das Instrument der Export- subventionen für Agrarprodukte klar abzulehnen. Es kann nicht sein, dass die Europäische Union zur Bewälti- gung der Probleme auf dem Milchmarkt wieder zu Mit- teln greift, die sie laut Bekundungen in den WTO-Ver- handlungen bis 2013 abschaffen will, da sie nachweislich problematisch für andere Märkte sind, insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt. Es ist außerdem nicht zu akzeptieren, dass vonseiten der Europäischen Union ver- meintlich nur in die Länder subventionierte Ware expor- tiert wird, die nicht unmittelbar von Hunger betroffen sind. Jeder weiß, dass diese Produkte letztendlich über Umwege gerade in den ärmsten Ländern lokale Märkte zerstören. Die Europäische Union erlaubt es sich im Mo- ment, auf dem Rücken der Ärmsten ihre Probleme in der Agrarpolitik anzugehen. Ich bedauere es sehr, dass es derzeit mit der Union nicht möglich ist, ein klares Mehrheitsvotum gegen den Einsatz von Exportsubventionen auf den Weg zu brin- gen. Anlage 16 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Carl-Christian Dressel, Detlef Dzembritzki, Dr. Reinhold Hemker, Dr. Barbara Hendricks, Josip Juratovic, Ernst Kranz, Jella Teuchner, Dr. Margrit Wetzel und Manfred Zöllmer (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Wei- tere Zerstörung der Märkte in Entwicklungslän- dern verhindern (Tagesordnungspunkt 9) Den Antrag der Fraktion Die Grünen zur sofortigen Beendigung der Milchexportsubventionen lehnen wir ab, weil im Antrag neben dieser Forderung Vorschläge zur Regulierung des Milchmarktes gemacht werden, die nicht zielführend sind. Damit werden zwei Aspekte mit- einander verwoben, die nur zufällig etwas miteinander zu tun haben. Die von den Grünen im Antrag geforderte Steuerung der Milchmenge entspricht nicht dem Weg, den die EU beschlossen hat. Danach sollen die vereinbarten Milch- q i l h t d g E F W d 2 e u w u m l k s z l W t s r u a s P A z E h f S s f k e m t i d s s (C (D uoten auslaufen. Die Forderung nach neuen Quoten ist nsoweit kontraproduktiv. Zudem hat die Quotenrege- ung das Problem auf dem Milchmarkt in der Vergangen- eit nicht verhindert. Eher im Gegenteil. Richtig ist indes, dass insbesondere die Exporterstat- ungen der EU für Agrarprodukte Preisrelationen auf em Weltmarkt verzerren und die heimische Produktion, erade in Entwicklungsländern, strangulieren. Sinkende inkommen und steigende Armut sind die negativen olgen einer solchen Subventionspolitik. Im Verlauf der TO-Verhandlungen hat die EU insoweit richtigerweise ie Zusage gegeben, Exporterstattungen bis zum Jahr 013 abzuschaffen. Auch wenn Exporterstattungen welthandelsrechtlich in zulässiges Instrument sind, so ist es politisch falsch nd setzt die absolut falschen Signale. Es ist widersinnig, enn einerseits zu Recht große Anstrengungen weltweit nternommen werden – auch durch unser Land –, eine arktfähige Landwirtschaft in Schwellen- und Entwick- ungsländern aufzubauen, und dann gleichzeitig die lo- alen Märkte mit subventionierten Agrarprodukten über- chwemmt werden. Diese Vorgehensweise ermutigt udem all diejenigen Länder, die Protektionismus für ein egitimes handelspolitisches Instrument halten. Gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise melden TO und Weltbank einen rapiden Anstieg protektionis- ischer Maßnahmen. Es ist verheerend, wenn diese Be- trebungen weiteren Auftrieb erhalten. Insbesondere wä- en die Folgen für Deutschland, das Exportweltmeister nd auf einen freien Welthandel im besonderen Maße ngewiesen ist, verheerend. Die Märkte müssen noch tärker geöffnet werden, Subventionen verzerren die reise, insbesondere im Agrarsektor. nlage 17 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur diamor- phingestützten Substitutionsbehandlung (Ta- gesordnungspunkt 12 a) Ich stimme den vorliegenden Gesetzentwürfen nicht u. Stattdessen halte ich eine Fortsetzung und inhaltliche rweiterung des Modellprojekts zur streng kontrollierten eroingestützten Behandlung von Schwerstabhängigen ür den richtigen Weg. Maßstab für die Aufnahme einer heroingestützten ubstitutionsbehandlung in die Regelversorgung der ge- etzlichen Krankenversicherung kann nach meiner Auf- assung allein die Frage sein, wie den betroffenen kran- en Menschen am besten geholfen werden kann. Um ine Antwort auf diese Frage zu geben, hat das Bundes- inisterium für Gesundheit gemeinsam mit sieben Städ- en ein Modellprojekt ins Leben gerufen. Dabei sollte nsbesondere untersucht werden, ob eine Überlegenheit er Heroin- gegenüber der Methadonbehandlung festzu- tellen ist. Das Ministerium ist zum Ergebnis gelangt, es ei eine statistisch signifikante Überlegenheit feststell- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24795 (A) ) (B) ) bar. Dies gelte sowohl für die Verbesserung des Gesund- heitszustandes der Drogenkranken als auch was den Rückgang des illegalen Drogenkonsums, das Lösen von der Drogenszene und damit die Abnahme der Kriminali- tät angeht. Mittlerweile werden jedoch Kritikpunkte thematisiert, die die Übertragbarkeit der in dem Modellprojekt durch- geführten Heroinabgabe in die Routineversorgung infrage- stellen. So wurden etwa anlässlich der Expertenanhö- rung im Deutschen Bundestag am 23. März 2009 ins- besondere folgende Punkte angesprochen: Wie sind die erheblichen Unterschiede in den Ergebnissen der einzel- nen Behandlungszentren zu erklären? Welche Rolle hat die Intensivierung der psychosozialen Betreuung beglei- tend zur Diamorphinbehandlung gespielt bzw. sind auch bei einer entsprechenden psychosozialen Betreuung be- gleitend zu einer Methadonsubstitution vergleichbare Ergebnisse zu erzielen? Wieso konsumierte ein Drittel der Patienten während der heroingestützten Behandlung weiterhin illegale Drogen und löste sich folglich trotz der Therapie nicht aus der Drogenszene? Ist es vor dem Hintergrund, dass nur 8 Prozent der Patienten in eine Abstinenztherapie überführt werden konnten, möglich, die Ausstiegsorientierung der heroingestützten Behand- lung zu stärken? In der Expertenanhörung nahmen mehrere Sachver- ständige aus Ärzteschaft und Wissenschaft diese Fragen zum Anlass, die Überlegenheit der Heroin- gegenüber der Methadonbehandlung infragezustellen. Vor einer verbindlichen Entscheidung über die Aufnahme der He- roinbehandlung in eine Routineversorgung sollte nach meiner Auffassung diesen aufgeworfenen Fragen nach- gegangen werden. Aus diesem Grund spreche ich mich dafür aus, die Modellprojekte fortzusetzen und dabei neue Schwer- punkte so zu setzen, dass die genannten Fragen beant- wortet werden können. Dieses Vorgehen würde die Ver- sorgung der betroffenen Patienten in den beteiligten Städten sicherstellen, aber auch die Aufnahme weiterer Schwerstabhängiger in die Projekte ermöglichen. Schließlich könnte die Auswertung der fortgeführten Modellprojekte dann eine abschließende Entscheidung über die Aufnahme der diamorphingestützten Substitu- tionsbehandlung ermöglichen. Anlage 18 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frank- furt) (FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur diamorphinge- stützten Substitutionsbehandlung (Tagesord- nungspunkt 12 a) Gerade als Abgeordneter aus Frankfurt am Main ist mir bewusst, dass die kontrollierte Abgabe synthetischen Heroins – Diamorphin – ein sehr sinnvolles Instrument und auch geeignet ist, gerade Schwerstabhängigen zu hel- fen, die nach herkömmlichen Methoden wie einer Metha- donsubstitution nicht erfolgreich therapierbar sind. Ich b g h G d k f m s u d m t i t A d h s i f t r G D d G 1 G F d r u n t w L m d d s t (C (D efürworte daher grundsätzlich diese kontrollierte Ab- abe von Diamorphin. Die vorgesehene Finanzierung dieser, aus gesund- eitspolitischen, sozialen und gesamtgesellschaftlichen ründen zu befürwortenden Maßnahme aus den Mitteln er Versichertengemeinschaft der gesetzlichen Kranken- assen, halte ich aber aus ordnungspolitischen Gründen ür verfehlt. Es ist nicht konsistent und niemandem ver- ittelbar, weshalb in Zeiten drastischer Leistungsein- chränkungen bei Krankenkassen, etwa bei Vorsorge- ntersuchungen, Impfungen, Zahnersatz, Sehhilfen etc., as Solidarsystem Krankenversicherung die Versorgung it Suchtstoffen tragen soll. Da es sich meines Erach- ens um versicherungsfremde Leistungen handelt, halte ch eine Finanzierung aus staatlichen Mitteln für gebo- en. Deshalb werde ich mich der Stimme enthalten. nlage 19 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Wolf Bauer, Antje Blumenthal, Ilse Falk, Dr. Hans Georg Faust, Dirk Fischer (Hamburg), Michael Grosse- Brömer, Susanne Jaffke-Witt, Thomas Kossendey, Dr. Martina Krogmann, Dr. Hermann Kues, Ruprecht Polenz, Thomas Rachel, Anita Schäfer (Saalstadt) und Marcus Weinberg (alle CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur diamorphingestütz- ten Substitutionsbehandlung (Tagesordnungs- punkt 12 a) Wir stimmen den oben genannten Gesetzentwürfen, ie das Ziel verfolgen die Behandlung mit synthetisch ergestelltem Heroin – Diamorphin – in die Regelver- orgung der gesetzlichen Krankenversicherung, GKV, zu ntegrieren, nicht zu, obwohl wir grundsätzlich die Fort- ührung der Substitutionsbehandlung für einen bestimm- en Kreis von Abhängigen befürworten. Für die Fortfüh- ung sprechen auch die Erkenntnisse aus den deutschen roßstädten. Die Anhörungen des Gesundheitsausschusses des eutschen Bundestages vom 19. September 2007 zu en Gesetzesinitiativen der Fraktionen Bündnis 90/Die rünen, Die Linke und der FDP (Drucksachen 16/2075, 6/2503 und 16/3840) sowie vom 23. März 2009 zu den esetzentwürfen einer Abgeordnetengruppe von SPD, DP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen (16/11515), es Bundesrates (16/7249) sowie zu einem Antrag zahl- eicher Unionsparlamentarier (16/12238) bestätigten nsere große Sorge, dass die vorgelegten Studienergeb- isse – Diamorphin versus Methadon – nicht unumstrit- en sind. So wurde unter anderem kritisch daraufhin ge- iesen, dass aus der internationalen wissenschaftlichen iteratur bekannt sei, dass jede Art von Substitution im- er dann zu besseren Ergebnissen führe, je intensiver ie psychosoziale Begleitbetreuung erfolge. Auch sind ie Auswahlkriterien weiter zu erforschen, um den Per- onenkreis, der von der Substitutionsbehandlung profi- iert, in Zukunft besser eingrenzen zu können. 24796 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Es wäre deshalb aus meiner Sicht wünschenswert, die – wie im Antrag mit der Drucksache 16/12238 vorge- schlagen – Modellprojekte zur kontrollierten Heroinab- gabe fortzuführen und dabei weiter wissenschaftlich aus- zuwerten. Auf diesem Weg könnten die laufenden Projekte in den Bundesländern Hamburg, Hessen, Nie- dersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie in den Städ- ten Bonn, Frankfurt, Hannover, Karlsruhe, Köln und München fortgeführt, die Versorgung der Betroffenen si- chergestellt und gegebenenfalls auch neue Projekte ein- bezogen werden. Anlage 20 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Jens Spahn, Norbert Barthle, Veronika Bellmann, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Dr. Michael Fuchs, Clemens Binninger, Dr. Maria Böhmer, Jochen Borchert, Klaus Brähmig, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, Dr. Stephan Eisel, Ingrid Fischbach, Dr. Maria Flachsbarth, Herbert Frankenhauser, Jochen- Konrad Fromme, Peter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Monika Grütters, Gerda Hasselfeldt, Jürgen Herrmann, Ernst Hinsken, Franz-Josef Holzenkamp, Anette Hübinger, Dr. Peter Jahr, Bartholomäus Kalb, Volker Kauder, Dr. Rolf Koschorrek, Hartmut Koschyk, Paul Lehrieder, Dr. Michael Luther, Stephan Mayer (Altötting), Wolfgang Meckelburg, Maria Michalk, Dr. Eva Möllring, Marlene Mortler, Carsten Müller (Braunschweig), Dr. Georg Nüßlein, Eduard Oswald, Beatrix Philipp, Johannes Röring, Hermann-Josef Scharf, Hartmut Schauerte, Dr. Andreas Scheuer, Dr. Ole Schröder, Bernhard Schulte-Drüggelte, Marion Seib, Johannes Singhammer, Matthäus Strebl, Thomas Strobl (Heilbronn), Volkmar Uwe Vogel, Annette Widmann-Mauz, Wolfgang Zöller und Willi Zylajew (CDU/CSU) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur diamorphingestützten Substitutions- behandlung (Tagesordnungspunkt 12 a) Wir stimmen den vorliegenden Gesetzentwürfen nicht zu. Die Auswertung des Modellprojekts zur heroinge- stützten Behandlung Opiatabhängiger hat ergeben, dass eine Reihe von Fragen nach wie vor nicht zufriedenstel- lend beantwortet wurde. Wir halten die Aufnahme der diamorphingestützten Substitutionsbehandlung in die Regelversorgung zulasten der gesetzlichen Krankenver- sicherung zum jetzigen Zeitpunkt für die falsche Ent- scheidung. Wir stimmen zwar gegen die Gesetzentwürfe, wollen aber auch eine Alternative aufzeigen. Deshalb schlagen wir vor, das Modellvorhaben fortzusetzen. Somit könn- ten die laufenden Projekte mit neuen Schwerpunkten fortgeführt, die Versorgung der Betroffenen in den betei- ligten Städten sichergestellt und auch neue Schwerst- abhängige in die Projekte aufgenommen werden. j V s d S l d u z P n z a s B n s e D s T g t r B g w s B F g d s E – u w s g d g j f v A B m (C (D Zwar haben die Ergebnisse des bisherigen Modellpro- ekts erste Hinweise auf mögliche statistisch relevante orteile der Heroingabe im Vergleich zur Methadonsub- titution gegeben. Die Unterschiede in den Ergebnissen er einzelnen Behandlungszentren in den verschiedenen tädten führen jedoch zu weitergehenden Fragen bezüg- ich der Übertragbarkeit der unter Studienbedingungen urchgeführten Heroingabe in die Routineversorgung nd zur Umsetzung von Sicherheitsauflagen sowie poli- eilichen Schutzmaßnahmen auf die vertragsärztliche raxis, wie sie für die Abgabestellen im Modellprojekt otwendig waren. Es ergeben sich zudem viele weitere Fragen, etwa um fortgesetzten Beikonsum von Kokain, Alkohol und nderen Drogen durch die Studienteilnehmer, zur Aus- tiegsorientierung bei der Diamorphinabgabe und zur edeutung der psychosozialen Betreuung auf die Ergeb- isse der Studie. In das Modellprojekt wurden vor allem ogenannte Methadonversager einbezogen, bei denen ine klassische Methadonsubstitution erfolglos war. ass sich erhebliche Verbesserungen, etwa beim Ge- undheitszustand oder der Sozialintegration, bei allen eilnehmern des Modellprojektes, also auch bei der Ver- leichsgruppe, die während der Studie Methadon erhal- en hat, gezeigt haben, ist ein sehr starker Hinweis da- auf, dass vor allem die intensive psychosoziale etreuung, die es für alle Teilnehmer im Modellprojekt egeben hat, für den Erfolg ausschlaggebend ist und ohl eher nicht die Art des abgegebenen Substitutions- toffes. Insofern wäre eine Stärkung der psychosozialen etreuung in der Methadonregelversorgung in jedem all ein weiterer wichtiger Schritt zur besseren Versor- ung Schwerstabhängiger. Auch haben die öffentlichen Anhörungen gezeigt, dass ie Ergebnisse unter den Experten nicht unumstritten ind. So schwankten die erwarteten Zahlen der durch die inschlusskriterien erfassten Personen zwischen 1 000 wie von den Initiatoren des Gesetzentwurfes genannt – nd bis zu 80 000 Schwerstabhängigen, wie beispiels- eise vom GKV-Spitzenverband und der Ärzteschaft ge- chätzt wurde. Auch wurden erhebliche Bedenken dahin ehend geäußert, wie die unter Studienbedingungen urchgeführte Heroingabe in die Routineversorgung or- anisatorisch und finanziell übertragen werden könnte. Insofern halten wir die Fortsetzung des Modellpro- ekts insbesondere auch zur Klärung der oben aufgewor- enen Fragen für die einzig sinnvolle Alternative zu den orliegenden Gesetzentwürfen. nlage 21 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Axel Berg (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Er- richtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesordnungspunkt 14) Im Rahmen des ersten Konjunkturpaketes hat sich die undesregierung dazu entschieden, eine Abwrackprä- ie für Autos einzuführen. 1,5 Milliarden Euro wurden Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24797 (A) ) (B) ) für diese Maßnahme veranschlagt. Da diese Maßnahme großen Anklang fand, soll das Volumen nun von 1,5 auf 5 Milliarden Euro aufgestockt werden. Dieser Maß- nahme kann ich sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen nicht zustimmen. Meine Kritik bezieht sich vor allen Dingen auf die Aspekte, die ich in meiner letzten persönlichen Erklä- rung zum ersten Konjunkturprogramm schon genannt habe. Ich kann jeden gut verstehen, der sich über die 2 500 Euro Zuschuss freut, objektiv betrachtet verstehe ich das Programm aber nicht. Die Einmalzahlung für das Entsorgen eines Autos bei gleichzeitigem Neukauf eines Neu- oder Jahreswagens sehe ich nicht als umwelt- freundlich an. Erstens ist die Herstellung von Autos derart ener- gieintensiv, dass der Benzinverbrauch von Autos auf die Gesamtenergiebilanz erst nach vielen Jahren wirksam wird. Eine vorzeitige Verschrottung ist im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von Pkw oft kontraproduktiv. Es wer- den Ressourcen für Neuwagen verschwendet, die man an anderer Stelle brauchen könnte. Die staatlich subven- tionierte Vernichtung von Wertgegenständen führt zu ei- ner immensen Kapitalvernichtung. Zweitens sind die Kriterien für die Neuwagen, die im Gegenzug gekauft werden dürfen, nicht strikt genug. Es gibt keine Begrenzung des CO2-Ausstoßes bei Neuwa- gen. Einzige Bedingung ist die Erfüllung der Euro- Norm 4, die schon Standard bei Neuwagen ist. Dies bie- tet also auch keinen zusätzlichen Anreiz für den Kauf umweltfreundlicher Pkw. Andere Staaten haben dies we- sentlich klüger gelöst. England gibt 5 000 Pfund an je- den, der sich ein Elektroauto kauft, in Japan zahlt der Staat sogar 40 Prozent der Kosten eines Elektroautos. Das sind Investitionen in die Zukunft der Mobilität und des Automobils. Drittens fehlen Anreize, das alte Auto zu verschrotten und auf umweltfreundlichere Mobilitätsangebote umzu- steigen. Eine Unterstützung für Bahnfahrer oder Nutzer von Car-Sharing-Modellen wäre eine sinnvolle Alterna- tive gewesen, um positive Effekte im individuellen Per- sonenverkehr zu erzielen. Auch der Austausch von Zweitaktern – Mofas, Laubgebläsen oder Stadtreini- gungsfahrzeugen – wäre im Zuge einer Umweltprämie möglich gewesen, um Feinstaub und Lärmbelästigung einzudämmen. Eine Umstellung auf Elektromobile oder Geräte mit Brennstoffzellenantrieb wäre sinnvoll. Viertens ist nicht einzusehen, warum es ausgerechnet für die Automobilindustrie diese Prämie gibt. Genauso gut hätte man eine Prämie für den Austausch von Kühl- schränken oder Computern einführen können. Eine solche Prämie hätte den Namen Umweltprämie sogar verdient, weil der Energieverbrauch mit dem Kauf effi- zienter Geräte nachhaltig gesunken wäre. Auch für die Automobilbranche selbst sehe ich große Nachteile, denn wenn das Konjunkturpaket effiziente Modelle bevorzugt hätte, wäre die deutsche Automobil- industrie gezwungen gewesen, sich schneller auf effi- ziente und sparsame Modelle einzustellen. So werden sie für ihre Tatenlosigkeit in den letzten Jahren auch noch b ti m k D 3 t c k v d w s n A i m w p h s p g w n d k n d l m D b E n A i p r g w Z a s n l M h ö t s i g b B (C (D elohnt. Das ist weder umweltfreundlich noch nachhal- g. Der Verkauf von Autos, die auf Halde stehen, wird it dem Zehnfachen dessen gefördert, was für die Zu- unft des Autos wichtig sein wird: die Elektromobilität. ie Automobilindustrie hatte eine Überproduktion von 0 Prozent. Diese wird jetzt mit der Abwrackprämie un- er die Leute gebracht. Das hat mit marktwirtschaftli- hen Prozessen nun gar nichts mehr zu tun. Der Staat ann nicht jedem, der an den Bedürfnissen der Kunden orbei produziert, die Überproduktion abkaufen. Es entstehen auch keine neuen Arbeitsplätze in der eutschen Industrie. Die kleinen Fahrzeuge, die gekauft erden, werden überwiegend im Ausland produziert, ind meistens nicht einmal effizient und entsprechen icht dem heutigen Stand der Technik. Zudem sorgt die bwrackprämie für Mitnahmeeffekte, denn alle, die sich n diesem oder im nächsten Jahr ein Auto gekauft hätten, achen das jetzt. Die Argumente der Automobilindustrie für die Ab- rackprämie sind leicht zu durchschauen. Die Abwrack- rämie soll über die zusammengebrochenen Exporte inweghelfen. Die Nachfrage im Inland soll dieses Jahr o groß sein, dass der große Exportmarkteinbruch kom- ensiert werden kann. Dem stehen aber zwei Argumente egenüber. Erstens gibt es auch in anderen Ländern Ab- rackprämien, das heißt, auch deren Märkte werden im ächsten Jahr gesättigt sein. Zweitens gibt es einen ein- eutigen Trend weg von großen Spritfressern hin zu leineren Autos. Und dies ist nicht durch die Zahlung ei- er Abwrackprämie bedingt, sondern dem Umdenken er Menschen geschuldet. Aus ökonomischen und öko- ogischen Gründen wollen die Menschen keine Autos ehr fahren, die mehr als zehn Liter Sprit verbrauchen. eshalb wäre das Einzige, was der deutschen Automo- ilindustrie helfen würde, ein radikaler Schnitt hin zu lektromobilität und effizienten Fahrzeugen. Aber ge- au dies wird mit der Prämie verhindert, weil sie falsche nreize setzt. Deswegen fürchte ich, dass der Einbruch n der Automobilindustrie im nächsten Jahr zu einem artiellen Zusammenbruch, einer sogenannten Marktbe- einigung, führen wird. Das Argument, dass durch die Mehrwertsteuer ein roßer Teil der Ausgaben durch die Abwrackprämie ieder zurückkommt, ist aus zwei Gründen trügerisch. um einen können die Menschen das Geld nur einmal usgeben, das heißt, dass an anderer Stelle Mehrwert- teuereinbußen zu verzeichnen sein werden. Auch Ein- ahmen aus dem Verkauf von Gebrauchtwagen auf aus- ändischen Märkten wird es nicht mehr in dem üblichen aße geben. Hier wird Kapital vernichtet. Zum anderen ätte man mit einem nachhaltigen Programm sowohl kologischen als auch ökonomischen Nutzen für alle Be- eiligten herstellen können. Wenn das Geld in Gebäude- anierung und Heizungen mit erneuerbaren Energien nvestiert worden wäre, dann hätten Mittelstand, Hausei- entümer, Mieter, Staat und Klima profitiert, ohne Wett- ewerbsverzerrungen in Kauf zu nehmen. Probleme wirft die Abwrackprämie mit den hohen elastungen nicht nur für den Bundeshaushalt auf, son- 24798 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) dern auch für andere Wirtschaftszweige. Freie Werkstät- ten, Schrotthändler und der Gebrauchtwagenmarkt für kleine Leute sind in arge Schwierigkeiten geraten. Neue Fahrzeuge werden nicht in freien Werkstätten repariert, der anfallende Schrott überschwemmt den Markt und vernichtet die Preise. Und weil die Fahrzeuge verschrot- tet werden, gibt es fast keine Fahrzeuge unter 2 500 Euro mehr. Das ist sozial ungerecht, weil sich ärmere Men- schen auch mit der Prämie keinen Neuwagen leisten können. Zudem besteht die große Gefahr, eine neue Blase zu produzieren, der es ähnlich ergehen kann wie der ameri- kanischen Immobilienblase. Wenn Menschen sich auf- grund der Abwrackprämie ein kreditfinanziertes Auto kaufen, das sie sich eigentlich nicht leisten können, kann bei uns der Automarkt so zusammenbrechen wie in den USA der Immobilienmarkt. Dies würde viele Menschen im Zuge der Rezession in Schuldenberge stürzen. Wenn Menschen wegen der Wirtschaftskrise ihren Job verlie- ren – was man leider als Möglichkeit betrachten muss –, können sie sich die Kredite für den Neuwagen nicht mehr leisten. Wir haben mit den Konjunkturpaketen unglaubliche Summen in die Hand genommen. Die weltweite Krise hat uns veranlasst, zu handeln. Das war auch richtig. Aber wir hätten mehr auf die Nachhaltigkeit unserer Maßnahmen achten müssen. Wir haben gute Programme erweitert, wie das CO2-Gebäudesanierungsprogramm, und haben in öffentliche Infrastruktur investiert. Aber die Abwrackprämie ist aus den genannten Problemen falsch. Eine Aufstockung des Programms macht dies nicht besser, sondern schlechter. Zu den 3,5 Milliarden neuen Schulden kommen noch einmal 700 Millionen Euro allein für die Tilgung und die Zinsen hinzu, und das für ein Programm, mit dem willkürlich eine Industrie un- terstützt wird, die sich jahrelang nicht an ihre freiwilli- gen Selbstverpflichtungen im Umweltschutz gehalten hat, die lieber Geld in die Werbung für große Gelände- wagen gesteckt hat als in die Entwicklung von effizien- ten Fahrzeugen, die den Abkauf einer Überproduktion von 30 Prozent durch Steuergelder versprochen be- kommt, die die Regierung bei den Verhandlungen zur Beimischung von Biokraftstoffen einfach ausgetrickst hat und die in ihrer jetzigen Aufstellung nicht zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Zudem werden Autoindustrie und Autofahrer in gro- ßem Maße subventioniert. Die Umstellung der Kfz- Steuer verlief unbefriedigend. Mit der Neuregelung wer- den große Dieselfahrzeuge entlastet, kleine und saubere Autos hingegen nicht. Eine Regelung wie in Frankreich – Bonus-Malus-System – oder zumindest eine am CO2- Ausstoß progressiv gestaffelte Kfz-Steuer wäre hier die bessere Lösung gewesen. Die jetzige Neuregelung führt zudem zu Steuerausfällen zwischen 2009 und 2014 von knapp 2 Milliarden Euro, die noch eine Art Subvention für die Automobilindustrie sind. Hinzu kommt die Steu- erbefreiung für Pkw aus dem ersten Konjunkturpaket, die ebenfalls die Automobilindustrie mit über 1 Milliarde Euro begünstigt. Die Wiedereinführung der Pendlerpau- schale kostet die Steuerzahler noch einmal 8,5 Milliar- den Euro – auch die Fußgänger. Dazu kommen noch e d 8 e n e t d W w ti p g n Z d a t D g J b p w k A 2 d s v A C r g w B s G E h o 1 S d g (C (D xterne Kosten für Unfälle, Lärm und Umweltschäden, ie der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Das macht 0 bis 150 Milliarden Euro jährlich. Und sogar die Bau- rn werden von ihrem Selbstbehalt beim Kauf ihres oh- ehin mehrfach subventionierten Diesels befreit – noch inmal 300 Millionen Euro jährlich. Bei einer fairen Besteuerung ohne Subventionen hät- en sich andere, nachhaltige Mobilitätsmodelle längst urchgesetzt. Und dahin muss uns unser Weg führen: eg vom Öl, hin zu nachhaltiger Mobilität. Die Ab- rackprämie bewirkt das Gegenteil. Die Abwrackprämie erscheint mir geradezu symptoma- sch für nicht vernetztes Denken: Ein Problem – schlep- ende Absatzzahlen, Opel und andere in Not – wird zwar elöst – Abwrackprämie –, doch die Lösung schafft selbst eue oder verlängert die alten strukturellen Probleme – ukunft der deutschen Automobilindustrie. Mögen uns ie Erfahrungen aus den USA eine Warnung sein: Kein nderes Land hat die automobile Gesellschaft konsequen- er umgesetzt, selbst Städte autogerecht geplant, den rive-in und Briefkästen in Fensterhöhe erfunden. Was ut für General Motors sei, sei gut für Amerika, hieß es. etzt platzt die Blase, weil der Strukturwandel so lange ekämpft wurde, bis er ohne die amerikanischen Auto- roduzenten stattfand. Die Abwrackprämie ist auch symptomatisch für die eltweit verpasste Chance, die Finanz- und Wirtschafts- rise für einen Green New Deal zu nutzen. Laut IEA- nalyse schnüren die G-20-Staaten ein Hilfspaket von ,5 Billionen Dollar, doch würden lediglich 10 Milliar- en davon in die Förderung regenerativen Stroms ge- teckt. Mit diesen Zahlen sind wir von nachhaltigen In- estitionen weit entfernt. Es bleibt noch viel zu tun. nlage 22 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Ge- setzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesord- nungspunkt 14) Ich stimme dem Gesetzentwurf der Fraktionen der DU/CSU und SPD zur Änderung des Gesetzes zur Er- ichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Til- ungsfonds“ nicht zu. Denn auch nach sorgfältiger Ab- ägung des Für und Widers habe ich schwerwiegende edenken, und zwar nicht nur aus politischen und wirt- chaftlichen Erwägungen, sondern auch aus moralischen ründen. Schon bei der erstmaligen Beschlussfassung über die inführung einer Umweltprämie am 13. Februar 2009 atte ich erhebliche Bedenken. Seinerzeit sollten als nach ben begrenzter Gesamtbetrag für die Umweltprämie ,5 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Nun soll das ondervermögen Umweltprämie um weitere 3,5 Milliar- en Euro erhöht werden. Hinzu kommen Zinsaufwendun- en in Höhe von weiteren 0,7 Milliarden Euro. Im Früh- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24799 (A) ) (B) ) jahr 2009 habe ich unter Zurückstellung meiner Beden- ken zugestimmt. Denn seinerzeit war die Umweltprämie in ein ausgewogenes Gesamtpaket zur Sicherung von Be- schäftigung und Stabilität in Deutschland eingebettet, zum Beispiel kommunales Investitionspaket. Die nun ge- plante erhebliche Ausweitung der Umweltprämie und die dafür aufzubringenden Mittel von insgesamt 4,2 Milliar- den Euro halte ich jedoch für nicht vertretbar. Zum einen fehlt es der sogenannten Umweltprämie aus meiner Sicht an der erforderlichen Nachhaltigkeit. Und damit meine ich nicht allein eine Nachhaltigkeit, wie sie durch Investition in Infrastruktur, in Bildung etc., wie im kommunalen Investitionspaket, erzielt werden kann. Vielmehr fehlt es auch an der Nachhaltigkeit schon in dem Markt selbst. Denn der jetzt künstlich er- zeugte Markt wird dazu führen, dass die Nachfrage auf dem Automobilsektor schon im nächsten Jahr fehlen wird. Es handelt sich also allenfalls um eine kurzfristige Konjunkturbelebung. Dem Gesetz fehlt auch eine klare Strategie für den Fall des Auslaufens der Prämie nach dem 31. Dezember 2009 und den dann zu erwartenden erheblichen Nachfrageinbrüchen. Soll die Umweltprä- mie dann erneut verlängert, sprich ausgeweitet werden? Zum anderen führt die Umweltprämie auch innerhalb des Automobilsektors zu Wettbewerbsverzerrungen. Dies betrifft zum Beispiel auch Gebrauchtwagenhändler, da die Umweltprämie bei einem Großteil der Gebrauchtwa- gen zu einem Werteverlust führt. Die Eigentümer der Gebrauchtwagen der Baujahre 2001 bis 2007 zahlen da- mit schon indirekt für die Umweltprämie. Und es betrifft Kraftfahrzeugwerkstätten. Durch das Verschwinden von Fahrzeugen kommt es zu Auftragsrückgängen bei Repa- raturwerkstätten mit negativen Folgen für die dort beste- henden Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Darüber hinaus wird auf der Nachfrageseite ein um- fangreicher Mitnahmeeffekt bei der Anschaffung von Fahrzeugen zementiert. Damit wird letztlich massiv Kaufkraft zugunsten der Automobilindustrie verlagert, sodass es zu Wettbewerbsverzerrungen zulasten anderer Sektoren kommt. Jeder Euro kann nur einmal ausgege- ben werden. Wenn Bürger ihr Einkommen für einen Au- tokauf einsetzen, wird der Kauf anderer Produkte, zum Beispiel Möbel, oder aber Aufträge an Handwerker zu- rückgestellt. In der Folge dieser Kaufkraftverschiebung werden andere benachteiligt, ohne dass diesen Sektoren zur Überwindung der Konjunkturkrise ebenfalls in ver- gleichbarer Form geholfen würde. Sicherlich handelt es sich bei der Automobilindustrie um einen für Deutschland wichtigen Industriezweig. Al- lerdings ist die einseitige Bevorzugung eines einzigen Wirtschaftszweigs nicht sachgerecht. Rechnet man die Kfz-Steuerbefreiung vom Herbst, 2008 und ihre schad- stoffbezogene Umstellung sowie die ebenfalls im oben genannten Gesamtpaket enthaltenen Sonderförderpro- gramme für Elektromobilität hinzu, dürfte sich die Un- terstützung durch den Steuerzahler zusammen mit einer erweiterten Umweltprämie bald sehr schnell auf über 5 Milliarden Euro addieren. Damit sind dann in wenigen Wochen finanzielle Hil- fen für einige auserwählte Unternehmen geflossen, die d 2 g u b e J u f G A i E T l r g g T t 1 f z 0 E u E u g v a t s l d m w k z b d e (C (D em Entlastungsvolumen der Unternehmensteuerreform 008 für die gesamte Wirtschaft entsprechen. Abschließend komme ich allerdings zu dem für mich ewichtigsten moralischen Argument. Wie soll Kindern nd Jugendlichen die Bedeutung eines nachhaltigen Le- ens erklärt werden, wenn sie auf der anderen Seite dazu rzogen werden, ein Gut wie ein Automobil nach neun ahren zu entsorgen, obwohl dieses noch gebrauchsfähig nd -tüchtig ist – mit den entsprechenden Folgen auch ür unsere Umwelt? Aus all diesen Gründen lehne ich den vorliegenden esetzentwurf ab. nlage 23 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Stephan Eisel (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Ge- setzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesord- nungspunkt 14) Hiermit erkläre ich gemäß § 31 Abs. 2 GOBT, dass ch den „Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur rrichtung eines Sondervermögens ,Investitions- und ilgungsfonds‘ (TOP 14) aus folgenden Gründen ab- ehne: Mit dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Er- ichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Til- ungsfonds“ erfolgt eine Anpassung im Sondervermö- en des erst jüngst eingerichteten Investitions- und ilgungsfonds (ITF). Ursprünglich waren als Gesamtbe- rag im Sinne einer Deckelung für die Umweltprämie ,5 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Nunmehr er- olgt eine Erhöhung um 3,5 auf 5 Milliarden Euro zu- üglich weiterer sich unmittelbar daraus ergebende ,7 Milliarden Euro für erhöhte Zinsaufwendungen. Im rgebnis steigt daher die Kreditermächtigung des Fonds m insgesamt 4,2 Milliarden Euro auf 25,2 Milliarden uro. Ich halte es für nicht vertretbar, die Neuverschuldung nd damit Belastung künftiger Generationen derart zu- unsten eines nur gegenwartsbezogenen staatlich sub- entionierten Konsumanreizes zu erhöhen. Die Umweltprämie vom Frühjahr 2009 war in ein usgewogenes Gesamtpaket zur Sicherung von Beschäf- igung und Stabilität in Deutschland eingebettet. Zu die- em Gesamtpaket gehörte auch eine klare Tilgungsrege- ung, weshalb ich unter Zurückstellung von Bedenken iesem Gesamtpaket damals zustimmen konnte. Die nun beabsichtigte Weiterführung der Umweltprä- ie – verbunden mit erheblichen Mittelzuwächsen – irkt jedoch gesamtwirtschaftlich deutlich negativer. Es ommt aufgrund der künstlichen Angebotserweiterung u ordnungspolitisch bedenklichen Marktverzerrungen, eispielsweise auf dem Markt für Gebrauchtwagen und em Markt für Metallschrott. Weiterhin fehlt dem Gesetz ine klare und eindeutige Exit-Strategie für den Fall des 24800 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Auslaufens der Prämie und der dann zu erwartenden er- heblichen Nachfrageeinbrüche. Darüber hinaus wird auf der Nachfrageseite ein um- fangreicher Mitnahmeeffekt bei der Anschaffung von Kleinfahrzeugen bei den Bürgern zementiert. Damit wird letztlich massiv Kaufkraft zugunsten der Automobilin- dustrie verlagert. Denn auch die Bürger können ihr Ein- kommen nur einmal ausgeben. In der Folge dieser Kauf- kraftverschiebung werden andere Branchen wie zum Beispiel die Möbelindustrie und Dienstleister benachtei- ligt, ohne dass diesen Sektoren zur Überwindung der Konjunkturkrise in vergleichbarer Form geholfen wird. Sicherlich handelt es sich bei der Automobilindustrie um einen für Deutschland wichtigen Industriezweig. Al- lerdings ist die einseitige Bevorzugung eines einzigen Wirtschaftszweiges wie der Automobilindustrie nicht sachgerecht. Rechnet man die Kfz-Steuerbefreiung vom Herbst 2008 und ihre schadstoffbezogene Umstellung sowie die ebenfalls im oben genannten Gesamtpaket ent- haltenen üppigen Sonderförderprogramme für Elektro- mobilität hinzu, dürfte sich die Unterstützung durch den Steuerzahler zusammen mit einer erweiterten Umwelt- prämie bald schnell auf über 5 Milliarden Euro addieren. Insgesamt sind hier in wenigen Wochen finanzielle Hil- fen für einige auserwählte Unternehmen geflossen, die dem Entlastungsvolumen der Unternehmenssteuerre- form 2008 für die gesamte Wirtschaft entsprechen. Daher komme ich zu dem Schluss, dass sowohl ord- nungspolitisch als auch finanz- und haushaltspolitisch die beabsichtigte Erweiterung der Umweltprämie abzu- lehnen ist. Anlage 24 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Steffen Kampeter (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Ge- setzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungsfonds“ (Tagesord- nungspunkt 14) Hiermit erkläre ich, Steffen Kampeter, MdB, gemäß § 31 Abs. 2 GOBT, dass ich am heutigen Sitzungstag aus verschiedenen Sacherwägungen nicht an der Abstim- mung des TOP 14 „Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens ‚Inves- titions- und Tilgungsfonds‘“ teilnehmen werde, und be- gründe dies wie folgt. Mit dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Er- richtung eines Sondervermögens „Investitions- und Til- gungsfonds“ erfolgt eine Anpassung im Sondervermö- gen des erst jüngst eingerichteten Investitions- und Tilgungsfonds, ITF. Ursprünglich waren als Gesamtbe- trag im Sinne einer Deckelung für die Umweltprämie 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Nunmehr er- folgt eine Erhöhung um 3,5 auf 5 Milliarden Euro zuzüg- lich weiterer, sich unmittelbar daraus ergebender 0,7 Milliarden Euro für erhöhte Zinsaufwendungen. Im Ergebnis steigt daher die Kreditermächtigung des Fonds u E g g G w G s m w k b d t e P f f K l d i K z n d w u l W s H s h m S p I f d 2 d h U A (C (D m insgesamt 4,2 Milliarden Euro auf 25,2 Milliarden uro. Die Umweltprämie vom Frühjahr 2009 war in ein aus- ewogenes Gesamtpaket zur Sicherung von Beschäfti- ung und Stabilität in Deutschland eingebettet. Zu diesem esamtpaket gehörte auch eine klare Tilgungsregelung, eshalb ich unter Zurückstellung von Bedenken diesem esamtpaket damals zustimmen konnte. Die nun beab- ichtigte Weiterführung der Umweltprämie – verbunden it erheblichen Mittelzuwächsen – wirkt jedoch gesamt- irtschaftlich deutlich negativ. Es kommt aufgrund der ünstlichen Angebotserweiterung zu ordnungspolitisch edenklichen Marktverzerrungen, beispielsweise auf em Markt für Gebrauchtwagen oder dem Markt für Me- allschrott. Weiterhin fehlt dem Gesetz eine klare und indeutige Exitstrategie für den Fall des Auslaufens der rämie und den dann zu erwartenden erheblichen Nach- rageeinbrüchen. Darüber hinaus wird auf der Nachfrageseite ein um- angreicher Mitnahmeeffekt bei der Anschaffung von leinfahrzeugen bei den Bürgern zementiert. Damit wird etztlich massiv Kaufkraft zugunsten der Automobilin- ustrie verlagert. Denn auch die Bürger können letztlich hr Einkommen nur einmal ausgeben. In der Folge dieser aufkraftverschiebung werden andere Branchen wie um Beispiel die Möbelindustrie und Dienstleister be- achteiligt, ohne dass diesen Sektoren zur Überwindung er Konjunkturkrise in vergleichbarer Form geholfen ird. Sicherlich handelt es sich bei der Automobilindustrie m einen für Deutschland wichtigen Industriezweig. Al- erdings ist die einseitige Bevorzugung eines einzigen irtschaftszweigs wie der Automobilindustrie nicht achgerecht. Rechnet man die Kfz-Steuerbefreiung vom erbst 2008 und ihre schadstoffbezogene Umstellung owie die ebenfalls im oben genannten Gesamtpaket ent- altenen üppigen Sonderförderprogramme für Elektro- obilität hinzu, dürfte sich die Unterstützung durch den teuerzahler zusammen mit einer erweiterten Umwelt- rämie bald schnell auf über 5 Milliarden Euro addieren. nsgesamt sind hier in wenigen Wochen finanzielle Hil- en für einige auserwählte Unternehmen geflossen, die em Entlastungsvolumen der Unternehmensteuerreform 008 für die gesamte Wirtschaft entsprechen. Daher komme ich zusammenfassend zum Schluss, ass sowohl ordnungspolitisch als auch finanz- und aushaltspolitisch die beabsichtigte Erweiterung der mweltprämie abzulehnen ist. nlage 25 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Markus Löning, Michael Link (Heilbronn) und Dr. Daniel Volk (alle FDP) zur Abstimmung über den Antrag: Ver- einbarung über Zusammenarbeit in Angelegen- heiten der Europäischen Union ist einzigartig in Europa – Auslegungsfragen müssen geklärt, noch bestehende Defizite beseitigt werden (Ta- gesordnungspunkt 16 a) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24801 (A) ) (B) ) Wir begrüßen ausdrücklich, dass die FDP-Fraktion Mitantragsteller des Antrages ist, denn wir halten es für ausgesprochen wichtig, in diesem Kernbereich parla- mentarischer Arbeit die Rechte des Bundestages zu stär- ken. Dazu bedarf es nicht nur einer breiten Zustimmung, sondern auch einer entsprechenden Selbstbindung der Fraktionen. Auch wenn wir uns an der einen oder anderen Stelle mehr gewünscht hätten, stimmen wir mit dem Grund- anliegen des Antrages überein. Die Rechte des Parla- mentes in Angelegenheiten der Europäischen Union wa- ren in der 16. Legislaturperiode ein wichtiges, wenn auch nicht unbedingt öffentlichkeitswirksames Thema. Den vorliegenden Antrag begreifen wir deshalb auch als Ergebnis des ständigen Mahnens und Aufforderns der li- beralen Abgeordneten an die Regierungsfraktionen, par- lamentarische Rechte wieder stärker in den Vordergrund zu stellen. Wesentliche Entscheidungen müssen auch künftig dem Bundestag obliegen, denn auch in einem immer en- ger zusammenwachsenden Europa haben Entscheidun- gen über Glühbirnen oder Diskriminierungen im Alltag, die Gefährlichkeit von Kinderspielzeug oder die Frage der Dienstleistungsfreiheit große innenpolitische Bedeu- tung. Es darf nicht wieder geschehen, dass der Bundes- tag erst dann europäische Rechtsetzung zur Kenntnis nimmt, wenn in Europa die Richtlinien bereits beschlos- sen sind. Diese Missstände bringen nicht nur die Euro- päische Union in Misskredit, sondern auch die Arbeit der Abgeordneten. Das Parlament hat in der Vergangenheit weit gehende Hoheitsrechte an die Europäische Union übertragen, etwa bei dem Vertrag von Maastricht. Sollte der Vertrag von Lissabon in Kraft treten, wird diese Entwicklung fortgesetzt. Damit haben die Abgeordneten mehrerer Wahlperioden Europa das Vertrauen ausgesprochen und gleichzeitig große Verantwortung übernommen. Denn mit der Hoheitsübertragung war stets auch das Verspre- chen an die Bürger verbunden, Europa transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Die Verantwortung ge- genüber dem Wähler wurde gerade nicht übertragen. Informationsrechte sind jedoch nur eine Seite der par- lamentarischen Mitwirkung. Die Art. 23 Abs. 2 Satz 1 GG in Verbindung mit Art. 23 Abs. 3 Sätze 1, 2 GG in Verbindung mit Art. 38 Abs. 1 GG legen dem Bundestag auch aktive Mitwirkungsrechte auf. Diese Beteiligung in Form von Stellungnahmen gemäß Art. 23 Abs. 3 Satz 1 GG begreifen wir nicht nur als fakultatives Instrument, sondern verstehen dies als verfassungsrechtliche Auf- gabe, wenn nicht sogar Pflicht. In diesem Bereich besteht im Deutschen Bundestag erheblicher Nachholbedarf. In der laufenden Legislatur- periode gab es ausweislich des zweiten Monitoring-Be- richts zur Umsetzung der Unterrichtungspflichten der Bundesregierung gemäß der Vereinbarung zwischen dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung über die Zusammenarbeit in Angelegenheiten der Euro- p A q s w w k d s B Z B f i s v g W g s d s g g s A U d g S t d l s s B m s v n g d S F t r c M s e d b (C (D äischen Union ganze elf Stellungnahmen gemäß rt. 23 Abs. 3 Satz 1 GG. Dies stellt eine Beteiligungs- uote von unter 5 Prozent dar. Bei jedem Erklärungsver- uch wird man letztlich eingestehen müssen, dass dies zu enig ist. Der Antrag selbst schafft aus unserer Sicht die not- endigen Voraussetzungen für eine aktivere Mitwir- ung. Denn er beschreibt nicht nur die in den letzten bei- en Jahren mit der BBV gemachten Erfahrungen, ondern beglaubigt ein Verhandlungsergebnis mit der undesregierung und stellt Ansprüche an die künftige usammenarbeit. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Zusage der undesregierung, sich künftig an ein formalisiertes Ver- ahren zur Herstellung des Einvernehmens zu halten. Er- nnert sei an die Diskussion über den Zeitpunkt der Zu- timmung beim Verhandlungsmandat für den Vertrag on Lissabon. Wir hätten in dieser Frage der Bundesre- ierung gern ein Votum des Parlamentes mit auf den eg nach Brüssel gegeben, bevor die Verhandlungen ab- eschlossen waren. So blieb dem Parlament nur die Ab- timmung „Ja“ oder „Nein“. An dieser Stelle wäre mehr rin gewesen, zum Beispiel dass bereits Grundzüge die- es formalisierten Verfahrens in dem Antrag enthalten ewesen wären. Ganz bedauerlich finden wir es, dass die Bundesre- ierung – und gerade auch die parlamentarischen Staats- ekretäre in ihrem Schreiben an den Vorsitzenden des usschusses für die Angelegenheiten der Europäischen nion vom 26. Mai 2009 – nicht konkreter auf die For- erungen des Bundestages in dieser wichtigen Frage ein- egangen ist. Die Formulierung unter Anstrich eins des chreibens bleibt weit hinter der Formulierung des An- rages und der vorherigen mündlichen Zusicherung urch die Bundesregierung zurück. An dieser Stelle sehen wir deshalb weiterhin Hand- ungs- und Klärungsbedarf. Um künftig Auslegungs- chwierigkeiten zu vermeiden, wird es eines formali- ierten Verfahrens bedürfen, welches zwischen undesregierung und Bundestag ausgehandelt werden uss. Die Regelung der BBV unter VI Abs. 1 – Druck- ache 16/2620 – sagt klar, dass sich die Bundesregierung or der abschließenden Entscheidung im Rat um Einver- ehmen mit dem Bundestag bemühen muss. Ausle- ungsschwierigkeiten bestehen einzig in der Frage über en Zeitpunkt des Bemühens um Einvernehmen. Das chreiben der Bundesregierung bringt leider in dieser rage keine Klarheit. Der Vertrag von Lissabon wird, wenn er in Kraft tre- en sollte, den Deutschen Bundestag vor ganz neue Vo- aussetzungen stellen. Nicht nur, dass in vielen Berei- hen materielles Recht auf europäischer Ebene mit ehrheit beschlossen werden kann, der Vertrag von Lis- abon wird die Europäische Union darüber hinaus effizi- nter und handlungsfähiger machen. Dies bedeutet für en Bundestag, dass es ganz besonderer Anstrengungen edarf, mit diesem Tempo mitzuhalten. 24802 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Anlage 26 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungs- fonds“ (Tagesordnungspunkt 14) Rainer Brüderle (FDP): Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Industriestandort Deutsch- land haben sich seit 2005 spürbar verschlechtert. Die deutsche Automobilbranche macht da keine Ausnahme. Sie ist nicht zuletzt auch von der seit Anfang 2007 gel- tenden 3 Prozentpunkte höheren Umsatzsteuer erheblich betroffen. Dies verteuert nicht nur die Anschaffung von privaten Neu- und Gebrauchtwagen, sondern ebenso Re- paraturen, Fahrzeugaufwertungen und Betriebsmittel wie Benzin und Diesel. Der Besitz und Betrieb eines pri- vaten Kraftfahrzeugs ist unattraktiver geworden. Die ak- tionistische Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung hat die Verbraucher zusätzlich verunsichert. Die Politik der Großen Koalition hat somit, wenn nicht zur Entstehung, so doch zur Ausprägung der gegenwärtigen Branchen- krise erheblich beigetragen. Um die Entwicklungsbremsen zu lösen, benötigt die Branche dringend nachhaltige Strukturreformen. Die Koalitionsfraktionen setzen statt dessen nur auf kurzfris- tigen Aktionismus. Mit der Abwrackprämie werden die Ursachen der gegenwärtigen Krise nicht angegangen. Durch die Abwrackprämie wird im Gegenteil ein staatli- cher Anreiz zur Vernichtung volkswirtschaftlichen Ver- mögens gesetzt. Die Mittel dafür jetzt noch erheblich aufzustocken, macht es noch schlimmer. Ökonomisch unsinnig und ökologisch fragwürdig setzt die Große Ko- alition ihre inkonsistente und durch Aktionismus ge- kennzeichnete Wirtschaftspolitik fort. Die Abwrackprä- mie führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Automobilbranche und zwischen verschie- denen Branchen. Die bislang verfügbaren Statistiken be- legen erhebliche Marktanteilsverschiebungen zugunsten wertschöpfungsflacher Kleinwagenhersteller und zulas- ten wertschöpfungstiefer Premiumhersteller. Außerdem wird die Anschaffung hochwertiger, lang- lebiger Konsumgüter oftmals zurückgestellt, um staatlich subventionierte Autokäufe vorzuziehen. Diese Substitu- tionseffekte verschärfen die Wirtschaftskrise für andere Branchen noch. Ökonomisch ist die einseitige Förderung von Autokäufen nicht zu rechtfertigen. Die Abwrackprä- mie verursacht erhebliche Vorzieheffekte, wodurch spä- ter Nachfrageausfälle zu erwarten sind. Die dann notwen- digen Anpassungsmaßnahmen bei Herstellern, Händlern und Werkstätten werden die Unternehmen langfristig be- lasten. Der dringend notwendige Strukturwandel wird ge- bremst und dadurch die nachhaltige Sicherung wettbe- werbsfähiger Arbeitsplätze verhindert. Vor allem für freie, mittelständische Kfz-Werkstätten sind massive Auftragsrückgänge in den kommenden Jahren prognosti- ziert. Die Abwrackprämie verursacht erhebliche Mitnah- meeffekte, die die Wirkung des Instruments einschrän- k n m g s M v W F J d T f t b f k g A n v r z k d u u e b i v h A n H w m g z N C t t H w T s L b u d l s E S d (C (D en und den Haushalt mit bis zu 2,6 Milliarden Euro etto belasten. Bei etwa 75 Prozent aller abwrackprä- iengestützten Fahrzeugkäufe treten derartige Steuer- eldverschwendungen ein. Das hat das Institut für Wirt- chaftsforschung Halle berechnet. Konjunkturwirksame ultiplikatoreffekte würden eher durch nachhaltige In- estitionen in Infrastruktur und durch eine Stärkung des issenschaftsstandorts entstehen. Die Abwrackprämie schädigt den Sekundärmarkt für ahrzeuge mit Betriebszeiten zwischen zwei und acht ahren. Die Binnennachfrage nach Gebrauchtwagen wird urch die Abwrackprämie künstlich gesenkt. Das führt in eilbereichen zu sinkenden Verkehrswerten. Dieser Ver- all der Restwerte kann kurzfristig die Finanz- und Er- ragslage von Leasing-Gesellschaften erheblich eintrü- en und mittelfristig zu insgesamt höheren Leasingraten ür Neuwagen führen. Letztlich geht mit diesem Ver- ehrswertverfall ein Vermögensschaden für den überwie- enden Teil von Fahrzeughaltern einher. Die Kosten der bwrackprämie tragen nicht nur die Steuerzahler. Die Abwrackprämie birgt Gefahren für Geringverdie- er; denn sie kann zu unverhältnismäßigen Autokäufen erführen. Die staatlichen Subventionen unterminieren ationale Abwägungen. Die gegebenenfalls über Raten- ahlungen erfolgte Anschaffung zieht erhebliche Folge- osten beim Betrieb der Fahrzeuge nach sich. Wenn ann die Zahl der Privatinsolvenzen steigt, dürfen wir ns nicht wundern. Die Abwrackprämie steht selbst den mweltpolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung ntgegen. Der technische Fortschritt in der Automo- ilbranche hat sich in den vergangenen Jahren weniger n reduziertem Treibstoffverbrauch niedergeschlagen als ielmehr in besserer Ausstattung und entsprechend hö- erem Gewicht der Autos. Die Produktion von neuen utos verbraucht Ressourcen. Für die Umwelt kommt ichts dabei heraus. Von Umweltprämie zu sprechen, ist ohn. Es ist schon bezeichnend, dass der Bund für Um- elt und Naturschutz die sofortige Einstellung der Prä- ie gefordert hat. Die Abwrackprämie steht der entwicklungspolitisch ebotenen Intensivierung des internationalen Handels wischen Industrie- und Schwellenländern entgegen. ach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts ES-Ifo wurden 2006 mehr als 500 000 funktionstüch- ige Gebrauchtwagen nach Afrika, Osteuropa und Zen- ralasien ausgeführt und dadurch rund 6 Milliarden Euro andelserlöse erwirtschaftet. Mit der Abwrackprämie erden nun 5,7 Milliarden Euro dafür ausgegeben, einen eil dieser Exporterlöse zu vernichten und die Autos tattdessen zu verschrotten. Nicht nur Importeure und ogistiker sind von diesem staatlich verursachten Ange- otsrückgang negativ betroffen. Der Zugang zu sicheren nd leistungsfähigen Gebrauchtwagen als Grundlage für ie private und gewerbliche Lebensführung in Entwick- ungs- und Transformationsländern wird künstlich er- chwert. Dies schädigt die langfristige wirtschaftliche ntwicklung dieser Länder. Die Abwrackprämie führt zur Verschwendung von teuermitteln oder staatlichem Vermögen; sie gefährdet adurch die Senkung der Steuer- und Abgabenlast, er- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24803 (A) ) (B) ) schwert die Haushaltskonsolidierung und engt den Spiel- raum für Zukunftsinvestitionen ein. Wie die Bürger bei einer solchen Politik Vertrauen in die Wirtschaftsverfas- sung der Bundesrepublik haben oder zurückgewinnen sollen, ist völlig schleierhaft. Anlage 27 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts zu den Anträgen: – Schnellstmögliche Einführung eines generel- len Tempolimits von 130 Stundenkilometern auf Bundesautobahnen – Tempolimit 130 km/h auf Autobahnen sofort einführen (Tagesordnungspunkt 15) Gero Storjohann (CDU/CSU): Das Statistische Bundesamt hat uns in diesen Tagen mitgeteilt: Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge ist auch im ersten Quartal 2009 wieder einmal merklich zurückgegangen. Insgesamt kamen von Januar bis März 2009 im Straßen- verkehr 18 Prozent weniger Menschen ums Leben als im ersten Quartal des Vorjahres. Bei den Verletzten fiel der Rückgang mit 12 Prozent auf 74 200 etwas geringer aus, aber immerhin. Dies zeigt: Wir sind mit unserer Ver- kehrspolitik in Deutschland auf einem sehr guten Weg, und darüber sollten wir uns freuen. Noch erfreulicher ist das Bild, wenn man nur die Au- tobahnen betrachtet. Denn diese sind so sicher wie nie zuvor. Denn obwohl auf unserem Fernstraßennetz mehr als ein Drittel des gesamten Kfz-Verkehrs fließt, kamen dort im Jahr 2008 nach Angaben des ADAC nur 500 Menschen ums Leben; das Wort „nur“ darf man gerne in Anführungszeichen setzen. Denn richtig ist: Je- des Opfer im Straßenverkehr ist eines zu viel, egal ob schwer oder leicht verletzt. Aber richtig ist ebenso: Ei- nen völlig risikofreien Straßenverkehr gibt es leider nun einmal nicht, und der Straßenverkehr wird auch immer mit Gefahren verbunden sein. Umso mehr gilt es, sich zur steten Verbesserung der Verkehrssicherheit auf das Machbare und Zielführende zu konzentrieren. Dabei sind die genannten Zahlen keine Momentauf- nahme. Sie sind vielmehr Ausdruck einer langfristigen, nachweislich positiven Entwicklung: Seit den 70er-Jah- ren, dem traurigen Höhepunkt, als trotz des damals viel geringeren Verkehrsaufkommens 21 332 Getöteten zu beklagen waren, ist die Zahl der Verkehrstoten um gut 77 Prozent gesunken. Je größer die Verkehrssicherheit bereits geworden ist, desto schwerer werden zusätzliche Erfolge. Und trotz- dem erzielen wir genau diese Erfolge offensichtlich wei- ter. Im Jahr 2007 kamen im Straßenverkehr etwa 5 000 Menschen ums Leben. 602 davon starben auf deutschen Autobahnen. Im Jahr 2008 starben bei Ver- kehrsunfällen laut Statistischem Bundesamt etwa 4 460 Menschen. Das entspricht einem Rückgang von k f w g g d s s d v V z v r n F a s b b t n e k z k s o d d 1 c a d d w s a g j t s W s g H k D f n n U w T V d V K (C (D napp 10 Prozent. Auf der Autobahn waren 500 Todes- älle zu beklagen – gegenüber 2007 sogar 17 Prozent eniger. Das bedeutet: Die Zahl der Verkehrstoten ist erade auf Autobahnen besonders stark zurückgegan- en. Insgesamt wurde 2008 der niedrigste Wert seit Wie- ereinführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 gemes- en. Und nach den ersten Zahlen im ersten Quartal 2009 ieht es so aus, als würde sich dieser Wert nochmals re- uzieren. Damit sind unsere Autobahnen so sicher wie nie zu- or. Dennoch werden wir nicht nachlassen, weiter an der erbesserung der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen u arbeiten, aber eben konzentriert auf das Zielführende: on der Verkehrserziehung in der Schule, dem erfolg- eich eingeführten „begleiteten Fahren mit 17“, der tech- ischen und elektronischen Weiterentwicklung von ahrzeugen bis hin zur „gebauten Verkehrsicherheit“, lso der optimalen Planung und Ausgestaltung der Infra- truktur. Ein generelles Tempolimit auf unseren Auto- ahnen gehört jedoch nicht dazu: Darum lehnen wir die eiden uns nun vorliegenden Anträge ab. Denn beide un- erliegen der irrigen Annahme, dass man mit einem ge- erellen Tempolimit die Verkehrssicherheit erhöhen oder inen relevanten Beitrag zum Umweltschutz leisten önnte. Beides ist falsch. Nichts gegen „sinnvolle“ Geschwindigkeitsbegren- ungen – mit der Betonung auf sinnvoll. Geschwindig- eitsbegrenzungen werden zu Recht überall dort einge- etzt, wo dies mit konkreten lokalen Gefahrenstellen der besonderen Gegebenheiten begründet ist. Beson- ers zielführend sind in diesem Zusammenhang mo- erne Verkehrsbeeinflussungsanlagen. Von dem etwa 2 200 Kilometer langen Autobahnnetz sind bereits irca 1 300 Kilometer mit diesen modernen Anlangen usgestattet. So kann der Verkehr rechtzeitig und be- arfsgenau verlangsamt oder umgeleitet werden. Beson- ers aber steigt die Akzeptanz bei den Autofahrern, enn sie sehen, dass Geschwindigkeitsnormen oder onstige Angaben vom Normgeber offenkundig bewusst ktiviert wurden. Untersuchungen des ADAC haben er- eben, dass statische Beschilderungen auf Autobahnen e nach Fahrstreifen von nur 30 bis 70 Prozent aller Au- ofahrer befolgt werden. Bei einer dynamischen Tempo- teuerung steigt die Akzeptanz auf 80 bis 100 Prozent. er also die Verkehrssicherheit wirklich erhöhen will, etzt auf intelligente Verkehrsleitsysteme, nicht auf ein enerelles Tempolimit. Auch das Umweltschutzargument kann bei näherem insehen nicht überzeugen. Über 90 Prozent aller Ver- ehrsteilnehmer fahren ohnehin langsamer als 150 km/h. iese Differenz von 20 km/h hat keinerlei messbaren Ef- ekt für den Klimaschutz. Nach verschiedenen Berech- ungen würde die Einsparung auf den Autobahnen selbst ur etwa 0,4 Prozent des Kraftstoffverbrauchs betragen. nd wer jetzt sagt: „Besser als nichts“, der denkt nicht eit genug. Denn die logische Folge eines generellen empolimits auf Autobahnen ist eine Verlagerung des erkehrs auf Land- bzw. Kreisstraßen. Dort kommt es ann vermehrt zu Staus und sogenanntem Stop-and-go- erkehr, was wiederum zu einem wesentlich höheren raftstoffverbrauch führt. Und wenn dann auch noch die 24804 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) zu erwartenden – und auch berechtigten – Forderungen nach weiteren Ortsumgehungen, Lärmschutzmaßnah- men und Entlastungsstraßen hinzukommen, wird die Umweltbilanz vollends negativ. Darum gilt auch unter Umweltaspekten: Die Weiterentwicklung der Fahrzeug- technik oder Innovationen etwa bei Kraftstoffen sind zielführende Instrumente zur Verbesserung der Umwelt- bilanz des Straßenverkehrs, nicht aber ein generelles, starres und in gewisser Weise willkürliches Tempolimit auf unseren Autobahnen. Wir können also zusammenfassend feststellen: Un- sere Autobahnen gehören zu den sichersten Straßen in unserem Land. Rund 40 Prozent des Autobahnnetzes unterliegt bereits einem Tempolimit: etwa 30 Prozent dauerhaft an gefährlichen Abschnitten und weitere 10 Prozent im Bedarfsfall durch intelligente Verkehrsbe- einflussungsanlagen. Wer nun ein generelles Tempolimit fordert, nimmt in Kauf, dass der Verkehr auf Landstra- ßen und durch Ortschaften umgeleitet wird und Unfälle, Staus und Schadstoffemissionen zunehmen. Das kann man nicht ernsthaft wollen. Darum lehnen wir die An- träge ab. Jörg Vogelsänger (SPD): Der wichtigste Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ist das ange- messene Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Hier wurde viel erreicht, wobei dabei Kampagnen und ein neues Be- wusstsein einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Ein Dank an alle, die sich dabei engagiert eingebracht haben. Das alles wurde erreicht ohne ein allgemeines Tempolimit auf Bundesautobahnen. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gehören selbstverständlich auch die Kontrolle der Verbote und entsprechende Sanktio- nen. In diesem Jahr wurde der Bußgeldkatalog erhöht. Dabei geht es nicht um eine Erhöhung der Einnahmen des Staates, sondern um die weitere Verbesserung der Verkehrssicherheit. Ich möchte jedoch einräumen, dass nicht jeder Bürger im Wahlkreis dies so sieht. Das Gleiche betrifft die Einführung von zusätzlichen Tempolimits, wie zum Beispiel eines allgemeinen Tem- polimits auf Bundesautobahnen. Die größte Akzeptanz hat die Ausweisung von zusätzlichen Tempo-30-Zonen in Wohngebieten und vor Schulen und Kitas. Hier gibt es zahlreiche Bürgerinitiativen in jedem Wahlkreis. Die Akzeptanz und die Nachvollziehbarkeit von Ge- schwindigkeitsbeschränkungen ist auch der entschei- dende Punkt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Man kann die Verbote nicht flächendeckend kontrollie- ren. Im Gegenteil, in den meisten Bundesländern werden die Polizeikräfte eher kontinuierlich abgebaut. Deshalb – so ist es vorgeschrieben – konzentriert sich die Polizei auf Kontrollen an den Unfallschwerpunkten. Dies sind meist nicht unsere Autobahnen, sondern in besonderem Maße die vielfach im schlechten Zustand befindlichen Landesstraßen, insbesondere außerorts. Trotzdem gilt es, unsere Autobahnen noch sicherer zu machen. Eines der wirksamsten Mittel hierzu ist der verstärkte Ausbau von Verkehrsbeeinflussungsanlagen. Mit diesem Instrument kann flexibel auf Verkehrssituationen reagiert werden. Das sorgt auch für eine hohe Akzeptanz bei den Ver- k z A d l D V E w 6 i r a m a N g g T D s r l F l l g s r n d e w s r u G g c d s r n T s s C a V n z l v h (C (D ehrsteilnehmern. Durch diese Anlagen sind die Unfall- ahlen signifikant zurückgegangen. Der verkehrssichere usbau unserer Infrastruktur muss weiter Vorrang vor em Erlass neuer Verbote haben. Patrick Döring (FDP): Es ist so weit: Das Tempo- imit steht wieder einmal auf der Tagesordnung. Diese ebatte ist nun wirklich der Wiedergänger der deutschen erkehrspolitik – einfach nicht totzukriegen. Seit dem inzug der Grünen in den Deutschen Bundestag 1983 ar das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung insgesamt 7-mal das Thema parlamentarischer Initiativen, wenn ch mich nicht verzählt habe. Dabei ist es übrigens inte- essant, festzustellen, dass die allermeisten Anträge dazu us der Zeit vor der rot-grünen Bundesregierung stam- en. Kaum waren die Sozialdemokraten und die Grünen n der Regierung, war das Thema auch schon vergessen. ur die Linke, damals noch PDS, hat die rot-grüne Re- ierung zwischen 1998 und 2005 noch mit zwei Anträ- en zu dem Thema behelligt und die Einführung eines empolimits gefordert, das von SPD und Bündnis 90/ ie Grünen zusammen mit CDU/CSU und uns Liberalen einerzeit in Bausch und Bogen abgelehnt wurden – ichtigerweise, wie ich noch einmal versichern möchte, iebe Kolleginnen und Kollegen in der mittleren Reihe. Damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Die orderung nach einem allgemeinen Tempolimit ist viel- eicht unter einigen Auto- und Verkehrsverächtern popu- är und deshalb für ein bisschen Wahlkampfgetrommel ut, um einen Teil der roten und grünen Kernwähler- chaft zur Fahne zu rufen. Mit verantwortlichem Regie- ungshandeln hat das aber nichts zu tun – die Forderung ach einem Tempolimit bleibt ein reines Symbolthema er linken Opposition. Eigentlich wäre damit schon alles gesagt; denn wenn in Tempolimit wirklich die sagenhaften Erfolge hätte, ie Sie in ihren Anträgen behaupten, dann wäre es chlicht unverantwortlich gewesen, das in ihrer Regie- ungszeit nicht umzusetzen, verehrte grüne Kolleginnen nd Kollegen. Und tatsächlich gibt es keine zwingenden ründe, damals wie heute, die für die Einführung eines enerellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen spre- hen. An sich ist es müßig, das alles zu wiederholen; enn offensichtlich hat man das bei den Grünen alles chon einmal gewusst. Aber ich bin natürlich gerne be- eit, an dieser Stelle noch einmal Ihr Gedächtnis ein we- ig aufzufrischen: Erstens. Es ist eine Mär, dass die Einführung eines empolimits zu einer drastischen Senkung des CO2-Aus- toßes führen würde. Das Bundesverkehrsministerium chätzt das Minderungspotenzial, gemessen am Gesamt- O2-Ausstoß der Bundesrepublik, auf 0,3 Prozent – und ndere Schätzungen liegen sogar noch niedriger. Der erein Deutscher Ingenieure geht beispielsweise von ei- em Minderungspotenzial von gerade einmal 0,08 Pro- ent aus. Das ist übrigens kein Wunder; denn potenziell gefähr- iche – und das heißt vor allem: nahezu alle besonders erkehrsreichen – Strecken haben in Deutschland ohne- in längst eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Bei über Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24805 (A) ) (B) ) der Hälfte des Autobahnnetzes wurde bereits dauerhaft oder zeitweise Tempo begrenzt. Strecken mit einem un- begrenzten Tempo gibt es nur dort, wo die Verhältnisse dann auch ein sicheres Fahren erlauben. Dies bedeutet zweitens natürlich auch, dass ein Tem- polimit unter Sicherheitsgesichtspunkten nicht notwendig ist. Denn – ich wiederhole – überall dort, wo es aus Si- cherheitsgründen erforderlich ist, richten wir in Deutsch- land Geschwindigkeitsbegrenzungen ein, wie Sie wissen mit dann auch oft weit weniger als 120 oder 130 km/h. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Die Zahl der Verkehrstoten ist in Deutschland – in Relation zur Be- völkerung – deutlich niedriger als in anderen EU-Län- dern und sinkt überdies kontinuierlich. Bereits in den ab- soluten Zahlen ist von 1970 bis ins Jahr 2007 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: von 945 auf 496. Dieser Rückgang ist für sich genommen schon deutlich genug. Noch eindrucksvoller ist diese Entwicklung je- doch, berücksichtigt man, dass in diesem Zeitraum auch eine Wiedervereinigung und damit ein Anstieg der Be- völkerung um 16 Millionen fällt. Hinzu kommt außer- dem auch noch eine ungeheure Zunahme an Fahrzeugen: 1975 waren auf deutschen Autobahnen etwa 17 Millio- nen Fahrzeuge unterwegs. Heute werden durch die Sta- tistik über 54 Millionen Fahrzeuge erfasst. Die Gesamt- fahrleistung aller Kraftfahrzeuge in Deutschland hat sich seit Anfang der 80er-Jahre mehr als verdoppelt. Und trotz alledem hat sich die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Autobahnen seit 1970 nahezu halbiert. Das tatsächliche Risiko, tödlich zu verunglücken, ist sogar um 90 Prozent zurückgegangen: 1970 kamen noch 27 Menschen je 1 Milliarde Kilometer zu Tode. Heute sind es hingegen nur noch 3,2. Um es kurz zu sagen: Ein Tempolimit leistet keinen nennenswerten Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr oder zur Steigerung der Sicherheit. Das war selbst den Grünen in Zeiten ihrer Regierungs- verantwortung offenbar bewusst. Von daher wäre ich dankbar, wenn diese ideologische Spiegelfechterei endlich ein Ende haben könnte und wir gemeinsam dort weiterarbeiten würden, wo noch wirkli- che Erfolge zur weiteren Verbesserung der Verkehrssi- cherheit zu erreichen wären. Für uns Liberale heißt das zum Beispiel, Systeme, die eine aufkommensabhängige Verkehrssteuerung und Tem- poregulierung erlauben, weiter auszubauen. Solche elek- tronischen Anlagen ermöglichen es, Geschwindigkeit oder Überholverbote situationsbezogen zu regeln. Das leistet einen wichtigen Beitrag zum angepassten Fahr- verhalten. Wir müssen außerdem die Maßnahmen zur Verbesse- rung der Straßenverkehrssicherheit in wesentlichen Handlungsfeldern konzentrieren und gezielte Maßnah- menpakete schnüren: Ausbildung und Verhalten der Ver- kehrsteilnehmer, Leitlinien für die Sicherheit von Stra- ßeninfrastrukturen, Fahrzeugtechnik und Fahrerassistenz sind hier wichtige Stichworte. Außerdem muss bei der Verbesserung der Straßenver- kehrssicherheit auch die Infrastruktur verstärkt in den B r n b T A k W l e d g H w w t f n A E t K e v s p G c e v M K h i c t d l f b o w i h g u w (C (D lick genommen werden. Hier wurden seit 2001 auf eu- opäischer und nationaler Ebene verschiedenste Maß- ahmen verabschiedet, um die Verkehrssicherheit auf reiter Basis zu verbessern. Da ist zum Beispiel das hema der Baustellensicherheit. Nach Erkenntnissen des DAC sind Baustellen die größten Unfallrisiken im Ver- ehr überhaupt. Und wir wissen doch zum Beispiel alle: ie gut wir auch versuchen, Baustellen abzusichern: Al- ein die Einrichtung einer Baustelle birgt schon immer in Risiko in sich. Da ist doch die logische Konsequenz, ass wir die notwendigen Bauarbeiten so schnell wie ir- end möglich abschließen. Die Regierung tut in dieser insicht jedoch viel zu wenig. Im Gegenteil, Baustellen erden in großer Zahl aufrechterhalten, obwohl teil- eise wochenlang nicht gebaut wird. Von daher: Es gibt in Deutschland weiterhin viel zu un, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Die Ein- ührung eines Tempolimits gehört aber mit Sicherheit icht dazu. nlage 28 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu der Satzung vom 26. Januar 2009 der Interna- tionalen Organisation für erneuerbare Ener- gien (Tagesordnungspunkt 18) Michael Kauch (FDP): Die heutige Klima- und nergiepolitik steht vor der Aufgabe, Entscheidungen zu reffen, wie auf die Probleme einer grundlegenden limaänderung bei gleichzeitig weltweit steigendem En- rgiebedarf reagiert werden kann. Langfristig brauchen wir eine CO2-neutrale Energie- ersorgung. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ind dabei zentrale Strategien. Eine Klima- und Umwelt- olitik, die sich an diesem Maßstab orientiert, schafft die rundlage für ein dauerhaftes und ökologisch verträgli- hes Wirtschaftswachstum in der Zukunft. Obgleich die rneuerbaren Energien ein enormes Potenzial beinhalten, erfügen sie gegenwärtig noch über einen geringen arktanteil an der weltweiten Energiegewinnung. Die lima- und Umweltpolitik muss diesem Problem, das äufig in strukturellen Marktzugangsbarrieren begründet st, durch Verbesserung der politischen und wirtschaftli- hen Rahmenbedingungen begegnen – und zwar interna- ional. Die FDP-Bundestagsfraktion ist der Auffassung, dass er Entwicklung der erneuerbaren Energien in Entwick- ungs- und Schwellenländern dabei eine Schlüsselrolle ür die Lösung der weltweiten Klima- und Energiepro- leme zukommt. Gerade hier sind erneuerbare Energien ft besonders effizient einsetzbar. Schwellen- und Ent- icklungsländer müssen eine gerechte Chance erhalten, hr Wirtschaftswachstum auf die Grundlage einer nach- altigen Energieerzeugung zu stellen. Dabei ist zwin- end erforderlich, dass neben der Schaffung klima- und mweltpolitischer Rahmenbedingungen auch das not- endige technische Know-how ausgebaut wird. 24806 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Die FDP-Bundestagsfraktion setzt sich daher für ei- nen forcierten Technologietransfer beim Ausbau der er- neuerbaren Energien und der damit verbundenen Expor- tanstrengungen ein. Einen Beitrag dazu leistet die Internationale Organisation für erneuerbare Energien, – IRENA –, durch die der weltweite Ausbau aller For- men erneuerbarer Energien unterstützt und gefördert werden soll. Die FDP-Bundestagsfraktion hätte sich auch vorstellen können, diese Aufgaben in die bestehen- den internationalen Organisationen zu integrieren. Zwi- schenzeitlich ist aber eine Entscheidung für eine selbst- ständige Organisation gefallen. Die FDP unterstützt nun das Bestreben, IRENA zu einem effizienten Know-how- Zentrum zu machen und hier die Kompetenzen in allen Bereichen erneuerbarer Energien zu bündeln. Die FDP- Bundestagsfraktion sieht als vorrangige Aufgaben insbe- sondere die energiewirtschaftliche Beratung der Regie- rungen sowie die Unterstützung beim Technologie- und Wissenstransfer. Die vorliegende Satzung schafft die Grundlage für die Arbeit der IRENA. Wir hätten uns gewünscht, dass be- reits in der Satzung Bonn als Sitz der Organisation fest- geschrieben worden wäre. Leider hat die Bundesregie- rung dies in den Verhandlungen nicht erreicht. Dennoch unterstützt die FDP-Bundestagsfraktion den vorliegen- den Gesetzentwurf, damit IRENA starten kann. Wir er- warten aber von der Bundesregierung, dass sie den Sitz von IRENA tatsächlich nach Bonn holt. Anlage 29 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgen- dern in Deutschland und weltweit schützen (Ta- gesordnungspunkt 17) Jürgen Klimke (CDU/CSU): Vorletzten Sonnabend saßen wie jedes Jahr Millionen von Europäern an den Bildschirmen und fieberten bei dem Eurovision Song Contest mit. Was viele der TV-Zuschauer nicht wussten, spielte sich am Nachmittag vor dem Grand Prix auf den Straßen Moskaus ab. Die homosexuellenfeindliche Stadtregierung schickte ihre Polizisten aus Spezialein- heiten. Diese jagten die friedlich demonstrierenden Schwulen und Lesben durch die Straße. Sie prügelten sie blutig und führten sie den Händen der oftmals korrupten russischen Gerichte zu. Warum? Weil sie so leben und lieben wollten wie alle anderen Menschen in Russland auch. Dies zeigt, dass Russland bestimmt keine lupenreine Demokratie ist. Eine tolerante Gesellschaft schon gar nicht! Vor eineinhalb Wochen hatten wir mit dem 17. Mai den Internationalen Tag gegen Homophobie. Dieser An- lass hat uns wieder vor Augen geführt, dass die Lage der Homosexuellen weltweit erschreckend und in Deutsch- land teilweise bedenklich ist. Homosexuelle werden auf- grund ihrer Identität in 83 Ländern dieser Welt massiv verfolgt: Im Iran werden sie zu Tode gesteinigt. Trans- s z e v l m S s p i s w b h d l v m e w i i l o E l g m D l B w H s A g f m d k d n D s n d g e s G E s F d g g (C (D exuelle werden in Kalkutta/Indien zur Prostitution ge- wungen. In Nigeria können zwei Männer aufgrund ines Kusses hingerichtet werden. Gerade dieser Sach- erhalt hat mich veranlasst, zusammen mit meinem Kol- egen Hartwig Fischer und der Bundesministerin Heide- arie Wieczorek-Zeul einen Brief zu schreiben. Inhalt: ollte Nigeria hier keine andere gesetzliche Grundlage chaffen, müsse es Konsequenzen in der entwicklungs- olitischen Zusammenarbeit geben. Wir dürfen nicht weiter die Tatsache ignorieren, dass n acht Ländern dieser Erde die Todesstrafe auf homo- exuelle Liebe steht. Menschenrechtspolitiker und Ent- icklungspolitiker sollten diese Fakten mehr als nur eunruhigen. Lippenbekenntnisse westlicher Politiker elfen hier nicht mehr weiter. Fast ganz Afrika ver- ammt Homosexualität als eine widernatürliche Hand- ung, egal ob islamisch oder christlich geprägt. Selbst in ermeintlich toleranten Religionen wie dem Buddhis- us werden Homosexuelle verfolgt. In Bhutan kann ine Lesbe 25 Jahre Haft bekommen, weil sie angeblich idernatürlich handelt. Die Situation von Schwulen und Lesben ist aber auch n Europa und anderen westlichen Ländern dieser Erde mmer noch nicht beispielhaft. CSDs werden, wie in Po- en oder den baltischen Staaten, nach wie vor verboten, der die Teilnehmer werden massiv körperlich verletzt. ingeführte Gesetze zur Umsetzung der Homosexuel- enehe werden in Kalifornien gerade von den vorder- ründig liberalen Obama-Wählern in einer Volksabstim- ung abgelehnt. Ebenso ist die Situation der Homosexuellen in eutschland 2009 ambivalent. Einerseits scheint die Ab- ehnung längst überwunden – wir haben in Hamburg und erlin offen schwul lebende Bürgermeister –, egal bei elcher politischen Farbe. Vielleicht bekommen wir im erbst sogar den ersten schwulen Vizekanzler. Anderer- eits gibt es nach wie vor Pöbeleien, Diskriminierung im lltag und am Arbeitsplatz und körperliche Verletzun- en. Das Mahnmal für die im Nationalsozialismus ver- olgten und getöteten Homosexuellen hier in Berlin wird onatlich geschändet. Gerade derartige Straftaten be- rohen unsere offene Gesellschaft in Deutschland. Vergangene Woche wurde vom renommierten ameri- anischen Gallup-Meinungsforschungsinstitut eine Stu- ie veröffentlicht, deren Ergebnis männerliebende Män- er und frauenliebende Frauen tagtäglich spüren. anach haben 32 Prozent der Bundesbürger ein „morali- ches Problem mit Homosexualität“. Schaut man sich ur den muslimischen Teil der Bevölkerung an, ist es ort sogar ein Anteil von 81 Prozent, der Bedenken ge- en Schwule und Lesben äußert. Die Studie zeigt, dass s eine Diskrepanz zwischen unseren politischen An- prüchen und der Verankerung in der Gesellschaft gibt. enau daran müssen wir Politiker noch stärker arbeiten. s hilft gar nichts, wenn wir hier im Bundestag einer Zu- ammenfassung aller FDP-populären homopolitischen orderungen zustimmen. Unsere Aufgabe besteht darin, as von uns gesellschaftlich Gewollte in die Welt zu tra- en. Es geht darum, die fehlende Umsetzung der bisheri- en Minderheitenpolitik in allen Schichten und Institu- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24807 (A) ) (B) ) tionen unserer Gesellschaft zu verankern. Dafür setzt sich die Große Koalition und damit auch die Union im Deutschen Bundestag ein. Konkret heißt das, dass wir die Bildung stärken müs- sen. Aufklärung an den Schulen ist der Schlüssel in Deutschland und der Welt. Es geht darum, Homophobie zu stoppen. Das Thema der Minderheitenpolitik muss verstärkt Einzug in die Lehrpläne erhalten. Die Polizei muss durch die einzelnen Länderinnenministerien dazu aufgerufen werden, homophobe Gewalttaten stärker ernst zu nehmen. Gerade hier ist die FDP in der Pflicht, Flagge zu zeigen; stellt sie doch einige Innenminister in Deutschland. Was nützt es einem schwulen 14-jährigen Jungen in der Schule, wenn er von seinen Mitschülern als „schwule Sau“ beschimpft wird und der Lehrer nicht eingreift. Hier müssen sich die Verhältnisse in Deutschland ändern. Wir müssen nicht, wie im Antrag dargestellt, die Würdigung des zivilgesellschaftlichen Engagements abermalig for- dern. Unsere Länder und Kommunen müssen die aktuel- len politischen Ansichten endlich umsetzen. Erst das klärt wirklich die Bevölkerung auf. Ich bin daher froh, dass die schwarz-grüne Landes- regierung meiner Heimatstadt Hamburg aktiv Zeichen in diese Richtung setzt. Die Mittel für die HIV-Prävention wurden gesteigert, Aufklärung gegen Homophobie in die Lehrpläne aufgenommen. Selbst das Hissen der Re- genbogen-Flagge am Rathaus zeigt der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft, dass Schwulen und Lesben ein Teil der Mitte der Gesellschaft sind. Dies sind die richti- gen Strategien, das bisherig Geforderte aktiv umzuset- zen. Ein abermaliges Fordern hier im Bundestag bringt da wenig – höchstens, dem eigenen politischen Klientel zu zeigen, was man als Oppositionspartei will. Deshalb lehnt die Große Koalition diesen Antrag in seiner darge- stellten Form ab. Der Antrag vermischt, neben seinen förderungswürdigen Ansätzen in der internationalen Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik, Fragen des Asylrechts und der Ratifizierung des Protokolls Nr. 12 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten mit homopolitischen Anliegen. Die Bundesregierung hat hier bereits die Fragen des FDP- Kollegen Florian Toncar ausführlich beantwortet, und ich möchte dem daher nichts mehr hinzufügen. 40 Jahre ist es im Juni her, dass sich New Yorker Les- ben und Schwule spektakulär gegen Polizeiwillkür wehrten. Bald geht wieder die Saison der sommerlichen Umzüge zum Christopher Street Day los, die an dieses Ereignis erinnern. Trotz aller Missstände hat die Politik für die Rechte von Schwulen und Lesben in allen Par- teien in den letzten Jahren an Schwung gewonnen. Das Monopol auf die wahre Vertretung homopolitischer An- liegen hat heute weder Herr Beck von den Grünen noch die Linke oder Klaus Wowereit von der SPD. Die Dis- kussion geht durch alle Parteien. Auch die CDU und die CSU haben in ihren neuen Grundsatzprogrammen Homosexuellenfragen aktiv the- matisiert. Wir haben in dieser Legislatur das Allgemeine G s S c s G t a B t W t n f k g D f C f w r g v te D s i a s u D A I R c u e s r d d b s z t g D R x r d n b t s s (C (D leichbehandlungsgesetz beschlossen, das ausdrücklich exuelle Identität miteinschließt. Ich möchte an dieser telle ganz klar sagen, dass es außerdem meine persönli- he Meinung als Abgeordneter aus der liberalen Hanse- tadt Hamburg ist, dass wir in der Frage der rechtlichen leichstellung von Homosexuellen auch in meiner Par- ei noch Diskussionsbedarf haben. Zusammen mit vielen us der Hamburger CDU werbe ich in der CDU/CSU- undestagsfraktion dafür, dass wir das Steuerrecht mit- elfristig auch im Lebenspartnerschaftsgesetz regeln. ir müssen uns daran beteiligen, wenn darüber debat- iert wird, ob Homosexualität in das Grundgesetz aufge- ommen werden soll. Jedes Gespräch macht das Thema ür Heteros erlebbar und auch verständlicher. Mir ist lar, dass dies eine Mindermeinung ist. Aber auch hier ilt der von mir erörterte Ansatz der Aufklärung und iskussion. Deutschland tut gut daran, seine Ansätze der reien Gesellschaft aktiv zu leben. Dann haben wir eine hance, dass unser tolerantes Modell in der Welt Gehör indet. Angelika Graf (Rosenheim) (SPD): Heute beraten ir den Antrag der FDP zu dem Thema „Menschen- echte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans- endern in Deutschland und weltweit schützen“. Der orliegende Antrag ist in seiner Ausrichtung ein sehr gu- r und sagt viel Wahres. In ihm wird festgestellt, dass iskriminierung gegenüber Lesben, Schwulen, Bi- exuellen und Transgendern in Deutschland, Europa und n vielen anderen Ländern der Welt leider noch immer llgegenwärtig ist. Weil Diskriminierungen aufgrund exueller Orientierung und Geschlechtsidentität die niversalen Menschenrechte verletzen, sind sie in eutschland und in Europa glücklicherweise durch die llgemeine Erklärung der Menschenrechte, durch den nternationalen Pakt über bürgerliche und politische echte und den Amsterdamer Vertrag verboten. Dennoch: Zwischen der Realität und den gesetzli- hen Regelungen besteht in vielen Ländern – auch in nserem – noch eine Kluft. Diskriminiert wird teilweise xplizit durch rechtliche Schlechterstellung oder gesell- chaftlich und sozial, bedingt durch Vorurteile und Ste- eotype. Deshalb sind durchaus eine Reihe guter Ideen in em FDP-Forderungskatalog enthalten. Somit freut es ie FDP sicherlich, dass die meisten dieser Vorschläge ereits umgesetzt werden. Denn die Bundesregierung etzt sich in der EU und weltweit in ihren Beziehungen u anderen Staaten als auch in internationalen Organisa- ionen dafür ein, dass die universalen Menschenrechte eachtet werden, und zwar unabhängig von jedweden iskriminierungsmerkmalen, sei es Geschlecht, Rasse, eligion, Weltanschauung, Behinderung oder eben se- uelle Orientierung und geschlechtliche Identität. Lassen Sie mich einige der Forderungen der FDP he- ausgreifen, denen wir bereits nachkommen: So ist seit er Annahme der Kopenhagener Kriterien der Diskrimi- ierungsschutz für sexuelle Identität und Orientierung ereits Gegenstand bei EU-Beitrittsverhandlungen. Na- ürlich setzt sich Deutschland dafür ein, dass die Todes- trafe abgeschafft wird, und zwar weltweit, für alle Men- chen. Der Pflicht zum Bericht über Diskriminierungen 24808 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) wird in dem Sinne schon entsprochen, dass es mit dem neu eingeführten Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz eine regelmäßige Berichterstattung zu allen dort enthal- ten Diskriminierungsmerkmalen gibt, also auch zu se- xueller Identität, im Übrigen aufgrund eines Gesetzes, dem Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen der FDP, jegliche Unterstützung versagt haben, weil Ihnen Wirt- schaftsinteressen dann doch näher waren als Diskrimi- nierungsschutz. In dem Antrag wird zudem gefordert, dass staatliche Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung bei ei- nem Asylantrag in einer individuellen Beratung mitbe- rücksichtigt werden soll. Dieser Punkt ist bereits deshalb unzureichend, weil er durch den Verweis auf staatliche Verfolgung suggeriert, dass in asylrechtlichen Verfahren nur vor staatlicher Verfolgung geschützt werde. Das mag nach früherer Rechtsprechung der Fall gewesen sein. Nunmehr aber ist diese Auffassung überholt. Das Auf- enthaltsgesetz stellt in Übereinstimmung mit den euro- päischen Qualifikationsrichtlinien ausdrücklich klar: Die Frage nach der Staatlichkeit der Verfolgung ist bei der Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft nach § 60 Abs. 1 AufenthG – Flüchtlingsbegriff der Genfer Flücht- lingskonvention – unbedeutend. Schutz besteht also auch gegen Verfolgung, die von Privatpersonen ausgeht. Daneben bedarf es des Verweises auf Homosexualität nach jüngerer Rechtslage in dieser Deutlichkeit nicht mehr. Sie fällt nach anerkannter Auslegung unter das Konventionsmerkmal der „bestimmten sozialen Gruppe“ in § 60 Abs. 1 AufenthG, Flüchtlingsbegriff der Genfer Flüchtlingskonvention. Diese Auffassung setzt sich un- ter dem Eindruck der europarechtlichen Vorgaben auch zunehmend bei deutschen Verwaltungsgerichten durch. Das führt mich allerdings zu einem wirklich sehr wichtigen Punkt. Hier müssen wir wirklich handeln. Im Irak ist die Lage derzeit so dramatisch, dass wir bereits von Terror gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender sprechen müssen. Hier geht es um Verfol- gungen, Folter, Mord und Hinrichtungen. Es heißt, dass Geistliche wie Großayatollah al-Sistani die Stimmung so anheizen, dass sich bereits offene Jagden auf Homosexu- elle in Straßen, deren Wohnungen und auf deren Arbeits- plätzen ereignet haben. Sogar Kinder sollen wegen des Verdachts auf Homosexualität bereits ermordet worden sein. In einer Fatwa von al-Sistani drängt dieser auf eine „sexuelle Säuberung“ gegenüber Homosexuellen und darauf, diese möglichst „auf die ärgste und schlimmste Art“ zu behandeln und zu ermorden. Die internationale Gemeinschaft ist noch mit hoher Präsenz im Irak. Das heißt, wir haben hier noch konkrete Einflussmöglichkeiten. Wir müssen diesen Menschen helfen und dürfen jetzt nicht tatenlos zusehen! Burkhardt Müller-Sönksen (FDP): Im Bundestag sind wir uns regelmäßig darüber einig, dass wir gegen Menschenrechtsverletzungen jeglicher Art vorgehen müssen. Der Schutz der Menschenrechte ist aber ein zu wichtiges Thema, als dass es sich in hehren Absichtser- klärungen erschöpfen darf. Wir sind in der Pflicht, ein klares Signal zu setzen gegen Menschenrechtsverletzun- g d z a s n D f R n I u d g u i s s v a Ü h M V g l P p w s b E B n P h s S i w d M c m d s H F n m e K f s (C (D en an Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgen- ern. Es scheint im ersten Augenblick ein sperriger Titel u sein, der unseren Antrag überschreibt. Wir dürfen ber nicht vergessen: Hinter diesen Worten verbergen ich Menschen. Es sind persönliche Schicksale, mit de- en wir uns hier auseinandersetzen. Alltäglich sexueller iskriminierung und Verfolgung ausgesetzt zu sein, ist ür uns eine unvorstellbare Belastung, aber es ist die ealität in vielen Ländern dieser Welt. So ist es zum Beispiel Realität, dass Homosexualität och immer in circa 80 Ländern der Welt strafbar ist. In ran, im Jemen, in Mauretanien, Sudan, Saudi-Arabien nd auch Afghanistan droht für Homosexualität sogar ie Todesstrafe. Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans- ender leben dort unter der ständigen Angst, entdeckt nd bestraft zu werden. Wenn ein Staat Homosexualität verfolgt, ist das auch mmer ein Anzeichen dafür, wie es insgesamt um das ge- ellschaftliche Klima gegenüber Lesben, Schwulen, Bi- exuellen und Transgendern bestellt ist. Sie sind massi- er gesellschaftlicher Ausgrenzung und Erniedrigungen usgesetzt und oftmals auch schutzlos gewalttätigen bergriffen ausgeliefert. Die deutsche Außenpolitik ist ier in der Pflicht, die Beachtung der universell gültigen enschenrechte nachdrücklich einzufordern. Denn die erfolgung Homosexueller widerspricht sowohl dem eltenden Völkerrecht als auch den Absichten und Zie- en, die schon 2006 auf der Konferenz in Yogyakarta als rinzipien festgehalten wurden. Die Yogyakarta-Prinzi- ien erinnern uns alle daran, dass vor allem die Staatsge- alt Verantwortung für die Gewährleistung der Men- chenrechte trägt. Deshalb steht die Bundesregierung in der Pflicht, ins- esondere in ihrer Entwicklungszusammenarbeit auf die inhaltung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, isexuellen und Transgendern zu beharren. Wir dürfen icht die Augen davor verschließen, dass einige unserer artnerländer diese Rechte nicht beachten. In der Bezie- ung zu diesen Ländern müssen wir klarmachen: Für uns teht die Einhaltung von Menschenrechten an oberster telle. Nach außen ist es gerade die Stärke der EU, dass sie n Menschenrechtsfragen große Autorität besitzt. Umso ichtiger ist es deshalb, dass sich die EU-Mitgliedslän- er geschlossen gegen sexuelle Diskriminierung und enschenrechtsverletzungen an Minderheiten ausspre- hen. Denn auch in der Europäischen Union werden Ho- osexuelle, Bisexuelle und Transgender immer noch iskriminiert. Das fängt bei der Gleichstellung homo- exueller Partnerschaften im Steuerrecht sowie in der interbliebenenversorgung an und endet bei alltäglichen eindseligkeiten, unterschwelliger Abneigung und offe- er Gewalt. Berichte von Amnesty International doku- entieren auch in Europa homophobe Äußerungen von inzelnen Politikern und Regierungsvertretern, die ein lima von Einschüchterung und Diskriminierung schaf- en und Übergriffe provozieren. Lesben, Schwule, Bi- exuelle und Transgender in Deutschland berichten auch Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24809 (A) ) (B) ) von alltäglichen Diskriminierungen, die eine offene, de- mokratische Gesellschaft nicht hinnehmen darf. Das heißt, dass wir auch direkt vor unserer Haustür die Grundsätze der Nichtdiskriminierung weiterhin ver- teidigen müssen. So ist mit Blick auf die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern eine konsequente Überprüfung bei der Durchsetzung der Mindeststandards der EU als Wertegemeinschaft unab- dingbar. Denn nur wenn wir in der EU mit gutem Bei- spiel vorangehen, sind wir bei der Verteidigung der Menschenrechte in der Welt überhaupt glaubwürdig. Deshalb ist die Ratifizierung des 12. Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention überfäl- lig, das ein allgemeingültiges Diskriminierungsverbot enthält. Durch die Ratifizierung des 12. Zusatzprotokolls würde die rechtliche Grundlage der Überwindung dieser Diskriminierungen gelegt und auch unser aller politi- scher Wille manifestiert, gegen alle Menschenrechtsver- letzungen vorzugehen. Die Überwindung der alltäglichen Homophobie ist eine gesellschaftliche Aufgabe, für sie sich viele Bürge- rinnen und Bürger in Aufklärungsprojekten und in der Jugendarbeit engagieren. Würdigen und unterstützen wir ihre Arbeit, sowohl durch politisches Bewusstsein für die Notwendigkeit ihres Engagements als auch durch fi- nanzielle Unterstützung ihrer Arbeit. Fördern wir die sachliche Auseinandersetzung in den Medien und bezie- hen wir klar Stellung gegen jegliche Form der Diskrimi- nierung. Letzte Woche hat mich ein Interview im Süddeutsche- Zeitung-Magazin sehr berührt. Es erzählt die Geschichte zweier Männer, die sich vor knapp 50 Jahren kennenge- lernt haben. Seitdem sind sie ein Paar. Mittlerweile kön- nen sie auf ein halbes Jahrhundert Beziehung mit dem Mann ihres Lebens zurückschauen. Eines lässt sich an ihrer Lebenserfahrung ablesen: Unsere Gesellschaft ist toleranter geworden, und das ist richtig so. Denn Tole- ranz ist das Fundament, auf dem die persönliche Entfal- tung erst möglich wird. Unsere Aufgabe ist es nun, auf diesem Fundament aufzubauen und Realitäten zu schaf- fen, die es Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans- gendern ermöglichen, selbstbestimmt und gleichberech- tigt zu leben. Barbara Höll (DIE LINKE): Der Kreml ist abgesperrt, die Einkaufsstraße Twerskaja ist gesäumt von zweitausend Polizisten und Milizen. Ohne andere Wirklichkeiten missdeu- ten zu können, aber sie sehen wie Brutalos aus. Als wir, eine kleine Gruppe … am Novopuschkin Skwer ankommen, ist dieser Platz noch stärker mi- litarisiert. Man sieht, wie die Polizei Männer ver- haftet und abführt, sie in Einsatzwagen sperrt. Zu hören sind Krankenwagen mit heulendem Einsatz- ton. … Es liegt ein unfassliches Klima der Bedro- hung über der Szene … Wir haben unsere Pässe in den Taschen, wir sind Journalisten, wir fürchten, je- den Moment verprügelt zu werden. d s L k v t B Ö c 2 d b s A S k F w s s A r s r H e d w v t a G V o f A e r N b z s k F b v m d s W d m A (C (D Der Journalist Jan Feddersen schildert hier die Ein- rücke der Auflösung einer lesbisch-schwulen Demon- tration. Dies geschah in Europa – in Moskau, in einem and, das Gerhard Schröder einst als „lupenreine Demo- ratie“ pries. Wenige Stunden vor Beginn des Euro- ision Song Contest geschah dies unweit der Veranstal- ungshalle. 120 Millionen Menschen verfolgten am ildschirm die bunte Glitzerwelt. Unter den Augen der ffentlichkeit fand das große Spektakel mit den zahlrei- hen lesbischen und schwulen Stars statt. Moskau ist nur 000 Kilometer von Berlin entfernt. Doch wer denkt, ies habe nichts mit uns zu tun, der irrt! „Schwule Sau“, „blöde Lesbe“ sind die meist ge- rauchten Schimpfwörter an deutschen Schulen. Lesbi- che und schwule Schülerinnen und Schüler haben ngst. Schnell endet ein Coming-out im Spießrutenlauf. ie werden gehänselt, drangsaliert und nicht selten auch örperlich bedroht. Oft wenden sich Freundinnen und reunde von ihnen ab. Und Lehrerinnen und Lehrer sind eder geschult noch befähigt, mit lesbischen oder chwulen Schülerinnen und Schülern umzugehen. Die- en jungen Menschen fehlen Ansprechpartnerinnen und nsprechpartner oder gleichaltrige Identifikationsfigu- en. Die Schule ist – neben dem Fußballstadion – wahr- cheinlich der Ort, an dem die sexuelle Vielfalt am ge- ingsten geachtet wird. Gerade in der Pubertät hat die omophobie auf lesbische und schwule Jugendliche ine verheerende Auswirkung. Deshalb ist jede Initiative unterstützenswert, die sich ieser Problematik annimmt. In dieser Legislaturperiode ar dieses Problem leider nicht Thema im Koalitions- ertrag. Auch im Regierungshandeln führte es ein Schat- endasein. Meine Damen und Herren der Regierungsko- lition, gegen die Diskriminierung und für die leichstellung haben Sie kaum etwas getan, bis auf eine erbesserung im Erbschaftsteuerrecht. Alle Initiativen, b von der Linken, ob von den Grünen oder der FDP, anden keinerlei Unterstützung. Der FDP-Antrag ist richtig und unterstützenswert. ber es fragt sich, warum die FDP nicht auf Landes- bene Initiativen ergreift, insbesondere dort, wo sie mit- egiert. Wo blieben beispielsweise Ihre Initiativen in ordrhein-Westfalen, Bayern oder in Hessen? Da blei- en Sie noch viel schuldig! Dass es auch anders geht – und dies sehr konkret –, eigt die rot-rote Berliner Regierungskoalition. Sie hat ich des Themas angenommen – und dies weitaus kon- reter, als Sie es hier tun, meine Damen und Herren der DP. Der umfangreiche Antrag „Berlin tritt ein für Selbst- estimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ wurde om Berliner Abgeordnetenhaus einstimmig angenom- en. Hierin wird im Kern eine konkrete Veränderung es Bildungswesens und der Verwaltung festgelegt. An- prechpartnerinnen und Ansprechpartner an Schulen, eiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, Wandel er Verwaltungen, Fortbildungsprogramme und vieles ehr – dies sind konkrete Schritte, also eine „proaktive“ ntidiskriminierungspolitik mit einer regelmäßigen Be- 24810 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) richterstattung der Senatsverwaltungen sowie Erarbei- tung von Förderprogrammen. Der einstimmig – auch von der FDP! – verabschie- dete Antrag beinhaltete Initiativen zur Rehabilitierung und Entschädigung der nach § 175 StGB verurteilten Homosexuellen in der Nachkriegszeit. Ich frage mich, warum Sie sich hier im Bundestag ebendieser Initiative von der Linken widersetzt haben, während ihre Abge- ordnetenhausfraktion in Berlin dem zustimmen konnte. Die Akzeptanz sexueller Vielfalt zu erreichen, bedeu- tet dicke Bretter zu bohren. Daran sollten wir gemein- sam mitwirken. Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Homo- phobie ist vielfach Ursache und Ausdruck von Men- schenrechtsverletzungen an Homosexuellen. Die An- schläge auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in den letzen Monaten zei- gen, wie präsent Homophobie auch in Deutschland noch ist. Dass zwei küssende Männer – wie im Denkmal ge- zeigt – Wut und Gewalt hervorrufen, macht fassungslos und mahnt uns alle zu mehr Aktionen und Aufklärung gegen Homophobie. Dazu gehört natürlich auch, dass die in Deutschland immer noch bestehende Diskriminierung von Homo- sexuellen endlich abgeschafft wird. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten – das muss auch für homosexuelle Partnerschaften gelten. Alles andere als Gleichstellung ist und bleibt Diskriminierung. Gleichwohl gibt es eine steigende Sichtbarkeit und Akzeptanz von Lesben und Schwulen in Deutschland, und dies ist ein bedeutender zivilisatorischer Fortschritt. Trotz der großen gesellschaftspolitischen Erfolge sehen sich viele Lesben und Schwule aber im Alltag wieder stärker bedroht. Das kann eine demokratische Gesell- schaft nicht hinnehmen. Hier darf es kein Rollback ge- ben. Homophobie ist keine Bagatelle. Praktizierte Ho- mophobie schränkt die grundgesetzlich garantierte freie Entfaltung der Persönlichkeit für viele Bürgerinnen und Bürger empfindlich ein. Anfeindungen, Beleidigungen, Benachteilungen, jede Form von Diskriminierung, aber insbesondere die Bedrohung durch Gewalt sind ein An- griff auf die Freiheit. Eine demokratische Gesellschaft muss das Recht durchsetzen, jederzeit und an jedem Ort ohne Angst anders sein zu können. Das Europäische Parlament definiert Homophobie als „auf Vorurteilen basierende irrationale Furcht vor und Abneigung gegen Homosexualität und Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle“ und stuft sie als „ähnlich wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder Sexismus“ ein; siehe die Entschließung zur Homo- phobie vom 18. Januar 2006. Von der Bundesregierung wird das Problem der Homophobie hingegen ignoriert und totgeschwiegen. Anders als zu den anderen genann- ten Ausprägungen gruppenbezogener Menschenfeind- lichkeit gibt es zur Homophobie keinerlei Berichterstat- t o A u n c d e r g G i g S u i n t n i L g d i b a e s m l S E i s ü d e u u m p d e g u l m w z L D (C (D ung der Bundesregierung, keinerlei Handlungskonzepte der gar Programme, keinerlei Öffentlichkeitsarbeit zum bbau von Vorurteilen und feindseligen Einstellungen nd keine Stelle, die sich zuständig fühlt. Innenminister Schäuble wird nicht müde, tägliche eue Gefährdungsszenarien aller Art für die innere Si- herheit heraufzubeschwören. Zur realen Bedrohung urch antihomosexuelle Gewalt hat er jedoch noch nie in Wort verloren oder gar Maßnahmen ergriffen. Es ist erfreulich wenn die FDP sich nun mit diesem echt ordentlichen Antrag für die Menschenrechte und egen die Diskriminierung von Homosexuellen einsetzt. laubwürdiger wäre sie mit diesem Anliegen aber, wenn n den Bundesländern, in denen die FDP mit in der Re- ierung sitzt, ebenso gehandelt würde. Vielleicht sollten ie ihrem Justizminister Goll in Baden-Württemberg nd ihrem Innenminister Wolf in Nordrhein-Westfalen hren heutigen Antrag einmal zu Kenntnis geben; denn icht nur da haben Sie offensichtlich noch Nachhilfe nö- ig. In beiden Ländern werden Eingetragene Lebenspart- erschaften im Landesrecht noch diskriminiert. Auch hre hessischen Kolleginnen und Kollegen haben im andtag gegen eine Gleichstellung gestimmt. Meine Fraktion hat in dieser Legislaturperiode eine anze Reihe von Anträgen und Anfragen eingebracht, ie sich mit den Menschenrechten von Homosexuellen n Deutschland und international beschäftigt haben. Da- ei ist deutlich geworden: Bei allen Herausforderungen uf diesem Gebiet in Deutschland und in der EU gibt es ine Reihe von Ländern auf der Welt, in denen Homo- exuelle gar um Leib und Leben fürchten müssen. In ehr als 75 Ländern wird die Homosexualität strafrecht- ich verfolgt. In Afghanistan, Iran, Jemen, Mauretanien, audi-Arabien, Sudan und den Vereinigten Arabischen miraten droht sogar die Todesstrafe. Diese Rechtslage st ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenrechte, wie ie in dem von den meisten Staaten ratifizierten Pakt ber bürgerliche und politische Rechte – Zivilpakt – nie- ergelegt sind. Sozusagen als ganz klassisches Gegenbild, als Gegen- ntwurf zur realen Menschenrechtssituation von Lesben nd Schwulen auf dieser Welt, wurden im Jahre 2006 nter Mary Robinson, der ehemaligen UN-Hochkom- issarin für Menschenrechte, die Yogyakarta-Prinzi- ien entworfen. Diese finden sich auch in dem Antrag er FDP, und das ist gut so. Aus diesen geht hervor, dass s in jedem Menschenrechtsbereich spezifische Aspekte ibt, die bei einer Menschenrechtsgarantie für Lesben nd Schwule zu berücksichtigen sind, eine gute Hand- ungsanleitung für Politiker also. Auf diese Aspekte uss man leider immer wieder aufmerksam machen, eil es immer irgendein Land auf der Welt gibt, wo sie umindest punktuell nicht gewährleistet sind. Glaubwürdig kann für die Menschenrechte in anderen ändern nur eintreten, wer seine Hausaufgaben in eutschland macht. Es ist höchste Zeit. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24811 (A) ) (B) ) Anlage 30 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts: – Entschließungsanträge: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 – Unterrichtung: Jahresbericht der Bundesre- gierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 (Tagesordnungspunkt 28) Jan Mücke (FDP): In den letzten Jahren fand die Debatte zum Jahresbericht zum Stand der deutschen Ein- heit immer am späten Nachmittag statt, dann, wenn die Zeitungen bereits geschrieben waren und das Interesse auf ein Minimum sank. Das lässt durchaus darauf schlie- ßen, welchen Stellenwert die Koalition dem Aufbau Ost bisher zumaß. Doch diese stiefmütterliche Behandlung des Ostthemas sollte sich jetzt ändern: Vorgestern konnte man in der Presse lesen, die Union wolle den Aufbau Ost wieder zur Chefsache machen. Das Resultat: Heute trägt der Tagesordnungspunkt die Nr. 28 und war bis gestern noch auf Mitternacht angesetzt. Geisterstunde sozusa- gen. Die Debatte über den Jahresbericht geistert also allein in den Archiven des Bundestages herum und findet im Plenum de facto gar nicht mehr statt. So muss ich leider auch davon ausgehen, dass die drei Ost-Ministerpräsi- denten der CDU, die Anfang der Woche die Initiative für die „Chefsache“ – also die Rückführung der Zuständig- keit für die Koordinierung der Anliegen der neuen Bun- desländer ins Kanzleramt – gestartet haben, in ihrer eige- nen Partei wenig Gehör finden. Das ist schade; denn vom zuständigen Bundesminister Tiefensee hört man leider seit Jahren fast nur Ankündigungen. Neue Ideen beschränkten sich auf solche Dinge wie die „Heimat- Schachtel-Aktion“, „rollende Bibliotheken“ oder Mehr- generationenhäuser. Herr Minister, Ihre Bilanz ist, ge- linde gesagt, mager. Die Politik hat nicht die vornehmli- che Aufgabe, einzelne – manchmal reichlich naive – Einzelaktionen zu starten. Sie muss die allgemeinen Rahmenbedingungen sinnvoll setzen. Was wir von der FDP-Fraktion seit Jahren für den Os- ten fordern, ist Mut – Mut, neue Modelle auszuprobie- ren, anstatt sich auf den Subventionen auszuruhen. Das Liberale Bürgergeldmodell wäre so ein mutiger Schritt. Er würde gerade im Osten, wo die Arbeitslosigkeit Ge- ringqualifizierter nach wie vor das größte Problem dar- stellt, einen Niedriglohnsektor etablieren, ohne dass die betroffenen Arbeitnehmer mit Löhnen auskommen müssten, von denen sie nur schwer leben könnten. Inte- ressant ist, dass in dem Zwölf-Punkte-Papier, das die drei Ost-Ministerpräsidenten der Union vorgelegt haben, ebenfalls von einem Bürgergeldmodell die Rede ist. Lei- der wird es dort nicht konkretisiert. Man darf also weiter gespannt sein. k d d L g L d b r c n L k e k d k n G u G t b a d d V s w b v t S a d ß d m z d r e f b j 2 g a L d s h I w n (C (D Vor einem Mindestlohn, wie ihn einmal mehr die Lin- en in ihrem vorliegenden Entschließungsantrag for- ern, kann ich dagegen nur warnen. Die Folge wäre eine ramatische Erhöhung der Arbeitslosigkeit im unteren ohnbereich und eine weitere Abwanderung aus der re- ulären Arbeit in die Schwarzarbeit. Mut hieße auch, Überregulierungen abzubauen und änderöffnungsklauseln zuzulassen. Ich weiß, auch iese Forderung der Liberalen ist nicht neu, war sie doch ereits in unserem Entschließungsantrag zum Jahresbe- icht 2007 enthalten. Neu wäre jedoch, wenn sie in ähnli- her Form von der CDU übernommen würde. Das ge- annte Zwölfpunktepapier schlägt tatsächlich vor, den ändern die Möglichkeit einzuräumen, „im Rahmen der onkurrierenden Gesetzgebung von bislang bundesweit inheitlichen Regelungen abweichen zu können“. Ich ann den Initiatoren in der Union bei der Etablierung ieser Forderung nur viel Erfolg wünschen. Letztlich önnen zusätzliche und dauerhafte Arbeitsplätze jedoch ur entstehen, wenn innovative, neue Betriebe entstehen. rößere Anstrengungen in der industrienahen Forschung nd Entwicklung sind unumgänglich. Nur eine zweite ründerwelle kann die immer noch vorhandene indus- rielle Lücke schließen. Aber nicht nur die nach wie vor doppelt so hohe Ar- eitslosigkeit wie im Westen ist dramatisch, sondern uch die Abwanderungsbewegung in den Westen und in ie Großstädte. Diese Migration hat jedoch weniger mit er hohen Arbeitslosigkeit als vielmehr mit den besseren erdienstmöglichkeiten andernorts zu tun. Schließlich ind es meist gut ausgebildete, junge Menschen, die eggehen. Die einzige Möglichkeit, dieses immer noch estehende Lohngefälle auszugleichen, ist, die Produkti- ität und die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen im Os- en zu erhöhen. Das geht nur mit einer umfassenden teuerreform, die zum einen entbürokratisiert und zum nderen die Steuerbelastung der Unternehmen insgesamt eutlich mindert. Zur Abwechslung sollten die Nutznie- er dabei nicht nur große Aktiengesellschaften sein, son- ern insbesondere der Mittelstand. Bereits jetzt könnte die Regierung eine für kleine und ittlere Unternehmen äußerst wichtige Reform umset- en: Die FDP-Bundestagsfraktion fordert schon lange ie komplette Umstellung der Soll- auf die Istbesteue- ung. Gerade für kapitalschwache Betriebe im Osten ist s ein Ärgernis, wenn sie die Umsatzsteuer bereits ab- ühren müssen, bevor sie den zugehörigen Rechnungs- etrag überhaupt erhalten haben. Die Koalition lässt sich etzt dafür feiern, dass sie im Osten den Status quo nach 009 festschreiben will. Mutig ist das nicht. Der Abwanderungsstrom wird trotz neuer Anstren- ungen jedoch auch in den nächsten Jahren noch nicht bebben. Deswegen müssen wir kurz- und mittelfristig ösungen finden, wie wir mit den Folgen des anhalten- en demografischen Problems umgehen. Trotz des inten- iven Rückbaus in den vergangenen Jahren haben wir eute im Osten etwa 1 Million leerstehende Wohnungen. nsbesondere der Stadtumbau Ost muss daher intelligent eitergeführt werden. Ohne ihn würde der Leerstand ach derzeitigen Prognosen im Jahre 2020 im Osten auf 24812 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) 1,45 Millionen leerstehende Wohnungen ansteigen. Für die betroffenen Regionen wäre das eine dramatische Entwicklung. Ein weiterer Rückbau ist daher dringend erforderlich, wobei die Förderanreize überdacht werden sollten. Private und unternehmerische Hauseigentümer – gerade die Eigentümer von unsaniertem Altbaubestand – müssen aktiv in das Gesamtkonzept mit integriert wer- den. Es ist bezeichnend, dass die wirtschaftlich nach wie vor schwächste Region Deutschlands zu Zeiten der größ- ten Wirtschaftskrise, durch die die Bundesrepublik je ge- gangen ist, von der Regierung so vernachlässigt wird. Möglichkeiten, die Wirtschaft im Osten zu stimulieren, hat die FDP-Bundestagsfraktion schon vor Jahren for- muliert. Von führenden Mitgliedern der CDU scheinen Teile davon inzwischen übernommen zu werden. Von Herrn Tiefensee kamen dagegen nur Vorschläge wie zum Beispiel die Etablierung eines dritten Arbeits- marktes im Osten. Ich erinnere an so hilflose Aktionen wie „Hilfssheriffs“ in Bussen oder die groß angekün- digte „Joboffensive“. Herr Bundesminister, der Staat kann dauerhaft keine effizienten Arbeitsplätze schaffen; das muss in der Privatwirtschaft geschehen. Und die im- mer wiederkehrende Mär, Arbeitsbeschaffungsmaßnah- men führten dazu, dass die betroffenen Arbeitsuchenden den Sprung in reguläre Arbeit dann leichter fänden, hat Ihr eigenes Haus bereits klar widerlegt. Lassen Sie mich zum Schluss noch kurz auf die aktu- elle Debatte um die Bezeichnung „Unrechtsstaat“ für die DDR eingehen. Ich habe die DDR erlebt. Die Möglich- keit, eine Regierung frei zu wählen oder gar abzuwählen, gab es nicht. Wir alle waren der SED ausgeliefert. Bür- gerrechte waren nicht existent. Dass die DDR ein Un- rechtsstaat war, daran darf nie ein Zweifel aufkommen. Natürlich war es in der DDR möglich, ein einigermaßen angenehmes Leben zu führen, solange man sich vor dem Regime duckte und linientreu blieb. Das ist in den meis- ten Unrechtsstaaten so. Aber sobald man die unangeneh- men Realitäten im Land ansprach oder sich in einer Weise entfalten wollte, die nicht ganz der Parteilinie ent- sprach, war es aus mit dem schönen Leben. Die Judikative war alles andere als unabhängig. Den Richtern in der DDR wurde in vielen Fällen von der Stasi klargemacht, wie sie ihr Urteil in eigenartiger Aus- legung des dort offiziell festgeschriebenen Rechts zu fäl- len hätten. Unschuldige Menschen wurden von der Stasi eingekerkert, um Geständnisse aus ihnen herauszupres- sen. Und wenn die Bürger aus diesen Verhältnissen flie- hen wollten, wurden sie im Zweifel sogar erschossen. Was mich an dieser Debatte so verwundert, ist nicht die Haltung der unverbesserlichen Linken. Dass die Nachfolgepartei der SED ihre eigene Vergangenheit schönreden will, ist klar. Die gescheiterte Kandidatin der SPD für das Bundespräsidentenamt hat ihren Denkzettel für die Unterstützung dieser Aussage auch schon bekom- men. Wenn aber der amtierende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, der im Übrigen nie in die- sem Staat leben musste, den gleichen Unsinn behauptet, dann kann ich ihm nur zurufen: Sprechen Sie mit den Angehörigen der Mauertoten. Versuchen Sie, ihnen ins G s r b s r a e d S H l r l V P i w w a v T k U d c a n d h z g T h m b g B a 2 B k s A M m u U m w F i t t (C (D esicht zu sagen, dass die DDR kein totaler Unrechts- taat war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie bei Ih- er Meinung bleiben werden. Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wie edeutungslos offensichtlich das Thema Stand der deut- chen Einheit für diese Große Koalition und die Bundes- egierung geworden ist, können wir an der ursprünglich uf 2:05 Uhr am Freitagmorgen festgelegte Debattenzeit rkennen. Jetzt debattieren wir zwar schon um 22:30 Uhr, as macht die Sache allerdings auch nicht viel besser. ehr viel tiefer kann das Thema Aufbau Ost in diesem aus wohl kaum noch sinken. Ich setze daher meine etzte Hoffnung auf die noch anstehende Debatte zum Be- icht zum Stand der deutschen Einheit 2009, dessen Vor- age uns für die kommenden Tage zugesagt worden ist. ielleicht schaffen wir es ja doch noch einmal in die rimetime mit unserem Anliegen. Der Aufbau Ost war in den vergangenen vier Jahren n keinen guten Händen. Vor allem vermisste ich bei ichtigen Akteuren Herzblut und Feuer für dieses so ichtige Thema. Meine Vorwürfe gehen hier zuvorderst n die Bundeskanzlerin, an der die Debatte der letzten ier Jahre völlig vorbeigelaufen ist, an Bundesminister iefensee, der sich lieber um Bahnbörsengang und Ver- ehrskongresse als um den Aufbau Ost gekümmert hat. nd sie gehen an die ostdeutschen Ministerpräsidenten, ie glauben, alles besser zu wissen und besser zu ma- hen. Ihre Missachtung dieses Parlamentes haben sie uch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie in schö- er Regelmäßigkeit bei den Debatten zum Stand der eutschen Einheit mit Abwesenheit glänzen. Bei aller in- altlichen Kritik, Professor Georg Milbradt ließ es sich u seinen Zeiten nicht nehmen, aktiv in Debatten einzu- reifen. Seinen Nachfolger Ministerpräsident Stanislaw illich habe ich dagegen in diesem Hause noch nie gese- en. Wichtige Abstimmungen werden dagegen in infor- ellen Zirkeln getroffen. Das zeigt auch der jüngste De- attenbeitrag einiger Ministerpräsidenten zur Rückverla- erung der Verantwortlichkeit für den Aufbau Ost ins undeskanzleramt. Der Bundestag bleibt außen vor, ber die I-Zulage möge dann bitte auch über das Jahr 013 hinaus von uns verlängert werden. Eigentlich gäbe es heute viel zu diskutieren, so zum eispiel die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschafts- rise auf Ostdeutschland. Die ansteigenden Arbeitslo- enzahlen zeigen, dass die Krise auf dem ostdeutschen rbeitsmarkt angekommen ist. Dazu wird sie von einer angelsituation bei Fachkräften und am Ausbildungs- arkt überlagert, vor der wir schon vor Jahren gewarnt nd dafür verlacht wurden. Jetzt ziehen die ostdeutschen nternehmen aufgrund ihrer Niedriglohnstrukturen und angelhaften Personalentwicklungspolitik im Wettbe- erb um die besten Köpfe den Kürzeren. Das ist der luch einer von Ministerpräsidenten und auch Kollegen n diesem Hause bis heute propagierten Niedriglohnpoli- ik. Die Schwäche des einzigen ostdeutschen Großclus- ers „Silicon Saxony“ mit rund 50 000 Arbeitsplätzen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24813 (A) (C) (B) ) scheint trotz der Insolvenz von Qimonda und der Hiobs- botschaften bei Infineon und AMD dieser Regierung keinen Gedanken wert zu sein. Dabei wackeln mit dem Automobilcluster um Opel in Eisenach und den ostdeut- schen Werften mindestens zwei weitere Eckpfeiler unse- rer bisherigen ostdeutschen Industriepolitik. Ob die Entscheidung für einen Mikrochipcluster in Dresden damals richtig oder falsch war, steht hier nicht mehr zur Diskussion. Aber wir haben Anfang der 90er- Jahre anders entschieden, und angesichts vieler Hundert Bau bedienen sich gerne daraus. Dabei wird von vielen Akteuren überhaupt nicht die Frage gestellt, was eigent- lich passiert, wenn auch diese Mittel erschöpft sind. Ei- nen Solidarpakt III werden wir jedenfalls nicht mehr erleben. Daher sind wir dazu verpflichtet, das Bestmög- liche aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu machen. Es hat uns, Bündnis 90/Die Grünen, immer ausge- zeichnet, dass wir uns dem Mainstream und zum Bei- spiel dem Ruf nach Masterplänen beim Aufbau Ost ver- Millionen Euro Fördermittel und der drohenden Domi- noeffekte kann es doch nicht eine Strategie der Bundes- regierung sein, alles den Kräften des Marktes zu überlas- sen und ansonsten den Kopf in den Sand zu stecken. Fallen neben Qimonda auch noch Infineon oder AMD, dann wird der ganze Mikrochipcluster in Dresden so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass auch die exzellen- ten Forschungsinstitute und die entstandenen innovati- ven mittelständischen Unternehmen nur schwerlich überleben werden können. Das ist zugleich die Krux dieses Aufbaus Ost: Seine Konstruktion muss schon allein deshalb als gescheitert angesehen werden, da sich viele mühselig – als Nachbau West – aufgebaute Industriecluster als wenig überlebens- fähig erweisen, wenn ihnen der Geldhahn zugedreht wird. Derartige Strukturprobleme werden nicht mit einer Wirtschaftspolitik gelöst, die unverändert auf die An- siedlung verlängerter Werkbänke setzt und die sich – wie „Invest in Germany“ – bei ihren Werbeaktionen auf die Ausgabe von Fördermitteln und die Anpreisung des niedrigeren Lohnniveaus beschränkt. Dass das in Zeiten sinkender Haushaltseinnahmen – al- leine die Zuweisung des Solidarpakts II verringert sich ab diesem Jahr jedes Jahr um 1 Milliarde Euro – nicht mehr funktionieren kann, erklärt sich von selbst. Dennoch hal- ten die Bundesregierung und die Große Koalition, ja selbst die Linke wider besseres Wissen an ineffizienten Förderprogrammen wie zum Beispiel der I-Zulage fest. Die Ministerpräsidenten Böhmer, Althaus und Tillich for- dern sogar noch eine Verlängerung über das Jahr 2013 hinaus. Das Fatale daran ist, dass die für die nächsten zehn Jahre noch zur Verfügung stehenden Solidarpaktmittel des Korbes II noch schneller verringert werden, ohne dem Ziel eines sich selbst tragenden Wirtschaftswachstums wesentlich näher zu kommen. Überhaupt scheint sich der Korb II als Selbstbedie- nungsladen zu entpuppen, denn auch durchaus wichtige Programme wie der Stadtumbau Ost oder die Altschul- denhilfe oder gar eine Wiedereinführung der I-Zulage w g M t e I P w d d k t w l n b f t k l r u t m d 9 K 1 a g s d N N s U (D eigert haben. Denn es gab nie einen Masterplan Ost. Es ibt keinen Masterplan Ost, und es wird auch nie einen asterplan Ost geben. Wir wollen dagegen die Kreativi- ät, Leistungsbereitschaft und -fähigkeit und das Eigen- ngagement der Ostdeutschen unterstützen, beleben und nitiativen von unten fördern. Wir wollen die endogenen otenziale stärken und setzen daher auch konsequenter- eise auf eine andere Förderstrategie: weg von Top- own hin zu Bottom-up. Wir setzen zuerst bei den Menschen an. Wir wollen, ass junge Menschen ihre Ideen bei uns verwirklichen önnen, dass sie nicht an einer piefigen und kleinkarier- en Bürokratie verzweifeln, scheitern und dann endgültig eggehen. Denn eines fehlt schon lange in Ostdeutsch- and: Menschen, die etwas unternehmen wollen, Unter- ehmer im wahren Sinne des Wortes. Sie fehlen sowohl ei den Neugründungen als auch bei den Betriebsnach- olgern, und es muss von besonderem Interesse des Staa- es sein, Hemmnisse zu beseitigen, Anstöße und kon- rete Hilfestellungen zu geben. Eine der zentralen Herausforderungen in Ostdeutsch- and, die unverändert hohe Arbeitslosenquote zu halbie- en, kann nur dann gelingen, wenn wir die Unternehmer nd Unternehmen in Ostdeutschland haben, die die benö- igten Arbeitsplätze dann auch schaffen. Die Förderung uss sich daher stärker auf innovative Ansätze und auf ie Größenstrukturen konzentrieren, in den wir 80 bis 0 Prozent aller Arbeitsplätze finden: in den Kleinst-, lein- und mittelständischen Betrieben mit zwischen und 20 Mitarbeitern. Ich glaube, dass uns viel zu oft us dem Blick geraten ist, wer eigentlich das beschäfti- ungspolitische Rückrat auch in Ostdeutschland dar- tellt. Sprechen Sie mit diesen Unternehmern; dann wer- en sie feststellen, dass sich viele mit ihren Sorgen und öten alleine gelassen fühlen. Daher müssen wir in den nächsten Jahren umsteuern. och haben wir dafür die Mittel, und noch sind die Men- chen da, mit denen wir diese Ziele erreichen können. nsere Zeit wird knapp. 24814 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Katherina Reiche (Potsdam) Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Anlage 31 der namentlichen Abstimm über Älteren in den neuen desdeutsche Recht (Tagesor Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 52 nein: 510 enthalten: 4 Ja FDP Angelika Brunkhorst DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) D D A J S fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E Endgültiges E ung zu dem Antrag: Keine Bundesländern bei der Übe dnungspunkt 6 b) r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann aktionsloser bgeordnete enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann K H D E J D H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J rgebnis Diskriminierungen und Ung rleitung von DDR-Alterssich laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E (C (D erechtigkeiten gegen- erungen in das bun- r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24815 (A) ) (B) ) Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel S S D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) G I F D E K C L J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M S G D C erd Höfer ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel W S R D K M O M A A B D M O U S R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B (C (D alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries 24816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Abgegebene Stimmen: 571; Dr. Diether Dehm Bodo Ramelow Dr. Wolf Bauer davon ja: 58 nein: 462 enthalten: 46 Ja SPD Wolfgang Gunkel Detlef Müller (Chemnitz) Maik Reichel Silvia Schmidt (Eisleben) Dr. Margrit Spielmann Dr. Marlies Volkmer Waltraud Wolff (Wolmirstedt) DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen W D K D D H L H C In D U D D K M J K O M U D U D K W D P erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst iana Golze r. Gregor Gysi eike Hänsel utz Heilmann ans-Kurt Hill ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau E P V D D D F D D A J S f A H N C U I P P T N lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött (D Anlage 32 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Gerechte Alterseinkünfte für Beschäftigte im Gesund- heits- und Sozialwesen der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) FDP Jens Ackermann Dr. Karl Addicks Uwe Barth Ernst Burgbacher Patrick Döring Mechthild Dyckmans Jörg van Essen Ulrike Flach Otto Fricke Paul K. Friedhoff Horst Friedrich (Bayreuth) Dr. Edmund Peter Geisen Hans-Michael Goldmann Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Michael Kauch Dr. Heinrich L. Kolb Hellmut Königshaus Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Ina Lenke M D P J B D H D C G F D M D C F C D D H B D M C B A arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) K M E C Ir D R S D H W J E C U S D M B D D (Crista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller PD r. Peter Danckert aik Reichel ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN r. Harald Terpe Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24817 (A) ) (B) ) Dr. Stephan Eisel Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen D M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka A H H D D K G C A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) ngo Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W H B K A N H D R D G G S P G Ir F D E K (C (D laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner 24818 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) (C) (B) ) Christel Humme Lothar Ibrügger Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Brigitte Zypries FDP Enthalten CDU/CSU Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel K M O M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W J D A L R C D J D J J J F R S J H A P G G H D H D E D H U M arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer P J O D G J H B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E C I D R S D W J atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn olfgang Wieland osef Philip Winkler U S D P F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D H D (D da Carmen Freia Heller PD r. Peter Danckert etra Heß DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24819 (A) ) (B) ) Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Stephan Eisel Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Dr. Peter Ramsauer Peter Rauen Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Klaus Riegert Anlage 33 der namentlichen Abstimm in der DDR Geschiedenen Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 57 nein: 421 enthalten: 88 Ja SPD Wolfgang Gunkel Detlef Müller (Chemnitz) Maik Reichel Silvia Schmidt (Eisleben) Dr. Marlies Volkmer DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow D D F D D A J S B D H fr A H N C U Il P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M Endgültiges E ung zu dem Antrag: Gerec (Tagesordnungspunkt 6 b) r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN ans-Christian Ströbele aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött I H D A D K H D E J D H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V rgebnis hte Lösung für die rentenrec ngrid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder J D M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H (C (D htliche Situation von ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel 24820 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold E D D K S S D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W H B K A N H D R D G G rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm S P G I F D E K C L J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M M G F D A D H H J J C D F D M G D C W tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. 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Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP rnst Burgbacher atrick Döring örg van Essen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24821 (A) ) (B) ) der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Schaffung einer gerechten Versorgungslösung für die vormalige berufsbezogene Zuwendung für Ballettmitglieder in der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 59 nein: 459 enthalten: 48 Ja CDU/CSU Peter Albach SPD Detlef Müller (Chemnitz) Maik Reichel Silvia Schmidt (Eisleben) DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm W D K D D H L H C In D U D D K M J K O M U D U D K W D P erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst iana Golze r. Gregor Gysi eike Hänsel utz Heilmann ans-Kurt Hill ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau B E P V D D D F D D A J S B D U M C H f A H odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN te Koczy arkus Kurth laudia Roth (Augsburg) ans-Christian Ströbele raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche N C U Il P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe (D Anlage 34 Endgültiges Ergebnis Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Josef Philip Winkler Enthalten CDU/CSU Peter Albach Uda Carmen Freia Heller SPD Dr. Peter Danckert Petra Heß Steffen Reiche (Cottbus) FDP Jens Ackermann Dr. Karl Addicks Uwe Barth Angelika Brunkhorst Mechthild Dyckmans U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily M D C F C D D B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy S F M U M A N J K W O B C K M E C Ir D R S D D W (Cylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn r. Harald Terpe olfgang Wieland 24822 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Monika Brüning Georg Brunnhuber Cajus Caesar Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Dr. Stephan Eisel Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl B V S E J J J D M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert D F J K D D A P A H H D D K G C A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) ngo Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold E D D K S S D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D K G A W W H B K A N H D R D G (C (D rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24823 (A) ) (B) ) Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Petra Hinz (Essen) Gerd Höfer Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Dr. Eva Högl Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier F D M S G D C W S R D K M O M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester D H D E D W H U M B F P J O D G J H B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T F U A N J K W O B K M E C I D R S J r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe ritz Kuhn ndine Kurth (Quedlinburg) nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn osef Philip Winkler E C U S M F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D S M D D W (C (D nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller PD onika Griefahn DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN ylvia Kotting-Uhl onika Lazar r. Wolfgang Strengmann- Kuhn r. Harald Terpe olfgang Wieland 24824 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Anlage 35 der namentlichen Abstimm veredlung Tagesordnungspu Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 468 enthalten: 47 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K H D Endgültiges E ung zu dem Antrag: Regel nkt 6 b) aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J J J D M N D H T M G rgebnis ung der Ansprüche der Berg r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H (C (D leute der Braunkohle- ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24825 (A) ) (B) ) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Sabine Bätzing Dirk Becker Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Lothar Binding (Heidelberg) Volker Blumentritt Kurt Bodewig Clemens Bollen G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E K C L J J J erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M G D C W S R D K M O M A A B lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P J O D G J H B D M (C (D r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelika Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) 24826 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) enthalten: 86 Dr. Hakki Keskin Wolfgang Bosbach Ja SPD Detlef Müller (Chemnitz) Silvia Schmidt (Eisleben) DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill K M J K O M U D U D K W D P B E P V D D D F D D A atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich H f A H N C U I P P T N D G E V D O C R P ans-Christian Ströbele raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K H laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser (D von Angehörigen in der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 54 nein: 426 Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Anna Lührmann Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei O B C K M E C Ir D R S D H W J E C U S S M Anlage 36 der namentlichen Abstimm mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller PD teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel S F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H I Endgültiges E ung zu dem Antrag: Beseit ilvia Schmidt (Eisleben) DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D M D rgebnis igung von Rentennachteilen (Carkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN onika Lazar r. Harald Terpe für Zeiten der Pflege Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24827 (A) ) (B) ) Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Volker Kauder Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H D D K G C A In D D B U ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D U P L V K C G D K W B ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E K C L J J J U D U C A D (C (D delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler 24828 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) (C) (B) ) Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Marianne Schieder Otto Schily Ulla Schmidt (Aachen) Renate Schmidt (Nürnberg) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz FDP Patrick Döring Jörg van Essen Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ Cornelia Pieper Gisela Piltz Frank Schäffler Dr. Konrad Schily Marina Schuster Dr. Hermann Otto Solms Carl-Ludwig Thiele Florian Toncar Christoph Waitz Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries D C J E C U S S M F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H I M D P B D H D IE GRÜNEN hristine Scheel osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller PD teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E Ir D R S D D W (D ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn r. Harald Terpe olfgang Wieland Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24829 (A) ) (B) ) Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Anlage 37 der namentlichen Abstimm Land- und Forstwirten, Ha gehörigen aus der DDR (Ta Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 54 nein: 464 enthalten: 48 Ja SPD Detlef Müller (Chemnitz) Silvia Schmidt (Eisleben) Waltraud Wolff (Wolmirstedt) DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow D F D D A J S fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Endgültiges E ung zu dem Antrag: Renten ndwerkern und anderen Sel gesordnungspunkt 6 b) r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) A D K H D E J D H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S rgebnis rechtliche Anerkennung für bständigen sowie deren mith xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P (C (D fehlende Zeiten von elfenden Familienan- anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen 24830 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett D K S S D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß G S P G I F D E K C L J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M M G F D A D H H J J C D F D M S G D abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) erold Reichenbach r. Carola Reimann C W S R D K M O M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D H U M B (C (D hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24831 (A) ) (B) ) der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche Anerkennung von zweiten Bildungs- wegen und Aspiranturen in der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 52 nein: 469 enthalten: 45 Ja SPD Dr. Margrit Spielmann DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi H L H C In D U D D K M J K O M U D U D K W D P B E P V eike Hänsel utz Heilmann ans-Kurt Hill ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) D D D F D D A J S f A H N C U I P P T N D G r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel (D Anlage 38 Endgültiges Ergebnis FDP Jörg van Essen Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn M U A N J K W O B C K M E C Ir D R S D H W J E C U arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller S M F J D U A E P M U P H D H J D H B M D H D H S H I M PD aik Reichel DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke arkus Löning D P J B D H D C G F D M D C F C D D H B D M D (Cr. Erwin Lotter atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN onika Lazar r. Harald Terpe 24832 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf H D D K G C A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) ngo Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg U P L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E (C (D te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24833 (A) (C) (B) ) Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Johannes Kahrs Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Heidi Wright Uta Zapf Manfred Zöllmer Brigitte Zypries Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler Enthalten CDU/CSU Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller (Chemnitz) Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann K M O M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg F P J O D G J H B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E C I D R S D H DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Reims-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele U S S M F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D D (D da Carmen Freia Heller PD ilvia Schmidt (Eisleben) aik Reichel DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN r. Harald Terpe 24834 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anlage 39 der namentlichen Abstimm rungsregelungen für ins Au worbenen rentenrechtliche Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 473 enthalten: 42 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert S fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A Endgültiges E ung zu dem Antrag: Renten sland mitreisende Ehepartne n Zeiten (Tagesordnungspun abine Zimmermann aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- E J D H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J J J D rgebnis rechtliche Anerkennung von rinnen und Ehepartner sow kt 6 b) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F (C (D DDR-Sozialversiche- ie von im Ausland er- unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24835 (A) ) (B) ) Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Sabine Bätzing Dirk Becker Uwe Beckmeyer K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) D E K C L J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M S M G D C W S r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix R D K M O M A A B D M O U S R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P (C (D ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring 24836 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) ja: 51 nein: 470 Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Henry Nitzsche Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe enthalten: 45 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll M J K O M U D U D K W D P B E P V D D D F D D A J S onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann N C U I P P T N D G E V D O C R P A D J W W ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K H D E J D onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs (D Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Rentenrechtliche Anerkennung aller freiwilligen Bei- träge aus DDR-Zeiten (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen fraktionsloser Abgeordneter Klaus Brähmig Michael Brand Jörg van Essen Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter T U S F M U M A N J K W O B C K M E C Ir D R S D H D Anlage 40 hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe W J E C U F J D U A E M U P H D H J D H B M olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D (Cr. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24837 (A) ) (B) ) Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Helmut Lamp Katharina Landgraf Dr. Max Lehmer P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H D D K G C A In D D B U W K M B T aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E K C L J J J U D U C A D W F K R A (C (D hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme 24838 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) (C) (B) ) Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Marianne Schieder Otto Schily Ulla Schmidt (Aachen) Renate Schmidt (Nürnberg) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz Ottmar Schreiner Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) SPD Maik Reichel Silvia Schmidt (Eisleben) FDP Jens Ackermann Dr. Karl Addicks Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller (Chemnitz) Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P J O einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E C I D R S D H D J E C U ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D W (D we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN olfgang Wieland Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24839 (A) ) (B) ) Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Anlage 41 der namentlichen Abstimm versorgungen der DDR (Ta Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 474 enthalten: 41 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K H Endgültiges E ung zu dem Antrag: Kein V gesordnungspunkt 6 b) aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G U M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J J J D M N D H T rgebnis ersorgungsunrecht bei den ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A (C (D Zusatz- und Sonder- r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) 24840 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Sabine Bätzing Dirk Becker Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Lothar Binding (Heidelberg) Volker Blumentritt K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E K C L J urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M S M G D C W S R D K M O M osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) A A B D M O U S R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P J O D G J H (C (D nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24841 (A) ) (B) ) enthalten: 47 Cornelia Hirsch Jörn Wunderlich Wolfgang Bosbach Ja SPD Wolfgang Gunkel Detlef Müller (Chemnitz) Steffen Reiche (Cottbus) Maik Reichel Dr. Marlies Volkmer Waltraud Wolff (Wolmirstedt) DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst In D U D D K M J K O M U D U D K W D P B E P V D D ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert S f A H N C U I P P T N D G E V D O C R P abine Zimmermann raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K H laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach erbert Frankenhauser (D Alterssicherung für Angehörige der Deutschen Reichsbahn (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 57 nein: 462 Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn Markus Kurth U M A N J K W O B C K M E C Ir D R S D H D W J Anlage 42 der namentlichen Abstim ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler E F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S Endgültiges E mung zu dem Antrag: Reg nthalten DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D rgebnis elung der Ansprüche und (Carald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing Anwartschaften auf 24842 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H D D K G C A In D D B U ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D U P L V K C G D K W B ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) E M U D C M K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W H B K A N H D R D G G S P G Ir F D E K C L J J J U D U C A D W F K R (C (D delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24843 (A) (C) (B) ) Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Dr. Hermann Scheer Marianne Schieder Otto Schily Ulla Schmidt (Aachen) Renate Schmidt (Nürnberg) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider (Erfurt) Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) SPD Martin Burkert Dr. Peter Danckert Petra Heß Silvia Schmidt (Eisleben) Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J H A P G G H D H D E D H U M B F P J O D laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E C I D R S D H W J E C U ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D D (D DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN r. Harald Terpe 24844 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Katherina Reiche (Potsdam) Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Anlage 43 der namentlichen Abstimm Professoren neuen Rechts, schullehrer, Beschäftigte un in den neuen Bundesländer Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 470 enthalten: 45 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) J S fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In Endgültiges E ung zu dem Antrag: Angem Ärztinnen und Ärzte im öf iversitärer und anderer wis n (Tagesordnungspunkt 6 b) örn Wunderlich abine Zimmermann aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach D E J D H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J rgebnis essene Altersversorgung fü fentlichen Dienst, Hochschulle senschaftlicher außerunivers r. Hans-Peter Friedrich (Hof) rich G. Fritz ochen-Konrad Fromme r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E (C (D r Professorinnen und hrerinnen und Hoch- itärer Einrichtungen homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24845 (A) ) (B) ) Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Sabine Bätzing D U K D U P L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer I F D E K C L J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M S G D C W ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester S R D K M O M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P (C (D önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring 24846 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben (Tagesordnungs- punkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 471 enthalten: 44 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill C In D U D D K M J K O M U D U D K W D P B E P V D D ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert D F D D A J S f A H N C U I P P T N D G E V r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk (D Anlage 44 Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Schaffung einer angemessenen Altersversorgung für Jörg van Essen Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl F M U M A N J K W O B C K M E C Ir D R S D H W J ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler E C U S M S F J D U A E M U P H D H J D H B M D H nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller PD aik Reichel ilvia Schmidt (Eisleben) DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D D (Cr. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN r. Harald Terpe Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24847 (A) ) (B) ) Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H D r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan D K G C A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D U P r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mülheim) ngo Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth L V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G P G S P G Ir F D E K C (C (D othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme 24848 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) (C) (B) ) Lothar Ibrügger Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Ortwin Runde Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Heidi Wright Uta Zapf Manfred Zöllmer Brigitte Zypries Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler Enthalten Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller (Chemnitz) Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel M A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg F P J O D G J H B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U M A N J K W O B C K M E C I D R S D DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn C U S M S F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D (D DU/CSU da Carmen Freia Heller PD aik Reichel ilvia Schmidt (Eisleben) DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24849 (A) ) (B) ) Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Dr. Hermann Kues Peter Rzepka Anita Schäfer (Saalstadt) Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Anlage 45 der namentlichen Abstimm gehörige von Bundeswehr, nungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon ja: 51 nein: 470 enthalten: 45 Ja DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte fr A H N C U Il P P T N D G E V D O C R P A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H D A D K Endgültiges E ung zu dem Antrag: Schaffu Zoll und Polizei, die nach aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) irk Fischer (Hamburg) xel E. Fischer (Karlsruhe- Land) r. Maria Flachsbarth laus-Peter Flosbach H D D N E M J P D U R H M M M M D O H G M J B E C R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J J J D M N D H rgebnis ng einer angemessenen Alte 1990 ihre Tätigkeit fortgese ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A (C (D rsversorgung für An- tzt haben (Tagesord- r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) 24850 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Annette Widmann-Mauz Klaus-Peter Willsch Willy Wimmer (Neuss) Elisabeth Winkelmeier- Becker Werner Wittlich Dagmar Wöhrl Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr (Neuruppin) Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Sören Bartol Sabine Bätzing Dirk Becker Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Lothar Binding (Heidelberg) V K C G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W W H B K A N H D R D G G S P G Ir F D E K C L J olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D H H J J C D F D M S G D C W S R D K M O M osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) A A B D M O U R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F P J O D G J H (C (D nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt (Aachen) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP atrick Döring örg van Essen tto Fricke r. Werner Hoyer udrun Kopp an Mücke artfrid Wolff (Rems-Murr) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24851 (A) ) (B) ) ja: 56 Heike Hänsel Lutz Heilmann Dr. Petra Sitte Frank Spieth Renate Blank Peter Bleser nein: 463 enthalten: 47 Ja SPD Wolfgang Gunkel Detlef Müller (Chemnitz) Maik Reichel Silvia Schmidt (Eisleben) Dr. Marlies Volkmer DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Werner Dreibus Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst H C In D U D D K M J K O M U D U D K W D P B E P V ans-Kurt Hill ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert lla Lötzer r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothée Menzner ersten Naumann olfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) D D A J S f A H N C U I P P T N D G E V D r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) eronika Bellmann r. Christoph Bergner A D J W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In H ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen (Bönstrup) olfgang Bosbach laus Brähmig ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber ajus Caesar itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer (Lübeck) se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann grid Fischbach artwig Fischer (Göttingen) (D Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung zu dem Antrag: Einheitliche Regelung der Altersversorgung für Angehö- rige der technischen Intelligenz der DDR (Tagesordnungspunkt 6 b) Abgegebene Stimmen: 571; davon Diana Golze Dr. Gregor Gysi Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Otto Bernhardt Clemens Binninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Marieluise Beck (Bremen) Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Ulrike Höfken Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Anna Lührmann N J K W O B C K M E C Ir D R S D H D W J E C U Anlage 46 icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller S P M S F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H PD etra Heß aik Reichel ilvia Schmidt (Eisleben) DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D (Cibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing 24852 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 (A) ) (B) ) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Christian Hirte Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke-Witt Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D F L M D P D M D C S M D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H H D D K G C unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G I K A K W E W D W W S D G D I R E D D K S S D U K D U P L V K C ndreas Schmidt (Mülheim) ngo Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen G D K W B E M U M D C M D K M D E D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D M K G A W H B K A N H D R D G G S P G Ir F D E K C L J J J U D (C (D erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 224. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 24853 (A) (C) (B) ) Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Marianne Schieder Otto Schily Ulla Schmidt (Aachen) FDP Patrick Döring Jörg van Essen Otto Fricke Dr. Werner Hoyer Gudrun Kopp Jan Mücke Hartfrid Wolff (Rems-Murr) Enthalten CDU/CSU Uda Carmen Freia Heller SPD Petra Heß Gabriele Lösekrug-Möller Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Waltraud Lehn Helga Lopez Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dr. Erika Ober Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) R H C O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J H A P G G H D H D E D W H U M B enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) ildegard Wester r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries B D M C B A E D D H K K B B W P P U D T U S F M U A N J K W O B C K M E C I D R S D H W J ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck (Bremen) ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller (Köln) infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth (Augsburg) rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang Strengmann- Kuhn ans-Christian Ströbele olfgang Wieland osef Philip Winkler F J D U A E M U P H D H J D H B M D H D H S H In M D P B D H D C G F D M D C F C D D B D M D (D DP ens Ackermann r. Karl Addicks we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher echthild Dyckmans lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN onika Lazar r. Harald Terpe 91, 1 0, T 224. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 28. Mai 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43 Anlage 44 Anlage 45 Anlage 46
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622400000

Die Sitzung ist eröffnet.

Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Bevor wir in unsere Tagesordnung eintreten, gibt es
einige amtliche Mitteilungen. Wir beginnen mit einer
rundum erfreulichen Mitteilung: Der Kollege Ernst
Burgbacher feiert heute seinen 60. Geburtstag.


(Beifall)


Dazu darf ich Ihnen – ganz offenkundig im Namen des
ganzen Hauses – herzlich gratulieren.

Gratulieren möchte ich auch dem Kollegen Gert
Weisskirchen und der Kollegin Uschi Eid, die am 16.
bzw. 18. Mai ähnlich runde Geburtstage gefeiert haben.
Auch Ihnen meine ganz besonders herzlichen Glück-
wünsche!


(Beifall – Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD] und Abg. Dr. Uschi Eid [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] gratulieren und umarmen sich)


– Ich weiß gar nicht, ob solche rührenden Verbrüde-
rungsszenen von den Stenografen erfasst werden. Im
Ausnahmefall, finde ich, ist das angemessen; das will ich
hiermit angeregt haben.

d
g

Z

Z

Redet
Der Kollege Dr. Frank Schmidt hat mit Wirkung vom
25. Mai 2009 auf seine Mitgliedschaft im Deutschen
Bundestag verzichtet. Als Nachfolgerin begrüße ich
herzlich die Kollegin Dr. Erika Ober.


(Beifall)


Herzlich willkommen und gute Zusammenarbeit!

Die Fraktion der FDP teilt mit, dass Herr Gerry Kley
sein Amt als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat
der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nie-
dergelegt hat. Als Nachfolger wird der Kollege Chris-
toph Waitz vorgeschlagen. Sind Sie damit einverstan-
den? – Das ist offenkundig der Fall. Dann ist d
Waitz hiermit zum stellvertretenden Mitglie
tungsrats der Stiftung zur Aufarbeitung der S
tur gewählt.

(C (D ung en 28. Mai 2009 2 Uhr Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbunene Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste aufeführten Punkte zu erweitern: P 1 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zu den kritischen Äußerungen von EU-Kommissar Günter Verheugen über die Bankenaufsicht in Deutschland P 2 Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a)


(siehe 223. Sitzung)


(Ergänzung zu TOP 46)

gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Än-
derung des Übereinkommens vom 25. Juni
1998 über den Zugang zu Informationen, die
Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungs-
verfahren und den Zugang zu Gerichten in

(Erstes Aarhus-Änderungs-Übereinkommen)


– Drucksache 16/13115 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und

ext
Verbraucherschutz (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die
Sicherung der Bauforderungen

– Drucksache 16/13159 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und

erschutz

ratung des von den Abgeordneten Hartfrid
ems-Murr), Gisela Piltz, Dr. Max Stadler,
Abgeordneter und der Fraktion der FDP
er Kollege
d des Stif-
ED-Dikta-

Verbrauch

c) Erste Be

(R weiterer Präsident Dr. Norbert Lammert eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz – AufenthG)





(A) )


(B) )


– Drucksache 16/13160 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Renate
Künast, Peter Hettlich, Winfried Hermann, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Alternativen zum Weiterbau der Bundesauto-
bahn A 100 in Berlin

– Drucksache 16/13172 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Haushaltsausschuss

e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker
Beck (Köln), Birgitt Bender, Dr. Thea Dückert,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Transparenz schaffen – Verbindliches Register
für Interessenvertreterinnen und Interessen-
vertreter einführen

– Drucksache 16/13174 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und
Geschäftsordnung (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Winfried
Hermann, Katrin Göring-Eckardt, Volker Beck

(Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dopingvergangenheit umfassend aufarbeiten

– Drucksache 16/13175 –
Überweisungsvorschlag:
Sportausschuss

g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
Kurth (Quedlinburg), Katrin Göring-Eckardt, Peter
Hettlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Umsetzungsgesetz für UNESCO-Welterbe-
übereinkommen vorlegen

– Drucksache 16/13176 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Kultur und Medien (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Tourismus
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Z

Z

(C (D h)

Riegert, Wolfgang Bosbach, Norbert Barthle,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
CDU/CSU sowie der Abgeordneten Swen Schulz

(Spandau), Dagmar Freitag, Dr. Peter Danckert,

weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD

Sport fördert Integration

– Drucksache 16/13177 –
Überweisungsvorschlag:
Sportausschuss (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung

P 3 Weitere abschließende Beratungen ohne Aus-
sprache

(Ergänzung zu TOP 47)


Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Rechtsausschusses (6. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Mechthild
Dyckmans, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der FDP

Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des
Rates über die Europäische Überwachungs-
anordnung in Ermittlungsverfahren inner-

(Ratsdok. 17002/08)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Jerzy Montag,
Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Europäische Überwachungsanordnung rechts-
staatlich absichern – Stellungnahme gemäß
Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes

– Drucksachen 16/12733, 16/12856 (neu),
16/13101 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Carl-Christian Dressel
Mechthild Dyckmans
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

P 4 Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschus-
ses

Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschus-

(Vermittlungsausschuss)

des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbu-
ches sowie anderer Vorschriften

– Drucksachen 16/8100, 16/12315, 16/13079,
16/13210 –






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
Berichterstattung:
Abgeordneter Wolfgang Zöller

ZP 5 Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Arbeit und Soziales

(11. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich
L. Kolb, Jens Ackermann, Christian Ahrendt,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP

Für ein einheitliches Rentenrecht in Ost und
West

– zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard
Schewe-Gerigk, Cornelia Behm, Birgitt Bender,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Rentenwert in Ost und West angleichen

– Drucksachen 16/9482, 16/10375, 16/13201 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Maria Michalk

ZP 6 Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard
Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), Kai Gehring,
weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes über die Änderung der Vorna-
men und die Feststellung der Geschlechtszuge-
hörigkeit (ÄVFGG)


– Drucksache 16/13154 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

ZP 7 a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines Ge-
setzes zur Änderung des Bundesdaten-
schutzgesetzes

– Drucksachen 16/10529, 16/10581 –

– Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes

– Drucksache 16/31 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Innenaus-
schusses (4. Ausschuss)


– Drucksache 16/13219 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Beatrix Philipp
Dr. Michael Bürsch
Gisela Piltz
Jan Korte
Silke Stokar von Neuforn

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Innenausschusses (4. Ausschuss) zu
dem Antrag der Abgeordneten Silke Stokar von
Neuforn, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer

Z

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p
g
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a
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s
a

ü
l
s

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(C (D Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Mehr Datenschutz beim so genannten Scoring – Drucksachen 16/683, 16/13219 – Berichterstattung: Abgeordnete Beatrix Philipp Dr. Michael Bürsch Gisela Piltz Jan Korte Silke Stokar von Neuforn P 8 Beratung des Antrags der Bundesregierung Anpassung des Einsatzgebietes für die Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias – Drucksache 16/13187 – Überweisungsvorschlag: Auswärtiger Ausschuss Rechtsausschuss Verteidigungsausschuss Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, soeit erforderlich, abgewichen werden. Am heutigen Donnerstag werden die Tagesordnungsunkte 8, 20 und 30 abgesetzt. Die nachfolgenden Taesordnungspunkte der Koalitionsfraktionen rücken jeeils vor. Morgen werden die Tagesordnungspunkte 44 und 45 bgesetzt und die Tagesordnungspunkte 41 und 42 geauscht. Schließlich mache ich auf drei nachträgliche Auschussüberweisungen im Anhang zur Zusatzpunktliste ufmerksam: Der in der 211. Sitzung des Deutschen Bundestages berwiesene nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätzich dem Ausschuss für Arbeit und Soziales (11. Auschuss)


Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
rung arzneimittelrechtlicher und anderer Vor-
schriften

– Drucksachen 16/12256, 16/12677 –
überwiesen:
Ausschuss für Gesundheit (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Kultur und Medien

Der in der 220. Sitzung des Deutschen Bundestages
berwiesene nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätz-






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
lich dem Innenausschuss (4. Ausschuss) und dem Aus-
schuss für Gesundheit (14. Ausschuss) zur Mitberatung
überwiesen werden.

Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umset-
zung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewer-
berecht und in weiteren Rechtsvorschriften

– Drucksache 16/12784 –
überwiesen:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Gesundheit

Der in der 221. Sitzung des Deutschen Bundestages
überwiesene nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätz-
lich dem Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwick-
lung (15. Ausschuss) zur Mitberatung überwiesen wer-
den.

Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines

(Akkreditierungsstellengesetz – AkkStelleG)


– Drucksache 16/12983 –
überwiesen:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

– Ich habe den Eindruck, auch dazu gibt es Einverneh-
men. Dann ist das so beschlossen.

Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 4 a bis 4 f auf:

a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines … Geset-
zes zur Änderung des Strafgesetzbuches –
Strafzumessung bei Aufklärungs- und Präven-
tionshilfe (… StrÄndG)


– Drucksache 16/6268 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13094 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Peter Danckert
Joachim Stünker
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

b) – Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines

(C (D Gesetzes zur Regelung der Verständigung im Strafverfahren – Drucksache 16/12310 – – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Verständigung im Strafverfahren – Drucksache 16/11736 – – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung von Absprachen im Strafverfahren – Drucksache 16/4197 – Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses – Drucksache 16/13095 – Berichterstattung: Abgeordnete Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)

Dr. Peter Danckert
Joachim Stünker
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

c) – Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung
von schweren staatsgefährdenden Gewalt-
taten

– Drucksache 16/12428 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Frak-
tionen der CDU/CSU und der SPD eingebrach-
ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verfolgung
der Vorbereitung von schweren staatsge-
fährdenden Gewalttaten

– Drucksache 16/11735 –

– Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Bekämpfung des Aufenthalts in terroristi-
schen Ausbildungslagern (… StrÄndG)


– Drucksache 16/7958 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13145 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Jürgen Gehb
Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)

Dr. Peter Danckert
Joachim Stünker
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
d) – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat
eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset-
zes zur Änderung des Gesetzes über die
Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnah-
men

– Drucksache 16/12321 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Abge-
ordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln),
Monika Lazar, weiteren Abgeordneten und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
rung des Gesetzes über die Entschädigung
für Strafverfolgungsmaßnahmen

– Drucksache 16/11434 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13096 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Matthias Miersch
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

e) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Rechtsausschusses (6. Ausschuss) zu
dem Antrag der Abgeordneten Jörg van Essen,
Mechthild Dyckmans, Jens Ackermann, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der FDP

Angemessene Haftentschädigung für Justizop-
fer sicherstellen

– Drucksachen 16/10614, 16/13096 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Matthias Miersch
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

f) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Änderung des Untersuchungshaftrechts

– Drucksache 16/11644 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13097 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Peter Danckert
Dr. Matthias Miersch
Jörg van Essen
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

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(C (D Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für iese Aussprache 90 Minuten vorgesehen. – Ich höre einen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält zunächst ie Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries. Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! iebe Kollegen! Mit den fünf Gesetzen, die wir heute ier, im Deutschen Bundestag, beschließen, vollenden ir das strafrechtliche Arbeitsprogramm der Großen oalition. In den vergangenen vier Jahren haben wir napp 30 Projekte realisiert. Damit haben wir nicht nur en Koalitionsvertrag erfüllt, sondern wir haben auch ine Menge erreicht: Wir haben mehr Sicherheit gechaffen, wir haben Opfer besser geschützt, und wir haen den Rechtsstaat gestärkt. Zunächst zur Sicherheit. Immer wieder müssen wir estehende, neu identifizierte Schutzlücken im materielen Strafrecht schließen. Das tun wir auch jetzt mit dem VVG. Künftig kann bestraft werden, wer sich zur Beehung von Terroranschlägen einer Ausbildung unterieht. Wir stellen auch das Verbreiten von Anschlagspläen im Internet unter Strafe. Mit diesem Gesetz eagieren wir auf neue Organisationsformen des Terroismus. Auch Einzeltäter, die wir zunehmend beobachen, können künftig angemessen bestraft werden. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das konnten sie bisher auch schon!)


(Beifall bei der SPD)

Brigitte Zypries (SPD):
Rede ID: ID1622400100

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


olizei und Justiz brauchen außerdem die nötigen Er-
ittlungsinstrumente. Mit der Vorratsdatenspeicherung

aben wir einen wichtigen Schritt unternommen, um
traftaten aufklären zu können.

Schließlich brauchen wir auch ein Prozessrecht, das
ilft, Anschläge und andere schwere Verbrechen zu ver-
indern. Deshalb ist die Kronzeugenregelung, die wir
eute beschließen, so wichtig.


(Zuruf des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


as Verhalten eines Täters nach der Tat, Herr Kollege
tröbele, konnte schon immer strafmildernd berücksich-

igt werden.


(Joachim Stünker [SPD]: So ist es!)


as schreiben wir jetzt ausdrücklich ins Gesetz. Zudem
chaffen wir klare Vorgaben, in welchem Umfang Stra-
en gemildert werden können. Das schafft sehr viel mehr
ransparenz und erhöht den Anreiz für eine Zusammen-
rbeit mit Polizei und Justiz.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zehn Jahre für Mord!)


Trotzdem haben wir dafür gesorgt, dass auch in Zu-
unft niemand seiner gerechten Strafe entgeht, indem
ir im Gesetz zum Beispiel festgeschrieben haben, dass






(A) )



(B) )


Bundesministerin Brigitte Zypries
bei Androhung einer lebenslangen Freiheitsstrafe nicht
unter ein Strafmaß von zehn Jahren erkannt werden darf.
Übermäßige Milderungen wird es also nicht geben. Das
verhindert das Gesetz.

Der Kampf gegen latente Gefahren des Terrorismus
ist wichtig. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass die
Menschen vor den konkreten Alltagsgefahren sicher sind
und sich sicher fühlen. Auch diesbezüglich hat die
Große Koalition gehandelt und zum Beispiel den Schutz
vor Stalking verbessert. Inzwischen sind mehrere Tau-
send Verfahren zu diesem Straftatbestand anhängig. Das
zeigt, dass das eine notwendige Maßnahme war. Diese
Maßnahme kommt vor allem Frauen zugute; denn mehr
als 80 Prozent der Opfer sind Frauen.

Wir haben außerdem den Kampf gegen Kindesmiss-
brauch gestärkt und das erweiterte Führungszeugnis ein-
geführt. Das erhöht den Schutz der Kinder; denn jeder,
der künftig beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern ar-
beiten will, muss durch Vorlage eines solchen Führungs-
zeugnisses nachweisen, dass er nicht einschlägig vorbe-
straft ist.

Jugendliche können aber nicht nur Opfer, sondern
auch Täter werden. Deswegen haben wir zum Schutz vor
jugendlichen Gewalttätern zwischen 14 und 17 Jahren
den Anwendungsbereich der nachträglichen Sicherheits-
verwahrung ausgedehnt. Wir haben außerdem das Ju-
gendgerichtsgesetz ergänzt. Dort ist nun ausdrücklich
festgeschrieben: Bei Jugendlichen geht Erziehung vor
Strafe. Das ist ein deutliches Bekenntnis zu einer moder-
nen Kriminalpolitik, und es ist eine klare Absage an
jene, die ständig nach einer Verschärfung des Jugend-
strafrechts rufen.


(Beifall bei der SPD)


Zu einem fairen Ausgleich von Freiheit und Sicher-
heit gehört aber auch die Stärkung der Bürgerrechte
und des Rechtsstaates. Auch das hat die Große Koali-
tion mit Veränderungen in dieser Legislaturperiode an-
gepackt. Wir haben vor allem mit der Neuregelung der
heimlichen Ermittlungsmaßnahmen gemäß Strafprozess-
ordnung Maßstäbe gesetzt. Wir haben dort die Eingriffs-
voraussetzungen verschärft, dem staatlichen Handeln
Grenzen gesetzt, den Schutz der Berufsgeheimnisträger
gestärkt und den Schutz gegen Überwachungsmaßnah-
men ausgebaut.

Heute stärken wir den Rechtsstaat erneut: Wir stellen
die Beschränkungen für Untersuchungsgefangene, die
über die Freiheitsentziehung hinausgehen, zum Beispiel
die Postkontrolle, auf eine klare gesetzliche Grundlage.
Wir sorgen auch dafür, dass Gefangene Möglichkeiten
des Rechtsschutzes gegen solche Maßnahmen haben.
Wichtig ist zudem: Künftig müssen die Betroffenen
schon bei der Festnahme belehrt werden, und von Be-
ginn der Haft an wird ihnen ein Pflichtverteidiger zur
Seite gestellt.

Außerdem wird heute durch einen Gesetzesbeschluss
die Entschädigung für all jene erhöht, die zu Unrecht
hinter Gittern saßen. Die Kosten dafür tragen die Län-
der; das ist so in diesem föderalen System. Ich bin den

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(C (D ändern dafür dankbar, dass diese Initiative von ihnen usgegangen ist. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das war mickrig genug!)


Die vorgeschlagene Erhöhung der Entschädigung für
en immateriellen Schaden von 11 Euro auf 25 Euro pro
ag ist notwendig und richtig. Richtig ist auch, dass wir
auschal entschädigen, weil Ansehen, Vorleben, Promi-
enz oder Einkommen an dieser Stelle keine Rolle spie-
en dürfen. Die Freiheit der Betroffenen muss dem Staat
n jedem Falle gleich viel wert sein.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Um Gleichheit geht es auch bei dem letzten Projekt,
as wir heute verabschieden: der Verständigung im
trafverfahren. An dieser Stelle gibt es immer ein großes
issverständnis: Verständigungen sind – entgegen weit-

erbreiteter Ansicht, vor allen Dingen in der Presse –
eine Privilegien für Weiße-Kragen-Täter; vielmehr sind
ie in unserer Justiz gerade bei „kleinen Fischen“ Alltag.
er Unmut ist auch deshalb entstanden, weil Verfahren

u spektakulären Einzelfällen in der Vergangenheit zu
enig transparent waren. Genau das wollen wir mit un-

erem Gesetz ändern: Wir wollen die Verständigung aus
en Gerichtsfluren und den Hinterzimmern holen und in
as Licht der Hauptverhandlung rücken.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


as sorgt für mehr Transparenz und stärkt auch das Ver-
rauen in die Justiz.

Eines muss klar sein: Egal wie prominent, wie be-
annt, wie reich ein Angeklagter ist und egal wie gut
eine Anwälte sind: Vor dem Gesetz müssen auch wei-
erhin alle gleich sein.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


ichtig ist deswegen, dass wir kürzlich die Tagessätze
ei Geldstrafen erhöht haben, und zwar von 5 000 Euro
uf bis zu 30 000 Euro, je nach Tagesverdienst einer Per-
on. Das heißt: Wir können künftig auch Topverdiener
ngemessen bestrafen.

Meine Damen und Herren, entscheidend bleibt aller-
ings, dass komplexe Wirtschafts- und Steuerstraftaten
on der Justiz vollständig aufgeklärt werden. Deswegen
üssen Staatsanwaltschaften und Gerichte personell

usreichend ausgestattet sein. Sie wissen, dass meine
chlussfolgerung zu diesem Thema unter dem Schlag-
ort steht: Gerechtigkeit braucht eine starke Justiz.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Dafür hat der Deutsche Bundestag in dieser Wahlpe-
iode eine Menge getan. Ich denke, die Arbeit wird in
er nächsten Wahlperiode fortgesetzt werden. Ich
öchte mich bei all denen hier im Hohen Hause, die in

en letzten vier Jahren mit ihrem Engagement dazu bei-
etragen haben, dass wir weitere Erfolge für den sozia-
en Rechtsstaat erlangen konnten, recht herzlich bedan-
en.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622400200

Nächster Redner ist der Kollege Jörg van Essen für

die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Jörg van Essen (FDP):
Rede ID: ID1622400300

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

habe erwartet, dass die Bundesjustizministerin hier heute
eine Bilanz zieht. Bei den vielen verschiedenen Gesetz-
entwürfen, die zu einem Paket geschnürt worden sind,
bietet es sich tatsächlich an, einen Blick zurück auf diese
Legislaturperiode zu werfen.

In der Rechtspolitik ist es anders als in vielen anderen
Politikbereichen des Deutschen Bundestages. Wir haben
immer den Stil gepflegt, dass es zwischen Koalition und
Opposition intensive Gespräche über die entsprechenden
gesetzgeberischen Vorhaben gegeben hat.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht immer!)


All das, was wir in anderen Ausschüssen erleben – dass
man sich gelegentlich gegenseitig beschimpft, dass man
miteinander nicht sachlich umgeht –, ist in der Rechts-
politik, Gott sei Dank, nicht der Fall. Ich bin sehr dank-
bar dafür und schließe mich deshalb, Frau Ministerin,
dem Dank an, dass das in dieser Legislaturperiode in un-
serem Ausschuss, im Rechtsausschuss, wieder möglich
war.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Von Ausnahmen abgesehen!)


– Ausnahmen bestätigen die Regel, Herr Kollege; das
wissen Sie.

Trotzdem möchte ich sagen, dass für uns als Liberale,
als FDP-Bundestagsfraktion, die heutige Bilanz sehr un-
terschiedlich ausfällt. Es gibt Dinge, die wir sehr begrü-
ßen. Am meisten freut mich der Fortschritt, den wir im
Bereich des Operschutzes erreicht haben. Ich schaue
den Kollegen Kauder an, weil ich weiß, dass er ganz be-
sondere Verantwortung dafür hat, dass wir hier ein Stück
vorangekommen sind, und zwar ein gehöriges Stück.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement! Viele andere
waren ebenfalls daran beteiligt, dass wir das schaffen
konnten.

Das findet jetzt zunehmend Kritik – ich bedauere das
sehr –, insbesondere in der Anwaltschaft. Wir erhalten
sehr viele Schreiben, in denen steht, die Rolle des Be-
schuldigten werde beeinträchtigt. Genau das ist aus mei-
ner Sicht nicht der Fall. Das Opfer war im Strafprozess
bisher immer der Unbekannte, der Nichtinteressierende.
Dass das jetzt besser geworden ist, freut mich ganz be-
sonders.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Es gibt einen zweiten Punkt, den ich kritisch anspre-
chen möchte. Ich hätte mich gefreut, wenn wir heute im

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(C (D ahmen dieses umfangreichen Paketes im Bereich des trafrechts auch eine vernünftige Regelung für die trafverfolgung von Soldaten aufgrund von Vorfälen, die sich beim Dienst im Ausland ereignet haben, rreicht hätten. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ch weiß, wie sehr sich der Bundesverteidigungsminister
er sitzt auf der Regierungsbank – in dieser Frage enga-
iert hat, wie sehr er mich unterstützt hat. Herr Minister,
anz herzlichen Dank! Aber wir haben immer noch
eine vernünftige Regelung.


(Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Warum nicht?)


ass ein Ermittlungsverfahren wie das gegen den Ober-
eldwebel, der in einer Notwehrsituation geschossen hat,
ber neun Monate dauert, dass Rekonstruktionen auf ei-
em Übungsplatz der Bundeswehr angeordnet werden,
acht deutlich, dass wir in diesem Bereich eine vernünf-

ige Regelung brauchen.

Für mich ist klar: Zur Bundeswehr gehört der Staats-
ürger in Uniform. Deswegen möchte ich, dass die zivile
ustiz erhalten bleibt. Aber: Die Justiz muss einsatzfest
ein. Es muss Staatsanwälte und Richter geben, die die
esonderheiten des Auslandseinsatzes kennen. Deshalb
ird das – jedenfalls für meine Fraktion – einer der
ichtigsten Punkte auf der Agenda der Rechtspolitik in
er neuen Legislaturperiode sein.


(Beifall bei der FDP)


Ich möchte einen weiteren Punkt ansprechen, bei dem
ch ebenfalls bedauere, dass wir nicht zu einer Lösung
ekommen sind: Es geht um notwendige Nachsteuerun-
en im strafrechtlichen Wiederaufnahmerecht. Viele
ennen den Fall, dass eine Frau ermordet worden ist,
ass ihr Täter aufgrund einer DNA-Analyse feststeht
nd dass er nicht bestraft werden kann.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das steht nicht fest!)


Ich meine es so, wie ich es hier sage. – Ich teile das
efühl ganz vieler, insbesondere der Angehörigen des
pfers, die sich mit diesem Zustand nicht abfinden kön-
en.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So etwas nennt sich liberal! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Das war ein Foulspiel!)


eswegen bedauere ich ganz außerordentlich, dass wir
ier nicht zu einer Lösung gekommen sind. Auch das
uss auf der Agenda bleiben.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich habe gesagt, dass die Bilanz dessen, was heute auf
er Tagesordnung steht, für uns unterschiedlich ausfällt.
s gibt von uns Zustimmung, zum Beispiel zum Deal im
trafverfahren. Frau Ministerin, ich stimme Ihnen aus-
rücklich zu: Das darf nicht nur etwas für Reiche sein,
ondern muss ein ganz selbstverständliches Prinzip im






(A) )



(B) )


Jörg van Essen
Strafprozessrecht werden. Hier gelten alle Vorschriften,
die wir haben, zum Beispiel die Vorschrift, dass ein Ver-
fahren bei Zahlung einer Geldbuße wegen Geringfügig-
keit eingestellt werden kann. Das setzt Verständigung
voraus. Viele ganz normale Bürger profitieren davon.
Ich glaube, dass auch hier die Beratungen im Rechtsaus-
schuss zu erheblichen Verbesserungen geführt haben.

Es ist klar: Das Konsensprinzip wird nicht eingeführt,
und es gibt weiterhin den Amtsermittlungsgrundsatz. Es
gibt auch ganz klare Regelungen dafür, dass das Gericht
keinen Druck machen darf und dass beispielsweise ein
Geständnis nur unter bestimmten Voraussetzungen ver-
wertet werden kann. Es gibt also eine umfangreiche
rechtsstaatliche Sicherung. Ich halte das für einen gro-
ßen Fortschritt.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Joachim Stünker [SPD])


Die Rechtsprechung hat sich immer mit dem Deal be-
fasst, hat den Deal immer anerkannt und hat vor allen
Dingen immer gesetzliche Regelungen angemahnt. Das
begrüßen wir. Ich glaube, dass die heutige Entscheidung
eine gute Stunde für die Strafrechtspolitik ist, da wir im
Hinblick auf Absprachen im Strafprozess eine vernünf-
tige Regelung gefunden haben.

Ich persönlich finde auch die neuen Regelungen gut,
die wir im Bereich der Untersuchungshaft treffen. Wie
ich sehe, ist heute auch ein Landesjustizminister anwe-
send, nämlich mein Parteifreund Goll aus Baden-
Württemberg.


(Joachim Stünker [SPD]: Der will das alles aber nicht, wie ich gehört habe!)


Ich weiß, dass aufseiten der Länder Sorgen wegen der
Pflichtverteidigerbestellung bei Inhaftnahme bestehen.
Wir, die FDP-Bundestagsfraktion, haben diese Regelung
allerdings unterstützt; das sage ich in aller Deutlichkeit.

Die Länder befürchten, dass sie die Umsetzung dieser
Regelung zu viel kostet. Diese Sorge ist berechtigt, zu-
mal die Länder unter erheblichem finanziellen Druck
stehen. Dennoch wäre ich Ihnen, Herr Minister Goll,
dankbar, wenn Sie bei Ihren Kollegen dafür werben wür-
den, den Gedanken, der in der Anhörung des Rechtsaus-
schusses vorgetragen worden ist, zu berücksichtigen.
Professor Schöch, der als Sachverständiger geladen war,
hat sehr beeindruckend dargelegt, dass die Pflichtvertei-
digerbestellung eine Verkürzung der Untersuchungshaft
zur Folge hat. Man kann also sagen, dass diese Regelung
für die Länder in finanzieller Hinsicht sogar von erhebli-
chem Vorteil ist.


(Zuruf von der FDP: Hört! Hört!)


Wenn die Pflichtverteidigerbestellung tatsächlich zu
einer Verkürzung der Untersuchungshaft führt, dann ist
diese Regelung nicht nur unter pekuniären Gesichts-
punkten von Bedeutung, sondern hat auch ein Stück weit
mehr Gerechtigkeit zur Folge. Untersuchungshaft ist
nämlich ein erheblicher Eingriff, und sie darf nur so
lange vollzogen werden, wie sie notwendig ist. Wenn die
Pflichtverteidigerbestellung dazu führt, dass jemand frü-
her aus der Untersuchungshaft entlassen wird, weil für

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(C (D ie Untersuchungshaft keine Notwendigkeit mehr beteht, dann ist das auch ein Sieg für den Rechtsstaat und ie Sicherheit in unserem Land. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Weniger gut finden wir die Regelung zur Entschädi-
ung für Strafverfolgungsmaßnahmen. Da ich selbst
ange Zeit Oberstaatsanwalt war, kann ich Ihnen sagen:
eider kommt es immer wieder vor, dass durch justiziel-

es Handeln Unrecht geschieht, dass zum Beispiel je-
and zu Unrecht verhaftet wird oder andere Schäden er-

eidet. Wenn der Staat Unrecht begangen hat, muss es
elbstverständlich sein, dass dieses Unrecht angemessen
ntschädigt wird. Daher ist die Erhöhung der Entschädi-
ung von bisher 11 Euro auf nunmehr 25 Euro pro Haft-
ag, wie sie die Länder vorgesehen haben, sicherlich ein
ortschritt.

In einem Punkt bin ich allerdings anderer Meinung
ls Sie, Frau Bundesjustizministerin: Die Einzelfälle un-
erscheiden sich; man kann nicht alles über einen Kamm
cheren. Wir, die FDP-Bundestagsfraktion, vertreten in
ieser Frage die gleiche Position wie die Anwälte. Wir
efürworten die österreichische Lösung und wollen, dass
m konkreten Einzelfall eine individuelle Entscheidung
etroffen wird. In Österreich zeigt sich, dass die durch-
chnittliche Entschädigung pro Hafttag bei konkreter
eurteilung des Einzelfalles viel höher ausfällt. Wie ich
elesen habe, werden in Österreich etwa 100 Euro pro
ag für zu Unrecht erlittene Haft gezahlt. Bei diesem
hema wird sich meine Fraktion enthalten. Die vorgese-
ene Regelung ist zwar ein Schritt in die richtige Rich-
ung, sie geht uns aber nicht weit genug.

Nicht zustimmen werden wir der Kronzeugenrege-
ung. Frau Ministerin, Sie haben recht, dass es sich hier-
ei um ein allgemeines Prinzip handelt. In § 46 Abs. 2
es Strafgesetzbuches heißt es, dass bei der Strafzumes-
ung auch das Verhalten des Angeklagten nach der Tat
u berücksichtigen ist, beispielsweise der Umstand, dass
r gestanden oder durch Hinweise zur Aufklärung seiner
at beigetragen hat. Ich persönlich teile nicht die vielfäl-

igen Sorgen, die in der Literatur, aber auch in der Lehre
m Zusammenhang mit der Kronzeugenregelung im All-
emeinen geäußert werden. Aber so, wie diese Regelung
etzt ausgestaltet ist, findet sie meine Zustimmung und
ie Zustimmung unserer Fraktion nicht.


(Beifall bei der FDP)


Nach der vorgesehenen Regelung muss sich ein An-
eklagter nicht unbedingt zur eigenen Tat äußern, bei-
pielsweise zu Mittätern; vielmehr kann es, um eine
trafermäßigung zu bekommen, ausreichen, wenn ein
ngeklagter Angaben zu einer Tat macht, mit der er
ichts zu tun hat.


(Joachim Stünker [SPD]: Es kann!)


enn beispielsweise ein Kindesmissbraucher Angaben
u einem Subventionsbetrug macht, dann kann dies eine
eduzierung seiner Strafe zur Folge haben.


(Joachim Stünker [SPD]: Es kann! Das ist kein Automatismus, Herr Kollege!)







(A) )



(B) )


Jörg van Essen
– Nein, natürlich ist das kein Automatismus;


(Joachim Stünker [SPD]: Na also! Das muss mal klargestellt werden!)


aber Sie ermöglichen eine solche Reduzierung. Das ist
eine Regelung, die wir als FDP-Bundestagsfraktion
nicht akzeptieren wollen.


(Beifall bei der FDP)

Wir lehnen die Kronzeugenregelung in der Form, in der
sie heute von Ihnen vorgeschlagen wird, ab.

Wir lehnen auch das ab, was Sie für den Bereich der
Terrorcamps und der entsprechenden Ausbildung vor-
schlagen. Auch wir als FDP-Bundestagsfraktion sehen
selbstverständlich die Gefahren, die aus dem Islamismus
hervortreten. Wir sehen auch, dass es immer wieder auch
Reisen in Länder gibt, in denen in Terrorcamps ausgebil-
det wird. Wir sehen ebenfalls die Bedrohung für unser
Land. Das, was Sie vorschlagen, ist aus unserer Sicht
aber der falsche Weg.


(Beifall bei der FDP)

Es hilft nicht, das sechzehnte Skalpell in einen Opera-

tionsraum zu legen, wenn es an Ärzten und Kranken-
schwestern fehlt. Deshalb ist unser Ansatz auch ein völ-
lig anderer: Wir wollen die Nachrichtendienste, die dort
eine ganz wesentliche Bedeutung haben, stärken und de-
ren Möglichkeiten verbessern, insbesondere hinsichtlich
der Aufklärung. Dafür sind wir offen.

Lieber Herr Danckert, die Lücke, die die Koalition
dort sieht, wird von mir und unserer Fraktion aber nicht
gesehen. Natürlich gibt es dort auch Einzeltäter. Das ist
aber keine neue Entwicklung. Es hat sich in der Vergan-
genheit doch gezeigt, dass sich überall dort, wo Organi-
sationsdelikte nicht gegriffen haben, beispielsweise bei
den Kofferbombern in Köln, keinerlei Lücke hinsichtlich
der Möglichkeit gezeigt hat, diese Täter zu bestrafen.


(Beifall bei der FDP)

Beide potenziellen Kofferbomber von Köln sind zu ho-
hen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das heißt, die
Straflücken, die zu dieser Diskussion geführt haben, sind
nicht wirklich vorhanden.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Das war eine andere Situation!)


Ich selbst bin einige Jahre lang in einer Staatsschutz-
abteilung tätig gewesen. Aus meiner staatsanwaltschaft-
lichen Tätigkeit habe ich die Erfahrung mitgebracht,
dass es sehr gut ist, dass wir zwischen nachrichtendienst-
licher Tätigkeit und Strafverfolgungstätigkeit unter-
scheiden.


(Beifall bei der FDP)

Diese Unterscheidung wird hiermit gelockert. Auch
diese Entwicklung wird von uns nicht unterstützt. Daher
gibt es von FDP-Seite ein klares Nein zu Ihren Vorschlä-
gen.

Insgesamt zeigt sich also ein gemischtes Bild. Ich
denke, dass wir in der Rechtspolitik in nächster Zeit
noch einiges zu tun haben – dann hoffentlich mit libera-
ler Handschrift.

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(C (D Vielen Dank. Dr. Jürgen Gehb von der CDU/CSU-Fraktion ist der ächste Redner. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


(Beifall bei der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622400400


Dr. Jürgen Gehb (CDU):
Rede ID: ID1622400500

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Unser

and ist in diesen Tagen 60 Jahre alt geworden. Wir alle
aben sicherlich noch die Feierlichkeiten vor unserem
eistigen Auge und die vielfältigen Lobgesänge auf un-
ere Verfassung in unserem Ohr. Nun ist unser Grund-
esetz nicht nur an solchen Festtagen, dort vielleicht
anz besonders, von Bedeutung, sondern es gilt natürlich
uch im Alltag, und es spielt in nahezu jeder Rechtsde-
atte, auch heute wieder, eine Rolle.

Ich will darauf hinweisen, dass die Grundrechte
war klassische Abwehrrechte sind – deswegen will un-
er Freund Charly Dressel von der SPD ja, dass die För-
erung des Sports als Staatsziel im Grundgesetz veran-
ert wird; er will den Sport nämlich abwehren –;


(Heiterkeit – Dr. Peter Danckert [SPD]: Ich auch!)


ber im Moment – ich denke an die Skandale der letzten
eit in großen Firmen, Stichwort: Datenschutz – werden
ie Privaten weniger durch den Staat als vielmehr durch
ie Privaten bedroht.

Auch sonst finde ich, dass die Sicht auf die Grund-
echte verkürzt wird, wenn man nur eine Bändigung und
ähmung des Staates im Auge hat. Durch die Grund-

echte werden vielmehr auch Fürsorge- und Schutz-
flichten des Staates begründet, etwa im Bereich des
rbeits- und Sozialrechts, aber auch im Bereich der in-
eren Sicherheit. Deswegen ist es sehr missverständlich,
err von Essen, dass Ihre Kollegin, Frau Leutheusser-
chnarrenberger, unlängst gesagt hat, es gebe kein
rundrecht auf Sicherheit.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist richtig! Das gibt es auch nicht!)


s mag zwar kein Grundrecht auf Sicherheit geben; aber
uch das Grundrecht auf informationelle Selbstbestim-
ung steht nicht expressis verbis im Grundgesetz,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das gibt es aber!)


ondern das Bundesverfassungsgericht hat es aus der Zu-
ammenschau vieler Grundrechtsartikel entwickelt. Ge-
auso wie es eine grundrechtlich verbürgte Schutzpflicht
es Staates gibt – das, Herr Montag, können Sie in meh-
eren Bänden des Bundesverfassungsgerichts nachlesen;
ch empfehle etwa den 80. und den 107. Band –,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das bestreite ich auch nicht!)







(A) )



(B) )


Dr. Jürgen Gehb
erwächst als Reflex auf diese Schutzpflicht natürlich
auch ein Recht des Bürgers darauf, dass er geschützt
wird.

Nun will ich die Begehrlichkeit hier gar nicht so groß
werden lassen und sagen, dass der Staat einen hundert-
prozentigen Schutz gewährleisten kann; das wäre ja völ-
lig unredlich. Wir müssen aber versuchen, den Schutz so
weit wie möglich zu gewähren und die Gefahren so weit
wie möglich zu reduzieren. Dass wir dabei vermintes
Gelände betreten und uns in einem Spannungsfeld zwi-
schen dem Anspruch auf Sicherheit einerseits und dem
Anspruch auf Freiheit andererseits bewegen, ist doch
klar.

Deswegen haben wir mit dem Gesetzentwurf zur Ver-
folgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährden-
den Gewalttaten einen weiteren Schritt hin zur Gewähr-
leistung von Recht und Sicherheit getan. Herr van Essen,
Sie haben gesagt, es nütze nichts, das 16. Skalpell in den
Operationssaal zu bringen, wenn es zu wenig Ärzte gibt.
Es nützt aber auch nichts, einen ganzen Operationssaal
voller Ärzte zu haben, wenn Sie ihnen kein Skalpell in
die Hand geben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Deswegen wollen wir auch Verhaltensweisen, die
wirklich nicht sozial adäquat sind, mit einbeziehen. Wer
nach Afghanistan, Pakistan oder sonst wohin reist,


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sonst wohin?)


um sich dort im Umgang mit Waffen und Sprengstoff zu
schulen, kann uns doch nicht weismachen, dass er das
deshalb macht, um hier bei der Kirmes in Zehlendorf
Schützenkönig beim „Laufenden Keiler“ zu werden. Das
ist aberwitzig. Mit dem Gesetz schaffen wir eine Grund-
lage, damit gegen die Gefährder ermittelt werden kann.
Wir wollen ermitteln, verfolgen und am Ende auf einer
sicheren Rechtsgrundlage bestrafen können.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf die Absicht kommt es Ihnen also gar nicht an!)


Deswegen haben wir diesen Gesetzentwurf auf den Weg
gebracht und werden ihn heute verabschieden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wie immer, wenn die Große Koalition im Begriff ist,
Sicherheitsgesetze zu verabschieden, kommt geradezu
reflexartig das Argument von der linken Seite, von den
Grünen, aber auch von den Freidemokraten


(Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Das Bundesverfassungsgericht nicht zu vergessen!)


– genau, das Bundesverfassungsgericht; darauf komme
ich gleich zu sprechen –, wir würden wieder den Popanz
des „Big Brother is watching you“ aufbauen, und das
Bundesverfassungsgericht hebe andauernd unsere Si-
cherheitsgesetze wieder auf. Mit diesem Märchen
möchte ich jetzt aufräumen.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen mal Zeitung lesen!)


Das Bundesverfassungsgericht hat eine Reihe von Si-
herheitsgesetzen aufgehoben, die zu einer Zeit, als die
rünen Koalitionspartner waren, verabschiedet worden

ind.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ir sind auch nicht dafür haftbar, dass Landesgesetze
ufgehoben werden. Seit dem 18. Oktober 2005, dem
ag der Konstituierung des Bundestages für diese Legis-

aturperiode, hat das Bundesverfassungsgericht nicht ein
inziges Sicherheitsgesetz dieser Koalition aufgehoben.
s hat lediglich am 11. März 2008 im Wege einer einst-
eiligen Anordnung die Nutzung bereits gespeicherter
aten in einem Teilbereich ausgesetzt. Im Übrigen hat

s das Telekommunikationsüberwachungsgesetz unbe-
nstandet gelassen.

Andere Entscheidungen des Bundesverfassungsge-
ichts, die Sicherheitsgesetze dieser Koalition aufgeho-
en hätten, wie Sie immer wieder behaupten, gibt es
icht.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist unwahr! Dazu hat es gar nicht Stellung genommen!)


erken Sie sich das ein für alle Mal. Durch gebetsmüh-
enhafte Wiederholung, dass von uns erarbeitete Gesetze
ufgehoben worden sind, wird diese Behauptung nicht
esser oder gar richtig.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eines nach dem anderen von der CDU/CSU!)


Wenn ich schon bei der Unredlichkeit der Kritik an
nserer Rechtspolitik bin, dann will ich – wenn auch so-
usagen als Obiter dictum – darauf hinweisen, dass sich
n die Phalanx dieser unredlichen Kritiker inzwischen
uch ehemalige Verfassungsrichter einreihen.


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


o haben Exverfassungsrichter Jentsch und der frühere
izepräsident Mahrenholz in einer Anhörung zur Wahl-
echtsreform – nachdem das Bundesverfassungsgericht
ie Wahlrechtsvorschriften für verfassungswidrig erklärt
at; freilich hat es dem Gesetzgeber eine Frist bis zum
0. Juni 2011 eingeräumt, um das zu heilen – allen Erns-
es die Auffassung vertreten, dass wir, so zunächst Herr
entsch, wenn wir jetzt die Bundestagswahl auf der
rundlage dieser Normen durchführten, die Erwartung
es Bundesverfassungsgerichts enttäuschen würden,
enn wir das nicht noch vorher machen. Noch schlim-
er hat es Mahrenholz formuliert, der gesagt hat, die
ahlen wären dann verfassungswidrig.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nach einem verfassungswidrigen Gesetz!)







(A) )



(B) )


Dr. Jürgen Gehb
Herr Präsident, gestatten Sie auch mir einmal, etwas
vorzulesen. Ich weiß, dass es in diesem Hause einen Ge-
neraldispens von der Geschäftsordnung gibt, weil wir in-
zwischen zu einem Vorlesewettbewerb verkommen sind,
wie wir nachher noch sehen werden.


(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Genauso wie die Lektüre des Gesetzes häufig bei der
Rechtsfindung hilft, hilft auch die Lektüre der Entschei-
dungsgründe eines Urteils weiter. Das Bundesverfas-
sungsgericht hat wörtlich ausgeführt:


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht Thema heute, Herr Kollege Gehb!)


Im Hinblick auf die hohe Komplexität des Rege-
lungsauftrags und unter Berücksichtigung der ge-
setzlichen Fristen zur Vorbereitung einer Bundes-
tagswahl erscheint es daher

– gut hinhören! –

unangemessen, dem Gesetzgeber aufzugeben, das
Wahlrecht rechtzeitig vor Ablauf der gegenwärti-
gen Wahlperiode zu ändern.

Ein derart kurzer Zeitraum birgt die Gefahr, dass
die Alternativen nicht in der notwendigen Weise
bedacht und erörtert werden können.

Meine Damen und Herren, wenn die Erwartung des
Bundesverfassungsgerichts, dass wir das rechtzeitig ma-
chen, in dieser Formulierung begründet sein soll und
wenn das Bundesverfassungsgericht es ausdrücklich für
unangemessen hält, dann halte ich es für unglaublich,
dass diese Herrschaften mit der Autorität ihrer früheren
Ämter bei den Bürgern den Eindruck erwecken wollen,
wenn sie zur Wahl gingen, nähmen sie an einer verfas-
sungswidrigen Wahl teil. Das hilft nicht, die Wahlmü-
digkeit zu beenden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wir verabschieden heute neben dem Gesetz zur Ver-
folgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährden-
den Gewalttaten auch erneut die Kronzeugenregelung.
Wir hatten schon einmal, zwischen 1989 und 1999, eine,
wenn auch viel abgespecktere Form der Kronzeugenre-
gelung – sie ist dann von Rot-Grün nicht weiter verfolgt
worden –,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil sie nichts gebracht hat!)


und wir verabschieden heute sozusagen eine Strafzumes-
sungsregel in § 46 des Strafgesetzbuches, wonach ein
Täter in den „Genuss“ einer Strafmilderung oder Straf-
befreiung kommen kann, allerdings unter Wahrung
schwerster rechtsstaatlicher Kautelen. Es darf nicht etwa
der Mörder freigesprochen werden; vielmehr bleiben
Tat- und Schuldangemessenheit weiterhin die Richt-
schnur für dieses Verfahren. Aber wenn ein Täter bei der
Aufdeckung oder Verfolgung anderer Straftaten hilft,

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(C (D ann er freigesprochen werden, wenn auch nicht autoatisch, (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Aber er kann!)


ie Herr Stünker eben zu Recht dazwischengerufen hat
ei dem Beispiel, ob der Kinderschänder freigesprochen
erden kann, weil er zur Überführung des Ladendiebes
eigetragen hat.

Diese Kronzeugenregelung ist ein weiterer Meilen-
tein bei der Aufklärung komplizierter Straftaten, bei de-
en man häufig das Instrumentarium, das einem zur Ver-
ügung steht, gar nicht effizient genug einsetzen kann
nd deshalb auf die Mithilfe von Straftätern angewiesen
t.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von Mördern! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Das sind auch Straftäter!)


Die Frau Ministerin hat eben auch die Absprachen
m Strafprozess angesprochen. Dazu haben wir bereits in
er ersten Lesung von der linken Seite unsägliche Ver-
leiche gehört; das Strafgesetzbuch sei kein Handelsge-
etzbuch, wobei, Herr Nešković, auch das Handelsge-
etzbuch nicht zur freien Disposition steht, sondern
icherlich ebenso nach bestimmten Rechtsregeln auszu-
egen ist. Aber dazu ist genug gesagt worden: Pontius
ilatus und Incitatus, eines der Pferde des Kaisers
aligula, das dieser – die schwächste Personalentschei-
ung – einmal zum Konsul ernannt hat; das ist vergleich-
ar mit Ihrer Berufung in früherer Zeit zu einem Bundes-
ichter,


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)


edenfalls wenn Sie solche Bemerkungen machen, wie
ie sie hier gemacht haben.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622400600

Herr Kollege Gehb, ich glaube nicht, dass dies die Art

er Auseinandersetzung um die von Ihnen zu Recht als
rnsthaft gewürdigten Themen in besonderer Weise be-
ördert.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der FDP und der LINKEN – Wolfgang Bosbach [CDU/ CSU]: Aber recht hat er!)



Dr. Jürgen Gehb (CDU):
Rede ID: ID1622400700

Herr Präsident, ich nehme das zur Kenntnis. Wenn Sie

llerdings die Rede gehört hätten, die mich zu dieser Re-
lik geführt hat, könnten Sie dafür etwas mehr Verständ-
is aufbringen. Aber ich will gern zugeben, dass ich in
er mir eigenen Art der freien Rede gelegentlich dazu
eige, über das Maß hinauszuschießen. Das tut mir leid;
as passiert auch anderen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Meine Damen und Herren, ich will auf ein ganz we-
entliches Element hinweisen. Im Zusammenhang mit
er Absprache im Strafprozess ist eben der Begriff






(A) )



(B) )


Dr. Jürgen Gehb
Transparenz gefallen. Es ist ganz wesentlich, dass dies
aus dem Dunstkreis der Mauschelei, der Heimlichtuerei
herausgeholt worden ist. Das ist richtig. Bei dem Stich-
wort Transparenz fällt mir der Deutsche Anwaltstag ein,
der am Donnerstag letzter Woche begonnen hat und bei
dem sich der inzwischen ausgeschiedene Präsident
Kilger in seiner Eröffnungsrede doch weiß Gott wieder
nicht die Aussage verkneifen konnte, dass die Große Ko-
alition ihre Rechtspolitik in intransparenter Geheimnis-
tuerei verabschiede; damit wird sozusagen der Vorwurf
des kollusiven Zusammenspiels erhoben.


(Joachim Stünker [SPD]: Was? Gut, dass ich nicht da war!)


– Seien Sie froh, dass Sie nicht da waren, Herr Stünker.


(Joachim Stünker [SPD]: Das ist ja unglaublich!)


Dieser Vorwurf ist, nachdem sich Herr Kilger vor einem
Jahr dazu hat hinreißen lassen, den deutschen Rechts-
staat mit Guantánamo zu vergleichen, ein weiterer
schwerer Fauxpas. Meines Erachtens ist das gesamte
Haus aufgerufen, dies zurückzuweisen. Es gibt nicht
mehr Transparenz bei der Verabschiedung von Gesetzen
als in der Form, wie wir es tun.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ebenso wie andere Berufsverbände, etwa der Deut-
sche Richterbund oder die BRAK, ist auch der Deutsche
Anwaltsverein nahezu bei allen unseren Anhörungen mit
einem Repräsentanten als Sachverständigem vertreten,
wobei von dieser Seite nicht immer die klügsten Ein-
wände kommen.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist immer nur bei Ihnen!)


Ich denke nur daran, dass in dem Verfahren zur Wieder-
aufnahme, das Sie angesprochen haben, ein vom DAV
entsandter Sachverständiger gesagt hat, das erinnere ihn
an Gestapo-Methoden.


(Jörg van Essen [FDP]: Richtig!)


Liebe Repräsentanten des Deutschen Anwaltsvereins, bitte
vermeiden Sie Anleihen und Metaphern aus der Nazi-
zeit, Guantánamo, Abu Ghureib oder Ähnlichem. Der
deutsche Rechtsstaat muss im Hinblick auf alle anderen
Staaten dieser Welt keinen Vergleich scheuen. Ich finde,
das müsste unter allen Fraktionen und Parteien in diesem
Haus Konsens sein, liebe Freunde.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Jens Ackermann [FDP])


Mit den Gesetzentwürfen, die wir heute verabschie-
den – ich sage das ohne Anspruch auf Vollständigkeit;
das Untersuchungshaftrecht und die Erhöhung der Ent-
schädigung für zu Unrecht in Strafhaft gewesene Gefan-
gene wurden schon angesprochen – und die übrigens ein
besonderes Anliegen der Unionsfraktion sind, haben wir
im Grunde genommen die Koalitionsvereinbarung mit
der Präzision eines Schweizer Uhrwerks abgearbeitet.
Allen Unkenrufen, dass diese Koalition kraftlos sei und
dass sie zerstritten sei, zum Trotz möchte ich für die

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(C (D echtspolitik sagen – ich bin der rechtspolitische Spreher und nicht der Vorsitzende meiner Fraktion –, (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das fehlte noch!)


ass das, was wir in den letzten vier Jahren auf dem Ge-
iet der Rechtspolitik geleistet haben, sowohl in der Art,
ie wir menschlich zusammengearbeitet haben – das gilt

ür meine Beziehungen als rechtspolitischer Sprecher
er CDU/CSU-Fraktion zu Herrn Stünker, Herrn Peter
anckert, Charly Dressel, Herrn Körper und insbeson-
ere zur Ministerin und zum Staatssekretär Alfred Har-
enbach –, also was den persönlichen Umgang angeht,
ls auch in der Sache, in Zukunft nicht mehr so schnell
eleistet wird und in der Vergangenheit nicht geleistet
orden ist.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Wir werden diese Koalition kraftvoll, ernsthaft, kon-
truktiv und anständig zu Ende bringen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622400800

Die Kollegin Ulla Jelpke ist die nächste Rednerin für

ie Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622400900

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

nd Herren! Herr Gehb, obwohl es wirklich reizt, Ihnen
u antworten, lässt es meine Redezeit nur zu, auf die
ntwürfe der Gesetze zur Verfolgung der Vorbereitung
on schweren staatsgefährdenden Gewalttaten sowie zur
ekämpfung des Aufenthalts in terroristischen Ausbil-
ungslagern einzugehen.

Die Bundesregierung will die Vorbereitung von Ter-
oranschlägen unter Strafe stellen. So weit die guten Ab-
ichten. Doch die vorliegenden Gesetzentwürfe taugen
icht zu mehr Sicherheit. Sie stellen einen Bruch mit
undamentalen rechtsstaatlichen Prinzipien dar.


(Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Mit Rechtsstaat kennen Sie sich wohl aus!)


isher wird jemand für eine Tat bestraft, lieber Herr
ollege, die er auch begangen oder zumindest versucht
at. Doch nun soll bereits eine Tat zur Strafverfolgung
ühren, die weder begangen noch versucht wurde.


(Joachim Stünker [SPD]: Kaufen Sie sich mal ein StGB! Da finden Sie 20 vergleichbare Tatbestände!)


icht einmal konkrete Anschlagspläne müssen für die
trafverfolgung angeblich terroristischer Vorbereitungs-
andlungen nachgewiesen werden. Ob es sich bei dem
erunterladen von Sprengstoffrezepten aus dem Internet
m wissenschaftliches Interesse, bloße Neugier


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Bloße Neugier? Das ist sehr wahrscheinlich!)







(A) )


)

Ulla Jelpke
oder die Vorbereitung eines Anschlags handelt, ob ein
Guerillacamp zu journalistischen Recherchezwecken,
aus Abenteuerlust


(Dirk Manzewski [SPD]: Aus Abenteuerlust?)


– ich freue mich, dass Sie sich so schön aufregen – oder
zur Kampfausbildung besucht wird, ob ein Wecker ge-
kauft wird, um nicht zu verschlafen oder um damit einen
Zeitzünder für eine Bombe zu basteln, soll sich dem-
nächst aus der politischen und der religiösen Gesinnung
einer Person ableiten


(Joachim Stünker [SPD]: Wo steht das denn?)


und kann mit bis zu zehn Jahren bestraft werden.

Damit findet eine Abkehr vom Tatprinzip im deut-
schen Strafrecht statt. Tätergesinnung und Täterpersön-
lichkeit statt des Unrechtsgehalt einer Tat sollen nun be-
reits der Grund für eine Strafverfolgung sein.


(Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Das ist Schwachsinn, was Sie da erzählen!)


Das nennen wir Gesinnungsjustiz.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


Um es mit den Worten der Arbeitsgemeinschaft Sozial-
demokratischer Juristinnen und Juristen zu charakterisie-
ren – Zitat, bezogen auf das Gesetz –:

Das ist nicht weniger als das Gedankenverbrechen …
aus Orwells 1984.

Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft wollen
durch die vorliegenden Gesetze noch mehr Vollmach-
ten für Lauschangriffe, Bespitzelung und Untersu-
chungshaft. Darum geht es in Wirklichkeit. Doch es ist
rechtsstaatlich unhaltbar, mit Gummiparagrafen neue
Straftatbestände zu schaffen, um auf diese Weise Straf-
verfolgungsbehörden mit weiteren Sondervollmachten
auszurüsten.


(Beifall bei der LINKEN)


Das sollte auch der Justizministerin Zypries klar sein,
wenn sie ihre eigenen Gesetze schon als „verfassungs-
rechtlich auf Kante genäht“ bezeichnet. Um es noch ein-
mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Diese Gesetze berei-
ten nicht nur einer weiteren Gesinnungs- und
Schnüffeljustiz den Weg – schlimmer noch, sie schaffen
ein illegitimes Feindstrafrecht, das in seiner Konsequenz
in der Tat, Herr Gehb, nach Guantánamo führt. Das ist
mit uns nicht zu machen, und deswegen lehnen wir die-
sen Gesetzentwurf ab.


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Ein weiterer Tiefpunkt in der Parlamentsgeschichte!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622401000

Ich erteile dem Kollegen Jerzy Montag, Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen, das Wort.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Heb mal das Niveau wieder ein bisschen an!)


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(C (D Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Re ierungskoalition hat heute fünf strafrechtspolitische orhaben und elf Gesetzentwürfe zu einer gemeinsamen eratung zusammengefasst. Auch wenn die Rechtspoli ik damit endlich einmal bei Tageslicht und zur Primeime diskutiert wird – ich werde den Verdacht nicht los, ass doch wieder nur schnöde Taktik dahintersteckt. Es st nicht zu übersehen, dass damit höchstproblematische nd rechtsstaatlich wirklich abscheuliche Vorhaben im indschatten von zum Teil oder in Gänze zustimmungs ähigen Gesetzentwürfen segeln sollen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622401100

ie wollen Ihre rechtspolitischen Schandtaten


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Schandtaten?)


amit verdecken; aber ich glaube, das wird Ihnen nicht
elingen.

Erstens: die Kronzeugenregelung. Was Sie als Straf-
umessungsregel für Aufklärungs- und Präventionshilfe
eute hier vorlegen, ist tatsächlich ein unwürdiger Han-
el mit der Gerechtigkeit.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


traftäter, die den Ermittlungsbehörden ihr Wissen über
traftaten offenbaren, an denen sie selbst in keiner Weise
eteiligt waren, sollen erhebliche Strafrabatte erhalten.
elbst Mörder sollen so einer lebenslänglichen Freiheits-
trafe entkommen können. Ausdrücklich kann eine
chuldunangemessen niedrige Strafe verhängt werden;
anche können von jeglicher Strafe verschont bleiben.
as ist nichts anderes als ein Judaslohn für Verrat. Be-

onders schockierend ist, dass selbst Mörder in den Ge-
uss eines solchen zweifelhaften Vorteils kommen kön-
en.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP])



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622401200

Herr Kollege Montag, gestatten Sie eine Zwischen-

rage des Kollegen Dressel?


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622401300

Aber gerne.


Dr. Carl-Christian Dressel (SPD):
Rede ID: ID1622401400

Herr Kollege Montag, Sie haben soeben ausgeführt,

elbst Mörder könnten in den Genuss einer geringeren
ls der lebenslangen Freiheitsstrafe kommen. Ist Ihnen
ie Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs in Strafsa-
hen bekannt, wonach regelmäßig sogar wegen Mordes
u einer geringeren Freiheitsstrafe als der lebenslängli-
hen verurteilt wird? Begründet wird das mit Art. 1 des
rundgesetzes in Verbindung mit dem Schuldprinzip.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist etwas völlig anderes!)


(B)







(A) )



(B) )


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622401500

Lieber Kollege Dressel, Sie sind offensichtlich

schlecht informiert. Das hängt wahrscheinlich damit zu-
sammen, dass Sie kein Strafrechtler sind. Eine solche
Rechtsprechung, wonach die Justiz in der Regel ver-
pflichtet wäre, bei Mord keine lebenslängliche Freiheits-
strafe zu verhängen, gibt es nicht.


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das ist doch keine Regel!)


Es gibt entgegen der gesetzlichen Regelung, wonach es
keine Ausnahmen von lebenslänglich geben kann, eine
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, die sich
auf die Konstellation der Tat bezieht. Ich erinnere Sie an
die Tat einer Tochter, die jahrelang von ihrem Vater
missbraucht, geschlagen, vergewaltigt wurde und ihren
Vater im Schlaf mit dem Hammer erschlug. In einem
solchen Fall, so das Bundesverfassungsgericht, kann es
das, was im Strafgesetzbuch steht, nämlich auf jeden
Fall lebenslänglich, nicht geben. Sie aber wollen in die-
ses Gesetz hineinschreiben, dass ein Mörder, der über
eine Tat, mit der er nichts zu tun hat, etwas aussagt, we-
gen des Verrats dieses völlig anderen Falles der lebens-
länglichen Freiheitsstrafe entgehen kann, auch wenn es
für die Ausführung seiner Mordtat keinerlei Milderungs-
gründe gibt. Das nenne ich eine schuldunangemessen
niedrige Bestrafung.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Es gibt keinen Bedarf für eine solche Regelung.
Selbst ein strafrechtlicher Staatsnotstand würde sie nicht
rechtfertigen. Wir befinden uns aber bei der Verfolgung
und Bekämpfung der Kriminalität in Deutschland nicht
in einem Notstand. Den Problemen, die es bei der Prä-
vention zum Schutze der Bevölkerung, bei der Aufklä-
rung von Straftaten und bei einer effektiven, schnellen
und rechtsstaatlichen Bearbeitung angeklagter Strafta-
ten gibt, müssen die Länder – das ist ihre Pflicht; eine
Flucht in die Kronzeugenregelung ist keine Lösung – mit
einer ausreichenden personellen und Sachausstattung der
Ermittlungsbehörden begegnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Viele Argumente, die zu Unrecht gegen eine Verstän-
digung im Strafprozess vorgebracht werden, treffen bei
der Kronzeugenregelung geradezu ins Schwarze. Alles
Entscheidende spielt sich vor Eröffnung des Hauptver-
fahrens ab, also ohne das Gericht, das später in der
Hauptverhandlung nur noch als Notar eines längst aus-
gehandelten Geschäfts benötigt wird. Der Verrat, als
Aufklärungshilfe kaschiert, und der Lohn, nämlich der
Strafrabatt,


(Joachim Stünker [SPD]: Herr Montag, das ist unter Ihrem Niveau!)


werden zwischen der Polizei und der Staatsanwaltschaft
einerseits und dem Straftäter andererseits ausgehandelt.
Das ist wirklich ein schmutziger Deal mit dem Verbre-
cher, der eigentlich hinter Gitter gehört.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


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(C (D In der Beschlussempfehlung zur heutigen Debatte eißt es dazu von Ihnen in aller Deutlichkeit – ich zitiere –: Für kooperationsbereite Straftäter … soll deshalb die Möglichkeit … des Absehens von Strafe geschaffen werden, und zwar grundsätzlich unabhängig davon, welche Art von Straftat sie selbst begangen haben. Auch der Kollege Kauder würde Ihnen gerne eine wischenfrage stellen. Ich gestatte sie sehr gerne, aber erst nach dem Satz, en ich jetzt noch sagen will; denn dann bin ich mit dem hema Kronzeugenregelung fertig. Ich vermute, darüber werden wir sofort eine Verstän igung erreichen. Ich sage Ihnen: Nichts von dem Guten, das heute in ie Strafprozessordnung punktuell geschrieben werden oll, kann eine solche Kronzeugenregelung rechtfertien. Deswegen lehnen wir sie ab. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Wolfgang Nešković [DIE LINKE])

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622401600
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622401700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622401800
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622401900

Jetzt bitte Herr Kollege Kauder.

Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/
SU):
Herr Kollege Montag, habe ich es richtig verstanden,

ass Sie der Auffassung sind, dass über die Strafmilde-
ung eines Angeklagten, der Angaben macht, die Polizei
nd die Staatsanwaltschaft entscheiden, ohne den Rich-
er einzubinden?


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: So war die Aussage!)


ch kenne die Vorschrift des § 46 b StGB, den wir verab-
chieden wollen, nur so, dass darüber rechtsstaatlich ein
ericht zu entscheiden hat und die Strafmilderung nicht
ewähren muss, sondern nach Abwägung aller entschei-
enden Strafzumessungsgründe und Strafzumessungs-
atsachen darüber befindet.


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622402000

Lieber Kollege Kauder, auch darüber möchte ich die

ffentlichkeit aufklären.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Gib es doch zu, dass es so ist! Das steht doch im Gesetz!)


Es gibt nichts zuzugeben, Herr Kollege Danckert. Das,
as in der Fragestellung insinuiert wird, ist falsch. Des-
egen will ich es auch Ihnen, lieber Kollege Danckert,

etzt noch einmal erklären. Aber vor allen Dingen will






(A) )



(B) )


Jerzy Montag
ich es Ihnen, Herr Kollege Kauder, erläutern, damit es
nicht von meiner Redezeit abgeht.

Der entscheidende Punkt ist, dass dieses Geschäft, die
Aufklärungshilfe gegen einen Strafrabatt, eingefädelt
und beendet sein muss, bevor das Hauptverfahren er-
öffnet worden ist, bevor also das Gericht mit dem Fall
überhaupt befasst worden ist. Eine spätere Erklärung des
Beschuldigten führt nach Ihrem Gesetzentwurf eben
nicht zu der Möglichkeit dieses Handels.


(Joachim Stünker [SPD]: Ja!)


Das bedeutet praktisch und faktisch in der Zukunft, dass
die Polizei, vielleicht sogar mit einem noch nicht vertei-
digten Beschuldigten, die Gespräche führen wird, die es
heute in Drogensachen schon in jedem Verfahren gibt.

Das Allererste, was die Polizei zu einem festgenom-
menen Drogenbeschuldigten sagt, ist: Grüß Gott – in
Bayern – oder guten Tag, das ist § 31 des Betäubungs-
mittelgesetzes, lesen Sie ihn sich genau durch. Darin
steht, welchen Strafrabatt Sie von uns bekommen, wenn
Sie Angaben machen.


(Siegfried Kauder [Villingen-Schwenningen] [CDU/CSU]: Das ist unzulässig!)


– Das ist das, was die Polizei regelmäßig erklärt. – Dann
wird dieses Geschäft zwischen Polizei und Staatsanwalt-
schaft einerseits und dem Täter andererseits natürlich zu-
stande kommen. Dann – da haben Sie Recht – gehen die-
jenigen


(Zurufe von Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD: Aha!)


– nichts da! –, die das Geschäft verhandelt haben, vor
den Richter – rein formal – und sagen mehr oder minder:
Du bist der Notar, du bestätigst das nur noch.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist unglaublich! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Das ist doch totaler Quatsch!)


Das wird in der Zukunft die Folge sein. So ist das
auch bei § 31 Betäubungsmittelgesetz. Das ist die Pra-
xis. Lieber Kollege Kauder, Sie kennen sie sehr genau.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Königlich Bayerisches Amtsgericht!)


Meine Damen und Herren, die neuen Strafvorschrif-
ten der §§ 89 a und 89 b StGB stellen jedwede Auf-
nahme von Beziehungen zu einer Gruppe unter Strafe,
wenn dies einer zukünftigen Unterweisung in irgendwel-
chen, nicht näher bezeichneten Fertigkeiten dienen soll,
die wiederum der möglichen zukünftigen, nach Ort und
Zeit nicht bestimmten Ausführung einer schweren Straf-
tat dienen sollen.

Diese Vorschriften sind viel mehr als nur ein rechts-
staatlicher Kollateralschaden. Die Vorbereitung einer
Vorbereitung einer Straftat unter Strafe zu stellen, ist
Ausdruck einer Sicherheitsphobie, die keine Grenzen
und keine Regeln kennt, sondern nur Erfolg haben will,
und dies offensichtlich um jeden Preis.

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(C (D Die Bundesjustizministerin hat dies reichlich eupheistisch „ein Gesetz auf Kante nähen“ genannt. Ihre ollegin, Frau Zypries, die Justizsenatorin von der Aue, PD, hat am 6. März 2009 dazu im Bundesrat erklärt: ie Straftatbestände sind unbestimmt, konturlos und aum handhabbar. Die Gefahr, dass unbescholtene Bürer betroffen sein werden, bewegt sich in einem Größenereich, der nicht vertretbar ist. Der Gesetzentwurf führt ie Rechtspolitik auf einen Pfad, an dessen Ende die Geahr besteht, dass Errungenschaften aufs Spiel gesetzt erden, die uns heute vor Willkür schützen. In Deutsch and soll kein Mensch allein für seine Absichten bestraft erden. Das ist die Kritik Ihrer sozialdemokratischen Kollein an Ihrem Gesetzentwurf, Frau Zypries. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Brigitte Zypries, Bundesministerin: Leider falsch! – Gegenruf des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, da hat sie recht!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ganz bewusst, meine Damen und Herren, wende ich
ich jetzt nicht nur an die Kolleginnen und Kollegen der
ozialdemokraten, sondern auch an die der CDU/CSU.
s gibt Menschen, die aus Habsucht oder aus Gier, aus
ass oder aus grenzenloser Verblendung schreckliche
traftaten vorhaben. Manche denken nur an sie; manche
ereiten sich in Gedanken darauf vor, sie irgendwann in
ukunft zu begehen; manche üben sich sogar in Fertig-
eiten, die sie in Zukunft vielleicht auch einzusetzen ge-
enken. All dem ist in einem Rechtsstaat mit den Mitteln
es Strafrechts nicht zu begegnen. Strafrecht ist kein Ge-
ahrenbekämpfungsrecht. Genauso, wie wir uns gegen-
eitig versichern, dass wir uns als Demokraten beim
chutz unserer parlamentarischen Demokratie nicht von
emokratiefeinden auseinandertreiben lassen wollen,

ufe ich heute die Rechtspolitiker aller Fraktionen dazu
uf, sich nicht von dem Ruf nach größtmöglicher angeb-
icher Sicherheit und von vermeintlichen neuen Sicher-
eitslücken in immer neue, fragwürdige Gesetze hinein-
reiben zu lassen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


Wir dürfen die Grundsätze eines rechtsstaatlichen
trafrechts eben nicht scheibchenweise einer trügeri-
chen Sicherheit opfern. Vielmehr müssen wir das be-
erzigen, was uns allen der Bundesverfassungsrichter
offmann-Riem am 14. März 2009 auf dem Kongress
einer Fraktion „60 Jahre Grundgesetz – Fundamente

er Freiheit stärken“ mit auf den Weg gegeben hat, näm-
ich: Wir müssen wieder lernen, mit Risiken zu leben.

Das, meine Damen und Herren, macht uns nicht
ehrlos. Lassen wir uns das doch nicht einreden! Das
acht uns gerade gegenüber Straftätern, die unsere frei-

eitliche, rechtsstaatliche, grundrechtsorientierte Ord-
ung im Visier haben, stark. Die heute zur Abstimmung
tehenden neuen Straftatbestände lehnen wir Grünen ab.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Jerzy Montag
Es gibt keine Debatte über Reformen des Rechts der
Untersuchungshaft ohne den Hinweis, dass es ein großer
Fehler war, das Recht der Untersuchungshaft und des Ju-
gendstrafvollzugs in die Länderkompetenz zu geben,
aber so ist es geschehen. Jetzt – das hat etwas Tragiko-
misches, kann man schon sagen – legt der Bund mit den
Resten seiner Kompetenz einen Gesetzentwurf zum
Untersuchungshaftrecht vor, nachdem er es über Jahr-
zehnte, als er die Kompetenz hatte, nicht geschafft hat,
und zwar bei allen Konstellationen in diesem Haus, ei-
nen solchen Gesetzentwurf vorzulegen.

Ich habe in der ersten Lesung dazu schon Grundsätz-
liches erklärt.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: So grundsätzlich war das auch nicht!)


Darauf will ich Bezug nehmen und an dieser Stelle nur
noch einmal sagen, was fehlt. Es fehlt eine feste Frist für
das Ende der U-Haft: U-Haft darf in der Regel nur für
sechs Monate, höchstens jedoch zwölf Monate verhängt
werden. – Einem Gesetz mit einer solchen Regelung hät-
ten wir zustimmen können.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Wolfgang Nešković [DIE LINKE])


Die Länder planen einen § 1 ihrer Gesetze zum Unter-
suchungshaftvollzug mit folgendem Wortlaut – ich hätte
es gut gefunden, wenn Sie die Kraft gehabt hätten, eine
solche Regelung auch in den hier vorliegenden Gesetz-
entwurf aufzunehmen –:

Die Untersuchungshaftgefangenen gelten als un-
schuldig. Sie sind so zu behandeln, dass der An-
schein vermieden wird, sie würden zur Verbüßung
einer Strafe festgehalten.

Eine solche Regelung, in der die Unschuldsvermutung
an erster Stelle genannt wird, wäre auch in Ihrem Gesetz
begrüßenswert gewesen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Wolfgang Nešković [DIE LINKE])


Die Pflichtverteidigerbestellung wird erheblich ver-
bessert.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Vielen Dank!)


Aber ich will an dieser Stelle schon noch daran erinnern,
dass die Kollegen Danckert und Kauder in der ersten De-
batte wie die Löwen gebrüllt haben


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: So wie Sie!)


und ausgeführt haben, Pflichtverteidigung ab der ersten
Sekunde der vorläufigen Festnahme sei absolut unver-
zichtbar; aus Zeitgründen kann ich die Zitate nicht mehr
vortragen. Es ist ein Fortschritt erzielt worden – wir ha-
ben eine bessere Regelung gefunden –, aber trotz Ihres
Gebrülls in der ersten Lesung ist es nur ein ganz zaghaf-
ter Schritt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Meine Redezeit geht zu Ende. Deswegen will ich zu em Deal im Prozess nur so viel sagen: Ich halte die Kriik daran – heute auch in der Süddeutschen zu lesen – ür, um ein Wort von Ihnen, Herr Präsident, aufzunehen, unmaßstäblich. Wir Grünen stimmen diesem Ge etzentwurf zu, und zwar ausdrücklich deswegen, weil arin rechtsstaatliche Regelungen im Bereich der Vertändigung im Strafprozess festgeschrieben werden, und as ist richtig so. Zuallerletzt zur Haftentschädigung. 11 Euro pro Tag ür unschuldig verbüßte Haft, das war jämmerlich. Mit 5 Euro haben wir im europäischen Maßstab, Herr Goll, mmer noch die rote Laterne; wir liegen damit an letzter telle. Es wird vielleicht nicht als große Notwendigkeit esehen, die Entschädigung für unschuldig erlittenen reiheitsentzug großzügig zu regeln, aber für eine gute echtspolitik wäre es doch wichtig gewesen. Peter Danckert ist der nächste Redner für die SPD raktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe olleginnen und Kollegen! Der Kollege Montag, der errn Kauder und mir vorwirft, gebrüllt zu haben, (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war doch ein Kompliment, Herr Danckert! Wie ein Löwe, das war nett gemeint! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie ein mutiger Löwe!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622402100

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Dr. Peter Danckert (SPD):
Rede ID: ID1622402200

ätte sich etwas sorgfältiger mit der Materie beschäfti-
en müssen. Hätte er das getan, wäre er zu diesem Hin-
eis gar nicht erst gekommen.

Wir sind in einer seltsamen Mischung aus Generalde-
atte und Befassung mit den konkreten Gesetzentwür-
en. Mein Fazit der letzten vier Jahre lautet: Wir haben
ier eine wirklich hervorragende Rechtspolitik gemacht.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


as lag nicht nur, wie der Kollege Gehb gesagt hat, an
en menschlichen Beziehungen – sie sind die Grundlage
afür –; wir haben auch um die jeweils beste Lösung ge-
ungen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist aber nicht die beste geworden!)


as war nicht immer ganz einfach, aber wir haben gute
ösungen gefunden. Ich bedanke mich daher beim Jus-

izministerium und bei der großen Zahl von Mitarbei-
ern, die uns im Gesetzgebungsverfahren begleitet ha-
en.






(A) )



(B) )


Dr. Peter Danckert
Ich will Ihnen, Herr van Essen, obwohl meine Rede-
zeit knapp ist, sagen: Sie haben mich in zwei Punkten
wirklich maßlos enttäuscht. Zum einen hat mich Ihr Vor-
schlag enttäuscht, wie mit Wiederaufnahmetatbestän-
den umgegangen werden soll. Ich habe in meiner Ar-
beitsgruppe zu denen gehört, die gefordert haben, zu
überlegen, wie wir Wiederaufnahmetatbestände neu fas-
sen können – auch wegen des genannten Falles. Aber
was Sie uns hier geboten haben, als Sie hier vom Pult ge-
fordert haben, gewissermaßen als Oberrichter unter Ver-
zicht auf die Unschuldsvermutung, die ja in Ihrer Argu-
mentation sonst immer eine große Rolle spielt,
festzulegen, wer schuldig ist, war schon ziemlich starker
Tobak.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Sie sollten sich einmal überlegen, ob es richtig ist, sich
in dieser Frage sozusagen zum Oberrichter aufzuschwin-
gen.


(Jörg van Essen [FDP]: Ich bin überzeugter Oberstaatsanwalt!)


Der DNA-Test ist – das wissen Sie – nach der Recht-
sprechung ein Element in einer langen Kette von Beweis-
elementen und nicht das allein ausschlaggebende. Man
kann nicht aufgrund dieses einen Elements sagen, dass
jemand schuldig ist.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man kann das nicht zum Ersatz für den Richter machen!)


Wenn ich jemals einen Grund gehabt hätte, meine Mei-
nung in dieser Frage zu ändern, wäre Ihr Beitrag der An-
lass dazu gewesen. So viel dazu.

Zum Zweiten hat mich enttäuscht, dass Sie hier ge-
sagt haben, das Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung
von schweren staatsgefährdenden Straftaten sei falsch;
stattdessen solle man besser die Zahl der Mitarbeiter
beim Bundesnachrichtendienst und auch den anderen
Diensten aufstocken. Diese Argumentation halte ich für
absurd. Dann könnte man ja genauso gut fordern, alle
Straftatbestände abzuschaffen und das Heer der Polizis-
ten zu erweitern.


(Jörg van Essen [FDP]: Herr Danckert, Sie können schon besser argumentieren!)


– Ja, ich weiß, ich kann es besser. Aber Ihr Argument
war an dieser Stelle ganz besonders schlecht. Deshalb
war diese Replik nötig.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Zu dem Gesetz zur Kronzeugenregelung will ich nur
Folgendes sagen: Wenn wir uns etwas eingehender mit
dieser Materie beschäftigen, finden wir im Kontext un-
seres Strafgesetzbuches viele Fälle, bei denen zum Bei-
spiel aus Gründen der Opportunität auf die Verfolgung
schwerster Straftaten verzichtet wird bzw. es gar nicht
erst zu einer Verhandlung kommt.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Schwerste Straftatbestände? – – l g b d d V d d d G s w m d r a d h R D v b e s S z l d n h D e (C (D Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schwerste?)


Ja, schauen Sie sich doch die Straftatbestände an. Viel-
eicht wissen Sie es aber auch nicht, weil Sie sich nicht
ründlich genug mit dieser Frage beschäftigt haben.

Das, was wir hier machen, also die Legalisierung von
estimmten Regelungen, die sinnvoll und gut sind, ist
emzufolge der richtige Weg. Wenn Sie hier den Ein-
ruck vermitteln, es käme nun dazu, dass alles schon im
orfeld zwischen Angeklagten und Staatsanwalt ausge-
ealt würde,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Natürlich! In der Verhandlung geschieht nichts mehr!)


ann verschweigen Sie der Öffentlichkeit ein entschei-
endes Element, nämlich dass es einer Entscheidung des
erichts bedarf. Wenn das Gericht dem Deal nicht zu-

timmt, dann funktioniert all das, was vorher besprochen
orden ist, eben nicht. Was Sie hier an dieser Stelle ge-
acht haben, ist wirklich bösartig.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Jürgen Gehb [CDU/ CSU]: Nicht nur das!)


Ich akzeptiere ja, dass man in einer solchen Frage an-
erer Meinung sein kann. Ich kann aber nicht akzeptie-
en, wenn scheinheilig


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Unredlich!)


rgumentiert wird, indem das Gericht, das letztendlich
as Urteil spricht, sozusagen beiseitegeschoben und be-
auptet wird – auch das ist eine seltsame Auffassung von
echtsstaatlichkeit –, der Richter sei nur noch Notar.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Genau! Das ist es! Sie machen ihn dazu! – Dr. Jürgen Gehb [CDU/ CSU]: Unglaublich!)


as ist wirklich – da kann ich mich dem Zwischenruf
on Herrn Gehb nur anschließen – unglaublich.

Jetzt zu den Themen, die mich in besonderer Weise
eschäftigt haben. Wir haben hier, wie ich finde, etwas
rreicht, was mir am Anfang nicht sinnvoll zu sein
chien. Ich war kein Befürworter der Verständigung im
trafverfahren, einfach deswegen, um es kurz und knapp
u sagen, weil dabei die Kunst der Strafverteidigung ver-
oren geht. Die Kolleginnen und Kollegen überlegen
ann nur noch, wie sie so rasch wie möglich dealen kön-
en, ohne überhaupt die Vorbedingung hierfür erfüllt zu
aben, nämlich ein gründliches Aktenstudium.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tun sie doch heute schon, Herr Kollege! Das ist Praxis!)


as ist sozusagen die Ausgangssituation. Wir haben aber
inen Auftrag mit auf den Weg bekommen, der – –






(A) )



(B) )


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622402300

Ich habe den Eindruck, Herr Kollege Danckert, dass

Sie geneigt sind, eine Zwischenfrage des Kollegen Mon-
tag zu beantworten.


Dr. Peter Danckert (SPD):
Rede ID: ID1622402400

Ich freue mich darüber.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622402500

Bitte schön.


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622402600

Danke. – Herr Kollege Danckert, Sie haben das Ho-

helied auf Ihre Kronzeugenregelung gesungen. Beim
Thema „Deal“ erklären Sie nun, dass Sie bisher dagegen
gewesen seien, weil, wenn der Deal eingeführt würde,
jeder Verteidiger, statt im Rahmen des kontradiktori-
schen Strafprozesses für seinen Mandaten zu kämpfen,
als Erstes daran denken würde, wie man zu einer gütli-
chen oder besseren Einigung kommen könnte.

Ich frage Sie: Trifft diese Argumentation nicht in ei-
nem noch stärkeren Maße auf die Kronzeugenregelung
zu, die Sie ins Gesetz schreiben wollen? Das bedeutet
doch, dass jeder Verteidiger beim ersten Kontakt mit ei-
nem Beschuldigten sagen wird: Lassen wir einmal den
eigentlichen Tatvorwurf beiseite. Es interessiert nicht,
was du gemacht haben sollst. Das Erste, was ich von dir
wissen muss, ist: Weißt du irgendetwas über einen ande-
ren? Wenn das der Fall ist, dann kann ich zur Polizei und
Staatsanwaltschaft gehen und in einen Deal der Kron-
zeugenregelung einsteigen. – Das wird die Folge Ihres
Kronzeugenparagrafen sein und genau das bestätigen,
was Sie beim Thema „Deal“ als Befürchtung geäußert
haben.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)



Dr. Peter Danckert (SPD):
Rede ID: ID1622402700

War das eine Frage oder eine Feststellung? Die Kron-

zeugenregelung ist ein rechtstaatliches Verfahren. Am
Ende entscheidet das Gericht, und zwar nicht als Notar
im Sinne einer Beurkundung einer wie auch immer gear-
teten Absprache. Das ist die eine Seite.

Die Verständigung im Strafverfahren gibt es in der
Gerichtspraxis seit 15 bis 20 Jahren. Ich habe mich zwar
immer dagegen ausgesprochen, aber am Gesetzgebungs-
verfahren, das im Übrigen ausgezeichnet war, teilge-
nommen. Dabei habe ich sozusagen Schritt für Schritt
– auch wegen meiner Bedenken am Gesetzgebungsver-
fahren – entscheidende Hinweise gegeben und entschei-
dende Veränderungen bewirkt, sodass ich letztendlich
diesem Gesetz zustimmen kann und werde. Ich halte es
für richtig.

Der Große Senat hat uns in seinem Beschluss vom
März 2005 einen Auftrag gegeben. Wir haben, nachdem
viele Versuche vorher gescheitert sind, den Antrag ange-
nommen und eine, wie ich finde, vernünftige und hand-
habbare Regelung getroffen. Es ist vor allen Dingen eine
Regelung – die Bundesjustizministerin hat darauf hinge-

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(C (D iesen –, die die Absprache bzw. den Deal ins Licht der ffentlichkeit rückt, in die Hauptverhandlung bringt und icht auf den Fluren des Gerichts verbleiben lässt. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nicht die Antwort auf meine Frage!)


Das ist Pech! Sie haben ja auch gar keine Frage ge-
tellt, sondern eine Feststellung getroffen, durch die ich
ine kleine Verlängerung meiner Redezeit gewonnen
abe.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber es war eine drin!)


ie Verständigung im Strafverfahren ist okay.

Sie haben am Ende Ihrer Rede beanstandet, dass es
icht gelungen ist, eine große Reform im Untersu-
hungshaftrecht auf den Weg zu bringen. Herr Kollege
auder und ich haben sie angestoßen, weil es einen
rund gab, bestimmte Gedanken einzubringen. Eine
roße Reform, wie sie Ihnen vorschwebt – und die man
ich durchaus vorstellen kann –, wäre in dieser Legisla-
urperiode nicht fertig geworden. Mir, als ehemaligem
trafverteidiger, und auch Ihnen müsste es eigentlich
ichtig sein, dass wir ein fast historisches Ergebnis er-

ielt haben, indem wir dem in Untersuchungshaft be-
indlichen Beschuldigten sofort die Hinzuziehung eines
flichtverteidigers ermöglichen. Das hat es in den letz-

en 100 Jahren nicht gegeben. Die Anwälte haben immer
arum gekämpft. Nun haben wir es erreicht. Es ist daher
ine seltsame Geschichte, dass die Opposition nun an-
ängt zu mäkeln und sagt, dass sie an dieser oder jener
telle noch Veränderungen haben will, anstatt das Ergeb-
is zu würdigen. Aber das ist Ihr gutes Recht als Opposi-
ion.

Etwas anderes ist in diesem Zusammenhang auch
och wichtig: Die Rechtsprechung hat uns zur Akten-
insicht gemäß § 147 StPO gewisse Hinweise gegeben.
ir haben hier eine Verbesserung erreicht, indem wir ins
esetz geschrieben haben, dass derjenige, der sich in
ntersuchungshaft befindet, Akteneinsicht – in der Re-
el über seinen Anwalt – bekommen kann. Das heißt, im
euen Gesetz gibt es in dieser Hinsicht Verbesserungen.
isher gab es nur den Anspruch auf Informationen, die

ür den Haftbefehl Voraussetzung waren. Jetzt erhält der
nwalt die Möglichkeit, durch Akteneinsicht – die die
egel sein wird – die Dinge herauszuarbeiten, die mögli-
herweise zu einer Aufhebung des Haftbefehls führen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622402800

Herr Kollege Danckert.


Dr. Peter Danckert (SPD):
Rede ID: ID1622402900

Das ist ein großer Fortschritt. Deshalb kann man die-

em Gesetz mit gutem Gewissen zustimmen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403000

Das Wort erhält der Kollege Siegfried Kauder, CDU/

CSU-Fraktion.

Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/
CSU):

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
Die Menschen verbinden Politik auch mit Köpfen. Wenn
es um die innere Sicherheit geht, ist der Kollege Montag
eher nicht der Kopf, an den man denkt, und die Kollegin
Jelpke schon gar nicht.


(Zuruf von der CDU/CSU: Richtig! – Gegenruf des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Kauder!)


Wenn von innerer Sicherheit gesprochen wird, denkt
man an Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da bin ich froh, dass ich nicht in dieser Reihe stehe!)


der für Sicherheit in diesem Land steht: Ohne ihn gäbe
es kein BKA-Gesetz, ohne ihn gäbe es keine Online-
durchsuchung, ohne ihn gäbe es keine Vorratsdatenspei-
cherung.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das Sündenregister des Innenministers!)


– An der Reaktion hier im Saal sieht man, dass man
leicht die Spreu vom Weizen trennen kann.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rechtsstaatliche Spreu!)


Die CDU bzw. CSU ist die Partei der inneren Sicher-
heit.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Law-and-Order-Fanatiker! – Gegenruf des Abg. Clemens Binninger [CDU/ CSU]: Das sagt der Richtige!)


Innere Sicherheit und Freiheit sind keine Gegensätze. Es
geht nicht um Freiheit oder Sicherheit,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Freiheit oder Sozialismus“!)


sondern um Freiheit in Sicherheit. Freiheit und Sicher-
heit bedingen sich wechselseitig.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


Wir werden die Sicherheitsstruktur in Deutschland ver-
bessern, indem wir zwei Gesetzgebungsvorhaben umset-
zen.

Eine Kronzeugenregelung gab es schon einmal; im
Jahr 1999 lief sie aus. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen
von der SPD, ich habe Verständnis dafür, dass Sie sich in
der rot-grünen Koalition in der Rechtspolitik mit den
Grünen etwas schwertaten.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau so ist es!)


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(C (D ie Grünen wollten nicht, dass die Kronzeugenregelung ortgesetzt wird, weil es nahezu keine Anwendungsfälle egeben habe. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einer der Lichtblicke!)


arum hat es keine Anwendungsfälle gegeben? Weil die
ronzeugenregelung an § 73 d StGB – Erweiterter Ver-

all – andockte und damit viel zu engmaschig gestrickt
ar. Wenn Sie die Praktiker gefragt hätten, hätten die Ih-
en erklärt: Wir brauchen die Kronzeugenregelung, man
uss sie ausweiten.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Mörder brauchen die Kronzeugenregelung!)


ch empfehle, in der Zeitschrift für Rechtspolitik aus dem
ahr 2000, Seite 121, den Aufsatz von Pfeiffer zu lesen.
ann sehen Sie, dass Sie damals die falsche Entschei-
ung getroffen haben. Dies korrigieren wir heute in
weiter und dritter Lesung.

Die Kronzeugenregelung ist nichts Ungewöhnliches.
ine Kronzeugenregelung gibt es zum Beispiel in § 31
es Betäubungsmittelgesetzes. Lieber Kollege Montag,
en Fall, den Sie geschildert haben, dass ein Polizeibe-
mter einem Inhaftierten zusagt: Wenn du Angaben
achst, wirst du eine mildere Strafe bekommen, mag es

n der Praxis geben;


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das gibt es schriftlich als Vordruck!)


ber das wäre eine unzulässige Vernehmungsmethode
nd nicht verwertbar. Sie erzählen Humbug aus der
iste eines Strafverteidigers. Das sind Extremfälle, die

s so nicht gibt.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die Kronzeugenregelung ist etwas Sinnvolles. Sie
ollten § 46 b Abs. 2 unseres Gesetzentwurfes lesen!
ann werden Sie schnell feststellen, dass auch bei Straf-
ilderung die schuldangemessene Strafe nicht unter-

chritten werden darf. Es ist nichts Ungewöhnliches,
ass ein Nachtatverhalten bei der Strafhöhe berücksich-
igt wird; das ergibt sich schon aus § 46 StGB, Grund-
ätze der Strafzumessung.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht bei Mördern!)


Genau, Herr Kollege Ströbele: Bei Mördern greift
46 StGB nicht, weil auf Mord lebenslange Freiheits-

trafe steht. Genau deswegen brauchen wir den vorge-
chlagenen § 46 b StGB. Denn auch in diesem Bereich
st Aufklärung notwendig. Sie sind da auf dem Holzweg.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Da können Sie noch etwas lernen, Herr Ströbele! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wissen, warum Sie das machen!)







(A) )



(B) )


Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wie hat die Kolle-
gin Jelpke, die, weil sie Nichtjuristin ist, mit den
Straftatbeständen ein bisschen Probleme hat,


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ein bisschen Überheblichkeit!)


die Vorschriften zur Strafbarkeit von Vorbereitungshand-
lungen staatsgefährdender Gewaltdelikte gegeißelt! Ist
es denn etwas Ungewöhnliches, dass im Strafgesetzbuch
Vorbereitungshandlungen unter Strafe gestellt werden?
Wie ist es denn in § 30 des Strafgesetzbuches? Dort wird
eine Vorbereitungshandlung, die zu einem Verbrechen
führt, ganz bewusst unter Strafe gestellt. Denn wir wol-
len dieses Verbrechen verhindern.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann haben Sie doch alles, was Sie brauchen! Warum brauchen Sie dann Neues?)


– Herr Kollege Montag, Sie sollten sich nicht dümmer
stellen, als es geboten ist.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Ist ja nicht ganz leicht! – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist schwierig!)


Sie wissen sehr wohl, warum § 30 StGB bei terroristi-
schen Vorbereitungshandlungen nicht greift: weil wir
zwei Täter und einen konkreten Tatplan, den wir bei der
Aufklärung terroristischer Straftaten noch nicht kennen,
brauchen. Das sind doch olle Kamellen; das wissen wir
Rechtspolitiker doch seit langem.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja eben! Aber jetzt legen Sie es auf den Tisch!)


Deswegen brauchen wir die Strafvorschriften, wie sie in
§ 89 a und § 89 b StGB zukünftig vorgesehen sind.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wer in ein Terrorcamp reist, um sich dort ausbilden zu
lassen, dem wollen wir bewusst eine Strafe androhen.

Herr Kollege Wieland, Strafrecht kann auch – wir ha-
ben schon darüber diskutiert – präventiv wirken. Es ist
eine verfahrensrechtliche Bezugsnorm, die es in der Tat
ermöglicht,


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit geht ihr weit in das Vorfeld!)


schon in der Vorbereitungsphase Telekommunikations-
überwachungsmaßnahmen durchzuführen, damit wir ei-
nen terroristischen Anschlag verhindern können, recht-
zeitig den Fuß in der Tür haben


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


und Ermittlungsansätze gewinnen, um gegen diese Täter
vorzugehen.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dagegen hat keiner etwas!)


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(C (D Wir bauen aber nicht nur an einer Sicherheitsarchitekur; wir verbessern auch die Voraussetzungen in einem trafverfahren. Ich bin dem Kollegen van Essen dankar, dass er den Opferschutz erwähnt hat. Ein Gesetzgeungsvorhaben ist noch nicht umgesetzt: das zweite Operrechtsreformgesetz. Ich würde mich freuen, wenn wir ies mit vereinter Kraft noch in dieser Legislaturperiode chaffen würden. (Joachim Stünker [SPD]: Das soll an uns nicht scheitern!)


Man darf aber keinen Tunnelblick haben – ich gehe
avon aus, dass Sie mir einen solchen auch nicht unter-
tellen –: Ein Rechtsstaat darf sich nicht nur um die Op-
er von Straftaten kümmern; auch die Beschuldigten
üssen Rechte haben. Herr Kollege van Essen, ich bin
ir dessen bewusst, dass wir, wenn wir über den Opfer-

chutz reden, auch immer prüfen müssen, ob wir mit op-
erschützenden Vorschriften die Rechte eines Beschul-
igten, für den die Unschuldsvermutung gilt, nicht allzu
ehr einschränken.

Kollege Montag, was war denn unter Rot-Grün? Die
dee, frühzeitig einen Pflichtverteidiger zu bestellen,
ätte doch gerade Ihnen kommen können. Sie kam aber
ffensichtlich nicht.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist uns gekommen! Glauben Sie es mir!)


Haben Sie sich nicht durchsetzen können? – Wir je-
enfalls werden dies in dieser Legislaturperiode umset-
en.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Offensichtlich haben Sie die SPD überzeugt!)


ie Rechte des Beschuldigten werden verbessert, indem
ir frühzeitig eine Pflichtverteidigerbestellung zulassen.
err Kollege Danckert und ich durften uns dieses The-
as annehmen. Ich bin außerordentlich dankbar dafür,

ass wir damit Erfolg hatten.

Es ist richtig, was vorgetragen worden ist: Die Beden-
en der Länder sind unberechtigt. Die frühzeitige
flichtverteidigerbestellung führt nach Modellversuchen
u einer deutlichen Verkürzung der Dauer der Untersu-
hungshaft und somit zu Einsparungen in den Länder-
aushalten.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu mehr Gerechtigkeit!)


Ja, Kollege Ströbele, dies führt auch zu mehr Gerech-
igkeit. Auch diese Idee hätte Ihnen unter Rot-Grün
ommen können.


(Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nachweisbar ist sie gekommen!)


Nun hat Kollege Montag moniert, dass die Haftent-
chädigung schon immer zu gering gewesen sei. Lesen
ie einmal in den Annalen nach, wer überhaupt auf die
dee gekommen ist, die Haftentschädigung anzuheben.






(A) )



(B) )


Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)

Vielleicht stoßen Sie da auf einen bestimmten Namen.
Man kann natürlich weiter meckern und sagen, 25 Euro
pro Tag seien für eine zu Unrecht verbüßte Haft zu we-
nig. Folgendes muss man erst einmal klarstellen: Hier
geht es um einen sogenannten immateriellen Schaden.
Die Justizministerin hat recht: Wenn es um einen imma-
teriellen Schaden, also nicht um einen Vermögensscha-
den, geht, ist jeder gleichwertig. Da kann es nicht sein,
dass jemand eine höhere und ein anderer eine geringere
Entschädigung bekommt. Das ist beim materiellen Scha-
den so, aber nicht beim immateriellen Schaden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Deswegen bin ich den Ländern, deren Haushalte knapp
bemessen sind, dankbar, dass sie sich dafür verwendet
haben, die Haftentschädigung auf 25 Euro pro Tag anzu-
heben.

Zum Abschluss ein Wort – nicht zum Deal, Herr Kol-
lege Montag – zur Verfahrensabsprache im Strafpro-
zess.


(Beifall des Abg. Joachim Stünker [SPD])


Auch hier bin ich Innenminister Wolfgang Schäuble au-
ßerordentlich dankbar, dass er ein Problem angespro-
chen hat, das wir ebenfalls gelöst haben – gerade Sie,
Herr Kollege Montag, der Sie das Beispiel angeführt ha-
ben, was alles bei Gericht verhandelt wird, wären der
Richtige gewesen, auf dieses Problem aufmerksam zu
machen –: nämlich die Frage, wer kontrolliert, dass bei
der Verfahrensabsprache die Spielregeln eingehalten
worden sind. In der Sachverständigenanhörung zu die-
sem Thema hat ein Sachverständiger ein nicht gerade
gutes Bild von der Justiz gezeichnet. Er sagte, es würden
zu viele Deals durchgeführt, was unzulässig sei.

Wir brauchen also eine Kontrollinstanz. Eine solche
haben wir dadurch eingeführt, dass dann, wenn die Ver-
fahrensabsprache erfolgreich gewesen ist, nicht auf
Rechtsmittel verzichtet werden kann, sodass die Staats-
anwaltschaft und – Herr Kollege van Essen, das hat
vielleicht keiner gemerkt – auch der Nebenkläger
Rechtsmittel einlegen können und die Frage, ob die Ver-
fahrensabsprache ordnungsgemäß zustande gekommen
ist, prüfen lassen können.

Sie sehen also: Wir machen eine Rechtspolitik mit
Augenmaß und Vernunft. Wir verbessern die Sicher-
heitsarchitektur Deutschlands und achten gleichzeitig
darauf, dass Strafverfahren rechtsstaatlich sind und blei-
ben. Ich bedauere es sehr, dass aus diesem Haus die Bot-
schaft nach außen dringt, es gebe Strafverfahren, die die-
sen Regeln nicht entsprechen würden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403100

Wolfgang Nešković ist der nächste Redner für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten amen und Herren! Wir beraten heute in insgesamt 0 Minuten über elf Vorlagen. In 90 Minuten kann man ber eine solche Fülle parlamentarischer Initiativen, die udem – der Kollege Montag hat es gesagt – fundamenale Veränderungen unseres Strafsystems vornehmen, icht verantwortungsvoll beraten. Das ist keine parlaentarische Debatte. Das ist eine Alibiveranstaltung für as Protokoll. Die Menschen in diesem Land haben eien Anspruch darauf, dass sich die Abgeordneten ausreihend Zeit nehmen, um schwierige Probleme in angeessener Zeit hier im Plenum zu debattieren. Herr Kollege Nešković, darf ich Sie einen Augenblick nterbrechen? Sie sollten bei der jetzt zuhörenden Öfentlichkeit nicht den Eindruck erwecken, die Beratung ätte heute Morgen erst begonnen und würde heute aufören. Hier wird eine Beratung, die vorher stattgefunden at, zum Abschluss gebracht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622403200

(Beifall bei der LINKEN)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403300

ritik ist natürlich zulässig, aber es sollte nicht der fal-
che Eindruck entstehen, dass hier in 90 Minuten fünf
esetzgebungsvorhaben abschließend beraten würden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Jörg van Essen [FDP]: Sehr richtig, Herr Präsident! – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das ist keine Debatte! Das ist eine Vorlesestunde!)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622403400

Herr Lammert, ich habe Ihren Einwand erwartet und

aher antizipierend gesagt: in angemessener Zeit öffent-
ich im Parlament zu debattieren. Ich habe nur die öf-
entliche Debatte gemeint, die Ausweis unserer Arbeit
st und in der wir der Öffentlichkeit zeigen, wie wir mit
iesen elf Vorlagen umgehen. Das habe ich zum Gegen-
tand meiner Kritik gemacht. Dazu fühle ich mich be-
echtigt.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich werde mich deswegen in meinen Ausführungen
ur auf die Kronzeugenregelung und den Deal im Straf-
erfahren beschränken müssen. Diese Entwürfe sind fal-
che Antworten auf eine wichtige Frage. Die wichtige
rage lautet: Wie kann es endlich gelingen, die deutsche
trafjustiz von ihrer Überlastung zu befreien? Die Linke
ibt Ihnen eine Antwort darauf, die von den allermeisten
achverständigen und den meisten meiner Kolleginnen
nd Kollegen, den Richterinnen und Richtern im Lande,
eteilt wird: Einer überlasteten Justiz müssen Sie die
ersonellen und sachlichen Mittel an die Hand geben,
ie es ihr ermöglichen, ihre verantwortungsvollen Auf-
aben in ausreichender Zeit zu erfüllen. In unserem
and haben zu wenig Richter zu wenig Zeit, um zu viel
rbeit zu erledigen.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


Wolfgang NeškoviæWolfgang Nešković
Denn es gilt weiterhin: Die Mutter der Wahrheit und der
Gerechtigkeit ist die Zeit. Richter brauchen ausreichend
Zeit für ihre Arbeit. Das ist die Antwort, die wir für rich-
tig halten.

Die Entwürfe zur Kronzeugenregelung und zum Deal
geben eine ganz andere Antwort. Sie lautet: Wir geben
der klammen Justiz keinen zusätzlichen Cent für ihre
verantwortungsvolle Arbeit, sondern wir entlasten die
Justiz, indem wir richtige und wichtige Kernprinzipien
des Strafrechts preisgeben, weil ihre Beibehaltung zu
viel Zeit kosten würde. Dieser falschen Antwort werden
Sie nachher Ihre Stimme geben. Sie werden am Ende
dieser, wie ich finde, Nichtdebatte Ja sagen zur neuen
Kronzeugenregelung. Nach dieser Regelung kann – ich
sage: kann – einem Straftäter die Strafe erlassen oder ge-
mildert werden, nur weil er Aufklärungshilfe bei einer
ganz anderen Straftat geleistet hat.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Was heißt „nur“?)


In der Konsequenz kann das dazu führen, dass ein
Vergewaltiger künftig deswegen straffrei ausgehen kann
oder eine wesentlich mildere Strafe erhält, nur weil er
dazu beiträgt, dass Straftaten wie zum Beispiel Geldfäl-
schung, Geldwäsche oder Computerbetrug aufgeklärt
werden.


(Brigitte Zypries, Bundesministerin: Kann er eben nicht!)


Dadurch werden Täter bevorzugt, die im kriminellen
Milieu tief verstrickt sind und daher Kenntnis von ande-
ren Straftaten haben. Opfer von Straftaten werden ent-
setzt feststellen, dass man Täter laufen lässt oder milder
bestraft, nur weil sie sich für das Gericht in anderer Sa-
che nützlich gemacht haben. Solche Belohnungen für
kriminelle Verstrickungen werden Sie den Wählerinnen
und Wählern nicht erklären können. Sie werden diesen
unwürdigen Handel mit der Gerechtigkeit dennoch in
wenigen Minuten hier beschließen.

Sie werden ohne Zweifel auch Ja sagen zum Deal im
Strafverfahren, und Sie werden damit die Zweiklassen-
justiz legalisieren.


(Jörg van Essen [FDP]: Das ist doch Unsinn!)


Deals kommen überproportional häufig in komplizierten
Wirtschaftsfällen vor. Hier wird die Überlastung der
klammen Justiz besonders deutlich. Den Gerichten feh-
len die Mittel und das Personal, um trickreich verschlei-
erte Vermögenslagen aufzuklären und komplizierte
Geldflüsse nachzuvollziehen. Sie sehen sich dabei An-
geklagten gegenüber, die über bestens bezahlte und bes-
tens ausgebildete Anwälte verfügen, die dem Gericht mit
langwieriger und anstrengender Konfliktverteidigung
drohen.

Anstatt nun aber den Gerichten finanziell unter die
Arme zu greifen, verführen Sie die Richterinnen und
Richter, mit den Angeklagten Handel zu treiben. Der
Angeklagte gesteht, sodass sich die Richter die Mühse-
ligkeit einer langen und konfliktreichen Verhandlung er-
sparen können.

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(C (D (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was spricht dagegen, wenn das Geständnis richtig ist?)


ls Gegenleistung einigt man sich mit dem Angeklagten
uf eine Strafe, die dieser für angemessen hält. Ich wie-
erhole: Das Strafgesetzbuch ist kein Handelsgesetz-
uch.


(Beifall bei der LINKEN – Zuruf des Abg. Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU])


er Banken mit einer Feuerwaffe ausraubt und ohne
roßen Aufwand überführt werden kann, den trifft die
olle Härte des Gesetzes. Wenn der Chef derselben Bank
ber mit dem Computer trickreich und damit kompliziert
eine Kunden betrügt, wird das Gericht künftig mit dem
errn beraten, welche Strafe ihm denn genehm wäre.


(Beifall bei der LINKEN)


Wohin dieser Weg führt, den Sie jetzt beschließen
ollen, können Sie einer Onlinedarstellung eines be-
annten Strafverteidigers aus Essen entnehmen, der so
ür sich und um seine Mandanten wirbt. Ich zitiere aus
iesem Werbeschreiben eines Strafverteidigers. Darin
eißt es:

Sie haben einen Prozess vor dem Amtsgericht,
Schöffengericht oder Landgericht. Dann werden
Sie erleben, dass ich schon vor der Hauptverhand-
lung einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und dem
Gericht abstimmen kann. Dieser Deal dient einem
optimalen Ergebnis für Ihr Verfahren.

Bedenken Sie, dass Richter und Verteidiger die
gleiche Sprache sprechen und sich häufig aus ande-
ren Verfahren kennen. Dieses Vertrauensverhältnis
führt dazu, dass eine gute Gesprächsbasis für Ihren
Prozess geschaffen wird.


(Zurufe von der CDU/CSU und der SPD)


Ich karikiere nicht. Das ist wörtlich im Internet nach-
ulesen.

Strafprozesse werden heute oft außerhalb vom Ge-
richtssaal geklärt. Absprachen gehören zum Alltag.

Der Grund hierfür ist recht simpel zu erklären. Die
Staatsanwaltschaften sind dermaßen überlastet,
dass sie froh sind, wenn ihnen ein Verteidiger ein
vernünftiges Angebot macht. Sie können damit
diese Akte schließen und sich der nächsten wid-
men. So einfach kann das sein. Der Strafprozess
wird zum Geben und Nehmen.

Das Gleiche gilt für die Hauptverhandlung: Richter
wollen ein schnelles Verfahren. Ein geständiger
Angeklagter ist die Voraussetzung für eine schnelle
Verfahrensbeendigung. Im Gegenzug muss das Ge-
richt bzw. die Staatsanwaltschaft aber auch etwas in
die Waagschale legen.


(Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wir haben hier doch keine Werbeveranstaltung!)







(A) )



(B) )


Wolfgang NeškoviæWolfgang Nešković
Dies erfolgt meist in der Form, dass ein mildes Ur-
teil in Aussicht gestellt wird. … Manchmal kann
der Angeklagte ein Schnäppchen machen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Schön vorgelesen! So wird die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages vorgeführt! Vorlesestunde!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403500

Der Kollege Dr. Matthias Miersch ist der nächste

Redner für die SPD-Fraktion.


Dr. Matthias Miersch (SPD):
Rede ID: ID1622403600

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Vorweg eine allgemeine Bemerkung: Herr Kollege Kau-
der, Sie haben den Minister Schäuble hier als Garanten
für die innere Sicherheit dargestellt.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Zu Recht!)


Ich nehme für die SPD-Fraktion und vor allen Dingen
für unsere Justizministerin in Anspruch, dass wir die
Kraft sind, die in dieser Großen Koalition innere Sicher-
heit, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit miteinander ver-
binden will.


(Beifall bei der SPD – Eduard Oswald [CDU/ CSU]: Das ist ja peinlich!)


Ich glaube, man muss an mehreren Stellen doch ein
bisschen auf die Praxis verweisen. Meines Erachtens ist
es eine Stärke des Rechtsausschusses – ich bin erst seit
dieser Legislaturperiode Mitglied des Rechtsausschus-
ses –,


(Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Merkt man!)


dass ihm tatsächlich viele Praktiker angehören, nämlich
Staatsanwälte, Richter und Rechtsanwälte. Insofern
wundert es mich schon, Herr Kollege Montag – viel-
leicht machen wir einmal eine Strafverteidigung zusam-
men –,


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gerne!)


dass Sie ein so schlechtes Bild von unserer Berufszunft
haben. Wenn Sie glauben, angesichts der Kronzeugen-
regelung würde die erste Mandantenberatung mit der
Frage beginnen, ob der Mandant uns ein anderes Verfah-
ren offenbart, dann haben Sie sich, glaube ich, relativ
weit von der aktiven Verteidigung entfernt.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU] – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird sogar in der fachanwaltlichen Ausbildung so gelehrt! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann muss der einen anderen Verteidiger nehmen!)


Ich glaube, dass es zu vernünftigen Regelungen und zu
einer größeren Transparenz kommt.

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(C (D Im Übrigen, Herr Kollege Nešković, Sie haben zum hema Deal eine Internetseite eines Anwalts zitiert. Ja, as, was einer der Berufskollegen dort macht, ist zu kriisieren. Aber man muss doch sagen: Gerade das, was ie hier zitiert haben, muss Anlass dafür sein, eine solhe Regelung des Deals klar und transparent ins Gesetz u schreiben. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wolfgang Nešković [DIE LINKE]: Das ist doch nicht transparent!)


Ich weiß es; denn ich nehme regelmäßig an Strafver-
eidigertagen teil. Ich verfolge die Reden sehr aufmerk-
am. Aber machen wir uns nichts vor: All das, was an
er Regelung zur Verständigung kritisiert wird, ist all-
ägliche Gerichtspraxis.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! – Zuruf des Abg. Wolfgang Nešković [DIE LINKE])


s ist auch nicht von Nachteil, weil jeder der Beteiligten,
ie im Übrigen zustimmen müssen, sehr genau abwägen
ann, ob das, worüber man sich verständigen soll, ein
däquates, ein angemessenes Ergebnis ist. Insofern finde
ch es völlig falsch und denke, es geht an der Praxis vor-
ei, wenn man hier Unrechtmäßigkeit etc. unterstellt.
as Gegenteil ist der Fall. Durch diese Regelung werden
icherheit und Transparenz geschaffen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ir war es ganz wichtig, dass vor allen Dingen die Ver-
indung mit dem Rechtsmittelverzicht aufgelöst und
icht Gegenstand der Regelung ist, weil dadurch ein
ruckmittel vorhanden wäre, das unter Umständen tat-

ächlich zu kritisieren gewesen wäre. Insofern, glaube
ch, ist das eine sehr gute Regelung.

Eine andere Frage, die heute mehrfach angesprochen
urde, stößt auf die Kritik der Bundesländer. Es geht da-

um – aus meiner Sicht ist dies ein Meilenschritt –, je-
andem in Untersuchungshaft schnell einen Verteidiger

ur Verfügung zu stellen. Ich habe ein Schreiben des nie-
ersächsischen Justizministers erhalten. Er schreibt, dass
s keine Begründung dafür gibt. Er befürchtet eine hohe
onetäre Belastung der Länder.

Ich war als Strafverteidiger an einem Projekt in Göt-
ingen beteiligt und kenne die Ergebnisse einer Studie in
essen, die über drei Jahre untersucht hat, was die früh-

eitige Beiordnung eines Verteidigers bedeutet. Ich
ate jedem, vor allen Dingen den Länderministern, sich
iese Studien sehr genau anzusehen. Die Untersuchungs-
aft verkürzt sich dadurch um durchschnittlich bis zu
0 Tage. Wenn man bedenkt, dass den Ländern pro Haft-
ag 100 Euro aufgebürdet werden, ist jeder Tag, der ver-

ieden wird, ein Pluspunkt.

Es ist auch ein Pluspunkt für mehr Rechtsstaatlich-
eit, weil es um den gravierendsten Eingriff geht, den
nser Rechtssystem vorsieht. Die frühzeitige Beiord-
ung eines Verteidigers ermöglicht es, in kürzester Zeit
eispielsweise das familiäre Umfeld zu ergründen, The-
apieeinrichtungen zu kontaktieren, das Strafverfahren






(A) )



(B) )


Dr. Matthias Miersch
und einen Haftprüfungstermin richtig und ordnungsge-
mäß vorzubereiten. Das heißt, die frühzeitige Beiord-
nung führt auch zur Verfahrensverkürzung. Insofern gibt
es nicht nur ein monetäres Argument, sondern auch ein
gewichtiges rechtsstaatliches Argument, das diesen Mei-
lenschritt heute rechtfertigt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Ein anderes Thema, das die Länder genauso betrifft,
ist die Entschädigung der Opfer von Strafverfol-
gungsmaßnahmen. In der Debatte darüber herrschte
20 Jahre lang Ebbe. Der Kollege Kauder und die Bun-
desjustizministerin haben die Länder aufgefordert bzw.
gebeten, dazu Vorschläge zu machen. Ich glaube, es ist
ein Schritt,


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Ein erster kleiner!)


dass wir es nach 20 Jahren schaffen, die Entschädigung
auf das Doppelte anzuheben. Aber ich habe auch großes
Verständnis für all diejenigen, die sagen, dass wir weiter
daran basteln müssen.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: So ist es!)


Der niedersächsische Justizminister hat auch dazu einen
Brief geschrieben. Er schreibt, es sei abstrus, an Forde-
rungen in Höhe von 100 Euro zu denken, unabhängig
davon, dass eine Angemessenheit wahrscheinlich nie er-
reicht wird. Das, was mit einer Inhaftierung verbunden
ist, können sich sicherlich nur diejenigen richtig vorstel-
len, die einmal in dieser Situation gewesen sind.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Ich finde es vernünftig, ins europäische Ausland zu
schauen und die Urteile des Europäischen Gerichtshofs
für Menschenrechte zu Rate zu ziehen. Ich habe bei mir
im Wahlkreis eine Gruppe, eine Initiative, die sich mit
dieser Frage intensiv beschäftigt und auch die Fälle des
europäischen Auslands untersucht hat.

Ich denke, wir sollten die Vorschläge aus Berlin, die
der Grünen und die der FDP nicht einfach zu den Akten
legen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es macht Sinn, heute den vorliegenden Gesetzentwurf
als ersten Schritt zu verabschieden; denn er ist die Vo-
raussetzung, um überhaupt voranzukommen. Wir sollten
aber auch überlegen, ob man eventuell auch andere Be-
messungskriterien anwendet, vom Strafvorwurf bis zur
Dauer der Inhaftierung.

Ich lade Sie ein, in der nächsten Legislaturperiode, in
der wir hoffentlich wieder im Rechtsausschuss Politik
machen können, diese Frage gemeinsam mit uns anzuge-
hen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU] und des Abg. Jörg van Essen [FDP])


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(C (D Norbert Geis ist der nächste Redner für die CDU/ SU-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Zweifellos ist in der jetzt zu Ende gehenden Leislaturperiode auf dem Gebiet der Rechtspolitik sehr iel geleistet worden. An dieser Stelle ist ein Dank angeracht: an die Bundesjustizministerin, an die Beamten m Bundesjustizministerium, vor allem aber an die Koleginnen und Kollegen im Rechtsausschuss. Hier ist viel rbeit geleistet worden; das muss man auch einmal vor er Öffentlichkeit kundtun. Dafür herzlichen Dank! (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403700
Norbert Geis (CSU):
Rede ID: ID1622403800

Auch die Opposition hätte an dieser Stelle ruhig klat-
chen können.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Danke schön.

Ich möchte zu vier Punkten Stellung nehmen: zur
ronzeugenregelung, zum Deal, zum Thema Terror-

amps und zur Untersuchungshaft.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu den Kriegsverrätern wollten Sie auch noch etwas sagen!)


Das werde ich morgen tun, Herr Kollege. Ich bitte Sie
ber schon jetzt, sich die Ohren zu putzen.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Ich bin gespannt!)


Lassen Sie mich jetzt ein wichtiges Thema anspre-
hen. Die Kronzeugenregelung – das haben wir heute
orgen schon gehört – ist im Jahre 1999 ausgelaufen.
as war ein Fehler. Hier bin ich anderer Auffassung als
ie, Herr Montag, und als Sie, Herrn van Essen, auch
enn ich Ihre Meinung sehr schätze, weil Sie einige sehr
ichtige Argumente angeführt haben.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich hoffe, meine Meinung schätzen Sie auch!)


Ich bin der Auffassung, dass die Kronzeugenregelung
inen wesentlichen Beitrag zum Schutz unserer Rechts-
rdnung und zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bür-
er leisten kann.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch völliger Blödsinn!)


assen Sie mich kurz auf die Gründe zu sprechen kom-
en. Welche Aufgaben hat das Strafrecht? Die wich-

igste Aufgabe des Strafrechts ist, die Rechtsordnung
u schützen und den Leuten klarzumachen: Wer gegen
in Gesetz verstößt, der muss mit Strafe rechnen. – Es
at also, wie wir alle wissen, auch eine präventive Be-
eutung.






(A) )



(B) )


Norbert Geis

(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Was Sie wollen, hat aber das Gegenteil zur Folge!)


Wenn es angesichts der Beweislage aber unmöglich ist,
ein Verbrechen aufzudecken und die Täter vor Gericht
zu bringen, damit sie abgeurteilt werden, dann verliert
das Strafrecht an Kraft. Dem wollen wir mit der Kron-
zeugenregelung entgegenwirken.

Wir alle wissen, in welchen Fällen die Kronzeugenre-
gelung in der Regel greift, nämlich bei Wirtschaftsver-
brechen, in Fällen der organisierten Kriminalität und im
Zusammenhang mit Terrorvereinigungen. Solche Terror-
vereinigungen kapseln sich bekanntlich sehr stark ab und
haben einen konspirativen Charakter. Es ist kaum mög-
lich, in sie einzudringen. Außerdem ist es völlig ausge-
schlossen, dort einen verdeckten Ermittler einzuschleu-
sen. Aus diesen Gründen ist es nicht gerade leicht, ihre
Strukturen aufzubrechen.

Wir alle wissen auch, warum beispielsweise die
Strukturen der Mafia in Italien aufgebrochen werden
konnten, nämlich deshalb, weil sich aus der Mitte der
Mafia Zeugen gefunden haben, die über die Strukturen
und die Hintermänner ausgesagt haben. Ein solches Ver-
halten wollen wir mithilfe der Kronzeugenregelung er-
reichen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622403900

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Ströbele?


Norbert Geis (CSU):
Rede ID: ID1622404000

Ja, bitte.


(Joachim Stünker [SPD]: Oh nein! Doch nicht schon wieder Ströbele! – Gegenruf des Abg. Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Jetzt fragt er wenigstens mal ordentlich! Sonst brüllt er immer nur dazwischen! – Gegenruf des Abg. Joachim Stünker [SPD]: Von wegen! Jetzt hält Ströbele die Rede, die er nicht halten durfte!)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Kollege Geis, Sie haben erwähnt, dass die Dauer
der Prozesse in Wirtschaftsstrafverfahren und ähnlichen
Verfahren verkürzt werden könne und darauf hingewie-
sen, dass die Kronzeugenregelung in solchen Fällen zur
Anwendung kommen könne. Aus der Praxis wissen wir
– um das festzustellen, muss man nur täglich Zeitung le-
sen –, dass es in Wirtschaftsstrafverfahren und ähnlichen
Verfahren auch heute schon, ohne dass die Kronzeugen-
regelung gilt, ständig zu solchen Deals kommt.

Vorhin ist schon zutreffend auf die eigentliche Bedeu-
tung der Kronzeugenregelung hingewiesen worden, die
darin liegt, dass auch Mörder – ich betone: Mörder – in
den Genuss kommen können, dass ihre Strafe in erhebli-
chem Umfang gesenkt wird, und zwar bis auf zehn Jahre
Freiheitsstrafe. Als die Kronzeugenregelung unter Rot-
Grün ausgelaufen ist, waren die Einzigen, die dies be-
dauert und sich nach der Kronzeugenregelung zurückge-

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(C (D ehnt haben, Mörder, die auf die Möglichkeit eines solhen Deals gewartet haben. Halten Sie es für richtig, dass diese Regelung, die eientlich nur für diesen Fall etwas Besonderes bringt und otwendig ist, so ins Gesetz aufgenommen wird? Für die anzen anderen Fälle brauchen Sie sie nicht. iese werden schon heute nach § 46 Abs. 2 des Strafgeetzbuches, nach dem das Nachtatverhalten strafmilernd berücksichtigt werden kann, verhandelt. Herr Ströbele, zunächst einmal unterscheide ich na ürlich zwischen einem Deal bei Wirtschaftsstrafsachen nd der Kronzeugenregelung. Bei der weltweiten krimiellen wirtschaftlichen Tätigkeit der Wirtschaftsgilde so würde ich fast sagen, weil man schlecht davon spre hen kann, dass es eine Vereinigung ist – ist schon auch in starkes konspiratives Element vorhanden. Deswegen rauchen wir auch für diesen Bereich die Kronzeugenreelung. Wir brauchen sie aber noch viel mehr für die Beeiche Terror und organisierte Kriminalität. Die Kroneugenregelung ist ein vorzügliches Instrument, um in iesen Bereichen tätig zu werden. Nun zur Frage, die Sie gestellt haben, ob es richtig ist, ass dann auch ein Mörder mit einer geringeren Strafe avonkommt. Wir haben in den Gesetzentwurf geschrieen: „nicht unter zehn Jahren“. Das ist ja schon einmal in Vorbehalt. Insofern wird Ihr Aspekt berücksichtigt. Sie müssen aber bedenken, dass wir keinen Kronzeuen bekommen, wenn wir keine Anreize bieten. Durch ie Rechtsordnung müssen auch Anreize geboten weren, um die Rechtsordnung zu schützen. Deswegen vereidige ich es auch, dass selbst ein Mörder besser davonommt, wenn er Strukturen aufdeckt und damit hilft, eue Straftaten zu verhindern. Darum geht es uns. Es eht uns um den Schutz der Menschen. ies sind uns die Abstriche im Rahmen der Strafverfolung wert. Kommen wir zum Deal. Es ist heute hier schon oft enug gesagt worden, welche Bedeutung der Deal hat. er Deal ist ein Instrument, das im Strafverfahren lau end gebraucht wird, und er ist notwendig geworden. Es st richtig, dass er jetzt gesetzlich geregelt wird, damit as letztendlich keinen Willkürcharakter hat, wonach ihn er eine bekommt und der andere nicht. Dem haftet ein ewisser Hautgout an. Deswegen ist es richtig, dass wir as heute gesetzlich regeln. Das ist ja auch in zwei wichigen Entscheidungen des BGH gefordert worden. Die etzte stammt aus 2005, in der er noch einmal eine geetzliche Regelung gefordert hat. Deswegen wollen wir en Deal, der gängige Praxis ist, gesetzlich regeln. Die Frage ist allerdings – damit habe ich mich chwergetan –, ob man das Geständnis des Täters nicht och braucht. Wie will ich einen solchen Deal überhaupt Norbert Geis verantworten, wenn der Täter keinen reinen Tisch macht? Das hätte ich schon verlangt. Dazu hat man sich im Kompromiss aber nicht durchringen können, wenn ich das so sagen darf. Trotzdem nehme ich diese gesetzliche Regelung so an, wie sie ist. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist das nicht!)


(Joachim Stünker [SPD]: Frage bitte!)

Norbert Geis (CSU):
Rede ID: ID1622404100

(Beifall bei der CDU/CSU)


(Beifall des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])





(A) )


(B) )


– Doch, es ist leider so, wie ich sage.

Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen will, sind die
Terrorcamps. Natürlich ist schon vieles zur Bekämp-
fung des Terrorismus gesagt worden. Das ist ein Unge-
heuer, das unsere ganze Zivilisation bedroht. Wir müs-
sen uns dazu in der Rechtsordnung einiges einfallen
lassen. Es geht nicht an, dass wir an diesem Ungeheuer
vorbeiblicken oder versuchen, hindurchzublicken. Es be-
droht uns mit aller Gewalt. Deswegen glaube ich, dass es
notwendig ist, auch die Täter zu finden und ihrer habhaft
zu werden, die sich in solchen islamistischen Terror-
camps ausbilden lassen wollen.

Es wird aber sehr schwierig sein. Wenn Sie sich die
gesetzliche Regelung genau durchlesen, dann stellen Sie
fest, dass sie so kompliziert ist, dass es in der Praxis sehr
schwierig sein wird, sie überhaupt justiziabel zu halten,


(Jörg van Essen [FDP]: So ist es! Es wird keine Wirkung entfalten!)


weil ich glaube, dass es so, wie sie jetzt gestaltet ist,
schwierig sein wird, den Beweis anzutreten.

Ich bin der Auffassung – Herr van Essen, das wird Ih-
nen jetzt nicht gefallen –, dass schon die Teilnahme an
einem solchen Terrorcamp strafbar sein müsste.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Denn alles andere ist einfach zu schwierig, und wir wür-
den in der täglichen Praxis nicht weiterkommen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Gestatten Sie mir noch eine Bemerkung zur Untersu-
chungshaft. Es ist zwar richtig – das begrüße ich
uneingeschränkt –, dass der freie Bürger oder die freie
Bürgerin, die in Untersuchungshaft geraten – dabei gilt
zunächst die Unschuldsvermutung –, einen Pflichtvertei-
diger haben müssen, wenn sie nicht so betucht sind wie
andere, die sofort einen Verteidiger bestellen können.
Das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein.

Allerdings weise ich darauf hin, dass in der jüngsten
Vergangenheit die Zahl der Verurteilungen von Untersu-
chungshäftlingen deutlich zurückgegangen ist, auch
ohne Bestellung eines Pflichtverteidigers.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Was meinen Sie, wie die zurückgeht, wenn ein Pflichtverteidiger da ist!)


Außerdem erfolgt die Anordnung der Untersuchungshaft
– auch das darf man nicht übersehen, Herr Danckert –


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622404200

Herr Kollege Geis.

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(C (D – in der Regel nur dann, wenn ein Tatverdacht auf ine schwere Straftat vorliegt oder Fluchtgefahr gegeben st. Das wird auch dann der Fall sein, wenn ein Pflichterteidiger bestellt wird. Herr Kollege Geis. Dennoch ist es richtig – schon aufgrund des Prinzips er Gleichbehandlung –, dass wir eine Regelung treffen, ie sie in unserem Gesetzentwurf vorgesehen ist. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Norbert Geis (CSU):
Rede ID: ID1622404300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622404400
Norbert Geis (CSU):
Rede ID: ID1622404500


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622404600

Letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist der

ollege Joachim Stünker für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Joachim Stünker (SPD):
Rede ID: ID1622404700

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
eine sehr verehrten Damen und Herren! Ich glaube,

m Ende dieser sehr lebhaften rechtspolitischen Debatte
nd auch am Ende dieser Legislaturperiode kann man
ine Lehre ziehen: Rechtspolitik darf man nicht mit
deologischen Scheuklappen machen. Diejenigen, die
echtspolitik mit ideologischen Scheuklappen betrei-
en, leben in einer anderen Welt und kommen dann zu
olchen Reden – es tut mir leid, das festzustellen –, wie
ie sie gehalten haben, Herr Kollege Montag, und auch
ie, Herr Kollege Nešković.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Jürgen Gehb [CDU/ CSU]: Völlig unangemessen! – Wolfgang Nešković [DIE LINKE]: Sie heucheln!)


Herr Kollege Nešković, wenn Sie mir vorhalten, ich
ürde heucheln, dann muss ich Ihnen sagen – jetzt muss

ch vorsichtig sein, dass ich keinen Ordnungsruf be-
omme –: An Heuchelei sind Sie nicht zu überbieten.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein toller Wettkampf: Wer heuchelt mehr?)


Bei der Rechtspolitik muss man zunächst einmal auch
ie Rechtswirklichkeit in den Blick nehmen. Mit den
esetzentwürfen, die wir heute beraten, schreiben wir

echtspolitische Geschichte. Die Regelungen, die wir
eute beschließen, werden irgendwann in die Geschichte
ingehen. Denn es geht überwiegend um Fragen im
trafrecht und Strafprozessrecht, die über Jahrzehnte
treitig waren, die diskutiert worden sind. Dies bringen
ir heute zu einem Abschluss.

Von daher muss ich, der ich mich fast ein ganzes Le-
en lang auf verschiedenen Ebenen mit dem Recht be-






(A) )



(B) )


Joachim Stünker
fasst habe, feststellen, dass heute ein guter Tag ist. Ich
bin stolz darauf, dass wir diese Regelungen verabschie-
den.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Ich will kurz auf die einzelnen Punkte eingehen. Der
erste Punkt ist die Untersuchungshaft. Ich bin als jun-
ger Richter 1981 in das Bundesministerium der Justiz
abgeordnet worden – es war nur ein kurzes Gastspiel –,
als die Untersuchungshaft neu geregelt werden sollte. Es
sollte ein Untersuchungshaftgesetzbuch erarbeitet wer-
den. Ich bin nach einem Dreivierteljahr wieder gegan-
gen, weil ich gemerkt habe, dass niemand das wirklich
machen wollte. Es war nicht möglich, das zwischen
Bund und Ländern abzustimmen.

Heute schaffen wir vor dem Hintergrund der neuen
föderalen Zuständigkeiten – das ist richtig – eine Rege-
lung, mit der wir eine Frage lösen, die auch lange streitig
war, indem wir festlegen, dass jeder Beschuldigte an
dem Tag, an dem ihm ein Haftbefehl zugestellt wird, ei-
nen Pflichtverteidiger bekommt. Das ist ein Riesen-
schritt für die Waffengleichheit im Strafprozess.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Ich appelliere an die Länder, in dieser Frage nicht
dem Versuch zu erliegen, ein Verfahren im Vermittlungs-
ausschuss anzustreben. Es wäre nicht gut, wenn wir die
Gewährung rechtsstaatlicher Grundsätze sozusagen nur
von finanziellen Voraussetzungen abhängig machen
würden. Davor kann ich nur warnen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


Der zweite Punkt ist die Kronzeugenregelung. Mit
den vorliegenden Regelungen entscheiden wir einen
20 Jahre alten Streit. Es ist bereits an die alten Regelun-
gen erinnert worden. Seitens der Länder wurde auch
jetzt wieder der Wunsch erhoben, eine bereichsspezifi-
sche Regelung mit einzelnen Tatbeständen zu schaffen.
Das haben wir Sozialdemokraten immer abgelehnt, und
deshalb ist die alte Regelung seinerzeit unter Rot-Grün
ausgelaufen. Heute schaffen wir eine Strafzumessungs-
regelung. Das ist ein riesiger Unterschied. Das hat etwas
mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Herr Kollege Montag, das
Bild vom deutschen Strafprozess, das Sie hier gezeich-
net haben, mag auf bayerische Amtsgerichte zutreffen,
gibt aber nicht die Wirklichkeit in deutschen Landen
wieder.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Niedersachsen genauso!)


Wir schaffen nämlich eine Regelung, die in der Revision
überprüfbar ist, weil das Gericht in seinem Urteil die
Strafzumessung begründen muss. Es muss darlegen, auf
welchem Weg es zu dieser Strafzumessung gekommen
ist, es muss vor dem Hintergrund dessen, was der Ange-
klagte als Kronzeuge ausgesagt hat, eine angemessene
Gewichtung darlegen. Ein Kronzeuge für einen Laden-

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(C (D iebstahl kann keine Strafmilderung für ein Vergewaltiungsdelikt erhalten, wie es hier teilweise erzählt woren ist. Das Ganze wird justiziabel und kann in der evision überprüft werden. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie sollen diese Sachen in die Revision kommen? Wer soll die einlegen?)


Zum nächsten Punkt – das bekämpfen Sie immer,
err Kollege Montag; ich glaube, Sie haben es nicht ver-

tanden –:


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Genau das ist sein Problem!)


ir sagen, der Kronzeuge muss sein Wissen vor Eröff-
ung des Hauptverfahrens kundtun, im Zwischenverfah-
en.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja Blödsinn!)


Nein, das ist genau das Richtige, um Missbrauch ein-
udämmen!


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


a wird nämlich klar: Er kann nicht in der Hauptver-
andlung plötzlich äußern, er wisse da aber etwas, was
ich hinterher als falsch herausstellt. Es muss einer sein,
er wirklich aus Überzeugung sagt: Ich räume hier auf,
ch mache Schluss mit meiner kriminellen Vergangen-
eit, und darum will ich euch dies und das erzählen,


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wenn er das in der Hauptverhandlung macht?)


m so – sozusagen als Beginn der Resozialisierung – ein
eues Leben anzufangen.

Mit dieser Regelung wird die Kronzeugenregelung
uf ganz wenige, wirklich schwerwiegende Fälle be-
chränkt. Dies wird also nicht die allgemeine Praxis im
trafprozess in Deutschland sein. An dieser Stelle haben
ir also eine rechtsstaatliche Regelung mit hoher Hürde
etroffen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das Ganze erfolgt bei den Ermittlungsbehörden, nicht bei den Gerichten!)


Lassen Sie mich einen Satz zur Verständigung im
trafprozess sagen. Das Wort Deal mag ich nicht; das
ag daran liegen, dass ich 25 Jahre meines Lebens als
ichter gearbeitet habe. Ich habe nie gedealt; ich habe
iele Verständigungen getroffen. Herr Kollege Nešković
nd auch andere tun immer so, als sei dies die Folge da-
on, dass die Strafjustiz so überlastet sei


(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Was sie natürlich ist!)


nd die Länder auf diesem Gebiet ihren Aufgaben nicht
achkämen. Sicherlich ist etwas daran, dass die Strafjus-
iz überlastet ist; das ist gar nicht zu bestreiten.






(A) )



(B) )


Joachim Stünker
Ich habe es in der ersten Lesung schon gesagt, wie-
derhole es heute jedoch: Die Verständigung im Strafpro-
zess ist das Ergebnis einer anderen Kultur im Straf-
prozess. Als ich im Jahre 1975 als junger Richter als
Beisitzer in eine Große Strafkammer kam, wurde dort so
verhandelt: Vorn saß das Gericht, überhöht, da vorne
tanzten ein paar Figuren herum, da wurden Zeugenver-
nehmungen durchgeführt, der Angeklagte wurde befragt.
Der Vorsitzende machte das nach einem streng formalen
Verfahren, keiner verzog eine Miene, keiner sagte, was
er von dem ganzen Ding hielt, und zum Schluss kam ein
Urteil heraus, angesichts dessen der arme Angeklagte
gar nicht wusste, was ihm geschehen war.

Dann kam eine andere Kultur in den Strafprozess hi-
nein, nämlich die Kultur des Gesprächs. Sicherlich hat
meine Generation mit dazu beigetragen – sowohl Richter
als auch Strafverteidiger –, dass es dort zu Veränderun-
gen gekommen ist. In diesem Zusammenhang kam man
dann auch zu Absprachen. Das ist der Hintergrund ge-
wesen, nicht die angebliche Ressourcenknappheit in der
Justiz.

Dass dies selbstverständlich auch zu Missbrauch ge-
führt hat, ist menschlich und stellt die andere Seite dar.
Um genau diesen Missbrauch auszuschließen, Grenzen
einzuziehen und Regeln zu setzen, verabschieden wir
jetzt dieses Gesetz: für mehr Rechtsstaatlichkeit, für
mehr Transparenz und dafür, dass das Ganze revisions-
rechtlich überprüft werden kann.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es tut mir leid, Herr Kollege Nešković: Ich bin immer
noch davon überzeugt, dass in der Bundesrepublik
Deutschland die Gewaltenteilung funktioniert. Sie funk-
tioniert gut, aber nicht aus Ihrem ideologischen Blick-
winkel.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Letzte Anmerkung, Herr Präsident; ich bin gleich da-
mit fertig. Ich muss noch zwei, drei Sätze zu den Ter-
rorcamps sagen dürfen, weil behauptet wurde, das
Ganze sei Gesinnungsstrafrecht und Ähnliches.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolle-
ginnen und Kollegen, wir wissen doch alle, dass wir
diese Tatbestände für einen ganz eng begrenzten Kreis
von Straftätern definieren. Wir wissen, Herr Kollege van
Essen, weil wir die Dienste haben, dass unter uns Men-
schen leben, die deutsche Staatsbürger sind, aber trotz-
dem im Ausland in entsprechenden Einrichtungen gewe-
sen sind, um sich ausbilden zu lassen und anschließend
in diesem Land schwere Anschläge durchzuführen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622404800

Herr Kollege, Sie müssen zum Ende kommen.


Joachim Stünker (SPD):
Rede ID: ID1622404900

Aber wir können nach geltendem Recht nichts dage-

gen tun; das ist das Problem. Deshalb handeln wir hoch-
verantwortlich, wenn wir diese Regelung, die bei ge-

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(C (D auer Betrachtung rechtsstaatlich sehr eng gefasst ist, eute verabschieden. Auch ich bedanke mich für vier Jahre hervorragende echtspolitik. Man könnte noch viele andere Bereiche ennen. Ich bin sicher: Die Große Koalition wird im Geensatz zu dem, was Herr Kilger gesagt haben soll, in ie Geschichte eingehen. (Wolfgang Nešković [DIE LINKE]: Das ist Selbsttäuschung!)


ir haben in der Rechtspolitik sehr viel erreicht.

Schönen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1622405000

Ich schließe die Aussprache.

Tagesordnungspunkt 4 a. Wir kommen nun zur Ab-
timmung über den von der Bundesregierung einge-
rachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des
trafgesetzbuches – Strafzumessung bei Aufklärungs-
nd Präventionshilfe. Der Rechtsausschuss empfiehlt in
einer Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13094,
en Gesetzentwurf der Bundesregierung auf Drucksache
6/6268 anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die dem Ge-
etzentwurf zustimmen wollen, um das Handzeichen. –
er stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetz-

ntwurf ist in zweiter Beratung angenommen.

Dritte Beratung
nd Schlussabstimmung. Ich darf diejenigen, die dem
esetzentwurf zustimmen wollen, bitten, sich zu erhe-
en. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der Gesetzent-
urf ist mit der Mehrheit der Stimmen der Koalition an-
enommen.

Tagesordnungspunkt 4 b. Hier geht es um die Abstim-
ung über den von der Bundesregierung eingebrachten
ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der Verständigung

m Strafverfahren. Der Rechtsausschuss empfiehlt unter
uchstabe a seiner Beschlussempfehlung auf Drucksa-
he 16/13095, den Gesetzentwurf der Bundesregierung
uf Drucksache 16/12310 in der Ausschussfassung anzu-
ehmen. Wer diesem Gesetzentwurf in der Ausschuss-
assung zustimmen will, den bitte ich um das Handzei-
hen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
esetzentwurf ist in zweiter Beratung angenommen.

Dritte Beratung
nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
esetzentwurf zustimmen wollen, sich von den Plätzen

u erheben. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
amit ist dieser Gesetzentwurf mit den Stimmen der
oalition und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an-
enommen.1)

Weiterhin Tagesordnungspunkt 4 b. Jetzt geht es um
ie Beschlussempfehlung des Rechtsausschusses zum
on den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD einge-
rachten Entwurf eines Gesetzes zur Regelung der Ver-

Anlage 3






(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
ständigung im Strafverfahren. Der Ausschuss empfiehlt
unter Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung auf
Drucksache 16/13095, den Gesetzentwurf der Fraktionen
der CDU/CSU und der SPD auf Drucksache 16/11736 für
erledigt zu erklären. Wer stimmt für diese Beschlussemp-
fehlung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Das ist einvernehmlich so beschlossen.

Wir stimmen über den vom Bundesrat eingebrachten
Entwurf eines Gesetzes zur Regelung von Absprachen
im Strafverfahren ab. Der Rechtsausschuss empfiehlt un-
ter Buchstabe c seiner Beschlussempfehlung auf der ge-
nannten Drucksache, den Gesetzentwurf des Bundes-
rates auf Drucksache 16/4197 abzulehnen. Ich bitte
diejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen,
um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Der Gesetzentwurf ist in zweiter Beratung
abgelehnt. Damit entfällt nach unserer Geschäftsord-
nung die weitere Beratung.

Tagesordnungspunkt 4 c. Wir stimmen nun über den
von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines
Gesetzes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren
staatsgefährdenden Gewalttaten ab. Unter Buchstabe a
seiner Beschlussempfehlung empfiehlt der Rechtsaus-
schuss auf Drucksache 16/13145, den Gesetzentwurf der
Bundesregierung auf Drucksache 16/12428 in der Aus-
schussfassung anzunehmen. Wer dieser Beschlussemp-
fehlung folgt und dem Gesetzentwurf in der Ausschuss-
fassung zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? –
Der Gesetzentwurf ist in zweiter Beratung angenommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf zu-
stimmt, den bitte ich, sich von den Plätzen zu erheben. –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich der Stimme? –
Der Gesetzentwurf ist mit den Stimmen der Koalition
gegen die Stimmen der Oppositionsfraktionen angenom-
men.

Wir stimmen über die Beschlussempfehlung des
Rechtsausschusses zu dem von den Fraktionen von
CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Geset-
zes zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren
staatsgefährdenden Gewalttaten ab. Hier empfiehlt der
Rechtsausschuss unter Buchstabe b seiner Beschluss-
empfehlung auf Drucksache 16/13145, den Gesetzent-
wurf der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD auf
Drucksache 16/11735 für erledigt zu erklären. Wer
stimmt dieser Beschlussempfehlung zu? – Ist jemand an-
derer Meinung oder will sich enthalten? – Diese Be-
schlussempfehlung ist einstimmig angenommen.

Wir stimmen über den vom Bundesrat eingebrachten
Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung des Aufenthalts
in terroristischen Ausbildungslagern ab. Hier empfiehlt
der Rechtsausschuss unter Buchstabe c seiner Be-
schlussempfehlung auf der genannten Drucksache, den
Gesetzentwurf des Bundesrates auf Drucksache 16/7958
abzulehnen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf
zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer stimmt
dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetzentwurf ist in

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(C (D weiter Beratung abgelehnt. Damit entfällt die weitere eratung. Tagesordnungspunkt 4 d. Wir stimmen über den vom undesrat eingebrachten Entwurf eines Zweiten Gesetes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung ür Strafverfolgungsmaßnahmen ab. Der Rechtsauschuss empfiehlt unter Buchstabe a seiner Beschlussempehlung auf Drucksache 16/13096, den Gesetzentwurf es Bundesrates auf Drucksache 16/12321 anzunehmen. ch bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen ollen, um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – er enthält sich? – Damit ist dieser Gesetzentwurf in weiter Beratung mehrheitlich angenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf in dieer Fassung zustimmen will, den bitte ich, sich von den lätzen zu erheben. – Wer stimmt dagegen? – Wer entält sich der Stimme? – Damit ist der Gesetzentwurf mit er Mehrheit der Koalitionsfraktionen angenommen. Wir stimmen nun über den Gesetzentwurf der Frakion Bündnis 90/Die Grünen zur Änderung des Gesetzes ber die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen b. Der Rechtsausschuss empfiehlt unter Buchstabe b einer Beschlussempfehlung auf der genannten Drucksahe, den Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die rünen auf der Drucksache 16/11434 abzulehnen. Die enigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, bitte ch um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer nthält sich? – Damit ist der Gesetzentwurf in zweiter eratung mehrheitlich abgelehnt. Damit entfällt die wei ere Beratung. Tagesordnungspunkt 4 e. Wir setzen die Abstimmung ber die Beschlussempfehlung des Rechtsausschusses auf rucksache 16/13096 fort. Der Rechtsausschuss emp iehlt unter Buchstabe c seiner Beschlussempfehlung, den ntrag der FDP-Fraktion auf Drucksache 16/10614 mit em Titel „Angemessene Haftentschädigung für Justizpfer sicherstellen“ abzulehnen. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Wer nthält sich? – Diese Beschlussempfehlung ist mit Mehreit angenommen. Tagesordnungspunkt 4 f. Wir stimmen nun über den on der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines esetzes zur Änderung des Untersuchungshaftrechts ab. er Rechtsausschuss empfiehlt in seiner Beschlussemp ehlung auf Drucksache 16/13097, den Gesetzentwurf er Bundesregierung auf der Drucksache 16/11644 in er Ausschussfassung anzunehmen. Ich bitte diejenigen, ie dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustimen wollen, um das Handzeichen. – Wer stimmt dage en? – Wer enthält sich? – Der Gesetzentwurf ist in weiter Beratung angenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem esetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – er stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzenturf ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen angeommen. Präsident Dr. Norbert Lammert Damit können wir diesen umfangreichen Tagesordnungspunkt abschließen. Ich bedanke mich für die Mitwirkung. Ich rufe die Tagesordnungspunkte 5 a bis 5 g auf: a)





(A) )


(B) )

CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Fortentwicklung der Finanz-
marktstabilisierung
– Drucksache 16/13156 –
Überweisungsvorschlag:
Haushaltsausschuss (f)

Rechtsausschuss
Finanzausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

b) Erste Beratung des von den Abgeordneten
Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Frank Schäffler, Jens
Ackermann, weiteren Abgeordneten und der
Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Schließung kreditwirtschaftli-
cher Aufsichtslücken
– Drucksache 16/12884 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Flo-
rian Toncar, Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Otto Fri-
cke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der
FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Verbesserung der parlamentarischen Kon-
trolle von Maßnahmen zur Finanzmarktstabi-
lisierung
– Drucksache 16/12885 –
Überweisungsvorschlag:
Haushaltsausschuss (f)

Rechtsausschuss
Finanzausschuss

d) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rainer
Brüderle, Florian Toncar, Frank Schäffler, weite-
ren Abgeordneten und der Fraktion der FDP ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes gegen Ent-
eignungen
– Drucksache 16/12904 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Rechtsausschuss
Haushaltsausschuss
Federführung strittig

e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Flo-
rian Toncar, Frank Schäffler, Jens Ackermann,
weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stär-
kung der Wettbewerbskonformität von Maß-
nahmen zur Stabilisierung des Finanzmarktes
– Drucksache 16/12996 –
Überweisungsvorschlag:
Haushaltsausschuss (f)

Finanzausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

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(C (D f)

neten Otto Fricke, Rainer Brüderle, Jens Ackermann,
weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ab-
schaffung der Sozialisierung

– Drucksache 16/3301 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-

(9. Ausschuss)


– Drucksache 16/7729 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Philipp Mißfelder

g) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Wirtschaft und Tech-
nologie (9. Ausschuss) zu dem Antrag der Abge-
ordneten Martin Zeil, Rainer Brüderle, Ulrike
Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der FDP

Mittelstandsförderung sichern – ERP-Vermö-
gen aus der KfW-Bankengruppe herauslösen

– Drucksachen 16/8928, 16/11630 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Dr. Herbert Schui

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll diese
ussprache eine Stunde dauern. – Ich sehe dazu keinen
iderspruch. Dann können wir das so vereinbaren.

Ich eröffne die Aussprache und erteile mit der Bitte,
ass diejenigen, die diesem Tagesordnungspunkt nicht
ehr folgen können oder wollen, ihre Gespräche außer-

alb des Plenarsaals fortsetzen, als erstem Redner dem
ollegen Carsten Schneider für die SPD-Fraktion das
ort.


(Beifall bei der SPD)



Carsten Schneider (SPD):
Rede ID: ID1622405100

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Rhein-
and und das Oderbruch haben etwas Leidvolles gemein-
am. Jedes Jahr aufs Neue besteht die Gefahr eines
ochwassers. Das ist prinzipiell bekannt. Deswegen gibt

s dort Dämme, Überflutungsgebiete, ausreichend Sand-
äcke und einen gut vorbereiteten Katastrophenschutz.
rotzdem kann es zu Hochwasserkatastrophen kommen.
ie erste Pflicht des Staates ist es dann, den Betroffenen
it allen Kräften rasch und effektiv zu helfen. Dafür ist

r da, und daran zweifelt hoffentlich niemand.

Die internationale Finanzkrise hatte mehrere Ursa-
hen. Die meisten waren bekannt, aber sie wurden unter-
chätzt. Es gab keine ausreichenden Dämme und keine
lutungsbecken, vor allem nicht im angloamerikani-
chen Raum. Die Dynamik und Entwicklung der Krise
ber wurden von allen stark unterschätzt. Stichworte
ind: der Zusammenbruch von sechs Investmentbanken,
2 Hedgefonds, die Insolvenz von Lehman Brothers, der
nterbankenmarkt, toxische Papiere – alles Namen und
egriffe, die mittlerweile geläufig sind, es vor der Krise






(A) )



(B) )


Carsten Schneider (Erfurt)

aber wahrscheinlich nicht waren –, die Zahlungsunfähig-
keit eines Staates, nämlich Islands, andere Staaten, die
auf der Kippe stehen, zum Beispiel die Ukraine oder die
Staaten im baltischen Raum. Mit diesen Begriffen kann
man die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise
beschreiben, einer Finanzkrise, die auch heute noch mit
ihren Auswirkungen auf das Wachstum der Wirtschaft in
der ganzen Welt und vor allen Dingen – durch unsere
starke Exportabhängigkeit – in Deutschland zu spüren
ist.

Wir haben in einem ersten Schritt im Oktober des
letzten Jahres mit dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz
erste Dämme eingezogen. Sie haben gewirkt: Das Fi-
nanzsystem hat sich zunächst stabilisiert. Keiner braucht
mehr Angst um seine Spareinlagen zu haben. Der Zah-
lungsverkehr funktioniert wieder. Die Kreditversor-
gung, zumindest nach den aktuellen Zahlen der Bundes-
bank, ist noch in ausreichendem Maße sichergestellt.

Nichtsdestotrotz gibt es einige erkennbare Probleme
– darauf gehe ich noch ein –, die mit der hier vorgeleg-
ten Novelle des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes auf-
gegriffen werden. Nicht nur toxische Wertpapiere von
Unternehmen sind von einem schlechten Rating betrof-
fen; vielmehr sind mittlerweile selbst die Kurse von
Staatsanleihen gefallen. Das hat zur Folge, dass die Ei-
genkapitalbasis der Banken zunehmend mehr einge-
schränkt wird und damit die notwendige Kreditvergabe
schwieriger wird, wenn es an einer starken Eigenkapital-
unterlegung fehlt.

Daher hat die Bundesregierung einen Entwurf vorge-
legt – wir als Fraktion übernehmen ihn und bringen ihn
heute hier ein –, der auf diese Fragen eine notwendige
Antwort gibt. Uns als Fraktion waren dabei drei Punkte
besonders wichtig:

Erstens. Es soll keine zentrale Bad Bank für schlechte
Papiere geben, sondern jedes Institut ist für die Auslage-
rung und in letzter Konsequenz für die Verluste selbst
verantwortlich.

Zweitens. Es fließen keine weiteren Steuergelder oder
zusätzliche Staatsgarantien über das hinaus, was wir be-
reits im Oktober 2008 beschlossen haben.

Drittens. Am Ende der Laufzeit dieser Zweckgesell-
schaften – das ist sehr technisch; umgangssprachlich
werden sie „Bad Banks“ genannt, man kann aber auch
Rekonstruktionsbanken sagen – zahlen die Alteigentü-
mer, das heißt die Aktionäre, nicht die Steuerzahler. Das
ist für meine Fraktion ein entscheidender Punkt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Nicht nur die privaten Banken sind betroffen. Auch
bei den Landesbanken gibt es erkennbare strukturelle
Probleme. Ich habe manchmal den Eindruck, dass es bei
den Eigentümern, in diesem Fall den Sparkassen, die das
Problem zum Teil erkannt haben, aber vor allen Dingen
bei den Ministerpräsidenten der Länder wie mit den drei
Affen ist: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Man
versucht schon seit einem Jahr, damit durchzukommen,
aber das wird nicht weiter funktionieren.

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(C (D Wenn wir die Regelungen im Gesetzentwurf in Bezug uf die Landesbanken im parlamentarischen Verfahren och ändern sollten – ich sehe dafür die Notwendigkeit, eil das System, so wie es jetzt ist, in seiner Struktur icht überlebensfähig ist –, erwarte ich ein klares Konept seitens der Eigentümer und damit der Länder zu eier Neuaufstellung, das heißt einer Rekonstruktion des andesbankensektors. Anderenfalls wird meiner Frak ion eine Zustimmung sehr schwerfallen oder nicht mögich sein. Die Vertreter der anderen Fraktionen werden sich um Gesetzentwurf und zu Bad Banks ja noch äußern. as ich bisher öffentlich von der Linken zu diesem Pro lem gehört habe, läuft darauf hinaus, dass sie eine taatsbank gründen und alles selber machen wollen. ieses System hatten wir schon bis 1990. Das hat nicht unktioniert. Ich glaube, diesen Ansatz kann man ad acta egen. Das gilt auch für den Vorschlag der FDP, zu dem an sagen muss: Dort, wo die FDP nach Markt schreit, chreit der Markt nach dem Staat, zumindest nach Teilerstaatlichung. Banker, die eine Teilverstaatlichung forern, hätte ich mir vorher nicht vorstellen können. Unser Ziel bleibt ein stabiler Finanzmarkt. Wir wolen kein drittes oder viertes Konjunkturpaket – hier haen wir genügend Maßnahmen ergriffen –, sondern wir ollen – das ist zwingend notwendig – den Geldfluss ieder in Gang bringen. Ich will klar sagen, dass ich och Bedenken habe, ob die Regelungen in unserem Geetzentwurf ausreichend sind, um die Einsicht der Baner in die Notwendigkeit dieser Regelungen herbeizuühren. Ich erwarte, dass das Angebot, das wir als Staat achen, angenommen wird. Ich erwarte, dass nicht wie er Eigenkapitalrenditen von 25 Prozent hinausposaunt erden, die im Zweifel nichts weiter als Zahlen auf dem apier sind, aber der Realität nicht standhalten, mit der olge, dass am Ende die Kreditversorgung für den Mit elständler, also für den kleinen Unternehmer, aber auch ür den großen Unternehmer auf der Strecke bleibt. Das ann und darf nicht sein. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Beifall bei der SPD)


afür werden wir im parlamentarischen Verfahren zu
orgen haben.

Die bisherigen Maßnahmen greifen durchaus. In An-
etracht des ersten Halbjahres der Maßnahmen zur
inanzmarktstabilisierung bleibt aber eines aufzugrei-
en: das Problem der Rekapitalisierung von Banken.
anken brauchen Eigenkapital, um Kredite vergeben zu
önnen. Das Eigenkapital wird aber durch Wertberichti-
ungen und die schlechtere wirtschaftliche Entwicklung
ufgezehrt.

An dieser Stelle sehe ich die Notwendigkeit, das
igenkapital der Banken deutlich aufzustocken; wir wer-
en zum gesamten Themenkomplex, unter anderem
uch zu diesem Punkt, eine Anhörung durchführen. Die
anken dürfen sich das Geld gern am Markt holen, das
eißt Aktien ausgeben. Sollte dies nicht möglich sein,
uss der Staat an dieser Stelle – wir haben noch beste-






(A) )



(B) )


Carsten Schneider (Erfurt)

hende Mittel in Höhe von 60 Milliarden Euro – stärker
aktiv werden. Im Zweifel müssen wir – so machen es die
Engländer und die Amerikaner – den Banken das Geld
aufdrängen,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


damit an die Wirtschaft Kredite zu vertretbaren Kondi-
tionen vergeben werden können. Die EZB senkt zwar
immerzu den Leitzins, allerdings habe ich den Eindruck,
dass dies bei den Unternehmen nicht so richtig an-
kommt. Auch das kann nicht sein.


(Beifall bei der SPD)


Ich möchte noch einen Punkt ansprechen, der für
meine Fraktion sehr wichtig ist. Der Gesetzentwurf
greift viele unserer Bedenken auf, zum Beispiel die
Frage: Wird der Steuerzahler belastet oder nicht? Er wird
nicht belastet. Es verbleibt aber ein Restrisiko. Das Rest-
risiko ist die Insolvenz einer Bank. In dem Falle wür-
den wir, als Vertreter der Bürger, auf den Kosten sitzen
bleiben. Das will ich nicht. Das gilt es zu verhindern, in-
dem wir eine Restrisikoumlage einführen. Unsere Par-
tei bzw. unsere Fraktion haben sich bereits auf dem
Parteitag im Oktober dafür ausgesprochen.

Jeder Finanzmarktakteur profitiert davon, wenn der
Staat einen soliden Finanzmarkt garantiert: die Sparkas-
sen, die Genossenschaften und auch die Großbanken. Es
profitieren nicht nur diejenigen, die Mittel in Anspruch
nehmen, sondern alle, weil Vertrauen geschaffen wird.

Wenn eine Bank zusammenbricht, kommt es zu ei-
nem Dominoeffekt, der zu Ausfällen und Verlusten
führt. Dieses Restrisiko darf daher nicht vom Steuerzah-
ler, also der Allgemeinheit, getragen werden. Es muss
eine Restrisikoumlage eingeführt werden, die von allen
Marktteilnehmern bezahlt wird und das Restrisiko ab-
schirmt.


(Beifall bei der SPD)


Das ist systemgerecht und ordnungspolitisch sauber, was
auch vom Bundesbankpräsidenten bestätigt wurde. Das
wäre somit eine gelungene Vervollständigung des Ge-
setzentwurfs. Ich hoffe, dass wir uns darauf verständigen
können.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622405200

Das Wort hat jetzt der Kollege Florian Toncar von der

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Florian Toncar (FDP):
Rede ID: ID1622405300

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Der heute von den Koalitionsfraktionen vorgelegte
Gesetzentwurf wurde in guter Absicht erstellt. Es geht
zu Recht darum, die Vertrauenskrise im Bankensektor
einzudämmen. Wenn dies nicht gelingt, wird sich die all-
gemeine Wirtschaftskrise, die den Alltag der Menschen

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(C (D n Deutschland immer stärker bestimmt, verlängern. Es eht darum, sicherzustellen, dass Unternehmen in eutschland wieder Kredite zu vernünftigen Konditioen erhalten und dass Investitionen sowie Arbeitsplätze inanziert und gesichert werden. Dies gilt insbesondere ür den Mittelstand, der besonders unter der Krise leidet. Es ist zugegebenermaßen eine komplexe Aufgabe, siherzustellen, dass die Bilanzen von Banken bereinigt nd gleichzeitig die Risiken für den Steuerzahler berenzt werden. Es ist nicht leicht, dies miteinander zu ereinbaren. Ich bin durchaus der Meinung, dass man iesen Gesetzentwurf schneller hätte erarbeiten können. iele Banken haben ihre Papiere heute schon abge chrieben. Das Eigenkapital dieser Banken ist stark beastet, was sich in den Kreditkonditionen niederschlägt; er Herr Kollege Schneider hat das soeben angesprohen. Die Leitzinsen sind niedrig, aber die Kreditkondiionen haben sich dramatisch verschärft. All das hat mit em Kapitalschwund vieler Banken zu tun. Deswegen st es zu spät, diesen Gesetzentwurf erst heute zu beraen. Man hätte seit Ende 2008 mit Hochdruck an diesem esetzentwurf arbeiten müssen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hätte, könnte, wollte ist nicht!)


(Beifall bei der FDP)


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


Die ersten Experten haben sich in diesem Zeitraum
emeldet. Es war aber vermutlich Sand im Getriebe der
oalition, der dazu geführt hat, dass es erst jetzt passiert.
s war sogar so, dass die Bundesregierung von ihren ei-
enen Institutionen dazu gedrängt werden musste. Die
undesbank hat angefangen, an Vorschlägen zu arbeiten,
eil nichts passiert ist. Der SoFFin, die KfW und auch
ie BaFin haben plötzlich angefangen, eigene Ideen zu
ntwickeln. Daher kann man sagen, dass dieses Vorha-
en politisch leider zu spät angegangen worden ist. Die
undesregierung ist hier von ihren eigenen Institutionen
etrieben worden. Deswegen tragen Sie, meine Damen
nd Herren von der Koalition, ein gutes Stück der Ver-
ntwortung für diesen Zeitverzug.

Das Modell steht allen deutschen Banken offen. Aber
s ist kein Geheimnis, dass es einige gibt, die ganz be-
onders darauf angewiesen sind, ihre Bilanzen bereini-
en zu können. Ich spreche von den staatlichen Banken,
on den Landesbanken, die in massiven Problemen ste-
ken. Dieses Gesetz ist faktisch als Rettungsanker ge-
ade für die staatlichen Banken gedacht; sie haben das
rößte Interesse daran.

Aber jedem ist auch klar – der Bundesregierung eben-
alls –, dass der Gesetzentwurf noch geändert werden
uss, damit die Landesbanken ihre Bilanzen tatsächlich

ereinigen können. Er passt noch nicht so richtig auf die
ffentlich-rechtlichen Banken. Das heißt, was heute vor-
iegt, ist noch gar nicht das Konzept für diejenigen, die
ie größte Hilfe brauchen, die am dringendsten Hilfe be-
ötigen. Insofern besteht noch kein Grund zum Feiern;
s ist allenfalls ein Einstieg in die Lösung des Bewer-






(A) )



(B) )


Florian Toncar
tungs-, des Bilanzierungsproblems bei den Landesban-
ken.


(Beifall bei der FDP)


Niemand verlangt von der Bundesregierung Unmög-
liches, etwa dass sie die Länder zwingt, sich insoweit
vernünftiger zu verhalten und auf eine Konsolidierung
der Landesbanken hinzuarbeiten. Ein Gesetz wie das
vorliegende sollte aber schon genutzt werden, um Druck
auszuüben, um den Druck zu erhöhen, damit in die Lan-
desbanken wirklich wieder Nachhaltigkeit einzieht und
ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell entwickelt wird.

Es ist leicht, Nachbarn mit starken Worten zu be-
schimpfen. Ich würde mir wünschen, dass man einmal
dort Klartext spricht, wo die Missstände am größten
sind: gegenüber den Ministerpräsidenten, gegenüber den
Ländern. Sonst besteht das systemische Risiko an unse-
rem eigenen Finanzplatz weiter und wird uns noch lange
Sorgen bereiten.


(Beifall bei der FDP – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer regiert denn in Baden-Württemberg? Ihr regiert doch überall in den Ländern!)


Die FDP wird den vorgelegten Entwurf prüfen. Wenn
er wirksam ist, wenn damit die Probleme bei den staatli-
chen Banken ernsthaft angegangen werden, werden wir
uns überlegen, zuzustimmen.

Ich möchte noch auf eine der Vorlagen der FDP ein-
gehen. Sicherlich sind alle sehr diskussionswürdig, aber
ein Gesetzentwurf ist mir ganz besonders wichtig. Es
geht um das Thema „Parlamentarische Kontrolle“. Was
die Informationspolitik der Bundesregierung angeht, so
gibt es Defizite, die aus den verschiedensten Fraktionen
heraus, auch aus den Regierungsfraktionen heraus,
schon heute beklagt werden. Wenn der Koalitionsent-
wurf so beschlossen wird, wenn diese Zweckgesell-
schaften eingerichtet werden, dann – das muss uns klar
sein – wird der Sonderfonds neben dem Bundeshaushalt
noch mindestens weitere 20 Jahre bestehen; das ist ga-
rantiert. Er wird nicht vorher liquidiert werden können.
Das heißt, mit diesem Gesetzentwurf ist die Verlänge-
rung des Sonderfonds, des zweiten Haushalts, vorpro-
grammiert. Im Übrigen erhöhen sich die Risiken durch
diese Garantien beträchtlich. Die Risiken bei den
Zweckgesellschaften sind höher als die Risiken, die
durch Garantien herkömmlicher Art bisher eingegangen
worden sind.


(Eduard Oswald [CDU/CSU]: Dazu wird der Kollege Kampeter etwas sagen!)


Ich glaube, dass das Parlament darauf reagieren muss.
Wir schlagen in unserem Gesetzentwurf vor, die parla-
mentarischen Kontrollrechte klarzustellen und auszu-
weiten. Dieses Anliegen sollte uns alle einen. Wir sind
an diesem Punkt gesprächsbereit, erwarten aber, dass das
Parlament mit diesem Gesetzentwurf – damit ist die Ver-
längerung der Laufzeit des SoFFin um mindestens
20 weitere Jahre verbunden – auch seine eigenen Mit-
wirkungsrechte stärkt.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Das Wort hat jetzt der Kollege Steffen Kampeter von er CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Vertrauen ist ein zentraler Schlüssel zu wirtchaftlichem Wachstum. An beidem mangelt es leider in er deutschen Wirtschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In der Großen Koalition auch!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622405400

(Beifall bei der CDU/CSU)

Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1622405500

ertrauen wiederherzustellen, in einer befristeten Maß-
ahme durch den Staat, ist das Gebot der Stunde. Wir
üssen alles daransetzen, dass man im Finanzsystem

ntereinander wieder Vertrauen fasst und dass die Bür-
erinnen und Bürger wieder Vertrauen in das finanzielle
ystem fassen.

Wir sind angesichts der Rezession und der Finanz-
rise in den vergangenen Monaten entschlossene
chritte gegangen, um dieses Vertrauen aufzubauen. Am
nfang stand das Sparbuch. Wir erinnern uns kaum noch
aran: Die Garantie der Bundeskanzlerin für die Spar-
inlagen war nicht nur finanziell wichtig; sie war auch
in wichtiges gesellschaftspolitisches Signal dafür, dass
ir uns zuvorderst um diejenigen kümmern, die ihr Er-

partes gesichert sehen wollen. Erst dann, in einem zwei-
en Schritt, haben wir uns unter dem Stichwort Finanz-
arktstabilisierung an das herangewagt, was gemeinhin

ls „Bankenrettung“ bezeichnet wird.

Die Bezeichnung „Bankenrettung“ führt aber ein bis-
chen vom Kern unserer Politik weg. Unsere Politik ist
ämlich vor allen Dingen Bürgerrettung; denn jeder ist
uf ein funktionsfähiges Finanzdienstleistungssystem
ngewiesen – der Handwerker, was die Bezahlung seiner
echnung angeht, oder die Rentnerin bzw. der Rentner,
as die Auszahlung der Rente angeht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Diese Politik ist im Kern auch Mittelstandsförderung.
nsbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen
ind auf diese Dienstleistung angewiesen; ohne diese
önnten sie nicht existieren. Deswegen ist das eine Poli-
ik nicht nur für die großen, sondern auch für die kleinen
nd mittleren wirtschaftlichen Akteure,


(Beifall bei der CDU/CSU)


nd in diesem Sinne letztendlich auch eine Politik der
rbeitsplatzsicherung.

Finanzmarktstabilisierung ist Arbeitsplatzsicherung.
ie Große Depression in den 30er-Jahren und das damit

inhergehende Bankensterben haben zu Massenarbeitslo-
igkeit geführt. Unsere Politik führt dazu, dass die Folgen
er Wirtschafts- und Finanzkrise gemildert werden. Von
aher ist sie gelebte soziale Marktwirtschaft und in die-
em Sinne ein guter Beitrag der unionsgeführten Bundes-
egierung zum wirtschaftlichen Fortkommen Deutsch-
ands.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B)


Steffen Kampeter
Wenn wir auf die letzten Wochen und Monate zurück-
schauen, können wir feststellen: Diese Politik ist auch
erfolgreich. Anders als in anderen Ländern ist keine ein-
zige Finanzinstitution in Deutschland gezwungen wor-
den, ihre Türen zu schließen. Das verloren gegangene
Vertrauen der Banken untereinander wird schrittweise
wieder aufgebaut – für die Techniker: Der Interbanken-
handel kommt wieder in Gang; sein Volumen nimmt zu.
Der Gesetzentwurf, den wir heute in erster Lesung bera-
ten, setzt auf eine qualitative Fortentwicklung dieser not-
wendigen und erfolgreichen Politik, die im vergangenen
Winterhalbjahr unter Mitwirkung des Bundestages, ins-
besondere des Haushaltsausschusses, innerhalb einer
einzigen Woche konsequent umgesetzt worden ist.

Bei dieser Bankenpolitik gibt es zwischen folgenden
drei Aspekten einen inneren Zusammenhang: Es geht
einmal um die Stabilisierung des Bankensystems; zum
Zweiten geht es um den Schutz des Steuerzahlers vor
Lasten, die er eigentlich nicht tragen muss; drittens geht
es um Wachstumsförderung.

Der vorliegende Gesetzentwurf zielt im Kern darauf
ab, das Problem des Bilanzschrotts in den Bankbilanzen
zu lösen. Wie ein Krebsgeschwür hat es sich dort hinein-
gefressen, das Vertrauen der Banken untereinander
gefährdet und ihr Eigenkapital ausgezehrt. Dass sie des-
halb immer weniger Kredite vergeben, ist nicht in unse-
rem Interesse. Deshalb müssen wir dieses Problem lö-
sen. Vor allen Dingen müssen wir es besser lösen als die
Amerikaner, die zwar viel Geld der Steuerzahler ausge-
geben haben, um diese Papiere aufzukaufen, aber kein
positives Ergebnis erzielt haben, oder als die Engländer,
die die Risiken versichert haben.

Die deutsche Lösung beruht im Kern auf der Eigen-
tümerverantwortung; die Eigentümer der Banken haf-
ten für den Bilanzschrott. Bei maximaler Schonung des
Steuerzahlers geben wir den Banken die Möglichkeit,
entsprechende Papiere in eine Zweckgesellschaft auszu-
lagern. Dafür werden staatlich garantierte Papiere in die
Bilanzen eingestellt. Letztendlich findet also ein Aktiv-
tausch statt. Das entspricht einem Vorschlag, den ich in
die Debatte eingeführt habe, und orientiert sich am
Grundgedanken der Ausgleichsforderung.

Zentral ist es, meine sehr verehrten Damen und Her-
ren, dass der Bilanzschrott auf Dauer aus den Bilanzen
herausgenommen und damit das Problem gelöst wird –
fachsprachlich: Ein echter Abgang muss erfolgen. Letzt-
lich tragen damit die Aktionäre über die nächsten Jahre
die Verluste aus den Papieren. Das ist eine Lösung im
Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, weil deut-
lich wird, wer eigentlich die Verantwortung trägt. Für
diese Lösung gibt es sehr viele englische Begriffe. Ich
halte sie für wenig zielführend. Ich möchte lieber von ei-
ner Beiboot-Lösung sprechen, und zwar in dem Sinne,
dass die Banken ein Beiboot zu Wasser lassen, das ihnen
zeitweilig hilft, dass das eigentliche Schiff wieder in sta-
bile Lage kommt und Fahrt aufnehmen kann. Erst wenn
die ins Beiboot ausgelagerten Probleme abgearbeitet
sind, wird dieses von den Banken wieder eingeholt. Die
Eigentümerverantwortung ist also das zentrale Anliegen

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(C (D ei dieser Beiboot-Lösung und damit dieses Gesetzenturfes. Kollege Schneider hat vorhin ein weiteres Problem ngesprochen, ein Problem, das im Gesetzentwurf noch icht geregelt ist, aber für uns ein drängendes Problem st: die Landesbanken. Hierzu will ich die Position der nionsfraktion deutlich machen. Landesbanken sind ein unverzichtbarer Bestandteil er Mittelstandsfinanzierung. Ihre Eigentümerstruktur tellt sich ja so dar: Eigentümer sind nicht nur die Läner, sondern auch die Sparkassen. Wer die Landesbanen nun aus politischen Gründen im Stich lässt, gefähret eine zentrale Säule der Kreditfinanzierung des ittelstands und ist mitverantwortlich für eine mögliche usweitung der Arbeitslosigkeit. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


as ist der politische Ausgangspunkt dieser Debatte
ber die Landesbanken.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Also, wer zahlt? – Weiterer Zuruf des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Außerdem möchte ich deutlich machen, dass die Bei-
oot-Lösung auch eine Option für die Lösung der Pro-
leme der Landesbanken ist. Auch sie können einen Teil
hrer Papiere abwracken.

Es gibt aber einen weiteren Bereich, für den derzeit
och eine gesetzgeberische Lösung fehlt. Diese wollen
ir im Laufe dieses Verfahrens finden. Dafür wird sich
ie Unionsfraktion einsetzen. Wir lassen den Mittelstand
nd die Sparkassen mit der Kreditfinanzierung nicht im
tich. Wir wollen eine Lösung innerhalb dieses Geset-
es.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622405600

Herr Kollege Kampeter, erlauben Sie eine Zwischen-

rage des Kollegen Fricke?


Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1622405700

Selbstverständlich.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622405800

Bitte, Herr Fricke.


Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1622405900

Herr Kampeter, mir fehlt ein klares Bekenntnis. Ich

timme vollkommen zu, dass wir die Finanzierung des
ittelstandes sichern müssen und dass hier die Sparkas-

en und auch die Landesbanken eine Rolle spielen. Mich
nteressiert Folgendes: Wer bleibt dann nach Meinung
er CDU/CSU in der Haftung für den Schrott, den die
andesbanken haben? Sind Sie der Meinung, dass sich
ie Eigentümer aus der Haftung herausnehmen können,
ndem der Steuerzahler an anderer Stelle – beispiels-
eise über Kapitalerhöhungen – den Sparkassen hilft,
der bleibt es dabei, dass diejenigen in der Haftung sind,
ie bisher Eigentümer sind?
)






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1622406000

Der Grundgedanke all unserer Überlegungen zur

Bankenrettung ist, dass die Eigentümer für das verant-
wortlich sind, was in ihren Banken passiert ist. Wenn ich
auf die Landesbanken abziele, dann sind die Adressaten
einer Lösung selbstverständlich die Eigentümer der Ban-
ken.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das klang aber anders!)


Dass war beispielsweise im Fall von Nordrhein-West-
falen der Fall, wo sich die Landschaftsverbände, das
Land und die Sparkassen sehr kooperativ zeigen.


(Beifall der Abg. Petra Merkel [Berlin] [SPD])


Das gilt auch für viele andere Bereiche. Es kann keine
Lösung geben, an der sich die Eigentümer der Landes-
bank nicht beteiligen. Das ist die Position der Unions-
fraktion. Das muss man in aller Klarheit sagen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich will hinzufügen, Herr Kollege Fricke, dass da-
durch, dass wir eine Debatte über die Landesbanken an-
gefangen haben, Bewegung in die Szenerie gekommen
ist. Heute lesen wir in den Zeitungen über das Angebot
der Sparkassen, enger zusammenarbeiten zu wollen. Das
wurde bisher immer infrage gestellt. Manche sprechen
jetzt von einer Strukturreform. Wir als Unionsfraktion
sind für diese Debatte offen. Wir sind für das eine oder
andere Reformmodell durchaus zu haben. Wenn dies so
präzise und so konkret von den Ländern, von den Eigen-
tümern der Landesbanken und damit auch der Sparkas-
sen, eingebracht wird, dann bin ich zuversichtlich, dass
die Bedenken hinsichtlich einer Lösung des Landesban-
kenproblems, die es noch in Teilen der SPD-Fraktion
gibt, ausgeräumt werden können. Dies ist im Interesse
unseres Landes. Daran wollen wir als Unionsfraktion
nicht nur mit einzelnen Regelungen, sondern mit dem
Gesetzentwurf insgesamt beitragen.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622406100

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Barbara Höll von

der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622406200

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Nichts hören, nichts sehen, nichts oder nur die Hälfte sa-
gen – so agieren Sie von der Koalition, Herr Schneider.
So werden Sie kein Vertrauen schaffen; denn nur wer
sich seiner Verantwortung stellt und aus seinen eigenen
Fehlern lernt, ist überhaupt befähigt, das Richtige zu tun.


(Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sagen Sie das einmal an anderer Stelle!)


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(C (D ie machen immer nur so weiter. Das ist grob fahrlässies Verhalten. Gerade die deutsche Politik ist in hohem Maße für die eltweite Wirtschaftsund Finanzkrise verantwortlich. ie haben die Deregulierung der Finanzmärkte massiv orangetrieben. Um einige Beispiele zu nennen: Erstens. 004 wurden unter Rot-Grün die Hedgefonds in eutschland zugelassen. Sie haben sie erstmals in gering regulierter Form zugeassen. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Ahnung!)


(Beifall bei der LINKEN)


(Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Nicht „die“!)


Zweitens. Sie haben jahrelang nichts, aber auch gar
ichts gegen Steueroasen getan.

Drittens haben Sie durch die Zulassung von Zweck-
esellschaften überhaupt erst die Möglichkeit geschaf-
en, dass Banken in einer solchen Art und Weise agieren
onnten.


(Beifall bei der LINKEN)


ie Bankenaufsicht, Herr Sanio, erklärte uns, dass sie
um Beispiel bei der Sachsen LB Manndeckung hatten.
lle waren dann völlig überrascht, dass es eine solche
atastrophe gab.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was soll das sein?)


Es fragt sich, warum Landesbanken und Sparkassen
o agiert haben. Das ist ein zweiter großer Verantwor-
ungsbereich, dem Sie sich endlich stellen müssten. Sie
aben die Steuerbasis der Kommunen und Länder
mmer weiter nach unten getrieben. Durch die Steuer-
eformen ist es seit 1999 bei Kommunen und Ländern zu
assiven Steuerausfällen gekommen.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das ist jetzt aber richtig falsch!)


as ist die Realität.

(Beifall bei der LINKEN)


llein durch die im Rahmen der Unternehmensteuer-
eform 1999/2000 durchgeführte Senkung der Körper-
chaftsteuersätze kam es zu jährlichen Ausfällen von
und 10 Milliarden Euro für die Länder und Kommunen.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das ist Unsinn!)


atürlich bekamen die Landesfinanzminister Dollarzei-
hen in den Augen wie Dagobert Duck, als sie die Mög-
ichkeit sahen, zum Beispiel durch Gründung einer
weckgesellschaft in Irland hohe Renditen zu erzielen.
ie aber haben diesen Druck erzeugt. Dem müssten Sie
ich endlich stellen.


(Beifall bei der LINKEN – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das ist wirklich falsch! Das muss man sagen! Das hat ganz andere Gründe gehabt!)







(A) )



(B) )


Dr. Barbara Höll
Wenn man sich vor Augen hält, dass der Anteil der Lan-
desbanken und anderer deutscher Banken wie zum
Beispiel der Dresdner Bank an den Hochzins-/Hochrisi-
kofinanzinstrumenten in den USA 2007 – zu einem Zeit-
punkt, als sich amerikanische Banken aus diesem
Geschäft schon wieder schrittweise zurückzogen – 15 Pro-
zent betrug, erkennt man: In Erwartung hoher Renditen
investierten deutsche Unternehmen in die risikoreichsten
und zweifelhaftesten Adressen der Wall Street. Die
Realität ist: Sie haben sie dorthin getrieben.


(Beifall bei der LINKEN – Lachen bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der SPD: Märchenstunde!)


Herr Steinbrück erklärte noch im September 2008:
Die Krise ist eine amerikanische und wird uns nicht so
interessieren. Frau Merkel verkündet jetzt: Aus der Krise
werden wir gestärkt hervorgehen. – Wie denn, wenn Sie
nicht bereit sind, aus Ihren Fehlern zu lernen?

Jetzt muss eine Stärkung des Kreditsektors das Ziel
sein, um ihn überhaupt wieder funktionsfähig zu ma-
chen. Die Firmen klagen über extreme Schwierigkeiten
bei der Kreditversorgung. Ein aktuelles Beispiel ist
Karstadt; Karstadt hat Schwierigkeiten, überhaupt eine
Kreditlinie zu bekommen. Es braucht eine Klärung der
Eigenkapitalprobleme der Banken; denn die toxischen
Papiere fressen die Eigenkapitalbasis der Banken auf,
sodass sie keine Kredite mehr vergeben können. Aber
wie kann man verhindern, dass am Ende die Steuerzah-
lerinnen und Steuerzahler dafür zahlen müssen? Legen
die Banken endlich offen, welche toxischen Papiere ihre
Bilanzen belasten? Sind Sie, meine Damen und Herren
von der Koalition, bereit, die Finanzmärkte zu regulie-
ren? Wenn man sich ansieht, was Regierungskoalition
und Regierung machen, muss man leider sagen: Getan
wird viel zu wenig, fast nichts. Auch das heute vorge-
legte Modell ist eine Mogelpackung.


(Beifall bei der LINKEN)


Erstens. Wir werden mit einer Teillösung nicht wei-
terkommen. Eine Teillösung schafft nicht automatisch
Vertrauen; denn es bleibt ein Rest in den Bilanzen. Wir
wissen noch immer nicht, wie groß dieser Rest ist. Einen
Zwang zur Offenlegung, welche toxischen Papiere die
Bilanzen belasten, gibt es nicht; das wird den Banken
überlassen. Jeder, der staatliche Unterstützung wie
Hartz IV beziehen will, muss sich de facto vor dem Amt
ausziehen. Die Banken bekommen Garantien und Geld,
ohne dass von ihnen Derartiges verlangt wird. Es ist eine
Unverschämtheit, wie Sie mit dem Vertrauen der Bürge-
rinnen und Bürger umgehen.


(Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist doch Blödsinn! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Was Sie da betreiben, ist Volksverdummung! – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Eine demagogische Wahlkampfrede! – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das macht einen sprachlos!)


Ein Zwang zur Offenlegung ist notwendig. Wir können
die Bewertung der Papiere doch nicht den Banken über-
lassen. Das ist doch wohl unsere Pflicht und Aufgabe.

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(C (D Zweitens. Die EZB hat den Leitzins kontinuierlich esenkt; er liegt derzeit bei 1 Prozent. Was tun die Banen? Geben sie die Zinssenkung an die Wirtschaft, an ie kleinen und mittelständischen Unternehmen, die redite brauchen, weiter? Nein. Die Kreditzinsen für nternehmen liegen derzeit bei 6 bis 7 Prozent, und der räsident des Bundesverbandes deutscher Banken hat or kurzem verkündet, dass sie absehbar noch steigen erden. Die Banken geben die Senkung des Leitzinses lso nicht weiter. Das ist nicht hinnehmbar. Drittens. Der Handel mit toxischen und faulen Papieen läuft weiter. Letztendlich tun Sie nichts dagegen. Ihr gieren bei der Commerzbank spricht eine eindeutige prache. Wir als Linke haben Sie gefragt – ich zitiere us unserer Kleinen Anfrage –: Werden sich die Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat dafür einsetzen, die Aktivitäten der Bank hinsichtlich der unter den Fragen 8 und 9 benannten Themen kritisch zu überprüfen und ggf. zu korrigieren? s geht dabei um Steuerhinterziehung, um das Agieren er Commerzbank in verschiedenen Steueroasen, so zum Beispiel Andorra, den Cayman-Inseln, Liechtenstein, Luxemburg, Malta und Singapur. Was antwortet die Regierung? Die auf Veranlassung des Bundes gewählten oder entsandten Aufsichtsratsmitglieder erfüllen ihre Aufgabe im Rahmen der einschlägigen Vorschriften und im Interesse des Unternehmens. ch dachte, die sollen die Interessen der Bürgerinnen und ürger vertreten und nicht die Interessen des Unternehens. Wir sagen Ihnen: Was Sie uns vorgelegt haben, wird ie Krise nicht beheben. Es werden nur Teillösungen anestrebt; das funktioniert nicht. Wir haben Ihnen viele inge, die jetzt passiert sind, vorausgesagt; doch Sie ollten nicht hören. Es wäre jetzt an der Zeit, dass Sie ie Ohren öffnen, um zu hören, nachdenken und dann ntsprechend agieren. Das schwedische Modell hat gezeigt, dass es funktioieren kann. Aber es hat nur funktioniert, weil die Banen verstaatlicht wurden. ur dadurch, dass die systemrelevanten Großbanken erstaatlicht werden, ist überhaupt eine demokratische ontrolle möglich. (Rita Pawelski [CDU/CSU]: Da sind Sie ja sehr erfolgreich gewesen!)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


ur so wird es gelingen, dass die Banken ihre Geschäfts-
ätigkeit auf das zurückführen, wofür sie gegründet wur-
en: Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Verwaltung der






(A) )



(B) )


Dr. Barbara Höll
Einlagen und Sparguthaben, kostengünstige und flächen-
deckende Versorgung der Realwirtschaft.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622406300

Das Wort hat jetzt der Kollege Alexander Bonde vom

Bündnis 90/Die Grünen.


Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622406400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

erleben in diesen Wochen ein besonderes Schauspiel:
Überall dort, wo sich große Aufgaben stellen, verkündet
die Koalition eine Lösung, und im Wochentakt wird an
dieser Lösung nachgebessert. Wir sehen es am Bundes-
haushalt. Hier wurde uns gerade der zweite Nachtrag
vorgelegt.

Heute haben wir die erste Lesung des zweiten Nach-
trages zum Finanzmarktstabilisierungsgesetz. Sie haben
dieses Gesetz schon neulich nachbessern müssen. Ihre
Ursprungslogik war, uns Steuerzahler in eine milliarden-
schwere Erpressungssituation im Zusammenhang mit
Herrn Flowers und anderen im Rahmen der Hypo Real
Estate hineinzutreiben. Heute schlagen Sie uns vor,
nachzubessern, weil in Ihrer ursprünglichen Konzeption
nicht vorgesehen war, wie mit Schrottpapieren umzuge-
hen ist; denn Sie hatten geglaubt, dass Sie mit einem
– für die Banken sehr schönen – Verfahren über Bürg-
schaften durchkommen werden. Die nächste Nachbesse-
rung ist schon angekündigt; denn Sie können bis heute
nicht sagen, wie es bei den Landesbanken weitergeht.
Selbst bei der Frage der Bad Bank – wir alle wissen, dass
es hierbei vor allem um die Landesbanken geht – ist
diese Koalition nicht in der Lage, für die Landesbanken
einen Weg aufzuzeigen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das Ganze macht deutlich, dass Sie, auch wenn die
Notwendigkeit zur Verabschiedung eines Pakets zur
Bankenrettung unbestritten ist, mit der falschen Logik an
die Sache herangehen. Das holt Sie jetzt bei jedem ein-
zelnen Schritt ein, den Sie im Rahmen Ihrer Nachbesse-
rungen machen.

Ein zentraler Strickfehler ist bis heute, dass es an
Transparenz fehlt. Als Parlament werden wir mit der
Einstufung „Geheim“ unterrichtet – wenn überhaupt.
Der Bevölkerung lassen Sie bis heute keine Chance, zu
erkennen, wer am Ende von den Rettungsschirmen in
Milliardenhöhe profitiert.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Jetzt wird bekannt, welche Bank welche Bürgschaft be-
kommt. Aber das Spannende ist doch: Wer sind insge-
samt die Profiteure der Rettung, die die Steuerzahlerin-
nen und Steuerzahler finanzieren?


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Etwa die Sparer?)


Ich will es einmal benennen: Die Deutsche Bank bzw.
Herr Ackermann wären vielleicht etwas weniger aufge-

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(C (D lasen gewesen, wenn bekannt wäre, wie sehr die Deutche Bank von den Rettungsmaßnahmen indirekt profiiert nd an welchen Stellen der Wert ihrer Anteile und austehende Zahlungen und Kredite gerettet worden sind. etzt ist dies per se nicht illegitim, weil auch die Deutche Bank Bestandteil des Finanzmarktes ist. Aber ich laube, dass in der Frage, wer die Profiteure sind, ein höeres Maß an Ehrlichkeit nötig ist. Sie sind bis heute icht bereit, dementsprechend vorzugehen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Richtig!)


(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: So ist es!)


Die Selbstentmachtung des Parlaments in der Ban-
enrettung, die wir zunehmend erleben, ist offensicht-
ich. Ich kann Sie von der Koalition nur auffordern, den
nhaltbaren Zustand zu beenden, dass das Kernrecht des
arlamentes, nämlich das Haushaltsrecht, im Zusam-
enhang mit der Entscheidung, ein Paket von 480 Mil-

iarden Euro zu verabschieden, völlig ausgehebelt ist. In
em diesbezüglichen Entwurf der Bundesregierung sind
ieder keine zusätzlichen Parlamentsrechte vorgesehen.

ch möchte Sie wirklich auffordern, diesen Zustand zu
eenden. Es ist mit der Ehre eines Parlamentes nicht ver-
inbar, der Bundesregierung – da kann man ihr noch so
ehr vertrauen – Blankoschecks auszustellen. Ich appel-
iere an Ihr Gewissen und an Ihre Ehre als Parlamenta-
ier, diesen unhaltbaren Zustand zu beenden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Zum Thema Bad Banks. Man kann viel darüber dis-
utieren. Wir glauben, dass man die Situation schon im
erbst hätte angehen müssen. Ich glaube, dass wir heute
esser dastünden, wenn wir den Weg einer intelligenten
eilverstaatlichung gegangen wären und nicht den Weg,
en Sie gegangen sind. Es geht nicht darum, Banken un-
edingt zu verstaatlichen, sondern darum, Sicherheiten
ür die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen und eine Re-
apitalisierung auf Basis einer fairen Risikoabschätzung
u ermöglichen.

An dieser Stelle sind wir bei der Frage, welcher Logik
an bei der Rettung von Banken folgt. Wenn im Zen-

rum steht, dass man Banken nicht um ihrer selbst willen
ettet, sondern, um das System zu erhalten, dann muss
an überlegen, ob es Sinn macht, die Banken zu fragen,
ie sie gerne gerettet würden. Um es mit den Worten des
ollegen Kampeter zu sagen, der die toxischen Papiere
it Krebsgeschwüren verglichen hat: Ich kenne keinen
rzt, der das Krebsgeschwür interviewt und es fragt:
ie hätten Sie es denn gerne? Wäre Ihnen der komplette
bgang genehm?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


o haben Sie Ihr Bad-Bank-Modell konstruiert.






(A) )



(B) )


Alexander Bonde
Da Sie keine Bank zu einem Stresstest verpflichten
wie in den USA, können Sie auch keine Bank verpflich-
ten, bei einem negativen Ergebnis des Stresstestes eine
Bad Bank zu konstruieren. Am Ende heißt das, dass
viele Banken, die eigentlich eine solche Konstruktion
bräuchten, keine Bad Bank gründen werden, weil sich
das für die Bank betriebswirtschaftlich nicht rentiert.
Folgt man der betriebswirtschaftlichen Logik, steht näm-
lich das Interesse des Aktionärs im Vordergrund und
nicht die Erhaltung des volkswirtschaftlichen Systems.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Frank Spieth [DIE LINKE])


Mit Ihrem Entwurf zur Ausgestaltung der Bad Banks
sind Sie wieder einmal den Menschen auf den Leim ge-
gangen, die der Meinung sind, dass Bankenrettung von
Bankern oder zumindest von Anwälten, die für Banken
arbeiten, gemacht werden muss. Das ist es, was wir kriti-
sieren. Es ist notwendig, dass wir bei den toxischen Pa-
pieren vorankommen. Ich glaube aber, Sie befinden sich
auf der falschen Spur und folgen der falschen Logik.

Ich glaube, die Teilnahme an einem solchen Modell
muss für diejenigen Banken verbindlich sein, die einen
Stresstest mit realistischen Risikoszenarien nicht beste-
hen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Alles andere würde bedeuten, dass die Banken betriebs-
wirtschaftliche Rettungsszenarien entwickeln, die zur
Folge haben, dass genau die Kredite heruntergefahren
werden, die der Mittelstand jetzt braucht. Das betrifft
den Handwerker genauso, wie es die Frage berührt, wie
die Innovationen, die wir heute insbesondere im Bereich
der Umwelttechniken brauchen, finanziert werden. Wir
alle wissen, dass der Aufschwung nur kommen kann,
wenn wir in dieser Krise hochinnovative Produkte ent-
wickeln und in zukünftige Märkte investieren. Genau
das verhindern Sie aber mit Ihrer Strategie. Diese Strate-
gie wird dazu führen, dass viele Banken ihre Kreditvolu-
mina herunterfahren, weil sie bezüglich ihrer Eigenkapi-
talquote unter Druck stehen.

Das, was Sie hier machen, ist auch wirtschaftspoli-
tisch falsch. Sie versuchen wieder einmal, mit einem
möglichst geringen Einsatz eine harte Maßnahme zu ver-
hindern. Am Ende wird das aber nur dazu führen, dass es
nicht bei diesen Korrekturen am Gesetz bleibt, sondern
Sie munter weiter korrigieren müssen.

Ihre Ansage, dass dieses Modell die Steuerzahlerin-
nen und Steuerzahler nichts kosten wird, ist längst über-
holt. Sie haben uns ja auch schon versprochen, dass der
Haushalt bis 2011 ausgeglichen sein würde.


(Widerspruch bei der SPD)


Insofern fürchte ich, dass Ihr Versprechen, dies würde
den Steuerzahler nichts kosten, leider nichts wert ist.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der LINKEN)


Sie müssen in der Anhörung und im parlamentarischen
Verfahren noch erheblich nacharbeiten. So leid es mir

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(C (D ut, aber diese Bad Bank ist auch ein Bad Law. Neben er schlechten Bank ist es also auch ein schlechtes Geetz. Diese schlechte Gesetzgebung der Bundesregieung ist ein Problem, das wir als Parlament ausbaden üssen. Herzlichen Dank. Für die Bundesregierung hat nun der Parlamentari che Staatssekretär Karl Diller das Wort. K Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Die Lage ist ernst. Deswegen verbietet es sich igentlich auch für Oppositionsparteien, diese Debatte ür billige Polemik zu nutzen. Ich danke den Rednerinnen und Rednern von SPD nd CDU/CSU, aber auch Herrn Toncar von der FDP für hre Beiträge, die zeigen, dass wir darin übereinstimmen, ass die vergangenen Monate eindeutig gezeigt haben, ass die bisherigen staatlichen Rettungsmaßnahmen icht ausreichen, dass wir mehr tun müssen. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lauter! Mehr Saft für den Kollegen Staatssekretär! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Lage ist ernst und leise, Herr Staatssekretär!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622406500
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1622406600

Jetzt ist der Ton lauter. Allerdings ist mir eine Minute
edezeit verloren gegangen, Herr Präsident; vielleicht
ekomme ich sie dazu.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622406700

Diese Minute können Sie gerne hinzubekommen. –

itte schön.

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1622406800


Ich habe gesagt: Die Lage ist zu ernst, als dass man
eitens der Opposition, hier insbesondere von der Lin-
en, die zum Teil verwirrt ist und verwirrende Argu-
ente vorbringt und Behauptungen aufstellt, mit billiger
olemik arbeitet.

Wir von der SPD, der CDU/CSU und der FDP stim-
en darin überein, dass die bisher ergriffenen Maßnah-
en nicht ausreichen. Kollege Kampeter hat schon da-

auf hingewiesen, wie das Problem, das auf diesem
lobus in einer völlig neuen Dramatik aufgetreten ist,
eltweit angegangen wurde. Die Amerikaner haben ver-

ucht, zu einer Lösung zu kommen, die im Wesentlichen
en Steuerzahler belastet, was nicht das Gelbe vom Ei
st. Die Briten haben es mit einer Versicherungslösung
ersucht; das hat nicht funktioniert.

Wir haben lange darüber nachgedacht und hatten am
chluss noch einen Zielkonflikt zu lösen. Wir wollten
ämlich einerseits die Bilanzen der Banken entlasten,
ndererseits aber den Steuerzahler damit nicht belasten.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller

(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Nicht vor dem 27. September!)


Um dieses Problem doch noch zu lösen, haben wir das
Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland eingeschal-
tet, das Verbesserungsvorschläge angebracht hat, die wir
in den Gesetzentwurf eingearbeitet haben, den dankens-
werterweise heute die Koalitionsfraktionen als Frak-
tionsinitiative einbringen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Meine sehr verehrten Damen und Herren, Kollege
Bonde hat gefragt: Wer sind die Profiteure? Die Profi-
teure dieser Rettungsaktion sind


(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Die Banken!)


die Handwerker, die Häuslebauer,


(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Die Deutsche Bank!)


die Selbstständigen, die Unternehmen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Arbeitsplätze in Deutschland!)


Wir wollen mit unserem Modell im Interesse des Schut-
zes und des Erhalts der Arbeitsplätze den Geldkreislauf
innerhalb der Bankenwirtschaft wieder in Gang setzen
und neue vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen.

Das Bad-Bank-Modell funktioniert in folgender
Weise: Die bisher unterschiedlich wertberichtigten Pa-
piere werden mit einem zusätzlichen Abschlag von
10 Prozent, den die Bank verkraften muss, in eine
Zweckgesellschaft übertragen. Die Bank übernimmt
eine Schuldverschreibung dieser Zweckgesellschaft,
macht also einen Aktivtausch. Die verbrieften Rückzah-
lungsverpflichtungen der Zweckgesellschaft werden
vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung garantiert.
Die Garantie wirkt zugunsten der Bank, die die Schuld-
verschreibung erworben hat. Der Vorteil ist, dass die
Bank diese Schuldverschreibung bei der Bundesbank zur
Beschaffung neuen Geldes einreichen kann, was mit den
ursprünglichen Wertpapieren nicht möglich war. Damit
können wir Eigenkapital freisetzen, das für die Vergabe
neuer Kredite an Häuslebauer, Unternehmen, Selbststän-
dige und Handwerker dringend gebraucht wird. Das er-
möglichen wir durch diese Maßnahmen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Diese Garantie wird für die Banken allerdings nicht
zum Nulltarif erhältlich sein. Die Bank muss mehrfach
zahlen. Erstens muss sie für die übernommene Garantie
eine Garantiegebühr an den SoFFin bezahlen. Sie muss
zweitens einen Ausgleichsbetrag in gleichbleibenden
Raten über die Garantielaufzeit von maximal 20 Jahren
zahlen, der aus der Differenz zwischen dem um 10 Pro-
zent reduzierten Buchwert und dem durch Sonderprüfer
noch festzusetzenden vermuteten Endwert dieser Pa-
piere, dem sogenannten Fundamentalwert bei Fälligkeit,
ermittelt wird. Die Differenz muss auf der Zeitachse aus-
geglichen werden. Drittens muss sie die Ausschüttungen

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(C (D n ihre Anteilseigner – bei Aktiengesellschaft also die ividenden – sperren und an den Bund auskehren, falls er tatsächliche Marktwert bei Fälligkeit unter dem gechätzten Fundamentalwert liegen sollte. Insofern haben ie Koalitionsfraktionen jetzt gemeinsam einen Vorchlag eingebracht, der den Steuerzahler maximal chützt. Es ist auch über die Frage des Kollegen Toncar diskuiert worden: Wie steht es mit dem Konsolidierungs odell? Richtig ist: Der SoFFin hat sich mit der Erareitung dieses Modells Verdienste erworben. Bei der iskussion hat sich aber gezeigt, welche vielfältigen ragen noch zu lösen sind, die noch in der Prüfung sind nd auf die der SoFFin noch keine Antworten hat. Ich öchte nur ein Beispiel nennen: Es sollen ja nicht nur isikopositionen ausgelagert werden, sondern auch Ge chäftsfelder. Die Eigentümer müssen sich endlich dazu ußern, welche Geschäftsfelder sie auslagern wollen. enn sie sich geäußert haben, welche Geschäftsfelder ie auslagern wollen, muss geklärt werden, bei wem die olitische Verantwortung liegen soll. Ich möchte darauf inweisen, dass mit manchen Geschäftsfeldern sehr viel ersonal verbunden ist. Was geschieht dann mit dem ersonal? Wer trägt am Schluss die politische Verantortung dafür, was mit dem Personal zu geschehen hat? (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Eigentümer!)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


ll diese Fragen bedürfen einer vertieften Erörterung.
as kann man nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln,
err Kollege Toncar.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Zeit war schon vorhanden, um sich dazu ein paar Gedanken zu machen!)


Wir sind dabei, mit den Ländern und den Sparkassen
ber die noch offenen Fragen zu diskutieren. Wir wollen
bwicklungsgesellschaften in der Rechtsform von An-

talten des öffentlichen Rechts gründen, auf die die Risi-
opositionen und ganze Geschäftsbereiche übertragen
erden können.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Staatssekretär, Sie tun sich als Problembeschreiber hervor und nicht als Problemlöser!)


Wir sind im Übrigen, Herr Kollege Kampeter, guten
illens, Ihnen die Lösungsvorschläge in der nächsten

eit zu übermitteln,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


amit Sie rechtzeitig vor der Schlussberatung im Haus-
altsausschuss über diese Lösungsvorschläge nicht nur
achdenken, sondern auch entscheiden können.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: „Vor der Schlussberatung“ ist hinreichend präzise!)


In diesem Sinne „Glück auf!“ für unser Vorhaben.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622406900

Das Wort hat der Kollege Carl-Ludwig Thiele von der

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1622407000

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Staatsse-
kretär, Sie haben es zu Recht angesprochen: Die Lage ist
ernst. Es ist kein alltäglicher Vorgang, mit dem wir uns
hier heute zu beschäftigen haben. Es sollte auch nicht
zur Regel werden. Aber wenn die Notwendigkeit be-
steht, dann müssen wir uns im Parlament mit dem Pro-
blem so auseinandersetzen, wie es heute geschieht.

Die FDP hat im Interesse der Aufrechterhaltung des
Finanzmarktes für die Bürger in unserem Land dem Fi-
nanzmarktstabilisierungsgesetz zugestimmt. Die FDP ist
allerdings der Auffassung, dass neben den kurzfristigen
Löschaktionen in diesem Bereich auch die Frage nach
der Verursachung der Brände zwingend gestellt werden
muss. Denn im Zusammenhang mit der Frage, wer die
Verantwortung trägt, ist gleichzeitig Vorsorge dafür zu
treffen, dass so etwas nicht wieder geschehen kann.


(Beifall bei der FDP)


Der Finanzsektor – das ist nicht jedem Bürger unseres
Landes klar – ist der am stärksten regulierte und beauf-
sichtigte Bereich unserer Wirtschaft. Im Kreditwesenge-
setz sind klare Regelungen über die Liquidität und das
Eigenkapital der Banken aufgestellt. Trotz dieser Re-
geln, trotz einer staatlichen Aufsicht durch die Banken-
aufsicht und die Bundesbank und trotz einer Aufsicht
durch das Bundesfinanzministerium ist unser Finanzsys-
tem in eine Krise geraten, wie sie überhaupt nicht vor-
stellbar war. Deshalb handelt es sich hier aus unserer
Sicht an erster Stelle um Staatsversagen.


(Beifall bei der FDP)


Um es auch hinsichtlich der Landesbanken klarzu-
stellen: Nach Auffassung der FDP sollte der Staat nicht
Unternehmer sein. Es ist nicht die Aufgabe des Staates,
private Banken wie die IKB oder Landesbanken zu füh-
ren, für deren Verluste in vielen Bundesländern der Steu-
erzahler einzustehen hat. Wir müssen uns wieder auf die
Grundordnung besinnen. Der Staat sollte die Regeln set-
zen und Schiedsrichter sein, aber nicht Marktteilnehmer.
Das sind Grundsätze, die uns die soziale Marktwirtschaft
gelehrt hat und auf die wir zurückkommen müssen, da-
mit die Wirtschaft wieder florieren kann.


(Beifall bei der FDP)


Es ist nach wie vor ein Skandal, dass die Hypo Real
Estate, die inzwischen über 100 Milliarden Euro staatli-
cher Gelder erhalten hat, überhaupt nicht der Bankenauf-
sicht unterlag. Dadurch kam es zu Problemen. Bis heute
hat kein Mitglied der Bundesregierung erklärt, dass ein
Fehler passiert sei oder dass man Verantwortung habe.
Verantwortung in unserem Staat kann nicht so aussehen,
dass die Repräsentanten des Staates, die in der Aufsicht,
in der Verantwortung sind, sagen: Das ist jetzt alles so
gelaufen, jetzt lasst uns nur nach vorne schauen. – Statt-

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(C (D essen müssen wir prüfen, was falsch gelaufen ist und er die Verantwortung trägt. Die Verantwortlichen müs en klar benannt werden. An der Stelle erwarte ich imer noch ein Wort der Entschuldigung des Finanzminis ers für das Versagen der Finanzaufsicht, das unter seiner gide entstanden ist. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


as ist bis heute nicht erfolgt. Das ist ein Armutszeugnis
on Verantwortung in unserem Land. Das ist nicht hin-
unehmen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Im Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabi-
isierung ist geregelt, dass die Banken ihre Schrott-
apiere – so werden sie umgangssprachlich genannt –
um Buchwert minus 10 Prozent abgeben sollen. Die-
em Buchwert soll ein Fundamentalwert gegenüberge-
tellt werden. Hier stellt sich schon heute die Frage, ob
s bilanztechnisch nicht so sein müsste, dass der Buch-
ert den Fundamentalwert bereits abbildet. Wenn das so
äre, dann gäbe es nämlich gar keinen Unterschied zwi-

chen Buchwert und Fundamentalwert. Oder sind in den
uchwerten der Banken Werte abgebildet, die in Wirk-

ichkeit schon gar nicht mehr zu erzielen wären? Hier
ollte die Bankenaufsicht sehr vorsichtig sein; denn ei-
entlich dürfte das gar nicht sein.

Es gibt also noch viele offene Fragen, mit denen wir
ns in einer Anhörung befassen müssen. Ein Gesetzent-
urf liegt zwar vor. Ich gehe aber davon aus, dass er
assiv verändert werden muss. Eines der Hauptpro-

leme in diesem Bereich sind die Landesbanken. Weil
s unterschiedliche Landesbanken gibt, muss für sie eine
ösung gefunden werden, die institutsspezifisch ist.

Insofern stelle ich fest: Wenn man mit diesem Gesetz
ersuchen möchte, auf dem Finanzmarkt wieder etwas
ehr Vertrauen zu schaffen, dann sollte es so formuliert
erden, dass es auch angenommen werden kann. Ich
abe Zweifel, ob private Banken angesichts der Bedin-
ungen und Kautelen, die mit diesem Gesetz verbunden
ind, überhaupt interessiert und in der Lage sein werden,
ieses Gesetz anzunehmen, um wieder Kapital zu erhal-
en und das zu tun, was nötig ist: Kredite an den Mittel-
tand und die Wirtschaft insgesamt zu vergeben, damit
nsere Wirtschaft wieder vorankommt, die Zahl der Ar-
eitsplätze steigt und die Zahl der Arbeitslosen sinkt.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622407100

Das Wort hat jetzt der Kollege Albert Rupprecht von

er CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1622407200

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Un-

ere akute und äußerst dringende Aufgabe ist es, eine






(A) )



(B) )


Albert Rupprecht (Weiden)

drohende Kreditklemme für Handwerk, Mittelstand und
Industrie im Lande abzuwenden. Die Fähigkeit der Ban-
ken, Kredite zu vergeben, hängt entscheidend von der
Eigenkapitalausstattung ab. Das Eigenkapital ist der-
zeit dreifach massiv unter Beschuss:

Erstens: Die Produkte in den Bilanzen verlieren tag-
täglich weiter an Wert. Das wird auch so bleiben, so-
lange unter anderem die Immobilienpreise in den USA
fallen. Zum Zweiten: Durch die Wirtschaftskrise fallen
Unternehmenskredite aus. Zum Dritten: Die Herabstu-
fung durch Ratingagenturen zwingt Banken nach
Basel II, mehr Eigenkapital zu hinterlegen. Weil Banken
auf dem Kapitalmarkt derzeit aber kein Kapital bekom-
men, bleibt ihnen letztendlich nur die Möglichkeit, die
Kreditvergabe herunterzufahren. Deswegen ist es eine
Schlüsselaufgabe, das Eigenkapital in den Bankbilanzen
zu stabilisieren. Sonst kommt es im Laufe des Jahres zu
einer breiten Kreditklemme und zu einem weiteren Ein-
bruch von Wachstum und Beschäftigung.

Durch den vorliegenden Gesetzentwurf wird das Ei-
genkapital stabilisiert. Giftige Produkte in einem Um-
fang von 200 Milliarden Euro können in Zweckgesell-
schaften ausgelagert werden. Die Altlasten werden dort
über 20 Jahre abgetragen. Und – das ist entscheidend
und war unsere klare politische Vorgabe –: Das verblei-
bende Defizit wird von den Alteigentümern getragen.
Wir haben Wort gehalten: Der Steuerzahler wird nicht
zusätzlich belastet.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Sehr geehrte Damen und Herren, Modellrechnungen
zeigen uns: Im äußersten Fall kann durch die Auslage-
rung giftiger Produkte in einem Umfang von
200 Milliarden Euro die Fähigkeit deutscher Banken,
Kredite zu vergeben, in einer Größenordnung von
2,5 Billionen Euro steigen. Auch wenn dieses Rechen-
beispiel ein Extremfall ist, der in der Praxis nicht eintre-
ten wird, weil nicht alle Banken mitmachen werden und
weil nicht jedes giftige Produkt mit 100 Prozent Eigen-
kapital hinterlegt werden muss, zeigt es die Dimension,
um die es beim heute vorliegenden Gesetzentwurf geht.
Im Vergleich dazu ist das Konjunkturprogramm II mit
seinem Volumen von 50 Milliarden Euro eigentlich
nachrangig. Oder andersherum: Ohne die Kraft der Ban-
ken, Kredite zu vergeben, wird es kein Ende der Wirt-
schaftskrise geben.

Deswegen ist es auch höchste Zeit, dass der Gesetz-
entwurf vorliegt. Die Finanzpolitiker der Unionsfraktion
haben das bereits im Dezember 2008 gefordert, und
zwar in den jetzt vorliegenden Grundzügen. Ich kann
mir die Anmerkung an dieser Stelle nicht verkneifen:
Minister Steinbrück hat unsere Vorschläge damals mas-
siv abgelehnt und geantwortet:

Einige sollten erst nachdenken … Die Einrichtung
einer sogenannten Bad Bank würde Deutschland
150 bis 200 Mrd. Euro kosten.

In der Tat: Nachdenken kann etwas bewegen. Das gilt
auch beim Finanzminister.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Richtig!)


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(C (D Das vorliegende Modell der Zweckgesellschaft ist in en Grundzügen sehr gut gelungen. Kompliment an die achleute in den Ministerien! Im Detail gibt es aber eien Änderungsbedarf zu diskutieren. Zudem fehlt der otwendige zweite Teil für die Landesbanken. Es geht m Konkreten um folgende Punkte: Erstens. Der zehnprozentige Abschlag beim Auslaern in die Zweckgesellschaft kostet manche Bank wertolles Eigenkapital in Milliardenhöhe. Wir sollten auf iesen Abschlag verzichten. Zweitens. Wieso ist der Stichtag der Wertermittlung er 31. März 2009 und nicht der 31. Dezember 2008? In iesen drei Monaten ist der Wert der Produkte massiv esunken. Auch das kostet wertvolles Eigenkapital. Drittens. Der Anwendungsbereich. Es macht keinen inn, ausschließlich ABS-Papiere zuzulassen. Wenn wir larheit in den Bilanzen der Banken und Vertrauen zwi chen den Banken erreichen wollen, muss alles, was toisch ist, offengelegt werden und raus aus den Büchern. Viertens. Die Banken müssen wieder fähig werden, rivates Eigenkapital zu bekommen, statt dauerhaft am taatlichen Tropf zu hängen. Das gelingt aber nur, wenn ie neuen Aktionäre, zum Beispiel nach Kapitalerhöhunen, frei von Altlasten sind, das heißt, die Altlasten müsen ausschließlich von den Alteigentümern getragen erden und nicht von den Neueigentümern nach Kapital rhöhungen. Fünftens. Wenn wir die Banken wieder auf gesunde üße stellen wollen, dann ist es notwendig, dass ganze eschäftsbereiche, die nicht zukunftsfähig sind, ausgelaert werden können. Das gilt vor allem für die Landesanken, und das geht weit über die toxischen Assets hiaus. Der SoFFin hat hier bereits vor Monaten orschläge für derartige Konsolidierungsbanken vorge egt. Dazu brauchen wir – das ist unsere feste Überzeuung – einen Gesetzentwurf vonseiten des Finanzminiseriums, der bis heute leider nicht vorliegt. Wir brauchen iese Konsolidierung für die Landesbanken, wir brauhen sie aber auch, um Schaden von den regionalen parkassen abzuwenden. Es ist der klare Wunsch der nionsfraktion, dass der Gesetzentwurf im parlamenta ischen Verfahren um dieses Element erweitert wird. Wir rauchen hier endlich einen Gesetzestext. Wir werden keinen gesetzlichen Zwang zur Auslageung der giftigen Papiere beschließen. Wir erwarten ber, dass die betroffenen Banken mitmachen. Andernalls muss die Bankaufsicht mit Druck dafür sorgen. Die größte Wirtschaftsund Finanzkrise seit Bestehen er Bundesrepublik Deutschland zu meistern, ist ein iesenkraftakt für unser Land. Bundesregierung und Ge etzgeber haben das Land in den vergangenen Monaten tabilisiert und das Schlimmste verhindert. Auch der orliegende Gesetzentwurf hilft, Schaden vom deutchen Volke abzuwehren. Albert Rupprecht Die Banken sind aber auch gefordert, das Gesetz zu nutzen und im möglichen Rahmen Kredite zu vergeben. Die Banken haben hier ganz klar eine Verantwortung für unser Land. Herzlichen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das war ein toller Vorschlag eben! Das muss man sagen! Wenn er gerechnet hätte, hätte er ihn nicht gemacht!)


(Beifall bei der CDU/CSU)





(A) )


(B) )



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622407300

Das Wort hat der Kollege Reinhard Schultz von der

SPD-Fraktion.


Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622407400

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Ich denke, wir haben hier zum ersten Mal in
den letzten 16 Jahren – seitdem habe ich die Möglich-
keit, Gesetzgebung mitzugestalten – das Phänomen einer
prozessbegleitenden Gesetzgebung. Das muss auch so
sein. Wir haben ein neues Problem, das sich in die eine
oder andere Richtung auf eine Art und Weise zuspitzt,
die zwei, drei Monate vorher möglicherweise gar nicht
erkennbar gewesen ist. Deswegen müssen wir sozusagen
just in time eine Feinsteuerung an den grundsätzlich
richtigen Instrumenten vornehmen, die wir uns mit dem
Finanzmarktstabilisierungsgesetz gegeben haben. Das
ist der Prozess, und das kann man uns nicht vorwerfen,
sondern man müsste uns eigentlich dafür loben, dass wir
so klug sind, diese Feinsteuerung vorzunehmen und
nicht an Prinzipien festzuhalten, die möglicherweise
nicht mehr problemadäquat sind.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Eduard Oswald [CDU/CSU])


Das gilt auch für das Problem des besonderen
Abschreibungsbedarfs für die sogenannten faulen oder
toxischen Papiere. Dieser Begriff ist eigentlich völlig
falsch. Wir haben bildlich betrachtet einen Hühnerbe-
stand, von dem wir wissen, dass einige der Hühner krank
sind. Wir wissen aber nicht genau, welche. Es gibt ent-
weder die Möglichkeit, dass wir uns für Keulung ent-
scheiden – das wäre auf die Banken übertragen eine
mittlere Katastrophe –, oder wir entscheiden uns für
Quarantäne. Wir haben uns für Quarantäne entschieden.
Die infizierten Papiere kommen in Quarantäne. Auf der
Zeitachse wird sich zeigen, wo es einen hundertprozenti-
gen Abschreibungsbedarf gibt und wo es eine Wertauf-
holung gibt. Das ist die Kunst. Deswegen gibt es auch
zwei unterschiedliche Buchwerte: einen möglicherweise
jetzt und den zweiten zum Zeitpunkt der Schlussabrech-
nung. Die Differenz wird bewertet.

Auch der Vorwurf, wir würden im Zusammenhang
mit dem Abschreibungsbedarf keine Transparenz
schaffen, ist aus meiner Sicht, ehrlich gesagt, völliger
Blödsinn.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ein bisschen hart, aber zutreffend, was der Kollege sagt!)


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(C (D In dem Augenblick, in dem wir Banken die Möglicheit geben, diese Bestände auszulagern und darüber auch och eine Garantie zu geben, ist doch völlig klar, dass es on beiden Seiten einen detaillierten Bewertungsprozess eben wird. Es wird auch gestritten werden, um zu einer ernünftigen Bewertung zu kommen. Transparenter wird s nicht sein. Der Staat und der SoFFin sind mit dabei. Insofern ist das, denke ich, ein guter Prozess. In dem ereich der Auslagerung von besonderem Abschreiungsbedarf sind im Übrigen die Landesbanken voll mit inbezogen. Wir können gar keinen Unterschied zwichen Privatbanken, Landesbanken oder irgendwelchen ankentypen machen. Sie sind mit dabei. Das Angebot ilt auch für sie. Herr Kollege Schultz, erlauben Sie eine Zwischen rage der Kollegin Dr. Höll? Ja, selbstverständlich. Danke, Herr Kollege. – Ich habe eine Frage. Sie ha en eben das Bild der infizierten Hühner verwandt. Wie achen Sie das, wenn Sie nicht einmal wissen, welche ühner infiziert sind? Auf Vermutung hin? Es gibt chließlich keinen Zwang auf Offenlegung. So ist das bei der Quarantäne, ob beim Hühnerbestand der in jedwedem anderen Fall, dass man die Kranken ozusagen von den Gesunden isoliert – das gilt für den esamten Bestand – und beobachtet, wie sich die Dinge ntwickeln. Aber man will eine Infizierung weiterer Betände – in diesem Fall der guten Bank – vermeiden. eswegen wird die Trennung vorgenommen. Die Transparenz wird dadurch geschaffen, dass beertet werden muss, welcher Buchwert jetzt bzw. mit eiem Abschlag realistisch wäre. Der gesamte Abschreiungsprozess wird dann begleitet werden, und am Ende ibt es einen neuen Wert, den wir noch nicht kennen. Er ann viel gesünder sein – um im Bild zu bleiben –, als ir es uns heute vorstellen; er kann aber auch schlechter ein. Die notwendige Transparenz entsteht innerhalb der ad Bank durch den beidseitigen Bewertungsprozess, ämlich durch die Bank selber als De-facto-Eigentümer nd den Garantiegeber. Zu dem Sonderthema Landesbanken: Man darf es ich, finde ich, nicht ganz so einfach machen, Herr Kameter. Ich bin immer dafür gewesen, dass wir uns um die andesbanken kümmern, die eine bedeutende Rolle pielen – 20 Prozent aller Unternehmenskredite, Kredite ür Selbstständige usw. laufen nach wie vor über die andesbanken –, statt nur deshalb nichts zu tun, weil die andesbanken ausschließlich in den Ländern betroffen ind, wo derzeit sozusagen eine andere Feldpostnummer egiert. Man muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass n den letzten Jahren zum Teil durch die Eigentümer, insesondere die Landesregierungen, mehr als merkwürdig Reinhard Schultz und sträflich mit den Landesbanken umgegangen worden ist. Es gab viele Chancen, sie zu sanieren und zu konsolidieren. Das Gegenteil ist gemacht worden. Nach den letzten Krisen Anfang dieses Jahrzehnts hat man sich nicht besonnen, sondern im Grunde genommen weitergemacht, als wäre nichts passiert. Da muss man nach den Verantwortlichkeiten fragen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622407500
Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622407600
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622407700
Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622407800




(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Sind wir dafür verantwortlich oder sind es diejenigen,
die in den Bundesländern auch die finanzpolitische Ver-
antwortung tragen?

Dass die Sparkassen dabei mit im Boot sind, wissen
wir. Wir wissen auch, dass die Sparkassen als Miteigen-
tümer gegenüber einer Landesregierung in einer wesent-
lich schwächeren Stellung sind. Denn wir haben parallel
dazu die Gesetzgebung der Länder im Zusammenhang
mit den Landessparkassen als erzieherische Prozesse mit
vertikaler Integration und anderem mehr erlebt, die dazu
beigetragen haben, dass sich die Sparkassen in ihrer
Eigentümerrolle nicht mehr gegen die Länder wehren
konnten.

Aber wir müssen das Problem lösen. Deswegen bin
ich auch froh darüber, dass heute der Sparkassen- und Gi-
roverband sein Papier vorgelegt hat, welche Kernfelder
er sich für die künftige Landesbankenstruktur vor-
stellt, nämlich, um das zu zitieren, Sparkassenzentral-
bank, komplementäres Mittelstandsgeschäft, Unterneh-
mensgeschäft, Begleitung der heimischen Kunden im
internationalen Geschäft und kundenorientiertes Kapital-
marktgeschäft. Dies ist eine abschließende Aufzählung
der Felder, über die man gut diskutieren kann. Das In-
vestmentgeschäft und Kapitalmarktgeschäfte genereller
Art fallen weg, ebenso Immobilienspezialfinanzierungen
und andere Dinge. Das heißt, sie konzentrieren sich auf
ein Kernfeld, das auch in Blickweite dessen steht, was
die Sparkassen als Miteigentümer zur Verstärkung ihrer
Handlungsfähigkeit brauchen.

Daraus folgt die zweite Frage: Wie viele Landesban-
ken brauchen wir? Dazu muss ein klarer Fahrplan her, so-
dass am Ende nur noch eine passgenaue Kapazität an
Landesbanken vorhanden ist, wie sie die Sparkassen als
Zentralinstitut und als Mittelstandsbank tatsächlich benö-
tigen, und kein Stück mehr. Wenn dieser Plan vorliegt und
die Länder mitmachen, dann ist es doch selbstverständ-
lich, dass wir dafür sind, auch die dann überflüssigen,
nicht mehr tragfähigen Geschäftsfelder in eine andere
Umgebung zu nehmen und sie sozusagen sozialplanmä-
ßig abzuschmelzen. Diesen hierbei stattfindenden Pro-
zess wollen wir garantieren.

Wenn aber mit uns ein Spielchen gemacht werden
sollte, indem im Grunde genommen alles beim Alten
bleibt und nur eine Holding über die bestehenden Lan-
desbanken errichtet wird, sie aber weitermachen können
wie bisher,

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(C (D (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Spielchen haben wir in der Koalition noch nie gemacht!)


ann werden wir das garantiert nicht mitmachen.


(Beifall bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine WestLB kann gar nicht so weitermachen wie bisher!)


Die SPD-Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat
hre Schularbeiten gemacht, als sie ihre Krisen hatte, und
at der Regierung Rüttgers eine gesunde WestLB über-
eben.


(Lachen bei der CDU/CSU)


ie man in so kurzer Zeit aus einem relativ gesunden
nstitut einen Todkranken machen kann,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Kollege Schultz!)


ei dessen Rettung derzeit die Landesregierung und auch
ie Präsidenten der regionalen Sparkassen nur deswegen
o konstruktiv sind,


(Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist ja peinlich!)


eil sie noch auf dem letzten Drücker aus dem offenen
arg springen wollen – das ist doch der Grund –, ist mir
in Rätsel. Die WestLB ist im freien Fall; leider, muss
an sagen. Wie man das so schnell hinbekommen kann,

st schon ein finanzpolitisches Kunststück.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622407900

Herr Kollege Schultz – –


Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622408000

Ich will zum Ende kommen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622408100

Ja, bitte.


Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622408200

Ich unterstreiche ausdrücklich die Forderung von

arsten Schneider, beim Risiko für den Steuerzahler
ine weitere Reißleine einzuziehen. Falls die Situation
intritt, dass einzelne Banken während dieses 20-jähri-
en Prozesses das Zeitliche segnen, was ich nicht hoffe,
nd damit das Instrument Dividendenausschüttungs-
perre nicht mehr greift, muss die Finanzfamilie insge-
amt dafür bezahlen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622408300

Herr Kollege Schultz, bitte!


Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1622408400

Nachgelagerte Restrisikoumlage muss sein; anderen-

alls ist dies politisch gegenüber den Bürgerinnen und
ürgern nicht vermittelbar, die das dann letztendlich be-
ahlen müssten oder die Sorge hätten, es bezahlen zu
üssen. Zumindest die großen Volksparteien dürften das

icht vertreten können.






(A) )



(B) )


Reinhard Schultz (Everswinkel)

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD – Rita Pawelski [CDU/ CSU]: Das mit der WestLB war gut!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622408500

Als letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt hat

der Kollege Otto Bernhardt das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Otto Bernhardt (CDU):
Rede ID: ID1622408600

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Zunächst zu Ihnen, Herr Kollege Schultz: Es ist
eigentlich unter Ihrem Niveau, was Sie zur Westdeut-
schen Landesbank gesagt haben, die Sie geordnet über-
geben haben wollen. Es bedürfte eines speziellen Vor-
trags, dies zurückzuweisen. Ich sage nur ganz klar: Diese
Aussagen haben mit der Wirklichkeit überhaupt nichts
zu tun.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die Debatte hat Folgendes gezeigt: Wir alle sind da-
von überzeugt, dass wir etwas tun müssen, um unseren
Banken die Möglichkeit zu geben, ihre Bilanzen von den
schlechten Papieren zu entlasten. In der Tat ist dies der
einzige Punkt, den wir bisher noch nicht gelöst haben;
aber dies gilt nicht nur für uns in Deutschland. Auch das
Versicherungsmodell in Großbritannien hat nicht zur
Entlastung der Bilanzen geführt; ebenso ist der Versuch
der Vereinigten Staaten, mit dem Einsatz umfangreicher
öffentlicher Gelder Private zu animieren, diese Papiere
zu kaufen, zumindest bisher nicht aufgegangen.

Natürlich ist der vorliegende Gesetzentwurf nur ein
erster Schritt; das wissen wir.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein, es ist ein zweiter!)


Aber, meine Damen und Herren, da wir das Ganze am
3. Juli abschließen müssen – wir brauchen bis zur Som-
merpause eine gesetzliche Grundlage für dieses Thema –,
war es richtig, zunächst einmal diesen ersten Schritt vor-
zulegen, der natürlich nur das Problem der schlechten Pa-
piere löst.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie wissen doch, dass es keine Sommerpause gibt, Herr Bernhardt!)


Er löst natürlich nicht das Hauptproblem unserer Lan-
desbanken, ganze Bereiche abzugeben. Aber ich gehe
davon aus – der Herr Staatssekretär hat darauf hingewie-
sen –, dass im Rahmen der parlamentarischen Beratun-
gen noch Lösungen für diesen Teil gefunden werden. Ich
bin sicher, dass wir am 3. Juli etwas verabschieden wer-
den, das auch dieses Problem löst.

Die Frage, warum die schlechten Papiere aus der Bi-
lanz genommen werden müssen, kann man einfach mit
einem Satz beantworten: Die betroffenen Kreditinstitute
sind sonst nicht in der Lage, im notwendigen Umfang
neue Kredite zu geben. Wenn sie das nicht können, dann
kommt die Realwirtschaft nicht wieder in Gang. Das

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(C (D eißt, dies ist eine Entscheidung für die Realwirtschaft, ie wir zwingend treffen müssen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Bei der Beantwortung der Frage, um welches Volu-
en es sich handelt, hat eine Zahl die Öffentlichkeit ein

isschen verunsichert. Bei den 850 Milliarden Euro, die
inmal genannt wurden, handelt es sich um Papiere, die
ie Banken gerne abgeben würden nach dem Motto
Wünsch dir was“. Aber ich glaube, bei den Papieren,
ie wirklich infrage kommen, bewegen wir uns in einer
rößenordnung von 200 Milliarden Euro. Es ist rich-

ig, dass wir beim Prinzip der Freiwilligkeit bleiben. Das
eißt, jede Bank muss selbst entscheiden, ob sie von die-
er Möglichkeit Gebrauch macht. Mein Eindruck ist,
ass sechs Banken davon Gebrauch machen müssen.
ielleicht kommt noch eine siebte Bank hinzu. Es geht
m vier Landesbanken, die Hypo Real Estate und die
ommerzbank.

Das entscheidende Problem, vor dem wir standen
das hat der Staatssekretär Diller aufgeführt –, war die
eantwortung der Frage, wie wir einen Weg finden, dass
uf der einen Seite die Bankbilanzen endgültig entlastet
erden und auf der anderen Seite die Risiken nicht vom
teuerzahler, sondern letztlich von den Verursachern
etragen werden. Hier gibt es aus meiner Sicht durchaus
ine Reihe ungeklärter Fragen und Probleme. Ich nenne
ls Beispiel den 10-prozentigen Abschlag. Dieser Vor-
chlag stammt nicht von uns oder vom Finanzministe-
ium, sondern von der EU. Aber ich kann mich damit
och nicht anfreunden; denn das würde bei Papieren mit
inem Volumen von 200 Milliarden Euro einen Ab-
chreibungsbedarf in Höhe von 20 Milliarden Euro be-
euten. Ich weiß nicht, woher die zur Diskussion stehen-
en Banken das nehmen sollen. Die Bestimmung, dass
iejenigen, denen es schlecht geht, wegen der 7-Prozent-
renze nicht abschreiben müssen, erscheint mir unter
em Gesichtspunkt der Gleichbehandlung sehr proble-
atisch. Das heißt, wer gut gewirtschaftet hat, muss

0 Prozent abschreiben, wer schlecht gewirtschaftet hat,
icht. Das ist für mich eine ganz offene Frage.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wettbewerbsverzerrung!)


Ich glaube einfach nicht daran, dass noch so gute
achleute in der Lage sind, den wirklichen Preis der in-
rage kommenden Papiere zu ermitteln. Den gibt es ein-
ach nicht. Wir stellen aber auf diesen Preis ab. Ich bin
och immer nicht sicher, ob wir wirklich die Risiken aus
en Bankbilanzen nehmen können, wenn die Banken
elber später für die Risiken zahlen müssen. Wie Sie
issen, gibt es unterschiedliche Auffassungen unter den
irtschaftsprüfern. Ich habe zurzeit mehr Sorge wegen

er Problematik der Konsolidierung. Weil die gesamten
hancen und Risiken aus den „Beibooten“ beim Mutter-

nstitut bleiben, ist für mich das Thema der Konsolidie-
ung noch nicht aus der Welt. Wir müssen darüber in
uhe diskutieren.

Ich stelle fest, dass ein Aspekt noch nicht angespro-
hen wurde. Ich möchte das in Form einer Frage tun, ob-






(A) )



(B) )


Otto Bernhardt
wohl ich vermute, dass dieser Ansatz falsch verstanden
wird. Deutsche Banken, die von dieser Möglichkeit Ge-
brauch machen, können unter Umständen 20 Jahre keine
Dividenden zahlen. In anderen Ländern übernimmt zum
größten Teil der Steuerzahler die Risiken. Ich will das
nicht, stelle aber die kritische Frage: Können unsere
Kreditinstitute, die von dieser Möglichkeit Gebrauch
machen, international konkurrieren, wenn sie 20 Jahre
keine Gewinne ausschütten können? Das ist eine sehr
kritische Frage, mit der wir uns sicherlich auch in der
nächsten Legislaturperiode befassen müssen.

Ich stelle abschließend fest: Die Große Koalition ist
auch in der Lage, das letzte schwierige Problem der inter-
nationalen Finanzkrise zu lösen. Wir haben einen Gesetz-
entwurf vorgelegt, der einen guten ersten Schritt darstellt.
Wir werden am 3. Juli einen umfassenden Gesetzentwurf
zu dieser Problematik verabschieden.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622408700

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
den Drucksachen 16/13156, 16/12884, 16/12885 und
16/12996 an die in der Tagesordnung aufgeführten Aus-
schüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden? –
Das ist der Fall. Dann sind die Überweisungen so be-
schlossen.

Die Vorlage auf Drucksache 16/12904 soll ebenfalls
an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse
überwiesen werden. Die Federführung ist jedoch strittig.
Die Fraktionen der CDU/CSU und SPD wünschen Fe-
derführung beim Finanzausschuss, die Fraktion der FDP
wünscht Federführung beim Ausschuss für Wirtschaft
und Technologie.

Ich lasse zuerst über den Überweisungsvorschlag der
Fraktion der FDP, also Federführung beim Ausschuss für
Wirtschaft und Technologie, abstimmen. Wer stimmt für
diesen Überweisungsvorschlag? – Gegenstimmen? – Ent-
haltungen? – Der Überweisungsvorschlag ist mit den
Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der
Oppositionsfraktionen abgelehnt.

Ich lasse nun über den Überweisungsvorschlag der
Fraktionen der CDU/CSU und SPD, also Federführung
beim Finanzausschuss, abstimmen. Wer stimmt für diesen
Überweisungsvorschlag? – Gegenstimmen? – Enthaltun-
gen? – Der Überweisungsvorschlag ist mit den Stimmen
der Koalitionsfraktionen bei Gegenstimmen der Fraktio-
nen der FDP und Die Linke bei Enthaltung der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen angenommen.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben dagegen gestimmt!)


– Nein, Sie haben sich enthalten. Ich kann es nicht än-
dern. Wollen Sie gerne, dass wir die Abstimmung wie-
derholen? Ich bin gerne dazu bereit.

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(C (D (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


lso: Wer stimmt für den Überweisungsvorschlag der
DU/CSU und der SPD? – Gegenstimmen? – Enthaltun-
en? – Jetzt stimmt es. Der Überweisungsvorschlag ist
it den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die
timmen der Oppositionsfraktionen angenommen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Gesetzent-
urf der Fraktion der FDP zur Abschaffung der Soziali-

ierung. Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
mpfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
ache 16/7729, den Gesetzentwurf der Fraktion der FDP
uf Drucksache 16/3301 abzulehnen. Ich bitte diejeni-
en, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, um das
andzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der
esetzentwurf ist in zweiter Beratung bei Zustimmung
er FDP-Fraktion und Gegenstimmen aller anderen
raktionen abgelehnt. Damit entfällt die dritte Beratung.

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Ausschus-
es für Wirtschaft und Technologie zu dem Antrag der
raktion der FDP mit dem Titel „Mittelstandsförderung
ichern – ERP-Vermögen aus der KfW-Bankengruppe
erauslösen“. Der Ausschuss empfiehlt in seiner Be-
chlussempfehlung auf Drucksache 16/11630, den An-
rag der Fraktion der FDP auf Drucksache 16/8928 abzu-
ehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? –
egenstimmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussemp-

ehlung ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und
er Fraktion Die Linke bei Gegenstimmen der FDP-Frak-
ion und Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
ngenommen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 46 a bis 46 o sowie
usatzpunkte 2 a bis 2 h auf:

46 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Be-

(Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz)


– Drucksache 16/13106 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Auswärtiger Ausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Haushaltsausschuss

b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Be-
kämpfung der Kinderpornografie in Kommu-
nikationsnetzen

– Drucksache 16/13125 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
Ausschuss für Kultur und Medien

c) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms

(Akkreditierungsstellengesetz – AkkStelleG)


– Drucksache 16/13126 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

d) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur
Änderung des Straßenverkehrsgesetzes

– Drucksache 16/13108 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Rechtsausschuss

e) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes
zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes

– Drucksache 16/13109 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Rechtsausschuss

f) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Be-
schlüssen vom 24. September 2004 zur Ände-
rung des Rotterdamer Übereinkommens vom
10. September 1998 über das Verfahren der
vorherigen Zustimmung nach Inkenntnisset-
zung für bestimmte gefährliche Chemikalien
sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämp-
fungsmittel im internationalen Handel

– Drucksache 16/13110 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Gesundheit

g) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung ge-
meinschaftsrechtlicher Vorschriften über das
Schulobstprogramm (Schulobstgesetz – SchulObG)


– Drucksache 16/13111 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

h) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur
Änderung des Rindfleischetikettierungsgeset-
zes

– Drucksache 16/13112 –

(C (D Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz i)

CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Fünften Gesetzes zur Änderung des Weinge-
setzes
– Drucksache 16/13158 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz

j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Ulrike
Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bleihaltige Jagdmunition verbieten
– Drucksache 16/13173 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

k) Beratung des Antrags der Abgeordneten Jan Mü-
cke, Hans-Michael Goldmann, Horst Friedrich

(Bayreuth), weiterer Abgeordneter und der Frak-

tion der FDP

Rechte der Fluggäste stärken
– Drucksache 16/12997 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Tourismus

l) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
gierung

Strategie der Bundesregierung zur Internatio-
nalisierung von Wissenschaft und Forschung –
Deutschlands Rolle in der globalen Wissensge-
sellschaft stärken
– Drucksache 16/8338 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung (f)

Auswärtiger Ausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

m) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
gierung

Masterplan Güterverkehr und Logistik
– Drucksache 16/10049 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Haushaltsausschuss






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
n) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
gierung

Hauptgutachten 2007 des Wissenschaftlichen
Beirats der Bundesregierung Globale Umwelt-
veränderungen „Welt im Wandel – Sicher-
heitsrisiko Klimawandel“

und

Stellungnahme der Bundesregierung

– Drucksache 16/11600 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung (f)

Auswärtiger Ausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Ausschuss für Tourismus

o) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen
Ethikrat

Jahresbericht 2008

– Drucksache 16/12510 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit

ZP 2 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Än-
derung des Übereinkommens vom 25. Juni
1998 über den Zugang zu Informationen, die
Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungs-
verfahren und den Zugang zu Gerichten in

(Erstes Aarhus-Änderungs-Übereinkommen)


– Drucksache 16/13115 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die
Sicherung der Bauforderungen

– Drucksache 16/13159 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz

c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hartfrid
Wolff (Rems-Murr), Gisela Piltz, Dr. Max Stadler,
weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP

(C (D eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz – AufenthG)


– Drucksache 16/13160 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Renate
Künast, Peter Hettlich, Winfried Hermann, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Alternativen zum Weiterbau der Bundesauto-
bahn A 100 in Berlin

– Drucksache 16/13172 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Haushaltsausschuss

e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker
Beck (Köln), Birgitt Bender, Dr. Thea Dückert,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Transparenz schaffen – Verbindliches Register
für Interessenvertreterinnen und Interessen-
vertreter einführen

– Drucksache 16/13174 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und
Geschäftsordnung (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Winfried
Hermann, Katrin Göring-Eckardt, Volker Beck

(Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dopingvergangenheit umfassend aufarbeiten

– Drucksache 16/13175 –
Überweisungsvorschlag:
Sportausschuss

g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
Kurth (Quedlinburg), Katrin Göring-Eckardt, Peter
Hettlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Umsetzungsgesetz für UNESCO-Welterbe-
übereinkommen vorlegen

– Drucksache 16/13176 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Kultur und Medien (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Tourismus
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
h) Beratung des Antrags der Abgeordneten Klaus
Riegert, Wolfgang Bosbach, Norbert Barthle,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
CDU/CSU
sowie der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau),
Dagmar Freitag, Dr. Peter Danckert, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion der SPD

Sport fördert Integration

– Drucksache 16/13177 –
Überweisungsvorschlag:
Sportausschuss (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung

Es handelt sich um Überweisungen im vereinfach-
ten Verfahren ohne Debatte.

Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
überweisen. Die Vorlage auf Drucksache 16/13174 soll
federführend beim Ausschuss für Wahlprüfung, Immuni-
tät und Geschäftsordnung beraten werden. Sind Sie da-
mit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann sind die
Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 47 a bis 47 p sowie
Zusatzpunkt 3 auf. Es handelt sich um Beschlussfassun-
gen zu Vorlagen, zu denen keine Aussprache vorgese-
hen ist.

Tagesordnungspunkt 47 a:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Vereinfachung und Modernisierung des
Patentrechts

– Drucksache 16/11339 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13099 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Günter Krings
Dirk Manzewski
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

Der Rechtsausschuss empfiehlt in seiner Beschluss-
empfehlung auf Drucksache 16/13099, den Gesetzent-
wurf der Bundesregierung auf Drucksache 16/11339 in
der Ausschussfassung anzunehmen. Ich bitte diejenigen,
die dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustim-
men wollen, um ihr Handzeichen. – Gegenstimmen? –
Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist in zweiter Bera-
tung mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen
die Stimmen der Oppositionsfraktionen angenommen.

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(C (D Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die zutimmen wollen, sich zu erheben. – Gegenstimmen? – nthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist mit gleichem timmenverhältnis angenommen. Tagesordnungspunkt 47 b: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften – Drucksache 16/12587 – Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (15. Ausschuss)


– Drucksache 16/13184 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Patrick Döring

Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwick-
ung empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf
rucksache 16/13184, den Gesetzentwurf der Bundesre-
ierung auf Drucksache 16/12587 anzunehmen. Ich bitte
iejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen,
m das Handzeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltun-
en? – Der Gesetzentwurf ist in zweiter Beratung mit
en Stimmen der Koalitionsfraktionen und der FDP-
raktion bei Gegenstimmen der Fraktion Die Linke und
nthaltung von Bündnis 90/Die Grünen angenommen.

Dritte Beratung

nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die zu-
timmen wollen, sich zu erheben. – Gegenstimmen? –
nthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist mit gleichem
timmenverhältnis angenommen.

Tagesordnungspunkt 47 c:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Wirtschaft und Tech-
nologie (9. Ausschuss) zu dem Antrag der Abge-
ordneten Paul K. Friedhoff, Dr. Karl Addicks,
Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der FDP

Sozialverträgliche Beendigung des subventio-
nierten Steinkohlebergbaus beschleunigen

– Drucksachen 16/8772, 16/10508 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Rolf Hempelmann

Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfeh-
ung auf Drucksache 16/10508, den Antrag der Fraktion
er FDP auf Drucksache 16/8772 abzulehnen. Wer
timmt für diese Beschlussempfehlung? – Gegenstim-
en? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist
it den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der Frak-

ion Die Linke gegen die Stimmen der FDP-Fraktion und
on Bündnis 90/Die Grünen angenommen.






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
Tagesordnungspunkt 47 d:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (15. Ausschuss) zu der Unter-
richtung durch die Bundesregierung

Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen
Parlaments und des Rates zur Festlegung eines
Rahmens für die Einführung intelligenter Ver-
kehrssysteme im Straßenverkehr und für de-
ren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern

(inkl. 17564/08 ADD 1 und 17564/08 ADD 2)


(ADD 1 in Englisch)

KOM(2008) 887 endg.; Ratsdok. 17564/08

– Drucksachen 16/11819 Nr. A.22, 16/12980 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Patrick Döring

Der Ausschuss empfiehlt, in Kenntnis der Unterrich-
tung eine Entschließung anzunehmen. Wer stimmt für
diese Beschlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Ent-
haltungen? – Die Beschlussempfehlung ist mit den Stim-
men der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen von
Bündnis 90/Die Grünen bei Enthaltung von FDP und
den Linken angenommen.1)

Tagesordnungspunkt 47 e:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (15. Ausschuss) zu dem Antrag
der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin An-
dreae, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter
und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Vergaberecht konsequent sozial gestalten –
Gemeinnützige Unternehmen nicht benachtei-
ligen

– Drucksachen 16/12694, 16/13155 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Volkmar Uwe Vogel

Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfeh-
lung auf Drucksache 16/13155, den Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen, Drucksache 16/12694, abzuleh-
nen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Ge-
genstimmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfeh-
lung ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und
der FDP-Fraktion bei Gegenstimmen von der Fraktion
Die Linke und von Bündnis 90/Die Grünen angenom-
men.

Wir kommen zu den Tagesordnungspunkten 47 f bis
47 p. Es handelt sich um Beschlussempfehlungen des
Petitionsausschusses.

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1) Anlage 4

(C (D Tagesordnungspunkt 47 f: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 565 zu Petitionen – Drucksache 16/13004 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 565 ist einstimmig angenomen. Tagesordnungspunkt 47 g: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 566 zu Petitionen – Drucksache 16/13005 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 566 ist ebenfalls einstimmig ngenommen. Tagesordnungspunkt 47 h: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 567 zu Petitionen – Drucksache 16/13006 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 567 ist mit den Stimmen der oalitionsfraktionen und der FDP-Fraktion bei Gegen timmen von der Fraktion Die Linke und Enthaltung von ündnis 90/Die Grünen angenommen. Tagesordnungspunkt 47 i: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 568 zu Petitionen – Drucksache 16/13007 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 568 ist einstimmig angenomen. Tagesordnungspunkt 47 j: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 569 zu Petitionen – Drucksache 16/13008 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 569 ist mit den Stimmen aller raktionen gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grüen angenommen. Tagesordnungspunkt 47 k: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 570 zu Petitionen – Drucksache 16/13009 – Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Sammelübersicht 570 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der FDP-Fraktion bei Gegenstimmen von Bündnis 90/Die Grünen und Enthaltung der Fraktion Die Linke angenommen. Tagesordnungspunkt 47 l: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 571 zu Petitionen – Drucksache 16/13010 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Sammelübersicht 571 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und des Bündnisses 90/Die Grünen bei Gegenstimmen der FDP und der Linken angenommen. Tagesordnungspunkt 47 m: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 572 zu Petitionen – Drucksache 16/13011 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Sammelübersicht 572 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der FDP-Fraktion bei Gegenstimmen der Linken und des Bündnisses 90/Die Grünen angenommen. Tagesordnungspunkt 47 n: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 573 zu Petitionen – Drucksache 16/13012 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Sammelübersicht 573 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der Fraktion Die Linke gegen die Stimmen der FDP-Fraktion und des Bündnisses 90/ Die Grünen angenommen. Tagesordnungspunkt 47 o: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 574 zu Petitionen – Drucksache 16/13013 – Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Sammelübersicht 574 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und des Bündnisses 90/Die Grünen gegen die Stimmen von FDP und Linken angenommen. Tagesordnungspunkt 47 p: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 575 zu Petitionen – Drucksache 16/13014 – g a f B F t ü m W s i s E e d 1 c n W s i s E (C (D Wer stimmt dafür? – Gegenstimmen? – Enthaltunen? – Sammelübersicht 575 ist mit den Stimmen der Kolitionsfraktionen gegen die Stimmen der Oppositionsraktionen angenommen. Wir kommen zum Zusatzpunkt 3: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Mechthild Dyckmans, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über die Europäische Überwachungsanordnung in Ermittlungsverfahren innerhalb der Europäischen Union (Ratsdok. 17002/08)





(A) )


(B) )


– zu dem Antrag der Abgeordneten Jerzy Mon-
tag, Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Europäische Überwachungsanordnung
rechtsstaatlich absichern – Stellungnahme
gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgeset-
zes

– Drucksachen 16/12733, 16/12856(neu), 16/13101 –

Berichterstattung:

(Villingen-Schwenningen)

Dr. Carl-Christian Dressel
Mechthild Dyckmans
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

Der Ausschuss empfiehlt unter Buchstabe a seiner
eschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der
raktion der FDP auf Drucksache 16/12733 mit dem Ti-

el „Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates
ber die Europäische Überwachungsanordnung in Er-
ittlungsverfahren innerhalb der Europäischen Union“.
er stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Gegen-

timmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung
st mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen bei Gegen-
timmen von FDP und Bündnis 90/Die Grünen und bei
nthaltung der Fraktion Die Linke angenommen.

Unter Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung
mpfiehlt der Ausschuss die Ablehnung des Antrags
er Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache
6/12856 (neu) mit dem Titel „Europäische Überwa-
hungsanordnung rechtsstaatlich absichern – Stellung-
ahme gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes“.
er stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Gegen-

timmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung
st mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen bei Gegen-
timmen von FDP und Bündnis 90/Die Grünen und bei
nthaltung der Fraktion Die Linke angenommen.






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
Ich rufe den Zusatzpunkt 4 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschus-

(Vermittlungsausschuss)

des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbu-
ches sowie anderer Vorschriften

– Drucksachen 16/8100, 16/12315, 16/13079,
16/13210 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Wolfgang Zöller

Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? –
Das ist nicht der Fall. Wird das Wort zu einer Erklärung
gewünscht? – Das ist ebenfalls nicht der Fall.

Wir kommen zur Abstimmung. Der Vermittlungsaus-
schuss hat gemäß § 10 Abs. 3 Satz 1 seiner Geschäfts-
ordnung beschlossen, dass im Deutschen Bundestag
über die Änderungen gemeinsam abzustimmen ist. Wer
stimmt für die Beschlussempfehlung des Vermittlungs-
ausschusses auf Drucksache 16/13210? – Gegenstim-
men? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist
mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und des
Bündnisses 90/Die Grünen bei Gegenstimmen von FDP
und Linken angenommen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 6 a und 6 b sowie
Zusatzpunkt 5 auf:

6 a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeord-
neten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus
Ernst, weiteren Abgeordneten und der Fraktion
DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines
Zweiten Gesetzes zur Änderung des An-
spruchs- und Anwartschaftsüberführungsge-
setzes (2. AAÜG-ÄndG)


– Drucksache 16/7035 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-
ses für Arbeit und Soziales (11. Ausschuss)


– Drucksache 16/13055 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Anton Schaaf

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Arbeit und Soziales

(11. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina
Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

Keine Diskriminierungen und Ungerechtig-
keiten gegenüber Älteren in den neuen Bun-
desländern bei der Überleitung von DDR-
Alterssicherungen in das bundesdeutsche
Recht

– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina
Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

(C (D Gerechte Alterseinkünfte für Beschäftigte im Gesundheitsund Sozialwesen der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Gerechte Lösung für die rentenrechtliche Situation von in der DDR Geschiedenen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Schaffung einer gerechten Versorgungslösung für die vormalige berufsbezogene Zuwendung für Ballettmitglieder in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Regelung der Ansprüche der Bergleute der Braunkohleveredlung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Beseitigung von Rentennachteilen für Zeiten der Pflege von Angehörigen in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Rentenrechtliche Anerkennung für fehlende Zeiten von Landund Forstwirten, Handwerkern und anderen Selbstständigen sowie deren mithelfenden Familienangehörigen aus der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Rentenrechtliche Anerkennung von zweiten Bildungswegen und Aspiranturen in der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Rentenrechtliche Anerkennung von DDRSozialversicherungsregelungen für ins Ausland mitreisende Ehepartnerinnen und Ehepartner sowie von im Ausland erworbenen rentenrechtlichen Zeiten – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Rentenrechtliche Anerkennung aller freiwilligen Beiträge aus DDR-Zeiten Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Kein Versorgungsunrecht bei den Zusatzund Sonderversorgungen der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Regelung der Ansprüche und Anwartschaften auf Alterssicherung für Angehörige der Deutschen Reichsbahn – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Angemessene Altersversorgung für Professorinnen und Professoren neuen Rechts, Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Dienst, Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, Beschäftigte universitärer und anderer wissenschaftlicher außeruniversitärer Einrichtungen in den neuen Bundesländern – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Schaffung einer angemessenen Altersversorgung für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Schaffung einer angemessenen Altersversorgung für Angehörige von Bundeswehr, Zoll und Polizei, die nach 1990 ihre Tätigkeit fortgesetzt haben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gregor Gysi, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Einheitliche Regelung der Altersversorgung für Angehörige der technischen Intelligenz der DDR – zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Peter Hettlich, Dr. Thea Dückert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Versorgung für Geschiedene aus den neuen Bundesländern verbessern – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Jan Mücke, Jens Ackermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Faires Nachversicherungsangebot zur Vereinheitlichung des Rentenrechts in Ost und West g w A s f s m V h G d k f F d g g d t D n v (C (D – Drucksachen 16/7019, 16/7020, 16/7021, 16/7022, 16/7023, 16/7024, 16/7025, 16/7026, 16/7027, 16/7028, 16/7029, 16/7030, 16/7031, 16/7032, 16/7033, 16/7034, 16/11684, 16/11236, 16/13055 – Berichterstattung: Abgeordneter Anton Schaaf ZP 5 Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Jens Ackermann, Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Für ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West – zu dem Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Cornelia Behm, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rentenwert in Ost und West angleichen – Drucksachen 16/9482, 16/10375, 16/13201 – Berichterstattung: Abgeordnete Maria Michalk Ich möchte darauf hinweisen, dass wir über die Vorlaen der Fraktion Die Linke später namentlich abstimmen erden. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die ussprache eine Stunde vorgesehen. Gibt es Wider pruch? – Das ist nicht der Fall. Dann eröffne ich die Aussprache und erteile das Wort ür die Bundesregierung dem Parlamentarischen Staatsekretär Franz Thönnes. F Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! iel ist Wiederholung bei den Vorlagen, über die wir eute im Parlament zu entscheiden haben. Da gibt es den esetzentwurf der Fraktion Die Linke zur Verbesserung er Rentenberechnung für hohe Funktionäre der Nomenlatura des Parteiund Staatsapparates der DDR. Ebenalls zur Entscheidung stehen 16 Anträge derselben raktion. Dabei geht es um Einzelfragen der Überleitung es lohnund beitragsbezogenen Rentenrechts. Ebenso eht es um Einzelfragen der Überführung von Versorungsansprüchen und Versorgungsanwartschaften, die in er DDR erworben worden sind, in die gesetzliche Renenversicherung. (Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Da können Sie ruhig Berufsgruppen nennen: Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern! Ganz irdische Menschen! ann sprechen wir über den Antrag der Fraktion Bündis 90/Die Grünen zur Verbesserung der Alterssicherung on Geschiedenen in den neuen Bundesländern und Parl. Staatssekretär Franz Thönnes schließlich über einen von der Fraktion der FDP vorgelegten Antrag betreffend Nachversicherungsangebot zur Vereinheitlichung des Rentenrechts in Ost und West; auch das steht zur Abstimmung. (Dirk Niebel [FDP]: Der einzig vernünftige Antrag, über den wir heute reden!)





(A) )


(B) )


(11. Ausschuss)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1622408800




(A) )


(B) )


19 Jahre nach der Wiedervereinigung und mehr als
17 Jahre nach der Überleitung des lohn- und beitragsbe-
zogenen Rentenrechts sind alle angesprochenen Themen
wiederholt im parlamentarischen Verfahren, aber auch
durch nationale und internationale Gerichte überprüft
worden. Unter dem Strich steht eine klare Erkenntnis:
Die politische Grundsatzentscheidung, im wiederverein-
ten Deutschland ein gemeinsames lohn- und beitragsbe-
zogenes Rentenrecht zu etablieren, war, ist und bleibt
richtig.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Das beweist auch die Entwicklung in den neuen Län-
dern. Die verfügbare Nettostandardrente Ost betrug
1990 nur rund 40 Prozent der vergleichbaren Westrente.
Das hat sich seither erheblich verbessert.


(Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Es ist noch nicht gut!)


Durch die anstehende Rentenanpassung zum 1. Juli 2009
erhöht sie sich auf ungefähr 89 Prozent.


(Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Aber es bleibt eine Differenz!)


Natürlich waren wir uns immer bewusst, dass mit den
Regelungen zur Rentenüberleitung nicht sämtliche Er-
wartungen der Bürgerinnen und Bürger in den neuen
Ländern erfüllt werden können. Ich will an dieser Stelle
nicht noch einmal eine detaillierte Analyse der Aus-
gangsbedingungen vornehmen, wie sie in der Phase der
Wiedervereinigung bestanden, und nicht wiederholen,
was alles an Ungerechtigkeiten im damaligen DDR-Ren-
tensystem erkannt worden ist. Allerdings will ich daran
erinnern, dass bei der Wiedervereinigung zwei völlig un-
terschiedliche Rentensysteme mit erheblichen Unter-
schieden im Rentenrecht zusammenzuführen waren.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Da sind wir uns einig! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Richtig!)


Dazu kamen unterschiedliche Währungen und ein deut-
lich geringeres Lohnniveau in der ehemaligen DDR.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Richtig!)


Es galt die Vereinbarung, alle Rentenansprüche aus den
Sonder- und Zusatzversorgungssystemen der DDR in die
gesetzliche Rentenversicherung zu überführen.

Diese Systementscheidung hat das Bundesverfas-
sungsgericht bereits im Jahre 1999 bestätigt. Es hat da-
bei auch klargestellt, dass der Gesetzgeber die in der
DDR zurückgelegten Erwerbsbiografien nicht so stellen
kann, als ob sie in der Bundesrepublik zurückgelegt wor-
den wären. Auch bestimmte Besonderheiten des DDR-
Rentenrechts, die mit dem lohn- und beitragsbezogenen

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(C (D entenrecht der Bundesrepublik Deutschland nicht zu ereinbaren waren, konnten nicht in das gemeinsame auerrecht übernommen werden. Allerdings ist der berechtigten Forderung der Rentneinnen und Rentner sowie der rentennahen Jahrgänge in en neuen Ländern nach Vertrauensschutz Rechnung geragen worden, nämlich durch großzügige Übergangsorschriften, die in die Gesetzgebung Eingang gefunden aben. Werte Kolleginnen und Kollegen, wir haben am . Mai 2009 zu den Themen, die hier zur Debatte stehen, achverständige angehört und mit ihnen ausgiebig disutiert. ie Sachverständigen haben einhellig zum Ausdruck geracht, dass eine Korrektur der geltenden Regelungen echtlich nicht geboten sei. Sie haben damit frühere Entcheidungen des Bundestages bestätigt. An dieser Stelle uss auch deutlich gesagt werden, dass in der Vergan enheit die meisten der heute hier wiederum zur Abstimung stehenden Sachverhalte keine parlamentarischen ehrheiten gefunden haben. (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Ja, eben! – Weitere Zurufe von der LINKEN)


(Zuruf von der LINKEN: Hört! Hört!)


(Zuruf von der LINKEN: Danke!)


(Widerspruch bei der LINKEN)


Natürlich, die Sachverständigen haben bei einigen
enigen Punkten auch unterschiedliche Bewertungen
orgenommen.


(Zuruf von der LINKEN: Aha!)


n jedem Fall wurde aber eingeräumt, dass eine sachge-
echte Lösung, ohne dass neue Bewertungswidersprüche
nd Gleichbehandlungsprobleme aufgeworfen werden,
aum zu erreichen sein wird.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Das kommt auf den Versuch an, Herr Staatssekretär!)


ie Folge einer Sonderregelung für Männer und Frauen,
ie ihre Erwerbsleben in der DDR verbracht haben,
rächte in der Regel die Schlechterstellung von Personen
it vergleichbaren Lebens- und Berufswegen in der
undesrepublik Deutschland mit sich.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Stimmt überhaupt nicht!)


So haben in der DDR zum Beispiel Krankenschwes-
ern und Krankenpfleger oder Familienangehörige von
andwirten, Handwerkern und Selbstständigen, die im
rivaten Betrieb mitgeholfen haben, keine hohen Ren-
enansprüche erworben. Eine Verbesserung ihrer Situa-
ion wäre jedoch nicht mit der Lohn- und Beitragsbezo-
enheit der Rentenversicherung vereinbar


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Zu DDRZeiten waren sie gesichert und haben darauf vertraut!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
und würde zwangsläufig Folgeforderungen von Perso-
nen in vergleichbarer Situation in den alten Ländern her-
vorrufen.

Ein klares Nein verdient auch die geforderte Auswei-
tung des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsge-
setzes. Hinter dieser Forderung nach einer entsprechen-
den Ausweitung verbirgt sich im Kern nichts anderes als
eine Neuauflage des sogenannten Intelligenzrentenrechts
der ehemaligen DDR.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Was gibt es denn in der Bundesrepublik?)


Dabei muss man aber berücksichtigen, dass die meisten
Beschäftigten – auch viele hochqualifizierte Berufsgrup-
pen – keinen Zugang zu der sogenannten Intelligenz-
rente hatten. Sie mussten ihre Verdienste über 600 Mark
mit zusätzlichen Beiträgen in der Freiwilligen Zusatz-
rentenversicherung versichern, wenn sie erreichen woll-
ten, dass auch diese Verdienste rentenwirksam werden.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: 330 Mark gab es bei euch!)


Diese zusätzlich geleisteten Beiträge führen jetzt zu
deutlich höheren Renten. Eine Ausweitung des An-
spruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes auf
bestimmte akademische Berufe würde im Ergebnis also
zu einem Sonderrecht auf Schließung von Lücken in der
Zusatzrentenversicherung führen.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Komische Ansichten der Linken sind das!)


Das wäre ungerecht. Deswegen war es auch richtig, dass
die Mehrheit der Mitglieder des Arbeits- und Sozialaus-
schusses das abgelehnt hat.

Realitätsfern ist auch der Vorschlag der FDP-Frak-
tion, den Personen- und Berufsgruppen, über die wir hier
sprechen, sozusagen ein Nachversicherungsangebot zu
unterbreiten und ihnen das Recht einzuräumen, nach-
träglich Beiträge zu entrichten.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Da muss ich Ihnen mal zustimmen!)


Erstens ist, wie ich glaube, nicht zu erwarten, dass die
Betroffenen die notwendigen Eigenleistungen, die zur
Verbesserung ihrer Rente zu erbringen sind, aufbringen
können oder wollen.


(Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Da hat er recht!)


Zweitens bleibt die Frage unbeantwortet, wie eine
Nachzahlung auszugestalten wäre, wenn bereits über
Jahrzehnte eine Rente oder auch nur eine abgeleitete
Hinterbliebenenrente bezogen wird.

Auch die Forderung nach einer Verbesserung der ren-
tenrechtlichen Stellung der vor 1990 in der DDR Ge-
schiedenen ist in der Vergangenheit einer gründlichen
Prüfung unterzogen worden. Eine Lösung, die nicht zu
neuen Ungerechtigkeiten führen würde und von der Ver-
waltung auch umgesetzt werden könnte, ist bislang nicht
gefunden worden.

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(C (D (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Schauen Sie unseren Antrag einmal an! – Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Haben Sie sich überhaupt bemüht?)


Meine sehr geehrten Damen und Herren, Rentenfra-
en haben immer auch etwas mit Vertrauen zu tun. Für
ertrauen sind eine solide Politik und bis zum Ende
urchdachte Lösungen notwendig. Hier darf man kein
ktionistisches Stückwerk machen.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Richtig! – Lachen bei der LINKEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Nach 20 Jahren!)


a darf man auch nicht schöne Forderungen formulie-
en, die am Ende dazu beitragen, dass Ungerechtigkeiten
n anderen Bereichen entstehen. Deshalb war es, wie ich
laube, richtig, dass die Mehrheit des Ausschusses allen
nträgen eine Absage erteilt hat.


(Zuruf von der LINKEN: Sie sollten sich schämen! – Weitere Zurufe von der LINKEN)


Letztlich bleibt es dabei: Es war eine historisch ein-
alige Leistung, wie die rentenrechtlichen Fragen der

eutschen Einheit beantwortet worden sind. Vielleicht
icht ganz ohne die eine oder andere gefühlte Unzuläng-
ichkeit,


(Lachen bei der LINKEN – Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Wir sind hier im Parlament und nicht im Kabarett!)


ber auf jeden Fall gilt: Es war eine große solidarische
eistung, die hier erbracht worden ist. Diese solidarische
eistung hat auch die Handlungsfähigkeit des Sozial-
taates und des deutschen Rentensystems deutlich unter-
trichen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Abg. Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU], an die SPD gewandt: Warum klatscht ihr nicht alle?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622408900

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Heinrich Kolb von

er FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1622409000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit

er heutigen rentenpolitischen Debatte schauen wir nach
orn, aber auch ein wenig zurück. Wir schauen nach
orn, wenn es um die Vereinheitlichung des Renten-
echts in unserem Lande geht, die auch fast 20 Jahre
ach der deutschen Einheit noch offen ist. Wir schauen
urück, wenn wir uns noch einmal die Rentenüberlei-
ung und ihre Wirkungen genauer ansehen und nach Lö-
ungen für Gruppen Betroffener suchen, die sich aus un-
erschiedlichen Gründen benachteiligt fühlen.

Ich will mit der Vereinheitlichung des Rentenrechts
eginnen und vorab noch einmal, Herr Staatssekretär






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb
Thönnes, sehr klar und deutlich für unsere Fraktion fest-
stellen: Die Rentenüberleitung war und bleibt eine der
herausragenden Leistungen der deutschen Einheit und
unseres Sozialstaates.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Ich habe allergrößten Respekt vor denen, die nach der
Einheit in sehr kurzer Zeit diese komplexe Reform auf
den Weg gebracht haben.

Für die Menschen in den neuen Ländern brachte das
Rentenüberleitungsgesetz eine Sicherheit im Alter, die
sich viele zu DDR-Zeiten so nicht erhoffen konnten, und
sie brachte eine enorme Aufwertung der Rente.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Dass die Rentenberechnung in den alten und den neuen
Ländern nach unterschiedlichem Recht erfolgte, war im
ersten Jahr nach der Einheit notwendig und sinnvoll,
weil nur so die Renten in den neuen Ländern von ihrem
zunächst noch niedrigen Niveau angehoben werden
konnten. Seit 2004 holt der Rentenwert Ost gegenüber
dem Rentenwert West allerdings kaum noch auf. Er liegt
seitdem ziemlich konstant bei etwa 12 Prozent unter
dem Rentenwert West. Selbst wenn sich zum 1. Juli
2
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622409100
Der Lückenschluss zwischen Ost
und West ist angesichts der geringen Rentenanpassungen
der letzten Jahre mit bestehendem Rentenrecht nicht zu
erwarten. Es besteht Handlungsbedarf; aber die Regie-
rung tut nichts.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Das haben Sie, Herr Staatssekretär, mit Ihrem heuti-
gen Beitrag noch einmal unterstrichen. Dazu passt es
eben nicht, dass der Kollege Schaaf von der SPD oder
der Kollege Peter Weiß von der Union im Ausschuss
gestern eingeräumt haben, dass es durchaus Handlungs-
bedarf gebe und zeitnah etwas geschehen müsse. Aber
dann wird nur gemauert; es gibt nichts als Schweigen.
Das ist uns, Herr Kollege Weiß, Herr Kollege Schaaf
– das geht auch an die Adresse der Bundesregierung –,
zu wenig.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Worauf warten Sie eigentlich? Warten Sie auf besseres
Wetter, oder was? Es gibt keinen Grund, zu warten.

Wir haben gehandelt. Die FDP hat mit ihrem Antrag
für ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West als
erste Fraktion des Deutschen Bundestages im Juni letz-
ten Jahres ein Konzept zur Vereinheitlichung des deut-
schen Rentenrechts vorgelegt.


(Beifall bei der FDP)


Danach soll zum 1. Juli 2010, also 20 Jahre nach der
deutschen Einheit, in ganz Deutschland ein einheitliches
Rentenrecht eingeführt werden,

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(C (D (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was haben denn die Gutachter in der Anhörung dazu gesagt?)


it einheitlichem Rentenwert, einheitlichen Entgelt-
unkten und einheitlicher Beitragsbemessungsgrenze.
b diesem Stichtag passen sich alle Renten entspre-

hend der Entwicklung des einheitlichen Rentenwertes
n. Jeder Euro Rentenbeitrag erbringt ab dem Stichtag
m ganzen Bundesgebiet den gleichen Rentenanspruch.

it diesem von uns vorgeschlagenen Weg wird die Ein-
eit auch im Rentenrecht endlich erreicht.


(Beifall bei der FDP – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch nicht einmal der eigene Sachverständige hat das gesagt!)


Bei der Einführung des einheitlichen Rentenrechts
leiben alle bisherigen Renten und Rentenanwartschaf-
en in Ost und West in ihrem Wert voll erhalten. Der aus-
tehende künftige Prozess einer Angleichung des Ren-
enwerts Ost an den Rentenwert West und die Hoffnung
uf damit verbundene Rentensteigerungen in der Zu-
unft werden in die Gegenwart vorgezogen, und die Ver-
icherten werden mit einer Einmalzahlung abgefunden.
lle Versicherten mit Entgeltpunkten Ost erhalten eine

olche Einmalzahlung, die versicherungsmathematisch
orrekt abgezinst die Erwartung auf die künftige Anglei-
hung widerspiegelt. Die individuelle Höhe der Einmal-
ahlung orientiert sich an der Zahl der erworbenen Ent-
eltpunkte und der durchschnittlichen Lebenserwartung
es eigenen Jahrgangs.

In der Anhörung – ich habe Ihren Zwischenruf sehr
ohl gehört, Frau Kollegin Schewe-Gerigk; ich wundere
ich, weil Ihr Vorschlag weitgehend von unserem abge-

chrieben worden ist, jedenfalls was den Stichtag und
ie Vereinheitlichung betrifft, auch wenn Sie am Ende
en ein oder anderen Baustein angefügt haben – wurde
iel Unterstützung für eine Vereinheitlichung des Ren-
enrechts zum jetzigen Zeitpunkt von der Deutschen
entenversicherung, von Professor Ruland, geäußert.


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Für eine Vereinheitlichung, ja!)


Dass es Kritik an der von uns vorgeschlagenen Ein-
alzahlung gegeben hat, haben wir sehr wohl zur
enntnis genommen. Wir halten eine solche Einmalzah-

ung allerdings für politisch geboten, um die Menschen
itzunehmen. Wir wollen die Einmalzahlung, und wir
ollen auch das Optionsrecht. Wir trauen den Menschen

u, eine solche Entscheidung selbst zu treffen. Das un-
erscheidet uns wahrscheinlich von den anderen Fraktio-
en hier im Haus.


(Beifall bei der FDP)

Damit komme ich zu dem zweiten Punkt, der kriti-

chen Begutachtung der Rentenüberleitung. Gemeinsa-
er Kritikpunkt der betroffenen Versicherten – sie haben

ich ja in großer Zahl an uns alle gewandt – ist, dass sich
ei ihnen Besonderheiten des DDR-Rentenrechts im
uge der Rentenüberleitung nachteilig auswirken. Dabei

st die Betroffenheit unterschiedlich. Vereinfacht katego-






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb
risiert sind es drei Gruppen, die sich durch die Vorge-
hensweise bei der Rentenüberleitung gegenüber anderen
Versicherten mit DDR-Arbeitsbiografie benachteiligt
fühlen: Es sind erstens solche Versicherte, die aus recht-
lichen, politischen oder sonstigen Gründen zu DDR-Zei-
ten keine Rentenversicherungsbeiträge zur Altersvor-
sorge leisten konnten; zweitens solche Versicherte, die
zu DDR-Zeiten über Ansprüche verfügten, die aber, weil
sie mit dem SGB VI nicht kompatibel waren, nicht über-
führt wurden; und drittens solche Versicherte, deren An-
wartschaften im Zuge der Überleitung in das SGB VI
und nicht in andere Versorgungssysteme übergeleitet
wurden.

Eine Lösung dieses komplexen Problems kann, liebe
Kolleginnen und Kollegen von der Linken, nicht darin
bestehen, einfach allen Forderungen in vollem Umfang
nachzugeben. Damit machen Sie es sich etwas zu leicht.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wieso?)


Denn dies würde zu ungerechtfertigten Besserstellungen
gegenüber Versicherten in den alten Bundesländern füh-
ren,


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Das ist eine Behauptung!)


oder es würde sich eine Benachteiligung anderer Versi-
cherter in den neuen Bundesländern ergeben.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Das ist falsch! Ich rechne Ihnen das vor! Kommen Sie mal zum Kaffee!)


Wir haben – wie wohl Sie alle – eine Vielzahl von Zu-
schriften erhalten. Ich sage hier für meine Fraktion sehr
deutlich: Wir können die Betroffenheit der Menschen,
die sich an uns gewandt haben, nachvollziehen, und wir
wollen den Menschen helfen. Aber die Beseitigung von
Benachteiligungen darf kein Unrecht schaffen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Deswegen ist es für uns wichtig, dass eine für alle Versi-
cherten, in Ost und West, gerechte Lösung – auf dem
Boden der Beitragsäquivalenz, über eine Nachversiche-
rung bzw. über eine freiwillige nachträgliche Versiche-
rung – gefunden wird. Die Modalitäten der Nachversi-
cherung sind dabei für jede Gruppe einzeln festzulegen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Da jauchzt der Bürokratieschimmel!)


Im Anhörungsverfahren ist uns, Frau Kollegin
Schewe-Gerigk, von Sachverständigenseite sehr wohl
bestätigt worden, dass man dem Anliegen, einen Interes-
senausgleich herbeizuführen, mit dem Antrag der FDP
am nächsten kommt, weil sich damit individuelle Lösun-
gen für die ostdeutschen Interessengruppen erarbeiten
lassen, weil auf der Grundlage einer Nachversicherung
nicht vom Prinzip der Beitragsbezogenheit in der gesetz-
lichen Rentenversicherung abgewichen wird


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Als ob so viele Leute 20 000 Euro für eine Nachversicherung auf dem Konto hätten!)


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(C (D nd weil damit eine gesamtgesellschaftlich gerechte, erfassungskonforme Lösung geschaffen und die bisheige Systematik des SGB VI beibehalten werden kann. ieser Lösungsansatz ist einfach und pragmatisch. achversicherungslösungen hat es auch in der Verganenheit gegeben. Wir bieten den Betroffenen mit unseem Konzept eine faire Chance, Lücken zu schließen. Die Anträge der Linken werden dieser komplexen ragestellung nicht gerecht. Die Linke schlägt im Weentlichen pauschale Besserstellungen vor, ohne danach u fragen, ob damit nicht neue Probleme geschaffen erden. Das ist aus unserer Sicht systemwidrig. Es ist uch einseitig und reißt Wunden zwischen Ost und West uf, anstatt dass für die notwendige Rechtsangleichung esorgt wird. Zusammenfassend: Wir lehnen den Gesetzentwurf nd den Antrag der Linken, die die Versorgung von Mitrbeitern der Staatssicherheit zum Gegenstand haben, b. (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ganz tapfer! Mein Gott! – Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Das ist eine Bitte um weitere vier Jahre Opposition!)


(Widerspruch bei der LINKEN)


ei den anderen Anträgen werden wir uns enthalten,
eil wir Handlungsbedarf sehen, aber den Lösungsweg
icht teilen.

Wir haben einen anderen, einen systemkonformen
ösungsansatz. Diesen Lösungsweg bitte ich Sie mit uns
emeinsam zu beschreiten. Ebenso bitte ich um Ihre Zu-
timmung zu unserem Vorschlag für eine Vereinheitli-
hung des Rentenrechts in Ost und West.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Sie können stolz darauf sein!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622409200

Das Wort hat die Kollegin Maria Michalk von der

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Maria Michalk (CDU):
Rede ID: ID1622409300

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Die gesetzliche Rentenversicherung ist in aller
unde, nicht nur weil wir uns aufgrund der demografi-

chen Entwicklung in unserem Land generell Gedanken
ber die Zukunft der Rentenversicherung machen müs-
en, sondern auch weil aufgrund von Arbeitslosigkeit
nd wegen der konjunkturellen Einbrüche, über die wir
n der vorherigen Debatte diskutiert haben, sinkende
eitragseinnahmen drohen. Im 20. Jahr des Falls der
auer sprechen wir berechtigterweise über die Verein-

eitlichung des Rentensystems in Deutschland. Bis
eute sind die Bestimmungen für die Rentenberechnung
berechtigterweise – unterschiedlich; der Staatssekretär
at dies ausgeführt. Über das Ziel, in einer überschauba-






(A) )



(B) )


Maria Michalk
ren Zeit eine Vereinheitlichung, also eine Anpassung zu
schaffen, sind wir uns grundsätzlich einig.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber wann?)


Nur der Weg ist nicht klar. Alle hier eingebrachten Vor-
schläge sind nicht zu Ende gedacht; lieber Herr Kolb,
das müssen Sie sich sagen lassen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Meistens wird die Behandlung dieses Themas mit der
Hoffnung auf eine außergewöhnliche Rentenerhöhung
verbunden. In den Anträgen der Linken wird immer wie-
der auf äußerst populistische Art suggeriert, dass dies
passieren muss und finanziell möglich ist,


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


ohne dass sich die Linke um die Finanzierungsanteile
der Länder und des Bundes kümmert. Diese Anträge
sind einfach populistisch.

Die gesetzliche Rentenversicherung ist ein Spiegel-
bild der beruflichen Entwicklung. Die Höhe der Rente
wird durch die geleisteten Beiträge bestimmt. Wir alle
wissen, dass zu Zeiten der DDR die Höhe der geleisteten
Beiträge der Frauen und Männer, die damals hart gear-
beitet haben, fast umgekehrt proportional zur jetzigen
Rentenhöhe war. Es war eine Meisterleistung, den be-
schlossenen Einführungs- und Angleichungsprozess auf
der Basis einer außergewöhnlichen Solidaritätsleistung
der Versichertengemeinschaft in ganz Deutschland zu
vollbringen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Denn die Ausgangsrente im Einführungsjahr 1992 ist bis
heute immerhin mehr als verdoppelt worden ist. Wer
leugnet, dass das eine besondere Leistung ist, der ist
nicht in der Realität angekommen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wahr ist aber auch, dass dieser Angleichungsprozess
ins Stocken geraten ist und dass die gesetzliche Renten-
versicherung nunmehr sowohl in Ost als auch in West
nicht immer gewährleistet, dass Versicherte, die langjäh-
rig in Vollzeit berufstätig gewesen sind und Pflichtbei-
träge gezahlt haben, eine Altersrente erhalten, die höher
als die Grundsicherung ist. Einer Pflichtversicherung,
die diese Gewähr nicht bietet, droht der Verlust der Legi-
timation. Diese Fragen haben wir gesamtstaatlich zu be-
antworten; das ist keine Frage der Ost-West-Anglei-
chung. Die Anträge der FDP, der Grünen und der Linken
tragen dazu nichts bei.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aber Sie schweigen sich aus! Butter bei die Fische!)


Das aber ist nicht mit den manchmal schwer zu ver-
stehenden Ungereimtheiten zu verwechseln, die sich aus
dem komplexen Prozess der Überführung des nach Be-
rufsgruppen differenzierten Rentenversicherungssys-
tems der DDR in das einkommensbezogene Rentensys-
tem der Bundesrepublik ergeben und die oftmals durch

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(C (D echtsprechung und Verwaltungspraxis neu gestaltet urden. Das wurde in der Anhörung an verschiedenen tellen deutlich. Auf der Grundlage des Renten-Überleitungsgesetzes on Juli 1991 wurden die Anwartschaften und die Anprüche der Versicherten in den neuen Bundesländern in as gleichermaßen beitragsbezogene und lohndynamiche System der Rentenversicherung der Bundesrepulik überführt. Es musste zum einen sichergestellt erden, dass die nach dem Rentenrecht der DDR erworenen Ansprüche und Anwartschaften in angemessener eise erhalten bleiben. Zum anderen war der unterschiedlichen Ausgangsituation bei den Einkommensverhältnissen Rechnung u tragen; das hat mein Vorredner bestätigt. Deshalb urden zahlreiche spezifische Übergangsregelungen für ie versicherungspflichtigen Arbeitnehmer und Rentner n den neuen Bundesländern in das SGB VI aufgenomen, was den Übergangsprozess natürlich verkompli iert und nach Wegfall der Übergangsregelungen zu weieren Verstimmungen bzw. weiterem Unverständnis eführt hat. Aber von vornherein war klar, dass es sich ierbei um Übergangsregelungen handelt. Das ist auch ystemkonform. Statt aufzuklären, versucht die Fraktion der PDS, jetzt er Linken, kontinuierlich, die Rentenüberführungsregeungen grundsätzlich infrage zu stellen und nach Mögichkeit zu revidieren. Die 17 heute vorliegenden Vorlaen sind ein großer Beweis dafür. Wir versuchen stattdessen, für die notwendigen Korekturen zu sorgen, as manchmal schwierig ist. Hierzu ein Beispiel – Sie düren nicht übersehen, was zwischenzeitlich passiert ist –: ar bis zum 1. Juli 1999 in den neuen wie in den alten ändern die Nettolohnentwicklung für die Anpassung aßgebend, wurde im Rahmen der Rentenüberleitung ie Anpassungsformel für die neuen Länder dahin geend ergänzt, dass der aktuelle Rentenwert Ost immer in em Maße anzupassen ist, dass sich in den alten und in en neuen Ländern ein identisches Nettorentenniveau eribt. Ich will darauf hinweisen, dass 2004 eine Schutzlausel Ost eingeführt wurde, die eine Verschlechterung es Verhältnisses zwischen aktuellem Rentenwert Ost nd aktuellem Rentenwert ausschließt. Zunehmende Akzeptanzprobleme des Rentensystems rwachsen nicht aus den unterschiedlich hohen Rentenahlungen – ich will festhalten, dass die verfügbare Eckente 2008 in den alten Bundesländern bei 1 078 Euro nd in den neuen Ländern bei rund 950 Euro lag –, sonern eher aus einer Ungleichbehandlung gleicher Beiragsleistungen hinsichtlich der damit erworbenen Renenansprüche. Die Hochwertung der Löhne Ost ist bei erreichter st-West-Angleichung der Tariflöhne ebenso auf den rüfstand zu stellen wie die eine oder andere Verwal ungsvorschrift, die mit der Berechnung der Opferrente Maria Michalk in Zusammenhang steht, die zwar außerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt wird, aber den gleichen Bezugspunkt hat, nämlich das Unrecht der DDR. Ich erwähne das, weil meines Erachtens ein direkter Zusammenhang besteht zu den durch die Sonderversorgungssysteme der DDR Privilegierten und den von ihnen erstrittenen Urteilen, die zu höheren Monatsrenten und erheblichen Nachzahlungen zulasten der Steuerund der Versichertengemeinschaft geführt haben. Als Krönung will die Linke mit einem der vorliegenden Anträge nun auch noch erreichen, dass den im Parteiund Staatsapparat der DDR tätigen Personen die Entgelte bis zur Beitragsbemessungsgrenze bei der Berechnung der Rentenansprüche zugute kommen. Das ist dreist, wundert aber nicht; denn wir wissen, dass Sonderversorgungsbegünstigte zur Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes gehen und sich bestätigen lassen – das ist eine unbegreifliche Tatsache –, dass sie zu dieser Kategorie gehören, um nach dem Anspruchsund Anwartschaftsüberführungsgesetz höhere Renten zu bekommen. (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Das ist ja unglaublich!)


(Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Das stimmt!)


(Zurufe von der LINKEN: Oh!)





(A) )


(B) )


Bei manchen ist das Ausmaß des Pendels der Uhr, das
wir Gewissen nennen, nicht wahrnehmbar. Sie haben of-
fenbar kein Gewissen, wenn es ums Geld geht.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Mühlstein des Gewissens! – Dirk Niebel [FDP]: So waren die Kommunisten schon immer!)


Seit 2005 gilt für herausragende Funktionsträger, –


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622409400

Frau Kollegin, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Maria Michalk (CDU):
Rede ID: ID1622409500

– insbesondere im Parteiapparat der SED und der Re-

gierung der DDR, bei der Begrenzung des rentenrecht-
lich zu berücksichtigenden Einkommens das Durch-
schnittseinkommen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622409600

Frau Michalk, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Maria Michalk (CDU):
Rede ID: ID1622409700

Warum soll das falsch sein?

Ich stelle fest: Die Anträge sind zum Teil durch Ur-
teile bestätigt. Für einen Teil stehen Urteile noch aus.
Andere liegen im Grenzbereich des Renten- und Versor-
gungsrechts.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622409800

Frau Kollegin!


Maria Michalk (CDU):
Rede ID: ID1622409900

Wir werden eine generelle Lösung finden

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(C (D (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wann denn?)


nd all diese Anträge ablehnen.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622410000

Jetzt hat der Kollege Dr. Gregor Gysi das Wort für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622410100

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

taatssekretär, Sie haben hier über die Nomenklatura,
artei- und Staatsfunktionäre geredet.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Unangenehm das Thema, nicht?)


ch habe mir einmal angeschaut, wie die Rentensysteme
er DDR und der Bundesrepublik aussahen: Die DDR
atte eine kleine Kirche, die Bundesrepublik aber einen
iesigen Dom mit Türmen, von denen man in der DDR
icht einmal geträumt hat. Nun haben Sie die kleine Kir-
he in das erste Schiff des Doms hineingestellt.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Dieser Vergleich ist doch schizophren!)


etzt gibt es keine Türme mehr – und Sie behaupten, ein
entenrecht, das so extrem unterschiedlich ist wie das
er Bundesrepublik, sei gerecht. Sie machen mir Spaß!


(Beifall bei der LINKEN – Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Geschichtsklitterung, Herr Gysi!)


Frau Michalk, wenn Sie von Parteifunktionären re-
en, vergessen Sie immer die Funktionäre der Blockpar-
eien. Die zählen aber auch zu den Funktionären, verste-
en Sie?


(Beifall bei der LINKEN)


Heute geht es gar nicht um die Angleichung des
entenwerts Ost an den allgemeinen Rentenwert; das
aben wir schon beantragt. Das beantragen auch Sie;
ber Sie wollen nicht, dass die niedrigeren Osteinkom-
en höher bewertet werden.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist verfassungsrechtlich nicht möglich!)


ie wollen die Ostdeutschen erheblich benachteiligen.
eshalb können wir Ihrem Antrag nicht zustimmen.


(Beifall bei der LINKEN)


ber unser diesbezüglicher Antrag ist vom Bundestag ja
chon abgelehnt worden.

Jetzt geht es um 17 Anträge, und zwar zu Überfüh-
ungslücken, Versorgungsunrecht und Rentenstrafrecht.
abei geht es nicht nur um die heutigen Rentnerinnen
nd Rentner, sondern auch um eine große Zahl künftiger






(A) )



(B) )


Dr. Gregor Gysi
Rentnerinnen und Rentner, die noch gar nicht im Ren-
tenalter sind, die davon aber alle betroffen sein werden.

Bei Überführungslücken geht es um DDR-typische
Regelungen, die einfach ignoriert wurden. Beim Versor-
gungsunrecht geht es um zusätzliche Versorgungssys-
teme, in die eingezahlt wurde. Diese zusätzlichen Ver-
sorgungssysteme haben Sie einfach nicht anerkannt, und
die entsprechenden Leistungen haben Sie gestrichen.

Beim Rentenstrafrecht geht es um das, was Frau
Michalk hier unter so viel Beifall sagte, aber die Rente
ist nicht dazu geeignet, die Biografie eines Menschen zu
beurteilen. Rente ist wertneutral, und Sie versuchen im-
mer wieder, eine gegenteilige Auffassung durchzuset-
zen. Dass das eine Partei macht, die nach 1945 an die
Nazibonzen die größten Renten gezahlt hat, ist und
bleibt ein Skandal.


(Beifall bei der LINKEN – Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Unverschämtheit!)


– So ist es. Das kann ich Ihnen beweisen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Man muss aber Fehler nicht wiederholen! – Maria Michalk [CDU/CSU]: Sie verwechseln hier etwas!)


Im Übrigen hat Frau Bundeskanzlerin Merkel Sie,
Ihre Fraktion, aufgefordert, bis Ende 2007 eine Liste
noch zu klärender Fragen im Osten zusammenzustellen.
Sie haben der Bitte der Kanzlerin nicht entsprochen. Nur
meine Fraktion hat der Bitte entsprochen und eine solche
Liste vorgelegt. Darüber werden wir heute entscheiden.


(Beifall bei der LINKEN – Elke Ferner [SPD]: Das ist falsch, Herr Gysi!)


Ich weiß – da stimme ich Ihnen sogar zu –, dass die
Rentenüberleitung durchaus positiv bewertet werden
kann.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es!)


Ich weiß auch, dass viele durch die Überleitung einen
höheren Rentenanspruch erhalten haben, als sie ihn in
der DDR je erworben hätten.


(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Das ist richtig! – Dirk Niebel [FDP]: Die konnten sich sogar günstig einkaufen!)


Ich weiß ebenfalls, dass die DDR-Renten ziemlich nied-
rig waren.


(Zurufe von der CDU/CSU)


– Ich kann im Unterschied zu Ihnen differenzieren. Sie
können das nicht; das ist das Problem. –


(Beifall bei der LINKEN)


Aber ich weiß natürlich auch, dass die Kostenstruktur in
der DDR eine ganz andere war.

Jetzt geht es um Ungerechtigkeiten und Diskriminie-
rungen, die wir überwinden müssen. Leider ist meine
Redezeit so kurz, dass ich Ihnen diese 17 Anträge nicht
vorstellen kann.


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(C (D (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Immer noch lang genug! – Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)


Ich höre, dass Sie das sehr bedauern. Schlagen Sie der
räsidentin vor, meine Redezeit zu verlängern; dann
telle ich Ihnen alle Anträge vor.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Die Sache mit den Balletttänzern hätten wir gerne genauer erläutert!)


Es geht darum, dass Sie bestimmte Ansprüche nicht
nerkannt haben, und das hat Folgen. Frau Michalk, Sie
inden das gerecht. Ich kenne Menschen, die von diesen
olgen betroffen sind; sie kommen zu mir in die Sprech-
tunden.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Zu mir auch!)


s gibt eine ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern,
eren Ansprüche nicht anerkannt worden sind und die
eben einer ganz kleinen Rente eine Grundsicherung be-
ommen. Bei jeder Rentensteigerung, egal wie groß sie
st, wird die Grundsicherung entsprechend abgeschmol-
en. Seit Jahren bekommen diese Menschen nicht einen
alben Euro mehr, obwohl die Preise ständig steigen.
entensteigerungen sind für diese Menschen in Wirk-

ichkeit regelmäßig nichts anderes als Minusrunden.


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die Grundsicherung wird doch regelmäßig angepasst!)


Jetzt nenne ich Ihnen vier Beispiele, zu denen ich
ern Erklärungen hätte.

Das erste Beispiel betrifft mithelfende Familienange-
örige von privaten Handwerkern, meine Damen und
erren von der FDP.


(Dirk Niebel [FDP]: Die wenigen, die ihr nicht verstaatlicht habt, meinen Sie?)


iese Personen waren in der DDR automatisch renten-
ersichert. Hier kannte man das nicht und hat deren An-
prüche einfach gestrichen. Warum sind wir nicht in der
age, den Rentenanspruch dieser Personen anzuerken-
en? Ich begreife es nicht.


(Beifall bei der LINKEN)


Zweitens. Für geschiedene Frauen und in Ausnahme-
ällen auch für geschiedene Männer gab es in der DDR
einen Versorgungsausgleich. Wir haben einen Vor-
chlag für einen solchen Ausgleich gemacht. Sie lehnen
iesen Vorschlag ab. Warum wollen Sie Geschiedene so
iel schlechter stellen? Ich verstehe es nicht.


(Beifall bei der LINKEN – Dirk Niebel [FDP]: Warum haben Sie es in der DDR nicht geregelt? Sie hätten den Versorgungsausgleich in der DDR doch regeln können! Herr Gysi, warum waren Sie eigentlich so ungerecht? Als drittes Beispiel nenne ich die Hausfrauen. Die ausfrauen – es gab nur wenige Hausmänner – hatten in er DDR die Möglichkeit, monatlich Marken im Wert Dr. Gregor Gysi zwischen 3 und 9 Mark zu kleben – und sie haben sie geklebt. In der DDR hing die Höhe der Rente weniger von der Beitragshöhe, als vielmehr von der Anzahl der Jahre ab, in denen Beiträge gezahlt wurden. Auf diese Weise kamen viele Hausfrauen auf eine große Anzahl von Rentenjahren. Die daraus resultierende Anwartschaft haben Sie einfach mit der Begründung gestrichen, dass Sie das nicht kennen. Das ist arrogant und ignorant. Wir fordern nur, dass Sie diese Entscheidung korrigieren. (Beifall bei der LINKEN – Dirk Niebel [FDP]: Wir kannten auch die Stasi nicht und haben sie gestrichen!)





(A) )


(B) )


Viertes Beispiel – es folgt die nächste Kritik –: Kran-
kenschwestern. Die Löhne von Krankenschwestern in
der DDR waren viel zu gering.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Ja, eben!)


– Das bestreite ich doch gar nicht. Hören Sie doch erst
einmal zu! – Deshalb hat der Gesetzgeber ihnen eine Er-
höhung der Rente um den Faktor 1,5 zugesagt. Diese Er-
höhung haben Sie gestrichen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Hat der Gesetzgeber Beiträge dafür gezahlt?)


Wir wollen doch nur, dass die Krankenschwestern den
Anspruch wieder erwerben, den sie schon einmal hatten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622410200

Herr Dr. Gysi, möchten Sie eine Zwischenfrage der

Kollegin Bunge aus Ihrer Fraktion zulassen?


(Iris Gleicke [SPD]: Ihre bestellte Zwischenfrage!)



Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622410300

Ja.


(Zurufe)


– Jetzt wundern Sie sich; das sollten Sie auch.


Dr. Martina Bunge (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622410400

Kollege Gysi, Sie stellen hier relativ einfache Lösun-

gen vor. Ich habe in der Ausschussarbeit immer sehr
viele Gegenargumente gehört. Vielleicht können Sie sich
hier dazu einmal positionieren?


(Dirk Niebel [FDP]: Lieber nicht! – Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Wir sind hier nicht im Ausschuss!)


Das erste Gegenargument ist: Das alles müsste die
Versichertengemeinschaft bezahlen; das ist zu teuer. Das
zweite Gegenargument ist: Wenn das geregelt würde,
würde man die Menschen im Osten gegenüber den Men-
schen im Westen bevorteilen. Das dritte Argument ist:
Der Bund ist für die zusätzlichen Versorgungen sowieso
nicht mehr zuständig, weil das Ländersache ist. Mich
würde interessieren, wie Sie dazu stehen.


(Dirk Niebel [FDP]: Wollen Sie nicht zusammen Kaffee trinken gehen?)


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(C (D Ich kann dazu ganz kurz Stellung nehmen. Die in unseren Anträgen vorgesehenen Maßnahmen üssten – abgesehen von denen in einem einzigen An rag – aus Steuermitteln und nicht aus Versicherungsbeirägen finanziert werden. Der Einwand ist deshalb alsch. Nur der Ausgleich bei der Überwindung des Renenstrafrechts müsste tatsächlich aus Versicherungsmiteln finanziert werden. Der zweite Einwand ist nachweislich falsch. Zum eispiel bezieht heute eine Krankenschwester in den euen Bundesländern eine Rente in Höhe von 68 Prozent er Rente einer Krankenschwester in den alten Bundesändern. Käme der angesprochene Faktor hinzu, wäre sie och lange nicht bei 100 Prozent. Zu behaupten, dass sie esser stehe, ist albern. Nehmen Sie die Balletttänzerinen und Balletttänzer: Deren Versorgungsanspruch ist omplett gestrichen worden. Wir streiten hier übrigens ber circa 1 500 Personen. Sie konnten sich nicht nachersichern und sind eindeutig schlechter gestellt. Es geht n keinem einzigen Fall um eine Besserstellung. Was Bund und Länder betrifft: Es geht um Lücken nd Fehlleistungen nach Schließen des Einigungsvertraes. Aus dieser Verantwortung kann sich der Bund nicht erabschieden. Er hat diese Probleme zu lösen und kann as Ganze nicht auf die Länder übertragen. Lassen Sie mich in meiner Rede fortfahren. Es geht uch – das haben Sie erwähnt – um die Berufsgruppen it Zusatzversorgungssystemen. Das betrifft die wissen chaftliche, die technische, die medizinische und die ünstlerische Intelligenz; es geht um Beschäftigte im taatsapparat, in sämtlichen Parteien, auch in den Blockarteien, und in gesellschaftlichen Organisationen. Ich age Ihnen noch einmal: Das Rentenrecht ist nicht das eld, auf dem man eine Biografie bewertet. (Maria Michalk [CDU/CSU]: Aber das Durchschnittseinkommen berechnet!)

Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622410500

(Beifall bei der LINKEN)


as kann man mit dem Strafrecht machen, wenn es da-
ür Anhaltspunkte gibt, oder mit anderen Mitteln, aber
icht mit dem Rentenrecht.


(Beifall bei der LINKEN)


erade die Union hat das früher immer abgelehnt. Erst
ach dem Ende der DDR ist sie dafür eingetreten.

Ein weiterer Punkt ist der Ausgleich bei der Überwin-
ung des Rentenstrafrechts. Das gilt für die Personen,
ie genannt wurden, übrigens wiederum für Angehörige
er Blockparteien. Dazu gibt es ein Urteil des Bundes-
erfassungsgerichts; dessen Vorgaben haben Sie nur
um Teil, also nicht ganz, erfüllt.


(Maria Michalk [CDU/CSU]: Das war die SED, die kein Urteil zugelassen hat!)


Lassen Sie mich auch noch die Beschäftigten der
eutschen Reichsbahn und der Deutschen Post erwäh-
en, denen Ansprüche zustanden, die einfach gestrichen
orden sind. Sie sind im Verhältnis zu Beschäftigten der
ost in der Bundesrepublik oder auch der Deutschen






(A) )



(B) )


Dr. Gregor Gysi
Bundesbahn benachteiligt. Ich verstehe nicht, warum wir
das Problem nicht lösen können.

Ich sage noch einmal: Uns geht es niemals um eine
Besserstellung. Zu behaupten, dass es uns darum geht,
ist doch Quatsch. Letztlich wollen wir, dass eine gleiche
Lebensleistung zu einer gleichen Rente führt. Das ist
doch nicht zu viel verlangt von unserer Gesellschaft.


(Beifall bei der LINKEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Sie haben den Staat untergehen lassen und den Ersatz von einem anderen Staat haben wollen! – Maria Michalk [CDU/CSU]: Sie haben das angerichtet und spielen jetzt die Feuerwehr!)


– Nein, das ist Quatsch.

Der Staatssekretär hat zu Recht gesagt, dass wir schon
zum zigsten Mal darüber diskutieren. Solange wir im
Bundestag sind, werden Sie in jeder Legislaturperiode
diese Anträge vorgelegt bekommen,


(Beifall bei der LINKEN)


um deutlich zu machen, dass das, was Sie gemacht ha-
ben, ungerecht ist. Ich bin doch nicht derjenige, der Leis-
tung nicht würdigen kann. Das, was hier aber geschehen
ist, ist ungerecht. Wissen Sie, was mich stört? Sie setzen
auf die biologische Lösung.


(Zuruf der Abg. Maria Michalk [CDU/CSU])


Sie wissen, dass jedes Jahr Betroffene sterben und es im-
mer weniger werden, die einen Anspruch haben. Das ist
überhaupt nicht hinzunehmen.


(Beifall bei der LINKEN)


Ich sage Ihnen eines ganz deutlich: Ein weiteres Ar-
gument mag ich auch nicht, nämlich das, dass kein Geld
da ist. In einer Woche können Sie 480 Milliarden Euro
für die Banken bereitstellen, aber diese lächerlichen Be-
träge haben Sie nicht.


(Dirk Niebel [FDP]: Ihre Redezeit ist längst abgelaufen, Herr Gysi!)


Stellen Sie endlich Rentengerechtigkeit her!


(Anhaltender Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das war eben SED, die Dritte!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622410600

Irmingard Schewe-Gerigk hat jetzt das Wort für

Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Herr Gysi, 20 Jahre nach Herstellung der deutschen Ein-
heit haben Sie die Mauer wieder hochgezogen, und zwar
die Mauer in den Köpfen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


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(C (D Wir haben heute über 18 Anträge und einen Gesetzntwurf zu befinden, die sich mit der Überleitung der Alerssicherung in der DDR in gesamtdeutsches Recht beassen. Wir wissen: Es gibt Personengruppen, die Grund aben, mit ihrer finanziellen Situation unzufrieden zu ein. Aber die Vorschläge, die die Linke liefert, sind icht geeignet, gerechte Lösungen zu finden. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


Angesichts der Vielfalt und Fülle der Anträge haben
ir Bündnisgrüne uns folgende Fragen gestellt: Ist es
eute, also knapp 20 Jahre nach dem Mauerfall, noch ge-
echtfertigt, Sachverhalte des DDR-Rechts im deutschen
entenrecht fortzuführen? Führen gesetzliche Änderun-
en zugunsten einiger Gruppen nicht zu neuen Unge-
echtigkeiten bei anderen? Werden die Versicherten in
st und West nach gleichen Maßstäben behandelt? Wel-

hes sind aus heutiger Sicht die sozialpolitisch drin-
endsten Prioritäten? Wo besteht in Abwägung all dieser
ragen wirklich Nachbesserungsbedarf?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Alle drei Oppositionsfraktionen haben Anträge vorge-
egt, während die Bundesregierung trotz vollmundiger
nkündigung der Kanzlerin die dringend notwendige
entenangleichung auf unbestimmte Zeit vertagt hat.
ie Große Koalition hat sich hinter der Botschaft ver-

chanzt: Es ist noch viel zu tun, warten wir es ab. Auch
rau Michalk hat angekündigt, in der nächsten Legisla-

urperiode werde man in diesem Bereich etwas unterneh-
en.

Wir Grüne haben uns nicht für das Aussitzen ent-
chieden, sondern dafür, sozialpolitische Prioritäten zu
etzen. Deshalb haben wir unseren Antrag zur Anglei-
hung des Rentenwerts Ost an den allgemeinen Renten-
ert in den Bundestag eingebracht. Wir Grüne wollen
ie Rentenangleichung nicht auf die lange Bank schie-
en.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Damit die Beschäftigten eine Perspektive haben,
uss jetzt gehandelt werden. Eine Angleichung des
entenwerts Ost ist kurzfristig möglich. Die Hochwer-

ung wollen wir auf diejenigen Menschen – und zwar in
st und in West – begrenzen, die wenig verdienen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Dabei wollen wir, anders als die Linken, keine neuen
ngerechtigkeiten schaffen. Herr Gysi von der Linken,
ie wollen Sie es eigentlich rechtfertigen, dass jemand

n Frankfurt an der Oder bei gleicher Vergütung 30 Pro-
ent mehr Rentenanwartschaften erzielen würde als je-
and in Frankfurt am Main? Eine solche Politik baut
auern.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])







(A) )



(B) )


Irmingard Schewe-Gerigk
Ich habe mich heute über Folgendes sehr gefreut: Wir
haben eine Stellungnahme des DGB-Landesseniorenbei-
rates Thüringen – nicht etwa Nordrhein-Westfalen, son-
dern Thüringen – erhalten. Darin heißt es: Da die
Abkopplung der Lohnentwicklung von der Wirtschafts-
entwicklung die Zunahme der Altersarmut in ganz
Deutschland zu einem Problem macht, ist der Vorschlag
der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, alle
niedrigen Einkommen in Deutschland hochzuwerten, ein
zukunftsfähiger, sinnvoller und gestaltungsfähiger Lö-
sungsansatz. So viel zur Stellungnahme des DGB-Lan-
desseniorenbeirates Thüringen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben darüber hinaus einen Antrag zur Verbesse-
rung der Versorgung von Geschiedenen aus den neuen
Bundesländern eingebracht, der heute ebenfalls zur Ab-
stimmung steht. Die Bundesregierung behauptet bisher,
hier bestehe kein Handlungsbedarf, weil in der DDR
auch Frauen mit Kindern ebenso wie Männer durchgän-
gig erwerbstätig waren und somit auch genügend Ren-
tenanwartschaften aufbauen konnten. Die von uns vorge-
schlagene Sachverständige, Professorin Trappe, konnte
diese Behauptung in der Anhörung hinreichend widerle-
gen. Sie hat dargestellt, dass sie in ihren Studien zu dem
Ergebnis kam, dass die älteren Frauen, die Kindererzie-
hung zu leisten hatten, diese in den ersten Jahren selbst
organisieren mussten. Dies hat zur Folge, dass sie in ih-
ren Erwerbsbiografien Lücken von bis zu acht Jahren ha-
ben. Die jüngeren Frauen haben die Doppelbelastung
durch vermehrte Teilzeitarbeit ausgeglichen, was bei
Männern so gut wie gar nicht vorkam.

Wenn man sich mit dem Inhalt des Alterssicherungs-
berichts befasst, so wird deutlich, warum 37 Prozent der
in der DDR geschiedenen Frauen über ein monatliches
Nettoalterseinkommen von lediglich 500 bis 750 Euro
verfügen – in den alten Bundesländern ist dies nur bei
28 Prozent der Frauen der Fall – und warum das monat-
liche Nettoalterseinkommen von weiteren 3 Prozent die-
ser Frauen sogar noch darunter liegt. Warum die Bundes-
regierung angesichts dessen weiterhin behauptet, die
Kindererziehung in der DDR habe im Hinblick auf die
Rentenanwartschaften keine Nachteile zur Folge, bleibt
ihr Geheimnis – oder ist die Begründung dafür, nichts zu
tun.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben uns aus sozialpolitischen Gründen für eine
Nachbesserung bei der Versorgung von vor 1992 in den
neuen Ländern Geschiedenen entschieden. Es kann nicht
gerecht sein, dass diejenigen, die Kinder erzogen haben,
im Alter armutsgefährdet sind, nur weil die DDR aus
ideologischen Gründen den Unterhaltsbedarf von Frauen
im Falle einer Scheidung ignoriert hat. Den in der DDR
geschiedenen Frauen bleibt auch eine Witwenrente ver-
wehrt, weil das DDR-Recht keine Unterhaltspflicht für
Eheleute vorsah. Dass beide Instrumente in Ostdeutsch-
land im Unterschied zum Westen Deutschlands nicht an-
gewendet werden, nährt bei den Geschiedenen das Ge-
fühl, Bürgerinnen zweiter Klasse zu sein.

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(C (D Wir haben den Kreis der Anspruchsberechtigten beusst eingeschränkt. Natürlich ist uns klar, dass es auf en ersten Blick so aussieht, als bestehe eine Ungleichehandlung, da bei den einen der Versorgungsausgleich us Steuermitteln finanziert wird und bei den anderen adurch, dass die Altersversorgung des Expartners geindert wird. Bei näherer Betrachtung stellt man aber est, dass keine Ungleichbehandlung vorliegt; denn vieen ist der Zugang zum Versorgungsausgleich für immer erwehrt. Um von Ungleichbehandlung sprechen zu önnen, muss man eigentlich Gleiches mit Gleichem ergleichen. Auch das Finanzargument zieht nicht. Wer dreistelige Milliardenbeträge aufbringen kann, um einen chutzschirm für Banken zu errichten, der sollte die rauen, die sich in dieser Situation befinden, nicht im egen stehen lassen. Ich komme zur FDP. Die FDP möchte die Überwinung von Benachteiligungen aus der Rentenüberleitung adurch erreichen, dass sie den Weg für eine Nachversiherung öffnet. Herr Kolb, ich glaube, dass Sie hier ein nderes Ziel im Auge haben. Wir sind der Meinung, dass ine Nachbesserung dann gerechtfertigt ist, wenn die ruppe andernfalls armutsgefährdet wäre. Sie schlagen or, dass Rentner und Rentnerinnen ihre Rente mit einer achzahlung von Beiträgen aufbessern können. Profes or Ruland hat es in der Anhörung gesagt: Man braucht 1 500 Euro, um die Rente um 100 Euro im Monat zu rhöhen. Da frage ich mich wirklich: Haben die betroffeen Menschen wirklich 21 500 Euro auf dem Konto? (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ie haben eine andere Gruppe im Auge. Sie wollen eine
ösung für Versicherte, die viel Geld haben und deren
ebenserwartung überdurchschnittlich hoch ausfällt.

Die Devise der Linken heißt: Wünsch dir was, wir
ersprechen dir alles! Die FDP sagt: Wir versprechen
en Menschen, die viel Geld haben, alles.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Und wir halten Kurs!)


o sieht verantwortliche Politik nicht aus. Weder das
ussitzen der Bundesregierung noch eine Politik des

Wünsch dir was“ ist angemessen. Auch Lösungen le-
iglich für Gutsituierte sind für uns nicht akzeptabel.
arum bitten wir Sie um Zustimmung zu den Anträgen
er Grünen.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622410700

Für die CDU/CSU-Fraktion spricht jetzt der Kollege

aul Lehrieder.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Paul Lehrieder (CSU):
Rede ID: ID1622410800

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

Damen und Herren! Lieber Kollege Gysi, ich habe eine
Bitte an Sie: Wenn Bürger aus Ihrem Wahlkreis in Ihr
Wahlkreisbüro kommen und eine Rentenauskunft erhal-
ten möchten, dann sprechen Sie bitte mit den Kollegin-
nen und Kollegen Ihrer Fraktion aus dem Ausschuss für
Arbeit und Soziales, bevor Sie diese Bürger mit
Falschinformationen heimschicken.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie haben sich hingestellt und ausgeführt, dass eine
Rentensteigerung mit der Höhe der Grundsicherung ver-
rechnet wird. Sie haben den Leuten aber nicht die Syste-
matik erläutert. Die Renten steigen zum 1. Juli 2009 ent-
sprechend den Lohnabschlüssen des Vorjahres. Zum
1. Juli 2009 steigen aber auch die SGB-XII- und die
Hartz-IV-Leistungen. Das sollte man ehrlicherweise hin-
zufügen, lieber Herr Kollege Gysi. Probieren Sie es in
Zukunft einmal mit der Wahrheit!


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wie meine Kollegin Maria Michalk schon überzeu-
gend ausgeführt hat,


(Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


werden die DDR-Rentenansprüche innerhalb eines star-
ken und verlässlichen Systems eingelöst, nämlich der
gesamtdeutschen gesetzlichen Rentenversicherung.

Die Gründe, warum wir die hier vorliegenden An-
träge der Linken ablehnen, hat sie ebenfalls bereits aus-
führlich erläutert. Was die Linke als Ungerechtigkeiten
im Renten-Überleitungsgesetz und im Gesetz zur Über-
führung der Ansprüche und Anwartschaften aus Zusatz-
und Sonderversorgungssystemen des Beitrittsgebiets be-
zeichnet hat, hat seine Ursache vor allem in der Willkür
im DDR-Rentenrecht. Dort gab es gerade keine eindeuti-
gen, einklagbaren Regeln für die Zusatzrenten.

Die Linken sind mit ihren Anträgen allein auf den Ef-
fekt aus. Diese Anträge betreffen Einzelgruppen, deren
Anliegen bereits von früheren Bundesregierungen im-
mer wieder geprüft worden sind. Wenn wir diese nun
pauschal besserstellten, führte dies zwangsläufig zu Un-
gerechtigkeiten bei anderen Gruppen. Ich bestätige die
diesbezüglich gewählte Ausdrucksweise des Staats-
sekretärs Thönnes ausdrücklich: Es ist schlichtweg ak-
tionistisches Stückwerk.

Die Anträge der FDP und der Grünen zur Renten-
angleichung zwischen Ost und West haben da schon
mehr Substanz. Ja, es stimmt: Viele Menschen verstehen
nicht, warum es nach knapp zwei Jahrzehnten deutscher
Einheit noch immer unterschiedliche Rentensysteme in
Ost und West mit den damit verbundenen unterschiedli-
chen Rentenberechnungen gibt. Der sogenannte Renten-
wert ist im Osten mit 23,34 Euro noch immer niedriger
als der im Westen mit 26,56 Euro.

Ich habe großes Verständnis für die Forderung, die
Rentenwerte zum 1. Juli 2010 zu vereinheitlichen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja, dann machen wir das doch!)


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(C (D ies fordert die FDP. Die Grünen haben in ihrem hier orliegenden Antrag vom 24. September 2008 eine Anleichung bereits zum 1. Januar 2009 verlangt. Die nion will ebenfalls eine grundsätzliche Angleichung; iese Angleichung ist für uns aber kein Selbstzweck. ntscheidend für die Angleichung ist für uns das konrete Ergebnis für die Beitragszahler und die Rentner. Es eht nicht um eine Vereinheitlichung um jeden Preis im auruckverfahren. Mit der Umstellung der Renten auf D-Mark und der ochwertung früherer Arbeitsentgelte auf Westniveau urde die Altersversorgung in der ehemaligen DDR zuächst einmal auf eine solide Grundlage gestellt. Dies at sogar der Kollege Gysi bestätigen müssen. Nahezu für alle ostdeutschen Rentner geht die Renenüberleitung mit einer erheblichen finanziellen Verbeserung einher. Auch das wurde sogar von der Linken ingeräumt. Beim Rentenzahlbetrag sind sie heute im ergleich zu den Rentnern im Westen im Durchschnitt essergestellt. Die monatliche Rente im Osten beträgt urchschnittlich 1 004 Euro für Männer und 684 Euro ür Frauen. Im Westen sind es dagegen 967 Euro für änner und 485 Euro für Frauen. (Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Ja, warum wohl?)


abei sind die Ostrenten etwa zu 40 Prozent durch Bei-
ragseinnahmen gedeckt. Im Westen sind es 80 Prozent
zw., wie Herr Thönnes gesagt hat, bereits 89 Prozent.

Das Problem sind allerdings – wie oben ausgeführt –
ie ungleichen Rentenwerte in West und Ost. Gegen eine
orzeitige Angleichung der Ost- an die Westrenten
pricht, dass dann im Gegenzug auch die Hochwertung
er im Osten erzielten Arbeitsverdienste auf das West-
iveau aufgegeben werden müsste. Im Westen musste im
ahr 2006 ein Arbeitnehmer 29 304 Euro im Jahr verdie-
en, um einen Entgeltpunkt in der Rentenversicherung
utgeschrieben zu bekommen. Im Osten musste ein Ar-
eitnehmer lediglich 24 880 Euro verdienen, um eben-
alls einen Entgeltpunkt gutgeschrieben zu bekommen.
ein Einkommen wurde – auch darauf wurde bereits hin-
ewiesen – nämlich für die Rentenberechnung mit dem
ert 1,19 hochgewertet.

Die Versicherten im Osten sind somit objektiv durch
iese Höherbewertung bessergestellt gegenüber denen
m Westen. Wenn wir das beenden, würde den gegen-
ärtigen Beitragszahlern und künftigen Rentnern im Os-

en die Aussicht genommen, bei vergleichbarer Erwerbs-
iografie jemals gleich hohe Renten wie im Westen zu
ekommen. Der derzeitige Lohnabstand würde in den
ukünftigen Renten im Osten verfestigt. Die gegenwär-
ige Rentnergeneration würde auf Kosten der künftigen
entnergeneration bessergestellt und damit die Genera-

ionengerechtigkeit beeinträchtigt, zumal es auch ein
erstoß gegen die Lohn- und Beitragsbezogenheit der
entenleistungen wäre.

Die sofortige oder stufenweise Angleichung der Ost-
n die Westrentenwerte, abgekoppelt von der Lohnent-
icklung, scheidet zudem auch aus finanziellen Grün-
en aus. Eine Rentenangleichung würde die Rentenkasse






(A) )



(B) )


Paul Lehrieder
zusätzlich mit 6,2 Milliarden Euro belasten. Man könnte
einwenden, dass wir schon ein paar Milliarden Euro für
anderes ausgegeben haben und es darauf jetzt auch nicht
mehr ankommt. Damit würden aber die bisherigen Er-
folge bei der Stabilisierung der Lohnnebenkosten weit-
gehend zunichtegemacht.

Die Union will die Renten – ob in West oder Ost –
auch in Zukunft finanziell vernünftig absichern. Heute
wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein inte-
ressanter Artikel über den Bundeszuschuss zur Rente
veröffentlicht.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ein sehr lesenswerter Artikel! Dass ihr kneifen wollt, haben die auch geschrieben!)


Wie Sie sicherlich wissen, ist der Bundeszuschuss zur
Rentenversicherung mit rund 79,2 Milliarden Euro im
Jahr 2009 der mit Abstand größte Ausgabenblock im
Bundeshaushalt. Auch Aufwendungen der Rentenkasse
für Leistungen, die sich aus der Wiedervereinigung erge-
ben, werden über den Zuschuss erstattet. Ohne den Bun-
deszuschuss lägen die Rentenbeitragssätze von derzeit
19,9 Prozent beträchtlich höher als jetzt.

Ich könnte noch mehr Gedanken ausführen. Ich darf
darauf hinweisen, dass die Rentensteigerung zum 1. Juli
dieses Jahres im Osten mit 3,38 Prozent um fast
1 Prozentpunkt höher ausfällt als im Westen. Auch hier
wird eine Angleichung angestrebt. Wie Frau Kollegin
Michalk ausgeführt hat, arbeiten wir an einer gründli-
chen, gerechten und finanzierbaren Angleichung der
Ost- und Westrenten. Aber dazu braucht es Zeit und
nicht solche populistischen und aktionistischen Anträge,
wie sie heute vorliegen.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Seit November 2007 haben wir Ihnen das vorgelegt!)


Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622410900

Der Kollege Klaas Hübner hat das Wort für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Der letzte Unternehmer! Er ist nicht mal abgesoffen trotz Unwetter! Unglaublich! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das komplette Aufgebot!)



Klaas Hübner (SPD):
Rede ID: ID1622411000

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Die Anträge vor allem von der Linkspartei, über
die wir heute diskutieren, sind in erster Linie eines:
Theater und Show. Sie sind nicht wirklich daran interes-
siert, Lösungen zu finden. Wenn es noch eines Beweises
bedurft hätte, dann ist es der Marathon von namentlichen
Abstimmungen, in die Sie uns heute zwingen

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(C (D (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Fühlen Sie sich überfordert, wenn Sie 17 Kreuze machen sollen?)


nd die dazu beitragen, dass ein, glaube ich, auch für Sie
ichtiges Thema – der Jahresbericht zum Stand der
eutschen Einheit – weit in die Nacht verschoben wird.
aran zeigt sich, dass Sie nicht an einer Lösung interes-

iert sind.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


In Ihren Anträgen versprechen Sie allen alles, ganz
nterschiedlichen Gruppen, angefangen bei dem der
tasi gegenüber weisungsberechtigten Parteisekretär bis
ur mithelfenden Ehefrau, vom Balletttänzer bis zum
rofessor neuen Rechts.


(Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Die sind alle ungerecht behandelt worden!)


as hat mit differenzierter und sozial verantwortungs-
oller Politik nichts zu tun.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


ie sind nicht an einer Lösung interessiert, sondern set-
en auf Ablehnung.

Nebenbei bemerkt haben Sie interessanterweise eine
ruppe in den uns vorliegenden Petitionen ausgelassen.


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Welche denn?)


ch habe sie jedenfalls nicht gefunden. Es sind diejeni-
en, die Sie wohl immer noch als „Republikflüchtlinge“
nsehen, mithin DDR-Bewohner, die vor dem Fall der
auer das Land verlassen haben und aus nachvollzieh-

aren Gründen nicht in die FZR eingezahlt haben. Aus-
erechnet für diese Gruppe machen Sie sich nicht zum
nwalt. Das zeigt Ihr veraltetes und überkommenes
enken.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


Sie zeichnen hier ein Bild von Not, Elend und Unge-
echtigkeit, das die Wirklichkeit bis ins Absurde ver-
errt. Natürlich gibt es Änderungsbedarf. Fast 20 Jahre
ach der Rentenüberleitung wäre es ein Wunder, wenn
ich keine Bruchstellen zeigten. Zunächst müssen wir je-
och feststellen: Die Rentenüberleitung war eine abso-
ute Erfolgsgeschichte. Der Mehrheit der 4 Millionen
entner in den ostdeutschen Bundesländern geht es
eute weitaus besser, als es ihnen zu DDR-Zeiten jemals
egangen wäre. Das ist eine gewaltige Leistung aller
ürgerinnen und Bürger in Ost und West.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


Ich lasse dabei sogar außer Betracht, ob die DDR
berhaupt in der Lage gewesen wäre, die eingegangenen
erpflichtungen auch zu erfüllen.


(Dirk Niebel [FDP]: Natürlich nicht!)







(A) )



(B) )


Klaas Hübner
Sie erinnern sich, dass zum Ende der DDR-Zeit der
Schürer-Bericht erschien, in dem vorgeschlagen wurde,
alle Sozialleistungen in der DDR pauschal um 30 Pro-
zent zu kürzen. Demgegenüber geht es uns heute eindeu-
tig besser.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


Der eben vorgelegte Armutsatlas des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes bestätigt dieses Bild indirekt. Man
mag sich über die angelegten Maßstäbe streiten; über-
deutlich aber ist: Eine Einkommensgrenze verläuft ent-
lang der ehemaligen Staatsgrenze der DDR. Nur eine
einzige Gruppe fällt heraus. Nirgendwo in Deutschland
sind nach einem Bericht des Statistischen Bundesamtes
von Mai 2009 aktuell so wenige Menschen von Altersar-
mut betroffen wie in Ostdeutschland. Auch das ist die
Wahrheit, meine sehr geehrten Damen und Herren.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Allerdings möchte ich die Gelegenheit ebenfalls dazu
nutzen, unsere Vorstellungen für die Zukunft darzulegen,
wohl wissend, dass ich mich dabei auf dünnem Eis be-
wege. Bei jeder Entscheidung ist sorgfältig zwischen
den Interessen der ostdeutschen Rentner und denen der
ostdeutschen Versicherten – einige Redner haben darauf
hingewiesen – abzuwägen. Augenmaß ist hier gefragt.
Meines Erachtens brauchen wir hierfür eine Lösung, die
Akzeptanz in der gesamten Gesellschaft, in Ost wie in
West, findet. Es macht dabei sicherlich wenig Sinn, sich
hinter juristischen Argumentationen zu verstecken.
20 Jahre nach der Wiedergewinnung der Einheit und im
60. Jahr des Bestehens des Grundgesetzes sollte sich je-
der in unserem Staatswesen aufgehoben und angenom-
men fühlen. Dafür zu sorgen, ist unsere Aufgabe.

Ich weiß, dass wir für die Vollendung der Einheit
auch die subjektiv empfundene Wertschätzung der Men-
schen, ihre Emotionen und ihre soziale Lage in unsere
Überlegungen einbeziehen müssen. Aus vielen Begeg-
nungen im Wahlkreis und aus Gesprächen mit Vertretern
betroffener Gruppen ist mir durchaus klar, dass sich das
Gefühl der Ungerechtigkeit, das Gefühl, kein vollwerti-
ger Bürger unseres Gemeinwesens zu sein, zum guten
Teil aus dem unterschiedlichen Rentenwert nährt. Wir
können noch so viel über Statistik und Zahlbeträge reden –
was bleibt, ist dieser unterschiedliche Rentenwert. Si-
cherlich geht es auch um Zahlen; aber es geht ebenso um
ein Gefühl, um das Gefühl der Wertschätzung der per-
sönlichen Lebensleistung.

Eine angemessene Lösung ist nach meiner festen
Überzeugung in diesem Zusammenhang nur im Rahmen
eines ganzheitlichen, umfassenden Rentenüberleitungs-
abschlussgesetzes möglich. Wir brauchen ein solches
Abschlussgesetz, in dem wir politisch festlegen, wie wir
in Zukunft damit umgehen wollen. Das ist die entschei-
dende Forderung meiner Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Unruhe)


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(C (D Entschuldigung, Herr Hübner, einen Augenblick. – ch kann verstehen, dass man, wenn man hereinkommt nd auf die namentliche Abstimmung wartet, nicht leich völlig ruhig ist. Dass sich aber Stehgrüppchen im lenarsaal bilden, finde ich dem Redner gegenüber nicht n Ordnung. Daher bitte ich Sie, die noch notwendigen bsprachen draußen zu treffen. – Herr Hübner, bitte chön. Vielen Dank. – Kernpunkt dieses Gesetzes müsste ein, nach einem bestimmten Termin in Deutschland ein inheitliches Rentenberechnungssystem gelten zu assen. Das betrifft sowohl den Rentenwert als auch as Durchschnittsentgelt und die Beitragsbemessungsrenze. Allerdings darf dies nicht nur zulasten der Versicheren gehen; darauf weise ich ausdrücklich hin. Ich glaube urchaus, dass wir flankierend den Hochwertungsfaktor ür geringere Einkünfte in Ostdeutschland erst nach und ach abbauen werden. Ein möglicher Stichtag zur endültigen Angleichung wäre das Auslaufen des Solidaraktes 2019. Ich weiß auch, dass für die gegenwärtige Rentnergeeration eine solche Vereinheitlichung zunächst keine erbesserung bedeuten würde. Auch das muss klar geagt werden. entensystematisch wäre nur eine rückwirkende Überahme des aktuellen Rentenwertes für Ostrentner eine aubere Lösung; aber sie ist – das wissen wir alle – weer bezahlbar noch wirklich in der Gesamtgesellschaft ermittelbar. Auch das gehört zur Wahrheit. Diejenigen, die etwas anderes meinen, sollten sich die tellungnahmen aus der Anhörung ansehen, zum Beipiel diejenige des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der arauf explizit hingewiesen hat. Sicherlich kann man iele Möglichkeiten diskutieren, wie man den Bestandsentnern helfen kann, zum Beispiel durch Einmalzahlunen oder durch Abschläge. Aber der entscheidende unkt ist, dass wir das Grundproblem erst dann lösen erden, wenn sich die Entgeltbedingungen in Ost und est angeglichen haben. Deshalb stehen wir dafür ein: ir brauchen einen einheitlichen gesetzlichen Mindest ohn für Gesamtdeutschland. Wir haben in den letzten zwei Jahren darüber konkret erhandelt. Die Koalitionsfraktionen haben konstrukive Vorschläge gemacht. Das Gesetz wäre im Bundesrat ustimmungspflichtig gewesen. Bedauerlicherweise haen sich nicht alle Ministerpräsidenten der ostdeutschen undesländer angesichts der bevorstehenden Landtagsahlen dazu durchringen können, dem Gesetzentwurf uzustimmen; das kann man verstehen. Klaas Hübner Aber es bleibt für uns Verpflichtung, für die Zukunft ein neues Konzept aufzuzeigen. Gewisse Brüche waren in der Vergangenheit mit Sicherheit unvermeidlich und sind angesichts der Gesamtleistung zu tolerieren. Wenn wir aber etwas machen wollen, müssen wir uns Kriterien setzen. Für uns Sozialdemokraten wird das Hauptkriterium immer die soziale Bedürftigkeit und die Würdigung der konkreten Lebensleistung der Menschen sein. Die Lebensleistung wurde oft unter schwierigen Bedingungen erbracht. Der ruinöse Zustand der Wirtschaft in der DDR war sicherlich nicht mangelndem Fleiß und Einfallsreichtum ihrer Bürger geschuldet, im Gegenteil. Wir wollen dort nachbessern, wo es möglich ist, Akzeptanz zu finden. Die Akzeptanz in diesem Haus werden wir aber nur erreichen, wenn wir zugleich auch klarmachen, dass damit ein Schlussstrich gegenüber weiteren Ansprüchen gezogen wird. Beides gehört unmittelbar zusammen. Ich will eine Gruppe herausgreifen, an der man meiner Meinung nach exemplarisch klarmachen kann, dass noch Handlungsnotwendigkeit besteht; Sie haben das zum Teil bereits angesprochen. Ich spreche konkret von den Krankenschwestern und Krankenpflegern in Ostdeutschland. Zumeist geht es um Frauen. Sie haben eine sehr schwierige Arbeit bei zum Teil erbärmlicher Bezahlung geleistet. Sie haben ebenso wie die Krankenschwestern in Westdeutschland viel dazu beigetragen, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in dem Land aufrechterhalten werden konnte. Ich glaube, es wäre angemessen, dass wir den Ostrentnerinnen ein Stück weit Anerkennung zollen und dass sie heute nicht unter ihrer schlechten Bezahlung zu DDR-Zeiten leiden müssen. Hier besteht für uns Handlungsbedarf. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622411100
Klaas Hübner (SPD):
Rede ID: ID1622411200

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Bestandsrente!)


(Beifall bei der SPD)


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Hört! Hört!)





(A) )


(B) )


In unserem Wahlprogramm steht zu den Ostrenten
zwar nur ein Satz, aber ein sehr gewichtiger. Wir sagen:
Wir werden die Angleichung der Rentensysteme in Ost
und West in der nächsten Legislaturperiode durchsetzen.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist schade! Jetzt regiert ihr doch noch!)


Ich will Ihnen unsere Vorstellungen dazu skizzieren. Es
gilt dabei Vor- und Nachteile abzuwägen und eine Lö-
sung zu finden, die in Gesamtdeutschland akzeptiert
wird. Dazu müssen wir zu einem Abschlussgesetz kom-
men, das auch die Rentenüberleitung klärt. Wir brauchen
in Deutschland ein einheitliches Sozialrecht. Wir brau-
chen dazu einheitliche gesetzliche Mindestlöhne und ein
einheitliches Rentenberechnungssystem.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD – Unruhe)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622411300

Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, bitte

ich die Hinzugekommenen, die Gesprächsgruppen auf-
zulösen und nach draußen zu verlagern, damit der letzte
Redner die Chance hat, gehört zu werden.

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(C (D Franz Romer erhält jetzt das Wort für die CDU/CSUraktion. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten amen und Herren! Eine der größten Leistungen des iedervereinten Deutschlands ist ganz sicher die Über ührung der Rentenansprüche. Die Menschen in der ehealigen DDR haben durch Einzahlungen vor der Wie ervereinigung Anspruch auf eine Rente der heutigen esetzlichen Rentenversicherung erlangt. Wir haben es eschafft, die vielen Sonderversorgungsregelungen der DR gemäß dem Gleichheitsgrundsatz in Ansprüche auf esetzliche Rente zu überführen. Wir können stolz daauf sein, dass die heutigen Auszahlungsbeträge sehr iel höher sind als der Wert der Einzahlungen vor der iedervereinigung. err Gysi, hören Sie endlich mit Ihren ketzerischen und eilweise unwahren Behauptungen auf! Lassen Sie mich ein paar allgemeine Worte zum hema Rente sagen. Ich habe in diesem Jahr das zukünf ige Renteneintrittsalter von 67 Jahren erreicht. Ich bin froh, dass wir jetzt eine Rentenkürzung daueraft ausschließen können. Die umlagefinanzierte Rente st seit ihrer Einführung 1957 noch nie gekürzt worden. as bleibt auch in Zukunft so. (Beifall der Abg. Dr. Barbara Hendricks [SPD])


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Franz Romer (CDU):
Rede ID: ID1622411400

(Beifall bei der CDU/CSU)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Trotzdem bleibt die Höhe der Rente weiter lohn- und
eitragsbezogen. Unterbliebene Kürzungen werden spä-
er mit Erhöhungen verrechnet. Die Rente folgt also wei-
er der allgemeinen Lohnentwicklung.

Die Union setzt sich seit jeher für eine vernünftige
entenpolitik ein. Einerseits müssen Rentnerinnen und
entner die verdiente Rente mit Erhöhungen erhalten,
ndererseits treten wir für einen stabilen Beitragssatz
in. Nur die konsequente Reformpolitik der Großen Ko-
lition macht es jetzt möglich, die Renten entsprechend
er Lohnentwicklung zum 1. Juli zu erhöhen. Diese Er-
öhung ist so stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Ich
reue mich, dass die Rentnerinnen und Rentner in die-
em Jahr von der guten Entwicklung der Vorjahre profi-
ieren können.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Auch bei der Angleichung zwischen Ost und West
ommen wir jetzt endlich weiter voran. Durch höhere
ohnsteigerungen in den neuen Bundesländern können
ier die Renten prozentual stärker steigen. Die Finanzie-
ung der Rentenkasse bleibt auch mit der Rentenerhö-
ung stabil. Wir haben eine volle Monatsausgabe als Fi-
anzierungsreserve. Leider sind die prognostizierten
rbeitsmarktzahlen momentan nicht so positiv. Ich bin






(A) )



(B) )


Franz Romer
aber zuversichtlich, dass wir mit den Rücklagen im Sys-
tem Teile der Mindereinnahmen im Abschwung abfe-
dern und damit den Beitragssatz langfristig stabil halten
können.

Immer wieder werde ich von Bürgern aus meinem
Wahlkreis auf die Sicherheit unseres Rentensystems in
der Finanzkrise angesprochen. Es ist wirklich beruhi-
gend, dass die umlagenfinanzierte Rentenversicherung
als wichtigste Säule unserer dreigliedrigen Altersversor-
gung von einer Finanzmarktkrise nicht betroffen sein
kann. Ich will klar sagen: Eine zusätzliche Absicherung
eines Teils der Rente über den Kapitalmarkt wie bei der
Riester-Rente ist sinnvoll. Das Risiko einer völligen
Umstellung der Rente auf Kapitaldeckung ist nicht bere-
chenbar.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Die Krise, die kaum jemand vorhergesehen hat, zeigt,
dass man mit allem rechnen muss. Deshalb dürfen wir
langfristig unser krisenfestes System nicht aufgeben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, dies ist meine letzte
Rede im Deutschen Bundestag. Erlauben Sie mir noch
eine kurze persönliche Anmerkung. Ich gehöre diesem
Haus nun mit kurzer Unterbrechung seit 1990 an. Ich
war damals stolz darauf, Mitglied im ersten gemeinsa-
men Deutschen Bundestag zu sein. Ich habe den Umzug
nach Berlin miterlebt und viele Erfahrungen gesammelt:
als meine Fraktion in der Regierung war, später dann in
der Opposition und nun zuletzt auch in der Großen Ko-
alition mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Das war
für mich die intensivste Zeit meines Lebens. Ich komme
als gelernter Mechaniker und Betriebsratsvorsitzender
aus der Kommunalpolitik, und dorthin gehe ich jetzt
wieder zurück. Der Abschied fällt mir nicht schwer. Ich
werde zwar alle vermissen,


(Dirk Niebel [FDP]: Auch Gysi?)


aber auch den Ruhestand mit meiner Frau, meinen Kin-
dern und meinen fünf Enkeln genießen.


(Beifall im ganzen Hause)


Ich möchte Ihnen allen für eine interessante, erlebnis-
reiche und spannende Zeit hier im Parlament danken. Ich
durfte viele interessante Menschen kennenlernen und
Freunde gewinnen, unter den Mitgliedern aller Fraktio-
nen, unter den Mitarbeitern des Hauses, der Fraktionen
und der Abgeordneten. Ich wünsche Ihnen für die neue
Legislaturperiode, dass Sie weiter so engagiert für die
Bevölkerung in unserem Land arbeiten und gerade den
jungen Menschen zeigen, dass sich Mitmachen in der
Politik immer lohnt.

Danke schön.


(Beifall im ganzen Hause)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622411500

Herr Romer, im Namen des ganzen Hauses danke ich

Ihnen sehr herzlich für Ihre Arbeit als Abgeordneter im
Deutschen Bundestag. Nicht alle finden bei ihrer letzten
Rede im Plenarsaal so viele Abgeordnete vor; das ist
wirklich etwas Besonderes.

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(C (D etzten Endes haben Sie uns fast das Schönste gesagt, as man uns sagen kann: dass Sie uns alle vermissen erden. Das passiert uns nicht jeden Tag. Herzlichen ank. Ich schließe die Aussprache. Bevor wir zur Abstimmung kommen, gebe ich Ihnen ekannt, dass eine Reihe von Erklärungen nach § 31 der eschäftsordnung vorliegt, namentlich der Kolleginnen nd Kollegen Iris Gleicke, Dr. Margrit Spielmann, r. Peter Danckert, Dirk Manzewski, Volker Blumentritt, laus Uwe Benneter, Ernst Kranz, Andreas Weigel, etra Merkel, Carsten Schneider, Andreas Steppuhn, ans-Joachim Hacker, Engelbert Wistuba, Petra Heß, arko Mühlstein, Simone Violka, Rainer Fornahl, r. Gerhard Botz und Martin Burkert sowie der Kol eginnen und Kollegen Kai Wegner, Dr. Michael Luther, ens Koeppen, Michael Kretschmer, Dr. Peter Jahr, r. Hans-Heinrich Jordan, Susanne Jaffke-Witt, Robert ochbaum, Michael Stübgen, Arnold Vaatz, Marco anderwitz, Eckhardt Rehberg, Volkmar Vogel und lrich Petzold.1)


(Heiterkeit)


(Heiterkeit und Beifall)


Bevor wir zu den Abstimmungen kommen, möchte
ch Ihnen noch einige Hinweise zum Abstimmungsver-
ahren geben. Danach gebe ich Ihnen einige weitere Na-
en von Abgeordneten bekannt, die nach § 31 der Ge-

chäftsordnung eine Erklärung abgegeben haben; die
amen werden mir gerade vorgelegt.

Zunächst zum Verfahren. Die Fraktion Die Linke hat
amentliche Abstimmung zu ihrem Entwurf eines Zwei-
en Gesetzes zur Änderung des Anspruchs- und Anwart-
chaftsüberführungsgesetzes sowie zu ihren weiteren
6 Anträgen zu Korrekturen bei der Überleitung von
DR-Alterssicherungen in das bundesdeutsche Recht
erlangt.

Es ist verabredet, die insgesamt 17 namentlichen Ab-
timmungen auf einem Stimmzettel zusammenzufassen.
alls noch nicht geschehen, erhalten Sie den Stimmzettel
on den Plenarassistentinnen und -assistenten hier im
aal. Auf diesem Stimmzettel tragen Sie bitte zunächst
hren Namen und die Bezeichnung Ihrer Fraktion deut-
ich in Druckbuchstaben ein, also bitte nicht unterschrei-
en, sondern Druckbuchstaben benutzen, sodass wir
iese Angaben später lesen können.

Unter der Namensleiste finden Sie eine Auflistung
er 17 abzustimmenden Vorlagen. Sie haben die Mög-
ichkeit, jede einzelne Vorlage mit einem Kreuz bei „Ja“,
Nein“ oder „Enthaltung“ zu markieren – ein Kreuz bei
eder Vorlage.


(Dirk Niebel [FDP]: Jeder bitte nur ein Kreuz!)


Nicht jeder nur ein Kreuz, sondern jeder ein Kreuz bei
iner Vorlage. – Stimmzettel ohne Namensangabe oder
inzelabstimmungen mit mehr als einem Kreuz je Vor-

Anlagen 6 bis 10






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
lage sind ungültig. Sie können die Stimmzettel auf Ihrem
Platz ankreuzen. Nachdem Sie den Stimmzettel ausge-
füllt haben, werfen Sie ihn bitte hier vorn in die aufge-
stellten Urnen.

Der Ausschuss für Arbeit und Soziales empfiehlt in
seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13055
unter den Buchstaben a bis q die Ablehnung der Vorla-
gen. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist verabre-
det, dass unmittelbar über die Anträge und nicht über die
Empfehlungen des Ausschusses abgestimmt wird. Das
heißt also: Wenn Sie einem Antrag zustimmen wollen,
müssen Sie mit Ja stimmen. Wenn Sie einen Antrag ab-
lehnen wollen, müssen Sie mit Nein stimmen.

Ich weise darauf hin, dass wir im Anschluss noch
weitere einfache Abstimmungen durchführen werden.

Bevor Herr Kauder und alle anderen ihre Stimmzettel
einwerfen dürfen, bitte ich die Schriftführerinnen und
Schriftführer, sich an die Urnen zu begeben.

Währenddessen verlese ich die Namen weiterer Kol-
leginnen und Kollegen, die Erklärungen abgegeben ha-
ben: Manfred Kolbe, Dr. Marlies Volkmer, Katharina
Landgraf, Andreas Lämmel, Dr. Christoph Bergner,
Wolfgang Gunkel, Silvia Schmidt, Maik Reichel, Ulrich
Adam, Veronika Bellmann, Günter Baumann, Klaus
Brähmig, Manfred Grund, Bernd Heynemann, Ingo
Schmitt, Katharina Reiche, Uda Heller und Monika
Grütters.1)

Sind die Schriftführerinnen und Schriftführer an ih-
rem Platz und somit alle Urnen besetzt? – Das scheint
der Fall zu sein. Dann ist die Abstimmung eröffnet. Ist
noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seinen
Stimmzettel nicht abgegeben hat? – Das ist der Fall.
Dann warte ich noch ein bisschen.

Haben alle Kolleginnen und Kollegen, die an der Ab-
stimmung teilnehmen wollten, ihren Stimmzettel nun
abgegeben? – Das scheint mir der Fall zu sein. Dann
schließe ich die Abstimmung und bitte die Schriftführe-
rinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu begin-
nen.

Die vollständige Auswertung der Stimmzettel wird
erhebliche Zeit beanspruchen. So werden die Schrift-
führerinnen und Schriftführer zunächst noch kein zah-
lenmäßiges Ergebnis ermitteln, sondern nach Sichtung
der Stimmzettel feststellen, ob die Vorlagen angenom-
men oder abgelehnt wurden. Das vorläufige Ergebnis
der namentlichen Abstimmung wird Ihnen später be-
kannt gegeben.2)

Bevor wir die Abstimmungen über die Beschluss-
empfehlungen des Ausschusses für Arbeit und Soziales
auf Drucksache 16/13055 fortsetzen, möchte ich einen
Hinweis geben: Für mich wäre es sehr komfortabel,
wenn ich sehen könnte, wer wie abstimmt. Durch dieje-
nigen, die im Saal stehen, ist die Sicht behindert.

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1) Anlagen 6 bis 10
2) Seite 24619 C und Anlagen 31 bis 46

(C (D Der Ausschuss empfiehlt unter Buchstabe r seiner Bechlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der Frakion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/11684 it dem Titel „Versorgung für Geschiedene aus den euen Bundesländern verbessern“. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Die Gegenstimmen! – Die Entaltungen! – Die Beschlussempfehlung ist bei Zustimung der Koalition angenommen. Dagegen gestimmt at die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Enthalten haen sich die FDP-Fraktion und die Fraktion Die Linke. Unter Buchstabe s seiner Beschlussempfehlung empiehlt der Ausschuss die Ablehnung des Antrags der raktion der FDP auf Drucksache 16/11236 mit dem Ti el „Faires Nachversicherungsangebot zur Vereinheitlihung des Rentenrechts in Ost und West“. Wer stimmt ür diese Beschlussempfehlung? – Die Gegenstimmen! – ie Enthaltungen! – Die Beschlussempfehlung ist bei ustimmung der CDU/CSU, der SPD, der Fraktion Die inke und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen angeommen. Die Fraktion der FDP hat dagegen gestimmt. Zusatzpunkt 5. Beschlussempfehlung des Ausschuses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Frakion der FDP mit dem Titel „Für ein einheitliches Renenrecht in Ost und West“. Der Ausschuss empfiehlt nter Nr. 1 seiner Beschlussempfehlung auf Drucksahe 16/13201, den Antrag der Fraktion der FDP auf rucksache 16/9482 abzulehnen. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Die Gegenstimmen! – Die Entaltungen! – Damit ist die Beschlussempfehlung angeommen. Zugestimmt haben wiederum CDU/CSU, PD, Bündnis 90/Die Grünen, Fraktion Die Linke. Die DP hat dagegen gestimmt. Der Ausschuss empfiehlt unter Nr. 2 seiner Bechlussempfehlung auf Drucksache 16/13201 die Ablehung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen uf Drucksache 16/10375 mit dem Titel „Rentenwert in st und West angleichen“. Wer stimmt für diese Be chlussempfehlung? – Die Gegenstimmen! – Die Enthalungen! – Die Beschlussempfehlung ist bei Zustimmung er CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion Die Linke ngenommen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat agegen gestimmt. Jetzt rufe ich den Tagesordnungspunkt 7 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss)


Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der
internationalen Sicherheitspräsenz im Kosovo
auf der Grundlage der Resolution 1244 (1999)

des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen
vom 10. Juni 1999 und des Militärisch-Techni-
schen Abkommens zwischen der internationa-
len Sicherheitspräsenz (KFOR) und den Re-
gierungen der Bundesrepublik Jugoslawien

(jetzt: Republik Serbien) und der Republik

Serbien vom 9. Juni 1999

– Drucksachen 16/12881, 16/13204 –






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Berichterstattung:
Abgeordnete Eckart von Klaeden
Uta Zapf
Dr. Werner Hoyer
Monika Knoche
Marieluise Beck (Bremen)


Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)

gemäß § 96 der Geschäftsordnung

– Drucksache 16/13216 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Herbert Frankenhauser
Lothar Mark
Otto Fricke
Roland Claus
Omid Nouripour

Hierzu liegt ein Entschließungsantrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen vor. Über die Beschlussempfeh-
lung des Auswärtigen Ausschusses werden wir später
namentlich abstimmen.

Verabredet ist, hierzu eine Dreiviertelstunde zu debat-
tieren. – Dazu sehe ich keinen Widerspruch. Dann ist so
beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und gebe das Wort dem
Kollegen Detlef Dzembritzki für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Detlef Dzembritzki (SPD):
Rede ID: ID1622411600

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Sozialdemokraten werden der Beteiligung an der in-
ternationalen Sicherheitspräsenz im Kosovo zustimmen.
Wir können feststellen, dass sich die Herstellung von Si-
cherheit in multilateraler Verantwortung bewährt hat.
UNMIK und EULEX sind Instrumente, die zwar nicht
als total vollkommen bezeichnet werden können, die
aber sicherlich dazu beigetragen haben, dass Mord und
Totschlag in dieser Region ein Ende gesetzt wurde und
sich wieder Stabilität und Sicherheit entwickeln konn-
ten.

Wenn man die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten,
deren Einsatz mit dem vorliegenden Antrag mandatiert
werden soll, mit der in früheren Jahren vergleicht, dann
kann man erfreut feststellen, dass die Präsenz im Laufe
der Jahre deutlich reduziert werden konnte. Die NATO
hatte einmal 50 000 Soldatinnen und Soldaten im Ko-
sovo; heute sind es 13 700. Die Mandatierung, die wir
ursprünglich beschlossen hatten, sah 8 900 Soldatinnen
und Soldaten vor; nun sind dort noch 2 225 im Einsatz.
Damit sind derzeit weniger deutsche Soldatinnen und
Soldaten im Kosovo, als auch die jetzt vorgesehene
Mandatierung zulassen würde. Das ist ein gutes Zeichen.
Die Signale stehen so, dass wir davon ausgehen können,
dass bis zum Jahresende, wenn sich die Präsenz der Poli-
zei und anderer Institutionen dort weiter erhöht haben
wird, eine weitere Reduzierung möglich ist.


(Beifall bei der SPD)


Das festzuhalten ist, wie ich glaube, richtig.

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(C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will in diesem usammenhang noch einmal Eulen nach Athen tragen. er Westbalkan liegt im Herzen Europas. In der Region eben 22 Millionen Menschen, in der heutigen Europäichen Union 500 Millionen. Albanien, Mazedonien, osnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro nd schließlich dem Kosovo sind, wie wir wissen, auf er Konferenz von Thessaloniki 2003 Perspektiven zur ufnahme in die Europäische Union eröffnet worden. Nach nunmehr sechs Jahren halte ich persönlich es ür sinnvoll, noch einmal zu schauen, ob es nicht nach atifizierung des Lissabon-Vertrages möglich wäre, eien weiteren Sondergipfel für diese Region durchzufühen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


an hätte dadurch die Chance, die bis dahin stattgefun-
enen Entwicklungen, Konsolidierungen und Stabilisie-
ungen der Demokratien in der Region zu würdigen. Si-
herlich müsste man auch die neu entstandene Situation
ufgrund der Weltwirtschaftskrise berücksichtigen.
innvoll wäre aber doch, ein neues verantwortungsvol-

es Gesamtkonzept zu erarbeiten, das alle 22 Millionen
enschen in der Region einbezieht, und Beitrittsver-

andlungen mit allen betroffenen Staaten mit dem Ziel
inzuleiten, nach Möglichkeit alle gleichzeitig aufzuneh-
en, unabhängig vom jetzigen Verhandlungsstatus. Die
erhandlungen müssten bis dahin natürlich so weit ge-
iehen sein, dass dann auch wirklich die Aufnahmekrite-
ien erfüllt sind.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Es muss doch verhindert werden, dass sich die Staa-
en dort gegenseitig ausspielen und die EU gleich mit.
ch glaube, hier müssen entscheidende Schritte gemacht
erden. Die EU und auch wir dürfen erwarten, dass die
taaten in dieser Region gegenseitig ihre Souveränität
kzeptieren und Erpressungspotenziale nicht nutzen –


(Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Ja!)


ch sage das so deutlich insbesondere mit Blick auf Slo-
enien und Kroatien –, also nicht versuchen, die Pro-

esse der Heranführung ihrer Nachbarstaaten an die EU
u stören oder gar aufzuhalten.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Zur guten Nachbarschaftspolitik in dieser Region ge-
ört auch, ethno-nationalistische Gefühle nicht zu instru-
entalisieren. Außerdem gehört dazu, wie ich meine,
roatien und Serbien die Befugnis zu entziehen, die
ässe für kroatische oder serbische Bürgerinnen und
ürger von Bosnien-Herzegowina auszustellen. Man
uss einmal klar sagen, dass wir auch hier einen ande-

en Stil erwarten.






(A) )



(B) )


Detlef Dzembritzki

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die EU sollte, um diesem Prozess zu neuem Schwung
zu verhelfen, im Gegenzug Reisefreiheit ermöglichen,
also vom momentanen Visaregime Abschied nehmen
und ein neues erlassen,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


und die Vernetzung der dortigen Energie- und Verkehrs-
netze mit denen der EU vorantreiben.

Die Parlamentarier sollten als Beobachter in das Eu-
ropäische Parlament eingeladen werden, um Signale zu
setzen. Wir müssen ihnen deutlich machen, dass wir die
Zusammenarbeit wollen und dass diese Länder in die
Europäische Union gehören. Möglicherweise muss man
aufgrund der Weltwirtschaftskrise noch besondere Pro-
gramme entwickeln. Ich glaube, dass das Europäische
Parlament und die Europäische Kommission aufgerufen
sind, diesem Erweiterungsprozess, der dem Herzen Eu-
ropas gilt, eine neue Dynamik zu verleihen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Dies wird aller Voraussicht nach meine letzte Rede im
Deutschen Bundestag sein. Denn nach drei Wahl-
perioden werde ich nicht mehr kandidieren.


(Uta Zapf [SPD]: Schade!)


Ich muss dem Alter und der Familie Tribut zollen. Das
ist eine gute Gelegenheit, ein Stück weit darüber nachzu-
denken, dass das Bundestagsmandat, wie Sie alle wis-
sen, eine besondere Herausforderung ist. Ich glaube
auch, dass es ein besonderes Privileg ist. Ich möchte
mich bei Ihnen für die erfahrene Kollegialität über Frak-
tionsgrenzen hinweg herzlich bedanken. Das war eine
besondere Erfahrung. Auch die liebenswerte Zusam-
menarbeit in der SPD-Fraktion war eine gute Erfahrung.


(Beifall bei der SPD – Zuruf des Abg. Harald Leibrecht [FDP])


– Das habe ich doch gesagt: über Fraktionsgrenzen hin-
weg. Herr Leibrecht, ich werde die Zusammenarbeit mit
Ihnen vermissen, weil sie immer ein Vergnügen war.

Wir als Außenpolitikerinnen und -politiker haben in
unseren Arbeitsfeldern durch unsere Tätigkeit die beson-
dere Chance, die gute Nachbarschaft in Europa, aber
auch den Respekt und die Anerkennung gegenüber
Deutschland weltweit erleben zu können. Ich glaube, es
ist immer wieder eine Herausforderung für uns alle, zu
wissen, dass der Wohlstand der Menschen unseres Lan-
des und der Frieden abhängig von dem Wohlbefinden
des globalen Dorfes sind und auch davon, ob Frieden
und Verständigung überall erreicht werden und ob der
Interessenausgleich zwischen Nord und Süd gelingt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Unteraus-
schuss „Vereinte Nationen“, lieber Kollege Leibrecht,
wir wissen sehr wohl, wie wichtig die multilateralen In-
strumente und Institutionen sind. Meine herzliche Bitte
an die Kolleginnen und Kollegen, die weitermachen:

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(C (D ergessen Sie bitte diese multilaterale Verantwortung nd die Pflege dieser Institutionen nicht. Sie sind, wie lles, unvollkommen, aber wir haben nichts Besseres, as bei der Ausübung von globaler Verantwortungsbe eitschaft für diese Welt zur Verfügung steht. Deswegen in ich sehr froh, dass ich in diesem Bereich mitwirken onnte. Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen, ie weitermachen, noch mehr Erfolg, als ich ihn mögliherweise hatte. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622411700

Herr Dzembritzki, nehmen Sie den herzlichen Dank

es gesamten Hauses für die Arbeit, die Sie geleistet ha-
en, entgegen und auch dafür, dass Sie einer derjenigen
ind, die immer auch einen Blick für andere weit über
nsere Grenzen hinaus haben. Herzlichen Dank!


(Beifall im ganzen Hause)


Bevor ich die nächsten Redner aufrufe, möchte ich Ih-
en mitteilen, dass es eine klare Ablehnung aller An-
räge zum Thema „Rentenrecht“ gibt. Die genauen
timmverteilungen werden später im Stenografischen
ericht öffentlich gemacht.

Jetzt gebe ich das Wort dem Kollegen Harald Leib-
echt für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1622411800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

ieber Detlef Dzembritzki, auch von der FDP-Fraktion
nd von mir persönlich alles Gute für Ihren weiteren Le-
ensweg. Ich danke Ihnen für die tolle Zusammenarbeit.
s hat richtig Freude gemacht. Danke schön.


(Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die FDP-Bundestagsfraktion wird der Fortsetzung
er deutschen Beteiligung an der KFOR-Mission, über
ie im Anschluss an diese Debatte abgestimmt wird, zu-
timmen. Ohne Zweifel besteht die Verantwortung der
nternationalen Gemeinschaft und besonders Europas für
as Kosovo fort. Das gilt auch ein Jahr nach der Erklä-
ung der Unabhängigkeit.

Die Erinnerung an das, was Ende der 90er-Jahre im
osovo passiert ist, ist auch heute noch sehr präsent. Ich

rinnere mich noch gut an 2003, als ich erstmals im Ko-
ovo war.

Ich habe dort ein zerstörtes, geschundenes Land vor-
efunden, ein Land, dessen Menschen einen schreckli-
hen Krieg hinter sich hatten, deren Leben von Hass,
chrecken und Perspektivlosigkeit geprägt war. Viele
äuser, ganze Dörfer waren zerstört, ihre Bewohner ent-
eder tot oder auf der Flucht. Einstmals friedlich neben-

inanderlebende Serben und Albaner verabscheuten
ich. Die Felder und Weinberge konnten nicht bewirt-
chaftet werden, weil sie vermint waren. Schönste Kul-






(A) )



(B) )


Harald Leibrecht
turgüter wie Klöster und Kirchen wurden angezündet
und zerstört. Die Lage damals war mehr als deprimie-
rend.

Inzwischen hat sich die Sicherheitslage dank der her-
vorragenden Arbeit unserer Soldaten stark verbessert.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Doch noch ist die Lage nicht so stabil, dass sich die
KFOR-Soldaten der internationalen Gemeinschaft zu-
rückziehen könnten. Aus diesem Grund stimmen wir, die
FDP, einer Verlängerung des Mandats mit reduzierter
Mannstärke zu. Wir Liberale begrüßen es, dass es da-
rüber hinaus innerhalb der Bundesregierung inzwischen
Überlegungen gibt, die Truppenstärke zukünftig noch
weiter zu reduzieren.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir alle hier im
Haus bestätigen uns gegenseitig immer wieder, dass
Rechtsstaatlichkeit die erste und wichtigste Vorausset-
zung für ein funktionierendes staatliches Gebilde ist.
Das gilt ganz besonders für sogenannte Post-Conflict-Si-
tuationen, wie sie auf dem Balkan vorliegen. Deshalb ist
es strukturell betrachtet richtig, dass wir im Kosovo mit
der EULEX-Mission genau an dieser Stelle ansetzen.
Rechtsstaatlichkeit ist für das Kosovo überlebenswich-
tig. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir das Land ei-
nes Tages wirklich sich selbst werden überlassen kön-
nen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Die Probleme, die insbesondere im Norden des
Kosovo in den Gebieten mit serbischer Mehrheit beste-
hen, sind uns allen bekannt, und man darf sie nicht klein-
reden. Genauso klar ist aber: Probleme in einem Teil des
Kosovo dürfen die Entwicklung im Rest des Landes
nicht aufhalten. Die Probleme, die zu lösen sind – insbe-
sondere beim Kampf gegen organisierte Kriminalität
und Korruption und beim Aufbau einer selbsttragenden
wirtschaftlichen Entwicklung – bleiben gewaltig. Wir
müssen unseren Partnern im Kosovo immer wieder deut-
lich machen, dass Unabhängigkeit zuallererst ein hohes
Maß an Verantwortung bedingt. Dem müssen die Koso-
varen gerecht werden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei aller Aufmerk-
samkeit, die das Kosovo in der letzten Zeit – zu Recht –
bekommen hat, sind wir gut beraten, nicht etwa eine Bal-
kanpolitik für das Kosovo zu schreiben, sondern umge-
kehrt eine Kosovo-Politik zu betreiben, die der Region
insgesamt zugutekommt. Wir müssen die Region insge-
samt im Blick behalten. Das heißt nicht zuletzt, dass wir
versuchen müssen, die proeuropäischen Kräfte in Ser-
bien zu unterstützen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP, der CDU/ CSU und der SPD)


Es spricht in hohem Maße für die serbische Bevölke-
rung, dass sie sich in der politischen Auseinandersetzung
im eigenen Land mehrheitlich nicht hinter jene Kräfte
gestellt hat, die die Kosovo-Frage zur entscheidenden

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(C (D ationalen Frage erheben wollten, sondern sich für die uropäer im eigenen Land entschieden haben. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


iese proeuropäischen Kräfte müssen wir im Interesse
es Kosovos wie auch im eigenen Interesse unterstützen.
iese Kräfte brauchen Erfolge; diese Erkenntnis war in
er Debatte, die in diesem Hohen Hause vor einem Jahr
eführt wurde, weit verbreitet. Inzwischen sind die Be-
ühungen in dieser Hinsicht ein wenig eingeschlafen

nd sollten dringend intensiviert werden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolle-
innen und Kollegen, unsere Verantwortung für das
osovo wird uns noch sehr lange erhalten bleiben.
roße Aufgaben gilt es zu bewältigen, nicht nur im
osovo selbst, sondern in der gesamten Region. Ich bin

uversichtlich, dass uns dies mit Beharrlichkeit und Ent-
chlossenheit aller Beteiligten gut gelingen wird.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622411900

Philipp Mißfelder erhält jetzt das Wort für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Philipp Mißfelder (CDU):
Rede ID: ID1622412000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

unächst einmal möchte ich in dieser wichtigen Debatte
en Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz aus-
rücklich unser aller Dank aussprechen, und zwar aus
olgendem Grund: Manch einer mag den Eindruck ha-
en, dass die Verlängerung gerade dieses Mandats, weil
s jetzt zum wiederholten Male stattfinden wird, ein
outinevorgang ist. Das ist es aus meiner Sicht nicht.
er Einsatz ist nach wie vor gefährlich. Die Situation ist

ür die Soldatinnen und Soldaten und gerade auch für
hre Angehörigen sicherlich nicht einfach. Deshalb
öchte ich den Betroffenen an dieser Stelle als Erstes ei-

en Dank aussprechen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir werden heute in namentlicher Abstimmung er-
eut über eine Fortsetzung der deutschen Beteiligung an
er internationalen Sicherheitspräsenz im Kosovo ab-
timmen. Ich möchte zu Beginn meiner Rede die Posi-
ion unserer Fraktion deutlich machen: Wir werden die-
er Mandatsverlängerung zustimmen. 1999 wurde durch
ie rot-grüne Bundesregierung und die damalige parla-
entarische Mehrheit der fast schon historische Be-

chluss gefasst, sich auf dem Balkan zu engagieren – mit
rfolg, wie man feststellen muss. Denn die Lage im
osovo ist deutlich besser geworden.

Besonders seit der Verabschiedung der Unabhängig-
eitserklärung am 17. Februar 2008 hat sich die Ent-






(A) )



(B) )


Philipp Mißfelder
wicklung positiv verstetigt. Erfreulich ist vor allem, dass
es an dem Tag, an dem sich die Verabschiedung der Un-
abhängigkeitserklärung jährte, weder zu einer Eskalation
der Situation noch gar zu einer Destabilisierung der mili-
tärischen oder politischen Lage gekommen ist. Vielmehr
liegt das Wirtschaftswachstum im Kosovo trotz der welt-
weiten Wirtschafts- und Finanzkrise bei über 3 Prozent.
Das Kosovo ist mittlerweile Mitglied des Internationalen
Währungsfonds und hat deshalb Zugang zu Krediten.
Die Voraussetzungen für politische Stabilität sind positiv
zu beurteilen, da die ökonomische Stabilität weitaus bes-
ser ist, als es noch vor zehn Jahren der Fall war. Insofern
ist dies ein großer Erfolg der Menschen im Kosovo, aber
natürlich auch derjenigen Freunde und Partner, die die
Menschen und die gemäßigten politischen Kräfte dort
unterstützen, also ein Erfolg derjenigen, die Truppen für
einen Einsatz im Kosovo bereitstellen.

Das Kosovo hat zudem eine Verfassung, die die Min-
derheitenrechte besonders der Serben ausdrücklich
schützt. Das ist natürlich eine Voraussetzung für politi-
sche Zusammenarbeit und lässt für die Zukunft hoffen.

Insbesondere durch die EULEX-Mission der Europäi-
schen Union wird im Kosovo im Bereich der Polizei und
der Justiz mehr Rechtsstaatlichkeit aufgebaut. Gerade
dieser Aspekt ist neben dem militärischen Engagement
für unseren Ansatz sehr wichtig und lässt uns für die Zu-
kunft optimistisch sein, dass die Situation im Kosovo
stabil bleibt. Die Sicherheit ist nicht akut gefährdet; aber
sie bleibt dennoch instabil. Deshalb ist dieses Engage-
ment weiterhin notwendig.

In Gesprächen mit Menschen aus dem Kosovo, die im
Rahmen von Besuchergruppen einzelner Stiftungen zu
uns kommen, oder in Gesprächen anlässlich von Besu-
chen von Partnerorganisationen auf europäischer Ebene
stellt man immer wieder fest, dass die Spannungen zwi-
schen den Volksgruppen keineswegs abgebaut sind,
selbst wenn jetzt Stabilität herrscht. Deshalb müssen wir
darauf achten, dass dieser Einsatz auch in Zukunft Er-
folg hat und dass die Grundvoraussetzungen für Stabili-
tät und Zusammenarbeit in dieser Region vorhanden
bleiben.

Die Verwirklichung von Rechtsstaatlichkeit und poli-
tischer Stabilität kann nur dann gelingen, wenn das
Kosovo eigene Erfolge hat. Deshalb ist es ein ganz be-
sonders wichtiger Aspekt, dass eigene militärische
Kräfte aufgebaut werden. So ist es besonders erfreulich,
dass der Aufbau der Kosovo Security Force sehr weit
vorangeschritten ist und dass die professionelle Unter-
stützung beim Aufbau dieser Strukturen und bei der Be-
schaffung der Ausrüstung sehr stark an NATO-Standards
ausgerichtet ist. Das ist ein Vorteil für die Zukunft des
Kosovos.

Dass der Umfang dieses Engagements jedoch dauer-
haft zurückgehen muss, dokumentieren wir in folgender
Weise: Wir reduzieren die Personalobergrenze von
8 500 auf 3 500 Soldatinnen und Soldaten. Aktuell sind
2 200 Männer und Frauen, die der Bundeswehr angehö-
ren, im Kosovo. Auch daran sieht man, dass unser Enga-
gement auf Dauer – das ist die politische Aussage der
Reduzierung der Personalobergrenze – einen anderen

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(C (D mfang haben wird, als das noch vor einigen Jahren der all war. Für die Zukunft der Europäischen Union ist es von ntscheidender Bedeutung, dass auf dem Balkan Stabiliät herrscht und die Entwicklung auf dem Balkan – inerhalb der einzelnen Länder, aber auch im Miteinander er Staaten – so weit voranschreitet, dass Konflikte nicht ieder auftreten können. Es ist wichtig, dass Deutsch and einen Beitrag zur Entwicklung dieser Länder leistet, nd zwar in den aufgezeigten Bereichen: Aufbau der olizeigewalt, Aufbau der Rechtsstaatlichkeit und Aufau eigener militärischer Strukturen. Eine Unterstützung nsererseits ist weiterhin notwendig. Heute dokumentieen wir, dass dies kein leeres Versprechen ist, sondern ass sich Deutschland auch in Zukunft stark engagieren ird. Es ist keine Kleinigkeit, wenn wir heute beschlieen, weiterhin deutsche Soldaten im Ausland zu statioieren. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622412100

Die Kollegin Monika Knoche spricht jetzt für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622412200

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Herren und

amen! Ich vertrete die Position der Linken zum
osovo. Diese Position unterscheidet sich grundlegend
on allen anderen. Weder legitimieren wir im Nach-
inein den Angriffskrieg auf Jugoslawien noch sehen
ir die politisch-rechtlichen Grundlagen, auf die sich

ine Verlängerung des KFOR-Einsatzes stützen könnte.


(Michael Brand [CDU/CSU]: Immer die gleiche Leier!)


Rot-Grün – ich erinnere mich sehr gut – hat vor zehn
ahren mit einem unerträglichen Auschwitz-Vergleich
nd mit der Lüge vom Hufeisenplan


(Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist Ihre Lüge!)


as emotionale Feld dafür bereitet, dass sich Deutsch-
and erstmals nach 1945 wieder an einem Krieg beteilig-
en konnte. Das vergessen wir Linken nicht.

Die Menschenrechtsverbrechen der serbischen und
er kosovarischen Seite wurden als moralische Legiti-
ation des Bombardements angeführt. In Rambouillet
urde Rugova durch die UCK am Verhandlungstisch er-

etzt und eben keine friedliche Lösung gefunden. Wir
aben dem Jugoslawien-Krieg damals entschieden wi-
ersprochen. Wir haben ihn abgelehnt und in der Folge,
m Februar 2008, auch die Abtrennung des Kosovos von
erbien verurteilt.


(Beifall bei der LINKEN – Michael Brand [CDU/ CSU]: Weil Sie es nicht kapieren!)







(A) )



(B) )


Monika Knoche
Ich erinnere mich auch gut daran, dass die Gewaltbe-
reitschaft auf der Seite der kosovarischen Nationalisten
ausschlaggebend in Ihrer Argumentation dafür war, die
Abtrennung von Serbien zu befürworten. Das entsprach
Ihrer Befriedungsstrategie. Das war und ist unverant-
wortlich und widerspricht dem europäischen Gedanken
der Vielvölkerstaatlichkeit.


(Beifall bei der LINKEN)


Seither haben nur 60 Staaten der Welt dieses Territorial-
gebilde anerkannt.


(Uta Zapf [SPD]: Das ist doch eine Menge!)


Die Mehrheit der Staaten der Welt unterstützt Serbien
vor dem Internationalen Gerichtshof.

Wie man am Beispiel Südossetiens sieht, ist der Völ-
kerrechtsbruch in Sachen Kosovo leider kein Einzelfall
geblieben. Es muss uns doch zu denken geben, dass man
die völkerrechtlichen Fragen so nachlässig behandelt
hat. Es ist falsch, den Völkerrechtsbruch dadurch fortzu-
schreiben, dass Deutschland weiterhin deutsche Solda-
ten im Kosovo einsetzt und sich an der KFOR beteiligt.


(Michael Brand [CDU/CSU]: Sie schieben das Völkerrecht doch vor!)


Ich hebe noch einmal hervor: Die UN-Resolution 1244
besagt, dass die Statusfrage des Kosovo offen ist. Es gilt
daher, bei jedem Engagement die Statusneutralität zu
wahren.


(Beifall bei der LINKEN)


Warum sprechen Sie in diesem Haus nicht davon,
dass Spanien, das mit den Basken erhebliche Konflikte
austrägt, dass Griechenland, Zypern, Rumänien und die
Slowakei die Anerkennung des Kosovo strikt ablehnen?
Diese Länder können, wollen und werden eine Anerken-
nung des Kosovo nicht unterstützen. Wer also hat den
europäischen Konsens nicht hergestellt – diejenigen, die
auf die europäische Philosophie verweisen und auf eine
nichtethnische Separation drängen, oder jene, die sich
über die Völkerrechtsfragen hinweggesetzt haben? Als
es um Bosnien-Herzegowina ging, sind Sie noch für die
Multiethnizität eingetreten.

Die Autonomie für das Kosovo wäre die richtige Hal-
tung gewesen und hätte auch eine einheitliche Haltung
Europas ermöglicht.

Spanien zieht nun die Konsequenzen und zieht seine
Truppen komplett ab. England zieht seine Truppen im
September ab. Nur Deutschland will bis zu 3 500 Solda-
ten dorthin beordern. Wir Linke fordern, dass Deutsch-
land mit Spanien und England gleichzieht und die deut-
schen Soldaten abzieht.


(Beifall bei der LINKEN – Zurufe von der CDU/ CSU: Unverantwortlich! Fürchterlich!)


Ich weise darauf hin, dass Deutschland gerade erst
durch die EULEX-Entscheidung von der UN noch ein-
mal vor Augen geführt bekam, dass die UN das zivile
Engagement der EULEX weiterhin unter die Statusneu-
tralität stellt. Wir sind also mit unserer Rechtsauffassung
nicht allein.

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(C (D Ich sage aber auch: Die UN-Mission UNMIK und die ilitärpräsenz KFOR haben sich in den letzten Jahren eine Lorbeeren verdient; denn der zivile Aufbau ist irklich nicht gestärkt worden. Es herrschen – das wis en alle, die sich damit beschäftigen – albanisch-kosovaische Clanstrukturen, in die Rechtsstaatlichkeit nicht ordringt. Kriegsverbrechen können nicht hinreichend eahndet, Verbrecher nicht vor dem Internationalen Geichtshof in Den Haag verurteilt werden, weil Zeugen terben, umgebracht oder mundtot gemacht werden. Mitrovica ist ein Beispiel dafür, dass Roma vertrieben urden und bis heute nicht wieder zurückkehren können nd auch dafür, dass serbische Flüchtlinge nicht wieder n ihre Häuser zurückkehren können. Ich sage hier wieder und wieder: Kosovo ist in uropa der Drehund Angelpunkt des Drogenund enschenhandels und Umschlagplatz für Zwangsprosti ution von Frauen. Nach wie vor verabsäumt es die undesregierung, gemäß der UN-Resolution 1325 die rauen am Aufbau der zivilen Ordnung zu beteiligen. (Beifall bei der LINKEN – Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Deswegen brauchen wir doch den Aufbau einer funktionierenden Polizei! Das ist doch genau der Punkt, warum wir ihn benötigen! Sie sagen es doch gerade selbst! Sie befinden sich in einem ständigen Widerspruch!)


Die Menschenrechtsstandards werden bei der Vergabe
on Geldern an die Eliten im Kosovo ebenfalls nicht
wingend angewandt. Ich bin der Meinung, der Westen
uss endlich mehr Mut zeigen, um die Machthaber im
osovo in ihre Schranken zu verweisen; denn die
echtsstaatlichkeit ist in Europa unteilbar.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622412300

Frau Kollegin, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622412400

Es sind viele politische und auch rechtliche Gründe,

ie dazu geführt haben, dass wir die Zustimmung versa-
en werden.


(Beifall bei der LINKEN – Michael Brand [CDU/ CSU]: Das war toll schwarz-weiß!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622412500

Marieluise Beck ist die nächste Rednern für

ündnis 90/Die Grünen.

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Aufgrund dieser Selbstgerechtigkeit, mit der
ie hier auftreten, Frau Knoche, stellen Sie sich natürlich
ie die Frage, wie viele Kosovo-Albaner heute über-
aupt noch im Kosovo leben könnten oder würden,
enn es die Intervention der KFOR nicht gegeben hätte.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)







(A) )



(B) )


Marieluise Beck (Bremen)

Ich möchte dem Kollegen Dzembritzki noch einmal
meinen Dank aussprechen. Sie haben uns hier ja den
Auftrag gegeben, nicht nur auf die einzelnen Länder auf
dem Balkan zu schauen, sondern auf die Region. Das
möchte ich sehr unterstützen.

Natürlich haben wir bei der Frage der europäischen
Perspektive, also der EU-Perspektive, einen Acquis,
aber wir sollten nicht vergessen, dass wir in ganz
schwieriges Fahrwasser kommen, wenn wir diese Län-
der nur einzeln betrachten. Unter anderem geht es – Sie
wissen, dass mir das besonders am Herzen liegt – um
Bosnien-Herzegowina. Diesem Staat hat die internatio-
nale Gemeinschaft eine Verfassung gegeben, die ihn
kaum lebensfähig macht. Wenn nun die Nachbarstaaten
Bosniens der EU beitreten können, aber Bosnien außen
vor bleibt – unter anderem auch, weil es durch uns eine
so schlechte Verfassung bekommen hat –, dann sollten
wir doch noch einmal an unsere Verantwortung denken.
Es geht um die Region und nicht nur um einzelne Län-
der, und wenn wir heute über das Kosovo und KFOR
sprechen, sprechen wir auch über die Region.

Deswegen möchte ich meinen Blick heute noch ein-
mal auf Serbien richten. Wir wissen, dass weite Teile
Serbiens sich unendlich schwer damit tun, die Realität,
die mit der Unabhängigkeit des Kosovos geschaffen
worden ist, anzuerkennen. Und die Realität ist: Serbien
hat das Kosovo durch eigenes Zutun verloren. Nicht nur
hatte Milosevic in den 90er-Jahren ein brutales Apart-
heid-Regime gegenüber den Kosovo-Albanern errichtet,
ihnen die Autonomie genommen und auch noch Truppen
in Bewegung gesetzt, sondern dieses Regime hatte auch
in den Jahren zuvor gegen Teile seines eigenen Landes
und seiner eigenen Bevölkerung Krieg geführt, und
diese Aggression hatte ihren Preis.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Das Serbien von heute ist nicht mehr das Serbien von
Milosevic und Karadzic. Wir sollten anerkennen, dass
die Regierung in Belgrad ihren Blick in Richtung EU
richtet und sich Mühe gibt, auch den Blick der Bevölke-
rung dorthin zu lenken. Dennoch – das wissen wir – ste-
cken Politik und Gesellschaft in dem bitteren Prozess,
sich mit ihrem historischen Erbe auseinanderzusetzen.

Wir wissen, dass von manchen Serben die Abtren-
nung des Kosovo als Demütigung Serbiens empfunden
wird. Aber es geht nicht um Demütigung und auch nicht
um Schuld, sondern um die Übernahme einer histori-
schen – ich betone das – Verantwortung für vergangenes
Unrecht. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen Be-
völkerung und den radikalen Verführern in ihrem Land
wird der serbischen Politik nicht erspart bleiben. Deswe-
gen ist es unerträglich – ich sage das heute noch einmal –,
dass der Schlächter von Srebrenica, General Mladic, im-
mer noch in Serbien Unterschlupf finden kann.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


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(C (D In Deutschland weiß man, was es bedeutet, einen Teil es eigenen Staatsgebietes, des eigenen Landes zu verieren. Hier hat es Jahrzehnte gedauert, bis dies von der ehrheit der Gesellschaft und der Politik akzeptiert orden ist. In Deutschland weiß man, dass es deutsches erschulden war, das zu diesem Verlust geführt hatte. iese eigenen Erfahrungen und Kenntnisse sollten wir in en Umgang mit unseren Gesprächspartnerinnen und esprächspartnern in Serbien einfließen lassen. Manches deutet darauf hin, dass von den radikalen räften in Serbien nach wie vor mit dem Gedanken ge pielt wird, zumindest den Norden Mitrovicas aus dem osovo faktisch herauszulösen. Wir müssen Belgrad ehr deutlich machen: Eine Teilung des Kosovos wird om Westen nicht akzeptiert. Man bedenke nur, welche üchse der Pandora aufgemacht würde, wenn das Ko ovo von einem multiethnischen Staat in einen ethnisch ortierten überführt werden würde. Die Zukunft des Preevo-Tals in Serbien und die Teilung Bosniens stünden ls Nächstes auf der Tagesordnung. Wir alle wissen das. Dieselbe Botschaft geht an die Regierung in Pristina, ie unsere Unterstützung nur dann erwarten kann, wenn ie mit aller Kraft die serbische Minderheit integriert und ersucht, sie zu halten, sich also wirklich bemüht, allen enschen jeder Herkunft und jeder Religion in ihrem and Raum zu geben. Eine klare Botschaft darf allerings keiner Belgrader Regierung erspart bleiben: Wer n Belgrad der Bevölkerung weismacht, der Weg in die U und eine Blockade bei der Kosovo-Frage wären mitinander vereinbar, streut der serbischen Bevölkerung and in die Augen. Wir beschließen heute noch einmal die Verlängerung es KFOR-Mandats, weil wir wissen, dass ein Konflikt, enn er erst einmal ausgebrochen ist und sich ausbreiten onnte, fürchterliche und tiefe Gräben und Wunden hinerlässt, die nur schwer zu heilen und zu schließen sind. ie Lektion der Balkan-Kriege lautet: Nichts ist schlimer, als wenn Aggression offen wüten kann. Frau Kno he, wenn die Wunden erst einmal sehr tief sind, ist die ersöhnung extrem schwierig. Deswegen lohnt sich jede räventive Maßnahme. Dazu gehört der KFOR-Einsatz. aher stimmt Bündnis 90/Die Grünen diesem Einsatz u. Schönen Dank. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


(Beifall des Abg. Detlef Dzembritzki [SPD])



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622412600

Die Kollegin Uta Zapf hat jetzt das Wort für die SPD-

raktion.


(Beifall bei der SPD)



Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1622412700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

eit zehn Jahren stehen die KFOR-Truppen im Kosovo.
as Gespenst des Krieges wurde gebannt – das hat
rank-Walter Steinmeier bei der Einbringung des Antra-






(A) )



(B) )


Uta Zapf
ges gesagt. Das Gespenst mag gebannt sein. Dennoch
wissen wir, dass auf KFOR noch nicht verzichtet werden
kann. Es wird sicherlich zu Truppenreduzierungen kom-
men; das ist schon erwähnt worden. Wir sollten aber vor-
sichtig sein; denn auch die Unruhen vom März 2004
sind noch nicht vergessen.

Ein Jahr nach der Unabhängigkeitserklärung haben
60 Staaten das Kosovo anerkannt. Allerdings ist das un-
abhängige Kosovo alles andere als vollkommen souve-
rän, die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates gilt
nach wie vor – sie wurde durch keine neue Entscheidung
abgelöst –, und UNMIK vertritt das Kosovo in internatio-
nalen Organisationen.

Dass die Situation immer ein bisschen in Bewegung
ist, sieht man daran, dass 44 Staaten, die offensichtlich
für den Beitritt zum IWF gestimmt haben, bisher noch
nicht ihre Anerkennung ausgesprochen haben und dass
Russland in die Kontaktgruppe zurückgekehrt ist. Ich
glaube, wir brauchen noch Geduld. Es geht zwar nur
langsam voran, aber es wird eine Lösung geben. Ich
glaube, im Hinblick auf diese Lösung ist die europäische
Perspektive des Kosovo, aber auch des gesamten West-
balkans von sehr großer Wichtigkeit. Auch für Serbien
ist sie wichtig, und die Serben wissen das.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der erste Jahrestag
der Unabhängigkeit wurde gefeiert, und er verlief fried-
lich. Dass an der Sondersitzung des Kosovo-Parlaments
weder die serbischen Abgeordneten noch die Abgeord-
neten der anderen Minderheiten teilnahmen, zeigt, dass
noch viel getan werden muss, um die Serben, die Alba-
ner und die anderen Minderheiten zu einem friedlichen
Zusammenleben zu führen.

Der KFOR-Einsatz wurde vor zehn Jahren beschlos-
sen. Zehn Jahre, das ist eine unendlich lang erscheinende
Zeit. Die Entscheidung zum Einsatz der KFOR als
Schutztruppe, um ein Aufflammen von Kämpfen zwi-
schen albanischen und serbischen Gruppen zu verhin-
dern und die serbische Bevölkerung zu schützen, war als
logische Folge des Eingreifens der NATO nicht das
größte Problem. Der vorherige Beschluss, an der völker-
rechtlich umstrittenen Intervention teilzunehmen, war
allerdings eine quälende und schwere Entscheidung. Ich
glaube, niemand von uns hat sie sich leicht gemacht.


(Beifall der Abg. Detlef Dzembritzki [SPD] und Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Warum haben wir damals geholfen? Warum haben
wir diese Entscheidung getroffen? Die Vertreibungen
und der Mord an der albanischen Bevölkerung, die un-
endlichen Flüchtlingsströme und die Lage in Mazedo-
nien, die wir jeden Tag im Fernsehen verfolgt haben,
machten deutlich, dass ein Verbrechen an der eigenen
Bevölkerung begangen wurde. Die völkerrechtliche Le-
gitimität des Eingreifens der NATO war umstritten, ob-
wohl – ich sage deutlich: obwohl – die UNO die Vertrei-
bungen, die Menschenrechtsverletzungen und die
Verbrechen in Jugoslawien ausdrücklich als Bedrohung
des Weltfriedens bezeichnet hat.

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(C (D Hier prallen zwei völkerrechtliche Prinzipien aufeiander, die bis heute in einem ungelösten Widerspruch ueinander stehen: die Nichteinmischung in die inneren ngelegenheiten eines souveränen Staates und die Verflichtung der internationalen Staatengemeinschaft, enschenrechte zu schützen und ethnische Vertreibun en sowie Genozid nicht untätig hinzunehmen. „The Responsibility to Protect“, die Schutzverantworung der Staaten, lautete der Titel des Berichts einer inernationalen Kommission vom Dezember 2001, in dem ie sich mit der Staatssouveränität und dem Recht oder er Pflicht zur Intervention auseinandersetzte. Die umtrittene Intervention im Kosovo veranlasste Kofi Annan, ie internationale Staatengemeinschaft im Jahre 1999 und ann noch einmal im Jahre 2000 aufzufordern, in dieser rage einen Konsens zu finden. Ich zitiere Kofi Annan: Wenn humanitäre Interventionen in der Tat ein unakzeptabler Anschlag auf die Souveränität sind, wie sollen wir dann auf Ruanda, auf Srebrenica antworten – auf schlimme und systematische Verletzungen der Menschenrechte, die jede Vorstellung unserer Humanität verletzen? is heute gibt es keine schlüssige Antwort auf diese rage von Kofi Annan. Nach Ruanda und Srebrenica sehen wir in Darfur im udan und in Simbabwe hilflos zu, wie Regierungen ihre chutzpflicht gegenüber der eigenen Bevölkerung grob ernachlässigen, internationale Konventionen verachten, enschenrechte mit Füßen treten, Vertreibung, Mord nd Genozid zulassen oder auch ausüben. Im Jahre 2004 legte das High Level Panel on Threats, hallenges and Change einen Bericht mit dem Titel Eine sicherere Welt: Unsere gemeinsame Verantworung“ vor. Diesem Bericht folgte ein Bericht des Genealsekretärs mit dem Titel „In größerer Freiheit: Auf dem eg zu Entwicklung, Sicherheit und Menschenrechten ür alle“. In allen diesen drei Berichten – inklusive der Responsibility to Protect“ – hat man sich genau mit dieer Diskrepanz auseinandergesetzt. Es wurden auch Vorchläge zur Lösung gemacht, die dann eine völkerrechtiche Grundlage sicherer Art werden. In allen Berichten ird aus der Verpflichtung der souveränen Staaten, seine igenen Bürgerinnen und Bürger vor Not, Menschenechtsverletzungen, Verfolgung und Genozid zu schüten, die Verpflichtung der internationalen Staatengeeinschaft zur Intervention abgeleitet, sollte dieser Staat icht in der Lage oder willens sein, dieser Schutzpflicht achzukommen. Drei Grundsätze wurden aufgestellt: Erstens. Prävention. Die Mittel haben wir, aber sie unktionieren noch nicht in ausreichendem Maße. Zweitens. Die Verantwortung, zu handeln. Dies muss otfalls mit Zwangsmaßnahmen und im Falle der Ultima atio mit militärischen Mitteln geschehen. Uta Zapf Drittens. Die Verantwortung für den Wiederaufbau, für die Beseitigung der Ursachen der Konflikte und für die volle Unterstützung bei der Versöhnung. Liebe Kolleginnen und Kollegen, dies alles haben wir im Kosovo getan. Wir tun dies noch, und wir werden dies so lange tun, bis die Region befriedet ist. Eines haben wir noch nicht geleistet, nämlich die unaufgelöste Spannung zwischen der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates und unserer „Responsibility to Protect“ aufzulösen. Ich wünsche mir von Herzen, dass wir diese Diskussion endlich vertieft und ohne Eifer und Zorn hier in diesem Hause führen. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622412800

Robert Hochbaum spricht jetzt für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Robert Hochbaum (CDU):
Rede ID: ID1622412900

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Manche mögen sich noch erinnern können: Es
sind jetzt fast auf den Tag genau zehn Jahre, seitdem sich
Deutschland am Einsatz im Kosovo beteiligt. Am
11. Juni 1999 hat der Deutsche Bundestag das Kosovo-
Mandat im Rahmen der NATO-Mission zum ersten Mal
beschlossen.

Sicherlich war dies damals wie heute für alle keine
einfache Entscheidung. Die Tatsachen aber, die man im
Kosovo vorfand, sprachen eine eindeutige Sprache – ich
glaube, das haben Sie, werte Frau Knoche, vergessen –:


(Monika Knoche [DIE LINKE]: Oh nein! Ganz und gar nicht!)


1,4 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge, 1,8 Millionen
obdachlose Menschen, Massenhinrichtungen, Massen-
vergewaltigungen und brutalste Waffengewalt waren an
der Tagesordnung. Der damalige Kommandeur im Ko-
sovo, General Fritz von Korff, beschrieb die Lage ge-
genüber Journalisten mit den Worten: Es gibt keine in-
nere Ordnung, es gibt nur Hass.

Heute entscheiden wir zum elften Mal darüber, ob wir
unser Engagement im Kosovo fortführen. In diesen Tagen
hören wir von einer Lage, die sich zumindest im Vergleich
zu der von damals deutlich verbessert hat. Selbst die Un-
abhängigkeitserklärung vom 17. Februar 2008 und die
damit verbundenen düsteren Prognosen führten zu kei-
ner Eskalation und auch nicht zu einer deutlichen Desta-
bilisierung der Lage im Land.

Gegenwärtig erkennen 60 Staaten, darunter zum Bei-
spiel auch Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugosla-
wiens, die Unabhängigkeit des Kosovos an. Das ist für
mich und wohl auch für Sie ein Zeichen, dass die betei-
ligten Regierungen nicht auf Konfrontation, sondern auf

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(C (D ooperation setzen. Es ist auch ein deutliches Zeichen ür die Menschen vor Ort, liebe Frau Knoche. Sie weren dadurch ermuntert, aufeinander zuzugehen, sich die ände zu reichen und sich zu versöhnen. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Demokratiierung ist das Inkrafttreten der kosovarischen Verfasung im vergangenen Jahr. Sie ist das Fundament für echtsstaatlichkeit und daher von enormer Wichtigkeit ür die Menschen im Land. Ihr Zustandekommen stellt inen wesentlichen Baustein aller internationalen und osovarischen Bemühungen zur Friedenssicherung dar. Wenn wir Vergangenheit und Istzustand im Kosovo iteinander vergleichen, dann ist augenscheinlich, dass er Einsatz der NATO und damit der Einsatz unserer undeswehr zu weitestgehend stabilen Verhältnisse im osovo beigetragen haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Ohne diesen Einsatz wäre keine Stabilisierung des
andes möglich gewesen. Deutschland hat dazu einen
icht unerheblichen Beitrag geleistet. Mit bisher insge-
amt über 100 000 Soldatinnen und Soldaten konnte der
uftrag, im Kosovo ein rechtsstaatliches und demokrati-

ches Umfeld herzustellen, inzwischen schon in großem
mfang erfüllt werden.

Auch wenn es hier und anderswo schon öfters ange-
lungen ist, so möchte ich es an dieser Stelle gerne wie-
erholen; weil ich denke, dass es nicht oft genug gesagt
erden kann: Allen beteiligten Soldatinnen und Solda-

en gebührt unser Dank. Sie stehen für Frieden, Freiheit
nd Demokratie im Kosovo und für eine friedliche Per-
pektive in ganz Europa.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die Fortschritte, die das Kosovo hin zu einer friedli-
hen Entwicklung gemacht hat, sind beachtlich. Den-
och steht es – man darf da nicht blauäugig sein – vor
erausforderungen, die nicht zu unterschätzen sind und
on uns ernst genommen werden müssen.

So muss beispielsweise die sehr junge Verfassung von
en dort lebenden Menschen – und zwar von allen – erst
och in vollem Umfang angenommen werden. Sie muss
elebt und verinnerlicht werden.

Ein weiteres Problem stellt der wirtschaftliche Auf-
au des Landes dar. In Zeiten der weltweiten Finanz-
nd Wirtschaftskrise ist dies kein leichtes Unterfangen
nd benötigt – wie zurzeit überall auf dieser Welt – öko-
omisches Fingerspitzengefühl.

Aber auch die Sicherheitsstrukturen müssen noch
eiter entwickelt und ausgebaut werden. Mit EULEX,
er Rechtsstaat- und Polizeimission Europas, und dem
ufbau der Kosovo Security Force ist man gut vorange-
ommen. Es wurden schon viele Sicherheitskräfte aus-
ebildet. Weitere – und zwar sehr viele – befinden sich
n der Ausbildung. Dies gilt es weiter fortzuführen und
u unterstützen. Nur effektive Sicherheitsstrukturen so-






(A) )



(B) )


Robert Hochbaum

nein: 513 Jan Korte Ilse Aigner Peter Albach Ilse Falk
Ja

FDP

Angelika Brunkhorst

DIE LINKE

Hüseyin-Kenan Aydin
Dr. Dietmar Bartsch
Karin Binder
Heidrun Bluhm
Eva Bulling-Schröter
Dr. Martina Bunge
Roland Claus
Sevim Dağdelen
Dr. Diether Dehm
Werner Dreibus
Dr. Dagmar Enkelmann
Klaus Ernst
Diana Golze
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Lutz Heilmann
Hans-Kurt Hill
Cornelia Hirsch
Inge Höger
Dr. Barbara Höll

Oskar Lafontaine
Michael Leutert
Ulla Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Ulrich Maurer
Dorothée Menzner
Kersten Naumann
Wolfgang Nešković
Dr. Norman Paech
Petra Pau
Bodo Ramelow
Elke Reinke
Paul Schäfer (Köln)

Volker Schneider


(Saarbrücken)

Dr. Herbert Schui
Dr. Ilja Seifert
Dr. Petra Sitte
Frank Spieth
Dr. Kirsten Tackmann
Dr. Axel Troost
Alexander Ulrich
Jörn Wunderlich
Sabine Zimmermann

fraktionsloser
Abgeordneter

Henry Nitzsche

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homas Bareiß
orbert Barthle
r. Wolf Bauer
ünter Baumann
rnst-Reinhard Beck

(Reutlingen)


eronika Bellmann
r. Christoph Bergner
tto Bernhardt
lemens Binninger
enate Blank
eter Bleser
ntje Blumenthal
r. Maria Böhmer

ochen Borchert
olfgang Börnsen

(Bönstrup)

olfgang Bosbach
laus Brähmig
ichael Brand
elmut Brandt
r. Ralf Brauksiepe
onika Brüning
eorg Brunnhuber
ajus Caesar
itta Connemann
eo Dautzenberg
ubert Deittert

Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Michael Glos
Josef Göppel
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
enthalten: 1 Katrin Kunert Peter Altmaier Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann
wie rechtsstaatliche Instrumen
einen fortwährenden Frieden.

Die Entwicklung mit EULE
rity Force lässt die Gewährleis
genverantwortlichkeit der koso
bare Nähe rücken. Damit sin
Weg, was im Übrigen auch di
hende Reduzierung der Truppen

Aber – das ist entscheidend
heitsstrukturen und die Ausb
Militärkräfte müssen mit Gedul
tigkeit und vor allem Nachhalt
Es wäre ein Kardinalfehler und
durch zu schnelles und unüberl
den und somit eine mögliche D
zen Region hervorzurufen. Das
bilität im Kosovo muss weiter
ausgebaut werden. Forderunge
bzw. gänzlichen Rückzug uns
wenig zielführend und meiner M
tungslos.


(Beifall bei der CDU/CSU neten der SPD, der FDP SES 90/DIE GRÜNEN)


Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 571;
davon

ja: 52

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tarien sind Garanten für

X und der Kosovo Secu-
tung der Sicherheit in Ei-
varischen Kräfte in greif-
d wir auf dem richtigen
e heute zur Debatte ste-
stärke ermöglicht hat.

– der Aufbau der Sicher-
ildung der Polizei- und
d, höchster Gewissenhaf-
igkeit vollzogen werden.
äußerst fatal, Erreichtes
egtes Handeln zu gefähr-
estabilisierung einer gan-
zarte Pflänzchen der Sta-
gesichert, gefestigt und

n nach einem schnelleren
erer Truppen sind dabei

einung nach verantwor-

sowie bei Abgeord-
und des BÜNDNIS-

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lla Jelpke
r. Lukrezia Jochimsen
r. Hakki Keskin
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onika Knoche

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Wenn wir heute – ich hoffe
es Hauses – die weitere friedli
ovos unterstützen, dann tun w

unsch der Kosovaren. Unm
er dortige Präsident Sejdiu me
racht, dass die Unterstützung d
ollt und willkommen ist. Unt

em aber die Menschen im K
ach Frieden, Freiheit und Dem

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU neten der S Vizepräsidentin Katrin Gö Damit schließe ich die Aussp Ich komme kurz zurück unkte 6 a und 6 b. Ich hatte Ih ie Schriftführerinnen und Sch ntwurf auf Drucksache 16/70 en Drucksachen 16/7019 bis on Neinstimmen festgestellt h en, dass damit der Gesetzentw ie die 16 Anträge der Frakti ind. ein DU/CSU lrich Adam A T M D A (C (D , mit großer Zustimmung che Entwicklung des Koir dies nicht gegen den issverständlich hat auch hrfach zum Ausdruck geer KFOR gewünscht, geerstützen wir ihn, vor alosovo bei ihrem Streben okratie! sowie bei AbgeordPD)


ring-Eckardt:
rache.

auf die Tagesordnungs-
nen schon mitgeteilt, dass
riftführer für den Gesetz-
35 und die Anträge auf
16/7034 eine Mehrheit
aben. Es ist noch zu sa-
urf in zweiter Lesung so-
on Die Linke abgelehnt

lexander Dobrindt
homas Dörflinger
arie-Luise Dött
r. Stephan Eisel
nke Eymer (Lübeck)







(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Monika Grütters
Dr. Karl-Theodor Freiherr zu

Guttenberg
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Christian Hirte
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Franz-Josef Holzenkamp
Joachim Hörster
Anette Hübinger
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke-Witt
Dr. Peter Jahr
Dr. Hans-Heinrich Jordan
Dr. Franz Josef Jung
Andreas Jung (Konstanz)

Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Steffen Kampeter
Alois Karl
Bernhard Kaster
Volker Kauder

(Villingen Schwenningen)

Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Jens Koeppen
Dr. Kristina Köhler


(Wiesbaden)

Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Dr. Rolf Koschorrek
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Michael Kretschmer
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Dr. Karl A. Lamers


(Heidelberg)

Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Katharina Landgraf
Dr. Max Lehmer
Paul Lehrieder
Ingbert Liebing
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
Patricia Lips
Dr. Michael Luther
Thomas Mahlberg
Stephan Mayer (Altötting)

Wolfgang Meckelburg
Dr. Michael Meister
Friedrich Merz
Laurenz Meyer (Hamm)

Maria Michalk
Dr. h. c. Hans Michelbach
Philipp Mißfelder

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r. Eva Möllring
arlene Mortler
r. Gerd Müller
arsten Müller

(Braunschweig)


tefan Müller (Erlangen)

ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
duard Oswald
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ita Pawelski
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
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uprecht Polenz
aniela Raab
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ans Raidel
r. Peter Ramsauer
eter Rauen
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
ranz Romer
ohannes Röring
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r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
lbert Rupprecht (Weiden)

eter Rzepka
nita Schäfer (Saalstadt)

ermann-Josef Scharf
artmut Schauerte
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
arl Schiewerling
eorg Schirmbeck
hristian Schmidt (Fürth)

ndreas Schmidt (Mülheim)

go Schmitt (Berlin)

r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
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ilhelm Josef Sebastian
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arion Seib
ernd Siebert
homas Silberhorn
ohannes Singhammer
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hristian Freiherr von Stetten
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ndreas Storm
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atthäus Strebl

homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
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ans Peter Thul
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r. Hans-Peter Uhl
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olkmar Uwe Vogel
ndrea Astrid Voßhoff
erhard Wächter
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg

eter Weiß (Emmendingen)

erald Weiß (Groß-Gerau)


ngo Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
nnette Widmann-Mauz
laus-Peter Willsch
illy Wimmer (Neuss)


lisabeth Winkelmeier-
Becker
erner Wittlich
agmar Wöhrl
olfgang Zöller
illi Zylajew

PD

r. Lale Akgün
regor Amann
r. h. c. Gerd Andres

ngrid Arndt-Brauer
ainer Arnold
rnst Bahr (Neuruppin)

oris Barnett
r. Hans-Peter Bartels
laus Barthel
ören Bartol
abine Bätzing
irk Becker
we Beckmeyer
laus Uwe Benneter
r. Axel Berg
te Berg
etra Bierwirth
othar Binding (Heidelberg)

olker Blumentritt
urt Bodewig
lemens Bollen
erd Bollmann
r. Gerhard Botz
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
arco Bülow
lla Burchardt
artin Burkert
r. Michael Bürsch
hristian Carstensen
arion Caspers-Merk
r. Peter Danckert
arl Diller
artin Dörmann
r. Carl-Christian Dressel
lvira Drobinski-Weiß
etlef Dzembritzki
ebastian Edathy
iegmund Ehrmann
ans Eichel
etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
nnette Faße
lke Ferner

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(C (D abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz erd Höfer is Hoffmann rank Hofmann r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger ohannes Jung osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Andrea Nahles Dr. Erika Ober Ludwig Stiegler Dr. Werner Hoyer Dr. Anton Hofreiter Thilo Hoppe Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Steffen Reiche Maik Reichel Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Christel Riemann Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth Michael Roth Ortwin Runde Marlene Rupprecht Anton Schaaf Axel Schäfer Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Marianne Schieder Otto Schily Ulla Schmidt Silvia Schmidt Renate Schmidt Heinz Schmitt R C D J D J J J F R S J D H A P G G H D H D E D W H U M B F J Ich komme jetzt zur B Auswärtigen Ausschusses auf dem Antrag der Bundesregier deutschen Beteiligung an der heitspräsenz im Kosovo. Hierzu § 31 unserer Geschäftsordnung Wolff vor.1)





(A) )


(B) )


(Tuchenbach)

Drucksache 16/12881 zuzustim
Abstimmung verlangt. Ich bit
und Schriftführer, die vorgeseh

1) Anlage 11
olf Stöckel
hristoph Strässer
r. Peter Struck

oachim Stünker
r. Rainer Tabillion

örg Tauss
ella Teuchner
örn Thießen
ranz Thönnes
üdiger Veit
imone Violka
örg Vogelsänger
r. Marlies Volkmer
edi Wegener
ndreas Weigel
etra Weis
unter Weißgerber
ert Weisskirchen

(Wiesloch)

ildegard Wester
r. Margrit Wetzel
eidemarie Wieczorek-Zeul
r. Dieter Wiefelspütz
ngelbert Wistuba
r. Wolfgang Wodarg
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(Wolmirstedt)

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eschlussempfehlung des
Drucksache 16/13204 zu
ung zur Fortsetzung der
internationalen Sicher-
liegt eine Erklärung nach
der Kollegin Waltraut
pfiehlt, dem Antrag auf
men. Es ist namentliche

te die Schriftführerinnen
enen Plätze an den Urnen

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2)
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r. h. c. Jürgen Koppelin
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(Frankfurt)

etlef Parr
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r. Konrad Schily
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r. Hermann Otto Solms
arl-Ludwig Thiele
lorian Toncar
hristoph Waitz
r. Claudia Winterstein
r. Volker Wissing
artfrid Wolff (Rems-Murr)


ÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN

arieluise Beck (Bremen)


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inzunehmen. – Sind jetzt alle
er Fall. Dann eröffne ich die A

Ist noch ein Mitglied des Ha
timme nicht abgeben konnte?
all zu sein.

Dann schließe ich die Ab
chriftführerinnen und Sc
uszählung zu beginnen. Da

päter bekanntgegeben.2)

Ergebnis Seite 24623 D

(D te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn arkus Kurth ndine Kurth onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten DU/CSU da Carmen Freia Heller Urnen besetzt? – Das ist bstimmung. uses anwesend, das seine – Das scheint nicht der stimmung und bitte die hriftführer, mit der s Ergebnis wird Ihnen Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller Michael Müller Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Carsten Schneider Olaf Scholz Ottmar Schreiner Reinhard Schultz Swen Schulz Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Angelica Schwall-Düren Rolf Schwanitz Rita Schwarzelühr-Sutter Wolfgang Spanier Dr. Margrit Spielmann Jörg-Otto Spiller Dieter Steinecke Andreas Steppuhn D U E P M J U O P H D H J D H B (Cr. Karl Addicks we Barth rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz Ulrike Höfken Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Wir setzen die Abstimmungen fort. Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/13224. Wer stimmt für den Entschließungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen von SPD, Fraktion Die Linke und CDU/CSU gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen und bei Enthaltung der FDP abgelehnt. Ich rufe die Tagesordnungspunkte 10 a bis 10 c auf: a)


(Everswinkel)





(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622413000
regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87 d)


– Drucksache 16/13105 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des
Grundgesetzes (Artikel 87 d)


– Drucksache 16/12280 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Innenaus-
schusses (4. Ausschuss)


– Drucksache 16/13217 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Clemens Binninger
Klaus Uwe Benneter
Gisela Piltz
Petra Pau
Wolfgang Wieland

b) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung luftver-
kehrsrechtlicher Vorschriften

– Drucksache 16/12279 –

– Zweite und dritte Beratung des von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vor-
schriften

– Drucksache 16/13107 –

– Zweite und dritte Beratung des von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes
für Flugsicherung und zur Änderung und
Anpassung weiterer Vorschriften

– Drucksache 16/11608 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses

(15. Ausschuss)


– Drucksache 16/13213 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Königshofen
Uwe Beckmeyer

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(C (D Jan Mücke Dorothée Menzner Winfried Hermann c)

richts des Ausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (15. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Mücke,
Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick Döring,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP

Zukunft der Flugsicherung verfassungskon-
form gestalten

– zu dem Antrag der Abgeordneten Dorothée
Menzner, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar
Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion DIE LINKE

Deutsche Flugsicherung europarechtlichen
Rahmenbedingungen anpassen

– Drucksachen 16/7133, 16/3803, 16/11168 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Uwe Beckmeyer

Zu dem von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD
ingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des
rt. 87 d des Grundgesetzes liegt ein Entschließungs-

ntrag der Fraktion Die Linke vor. Zu dem von den Frak-
ionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf
ines Gesetzes zur Änderung luftverkehrsrechtlicher
orschriften liegen ein Änderungsantrag der Fraktion
er FDP und ein Entschließungsantrag der Fraktion Die
inke vor. Über den von den Fraktionen der CDU/CSU
nd SPD sowie der Bundesregierung eingebrachten Ent-
urf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes
erden wir später in dritter Beratung namentlich abstim-
en. Ich mache darauf aufmerksam, dass zur Annahme

ieses Gesetzentwurfs die Zustimmung von zwei Drit-
eln der Mitglieder des Bundestages erforderlich ist.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
ussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. – Ich
öre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
we Beckmeyer, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Uwe Beckmeyer (SPD):
Rede ID: ID1622413100

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! In dieser Legislaturperiode befassen wir uns mit
em zur Diskussion stehenden Thema das zweite Mal.
ch bin überzeugt, dass unser Entwurf eines Gesetzes zur
nderung des Grundgesetzes auch das positive Votum
es Bundespräsidialamtes finden wird.

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union streben
ine engere Zusammenarbeit im Luftverkehr an. Ziel der
ooperation ist, die Verkehrsströme auch in der Luft ef-

ektiver zu organisieren. Während wir am Boden mit
em Schengen-Abkommen zwischen den europäischen
taaten die Freizügigkeit von Personen- und Warenver-






(A) )



(B) )


Uwe Beckmeyer
kehr verwirklicht haben, leisten wir uns am Himmel
noch immer nationale Kleinstaaterei. Flugzeuge müssen
an den nationalen Grenzen bei der jeweiligen Flugsiche-
rungsorganisation im grenznahen Raum teilweise im Mi-
nutentakt an- und wieder abgemeldet werden. Das
zwingt vielfach dazu, das Flugziel nicht auf direktem
Weg anzusteuern, sondern Umwege in Kauf zu nehmen.
Das bedeutet einen erhöhten Kerosinverbrauch, erhöht
die Flugkosten und verteuert damit die Preise für den
Verbraucher. Auch die CO2-Emissionen steigen unnöti-
gerweise.

Im Jahr 2004 hat die Europäische Union mit einem
ersten Verordnungspaket die Errichtung eines einheitli-
chen europäischen Luftraums – Single European Sky –
beschlossen. Damals wollte man – wir wollen das wei-
terhin – Flugtrassen optimieren und die Schadstoffemis-
sionen der Flugzeuge reduzieren. In grenzüberschreiten-
den Luftraumblöcken ist nun eine Zusammenarbeit der
nationalen Flugsicherungsorganisationen der europäi-
schen Mitgliedstaaten vorgesehen.

Ohne den Beschluss der vorliegenden Gesetzentwürfe
kann sich Deutschland nicht aktiv an der Ausgestaltung
eben dieses Single European Sky und an der Gründung
eines einheitlichen Luftraumblocks zwischen Belgien,
Deutschland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden
und der Schweiz beteiligen. Das wäre ein fatales Zei-
chen in Richtung Brüssel, und das wäre ein fatales Zei-
chen für die Umwelt. Im Herbst stehen weitere
Beschlüsse der Europäischen Union an, die für die Mit-
gliedstaaten gerade in diesem Zusammenhang von gro-
ßer Wichtigkeit sind, die unmittelbar geltendes Recht
sein werden und die Mitgliedstaaten auch zu grenzüber-
schreitender Zusammenarbeit in Europa im Luftverkehr
zwingen werden. Im grenznahen deutschen Luftraum und
an Regionalflughäfen sind schon heute aus praktischen
Gründen ausländische Flugsicherungsorganisationen wie
Austro Control tätig. Die regionalen Gegebenheiten im
Verlauf der Grenzen zu unseren Nachbarstaaten lassen es
im Sinne einer lückenlosen Luftraumüberwachung nicht
zu, dass die Tätigkeiten von Flugsicherungsorganisatio-
nen jeweils an den nationalen Grenzen enden. Der
Bundespräsident hat ja – er hat das 2006 in seiner Be-
gründung zur Nichtausfertigung des vom Deutschen
Bundestag beschlossenen Gesetzes zur Neuregelung der
Flugsicherung deutlich gemacht – verfassungsrechtliche
Bedenken geltend gemacht.

Europäische Vorgaben zur Trennung von Aufsicht
und Durchführung der Flugsicherung durch die Errich-
tung eines Bundesamtes für Flugsicherung werden wir
ebenfalls umsetzen. Jede Tätigkeit im Bereich Flug-
sicherung in Deutschland steht zukünftig unter der Auf-
sicht des Staates, vertreten durch das neu zu errichtende
Bundesamt für Flugsicherung.

Mit der Grundgesetzänderung wird geregelt, dass die
Luftverkehrsverwaltung in Deutschland eine hoheitliche
Aufgabe des Bundes bleibt, jedoch auf dem Wege der
Beleihung auch in mittelbarer Bundesverwaltung ausge-
übt werden kann.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Diese Klarstellung in der Verfassung ist notwendig, da der
Bundespräsident im Jahr 2006 verfassungsrechtliche Be-

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(C (D enken geäußert hat, ob die seit Jahren geübte Praxis der eleihung der Deutschen Flugsicherung von der bisherien Formulierung im Grundgesetz gedeckt ist. Wir komen also dieser Anregung des Bundespräsidenten nach. ir schreiben mit dem Gesetz zur Änderung luftverkehrs echtlicher Vorschriften fest, dass auch in Zukunft die eutsche Flugsicherung die bestimmende Flugsiche ungsorganisation in Deutschland bleiben wird, und das ls zu 100 Prozent bundeseigene Institution. Eine Privatiierung ist ausgeschlossen. In grenznahen Bereichen chaffen wir die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass urch Kooperation auch ausländische Flugsicherungsoranisationen, allerdings nur als Unterauftragnehmer der eutschen Flugsicherung, tätig werden können. Herr Kollege Beckmeyer. Ich komme zum Schluss, meine liebe, verehrte Präsi entin. ch will am Ende noch eines sagen. Wir haben nach der nhörung diverse Vorschläge, zum Beispiel der Geerkschaft der Flugsicherung in Bezug auf den Erhalt er Erlaubnispflicht für flugtechnisches Personal, mit ufgenommen, auch mit Blick auf die Sicherheitsstanards. Herr Kollege Beckmeyer, Sie reden jetzt auf Kosten hrer nachfolgenden Kollegen. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist kein Schaden!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622413200
Uwe Beckmeyer (SPD):
Rede ID: ID1622413300

(Heiterkeit)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622413400


Uwe Beckmeyer (SPD):
Rede ID: ID1622413500

Noch ein letzter Gedanke: Wir werden uns bei der

msetzung der jeweiligen Errichtungsgesetze zum Bei-
piel auch die Zuweisung von Personal und die Dienst-
orgesetztenbefugnisse der Deutschen Flugsicherung
nschauen.

Herzlichen Dank. – Ich bitte um Entschuldigung, ver-
hrte Frau Präsidentin.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622413600

Sie müssen sich bei Ihren Kollegen entschuldigen,

icht bei mir.

Ich komme zum Tagesordnungspunkt 7 zurück und
ebe das von den Schriftführerinnen und Schriftführern
rmittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung
ber die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus-
chusses zu dem Antrag der Bundesregierung zur Fort-
etzung der deutschen Beteiligung an der internationalen
icherheitspräsenz im Kosovo bekannt: abgegebene
timmen 565. Mit Ja haben gestimmt 503, mit Nein ha-
en gestimmt 54, Enthaltungen 8. Die Beschlussempfeh-
ung ist damit angenommen.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 565;
davon

ja: 503
nein: 54
enthalten: 8

Ja

CDU/CSU

Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Albach
Peter Altmaier
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Bosbach
Klaus Brähmig
Michael Brand
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Cajus Caesar
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Stephan Eisel
Anke Eymer (Lübeck)

Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Michael Glos
Josef Göppel
Peter Götz

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te Granold
einhard Grindel
ermann Gröhe
ichael Grosse-Brömer
arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
lav Gutting
olger Haibach
erda Hasselfeldt
da Carmen Freia Heller
ichael Hennrich

ürgen Herrmann
ernd Heynemann
rnst Hinsken
hristian Hirte
obert Hochbaum
laus Hofbauer
ranz-Josef Holzenkamp
oachim Hörster
nette Hübinger
ubert Hüppe
usanne Jaffke-Witt
r. Peter Jahr
r. Hans-Heinrich Jordan
ndreas Jung (Konstanz)

r. Franz Josef Jung
artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
teffen Kampeter
lois Karl
ernhard Kaster

(VillingenSchwenningen)


olker Kauder
ckart von Klaeden
ürgen Klimke
ulia Klöckner
ens Koeppen
r. Kristina Köhler

(Wiesbaden)

anfred Kolbe
orbert Königshofen
r. Rolf Koschorrek
artmut Koschyk
homas Kossendey
ichael Kretschmer
unther Krichbaum
r. Günter Krings
r. Martina Krogmann
r. Hermann Kues
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
r. Norbert Lammert
elmut Lamp
atharina Landgraf
r. Max Lehmer
aul Lehrieder
gbert Liebing
duard Lintner
r. Klaus W. Lippold
atricia Lips
r. Michael Luther
homas Mahlberg
tephan Mayer (Altötting)

olfgang Meckelburg

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r. Angela Merkel
riedrich Merz
aurenz Meyer (Hamm)

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(Braunschweig)


tefan Müller (Erlangen)

r. Gerd Müller
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Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Renate Gradistanac Angelika Graf Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann Nina Hauer Hubertus Heil Dr. Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Gerd Höfer Iris Hoffmann Frank Hofmann Dr. Eva Högl Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Johannes Jung Josip Juratovic Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Angelika Krüger-Leißner Dr. Hans-Ulrich Krüger Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange Waltraud Lehn Helga Lopez G D L C K H M P U D U M D M G F D A D T H H J J C D F D M S M G D C W S R K M O M A A B D M O U S R H C O O R S E F D R R W D J D A L abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller ichael Müller esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober homas Oppermann olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel RiemannHanewinckel alter Riester önke Rix ené Ernst Dieter Rossmann arin Roth ichael Roth rtwin Runde arlene Rupprecht nton Schaaf xel Schäfer ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt ilvia Schmidt enate Schmidt einz Schmitt arsten Schneider laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz wen Schulz wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler R C D J D J J J F R S J D H A P G G H L D H D E D H U M B F J D D U A E P M J U O P H D H J D H B D M D H G H S H I M D P J B D H D olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen ildegard Wester ydia Westrich r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto etlef Parr C G F D M D C F C D D H B D M C B A E D D H K K B B P P U T U F U M A N J K W O B C K M E C Ir D R S D W J N C W D W S G P (C (D ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius eter Hettlich riska Hinz lrike Höfken hilo Hoppe te Koczy ritz Kuhn ndine Kurth arkus Kurth nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang StrengmannKuhn olfgang Wieland osef Philip Winkler ein DU/CSU olfgang Börnsen r. Peter Gauweiler illy Wimmer PD regor Amann etra Hinz Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner fen, sondern umgekehrt sind wir als Europäer genauso (Beifall bei der FDP sowi der CDU/CSU un Damit wird es möglich sein, Punkt zu fliegen. Es ist doch nicht normal, d grund von nationalen Flugsic Umwege fliegen müssen, so Flugzeug auf einem Flug von praktisch ein Drittel der Flug wegs ist, um nationale Flugsich hen. Das ist keine vernünftige P Dies ist umso unvernünftige mit den knappen natürlichen R hen und Zeit sparen wollen un fristig erschwinglich bleiben s wichtig, dass wir heute diese Ä zes und die Ausführungsgesetz ket gehören, beschließen. e bei Abgeordneten d der SPD)


(Hildesheim)





(A) )


(B) )


(Wackernheim)


(Tuchenbach)


(Everswinkel)


(Wiesloch)


(Frankfurt)


(Bönstrup)





(A) )


(B) )


in Europa von Punkt zu

ass wir in der Luft auf-
herungsgrenzen mehrere
dass beispielsweise ein
Madrid nach Frankfurt
strecke zusätzlich unter-
erungsgrenzen zu umge-
olitik.

r, weil wir CO2 einsparen,
essourcen sparsam umge-
d auch das Fliegen lang-
oll. Deshalb ist es ganz
nderung des Grundgeset-
e, die mit zu diesem Pa-

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arauf angewiesen, mit der S
enn wir funktionale Luftraum

u-Punkt-Flugverbindungen in


(Beifall bei de Im Gegenzug muss es mög chweizer Territorium fliegen uf Flügen, beispielsweise von and nach Italien oder von Süd and, den Schweizer Luftraum st das, was wir heute hier bes ehmen zugleich. Die Regelungen, die vorge is auf das Gesetz zur Änderun orschriften unsere Zustimmun ine Flugsicherungsorganisatio abe der Flugsicherung beliehe ür eine staatliche Aufsicht ge chweiz zu kooperieren, blöcke und damit PunktEuropa schaffen wollen. r FDP)


lich sein, dass wir über
. In Europa müssen wir
Großbritannien oder Hol-
frankreich nach Deutsch-
nutzen können. Deshalb
chließen, ein Geben und

schlagen werden, finden
g luftverkehrsrechtlicher
g. Es ist ganz klar: Wenn
n vom Staat mit der Auf-
n wird, dann muss es da-
ben. Das sehen auch wir
FDP

Dr. h. c. Jürgen Koppelin

DIE LINKE

Hüseyin-Kenan Aydin
Dr. Dietmar Bartsch
Karin Binder
Dr. Lothar Bisky
Eva Bulling-Schröter
Dr. Martina Bunge
Sevim Dağdelen
Werner Dreibus
Klaus Ernst
Diana Golze
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel
Lutz Heilmann
Hans-Kurt Hill
Cornelia Hirsch
Inge Höger

Dr. Barbara Höll
Ulla Jelpke
Dr. Lukrezia Jochimsen
Dr. Hakki Keskin
Katja Kipping
Monika Knoche
Jan Korte
Katrin Kunert
Oskar Lafontaine
Michael Leutert
Ulla Lötzer
Dr. Gesine Lötzsch
Ulrich Maurer
Dorothée Menzner
Kersten Naumann
Wolfgang Nesković
Dr. Norman Paech
Petra Pau
Bodo Ramelow
Elke Reinke
Paul Schäfer (Köln)


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Nächster Redner in unserer Debatte ist der Kollege
Jan Mücke, FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Jan Mücke (FDP):
Rede ID: ID1622413700

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Was lange währt, wird endlich gut, möchte
man meinen. Nachdem wir uns mit dem Prozess der Pri-
vatisierung der Flugsicherung seit 1990 beschäftigen,
haben wir heute den schönen Zustand, dass wir uns zu-
mindest ganz überwiegend einig sind, heute diese
Grundgesetzänderung zu beschließen.

Dies geschieht aus zwei Gründen:

Erstens. Wir wollen es der Deutschen Flugsicherung
ermöglichen, in Europa tätig zu werden. Die beste Flug-
sicherung der Welt hat auch einen europäischen An-
spruch. Es ist gut, dass wir die verfassungsrechtlichen
Voraussetzungen für funktionale Luftraumblöcke in
Europa schaffen.

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(C (D olker Schneider r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN ans-Christian Ströbele raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche Enthalten CDU/CSU Dr. Wolf Bauer SPD Klaus Barthel Waltraud Wolff BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Winfried Hermann Dr. Anton Hofreiter Sylvia Kotting-Uhl Monika Lazar Dr. Harald Terpe (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


(Saarbrücken)


(Wolmirstedt)


Zweitens. Wir haben seit über 50 Jahren in den
renzgebieten von Deutschland einen quasi rechtswidri-
en Zustand – das ist für die FDP-Fraktion ein zwingen-
er Grund, zu handeln –; denn dort gilt nicht das, was in
rt. 87 d des Grundgesetzes steht, dass nämlich die
uftverkehrsverwaltung in bundeseigener Verwaltung zu
rfolgen hat. Skyguide, Austro Control und einige an-
ere Flugsicherungsorganisationen gehören eben nicht
ur bundeseigenen Verwaltung. Deshalb besteht drin-
ender Bedarf, hier die Rechtslage zu ändern, um den
estehenden technischen Möglichkeiten Rechnung zu
ragen.

Ich möchte ganz klar sagen, dass dieses Gesetzespa-
et, das heute zur Abstimmung im Deutschen Bundestag
teht, keine Lex Skyguide ist, obwohl ich weiß, dass der
ine oder andere Kollege das möglicherweise so sieht.
as Gegenteil ist richtig: Nicht nur die Schweiz ist da-

auf angewiesen, dass wir rechtmäßige Zustände schaf-






(A) )



(B) )


Jan Mücke
Liberale so. Dennoch gehen wir davon aus, dass der
ganz überwiegende Teil von Flugsicherungstätigkeiten
keine hoheitlichen Tätigkeiten originärer Art sind, son-
dern dass diese Tätigkeit eine Dienstleistung ist.

Das sieht im Übrigen auch die Europäische Union so.
Deshalb macht die Europäische Union keine Vorschrif-
ten, ob Flugsicherung zwingend staatlich oder supra-
national organisiert werden muss, sondern die Europäi-
sche Union geht davon aus, dass das auch privat erfolgen
kann. Genau deshalb können wir dem Entwurf eines Ge-
setzes zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften
nicht zustimmen.


(Beifall bei der FDP)


Mit diesem Gesetzentwurf soll ausgeschlossen wer-
den, dass die DFS als momentan noch zu 100 Prozent im
Eigentum des Bundes befindliches Unternehmen jemals
etwas an diesen Eigentumsverhältnissen ändern kann.
Das halten wir für nicht richtig; denn wir wollen auch
bei der Flugsicherung mehr Wettbewerb erreichen und
damit bessere Leistungen ermöglichen.

Die Deutsche Flugsicherung bestätigt im Übrigen
diese unsere Ansicht; denn sie hat, seitdem sie in priva-
ter Rechtsform geführt wird, eine gute Leistungsbilanz
vorgelegt. Darauf können wir mit Recht stolz sein.


(Beifall bei der FDP – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Aber die, die da arbeiten, wollen das nicht, dass das privat organisiert wird!)


– Lieber Herr Kollege Benneter, ich will Ihnen dazu ein-
mal eine Zahl nennen.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Der ausgesprochene Fachmann Benneter hat eine Zwischenfrage gestellt!)


Die DFS macht für jedes Jahr eine Aufstellung darüber,
wie viele aller Flüge pünktlich ankommen. Anfang der
90er-Jahre oder in den 80er-Jahren haben wir katastro-
phale Verspätungszeiten gehabt, und das bei weniger
Flugbewegungen. Heute finden in Deutschland und in
Europa sehr viel mehr Flüge statt, und trotzdem liegt die
Pünktlichkeit bei 97,7 Prozent. Das ist eine ganz tolle
Leistung.


(Beifall bei der FDP)


Wir wollen, dass die Deutsche Flugsicherung auch
langfristig auf festen Grundlagen steht, dass sie gut ar-
beiten kann, dass sie international tätig werden kann.
Wir wollen vor allen Dingen erreichen, dass wir in Eu-
ropa CO2 einsparen. Dieses Instrument ist viel wichtiger
als beispielsweise die komplizierte Einführung von
Emissionshandelssystemen, und es kann sofort einge-
führt werden und führt auch sofort zu Ergebnissen. Des-
halb werden wir als FDP-Bundestagsfraktion heute der
Grundgesetzänderung und auch der Errichtung des Bun-
desaufsichtsamtes für Flugsicherung zustimmen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)


Wir wollen allerdings nicht, dass eine Privatisierung
über das Luftverkehrsgesetz ausgeschlossen wird.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist schade!)


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(C (D s bleibt unser langfristiges Ziel, dass die DFS auch priat geführt werden kann. Hinzu kommt, dass wir uns auf das verlassen, was uns ie Verfassungsressorts bei der Behandlung der Gesetesvorlage gesagt haben: Die Verfassungsressorts gehen avon aus, dass die Deutsche Flugsicherung auch mit er jetzt vorliegenden Formulierung der Änderung des rundgesetzes zu einem späteren Zeitpunkt privatisiert erden kann. Das ist auch der Grund für uns, weshalb ir hier zustimmen können. Herzlichen Dank. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622413800

Nächster Redner ist der Kollege Norbert Königsho-

en, CDU/CSU-Fraktion.


Norbert Königshofen (CDU):
Rede ID: ID1622413900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

olleginnen und Kollegen! Wer Mitte des
9. Jahrhunderts von Berlin nach Lissabon mit der Kut-
che fuhr,


(Ute Kumpf [SPD]: Das waren noch Zeiten!)


atte viele Grenzen zu überwinden, Kontrollen über sich
rgehen zu lassen und war froh, wenn er irgendwann an-
am. Heute können Sie mit dem Wagen von Berlin nach
issabon fahren und kommen womöglich ohne eine ein-
ige Kontrolle dort an.


(Ute Kumpf [SPD]: Höchstens mit einer Verkehrskontrolle, wenn man zu schnell gefahren ist!)


In der Luft haben wir allerdings Verhältnisse wie vor
50, 200 Jahren.


(Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber an der Grenze halten müssen Sie auch nicht!)


iloten hangeln sich von Flugsicherung zu Flugsiche-
ung, Zickzackflüge – das ist ja schon erwähnt worden –,
as alles ist heute noch normal. Das kostet Zeit, das kos-
et Geld. Von der Umweltverschmutzung möchte ich gar
icht reden.

Daher unternehmen wir jetzt den zweiten Anlauf zur
euorganisation der Flugsicherung in Deutschland. Wir
erücksichtigen dabei die Kritik und die Anregungen des
undespräsidenten. Wir werden das Grundgesetz anpas-

en. Wir werden auf die Kapitalprivatisierung der DFS
erzichten. Wir konzentrieren uns auf das, was für die
ntwicklung eines einheitlichen europäischen Luftrau-
es notwendig ist. So beraten und beschließen wir heute

ie Änderung des Grundgesetzes, die Änderung luftver-
ehrsrechtlicher Vorschriften, und wir beraten das Ge-
etz zur Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes.

Die Errichtung des Bundesaufsichtsamtes – das ist ge-
agt worden – ist Vorgabe der entsprechenden europäi-
chen Richtlinien. Der operative und der regulative Be-






(A) )



(B) )


Norbert Königshofen
reich bei der Flugsicherung sollen getrennt werden. Die
Staaten sollen den regulativen Bereich hoheitlich wahr-
nehmen – auf europäischer Ebene wird das Eurocontrol
übernehmen –, allerdings verlieren sie den operativen
Bereich. Dieser wird künftig von den Flugsicherungsor-
ganisationen wahrgenommen. Deswegen ist heute der
Beschluss über den Entwurf eines Gesetzes zur Errich-
tung eines Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung er-
forderlich.

Es ist schon gesagt worden: Die aktuellen Gegeben-
heiten in der Bundesrepublik machen auch eine Anpas-
sung des Grundgesetzes notwendig. In den Grenzregio-
nen im Norden, im Westen und im Süden arbeiten
Nachbarorganisationen, beispielsweise in Südbaden die
beliebte Skyguide. Auf Regionalflughäfen sind Fluglot-
sen von Austro Control tätig. Das Grundgesetz schreibt
allerdings eine bundeseigene Verwaltung vor. Nur, wir
werden in den Grenzregionen die Nachbarorganisatio-
nen nicht vertreiben können, und wir wollen es auch
nicht. Wir können beispielsweise in Südbaden nicht die
Deutsche Flugsicherung bis zur Grenze tätig werden las-
sen, um dann 12 Kilometer vor der Landung in der
Schweiz an den Schweizer Kollegen zu übergeben. Ich
möchte mal wissen, welchen Aufschrei es in Südbaden
gäbe, wenn es dort zu einem weiteren Unfall käme! Das
Verfahren wird also so bleiben müssen; es muss nur bes-
ser geregelt werden als bisher. Dazu wird uns die heute
zu verabschiedende Gesetzgebung die Möglichkeiten
geben. Es wird Beauftragungen geben. Es wird eine Auf-
sicht geben. Es wird im Rahmen von SES Staatsverträge
geben. Man wird die Haftung und sicherlich auch den
Regress regeln können.

Die Grundgesetzänderung soll aber auch dazu beitra-
gen – das ist mein Hauptanliegen –, dass wir an der
Spitze stehen, wenn es darum geht, auf europäischer
Ebene den Einigungsprozess im Luftraum voranzutrei-
ben. Es gibt 60 Luftraumkontrollstellen, 27 nationale
Flugsicherungen, 22 unterschiedliche Systeme, 30 Pro-
grammiersprachen – doppelt so viele wie in den USA bei
nur halb so großem Luftverkehrsaufkommen. Das ist an-
tiquiert. Das muss beseitigt werden.

Dazu brauchen wir neue Wege. Deswegen soll es in
Europa zur Bildung von Luftraumblöcken kommen. Bei-
spielsweise werden wir mit der Schweiz, mit Frankreich
und mit den Beneluxstaaten zusammen einen Luftraum-
block bilden, nämlich den Luftraumblock Europe Cen-
tral, in dem dann natürlich nicht nur Deutsche tätig sein
können. So wie die DFS im Ausland tätig wird, müssen,
jedenfalls theoretisch, auch bei uns andere tätig sein
können.

Dazu brauchen wir ebenfalls eine Grundgesetzände-
rung. Immer dann, wenn die Vertreter der Regierungen
zusammengekommen sind, mussten wir sagen: Wir sind
zwar im Prinzip dafür, aber das Grundgesetz steht dem
entgegen. Das müssen wir erst noch ändern. – So zuletzt
geschehen im März dieses Jahres.

Im Oktober kommt es zum Schwur, kommt es zur
endgültigen Beschlussfassung. Ich möchte, dass die
Deutschen da voranschreiten. Wir sind diejenigen, die
Europa immer wieder gefordert haben, die Europa wol-

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(C (D en; wir sind auch Nutznießer von Europa. Wir wollen icht an der Seite stehen. Wir haben die beste Flugsicheung der Welt. Es wäre lächerlich, wenn sie da an der eite stünde und die anderen das machten. Wer kann das ollen? Die Deutschen müssen also mitmachen. Am esten ist es, wenn unsere erprobten Systeme von den nderen gewürdigt und, soweit das möglich ist, überommen werden. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Eine Privatisierung – das ist auch schon angesprochen
orden – sieht das Gesetzespaket nicht vor. Wir schrei-
en fest: Die Anteile müssen im Besitz der Bundesrepu-
lik bleiben. – Angesichts dessen sind Befürchtungen, es
äme zu einem Ausverkauf der DFS, nicht gerechtfer-
igt.

Der einheitliche europäische Luftraum wird eine we-
entliche Verbesserung im ökonomischen wie auch im
kologischen Sinne bringen. Wir werden damit Flugzei-
en verkürzen und den Kerosinverbrauch senken können.
as spart Kosten und reduziert sehr wahrscheinlich auch
en Flugpreis. Schließlich werden wir auch beim Um-
eltschutz einen Schritt nach vorne machen, der eigent-

ich nichts kostet. Experten sagen eine Senkung der Ke-
osinkosten um bis zu 20 Prozent und eine Senkung des
O2-Ausstoßes um bis zu 12 Prozent voraus. Überlegen
ie einmal, wie sehr wir feilschen, wenn es nur um eine
-prozentige Reduktion in anderen Bereichen geht. Hier
st mit geringem Aufwand ganz leicht eine Reduktion
öglich. Herr Hunold, der Chef von Air Berlin, hat in

er Anhörung gesagt, es handle sich um ein riesiges
onjunkturpaket, das nichts kostet. Recht hat der Mann.

Ich möchte mich zum Schluss bei allen bedanken, die
itgeholfen haben, dass das heute möglich wurde, ins-

esondere bei meinen Kollegen Dirk Fischer und Hans-
eter Friedrich, bei Uwe Beckmeyer und Christian Cars-

ensen von der SPD, bei Horst Friedrich und Jan Mücke,
en wir ja gerade erleben durften, von der FDP. Ich
öchte aber auch Winfried Hermann Dankeschön sagen.

hre Fraktion stimmt zwar heute nicht zu, sondern ent-
ält sich. Aber Sie waren bei der ganzen Diskussion im-
er sehr konstruktiv, auch wenn Sie die letzte Hürde

icht nehmen. Ich weiß ja, dass der Wahlkampf kommt
nd die Grünen, die wieder in den Bundestag kommen
ollen, damit Punkte bei ihren Wählern machen wollen.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU)


Ein Letztes, meine Damen und Herren. Es handelt
ich wohl um meine letzte Rede im Bundestag. Ich darf
ich deswegen bei Ihnen allen bedanken, die Sie mich

rtragen haben, die Sie mich unterstützt haben, die Sie
it mir gestritten haben. Es war eine interessante und

pannende Zeit. Ich wünsche Ihnen, dass Sie im nächs-
en Bundestag die Aufgaben, die auf Sie zukommen, mit
rfolg meistern. Es wird ja ein gewaltiger Berg sein, der
a abzutragen ist.

Viel Erfolg, Gottes Segen und Ihnen allen eine gute
ukunft!


(Beifall im ganzen Hause)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622414000

Herr Kollege Königshofen, ich danke Ihnen im Na-

men aller Mitglieder des Hohen Hauses recht herzlich
für Ihre Arbeit hier im Parlament und im Haushaltsaus-
schuss. Sie waren ja Berichterstatter für unseren Etat.
Herzlichen Dank und für die Zukunft alles Gute!


(Beifall)


Für die Linke gebe ich das Wort der Kollegin Do-
rothée Menzner.


(Beifall bei der LINKEN)



Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622414100

Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

Wir Linken begrüßen im Grundsatz die Idee eines Single
European Sky. Wir begrüßen die Schaffung eines zen-
traleuropäischen Luftraums.


(Enak Ferlemann [CDU/CSU]: Sehr gut!)


Es ist unstrittig, dass deswegen Anpassungen von Geset-
zen an europäische Realitäten notwendig sind. Da es
aber beim BAF-Gesetz im Detail doch Dissenspunkte
gibt, werden wir uns an der Stelle heute enthalten.

Hinsichtlich der anderen Punkte, zu denen heute eine
Beschlussfassung erfolgt, haben wir einen grundlegen-
den Dissens. Das bezieht sich zum einen auf das Gesetz
zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften und
zum anderen auf das Gesetz zur Änderung des Grundge-
setzes.

Um das Ziel eines Single European Sky zu erreichen,
würde die Schaffung zwischenstaatlicher Einrichtungen,
die auf zwischenstaatlichen Abkommen beruhen, ausrei-
chen. Wie schon beim ersten Anlauf, der zur Privatisie-
rung der Flugsicherung unternommen wurde, haben wir
auch gegenüber den heute zur Abstimmung stehenden
Vorlagen grundlegende verfassungsrechtliche Bedenken.


(Beifall bei der LINKEN)


Letzte Woche haben wir alle gemeinsam das Grundge-
setz gelobt und gefeiert. Nun erleben wir einen erneuten
Anlauf von CDU/CSU, SPD und FDP, dieses Grundge-
setz auszuhöhlen. Es ist sozusagen eine Grundgesetzän-
derung auf Vorrat; denn die neue Fassung – das hat Kol-
lege Mücke eben deutlich gemacht – ermöglicht sehr
wohl in einem späteren Schritt die Privatisierung der
Flugsicherung, und das mit einfacher Mehrheit des Bun-
destages.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich!)


Dabei gibt es Beschlussfassungen vieler Parteien, aus
denen hervorgeht, dass das nicht sein soll. Ich möchte ei-
nen Beschluss der SPD vom Hamburger Parteitag im
Oktober 2007 zitieren, in dem es heißt:

Die Mitglieder der Bundestagsfraktion

– gemeint ist die SPD-Bundestagsfraktion –

werden aufgefordert, keinesfalls einer nochmaligen
Gesetzesinitiative zur Privatisierung der für die

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(C (D Luftsicherheit und die Lenkung des Flugverkehrs zuständigen Behörde und insbesondere keiner dafür erforderlichen Änderung des Grundgesetzes zuzustimmen. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD] – Christian Carstensen [SPD]: Waren Sie bei der Anhörung nicht dabei?)


Wie hoch die Messlatte für eine Änderung des Grund-
esetzes hängt, haben wir in den zurückliegenden Wo-
hen im Ausschuss mehrfach diskutiert. Wir alle kennen
ie Begründung aus dem Bundespräsidialamt von der
rsten Ablehnung 2006. Anders als 2006 stehen wir
inke mit der Ablehnung der Änderung des Grundgeset-
es diesmal nicht alleine da. Das wurde in der Anhörung
eutlich, und das wird auch in Publikationen von Juris-
en deutlich. Ich möchte Professor Hobe von der Univer-
ität Köln zitieren, der meint, dass es einen Kernbestand
taatlicher Aufgaben gibt, der nach Art. 79 Abs. 3 in
erbindung mit Art. 20 des Grundgesetzes verfassungs-

est geschützt ist und zu dem auch die Luftverkehrssi-
herheit als sonderpolizeiliche Aufgabe gehören könnte.
ann wäre die Änderung unzulässig.

Sie mögen einwenden, dass sich für jede Meinung ein
urist findet, der sie bestätigt. Von daher möchte ich nur
nfügen, dass der Professor für Verfassungsrecht Peter
uber von der Münchner Ludwig-Maximilians-Univer-

ität diese Bedenken teilt. Das ist in der Frankfurter All-
emeinen Zeitung vom 24. Mai nachzulesen. Dazu kann
an einen ausführlicheren Text finden.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Wo?)


Werte Kollegen der SPD, wie Sie die von Ihnen vor-
esehene Beschlussfassung vor Ihren Mitgliedern und
hrer Wählerschaft rechtfertigen, soll nicht das Problem
er Linken sein. Aber ich möchte Ihnen allen sagen: Eine
bermalige Nichtunterzeichnung durch den Bundespräsi-
enten oder aber ein Normenkontrollverfahren – und wir
issen, dass mehrere Bundesländer darüber nachdenken –
äre ein peinlicher Vorgang für den gesamten Bundes-

ag.

Die Linke hält es für unzulässig, in der vorgeschlage-
en Art und Weise am Grundgesetz herumzuschrauben.


(Beifall bei der LINKEN)


iesen Verfassungsbruch macht die Linke nicht mit. Wir
inke sagen aber nicht nur, was wir nicht mitmachen,
as nicht geht, und begründen das. Wir machen auch
orschläge, wie es gehen kann, weil – ich sagte es ein-
angs – Single European Sky vom Ansatz her eine
urchaus sinnvolle und erstrebenswerte Sache ist. Ich
mpfehle Ihnen, noch einmal einen Blick in unsere Ent-
chließungsanträge zu werfen. Sie zeigen einen Weg auf,
ie wir Single European Sky näherkommen können,
hne das Grundgesetz weiter auszuhöhlen.

Ich danke.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622414200

Ich gebe das Wort dem Kollegen Winfried Hermann,

Bündnis 90/Die Grünen.


Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622414300

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Alle Rednerinnen und Redner haben es deutlich
gemacht: Die derzeitige Situation am Himmel von Eu-
ropa ist absolut anachronistisch. Wir haben national-
staatliche Regelungen und Regulierungen in einem in-
ternationalen Verkehrssystem; das kann nicht mehr
zeitgemäß sein. Insofern sage ich für uns Grüne: Wir un-
terstützen das Projekt des einheitlichen europäischen
Himmels, und dafür ist es sinnvoll, gesetzgeberisch aktiv
zu werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Das Projekt ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll.
Ich füge aber hinzu – weil ich dies immer wieder in den
Reden höre –: Es ist keine Wunderwaffe zur Bekämp-
fung des Klimawandels. Wenn alle Flugverkehre effi-
zienter geregelt sind und mehr geflogen wird, wird das
dem Klima nicht helfen. Man sollte sich da nichts vor-
machen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Eine Änderung des Grundgesetzes ist auch deswegen
notwendig, weil wir heute im Grenzbereich, insbeson-
dere in Süddeutschland, Zustände haben, die nicht von
der Verfassung abgedeckt sind. Man kann Skyguide
beim besten Willen nicht als „bundeseigene Verwaltung“
bezeichnen. Auch Austro Control kann nicht als solche
gewertet werden. Hier besteht zwingend Handlungsbe-
darf.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Das ist der Grund, weshalb wir all die Jahre konstruk-
tiv mitgearbeitet haben. Vielen Dank für das Kompli-
ment, Kollege Norbert Königshofen; ich gebe es gerne
zurück. Wir haben es uns auch heute nicht leicht ge-
macht, unsere Position zu finden. Wahlkampftaktisch
hätten wir einfach Nein sagen können. Es kommt ja im-
mer gut, zu sagen: Wir sind an der Spitze der Gegner von
Fluglärm. – Aber das war uns zu billig. Wir haben uns
die Mühe gemacht, uns die Sache genau anzuschauen
und zu argumentieren. Entscheidend ist, ob der jetzt vor-
liegende Vorschlag zur Änderung des Grundgesetzes
tauglich ist, ob er zielführend, haltbar und eindeutig ist.
Das sind für uns wichtige Kriterien. Daran messen wir,
ob wir ihm zustimmen können.

Ich muss Ihnen sagen: Wir haben erhebliche Beden-
ken; deswegen können wir nicht zustimmen. Wir enthal-
ten uns, weil wir der Meinung sind, dass etwas gesche-
hen muss; aber wir brauchen eine bessere Regelung.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Was sind unsere Kritikpunkte im Einzelnen? Es ist mmer wieder danach gefragt worden, ob einer Privatiierung der Deutschen Flugsicherung mit der jetzt vorgechlagenen Regelung Tür und Tor geöffnet wird. Sie haen diese Frage, wie ich finde, elegant umschifft, sie icht benannt, aber trotzdem geregelt. Ich will Ihnen uch sagen, wie und warum. Wir reden heute allgemein ber die Notwendigkeit einer Neuregelung, nicht aber arüber, dass der durchaus bedeutende Passus, der in unerer Verfassung steht, dass über die öffentlich-rechtiche oder privatrechtliche Organisationsform der Lufterkehrsverwaltung durch Bundesgesetz entschieden ird, gestrichen werden soll. Dadurch wird noch keine rivatisierung der Deutschen Flugsicherung eingeleitet; ber Sie räumen die verfassungsmäßige Hürde, die biser besteht, ab. Im Begleitgesetz heißt es jedoch, dass ie Deutsche Flugsicherung zu 100 Prozent in Bundesand bleibt. Damit unterbreiten Sie ein doppeldeutiges ngebot: Diejenigen, die die Deutsche Flugsicherung uf gar keinen Fall privatisieren wollen, können Sie auf as Begleitgesetz verweisen; denjenigen, die die Deutche Flugsicherung privatisieren wollen, können Sie saen, dass zur Privatisierung zukünftig eine einfache ehrheit ausreicht. Insofern ist Ihr Gesetzentwurf kein eitrag zu einer klaren Entscheidung. Sie drücken sich m eine Entscheidung; Sie konnten sie in Ihren Fraktioen nicht fällen. Aber Sie schaffen Raum für eine Privaisierung, noch dazu für eine undifferenzierte. Ohne weitere Vorgaben wollen Sie Hoheitsrechte an ie Schweizer Skyguide abgeben. (Uwe Beckmeyer [SPD]: Stimmt ja nicht, was Sie sagen! Sie wissen es doch besser!)


erfassungsrechtlich ist das hochproblematisch. Das ist
nser nächster Einwand. In der Expertenanhörung ist
esagt worden, dass es natürlich wichtige, hoheitliche
ufgaben gibt, die ein Staat für sich definieren muss.
elbstverständlich gibt es im Luftverkehrsrecht, im Luft-
icherheits- und -steuerungsrecht hoheitliche Aufgaben.
ie Experten haben immer wieder gesagt, dass ein großer
eil, die klassischen Dienstleistungen, privatisiert werden
ann, dass aber ein hoheitlicher Bereich beim Staat ver-
leiben muss. Selbst der Experte Ronellenfitsch, der an
ich sehr für Privatisierung ist, hat gesagt: Wir müssen
en hoheitlichen Kern klar definieren. Er hat den Vor-
chlag gemacht, in die Verfassung zu schreiben: Soweit
oheitliche Aufgaben nicht zwingend erledigt werden
üssen, kann man privatisieren. – Genau das haben Sie

icht gemacht. Stattdessen haben Sie diesen Bereich all-
emein geöffnet.

Im Falle der ausländischen Beleihung haben Sie gar
eine Barriere eingeführt. Dabei können Sie nicht be-
aupten, dass man auf Skyguide die gleichen Zugriffs-
echte hat wie auf die Deutsche Flugsicherung.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Weil der Rechtszustand so war, wie er gerade ist! Das wollen wir ja ändern!)


ir sehen ja an dem Rechtsstreit über den Flugverkehrs-
nfall von Überlingen, dass man weder bei der Kontrolle






(A) )



(B) )


Winfried Hermann
noch bei der Haftung direkten Zugriff auf Skyguide hat.
Das ist ein Riesenproblem. Verfassungsexperten haben
gesagt: Man muss sich vor verfassungswidriger Korrek-
tur des Grundgesetzes hüten. Das ist ein, wie ich finde,
schwerwiegender Einwand und für uns der Hauptgrund,
warum wir nicht zustimmen können. Der Deutsche Bun-
destag kann es sich nicht leisten, in dieser Frage ein drit-
tes Mal peinlich zu scheitern. Eine Reihe von Juristen
mag sagen, dass die Regelung wasserdicht ist. Es gibt
aber genügend, die mahnen: Halt, so geht es nicht! Die
Große Koalition schlägt diese Warnung in den Wind,
weil man kurz vor Toresschluss eine Last-Minute-Ent-
scheidung herbeiführen möchte – auch in der Hoffnung,
dass nicht alle genau hinschauen, weil wir heute 25 na-
mentliche Abstimmungen haben und nicht jeder das
Ganze durchschaut.

Ich will zum Schluss sagen: Wir stimmen der Einrich-
tung eines Bundesaufsichtsamtes ausdrücklich zu. Diese
neue Regelung ist auf europäischer Ebene und somit
auch für Deutschland sinnvoll. Wir wollen an dieser
Stelle konstruktiv mitwirken. In den beiden anderen Fäl-
len können wir uns nur enthalten, da unsere Bedenken zu
schwerwiegend sind.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622414400

Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär Ul-

rich Kasparick.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Königshofen [CDU/CSU])


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Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622414500


Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Der Deutsche Bundestag entscheidet heute über ein zen-
trales Projekt der Bundesregierung, das große Auswir-
kungen auf die Gestaltungsmöglichkeiten Deutschlands
innerhalb der Europäischen Union haben wird. Sie ent-
scheiden heute, wie die Bundesregierung im Herbst vo-
tiert, wenn es darum geht, ob wir dem SES-II-Paket zu-
stimmen oder nicht. Die Mehrheit im Deutschen
Bundestag ermutigt uns zu der begründeten Hoffnung,
dass wir Europa an führender Stelle mitgestalten werden
können.

Der jetzige Zustand, insbesondere in den Grenzregio-
nen, entspricht nicht der deutschen Verfassung. Dass die
Flugsicherung durch Organisationen wie Skyguide be-
trieben wird, widerspricht dem Grundgesetz. Das ist ei-
ner der Gründe, warum Handlungsbedarf besteht. Der ei-
gentlich entscheidende Grund ist – das wurde von
Norbert Königshofen und Uwe Beckmeyer gesagt –,
dass wir ein deutlich effektiveres System brauchen.
Wenn Sie in den Vereinigten Staaten von der Ostküste
zur Westküste fliegen, betreut Sie nur eine Flugsiche-
rungsorganisation. Wenn Sie von Brüssel nach Paris flie-
gen, werden Sie von neun verschiedenen Flugsiche-

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(C (D ungsorganisationen betreut. Das ist nicht sinnvoll rganisiert. Ich möchte auf die eben von Winfried Hermann darestellte Begründung eingehen, warum die Grünen die rundgesetzänderung ablehnen. Die Grundgesetzände ung und die Einrichtung eines Bundesaufsichtsamtes ür Flugsicherung bedeuten eine höhere Sicherheit als in er Vergangenheit, so zum Beispiel in Fragen der Hafung. Es wird dann völlig klar sein, dass derjenige, der eleiht, auch haftet; in diesem Falle ist das die Bundesreublik Deutschland. Das ist klarer geregelt, als dies geenwärtig der Fall ist. Die Durchgriffsund Kontrollrechte, die die Bundesegierung gegenüber den beliehenen Organisationen hat, erden ebenfalls klarer geregelt sein. Sie wissen, dass ir mit unseren Nachbarstaaten, mit denen wir schon etzt zusammenarbeiten, diesbezüglich Staatsverträge orbereiten und Verabredungen treffen. Das Bundesaufichtsamt für Flugsicherung wird genau diese Aufgabe aben. Außerdem werden nur solche Organisationen in den renzregionen Deutschlands Flugsicherung betreiben ürfen, die nach europäischen Standards zertifiziert sind. ir lassen nicht irgendwelche Organisationen in unser oheitsgebiet, sondern nur die, mit denen wir uns auf uropäischer Ebene verständigt haben und die nach euopäischen Standards zertifiziert sind. Es liegt allerdings n unserem Interesse – das wurde bereits gesagt –, dass ie stärkste Flugsicherungsorganisation, die wir in Euopa haben, an führender Stelle Flugsicherungsdienste nbietet. Abschließend möchte ich mich bei all denjenigen beanken, die in den letzten drei Jahren mitgeholfen haben, iesen nicht einfachen Prozess zu gestalten. Ich danke en Berichterstattern und all denjenigen, die sich an der nhörung beteiligt haben. Ich danke den Gewerkschaf en, den Unternehmen, den Wissenschaftlern und den olitischen Beratern. Es war kein einfacher Prozess. Wir glauben, dass die sich abzeichnende Mehrheit, ie sich hier im Deutschen Bundestag für die Grundgeetzänderung, für die Einrichtung eines Bundesaufichtsamtes für Flugsicherung und für die notwendigen egleitgesetze ausspricht, Europa ein großes Stück nach orne bringt. Dies ist ein großer Schritt zu mehr Klimachutz und zu mehr Umweltschutz. Wir können mehr für ie Unternehmen, die Flugleistungen und Flugsicherung nbieten, tun. Wir können einen Beitrag dazu leisten, ass Europa noch weiter zusammenwächst. Dafür habe ch mich bei Ihnen zu bedanken. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622414600

Nächster Redner ist der Kollege Dirk Fischer, CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dirk Fischer (CDU):
Rede ID: ID1622414700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Worum geht es heute? Wir wollen die Steuerung des
Luftverkehrs in Deutschland und in Europa verbessern.
Wir hatten in Deutschland bis 1992 die Bundesanstalt
für Flugsicherung. Dann haben wir das Grundgesetz ge-
ändert und den heutigen Art. 87 d Grundgesetz geschaf-
fen. Wir haben die zivil-militärische Flugsicherung inte-
griert. Das geschah übrigens auch damals in zwei
Runden; das hat bei der Flugsicherung wohl mittlerweile
Tradition. Seit dem 1. Januar 1993 gibt es die Deutsche
Flugsicherung GmbH. Was die finanziellen Konsequen-
zen anbelangt, ist zu sagen: Vorher musste der deutsche
Steuerzahler mit jedem Bundeshaushalt Geld in das Sys-
tem pumpen; heute werden von der DFS jedes Jahr Ge-
winne an den Bundeshaushalt abgeführt. Das ist der we-
sentliche finanzielle Unterschied.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Die Effizienz des deutschen Systems ist nachhaltig
verbessert worden. Ein Kollege hat dankenswerterweise
darauf hingewiesen, dass die IATA der Deutschen Flug-
sicherung GmbH den Eagle Award verliehen und sie da-
mit als beste Flugsicherungsgesellschaft der Welt ausge-
zeichnet hat. Ich kann nur sagen: Wir können mit Stolz
auf die Leistung der Geschäftsführung und der Mitarbei-
ter der DFS schauen. Das freut uns sehr.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Aus sehr guten und nachvollziehbaren Gründen hat
die Europäische Union 2004 mit vier Verordnungen den
Einheitlichen Europäischen Luftraum, den Single Euro-
pean Sky, ins Werk gesetzt. Zunächst entstand Single
European Sky I. Das war eine Grundsatzentscheidung,
an der sich Deutschland inhaltlich stark beteiligt hat. Da-
mit sollte der europäischen Kleinstaaterei im Luftver-
kehr ein Ende bereitet werden. Die Absurdität, dass der
Himmel frei ist, wir in Europa aber an unseren klein-
staatlichen Grenzen entlangfliegen, sollte beendet wer-
den.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Das Vorbild war Nordamerika, wo die FAA mit einem
einheitlichen System den ganzen nordamerikanischen
Subkontinent hocheffizient steuert. Das wollen wir auch
in Europa realisieren.

In 2009 entscheidet die Europäische Union. Das Eu-
ropäische Parlament hat der Vorlage zugestimmt; der
Ministerrat hat sie zustimmend zur Kenntnis genommen.
Anfang Oktober wird der Ministerrat seine endgültige
Entscheidung treffen. Heute geht es auch darum, ob
26 Staaten Ja sagen, während Deutschland sagen muss:
„Wir können wegen unseres Grundgesetzes nicht zu-
stimmen“, oder ob wir diese Blamage Deutschlands ver-
meiden, indem wir unser Grundgesetz zwischenzeitlich
EU-konform gestalten und diesem sinnvollen Prozess
zustimmen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


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(C (D Zunächst werden – dies ist wahrscheinlich nur ein wischenschritt – neun funktionale Luftraumblöcke einerichtet. Deutschland wird dann mit Frankreich, der chweiz und den Beneluxstaaten im sogenannten ABEC, im funktionalen Luftraumblock Zentraleuropa, erbunden. Aus 60 Luftraumkontrollstellen und 7 nationalen Flugsicherungsorganisationen wird ein onzentriertes System gebildet. Das Thema der materiellen Privatisierung ist vom isch. Das Gesetz enthält die Formulierung, dass die lugsicherungsorganisation bei uns in Form einer GmbH eführt und beliehen wird, deren Anteile ausschließlich om Bund gehalten werden. Das ist nach meiner Auffasung vertretbar, weil der Alleingesellschafter Bund in er Zwischenzeit § 2 des Gesellschaftsvertrages der DFS eändert hat. Der Gesellschaft ist es jetzt möglich, Flugicherungsdienste in Europa und damit verbundene Neengeschäfte im Inund Ausland anzubieten, Zweignieerlassungen zu errichten und sich an anderen nternehmen zu beteiligen bzw. solche zu erwerben der zu errichten. Das heißt, die bisher ergebnisschädlihe Selbstblockade der DFS und unseres Landes in dieem Bereich ist aufgelöst worden. Diese Selbstblockade ar ein wesentlicher Grund, warum die Geschäftsleitung er DFS gesagt hat, dass wir den Einstieg in die materille Privatisierung brauchen. Aufgrund dieser Änderung ird dies nicht mehr als notwendig erachtet. Die Grundgesetzänderung ist unerlässlich, damit eutschland an der SES-Entwicklung teilhaben kann. ein anderer EU-Mitgliedstaat hat Verfassungsprobleme ie Deutschland. In der Regel ist die Flugsicherung berhaupt nicht in den Verfassungen geregelt. In eutschland ist das dem Föderalismus geschuldet. Wir sind für SES, weil das für die Passagiere, die Airines und die Umwelt gut ist: direkte Flugrouten, kürzere lugzeiten, weniger Treibstoff, geringere Kosten, 10 bis 2 Prozent weniger CO2-Emissionen in Europa. Dies ist ines der größten und wichtigsten Ökologieprojekte in uropa. Darüber müssen wir uns im Klaren sein. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


ir wollen erreichen, dass das großartige Know-how
nd die großartige Qualität unserer DFS GmbH in Euro-
a noch wirksamer werden können. Auch deswegen sind
ir für diesen Prozess.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, am 7. Juni ist Euro-
awahl. Dies ist eines der überzeugendsten europäischen
emeinschaftsprojekte. Deswegen die herzliche Bitte:
timmen Sie zu!


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622414800

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Klaus

we Benneter, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)







(A) )



(B) )


Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622414900

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man über

Luftverkehrsverwaltung in Deutschland spricht, tut man
das nicht nur als Verkehrspolitiker, sondern auch als Ver-
fassungsrechtler. Das haben wir in der Anhörung getan.
Frau Menzner, ich weiß nicht, ob Sie der ganzen Anhö-
rung gefolgt sind oder folgen konnten. Jedenfalls ist in
der Anhörung dargelegt worden, wie man es regeln
kann, dass die Luftverkehrsverwaltung nicht privatisiert
wird, sondern unter hoheitlicher Bundesverwaltung ver-
bleibt.

Wir als SPD haben das auf unserem Parteitag in Ham-
burg nicht etwa deshalb beschlossen, weil wir unbedingt
dagegen sind, dass etwas privatisiert wird. Wir wollen
allerdings nicht so wild privatisieren wie die FDP, geht
es doch bei der Luftverkehrsverwaltung um die Sicher-
heit der Menschen in der Luft. Viele Tausende sind über
Deutschland in der Luft. Ihnen müssen wir garantieren,
dass der Staat ein Auge auf die Luftsicherheit hat, dass
die Luftverkehrsverwaltung im Wesentlichen eine staat-
liche, eine hoheitliche Aufgabe bleibt. Das haben wir
richtig gelöst.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Wir haben in Hamburg auch deshalb beschlossen, diesen
Bereich nicht zu privatisieren, um den Sicherheitssektor
nicht privaten Profitinteressen zu überlassen.

Winfried Hermann, wir haben nach der Anhörung
eine Änderung durchgesetzt, der alle Ressorts zuge-
stimmt haben. Die Bundesregierung hatte eine Grundge-
setzänderung mit dem Halbsatz „soweit Recht der Euro-
päischen Gemeinschaft nicht entgegensteht“ vorgesehen.
Das wäre eine sehr weit gehende Öffnung gewesen; man
hätte dann unter Umständen den Umweg über Europa
nutzen können. Aber gerade diesen Halbsatz haben wir
gestrichen.


(Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war gut so!)


Der von den Grünen vorgeschlagene Sachverständige
für Verfassungsrecht hat mir ausdrücklich bestätigt, da-
mit sei auch garantiert, dass eine Privatisierung, die ur-
sprünglich einmal vorgesehen war, nicht mehr erfolgen
kann. Das wird jetzt einfachgesetzlich untermauert. In-
sofern müsste es auch Ihnen, den Grünen, möglich sein,
dieser wesentlichen Verbesserung zuzustimmen.


(Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben noch mehr vorgeschlagen!)


– Nein, stimmen Sie nicht mit Weiß; Blau ist jetzt ange-
sagt.

Ich kann Ihnen und allen meinen Kolleginnen und
Kollegen nur empfehlen: Unterstützen Sie dieses nicht
nur ökonomisch, sondern auch ökologisch wichtige Un-
ternehmen und stimmen Sie mit Blau.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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2)

(C (D Ich schließe die Aussprache. Wir kommen zur Abstimmung über die von der Bunesregierung sowie den Fraktionen der CDU/CSU und PD eingebrachten Entwürfe eines Gesetzes zur Ändeung des Grundgesetzes, Art. 87 d. Dazu liegen mir ehrere persönliche Erklärungen nach § 31 unserer Ge chäftsordnung vor.1)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622415000

Der Innenausschuss empfiehlt in seiner Beschluss-
mpfehlung auf Drucksache 16/13217, die Gesetzent-
ürfe der Bundesregierung sowie der Fraktionen der
DU/CSU und SPD auf den Drucksachen 16/13105 und
6/12280 zusammenzuführen und in der Ausschussfas-
ung anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetz-
ntwurf in der Ausschussfassung zustimmen wollen, um
as Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Der
esetzentwurf ist in zweiter Beratung mit den Stimmen
on SPD, CDU/CSU und FDP bei Enthaltung von Bünd-
is 90/Die Grünen und bei Gegenstimmen der Fraktion
ie Linke angenommen.

Dritte Beratung

nd Schlussabstimmung. Ich weise darauf hin, dass zur
nnahme des Gesetzentwurfes die Mehrheit von zwei
ritteln der Mitglieder des Deutschen Bundestages er-

orderlich ist. Das sind mindestens 408 Stimmen.

Wir stimmen über den Gesetzentwurf namentlich ab.
ch bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
orgesehenen Plätze einzunehmen. Sind die Plätze an
en Urnen besetzt? – Jetzt sind alle Urnen besetzt. Ich
röffne die Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
timme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall.

Ich schließe die Abstimmung und bitte die Schrift-
ührer und Schriftführerinnen, mit der Auszählung zu
eginnen. Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen
päter bekannt gegeben.2)

Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, wieder die
lätze einzunehmen. – Wir setzen die Abstimmungen
ort.

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Ent-
chließungsantrag der Fraktion Die Linke auf Druck-
ache 16/13225. Wer stimmt für diesen Entschließungs-
ntrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der
ntschließungsantrag ist mit den Stimmen von SPD,
DU/CSU und FDP bei Enthaltung des Bündnisses 90/
ie Grünen und Gegenstimmen der Fraktion Die Linke

bgelehnt.

Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/
SU und der SPD eingebrachten Gesetzentwurf zur Än-
erung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften. Der Aus-
chuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung empfiehlt
nter Nr. 1 seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
ache 16/13213, den Gesetzentwurf der Fraktionen der

Anlagen 12 und 13
Ergebnis Seite 24634 D






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
CDU/CSU und der SPD auf Drucksache 16/12279 in der
Ausschussfassung anzunehmen.

Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion der
FDP vor, über den wir zuerst abstimmen. Wer stimmt für
den Änderungsantrag auf Drucksache 16/13226? – Wer
stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Änderungs-
antrag ist gegen die Stimmen der Fraktion der FDP mit
dem Rest der Stimmen des Hauses abgelehnt.

Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf in
der Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Hand-
zeichen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Ge-
setzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den Stim-
men der Koalition bei Enthaltung des Bündnisses 90/Die
Grünen und bei Gegenstimmen der FDP und der Frak-
tion Die Linke angenommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzent-
wurf ist damit in dritter Beratung mit demselben Ergeb-
nis wie in zweiter Beratung angenommen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungs-
antrag der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/13227.
Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? – Wer
stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Entschließungs-
antrag ist mit den Stimmen von SPD, CDU/CSU und
FDP bei Enthaltung des Bündnisses 90/Die Grünen und
Gegenstimmen der Fraktion Die Linke abgelehnt.

Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Aus-
schusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zu dem
von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf
zur Änderung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften. Der
Ausschuss empfiehlt unter Nr. 2 seiner Beschlussemp-
fehlung auf Drucksache 16/13213, den Gesetzentwurf
der Bundesregierung auf Drucksache 16/13107 für erle-
digt zu erklären. Wer stimmt für diese Beschlussempfeh-
lung? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Die Be-
schlussempfehlung ist mit den Stimmen des ganzen
Hauses angenommen.

Abstimmung über den von der Bundesregierung ein-
gebrachten Gesetzentwurf zur Errichtung eines Bundes-
aufsichtsamtes für Flugsicherung und zur Änderung und
Anpassung weiterer Vorschriften. Der Ausschuss für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung empfiehlt unter Nr. 3
seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13213,
den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf Druck-
sache 16/11608 in der Ausschussfassung anzunehmen.
Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Aus-
schussfassung zustimmen wollen, um das Handzeichen. –
Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf
ist damit in zweiter Beratung bei Enthaltung der Fraktion
Die Linke mit dem Rest der Stimmen des Hauses ange-
nommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –

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(C (D er stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzenturf ist damit in dritter Beratung mit demselben Stimm rgebnis wie in zweiter Beratung angenommen. Beschlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr, au und Stadtentwicklung auf Drucksache 16/11168. er Ausschuss empfiehlt unter Nr. 1 seiner Beschluss mpfehlung die Ablehnung des Antrags der Fraktion der DP auf Drucksache 16/7133 mit dem Titel „Zukunft er Flugsicherung verfassungskonform gestalten“. Wer timmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt agegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung st bei Gegenstimmen der Fraktion der FDP mit dem est der Stimmen des Hauses angenommen. Unter Nr. 2 empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung des ntrags der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/3803 it dem Titel „Deutsche Flugsicherung europarechtli hen Rahmenbedingungen anpassen“. Wer stimmt für iese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – nthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist mit den timmen von SPD und CDU/CSU bei Enthaltung der raktion der FDP und bei Gegenstimmen des Bündnises 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke angenomen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 9 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz dem Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Ute Koczy, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Milch-Exportsubventionen sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwicklungsländern verhindern – Drucksachen 16/12308, 16/13119 – Berichterstattung: Abgeordnete Johannes Röring Manfred Zöllmer Hans-Michael Goldmann Dr. Kirsten Tackmann Ulrike Höfken Über die Beschlussempfehlung werden wir später naentlich abstimmen. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die ussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre einen Widerspruch. Bevor ich den ersten Redner aufrufe, gebe ich das von en Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte rgebnis der namentlichen Abstimmung über den Ge etzentwurf der Bundesregierung und der Fraktionen der DU/CSU und SPD – Entwurf eines Gesetzes zur Ände ung des Grundgesetzes ebene Stimmen 562. Mit Ja haben gestimmt 459, mit ein haben gestimmt 59, Enthaltungen 44. Der Gesetz ntwurf ist mit der erforderlichen Mehrheit angenomen. Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 562; davon ja: 459 nein: 59 enthalten: 44 Ja CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Thomas Bareiß Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Cajus Caesar Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Marie-Luise Dött Dr. Stephan Eisel Anke Eymer Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer Dirk Fischer Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz D R H M M M M O H G U U M J B E C R K F J A H S D D D B H S A B V E J J J D M N D H T M G D D D D A D H K D P In E D P D T S W D D F r. Wolfgang Götzer einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt rsula Heinen da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke-Witt r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen r. Kristina Köhler anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz L M D P D M C S D B M D F E H R U D S B R R D T H D E K K D F J K D D A P A H H D D K G C A I D D B U W K M B T J J E C G A M M T L H aurenz Meyer aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler arsten Müller tefan Müller r. Gerd Müller ernd Neumann ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche laus Riegert r. 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Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg erald Weiß go Wellenreuther arl-Georg Wellmann laus-Peter Willsch illy Wimmer lisabeth WinkelmeierBecker erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann r. h. c. Gerd Andres grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding olker Blumentritt urt Bodewig lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Renate Gradistanac Angelika Graf Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann Nina Hauer Hubertus Heil Dr. Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Petra Hinz Gerd Höfer Iris Hoffmann Frank Hofmann Dr. Eva Högl Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Johannes Jung Josip Juratovic Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Angelika Krüger-Leißner Dr. Hans-Ulrich Krüger Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange Waltraud Lehn H G D L C K H M P U D U M D M G F D A D T H H J J C D F D M S M G D C W S R D K M O M A A B D M O U S R H C O O S E F D R W D J D A elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller ichael Müller esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober homas Oppermann olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche aik Reichel erold Reichenbach r. 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Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann na Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto etlef Parr C G D M D C F C D D H fr A H N C M T U A S P A S P R F E B S H P D H D H E D R S W K D D H L C In D U D D K M J K M U D (C (D ornelia Pieper isela Piltz r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. 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(Reutlingen)


(Bönstrup)


(Hof)


(Wiesbaden)


(Heidelberg)


(Braunschweig)


(Hildesheim)





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(Wackernheim)


(Tuchenbach)


(Wiesloch)


(Wolmirstedt)


(Frankfurt)


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erner Dreibus
laus Ernst
iana Golze
r. Gregor Gysi
eike Hänsel
utz Heilmann
ornelia Hirsch
ge Höger
r. Barbara Höll
lla Jelpke
r. Lukrezia Jochimsen
r. Hakki Keskin
atja Kipping
onika Knoche

an Korte
atrin Kunert
ichael Leutert
lla Lötzer
r. Gesine Lötzsch






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

jammern nicht über eine Siebentagewoche. Wir arbeiten t nicht nur in Gunstlagen, sondern wir wollen die

auch deshalb gerne, weil wir in
arbeiten.

Der Arbeitsplatz Bauernhof
sant, und ich rate allen, die es
die Chance auf ein Praktikum
zu nutzen. Sie werden sehen, d
und positiven Erkenntnissen zu
Idee ist jetzt übrigens auch die
sarin Fischer Boel gekommen,
Sommerpause ebenfalls auf uns
will.


(Beifall bei Abgeordnete Ute Kumpf [SPD]: Ob da auf sie zukommt?)


Ich sage es noch einmal: Sie w
falt unserer Landwirtschaft in D
und mit unserer Familie

ist für mich hochinteres-
noch nicht getan haben,
auf unseren Bauernhöfen
ass Sie mit ganz anderen
rückkommen. Auf diese

zuständige EU-Kommis-
die ihre Mitarbeiter in der
ere Bauernhöfe schicken

n der CDU/CSU –
nicht zu viel Arbeit

erden aufgrund der Viel-
eutschland platt sein.

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andwirtschaft flächendecken
uropa bestimmte Dinge nic
ann sind aus meiner Sicht nac
er gefragt. Ich kann für mein
prechen: Bayern hat die Land
ergangenen Jahrzehnten ganz

Ob Lebensmittelerzeugung,
limaschutz: Die Landwirtsch
chlüsselrolle. Viele Fragen, d
en, kann nämlich nur die Pflan
eltweit. An der Stelle ein herz
rbeitsgruppe AWZ, also an di

chaftliche Zusammenarbeit
ieser und unserer Arbeitsgrup
irtschaft und Verbraucherschu

ames Positionspapier mit dem
orderungen – Sicherung der
d. Wenn der Bund und
ht ausgleichen können,
h wie vor die Bundeslän-
Bundesland, für Bayern,
wirtschaft vor Ort in den
toll unterstützt.

Energieerzeugung oder
aft spielt für mich eine

ie unsere Zukunft betref-
ze beantworten. Das gilt

liches Dankeschön an die
e Arbeitsgruppe für wirt-
und Entwicklung. Mit
pe für Ernährung, Land-
tz haben wir ein gemein-
Titel „Globale Heraus-
Welternährung“ erstellt.
Ulrich Maurer
Dorothée Menzner
Kersten Naumann
Wolfgang Nešković
Dr. Norman Paech
Petra Pau
Bodo Ramelow
Elke Reinke
Paul Schäfer (Köln)

Volker Schneider


(Saarbrücken)

Dr. Ilja Seifert
Dr. Petra Sitte
Frank Spieth
Dr. Kirsten Tackmann
Dr. Axel Troost
Alexander Ulrich
Jörn Wunderlich
Sabine Zimmermann

BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN

Bettina Herlitzius

Enthalten

BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN

Marieluise Beck (Bremen)

Cornelia Behm
Birgitt Bender
Alexander Bonde
Ekin Deligöz
Dr. Thea Dückert
Dr. Uschi Eid
Hans Josef Fell
Kai Gehring

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Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kolle-
gin Marlene Mortler, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Marlene Mortler (CSU):
Rede ID: ID1622415100

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin Bäue-
rin.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wer in diesem Hohen Hause kann das von sich sagen?

Ich bin Bäuerin, und ich bin seit vielen Jahren als
Landfrau im Ehrenamt engagiert und verankert. Das
heißt, ich kenne das Innenleben und vor allem das Be-
rufsleben unserer Bäuerinnen und Bauern.


(Beifall bei der CDU/CSU – Peter Bleser [CDU/CSU]: Sie ist eine hübsche Bäuerin! – Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Das ist die einzige Bäuerin hier im Hohen Hause!)


Meine langjährige Beobachtung als Milchbäuerin war
eigentlich immer die Gleiche: Wir arbeiten gerne, wir

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(C (D atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann infried Hermann eter Hettlich riska Hinz lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn ndine Kurth arkus Kurth onika Lazar nna Lührmann icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei Omid Nouripour Brigitte Pothmer Claudia Roth Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Dr. Gerhard Schick Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Dr. Wolfgang Strengmann Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler Platt sind im Moment allerdings unsere Milchbäueinnen und Milchbauern selber. Wir erinnern uns an die ochpreisphase, an den kurzen Höhenflug bei den ilchpreisen und an den steilen Sinkflug. Spätestens etzt, da die Abschlüsse des Lebensmitteleinzelhandels it den Molkereien festgezurrt worden sind, können wir on einem wirklichen Absturz sprechen. Es sind Preise ie vor 50 Jahren: Der Liter Milch kostet im Supermarkt 2 Cent, der Bauer erhält 20 Cent. Um einen kleinen ergleich herzustellen: Ein Glas Mineralwasser kostet 0 Cent, ein Glas Milch kostet 4,2 Cent. Diese wenigen ahlen machen deutlich: Der Hilfeschrei der Bäuerinnen nd Bauern ist berechtigt; denn das ist längst kein Prolem mehr von großen oder kleinen Betrieben. Dieser iedrige Milchpreis trifft viele Existenzen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


abei ist und bleibt die Landwirtschaft – das vergessen
iele – die Basis unseres Seins. Die Agrikultur ist die
utter aller Kulturen, und wir brauchen sie auch in Zu-

unft.

Wir – meine Arbeitsgruppe – wollen die Landwirt-

schaf






(A) )



(B) )


Marlene Mortler
Ein Fazit lautet: Die Bauern in Europa und in den Ent-
wicklungsländern dürfen nicht gegeneinander ausge-
spielt werden.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Weltweit müssen in Zukunft mit immer weniger
Ackerflächen immer mehr Menschen ernährt werden.
Das heißt, unser Boden muss so gepflegt, ernährt und
versorgt werden, dass er uns alle ernähren kann. Ich sage
das, weil heute ein Antrag vorliegt, der aus meiner Sicht
so gnadenlos und einseitig schlecht ist, dass man ihn nur
ablehnen kann. Das werden wir auch tun.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schlagen Sie mal etwas vor, Frau Mortler!)


Die Behauptungen über die Zerstörung anderer Märkte
sind – ich zitiere unseren Staatssekretär Dr. Gerd Müller
aus der gestrigen Ausschusssitzung – aus europäischer
Sicht geradezu aberwitzig.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Mit Ihrem Antrag wollen sie offensichtlich als Gut-
menschen oder vielleicht auch als Schein-Heilige in die
Geschichte eingehen. Wir wollen nicht als Gutmen-
schen, sondern als Problemlöser in die Geschichte einge-
hen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP] – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es gibt auch wenige Chancen, dass Sie als Gutmenschen irgendwo eingehen!)


Dabei lassen wir uns von niemandem überbieten, und
ich als Bäuerin schon gar nicht.

Wir setzen auf Wahrheit und Klarheit. Ich lebe zwar
auf dem Dorf, aber ich lebe auch in Europa, und als
Agrarpolitikerin und Bäuerin weiß ich, dass seit Jahr-
zehnten Agrarpolitik in Europa gemacht wird


(Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach so!)


und dass auch Frau Künast in ihrer Regierungszeit viele
Beschlüsse mitgetragen hat. Ich erinnere an die Halb-
zeitbewertung – Mid-Term-Review – der Agrarreform
und an die festgelegte Absenkung der Interventions-
preise für Magermilchpulver und Butter mit ihren jetzt
verheerenden Auswirkungen. Ich erinnere aber auch an
unsere Ministerin Ilse Aigner, die alle Register gezogen
hat, um auf deutscher oder europäischer Ebene eine
Mengenkürzung zu erreichen, aber weder in Deutsch-
land noch in Europa eine Mehrheit gefunden hat.

Aber gerade weil wir die Rahmenbedingungen ken-
nen, können wir uns nicht künstlich dumm stellen. Wenn
wir unsere Märkte ernsthaft stabilisieren wollen, müssen
wir uns jetzt auf die Maßnahmen konzentrieren, die
schnell und konkret wirken, also auf das Machbare.
Dazu gehören auch Exporterstattungen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Sie verschweigen außerdem in Ihrem Antrag, dass uropa diese Erstattungen in den letzten Jahren massiv bgebaut hat. Aber in dieser Krisenzeit ist jetzt ein Notall eingetreten. Solange dieses Instrument des Welthanels rechtlich erlaubt ist, müssen wir es auch nutzen. Ales andere wäre unverantwortlich. Wer in dieser Krise Exporterstattungen zum Wohle nderer Menschen ablehnt, muss sich auch fragen lassen, ür wen er eigentlich arbeitet. (Peter Bleser [CDU/CSU]: Und wer ihn bezahlt!)


(Beifall bei der CDU/CSU)


in Verzicht hilft weder Burkina Faso noch unseren
auern in Deutschland und in Europa. Im Gegenteil, wir
erlören Arbeitsplätze und Wertschöpfung.

Wer allerdings wie die Kommission die Milchquoten
n der Vergangenheit nur erhöht hat und bis heute keine
esamtstrategie auf den Tisch gelegt hat, ist wenig
laubwürdig. Deshalb ist es mehr als richtig, dass die
ommission im Januar die private Lagerhaltung auf den
eg gebracht und im März die öffentliche Intervention

rmöglicht hat. Ich nenne nur stichpunktartig die The-
en Verfütterungsbeihilfen, Schulmilchabsatz und Ver-
ertungsbeihilfen. All das sind Instrumente, die uns
elfen müssen. Ganz besonders wichtig ist, dass die Di-
ektzahlungen so schnell wie möglich vorgezogen wer-
en; dafür kämpfen wir.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich begrüße außerdem das Liquiditätshilfeprogramm
er Landwirtschaftlichen Rentenbank sowie alle Mög-
ichkeiten, die der Milchfonds bietet, das EU-Konjunk-
urprogramm und die Absatzförderung Export. In unser
peiseeis muss außerdem wieder Milch, auf unsere
izza muss wieder echter Käse.

Meine Damen und Herren, bevor es heute keiner sagt:
inen tollen Erfolg haben wir in der Großen Koalition
och schon erreicht, indem wir in dieser Woche die ekla-
ante Wettbewerbsverzerrung beim Agrardiesel zumin-
est abgemildert haben. Wir nehmen zweimal
50 Millionen Euro in die Hand, damit die Wettbewerbs-
erzerrungen gegenüber unseren wichtigsten Mitbewer-
ern wieder einigermaßen ins Gleichgewicht kommen.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622415200

Frau Kollegin Mortler, ich erinnere Sie daran, dass

ie zum Ende kommen müssen.


Marlene Mortler (CSU):
Rede ID: ID1622415300

Ich komme zum Ende. – Dafür erwarten wir und auch

ch von allen Akteuren, dass nicht nur wir Politiker, son-
ern auch alle anderen Beteiligten ihre Hausaufgaben
achen, dass die Landwirte ihre Kosten optimieren, die
olkereien mit Produktinnovationen und damit mehr
ertschöpfung in die Märkte gehen, dass der Lebens-
itteleinzelhandel seiner gesamtgesellschaftlichen Ver-

ntwortung nachkommt, aber ebenso die Kommission
nd die Verbraucher.






(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622415400

Frau Kollegin!


Marlene Mortler (CSU):
Rede ID: ID1622415500

Nicht grüne Schauanträge entscheiden über die Zu-

kunft – das muss jetzt noch sein, Frau Präsidentin –,


(Ulrich Kelber [SPD]: Sie hat noch nicht alles vorgelesen!)


sondern verantwortliches Handeln. Die Zukunft braucht
nicht unsere Angst, sondern unser Handeln.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622415600

Ich gebe das Wort dem Kollegen Hans-Michael Gold-

mann, FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Hans-Michael Goldmann (FDP):
Rede ID: ID1622415700

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

und Kollegen! In fünf Minuten hier etwas zu sagen, ist
grundsätzlich schwer; heute ist es besonders schwer,
weil das Abstimmungsverhalten für die Bürgerinnen und
Bürger, die vielleicht am Fernseher zuschauen oder die
da oben sitzen, teilweise kaum erkennbar ist. Ich will es
zu erklären versuchen.

Man bekommt einen Antrag in die Hand. Dessen fett-
gedruckte Überschrift heißt: „Milchexportsubventionen
sofort stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Ent-
wicklungsländern verhindern“. Eigentlich jeder, der zum
Nachdenken kommt, sagt: Es kann nicht angehen, dass
wir unsere Milchmarktprobleme auf dem Rücken der
Schwächsten in unserer Gesellschaft, nämlich dem der
armen Menschen in Afrika, austragen.


(Beifall bei der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Du weißt genau, dass das nicht stimmt!)


Jeder wird sofort sagen: Ich stimme der Idee zu, die hier
zum Ausdruck gebracht wird, wie man sie im Detail
auch gewichtet. Die Tatsache, dass viele Probleme der
afrikanischen Staaten nicht etwas mit unserer Subven-
tionspolitik, sondern mit den dortigen politischen Ver-
hältnissen zu tun haben, kommt hinzu. Aber Fakt ist: Es
ist unlauter, es ist meiner Meinung nach unmoralisch
und unethisch, wenn man Exportsubventionen sozusa-
gen zur Bereinigung des eigenen Marktes in die Welt
schmeißt und dadurch sich entwickelnde Märkte zer-
stört.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Insofern wäre ich selbstverständlich sehr geneigt, dem
Antrag der Grünen zuzustimmen.

Aber, Kollegin Höfken – jetzt muss ich aufpassen;
wahrscheinlich werde ich jetzt gerügt –, die Schweine-
rei, die Sie in diesem Antrag anlegen, findet sich im
vierten Punkt. Im Grunde genommen geht es Ihnen über-

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(C (D aupt nicht um die Milchexportsubventionen, die wir im usschuss lang und breit erörtert haben. Vielmehr geht s Ihnen um ein politisches Signal gegenüber dem BDM. (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Unterstellung!)


er Bund Deutscher Milchviehhalter ist der Meinung,
ass man unsere offenen Märkte dadurch regulieren
ann, dass man ein flexibles Mengensteuerungssystem
inführt. Alle Leute, die darüber nachgedacht haben,
mpfinden die Idee des BDM als unrealistisch. Was ma-
hen Sie? Sie schreiben zunächst:

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregie-
rung auf,

sich dafür einzusetzen, dass ab sofort keine Export-
subventionen für Agrarexporte gewährt werden;

sich dafür einzusetzen, dass die Festsetzung von
Exporterstattungen für Milch und Milcherzeugnisse
rückgängig gemacht wird;



Viertens heißt es dann:

sich für die Entwicklung und Einführung eines fle-
xiblen Steuerungsinstruments für die Milchmenge
in der EU einzusetzen.

Frau Höfken, es ist enttäuschend unaufrichtig von Ih-
en,


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


ass Sie in einen Antrag etwas hineinbringen, was in
iesem Zusammenhang überhaupt nichts zu suchen hat,
ondern reines Anbiedern an den BDM und in meinen
ugen Verführen ist. Ich bin davon überzeugt, Frau
öhn – ich habe sie vorgestern Abend bei einer Veran-

taltung des BDM erlebt – ist nicht dumm genug, um
icht zu wissen, dass der BDM mit seiner Position falsch
iegt. Daher ist es unlauter und fast bösartig, wenn man
en Menschen politisch Hoffnung macht, dass ein sen-
ibles Mengensteuerungssystem innerhalb der EU und
uf einem globalen Markt möglich ist. Sie wissen, dass
as gar nicht möglich ist.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Liebe Kolleginnen und Kollegen vom Bündnis 90/
ie Grünen, ich glaube, ihr habt es nicht nötig, solche
nträge einzubringen. Das ist nichts anderes als blindes
nbiedern und im Grunde Missbrauch einer Situation,
ie für die Entwicklungsländer hochdramatisch ist. Da
er Name des Kollegen Hoppe, der Vorsitzender des
ntwicklungshilfeausschusses ist, im Kopf Ihres An-

rags aufgeführt wird, kann ich nur sagen – darüber müs-
en Sie sich im Klaren sein –: Sie missbrauchen im
runde genommen Ihre eigenen Leute. Sie wissen das
enau; denn Sie kommen auf die in Ihrem Antrag enthal-
ene Position mit keinem einzigen Wort in der Begrün-
ung zurück.

Aus unserer Sicht gilt Folgendes: Wir müssen die
ilchprobleme auf unserem nationalen Markt selbst lö-

en. Die Korrektur der Agrardieselbesteuerung war nö-






(A) )



(B) )


Hans-Michael Goldmann
tig. Aber sie ist ein fauler Kompromiss. Wer die Rege-
lungen zur Agrardieselbesteuerung nur für zwei Jahre
mit der Begründung „Wir gehen in die Zeit vor Frau
Künast zurück“ ändert, hat nicht verstanden, dass es hier
im Grunde genommen um europäische Harmonisierung
und Wettbewerbsbedingungen geht.


(Beifall bei der FDP)


Wir können in diesem Bereich gerne konsequent und
geradlinig weiterarbeiten. Hier können wir natürlich das
aufgreifen, was Kollegin Mortler gesagt hat: Gewährung
von Überbrückungshilfen, Vorziehen der Direktzahlun-
gen und Auflegung von Schulmilchprogrammen. Das al-
les kann man machen, aber erstens nicht auf dem Rü-
cken der Entwicklungsländer und zweitens nicht in der
meiner Meinung nach bösartigen Form, die Sie in Ihrem
Antrag zum Ausdruck bringen. Deswegen werden Sie
für einen solch verlogenen Antrag – eigentlich müsste es
unser gemeinsames Anliegen sein, dafür zu sorgen, dass
Märkte in den Entwicklungsländern entstehen, die die
Menschen vor Ort ein Stück glücklicher machen – keine
Zustimmung von uns bekommen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622415800

Nächster Redner ist der Kollege Manfred Zöllmer,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Manfred Zöllmer (SPD):
Rede ID: ID1622415900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Liebe Marlene Mortler, ich möchte drei, vier Sätze aus
einem Auszug von Spiegel Online zitieren:

Eigentlich müsste die CSU den Bauern erklären,
dass sie die Macht über den Milchpreis verloren
hat. Es wäre die Wahrheit … Seehofer tut so, als
gäbe es ein Zurück zur alten Planwirtschaft. Dabei
weiß er, dass sich nicht einmal die deutschen Minis-
terpräsidenten darauf einigen können, die Milch-
menge zu begrenzen. Er ist im Moment der größte
Illusionskünstler der deutschen Politik. Doch die
Bauern glauben seinen Tricks nicht.

So weit Spiegel Online. Ich kann nur sagen: Sie haben
recht.

Es sind viele schöne Worte gefunden worden, als es
darum ging, die gegenwärtige Welthandelsrunde der
WTO als Runde für die Entwicklungsländer zu beschrei-
ben und Zugeständnisse der entwickelten Länder für die
armen Länder zu fordern. Es sollte faire Handels- und
Entwicklungschancen gerade für die armen Länder ge-
ben. Ich hatte die Möglichkeit, die Verhandlungen der
WTO in Hongkong vor Ort zu verfolgen. Es gab viele
Probleme in einem sehr komplexen Interessengeflecht.
Eines der zentralen Problemfelder für viele Entwick-
lungsländer waren die Exporterstattungen der EU für
Agrarprodukte; denn Exporterstattungen verzerren
Preisrelationen auf den Weltmärkten. Sie können zu
Dumpingangeboten führen mit der Folge, die heimische

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(C (D roduktion in den betroffenen Ländern zu strangulieren. afür gibt es in der Vergangenheit viele gravierende eispiele. Sinkende Einkommen und steigende Armut ind häufig die Folge. Die Entwicklung der Landwirtchaft spielt eine zentrale Rolle bei der Armutsbekämpung. Deshalb hat es in Hongkong die Zusage der EU geeben, Exporterstattungen im Zuge der Verhandlungen is 2013 abzuschaffen. Auch Bundespräsident Köhler at sich im Übrigen für eine Abschaffung der Exportsubentionen starkgemacht. Warum hat es nun diesen Rückfall bei der Milch geeben? Was soll das, wem hilft das eigentlich? Es ist beannt – Marlene Mortler hat darauf hingewiesen –, dass s einen gravierenden Preisverfall auf dem Milchmarkt egeben hat. Es gibt ein deutliches Überangebot an ilch nicht nur auf dem deutschen Markt. Nun wird wie ei ähnlichen Überproduktionskrisen in der Vergangeneit der Versuch gemacht, diese Mengen mithilfe von xporterstattungen auf dem Weltmarkt abzusetzen. uch wenn die schädlichen Auswirkungen auf den ärkten der Entwicklungsländer bisher gering sind, uch wenn es sich formal um ein welthandelsrechtlich ulässiges Instrument handelt, es ist politisch falsch, es st gefährlich. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


Gerade in der jetzigen Wirtschaftskrise, die auch den
andel stark infiziert hat, macht es wenig Sinn, jetzt in
ie Mottenkiste der Handelspolitik zu greifen und ein
öllig verstaubtes Instrument wieder ans Tageslicht zu
olen. Es hilft den Milchbauern nicht. Die Praxis zeigt
as. Die Milchbauern lehnen ein solches Instrument
achdrücklich ab. Ich darf noch einmal zitieren:

Ein bizarrer Widerspruch: Deutschland stellt erheb-
liche Mittel für den Aufbau einer marktfähigen
Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungs-
ländern bereit – und gleichzeitig überfluten wir die
lokalen Märkte mit künstlich verbilligter Milch.

o weit aus einer Publikation des BDM.

Aber auch wenn es nicht zu verheerenden Wirkungen
uf den Märkten vieler Entwicklungsländer kommt: Dies
st ein völlig falsches Signal. Es ermutigt all diejenigen
änder, die Protektionismus für ein legitimes handelspo-

itisches Instrument halten. Protektionismus hat viele
esichter. Es wäre für uns verheerend, wenn diese pro-

ektionistischen Bestrebungen weiteren Auftrieb erhal-
en würden. Deutschland wäre der große Verlierer all
ieser Wettläufe. Wir als Exportnation Nummer eins ha-
en ein großes Interesse an einem Abschluss der laufen-
en Doha-Handelsrunde. Wir sollten alles unterlassen,
as diesen Abschluss behindert. Neue Exportsubventio-
en behindern den Fortgang der WTO-Verhandlungen.
as ist etwas, was wir überhaupt nicht gebrauchen kön-
en.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Warum werden wir den vorliegenden Antrag der Grü-
en trotzdem ablehnen? Dazu ist schon einiges gesagt






(A) )



(B) )


Manfred Zöllmer
worden. Die Grünen haben in ihrem Antrag nicht nur ge-
gen die Milchexportsubventionen Stellung bezogen
– diese Position unterstützen wir Sozialdemokraten, wie
ich deutlich gemacht habe –, sie haben gleichzeitig auch
Vorschläge zur Regulierung des Milchmarktes gemacht,
die wir nicht für zielführend halten. Damit werden zwei
Aspekte miteinander vermischt, die nur zufällig etwas
miteinander zu tun haben. Die in dem Antrag der Grünen
geforderte Steuerung der Milchmenge entspricht nicht
dem Weg, den die EU beschlossen hat. Danach werden
die Milchquoten auslaufen. Das ist auch richtig so. Die
Forderung nach neuen Quoten läuft in die Irre. Die Quo-
tenregelung der Vergangenheit hat das Problem auf dem
Milchmarkt nicht verhindert. Im Gegenteil: Neue Quo-
ten würden neue Probleme schaffen. Das wollen wir
nicht. Deshalb werden wir gegen den Antrag stimmen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622416000

Für die Linke gebe ich das Wort dem Kollegen Hü-

seyin Aydin.


(Beifall bei der LINKEN)



Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622416100

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

Kolleginnen und Kollegen! Diese Woche hat die Bun-
desregierung den Milchbauern einen Teil der Mineralöl-
steuer erlassen. Schon im Januar wurden nach andert-
halb Jahren Aussetzung die Exportsubventionen für
Milchprodukte wieder eingeführt. In Deutschland liegen
damit die Exportpreise für Milchprodukte im Durch-
schnitt 52 Prozent unter den tatsächlichen Produktions-
kosten. Durch Subventionen wie den Mineralölsteuer-
erlass kann man keine fairen Preise erzielen. Die
Probleme auf dem europäischen Agrarmarkt bleiben da-
mit weiterhin ungelöst. Butter, Käse und Milchpulver
werden zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt gewor-
fen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU.
Aus entwicklungspolitischer Sicht ist das ein Irrsinn. In
einem Beschluss vom 5. März 2009 hat der Bundestag
die Bundesregierung aufgefordert, sich für die Abschaf-
fung der Agrarsubventionen einzusetzen. Auch die Mi-
nisterin Heidemarie Wieczorek-Zeul unterstützte diese
Forderung. Das Versprechen der Landwirtschaftsminis-
terin Aigner, dass keine Exporte in die ärmsten Entwick-
lungsländer subventioniert werden, wurde gebrochen.

Die Behauptung von CDU/CSU und Teilen der SPD,
dass die Situation des deutschen Milchmarktes nichts
mit den Exporterstattungen und der WTO zu tun hat, ist
blanker Unsinn.


(Beifall bei der LINKEN)


Wenn subventioniertes Milchpulver billiger als die
Milch der lokalen Bäuerinnen und Bauern ist, dann wer-
den Existenzen in den Entwicklungsländern vernichtet.


(Marlene Mortler [CDU/CSU]: Beweise!)



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(C (D Hören Sie zu! – 2005 war 1 Liter Milch auf Basis euroäischen Milchpulvers in Burkina Faso 15 Cent billiger ls die heimische Frischmilch. Dieses Phänomen lässt ich in vielen Staaten Subsahara-Afrikas beobachten. as hat dort Leben zerstört. (Marlene Mortler [CDU/CSU]: Verschwörungstheorien nennt man so etwas!)


In Sambia ist Milch seit wenigen Jahren eine Einkom-
ensquelle, auch dank deutscher und europäischer Ent-
icklungshilfe. John Mwemba, Vorsitzender einer
ilchkooperative, sagt:

Mit Kühen gelingt es …, jeden Monat Geld für Es-
sen, Schule und Medizin zu erwirtschaften.

Die sambischen Milchbauern erhalten kaum Subven-
ionen. Der Milchkonzern Campina dagegen hat in den
etzten fünf Jahren in Deutschland 12,7 Millionen Euro
n Agrarsubventionen geschenkt bekommen. Das muss
ufhören!


(Beifall bei der LINKEN)


ollte zudem in Sambia der ohnehin niedrige Zoll auf
ilchpulverimporte noch weiter sinken, könnte der Alb-

aum von Herrn Mwemba Wirklichkeit werden: „… wir
erden wieder arm sein“. Die afrikanischen Länder for-
erten deshalb, dass 40 Prozent der Produkte mit Zöllen
elegt werden dürfen.


(Marlene Mortler [CDU/CSU]: So spricht einer, der keine Ahnung hat!)


ie EU hat gegenüber den Entwicklungsländern, den ar-
en Ländern in Afrika, eine Höchstgrenze von 20 Pro-

ent durchgeboxt.


(Marlene Mortler [CDU/CSU]: Keine Ahnung!)


Natürlich wollen wir faire Preise für die europäischen
nd deutschen Milchproduzenten. Die EU hat jedoch
urch Anhebungen der Milchquote Überschüsse in der
roduktion und gesunkene Preise mitverursacht.

Unsere agrarpolitische Sprecherin Kirsten Tackmann
agt ganz richtig:

Von 24 Cent und weniger für einen Liter Milch
kann kein Betrieb auf Dauer leben.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir brauchen einen agrarpolitischen Richtungswech-
el hin zu einer Stabilisierung der regionalen Märkte mit
ostendeckenden Preisen. Dabei müssen wir vor allem
ber die Marktmacht des Einzelhandels und der Groß-
olkereien sprechen.

Der Antrag der Grünen zur Abschaffung der Export-
ubventionen für Milch kommt zum richtigen Zeitpunkt.
icher sind einige Ungereimtheiten im Feststellungsteil
u bemängeln. Die Grünen sprechen vom „Geist der
erhandlungen auf der WTO-Ebene“. Die Absenkung
er Schutzzölle ist ein Ergebnis der WTO-Verhandlun-
en. Insofern kann man das Scheitern der Verhandlun-
en nicht bedauern. Auch die Behauptung, dass die
eisten Exporte nach Afrika gingen, ist so nicht richtig.






(A) )



(B) )


Hüseyin-Kenan Aydin
Richtig ist natürlich, dass der Export von 1,2 Prozent der
deutschen Agrarprodukte in afrikanische Länder einen
unmenschlich hohen Schaden anrichtet.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622416200

Herr Kollege.


Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622416300

Frau Präsidentin, ich komme zum Ende. – Die Be-

hauptung der Koalition, dass die Subventionen deutscher
Milchexporte für den globalen Markt unerheblich seien,
ist beschämend, kurzsichtig und einfach falsch.


(Beifall des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])


Deshalb werden wir, die Entwicklungspolitiker und viele
andere aus meiner Fraktion, dem Antrag der Grünen zu-
stimmen.


(Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622416400

Das Wort hat die Kollegin Ulrike Höfken, Bünd-

nis 90/Die Grünen.


Ulrike Höfken-Deipenbrock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622416500

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Herr Aydin, was Sie hier erzählen, ist natür-
lich Quatsch. Ohne Übermengen brauchten wir keine
Exportsubventionen. Insofern gibt es durchaus eine Ver-
bindung.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich hätte Frau Mortler gern gefragt – das durfte ich
aber nicht –, ob sie eigentlich den Anträgen des Bundes-
landes Bayern zustimmt: 5 Prozent Mengenabbau, Ver-
änderung des Umrechnungsfaktors, Abschaffung der
Molkereisaldierung, Einbehaltung der Erhöhungsmen-
gen in der nationalen Reserve. Dazu hat sie keinen Ton
gesagt.

Übrigens wäre es lohnend, auf den CDU-Minister
Hauk zu verweisen, der auch für Mengenregulierungen
ist;


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber auf wissenschaftlicher Basis!)


auch Frankreich und Österreich sind dafür. Die Front
bröckelt also. Man muss klar sagen: Die Milchpolitik der
Bundesregierung bringt das Fass zum Überlaufen.

Ich bekomme Hunderte von Briefen aus allen Teilen
Deutschlands – Börtlingen, Detern, Windhagen – in de-
nen es heißt: 5 000 Euro Verlust, 2 500 Euro Verlust,
4 000 Euro Verlust pro Monat.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das sind alles dieselben!)


Das ist die Situation, in die Sie die Betriebe gebracht ha-
ben und noch bringen.

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(C (D Statt den Milchhahn endlich zuzudrehen, verplemern Bundesregierung und EU-Kommission Steuermiliarden für Exportsubventionen, um die selbst herbeigeührten Übermengen loszuwerden. Das geht auf Kosten er Bauern in den Entwicklungsländern. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


as hat mein Vorredner schon dargestellt.

Ich nenne nur das, was der Ausschuss für wirtschaftli-
he Zusammenarbeit und Entwicklung, und zwar auch
it den Stimmen von CDU/CSU, beschlossen hat:

Der Ausschuss bittet die Bundesregierung eindring-
lich, sich weiterhin gegenüber der Europäischen
Kommission dafür einzusetzen, keine Exportsub-
ventionen für Agrarexporte in Entwicklungsländer
zu gewähren.

lso auch von dieser Seite Zustimmung zu unserem An-
rag.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Mit den bisherigen Maßnahmen konnte eine Entlas-
ung des Marktes auf jeden Fall nicht erreicht werden,
nd das Vorziehen der Direktzahlungen ist auch Milch-
chaumschlägerei. Das geht ebenso an der Problemursa-
he vorbei. Was machen die Leute denn in einem halben
ahr?

Steuerentlastung beim Agrardiesel: Über vier Jahre
at diese Bundesregierung mit der Mehrwertsteuer den
grardiesel noch verteuert. Jetzt kommt plötzlich eine
arginale Absenkung. Bei 42 000 Euro Verlust eines

urchschnittlichen Milchviehbetriebs in Rheinland-Pfalz
ind 350 Euro wirklich nur ein Tropfen auf den heißen
tein, und das Geld für notwendige Maßnahmen ist weg,
anz abgesehen davon, dass das Ganze sowieso absolut
ngerecht ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


ie Rechnung darf dann auch noch die neue Bundesre-
ierung bezahlen.

Um die Übermengen loszuwerden, soll die Milch jetzt
n die Schulen fließen. Gleichzeitig sehen wir aber, dass
er Bundesfinanzminister, genauso wie die Finanzminis-
er der Bundesländer, diesem Vorhaben die Finanzierung
erweigern wird. Das Geld wird überhaupt nicht abgeru-
en.

Wir verlangen von Ihnen, Frau Ministerin, dass Sie
iese Mittel für Schulobst, Schulmilch und Armenspei-
ung endlich in ein vernünftiges Konzept zur gesunden
rnährung in den Schulen und in den Kindergärten über-

ühren. Dann kann man Sie auch ernst nehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Fusionierung der Molkereien: Auch das macht die Si-
uation eher schlimmer. Jedenfalls muss der Milchhahn
ugedreht werden, um Angebot und Nachfrage wieder
ns Gleichgewicht zu bringen.






(A) )



(B) )


Ulrike Höfken
Die gleiche Entwicklung hatten wir doch beim Wein-
markt, ehe wir über Fraktionsgrenzen hinweg endlich
eine Mengenregulierung herbeigeführt haben. Erst dann
konnten wir sagen: Der Markt entwickelt sich jetzt wie-
der gut.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Welchen Preis haben wir denn beim Wein?)



Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1622416600

„Es braucht einen starken Staat, der dem Markt Regeln
setzt …“ Das muss auch für den Milchmarkt gelten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich will ganz ernsthaft sagen: Die Herausforderungen
der kommenden Jahre sind die Märkte für Energie und
für Lebensmittel. Genauso wie bei den erneuerbaren En-
ergien – zum Beispiel beim EEG – muss die Politik bei
der Lebensmittelerzeugung für Unabhängigkeit und für
Sicherheit der Versorgung sorgen. Denn kommende Es-
kalationen im Ernährungsbereich kann keine Politik
durchstehen, und Sie am allerwenigsten.

Bündnis 90/Die Grünen wollen eine am Bedarf aus-
gerichtete, nachhaltige, qualitativ hochwertige und um-
weltgerechte Milchproduktion, die faire Erzeuger- und
Verbraucherpreise ermöglicht. Wir fordern die Kanzlerin
auf, morgen, wenn sie sich endlich einmal mit den Bäue-
rinnen trifft – ihr ist wahrscheinlich eingefallen, dass das
Wählerinnen sind –, die Notbremse zu ziehen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir wollen die sofortige Abschaffung der Exportsub-
ventionen. Wir wollen die sofortige Mengenbegrenzung.


(Hans-Michael Goldmann [FDP]: Es ist doch dummes Zeug, was Sie da reden!)


Es ist verantwortungslos, bei einem so bedeutenden Be-
reich wie der Lebensmittelerzeugung den Steuerhebel
aus der Hand zu geben und die Milcherzeugung zu zer-
schlagen. Wir brauchen eine neue Diskussion über die
Milchproduktion.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622416700

Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Ul-

rich Kelber, SPD-Fraktion.


(Unruhe)


– Ich bitte, dem Kollegen Ulrich Kelber noch zuzuhören.


Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1622416800

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Ich möchte Ihnen von meinem Freund Kangwa
erzählen. Kangwa ist fünf Jahre alt und geht schon zur
Schule. Er lebt mit seinem Bruder und zwei Cousins, die
Aidswaisen sind, zusammen mit seiner Mutter, seinem
Onkel und seiner Großmutter auf einer 1,5 Hektar gro-
ßen Farm in der Copperbelt-Region in Sambia an der
Grenze zum Kongo.

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(C (D Ich hatte das Privileg, Ende März/Anfang April auf inladung der christlichen Organisation „Justitia et Pax“ inige Tage mit dieser Familie auf der Farm zu leben und u arbeiten. Ich habe mir anschauen können, was die ilchviehwirtschaft für diese Familie bedeutet. Die Failie hat vor drei Jahren mit einer geschenkten Kuh im ahmen des Heifer-Programms damit begonnen. Es ist ie Chance, Ernährung und Einkommen zu sichern. Die Familie betreibt diese Milchviehwirtschaft unter chwersten Bedingungen: massiver Mangel an Wasser Wasser muss mit reiner Muskelkraft aus einem tiefen rdloch geholt werden –, Mangel an Geräten, Fehlen on Strom, keinerlei Mobilität; noch nicht einmal ein ahrrad kann sich diese Familie leisten. Die Milch ist wichtig, erstens um Mangelernährung ei den vier Kindern zu verhindern und zweitens um ein usätzliches kleines Einkommen zu erzielen. Nur mit ieser Chance auf zusätzliches Einkommen kann das chulgeld für die vier Kinder bezahlt werden. Wird das chulgeld nicht rechtzeitig bezahlt, werden die Kinder b dem nächsten Tag von den Lehrerinnen und Lehrern ach Hause geschickt. Um dieses Geld zu erwirtschaften, geht Frau Malama, ie 60-jährige Hofpatronin, täglich bis zu 22 Kilometer u Fuß mit der Milchkanne zur Milchsammelstelle, um ie Milch dort abzugeben. Ich habe sie an einem Tag auf iesem Weg begleitet. Für 3 Liter Milch – 1 Liter wird ür den Eigenkonsum abgezweigt – geht sie 5,5 Kilomeer hin und 5,5 Kilometer zurück – für einen Erlös von und 60 Cent. Ohne dieses Geld ist der Schulbesuch der inder nicht möglich. Ohne dieses Geld kann die veteriärmedizinische Versorgung der Kühe nicht gewährleiset werden. Würde die Kuh geschlachtet, könnte die Failie mit dem Erlös zwar einige Wochen und Monate berleben; jegliche Chance auf Entwicklung wäre aber ernichtet. Was hat Sambia mit Milchexportsubventionen zu tun? ir haben doch festgelegt, dass nur in Schwellenländer, icht aber in Entwicklungsländer geliefert wird. Sambia st in einer Zollunion mit Südafrika. Nach Südafrika ird geliefert, nicht nur aus Europa, sondern auch aus ändern außerhalb Europas. In der Größenordnung, in er Milchpulver nach Südafrika geliefert wird, liefert üdafrika Milchpulver nach Botswana, nach Sambia und n andere Staaten. Der Milchpreis dort fällt in der Gechwindigkeit, in der der Preis für das exportierte Milchulver fällt. Das vernichtet dort Existenzen. Alle Chanen, Milchviehwirtschaft aufzubauen, Mangelernährung ei den Kindern zu verhindern und Einkommen zu erzieen, sind damit weg. Deswegen, Frau Ministerin, fordere ich Sie auf – ich itte Sie nicht nur darum –, so manchen Klientelwünchen nicht nachzugeben, sondern im Europäischen Rat it Nein zu stimmen, wenn es um die Verlängerung der ewährung von Exportsubventionen für Milch geht. Es eht um Existenzen und das Leben von Menschen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)







(A) )



(B) )


Ulrich Kelber
Der Kollege Zöllmer hat dargestellt, warum die SPD
einem Antrag, der eine Reihe von Forderungen enthält,
nicht zustimmen kann; wir lehnen einige davon eben ab.
Als ich jene Farm verlassen habe, habe ich der Familie
und mir allerdings eines versprochen: Ich kann nicht ge-
gen einen Antrag stimmen, der das Ziel hat, Milchex-
portsubventionen zu beenden. Ich werde mich daher
heute enthalten.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622416900

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Aus-
schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-
cherschutz zu dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen mit dem Titel „Milch-Exportsubventionen sofort
stoppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwick-
lungsländern verhindern“.

Zu dieser Abstimmung liegen mir etliche Erklärungen
nach § 31 GO vor.1)

Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfeh-
lung auf Drucksache 16/13119, den Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/12308 abzu-
lehnen. Wir stimmen über die Beschlussempfehlung auf
Verlangen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nament-
lich ab. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftfüh-
rer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Sind die
Plätze an den Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Ich er-
öffne die Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Ich
schließe die Abstimmung und bitte die Schriftführerin-
nen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen.
Das Ergebnis der Abstimmung wird Ihnen später be-
kannt gegeben.2)

Wir setzen die Beratungen fort.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 12 a bis 12 c auf:

a) – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeord-
neten Dr. Carola Reimann, Detlef Parr, Frank
Spieth und weiteren Abgeordneten eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur diamorphinge-
stützten Substitutionsbehandlung

– Drucksache 16/11515 –

– Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
diamorphingestützte Substitutionsbehandlung

– Drucksache 16/7249 –

– Zweite und dritte Beratung des von den Abgeord-
neten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Chris-
tian Ahrendt und weiteren Abgeordneten einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung

1) Anlagen 14 und 15
2) Ergebnis Seite 24646 D

(C (D des Betäubungsmittelgesetzes und anderer Vorschriften – Drucksache 16/4696 – Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – Drucksache 16/13021 – Berichterstattung: Abgeordnete Maria Eichhorn Dr. Carola Reimann Detlef Parr Frank Spieth Dr. Harald Terpe b)

richts des Ausschusses für Gesundheit (14. Aus-
schuss)

– zu dem Antrag der Abgeordneten Jens Spahn,
Maria Eichhorn, Dr. Hans Georg Faust und
weiterer Abgeordneter

Ausstiegsorientierte Drogenpolitik fortfüh-
ren – Künftige Optionen durch ein neues
Modellprojekt zur heroingestützten Substi-
tutionsbehandlung Opiatabhängiger evalu-
ieren

– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Harald
Terpe, Birgitt Bender, Elisabeth Scharfenberg,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gesetzliche Voraussetzungen für heroinge-
stützte Behandlung Schwerstabhängiger
schaffen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Monika Kno-
che, Ulla Jelpke, Frank Spieth, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion DIE LINKE

Heroinmodell in die Regelversorgung über-
führen und Therapiefreiheit der Ärztinnen
und Ärzte schützen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr,
Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP

Kontrollierte Heroinabgabe in die Regelver-
sorgung aufnehmen

– Drucksachen 16/12238, 16/2075, 16/2503,
16/3840, 16/13021 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Maria Eichhorn
Dr. Carola Reimann
Detlef Parr
Frank Spieth
Dr. Harald Terpe

c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-

(14. Ausschuss)







(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
– zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr,
Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP

Regelung zur Substitutionsbehandlung
Opiatabhängiger praxisnah gestalten –
Rechtssicherheit für substituierende Ärzte
schaffen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Harald
Terpe, Birgitt Bender, Elisabeth Scharfenberg,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Versorgungsqualität der Substitutionsbe-
handlung für Opiatabhängige verbessern

– Drucksachen 16/6795, 16/8212, 16/12513 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Margrit Spielmann

Über die Vorlagen werden wir später in einer oder
zwei namentlichen Abstimmungen – das ist abhängig
vom Ergebnis der ersten namentlichen Abstimmung –
und in mehreren einfachen Abstimmungen entscheiden.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich gebe das Wort der Kollegin Carola Reimann,
SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Carola Reimann (SPD):
Rede ID: ID1622417000

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

Herren! Wir beraten heute abschließend den überfraktio-
nellen Gesetzentwurf zur diamorphingestützten Substi-
tutionsbehandlung.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622417100

Frau Kollegin, halten Sie bitte noch etwas inne.

Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, ihre Gesprä-
che außerhalb des Saales fortzusetzen oder ihren Platz
einzunehmen.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Sehr gut!)


Es dauert noch eine Dreiviertelstunde, bis die nächste
namentliche Abstimmung stattfindet. Diese Zeit sollten
wir nutzen, um den Ausführungen der Rednerinnen und
Redner zu folgen.

Jetzt, bitte.


Dr. Carola Reimann (SPD):
Rede ID: ID1622417200

Der Gesetzentwurf, liebe Kolleginnen und Kollegen,

lehnt sich eng an die entsprechende Bundesratsinitiative
an und wird von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen
der SPD, der FDP, der Linken und des Bündnisses 90/
Die Grünen unterstützt. Ich möchte mich bei all den Un-
terstützerinnen und Unterstützern hier im Hause ganz
herzlich bedanken. Es spricht für die politische Kultur in
diesem Haus, dass wir bei aller Konkurrenz und Aus-

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(C (D inandersetzung auch in der Lage sind, bei einzelnen achfragen über Fraktionsgrenzen hinweg gemeinsam esetze auf den Weg zu bringen. (Beifall bei der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die breite Unterstützung für unseren Entwurf und die
insicht in die Notwendigkeit einer gesetzlichen Rege-

ung setzen sich auch außerhalb des Parlaments fort: in
achkreisen, in der Wissenschaft und vor Ort in den
ommunen. Experten, Betroffene, Praktiker sowie auch
DU-geführte Städte und Länder stehen hinter dem Ent-
urf. Erst letzte Woche habe ich ein Schreiben der Stadt
rankfurt/Main erhalten – ich gehe davon aus, dass das
uch allen anderen Kolleginnen und Kollegen zugegan-
en ist –, in dem noch einmal nachdrücklich für unseren
esetzentwurf geworben wird. Falls Ihnen das Schrei-
en nicht zugegangen ist, gebe ich gerne eine Kopie wei-
er.

Was wollen wir mit diesem Gesetzentwurf erreichen?
s geht darum, Schwerstheroinabhängigen mit massiven
esundheitsproblemen wieder eine Perspektive zu eröff-
en. Es handelt sich hierbei meist um Menschen meines
lters, die bereits eine traurige, langjährige Drogen-
arriere hinter sich haben und in einem entsprechend
chlechten, zum Teil lebensbedrohlichen Gesundheitszu-
tand sind. Wir sind verpflichtet, diesen Menschen, die
chon mehrere erfolglose Therapien hinter sich haben,
ine weitere Chance zu geben, ins Leben zurückzufin-
en. Denn – man muss es so deutlich sagen – allzu viele
hancen eröffnen sich für Abhängige in diesem Stadium
er Erkrankung nicht mehr.

Die Behandlung mit Diamorphin ist für viele eine al-
erletzte Chance. Dass sie erfolgreich ist, belegt auch die
issenschaftliche Begleitstudie des Modellprojekts. In
ieser klinischen Studie wurde klar nachgewiesen, dass
ie Diamorphinbehandlung den Gesundheitszustand und
ie Lebensumstände der Schwerstopiatabhängigen ver-
essert. Die Ergebnisse wiesen in allen Bereichen eine
tatistisch signifikante Überlegenheit der diamorphinge-
tützten Behandlung gegenüber der Methadonbehand-
ung auf. Das heißt, in den Modellprojekten haben
chwerstabhängige wieder ins Leben zurückgefunden.
aher wollen wir nun, nach Auslaufen der Modellpro-

ekte, die Behandlung mit Diamorphin auf eine gesi-
herte gesetzliche Grundlage stellen, damit die Versor-
ung in den Einrichtungen fortgesetzt werden kann.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit dem Ge-
etzentwurf geben wir den Schwerstabhängigen wieder
ine Perspektive. Wir legen aber auch strenge Kriterien
ür die Behandlung mit Diamorphin fest. Wir wissen,
ass es sich nicht um irgendeine Substanz handelt. Des-
alb finden sich in unserem Entwurf für die kontrollierte
bgabe strikte Vorgaben, beispielsweise zum Personen-
reis. Für eine Behandlung kommen nur Personen in-
rage, die über 23 Jahre alt sind. Sie müssen seit über
ünf Jahren opiatabhängig sein, verbunden mit schwer-
iegenden körperlichen und psychischen Erkrankungen.
ie müssen bereits zwei Therapien erfolglos hinter sich
aben. Hier kommt also niemand einfach so an Heroin






(A) )



(B) )


Dr. Carola Reimann

nicht. Von einem Ansturm kann also keine Rede sein. handlung zu unterstützen. Es wird höchste Zeit, dass das
muliert klare Regeln für die Diamorphinabgabe und be-
grenzt den Personenkreis auf diejenigen, die wirklich
Hilfe brauchen. Er basiert auf den positiven Ergebnissen
einer anerkannten klinischen Studie. Wie bereits er-
wähnt, wird er von einer breiten Mehrheit innerhalb und
außerhalb des Parlaments getragen, eben weil die Ergeb-
nisse der Studie und vor Ort so eindeutig sind.


(Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Das haben die Experten aber anders gesehen!)


Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen von CDU/
CSU, kann ich nicht nachvollziehen, warum Sie diesen
überfraktionellen Entwurf nicht mittragen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Schon seit langer Zeit liegen die Ergebnisse auf dem
Tisch. Seit 2007 reden wir über das Thema. Erst jetzt,
zwei Jahre später, nach monatelangen Gesprächen und
nach der Einbringung eines überfraktionellen Entwurfs,
präsentieren Sie kurz vor knapp einen eigenen halbherzi-
gen Antrag, der uns keinen einzigen Schritt weiterbringt.


(Beifall bei der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Denn er belässt Betroffene wie Mitarbeiter in den Dro-
genambulanzen weiter in unsicheren Provisorien, ob-
wohl es dafür keinen einzigen sachlichen Grund gibt.

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Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 548;
davon

ja: 450
nein: 65
enthalten: 33

Ja

CDU/CSU

Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Albach

Peter Altmaier
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer

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(D he Grundlage gestellt wird, damit die Versorgung fortesetzt werden kann. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie Schwerstabhängigen, die alle Kraft zusammenneh-
en, um wieder in ein geregeltes Leben zurückzufinden,

nd auch diejenigen, die ihnen im Rahmen der Projekte
abei helfen, haben es verdient, dass wir nach den jahre-
angen Debatten endlich Klarheit schaffen.

Danke.

(Beifall bei der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Kein Wort zur Expertenanhörung!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622417300

Ich komme zurück zu Tagesordnungspunkt 9 und

ebe Ihnen das von den Schriftführerinnen und Schrift-
ührern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstim-

ung zu dem Antrag „Milch-Exportsubventionen sofort
toppen – Weitere Zerstörung der Märkte in Entwick-
ungsländern verhindern“ bekannt: abgegebene Stimmen
48. Mit Ja haben gestimmt 450, mit Nein haben ge-
timmt 65, Enthaltungen 33. Die Beschlussempfehlung
st damit angenommen.

ochen Borchert
olfgang Börnsen

(Bönstrup)

olfgang Bosbach
laus Brähmig
ichael Brand
elmut Brandt
r. Ralf Brauksiepe
onika Brüning
eorg Brunnhuber
ajus Caesar
itta Connemann
eo Dautzenberg
ubert Deittert
lexander Dobrindt

Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Stephan Eisel
Anke Eymer (Lübeck)

Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dieser Gesetzentwurf schafft Rechtssicherheit, er for- erfolgreich erprobte Modell auf eine gesicherte gesetzli-
auf Rezept, wie von Einzelnen
hauptet wird.

Genauso unsinnig ist die Be
Überführung der diamorphing
die Regelversorgung mit Zehn
zu rechnen sei.


(Dr. Stephan Eisel [CDU nicht bei der Expertenko Berücksichtigt man die eben g und auch die Erfahrungen, die in den Niederlanden und der Schw der Diamorphinbehandlung in macht wurden, so ist mit 2 000 dürftigen Patientinnen und Pat wenig kenntnisreich be hauptung, dass durch die estützten Behandlung in tausenden von Patienten /CSU]: Waren Sie mmission dabei?)


enannten Anforderungen
unseren Nachbarländern,
eiz, nach der Einführung
die Regelversorgung ge-
bis 3 000 behandlungsbe-
ienten zu rechnen, mehr

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enau das merkt man Ihrem A
eugender Argumente streuen
orrorzahlen und stellen Frag
lärt sind.


(Dr. Stephan Eisel [CDU/C der Expertenkomm as, was Sie vorgelegt habe icht für uns und schon gar nic igen, die dringend Hilfe brauc (Beifall bei der SPD, der und dem BÜNDNIS 90 Aus diesem Grund kann ic ringlich dafür werben, heute d etzentwurf zur diamorphinge (Cntrag an. Denn statt über Sie Zweifel, reden von en, die schon längst ge SU]: Waren Sie bei ission dabei?)

n, ist keine Alternative,
ht für die Schwerstabhän-
hen.
FDP, der LINKEN
/DIE GRÜNEN)
h nur noch einmal ein-
en überfraktionellen Ge-
stützten Substitutionsbe-






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Dr. Hans-Peter Friedrich

(Hof)


Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Michael Glos
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Monika Grütters
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Ursula Heinen
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Christian Hirte
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Franz-Josef Holzenkamp
Joachim Hörster
Anette Hübinger
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke-Witt
Dr. Peter Jahr
Dr. Hans-Heinrich Jordan
Andreas Jung (Konstanz)

Dr. Franz Josef Jung
Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Steffen Kampeter
Alois Karl
Bernhard Kaster

(Villingen Schwenningen)

Volker Kauder
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Jens Koeppen
Dr. Kristina Köhler


(Wiesbaden)

Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Dr. Rolf Koschorrek
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Dr. Karl A. Lamers


(Heidelberg)

Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp

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atharina Landgraf
r. Max Lehmer
aul Lehrieder
gbert Liebing
duard Lintner
r. Klaus W. Lippold
r. Michael Luther
homas Mahlberg
tephan Mayer (Altötting)

olfgang Meckelburg
r. Michael Meister
riedrich Merz
aurenz Meyer (Hamm)

aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
hilipp Mißfelder
r. Eva Möllring
arlene Mortler
arsten Müller

(Braunschweig)


tefan Müller (Erlangen)

r. Gerd Müller
ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
duard Oswald
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ita Pawelski
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
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uprecht Polenz
aniela Raab
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r. Peter Ramsauer
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
ranz Romer
ohannes Röring
urt J. Rossmanith
r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
lbert Rupprecht (Weiden)

eter Rzepka
nita Schäfer (Saalstadt)

ermann-Josef Scharf
artmut Schauerte
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
arl Schiewerling
eorg Schirmbeck
hristian Schmidt (Fürth)

ndreas Schmidt (Mülheim)

go Schmitt (Berlin)

r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
we Schummer
ilhelm Josef Sebastian
urt Segner
arion Seib
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homas Silberhorn

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hristian Freiherr von Stetten
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ndreas Storm
ax Straubinger
atthäus Strebl

homas Strobl (Heilbronn)

ena Strothmann
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ans Peter Thul
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r. Hans-Peter Uhl
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olkmar Uwe Vogel
ndrea Astrid Voßhoff
erhard Wächter
arco Wanderwitz
ai Wegner
arcus Weinberg

eter Weiß (Emmendingen)

erald Weiß (Groß-Gerau)


ngo Wellenreuther
arl-Georg Wellmann
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laus-Peter Willsch
illy Wimmer (Neuss)


lisabeth Winkelmeier-
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r. Lale Akgün
regor Amann
r. h. c. Gerd Andres

ngrid Arndt-Brauer
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r. Hans-Peter Bartels
laus Barthel
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laus Uwe Benneter
r. Axel Berg
te Berg
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othar Binding (Heidelberg)

olker Blumentritt
urt Bodewig
lemens Bollen
erd Bollmann
r. Gerhard Botz
laus Brandner
illi Brase
ernhard Brinkmann

(Hildesheim)


delgard Bulmahn
arco Bülow
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r. Michael Bürsch
hristian Carstensen

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(C (D arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke enate Gradistanac ngelika Graf ieter Grasedieck erstin Griese chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann ina Hauer ubertus Heil r. Reinhold Hemker olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz erd Höfer is Hoffmann rank Hofmann r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner ohannes Jung osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner hristian Kleiminger strid Klug alter Kolbow ritz Rudolf Körper olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning ngelika Krüger-Leißner r. Hans-Ulrich Krüger Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Markus Meckel Petra Merkel Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller Michael Müller Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Thomas Oppermann Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Mechthild Rawert Steffen Reiche Maik Reichel Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth Michael Roth Ortwin Runde Marlene Rupprecht Anton Schaaf Axel Schäfer Bernd Scheelen Marianne Schieder Ulla Schmidt Silvia Schmidt Renate Schmidt Heinz Schmitt Carsten Schneider Olaf Scholz Ottmar Schreiner Swen Schulz Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Angelica Schwall-Düren Rolf Schwanitz Rita Schwarzelühr-Sutter Wolfgang Spanier Dr. Margrit Spielmann Jörg-Otto Spiller Dieter Steinecke A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H L D E W H U M B F J D D U A E P M J U P H D H J D H B D M H G D H S H In M D P B D H D ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen ildegard Wester ydia Westrich r. Margrit Wetzel ngelbert Wistuba altraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto etlef Parr C G F D M D C F C D D H f A H N C J S C D H S D H C I U D K M J K U U D D P V A J B G M C B A E D D H K K B B W P P U ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff raktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein DU/CSU osef Göppel PD hristel Humme IE LINKE üseyin-Kenan Aydin evim Dağdelen r. Gregor Gysi eike Hänsel ornelia Hirsch nge Höger lla Jelpke r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert lla Lötzer lrich Maurer orothée Menzner r. Norman Paech aul Schäfer olker Schneider lexander Ulrich örn Wunderlich ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN arieluise Beck ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz lrike Höfken D T U S U M M N J K W O B C K M E C Ir D R S D H D W J E S G U D G D D C D O D D D K H E D R W K D L D D M D W B E D D F D D S (C (D r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ndine Kurth arkus Kurth onika Lazar icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler nthalten PD abriele Groneberg lrich Kelber r. Bärbel Kofler esine Multhaupt r. Erika Ober r. Sascha Raabe hristel RiemannHanewinckel r. Hermann Scheer tto Schily r. Wolfgang Wodarg IE LINKE r. Dietmar Bartsch arin Binder eidrun Bluhm va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus erner Dreibus laus Ernst iana Golze utz Heilmann r. Barbara Höll r. Lukrezia Jochimsen ichael Leutert r. Gesine Lötzsch olfgang Nešković odo Ramelow lke Reinke r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost abine Zimmermann Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Der nächste Redner ist der Kollege Detlef Parr, FDPFraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein Blick in den Koalitionsvertrag von Union und SPD zeigt: Die Suchtund Drogenpolitik spielt bei den Koalitionsfraktionen im Gegensatz zur öffentlichen Aufmerksamkeit nur eine untergeordnete Rolle; ganze drei Sätze ist sie ihnen wert. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wie viele sind es denn bei der FDP? – Dr. Stephan Eisel [CDU/ CSU]: Was steht denn im Programm der FDP?)


(Wackernheim)





(A) )


(B) )


(Tuchenbach)


(Wiesloch)


(Wolmirstedt)


(Frankfurt)


(Saarbrücken)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der FDP)

Detlef Parr (FDP):
Rede ID: ID1622417400

Kein Wunder, dass über die Jahre auch im Bereich der
diamorphingestützten Substitutionsbehandlung Schwerst-
abhängiger nicht viel passiert ist.

Wir scheinen hier in Berlin weit weg zu sein von den
Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, in die
Abhängigkeit gerutscht sind und persönlich und mate-
riell in Elend leben. Wie sonst erklärt sich, dass wir als
Bund uns zusammen mit den Bundesländern an Modell-
versuchen in sieben deutschen Großstädten finanziell
und ideell beteiligt haben, jetzt aber den letzten Schritt
– die nachgewiesenermaßen erfolgreiche Behandlungs-
methode in die Regelversorgung aufzunehmen –
scheuen? Sicherlich bleiben, wie bei allen wissenschaft-
lichen Studien, Fragen offen.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Aha!)


Die können wir aber auch nach Verabschiedung des Ge-
setzes im Alltagsablauf beantworten. Formale Streitig-
keiten sollten nicht länger auf den Schultern der Betrof-
fenen ausgetragen werden.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP, der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wer zum Beispiel in der Nähe unserer Bahnhöfe
Menschen antrifft, die mehr oder weniger versteckt in
tiefer persönlicher Not sind, sich offensichtlich selbst
nicht mehr helfen können und der verantwortungslosen,
gnadenlosen Verführung krimineller Dealer ausgesetzt
sind, darf nicht wegschauen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP, der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Alle medizinischen Möglichkeiten müssen genutzt wer-
den, um den Gesundheitszustand dieser Menschen zu
stabilisieren, sie vom Rand der Gesellschaft schrittweise
wieder in die Mitte der Gesellschaft zu führen und sie
zur Aufnahme weiterführender Therapien zu motivieren.

Diese humanitäre Verantwortung haben die Modell-
städte Bonn, Frankfurt am Main, Hannover, Hamburg,
Köln, Karlsruhe und München auch für uns auf sich ge-
nommen. Nun gilt: Berlin, übernehmen Sie! Heute sind
wir als Gesetzgeber gefordert, die Schwerstabhängigen,

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(C (D ber auch die Wissenschaftler, die Sozialarbeiter und die hrenamtlich Tätigen, die in diesem Modellprojekt aufpfernd gearbeitet haben, nicht im Stich zu lassen. Sie ind mit ihren Erfahrungen offensichtlich viel weiter als ancher Abgeordnete, viel näher an den Menschen, de en auch wir verpflichtet sind. (Beifall bei Abgeordneten der FDP, der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es sollte eigentlich unstrittig sein, dass sich die dia-
orphingestützte Substitutionsbehandlung nahtlos in die
eihe niedrigschwelliger Angebote der Suchtbekämp-

ung einreiht, die sich – darüber besteht über die Par-
eigrenzen hinweg Konsens – bewährt haben: Drogen-
otrufe, anonyme Telefonberatung, Konsumräume,
risenzentren, mobile aufsuchende Projekte, Methadon-

mbulanzen – und nun, als Ergebnis einer ganz natürli-
hen Weiterentwicklung, die Einführung einer neuen Be-
andlungsmethode. Das ist konsequente Politik, die sich
n den Notwendigkeiten orientiert und individuelle Hil-
en anbietet.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP, der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wichtig ist, den betroffenen Menschen das Gefühl zu
eben, dass sie nicht alleingelassen werden, dass wir sie
icht tiefer in die Enge der Ausweglosigkeit und Hoff-
ungslosigkeit treiben. Die Zahl der Drogentoten darf
icht weiter steigen.


(Beifall bei der FDP, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


it dem Modellversuch ist einer überschaubaren Zahl
on Schwerstkranken Hilfe angeboten worden, und es ist
ertrauen aufgebaut worden. Diese Basis durch Ableh-
ung unseres Gesetzentwurfes zu zerstören, wäre ein Ar-
utszeugnis.

Die Kommunen und Städte, die an dem Modellpro-
ekt beteiligt waren, haben ihre Hilfsangebote für Dro-
enabhängige in den letzten Jahren differenziert und
usgeweitet. Prävention, Beratung, Therapie und Über-
ebenshilfe sind die Säulen, auf denen die Städte ihre
rogenpolitik aufgebaut haben. Das entspricht den Leit-

inien der Sucht- und Drogenpolitik der FDP-Bundes-
agsfraktion, die wir erst kürzlich verabschiedet haben.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Na bravo!)


Wir brauchen weitere gesetzliche Rahmenbedingun-
en, um diese grundlegende Arbeit der Kommunen und
tädte zu unterstützen.

Heute geht es darum, die Bedingungen für den kon-
reten Baustein „diamorphingestützte Substitutionsbe-
andlung“ zu schaffen. Damit soll den Modellstädten
ezeigt werden, dass ihre Arbeit unterstützt und erleich-
ert wird und dass sie auf dem richtigen Weg sind. Den
etroffenen soll die Perspektive vermittelt und die
icherheit gegeben werden, dass die für sie lebenswich-






(A) )



(B) )


Detlef Parr
tige Behandlung fortgeführt wird. Das sind Impulse, die
bundesweit ausstrahlen sollen.

Abschließend möchte ich betonen: Wir wollen kein
Heroin auf Krankenschein. Wir haben hohe Hürden ge-
gen einen möglichen Missbrauch und Sonderregelungen,
die bei der Vergabe berücksichtigt werden müssen, in
den Gesetzentwurf eingearbeitet. In Ergänzung zu dem,
was Frau Kollegin Reimann gesagt hat, möchte ich wei-
tere drei – für uns wichtige – Punkte nennen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622417500

Kollege Parr, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Eisel?


Detlef Parr (FDP):
Rede ID: ID1622417600

Selbstverständlich.


Dr. Stephan Eisel (CDU):
Rede ID: ID1622417700

Herr Kollege, gerade weil ich aus Bonn, also einer der

Modellstädte, komme, habe ich folgende Fragen:

Erstens. Sind Sie bereit, anzuerkennen, dass in den
Modellstädten und auch beim Experten-Hearing die
Meinungen der Ärzte hinsichtlich des Erfolgs des Mo-
dellversuchs sehr unterschiedlich und sogar kontrovers
waren?

Zweitens. Würden Sie in Ihrer Argumentation zuge-
stehen, dass wir uns, auch wenn man einen Weg für sinn-
voll hält, der anders ist als der, den Sie vorschlagen, ge-
genseitig den Respekt nicht absprechen sollten, dass wir
– Sie durch eine gesetzliche Regelung, wir durch Fort-
setzung des Modellversuches – das Beste für die Betrof-
fenen erreichen wollen?


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Detlef Parr (FDP):
Rede ID: ID1622417800

Sie haben recht: Bei einer solch schwierigen Frage,

die hier im Bundestag unterschiedlich beantwortet wird,
vertreten natürlich auch die Fachleute unterschiedliche
Auffassungen.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Aha!)


Allerdings gilt: Es handelt sich um einen Modellver-
such mit validen Ergebnissen. Diese validen Ergebnisse
führen zu einer Mehrheit, die dem Versuch, diese Be-
handlung in die Regelversorgung zu überführen, positiv
gegenübersteht. Man muss die weiteren Erfahrungen ab-
warten. Die Mehrzahl der Stimmen fordert: Wir müssen
heute entscheiden.


(Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich möchte auf drei Punkte eingehen, die für uns im
Hinblick auf die Hürden wichtig sind.

Erstens. Diamorphin darf ausschließlich zur Substitu-
tionsbehandlung und nicht zur Schmerzbehandlung ver-
schrieben werden.

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(C (D Zweitens. Die Behandlung darf nur in bestimmten inrichtungen vorgenommen werden, deren Betrieb eier Erlaubnis der Landesbehörde bedarf, die über eine esondere personelle und sachliche Ausstattung verfüen und die strenge Sicherheitsbedingungen erfüllen. Drittens. Das benötigte Diamorphin darf nur auf eiem Sondervertriebsweg geliefert werden. Der Vorwurf, es gebe Heroin auf Krankenschein, läuft lso ins Leere. Die Zeit ist reif für eine Entscheidung. uch wenn der Kollege Spahn in einem Schreiben an lle Kollegen im Bundestag gestern behauptete, der jetige Zeitpunkt sei der falsche, sage ich: Es ist an der eit, endlich Klarheit zu schaffen. (Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Lieber Kollege Spahn, Ihr Schreiben kann man nur
ls einen letzten verzweifelten Versuch der Beeinflus-
ung bewerten. Auch Sie gehen im Stillen davon aus,
ass sich die Mehrheit in diesem Hause jetzt für eine
lare Entscheidung ausspricht.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Das ist unglaublich! Argumente mögen Sie wohl nicht!)


ie Fortsetzung der Modellprojekte, wie Sie sie fordern,
st keine Alternative zu unserem Gesetzentwurf, sondern
ur ein überflüssiges Spiel auf Zeit.


(Beifall bei der FDP, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das ist einfach unglaublich!)


eswegen lassen wir uns nicht in die Irre führen. Gehen
ir heute mutig einen neuen Weg!

Ich danke Ihnen fürs Zuhören.


(Beifall bei der FDP, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Etwas mehr Respekt voreinander wäre angebracht, Herr Kollege!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622417900

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie da-

auf aufmerksam machen, dass auf der Besuchertribüne
cht Kollegen aus dem US-Kongress in Begleitung unse-
es Kollegen Hans-Ulrich Klose Platz genommen haben.

ir begrüßen sie recht herzlich hier im Hause.


(Beifall im ganzen Hause)


Nun hat der Kollege Jens Spahn für die Unionsfrak-
ion das Wort.


Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1622418000

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

arr, ich muss sagen: Wir waren in dieser Diskussion
chon einmal weiter.


(Detlef Parr [FDP]: Ja, Sie!)







(A) )



(B) )


Jens Spahn
Ich finde das, was Sie hier gerade gemacht haben, un-
glaublich. Sie können nicht einerseits diese Abstimmung
zu einer Gewissensfrage hochstilisieren – das ist der
Grund, warum diese Debatte heute in dieser Form statt-
findet –,


(Detlef Parr [FDP]: Ein bisschen ruhiger!)


und andererseits, wenn Ihnen und anderen Kollegen ein
Papier mit Argumenten zugeschickt wird, in dieser Art
und Weise mit der Meinung des anderen umgehen. Ich
finde, das war nicht besonders liberal, Herr Kollege Parr.
Das war völlig inakzeptabel!


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wir sollten uns nicht gegenseitig absprechen – das ha-
ben Sie gerade unterschwellig getan –, dass wir alle das
Beste für die Schwerstabhängigen in diesem Land wol-
len. Wir streiten über das Wie und nicht über das Ob.
Auch das muss klar sein, Herr Kollege Parr.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Es muss trotz aller Zwischenrufe möglich sein – das
müssen Sie ertragen –, die noch offenen Fragen, die in
der Anhörung von den Experten ziemlich deutlich for-
muliert worden sind, vorzubringen. Man muss sagen
dürfen, dass man diese Fragen weiter untersuchen will.
Darum geht es in unserem Modellprojekt.

Es gibt eine ganze Reihe offener Fragen. Ich will ei-
nige wenige nennen:

Die Einschlusskriterien sind schon mehrfach genannt
worden. Dabei geht es um die Frage, wer für diese Be-
handlung überhaupt infrage kommt. In Ihren Gesetzent-
wurf haben Sie keine Zahlen hineingeschrieben. Öffent-
lich haben Sie von 1 000 bis 2 000 Schwerstabhängigen
gesprochen. Es gibt allerdings Experten des GKV-Spit-
zenverbandes und der verfassten Ärzteschaft, die gesagt
haben – das sind keine Zahlen, die wir uns ausgedacht
haben –, dass bis zu 80 000 Menschen infrage kommen.
Selbst wenn die Wahrheit in der Mitte liegt, besteht ein
Riesenunterschied zu den Zahlen, die Sie hier nennen.
Angesichts dessen muss es doch erlaubt sein, bestimmte
Fragen zu stellen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


In der Debatte im Ausschuss haben Sie sich auf eine zah-
lenmäßige Begrenzung der Plätze, wie sie die Nieder-
lande oder die Schweiz vorgenommen haben, nicht ein-
gelassen.


(Elke Ferner [SPD]: Wer sortiert denn aus?)


Ein zweiter Punkt, der nicht Bestandteil der Studie
gewesen ist, ist die Ausstiegsorientierung. Natürlich ist
uns allen klar, dass es bei Schwerstabhängigen nicht in-
nerhalb von Wochen oder Monaten gelingen kann
– wenn das überhaupt möglich ist –, zu einer Abstinenz
zu kommen. Das ist uns bewusst. Nichtsdestotrotz muss
eine solche Studie Ergebnisse zur Abstinenzorientierung
liefern, bevor man sich für eine Regelversorgung ent-

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(C (D cheidet. Dies ist eine Frage, die wir weiter untersuchen ollen. Es gibt Fragen zum Beikonsum. Es muss doch erlaubt ein, die Frage zu stellen, warum jemand, der vom Staat ures Heroin bekommt, weiter in prozentual großem mfang Straßenheroin oder Kokain konsumiert. Es uss ebenfalls erlaubt sein, die Frage zu stellen, ob das um Erfolg des Modellprojektes beiträgt. Wissen Sie, was der entscheidende Punkt ist? Sie gnorieren folgenden Sachverhalt – das ist es, was mich n Ihrem Gesetzentwurf am meisten verwundert –: Es ab in dieser Studie zwei Gruppen – diejenigen, die weierhin Methadon erhalten haben, und diejenigen, die Heoin im Original erhalten haben. Alle, die in das Projekt ekommen sind, waren, und zwar in beiden Gruppen, ogenannte Methadonversager, sind durch die Regelverorgung mit Methadon also nicht erreicht worden. Obohl sie vorher durch die Regelversorgung mit Methaon nicht erreicht worden sind, ist es selbst in der ethadonvergleichsgruppe gelungen, bei 74 Prozent der robanden den Gesundheitszustand zu verbessern, bei 5 Prozent den illegalen Konsum weiterer Drogen zu reuzieren und bei 40 Prozent zu erreichen, dass kein weierer Kontakt zur Drogenszene besteht. Zugegebenermaßen sind die Zahlen bei der Heroinruppe ein wenig besser. Aber die Frage, die zu stellen st, ist doch, ob der Stoff, den wir abgeben, zum Erfolg ührt oder ob nicht vielmehr die intensive psychosoziale etreuung in dem Modellprojekt zum Erfolg führt. Zuindest muss man sich einmal die Frage, was der eigent iche Erfolgsfaktor ist, stellen. Sie blenden vollständig aus – und das schon seit Moaten –, dass es bei der Methadonvergleichsgruppe norme Erfolge gegeben hat. (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: So ist es!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


s stellt sich die Frage, ob man erst einmal die Regelver-
orgung mit Methadon verbessern sollte, bevor man un-
icheren Schrittes weitergeht.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


eswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, schlagen
ir vor, die von mir aufgeworfenen Fragen und weitere
ffene Fragen, die auch in der Anhörung diskutiert wor-
en sind, in einem Modellprojekt zu klären.

Frau Kollegin Reimann, wir haben das Angebot, die-
es Modellprojekt fortzusetzen, tatsächlich erst vor eini-
en Monaten verschriftlicht; aber das mündliche Ange-
ot von mir und anderen Kollegen hier im Parlament gab
s schon vor einem oder anderthalb Jahren. Tun Sie nicht
o, als wäre das Angebot erst auf den letzten Drücker ge-
ommen. Sie hätten es schon lange annehmen können.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Marion Caspers-Merk [SPD]: Aber von uns gab es jede Brücke!)







(A) )



(B) )


Jens Spahn
Dass Sie es nicht getan haben, ärgert mich umso
mehr, als eine Fortsetzung des Modellprojektes im
Grunde allen Seiten gerecht geworden wäre. Wir hätten
den beteiligten Städten ermöglicht, weiterzumachen
– das ist deren Ziel –, und sie hätten auch neue Proban-
den – in der Ihnen vorschwebenden Größenordnung von
1 000 bis 2 000 – aufnehmen können. Wir hätten es
möglich gemacht, in diesem Modellprojekt mit anderen
Schwerpunkten und Fragestellungen neue Erkenntnisse
zu gewinnen und insbesondere die von mir aufgeworfe-
nen Fragen noch einmal anzugehen. Dann wäre es viel-
leicht auch mehr Mitgliedern dieses Hauses möglich ge-
wesen, den Schritt in eine andere Richtung zu gehen. Ich
zumindest möchte gerne so viel wie eben möglich wis-
sen, bevor ich eine solch grundlegende Entscheidung
treffe.

Übrigens blenden Sie in manchen öffentlichen Aussa-
gen aus, dass es dieses Kompromissangebot gab. Sie tun
so, als würden wir einfach nur Njet, also Nein, sagen und
nichts anbieten. Das tun wir eben nicht. Wir hätten die-
sen Konflikt in dieser wichtigen gesellschaftspolitischen
Frage vermeiden können. Wir hätten die Chance gehabt,
mit einem solchen Modellprojekt im Konsens weitere
Erkenntnisse zu gewinnen und sowohl den Probanden
als auch den beteiligten Städten zu helfen. Die SPD hätte
es nicht nötig gehabt, an dieser Stelle den Koalitionsver-
trag zu brechen.


(Widerspruch bei der SPD)


– Das ist es doch. Lesen Sie einmal den Koalitionsver-
trag. Sie stimmen anders ab als vereinbart.

Das eigentlich Bedauerliche ist – –


(Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Das einzig Bedauerliche ist, dass Sie Ihre Zusagen nicht einhalten!)


– Dass Sie so schreien, zeigt mir, dass ich recht habe,
Frau Kollegin Hendricks. – Das einzig wirklich Bedau-
ernswerte ist, dass Sie, indem Sie das Kompromissange-
bot, das den Interessen aller Beteiligten eigentlich
gerecht würde, ausschlagen, bei der Beantwortung einer
grundsätzlichen gesellschaftspolitischen Frage einen
Konflikt wie den zulassen, mit dem wir es heute zu tun
haben.


(Elke Ferner [SPD]: Sie wollten das Projekt doch auslaufen lassen! Sie wollten doch den Deckel draufmachen!)


Es hätte auch anders gehen können, und ich bedauere,
dass es nun so abläuft.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418100

Das Wort hat die Kollegin Monika Knoche für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herren und amen! Ich kann ehrlichen Herzens sagen: Es ist für ich als drogenpolitische Sprecherin der Fraktion ie Linke ein wunderbarer Tag. Es ist ein exzellenter nlass für alle Kolleginnen und Kollegen, die sich zu eiem gemeinsamen gesetzlichen Vorhaben entschieden aben, (Volker Kauder [CDU/CSU]: Rot-Rot-Grün! Super!)

Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418200

ich gegenseitig zu gratulieren; denn das ist der Tag ei-
er humanen, rationalen und diskriminierungsfreien
rogenpolitik in Deutschland.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


s ist ein Meilenstein.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Initiative, die
ch für die Linke schon sehr früh, im Jahr 2002, ergriffen
abe, nämlich gemeinsam mit den beiden anderen Oppo-
itionsfraktionen, Grüne und FDP, einen bestimmten
eg zu beschreiten, dazu geführt hat, dass wir endlich
nach drei oder vier Legislaturperioden, in denen wir

ber den Umgang mit von Heroin Schwerstabhängigen
iskutiert haben – zu parlamentarischen Mehrheiten fin-
en konnten. Vielen Dank dafür!


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN, der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es ist kein Koalitionsbruch. Ich muss die Koalition
icht verteidigen, wenn ich sage: Im Koalitionsvertrag
teht gar nichts über Heroinsubstitution.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Aber über gemeinsame Abstimmungen, Frau Kollegin! Über gemeinsames Vorgehen!)


s ist deshalb sehr erfreulich, dass die SPD den Weg ge-
ählt hat, diese Entscheidung heute gemeinsam mit den
ppositionsfraktionen zu treffen.

Das wäre ohne das nachhaltige Engagement der deut-
chen Städte nicht möglich gewesen. Die Städte sind in

odellprojekten das Wagnis eingegangen, diese Studien
urchzuführen. Sie konnten nämlich eines nicht mehr er-
ragen: die mutwillige medizinische Unterversorgung,
as medizinische Leid, das Menschen erfahren, die von
llegalen Spritzdrogen abhängig sind. Sie konnten die
erstörung der Familien als Folge dieser Kriminalisie-

ung nicht mehr erdulden.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir sprechen heute über eine Arzneimittelzulassung.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und der SPD)


ir sprechen nicht darüber, Heroin anstatt Methadon zu
erabreichen, sondern darüber, eine Therapievielfalt zu
rmöglichen und denjenigen, die mit Methadon ärztlich
icht umfassend versorgt werden können, eine Therapie-
lternative zu geben.






(A) )



(B) )


Monika Knoche

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Detlef Parr [FDP])


Das ist medizinethisch das Einzige, woran wir uns als
Abgeordnete zu halten haben. Wir haben als Abgeord-
nete nicht das Recht, gesetzliche Änderungen zu verwei-
gern, weil man ein ideologisches Drogenabstinenz-
dogma im Kopf hat.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich komme aus Karlsruhe und begleite als Drogen-
politikerin das dortige Projekt seit 20 Jahren. Das Phäno-
menale in Karlsruhe ist geschehen: Personen sind nach
30 Jahren Heroinabhängigkeit in die Abstinenz gegan-
gen. Auch ist erreicht worden, dass Menschen trotz ihrer
Sucht alt geworden sind. Es ist ein unglaublich hoher
ethischer Wert, dass Menschen aus ihrer Verelendung
heraus wieder eine Lebensperspektive finden.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ein Betroffener ist in ein Altenheim gegangen und führt
dort diese Substitutionsbehandlung weiter. Diese medi-
zinische Behandlung verlangt enorme Disziplin: Man
muss Einrichtungen dieser Art täglich aufsuchen.

Viele Menschen, die aus schwerwiegenden psychia-
trischen Erkrankungen in die Abhängigkeit von Heroin
geraten sind, können jetzt nicht nur ihre Sucht, sondern
sogar ihre Primärerkrankung behandeln lassen. Sie wer-
den endlich in eine umfassende verantwortungsvolle me-
dizinische Versorgung eingebunden, die die somatischen
und psychiatrischen Seiten umfasst. Sowohl bei Metha-
don als auch bei Heroin ist die psychosoziale Betreuung
ein Muss. Das steht im Gesetzentwurf. Es war bei der
Methadonsubstitution nicht anders.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Verdrehen Sie also nicht die Tatsachen, und erzählen Sie
der Bevölkerung keine Schauermärchen darüber!


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Bei dem, was wir hier tun, handeln wir sehr verant-
wortungsbewusst. Für die medizinischen Einrichtungen,
die diese medizinisch hochinteressanten Personen auf ih-
rem Weg in ein besseres, gesünderes Leben begleiten,
sind absolut strikte Begrenzungen vorgesehen. Wir ge-
ben nichts frei. Es werden vielleicht 1 000 oder 2 000
Menschen davon profitieren.


(Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Woher wissen Sie das?)


Ich bin glücklich, dass wir heute darüber abstimmen
können.

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(C (D (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418300

Kollegin Knoche, gestatten Sie eine Zwischenfrage

es Kollegen Spahn?


Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418400

Ich bin mit meiner Rede fertig; aber fragen Sie ruhig,

err Spahn.


Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1622418500

Das ist freundlich von Ihnen, Frau Kollegin. – Ich

abe eine relativ einfache Frage. Sie haben gerade die
edeutung der psychosozialen Betreuung hervorgeho-
en.


Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418600

Ja.


Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1622418700

Wie kommt es dann, dass sich die Antragsteller ge-

eigert haben, den Zeitraum von sechs Monaten zu ver-
ängern, obwohl wir im Ausschuss darauf hingewiesen
aben, dass es nicht sein kann, die psychosoziale Betreu-
ng bei der Behandlung nur für sechs Monate – das ist
in relativ kurzer Zeitraum für Schwerstabhängige – ver-
flichtend vorzusehen? Wenn die psychosoziale Betreu-
ng so wichtig ist und wenn es nicht nur um eine dauer-
afte Abgabe des Stoffes gehen soll, warum begrenzen
ie die Verpflichtung dann auf sechs Monate?


(Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Sehr gute Frage!)



Monika Knoche (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418800

Die Frage beantworte ich Ihnen gerne: Auch der

uchtabhängige Mensch ist ein autonomer und selbstbe-
timmter Mensch


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und der SPD)


nd hat unseren Respekt verdient. Die Studien haben ge-
eigt, dass die Stabilisierung recht rasch vonstatten geht.
as suchtabhängige Menschen danach brauchen, hält

nser gesamtes medizinisches Versorgungssystem bereit.
ie können all die Hilfen, die sie brauchen, um diese
herapie erfolgreich fortführen zu können, ambulant be-
ommen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das ist keine Antwort! – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Warum haben Sie dann dieses Modellprojekt?)


Führen Sie keine Zwangsmaßnahmen ein! Respektie-
en Sie die Würde auch dieser Menschen, und stellen Sie
ie nicht unter staatliche Kuratel. Das wäre falsch, und
as würde ich nie befürworten.






(A) )



(B) )


Monika Knoche

(Jens Spahn [CDU/CSU]: Das sagt mir die Linkspartei, oder was?)


– Ja, das sage ich Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Bravo, bravo!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622418900

Das Wort hat der Kollege Dr. Harald Terpe für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622419000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich wende mich zunächst einmal ausdrücklich an dieje-
nigen Kolleginnen und Kollegen der Union, die ihren
Wahlkreis in einer der Städte haben, die den Modellver-
such zur Diamorphinbehandlung erfolgreich durchge-
führt haben.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


Ich weiß, dass es auch unter Ihnen Abgeordnete gibt, die
genau wissen, dass die gesetzliche Regelung der Dia-
morphinbehandlung für die schwer opiatabhängigen Pa-
tientinnen und Patienten und für die jeweilige Kommune
positive Auswirkungen hat.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das bestreitet niemand!)


Ich wende mich an Sie, weil ich möchte, dass die Dia-
morphinbehandlung auch mit Ihrer Unterstützung zu ei-
nem Bestandteil der Regelversorgung wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Helfen Sie mit, dass sich die Diamorphinbehandlung auf
gesetzlicher Grundlage zu einem wichtigen Baustein in
der Therapie schwerstopiatabhängiger Menschen ent-
wickeln kann!

Der heute zu verabschiedende Gesetzentwurf stellt
nur einen ersten, wenn auch entscheidenden Schritt dar,
um die Versorgung dieser schwerkranken Menschen zu
verbessern. Ich will darauf verzichten, die Argumente
für die Diamorphinbehandlung in epischer Breite vorzu-
tragen. Ich will nur darauf hinweisen: Die Diamorphin-
behandlung eröffnet nicht nur die Möglichkeit auf ein
Leben nach Heroin, und zwar bis zur Erlangung der Ab-
stinenz, sondern sie ist oftmals auch die letzte Chance
auf ein Weiterleben überhaupt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Das muss man wissen, wenn man von – Zitat – „mögli-
cherweise statistisch relevanten Vorteilen der Diamor-
phingabe im Vergleich zur Methadonsubstitution“
spricht, wie es der Kollege Spahn in seiner gestern ver-

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(C (D chickten freundlichen Hilfestellung für eine persönliche rklärung getan hat. (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig! Wer das ablehnt, muss das wissen!)


inter diesen „möglicherweise statistisch relevanten
orteilen“ stehen persönliche Schicksale und konkrete
berlebenschancen schwerkranker Menschen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Um genau die geht es uns!)


ch glaube, manch einem in diesem Hause ist das noch
mmer nicht bewusst.


(Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Ach! Was soll denn das?)


Im Übrigen finde ich es von den Kolleginnen und
ollegen der Union unredlich, die Methadonbehandlung
egen die Diamorphinbehandlung auszuspielen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN – Detlef Parr [FDP]: Da hat er recht! – Jens Spahn [CDU/CSU]: Wenn Sie von Gewissensfragen reden, können Sie doch nicht so argumentieren!)


ir brauchen beide Therapieformen, um den Opiatab-
ängigen optimal helfen zu können: im Regelfall die
ethadonbehandlung und für die Patientinnen und Pa-

ienten, denen wir nicht anders helfen können, die Dia-
orphinbehandlung.

Die Union spielt aber nicht nur Methadonbehandlung
nd Diamorphinbehandlung gegeneinander aus. Sie hat,
umindest bislang, auch nichts Entscheidendes getan,
m die Versorgungsqualität im Rahmen der Methadon-
ehandlung zu verbessern.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


uch bei der Methadonbehandlung liegt nämlich einiges
m Argen.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Ja, allerdings!)


Die Methadonbehandlung und die Bedingungen der
sychosozialen Betreuung opiatabhängiger Menschen in
eutschland sind verbesserungswürdig. Auf der einen
eite steigt die Zahl der zu behandelnden Patientinnen
nd Patienten; auf der anderen Seite stagniert die Zahl
er Ärztinnen und Ärzte, die eine solche Behandlung
ornehmen. Die Folge ist ein immer ungünstiger wer-
endes Betreuungsverhältnis. Viele Ärzte fühlen sich zu-
em in ihrer ärztlichen Therapiefreiheit behindert. Die
ersorgungsqualität im Rahmen der Methadonbehand-

ung ist in zahlreichen Bundesländern nicht ausreichend,
nsbesondere in den ländlichen Räumen und im Straf-
ollzug. Vor allem in den Ländern, in denen die Union
as Sagen hat, ist die Substitutionsbehandlung beispiels-
eise im Strafvollzug gar nicht oder nur unzureichend

usgebaut.






(A) )



(B) )


Dr. Harald Terpe

(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leider!)


Wir wissen, dass es auch bei der psychosozialen Be-
treuung Probleme gibt; auch diese Probleme dürfen nicht
übersehen werden.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Aha!)


Trotz großer Anstrengungen vieler Kommunen wird sie
noch nicht in ausreichendem Maße finanziert.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


Außerdem gibt es keine einheitlichen Qualitätsstan-
dards.

Statt als Mittel zur Verhinderung einer gesetzlichen
Regelung neue Forschungsprojekte zu fordern, hätte die
Union in ihrem Antrag lieber konkret schreiben sollen,
wie sie die psychosoziale Betreuung für Opiatabhängige
verbessern will.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Detlef Parr [FDP])


Aber wenn es um dieses Thema geht, schweigen Sie.

Darüber hinaus ist nicht zu erklären, warum Sie in Ih-
rem Antrag schreiben, dass Sie restriktive Regelungen
zur Therapiebegrenzung anstreben. Die Rede ist unter
anderem von der Einführung eines Höchstalters der Pa-
tientinnen und Patienten. Außerdem streben Sie eine Be-
grenzung der Dauer der Behandlung auf fünf Jahre an.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wir haben nur gesagt, das muss geprüft werden! Sie müssen mal richtig lesen! Lesen bildet!)


Sie wollen sogar bestimmte Vorerkrankungen definieren,
was zur Folge hätte, dass Opiatabhängige von einer Dia-
morphinbehandlung ausgeschlossen würden. Diesen
Vorschlägen reden Sie das Wort.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Oh nein! – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Nein, Herr Kollege! Das tun wir nicht!)


Ich kann mich noch gut an die berechtigte Kritik erin-
nern, die auch aus Ihrer Fraktion geäußert wurde, als Ihr
Kollege Mißfelder vor einigen Jahren vorschlug, 85-jäh-
rigen Patientinnen und Patienten keine künstlichen Hüft-
gelenke mehr auf Kosten der gesetzlichen Krankenkas-
sen einzusetzen.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Das ist doch nicht Ihr Niveau, Dr. Terpe! – Gegenruf der Abg. Elke Ferner [SPD]: Aber Ihres! – Gegenruf des Abg. Detlef Parr [FDP]: Gerade Sie reden von Niveau, Herr Kollege? Wirklich interessant!)


– So war es nun einmal, Herr Spahn. – Ich meine, Ihr
Vorschlag, ein Höchstalter für die Diamorphinbehand-
lung festzulegen und die Behandlungszeit zu begrenzen,
geht leider in diese Richtung.

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(C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte Sie um reite Zustimmung zu dem gemeinsamen Gesetzenturf; dafür stehen die Namen Reimann, Parr, Spieth und uch mein Name. Der Gesetzentwurf umfasst auch die orschläge des Bundesrates, das möchte ich hier noch inmal betonen. urch seine Verabschiedung wird die jahrelange Diskusion über die Diamorphinbehandlung endlich zu einem ür die Betroffenen guten Ende gebracht. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD, der FDP und der LINKEN)


(Detlef Parr [FDP]: So ist es!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622419100

Das Wort hat die Parlamentarische Staatssekretärin
arion Caspers-Merk.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wird auch nicht besser!)


M
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1622419200

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ch kenne alle sieben Standorte, an denen der Modellver-
uch Diamorphin durchgeführt wird. Ich war mehrfach
n diesen Standorten. Mich haben die positiven Ergeb-
isse dort überzeugt.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Herr Kollege Spahn, auch ich war am Anfang – der
odellversuch trägt noch meine Unterschrift als Dro-

enbeauftragte – ausgesprochen skeptisch, ob bei die-
em Modellversuch positive Ergebnisse erzielt werden.

ir haben damals dafür gesorgt, dass dieser Modellver-
uch ergebnisoffen angelegt wird.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Aha!)


s sollte eine Kontrollgruppe mit der gleichen psychoso-
ialen Betreuung geben. Es sollte zum einen eine Metha-
ongruppe und zum anderen eine Diamorphingruppe ge-
en.

Wir – die sieben Standorte und die Bundesländer, die
as Ganze mitfinanziert haben und auch Antragsteller
ind; es soll jetzt endlich Rechtssicherheit geschaffen
erden – haben immer gemeinschaftlich verabredet:
enn die Ergebnisse positiv sind, wird diese Therapie

eil der Regelversorgung.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Stephan Eisel [CDU/CSU]: Die Ergebnisse sind doch umstritten!)


etzt sind die Ergebnisse positiv; das darf man nicht
ünstlich kleinreden. Damit wird man der Dramatik der
ituation gar nicht gerecht.

Wir diskutieren über das Ganze seit mittlerweile sie-
en Jahren. 2002 startete der Modellversuch; 2005 hat-
en wir erste Ergebnisse. Ab 2006 haben wir darüber dis-
utiert, wie es weitergeht.






(A) )



(B) )


Pa
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1622419300
Es geht um die 26-jährige
Tanja R. aus Karlsruhe, die mit 12 Jahren anfing, Heroin
zu nehmen. Sie war schwer drogenabhängig. Zur Finan-
zierung der Sucht hat sie sich prostituiert. Mehrfach
wurde sie wegen Beschaffungskriminalität aufgegriffen.
Sie war in zwei Therapien, einmal in einer Methadonthe-
rapie und einmal in einer Abstinenztherapie. Beide The-
rapien wurden abgebrochen; nichts half. Sie ist immer
tiefer abgerutscht. Das ging bis hin zu lebensbedrohli-
chen Situationen; Schlimmeres konnte nur knapp abge-
wendet werden.

Sie ist zur Diamorphinbehandlung in Karlsruhe ge-
kommen. Sie ist seither nicht mehr strafauffällig und
praktiziert auch keinen Beikonsum mehr. Wenn man sie
fragt, worin für sie der Unterschied zum vorherigen Le-
ben besteht, dann antwortet sie: Ich fühle mich das erste
Mal wie ein vollwertiger Mensch.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Detlef Parr [FDP] – Jens Spahn [CDU/CSU]: Die Frage ist doch, was der Grund ist!)


Sie hat jetzt überhaupt erst einmal die Chance, ihr Leben
wieder in den Griff zu bekommen.

Jetzt geht es darum, dass man nach einer Modellphase
sagt: Jawohl, wir ergänzen unser gutes Angebot in der
Drogentherapie um ein weiteres Überlebenselement.
Nur derjenige, der überlebt, kann aussteigen. Wir bieten
hiermit eine weitere Überlebenshilfe an; denn diese The-
rapie hat sich bewährt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordnetender LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Hier wird argumentiert: Das reicht noch nicht aus; wir
brauchen ein weiteres Modell. Wie lange sollen die be-
troffenen Städte und auch die Bundesländer eigentlich
noch in einer rechtlichen Unsicherheit gehalten werden?
Wie lange soll das Ganze eigentlich noch gehen?


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Bis es eindeutige Ergebnisse gibt!)


Herr Kollege Spahn, Sie haben am Anfang gefordert,
den Modellversuch einzustellen; das war nicht ganz red-
lich. Danach gab es sehr viel Protest aus den Standortge-
meinden,


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Kompromiss nennt sich das!)


und es gab sehr viele Diskussionen, auch mit den Bun-
desländern, die dieses Modellprojekt getragen haben. Ich
nenne nur der guten Ordnung halber noch einmal das
Abstimmungsergebnis im Bundesrat: Es gab 1 Gegen-
stimme, und zwar aus Bayern; es gab 2 Enthaltungen
– man konnte sich aus Gründen der Koalitionsdisziplin
nicht einigen – und 13 Jastimmen.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: „Koalitionsdisziplin“, das ist ja etwas ganz Neues!)


Das ist das Ergebnis. Das heißt, wir haben die Situation,
dass wir das gemeinschaftlich erreichen wollen. In den

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(C (D tandortgemeinden gibt es eine große Mehrheit dafür, nd die Bundesländer wollen es auch. Deswegen ist es nredlich, Herr Kollege Spahn, jetzt das Thema Koaliionsbruch zu diskutieren. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Was ist es denn sonst? – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist es natürlich!)


ch bitte Sie herzlich – auch Sie, Herr Kollege Fraktions-
orsitzender –: Wir haben uns darauf geeinigt, dass es
hemen gibt, die jenseits der Fraktionsdisziplin zu dis-
utieren sind.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Dann respektiert man aber die Meinung der anderen!)


eil es sich um ein ethisch sehr anspruchvolles Thema
andelt, haben wir dazu Gruppenanträge und -gesetzent-
ürfe vorgelegt.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


ie wurden in Ihrem Debattenbeitrag dieser ethischen
imension in keinem Punkt gerecht.

Ich appelliere an alle Kolleginnen und Kollegen im
undestag: Geben Sie den Weg frei! Versuchen Sie, mit

hrem Abstimmungsverhalten dazu beizutragen, dass für
ie Standortgemeinden Klarheit herrscht und wir ein
eiteres Element der Überlebenshilfe installieren, das

ich bewährt hat.

Schönen Dank.


(Beifall bei der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622419400

Für die Unionsfraktion hat nun die Kollegin Annette
idmann-Mauz das Wort.


(Beifall der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])



Annette Widmann-Mauz (CDU):
Rede ID: ID1622419500

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

nd Kollegen! Viele Betroffene, vor allem auch viele
ngehörige von Heroinabhängigen, verbinden mit je-
er Drogentherapie die Hoffnung, einen nahen Men-
chen – vielleicht den Sohn oder die Tochter – nach Jah-
en des Leids wieder in ein menschenwürdiges Leben
urückzuführen. Sie haben viele Momente der Verzweif-
ung und manchmal der Hoffnung erlebt und immer wie-
er Rückschläge erlitten.

Diesen schwerkranken Menschen zu helfen, sie vor
er Verelendung zu bewahren, zu stabilisieren und wie-
er starkzumachen, um von der Sucht loszukommen, ist
nser aller Aufgabe und Ziel in diesem Haus.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


eshalb empfinde ich es als befremdlich, in welcher Art
nd Weise heute Nachmittag denjenigen, die Ihren Ge-






(A) )



(B) )


Annette Widmann-Mauz
setzentwurf nicht unterstützen, jegliche Empathie und
Hilfsbereitschaft abgesprochen wird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das ist nicht der Stil, den wir in Gewissensfragen – zu
denen erklären Sie die anstehenden Fragen – und ethisch
relevanten Fragen pflegen.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich die Arbeit in
den Modellprojekten anerkennen.


(Beifall des Abg. Wolfgang Zöller [CDU/ CSU])


Was von den Ärzten, Psychotherapeuten und Sozialar-
beitern in der Prävention, Therapie und Begleitung ge-
leistet wurde, ist ausdrücklich zu würdigen. Dank gilt
denjenigen, die sich mit viel Mühe und Herzblut enga-
giert haben.

Nichtsdestotrotz müssen wir als Politiker heute, wenn
wir entscheiden, ob die Substitutionsbehandlung mit He-
roin in die Regelversorgung der gesetzlichen Kranken-
versicherung aufgenommen werden soll, offene Fragen
ansprechen. Wir dürfen uns nicht drücken. Es gilt näm-
lich, verantwortungsbewusst zu handeln: gegenüber den
Betroffenen, die schwerkrank sind und die wir nicht im
Stich lassen dürfen, gegenüber den Versicherten, mit de-
ren Beitragsgeldern wir sorgfältig umgehen müssen, ge-
genüber anderen kranken Menschen, die auch einen An-
spruch und ein Anrecht auf Behandlung mit adäquaten
Therapien haben, und gegenüber der Gesellschaft, wenn
wir bei der Vergabe des Suchtmittels Heroin auch in der
Drogenprävention weiterhin glaubwürdig sein wollen.

Wir müssen uns auch der Frage stellen, ob die gewon-
nenen Erkenntnisse ausreichen, um die Aufnahme von
Heroin als Substitut in die Regelversorgung zu rechtfer-
tigen. Wir müssen uns doch fragen, ob die Kriterien und
Vorgaben, die Sie im Gesetzentwurf vorschlagen, sach-
gerecht und richtig gewählt sind.

Sie, die Unterstützer des Gesetzentwurfes, berufen
sich darauf, die Studie habe eindeutig die „Überlegen-
heit der Diamorphinbehandlung“ gegenüber der Metha-
donbehandlung bewiesen. Tatsächlich gibt es einen
wahrnehmbaren Unterschied. Aber die Unterschiede
zwischen der Heroinvergabe und der Methadonvergabe
im Projekt sind weit weniger groß, als Sie es auch heute
Nachmittag wieder dargelegt haben.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622419600

Kollegin Widmann-Mauz, gestatten Sie eine Zwi-

schenfrage des Kollegen Nouripour?


Annette Widmann-Mauz (CDU):
Rede ID: ID1622419700

Nein, ich gestatte keine Zwischenfragen; denn ich

glaube, dass die Argumente im Zusammenhang gehört
werden müssen.

Mein Kollege Spahn hat darauf hingewiesen: 74 Pro-
zent der sogenannten Methadonversager verzeichnen er-
hebliche gesundheitliche Verbesserungen, ebenso 80 Pro-
zent derjenigen in der Heroingruppe. 74 Prozent derjeni-
gen, die als eigentlich nicht erreichbar galten, erreichten
also erhebliche Verbesserungen. Wenn allein bei dieser

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(C (D ersonengruppe unter Modellprojektbedingungen auf inmal ein solcher Behandlungserfolg zu registrieren ist, ann lässt dies doch den Schluss zu, dass eben nicht nur er Stoff wichtig war, sondern vor allen Dingen die Rahenbedingungen eine ganz entscheidende Rolle gespielt aben. Dabei müssen wir uns insbesondere auf die psychosoiale Betreuung einlassen; wir können hier nicht so tun, ls ob dies keine Relevanz gehabt hätte. Vor allen Dinen müssen wir uns fragen, welche Schlussfolgerungen us dieser Erfolgsquote für Methadonpatienten zu ziehen ind, und zwar für diejenigen in bestehenden Methadonubstitutionstherapien. Das ist die Regel; die meisten rogenabhängigen werden doch genau in diesen Theraieformen behandelt. Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind offenar verbesserungswürdig. Darüber wurde von Ihrer Seite ein Wort gesagt. Aber den betroffenen Menschen wird n Ihrem Gesetzentwurf zugemutet – das sind nämlich ie Kriterien, um überhaupt mit Heroin behandelt zu erden –, zweimal eine Therapie abgebrochen zu haben. ie, Frau Staatssekretärin, haben gerade ein solches Beipiel einer abgebrochenen Methadontherapie erwähnt. ir können es doch nicht zulassen, dass als Bedingung ormuliert wird, dass zuerst nicht ausreichende Methaontherapien abgebrochen werden müssen, damit die etroffenen anschließend in der Herointherapie die adquate psychosoziale Betreuung erhalten. Das kann icht in unserem Interesse sein. Kollegin Widmann-Mauz, entschuldigen Sie, dass ich ie unterbreche. – Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich itte Sie, notwendige Absprachen vor der gleich folgenen Abstimmung außerhalb des Saales zu treffen und der ollegin Widmann-Mauz die ihr gebührende Aufmerk amkeit zuzuwenden. Darüber hinaus war ich erstaunt, wie Sie wiederum zu er Zahl von einigen Hundert Menschen kommen, die ach Ihrer Ansicht in diesem Projekt Berücksichtigung änden. Die Anhörung ergab klar etwas anderes: In der undesrepublik Deutschland verzeichnen wir zwischen 20 000 und 190 000 Heroinabhängige. Nach den Kriteien, die Sie im Gesetzentwurf vorgeben, kommen davon 0 000 bis 80 000 Abhängige infrage. Was ermutigt Sie igentlich zu der Aussage, dass nur 1 000 bis 2 000 enschen diese Therapie nachfragen werden? Sie haben entsprechende Bedingungen, beispielseise die Zahl der Plätze zu begrenzen, nicht vorgeseen. Ich kann es mir nur so vorstellen, dass Sie an dieser telle keine weiteren Plätze wollen, jedoch im Gesetzntwurf den Anspruch auf flächendeckende Versorgung ormulieren. Wir wollen das Ziel des Ausstiegs aus der Drogenucht nicht aufgeben, auch wenn wir wissen, wie chwierig dies ist und wie langwierig der Weg aus der Annette Widmann-Mauz Sucht ist. Aber gerade deshalb, weil sich zu viele Suchtkranke in der Dauersubstitution befinden, müssen wir die bestehenden Substitutionsbehandlungen verbessern und ausstiegsorientierte Verfahren stärken. Ich kann nur Folgendes sagen: Ich empfinde es als ausgesprochen schade, dass Sie gerade der Bedeutung der psychosozialen Beratung keinen Stellenwert eingeräumt haben. Sie sehen dafür nur sechs Monate vor; im Modellprojekt hingegen war sie dauerhaft gewährleistet. Ich kann mir eine solche Regelung nur unter der Voraussetzung vorstellen, dass Sie hierbei in finanzieller Hinsicht auf die Bundesländer Rücksicht genommen haben. Ich bedaure es außerordentlich, dass Sie die letzten zwei Jahre nicht genutzt haben, obwohl dieses Angebot von unserer Fraktion immer wieder gemacht wurde, genau denjenigen Fragen, die wir nach wie vor als offen ansehen, im Rahmen einer Erweiterung des Modells und unter Anwendung erweiterter Kriterien nachzugehen. Wir fordern Sie deshalb auf: Lassen Sie uns die bestehenden Modellprojekte auch an weiteren Standorten sowie mit neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterführen, um diese offenen Fragen zu klären, um anschließend guten Gewissens entscheiden zu können. Ich kann Ihnen wirklich nur sagen: Es gilt, verantwortungsbewusst zu handeln; es reicht nicht aus, hierbei das Gewissen zu entlasten. Vielmehr müssen wir gewissenhafte Entscheidungen im Interesse der Menschen, der Schwerstkranken in unserem Land, treffen. Ich schließe die Aussprache. Mir liegt eine große Anzahl von Erklärungen nach § 31 unserer Geschäftsordnung vor. Wir nehmen diese zu Protokoll.1)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622419800

(Beifall bei Abgeordneten der FDP)

Annette Widmann-Mauz (CDU):
Rede ID: ID1622419900




(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420000

Bevor wir mit den Abstimmungen beginnen, bitte ich
um Ihre Aufmerksamkeit für einige Hinweise zum Ab-
stimmungsverfahren. Dazu wäre es für alle Kolleginnen
und Kollegen hilfreich, wenn es möglich wäre, dass
meine Stimme bis zur letzten Reihe durchdringt.

Wir kommen gleich zu den Abstimmungen über neun
Vorlagen zur Substitutionsbehandlung. Der Ausschuss
für Gesundheit empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung
auf Drucksache 16/13021, über den Gesetzentwurf
Dr. Reimann auf Drucksache 16/11515, den Gesetzent-
wurf des Bundesrates auf Drucksache 16/7249 und den
Gesetzentwurf Ackermann auf Drucksache 16/4696 so-
wie den Antrag Spahn auf Drucksache 16/12238, den
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck-
sache 16/2075, den Antrag der Fraktion Die Linke auf
Drucksache 16/2503 und den Antrag der Fraktion der
FDP auf Drucksache 16/3840 einen Beschluss herbeizu-
führen. Eine darüber hinausgehende Beschlussempfeh-
lung hat der Ausschuss dazu nicht abgegeben.

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t1) Anlagen 17 bis 20

(C (D Hierzu wurde vereinbart: Zunächst wird über den Geetzentwurf der Abgeordneten Dr. Carola Reimann in weiter Lesung namentlich abgestimmt. Danach müssen ir die Sitzung zur Auszählung des Abstimmungsergebisses unterbrechen. Sollte dieser Gesetzentwurf die ehrheit finden, ist über die anderen unter Tagesord ungspunkt 12 a genannten Gesetzentwürfe sowie über ie unter Tagesordnungspunkt 12 b genannten Vorlagen icht mehr abzustimmen. Diese hätten sich erledigt. Wir ürden dann mit Tagesordnungspunkt 12 c fortfahren. Erhält der Gesetzentwurf Dr. Reimann nicht die erforerliche Mehrheit, wären die beiden anderen unter Taesordnungspunkt 12 a genannten Gesetzentwürfe ebenalls erledigt. Wir kämen dann jedoch zu einer weiteren amentlichen Abstimmung über den Antrag des Abgerdneten Jens Spahn und weiterer Abgeordneter. In dieem Fall würden wir außerdem über die weiteren unter agesordnungspunkt 12 b genannten Vorlagen sowie ber die unter Tagesordnungspunkt 12 c genannten Voragen abstimmen. – Ich sehe, Sie sind mit diesem vereinarten Vorgehen einverstanden. Dann verfahren wir so nd kommen zu den Abstimmungen. Wir kommen zur Abstimmung über den von den Abeordneten Dr. Carola Reimann, Detlef Parr, Frank pieth und weiteren Abgeordneten eingebrachten Enturf eines Gesetzes zur diamorphingestützten Substitu ionsbehandlung auf Drucksache 16/11515. Wir stimmen ber den Gesetzentwurf namentlich ab. Liebe Kolleginen und Kollegen, ich bitte Sie, bei der Stimmabgabe orgfältig darauf zu achten, dass die Stimmkarten, die ie verwenden, Ihren Namen tragen. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die orgesehen Plätze einzunehmen. – Sind alle besetzt? – as ist der Fall. Ich eröffne die Abstimmung. Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine timme nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Ich chließe die Abstimmung und bitte die Schriftführerinen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. is zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen bstimmung unterbreche ich die Sitzung. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich itte Sie, zur Entgegennahme des Abstimmungsergebisses wieder Platz zu nehmen. Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schriftührern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstim ung über den von der Abgeordneten Dr. Carola Reiann und weiteren Abgeordneten eingebrachten esetzentwurf zur diamorphingestützten Substitutionsehandlung auf Drucksache 16/11515 bekannt: abgegeene Stimmen 550. Mit Ja haben gestimmt 349 Kolleinnen und Kollegen, (Beifall bei der SPD, der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Unterbrechung von 17.46 bis 17.53 Uhr)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420100

it Nein haben gestimmt 198 Kolleginnen und Kolle-
en, und 3 Kolleginnen und Kollegen haben sich enthal-
en.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 550;
davon

ja: 349
nein: 198
enthalten: 3

Ja

CDU/CSU

Ursula Heinen
Jürgen Klimke
Norbert Königshofen
Stefan Müller (Erlangen)

Rita Pawelski
Dr. Heinz Riesenhuber
Uwe Schummer
Bernd Siebert
Gerald Weiß (Groß-Gerau)

Ingo Wellenreuther
Elisabeth Winkelmeier-

Becker

SPD

Dr. Lale Akgün
Gregor Amann
Dr. h. c. Gerd Andres
Niels Annen
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Ernst Bahr (Neuruppin)

Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Klaus Barthel
Sören Bartol
Sabine Bätzing
Dirk Becker
Uwe Beckmeyer
Klaus Uwe Benneter
Dr. Axel Berg
Ute Berg
Petra Bierwirth
Lothar Binding (Heidelberg)

Volker Blumentritt
Kurt Bodewig
Clemens Bollen
Gerd Bollmann
Dr. Gerhard Botz
Klaus Brandner
Willi Brase
Bernhard Brinkmann


(Hildesheim)

Edelgard Bulmahn
Ulla Burchardt
Martin Burkert
Dr. Michael Bürsch
Christian Carstensen
Marion Caspers-Merk
Dr. Peter Danckert
Karl Diller
Martin Dörmann
Dr. Carl-Christian Dressel
Elvira Drobinski-Weiß
Garrelt Duin
Detlef Dzembritzki
Sebastian Edathy

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iegmund Ehrmann
ans Eichel
etra Ernstberger
arin Evers-Meyer
nnette Faße
lke Ferner
abriele Fograscher
ainer Fornahl
abriele Frechen
agmar Freitag
eter Friedrich
igmar Gabriel
artin Gerster
is Gleicke
enate Gradistanac
ngelika Graf (Rosenheim)

ieter Grasedieck
erstin Griese
abriele Groneberg
chim Großmann
olfgang Grotthaus
olfgang Gunkel
ans-Joachim Hacker
ettina Hagedorn
laus Hagemann
lfred Hartenbach
ichael Hartmann

(Wackernheim)

ina Hauer
ubertus Heil
r. Reinhold Hemker
olf Hempelmann
r. Barbara Hendricks
ustav Herzog
etra Heß
abriele Hiller-Ohm
tephan Hilsberg
etra Hinz (Essen)

is Hoffmann (Wismar)

rank Hofmann (Volkach)

r. Eva Högl
ike Hovermann
laas Hübner
hristel Humme

ohannes Jung (Karlsruhe)

osip Juratovic
ohannes Kahrs
lrich Kasparick
r. h. c. Susanne Kastner
lrich Kelber
hristian Kleiminger
strid Klug
r. Bärbel Kofler
alter Kolbow

ritz Rudolf Körper
arin Kortmann
olf Kramer
nette Kramme
rnst Kranz
icolette Kressl
olker Kröning
ngelika Krüger-Leißner
r. Hans-Ulrich Krüger

ürgen Kucharczyk
elga Kühn-Mengel
te Kumpf
r. Uwe Küster
hristine Lambrecht

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hristian Lange (Backnang)

altraud Lehn
elga Lopez
abriele Lösekrug-Möller
irk Manzewski
othar Mark
aren Marks
atja Mast
ilde Mattheis
etra Merkel (Berlin)

lrike Merten
r. Matthias Miersch
rsula Mogg
arko Mühlstein
etlef Müller (Chemnitz)

ichael Müller (Düsseldorf)

esine Multhaupt
ranz Müntefering
r. Rolf Mützenich
ndrea Nahles
r. Erika Ober
homas Oppermann
olger Ortel
einz Paula

ohannes Pflug
oachim Poß
hristoph Pries
r. Wilhelm Priesmeier
lorian Pronold
r. Sascha Raabe
echthild Rawert

teffen Reiche (Cottbus)

erold Reichenbach
r. Carola Reimann
hristel Riemann-
Hanewinckel
alter Riester

önke Rix
ené Röspel
r. Ernst Dieter Rossmann
arin Roth (Esslingen)

ichael Roth (Heringen)

rtwin Runde
arlene Rupprecht

(Tuchenbach)

nton Schaaf
xel Schäfer (Bochum)

ernd Scheelen
r. Hermann Scheer
arianne Schieder
tto Schily
lla Schmidt (Aachen)

ilvia Schmidt (Eisleben)

enate Schmidt (Nürnberg)

einz Schmitt (Landau)

arsten Schneider (Erfurt)

laf Scholz
ttmar Schreiner
einhard Schultz

(Everswinkel)


wen Schulz (Spandau)

wald Schurer
rank Schwabe
r. Angelica Schwall-Düren
olf Schwanitz
ita Schwarzelühr-Sutter
olfgang Spanier
r. Margrit Spielmann

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(C (D örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen ildegard Wester ydia Westrich r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann oachim Günther r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen Vizepräsidentin Petra Pau Dirk Niebel Detlef Parr Cornelia Pieper Gisela Piltz Frank Schäffler Dr. Konrad Schily Marina Schuster Dr. Hermann Otto Solms Carl-Ludwig Thiele Florian Toncar Christoph Waitz Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Hartfrid Wolff DIE LINKE Hüseyin-Kenan Aydin Dr. Dietmar Bartsch Karin Binder Heidrun Bluhm Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Werner Dreibus Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Cornelia Hirsch Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothée Menzner Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer Volker Schneider Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Marieluise Beck Cornelia Behm Birgitt Bender A E D D H K K B B W P P U D T U S U M M N J K W O B C K M E C Ir D R S D H D W J N C U Il P P T N D G E D O C R P A D J W W K lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz lrike Höfken r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ndine Kurth arkus Kurth onika Lazar icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei mid Nouripour rigitte Pothmer laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler ein DU/CSU lrich Adam se Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß orbert Barthle r. Wolf Bauer ünter Baumann rnst-Reinhard Beck r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert olfgang Börnsen olfgang Bosbach laus Brähmig M H D M G G L H A T M D A I D E I H D A D K H D E J D H D D N E M J P D U R H M M M M O H G U M J B E C R K F J A H S D D A D B H S ichael Brand elmut Brandt r. Ralf Brauksiepe onika Brüning eorg Brunnhuber itta Connemann eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött r. Stephan Eisel nke Eymer lse Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann ngrid Fischbach artwig Fischer irk Fischer xel E. Fischer (KarlsruheLand)


(Wiesloch)


(Wolmirstedt)





(A) )


(B) )


(Saarbrücken)


(Reutlingen)


(Bönstrup)

r. Maria Flachsbarth
laus-Peter Flosbach
erbert Frankenhauser
r. Hans-Peter Friedrich

(Hof)


rich G. Fritz
ochen-Konrad Fromme
r. Michael Fuchs
ans-Joachim Fuchtel
r. Peter Gauweiler
r. Jürgen Gehb
orbert Geis
berhard Gienger
ichael Glos

osef Göppel
eter Götz
r. Wolfgang Götzer
te Granold
einhard Grindel
ermann Gröhe
ichael Grosse-Brömer
arkus Grübel
anfred Grund
onika Grütters
lav Gutting
olger Haibach
erda Hasselfeldt
da Carmen Freia Heller
ichael Hennrich

ürgen Herrmann
ernd Heynemann
rnst Hinsken
hristian Hirte
obert Hochbaum
laus Hofbauer
ranz-Josef Holzenkamp
oachim Hörster
nette Hübinger
ubert Hüppe
usanne Jaffke-Witt
r. Peter Jahr
r. Hans-Heinrich Jordan
ndreas Jung (Konstanz)

r. Franz Josef Jung
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ans-Werner Kammer
teffen Kampeter

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(C (D lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (VillingenSchwenningen)


olker Kauder
ckart von Klaeden
ulia Klöckner
ens Koeppen
r. Kristina Köhler

(Wiesbaden)

anfred Kolbe
r. Rolf Koschorrek
artmut Koschyk
homas Kossendey
unther Krichbaum
r. Günter Krings
r. Martina Krogmann
r. Hermann Kues
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
r. Norbert Lammert
elmut Lamp
atharina Landgraf
r. Max Lehmer
aul Lehrieder
gbert Liebing
duard Lintner
r. Klaus W. Lippold
r. Michael Luther
homas Mahlberg
tephan Mayer (Altötting)

olfgang Meckelburg
r. Michael Meister
riedrich Merz
aurenz Meyer (Hamm)

aria Michalk
r. h. c. Hans Michelbach
hilipp Mißfelder
r. Eva Möllring
arlene Mortler
arsten Müller

(Braunschweig)

r. Gerd Müller
ichaela Noll
r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
duard Oswald
enning Otte
lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
eatrix Philipp
onald Pofalla
uprecht Polenz
aniela Raab
homas Rachel
ans Raidel
r. Peter Ramsauer
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

laus Riegert
ranz Romer
ohannes Röring
urt J. Rossmanith
r. Norbert Röttgen






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau

Wir setzen nun die Abstimmungen mit Tagesord-
prache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre
n Widerspruch. Dann ist so beschlossen.
nungspunkt 12 c fort.


(Unruh – Auch dazu, liebe Kolleginnen die Gratulationen und den Au über das gerade festgestellte Ab hier vorn vor dem Präsidium fo Wir kommen nun zur Ab schlussempfehlung des Aussch Drucksache 16/12513. Der A Buchstabe a seiner Beschlussem des Antrags der Fraktion der FD mit dem Titel „Regelung zur Opiatabhängiger praxisnah ges für substituierende Ärzte sch e)


und Kollegen, bitte ich,
stausch von Meinungen
stimmungsergebnis nicht
rtzusetzen.

stimmung über die Be-
usses für Gesundheit auf
usschuss empfiehlt unter

pfehlung die Ablehnung
P auf Drucksache 16/6795
Substitutionsbehandlung
talten – Rechtssicherheit
affen“. Wer stimmt für

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Ich eröffne die Aussprache.
örg Vogelsänger für die SPD-F


(Beifall bei de Frau Präsidentin! Meine Da en jetzt einmal einen Tages entliche Abstimmung. Das so en. (Beifall bei de Nichtsdestotrotz ist das The nd Ausbau der Verkehrsinfras hema. Die Entwicklungschanc Das Wort hat der Kollege raktion. r SPD)

Jörg Vogelsänger (SPD):
Rede ID: ID1622420200

men und Herren! Wir ha-
ordnungspunkt ohne na-
ll es heute auch noch ge-

r SPD)

ma Verkehrsinfrastruktur
truktur ein sehr wichtiges
en von Deutschland hän-
Dr. Christian Ruck
Albert Rupprecht (Weiden)

Peter Rzepka
Anita Schäfer (Saalstadt)

Hermann-Josef Scharf
Hartmut Schauerte
Dr. Annette Schavan
Dr. Andreas Scheuer
Karl Schiewerling
Georg Schirmbeck
Christian Schmidt (Fürth)

Andreas Schmidt (Mülheim)

Ingo Schmitt (Berlin)

Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Ole Schröder
Bernhard Schulte-Drüggelte

Wilhelm Josef Sebastian
Kurt Segner
Marion Seib
Thomas Silberhorn
Johannes Singhammer
Jens Spahn
Christian Freiherr von Stetten
Gero Storjohann
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Thomas Strobl (Heilbronn)

Lena Strothmann
Michael Stübgen
Hans Peter Thul
Antje Tillmann
Dr. Hans-Peter Uhl

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W

Der Gesetzentwurf ist angenommen, und das in zwei-
ter Beratung.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind mit diesem
Gesetzgebungsverfahren noch nicht fertig. Wir kommen
zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte wiederum die Kolle-
ginnen und Kollegen, die jetzt noch stehen, Platz zu neh-
men oder, wenn sie an dieser Abstimmung nicht teilneh-
men können, den Saal zu verlassen. Wie Sie wissen,
stimmen wir in der dritten Beratung und Schlussabstim-
mung durch Erheben von unseren Plätzen ab. Ich würde
das Abstimmungsergebnis gern zweifelsfrei für alle fest-
stellen können.

Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf zu-
stimmen wollen, sich zu erheben. – Wer stimmt dage-
gen? – Wer enthält sich? – Der Gesetzentwurf ist mit
dem vorher festgestellten Stimmenergebnis mehrheitlich
angenommen.

Mit der Zustimmung zu diesem Gesetzentwurf entfällt,
wie vereinbart, die Abstimmung über die beiden Gesetzent-
würfe auf den Drucksachen 16/7249 und 16/4696 sowie
über die Anträge auf den Drucksachen 16/12238, 16/2075,
16/2503 und 16/3840.

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(C (D rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß arl-Georg Wellmann nette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer erner Wittlich agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew SPD Gerd Höfer fraktionsloser Abgeordneter Henry Nitzsche Enthalten CDU/CSU Andreas Storm FDP Mechthild Dyckmans Hans-Joachim Otto iese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – er enthält sich? – Die Beschlussempfehlung ist ange ommen. Unter Buchstabe b empfiehlt der Ausschuss die blehnung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die rünen auf Drucksache 16/8212 mit dem Titel „Versorungsqualität der Substitutionsbehandlung für Opiatabängige verbessern“. Wer stimmt für diese Beschlussempehlung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – ie Beschlussempfehlung ist angenommen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 11 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der Abgeordneten Jan Mücke, Horst Friedrich ter und der Fraktion der FDP Konjunktur jetzt stärken – Überlange Planungszeiten verhindern – Drucksachen 16/11750, 16/13120 – Berichterstattung: Abgeordneter Georg Brunnhuber Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die Auss keine Jörg Vogelsänger gen davon ab, und gerade in der jetzigen Krise merkt man, wie wichtig der dadurch bestehende Standortvorteil für Deutschland ist. Deshalb glaube ich, dass wir fraktionsübergreifend ein Interesse daran haben, dass Planungszeiten verkürzt werden, dass beschleunigt wird. Das ist sicherlich ein Anliegen, das auch mit dem Antrag der FDP verfolgt wird. Nur halten wir den Weg, der darin von der FDP vorgezeichnet wird, für falsch. Ich will das auch gern begründen. In Vorbereitung auf meine Rede war ich beim zuständigen Straßenbauamt, das man als Verkehrspolitiker immer mal wieder besuchen sollte. Da habe ich mir aufzeigen lassen, wie lange solch ein Planungsprozess dauert, also vom Beginn des Raumordnungsverfahrens über das Linienbestimmungsverfahren und das Planfeststellungsverfahren bis hin zur Erstellung der Vergabeunterlagen und zu der Vergabe. Bei keinem der Projekte sind wir auf einen Zeitraum von weniger als sieben bis acht Jahren gekommen. Ich glaube, dass das verbesserungsbedürftig ist. Sieben bis acht Jahre braucht man also schon, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Hinzu kommen noch die Klageverfahren. Das dauert mitunter Jahre. Ein Kollege im Verkehrsausschuss hat von Jahrzehnten gesprochen. Ich denke, die Beispiele kennt jeder. Deshalb war es richtig, dass wir für besonders wichtige Verkehrsprojekte – es sind 85 – festgelegt haben: Für Klagen gegen diese Projekte ist nur das Bundesverwaltungsgericht zuständig. Das halten wir für einen richtigen Schritt. Über eines muss man sicherlich diskutieren, nämlich darüber, ob die personelle Ausstattung beim Bundesverwaltungsgericht dafür ausreichend ist. Diese Frage muss erlaubt sein. Ich muss selbstkritisch anmerken: Wir Politiker neigen dazu, immer wieder neue Gesetze und Verordnungen auf den Weg zu bringen. Der Vollzug muss dann natürlich auch gewährleistet sein. Dazu gibt es sicherlich noch Diskussionsund Handlungsbedarf. Der Weg, den die FDP vorschlägt – für Klagen sollen in erster Instanz wieder Verwaltungsgerichte der Länder zuständig sein –, bringt uns keinen Schritt weiter. Was die Verfahrensdauer angeht, ist es dort nicht besser. Das gilt auch in den Ländern, in denen die FDP mitregiert. Wir sollten die Zuständigkeit dafür beim Bundesverwaltungsgericht belassen, sollten uns allerdings schon ansehen, ob die Verfahren dort entsprechend durchgeführt werden. Noch einmal allgemein zum Planungsrecht. Wir haben in Deutschland ein sehr ausgefeiltes Planungsrecht; ich habe das schon dargestellt. Wir versuchen, alle Betroffenen in den Planungsprozess einzubeziehen. Das ist sicherlich gut und richtig so. Trotzdem sollten wir überlegen, ob wir Planungsprozesse weiter straffen können, ob wir bei den Raumordnungsverfahren, Linienbestimmungsverfahren und Planfeststellungsverfahren manches zusammenfassen können. Ich bin nämlich der festen Überzeugung: Der Ausbau der Infrastruktur in Deutschland ist so wichtig, dass wir uns eine Planungs d e W b w j G g s f ü m B s V c f L F M h g V M G L u i r t d d S 2 s h n f d (C (D auer von sieben bis acht Jahren für ein Verkehrsprojekt infach nicht leisten können. Jetzt komme ich noch einmal zur Rolle der Gerichte. ir Verkehrspolitiker machen in den Wahlkreisen und ei den Projekten, die wir begleiten, die Erfahrung: Es ird immer Befürworter und Gegner von Verkehrspro ekten geben. Wer glaubt, dass dieses Problem durch ein ericht gelöst werden kann, der irrt. Es wird immer Bürer geben, die mit einem Verkehrsprojekt nicht einvertanden sind oder die mit einer Entscheidung nicht zurieden sind. Deshalb sollte man grundsätzlich berlegen, ob man mehrere Klageinstanzen zulassen uss oder ob eine Klageinstanz ausreichend ist. Für die etroffenen sind mehrere Instanzen nicht unbedingt bes er; es herrscht dann jahrelang Ungewissheit über die erfahren und darüber, ob das Verkehrsprojekt entsprehend realisiert wird. Wir sind uns im Ziel einig: Beschleunigung der Verahren. Eine Rückübertragung der Zuständigkeit auf die ändergerichte lehnt die SPD-Fraktion aber ab. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Ingo Schmitt [Berlin] [CDU/CSU])


(Frankfurt)


(Bayreuth), Patrick Döring, weiterer Abgeordne-





(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420300

Für die FDP-Fraktion hat nun der Kollege Horst

riedrich das Wort.


Horst Friedrich (FDP):
Rede ID: ID1622420400

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
it dem, was der Kollege Vogelsänger ausgeführt hat,

at er sich nicht auf unseren Antrag bezogen; denn darin
eht es nicht um die Planungsverfahren, Herr Kollege
ogelsänger, sondern – ich sage es noch einmal zum
itschreiben – es geht um die spannende Frage, ob das
esetz, das Sie hinsichtlich der 85 oder 86 sogenannten
euchtturmprojekte beschlossen haben


(Jörg Vogelsänger [SPD]: 85!)


nd nach dem für diese Projekte die erst- und letzt-
nstanzliche Zuständigkeit des Bundesverwaltungsge-
ichts gegeben ist, die juristische Klärung beschleunigt.

In der Praxis bewirkt Ihr Gesetz das genaue Gegen-
eil; denn die durchschnittliche Dauer von Verfahren vor
em Bundesverwaltungsgericht ist nicht kürzer gewor-
en, sondern länger.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ie ist, wenn die Angaben stimmen, von 6 Monaten und
2 Tagen auf 10 Monate und 19 Tage im Jahr 2008 ange-
tiegen. Das ist ein Ergebnis Ihres Gesetzes.

Es gibt noch einen zweiten spannenden Punkt. Wir
aben häufig über das Verkehrswegeplanungsbeschleu-
igungsgesetz diskutiert, das wir richtigerweise geschaf-
en haben – das sage ich auch für die FDP –, weil es in
en neuen Ländern eben keine Oberverwaltungsgerichte






(A) )



(B) )


Horst Friedrich (Bayreuth)

gab, und das für bestimmte Verkehrsprojekte im Zuge
der deutschen Einheit die Einzügigkeit des Instanzenwe-
ges auf das Bundesverwaltungsgericht festschrieb. Weil
man sich nicht traute, es anders zu machen, hat man die
Gültigkeitsdauer mehrfach verlängert.

Als das nicht mehr ging und die Geltungsdauer des
Gesetzes endgültig abgelaufen war, hat man, anstatt sich
einen Ruck zu geben und ein einheitliches Planungsrecht
für ganz Deutschland zu installieren,


(Beifall bei der FDP)


nun wiederum ein spezielles Planungsrecht geschaffen.


(Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Willkürlich!)


Dieses gilt für 85 Projekte, unabhängig von deren Wich-
tigkeit für ganz Deutschland; es schließt ja sogar
Ortsumgehungen in Brandenburg ein. Für den Rest des
Landes gilt das normale Planungsrecht. Im Rest des Lan-
des beschwert sich allerdings keiner.

Als wir zu diesem Thema eine Anhörung durchge-
führt haben, haben uns alle Praktiker aus den Ländern
händeringend gebeten, beim Instanzenweg die Oberver-
waltungsgerichtsinstanz zu belassen; denn, Herr Kollege
Vogelsänger – auch das zeigt die Praxis –, nur 5 Prozent
der entsprechenden Fälle, die vor Oberverwaltungsge-
richten behandelt werden, gehen überhaupt in die zweite
Instanz. In vielen Fällen wird Revision gar nicht zuge-
lassen; in anderen wird sie gar nicht beantragt. Genau
um diese 5 Prozent geht es nun. Sie ziehen diese nun
aber als angeblichen Beleg für eine unbotmäßige Verlän-
gerung von Planungszeiten heran. Entweder haben Sie
das Problem nicht begriffen,


(Hellmut Königshaus [FDP]: So ist es!)


oder Sie täuschen hier eine falsche Situation vor.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Vor diesem Hintergrund möchten wir – das ist auch
aus liberaler Sicht interessant – nun nach Jahren des
Aufbaus in den neuen Ländern durchsetzen, dass betrof-
fene Bürger – jede Verkehrswegeplanung, die Private be-
trifft, ist auch ein Eingriff in das persönliche Eigentum –
die Chance haben, eine weitere Gerichtsinstanz zur
Überprüfung einer Gerichtsentscheidung anzurufen.
Das, was wir vorgelegt haben, ist, liebe Kollegen der
Union, in Konsequenz ja das Ergebnis einer Arbeits-
gruppe, deren Federführung Ministerpräsident Koch
meinem Freund und Kollegen Dieter Posch – jetzt wie-
der Verkehrsminister in Hessen, damals „nur“ Parlamen-
tarier – mit der Maßgabe übertragen hat, die Planungs-
verfahren zu beschleunigen. Auch er fordert: Lasst uns
die Oberverwaltungsgerichtsinstanz!

Nun kann man ja sagen, es interessiere nicht, was die
Länder machen; aber, liebe Freunde, die Länder sind ei-
gentlich diejenigen, die gemäß unserer Gesetzgebung
die Planung auszuführen haben.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


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(C (D ach unserer Rechtsordnung fällt es in die Zuständigkeit er Länder, für Baurecht zu sorgen. Was um Himmels illen hindert uns dann daran, uns der Auffassung der änder anzuschließen und die Oberverwaltungsgerichts nstanz zu belassen? Das würde drei Probleme lösen: Erstens. Über die Masse der Projekte würden ortsnah, eitnah und vor allen Dingen mit Sachund Fachkenntis die Richter vor Ort entscheiden. Zweitens. Das geht mindestens so schnell wie vor em Bundesverwaltungsgericht. Die Oberverwaltungserichte haben nämlich eine personelle Ausstattung, die as Bundesverwaltungsgericht in dieser Form nicht hat. Drittens. Im Falle eines für den Kläger negativen Geichtsurteils besteht die Möglichkeit, dieses durch eine eitere Gerichtsinstanz überprüfen zu lassen. Das erach en wir aus unserer Sicht schon für notwendig. Das ürde nichts, aber auch gar nichts am Zeitrahmen veränern. Das, was Sie, Herr Vogelsänger, angesprochen haben, etrifft eine völlig andere Ebene. Darüber kann man reen. Aber darum geht es in unserem Antrag nicht. Das estehende Problem haben auch Sie nicht gelöst; denn ie haben in Ihrem Gesetz ja nur die Einzügigkeit festge egt. Es wäre deshalb sehr schön, wenn Sie einmal von em Schema: „Der Antrag ist von der FDP, also lehnen ir ihn ab“ abweichen und über das nachdenken würen, was die Länder sagen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, in der Erwartung, ass Sie den Antrag doch ablehnen, und vor dem Hinterrund, dass ich nicht weiß, ob wir Verkehrspolitiker in en nächsten zwei Sitzungswochen noch gefragt sind, öchte ich darauf hinweisen, dass dieses durchaus eine letzte Rede gewesen sein könnte, weil ich mich, achdem ich fünf Wahlperioden lang Abgeordneter war, ntschlossen habe, nicht wieder zu kandidieren. Sollte ch irgendjemandem in diesem Hause bei meinen zahleichen Darbietungen zu nahe getreten sein, bitte ich das u entschuldigen. Es war nie persönlich gemeint, sonern immer an der Sache orientiert. Der Beifall beweist es: Die guten Wünsche des ge amten Hauses begleiten Sie. Das Wort hat nun die Kollegin Renate Blank für die nionsfraktion. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kollege orst Friedrich, wir waren seit 1990 gemeinsam im Auschuss tätig. Zum Abschluss unserer Bundestagstätigkeit uss ich nun leider der FDP widersprechen. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Es war immer ein Fehler, uns zu widersprechen!)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall im ganzen Hause)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420500

(Beifall bei der CDU/CSU)

Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1622420600






(A) )



(B)


Renate Blank
Ich bin zwar der Meinung, dass sich euer Antrag „Kon-
junktur jetzt stärken“ in Wahlkampfzeiten gut anhört.


(Patrick Döring [FDP]: Er ist zweifellos gut!)


Er ist aber aus unserer Sicht im Grunde genommen ge-
genstandslos, weil es sich bei den Maßnahmen in den
Konjunkturprogrammen ausschließlich um Projekte han-
delt, bei denen Baurecht besteht bzw. Baurecht in Kürze
zu erwarten ist. Ihr Antrag ist aus unserer Sicht daher
überflüssig.

Deutschland ist seit 2006 in den Planungen schneller
geworden. Diese Feststellung ist zum einen erfreulich,
zum anderen aber nicht vom Himmel gefallen. Vielmehr
ist sie ein gegen die Widerstände aus der Opposition
durchgesetztes Zeichen politischer Glaubwürdigkeit die-
ser Koalition. Wir haben Wort gehalten und mit dem
Ende 2006 nach langer Diskussion verabschiedeten Ge-
setz zur Beschleunigung von Planungsverfahren für In-
frastrukturvorhaben den Koalitionsvertrag umgesetzt.
Die Diskussion war langwierig – sie dauerte weit über
ein Jahr – und mit vielen Anhörungen verbunden.

In diesem Koalitionsvertrag war festgelegt, dass mit
einem Planungsbeschleunigungsgesetz die Vorausset-
zung für eine bundesweit einheitliche Straffung, Verein-
fachung und Verkürzung der Planungsprozesse zu schaf-
fen ist. Denn gerade der Faktor Zeit nimmt seit Jahren
im internationalen Wettbewerb an Bedeutung stetig zu.
Deshalb stellen verkrustete Strukturen gerade im Pla-
nungsrecht ein Investitionshemmnis erster Kategorie
dar, die einen bedarfsgerechten und vor allem zeitnahen
Ausbau der Infrastruktur behindern. Deshalb haben wir
gehandelt.

Wir reden hier wohlgemerkt über eine Beschleuni-
gung von Jahren, nicht nur von Wochen oder Monaten.
Diese schnellere Planung erspart Zeit und Geld.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das steht aber nicht in eurem Antrag!)


Kollege Horst Friedrich, wir haben, was die A 7 betrifft,
30 Jahre gebraucht. So etwas würde mit diesem Gesetz
nicht mehr passieren.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist doch nicht wahr! Ihr habt doch nur die Gerichtsinstanz verschoben!)


Es waren 30 Jahre: vom Anfang bis zum Ende.

Das Gesetz von 2006 gehört daher aus unserer Sicht
zu den großen Erfolgen dieser Koalition. Wir haben be-
stehende Rechtsunsicherheiten beseitigt, Verfahren ver-
einfacht und beschleunigt. Leistungsfähige Verkehrs-
und Energieinfrastrukturen sind unbestritten wichtige
Standortfaktoren und Voraussetzung für ein produktives
und wachstumorientiertes Deutschland. Der vergleichs-
weise schnelle Aufbau moderner Infrastrukturen in den
neuen Bundesländern hat uns doch gezeigt, dass Bau-
recht auch in ganz Deutschland in angemessenen Zeitab-
schnitten geschaffen werden kann.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D Zur Erinnerung: Im Straßenbau liegen die Planungseiten bei circa 2 Jahren. Hinzu kommen noch die Jahre ür die Planfeststellung und Genehmigung. Bei Schieeninfrastrukturprojekten beträgt der durchschnittliche eitaufwand für das Raumordnungsverfahren circa 6 bis 2 Monate, für die Planfeststellung etwa 12 bis 4 Monate und für die Plangenehmigung circa 6 bis Monate. Ich glaube, das sind im Vergleich zu früher eine schlechten Werte. Im Gesetz von 2006 wurden auch Erleichterungen für rojektzulassungsverfahren unter anderem im Bundesernstraßenbereich, für die Schienenwege und für den ereich der Bundeswasserstraßen geschaffen. Eine der orgenommenen Änderungen betraf die Verkürzung des erichtlichen Instanzenzuges. Seitdem besteht in eutschland einheitliches Planungsrecht, ohne die Be ange von Bürgerinnen und Bürgern einzuschränken. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist nicht wahr!)


Um zum jetzigen Zeitpunkt belastbare Aussagen zur
andhabung der erstinstanzlichen Zuständigkeit des
undesverwaltungsgerichts nach dem Infrastrukturpla-
ungsbeschleunigungsgesetz treffen zu können, ist der
etrachtungszeitraum noch zu kurz. Natürlich erwarten
ir zum gegebenen Zeitpunkt einen Erfahrungsbericht
er Bundesregierung, damit wir über die Weiterentwick-
ung des Kriterienkatalogs und der Vorhabensliste befin-
en können.

Kolleginnen und Kollegen von der FDP, nachdem Sie
ich im Jahr 2006 gegen das Infrastrukturplanungsbe-
chleunigungsgesetz


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Aus gutem Grund!)


nd jetzt auch gegen Konjunkturprogramme ausgespro-
hen haben,


(Patrick Döring [FDP]: Auch aus gutem Grund! – Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich!)


angelt es mir an Verständnis für Ihren Antrag. Natür-
ich schönen Sie Ihre Argumentation, indem Sie ver-
chweigen, dass in den Jahren 2005 und 2006 zahlreiche
uf EU-Recht beruhende Regelungen den Prüfungsum-
ang erheblich erhöht haben.


(Patrick Döring [FDP]: Darum geht es in dem Antrag nicht! Es geht um den Rechtsweg!)


adurch hat sich im Bereich der Infrastrukturplanung
ie Dauer der erstinstanzlichen Verfahren allgemein ver-
ängert.

Alle Ergebnisse der Anhörung sind damals in das Ge-
etz einbezogen worden. Die Anhörung hat auch erge-
en, dass verfassungsrechtliche Bedenken, nämlich dass
er Rechtszug bei bestimmten Projekten auf das Bundes-
erwaltungsgericht beschränkt wird, nicht gerechtfertigt
ind. Deshalb verstehe ich Ihr Argument nicht.
)






(A) )



(B) )


Renate Blank

(Patrick Döring [FDP]: Der Rechtsweg ist so lang wie noch nie beim Bundesverwaltungsgericht!)


– Nein, das stimmt nicht, Herr Kollege. Im Jahr 2007 la-
gen wir bei zwei Monaten und sechs Tagen, im Jahr 2008
bei sieben Monaten und siebenundzwanzig Tagen – wohl-
gemerkt: Monaten und nicht, wie früher, Jahren.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Patrick Döring [FDP]: Das Verfahren ist länger geworden! – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist auch nach den Zahlen, die Sie genannt haben, länger, wenn ich richtig rechnen kann!)


Zur Erinnerung: Die tatsächlichen Kosten für den Bau
von beispielsweise 1 Kilometer Autobahn belaufen sich
auf circa 26 Millionen Euro. Davon entfallen nur rund
25 Prozent auf die reinen Investitionskosten. 19 Prozent
werden für begleitende Investitionen in Lärmschutz, in
Telematik usw. aufgewandt. Allein die Verwaltungskosten
während der Genehmigungsphase machen 35 Prozent der
Kosten aus. Auf weitere Behörden und Verbände mit
Kostenerstattung sowie auf weitere von öffentlichen
Körperschaften getragene Gutachterkosten entfallen
21 Prozent der Kosten. Das konnte nicht so weitergehen.
Wir müssen doch auch bei den Planungskosten einspa-
ren.

Meine Damen und Herren, Fazit ist, dass Deutschland
in den Planungen schneller geworden ist. Wir alle profi-
tieren davon. Mobil bleiben, die Umwelt schonen, Wohl-
stand sichern: Darum geht es gerade in der jetzigen Wirt-
schaftskrise. Den Antrag der FDP halten wir aus den
genannten Gründen für unnötig; deshalb lehnen wir ihn
ab.

Frau Präsidentin, Kolleginnen und Kollegen, lassen
Sie mich noch ein paar persönliche Worte sagen. Ich
scheide im Herbst freiwillig aus dem Parlament aus. Ich
will ein bisschen mehr Freizeit haben. Seit 19 Jahren be-
treibe ich Verkehrspolitik, seit 1998 auch Baupolitik. Es
war, auch aufgrund der deutschen Einheit, eine sehr
spannende, aber natürlich auch arbeitsreiche Zeit.

Ich bedanke mich bei meiner Familie, die meine poli-
tische Arbeit immer kritisch begleitet hat. Ich bedanke
mich auch bei meinen persönlichen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen. Ich bedanke mich bei den Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern der CDU/CSU-Arbeitsgruppe
und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Aus-
schusses. Es war immer eine gute und vertrauensvolle
Zusammenarbeit. Dank geht natürlich auch an die Mit-
glieder meiner Arbeitsgruppe, die mich – als momentan
einziges weibliches Wesen – 19 Jahre lang ertragen ha-
ben. Ich glaube, es war nicht verkehrt, dass auch in der
Verkehrsarbeitsgruppe der CDU/CSU-Fraktion eine
Frau saß.

Ich bedanke mich natürlich auch bei allen Kollegin-
nen und Kollegen der anderen Fraktionen. Die Zusam-
menarbeit war immer gut. Die persönliche Zusammenar-
beit hat über die Parteigrenzen hinweg reibungslos
funktioniert.

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(C (D Ich will noch an Folgendes erinnern: Das Parlament at auch gegenüber der Bundesregierung manches urchgesetzt. Der letzte Streich war die Honorarordnung ür Architekten und Ingenieure. Ohne das Parlament äre diese Honorarordnung gestrichen worden. Wir haen – parteiübergreifend – unseren Einfluss geltend geacht und dafür gesorgt, dass es weiter eine Honorar rdnung für Architekten und Ingenieure gibt. ch bedanke mich daher bei allen Kolleginnen und Kolegen für die gute Zusammenarbeit. Noch einen kurzen Hinweis an die Grünen: Ich habe ich immer bemüht, im Parlament, gerade was die achund Sachpolitik angeht, niemanden zu ärgern. Einal habe ich mich aber wahnsinnig geärgert und hätte ast die Contenance verloren: als nämlich die Grünen eien Antrag zu weiblicher und männlicher Verkehrspoliik stellten. Da habe ich hier an diesem Rednerpult geagt: Es gibt keine weibliche oder männliche, es gibt nur ine gute oder schlechte Verkehrspolitik. In diesem Sinne wünsche ich allen Kolleginnen und ollegen, die in der nächsten Wahlperiode wieder dabei ind, viel Erfolg. Ich wünsche auch, dass Sie im Inteesse der Verkehrspolitik gute Arbeit leisten. Ich wünche mir außerdem von unseren Geschäftsführerinnen nd Geschäftsführern, dass die Verkehrspolitik ein bisshen mehr Bedeutung bekommt und die Debatten zu esseren Zeiten stattfinden werden, also nicht immer in en Abendstunden, wo immer sehr viel zu Protokoll geeben wird. Über die Verkehrsund Baupolitik muss ier im Parlament breit diskutiert werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg. (Beifall im ganzen Hause – Die Abgeordneten der CDU/CSU erheben sich)


(Beifall der Abg. Iris Gleicke [SPD])



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420700

Frau Kollegin Blank, die guten Wünsche des gesam-

en Hauses begleiten Sie. Möge auch Ihr Wunsch nach
reizeit in Erfüllung gehen. Ihre fraktionsübergreifenden
ünsche an die Adresse der Geschäftsführerinnen und
eschäftsführer werden im amtlichen Protokoll des
eutschen Bundestages für die nachfolgenden Genera-

ionen der Verkehrspolitiker und Geschäftsführer nach-
ulesen sein.

Für die Fraktion Die Linke hat nun der Kollege Lutz
eilmann das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

erehrte Gäste! „Es ist etwas faul im Staate Dänemark“,
tellte einst der Dänenprinz Hamlet fest. Heute stelle ich
est: Es ist etwas faul im Staate Deutschland. Warum? Im
ommer 1998, also rund 400 Jahre nach Shakespeares
amlet, schien in Dänemark alles wieder in bester Ord-
ung zu sein. Da saßen im dänischen Århus viele Vertre-
er von Ländern zusammen, berieten und unterzeichne-






(A) )



(B) )


Lutz Heilmann
ten am Ende die Århus-Konvention, die allen Menschen
umfangreiche Rechte im Umweltbereich gewährt.

Die durch die Århus-Konvention gewährten Rechte
bestehen in der Informationsbeschaffung, in der Beteili-
gung am Verwaltungsverfahren und in der Möglichkeit,
Klage gegen Umweltbeeinträchtigungen zu führen. Da-
mals wurde richtig erkannt: Wer die Umwelt schützen
will, braucht Informationen. Wer sie erhalten will,
braucht Beteiligungsrechte. Wer Rechte durchsetzen
will, braucht den Zugang zu Gerichten.

Nun zu Deutschland. Hier haben sich SPD und CDU/
CSU daran gemacht, diese Rechte nicht nur nicht auszu-
bauen, sondern unter dem Deckmantel, die Planungszei-
ten zu beschleunigen, eher einzuschränken. Die Be-
schleunigungsgesetze dieser Legislaturperiode, das
Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz, über das
wir jetzt diskutieren, und die Beschleunigung im Immis-
sionsschutzrecht sind Beispiele dafür.

Nur, meine Damen und Herren, wird hier am falschen
Ende Zeit gespart. Statt einer frühzeitigen Beteiligung
der Bürgerinnen und Bürger an Projekten können sich
diese erst sehr spät zu Projekten äußern und sich gegen
deren Auswirkungen wehren. Dies führt zu zähen Ver-
handlungen und langjährigen Gerichtsverfahren. Sie ha-
ben nicht verstanden, dass es um eine frühzeitige Beteili-
gung der Bürgerinnen und Bürger geht. Denn gerade
diese steigert die Akzeptanz für Entscheidungen im In-
frastrukturbereich.


(Beifall bei der LINKEN)


Die Akzeptanz einer Entscheidung hängt nicht allein
vom Ergebnis ab. Sie hängt davon ab, inwieweit das Ver-
fahren als fair angesehen wurde. Wenn ein Verfahren
von den Bürgerinnen und Bürgern als gerecht eingestuft
wird, weil sie sich frühzeitig beteiligen konnten und In-
formationen erhalten haben, dann sind sie unter Umstän-
den mit einem Ergebnis einverstanden, das nicht unbe-
dingt ihre ursprüngliche Meinung widerspiegelt.

Einen weiteren Gewinn an Zeit hatten Sie sich – das
wurde heute schon diskutiert – durch die eininstanzliche
Zuständigkeit des Bundesverwaltungsgerichts erhofft.
Wie vorhergesehen – die FDP hat das deutlich gemacht –
ist das Gegenteil eingetreten. Das hat nun auch die FDP
erkannt. Ich kann nur sagen: Gut so, liebe Kolleginnen
und Kollegen von der FDP!


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das haben wir vorher schon erkannt!)


Bleiben Sie aber bitte ehrlich. Auf zwei Seiten in Ihrem
Antrag erklären Sie, dass Sie schon vorher von einem
Flaschenhalseffekt und einem möglichen Stau beim
Bundesverwaltungsgericht gewarnt hätten.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ja!)


Das ist aber falsch, lieber Kollege Friedrich.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Nein!)


Das hat der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts
bei der Anhörung deutlich gemacht. Aber Ihr Kollege
Mücke hat in seiner Rede zum Planungsbeschleuni-

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(C (D ungsgesetz betont – ich zitiere –, dass „dieser Verstopungseffekt“ gar „nicht das eigentliche Kriterium ist, das ür uns eine Rolle spielt“. as sind die Worte Ihres Kollegen. Er hat das verfasungsrechtliche Problem und eben nicht den Verstopungseffekt betont. Sie geben immer vor, eine Partei der Bürgerrechte zu ein. Schlagwörter wie „Bürgerfreiheit“, „Demokratie ahren“ und „Rechte stärken“ gehören zu Ihrem alltägli hen Wortschatz. Ihr Kollege hat weiter gesagt – Sie haen das heute noch einmal bestätigt –, dass es richtiger gewesen wäre, beim Verwaltungsverfahrensgesetz anzusetzen, um dort die Änderung und Verkürzung des Planungsrechts einheitlich zu regeln. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das habe ich erkennbar heute nicht gesagt!)


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Sondern?)


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Na also!)


as heißt letztendlich, dass Sie die ganze Verschlechte-
ung, die die Große Koalition von SPD und CDU/CSU
erbeigeführt hat, auf das allgemeine Planungsrecht aus-
ehnen wollten. Das ist letztendlich das, was Sie errei-
hen wollten, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
DP.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Waren Sie gerade bei der falschen Rede, oder waren Sie draußen?)


as steht der Århus-Konvention und dem entgegen, was
ie tagtäglich in der Öffentlichkeit verbreiten, nämlich
er Aussage, dass Sie eine Partei der Bürgerrechte seien.


(Beifall bei der LINKEN – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Sie sind ein prägendes Beispiel für Bürgerrechte! – Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Unverschämtheit!)


Trotz dieser Kritik wird meine Fraktion Ihrem Antrag
ustimmen, weil Sie einen wichtigen Punkt dieses grau-
nvollen Planungsbeschleunigungsgesetzes richtiger-
eise angreifen. Die Linke bleibt aber bei der Feststel-

ung: Deutschland ist von einer Umsetzung im Geiste
er Århus-Konvention meilenweit entfernt. Ich bleibe
abei: Es ist etwas faul im Staate Deutschland.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Oh mein Gott!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622420900

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der

ollege Peter Hettlich das Wort.


Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622421000

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Auch wenn die meisten von Ihnen wissen,
ass ich für die nächste Legislaturperiode nicht mehr zur
ahl antreten werde, erspare ich Ihnen jetzt meine Ab-






(A) )



(B) )


Peter Hettlich
schiedsrede. Ich muss nämlich heute Abend noch einmal
ran, wenn wir über den Stand der Deutschen Einheit de-
battieren, und sehr wahrscheinlich auch noch einmal in
der letzten Sitzungswoche. Wir sehen uns hier also in
trauter Runde noch einmal wieder.


(Iris Gleicke [SPD]: Dann treffen wir uns wieder!)


Ich hoffe, dass ich dann ebenso wie die Kollegin Renate
Blank Gelegenheit bekomme, meine Redezeit zu über-
ziehen.

Zum Thema: Wir haben schon in der Ausschusssit-
zung deutlich gemacht, dass wir den Antrag der FDP
voll und ganz unterstützen. Wir haben schon im Gesetz-
gebungsverfahren immer wieder gesagt, was die unserer
Ansicht nach zentralen Fragen sind: die verfassungs-
rechtlichen Bedenken, die Århus-Konvention und der
Flaschenhalseffekt. Sie alle zitieren aus der Antwort auf
die schriftliche Anfrage, die ich an die Bundesregierung
gestellt habe. Ich muss das jetzt nicht wiederholen. Ich
möchte aber sagen, dass aus den Zahlen eindeutig her-
vorgeht, dass sich die Anzahl der Verfahren vor dem
Bundesverwaltungsgericht mindestens verdoppelt hat.
Das spricht für sich. Dem muss ich nichts hinzufügen.
Das scheint nicht der Effekt zu sein, den Sie alle sich er-
hofft haben.

Wenn man fragt, warum Planungsverfahren lange
dauern, dann muss man ins Detail gehen. Ich könnte Ih-
nen jetzt aus der Lamäng über einige Projekte berichten.
An der A 14, der A 72 in Sachsen oder der A 143 sieht
man, dass es auch andere Ursachen gibt: Es liegt an feh-
lenden Planungskapazitäten; nach wie vor wird zu viel
gleichzeitig geplant; es liegt daran, dass die Länder
keine Prioritäten setzen, und daran, dass allen alles ver-
sprochen wird, und zwar gleichzeitig und vor allem vor
Bundes- und Landtagswahlen. Diese Versprechen muss
man nach der Wahl natürlich halten. Dann fängt man ir-
gendwo an zu planen, lässt das Projekt aber liegen, weil
die Länder, die die Projekte vorfinanzieren müssen,
nicht das notwendige Geld haben. Das ist das Dilemma.
Wenn wir über Planungsbeschleunigung sprechen, müs-
sen wir auch über Ehrlichkeit bei den Verfahren spre-
chen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP])


Beim Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz denke
ich vor allen Dingen an die ominöse 85er-Liste. Lieber
Jörg Vogelsänger, ich weiß nicht, wie du es geschafft
hast, die Ortsumfahrungen in Brandenburg auf diese
Liste gesetzt zu bekommen. Die bundespolitische Be-
deutung, um in die Projektvorrangliste aufgenommen zu
werden, hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Viel-
leicht kannst du mir das nach meinem Ausscheiden aus
dem Bundestag einmal bei einem Bier erklären.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ich glaube, da war Stolpe noch dabei!)


– Ja, das ist vermutlich ein Restant aus der Zeit von
Stolpe, der das damals mit hinübergezogen hat.

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(C (D Aus meiner Sicht gibt es noch ein paar ganz andere aktoren. Wir sprechen hier über Planung, aber überaupt nicht über den Bau. Wer spricht denn von den Verabeklagen, die in letzter Zeit häufig erhoben werden? ergabeklagen sind auch eine Folge von Planung. Es hat eispielsweise mehr als zwei Jahre gedauert, bis der Lükenschluss bei der A 38 in Sachsen-Anhalt fertig war, eil unterlegene Mitbieter zu Recht geklagt haben und echt bekommen haben, was zur Folge hatte, dass das anze Vergabeverfahren neu aufgerollt werden musste. as ist eine Sache, über die hier überhaupt nicht disku iert wird. Wer spricht denn von der Unterfinanzierung beim au? Die A 72 in Sachsen sollte zur Fußballweltmeister chaft in Deutschland fertig sein. Wie es jetzt aussieht, ird sie nicht einmal zur übernächsten Fußballweltmeis erschaft fertig sein – ich meine nicht die übernächste in eutschland, sondern in irgendeinem anderen Land –, infach deswegen, weil das Geld fehlt. Der Freistaat achsen hat sein Geld an anderer Stelle ausgegeben. Wir lle wissen, dass das Budget gedeckelt ist und man desegen mit dem Geld auskommen muss, das man zur erfügung hat. Wenn man das Geld nicht hat, muss man alt strecken und dehnen. Das gehört eben auch zur Ehrichkeit beim Bauen von Straßen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die FDP und wir rünen werden Sie wohl nicht überzeugen und dazu ringen, dass Sie dem Antrag der FDP zustimmen. Aber ch möchte Ihnen noch einmal ins Stammbuch schreien: Bleiben Sie einfach offen auch für die Argumente on kleinen Oppositionsfraktionen. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Vorübergehend kleinen!)


Überwiegend klein oder temporär klein. – Wir haben
ielleicht manchmal nicht diese Scheuklappen wie die
bgeordneten in großen Fraktionen.

Ich kann Ihnen übrigens noch etwas ins Stammbuch
chreiben: Ein gerade aus Klageverfahren vor dem Bun-
esverwaltungsgericht recht bekannter Anwalt hat uns
esagt, dass als Folge der Verschärfungen im Bereich
er Beteiligung von Bürgern, aber auch durch die Mög-
ichkeit, nur noch an einer Instanz zu klagen, die einge-
eichten Klagen heute von einer derart hohen Qualität
ind, dass man sich beispielsweise beim Bundesverwal-
ungsgericht manchmal schon fast den Gutachter sparen
ann, einfach weil die Würdigung vieler Aspekte schon
m Vorfeld vorgenommen wird. Wenn Sie das gewollt
aben – okay, ich habe nichts dagegen. Wir sehen ja,
ass das Bundesverwaltungsgericht an der Stelle absolut
utonom und frei von politischer Einflussnahme ent-
cheidet.

Vielleicht gewinnen Sie irgendwann einmal die Er-
enntnis, dass Sie mit diesem Infrastrukturplanungsbe-
chleunigungsgesetz einen Irrweg eingeschlagen haben.
as wäre ja wenigstens etwas.

Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit.






(A) )



(B) )


Peter Hettlich

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622421100

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Aus-
schusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zu dem
Antrag der Fraktion der FDP mit dem Titel „Konjunktur
jetzt stärken – Überlange Planungszeiten verhindern“.

Der Ausschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfeh-
lung auf Drucksache 16/13120, den Antrag der Fraktion
der FDP auf Drucksache 16/11750 abzulehnen. Wer
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt
dagegen? – Wer enthält sich? – Die Beschlussempfeh-
lung ist mit den Stimmen der Unionsfraktion und der
SPD-Fraktion gegen die Stimmen der FDP-Fraktion, der
Fraktion Die Linke und der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen angenommen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 14 auf:

– Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio-
nen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten
Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ge-
setzes zur Errichtung eines Sondervermögens
„Investitions- und Tilgungsfonds“

– Drucksache 16/12662 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-

(9. Ausschuss)


– Drucksache 16/13214 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Ute Berg

Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)

gemäß § 96 der Geschäftsordnung

– Drucksache 16/13215 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Kurt J. Rossmanith
Volker Kröning
Ulrike Flach
Roland Claus
Anna Lührmann

Zu dem Gesetzentwurf, über den wir später nament-
lich abstimmen werden, liegen ein Änderungsantrag der
Fraktion Die Linke und ein Entschließungsantrag der
Fraktion der FDP vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch; dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Eckhardt Rehberg für die Unionsfraktionen.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Eckhardt Rehberg (CDU):
Rede ID: ID1622421200

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abge-

ordneten! Wie sah die Situation in der deutschen Auto-

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(C (D obilindustrie, in der Zulieferindustrie und im Kraftahrzeuggewerbe zum Ende des letzten Jahres und zu eginn dieses Jahres aus? Wir hatten bei den Kfz-Neuulassungen im vierten Quartal 2008 einen Rückgang m 23 Prozent zu verzeichnen. Nach den Aussagen des raftfahrzeuggewerbes in der Anhörung am 13. Mai 009 hat sich in den Autohäusern bis Ende Januar nichts ewegt, und die Hoffnung auf Zuwächse im Servicebeeich, auch aufgrund der Altersstruktur der Fahrzeuge, at sich mitnichten erfüllt. Angesichts der Gesamtstruktur der deutschen Autoobilindustrie mit 750 000 Beschäftigten, der Zuliefer ndustrie und des Kfz-Handwerks mit insgesamt Millionen Beschäftigten – das sind rund 5 Prozent der eschäftigten insgesamt in Deutschland – musste man chon in Sorge sein, dass es zu gravierenden Auswirkunen kommt, wenn der Staat nichts unternimmt. Deswegen war es nach meinem Dafürhalten richtig, ass wir zu Beginn dieses Jahres entschieden haben, eine mweltprämie für die Verschrottung von Pkws zu zah en, die älter als neun Jahre sind. Nun hat sich relativ schnell gezeigt, dass der Ansturm ider Erwarten sehr groß ist. Deswegen ist es nach unse er Auffassung geboten, eine Aufstockung vorzunehen. Gleichzeitig muss man an dieser Stelle deutlich achen: Das sind jetzt 5 Milliarden Euro für 2 Millionen ahrzeuge. Das muss – jedenfalls nach meinem Dafüralten – das Ende der Fahnenstange sein. Der BAFA lieen gegenwärtig 1,5 Millionen Anträge vor; für 250 000 avon sind die Prämien bereits ausbezahlt. Jeder kann ich ausrechnen, dass bei kalendertäglich knapp 10 000 euanträgen in rund zwei Monaten der Topf leer ist. Wir önnen, so meine ich, keine weiteren Aufstockungen ehr vornehmen. Wir machen im Rahmen dieser Änderung noch eines: nsbesondere zum Beispiel für Behinderte wird die Frist, nnerhalb derer die Zulassung erfolgen muss, von sechs uf neun Monate verlängert werden, um entsprechende mbaumaßnahmen vornehmen zu können. Am 30. Juni 010 wird ein Endpunkt gesetzt; spätestens dann muss as Neufahrzeug zugelassen sein. Gleichzeitig ist klar, ass beim zweimillionsten Antrag Schluss ist. Hier beteht Rechtssicherheit, und zwar insofern, als die Milliarden Euro, die Maßgabe des Haushaltes, die Be renzung darstellen. Ich bin nicht so glaubenshungrig, dass ich der G Metall in der Anhörung jeden Punkt ihrer Ausführunen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Umeltprämie geglaubt habe. Aber manches ist nachvoll iehbar. Es ist nachvollziehbar, dass die Mehrwertsteuer urückfließt. (Otto Fricke [FDP]: Dann müssen sich die Länder daran beteiligen!)


Wissen Sie, in dieser kurzen Zeit noch eine Debatte
it 16 Bundesländern zu führen – mit Ländern, in denen

her Premiumklassen gebaut werden, mit Ländern, in
enen eher Mini- oder Kompaktklassen gebaut werden,
der Ländern, in denen es gar keine Automobilindustrie
ibt, halte ich für abwegig. Hier galt es, schnell zu han-






(A) )



(B) )


Eckhardt Rehberg
deln. Bundesregierung und Koalitionsfraktionen haben
schnell gehandelt.


(Beifall bei der CDU/CSU – Otto Fricke [FDP]: Der Bund zahlt immer!)


Hier fließt also Geld zurück. Mehr als 50 Prozent der
Neuzulassungen sind Wagen deutscher Hersteller, insbe-
sondere Opel, Ford und VW. Der Verband der Automo-
bilindustrie hat ausgeführt, dass die Zulieferteile des
VW Polo, der in Spanien gebaut wird, zu 60 Prozent von
deutschen Zulieferern kommen. Daher zieht das ständig
vorgetragene Argument nicht, dass das Geld der deut-
schen Steuerzahler überwiegend ausländischen Fabrika-
ten zugutekommt. Ganz im Gegenteil: Wenn Sie ein Zu-
lieferwerk wie das Airbagwerk in Laage besuchen, das
im Januar und Februar dieses Jahres massiv Kurzarbeit
angeordnet hatte, und Sie sehen, für welche Produkte zu-
geliefert wird, dann erkennen Sie, dass das Fabrikate
sind, die weltweit hergestellt werden.

Ich habe ganz bewusst den Begriff Umweltprämie ge-
braucht, weil die Daten, die uns vorliegen, zeigen, dass
mit der Umweltprämie ein Rückgang der CO2-Emissio-
nen in Gramm pro Kilometer um 6 Prozent erreicht
wurde. Das liegt auch daran, dass ein neun Jahre altes
Auto, das jetzt verschrottet wird, natürlich schlechtere
Emissionswerte hat als jedes Auto, das heute gebaut
wird. Dass in der Klasse bis 120 Gramm CO2-Emissio-
nen pro Kilometer ein Zuwachs der Neuzulassungen um
100 Prozent und in der Klasse zwischen 120 und
160 Gramm CO2-Emissionen pro Kilometer ein Zu-
wachs der Neuzulassungen um knapp 50 Prozent er-
reicht wurde, zeigt, dass von den Verbrauchern insbeson-
dere umweltfreundliche, umweltschonende Autos
gekauft werden.

Die Anhörung hat auch sehr deutlich gezeigt: Die
Umweltprämie trägt mitnichten dazu bei, dass
Forschung und Entwicklung in irgendeiner Form zu-
rückgestellt werden. Ganz im Gegenteil: Es wird weiter
intensiv geforscht, und die Ausgaben der deutschen Au-
tomobilhersteller in diesem Bereich werden eher zu- als
abnehmen. Es ist richtig, dass auch die Europäische In-
vestitionsbank Kredite zur Verfügung stellt. Andere Län-
der haben mittlerweile nachgezogen, weil sie zur Kennt-
nis genommen haben, dass die Maßnahmen, die wir in
Deutschland durchführen, für eine wichtige Industrie
eine Brückenfunktion erfüllen.

In England werden seit Ende April dieses Jahres so-
gar 2 000 Pfund Abwrackprämie für ein zehn Jahre altes
Auto gezahlt.


(Lutz Heilmann [DIE LINKE]: Wie bitte? Ich denke „Umweltprämie“! Das ist aber komisch!)


– Es werden 2 000 Pfund gezahlt, 1 000 Pfund vom Her-
steller und 1 000 Pfund vom Staat. Das ist ganz simpel.


(Lutz Heilmann [DIE LINKE]: Ich habe nach dem Begriff „Umweltprämie“ gefragt!)


Auch in Österreich ist man diesen Schritt gegangen,
in Frankreich sogar schon Ende 2008. Auch die Regie-
rungen in China und Japan sowie in Brasilien und Russ-

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(C (D and setzen sich dafür ein, diese Brückenfunktion im Ineresse der Automobilhersteller wahrzunehmen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin daon überzeugt, dass es keine Alternative zur Umweltpräie gegeben hat. (Lutz Heilmann [DIE LINKE]: Doch! Ich sage nur: Mindestlohn!)


ie Alternative wäre nämlich gewesen, nichts zu tun.
ätten wir nichts getan, hätte ich gerne einmal die De-
attenbeiträge gerade der Linken und der Grünen im
eutschen Bundestag erlebt und gehört, welche Vor-
ürfe Sie uns dann gemacht hätten.


(Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Sie setzen an der falschen Stelle an!)


Frau Kollegin, die Stelle, an der wir ansetzen, ist genau
ie richtige. Es ist auch richtig – das ist die feste Über-
eugung der CDU/CSU-Fraktion –, diese 2 500 Euro als
inkommen zu werten und Hartz-IV-Empfänger davon
uszuschließen. Mit dem, was Sie in Ihrem Änderungs-
ntrag schreiben, berauben Sie sich Ihrer eigenen Argu-
ente, warum die Umweltprämie kein Einkommen sein

oll. Sie wollen nämlich nicht, dass dieses Geld als Ein-
ommen angerechnet wird.

Die beschriebene Brücke für die deutsche Automobil-
ndustrie hat nicht nur direkt in der Automobilindustrie,
ondern auch weit darüber hinaus Arbeitsplätze gesi-
hert. Deswegen bitte ich Sie um Ihre Zustimmung.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622421300

Die Rede des Kollegen Rainer Brüderle für die FDP-

raktion nehmen wir zu Protokoll.1)

Das Wort hat die Kollegin Ute Berg für die SPD-
raktion.


Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1622421400

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ch muss sagen: Ich bin etwas irritiert, dass ich nicht
ach Herrn Brüderle bzw. nicht nach einem Vertreter der
DP rede. Denn ich war eigentlich darauf eingestellt, in
einer Rede all Ihre Vorwürfe und Ihre Fundamentalkri-

ik zurückzuweisen.


(Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Tja! Jetzt müssen Sie mal selber argumentieren! Das ist bestimmt besonders schwer für Sie! Sie sind das ja nicht gewohnt!)


a ich das nun nicht tun muss, kann ich meine eigenen
rgumente vortragen.

Allerdings kann ich es der Opposition nicht ersparen,
u Beginn meiner Rede kurz auf sie einzugehen. Ich
uss nämlich Ihre Unkenrufe, die Sie im Zusammen-

Anlage 26






(A) )



(B) )


Ute Berg
hang mit der Umweltprämie immer wieder geäußert ha-
ben, zurückweisen. Diese Prämie hat sich als hervorra-
gendes Mittel zur Stimulierung der Nachfrage erwiesen.
Sie ist genau das, was wir uns von ihr versprochen ha-
ben: eine Konjunkturspritze ersten Ranges.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Das bestätigen die aktuellen Zahlen des Statistischen
Bundesamtes zum ersten Quartal 2009. Während die
Wirtschaftsleistung insgesamt in den ersten drei Mona-
ten dieses Jahres gegenüber den letzten Monaten des
letzten Jahres um 3,8 Prozent zurückging, wirkt die Bin-
nennachfrage auf die Konjunktur in Deutschland stabili-
sierend. Der private Konsum ist sogar leicht gestiegen,
und zwar um circa 0,5 Prozent. Das liegt zum einen na-
türlich an der niedrigen Inflationsrate, ist zum anderen
aber auch das Ergebnis unserer Konjunkturmaßnahmen,
allen voran der Umweltprämie;


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Otto Fricke [FDP]: Wie viel ist denn davon ausgezahlt worden?)


das sage ich ganz bewusst in dem Sinne, in dem es Herr
Rehberg bereits ausgeführt hat.

Wenn es um Maßnahmen zur Stärkung der Konjunk-
tur geht, verweisen Ökonomen grundsätzlich auf die drei
T: Sie müssen timely, targeted und temporary sein. Das
heißt, sie müssen schnell wirken, sie müssen gezielt wir-
ken, und sie müssen zeitlich befristet sein. Alle drei Kri-
terien erfüllt die Umweltprämie.


(Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Das Beste daran ist die Befristung!)


– Wenn Sie das meinen, ist das in Ordnung. Befristet
müssen solche Maßnahmen nämlich auch sein. Wenn Sie
dieses Kriterium befürworten, ist das schon einmal ein
Schritt in die richtige Richtung.


(Otto Fricke [FDP]: Gibt es also keine Verlängerung?)


Die von Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagene
Prämie hat die Branche spürbar angeschoben. Sie hat
viele Händler und Zulieferbetriebe und damit Tausende
von Arbeitsplätzen gerettet.


(Abg. Otto Fricke [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


– Kollege Fricke möchte gerne eine Zwischenfrage stel-
len.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622421500

Gut, Sie gestatten die Zwischenfrage. – Herr Fricke,

dann haben Sie das Wort.


Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1622421600

Geschätzte Frau Kollegin Berg, auch wenn Sie den

Kollegen Brüderle sicherlich sehr zu Recht vermissen,
möchte ich doch noch etwas ergänzend fragen.

Sie haben gerade gesagt, dass die Befristung richtig
ist. War eine Verlängerung der Befristung dann falsch,
oder war die Verlängerung der Befristung auch richtig?

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(C (D ch darf Sie auch fragen – das ist mir sehr wichtig –: ann ich davon ausgehen, da Sie sagen, dass die Befris ung gut ist, dass es die Position der SPD ist, die Abrackprämie nicht über das Ende dieses Jahres hinaus zu erlängern? Ich kann Ihnen die drei Fragen, die Sie gestellt haben, erne beantworten: Ja, die Verlängerung der Befristung ar richtig. Ja, wir werden die Prämie nicht über das ahr 2009 hinaus verlängern. Allerdings werden wir es estatten, dass bis zum 30. Juni 2010 ausgeliefert wird. arauf komme ich aber gleich noch zu sprechen. An die ritte Frage in diesem ganzen Kuddelmuddel erinnere ch mich nicht mehr. Noch einmal zurück: Durch die von Frank-Walter teinmeier vorgeschlagene Prämie wurde die Branche pürbar angeschoben – das hatte ich eben schon gesagt –, nd es wurden alle entlastet und Arbeitsplätze gesichert. Vielleicht sollten wir auch einmal andersherum fraen: Was hätte es uns gekostet, wenn wir die Prämie icht eingeführt hätten? Das ist in unserer Expertenanhöung sehr deutlich geworden: Durch die Prämie werden twa 200 000 Arbeitsplätze in der Automobilbranche geichert, die ohne sie weggefallen wären, und die bereits ngekündigte Kurzarbeit musste nicht eingeführt weren. Kurzarbeiteranteile oder gar Arbeitslosengeld fallen icht an. Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiräge werden weiter bezahlt. Nicht zu vergessen sind die usätzlichen Einnahmen aus der Mehrwertsteuer für die usätzlich verkauften Autos. Fazit: Mit der Umweltprämie haben wir dafür georgt, dass Steuern fließen und der Staat Geld für die inanzierung von Arbeit und nicht von Arbeitslosigkeit usgeben kann. Neben den zusätzlichen Autokäufen, die urch die Prämie nachweislich befördert werden, sind uch – das haben einige leider noch immer nicht verstanen – die vorgezogenen Käufe durchaus eine beabsichigte Wirkung, die mit der Prämie erzielt werden soll, um as Konjunkturloch im Export jetzt schnellstmöglich abufedern. Kolleginnen und Kollegen, mit unserem Änderungsntrag verlängern wir heute auch die Reservierungszeit ür die Umweltprämie auf neun Monate. Das haben wir on SPD-Seite aus angeregt, weil einzelne Hersteller icht innerhalb der zunächst vorgesehenen sechs Monate ach Kaufvertragsunterzeichnung liefern können. Das ilt vor allem dann, wenn Sonderanfertigungen anfallen Herr Rehberg hat das schon erwähnt –, beispielsweise uch für Menschen im Rollstuhl. Der 30. Juni 2010 – das ann ich Ihnen versprechen, Herr Fricke – ist dann allerings wirklich das Enddatum. Bis zu diesem Termin üssen dann auch diese Autos ausgeliefert sein. Abschließend noch eine dringende Bitte in Bezug auf ie Abwicklung der Prämie. Es sind über 1,5 Millionen nträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr Ute Berg kontrolle eingegangen. Leider ist die Situation bei der Bearbeitung der Anträge noch sehr unbefriedigend. Viele Käufer sind berechtigterweise verärgert darüber, dass sie auf die Auszahlung der Prämie so lange warten müssen. Uns erreichen inzwischen auch Briefe von Händlern, die ihren Kunden die Prämie vorgestreckt haben und dadurch wirklich in die Bredouille geraten sind. Das BAFA ist deutlich überlastet. Deshalb möchte ich das zuständige Bundeswirtschaftsministerium auffordern, für ausreichend Personal beim BAFA zu sorgen, damit die Leute nicht zu lange auf ihr Geld warten müssen. Kollegin Berg, achten Sie bitte auf die Redezeit und das Signal. Ja, ich komme zum letzten Satz. – Es ist heute ein gu ter Tag für Automobilhändler, für Beschäftigte und für Kunden, weil wir die Umweltprämie verbessert und ausgebaut haben. Vielen Dank. Für die Fraktion Die Linke hat nun die Kollegin Ulla Lötzer das Wort. Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Frau Berg, ich bleibe dabei: Die Abwrackprämie ist wirtschaftlich fragwürdig, ökologisch unsinnig und sozial ungerecht. (Beifall bei der LINKEN – Ute Berg [SPD]: Was sagen Sie denn zur IG Metall?)

Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1622421700

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)





(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622421800
Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1622421900

(Beifall bei der SPD)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422000

(Beifall bei der LINKEN)

Ursula Lötzer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422100

Sie ist wirtschaftlich fragwürdig, weil die Probleme der
Automobilindustrie damit nur in die Zukunft verscho-
ben, aber nicht gelöst werden.

Die Verlängerung der Prämie ist doch der erste Be-
weis dafür, dass Sie die Automobilindustrie zwar an den
Tropf gelegt haben. Sie können ihn aber nicht mehr ent-
fernen, ohne den Patienten ganz über die Wupper gehen
zu lassen.


(Garrelt Duin [SPD]: Sie hätten ihn direkt sterben lassen oder was?)


Kollegin Berg, selbstverständlich bestreiten auch wir
nicht den kurzfristigen konjunkturellen Effekt. Die
Nachfrage wird jetzt europaweit angeheizt. Autokäufe
werden vorgezogen. Aber was kommt danach? Unsere
Befürchtung ist, dass der Einbruch dann umso stärker
und die Situation in der Automobilindustrie umso
schlimmer wird.

Was ist mit den anderen Branchen? Sie stützen mit
der Abwrackprämie einseitig die Automobilindustrie

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(C (D uch auf Kosten von anderen Branchen. Viele, die jetzt in neues Auto kaufen, sparen dafür an anderen Dingen, der – was noch schlimmer ist – sie überschulden sich, m das neue Auto bezahlen zu können. Es grenzt schon an Volksverdummung, Herr Rehberg, as Ganze noch als Umweltprämie zu bezeichnen. ie Kopplung an die Abgasnorm Euro 4 ist ein Witz. chließlich gibt es kaum noch ein Fahrzeug, das diese orm nicht erfüllt. Auch die deutsche Automobilindustrie hat, verschulet durch Ihre Regierung, die Entwicklung umweltreundlicher Fahrzeuge und Verkehrssysteme massiv erschlafen. Jetzt zementieren Sie mit der Ausgestaltung er Abwrackprämie diese Entwicklung, statt eine Umehr einzuleiten. Es ist ein Skandal – das richte ich vor allem an die olleginnen und Kollegen der SPD –, dass Hartz-IV-Be ieherinnen und -Bezieher nach wie vor ausgeschlossen erden. nabhängig davon, dass sie ein falsches Mittel ist, ist iese Vorgehensweise zutiefst diskriminierend und entürdigend. Deshalb geben wir Ihnen mit unserem Ände ungsantrag die Gelegenheit, wenigstens diesen Fehler u korrigieren. Noch besser wäre allerdings, mit der Anebung von Hartz IV und mit einem gesetzlichen Minestlohn eine dauerhafte Kaufkraftstärkung vorzunehen. Ihrer Abwrackprämie setzen wir unseren Zukunftsonds entgegen. Die Automobilindustrie ist in einer trukturellen Krise. 25 Prozent Überkapazitäten erforern politische Antworten, die statt eines Strohfeuers eien Strukturwandel einleiten. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was ist Ihre Antwort?)


(Beifall bei der LINKEN)


(Ute Berg [SPD]: Das wollten wir!)


(Beifall bei der LINKEN)


ir wollen mit Beteiligungen aus dem Industriefonds
en sozialen und ökologischen Umbau der Automobil-
ndustrie wie auch anderer Branchen vornehmen. Nur
uf diese Weise können auch mittel- und langfristig Ar-
eitsplätze gesichert werden.


(Beifall bei der LINKEN)


ie gesamte Branche muss in Richtung umweltfreundli-
her Verkehrskonzepte umgebaut werden.

Statt eines Strohfeuers wie der Abwrackprämie soll-
en Sie – das sage ich Ihnen gerade heute – endlich bei
pel damit anfangen, Arbeitsplätze zu sichern. Beteili-
en Sie sich mit den Ländern an Opel, statt das Problem
uf einen privaten Treuhändler abzuschieben, auf die In-
olvenz zu spekulieren, wie es Herr zu Guttenberg per-
anent tut, oder das unwürdige Geschacher der letzten
acht fortzusetzen!


(Beifall bei der LINKEN)







(A) )



(B) )


Ulla Lötzer
Leiten Sie einen ersten Schritt zu einer Entwicklung
ein, aus Opel einen Musterkonzern für umweltfreundli-
che Verkehrsmittel zu machen! Übernehmen Sie Verant-
wortung für Steuergelder und Arbeitsplätze bei Opel!
Das wäre ein Schritt, um Arbeitsplätze und die Zu-
kunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Mit der Ab-
wrackprämie ist das nicht möglich.

Danke.


(Beifall bei der LINKEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422200

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun die

Kollegin Dr. Thea Dückert das Wort.

Ich wiederhole meinen Hinweis von vor einer Stunde:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie jetzt so zahl-
reich herbeiströmen, bitte geben Sie auch den letzten
beiden Rednern in dieser Debatte die Chance, mit ihren
Argumenten zu Ihnen durchzudringen. Wir kommen da-
nach zur namentlichen Abstimmung.

Sie haben das Wort.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622422300

Danke schön, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen

und Kollegen! Die Debatte um die Abwrackprämie of-
fenbart ein sehr großes Jammertal der Großen Koalition,
weil Sie sich beständig weigern, zu begreifen, dass in
dieser großen ökonomischen Krise und in der drohenden
Klimakrise jeder Euro, den wir für Krisenbewältigung
ausgeben, so eingesetzt werden muss, dass eine doppelte
Dividende erzielt wird. Er muss doppelt in die Zukunft
hineinwirken, und zwar ökonomisch und ökologisch.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Hier werden über 5 Milliarden Euro als Wahlgeschenk
verteilt; sie wirken eben nicht als ein Element der Kri-
senbewältigung.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese Debatte ist zutiefst unehrlich, und dies in drei-
facher Hinsicht. Der erste Punkt: Haushaltspolitisch ist
dies ein einfacher Taschenspielertrick. Was machen Sie?
Sie stocken die Prämie um 3,5 Milliarden Euro auf, aber
dieser Betrag taucht im Nachtragshaushalt, der in dieser
Woche ebenfalls vorgelegt wird, überhaupt nicht auf.


(Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


Gleichzeitig ist jedoch völlig klar, dass die Auszahlung
dieses Geldes eine höhere Verschuldung bedeutet. Die
Rechnung werden die zukünftigen Steuerzahlerinnen
und Steuerzahler bezahlen müssen.

Die zweite Unehrlichkeit: Sie reden von Umweltprä-
mie, aber sie ist hinsichtlich des Kaufs eines Neuwagens
an kein einziges ökologisches Kriterium gebunden. Es
werden keine CO2-Grenzen vorgegeben. Die Erfüllung
der Abgasnorm Euro 4 als Kriterium ist der große Witz,
der schon angesprochen wurde. Die genannte Norm läuft
in diesem Jahr aus. Ab 1. September 2009 gilt die
Abgasnorm Euro 5. Sie legen hier ein veraltetes Krite-

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(C (D ium zugrunde und behaupten noch, dies belege die ökoogische Orientierung. Das ist nichts als ein schlechter itz. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Sie fördern auch kaum Elektroautos, höchstens mit
anz geringen Mitteln. Sie verweisen darauf, dass andere
änder eine ähnliche Prämie haben. An Ihrer Stelle, Herr
ehberg, wäre ich da ganz still, weil kein anderes Land
uf jegliche ökologische Lenkungswirkung verzichtet
at. Jedes andere Land hat die Prämie an die Erfüllung
kologischer Kriterien gekoppelt, nur Deutschland nicht.

Meine Damen und Herren, Sie behaupten, der Um-
elteffekt erzielte sich quasi von allein, weil neue Autos
esser sind als alte. Dafür führen Sie als Beweis an, dass
er durchschnittliche CO2-Ausstoß bei Neuwagen in die-
em Jahr gesunken sei. Aber auch hier argumentieren
ie wieder unehrlich; denn in diesem Jahr gab es einen
inbruch vor allen Dingen bei Premiumwagen. Weil der
urchschnitt der Abgasemissionen bezogen auf die ge-

amte Flotte berechnet wird – das sagen Sie eben nicht –,
rgibt sich völlig automatisch als statistischer Effekt,
ass der durchschnittliche CO2-Ausstoß sinkt, wenn die
icken Autos nicht mehr nachgefragt werden. Das hat
ber überhaupt nichts mit technologischer Entwicklung
u tun, sondern mit einem konjunkturbedingten Ein-
ruch auf einem Teil des Marktes. Das ähnelt der Her-
tellung eines Zusammenhangs zwischen Storchflug und
eburtenrate; nichts anderes ist das.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die dritte Unehrlichkeit in Ihrer Argumentation be-
rifft die angeblich nachhaltige konjunkturelle Wirkung.
n der Anhörung ist Ihnen dargelegt worden, dass die
bwrackprämie einen Mitnahmeeffekt von 75 Prozent
at. Das bedeutet, dass auf ein neu gekauftes Auto drei
utos kommen, die auch ohne die Prämie gekauft wor-
en wären. Somit werden durch die Abwrackprämie von
500 Euro für ein neues Auto insgesamt 10 000 Euro
ubventionen losgetreten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422400

Kollegin Dückert, achten Sie bitte auf die Zeit?


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622422500

Es ist eine Milchmädchenrechnung – ich achte auf die

eit –, die Sie uns hier vorgelegt haben. Gerade auf-
rund dessen behauptet kein einziger Ökonom in der
undesrepublik, der nicht der Autolobby zugerechnet
erden kann, dass hieraus ein nachhaltiger ökonomi-

cher Effekt hinsichtlich der Kaufkraft resultiert.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422600

Kollegin Dückert, Sie sind weit über die Zeit.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622422700

Ich komme zum Schluss. – Alle seriösen Ökonomen

agen, es handele sich um ein Strohfeuer, das nicht nach-
altig sei. Es ist eher ein nachhaltiger Offenbarungseid
er Regierung.






(A) )



(B) )


Dr. Thea Dückert

(Hubertus Heil [SPD]: Aber es sichert Arbeitsplätze!)


Ich danke Ihnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622422800

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe mich vor

der Sitzung davon überzeugt, dass nach der Bundesver-
sammlung alle Stühle wieder in den Plenarsaal gebracht
wurden. Wir haben zugegebenermaßen nicht alle Tische
zur heutigen Sitzung herbeischaffen können. Aber für je-
den Kollegen und jede Kollegin ist ein Sitzplatz vorhan-
den. Ich bitte Sie, auch dem letzten Redner in dieser De-
batte die notwendige Aufmerksamkeit zuzuwenden und
Ihre Plätze vor den Abstimmungen einzunehmen.

Das Wort hat der Kollege Garrelt Duin für die SPD-
Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Garrelt Duin (SPD):
Rede ID: ID1622422900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Liebe Thea Dückert, Sie haben davon gesprochen, dass
der Fonds ein Beweis für das Jammertal sei. Ich finde
es tragisch, dass die Grünen genauso wie die Linkspar-
tei – auf die FDP müssen wir heute in dieser Debatte
verzichten – nur jammern, anstatt einmal, auch gegen-
über der deutschen Öffentlichkeit, zum Ausdruck zu
bringen, dass hier ein effektives Instrument gefunden
worden ist, das Arbeitsplätze sichert und Kurzarbeit in
den betroffenen Betrieben verhindert.


(Hubertus Heil [SPD]: So ist das nämlich!)


Es wird nur gejammert!


(Beifall bei der SPD)


Hier werden Pappkameraden aufgebaut, als ob es bei
diesem Instrument darum ginge, die gesamte Industrie-
gesellschaft neu auszurichten. Darum ging es bei diesem
Instrument von Anfang an nicht. Vielmehr ist dieses In-
strument dafür da, die Nachfrage in der Automobilindus-
trie und bei den Zulieferern, die sich im Dezember auf
einem Tiefpunkt befand, anzukurbeln. Genau dieses Ziel
des Maßnahmenpaketes ist erreicht worden. Wir reden
heute über eine Aufstockung, weil die Menschen entge-
gen den Prognosen vieler gerade von Ihnen zitierten
Ökonomen und Professoren, die wir in allen Talkshows
sehen, anders entschieden haben. Sie haben gesagt: Das
ist ein Instrument, das mir den Kauf eines Neuwagens
ermöglicht. Deswegen nehme ich dieses Instrument in
Anspruch. – Wir sollten daher nicht auf die Prognosen
von Professoren setzen, sondern zur Kenntnis nehmen,
dass die Menschen entschieden haben, dieses Instrument
in Anspruch zu nehmen.


(Beifall bei der SPD)


Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Linkspartei,
Sie versuchen seit einiger Zeit, sich quasi als Gewerk-
schaftspartei zu gerieren.

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(C (D (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Besser Quasi-Gewerkschaftspartei als überhaupt keine!)


ch kann Ihnen nur dringend empfehlen, Folgendes zur
enntnis zur nehmen: Ich wohne an einem Automobil-

tandort und habe dort in den letzten Jahren als Sozialde-
okrat viele spannende Diskussionen mit der IG Metall

eführt. Wenn Sie in der Anhörung, die wir in der letzten
oche durchgeführt haben, gut zugehört haben, dann
uss Ihnen klar sein: Die IG Metall war zusammen mit
rank-Walter Steinmeier und anderen der Urheber der
bwrackprämie und steht voll und ganz dahinter. Des-
egen stehen Sie hier völlig im Abseits. Das wissen die
olleginnen und Kollegen auch.


(Beifall bei der SPD – Beifall des Abg. HansMichael Goldmann [FDP])


Es gibt eine Reihe von Vorurteilen. So heißt es, es
ebe nur Vorzugseffekte. Man muss zur Kenntnis neh-
en – das besagt jede Untersuchung –, dass sehr viele
enschen, die sich von altem Gebrauchtwagen zu altem
ebrauchtwagen gehangelt haben und nie einen Neuwa-
en gekauft hätten, nun Neukunden geworden sind. Es
ibt des Weiteren das Vorurteil des Missbrauchs. Diesen
aben wir durch entsprechende Regelungen sehr schnell
n den Griff bekommen. Was die ökologische Lenkungs-
irkung angeht, liebe Thea Dückert: Wir wollen nicht
arüber reden, dass man vielleicht hätte mehr machen
önnen. Neben der Umstellung der Kfz-Steuer auf CO2-
usstoß bedarf es vieler weiterer Instrumente, um in
iesem Bereich voranzukommen. Trotzdem darf man
icht negieren, dass ein zehn Jahre altes Auto im
chnitt 182 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, wäh-
end ein jetzt gekauftes Auto im Schnitt 155 Gramm
O2 ausstößt. Das entspricht einer Senkung von 15 Pro-
ent. Deswegen ist der Begriff „Umweltprämie“ richtig.
ir sollten das nicht kleinreden, sondern in den Mittel-

unkt stellen.


(Beifall bei der SPD – Beifall des Abg. HansMichael Goldmann [FDP])


Abschließend: Es ist so viel von den Nebenwirkungen
er Abwrackprämie die Rede. Es ist richtig: Es gibt in
er Tat auch Nebenwirkungen. Es gibt Bereiche – ich
enne zum Beispiel die Gebrauchtwagenhändler –, in
enen es jetzt Probleme gibt. Das wird überhaupt nicht
estritten. Aber das Ziel war es, die Kurzarbeit und die
ntlassung von Menschen in der Automobilindustrie zu
erhindern. Dieses Ziel ist erreicht worden. Wer einen
rand löschen will und nur über die Wasserschäden

pricht, der geht an dem Thema vorbei. Deswegen ohne
enn und Aber: Diese Abwrackprämie ist ein Erfolg ge-
esen


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jammertal!)


nd wird es auch weiterhin sein. Die Aufstockung der
bwrackprämie ist richtig, und deswegen werden wir

etzt mit Ja stimmen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622423000

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den von den
Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ge-
setzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung
eines Sondervermögens „Investitions- und Tilgungs-
fonds“. Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksa-
che 16/13214, den Gesetzentwurf der Fraktionen der
CDU/CSU und SPD auf Drucksache 16/12662 in der
Ausschussfassung anzunehmen. Hierzu gibt es einen
Änderungsantrag der Fraktion Die Linke, über den wir
zuerst abstimmen. Wer stimmt für den Änderungsantrag
auf Drucksache 16/13228? – Die Gegenstimmen! – Ent-
haltungen? – Der Änderungsantrag ist gegen die Stim-
men der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grü-
nen mit den Stimmen des übrigen Hauses abgelehnt.

Ich bitte jetzt diejenigen, die dem Gesetzentwurf in
der Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Hand-
zeichen. – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Da-
mit ist der Gesetzentwurf in zweiter Beratung mit den
Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der Opposi-
tion angenommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Wir stimmen nun auf Verlan-
gen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen namentlich ab.
Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Sind jetzt alle Ur-
nen besetzt? – Das ist der Fall. Dann ist die Abstimmung
eröffnet.

Bevor ich die Abstimmung schließe, gebe ich be-
kannt, dass es Erklärungen zur Abstimmung nach § 31
der Geschäftsordnung gibt, und zwar der Kolleginnen
und Kollegen Steffen Kampeter, Dr. Stephan Eisel,
Dr. Axel Berg, Gitta Connemann und Josef Göppel.1)

Ist jetzt noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das
seine Stimme nicht abgeben konnte? – Das scheint nicht
der Fall zu sein. Dann schließe ich die Abstimmung. Ich
bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der
Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis geben wir später
bekannt.2)

Wir setzen jetzt die Abstimmungen fort. Wer stimmt
für den Entschließungsantrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 16/13229? – Wer ist dagegen? – Enthaltun-
gen? – Damit ist der Entschließungsantrag abgelehnt, bei
Zustimmung durch die einbringenden Fraktion; die Ko-
alitionsfraktionen haben dagegen gestimmt, Bündnis 90/
Die Grünen und die Fraktion Die Linke haben sich ent-
halten.

Jetzt rufe ich die Tagesordnungspunkte 13 a bis 13 c
auf:

a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sevim
Dağdelen, Wolfgang Nešković, Ulla Jelpke, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

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1) Anlagen 21 bis 24
2) Siehe Seite 24676 C

(C (D Teilhabe ermöglichen – Kommunales Wahlrecht einführen – Drucksache 16/13165 – b)

neten Josef Philip Winkler, Volker Beck (Köln),
Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung

(Kommunales Ausländerwahlrecht)


– Drucksache 16/6628 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Innenaus-
schusses (4. Ausschuss)


– Drucksache 16/13033 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Ingo Wellenreuther
Klaus Uwe Benneter
Rüdiger Veit
Hartfrid Wolff (Rems-Murr)

Ulla Jelpke
Josef Philip Winkler

c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Innenausschusses (4. Ausschuss) zu
dem Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen,
Katrin Kunert, Petra Pau, weiterer Abgeordneter
und der Fraktion DIE LINKE

Kommunales Wahlrecht für Drittstaatenange-
hörige einführen

– Drucksachen 16/5904, 16/13033 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Ingo Wellenreuther
Klaus Uwe Benneter
Rüdiger Veit
Hartfrid Wolff (Rems-Murr)

Ulla Jelpke
Josef Philip Winkler

Über den Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die
rünen sowie über die Beschlussempfehlung des Innen-

usschusses zu dem Antrag der Fraktion Die Linke auf
rucksache 16/5904 werden wir später wiederum na-
entlich abstimmen.

Für die Debatte ist eine halbe Stunde verabredet. – Da
ehe ich keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlos-
en.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort gebe ich an die
ollegin Sevim Dağdelen für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622423100

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Mit unserem Antrag zur Einführung des kom-
unalen Wahlrechts für Drittstaatenangehörige möchten
ir heute in diesem Parlament vor allen Dingen Nicht-
U-Bürgerinnen und -Bürgern eine Chance geben und






(A) )



(B) )


Sevim DaðdelenSevim Dağdelen
endlich die Ungleichbehandlung von Nicht-EU-Bürgern
und EU-Bürgern aufheben.

In der Bundesrepublik Deutschland leben circa
6,7 Millionen Menschen nicht deutscher Staatsangehö-
rigkeit, von denen 4,6 Millionen nicht aus den Ländern
der Europäischen Union stammen. Die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer dieser Drittstaatenangehörigen beträgt
17 Jahre und ist im europäischen Vergleich überdurch-
schnittlich lang. Dem demokratischen Grundsatz, dass
die Betroffenheit von der Staatsgewalt der Anknüp-
fungspunkt für die Wahlberechtigung ist, wird durch den
Ausschluss der Drittstaatenangehörigen vom kommuna-
len Wahlrecht nicht Genüge getan. Diese fehlende Mög-
lichkeit einer Beteiligung am Kernstück einer Demokra-
tie, an den Wahlen, also das fehlende Wahlrecht, stellt
ein erhebliches Demokratiedefizit dar, dem wir Abhilfe
schaffen wollen, indem wir diesen Menschen die Mög-
lichkeit geben, an den Wahlen teilzunehmen.


(Beifall bei der LINKEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Warum werden die nicht Staatsbürger? Dann könnten sie teilnehmen!)


– Ich komme zu diesem Punkt noch.

Die Mehrheit der europäischen Länder erkennt neben
EU-Bürgerinnen und -Bürgern auch Drittstaatenangehö-
rigen ein Wahlrecht auf lokaler Ebene zu. In ganzen
16 Ländern der Europäischen Union gibt es bereits ein
kommunales Wahlrecht für Drittstaatenangehörige. Ich
finde, Deutschland – die CDU/CSU-Bundestagsfraktion
und Kanzlerin Merkel sprechen vom „Integrationsland
Deutschland“ – sollte mit der Ungleichbehandlung auf-
hören und diesen Menschen aus Drittstaaten die Mög-
lichkeit geben, an den Wahlen teilzunehmen.


(Beifall bei der LINKEN)


Was bedeutet aber dieses Abstrakte, diese 4,6 Millio-
nen Menschen, konkret? Ich möchte Ihnen das erklären.

Eine Nachbarin aus meinem Wahlkreis, Aylin K., ist
46 Jahre alt, hat zwei Kinder. Sie ist im Ausländerbeirat,
engagiert sich im Elternverein vor Ort, engagiert sich im
Sportverein für ihre Kinder und engagiert sich natürlich
auch kommunalpolitisch. Weil sie aber nicht EU-Bürge-
rin ist und weil sie keine deutsche Staatsangehörige ist,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Warum denn nicht?)


darf sie nicht auf kommunaler Ebene an den Wahlen teil-
nehmen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Warum ist sie es denn nicht?)


Ein anderer, der seit drei Monaten in demselben Viertel
in derselben Stadt wohnt und die Unionsbürgerschaft
hat, darf dort an den Wahlen teilnehmen. Ich finde, es ist
ungerecht,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ungleiches muss auch ungleich behandelt werden!)


wenn jemand, der sich in der Stadt engagiert, in der er
seit 30 Jahren lebt, nicht an den Wahlen teilnehmen
kann, aber jemand, der drei Monate dort lebt, an den

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(C (D ahlen teilnehmen kann. Diese Ungerechtigkeit muss eendet werden. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


err Grindel, Sie haben gesagt: Warum sind die nicht
ingebürgert? Sollen sie sich doch einbürgern!


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Genau!)


Wenn Sie und andere das kommunale Wahlrecht für
rittstaatenangehörige mit dem Verweis ablehnen, die
igrantinnen und Migranten könnten doch durch Ein-

ürgerung gleiche Rechte erlangen, dann ist das ange-
ichts der Einbürgerungszahlen wirklich zynisch und
euchlerisch.


(Widerspruch bei der CDU/CSU)


Der Rückgang seit 2000, seit der Novellierung des
taatsangehörigkeitsgesetzes, beträgt nämlich ganze
0 Prozent. Gegenüber 2000 kann bzw. will jetzt nur
och die Hälfte aller Menschen eingebürgert werden. In
er Regierungszeit der Großen Koalition, 2006 bis 2008,
st die Einbürgerungszahl um circa 22 Prozent gesunken.
a kann die Integrationsbeauftragte noch so viel von
illkommenskultur schwafeln oder auch fabulieren,


(Zurufe von der CDU/CSU: Na, na, na!)


rsache für den dramatischen Rückgang sind die geziel-
en Verschärfungen im Einbürgerungsrecht. Deshalb
ann man die Menschen nicht darauf verweisen, sie soll-
en sich doch einbürgern lassen, wenn man ihnen immer
ieder den Weg dorthin erschwert hat.

Zudem verweise ich noch einmal auf die 16 Länder in
er Europäischen Union, die das kommunale Wahlrecht
ür die Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger eingeführt
aben.


(Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Die massiv rückläufigen Einbürgerungszahlen sind
erade ein weiteres Argument für die Einführung des
ommunalen Wahlrechts für Drittstaatenangehörige,
eil wir verhindern wollen, dass es in Deutschland de-
okratiefreie Zonen gibt, weil in Stadtteilen immer grö-

ere Bevölkerungsteile nicht wählen dürfen. Ferner
ollen wir vermeiden, dass es in den kommunalen
tadträten, in den kommunalen Parlamenten eine Legiti-
ationskrise gibt, weil sie von 30 Prozent der Bevölke-

ung in einer Stadt gar nicht gewählt werden können, ob-
ohl diese 30 Prozent mit den Entscheidungen, die diese
ommunalen Parlamente treffen, leben müssen.

Ich möchte ganz bewusst etwas an die Adresse der
PD sagen: Ich habe mit Interesse zur Kenntnis genom-
en, dass mehrere Politikerinnen und Politiker der SPD

erade in der letzten Zeit gegenüber türkischsprachigen
edien sagen, dass sie das kommunale Wahlrecht ein-

ühren wollen.


(Rüdiger Veit [SPD]: Richtig so!)







(A) )



(B) )


Sevim Daðdelen

Ilse Aigner
Peter Albach

Land) Dr. Peter Jahr Dr. Michael Meister

Sevim Dağdelen
Peter Altmaier
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)

Wolfgang Bosbach
Klaus Brähmig
Michael Brand
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Cajus Caesar

Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Michael Glos
Peter Götz
Dr. Wolfgang Götzer
Ute Granold
Reinhard Grindel
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Monika Grütters
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Ursula Heinen

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ndreas Jung (Konstanz)

r. Franz Josef Jung
artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
lois Karl
ernhard Kaster

(VillingenSchwenningen)


olker Kauder
ckart von Klaeden
ürgen Klimke
ulia Klöckner
ens Koeppen
r. Kristina Köhler

(Wiesbaden)

anfred Kolbe
orbert Königshofen
artmut Koschyk
homas Kossendey
unther Krichbaum
r. Günter Krings
r. Martina Krogmann
r. Hermann Kues
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)


Maria Michalk
Dr. h. c. Hans Michelbach
Philipp Mißfelder
Dr. Eva Möllring
Marlene Mortler
Carsten Müller


(Braunschweig)

Stefan Müller (Erlangen)

Dr. Gerd Müller
Michaela Noll
Dr. Georg Nüßlein
Franz Obermeier
Eduard Oswald
Henning Otte
Rita Pawelski
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Beatrix Philipp
Ronald Pofalla
Ruprecht Polenz
Daniela Raab
Thomas Rachel
Hans Raidel
Dr. Peter Ramsauer
Dr. Maria Flachsbarth Dr. Hans-Heinrich Jordan Laurenz Meyer (Hamm)

Jetzt, wenn Sie hier reden, werd
dass der Koalitionspartner das n


(Rüdiger Veit [SPD]: Au Deshalb könne man das nicht e (Sebastian Edathy [SPD] und deshalb könne man das nic Ich erinnere mich daran, Bundestagswahl 2005 die SPD Steuer“ gesagt hat und dann Mehrwertsteuererhöhung um 3 (Reinhard Grindel [CDU/ Thema! Das ist ein bissch ren Sie sich gerade in die bastian Edathy [SPD]: K den Zusammenhang erläut Wenn Sie das nicht wollen, nicht da ist, dann sagen Sie da zynisch und heuchlerisch und g sagen: „Wir wollen das kommu Endgültiges Ergebnis Abgegebene Stimmen: 534; davon ja: 397 nein: 132 enthalten: 5 Ja CDU/CSU Ulrich Adam L H A T M A Il D E In H D A en Sie darauf verweisen, icht möchte. ch das ist richtig!)


inbringen,

: So ist das leider!)

ht beschließen.

dass im Vorfeld der
Nein zu der „Merkel-
mit der CDU/CSU eine
Prozent beschlossen hat.

CSU]: Zurück zum
en weitläufig! Verir-
Finanzpolitik? – Se-
önnen Sie mir mal
ern?)

der politische Wille also
s ehrlich. Seien Sie nicht
ehen vagabundieren und
nale Wahlrecht“, obwohl

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eo Dautzenberg
ubert Deittert
lexander Dobrindt
homas Dörflinger
arie-Luise Dött
nke Eymer (Lübeck)

se Falk
r. Hans Georg Faust
nak Ferlemann
grid Fischbach
artwig Fischer (Göttingen)

irk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe U M J B E C R K F J A H S ie die Chance nicht nutzen, im ur Förderung der demokratisc ellschaftlichen Konsenses zu s Vielen Dank. (Beifall bei der LINKEN [SPD]: Seit 20 Jahren ford es Ihre Partei noch gar nic del [CDU/CSU]: In der K Gewerbesteuer entschiede Mehrwertsteuer!)


Vizepräsidentin Katrin Gö
Ich gebe Ihnen das von de

chriftführern ermittelte Erge
bstimmung über den Geset
on CDU/CSU und SPD zur Ä
rrichtung eines Sondervermö
ilgungsfonds“ bekannt: Abge
en. Mit Ja haben gestimmt 39

aben gestimmt 132 Abgeordn
en. Der Gesetzentwurf ist dam

da Carmen Freia Heller
ichael Hennrich

ürgen Herrmann
ernd Heynemann
rnst Hinsken
hristian Hirte
obert Hochbaum
laus Hofbauer
ranz-Josef Holzenkamp
oachim Hörster
nette Hübinger
ubert Hüppe
usanne Jaffke-Witt

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(C (D Bundestag ein Zeichen hen Kultur und eines geetzen, den es bereits gibt. – Sebastian Edathy ern wir das! Da gab ht! – Reinhard Grinommune wird über n, aber nicht über ring-Eckardt: n Schriftführerinnen und bnis der namentlichen zentwurf der Fraktionen nderung des Gesetzes zur gens „Investitionsund geben wurden 534 Stim7 Abgeordnete, mit Nein ete; es gab 5 Enthaltunit angenommen. ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert elmut Lamp atharina Landgraf r. Max Lehmer aul Lehrieder gbert Liebing duard Lintner r. Klaus W. Lippold r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer olfgang Meckelburg Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Eckhardt Rehberg Katherina Reiche Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht Anita Schäfer Hermann-Josef Scharf Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Schiewerling Georg Schirmbeck Christian Schmidt Andreas Schmidt Ingo Schmitt Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Marion Seib Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Matthäus Strebl Thomas Strobl Lena Strothmann Michael Stübgen Hans Peter Thul Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Gerhard Wächter Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß Gerald Weiß Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Anette Widmann-Mauz Willy Wimmer Elisabeth Winkelmeier Becker Werner Wittlich Wolfgang Zöller Willi Zylajew SPD Dr. Lale Akgün Gregor Amann Dr. h. c. Gerd Andres Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Ernst Bahr D D K S S D U K U P L V C G D K W B E M U M D C M D K M D E G D S S H P K A E G R G D P S M Ir R A D K G A W W H B K A M N H D R D G oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter te Berg etra Bierwirth othar Binding olker Blumentritt lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert arl Diller artin Dörmann r. 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Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning ngelika Krüger-Leißner r. Hans-Ulrich Krüger ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange altraud Lehn elga Lopez irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller ichael Müller esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober homas Oppermann einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel RiemannHanewinckel W S R D K M O M A A B M O U S H O O R S E F D R R W D J D A L R C D J D J J J F R S J D H A P G G H L D H E W H U M B N C G D (C (D alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth ichael Roth rtwin Runde arlene Rupprecht nton Schaaf xel Schäfer ernd Scheelen arianne Schieder tto Schily lla Schmidt ilvia Schmidt einz Schmitt laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz wen Schulz wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen ildegard Wester ydia Westrich r. Margrit Wetzel eidemarie Wieczorek-Zeul ngelbert Wistuba altraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries ein DU/CSU itta Connemann r. Stephan Eisel Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Dr. Christel Happach-Kasan Lutz Heilmann ehring Heinz-Peter Haustein Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Michael Kauch Hellmut Königshaus Gudrun Kopp Dr. h. c. Jürgen Koppelin Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht Ina Lenke Dr. Erwin Lotter In D U D K M J K M U U D Jetzt erteile ich das Wort de reuther für die CDU/CSU-Frak (Beifall bei der C Ingo Wellenreuther (CDU Sehr geehrte Frau Präsiden Liebe Kollegen! Wir debattiere rung eines kommunalen Auslä fürwortern geht es dabei um di ren hier lebenden Ausländer a Kern geht es ihnen aber um durch Wahlrecht“. Für unsere Fraktion hat das Großen Koalition eine ganz Rolle gespielt. Die Union mit d an die Spitze der Bewegung ge (Beifall bei Abgeordnete Ekin Deligöz [BÜNDNIS Das ist aber mehr Schein a Dabei wurden vier entscheide stellungen vorgenommen: ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert ichael Leutert lla Lötzer lrich Maurer orothée Menzner K B B W P P U D T U S U m Kollegen Ingo Wellention. DU/CSU)





(A) )


(B) )


(Hildesheim)


(Wackernheim)


(Tuchenbach)


(Everswinkel)


(Wiesloch)


(Wolmirstedt)





(A) )


(B) )


/CSU):
tin! Liebe Kolleginnen!
n heute über die Einfüh-
nderwahlrechts. Den Be-
e Integration der seit Jah-
us Nicht-EU-Staaten. Im
das Prinzip „Integration

Thema Integration in der
besonders entscheidende
er Kanzlerin hat sich hier
setzt.

n der CDU/CSU –
90/DIE GRÜNEN]:
ls Sein!)

nde politische Weichen-

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Erstens. Die Integration wir
öhmer aus dem Kanzleramt h

Zweitens. Mit dem Nationa
en wir erstmals in einem Gesa
erschaft mit den Migranten.


(Josef Philip Winkler [BÜN NEN]: Schwergewicht Drittens. Innenminister Schä am-Konferenz ins Leben geruf ialog mit dem Islam in Deutsc (Ekin Deligöz [BÜNDN NEN]: Aber ohne Ergebn die Ergebnisse?)


lar ist natürlich, dass Integr
er deutschen Sprache dabe
ind.

Viertens. Mit der Novelle de
unmehr der Nachzug auslä
rundkenntnisse der deutschen

(D nthalten PD r. Hermann Scheer IE LINKE üseyin-Kenan Aydin erner Dreibus laus Ernst lexander Ulrich d durch Staatsministerin eraus geleitet. len Integrationsplan setmtkonzept auf echte Part DNIS 90/DIE GRÜiges Argument!)


uble hat die Deutsche Is-
en. Wir führen damit den
hland.

IS 90/DIE GRÜ-
isse! Wo bleiben da

ationswille und Erlernen
i Grundvoraussetzungen

s Zuwanderungsrechts ist
ndischer Ehegatten an
Sprache gekoppelt.
Dr. Michael Fuchs
Josef Göppel
Friedrich Merz
Peter Rzepka
Christian Freiherr von Stetten
Klaus-Peter Willsch

SPD

Dr. Axel Berg
Dr. Wolfgang Wodarg

FDP

Jens Ackermann
Dr. Karl Addicks
Daniel Bahr (Münster)

Uwe Barth
Angelika Brunkhorst
Ernst Burgbacher
Patrick Döring
Mechthild Dyckmans
Jörg van Essen
Ulrike Flach
Paul K. Friedhoff
Horst Friedrich (Bayreuth)

Dr. Edmund Peter Geisen
Hans-Michael Goldmann

Burkhardt Müller-Sönksen
Dirk Niebel
Hans-Joachim Otto


(Frankfurt)

Detlef Parr
Cornelia Pieper
Gisela Piltz
Frank Schäffler
Dr. Konrad Schily
Marina Schuster
Carl-Ludwig Thiele
Florian Toncar
Christoph Waitz
Dr. Claudia Winterstein
Dr. Volker Wissing
Hartfrid Wolff (Rems-Murr)


DIE LINKE

Dr. Dietmar Bartsch
Karin Binder
Eva Bulling-Schröter
Dr. Martina Bunge
Roland Claus
Sevim Dağdelen
Diana Golze
Dr. Gregor Gysi
Heike Hänsel

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(Colfgang Nešković r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer olker Schneider r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/DIE RÜNEN arieluise Beck ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans Josef Fell Markus Kurth Monika Lazar Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller Winfried Nachtwei Brigitte Pothmer Claudia Roth Krista Sager Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Dr. Gerhard Schick Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Dr. Wolfgang Strengmann Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler fraktionsloser Abgeordneter Henry Nitzsche Kai G Ingo Wellenreuther (Rüdiger Veit [SPD]: Was uns nicht gefreut hat!)


(Saarbrücken)





(A) )


(B) )


Konkret bietet der deutsche Staat Zuwanderern deshalb
Sprachkurse und nachfolgende Orientierungskurse an.
Sie vermitteln Kenntnisse über die Grundlagen des deut-
schen Staates, der deutschen Geschichte und der deut-
schen Gesellschaft. Sie schaffen die notwendigen Vo-
raussetzungen, um Bildungschancen und Angebote auf
dem Arbeitsmarkt nutzen, den Einbürgerungstest beste-
hen und schlussendlich die deutsche Staatsbürgerschaft
erwerben zu können.

Wie wichtig wir Integration nehmen, zeigt auch der
symbolische Akt am 12. Mai. Da haben Migrantinnen
und Migranten erstmals in der Geschichte der Bundes-
republik Deutschland ihre Einbürgerungsurkunde im
Kanzleramt erhalten.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war eine peinliche Veranstaltung!)


Verbunden ist damit die eindeutige Einladung an viele
weitere Migranten, sich einbürgern zu lassen.

Das alles macht ganz deutlich: Wir haben Integration
zu einer nationalen Aufgabe erhoben. Entscheidend ist
also, dass wir uns intensiv um eine gelungene Integra-
tion bemühen und nicht so tun, als ob infolge der Ge-
währung des Wahlrechts Integration funktioniere.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rüdiger Veit [SPD]: Nicht nur, sondern auch!)


– Genau, Herr Veit.

Das Wahlrecht bildet das Kernstück der politischen
Beteiligung in einer Demokratie. Das ist einer der weni-
gen richtigen Sätze im Antrag der Linken, Frau
Dağdelen. Wie so oft ziehen Sie falsche Rückschlüsse.
Die richtige Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist, dass
das Wahlrecht einer Integration nachfolgen muss und
nicht an deren Anfang stehen darf.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So ist es!)


Nur wer sich nach einer gelungenen Integration zu unse-
rem Land, zu unserer Werteordnung, zu unserem Grund-
gesetz bekennt und sich deshalb einbürgern lässt, kann
auch mit das größte Privileg unserer Demokratie, das
Wahlrecht nämlich, für sich in Anspruch nehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit den anderen Staaten in Europa? – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Was ist mit den europäischen Bürgern?)


– Dazu komme ich gleich, Herr Winkler.

Es ist vollkommen falsch, so zu tun, als seien Migran-
ten ohne Wahlrecht von unserer Gesellschaft ausge-
schlossen. Die gesellschaftliche Teilhabe vollzieht sich
durch das Zusammenleben in den Städten und Stadttei-
len, durch das Mitwirken in Vereinen und Verbänden
und bei öffentlichen Veranstaltungen. Migranten berei-
chern unser soziales Leben, indem sie ihre Traditionen,
Bräuche und Kultur pflegen. Unser Land lebt von der

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(C (D ielfalt der Menschen, die hier wohnen. Dem widerpricht es in keiner Weise, das Privileg des Wahlrechts n die Einbürgerung zu knüpfen. Trotzdem haben wir uns intensiv mit den politischen nd rechtlichen Fragen des kommunalen Ausländerahlrechts auseinandergesetzt. So war es im Koalitionsertrag beschlossen. Wir haben diesen Beschluss insbeondere mit der Sachverständigenanhörung im letzten erbst auch erfüllt. (Rüdiger Veit [SPD]: Und das Ergebnis war eindeutig!)


Aus dieser Expertenanhörung habe ich für mich und
ür unsere Fraktion den Schluss gezogen, Herr Veit, dass
ine Änderung des Art. 28 Grundgesetz wodurch auch
rittstaatenangehörigen die Möglichkeit eines kommu-
alen Wahlrechts eingeräumt werden soll, wegen eines
erstoßes gegen Art. 20 Grundgesetz verfassungswidrig
t.


(Rüdiger Veit [SPD]: Exotische Auffassung! – Sebastian Edathy [SPD]: Das hat kaum einer behauptet! – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war die Minderheitsmeinung! – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was war die Mehrheitsmeinung?)


In Deutschland wird die Staatsgewalt vom Volk in
ahlen und Abstimmungen sowie durch besondere Or-

ane der Gesetzgebung, der Verwaltung und der Recht-
prechung ausgeübt. Dieses Prinzip der Volkssouveräni-
ät gehört unstrittig, meine ich, zu den Grundsätzen des
rt. 20 Abs. 2, wonach das Staatsvolk die Staatsgewalt

nnehat, zu Grundsätzen, die durch die Ewigkeitsgaran-
ie nach Art. 79 Abs. 3 geschützt sind.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber doch nicht im Gemeinderat!)


Dieses Staatsvolk wird nach einer unter den Sachver-
tändigen und Rechtsgelehrten stark vertretenen Auffas-
ung von den deutschen Staatsangehörigen und den ih-
en nach Art. 116 gleichgestellten Personen gebildet und
icht durch die Gesamtheit der auf Dauer hier lebenden
evölkerung.


(Sebastian Edathy [SPD]: Wie viele Sachverständige haben das behauptet? Einer oder zwei?)


ie Eigenschaft als Deutscher ist also der Anknüpfungs-
unkt für die Zugehörigkeit zum Volk im Sinne des
rt. 20 als Träger der Staatsgewalt, die wiederum durch
ahlen ausgedrückt wird.


(Sebastian Edathy [SPD]: Das ist doch bei den EU-Bürgern auch nicht!)


Dazu komme ich gleich. – Wer Deutscher ist, kann der
esetzgeber im Staatsangehörigkeitsrecht regeln. Der

ogenannten Herrschaft in Deutschland unterworfen zu
ein, sich an Gesetze halten zu müssen und Steuern zu
ahlen, ist allerdings kein Kriterium.






(A) )



(B) )


Ingo Wellenreuther

(Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit den Franzosen?)


Das Gleiche gilt für die Ebene der Länder, der Städte
und der Gemeinden. Auch dort wird die Staatsgewalt nur
vom Volk, das heißt, den deutschen Staatsangehörigen,
ausgeübt, die die jeweilige Vertretung zu wählen haben.

Jetzt komme ich zu Ihrem Einwand. Auf kommunaler
Ebene besteht tatsächlich eine Ausnahme. EU-Bürger
genießen seit 1992 eine Sonderbehandlung und haben
einen anderen Status. Das hat allerdings nicht mit einer
angeblich unerträglichen und ungerechten Ungleichbe-
handlung zu tun und ist ebenso wenig skandalös, son-
dern ist im Auftrag der europäischen Integration, der
schon seit 1949 in der Präambel des deutschen Grundge-
setzes steht, begründet.


(Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also doch Integration!)


Genau das und nur das hat das Bundesverfassungs-
gericht im Urteil aus dem Jahre 1990 erwähnt. Bezogen
auf Drittstaatenangehörige hat das Bundesverfassungs-
gericht keine entsprechende Äußerung gemacht.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So ist es!)


Insoweit schafft Art. 23 des Grundgesetzes eine ganz be-
sondere Legitimationsgrundlage für ein kommunales
Wahlrecht für EU-Ausländer.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Deshalb liegt darin gerade auch kein Verstoß gegen
Art. 3; denn – das haben Sie, Herr Grindel, vorhin schon
eingeworfen – es gilt der alte Rechtsgrundsatz, wonach
man Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandeln
muss.

Die beabsichtigte Grundgesetzänderung ist auch nicht
schon deshalb tolerabel, weil es ja allein um die kommu-
nale Ebene gehe und das damit nicht so schlimm sei. Das
Bundesverfassungsgericht hat nämlich entschieden, dass
Kommunen gegenüber den Ländern und dem Bund
keine Sonderstellung genießen. Die Ausübung der
Staatsgewalt in Kommunen ist genauso Ausübung von
Staatsgewalt wie jede andere auch. Deshalb benötigen
wir für die Ausübung von Staatsgewalt eine einheitliche
Legitimationsgrundlage, nämlich die Zugehörigkeit zum
deutschen Staatsvolk.


(Zurufe von der LINKEN)


Selbstverständlich besteht ein Menschenrecht auf
politische Teilhabe; auch dies hat das Bundesverfas-
sungsgericht bereits ausgesprochen, und zwar als Auf-
trag an den jeweiligen Staat. Nur hat es auch gesagt, dass
der Weg, den unsere Verfassung vorzeichnet, um diesen
Anspruch einzulösen, der Weg über die Einbürgerung
ist. Die Verleihung des politischen Mitbestimmungs-
rechtes ist die Krone der Einbürgerung. So haben es die
Sachverständigen formuliert.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Was Sie immer stärker behindern!)


– Was soll denn Einbürgerung, Frau Dağdelen, sonst
noch bedeuten? Gerade der Akt der Einbürgerung macht

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(C (D en Unterschied aus: Durch ihn wird man vom bloßen itglied der Zivilgesellschaft zum Mitglied der politi chen Gemeinschaft. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Sie behindern doch die Einbürgerung von Menschen! So ein Quatsch! Immer weniger Leute können in Deutschland eingebürgert werden! Irreal!)


Im Gegensatz zu den Befürwortern des kommunalen
usländerwahlrechts hält unsere Fraktion die Integration

ür einen Prozess, an dessen Ende die Erteilung des
ahlrechts steht, geknüpft an die Verleihung der Staats-

ürgerschaft.

Zum Ende möchte ich noch auf den Einwand einge-
en, dass sich aus der „Betroffenheit durch Staatsge-
alt“ angeblich ein kommunales Wahlrecht ableiten

asse. Auch dieses Argument ist meines Erachtens schief
nd unpassend. Unstreitig am meisten betroffen sind
ämlich Drittstaatenangehörige durch die bundesgesetz-
ichen Regelungen des Ausländerrechtes. Deshalb würde
ich danach, wenn schon, insgesamt ein Wahlrecht ablei-
en lassen. Dass dies nicht unserem Grundgesetz ent-
pricht und verfassungswidrig wäre, habe ich vorhin
chon ausgeführt.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen ja auch die Verfassung ändern!)


as Bundesverfassungsgericht hat klargemacht, dass es
it dem Begriff des Volkes durchgängig das deutsche
olk meint, definiert über die Staatsangehörigkeit, und
icht die mitbetroffenen Anwesenden auf deutschem
taatsgebiet.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Letzte gilt aber für die Bevölkerung, nicht nur für das Volk!)


Meine Damen und Herren, ebenso wenig Maßstab für
ie Einführung eines kommunalen Ausländerwahlrechts
ann die Tatsache sein, dass 16 EU-Staaten ein solches
ahlrecht gewähren. Im Übrigen zeigen gerade die Zah-

en aus Dänemark oder Holland, dass dieses kommunale
ahlrecht nicht zu einer höheren Wahlbeteiligung führt,

ondern eher das Gegenteil der Fall ist.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Dann schaffen wir doch auch das Wahlrecht hier ab!)


as heißt also, die Verleihung eines kommunalen Wahl-
echts führt dort offenbar gerade nicht zu einer stärkeren
olitischen Teilhabe.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Dann können wir die Europawahl aber auch abschaffen!)


Zusammenfassend ist zu sagen, Frau Dağdelen: Es
prechen sowohl politische als auch rechtliche Argu-
ente gegen die vorgeschlagene Einführung eines kom-
unalen Ausländerwahlrechts. Wir als CDU/CSU-Frak-

ion lehnen daher die Anträge ab und werden uns
eiterhin mit besten Kräften dafür einsetzen, dass Inte-
ration in unserem Land gelingt.






(A) )



(B) )


Ingo Wellenreuther

(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Ausgrenzung meinen Sie!)


Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Repression meinen Sie, nicht Integration!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622423200

Die Kollegin Sibylle Laurischk ist die nächste Redne-

rin für die Fraktion der FDP.


(Beifall bei der FDP)



Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1622423300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Partizi-

pation am demokratischen Prozess ist ein Eckpfeiler un-
serer Demokratie. Das aktive und passive Wahlrecht ist
ein zentrales Bürgerrecht. In Wahlen bringen die Bürger
ihre Meinung und ihren Willen zum Ausdruck. Wahlen
sind die notwendige Rückkopplung des einzelnen Bür-
gers an die politisch Handelnden. Es sollten sich also
möglichst viele Menschen aktiv wie passiv an Wahlen
beteiligen können. In Deutschland ist dies Deutschen ab
dem 18. Lebensjahr uneingeschränkt möglich. Zusätz-
lich sind Bürger aus den EU-Ländern bei Kommunal-
wahlen stimmberechtigt und wählbar. Dem steht gegen-
über, dass Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern in der
Kommune zwar die gleichen Pflichten wie alle Mitbür-
ger haben, aber nicht mitbestimmen dürfen.

Wieder stellt sich die Frage, ob das Wahlrecht am An-
fang oder am Ende des Integrationsprozesses stehen soll.
Die FDP ist der Meinung, dass die Gewährung eines
kommunalen Wahlrechts für Nicht-EU-Ausländer
grundsätzlich ein sinnvoller Schritt auf dem Weg zu ei-
ner gelungenen Integration sein kann.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Allerdings sind eine bestimmte Aufenthaltsdauer und die
Integration in die Gesellschaft erforderlich. Dann kann
das kommunale Wahlrecht eine Ermutigung sein, den
Weg über eine gelungene Integration zur Einbürgerung
zu gehen.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt doch einfach zu!)


Ein erster Schritt kann dabei sein, ein Mitentschei-
dungsrecht auf kommunaler Ebene ausgeübt zu haben.
Es ist ein Zeichen an die Migranten, dass sie als Bürger
einer Stadt oder einer Gemeinde dazugehören sollen und
ernst genommen werden.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Dies scheint mir sogar der wichtigste Aspekt bei dieser
Diskussion zu sein. Nur wer ein echtes Mitbestim-
mungsrecht hat, ist auch anderweitig an der Entwicklung
der Gesellschaft interessiert, in der er dieses Recht hat
und ausübt. Exemplarisch ist die traditionell niedrige

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(C (D ahlbeteiligung bei den Europawahlen im Vergleich zu en Bundestagswahlen. Viele Menschen sehen offenbar u wenig Einflussmöglichkeiten auf die Entscheidungen er EU. Gerade als Zuwanderungsland brauchen wir eine ofene Haltung gegenüber Zuwanderern, die wir für die eiterentwicklung dieses Landes brauchen. Menschen, ie zu uns kommen, brauchen ein klares Signal, dass sie illkommen sind. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


in solches Signal kann das kommunale Wahlrecht für
icht-EU-Ausländer sein.

Allerdings können wir das kommunale Wahlrecht
uch nicht verschenken.


(Beifall bei der FDP)


eim vorliegenden Gesetzentwurf sind die Hürden zur
ewährung des kommunalen Wahlrechts so gering ge-

etzt,


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das ist die Bundesratsinitiative, Frau Laurischk!)


ass es keine Prüfung mehr darstellt, ob die Betreffen-
en sich tatsächlich als Bürger ihrer Kommune verste-
en, in der sie leben und für ihre Mitbürger wirken wol-
en.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum sollen sie denn dann wählen gehen? Es ist doch keine Wahlpflicht!)


ir lehnen daher den vorliegenden Antrag und den Ge-
etzentwurf ab.

Ich möchte noch auf einen Punkt hinweisen, der mei-
er Meinung nach bei der Diskussion über die Beteili-
ung von Zuwanderern an den kommunalen Wahlen
eicht übersehen wird, nämlich die Beteiligung von Aus-
iedlern. Wir haben zurzeit in verschiedenen Bundeslän-
ern Kommunalwahlen. Es ist festzustellen – ich weiß
as in meiner kommunalpolitischen Praxis –, dass sich
erade Deutsche, die aus dem Gebiet der Russischen Fö-
eration zugewandert sind, zu wenig an kommunalen
ahlen beteiligen. Das ist meiner Ansicht nach ein Pro-

lem, das wir auch ansprechen müssen, wenn wir über
ie Möglichkeit sprechen, Zuwanderern das kommunale
ahlrecht zu gewähren. Wir als Parteien sind gefordert,

ie Menschen, die zu uns kommen, aufzufordern, zu
andidieren und sich an den Wahlen auf der ersten
bene, den kommunalen Wahlen, zu beteiligen. Ich
laube, dass wir in diesem Bereich noch zu wenig An-
trengungen unternehmen. Hier können wir ein wichti-
es Signal setzen.

Wir alle sind aufgefordert, in der nächsten Legislatur-
eriode in der Frage des kommunalen Wahlrechts end-
ich eine Lösung zu finden und es in breitem Konsens
inzuführen.


(Beifall bei der FDP und der SPD)







(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622423400

Klaus Uwe Benneter ist der nächste Redner für die

SPD-Fraktion.


Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622423500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir von der SPD-Fraktion haben vollstes Verständnis
für das, wofür die Linken und auch die Bündnisgrünen
eintreten. Die Einführung des kommunalen Wahlrechts
für Nicht-EU-Ausländer ist schon lange ein Anliegen
von uns Sozialdemokraten; da gab es weder die Grünen
noch die Linken.


(Beifall bei der SPD – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Eine solche Initiative habe ich im Bundestag noch nie gesehen! – Fritz Rudolf Körper [SPD]: Wo der Kollege Benneter recht hat, hat er recht!)


Warum wir den Vorlagen heute dennoch nicht zustim-
men können, hat Frau Kollegin Dağdelen schon ausge-
führt. Wir haben einen Koalitionspartner, der trotz
langen Drängens und trotz aller Versuche in den Koali-
tionsvereinbarungen nicht mitgemacht hat.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Ich sage nur: Mehrwertsteuer!)


Warum, das ist eben vorgetragen worden.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Ich dachte, Sie sind hier Ihrem Gewissen verpflichtet!)


Vielleicht noch einmal kurz zu dem rechtlichen Argu-
ment, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht. Dies ist
ja vom Bundesverfassungsgericht dahin gehend interpre-
tiert worden, dass es nur um das deutsche Volk gehe.
Zum Glück haben wir einen Künstler gefunden, der uns
hier im Hof vor Augen hält, dass wir mehr sind als nur
das deutsche Volk, dass eigentlich die ganze Bevölke-
rung gemeint ist.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Darum geht es: Hier sollte nicht nur das deutsche Volk
vertreten sein – dies gilt erst recht in den Kommunen –;
vielmehr ist die ganze Bevölkerung zur Teilhabe und da-
mit zur Mitsprache und zur Mitentscheidung aufgerufen.

Wir haben nach der Entscheidung des Bundesverfas-
sungsgerichts die Verfassung an dieser Stelle korrigiert:
Wir haben EU-Ausländern das kommunale Wahlrecht
eingeräumt. Das ist ein wesentlicher Unterschied gegen-
über der Situation, als das Bundesverfassungsgericht
darüber zu entscheiden hatte. Ich denke, wir haben hier
ein klares Signal gesetzt. Mir fehlt aber jegliche Argu-
mentation, einen Unterschied zu machen zwischen ei-
nem Portugiesen, der, wenn er wenige Wochen seinen
Wohnsitz hier hat, mitwählen darf, und einem Norweger,
der dieses Recht nicht hat, auch wenn er schon zehn
Jahre hier wohnt.


(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Das kann ich mir vorstellen!)


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(C (D Wenn es um die Entscheidung zum schleswig-holsteiischen Kommunalwahlrecht geht, muss man hinzufüen, dass das Bundesverfassungsgericht klargemacht at, dass ein Landesgesetzgeber Derartiges nicht entprechend regeln könne. Deshalb gehen der Gesetzenturf der Grünen und die Anträge der Linken, den Bunesgesetzgeber aufzufordern, das in der Verfassung und inzelgesetzlich zu korrigieren, in die richtige Richtung. Von denen, die ihre latente Fremdenfeindlichkeit imer ein bisschen mitschwingen lassen, ommt immer das Argument, die Ausländer könnten jeerzeit wieder nach Hause gehen; sie müssten ja nicht ie wir Deutschen hier am Ort verharren. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Was hat dieses Argument mit Fremdenfeindlichkeit zu tun? Es ist doch wahr!)


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Gut erkannt!)


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: He!)


an könne ihnen kein kommunales Wahlrecht geben,
eil sie von der deutschen Politik nicht dauerhaft betrof-

en seien. Ich meine, dass von den Kindergartenbeiträ-
en, die in der Kommune beschlossen werden, wie von
en Schlaglöchern auf den Straßen der Kommune alle
leichermaßen betroffen sind, egal ob Nicht-EU-Auslän-
er, EU-Ausländer oder Deutsche.


(Ingo Wellenreuther [CDU/CSU]: Genau das ist nicht der Maßstab!)


s ist für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokra-
en ein Grundanliegen, dass endlich erkannt wird, dass
s auch eine Frage der Menschenwürde – Art. 1 unseres
rundgesetzes – ist, wie wir mit diesen Menschen um-
ehen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Dann macht mal was!)


Die Union schämt sich nicht einmal, die Symbol-
how, die im Kanzleramt zur Einbürgerung veranstaltet
ird, als gutes Beispiel für Integration vorzuführen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ingo Wellenreuther [CDU/CSU]: Für die Vergangenheit müssen allenfalls Sie sich schämen!)


lso wirklich! Wenn Sie in Sachen Einbürgerung etwas
un wollen, dann schaffen Sie endlich die Optionsrege-
ung ab und geben Sie den Leuten die Möglichkeit, ihre
taatsbürgerschaft zu behalten.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


as ist es, was wir meinen, wenn wir sagen, dass wir
icht dauernd neue Gipfel brauchen, sondern konkrete
erbesserungen für die Menschen.






(A) )



(B) )


Klaus Uwe Benneter

(Beifall der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Das ist besser als Sonntagsreden, das ist konkrete Inte-
gration.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das Optionsmodell ist in Ihrer Regierungszeit beschlossen worden!)


Wenn es um das kommunale Wahlrecht geht, sage
ich: Man muss mitentscheiden können, was vor der eige-
nen Haustür passiert.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Wer hat denn das Optionsmodell beschlossen, Herr Benneter? Das ist doch Ihre Regierung gewesen! Rot-Grün hat das beschlossen! – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das ist Wahlkampf!)


Diese Form der Teilhabe ist ein Menschenrecht. Ich habe
schon darauf hingewiesen: Durch Teilhabe wird die Be-
reitschaft gesteigert, sich einzubringen und mitzuwirken.
Dadurch wird ein neues Zugehörigkeitsgefühl geschaf-
fen. Insofern sind wir alle aufgerufen, die guten Bei-
spiele für Integration, die es in Schweden und in den
Niederlanden gibt, aufzugreifen. Auch das sollte man
sich merken: Dort gibt es nicht nur ein kommunales
Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer, dort gibt es auch die
meisten Einbürgerungen. Das heißt, das Wahlrecht be-
fördert die Einbürgerungsbereitschaft und kommt unse-
ren Integrationsbemühungen entgegen. Wir wollen die
Leute nicht draußenhalten; diesen Eindruck bekommt
man von der CDU/CSU. Wir wollen sie integrieren. Wir
wollen sie bei uns haben, und wir wollen, dass sie sich
hier möglichst zugehörig und zu Hause fühlen. Daher
brauchen wir das kommunale Wahlrecht.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622423600

Herr Benneter, der Applaus gibt mir Gelegenheit, Sie

zu fragen, ob Sie eine Zwischenfrage der Kollegin Bul-
ling-Schröter zulassen.


Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622423700

Ja.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622423800

Bitte.


Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622423900

Kollege Genosse Benneter!


(Lachen bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So was kommt von so was!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622424000

Das ist kein unparlamentarischer Ausdruck. Das muss

ich nicht rügen.

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(C (D Ich hoffe, Sie bekommen mit Ihrem Koalitionspartner etzt nicht zu viel Ärger. Nun zu meiner Frage. Ich habe Ihrer wohlwollenden ede zum Kommunalwahlrecht sehr genau zugehört. Sie aben ausgeführt, dass das Kommunalwahlrecht ein jahelanges Anliegen der Grünen sei. Ich erinnere mich ber, dass Rot-Grün in der letzten und vorletzten Legisaturperiode an der Regierung war. enn das tatsächlich ein Anliegen von Rot-Grün war, nteressiert mich, warum es nicht durchgesetzt wurde. ch erinnere mich, dass die PDS im Jahre 1998 in Frakionsstärke im Bundestag vertreten war. Wir hätten dem amals natürlich zugestimmt. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So, Genosse Benneter, jetzt wird es ein bisschen schwierig!)

Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622424100

(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Gute Frage!)



Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622424200

Frau Kollegin, Sie wissen ganz genau, dass die erste

ntscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahre
990 gefällt wurde. Wir haben das Wahlrecht für EU-
usländer erst später eingeführt. Das halte ich für einen
anz wesentlichen Punkt. Heute wäre es möglich, ein
olches kommunales Wahlrecht auch sozusagen gegen
en Wortlaut der ursprünglichen Entscheidung des Bun-
esverfassungsgerichts in die Verfassung einzubringen.


(Ingo Wellenreuther [CDU/CSU]: Was hat das mit Rot-Grün zu tun?)


nsofern muss man akzeptieren, dass sich zwischen 1990
nd 2009 überall etwas getan hat.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Habt ihr das verstanden, Genossen? – Volker Kauder [CDU/CSU]: Benneter, es reicht jetzt!)


Nachdem wir den Beitrag von Frau Laurischk gehört
aben, können wir sicher sein, dass wir nach der Bun-
estagswahl die ausreichende Mehrheit in diesem Hause
aben werden, um einen wichtigen und konkreten
chritt für die Integration von Nicht-EU-Ausländern zu
achen und das kommunale Wahlrecht auch für sie

urchzusetzen.


(Widerspruch bei der FDP)


ann sind wir auf dem richtigen Weg. Insofern können
ir das heute als Vorbereitung begreifen. Wir müssen
eutlich machen, dass CDU und CSU an dieser Stelle
mmer wieder latent versuchen, ihre Fremdenfeindlich-
eit zum Ausdruck zu bringen.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Jetzt ist es aber gut! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Klaus Uwe Benneter
Das müssen wir hier einmal ganz deutlich machen. Sie
versuchen immer, mit unseren ausländischen Mitbürge-
rinnen und Mitbürgern Wahlkampf zu machen.


(Ingo Wellenreuther [CDU/CSU]: Ist der noch geschäftsfähig?)


Lassen Sie das! Wir werden die Mehrheit dagegenset-
zen.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622424300

Ich gebe zunächst dem Kollegen Kauder zu einer

Kurzintervention das Wort.


Volker Kauder (CDU):
Rede ID: ID1622424400

Herr Kollege Benneter, ich habe mich zu Wort gemel-

det, weil Sie die CDU/CSU-Bundestagsfraktion direkt
angesprochen haben.


(Zuruf von der SPD: Aber nicht Sie persönlich!)


Ich muss sagen: Aus der Sicht eines Koalitionspartners
ist es schon unhaltbar, was Sie hier abgeliefert haben.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich weise Ihre Aussage, dass man fremdenfeindlich ist,
wenn man Ihrem Vorschlag nicht folgt, in aller Form zu-
rück. Das war eine böse Entgleisung, die Sie sich hier
geleistet haben, Herr Benneter.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622424500

Herr Benneter zur Antwort, bitte schön.


Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622424600

Herr Kollege Kauder, den Zusammenhang, den Sie

geschildert haben, habe ich so nicht hergestellt.


(Lachen bei der CDU/CSU – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Natürlich! Ganz direkt!)


Ich habe davon gesprochen, dass ich es – nach meinem
Empfinden – als latente Fremdenfeindlichkeit empfinde,


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Entschuldigung!)


wenn hier immer, gerade in Wahlkämpfen, der Versuch
unternommen wird – wir versuchen die Ausländerinnen
und Ausländer in Deutschland zu integrieren,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist doch gerade der Weg der Einbürgerung!)


ihnen die gleiche Menschenwürde und das gleiche Men-
schenrecht auf Teilhabe in Deutschland zu gewähren –,
in dieser Art und Weise gegenzuhalten. In diesen Zusam-
menhang habe ich das gestellt.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Was ist denn das für eine f N K g n s s s g d v A s w M t d f F c P i (C (D Art? – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Der war mal Generalsekretär! – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der Einzige, der Wahlkampf macht, sind Sie! Unglaublich! Das war das Vorspiel für Rot-Rot! Das war ein rot-rotes Vorspiel!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622424700

Ich erteile als Nächstem dem Kollegen Josef Winkler

ür Bündnis 90/Die Grünen das Wort.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Es freut mich, dass die eben so gelobte Inte-
rationsbeauftragte der Bundesregierung, die es nicht für
ötig befunden hat, der Debatte beizuwohnen, inzwi-
chen eingetroffen ist. Herzlich willkommen!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich habe es jetzt ein bisschen schwer, weil die
chlimmsten Beschimpfungen alle schon gekommen
ind: Zynisch! Heuchlerisch! Fremdenfeindlich! – Nun
ut.


(Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wer dauerhaft in Deutschland lebt, soll


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Sich einbürgern lassen!)


emokratisch mitbestimmen dürfen. Deshalb setzen wir
on Bündnis 90/Die Grünen uns für ein kommunales
usländerwahlrecht ein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


Herr Kollege Grindel, weil Sie immer sagen, man
olle sich einbürgern lassen, muss ich Ihnen sagen: Sie
irken halt ein bisschen abschreckend.


(Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


anche wollen nicht mit Ihnen die Staatsbürgerschaft
eilen. Es wird immer eine gewisse Minderheit geben,
ie das so sieht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Josef, jetzt ist aber gut!)


Bereits im Jahre 1986 stellte der heutige Bundesver-
assungsrichter Brun-Otto Bryde die grundlegende
rage, ob unsere Demokratie auf Dauer einen erhebli-
hen Teil ihrer Wohnbevölkerung von demokratischer
artizipation ausschließen kann. Unsere Antwort hierauf

st ganz eindeutig: Nein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)







(A) )



(B) )


Josef Philip Winkler
In Deutschland lebende Franzosen, Spanier und Polen
dürfen bereits an den Wahlen zu Stadt- und Gemeinderä-
ten teilnehmen. Wer aber einen türkischen, vietnamesi-
schen oder amerikanischen Pass hat, hat in der Kommu-
nalpolitik bisher kein Stimmrecht.

Frau Kollegin Laurischk, wir sehen natürlich eine
Mindestaufenthaltsdauer vor. Das Wahlrecht soll nur für
diejenigen gelten, die ein Daueraufenthaltsrecht besit-
zen, und dafür muss man bestimmte Voraussetzungen er-
füllen.

Um die bestehende Ungleichbehandlung zu verän-
dern, ist eine Änderung des Art. 28 des Grundgesetzes
erforderlich. Wir haben einen entsprechenden Vor-
schlag präsentiert. In der Anhörung, Herr Kollege Wel-
lenreuther, die Sie erwähnt haben, befanden Sie sich
mit der Position, die Sie vertreten haben, absolut in der
Minderheit. Das hätten Sie eben ehrlicherweise hinzu-
fügen können.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Dass wir nicht sehenden Auges verfassungswidrige
Gesetzentwürfe einbringen, davon dürfen Sie zunächst
einmal ausgehen. Wir haben einen Gesetzentwurf einge-
bracht, der vom Bundesrat bereits 1987 beraten wurde.
Auch in dieser Legislaturperiode liegt eine gleichlau-
tende Bundesratsinitiative meines Heimatlandes Rhein-
land-Pfalz vor. Diese haben wir aufgegriffen. Sie werden
doch wohl nicht im Ernst behaupten wollen, dass mein
Landesvater, Kurt Beck, ein Antidemokrat ist, der die
Verfassung nicht achtet.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Guter Mann!)


– Klatschen Sie ruhig, meine Damen und Herren von der
SPD. Gleich haben Sie keine Gelegenheit mehr dazu.


(Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Kollege Benneter, Sie haben Bemerkenswertes
gesagt. Im Innenausschuss haben Sie eine Rede gehal-
ten, die den Tenor hatte: Wir finden Ihren Gesetzentwurf
super, aber wir lehnen ihn trotzdem ab. Das ist für mich
ein bisschen zu dialektisch. Als Krankenpfleger bin ich
nicht so ausgebildet wie Sie als Genosse, aber das ist in
meinen Augen unlogisch.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Noch ulkiger wird es, wenn man sieht, dass Sie ein sol-
ches kommunales Wahlrecht in Ihrem Bundestagswahl-
programm versprechen. Es tut mir leid. Ich glaube, das
Versprechen nimmt Ihnen niemand ab.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Jetzt zur FDP: In der Anhörung hat Ihr Sachverständi-
ger, der ehemalige Bundesminister Schmidt-Jortzig, die
Einführung des kommunalen Ausländerwahlrechts für
zulässig erklärt. Sie haben eben begründet, dass Sie da
keinen Widerspruch sehen, aber eine Mindestaufent-

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(C (D altsdauer fordern. Sie versprechen in Ihrem Wahlproramm für die Bundestagswahl die Einführung eines solhen Wahlrechts auf der Ebene der Kommunen, hier ber stimmen Sie gegen einen gut begründeten Gesetzntwurf und zwei Anträge. Das nimmt Ihnen auch nieand aus der betroffenen Bevölkerungsgruppe ab. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Integration ist mehr als nur Sprachförderung. Es geht
m eine gleichberechtigte Teilhabe für die Menschen,
ie hier eine Heimat gefunden haben. Das kommunale
ahlrecht fördert die Identifikation mit unserem Ge-
einwesen und sorgt damit für mehr Integration.

Herr Kollege Wellenreuther, Sie hatten es eben für
ötig befunden, darauf hinzuweisen, in zwei der 16 EU-
taaten, die das kommunale Wahlrecht eingeführt haben,
ei die Wahlbeteiligung in dieser Bevölkerungsgruppe
salopp gesagt – nicht so doll. Insgesamt haben es aber

6 Staaten eingeführt. Es wird einen Grund dafür geben,
ass Sie die anderen 14 Staaten nicht erwähnt haben.
amit haben Sie sich in Ihrer Argumentation quasi

elbst überführt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Ingo Wellenreuther [CDU/CSU]: Ich hatte nur neun Minuten Redezeit, Herr Winkler!)


ußerdem wollen wir keine Wahlpflicht, sondern ein
ahlrecht.

Integration kann auf verschiedenen Wegen gelingen.
eim einen gelingt Integration dadurch, dass er sich am
nde eines langen Prozesses einbürgern lässt, während
in anderer aus verschiedensten Gründen, die man nach-
ollziehen kann oder nicht, eine fremde Staatsangehörig-
eit behalten und gleichwohl den Rest seines Lebens in
nserem Land verbringen möchte. Wir wollen das er-
öglichen und sind der Meinung, dass man sich trotz
eibehaltung der anderen Staatsbürgerschaft in unserem
emeinwesen auf kommunaler Ebene engagieren kön-
en soll, nicht auf weiteren Ebenen, Herr Kollege Ben-
eter.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622424800

Damit schließe ich die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der
raktion Die Linke auf Drucksache 16/13165 mit dem
itel „Teilhabe ermöglichen – Kommunales Wahlrecht
inführen“. Wer stimmt für diesen Antrag? – Gegenstim-
en? – Enthaltungen? – Damit ist der Antrag abgelehnt

ei Zustimmung durch die einbringende Fraktion und
ie Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die übrigen Frak-
ionen haben den Antrag abgelehnt.

Abstimmung über den Gesetzentwurf der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen zur Änderung des Grundgeset-
es (Kommunales Ausländerwahlrecht). Der Innenaus-
chuss empfiehlt unter Nr. 1 seiner Beschlussempfehlung






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
auf Drucksache 16/13033, den Gesetzentwurf der Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/6628 ab-
zulehnen. Wir stimmen über den Gesetzentwurf auf Ver-
langen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen namentlich
ab.

Damit Sie sich darauf einstellen können, weise ich
darauf hin, dass wir später noch eine weitere namentli-
che Abstimmung durchführen werden.

Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen. – Sind alle Urnen be-
setzt? – Dann eröffne ich die Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das nicht
die Gelegenheit hatte, seine Stimme abzugeben? – Das
scheint nicht der Fall zu sein. Dann schließe ich die Ab-
stimmung. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schrift-
führer, mit der Auszählung zu beginnen. Das Ergebnis
der namentlichen Abstimmung wird Ihnen später be-
kannt gegeben.1)

Wir setzen die Abstimmungen fort. Es geht um die
Beschlussempfehlung des Innenausschusses auf Druck-
sache 16/13033. Der Ausschuss empfiehlt unter Nr. 2
seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags
der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/5904 mit dem
Titel „Kommunales Wahlrecht für Drittstaatenangehö-
rige einführen“. Wir stimmen über die Beschluss-
empfehlung auf Verlangen der Fraktion Die Linke
namentlich ab. Ich bitte die Schriftführerinnen und
Schriftführer, die Plätze erneut einzunehmen. – Sind alle
Urnen besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröffne ich die
Abstimmung.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
Stimme nicht abgeben konnte? – Ich schließe die Ab-
stimmung. Das Ergebnis wird Ihnen später bekannt
gegeben.2) Ich bitte die Schriftführerinnen und Schrift-
führer erneut, mit der Auszählung zu beginnen.

Wir setzen die Beratungen fort.

Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 16 auf:

a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
CSU, SPD und FDP

Vereinbarung über Zusammenarbeit in Ange-
legenheiten der Europäischen Union ist einzig-
artig in Europa – Auslegungsfragen müssen
geklärt, noch bestehende Defizite beseitigt
werden

– Drucksache 16/13169 –

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für die Angelegenheiten
der Europäischen Union (21. Ausschuss) zu dem
Antrag der Abgeordneten Rainder Steenblock,
Jürgen Trittin, Manuel Sarrazin, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN

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1) Ergebnis Seite 24690 A
2) Ergebnis Seite 24688 A

(C (D Zwei Jahre Europa-Vereinbarung – Bundesregierung muss ihre Verpflichtungen unverzüglich vollständig erfüllen – Drucksachen 16/12109, 16/13205 – Berichterstattung: Abgeordnete Michael Stübgen Michael Roth Markus Löning Dr. Diether Dehm Rainder Steenblock Es ist verabredet, hierzu eine halbe Stunde zu debatieren. – Dazu sehe ich keinen Widerspruch. Dann ist so eschlossen. Ich eröffne die Aussprache, indem ich das Wort dem ollegen Michael Roth für die SPD gebe. Guten Abend, Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen nd Kollegen! Wir sind heute zusammengekommen, um ine Zwischenbilanz eines für den Deutschen Bundestag roßen Erfolgsprojekts zu ziehen, nämlich der Vereinbaung zwischen Bundestag und Bundesregierung in Anelegenheiten der Europäischen Union. Wir können zu echt stolz auf diese Vereinbarung sein. Sie ist gut für eutschland, und sie ist gut für Europa, weil sie die par amentarische Legitimation des europäischen Gesetzgeungsprozesses stärkt. Sie wird offensichtlich auch von en nationalen Parlamenten vieler anderer Staaten als ut bewertet, die sich in den vergangenen Monaten und ahren mit uns in Verbindung gesetzt haben, um uns zu ragen: Wie habt ihr das erreicht? Wie sieht die konkrete msetzung aus? – Es ist hilfreich, dass wir uns immer ieder darüber verständigen, was aus dieser Vereinba ung werden kann und werden muss. Es ist festzustellen: Hier bestehen nicht die klassichen Spannungsverhältnisse zwischen der Mehrheitsraktion oder den Mehrheitsfraktionen einerseits und der pposition andererseits, sondern es besteht ein klassi ches Spannungsverhältnis zwischen dem Deutschen undestag als Ganzem auf der einen Seite und der Bunesregierung auf der anderen Seite. Diesem Spannungserhältnis müssen wir gerecht werden. Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Kolleginnen nd Kollegen von der FDP-Fraktion, die bereit sind, das ohe Maß an Geschlossenheit, das ich für notwendig erchte, auch weiterhin aufrechtzuerhalten. Ich bedaure ehr, dass die geschätzten Kolleginnen und Kollegen von en Grünen nicht bereit waren, diesen Schritt der Geeinsamkeit mitzugehen. Beispielhaft möchte ich drei Defizite ansprechen – ich in allerdings sehr optimistisch, dass wir diese drei Defiite nach der Klarstellung durch ein Schreiben der Bunesregierung werden beheben können –: Erstens haben wir es nunmehr hoffentlich geschafft, ass die Herstellung des Einvernehmens, die als Bemüenszusage seitens der Bundesregierung in der Vereinba Michael Roth rung festgelegt wurde, durch ein verbindliches Verfahren geregelt wird und wir damit die Unklarheiten, die sich aus der etwas vagen Formulierung der Vereinbarung zwischen Bundestag und Bundesregierung ergeben haben, beheben können. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Beifall bei der SPD)

Michael Roth (SPD):
Rede ID: ID1622424900




(A) )


(B) )


Der zweite Aspekt ist die Unterrichtung durch die Ar-
beitsgruppen des Rates. Das Auswärtige Amt hat uns vor
einigen wenigen Jahren selbst mitgeteilt, dass 100 von
141 Ratsarbeitsgruppen im sogenannten Hauptstadtfor-
mat tagen. Dahin gehend erwarte ich, dass die Unterrich-
tung spätestens in der nächsten Legislaturperiode im
Sinne des Deutschen Bundestages verbindlich geregelt
wird.

In dem Schreiben der geschätzten Kollegen der Bun-
desregierung wird davon gesprochen, dass man hier mit-
tel- bis langfristig eine Regelung treffen wird. Das ist
mir zu wenig.


(Beifall bei der SPD – Markus Löning [FDP]: Wo sind sie denn? Wo sind sie denn?)


– Ich suche schon ständig. Sie sind gar nicht da.


(Markus Löning [FDP]: Sie mögen es nicht hören! – Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Es kommt gleich der Hammelsprung!)


– Das ist schade, aber wir schätzen die beiden Kollegen
trotzdem.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Drittens – hier bin ich auch den Mitstreitern der FDP
dankbar, dass sie noch einmal den Finger in die Wunde
gelegt haben – geht es uns insbesondere um eine bessere
Unterrichtung im Bereich der Gemeinsamen Außen- und
Sicherheitspolitik. Hier ist uns nunmehr eine indikative
Vorausschau zugesagt worden. Das kann hilfreich sein,
weil wir alle wissen, dass die parlamentarische Dimen-
sion auf EU-Ebene im Bereich der Außen- und Sicher-
heitspolitik leider noch am schwächsten ausgeprägt ist.
Hier ist eine starke Einbeziehung der nationalen Parla-
mente, vor allem auch des Deutschen Bundestages,
wichtig und hilfreich.


(Beifall bei der SPD)


Natürlich sind die Verhandlungen und die Gespräche
zwischen uns und der Bundesregierung niemals einfach,
weil natürlich jeder seine Verantwortung wahrzunehmen
hat. Ich sage aber allen Skeptikern, die leider nicht nur in
der Bundesregierung sitzen: Die BBV hat uns geholfen,
vor allem auch bei unseren Verhandlungen beim Bun-
desverfassungsgericht in Karlsruhe.


(Markus Löning [FDP]: Das wird sich zeigen!)


Ich bin mir sicher, dass das ein ganz wichtiges Argument
für die Richterinnen und Richter des Bundesverfas-
sungsgerichts dafür war, die demokratische Legitimation

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(C (D uch durch den Deutschen Bundestag beim Vertrag von issabon als garantiert anzusehen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


eswegen ist die Vereinbarung zwischen Bundestag und
undesregierung eine Chance für mehr Europa. Sie

tärkt unsere Rolle und ist damit auch eine Hilfe für die
ntscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Ich hoffe,
ass das Bundesverfassungsgericht auch alsbald eine
ntscheidung treffen wird.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind besser ge-
orden, aber wir sind noch nicht gut genug. Deswegen
offe ich, dass dieser Zwischenbilanz, die wir heute hier
iehen, immer wieder weitere Zwischenbilanzen, Evalua-
ionen, Kontrollen und gemeinsame Gespräche folgen.

Ich möchte mich dabei ausdrücklich auch bei denjeni-
en bedanken, die uns hinter den Kulissen helfen, zum
eispiel auch bei dem neu eingerichteten Europareferat
er Bundestagsverwaltung. Ich habe den Eindruck, dass
icht nur wir als Europapolitiker, sondern auch die Fach-
usschüsse mehr einbezogen werden und dass die Infor-
ationen, die wir auch von den Kolleginnen und Kolle-

en Mitarbeitern in Brüssel erhalten, hilfreich für unsere
rbeit sind.

Zum Schluss will ich mich – mir sei das gestattet –
uch noch einmal ausdrücklich bei einem unserer Mitar-
eiter bedanken, der uns am Samstag in Richtung Verei-
igte Staaten von Amerika leider verlassen wird, näm-
ich bei Christoph Thum. Er ist einer der Mitarbeiter, die
ber Fraktionsgrenzen hinweg sicherlich ein hohes An-
ehen genießen. Er hat auf der Mitarbeiterebene sehr
azu beigetragen, dass diese BBV parlamentsfreundlich
ormuliert worden ist. Ich bedauere, dass er uns für vier
ahre verlässt. Ein guter Europäer wird aber sicherlich
uch in den Vereinigten Staaten von Amerika gebraucht.
ch wünsche ihm alles Gute.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425000

Ich möchte Ihnen jetzt zunächst die Ergebnisse der

amentlichen Abstimmungen bekannt geben.

Erstens. Namentliche Abstimmung über die Be-
chlussempfehlung des Innenausschusses zu dem An-
rag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Katrin Kunert,
etra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Die
inke mit dem Titel „Kommunales Wahlrecht für Dritt-
taatenangehörige einführen“ – es geht um die Druck-
achen 16/5904 und 16/13033 –: abgegebene Stimmen
28. Mit Ja haben gestimmt 442, mit Nein haben ge-
timmt 84. Es hat 2 Enthaltungen gegeben. Damit ist die
eschlussempfehlung angenommen.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 528;
davon

ja: 443
nein: 83
enthalten: 2

Ja

CDU/CSU

Ulrich Adam
Ilse Aigner
Peter Albach
Peter Altmaier
Thomas Bareiß
Norbert Barthle
Dr. Wolf Bauer
Günter Baumann
Ernst-Reinhard Beck


(Reutlingen)

Dr. Christoph Bergner
Otto Bernhardt
Clemens Binninger
Renate Blank
Peter Bleser
Antje Blumenthal
Dr. Maria Böhmer
Jochen Borchert
Wolfgang Börnsen


(Bönstrup)

Klaus Brähmig
Michael Brand
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Monika Brüning
Georg Brunnhuber
Cajus Caesar
Gitta Connemann
Leo Dautzenberg
Hubert Deittert
Alexander Dobrindt
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Dr. Stephan Eisel
Anke Eymer (Lübeck)

Ilse Falk
Dr. Hans Georg Faust
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Hartwig Fischer (Göttingen)

Dirk Fischer (Hamburg)


(Karlsruhe Land)

Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Erich G. Fritz
Jochen-Konrad Fromme
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Dr. Jürgen Gehb
Norbert Geis
Eberhard Gienger
Michael Glos
Josef Göppel

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usanne Jaffke-Witt
r. Peter Jahr
r. Hans-Heinrich Jordan
r. Franz Josef Jung
ndreas Jung (Konstanz)

artholomäus Kalb
ans-Werner Kammer
lois Karl
ernhard Kaster
olker Kauder

(VillingenSchwenningen)


ckart von Klaeden
ürgen Klimke
ulia Klöckner
ens Koeppen
r. Kristina Köhler

(Wiesbaden)

anfred Kolbe
orbert Königshofen
artmut Koschyk
homas Kossendey
unther Krichbaum
r. Günter Krings
r. Martina Krogmann
r. Hermann Kues
r. Karl A. Lamers

(Heidelberg)

ndreas G. Lämmel
r. Norbert Lammert
elmut Lamp
atharina Landgraf
r. Max Lehmer
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gbert Liebing
duard Lintner
r. Klaus W. Lippold
r. Michael Luther
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olfgang Meckelburg
r. Michael Meister
riedrich Merz

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r. Eva Möllring
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r. Gerd Müller
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(Braunschweig)


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r. Heinz Riesenhuber
ranz Romer
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r. Christian Ruck
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r. Andreas Scheuer
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hristian Freiherr von Stetten
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ichael Stübgen
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Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel etra Ernstberger arin Evers-Meyer nnette Faße Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Renate Gradistanac Angelika Graf Dieter Grasedieck Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann Nina Hauer Hubertus Heil Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Petra Hinz Gerd Höfer Iris Hoffmann Frank Hofmann Dr. Eva Högl Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Johannes Jung Josip Juratovic Johannes Kahrs Ulrich Kasparick Dr. h. c. Susanne Kastner Ulrich Kelber Christian Kleiminger Astrid Klug Dr. Bärbel Kofler Walter Kolbow Fritz Rudolf Körper Karin Kortmann Rolf Kramer Anette Kramme Ernst Kranz Nicolette Kressl Volker Kröning Dr. Hans-Ulrich Krüger Angelika Krüger-Leißner Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange Waltraud Lehn Helga Lopez Dirk Manzewski Lothar Mark C K H M P U D U M D M G F D A D T H J J C D F D M S G D W S R D K M O A A B D M O U S H O R S E F D R R W D J D A L R D J D J J J F S aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller ichael Müller esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles r. Erika Ober homas Oppermann einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche erold Reichenbach r. Carola Reimann alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth ichael Roth rtwin Runde nton Schaaf xel Schäfer ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder tto Schily lla Schmidt ilvia Schmidt einz Schmitt laf Scholz einhard Schultz wen Schulz wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner örn Thießen ranz Thönnes imone Violka J D H A P G G H L D D E W H U M B F J D D U A E P M J U P H D H D H B D M H G D H S H I P B D H D C G F D M C F C D D H örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen ildegard Wester ydia Westrich r. Margrit Wetzel r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba altraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke atrick Meinhardt urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff fr A H N D H D K E D R S W K D D H L In D U D K M J K M U U D W D B E P V D D F D D A J S B D M C B A E D D H K K B B W P P D T (C (D aktionsloser bgeordneter enry Nitzsche ein IE LINKE üseyin-Kenan Aydin r. Dietmar Bartsch arin Binder va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen erner Dreibus laus Ernst iana Golze r. Gregor Gysi eike Hänsel utz Heilmann ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert ichael Leutert lla Lötzer lrich Maurer orothée Menzner olfgang Nešković r. Norman Paech odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer olker Schneider r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN arieluise Beck ornelia Behm irgitt Bender lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Gehring atrin Göring-Eckardt ritta Haßelmann ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz r. Anton Hofreiter hilo Hoppe Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Hüseyin-Kenan Aydin Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel GRÜNEN Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann ert Barthle olf Bauer er Baumann Hartwig Fischer Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Lutz Heilmann Inge Höger Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Michael Leutert B W P P D T U S U M ettina Herlitzius infried Hermann eter Hettlich riska Hinz r. Anton Hofreiter hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ndine Kurth arkus Kurth E D O C R P A D J rnst-Reinhard Beck r. Christoph Bergner tto Bernhardt lemens Binninger enate Blank eter Bleser ntje Blumenthal r. Maria Böhmer ochen Borchert H D N E M J P D U R ans-Joachim Fuchtel r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger ichael Glos osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel Karin Binder Eva Bulling-Schröter Dr. Martina Bunge Roland Claus Sevim Dağdelen Werner Dreibus Klaus Ernst Cornelia Behm Birgitt Bender Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans Josef Fell C U I P P T DU/CSU lrich Adam lse Aigner eter Albach eter Altmaier homas Bareiß Axel E. Fischer (KarlsruheLand)


(Hildesheim)





(A) )


(B) )


(Wackernheim)


(Everswinkel)


(Wiesloch)


(Wolmirstedt)


(Frankfurt)


(Saarbrücken)





(A) )


(B) )


(Reutlingen)


Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Herbert Frankenhauser
Dr. Hans-Peter Friedrich


(Hof)

Dr. Dietmar Bartsch Marieluise Beck (Bremen)

Nein Dirk Fischer (Hamburg)

Ute Koczy
Sylvia Kotting-Uhl
Markus Kurth
Undine Kurth (Quedlinburg)

Monika Lazar
Nicole Maisch
Jerzy Montag
Kerstin Müller (Köln)

Winfried Nachtwei
Brigitte Pothmer

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Zweitens. Ergebnis der na
über den von den Abgeordneten
ker Beck (Köln), Kai Gehring
und der Fraktion Bündnis 90/D
Entwurf eines Gesetzes zur Änd

Endgültiges Ergebnis
Abgegebene Stimmen: 531;
davon

ja: 88
nein: 437
enthalten: 6

Ja

SPD

Dr. Lale Akgün
Renate Gradistanac
Dr. Reinhold Hemker
Josip Juratovic
Christel Riemann-

Hanewinckel
Dr. Hermann Scheer
Christoph Strässer

DIE LINKE

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B
laudia Roth (Augsburg)

rista Sager
anuel Sarrazin

lisabeth Scharfenberg
hristine Scheel
mingard Schewe-Gerigk
r. Gerhard Schick
ainder Steenblock
ilke Stokar von Neuforn

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H
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S

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mentlichen Abstimmung
Josef Philip Winkler, Vol-
, weiteren Abgeordneten
ie Grünen eingebrachten
erung des Grundgesetzes


( D g h e lla Lötzer lrich Maurer orothée Menzner olfgang Nešković r. Norman Paech odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer olker Schneider r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/DIE M N J K W B C K M E C I D R S D H D W J r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler PD r. Reinhold Hemker C C E S O D Kommunales Ausländerwahlr rucksachen 16/6628 und 16/1 eben 531 Stimmen. Mit Ja hab aben gestimmt 438. Es gab 5 E ntwurf ist damit in zweiter Ber onika Lazar icole Maisch erzy Montag erstin Müller infried Nachtwei rigitte Pothmer laudia Roth rista Sager anuel Sarrazin lisabeth Scharfenberg hristine Scheel rmingard Schewe-Gerigk r. Gerhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn r. Wolfgang StrengmannKuhn ans-Christian Ströbele r. Harald Terpe olfgang Wieland osef Philip Winkler W W K M H D M G C G L H A T M D A Il D E In (C (D hristel RiemannHanewinckel hristoph Strässer nthalten PD ttmar Schreiner r. Wolfgang Wodarg echt)


(Saarbrücken)

3033. Hier wurden abge-
en gestimmt 88, mit Nein
nthaltungen. Der Gesetz-

atung abgelehnt.

olfgang Börnsen

(Bönstrup)

olfgang Bosbach
laus Brähmig
ichael Brand
elmut Brandt
r. Ralf Brauksiepe
onika Brüning
eorg Brunnhuber
ajus Caesar
itta Connemann
eo Dautzenberg
ubert Deittert
lexander Dobrindt
homas Dörflinger
arie-Luise Dött
r. Stephan Eisel
nke Eymer (Lübeck)

se Falk
r. Hans Georg Faust
nak Ferlemann
grid Fischbach
Norb
Dr. W
Günt






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Hermann Gröhe
Michael Grosse-Brömer
Markus Grübel
Manfred Grund
Monika Grütters
Olav Gutting
Holger Haibach
Gerda Hasselfeldt
Ursula Heinen
Uda Carmen Freia Heller
Michael Hennrich
Jürgen Herrmann
Bernd Heynemann
Ernst Hinsken
Christian Hirte
Robert Hochbaum
Klaus Hofbauer
Franz-Josef Holzenkamp
Joachim Hörster
Anette Hübinger
Hubert Hüppe
Susanne Jaffke-Witt
Dr. Peter Jahr
Dr. Hans-Heinrich Jordan
Andreas Jung (Konstanz)

Dr. Franz Josef Jung
Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Alois Karl
Bernhard Kaster

(Villingen Schwenningen)

Volker Kauder
Eckart von Klaeden
Jürgen Klimke
Julia Klöckner
Jens Koeppen
Dr. Kristina Köhler


(Wiesbaden)

Manfred Kolbe
Norbert Königshofen
Hartmut Koschyk
Thomas Kossendey
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Dr. Karl A. Lamers


(Heidelberg)

Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Helmut Lamp
Katharina Landgraf
Dr. Max Lehmer
Paul Lehrieder
Ingbert Liebing
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold
Dr. Michael Luther
Thomas Mahlberg
Stephan Mayer (Altötting)

Wolfgang Meckelburg
Dr. Michael Meister
Friedrich Merz
Maria Michalk
Dr. h. c. Hans Michelbach
Philipp Mißfelder
Dr. Eva Möllring

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(Braunschweig)


tefan Müller (Erlangen)

r. Gerd Müller
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r. Georg Nüßlein
ranz Obermeier
duard Oswald
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lrich Petzold
r. Joachim Pfeiffer
ibylle Pfeiffer
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onald Pofalla
uprecht Polenz
aniela Raab
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r. Peter Ramsauer
ckhardt Rehberg
atherina Reiche (Potsdam)

laus Riegert
r. Heinz Riesenhuber
ranz Romer
ohannes Röring
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r. Norbert Röttgen
r. Christian Ruck
lbert Rupprecht (Weiden)

eter Rzepka
nita Schäfer (Saalstadt)

ermann-Josef Scharf
artmut Schauerte
r. Annette Schavan
r. Andreas Scheuer
arl Schiewerling
eorg Schirmbeck
hristian Schmidt (Fürth)

ndreas Schmidt (Mülheim)

go Schmitt (Berlin)

r. Andreas Schockenhoff
r. Ole Schröder
ernhard Schulte-Drüggelte
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ilhelm Josef Sebastian
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ohannes Singhammer
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hristian Freiherr von Stetten
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atthäus Strebl

homas Strobl (Heilbronn)

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r. Hans-Peter Uhl
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illy Wimmer (Neuss)


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olfgang Zöller
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r. h. c. Gerd Andres
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r. Hans-Peter Bartels
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r. Axel Berg
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olker Blumentritt
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r. Gerhard Botz
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(Hildesheim)


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r. Peter Danckert
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(C (D eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke ngelika Graf ieter Grasedieck erstin Griese abriele Groneberg chim Großmann olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann ina Hauer ubertus Heil olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz erd Höfer is Hoffmann rank Hofmann r. Eva Högl ike Hovermann laas Hübner hristel Humme ohannes Jung ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning ngelika Krüger-Leißner r. Hans-Ulrich Krüger ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange altraud Lehn elga Lopez irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Olaf Scholz Dr. Margrit Wetzel le Laurischk Reinhard Schultz D E Wir kommen zurück zu un dem Kollegen Markus Löning Wort. (Beifall bei d Frau Präsidentin! Meine D ginnen und Kollegen! Ich weiß Misstrauen erfüllen soll. Der er wir vonseiten der SPD für di danke ich mich in aller Form sehr. (Gunther Krichbaum [CDU ick hör dir tr Denn ich muss ganz ernsthaft fe auch mir persönlich in dieser L ßes Anliegen war, dass sich de Sachen der Europäischen Unio an Gesetzgebungsverfahren d deutlich nach vorne bewegt hat auf die Schulter klopfen, aber i dieser Legislaturperiode ein dass auch die Koalitionsfraktio dere Mal zum Jagen getragen w Rechte des Parlamentes sehen. r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba H I serer Debatte. Ich erteile für die FDP-Fraktion das er FDP)


(Wackernheim)





(A) )


(B) )


(Everswinkel)

Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1622425100

amen und Herren Kolle-
nicht, was mich mehr mit
ste Punkt ist das Lob, das
e FDP hören. Dafür be-
; darüber freue ich mich

/CSU]: Nachtigall,
apsen!)

ststellen, dass es uns und
egislaturperiode ein gro-
r Deutsche Bundestag in
n und bei der Beteiligung
er Europäischen Union
. Ich will uns nicht selber
ch glaube, die FDP hat in
Stück dazu beigetragen,
nen, die das eine oder an-

erden mussten, jetzt die
Sie müssen eingefordert

u
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arald Leibrecht
na Lenke

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nd kodifiziert werden, aber si
ich auch umgesetzt werden. W
chen Willen – selbstverständli
egierungsmehrheit –, dass di
ent hat, auch wahrgenommen


(Beifall bei der FDP sowi der CDU/C Der zweite Punkt, der mich acht, ist, dass aus dem Ausw er zuhören mag. (Gunther Krichbaum [CD halt auswärts! Dahe Es mag sein, dass sie auswä issen, wie schwer es dem Au ere bei der Frage der Herstel it dem Bundestag gefallen ist eutig geregelt. Da gibt es kein or der nächsten Vertragsve ächsten Erweiterungsverhand it dem Deutschen Bundestag s tut mir leid, wenn dann v riefe kommen, die zumindest er Sicht windelweich formulie Wir sollten als Bundestag ga ns Rechte, die wir haben, n (D ttmar Schreiner r. Wolfgang Wodarg e müssen selbstverständir brauchen den politi ch auch in der jeweiligen e Rechte, die das Parla werden. e bei Abgeordneten SU)


ein bisschen misstrauisch
ärtigen Amt jetzt gar kei-

U/CSU]: Die sind
r der Name!)

rts sind. – Aber wir alle
swärtigen Amt insbeson-
lung des Einvernehmens
. Das ist in der BBV ein-
Zurück. Es ist klar, dass
rhandlung und vor der
lung das Einvernehmen
hergestellt werden muss.
on der Bundesregierung
in diesem Punkt aus mei-
rt sind.

nz klar sagen: Wir lassen
icht durch windelweiche
Detlef Müller (Chemnitz)

Gesine Multhaupt
Franz Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Andrea Nahles
Dr. Erika Ober
Thomas Oppermann
Heinz Paula
Johannes Pflug
Joachim Poß
Christoph Pries
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Mechthild Rawert
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Walter Riester
Sönke Rix
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Karin Roth (Esslingen)

Michael Roth (Heringen)

Ortwin Runde
Anton Schaaf
Axel Schäfer (Bochum)

Bernd Scheelen
Marianne Schieder
Otto Schily
Ulla Schmidt (Aachen)

Silvia Schmidt (Eisleben)

Heinz Schmitt (Landau)


Swen Schulz (Spandau)

Ewald Schurer
Frank Schwabe
Dr. Angelica Schwall-Düren
Rolf Schwanitz
Rita Schwarzelühr-Sutter
Wolfgang Spanier
Dr. Margrit Spielmann
Jörg-Otto Spiller
Dieter Steinecke
Andreas Steppuhn
Ludwig Stiegler
Rolf Stöckel
Dr. Peter Struck
Joachim Stünker
Dr. Rainer Tabillion
Jörg Tauss
Jella Teuchner
Jörn Thießen
Franz Thönnes
Simone Violka
Jörg Vogelsänger
Dr. Marlies Volkmer
Hedi Wegener
Andreas Weigel
Petra Weis
Gunter Weißgerber
Gert Weisskirchen


(Wiesloch)

Hildegard Wester
Lydia Westrich

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(Caltraud Wolff eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr we Barth ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach aul K. Friedhoff orst Friedrich r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin einz Lanfermann Dr. Erwin Lotter Patrick Meinhardt Burkhardt Müller-Sönksen Dirk Niebel Hans-Joachim Otto Detlef Parr Cornelia Pieper Gisela Piltz Frank Schäffler Dr. Konrad Schily Marina Schuster Carl-Ludwig Thiele Florian Toncar Christoph Waitz Dr. Claudia Winterstein Dr. Volker Wissing Hartfrid Wolff fraktionsloser Abgeordneter Henry Nitzsche Enthalten SPD Karin Kortmann Markus Meckel Michael Müller Marlene Rupprecht Sibyl Markus Löning Briefe wieder absprechen. Der Bundestag ist zu beteiligen. Bei Vertragsverhandlungen und Erweiterungsverhandlungen ist Einvernehmen herzustellen. Davon ist an dieser Stelle kein Jota abzustreichen. Wir werden es bald schon in der Frage Island erleben. Dann wird sich die Frage stellen, inwieweit Einvernehmen hergestellt wird. Ich halte es auch für ein Gebot der politischen Klugheit, zu sagen: „Wir binden euch Volksvertreter, die ihr am Ende des Prozesses das Ergebnis ratifizieren müsst, von Anfang an ein; wir reden mit euch über den Verhandlungsgegenstand und die Eckpunkte der Verhandlungen, und wir stellen ein Einvernehmen her.“ Das erleichtert den politischen Prozess ungemein, und es ist ein hoher Gewinn an Transparenz. Einen Gewinn an Transparenz brauchen wir in europäischen Angelegenheiten ganz bestimmt. Die Rechte, die der Deutsche Bundestag aus der BBV hat und die letztlich auf Art. 23 des Grundgesetzes fußen, sind auch Verpflichtungen. Wir haben Informationsrechte, die deutlich ausgebaut worden sind und die wir für unsere Arbeit brauchen. Aber wir sollten in Zukunft Art. 23 auch als Verpflichtung verstehen, dass wir uns als Vertreter des deutschen Volkes frühzeitig um die demokratische Kontrolle von Rechtsetzung auf europäischer Ebene kümmern. Nur wenn wir dies tun, werden wir die nötige Transparenz herstellen. Nur wenn wir Rechtsetzungsvorhaben im Plenum, in den Ausschüssen und in öffentlichen Anhörungen debattieren, wird die deutsche Öffentlichkeit über Pläne und Gesetzgebungsvorhaben informiert werden. Nur dann werden wir auch in der europäischen Politik ausreichend Transparenz und Öffentlichkeit herstellen. Das wird unsere Aufgabe als Deutscher Bundestag sein. Es wird auch die Aufgabe der Kolleginnen und Kollegen in der nächsten und der übernächsten Legislaturperiode sein, diese Dinge ganz herausragend in die Öffentlichkeit und in die politische Debatte zu tragen, solange sie in der Planungsphase sind. Es geht nicht an, erst am Ende, wenn die fertige Richtlinie hier ankommt, darüber zu meckern, dass schon wieder eine Richtlinie komme, die umgesetzt werden müsse, obwohl man nichts mehr tun könne. Diese Zeiten sind aufgrund der BBV vorbei. Wir sollten die Rechte und Pflichten, die uns daraus erwachsen, in Zukunft noch erheblich ernster nehmen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Wolmirstedt)


(Frankfurt)





(A) )


(B) )


(Beifall im ganzen Hause)


Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ganz zum
Schluss noch sagen: Die Forderung, diese Rechte ernst
zu nehmen, richtet sich an jeden einzelnen Fachabgeord-
neten. Sie richtet sich nicht nur an die Kollegen aus dem
Europaausschuss. Vielmehr ist es im Wesentlichen die
Aufgabe der Kolleginnen und Kollegen in den zuständi-
gen, den federführenden Fachausschüssen, dass sie In-
formationen, die vorliegen, wahrnehmen und in den
politischen Prozess einführen, damit rechtzeitig aufge-
nommen wird, welche politischen Debatten und welche
Entwürfe es in Brüssel gibt, was die Kommission plant,
was im dortigen Parlament und im Ministerrat debattiert

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(C (D ird. Obwohl die Kolleginnen und Kollegen in den achausschüssen dies inzwischen teilweise sehr gut mahen, bin ich der Auffassung, dass es noch den einen der anderen Nachholbedarf gibt. Vielen Dank. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425200

Michael Stübgen hat jetzt das Wort für die CDU/

SU-Fraktion.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Halt doch deine Rede vom letzten Mal wieder! Die war gut!)



Michael Stübgen (CDU):
Rede ID: ID1622425300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ch bemühe mich, eine ebenso gute Rede wie beim letz-
en Mal zu halten, wie der Kollege von den Grünen ge-
ade gesagt hat.

Die Vereinbarung zwischen dem Deutschen Bundes-
ag und der Bundesregierung über die Zusammenarbeit
n Angelegenheiten der Europäischen Union – so heißt
ies sehr technisch – ist seit drei Jahren in Kraft. Seit-
em hat sich, was europapolitische Arbeit des Bundes-
ags betrifft, sehr viel geändert. Ich bin der Überzeu-
ung: Diese Vereinbarung hat sich nachhaltig bewährt.

Wir können feststellen, dass bezüglich der Informa-
ionsrechte und Mitwirkungsrechte eines nationalen Par-
aments in europapolitischen Angelegenheiten eine sol-
he Vereinbarung in der Europäischen Union bislang
ingulär ist. Es erfüllt mich auch mit einem gewissen
tolz, dass viele nationale Parlamente in der Europäi-
chen Union unsere Vereinbarung zugrunde gelegt
aben, um selbst stärkere Mitwirkungs- und Informa-
ionsrechte in europapolitischen Angelegenheiten zu be-
ommen. Das heißt, wir haben hier vor drei Jahren einen
ehr richtigen Weg beschritten. Darauf sollten wir auch
tolz sein.

Selbstverständlich handelt es sich bei den genannten
ngelegenheiten um sehr komplexe Bereiche. Deswe-
en gab es, wie jeder von uns noch in Erinnerung hat,
ei der Umsetzung der Vereinbarung hinsichtlich be-
timmter Erfordernisse Auslegungsprobleme, einerseits
nnerhalb des Bundestages, andererseits vor allen Din-
en zwischen Bundestag und Bundesregierung. Teil-
eise ist es notwendig, darüber nachzudenken, wie man
ie praktische Umsetzung effizienter gestalten kann.
benso haben wir festgestellt, dass teilweise schlicht ei-
iges fehlt, was notwendig ist. Für alle drei Dinge gibt es
eispiele.

Wir haben deshalb sinnvollerweise vor zwei Jahren
amit begonnen, einen Monitoring-Prozess einzuleiten.
as heißt, das Europareferat PA 1 der Bundestagsver-
altung erstellt jährlich einen Monitoring-Bericht, in
em es analysiert, auf welchen Gebieten die Vereinba-
ung funktioniert und bei welchen Punkten es Defizite
ibt. Der zweite Monitoring-Bericht, der im Oktober






(A) )



(B) )


Michael Stübgen
letzten Jahres vorgelegt wurde, stellte fest, dass sie in
weiten Teilen funktioniert, und zwar besser als noch ein
Jahr zuvor. Dennoch kristallisierten sich drei Defizite
schwerpunktmäßig heraus; wir haben begonnen, zu ver-
suchen, diese Probleme zu lösen. Leider – das hat schon
der Kollege von der SPD gesagt – sind die Grünen mit
einem Schnellschuss ausgeschert, indem sie einen eige-
nen Antrag gestellt haben; das Wahljahr lässt grüßen.

Wir, die Koalitionsfraktionen, haben in bewährter Zu-
sammenarbeit mit der FDP versucht, auch in der Ausei-
nandersetzung zu Lösungen zu kommen, teilweise auch
im Streit mit der Bundesregierung. Diese Lösungen lie-
gen jetzt in unserem Antrag vor, ebenso bereits in einem
Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Hintze
und des Staatsministers Gloser mit Zusicherungen für
verändertes Verhalten der Bundesregierung in bestimm-
ten Dingen.

Ich glaube, dass es erfolgreich ist. Ich kann nicht
mehr auf die drei wesentlichen Punkte eingehen. Ich will
nur einen Punkt herausgreifen. Das folgende Beispiel
zeigt, dass wir im Umsetzungsprozess weiter an und mit
dieser Vereinbarung arbeiten müssen. Als wir 2006 diese
Vereinbarung ausgehandelt haben, war mir persönlich
als federführendem Verhandler der CDU/CSU-Fraktion
zum Beispiel nicht klar, dass keine Vertreter unserer
Ständigen Vertretung an den Sitzungen der Ratsarbeits-
gruppen – damals waren es 150; mittlerweile sind es
wohl 250 bis 350 – teilnehmen. Da so keine Berichte
verfasst werden können, können bei uns auch keine an-
kommen. Solche Berichte sind nicht als Erfordernis in
der Vereinbarung enthalten. Deswegen haben wir bisher
keine Informationen über die Ratsarbeitsgruppen.

Wir haben es nun mit der Zusicherung der Bundes-
regierung geschafft, dass wir zunächst in den sogenann-
ten High Level Groups in der Regel auf Abteilungslei-
terebene einsteigen und dort die Berichte bekommen.
Ich glaube, wir müssen an diesem Thema weiterarbeiten.
Wir brauchen sicherlich nicht jedes Papier über die Ta-
gungen der 300 oder 350 Ratsarbeitsgruppen; denn wir
können nicht mit allem etwas anfangen. Wir müssen
vielmehr sehen, dass wir das so strukturieren, dass wir
die wesentlichen Berichte bekommen. Hier hat sich die
Zusammenarbeit mit der Bundesregierung bewährt. Ob-
wohl dies in der Vereinbarung nicht explizit erwähnt ist,
bekommen wir einen Einstieg in diese wichtige Unter-
richtung. Wir werden in den nächsten Jahren sehen, wie
wir damit umgehen.

Gestatten Sie mir noch zwei kurze Bemerkungen. Ich
freue mich über den Brief, den der Parlamentarische
Staatssekretär uns geschrieben hat; denn er enthält das,
was wir verabredet haben, als Zusicherung. Ich möchte
nicht mäkeln, wohl aber darauf hinweisen, dass ich es
für besser gehalten hätte, wenn sich die Bundesregierung
hätte durchringen können, den Brief dem Parlamentsprä-
sidenten und nicht dem Ausschussvorsitzenden zu schi-
cken, nicht weil ich Letzteren nicht mag und nicht mit
ihm auskomme – wir sind sogar befreundet –, sondern
weil es um die Rechte des Bundestages geht. Diese re-
präsentiert der Bundestagspräsident besser. Wir werden
dafür sorgen, dass er das Schreiben bekommt.

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(C (D Die Bundesregierung schreibt: Aus Sicht der Bundesegierung sind damit die entscheidenden noch offenen ragen zur Auslegung der BBV abschließend geklärt. – ch habe den Eindruck, dass dies ein frommer Wunsch leiben wird. Wir müssen im Prozess der Umsetzung eiter an diesem Thema arbeiten. Wir werden sicherlich uch neue Themen finden und weiterhin mit der Bundesegierung gut zusammenarbeiten. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Alexander Ulrich spricht für die Fraktion Die Linke. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ie Vereinbarung, die die fünf Fraktionen vor etwa drei ahren beschlossen haben, stellt einen wichtigen Schritt ur Verbesserung der Zusammenarbeit des Parlaments it der Bundesregierung dar; das haben die Vorredner chon erwähnt. Aber wie so oft gibt es einen Unterschied wischen Theorie und Praxis. Wenn es eines Beispiels edürfte, das zeigt, dass es in der Praxis noch hapert, ann, dass kein Vertreter der zuständigen Ministerien in ieser Debatte anwesend ist. Das ist ein Stück weit ein eispiel dafür, dass man diese Sache nicht ernst genug immt. Sie dürfen nicht nur Briefe schreiben, sondern ie hätten heute Abend auch anwesend sein müssen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425400

(Beifall bei der LINKEN)

Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622425500

Wichtig für eine gute Zusammenarbeit ist die Arbeit,
ie im Europareferat geleistet wird. Ich möchte hier aus-
rücklich allen Mitarbeitern des Referats PA 1 danken,
ie mit ihrer Tatkraft dazu beigetragen haben, dass wir
chon einige Schritte vorangekommen sind. Vielen Dank
n die Mitarbeiter in diesem Referat.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die Monitoring-Berichte von PA 1 haben die Praxis
er Zusammenarbeit zwischen Bundestag und Bundesre-
ierung überprüft und vorhandene Mängel und Unzu-
änglichkeiten seitens der Bundesregierung bei der Er-
üllung ihrer Verpflichtungen aus der BBV offengelegt.
aran knüpft der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen

n. Der Antrag würdigt die positiven Seiten der Verein-
arung und die Verbesserung der EU-Arbeit des Bundes-
ags. Aber auch Mängel werden beschrieben, und Ab-
ilfe wird gefordert. Der Antrag ist sicherlich nicht
ollständig – das weiß jeder, der mit dieser Materie zu
un hat –, weist aber in die richtige Richtung. Wir kön-
en als Linke diesem Antrag zustimmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Kurzfristig zu unserer heutigen Debatte haben der
orsitzende und die Obleute des EU-Ausschusses ein
chreiben von Staatsminister Gloser und dem Parlamen-






(A) )



(B) )


Alexander Ulrich
tarischen Staatssekretär Hintze erhalten. Dort wird in
zwei Punkten vonseiten der Bundesregierung Besserung
gelobt. Man merkt den guten Willen, aber auch das
schlechte Gewissen und den Druck durch die heutige öf-
fentliche Debatte. Leider ist aber zum Inhalt des Briefes
festzustellen: Auch die jetzigen Zusicherungen reichen
in beiden Punkten nicht aus. Erstens. Der Bundestag
muss aus allen Ratsarbeitsgruppen gründlich informiert
werden. Nicht nur dann, wenn die Vertretung in Brüssel
an den Sitzungen teilnimmt, hat der Bundestag ein Recht
auf Information. Zweitens. Bei beabsichtigten Vertrags-
änderungen will die Bundesregierung dem Bundestag
künftig mitteilen, dass es jetzt dem Deutschen Bundes-
tag obliege, zu entscheiden, ob er zu dieser Unterrich-
tung Stellung nehmen wolle. In der Vereinbarung
zwischen Bundestag und Bundesregierung heißt es dem-
gegenüber:

Vor der abschließenden Entscheidung im Rat be-
müht sich die Bundesregierung, Einvernehmen mit
dem Deutschen Bundestag herzustellen.

Das bedeutet doch eine Verpflichtung der Bundesregie-
rung, sich aktiv um die Zustimmung des Bundestags zu
bemühen. Das ist nun wirklich etwas anderes, als den
Bundestag auf seine angeblichen Obliegenheiten hinzu-
weisen. Wenn das nicht eine bloße Ungeschicklichkeit
sein könnte, müsste man das als Provokation verstehen.


(Beifall bei der LINKEN)


Abschließend möchte ich noch auf einen Gesichts-
punkt hinweisen, der in beiden Anträgen nicht angespro-
chen worden ist. Trotz manch positiver Entwicklungen
bleibt der Zweifel, ob eine Vereinbarung das richtige In-
strument ist, die Pflichten der Regierung gegenüber dem
Parlament festzulegen. Wir sehen uns durch die aufge-
tretenen Probleme in der Auffassung bestätigt, dass hier
durch gesetzliche Regelungen Abhilfe möglich wäre.
Wir sollten versuchen, dies gemeinsam in der nächsten
Wahlperiode anzugehen. Ich bin ganz sicher, dass wir in
der Zwischenzeit eine Hilfestellung von dritter Seite be-
kommen werden, vom Bundesverfassungsgericht. Das
Urteil, das demnächst ergeht, wird – darin waren sich
alle Prozessbeobachter einig – Leitplanken enthalten, die
die demokratische Legitimation des Handelns in der EU
sichern sollen, Leitplanken, die mehr Einfluss der natio-
nalen Parlamente, auch des Bundestags, beinhalten. Das
wird die Qualität der EU-Arbeit des Deutschen Bundes-
tags ganz erheblich steigern, und manche in diesem
Haus, die uns kritisiert haben, dass wir nach Karlsruhe
gegangen sind, werden vielleicht noch glücklich darüber
sein.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425600

Rainder Steenblock hat jetzt das Wort für Bündnis 90/

Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Es ist überhaupt keine Frage, dass auch die Grünen diese

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(C (D usammenarbeitsvereinbarung, die alle Fraktionen des undestages mit der Bundesregierung geschlossen haen, als richtigen und wichtigen Schritt bezeichnen. Wir aben sehr viel Engagement und Arbeit in das Zustandeommen dieser Vereinbarung gesteckt. Mit allen andeen haben wir daran sehr solidarisch und sehr konstrukiv gearbeitet. Aber was jetzt die Zwischenbilanz betrifft, o ist es nicht richtig, dass wir einem vorliegenden Anrag der Koalition nicht zustimmen wollten. Vielmehr ist er Antrag der Grünen schon seit Monaten im Verfahren. icht einmal im Ausschuss, als diese Punkte beraten urden, konnte die Koalition einen Antrag vorlegen. etzt, in letzter Sekunde ist ein Antrag zusammengechustert worden. Das ist die historische Wahrheit zum ustandekommen dieses Antrags. Wir haben in Gesprähen dazu immer deutlich gesagt: Wir brauchen die Soliarität aller Fraktionen. Wir müssen uns unterhaken, eil es hier um Rechte des Parlaments gegenüber der undesregierung geht. Deshalb haben wir es für falsch ehalten, einen Antrag vorzulegen, der die Bundesregieung kuschelig lobt und all das, was bisher nicht erreicht orden ist, beschönigend darstellt. So geht es nicht, iebe Kolleginnen und Kollegen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


enn wir etwas erreichen wollen, dann müssen wir hier
usammenhalten.

Wir haben sehr viel erreicht, und unsere Arbeit ist
esser geworden. Herr Kollege Ulrich hat das Referat
A 1, das gut arbeitet, und das Brüsseler Büro erwähnt.
nsere Arbeit ist sehr viel europatauglicher geworden.
ber die Regierung hat eine ganze Reihe von Punkten,
ie wir vereinbart haben, nicht eingehalten. Ich finde,
as muss man hier sehr deutlich sagen. Wenn die Regie-
ung die Vereinbarungen nicht einhält, dann muss das
on uns allen kritisiert werden; denn das berührt existen-
ielle Rechte des Bundestages bei der Zusammenarbeit
it den europäischen Strukturen. Wir haben immer deut-

ich gemacht, dass wir als Bundestag, als nationales Par-
ament, Einfluss auf Entscheidungen in Brüssel nehmen
ollen. Wir wollen die Bundesregierung auch binden;
enn sowohl die Einvernehmensregelung als auch die
öglichkeit des Parlamentsvorbehalts – das sind die

chärfsten Waffen, die wir haben – werden von der Bun-
esregierung ständig infrage gestellt. Dagegen müssen
ir uns wenden. Jetzt will die Bundesregierung nicht das
invernehmen mit uns herstellen, sondern sie interpre-

iert die Vereinbarung so, dass der Bundestag, wenn er
ine Stellungnahme abgeben möchte, diese abgeben
ann. Es ist umgekehrt vereinbart: Die Bundesregierung
uss Einvernehmen herstellen. Das hat sie nicht ge-
acht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN)


n dieser Stelle sollten wir gar nicht anfangen, irgend-
twas zu beschönigen. Hier geht es um zentrale Rechte
er Mitgestaltung europäischer Politik, die wir einfor-
ern.






(A) )



(B) )


Rainder Steenblock
Kollege Stübgen, Ihre heutige Rede war viel besser
als der Antrag.


(Beifall des Abg. Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Schon in Ihrer letzten Rede haben Sie deutlich gesagt:

Es ist richtig, darauf hinzuweisen, dass einzelne
Aspekte nach wie vor noch nicht in ausreichendem
Maße umgesetzt worden sind; teilweise kann man
gar nicht erklären, warum das noch nicht geschehen
ist.

Das ist sehr richtig. Sie hätten so etwas auch in Ihrem
Antrag sagen können. Weil das nicht geschehen ist, wer-
den wir diesem Antrag nicht zustimmen können. Wir
werden ihn nicht ablehnen, sondern uns enthalten, weil
der Antrag an vielen Stellen das Richtige enthält. Wir
müssen die Bundesregierung aber, gerade was die Frage
des Einvernehmens und den Parlamentsvorbehalt an-
geht, vor uns hertreiben; das ist unsere Aufgabe als Par-
lamentarier. Wenn wir unsere Rechte wahrnehmen wol-
len, sollten wir gemeinsam dafür kämpfen.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425700

Axel Schäfer ist der nächste Redner für die SPD-

Fraktion.


Axel Schäfer (SPD):
Rede ID: ID1622425800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Es ist gut, wenn man sich in einer Debatte in diesem
Haus ziemlich einig ist. Trotzdem ist es notwendig, auf
ein paar Unterschiede hinzuweisen, vor allen Dingen,
wenn bereits hochgegriffene Stichworte wie „historische
Wahrheiten“ gefallen sind und das Bundesverfassungs-
gericht bemüht wurde.

Die Vorgehensweise bei dem, was wir, im Parlament,
vertreten durch die Regierungskoalition, in den letzten
Monaten mit den Regierungsvertretern ausgehandelt ha-
ben, entspricht genau den Vorgaben der BBV: Das Parla-
ment kämpft Stück für Stück um seine Rechte; die Re-
gierung sagt natürlich nicht von sich aus, dass alle
Rechte zugestanden werden.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Regierung hat uns das zugestanden! Sie hält das nicht ein! So ist das!)


– Lieber Rainder Steenblock, das liegt daran, dass die
Regierung – ob Rot, Schwarz, Grün oder Gelb-Blau –
immer ein Stück weit darauf achten wird, „exekutiven
Kernbereich“ zu verteidigen; er soll möglichst groß sein.
Deshalb wird es immer diese Form von institutionellen
Konflikten geben, egal wer an der Regierung ist. Es ist
gut, dass wir noch vor der Bundestagswahl mit einer
hoffentlich breiten Mehrheit hier entsprechend Pflöcke
einschlagen.

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(C (D Es ist bedauerlich, dass die Grünen, obwohl wir viele hrer Vorschläge übernommen haben, dem Antrag nicht eigetreten sind. Ich glaube, wir werden trotzdem gut aran weiterarbeiten. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Linkspartei, ines läuft aber nicht: nach Karlsruhe zu gehen, weil an das nicht haben will, was die europäische Demokra ie verbreitert und den nationalen Parlamenten mehr echte gibt, aber angesichts dessen, dass man in Karls uhe scheitert, zu sagen, irgendetwas Gutes werde für en Bundestag noch herauskommen. Das ist eine dopelte Moral; man muss das benennen, was Sie da praktiieren. Wir haben beim Zustandekommen der BBV auch Sie on der Linken einbezogen. Es gab also eine große bereinstimmung im Parlament. Das war auch gut so. enn wir ehrlich miteinander umgehen wollen, müssen ir auch fragen: Wie weit sind wir als Parlament in jeder inzelnen Fraktion und jeder Facharbeitsgruppe gekomen, dass sich diese Form der Europäisierung schon urchgesetzt hat, dass die europäische Dimension, die inmischung, als selbstverständlich genommen wird? Herr Kollege Schneider würde gerne eine Zwischen rage stellen. Möchten Sie das? (Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Ganz bestimmt! Das verlängert seine Redezeit!)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622425900


Axel Schäfer (SPD):
Rede ID: ID1622426000

Ja, wenn ich danach noch ein bisschen weiterreden

arf. 15 Sekunden, bitte schön.


Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622426100

Lieber Kollege Schäfer, Sie haben eben von doppelter
oral gesprochen. In diesem Zusammenhang würde
ich eines interessieren. In Art. 63 des Lissabonner Ver-

rags ist geregelt, dass „alle Beschränkungen des Kapi-
alverkehrs … verboten“ sind. Da gibt es keine vagen
ormulierungen. Das betrifft sowohl den Kapitalverkehr
er Länder der EU untereinander als auch mit Drittlän-
ern. Ist es dann nicht auch eine doppelte Moral, wenn
ie hier zum offenen Bruch des Lissabonner Vertrags
uffordern, indem Sie zum Beispiel ein Verbot von
edgefonds fordern?


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Quatsch! – Kurt Segner [CDU/CSU]: Geltendes Recht gilt nach Beschluss!)


Entschuldigung, der Vertrag ist, wie er ist. Ich hoffe
och sehr, dass Sie wissen, was die Bundeskanzlerin un-
erschrieben hat und was in den einzelnen Artikeln steht.
Von daher würde mich interessieren, ob Sie das als
oppelte Moral betrachten.


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Kommen Sie mal sofort in den Europaausschuss! Dann kommt mehr Expertise hinein! So ein Unfug!)







(A) )



(B) )


Axel Schäfer (SPD):
Rede ID: ID1622426200

Kollege Schneider, das Problem Ihrer Fraktion ist,

dass Sie bis hin zum Thema Todesstrafe das Absurdeste
in diesen Vertrag hineinlesen, obwohl es nicht darin
steht. Das trifft leider auch in diesem Fall zu.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP – Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Von Unwissenheit geprägt!)


Deshalb bleibe ich bei dem Begriff „doppelte Moral“ der
Linkspartei.

Das Letzte – weil man sich auch an die eigene Nase
fassen muss, wenn man über Demokratisierung redet –:
Wenn wir erwarten, dass wir stärker öffentlich über
Europa diskutieren, muss die Frage im Bundestag ge-
stellt werden, warum wir nicht generell unsere Aus-
schussarbeit öffentlich machen und die Öffentlichkeit
nur in bestimmten Ausnahmen oder besonderen Situatio-
nen ausschließen. Ich glaube, das gehört dazu. In ande-
ren Parlamenten ist das üblich. Vielleicht könnte der
Europaausschuss gerade aufgrund der Entschließung,
die wir heute fassen, und aufgrund der Fortschritte, die
wir bei der Demokratisierung erzielt haben, hier im
Deutschen Bundestag mit gutem Beispiel vorangehen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622426300

Thomas Silberhorn spricht jetzt für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Markus Löning [FDP]: Die doppelte Moral werden wir so schnell nicht vergessen!)



Thomas Silberhorn (CSU):
Rede ID: ID1622426400

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Dass wir in dieser Legislaturperiode den Vertrag
zwischen Bundestag und Bundesregierung über die Zu-
sammenarbeit in EU-Angelegenheiten geschlossen ha-
ben und in derselben Wahlperiode auch eine Evaluierung
vornehmen, ist, wie ich meine, ein gutes Zeichen, mit
dem wir zum Ausdruck bringen, dass wir unsere Rolle in
europäischen Angelegenheiten sehr ernst nehmen. Man-
ches hat sich auch erst durch die praktische Anwendung
dieses Vertrages in Erfahrung bringen lassen, beispiels-
weise die schon erwähnten sogenannten Hauptstadtfor-
mate, von denen wir bisher nichts wussten und die
deutlich machen, in welchem Ausmaß uns die Bundes-
regierung bisher schlicht über das in Unkenntnis gelas-
sen hat, was sie in Brüssel verhandelt.

Es sind hier zwar eine Reihe von Verbesserungen in
Aussicht gestellt; aber ich möchte doch betonen, dass ich
mit dem einen Punkt nicht einverstanden sein kann, bei
dem es um die Frage geht, wie sich jetzt die Bundes-
regierung um das Einvernehmen mit dem Bundestag be-
mühen muss, wenn es um die Aufnahme von Verhand-
lungen über Beitritte und Vertragsänderungen geht.

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(C (D (Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, sehr richtig! – Markus Löning [FDP]: Da lässt die Regierung wieder ihre interne Opposition sprechen!)


Die Zusammenarbeitsvereinbarung sieht ausdrücklich
or, dass sich die Bundesregierung um Einvernehmen
it dem Deutschen Bundestag bemühen muss.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


Sie muss es übrigens nicht herstellen – Herr Kollege
teenblock, ich hätte das gern; die Union hat dazu auch
inmal einen Gesetzentwurf eingebracht –, aber sie muss
ich zumindest bemühen.

Das, was uns jetzt vorliegt, ist ein Schreiben der Bun-
esregierung, in dem sie uns schlicht auf die entspre-
hende Ziffer der Vereinbarung hinweist und in dem von
em Begriff „Einvernehmen“ überhaupt keine Rede ist.


(Markus Löning [FDP]: Solch eine Bundesregierung stützen Sie?)


eine Damen und Herren, ein derart lausiges Schreiben
er Bundesregierung wird ihrer Verpflichtung aus dieser
usammenarbeitsvereinbarung nicht gerecht.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Markus Löning [FDP] – Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Ist das nicht auch Ihre Bundesregierung?)


Herr Kollege Schäfer, es ist nicht die Frage, ob das
eine oder Ihre oder unsere Bundesregierung ist,


(Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Doch, das ist die Frage!)


ch bin ein frei gewählter Abgeordneter dieses Hauses,
nd meine Aufgabe ist es auch als Mitglied einer Regie-
ungsfraktion, eine Kontrollfunktion gegenüber der Re-
ierung wahrzunehmen. Das ist unsere gemeinsame
ufgabe in diesem Haus.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Markus Löning [FDP] – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind der Einzige in den Regierungsfraktionen, der das tut!)


Wenn die Bundesregierung nicht bereit ist, ihre ver-
raglichen Verpflichtungen umzusetzen, die sie einge-
angen ist, dann kann ich nur sagen: Transparenz, Ver-
ässlichkeit und Parlamentsfreundlichkeit schauen
nders aus. Die Bundesregierung dokumentiert mit ih-
em Schreiben schlichtweg, dass sie ihre vertraglichen
erpflichtungen aus der Zusammenarbeitsvereinbarung
issachtet. Dass sie auch dieses Haus missachtet, doku-
entiert sie durch die mangelnde Anwesenheit bei die-

er Debatte.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich meine, dass das nicht ganz ohne Konsequenzen
leiben kann. Dass die Bundesregierung ein solches Ver-
alten mit Schreiben dokumentiert, kurz bevor die Ent-
cheidung des Bundesverfassungsgerichts in Sachen






(A) )



(B) )


Thomas Silberhorn
Vertrag von Lissabon ansteht, ist schon sehr verwegen.
Ich werde mir erlauben, das Bundesverfassungsgericht
von diesem Schreiben der Bundesregierung in Kenntnis
zu setzen, weil ich denke, dass es durchaus Erhellung
bieten kann, wie die Bundesregierung unsere Zusam-
menarbeitsvereinbarung versteht.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das können wir auch zusammen machen! – Gegenruf von der CDU/CSU: Darüber müssen wir noch mal reden!)


Es gibt Nachbarstaaten, die in solchen Fragen mittler-
weile deutlich mutiger sind als wir. Das tschechische
Abgeordnetenhaus und der tschechische Senat haben
Mitte März ihre Geschäftsordnungen geändert und in
wichtigen Fragen für sich selbst ausdrückliche Zustim-
mungsvorbehalte verankert – übrigens genau in den Fra-
gen, die auch Gegenstand des Verfahrens vor dem Bun-
desverfassungsgericht in Sachen Lissabon-Vertrag sind.
Ich habe schon darauf hingewiesen, dass die Union in ei-
nem Gesetzentwurf der letzten Legislaturperiode Ähnli-
ches gefordert hat.

Meine Damen und Herren, wir sind bei der Zusam-
menarbeitsvereinbarung deutlich weitergekommen, was
die Unterrichtung des Parlaments angeht; aber wir haben
noch eine Menge zu tun, was die aktive Mitwirkung des
Parlamentes und die Einflussnahme auf Entscheidungen
der Bundesregierung in Brüssel angeht. Ich bitte darum,
dass wir die Gemeinsamkeit der Parlamentarier pflegen,
auch in der Kontrolle der eigenen Regierung, und dass
wir unsere Mitverantwortung in europäischen Fragen ge-
nau dadurch zum Ausdruck bringen. Wir haben die
Chance, dass europäische Integration gelingt und dass
europäische Entscheidungen auf mehr Akzeptanz sto-
ßen, als das bisher der Fall ist, wenn wir eine breite öf-
fentliche Diskussion unter maßgeblicher Einbeziehung
des Bundestages führen können.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622426500

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der
Fraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP auf Druck-
sache 16/13169 mit dem Titel „Vereinbarung über Zu-
sammenarbeit in Angelegenheiten der Europäischen
Union ist einzigartig in Europa – Auslegungsfragen müs-
sen geklärt, noch bestehende Defizite beseitigt werden“.
Wer stimmt für diesen Antrag? – Gegenstimmen? – Ent-
haltungen? – Damit ist der Antrag bei Zustimmung der
einbringenden Fraktionen angenommen. Die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen und die Fraktion Die Linke ha-
ben sich enthalten.

Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Ausschusses für die Angelegenheiten
der Europäischen Union zu dem Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Zwei Jahre
Europa-Vereinbarung – Bundesregierung muss ihre Ver-
pflichtungen unverzüglich vollständig erfüllen“. Der

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1)

2)

(C (D usschuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf rucksache 16/13205, den Antrag der Fraktion Bündis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/12109 abzulehen. Wer stimmt für die Beschlussempfehlung? – egenstimmen? – Enthaltungen? – Die Beschlussemp ehlung ist angenommen. Zugestimmt haben die Koaliionsfraktionen. Dagegen gestimmt haben die Fraktion ündnis 90/Die Grünen und die Fraktion Die Linke. Die raktion der FDP hat sich enthalten. Es liegen drei Erklärungen nach § 31 unserer Gechäftsordnung vor, und zwar der Kollegen Löning, Link nd Volk.1)


Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 15 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (15. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar
Enkelmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dorothée
Menzner, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion DIE LINKE

Schnellstmögliche Einführung eines generel-
len Tempolimits von 130 Stundenkilometern
auf Bundesautobahnen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Fritz Kuhn,
Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Tempolimit 130 km/h auf Autobahnen sofort
einführen

– Drucksachen 16/6932, 16/6894, 16/9321 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Gero Storjohann

Es ist verabredet, eine halbe Stunde zu
ebattieren. – Dazu sehe ich keinen Widerspruch. Dann
st so beschlossen.

Die Kollegen Jörg Vogelsänger, Patrick Döring und
ero Storjohann haben ihre Reden zu Protokoll gege-
en,2) sodass ich das Wort der Kollegin Dorothée Menz-
er für die Fraktion Die Linke erteile.


(Beifall bei der LINKEN)



Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622426600

Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

empolimit, die Dritte! Dies ist die dritte Debatte seit
007 zu dem Thema „Höchstgeschwindigkeiten auf
undesautobahnen einführen“. Wiederholt haben wir die
rgumente pro und kontra ausgetauscht. Ich möchte die
rgumente für ein allgemeines Tempolimit aber wenigs-

ens noch einmal kurz nennen: die Senkung von Unfall-
nd Opferzahlen – eine geringere Spreizung der Ge-
chwindigkeiten auf Autobahnen minimiert Gefahren –,


(Beifall bei der LINKEN)


Anlage 25
Anlage 27






(A) )



(B) )


Dorothée Menzner
die Möglichkeit, schnell und ohne Kosten den CO2-Aus-
stoß zu senken, geringerer Anreiz, stark motorisierte und
schwere Fahrzeuge zu kaufen, Lärmschutz und demo-
grafischer Wandel; gerade die Höchstgeschwindigkeiten,
die auf unseren Autobahnen gefahren werden, sind für
ältere Verkehrsteilnehmer ein Hemmnis, Autobahnen
überhaupt zu nutzen.

In diesem Hause ist eigentlich längst eine breite
Mehrheit für ein Tempolimit vorhanden: Die Grünen ha-
ben das beschlossen und einen entsprechenden Antrag
eingebracht, wir legen ebenfalls einen entsprechenden
Antrag vor, und auch die SPD hat auf ihren Parteitagen
immer wieder bekundet, dass sie eigentlich für ein allge-
meines Tempolimit ist. Ohne die Parteien mit dem „C“
im Namen hätten wir also längst ein Tempolimit. Ich
frage die Kolleginnen und Kollegen: Wäre es nicht, zu-
mindest an dieser Stelle, ehrlicher, das „C“ durch ein
„W“, das für Wirtschaft steht, zu ersetzen? Deswegen
ein „W“, weil hauptsächlich die großen Autokonzerne
wie Daimler, BMW und Porsche weiter ungestört
schnelle, schwere, hochmotorisierte Fahrzeuge verkau-
fen wollen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: „W“ wie „Das tut weh“! Auch bei Daimler arbeiten Menschen!)


Wie gesagt, auch in der SPD hat sich die Erkenntnis
der Sinnhaftigkeit eines Tempolimits längst durchge-
setzt. Auf dem Hamburger Parteitag von 2007, den ich
heute schon einmal ansprach, war das ein Thema; es gab
einen Antrag und einen entsprechenden Beschluss. Des-
wegen fordere ich Sie von der SPD dazu auf, hier diesen
Beschluss umzusetzen. Ich möchte Sie nur daran erin-
nern, dass der Antrag, den wir heute einbringen, ur-
sprünglich aus Ihrer Fraktion stammt. Nachdem Sie ihn
zurückgezogen haben, haben wir ihn wortgleich aufge-
griffen.

Allen, die sagen, man wisse nicht, ob ein Tempolimit
wirklich den gewünschten Effekt hat, entgegne ich: Im
Antragstext, den wir zur Abstimmung stellen, steht, dass
wir nach drei Jahren schauen wollen, was das Tempo-
limit gebracht hat. Wir wollen eine Evaluation durchfüh-
ren und dann mögliche Schlussfolgerungen daraus zie-
hen. Von daher gehen wir kein Risiko ein, wenn wir
heute hier ein Tempolimit beschließen. Wir können es
testen.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich fordere Sie an dieser Stelle auf, sich einmal zu
überlegen, ob Sie nicht doch im Sinne der Mehrheit Ihrer
Parteimitglieder abstimmen.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622426700

Anton Hofreiter hat das Wort für Bündnis 90/Die

Grünen.

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(C (D Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

ollegen! Die Argumente für ein Tempolimit sind be-
annt: Wir sparen Millionen Tonnen CO2 ein, es entste-
en uns keine Kosten. Wenn es allgemein eingeführt
ird, müssen höchstens einige wenige Schilder aufge-

tellt werden.

Ein allgemeines Tempolimit würde dafür sorgen, dass
ie zwei- bis dreifache Menge an CO2 eingespart wird,
ie durch das milliardenschwere Gebäudesanierungspro-
ramm eingespart wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


ir feiern uns gerne für das milliardenschwere Gebäu-
esanierungsprogramm. Dieses Programm ist auch rich-
ig und wichtig; aber dafür geben wir 1 Milliarde Euro
ro Jahr aus. Durch ein Tempolimit könnten wir für
Cent die doppelte Menge an CO2 einsparen. Warum

un wir dies nicht? Das frage ich die Kolleginnen und
ollegen der Großen Koalition.

Des Weiteren gab es auf Autobahnabschnitten ohne
eschwindigkeitsbeschränkungen im Jahr 2007 über
00 Tote. Die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland
st eine große Erfolgsgeschichte. Die Anzahl der Toten
nd Schwerverletzten ist seit dem Höhepunkt in den
0er-Jahren stark zurückgegangen. Aber das Nichtvor-
andensein eines Tempolimits hindert uns daran, in
iesem Bereich noch weitaus bessere Ergebnisse zu er-
ielen. Wir wissen ja: Abschnitte ohne Geschwindig-
eitsbegrenzung sind im Vergleich zu Abschnitten mit
eschwindigkeitsbegrenzungen weitaus unfallträchtiger.

Die Aussage, die Autobahn ist die sicherste aller Stra-
en, die immer wieder von den Gegnern eines Tempoli-
its vorgebracht wird, ist bezüglich des Tempolimits

icht überzeugend. Es ist ja nichts anderes als ein Ver-
leich von Äpfeln mit Birnen, wenn man eine Autobahn,
uf der es keine Fußgänger und Fahrradfahrer sowie
eine Kreuzungen und Ampeln gibt, mit einer Bundes-
traße vergleicht, auf der es all das gibt. Was muss man
irklich vergleichen? Man muss einen Autobahnab-

chnitt mit Tempolimit mit einem Autobahnabschnitt
hne Tempolimit vergleichen. Die sehr alten Versuche
us der Vergangenheit – die entsprechende Forschung
urde von der Bundesregierung eingestellt – zeigen uns:
bschnitte mit Tempobeschränkungen sind verkehrssi-

herer. Deshalb lasst uns auch aus diesem Grunde ein
empolimit einführen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Es ist bereits angesprochen worden, dass wir hier im
ause eine Mehrheit hätten. Die Linke ist für ein Tem-
olimit, die Basis der SPD hat beschlossen, dass ein
empolimit aus den bekannten Gründen sinnvoll wäre,
nd auch wir sind für ein Tempolimit. Das ist eine ganz
lare Mehrheit. Warum können wir, nachdem sich heute
hnehin bei einigen Auseinandersetzungen gezeigt hat,
ass eine Mehrheit der Vernunft in diesem Parlament
orhanden ist – ich sage nur: kommunales Ausländer-






(A) )



(B) )


Dr. Anton Hofreiter
wahlrecht, der Umgang mit schwerst Heroinabhängigen –,
nicht noch einmal die Mehrheit der Vernunft Wirklich-
keit werden lassen?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


An die Vertreter der SPD: Geben Sie sich einen Ruck
und stimmen Sie unseren sinnvollen Argumenten zu.

Warum haben Sie so große Probleme mit der Einfüh-
rung dieser Maßnahme? Ich glaube, das ist nur psycho-
logisch zu erklären. Wir hatten einen Psychologen zu
Gast. Er hat uns erklärt, dass bei sehr hohen Geschwin-
digkeiten eine Art Temporausch auftritt. Dabei wird der
sogenannte Frontallappen des Gehirns schwächer durch-
blutet. Das ist der Teil des Gehirns, in dem das logische
Denken angesiedelt ist.


(Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Er muss sehr schwach ausgeprägt sein!)


Geben Sie sich einen Ruck. Im Moment sitzen Sie be-
quem, die Durchblutung des Gehirns funktioniert her-
vorragend. Deshalb: Stimmen Sie unserem Antrag zu.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


Wir haben die Mehrheit hier im Plenum, und ich bitte
Sie, sich jetzt diesen Ruck zu geben. Stimmen Sie unse-
ren Anträgen zu. Man kann sowohl dem Antrag der Lin-
ken als auch unserem Antrag zustimmen. Dann hätten
wir heute etwas Sinnvolles für den Klimaschutz und die
Verkehrssicherheit getan.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622426800

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Aus-
schusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf
Drucksache 16/9321. Der Ausschuss empfiehlt unter
Nr. 1 seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des
Antrags der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/6932
mit dem Titel „Schnellstmögliche Einführung eines ge-
nerellen Tempolimits von 130 Stundenkilometern auf
Bundesautobahnen“. Wer stimmt für diese Beschluss-
empfehlung? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Da-
mit ist die Beschlussempfehlung angenommen bei Zu-
stimmung durch die Koalition und die FDP bei
Gegenstimmen von Bündnis 90/Die Grünen und der
Fraktion Die Linke.

Unter Nr. 2 empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung
des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
Drucksache 16/6894 mit dem Titel „Tempolimit 130 km/h
auf Autobahnen sofort einführen“. Wer stimmt für diese
Beschlussempfehlung? – Gegenstimmen? – Enthaltun-
gen? – Die Beschlussempfehlung ist angenommen mit
dem gleichen Ergebnis wie die vorherige.

Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 18 auf:

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(C (D Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Satzung vom 26. Januar 2009 der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien – Drucksachen 16/12789, 16/13122 – Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Drucksache 16/13202 – Berichterstattung: Abgeordente Dr. Maria Flachsbarth Dr. Hermann Scheer Michael Kauch Hans-Kurt Hill Hans-Josef Fell Es ist verabredet, eine halbe Stunde zu debattieren. – azu sehe ich keinen Widerspruch. Dann ist so be chlossen. Als erstem Redner erteile ich dem Kollegen r. Hermann Scheer für die SPD-Fraktion das Wort. Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! eit 1956 gibt es die Internationale Atomenergie Agenur. Seit 1974 – also seit nunmehr 35 Jahren – gibt es die nternationale Energieagentur. Seit 1957 gibt es Euratom ls eine auf Europa bezogene – seinerzeit vorwiegend uf Westeuropa bezogene – internationale Regierungsoranisation zur Förderung der Atomenergie. Es gibt bei er Internationalen Energieagentur noch einmal eine Uneragentur, die Nuclear Energy Agency. Diese Hinweise eigen, warum es in der Welt über viele Jahrzehnte hineg eine derart einseitige Ausrichtung bezogen auf fos ile und atomare Energien und eine jahrzehntelange gnoranz gegenüber den Möglichkeiten der erneuerbaren nergien gegeben hat. Dies hängt nicht alleine, aber weentlich damit zusammen, dass es auf der institutionellen bene internationaler Regierungsorganisationen keine gentur bzw. keinen Advokaten für die Ausrichtung auf rneuerbare Energien gab. Nun haben wir die Situation, dass die Welt von Jahr u Jahr immer mehr erkennt und dass inzwischen kaum ehr bestritten wird, dass sich alle Länder, nicht nur eutschland, generell in Richtung erneuerbare Energien usrichten müssen. Gestritten wird allenfalls noch über ie – allerdings nicht unwesentliche – Frage, wie lange ir brauchen, um dorthin zu kommen. Diese Frage wird ich natürlich umso positiver beantworten lassen, je ehr Länder angefangen haben, ihre Energiepolitik tat ächlich so auszurichten. Das geschieht allerdings nicht von selbst. Es kann icht von selbst geschehen; denn im Hinblick auf die utzung der erneuerbaren Energien gibt es – außer bei roßwasserkraft und bei bestimmten Formen der Bio nergie, die in vielen Ländern der Dritten Welt noch sehr onventionell genutzt wird – im Grunde genommen eine Erfahrungen, auf die man zurückgreifen könnte, Dr. Hermann Scheer und die Technologien aus dem herkömmlichen Spektrum lassen sich nicht übertragen. Das heißt, hier muss neu gelernt werden, hier muss ausgebildet werden. Darauf muss man vorbereitet sein. Es ist unglaublich wichtig, dass das, was über Jahrzehnte versäumt worden ist, schnell nachgeholt wird. Dafür muss es entsprechende Unterstützung geben. Es wird notwendig sein, dass die Internationale Agentur für erneuerbare Energien ein Äquivalent gegenüber dem international und übrigens auch in vielen Ländern selbst einseitig ausgerichteten Institutionensystem wird, ein Äquivalent, das es allen Ländern ermöglicht, die Entwicklung zur Nutzung der erneuerbaren Energien schnell in die eigenen Hände zu nehmen und das technologische Know-how dafür zu bekommen. Zum technologischen Know-how gehört, dass jedes Land selbst viele ausgebildete Menschen und die richtigen Konzeptionen hat – dafür gibt es Lernerfahrungen aus anderen Ländern –, um die Energiewende, die eine historische sein wird, schnell vorantreiben zu können. Das beschreibt im Wesentlichen die Aufgaben der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien. Wir haben hier eine besondere Möglichkeit und eine besondere Verantwortung. Die besondere Möglichkeit ist, dass wir zu den ganz wenigen Ländern gehören, die aufgrund der politischen Entscheidungen der letzten 20 Jahre auf dem Weg zur Nutzung der erneuerbaren Energien Stück für Stück vorangeschritten sind, rascher als alle anderen und mit wachsendem Tempo, insbesondere seit der Verabschiedung des Erneuerbare-EnergienGesetzes im Jahr 2000. Es gibt auch andere Maßnahmen, die dieses vorangetrieben haben. In Deutschland gibt es mittlerweile 81 Bachelor-Studiengänge und mehr als 60 Masterstudiengänge für erneuerbare Energien. Das ist mehr als in jedem anderen Land. Viele junge Menschen wollen in diese Richtung gehen, wollen ihren Beruf hier finden. Das heißt, wir haben ein großes menschliches Potenzial. Dieses menschliche Potenzial, was ja auch ein politisches Potenzial ist, haben wir dafür genutzt, die Initiative für die Gründung einer Internationalen Agentur für erneuerbare Energien zu ergreifen. Damit haben wir etwas in die Hand genommen, was für das ganze internationale System von Institutionen meines Erachtens für Jahrzehnte von wesentlicher, tragender Bedeutung sein wird. Es ist ein Meilenstein, den wir gesetzt haben. Viele waren skeptisch, ob das überhaupt gelingen kann, ob überhaupt Bedarf für eine solche Agentur besteht. Die Skeptiker sind widerlegt worden: Mittlerweile haben 83 Länder unterzeichnet. Wenn die Internationale Agentur für erneuerbare Energien Ende Juni ihre Grundentscheidungen personeller Art und im Hinblick auf den Standort getroffen hat, werden es wahrscheinlich mehr als 83 sein. Die Zahl der Mitglieder der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien wächst schneller, als die jeder anderen bisher gegründeten internationalen Or g e n m t n w n v m S r W m k F n e g p m m s B g m D t d W a i e S r te E z b u f D 1)

Dr. Hermann Scheer (SPD):
Rede ID: ID1622426900




(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

(C


(D anisation gewachsen ist, und zwar weil ihre Bedeutung rkannt wird. Es ist gut, dass Deutschland – dessen Regierung, achdem dieses Parlament sie über viele Jahre hinweg it mehreren Resolutionen dazu gedrängt hatte, die Ini iative zur Gründung der Internationalen Agentur für ereuerbare Energien ergriffen hat – das erste Land sein ird, das die Ratifizierung dieses Vertragswerks vorimmt. Wir gehen dadurch weiter mit gutem Beispiel oran und setzen ein Zeichen internationaler Solidarität it all denen, die bisher noch keine ausreichenden chritte getan haben, um die Energiewende zu realisieen. Deswegen bin ich froh, dass es uns heute mit hoher ahrscheinlichkeit gelingt, diese Ratifizierung einstimig zu vollziehen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622427000

Der Kollege Michael Kauch hat seine Rede zu Proto-

oll gegeben.1)

Somit erteile ich nun das Wort der Kollegin Dr. Maria
lachsbarth für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Maria Flachsbarth (CDU):
Rede ID: ID1622427100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Er-

euerbare Energien sind – wer sollte das bezweifeln? –
in Schlüsselelement für eine nachhaltige Energieversor-
ung. Sie erweisen sich in einer Zeit steigender Energie-
reise, des fortschreitenden Klimawandels und sich im-
er weiter verschärfender Ressourcenkonkurrenzen
ehr und mehr als ein großer Hoffnungsträger für un-

ere Zukunft.

Deutschland hat international eine Vorreiterrolle im
ereich der erneuerbaren Energien eingenommen. Es ist
ut und richtig, dass wir diese Position in Verbindung
it dem Ziel größerer Energieeffizienz kräftig ausbauen.
ie Bundesregierung bringt mit den Maßnahmen des In-

egrierten Energie- und Klimaprogramms die Erreichung
er ehrgeizigen deutschen Klimaschutzziele auf den
eg, die auf den Beschlüssen des Europäischen Rates

us dem Jahr 2007 gründen. Als zentrales Element be-
nhalten sie die verstärkte Nutzung der erneuerbaren En-
rgien und erhöhte Energieeffizienz.

Mit diesen Regelungen wird nicht nur ein wichtiger
chritt zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregie-
ung getan; gleichzeitig werden mit dem Ausbau und der
chnologischen Weiterentwicklung der erneuerbaren
nergien sowie der verstärkten Energieeffizienz Poten-
iale erschlossen, die es ermöglichen, den Energiever-
rauch von den ständig steigenden Kosten für Strom, Öl
nd Gas abzukoppeln.

Diese Maßnahmen haben das Potenzial, kostendämp-
end zu wirken. Zudem leisten sie einen Beitrag, um
eutschland von den Energieimporten unabhängiger zu

Anlage 28






(A) )



(B) )


Dr. Maria Flachsbarth
machen und die Wertschöpfung in diesem Bereich sowie
die Anzahl der Arbeitsplätze in Deutschland auszubauen.
Gerade das Handwerk und der Mittelstand erhalten mit
diesen Gesetzen zusätzliche wirtschaftliche Perspekti-
ven. Darüber hinaus wird konkret zur Generationenge-
rechtigkeit beigetragen, indem endliche Ressourcen zu-
gunsten nachfolgender Generationen geschont werden.

Den größten Beitrag zur Einsparung der vorgesehe-
nen 270 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen bis
zum Jahr 2020 wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz
im Strombereich leisten, das zum 1. Januar 2009 in Kraft
getreten ist. Dadurch werden 55 Millionen Tonnen
Emissionen eingespart. Es wurde im letzten Jahr auf der
Basis der ehrgeizigen Klimaschutzziele der Bundesre-
gierung sowie im Dreiklang von Umweltschutz, Wirt-
schaftlichkeit und Versorgungssicherheit novelliert.

Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm der
Bundesregierung ist nicht nur in der Geschichte der
deutschen Klimapolitik, sondern auch international ein-
malig. Es gibt kein vergleichbares Industrieland mit ei-
nem ähnlich ambitionierten und konkret ausgestalteten
Programm. Deutschland hat seine Hausaufgaben in
puncto erneuerbare Energien und Klimaschutz gemacht.
Mit dem Eneuerbare-Energien-Gesetz hat es auch im in-
ternationalen Vergleich ein besonders effizientes Instru-
ment für einen zügigen Ausbau von erneuerbaren Ener-
gien etabliert. Dies bescheinigt uns zum Beispiel die EU.

Jetzt gilt es, den zunehmenden Ausbau der regenerati-
ven Energien auch auf dem internationalen Parkett zu
begleiten. Voraussetzung für die friedliche Weiterent-
wicklung unserer Menschheit und das Wachstum unserer
Wirtschaft ist, dass wir auf eine sichere, erschwingliche,
saubere, zuverlässige und nachhaltige Energieversor-
gung zählen können. Dabei stehen wir vor enormen He-
rausforderungen: der globalen Erderwärmung, den
schwindenden natürlichen Ressourcen, dem Bevölke-
rungswachstum, zunehmendem Energiebedarf und der
ungleichen Verteilung der Energiequellen auf unserer
Erde.

Diese Vielzahl von Faktoren zeigt, dass es notwendig
ist, die jetzt noch auf fossilen Brennstoffen basierende
Energieversorgung zukünftig vermehrt auf eine Basis zu
stellen, die stärker Gewicht auf Energieeffizienz und re-
generative Energien legt. Erneuerbare Energien sind die
entscheidende Antwort auf die Herausforderungen einer
zukünftigen globalen Energieversorgung. Viele Länder
setzen schon heute auf regenerative Energiequellen. Sie
wissen um die Notwendigkeit, in der Energieversorgung
neue Wege einzuschlagen, und fördern die Produktion
und Nutzung erneuerbarer Energien anhand verschiede-
ner politischer und wirtschaftlicher Programme.

Allerdings wird das enorme Potenzial erneuerbarer
Energien derzeit noch längst nicht ausgeschöpft. Es gibt
viele Hindernisse, langwierige Genehmigungsverfah-
ren, technische Barrieren, Einfuhrzölle, unsichere Finan-
zierungsmöglichkeiten und bei vielen Energieprojekten
mangelnde Kenntnisse darüber, welche Chancen erneu-
erbare Energien bieten. An diesen Schwachstellen setzt
die Internationale Agentur für erneuerbare Energien,
IRENA, an. Sie soll eine treibende Kraft bei der Förde-

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(C (D ung der nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Energien erden. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien interational voranzutreiben, verfolgt die Bundesregierung ntsprechend der Koalitionsvereinbarung das Ziel, eine olche internationale Agentur zu initiieren. Das ist innvoll, da es bislang noch keine internationale Instiution gibt – der Kollege Hermann Scheer hat es eben esagt –, die sich hauptsächlich mit dem Ausbau regeneativer Energien, dem Informationsaustausch und der usund Fortbildung im Bereich der erneuerbaren Enerien beschäftigt. Die Organisation soll von einer möglichst breit aufgetellten Gruppe großer und kleiner Staaten, aber auch on Industrieund Entwicklungsländern gegründet weren. Kernziel von IRENA ist die Förderung des weltweien Einsatzes erneuerbarer Energien. Dazu gehören zum eispiel verbesserte ordnungspolitische Rahmenbedinungen für regenerative Energien durch politische Beraung, verbesserte Technologietransfers, die Weiterenticklung von Kompetenzen und die Vermittlung von now-how bezüglich erneuerbarer Energien, aber auch ine verbesserte Information durch Politikforschung. IRENA ist auch für internationale Information und ommunikation über erneuerbare Energien sowie für ie Zertifizierung und Standardisierung von Technoloien im Bereich erneuerbarer Energien zuständig. Die rganisation soll zur Entlastung endlicher Energiequel en und zur langfristigen Stabilisierung der Energiereise beitragen. Gerade ärmere Länder sollen einen veresserten Zugang zu Energie erhalten. Schließlich ollen wir den Klimawandel international noch wirksaer bekämpfen. Es ist wichtig, zu betonen, dass IRENA ihre Leistunen nur auf Nachfrage der Mitgliedstaaten bereitstellen oll. Ihr Auftrag wird es nicht sein, internationale Verräge unmittelbar auf den Weg zu bringen. Über sämtlihe Aktivitäten entscheiden vielmehr allein die Mitglieer. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt nachrücklich, dass die Bundesregierung am 14. Januar die nterzeichnung der Satzung der Internationalen Organi ation für erneuerbare Energien beschlossen hat. Auf der nschließenden Gründungskonferenz am 26. Januar in onn hat die Bundesrepublik Deutschland diese Satzung ezeichnet. Das Treffen mit 125 Teilnehmerländern war beraus erfolgreich. Bis heute unterschrieben 83 Länder as Gründungsstatut. Allerdings fehlen noch einige ichtige Länder – auch das muss man sagen –, beispielseise die USA, China, Russland, Japan, Kanada, aber uch Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien und Indonesien. chließlich haben bisher nicht alle EU-Staaten untereichnet – ich verweise auf das Vereinigte Königreich –, ch hoffe: noch nicht unterzeichnet. Die Bundesregierung hat am 14. Januar 2009 ebenalls entschieden, sich mit dem Standort Bonn für den itz der Organisation zu bewerben. Die zweite Sitzung er Vorbereitungskommission wird am 28. und 29. Juni ieses Jahres in Scharm al-Scheich in Ägypten stattfin Dr. Maria Flachsbarth den. Dort wird neben weiteren Personalund Finanzfragen über den Sitz der Organisation sowie über den ersten Generaldirektor bzw. die erste Generaldirektorin entschieden. Vor diesem Hintergrund ist eine zügige Ratifikation durch das Parlament der Bundesrepublik Deutschland ein wichtiges politisches Signal. Deutschland soll bei den anstehenden Entscheidungen zu IRENA voll handlungsfähig sein. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)





(A) )


(B) )


Wir unterstützen den Bundesumweltminister nach-
drücklich, wenn er sich um einen Sitz der neuen Organi-
sation in der Bundesstadt Bonn bemüht.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Ulrich Kelber [SPD])


– Der Abgeordnete Kelber aus Bonn kann da in groß-
koalitionärer Einigkeit nur applaudieren. – Dies wäre
eine gute Entscheidung für die Weiterentwicklung der
erneuerbaren Energien weltweit und für den Weltmeister
im Bereich der erneuerbaren Energien, für Deutschland.

Erneuerbare Energien sind ein Schlüsselinstrument
für die nachhaltige Energieversorgung. Mit IRENA wer-
den wir eine Organisation ins Leben rufen, die helfen
wird, das enorme Potenzial der erneuerbaren Energien
zu erschließen. IRENA soll als unabhängige Institution
für Chancengleichheit in der Welt sorgen und die Weiter-
entwicklung erneuerbarer Energien bewirken. Sie soll
insbesondere denen helfen, die heute noch keinen Zu-
gang zu Elektrizität haben und ihre Entwicklungschan-
cen deshalb nur eingeschränkt wahrnehmen können. Das
wird gut sein für den Klimaschutz. Das bringt den Men-
schen Versorgungssicherheit. Das trägt zu einer langfris-
tigen Stabilisierung der Energiepreise bei, und das trägt
zur Generationengerechtigkeit bei. Wir bringen eine in-
ternationale Institution auf den Weg, die die Brücke zur
Zukunft der Menschheit in entscheidender Weise mit-
bauen wird.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622427200

Nächster Redner ist der Kollege Hans-Kurt Hill für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Hans-Kurt Hill (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622427300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Erneuerbare Energien sind ein Garant für bezahlbare
Energie, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Frie-
denssicherung. 100 Prozent Strom aus erneuerbaren
Energien, das ist bis 2040 machbar.

Bereits in zehn Jahren wird im Bereich der Stromer-
zeugung der Anteil von Wasserkraft, Windenergie, So-
larstrom, Bioenergie und Erdwärme auf fast die Hälfte
steigen; dessen bin ich mir gewiss. Das gelingt aber nur,
wenn wir die fossilen Energiekonzerne und auch deren

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(C (D olitische Kettenhunde in die Schranken weisen, werte olleginnen und Kollegen. Die Verabschiedung der Sat ung der Internationalen Agentur für erneuerbare Enerien, IRENA, ist deshalb längst überfällig. Energiepolitisch stehen wir jetzt vor einer Richtungsntscheidung: Fortführung der fossil-atomaren Energieirtschaft oder Durchsetzung einer nachhaltigen Eneriepolitik, basierend auf erneuerbaren Energien und nergieeffizienz. Bleiben wir bei Kohle und Atom, nehen die Risiken und Gefahren für Mensch und Umwelt urch Reaktorpannen, aber auch durch das trojanische ferd der CO2-Verklappung zu. Die Kosten der Energieutzung steigen massiv an. Die Folge wird auch ein Veragen im Klimaschutz sein. Mithilfe der erneuerbaren Energien können wir hingeen die erforderliche Minderung der Treibhausgase ereichen, die Importabhängigkeit beenden, eine sichere ersorgung gewährleisten, die Energiepreise senken und etztlich Hunderttausende neuer Arbeitsplätze schaffen. m Sonne und Wind werden keine Kriege geführt, liebe olleginnen und Kollegen. rneuerbare Energien sind ein wesentlicher Beitrag zur riedenspolitik. Der Gesetzentwurf für die Errichtung der IRENA ist ine klare Richtungsbestimmung zugunsten einer zuunftsfähigen Energiepolitik, und zwar im krassen Wierspruch zum tatsächlichen Regierungshandeln. Union nd Sozialdemokraten bejubeln den Zubau riesiger Kohegroßkraftwerke, anstatt auf dezentrale Strukturen mit raftwärmekopplung zu setzen. (Ulrich Kelber [SPD]: In den Kohlegebieten tun Sie das auch!)


(Beifall bei der LINKEN)


elbst in der SPD, Herr Kelber, wird mittlerweile hinter
orgehaltener Hand mit einer Verlängerung der Laufzeit
er Atomkraftwerke gerechnet; so ist es doch. Wir wer-
en daher sorgfältig darauf achten, dass die IRENA mit
eben gefüllt und gegen Anwürfe der Energiekonzerne
sie wollen eine rückwärtsgewandte Energiepolitik –
eschützt wird, Herr Kelber.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN – Ulrich Kelber [SPD]: Aber Sie im Saarland sind doch für Kohlekraftwerke! Bei der Linken steht das im Wahlprogramm! Sie wollen doch Kohlekraftwerke im Saarland errichten!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622427400

Nun hat das Wort der Kollege Hans-Josef Fell für die

raktion Bündnis 90/Die Grünen.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622427500

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

erren! Der Prozess der Gründung der Internationalen
gentur für erneuerbare Energien, kurz: IRENA, tritt in
ie entscheidende Phase. Für viele Menschen ist es er-
taunlich, dass sich seit der Gründungsversammlung An-






(A) )



(B) )


Hans-Josef Fell
fang dieses Jahres in Bonn schon mehr als 80 Nationen
bereit erklärt haben, der IRENA beizutreten. Damit wur-
den wohl auch die letzten Zweifler und Verhinderer
überzeugt, diejenigen, die durch jahrelanges Belachen
und Verhindern der erneuerbaren Energien auch die
IRENA verhindern konnten. Sie wurden davon über-
zeugt, dass der Gedanke der erneuerbaren Energien
längst die gesamte Welt erobert hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Seit fast zwei Jahrzehnten kämpft EUROSOLAR – ich
will deutlich sagen: vor allem in der Person ihres Präsi-
denten, Hermann Scheer – um die Umsetzung des Vor-
schlages, IRENA zu gründen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Wir Grünen haben die Gründung der IRENA immer un-
terstützt. Wir hatten diese Forderung frühzeitig, lange
vor anderen Parteien, in unseren Wahlprogrammen, und
wir haben sie in Bundestagsanträgen vielfach zum Aus-
druck gebracht.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig!)


Den Nationen, die den Gründungsprozess im Vorfeld un-
terstützt und vorangetrieben haben, vor allem Deutsch-
land, aber auch Dänemark und Spanien, sei an dieser
Stelle für ihren Einsatz gedankt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Sosehr wir uns freuen, dass IRENA gegründet wurde:
Wir machen uns Sorgen, dass der interne Streit in der
Bundesregierung dazu führt, dass Deutschland am Ende
weder den Standort noch den Generalsekretär der
IRENA stellt.


(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Ach, erzählen Sie doch nichts!)


Es wäre eine Torheit, wenn es aufgrund taktischer Unge-
schicklichkeiten bei der Bewerbung um den Sitz von
IRENA dazu käme, dass Deutschland als Vorreiter der
erneuerbaren Energien und Wegbereiter der IRENA am
Ende mit leeren Händen dastünde.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Dann wegen solcher Reden!)


Falls die Entscheidung für den Sitz nicht auf Bonn
fällt – für Bonn kämpfen wir alle gemeinsam intensiv –
und Abu Dhabi den Zuschlag bekommt, dann hat die
Bundesregierung nicht einmal einen Vorschlag für einen
geeigneten Generalsekretär.


(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Das hat Ihnen der Minister doch erklärt!)


Es dürfte keinen Zweifel geben, dass es hierzulande pro-
filierte, geeignete Kandidaten gibt. Wir Grünen fordern
daher die Bundesregierung auf, den internen Streit
schnell zu beenden und einen Kandidaten zu präsentie-

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(C (D en, der unter den Mitgliedsnationen bekannt ist und akeptiert werden kann. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Entscheidend wird sein, dass die IRENA klar die Inte-
essen des Ausbaus erneuerbarer Energien vertritt und
icht von den Interessen der konventionellen, fossilen
nd atomaren Energiewirtschaft verwässert wird. Nur
ann kann IRENA den weltweiten Ausbau der erneuer-
aren Energien wirkungsvoll beschleunigen.

Es ist daher erfreulich, dass in der der heutigen
ntscheidung zugrundeliegenden Satzung, konkret: in
rt. 3 der Satzung vom 26. Januar 2009 der Internatio-
alen Organisation für erneuerbare Energien, ganz klar
ur erneuerbare Energien als Gegenstand von IRENA
efiniert sind. Dies war nicht selbstverständlich. In man-
hen Nationen, etwa in Russland, wird beispielsweise
ersucht, die Atomenergie als erneuerbare Energie zu
efinieren, sie also umzudefinieren. Dies ist absurd und
öllig unverständlich; denn Uran ist bekanntlich ein end-
icher und sehr begrenzter Rohstoff. Auch die Begehr-
ichkeiten der fossilen Energiewirtschaft, ihre Interessen
ei der IRENA unterzubringen, konnten erfolgreich ab-
ewehrt werden. Das ist gut so, und das begrüßen wir.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Aufgabe der IRENA wird sein, das Wissen über er-
euerbare Energien zusammenzutragen, auf dem ak-
uellsten Stand zu halten und den Transfer von Wissen,
um Beispiel über Konferenzen und Internetauftritte, zu
rganisieren. Dies gilt nicht nur für technologische
nhalte im Bereich der Bildung und Ausbildung von In-
enieuren und Facharbeitern, sondern auch für entschei-
ende Politikmaßnahmen – zum Beispiel für zielfüh-
ende Gesetze wie das deutsche Erneuerbare-Energien-
esetz –, um Regierungen und Parlamente entsprechend

u informieren und zu beraten. Dies gilt genauso für
ufklärungskampagnen in der Bevölkerung, damit eine
reite Akzeptanz für den schnellen Ausbau der erneuer-
aren Energien in allen Sektoren entstehen kann.

Die IRENA wird dazu einen entscheidenden Beitrag
eisten. Deshalb stimmen wir Grünen heute diesem Ge-
etzentwurf zu.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622427600

Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege

lrich Kelber für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1622427700

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Wir sind bei IRENA in der Tat weit gekommen.
m Anfang stand die Initiative von Hermann Scheer in
iesem Parlament, um den sich dann einige andere Ab-
eordnete – Hans-Josef Fell, Josef Göppel und auch ich –
eschart haben. Wir haben am Anfang für Mehrheiten in
nseren Fraktionen gekämpft. Wir hatten eine Mehrheit






(A) )



(B) )


Ulrich Kelber
in der rot-grünen Koalition. Wir haben mit dem damali-
gen Umweltminister durchaus ringen müssen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wer war das?)


Wir haben jetzt eine breite Mehrheit im Parlament,
und die drei zuständigen Minister – Steinmeier, Wieczo-
rek-Zeul und Gabriel – haben dank der Hilfe von Son-
derbotschaftern mit der Vorbereitung der Konferenz
dazu beigetragen, dass IRENA zustande gekommen ist.
In der Tat hat sie nun in der gesamten Welt Mitglieder.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Als Bundestagsabgeordneter aus Bonn möchte ich
mich für das Vertrauen bedanken, im Wettbewerb um
den Sitz der IRENA mit der Bundesstadt Bonn anzutre-
ten. Wir haben ein starkes Angebot gemacht; das mögli-
che Umfeld ist bestens. Wir bieten die Gesprächspartne-
rinnen und Gesprächspartner, die IRENA braucht: Die
zuständigen UN-Organisationen, der Weltrat für Erneu-
erbare Energien, EUROSOLAR und der Welt-Windener-
gie-Verband sitzen in Bonn. Wir haben in NRW die
weltweit dichteste Wissenschaftslandschaft auf diesem
Gebiet. Wir bieten in Deutschland entsprechende Ar-
beitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten.

Deutschlands Politik insgesamt setzt klar Priorität auf
erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Die nord-
rhein-westfälische Landesvertretung als möglicher Sitz
ist ein fantastisches Gebäude, das direkt am Rhein liegt,
direkt neben dem UN-Hauptquartier, direkt neben dem
Kongresszentrum und direkt neben dem Bundesministe-
rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
lung. Das kann kein anderer auf der Welt bieten. Ich
bitte, diese starke Bewerbung zu kommunizieren, und
zwar auch in der Hauptstadtpresse, die von den Diplo-
matinnen und Diplomaten gelesen wird.

Es gibt auch starke Bewerbungen außerhalb Deutsch-
lands. Wir haben starke Konkurrenz: Wien, Kopenha-
gen, vor allem aber Abu Dhabi. Da Abu Dhabi seine Be-
werbung bereits ins Internet gestellt hat, wissen wir, dass
die Vereinigten Arabischen Emirate deutlich mehr Geld
bieten. Sie zahlen auch einen wesentlich höheren Mit-
gliedsbeitrag. Wenn die Gerüchte, die man hört, stimmen
– sie hören sich ziemlich eindeutig an –, bieten sie auch
eine Reihe von Koppelgeschäften an, nach dem Motto:
Wenn du für Abu Dhabi stimmst, kaufe ich bei dir ein
Atomkraftwerk. Es ist wichtig, zu wissen, dass die Kon-
kurrenz so vorgeht.

Ich glaube, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wir
setzen klar Priorität auf erneuerbare Energien. Abu
Dhabi tut dies nicht: Die Vereinigten Arabischen Emi-
rate haben angeboten, 50 Millionen Euro zur Förderung
erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern zur Ver-
fügung zu stellen. Deutschland gibt für die Förderung
von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in Ent-
wicklungsländern bereits heute 1 Milliarde Euro pro
Jahr aus. Abu Dhabi hat angekündigt, wissenschaftliches
Know-how zur Verfügung zu stellen. Wir haben es
schon. Außerdem wurde angekündigt, Gesprächspartner
bereitzustellen. Wir bieten sie schon.

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(C (D Unser Hauptproblem wird in der Tat darin bestehen, ass wir gegen den harten Brocken der Koppelgeschäfte ngehen müssen. Als Bonner Abgeordneter darf ich es ehr als andere zuspitzen: Wir gehen mit Zuversicht in ie Auseinandersetzungen, nach dem Motto: Kompetenz nd Engagement gegen Petrodollars. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622427800

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun-
esregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu
er Satzung der Internationalen Organisation für erneu-
rbare Energien. Der Ausschuss für Umwelt, Natur-
chutz und Reaktorsicherheit empfiehlt in seiner
eschlussempfehlung auf Drucksache 16/13202, den
esetzentwurf der Bundesregierung auf den Druck-

achen 16/12789 und 16/13122 anzunehmen. Ich bitte
iejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen,
ich zu erheben. – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? –
er Gesetzentwurf ist damit einstimmig angenommen.

Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 17 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Burk-
hardt Müller-Sönksen, Michael Kauch, Florian
Toncar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der FDP

Menschenrechte von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen und Transgendern in Deutschland
und weltweit schützen

– Drucksache 16/12886 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (f)

Auswärtiger Ausschuss
Innenausschuss
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

Folgende Kolleginnen und Kollegen haben ihre
eden zu Protokoll gegeben: Jürgen Klimke, Angelika
raf, Burkhardt Müller-Sönksen, Dr. Barbara Höll und
hilo Hoppe.1)

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
rucksache 16/12886 an die in der Tagesordnung aufge-

ührten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
erstanden? – Ich sehe, das ist der Fall. Dann ist die
berweisung so beschlossen.

Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 22:

Zweite und dritte Beratung des von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie

(ARUG)


– Drucksache 16/11642 –

Anlage 29






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsaus-
schusses (6. Ausschuss)


– Drucksache 16/13098 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker
Klaus Uwe Benneter
Mechthild Dyckmans
Sevim Dağdelen
Jerzy Montag

Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Abgeordneten
Elisabeth Winkelmeier-Becker und Klaus Uwe Benneter
vor.

Folgende Kolleginnen und Kollegen haben ihre
Reden zu Protokoll gegeben: Elisabeth Winkelmeier-
Becker, Klaus Uwe Benneter, Mechthild Dyckmans,
Wolfgang Nešković, Dr. Gerhard Schick und der Parla-
mentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach.


Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU):
Rede ID: ID1622427900

Wir beraten heute abschließend über die Umsetzung

der Aktionärsrechterichtlinie und über den Gesetzent-
wurf des Bundesrates zur Einführung erstinstanzlicher
Zuständigkeiten des Oberlandesgerichts in aktienrechtli-
chen Streitigkeiten.

Durch die Umsetzung der EU-Richtlinie machen wir
das Recht der Hauptversammlungen fit für die Zukunft:
Die Anteilseigner können, wenn die Satzung es so
vorsieht, zukünftig online oder per Briefwahl an den
Hauptversammlungen teilnehmen; die für die Haupt-
versammlung erforderlichen Unterlagen kann die Aktien-
gesellschaft auf ihre Seite im Internet stellen. Damit er-
möglichen wir die grenzüberschreitende Durchführung
von Hauptversammlungen und erhöhen gleichzeitig die
Teilnehmerzahlen und damit die demokratische Legitima-
tionsgrundlage für Beschlüsse.

Zur Verringerung des Verwaltungsaufwandes regeln
wir in Anlehnung an das Gesetz zur Modernisierung des
GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen

(MoMiG) Ausnahmen von der bisherigen obligatorischen

Gründungsprüfung bei Kapitalerhöhungen mit Sachein-
lagen. Wenn also beispielsweise Vermögensgegenstände
eingelegt werden sollen, für deren Bewertung eindeutige
Anhaltspunkte vorliegen, kann von dieser Erleichterung
Gebrauch gemacht werden. Die Gründungsprüfung
bleibt allerdings obligatorisch, wenn aufgrund besonde-
rer Umstände, wie bei dem zwischenzeitlichen Aussetzen
des Handels mit den betreffenden Papieren, eine sichere
Bewertung der Einlagengegenstände im Einzelfall nicht
möglich ist.

Ein weiterer Gegenstand der Richtlinie ist die Deregu-
lierung der Fälle, in denen sich Aktionäre mit ihren
Stimmrechten durch Kreditinstitute vertreten lassen – das
sogenannte Depotstimmrecht. Den Aktionären bleibt die
Möglichkeit erhalten, durch eine Dauervollmacht einen
unbürokratischen Weg zur Stimmrechtsausübung zu wäh-
len. Einzelweisungen sind dementsprechend zur Stimm-
rechtsausübung nicht erforderlich. Dem Vorschlag, dass
Banken bei fehlender Einzelweisung einfach dem Abstim-

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(C (D ungsverhalten der Unternehmensverwaltung folgen üssten, sind wir aus guten Gründen nicht nachgekomen. Nach der neuen Regelung hat das depotführende reditinstitut zwei Möglichkeiten, die Vollmacht für Fälle ehlender Einzelweisung zu gestalten: Entweder es erareitet eigene Abstimmungsvorschläge in Anlehnung an ie geltende Rechtslage und stimmt bei fehlender Einzeleisung in diesem Sinne, oder das Kreditinstitut lässt sich ine generelle Weisung geben, nach der es im Sinne der erwaltung bzw. bei abweichenden Verwaltungsvorschläen im Sinne des Aufsichtsrats abstimmt. Auch dies sind raktikable Vorgaben, die zu begrüßen sind. Viel mehr als die eher technischen und weitgehend untreitigen Änderungen durch die Aktionärsrechterichtliie hat uns im Rechtsausschuss die Frage bewegt, wie die inhellig beklagte Anhäufung von Unzulänglichkeiten es aktienrechtlichen Beschlussmängelrechts zumindest eilweise zu reparieren ist. Hier stehen die Praktiken des ogenannten räuberischen Aktionärs im Schlaglicht. In en letzten Jahren hat sich eine Anfechtungsindustrie von inigen wenigen Aktionären etabliert. Dabei werden auptversammlungsbeschlüsse mit der Wirkung ange ochten, dass ihre Eintragung und damit die Ausführung er beschlossenen Maßnahmen verschleppt wird. Die bereffenden Aktionäre lassen sich die Rücknahme ihrer Anechtungen meist in Vergleichen teuer bezahlen. Es geht hnen folglich nicht um die Einhaltung von Aktionärsechten, sondern lediglich um das Erlangen hoher Geldeträge. Daher wäre der „räuberische Aktionär“ wohl reffender als „erpresserischer Aktionär“ zu bezeichnen. nd dieses Geschäft lohnt sich: Ist der gerichtliche Streitert bei aktienrechtlichen Gegenständen noch auf 00 000 Euro begrenzt, so sind schon die Vergleichssumen im zweistelligen Millionenbereich keine Ausnahme. rund ist der sogenannte Vergleichsmehrwert, durch den it horrenden Vergütungsforderungen von Rechtsanwäl en ein künstlicher Schaden erzeugt wird, den die Gesellchaft durch Vergleichszahlungen kompensiert. Diesen Praktiken sagen wir mit dem Gesetz nun den ampf an. Dabei versuchen wir, mit verschiedenen Mit eln anzusetzen: Zum einen korrigieren wir einige Regeungen zum aktienrechtlichen Freigabeverfahren. Durch ieses Verfahren, welches mit dem Gesetz zur Unternehensintegrität und Modernisierung des Anfechtungs echts ür die Gesellschaft die Möglichkeit, trotz erfolgter Anechtung in bestimmten Fällen zur Umsetzung des Bechlusses zu gelangen. Mit einem Quorum im Freigabeerfahren soll nun erreicht werden, dass Trittbrettfahrern on Klägern die Arbeit erschwert wird. Die Anteilseigner üssen zukünftig einen Aktienanteil im Nennwert von 000 Euro halten, damit die Gesellschaft im aktienrecht ichen Freigabeverfahren den Hauptversammlungsbechluss nicht trotz erfolgter Anfechtung umsetzen kann. ies entspricht im Regelfall einem Börsenwert von 0 000 bis 20 000 Euro. Bei der Bemessung der Höhe des Quorums besteht der ielkonflikt, einerseits den missbräuchlich klagenden Ak ionären die Fortsetzung ihrer erpresserischen Strategie u erschweren, andererseits nicht mit einem Federstrich ämtlichen redlichen Kleinund einer Vielzahl von Min derheitsaktionären die Möglichkeit aus der Hand zu nehmen, auch im Freigabeverfahren eine Eintragung eines Hauptversammlungsbeschlusses zu verhindern. Denn eines muss uns auch bewusst sein: Die redlichen Anfechtungen haben seit jeher auch auf Schwachstellen und Lücken im Aktienrecht hingewiesen und somit zu einem stetigen Korrekturprozess im Aktienrecht beigetragen. Die unredlichen – weil aus rein sachfremden Erwägungen erfolgenden – Anfechtungen sind hier ein schwer zu isolierendes Phänomen. Der entscheidende Aspekt, den die erpresserischen Aktionäre ausnutzen, ist die zeitliche Verzögerung, die der gerichtliche Instanzenzug mit sich bringt. Dies betrifft wiederum in besonderem Maße das Freigabeverfahren. Folglich bestand in den Beratungen ein breiter Konsens zwischen den Fraktionen, dass das Freigabeverfahren auf eine Instanz beschränkt werden muss. Ich bin froh, dass wir – anders, als es der Regierungsentwurf vorsah – die Oberlandesgerichte mit dieser Zuständigkeit betrauen werden. Dies entspricht dem gleichlautenden Gesetzentwurf des Bundesrats. Schließlich sind es dieselben Senate, welche neben dem Freigabeverfahren auch im Hauptsacheverfahren letztinstanzlich entscheiden werden, da in der Vergangenheit kaum ein einschlägiger Rechtsstreit in der ersten Instanz beendet wurde. Es wäre ein zumindest unglücklicher Zustand, sollte das Oberlandesgericht eine Entscheidung in der Hauptsache treffen, die vom Landgericht im Freigabeverfahren völlig anders bewertet wird. Es ist sinnvoll, hier nach drei Jahren eine Evaluierung vorzunehmen und zu überprüfen, ob die Neuregelung tatsächlich zu kürzeren Verfahrensdauern und schnellerer Rechtssicherheit für Gesellschaften und Aktionäre geführt hat. Das Ergebnis sollte in eine größere Reform des Beschlussmängelrechts Eingang finden. Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses enthalten folglich gleich zwei Aufforderungen an den 17. Deutschen Bundestag: erstens die Evaluation der erstinstanzlichen Zuständigkeit der Oberlandesgerichte im aktienrechtlichen Freigabeverfahren bis Ende 2011; zweitens die Aufforderung an den nächsten Deutschen Bundestag, eine umfassende Reform des aktienrechtlichen Beschlussmängelrechts auf den Weg zu bringen. So müssen wir dem Missbrauch von Anfechtungsund Klagemöglichkeiten im Recht der Aktiengesellschaften weiteren Boden entziehen. Im Hinblick auf diese notwendige Reform möchte ich einige Stichpunkte nennen, die in der Großen Koalition bisher kontrovers diskutiert werden: Zu nennen ist die Befristung der Nichtigkeitsklagen. Aktuell ist die Praxis zu beobachten, dass sich klagende Aktionäre bis zu einem späteren Zeitpunkt Nichtigkeitsgründe „aufsparen“, um nach dem Verstreichen mehrerer Monate erneuten Druck auf die Gesellschaften ausüben und weiter erpresserisch tätig werden zu können. Wenn wir es ernst meinen mit dem Schutz redlicher Aktionäre und der Gesellschaften, so muss auch hier eine sinnvolle Regelung gefunden werden. Auch die Frage, ob in der im Freigabeverfahren durchzuführenden Interessenabwägung nicht auch die In t g m n s d S d d a i s r s b a G d m U r d b „ d d d D z d g t i d e d v t s e b s g B a d d r r h v Zu Protokoll ge (C (D eressen der nichtklagenden, aber dennoch vom jeweilien Beschluss betroffenen Aktionäre gewichtet werden, uss neu beantwortet werden. Schließlich sind weiterreichende Ansätze wie die Trenung der vorzeitigen Eintragung von der dauerhaften Betandskraft zu diskutieren. Dann wäre es möglich, dass ie Rechtsfolgen erfolgreicher Anfechtungen nicht auf chadenersatzzahlungen beschränkt sind, sondern dass ie Umsetzung rechtswidriger Beschlüsse auch – zuminest ex nunc – rückgängig gemacht werden kann. Es bleibt trotz des heute zu verabschiedenden Gesetzes lso viel zu tun im Beschlussmängelrecht. Mit dem ARUG st der große Wurf im Beschlussmängelrecht nicht gechafft. Sicher ist dieses Gesetz aber ein Schritt in die ichtige Richtung. Ein kleiner Kritikpunkt bleibt: Leider hat es das zutändige Bundesministerium der Justiz nicht vermocht, is zum Tag der abschließenden Beratungen im Rechtsusschuss eine Bewertung der Bürokratiekosten für den esetzentwurf vorzunehmen. Die entsprechende Zusage er Bundesregierung gegenüber dem Normenkontrollrat uss natürlich eingehalten werden. Auch wenn mit der msetzung des Gesetzes sicher keine Steigerung der Bü okratiekosten verbunden ist, so geht es doch nicht an, iese Zusage gewissermaßen wortlos am Parlament vorei im Sande verlaufen zu lassen. Diese Praxis darf nicht Schule machen“ – daher spreche ich diesen Punkt an ieser Stelle ausdrücklich an. Das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrichtlinie, as wir heute verabschieden, enthält einige wichtige Änerungen gegenüber dem eingebrachten Gesetzentwurf. ie Änderungen betreffen unter anderem die Regelungen ur verdeckten Sacheinlage. Hier geht es um die Fälle, in enen die Gesellschafter vereinbaren, dass Bareinlagen eleistet werden und dies auch so in der Satzung der Akiengesellschaft festgelegt wird. In Wahrheit werden aber n diesem Zusammenhang Absprachen getroffen, wonach ie Gesellschaft bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise inen Sachwert erhält. Nach den jetzt vorgenommenen Änderungen bleibt es abei, dass vorsätzliche Falschangaben zu der Art der ereinbarten Einlagen strafbar sind; erkennt das Regisergericht die verdeckte Sacheinlage, darf die Aktiengeellschaft nicht eingetragen werden. In der Insolvenz ist s aber künftig so, dass der Wert der Sacheinlage auf die estehende Bareinlagepflicht angerechnet wird. Damit ist ichergestellt, dass jeder seine Einlage zwar voll erbrinen muss, aber auch nicht mehr. Wichtig ist dabei: Die eweislast für die Werthaltigkeit seiner Sacheinlage trägt llein der Aktionär in vollem Umfang. Wir haben damit ie Lösung, die wir bereits im GmbH-Recht für die vereckten Sacheinlagen gefunden haben, auf das Aktienecht übertragen. Alle Sachverständigen, die wir als Beichterstatter bei unseren Beratungen hinzugezogen aben, haben dies begrüßt. Auch das Cashpooling, also das Hinund Herzahlen on Bareinlagen, haben wir parallel zum neuen GmbH Elisabeth Winkelmeier-Becker gebene Reden Recht geregelt. Fließt die an die neue Konzerntochter gezahlte Einlage beispielsweise sofort wieder an die Konzernmutter zurück, so ist die Bareinlageforderung künftig dennoch erfüllt, wenn der Tochter ein vollwertiger Rückgewähranspruch zusteht. Damit gehen wir – wie im GmbH-Recht – jetzt auch im Aktienrecht zu einer bilanziellen Betrachtungsweise über. Auch das haben die Sachverständigen einhellig begrüßt. Weiter haben wir kleinere Änderungen am VW-Gesetz vorgenommen, die sich auf Einzelheiten der Vollmachtserteilung und -ausübung in der Hauptversammlung beziehen. Diese Änderungen waren zum einen notwendig, um die Aktionärsrechterichtlinie auch im VW-Gesetz umzusetzen. Zum anderen waren sie eine Folge der EuGHRechtsprechung, die uns dazu zwang, bei entsprechend hohem Aktienbesitz Stimmrechte auch über 20 Prozent hinaus zuzulassen. Infolge der alten Rechtslage war geregelt, dass niemand in der Hauptversammlung das Stimmrecht für mehr als ein Fünftel der Grundkapitals ausüben durfte. Wenn aber ein Aktionär künftig mehr als 20 Prozent Stimmrechte haben darf, ist es unsinnig, ihm die Ausübung dieser Stimmrechte durch mehrere Vertreter in der Hauptversammlung vorzuschreiben. Künftig kann sich also der Großaktionär auch durch einen einzigen Vertreter in der Hauptversammlung vertreten lassen. Am meisten haben uns aber die Regelungen zur Bekämpfung missbräuchlicher Aktionärsklagen beschäftigt. Wir wissen, dass sich seit vielen Jahren eine wachsende Branche von Berufsklägern entwickelt hat, die wichtige Beschlüsse der Hauptversammlung anfechten und damit die Eintragung der Beschlüsse verhindern. Auswertungen des elektronischen Bundesanzeigers haben ergeben, dass die zehn fleißigsten Aktionärskläger innerhalb von 14 Monaten insgesamt 121-mal vor Gericht gezogen sind. Sie können damit Kapitalerhöhungen oder Fusionen blockieren, und zwar über eine längere Zeit. Denn das Freigabeverfahren erstreckt sich derzeit über zwei Instanzen. Weil deshalb wichtige Strukturentscheidungen nicht umgesetzt werden können, bieten die Aktiengesellschaften erhebliche Summen, um die Kläger zu einer Klagerücknahme zu bewegen. Am Ende steht dann häufig ein Vergleich. Es gibt Kläger, die verdienen auf diese Weise jährlich viele Millionen Euro. Der „Deutschlandfunk“ hat zu diesem Thema einen sehr aufschlussreichen Hintergrundbericht von Detlef Grumbach gesendet. Sie finden ihn im Internetarchiv des „Deutschlandfunks“. Ich empfehle ihn zum Nachhören. Überschrift und Schlusswort, gesprochen von einem der bekanntesten VielfachAnfechtungskläger: „Der Gruß des Kaufmanns ist die Klage.“ Ein solcher Klagegruß kann, wie gesagt, sehr teuer sein. Das ist die eine Seite. Wir haben aber von dem Sachverständigen Professor Heribert Hirte gehört, dass derartige Aktionärsklagen in der Vergangenheit häufig in der Sache begründet waren, dass sie sogar Anlass für positive gesetzliche Änderungen waren und dass die Möglichkeit solcher Anfechtungsklagen auch vorbeugend wirkt. Die Aktiengesellschaften achten sehr darauf, dass keine Aktionärsrechte verletzt werden, um keine Angriffspunkte zu geben. Das ist die andere Seite. z R z b a s m K w l g s E d u d h m g H k l S a V c R g z t m d l e S V D e H P s s f g n s l s c M V d r s Zu Protokoll ge (C (D Mir war wichtig, erpresserischen Rechtsmissbrauch u erschweren, aber dennoch weiterhin angemessene echtsschutzmöglichkeiten für redliche Kleinaktionäre u erhalten. Das Gesetz sieht nun vor, dass ein Freigabeeschluss ergeht, wenn der Kläger nicht mindestens einen nteiligen Betrag von 1 000 Euro an der Aktiengesellchaft hält. Damit wird Trittbrettfahrern, die sich bisher it minimalem Aktienbesitz ohne eigenen Sachvortrag an lagen beteiligen, das Aufspringen erschwert. Außerdem ird im Freigabeverfahren künftig erstund letztinstanz ich vom Oberlandesgericht entschieden. Eine Übertraung der Entscheidung auf den Einzelrichter ist ausgechlossen. Wir erhoffen uns dadurch eine schnellere ntscheidung bei hoher Entscheidungsqualität. Das Bunesjustizministerium haben wir gebeten, bis Ende 2011 zu ntersuchen, ob sich diese Regelung – im Vergleich zu en heutigen Verfahrensdauern – tatsächlich bewährt at. Schließlich haben wir uns im Einzelnen mit der Forulierung der Freigabeklausel beschäftigt. Dort ist gereelt, wann trotz Anfechtungsklage ein Beschluss der auptversammlung eingetragen und vollzogen werden ann. Hier ist wichtig, dass dabei nicht nur die wirtschaftichen Interessen der Aktiengesellschaft auf der einen eite und die wirtschaftlichen Interessen des Aktionärs uf der anderen Seite gegeneinander abgewogen werden. ielmehr stellt das Gesetz jetzt klar, dass bei Geltendmahung und Glaubhaftmachung eines besonders schweren echtsverstoßes unabhängig von wirtschaftlichen Abwäungen die Freigabe nicht erteilt werden darf. Das gilt um Beispiel dann, wenn zu befürchten ist, dass elemenare Aktionärsrechte verletzt wurden. In solchen Fällen uss der Ausgang der Anfechtungsklage abgewartet weren. Insgesamt haben wir damit eine ausgewogene Regeung gefunden. Nachdem bereits die erste Lesung zu diesem Gesetz ntwurf zu Protokoll gegangen ist, ereilt uns dieses chicksal nun auch in der zweiten und dritten Lesung. erantwortlich für den Zeitdruck, der eine mündliche ebatte verhindert, ist auch die späte Vorlage des Gesetz ntwurfs. Ärgerlich ist dies vor allem auch vor dem intergrund, dass Frau Ministerin Zypries in mehreren resseerklärungen auf die große Bedeutung dieses Geetzesvorhabens hingewiesen hat. Aber reden und tun ind eben zweierlei Dinge. Schon im Oktober 2007 hatte die FDP-Bundestagsraktion eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung erichtet mit dem Titel „Umsetzungsfahrplan der Aktioärsrichtlinie in nationales Recht“ – Bundestagsdruckache 16/6860. Erst am 29. Januar 2009 fand dann endich die erste Lesung im Bundestag für ein Gesetz zur Umetzung der EU-Aktionärsrechterichtlinie statt, in welhem auch die EU-Kapitalrichtlinie berücksichtigt wird. it dem Entwurf sollen folgende Ziele verfolgt werden: erbesserung der Aktionärsinformationen, Erleichterung er grenzüberschreitenden Ausübung von Aktionärsechten, Modernisierung, Deregulierung und Flexibiliierung, Neugestaltung der Kapitalaufbringung durch Klaus Uwe Benneter gebene Reden Sacheinlagen und Eindämmung missbräuchlicher Aktionärsklagen. Zu Zeiten einer Großen Koalition ist es nicht selbstverständlich, dass im Rahmen der parlamentarischen Beratungen noch wesentliche Verbesserungen an einem Gesetzentwurf erreicht werden können. Aus diesem Grunde möchte ich heute die wirklich gute fraktionsübergreifende Zusammenarbeit in den Berichterstattergesprächen des Rechtsausschusses loben. Diese Beratungen haben dazu beigetragen, dass für meine Fraktion wesentliche Punkte, die ich auch schon in meiner Rede am 29. Januar 2009 erläutert habe, in die uns heute vorliegende Beschlussempfehlung des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages mit eingeflossen sind. Somit kann ich schon an dieser Stelle sagen, meine Fraktion wird diesem Gesetzentwurf zustimmen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem die Regelungen zur Eindämmung missbräuchlicher Anfechtungsklagen nur einen ersten Schritt in die richtige Richtung darstellen können. In der nächsten Wahlperiode wird sich der Deutsche Bundestag erneut umfassend mit einer Reform des Beschlussmängelrechts befassen müssen. Denn die Bedeutung dieses Themas für die deutschen Aktiengesellschaften ist nicht zu unterschätzen. Dies gilt umso mehr in den Zeiten der Finanzund Wirtschaftkrise. Die Reduzierung von Aktionärsklagen wird zu spürbaren Kostenreduzierungen führen – quasi ein kleines Konjunkturpaket, das den Staat keinen Cent kostet. Die Studie von Professor Baums aus dem Jahre 2007 dürfte inzwischen allseits bekannt sein, sodass an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen werden muss. Es bleibt festzuhalten, dass sogenannte Berufskläger auf der Grundlage nur weniger Aktien die mit der Klageerhebung verbundene Sperre für Handelsregistereintragungen nutzen, um sich ihr Klagerecht von der Gesellschaft gegen horrende Beträge „abkaufen“ zu lassen. In einem ersten Schritt zur Eindämmung missbräuchlicher Aktionärsklagen hat sich die FDP-Bundestagsfraktion erfolgreich für einen weitergehenden Schutz eingesetzt, als es der Regierungsentwurf zunächst vorsah. Damit wird nicht nur die Position der Aktiengesellschaften, sondern insbesondere auch die Position der großen Mehrheit der Aktionäre, also der Eigentümer der Gesellschaft, gestärkt. Denn die in den letzten Jahren zu beobachtenden hohen Vergleichzahlungen an die Berufskläger haben diese Eigentümer viel Geld gekostet. Die Verbesserungen schlagen sich vor allem in zwei Punkten nieder: zum einen in der Erhöhung des Quorums im Freigabeverfahren auf 1 000 Euro und in der Einführung der erstund letztinstanzlichen Zuständigkeit des Oberlandesgerichts für Freigabeverfahren. Es freut mich besonders, dass wir uns insoweit mit einer von der FDP in Bund und Ländern vertretenen Ansicht durchsetzen konnten. Leider ist es uns nicht gelungen, auch die Einführung einer Klagefrist für Nichtigkeitsklagen bereits in diesem Gesetzentwurf mit zu regeln. Die Einführung eines Quorums von 1 000 Euro ist dabei meiner Ansicht nach eher von untergeordneter Bedeutung. Ein Quorum von 1 000 Euro Nennbetrag entspricht e n d s r e n d r d n H s t Z F p d Z V r p d w l b d g g t r R D s i t u f s m n n b e s A l r g i n Zu Protokoll ge (C (D inem Börsenwert von etwa 10 000 bis 20 000 Euro – ein icht geringer Betrag, aber eben auch ein Betrag, der von en Berufsklägern wohl nicht allzu schwer zu erreichen ein wird. Auch die Vertreter des Bundesjustizministeiums haben im Rahmen der Berichterstattergespräche ingeräumt, dass ein solches Quorum kaum dazu geeiget sei, Berufskläger fernzuhalten. Vielmehr diene es azu, „Trittbrettfahrer“ fernzuhalten. Dies ist ein andees, aber auch ein nachvollziehbares Motiv. Auf der aneren Seite wird der Rechtsschutz der Kleinaktionäre icht unverhältnismäßig eingeschränkt. Zwar können sie auptversammlungsbeschlüsse nicht mehr blockieren, ie haben aber weiterhin Anspruch auf Schadensersatz. Viel wichtiger und für die Praxis von großer Bedeuung ist jedoch die Einführung der erstinstanzlichen uständigkeit beim Oberlandesgericht im Rahmen des reigabeverfahrens. Denn das eigentliche Erpressungsotenzial der Berufskläger ist darin zu sehen, dass diese ie Verfahren in die Länge ziehen können. Durch diese uständigkeitsverlagerung wird es zu zeitlich kürzeren erfahren kommen. Das Erpressungspotenzial der Beufskläger wird damit deutlich eingeschränkt werden. Zum Ende meiner Ausführungen möchte ich noch kurz ositiv die Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie und er Kapitalrichtlinie erwähnen. Die Rechte der Aktionäre erden gestärkt, die Stimmrechtsausübung aus dem Aus and erleichtert und Überregulierungen werden abgeaut. Die Stärkung der Satzungsautonomie ist dabei für ie FDP-Bundestagsfraktion ein zentraler Gesichtspunkt ewesen. Sehr zu begrüßen ist auch, dass wir nun auch Regelunen zur verdeckten Sacheinlage für die Aktiengesellschafen aufgenommen haben. Dies entspricht einer Fordeung der Praxis und gewährleistet eine einheitliche echtslage bei Aktiengesellschaften und GmbHs. Insgesamt ist das also ein zustimmungsfähiges Gesetz. er Probleme des geltenden Beschlussmängelrechts wird ich meine Fraktion in der nächsten Wahlperiode erneut ntensiv annehmen. Der „Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Ak ionärsrechterichtlinie“ setzt im Kern EU-Richtlinien m. Er enthält eine lange Liste von Detailregelungen, die ür sich genommen weniger interessant sind, als der Geamteindruck, der sich aus ihnen ergibt. Der Entwurf zeentiert erneut ein rechtspolitisch verfehltes Prinzip, ach dem die Justizministerin und die Koalitionsfraktioen arbeiten. Das Prinzip lautet: Nicht das Problem wird ekämpft, sondern lediglich seine Symptome. Um welches Problem geht es vorliegend? Der Gesetzntwurf müht sich, dem Problem sogenannter räubericher Aktionäre entgegenzutreten. Gemeint sind ktionäre, die rechtsmissbräuchlich Hauptversamm ungsbeschlüsse durch Anfechtungsklagen angreifen. Waum gibt es dieses Phänomen? Warum sollte jemand klaen, obwohl ihn der Beschluss inhaltlich doch gar nicht nteressiert? Warum kann man damit Geld verdienen könen? Die Antwort ist einfach. Der Justiz fehlen die perso Mechthild Dyckmans gebene Reden nellen und sachlichen Mittel, um die Anfechtungsverfahren zügig abschließen zu können. Der Zeitfaktor ist das Druckmittel des räuberischen Aktionärs. Wer nicht Symptome bekämpfen will, sondern Ursachen, muss Aktionäre, die das Recht missbrauchen, zur Verantwortung ziehen. Das ist sogar die naheliegendste Lösung. Ein wehrhaftes Recht eines modernen Rechtsstaates sollte dazu auch in der Lage sein. So entschied das OLG Frankfurt am Main 2009 in einer einsamen und mutigen Entscheidung auf Schadensersatz gegen einen solchen Aktionär. Das stumpfe Schwert des § 826 BGB ließe sich durch den Gesetzgeber schärfen. Doch diese Wege wollte man schon nicht mit dem „Entwurf eines Gesetzes zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts ses Gesetzes nicht erfüllten, wird im ARUG an ihm weiter Feintuning betrieben. Das Ergebnis liegt Ihnen vor. An seine Tauglichkeit glauben – ausweislich der Gesetzesbegründung – nicht einmal die Entwurfsverfasser selbst. Nach dem Gesetz kann ein Hauptversammlungsbeschluss durchgesetzt werden, wenn der klagende Aktionär Aktien zu einem Anteil unter 1 000 Euro hält. Das sei eine Grenze, ab der ein vernünftiges finanzielles Engagement gegeben sei, das auf ein ernsthaftes Interesse schließen lasse. Nur entspricht dieser Anteilswert einem durchschnittlichen Börsenwert von 20 000 Euro und kann sich in Einzelfällen auch auf Millionenwerte belaufen. Nach dem Gesetzentwurf soll keine Rolle spielen, welcher Rechtsverstoß überhaupt angegriffen wird und wie gravierend er ist. Auch soll der Beschluss nicht rechtsmittelfähig sein. Die pfiffigen Juristen des Bundesjustizministeriums wollen darin aber keine Beschneidung des Anfechtungsrechts sehen. Anfechten könne man ja weiterhin. Das Ergebnis spielt nur dann für die Wirkung des Hauptversammlungsbeschlusses selbst keine Rolle mehr. Hatte der Aktionär recht, wird er mit einem Schadensersatzanspruch getröstet. Das falsche Prinzip des „Dulde und liquidiere“ wird somit salonfähig. Der Gesetzentwurf wurde von den Interessenvertretern aus der Wirtschaft bejubelt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nach intensiven Beratungen liegt nun eine Fassung des Gesetzes zur Umsetzung der europäischen Aktionärsrechterichtlinie, ARUG, vor. In der Gesamtschau handelt es sich dabei um das Bemühen, die Aktionärsrechte zu stärken. Wir stimmen dem Gesetz daher zu. Ich spreche dennoch bewusst von Bemühungen um Aktionärsrechte, weil das Gesetz in vielen Bereichen lediglich optional Satzungsänderungen ermöglicht, deren tatsächliche Gebrauchmachung in der Praxis für uns Grüne mehr als fraglich bleibt. Die sogenannte virtuelle Hauptversammlung wird somit sicherlich noch auf sich warten lassen. Aber auch in weiteren Punkten haben wir Bedenken. Diese betreffen insbesondere den Regelungsbereich zur Eindämmung missbräuchlicher Anfechtungsklagen. Auch wir Grüne erkennen die Bürde für die Unternehmen, welche aus unsinnig erhobenen Klagen resultiert, d A b g d k n s u w b b S s g k S w v d s D e z d w g w a a z l d l d w u s g s m r U m m u s e t h A p m s U Zu Protokoll ge (C (D ie ausschließlich zum eigenen finanziellen Vorteil der nfechtungskläger initiiert werden. Gleichwohl sind eim Umgang mit diesem Problem Behutsamkeit und Auenmaß gefordert, weil es immerhin ein zentrales Minerheitenrecht im Aktiengesetz tangiert. Überregulierung ann hier schnell zur Beschneidung essenzieller Aktioärsrechte führen. Denn wir wollen ausdrücklich kritiche Aktionäre, die Vorständen auf die Finger schauen nd entsprechend des Normengefüges im Aktienrecht einen ichtigen Bestandteil im System der checks and balances edeuten. Der ursprüngliche Gesetzentwurf sah ein Maßnahmenündel vor, das gezielt und fein justiert an verschiedenen tellschrauben ansetzte und in toto eine ausgewogene geetzgeberische Lösung bot. Im Zuge der Beratungen hinegen wurden diese einzelnen Stellschrauben isoliert disutiert und so intensiv nachgebessert, als müsste jede tellschraube für sich besehen das Problem lösen. So urde beispielsweise aus einem anfänglichen Quorum on 100 Euro für das Freigabeverfahren, das ausweislich er Gesetzesbegründung nur Trittbrettfahrer abhalten ollte, ein Quorum auf dem Nennwert von 1 000 Euro. as entspricht bei normalen Börsenwerten im Mittelmaß twa 10 000 bis 20 000 Euro Anlagevolumen. Damit wird war nicht die Anfechtung mit einer Aktie unmöglich, urch die fehlende Einbeziehung ins Freigabeverfahren ird allerdings die Effektivität der Kontrolle empfindlich emindert. Diese Regelung sehen wir äußerst kritisch. Es ird nunmehr allenfalls Aktionärsvertretungen, nicht ber kritischen Privatpersonen gelingen, dieses Quorum ufzubringen. Auch sind wir sehr skeptisch, was den neuen Instanenzug mit Eingangsinstanz Oberlandesgericht anbeangt. Bei aller bemühten Dogmatik und Verrenkung in er Begründung steht unter dem Strich doch die bedenkiche Tendenz, eine Art Zweiklassenjustiz zu etablieren, in er den Landgerichten nicht der Sachverstand zugetraut ird, mit entsprechenden Spezialmaterien angemessen mzugehen. Es wäre sinnvoll, wenn sich der Rechtsauschuss Ende 2011 bei der Auswertung der in Auftrag geebenen Untersuchung zu dieser Neuregelung mit den kizzierten Bedenken auseinandersetzte. Kurzum, beim lebhaft diskutierten Bereich der rechtsissbräuchlichen Anfechtungsklagen schien die Bundes egierung wie traumatisiert zu sein, dass es nach dem MAG auch in einem zweiten Anlauf mit der Eindämung solcher Klagen nicht klappen könnte. Daher ist an vorsichtshalber grobschnitzig zu Werke gegangen nd hat dabei die Aktionärsrechte bedenklich stark getutzt. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Übergang zur lektronischen Informationsübermittlung durch die Akiengesellschaften. Wir Grüne anerkennen die Bemüungen, die Kommunikation zwischen Gesellschaft und ktionär – gegebenenfalls über den Zwischenschritt Deotbank – mittelfristig elektronisch zu gestalten und dait sowohl Bürokratie abzubauen als auch Papierres ourcen zu sparen. Gleichwohl muss dieser Prozess mit msicht stattfinden. Priorität hat nach wie vor, dass die Wolfgang NeškoviæWolfgang Nešković gebene Reden Aktionäre die Möglichkeit der Informationserlangung haben. Vor diesem Hintergrund erscheint uns die Regelung in den §§ 125, 128 AktG n. F. problematisch, wonach die Satzung der Gesellschaften festlegen kann, dass die Zustellung der Hauptversammlungsunterlagen auf den elektronischen Weg beschränkt werden kann. Statistische Erhebungen belegen, dass nur eine geringe Prozentzahl an Aktionären momentan ihre Unterlagen elektronisch beziehen. Zudem sind die elektronischen Übermittlungswege zwischen Depotbank und Aktionär hierfür noch nicht sicher genug. Die Kunden müssten nämlich entsprechende Onlinebankingzugänge haben. Eine reine Übermittlung via E-Mail kommt nicht infrage. Damit besteht die Gefahr, dass ein Großteil gerade der Kleinaktionäre keine Kenntnis von der Einberufung der Hauptversammlung erhält. Das grundsätzlich nachvollziehbare Argument der Kostenersparnis und Ressourcenschonung für die Aktiengesellschaften sollte nicht zulasten der Kleinaktionäre gehen. Wir werden daher die Entwicklung in diesem Bereich sehr kritisch verfolgen. Schließlich sehe ich auch den Bereich des Depotstimmrechts nur ungenügend reformiert. Wichtig ist es, Anreize und Strukturen für eine kritische Stimmrechtsvertretung gesetzlich zu installieren. Grünes Anliegen ist es, die kritische Kontrolle durch Aktionäre in der Hauptversammlung zu stärken. Daher befürworten wir Strukturen, nach denen Aktionärsvertretungen zunehmend Stimmrechte delegiert erhalten, um diese gebündelt und kritisch in der Hauptversammlung einzusetzen. Grundsätzlich begrüßen wir es auch, wenn das Depotstimmrecht reformiert wird, damit beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute diese Dienstleistung überhaupt wieder anbieten. Allerdings ist der neue § 135 AktG mit einer fakultativen Kannregelung ausgestaltet. Wir haben große Zweifel, dass die geschaffenen Anreize genügen, um Banken wieder vermehrt zur Stimmrechtsvertretung zu bewegen beziehungsweise um die – kritische – Hauptversammlungspräsenz zu steigern. Wir hätten uns die Einführung eines verpflichtenden Angebots der Stimmrechtsvertretung von Depotbanken gewünscht. Wenn in den abschließenden Beratungen anklang, man müsse sich für die kommende Legislatur etwa das Beschlussmängelrecht nochmals konzeptionell vorknüpfen, dann möchte ich abermals auf eine Sache hinweisen: Wesentlich wichtiger wäre es, endlich ein effektives Haftungssystem im Aktiengesetz zu entwickeln, demzufolge begründete Ansprüche gegen Führungsorgane auch tatsächlich durchgesetzt werden. Hier besteht ein eklatantes Durchsetzungsdefizit, das gerade im Rahmen der Finanzmarktkrise abermals deutlich wird. A Anlass für den Gesetzentwurf zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie – kurz ARUG – ist zunächst einmal die Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie vom Juli 2007. Diese Umsetzung muss bis 3. August 2009 erfolgen. Auf die Einzelheiten dieser Richtlinie möchte ich hier nicht noch einmal eingehen, sondern es bei der Fest s f l I D I m r w v d d e s n l w s f g a ü u f d s b f N h e b h n s r l r z d h V h m d e b z n s d U k P S Zu Protokoll ge (C (D tellung belassen, dass die grenzüberschreitende Inormation und Stimmrechtsausübung der Aktionäre ereichtert und dadurch das deutsche Aktienrecht der nternationalisierung der Kapitalmärkte angepasst wird. ie Internetseite der Gesellschaften wird zum zentralen nformationsmedium ausgebaut, und elektronische Komunikation, wie etwa die Onlineteilnahme von Aktionä en oder die Abstimmung durch elektronische Briefwahl, ird ermöglicht. Neben der Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie erfolgen wir mit dem ARUG vor allem drei weitere Ziele: ie teilweise Umsetzung der geänderten Kapitalrichtlinie urch Deregulierungen bei der Sachgründung; eine Verinfachung des Depotstimmrechts der Kreditinstitute und chließlich Maßnahmen gegen missbräuchliche Aktioärsklagen. Im parlamentarischen Verfahren kam mit den Regeungen zur verdeckten Sacheinlage noch ein weiterer ichtiger Punkt dazu. In das GmbH-Recht hatten wir ent prechende Regelungen bereits durch das MoMiG eingeügt, die von der Praxis und der Wissenschaft überwieend gut aufgenommen wurden. Nach Prüfung der ktienund europarechtlichen Rahmenbedingungen bernehmen wir diese Regelungen nun in das Aktienrecht nd beseitigen damit Rechtsfolgen, die in der Praxis häuig als unangemessen empfunden wurden. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Neuordnung es gesamten Fristenregimes im Vorfeld der Hauptverammlung. Das ist für die Hauptversammlungspraxis ein esonders wichtiger Punkt, weil es hier seit jeher Zweielsfragen gab, was zu Fehlern und schlimmstenfalls zur ichtigkeit von Hauptversammlungsbeschlüssen geführt at. Künftig werden alle Fristen und Termine nach einem inheitlichen Muster von der Hauptversammlung zurückerechnet, alle Fristen sind aufeinander abgestimmt und armonisiert. Die praktische Bedeutung dieses eher techisch klingenden Details ist nicht zu unterschätzen. Die größte Aufmerksamkeit in der öffentlichen Diskusion haben wohl die Maßnahmen gegen die sogenannten äuberischen Aktionäre erfahren. Gerade in wirtschaftich schwierigeren Zeiten müssen zum Beispiel Sanieungsschritte rasch durchgeführt werden können; dabei ählt oft jeder Monat. Es ist aus diesem Grund wichtig, ie Dauer der Freigabeverfahren abzukürzen, weil das auptsächliche „Erpressungspotenzial“ in einer langen erfahrensdauer liegt. Für eine solche Beschleunigung aben wir mehrere Maßnahmen in das ARUG aufgenomen. Im parlamentarischen Verfahren haben wir uns arüber hinaus nach intensiver Diskussion dafür ntschieden, als erste und einzige Instanz für das Freigaeverfahren das Oberlandesgericht vorzusehen. Ich bin uversichtlich, dass wir durch die Gesamtheit der Maßahmen das fragwürdige Geschäftsmodell der räuberichen Aktionäre erheblich erschweren. Zusammenfassend kann man sagen, dass das ARUG en Aktiengesellschaften das Leben erleichtern wird. nd das ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Finanz rise besonders wichtig, weil ein stabiles und in der raxis gut handhabbares Aktienrecht ein bedeutender tandortfaktor für die Wirtschaft ist. Dr. Gerhard Schick gebene Reden Wir kommen nun zur Abstimmung. Der Rechtsaus schuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13098, den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf Drucksache 16/11642 in der Ausschussfassung anzunehmen. Wir stimmen zuerst über den Änderungsantrag der Abgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker und Klaus Uwe Benneter ab. Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 16/13212? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Dann ist der Änderungsantrag mit den Stimmen des ganzen Hauses angenommen. Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung mit der soeben beschlossenen Änderung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Dann ist der Gesetzentwurf in zweiter Beratung mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der FDP-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gegen die Stimmen der Fraktion Die Linke angenommen. Interfraktionell ist vereinbart, dass trotz der Annahme einer Änderung sofort in die dritte Beratung eingetreten wird. – Ich sehe, Sie sind damit einverstanden. Dann können wir so verfahren. Wir kommen zur dritten Beratung und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist damit mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie bei der zweiten Lesung angenommen. Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 19 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Diether Dehm, Monika Knoche, HüseyinKenan Aydin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Soziale Fortschrittsklausel in die EU-Verträge einfügen – Drucksache 16/13056 – Überweisung: Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Ausschuss für Arbeit und Soziales Hierzu ist eine Debattenzeit von einer halben Stunde vereinbart. – Ich höre dazu keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Redner dem Kollegen Alexander Ulrich für die Fraktion Die Linke das Wort. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Europäischen Union müssen um die niedrigsten Löhne konkurrieren. Die Lohnentwicklung ist eine zentrale Ursache der Wirtschaftskrise, wie wir mittlerweile wissen. W n i d p s L ü m s H d m s d s z u n l s E b g z d d m t s h w l v R h R g M z V P s e n k (C (D enn Arbeitnehmer nicht konsumieren, werden Unterehmen nicht investieren und Banken das Kapital weiter ns Kasino tragen. Durch die europäischen Verträge wird er dramatische Rückgang der Lohnquote in der Euroäischen Union gefördert, und damit wird die Wirtchaftskrise verlängert. Der Europäische Gerichtshof untersagte etwa dem and Niedersachsen, bei öffentlichen Aufträgen die ortsblichen Tariflöhne zu verlangen. Polnische Arbeitneher hätten auf einer deutschen Baustelle höchstens An pruch auf Mindestlöhne. Mindestlöhne werden so zu öchstlöhnen. Mit dieser Rechtsprechung wird gegen as Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ und dait gegen Art. 23 der Allgemeinen Erklärung der Men chenrechte verstoßen. Sie ist auch europafeindlich, weil urch sie die Menschen in der EU gegeneinander ausgepielt werden. Wenn ein deutsches Unternehmen nach Polen geht, ahlt es selbstverständlich die niedrigeren polnischen nd nicht die deutschen Löhne. Umgekehrt soll dies icht gelten. Das in der Bolkestein-Richtlinie formuierte Herkunftslandprinzip erhält so über den Gerichtsaal wieder Geltung. Dies ist auch ökonomischer Unsinn: (Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch!)


(A) )


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Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1622428000




(A) )


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Mechthild Dyckmans (FDP):
Rede ID: ID1622428100




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622428200




(A) )


(B) )

Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622428300




(A) )


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Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1622428400







(A) )


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Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622428500

(Beifall bei der LINKEN)

Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622428600

(Beifall bei der LINKEN)


rstens wird das Wachstum durch sinkende Löhne ge-
remst. Zweitens werden heimische Unternehmen ge-
enüber Entsendeunternehmen bei der Auftragsvergabe
ukünftig diskriminiert: Sie müssen Tariflöhne zahlen,
ie anderen nicht. Drittens schaden diese Urteile auch
en Osteuropäern: Wenn die Löhne beim Exportwelt-
eister Deutschland sinken, dann haben wir einen wei-

eren Wettbewerbsvorteil gegenüber den EU-Nachbarn.

Diese Rechtsprechung hat ihre Ursache in europäi-
chen Verträgen. Durch den Vertrag von Lissabon wird
ieran nichts geändert. Dem Europäischen Gerichtshof
ird somit weitere Munition für eine arbeitnehmerfeind-

iche Rechtsprechung geliefert.

Durch Art. 52 der Grundrechte-Charta werden – trotz
ieler positiver Aspekte dieser Charta – zahlreiche
echte beschränkt. Die Freiheiten des Binnenmarktes
aben weiter Vorrang vor den politischen und sozialen
echten der Arbeitnehmer. Der Europäische Gerichtshof
eht sogar so weit, die laut Grundgesetz unantastbare
enschenwürde gegen unternehmerische Freiheiten ab-

uwägen. Deswegen haben wir, die Linke, gegen den
ertrag von Lissabon geklagt. Nun hat auch die SPD das
roblem erkannt, und sie fordert zu unserer Überra-
chung eine Änderung des Vertrags von Lissabon durch
in Sozialprotokoll. Wenn die SPD ihre Forderung ernst
immt, kann der Vertrag so nicht ratifiziert werden.


(Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Davon muss man aber nicht ausgehen!)


Sie haben unsere Forderung nach einem Sozialproto-
oll bereits zweimal abgelehnt: einmal am 22. Oktober






(A) )



(B) )


Alexander Ulrich
2008 im Europäischen Parlament und am 20. Dezember
2008 im Bundestag. Die Gewerkschaften und die Arbeit-
nehmer werden die SPD aufmerksam beobachten. Sie
wissen nach elf Jahren Regierungsverantwortung der
SPD, dass etwas heiße Luft gegen soziale Kälte nicht
schaden kann und nicht schaden wird. Die Linke wirkt.


(Beifall bei der LINKEN – Lachen bei der SPD)


Es wird sich zeigen, ob Sie Ihr Wahlversprechen ge-
nauso ernst nehmen, wie Sie es zuvor bei den Mindest-
löhnen, der Mehrwertsteuer oder der Vermögensteuer
getan haben. Die parlamentarischen Mehrheiten für
diese Dinge sind da. Diese Mehrheiten wurden unter
Gerhard Schröder immer genutzt, wenn es darum ging,
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu schaden;
Hartz IV und Agenda 2010 sind Beispiele dafür. Sie
können diesmal beweisen, dass Sie diese Mehrheiten
nutzen, um etwas für die Menschen in Europa zu tun.


(Beifall bei der LINKEN)


Kollege Axel Schäfer, in der letzten Debatte haben
Sie etwas von Doppelzüngigkeit gesagt. Wer wie die
SPD immer für die europäischen Verträge war und sich
jetzt hinstellt und eine gemeinsame Erklärung mit dem
DGB abgibt, der ist doppelzüngig. Sie hätten während
der Vertragsverhandlungen, spätestens nach dem Schei-
tern der Abstimmungen in Frankreich und in den Nieder-
landen, sagen müssen: Jetzt muss das in den Verträgen
verankert werden. Sich jetzt, vor den Europawahlen,
hinzustellen und so etwas gemeinsam mit den Gewerk-
schaften zu erklären, ist doppelzüngig. Das werden die
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht vergessen.


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Eva Högl [SPD]: Lesen Sie doch einmal den LissabonVertrag! Es würde helfen, wenn Sie ihn lesen würden!)


Die SPD muss beantworten, ob es am 7. Juni bei den Eu-
ropawahlen heißt: „Pinocchio würde SPD wählen.“

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622428700

Nächster Redner ist der Kollege Thomas Silberhorn

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Thomas Silberhorn (CSU):
Rede ID: ID1622428800

Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

legen! Der Antragsteller suggeriert mit seinem Antrag,
die Europäische Union wäre allein wirtschaftlichen Inte-
ressen verpflichtet


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Genau! – Gegenruf von der SPD: Dummes Zeug, Herr Ulrich! – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Nicht „suggeriert“! Er stellt fest!)


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(C (D nd würde soziale Belange der Arbeitnehmer und der esellschaft missachten. Das ist die übliche Verschwö ungstheorie, die völlig an der Realität vorbeigeht. Die europäische Integration und gerade der Binnenarkt in der Europäischen Union ist in den letzten Jahr ehnten ein Motor für Wachstum, Beschäftigung und soialen Wohlstand gewesen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Für Armut und Massenarbeitslosigkeit!)


ir haben heute die Situation, dass die Europäische
nion über 35 Prozent ihrer Mittel für Sozialpolitik, so-

ialen Zusammenhalt, Wachstum und Beschäftigung
usgibt. Das sind über 300 Milliarden Euro in der Fi-
anzperiode 2007 bis 2013. Das ist eine große Leistung
er europäischen Integration.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Für die Union ist klar: Wir sind für eine Europäische
nion, die die Rechte der Arbeitnehmer achtet und auch
en sozial Schwachen die Chancen der europäischen In-
egration offenhält. Soziale Politik ist aber in erster Linie
uch eine nationale Aufgabe. Das Anliegen, eine gene-
elle Zuständigkeit der Europäischen Union für solche
ragen zu begründen, lehnen wir ab. Europa muss Gren-
en haben, und zwar auch in dieser Frage.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wer einer immer stärkeren Zentralisierung der Sozial-
olitik das Wort redet, der muss auch die ganze Wahrheit
agen. Er muss dazusagen, dass eine Harmonisierung der
tandards auf europäischer Ebene im Ergebnis eine Ab-
ertung der hohen deutschen Schutzstandards bewirkt.
as ist die Realität.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Markus Löning [FDP])


Deswegen sind wir für sozialen Ausgleich und soziale
echte in der Europäischen Union. Wir sind aber nicht

ür eine zentralisierte und harmonisierte Sozialpolitik,
ie nicht unseren Interessen entspricht.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wissen Sie, von was Sie reden?)


Mir bleiben jetzt noch sechseinhalb Minuten meiner
edezeit von neun Minuten. Betrachten Sie es als mei-
en Beitrag zum sozialen Fortschritt in diesem Hause,
ass ich davon nicht erschöpfend Gebrauch mache.

Vielen Dank.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: So viel Beifall hast du noch nie bekommen!)







(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622428900

Für die FDP-Fraktion spricht der Kollege Markus Lö-

ning.


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Der Herr Löning macht das jetzt auch!)



Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1622429000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und liebe Kolle-

gen! Ich habe nicht einmal sechseinhalb Minuten Rede-
zeit. Aber der Kollege Silberhorn hat im Tenor vieles
von dem getroffen, was ich auch sagen würde.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Also!)


Herr Ulrich, Sie haben in Ihrer Rede von ökonomi-
schem Unsinn geredet. Das ist eine treffende Beschrei-
bung sowohl Ihres Vortrages als auch Ihres Antrages:
ökonomischer Unsinn. Sie versuchen nämlich, einen Ge-
gensatz herzustellen. Das ist das Demagogische und Po-
pulistische an der Politik, die Sie hier vertreten. Sie ver-
suchen, einen Gegensatz zwischen Marktwirtschaft und
Sozialem herzustellen.


(Dr. Eva Högl [SPD]: Genau!)


Sie verstehen nicht, Sie wollen nicht verstehen – und Sie
streuen den Menschen Sand in die Augen –, dass die
Marktwirtschaft, der Binnenmarkt und das Zusammen-
arbeiten gerade in ökonomischen Belangen innerhalb der
Europäischen Union erst die Grundlage für den Wohl-
stand und den Sozialstaat in der Bundesrepublik
Deutschland geschaffen haben und immer noch schaf-
fen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Dafür steht die FDP? – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Haben Sie die Wirtschaftskrise wahrgenommen?)


– Selbstverständlich. Ich bleibe aber dabei, dass Sie mit
Ihrer Art der Darstellung des Gegensatzes den Leuten
Sand in die Augen streuen und versuchen, sie zu verul-
ken, um es freundlich und parlamentarisch auszudrü-
cken. Mir würde an anderer Stelle vielleicht noch etwas
anderes einfallen.


(Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie meinen Sie „an anderer Stelle“?)


Lassen Sie mich noch einige Worte zum Thema Min-
destlohn verlieren. Bei diesem Thema sind nicht alle
Kollegen – auch der anderen Fraktionen – derselben
Meinung.


(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Das stimmt! Gott sei Dank!)


Auch beim Mindestlohn streuen Sie den Leuten Sand in
die Augen. Zu wessen Lasten geht denn Ihre Forderung
nach dem Mindestlohn? Wir sind uns doch einig, dass
die Menschen in unserem Land einen menschenwürdi-
gen Mindeststandard brauchen; das steht völlig außer
Frage.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wie hoch soll der denn sein?)


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(C (D ie Frage ist immer: Wer bezahlt es? Wir sagen: Es ist ine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dass Menschen, ie aufgrund ihrer Qualifikation, ihrer Arbeitsleistung icht in der Lage sind, bestimmte Werte zu erarbeiten, om Steuerzahler, von uns allen unterstützt werden. (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wissen Sie, wie viel Akademiker mittlerweile Mindestlohn haben?)


Ihre Forderung nach dem Mindestlohn ist zutiefst un-
ozial. Damit grenzen Sie Leute mit geringer Qualifizie-
ung aus dem Arbeitsmarkt aus. Das ist die Wahrheit
ber Ihre Politik, die Wahrheit in Bezug auf die Frage
es Mindestlohns.


(Beifall bei der FDP – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Sie machen Dumpinglöhne! – Gegenruf des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir machen keine Löhne!)


Das mit den Dumpinglöhnen wird hier irgendeiner
nderen Partei zugeschrieben. Herr Ulrich, Sie sollten
ich in Bezug auf diese Frage sehr viel ernsthafter da-
it auseinandersetzen, was es tatsächlich für Arbeit-

ehmerinnen und Arbeitnehmer, für den Arbeitsmarkt,
ür Geringqualifizierte bedeutet, wenn Sie gesetzliche

indestlöhne vorschreiben. Das, was Sie hier vertreten,
st ein Schlag ins Kontor, ein Schlag gerade gegen gering
ualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Waren Sie schon mal in Frankreich und Luxemburg?)


uatschen Sie nicht so einen Unfug, was die Mindest-
öhne angeht!


(Beifall bei der FDP – Karin Binder [DIE LINKE]: Wer hier Unfug quatscht, ist die Frage!)


Meine Damen und Herren, auch ich möchte meine
edezeit nicht vollständig ausschöpfen. Aber lassen Sie
ich einen letzten Punkt ansprechen, der aus meiner
icht wiederum den Populismus der Linkspartei und
benso deren Unehrlichkeit deutlich macht. Sie reden
nfug wider besseres Wissen über das Thema Lissabon-
ertrag. Wenn mich als Liberalen an dem Lissabon-Ver-

rag eines stört, dann ist es die Tatsache, wie wenig die
arktwirtschaft und der Binnenmarkt darin betont wer-

en. Es stört mich, wie weit soziale Fragen darin in den
ordergrund gestellt wurden.


(Lachen des Abg. Alexander Ulrich [DIE LINKE])


rotzdem stimme ich als Liberaler dem Lissabon-Ver-
rag zu, weil er meiner Meinung nach Europa in der
umme nach vorn bringt.

Sie versuchen auch an dieser Stelle, den Leuten Sand
n die Augen zu streuen. Sie sagen die Unwahrheit über
as, was der Lissabon-Vertrag für die Menschen bedeu-
et. Die Linke ist und bleibt eine populistische Partei, die
ersucht, mit Demagogie Leute hinter sich zu bringen.
ieser Versuch wird misslingen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622429100

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Eva Högl für

die SPD-Fraktion.


Dr. Eva Högl (SPD):
Rede ID: ID1622429200

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Absicht des Antrags der Fraktion Die Linke ist klar:
Die Linke möchte als Partei wahrgenommen werden, die
das soziale Europa voranbringt. Das aber wird nicht ge-
lingen, schon gar nicht mit diesem Antrag; denn es ist
völlig klar, dass die Linke in den Debatten über Europa
immer wieder versucht, der europäischen Zusammenar-
beit zu schaden. Sie versucht, den globalen Herausforde-
rungen und den internationalen Problemen, vor denen
wir stehen, mit nationaler Politik und plumpem Populis-
mus zu begegnen.


(Beifall bei der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das ist ebenso aussichts- wie erfolglos. Diese Politik ist
zum Scheitern verurteilt.

Ich sage hier für die SPD ganz deutlich: Eine interna-
tionale Partei wie die SPD, die sich seit 1925 zu den Ver-
einigten Staaten von Europa bekennt, lässt sich hier im
Deutschen Bundestag von der Linkspartei nicht erklären,
was gute europäische Politik und was ein soziales Euro-
pa ist.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/CSU])


Wir stehen für das soziale Europa, und wir beweisen
das durch unser Engagement und vor allen Dingen durch
verantwortungsvolle Politik. Das ist eben keine heiße
Luft, sondern sie bringt frischen Wind und gute Ideen,
die Europa sehr gut tun.


(Beifall bei der SPD)


Die Linkspartei, liebe Kolleginnen und Kollegen,
lehnt den Vertrag von Lissabon ab und klagt sogar vor
dem Bundesverfassungsgericht dagegen. Jetzt fordert sie
plötzlich Verbesserungen für den Vertrag von Lissabon.
Wie passt das zusammen? Das passt überhaupt nicht zu-
sammen. Ich kann es mir nur so erklären: Die Linke ist
etwas verzweifelt und merkt, dass sie sich mit der Ab-
lehnung des Lissabon-Vertrages in eine Sackgasse ma-
növriert hat.

Ich will kurz daran erinnern, dass eine prominente Po-
litikerin der Linkspartei, Sylvia-Yvonne Kaufmann, eine
kluge und engagierte Frau,


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Zum Glück!)


aus der Linkspartei ausgetreten ist, eine Frau, liebe Kol-
leginnen und Kollegen, die sich für Europa und für den
Lissabon-Vertrag sehr engagiert hat und sich um die eu-
ropäische Einigung sehr verdient gemacht hat.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D ie hat aus echter Überzeugung an dem Lissabon-Verrag mitgearbeitet. Für meine Partei kann ich sagen: Wir ind froh, dass sie den Weg in unsere Partei gefunden at. (Zuruf von der SPD: Sehr wahr! – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Herzlichen Glückwunsch!)


as zeigt sehr deutlich, dass die Linkspartei auf dem
olzweg ist und keine Konzepte für ein soziales Europa
at.

Ich komme noch einmal zu dem hier angesprochenen
ositionspapier. Anfang Mai hat die SPD zusammen mit
en Gewerkschaften ein Positionspapier „Für ein Europa
es sozialen Fortschritts“ veröffentlicht. Darin sprechen
ir uns für eine Ergänzung des EU-Primärrechts durch

ine Fortschrittsklausel aus.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Da bin ich gespannt!)


ir haben gute Gründe dafür, dass wir das tun: Damit
oll klargestellt werden, dass die EU nicht nur dem wirt-
chaftlichen, sondern auch dem sozialen Fortschritt ver-
flichtet ist. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Klausel
n einem rechtlich verbindlichen Protokoll zum sozialen
ortschritt ein Bestandteil der europäischen Verträge
ird.


(Zuruf des Abg. Alexander Ulrich [DIE LINKE])


Wir sind das Original.


(Beifall bei der SPD)


Wir möchten mit dieser Klausel deutlich machen – wir
ind sehr froh, dass wir hier die Gewerkschaften an un-
erer Seite haben –, dass Soziales und Wirtschaft keine
egensätze sind – der Kollege Löning hat das schon ge-

agt –, sondern untrennbar miteinander verbunden sind.
ber wir wollen auch deutlich machen, dass im Kon-

liktfall – im Gegensatz zu den jüngsten Urteilen des Eu-
opäischen Gerichtshofs – nicht die wirtschaftlichen
rundfreiheiten Vorrang haben, sondern die sozialen
rundrechte und die wirtschaftlichen Grundfreiheiten
rdentlich abgewogen werden.


(Beifall bei der SPD)


enn ich das hier so offen sagen darf: Es ist einigerma-
en durchsichtig, wenn die Linksfraktion genau zehn
age später einen Antrag mit identischen Forderungen
tellt, aber an keiner Stelle deutlich macht, wie sie sich
onstruktiv für diese Forderungen einsetzen oder wie sie
erantwortungsvoll Politik in Europa machen will.


(Beifall bei der SPD)


Für die SPD sage ich ganz deutlich: Wir lassen uns
nsere guten Ideen von Ihnen nicht klauen. Die Men-
chen merken – auch im Europawahlkampf –, wer für
as soziale Europa steht


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Man sollte die SPD nicht daran messen, was sie im Wahlkampf sagt!)







(A) )



(B) )


Dr. Eva Högl
und wer das Original und wer die Kopie ist. So selbstbe-
wusst sind wir von der SPD, dass wir sagen: Wir stehen
für das soziale Europa.

Ich will kurz daran erinnern, dass wir gute Gründe für
unsere Forderung einer sozialen Fortschrittsklausel ha-
ben. Die bekannten Urteile des EuGH haben uns alle ei-
nigermaßen besorgt gemacht.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Aha!)


Wir sehen genügend Anlass, diese Urteile des Europäi-
schen Gerichtshofs zu kritisieren. Ich sage deutlich: Es
ist sehr ärgerlich, dass der Europäische Gerichtshof, der
bei der Gestaltung des sozialen Europas und der europäi-
schen Integration eigentlich immer unser Bündnispartner
war, uns jetzt Anlass für Kritik gegeben hat. Aufgrund
dieser Urteile halten wir die Ergänzung des Primärrechts
durch eine soziale Fortschrittsklausel für sehr richtig und
notwendig. Wir bleiben bei unserer Forderung.

Ich möchte ganz deutlich betonen: Wir verbinden die
Forderung nach einem sozialeren Europa mit einem son-
nenklaren Bekenntnis zum Vertrag von Lissabon. Das ist
der ganz entscheidende Unterschied zwischen unserer
und Ihrer Politik.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Wir von der SPD wollen, dass der Vertrag von Lissabon
so bald wie möglich in Kraft tritt. Wir hoffen, dass das
Bundesverfassungsgericht eine weise Entscheidung
trifft. Wir hoffen auch, dass die Irinnen und Iren entspre-
chend abstimmen. Wir wollen, dass Europa mit dem
Vertrag von Lissabon handlungsfähig bleibt und eine
gute Grundlage schafft.

Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass der
Vertrag von Lissabon schon deutliche Verbesserungen
für das soziale Europa bringt und für all diejenigen einen
echten Fortschritt darstellt, die sich für das soziale Euro-
pa engagieren. Deswegen kann ich überhaupt nicht ver-
stehen, warum Sie das nicht anerkennen wollen.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Der Vertrag von Lissabon enthält ein klares Bekenntnis
zur sozialen Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung
ausgerichtet ist. Das ist ein Riesenfortschritt für all dieje-
nigen, die sich um das soziale Europa kümmern. Die so-
ziale Querschnittsklausel verpflichtet die Politik, auf ein
hohes Beschäftigungsniveau und den sozialen Schutz zu
achten.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Theorie und Praxis!)


Ein weiterer Riesenerfolg des Vertrages von Lissabon ist
die Rechtsverbindlichkeit der Grundrechtecharta. In die-
ser Charta sind soziale Grundrechte verbindlich veran-
kert. Deshalb wird der Vertrag von Lissabon einen ech-
ten Fortschritt bringen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Wir kommen zu dem Ergebnis, dass der Vertrag von issabon eine sehr gute Grundlage und der richtige Weg in zu einem sozialen Europa ist. Ich gehe sogar so weit, it Bezug auf die EuGH-Entscheidung zu sagen: Mit em Vertrag von Lissabon hätten wir auch eine neue rundlage für weitere Entscheidungen des Europäischen erichtshofs. Ich bin mir sehr sicher, dass der Europäi che Gerichtshof bei künftigen Urteilen dann zu einer nderen Abwägung zwischen wirtschaftlichen Grundreiheiten und sozialen Grundrechten käme. Mein Fazit lautet: Europa muss sozialer werden. Daür steht die SPD. Dafür setzen wir uns ein. Wir halten ie soziale Fortschrittsklausel für eine richtige Ergänung des Primärrechts. Deswegen werden wir uns geeinsam mit den Gewerkschaften weiterhin dafür ein etzen. Aber man kann das soziale Europa nicht estalten, wenn man den Vertrag von Lissabon ablehnt nd die europäische Einigung insgesamt so kritisch berteilt, wie Sie das tun. Die Linke muss sich zunächst lar zu Europa bekennen, bevor sie Forderungen im Hinlick auf den Vertrag von Lissabon stellt. Ich würde mir ünschen, dass wir diese Debatte auch im zuständigen usschuss führen. Herzlichen Dank. Letzter Redner in dieser Debatte ist der Kollege Ma uel Sarrazin für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Verehrte Damen und Herren! Ich abe nur vier Minuten Redezeit. Darum werde ich nichts avon abgeben. ber Sie sind frei, Zwischenfragen zu stellen, um meine edezeit zu verlängern. Auch wir als Grüne sind der Meinung, dass das oziale Europa gestärkt werden muss. Die wichtigste rundannahme, die wir dabei haben, ist: Wer mehr oziales Europa will, muss Europa mehr für ein soziales uropa tun lassen. Das heißt: Soziales Europa geht nur it mehr Europa. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der SPD)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622429300
Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622429400

(Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Nein!)


uropa muss mehr zwischen nationalstaatlichen Syste-
en koordinieren, und es muss mehr harmonisieren, wo
indeststandards gefragt sind. Europa muss sich in
ancher Hinsicht auch mehr aus Dingen heraushalten.
er Vertrag von Lissabon regelt das zum Beispiel für
en Bereich der Daseinsvorsorge. Dass die Wasserver-
orgung in kommunaler Hand bleiben kann, wird durch
en Vertrag von Lissabon geregelt. Das ist ein weiterer
unkt des sozialen Europas im Lissabonner Vertrag.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)







(A) )



(B) )


Manuel Sarrazin
Trotzdem hat sich auch nach unserer Analyse eine
Schieflage entwickelt. Im Laval-Urteil hat der EuGH
eine Abwägung zwischen den sozialen Grundrechten,
die in Art. 2 und in den dazugehörigen Dokumenten ge-
regelt sind, und der Dienstleistungsfreiheit vorgenom-
men. Diese Abwägung zu machen, ist schon schwierig,
aber aus unserer Sicht ist vor allem das Ergebnis falsch.
Das Rüffert-Urteil des EuGH und das Urteil des Verwal-
tungsgerichts Celle besagen ausdrücklich, dass bei der
Entsendung von Arbeitnehmern der geringere Lohn ei-
nen Wettbewerbsvorteil darstelle, der zumutbar sei. Wir
halten das für falsch. Aber es war nicht nur der EuGH,
der das festgestellt hat, sondern zuerst hat das Verwal-
tungsgericht Celle ein entsprechendes Urteil gefällt. Ich
frage mich, warum eigentlich der große Sturm der Ent-
rüstung nicht schon bei der Entscheidung des Verwal-
tungsgerichts Celle ausgebrochen ist.

Richtig ist: Wir wollen entgegensteuern. Wir wollen
die sozialen Grundrechte stärken; wir wollen eine
Gleichwertigkeit von sozialen Grundrechten und den
Grundfreiheiten des Binnenmarkts herstellen.


(Beifall der Abg. Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Wir finden die Vorschläge zur Fortschrittsklausel, die
der Europäische Gewerkschaftsbund gemacht hat, inte-
ressant. Aber Sie können nicht von mir erwarten, dass
ich das, was der EGB aufgeschrieben hat, als richtig be-
zeichne. Darin sind auch viele Kinken. Einen grundsätz-
lichen Vorrang von sozialen Grundrechten vor jeglichem
Primärrecht zu konstruieren, halte ich für wagemutig
und auch für falsch. Es gibt primärrechtliche Ziele, für
deren Verankerung wir Jahrzehnte gekämpft haben:
Nachhaltigkeit, Ökologie und andere. Grundsätzlich ge-
genüber allem Primärrecht einen Vorrang zu definieren,
halte ich für nicht zielführend.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Die Schwäche des Antrags der Linken ist, dass nur ir-
gendeine Klausel gefordert wird. Sie geben noch nicht
einmal Kriterien an, wie diese Klausel gestaltet sein
sollte. Wir freuen uns auf die Debatte, und ich freue
mich über die vier Minuten Redezeit, die leider fast
schon vorbei sind. Zustimmen können wir dem Antrag
nicht. Wir werden uns enthalten.

Noch ein Punkt in dem Antrag ist aus unserer Sicht
demokratiestörend. Sie wollen die Bundesregierung
schon jetzt darauf festlegen, welche Kriterien der Kandi-
dat für den Posten des Kommissionspräsidenten erfüllen
soll. Im Lissabonner Vertrag haben wir erreicht, dass die
Bürgerinnen und Bürger Einfluss darauf nehmen kön-
nen, wer Präsident wird; denn das Ergebnis der Europa-
wahl soll darüber mitbestimmen, wer das wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Diesen Punkt der Demokratisierung lehnen Sie mit Ih-
rem Antrag ab. Das ist Quatsch. Wissen Sie, was wir ma-
chen? Wir haben angekündigt, dass wir im Europaparla-

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(C (D ent nur einen Kommissionspräsidentschaftskandidaten it unserer Stimme unterstützen, der sich verpflichtet, en sozialen Fortschritt in Europa voranzutreiben und ie Forderung des Anderson-Berichts – der übrigens uch mit der SPD beschlossen wurde –, nämlich über ine Fortschrittsklausel nachzudenken, zu unterstützen. as ist der Maßstab, den wir im EP an den neuen ommissionspräsidentschaftskandidaten legen. So acht man das richtig, nicht über einen Antrag wie den, en Sie gestellt haben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


eswegen enthalten wir uns.

Ich habe meine Redezeit wenigstens genau eingehal-
en. Das ist eine kleine Hommage an die Vorredner.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622429500

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zum Antrag der Fraktion Die Linke
uf Drucksache 16/13056. Die Fraktion Die Linke
ünscht Abstimmung in der Sache, die Fraktionen der
DU/CSU und der SPD wünschen Überweisung, und
war federführend an den Ausschuss für die Angelegen-
eiten der Europäischen Union und mitberatend an den
usschuss für Arbeit und Soziales. Nach unserer ständi-
en Übung geht die Abstimmung über die Überweisung
or. Wer stimmt für die Überweisung? – Wer ist dage-
en? – Enthaltungen? – Die Überweisung ist damit ein-
eutig beschlossen. Über den Antrag in der Sache wird
lso heute nicht abgestimmt.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 24 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss)


– zu dem Antrag der Abgeordneten Ingbert Lie-
bing, Marie-Luise Dött, Peter Bleser, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU

sowie der Abgeordneten Mechthild Rawert,
Christoph Pries, Marco Bülow, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion der SPD

Delfinschutz voranbringen

– zu dem Antrag der Abgeordneten Undine
Kurth (Quedlinburg), Bärbel Höhn, Ulrike Höf-
ken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüg-
lich beenden

– Drucksachen 16/12868, 16/9102, 16/13203 –

Berichterstattung:
Abgeordneten Ingbert Liebing
Christoph Pries






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Angelika Brunkhorst
Eva Bulling-Schröter
Undine Kurth (Quedlinburg)


Folgende Kolleginnen und Kollegen haben ihre Re-
den zu Protokoll gegeben: Ingbert Liebing, Christoph
Pries, Mechthild Rawert, Angelika Brunkhorst, Eva Bul-
ling-Schröter und Undine Kurth.


Ingbert Liebing (CDU):
Rede ID: ID1622429600

Dass Delfine bedroht sind, ist uns allen nicht neu. Del-

fine verfügen auch seit Jahrzehnten über eine gewaltige
mediale Präsenz. In den 60er-Jahren fing es mit der Fern-
sehserie „Flipper“ an, und bis heute ist der Mythos vom
freundlichen Delfin ungebrochen. Gipfel einer damals
unkritischen Freude am Delfin waren die in den 70er- und
80er-Jahren weit verbreiteten Delfinarien, in denen sich
Touristen an Kunststücken erfreuten, die die Tiere zum
Teil unter Qualen und unter erbärmlichen Lebensbedin-
gungen erlernt hatten.

In den Neunzigern setzte ein Umdenken ein: Allein in
Deutschland wurden fünf der ursprünglich neun Delfina-
rien geschlossen. Dies war Ausdruck des sich entwickel-
ten Bewusstseins für unsere natürliche Umgebung quer
durch alle gesellschaftlichen Schichten. Naturschutz und
Bewahrung der Schöpfung hatten einen neuen Stellen-
wert bekommen. Eine gute und unterstützenswerte Ent-
wicklung; eine Entwicklung, die von der CDU/CSU im-
mer mit Überzeugung mitgestaltet wurde – nicht nur in
Bezug auf Delfine, sondern auf alle Meeressäuger.

Nehmen wir nur die jüngsten Fortschritte. Das
ACCOBAMS-Übereinkommen zum Schutz von Walen und
Delfinen wurde von seinem ursprünglichen Geltungsbe-
reich so ausgeweitet, dass eine Verbindung zum Klein-
walschutz im Mittelmeer geschaffen wurde. Hiermit
haben wir der Tatsache Rechung getragen, dass die
Kleinwale einen sehr viel weiträumigeren Lebensraum
haben, als früher vermutet wurde. Im Rahmen von
ACCOBAMS wurde mithilfe von detaillierten Schutzplä-
nen und der Einrichtung spezieller Schutzgebiete er-
reicht, dass sich der Bestand der Schweinswale in der
Nordsee deutlich erholt hat. Das ist ein Erfolg von
ASCOBANS, aber auch ein Erfolg neuer technischer
Schutzmethoden in der Fischerei, zum Beispiel der Pin-
gerpflicht zur akustischen Vergrämung. Seitdem sie
durchgängig eingesetzt werden, sind Beifänge deutlich
gesunken.

Die CDU/CSU hat sich außerdem mit Leib und Seele
für den Schutz der Wale und die Beibehaltung des Mora-
toriums gegen den Walfang eingesetzt, dessen Aufhebung
zwischenzeitlich ernsthaft drohte. Mit Erfolg!

In unserem Antrag zum Schutz der Wale, Drucksache
16/4843, haben wir unter anderem konkrete Maßnahmen
zum verbesserten Schutz aller Walarten, inklusive kleine-
rer Wale und Delfine, gefordert. Hierin wurde besonders
auch vor den negativen anthropogenen Einflüssen wie
zum Beispiel Verschmutzung, Beifang und Lärm gewarnt,
die den Lebensraum der Bestände in freier Wildbahn
ernsthaft bedrohen. Dies macht deutlich, dass wir als Ko-
alitionsfraktionen und die Bundesregierung das Thema

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(C (D chutz der Wale und Delfine in höchstem Maße ernst nehen und auf nationalem und internationalem Parkett uch entsprechend handeln. Seit einigen Jahren haben wir allerdings ein neues roblem, nämlich die wachsende Popularität von Delfin herapie. In den letzten Jahren ist es zu einem regelrechen Run auf Therapieangebote in diesem Bereich gekomen, nicht zuletzt durch übertriebene Medienberichte ber die „Wunderheiler in Grau“. Deren Erfolgsquote ist llerdings nicht medizinisch belegt. Die bei der Delfinherapie beobachteten Effekte lassen sich zudem nach einung führender Experten auch durch andere Tieraren erzielen. Oftmals werden einheimische Haustiere bei herapien eingesetzt, beispielsweise Hunde oder Pferde. eshalb unterstützt auch die Bundesregierung Delfinthe apie in keiner Art und Weise, weder verbal noch finanzill. Und dies ist auch in Zukunft nicht geplant. Schauen wir uns einmal die rechtliche Situation an: ie bestehenden Einfuhrregelungen stellen sicher, dass rei lebende Delfine und Wale nur unter strengsten Voaussetzungen und zu nicht kommerziellen Zwecken in ie EG gelangen. Bei jeder Form der Haltung von Delinen – sei dies in Delfinarien, zoologischen Gärten oder issenschaftlichen Einrichtungen – sind in Deutschland ie Vorgaben des Tierschutzrechts gleichermaßen zu bechten: Wer ein Tier hält, muss nach § 2 des Tierschutzesetzes das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen ntsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhalensgerecht unterbringen, darf die Möglichkeit des Tiers u artgemäßer Bewegung nicht einschränken, muss geährleisten, dass ihm keine Schmerzen oder vermeidbare eiden oder Schäden zugefügt werden und muss über die ür eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltenserechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntisse und Fähigkeiten verfügen. Sind diese gesetzlichen uflagen nicht erfüllt, kann eine Haltung jederzeit veragt oder widerrufen werden. Dass dies funktioniert, zeigte die bereits erwähnte Tatache, dass in den vergangenen Jahren fünf der ehemals eun Delfinarien in Deutschland geschlossen wurden. er Antrag auf Bau eines Delfinariums auf Rügen wurde uf Grundlage bestehenden Rechts und eines Gutachtens es wissenschaftlichen Beirats des Stralsunder Meeresuseums nicht genehmigt. Eine artgerechte Haltung war n dem Fall offensichtlich nicht gewährleistet. EUbzw. nationales Artenschutzrecht enthält mit Einuhr-, Besitzund Vermarktungsbeschränkungen sowie it den bestehenden Nachweispflichten und Sanktions orschriften ein effektives Instrumentarium gegen illeale Einfuhren. So sind auch illegale Importe nach eutschland nicht bekannt. Leider werden aber im euroäischen Ausland nach wie vor Verstöße gegen geltendes echt beobachtet. Die Unionsfraktion hat daher einen ntrag vorgelegt, in dem die Bundesregierung aufgeforert wird, sich weiterhin auf nationaler, europäischer und nternationaler Ebene aktiv gegen die illegale Einfuhr on in freier Wildbahn gefangenen Delfinen einzusetzen nd zur Vermeidung dieser Einfuhren entsprechende ontrollen durchzuführen. Wir wollen darüber hinaus auch die Haltungsanforderungen für Delfine neuen Erkenntnissen anpassen. Im Rahmen des Säugetiergutachtens des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft müssen diese Haltungsanforderungen regelmäßig überarbeitet werden. Dabei muss beachtet werden, dass das bearbeitende Expertengremium paritätisch mit Fachkräften der Zoobranche, der Tierschutzorganisationen und mit unabhängigen Gutachtern besetzt wird. So wollen wir sichergestellt wissen, dass bei der Kriterienfestlegung größtmögliche Objektivität zum Tragen kommt. Zunächst wollen wir die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen und ihre Einhaltung streng kontrolliert wissen. Wenn dies geschieht, sind wir auch im Delfinund Walschutz einen großen Schritt weiter. Die Griechen der Antike verehrten die Delfine als göttliche Geschöpfe. Der Sonnengott Apollon zum Beispiel, im Meer geboren, soll von einem Delfin an Land gebracht worden sein und sich zeitweise selbst in einen solchen verwandelt haben. Sie galten als klug, schön und lebensfroh, waren selbstlose Retter unzähliger Schiffbrüchiger und ein gutes Omen für Seefahrer und Fischer. Die alten Griechen sagten ihnen heilende Kräfte nach. Und wer einen Delfin töte, ziehe sich den Zorn der Götter zu, hieß es. Es stünde uns gut an, wenn wir uns ein wenig dieser Sichtweise wieder zu eigen machten. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass unsere Kinder diese Meeressäuger nicht nur noch aus Erzählungen kennen. Ich kann mich noch gut an meine erste Rede hier im Hause erinnern. Anfang Januar 2005 haben wir über das Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nordund Ostsee debattiert. Der dazugehörende Gesetzentwurf wurde seinerzeit einstimmig angenommen. Heute debattieren wir wieder zum Thema Delfinschutz. Es gab ursprünglich einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Wir haben versucht, auf dieser Basis einen interfraktionellen Antrag zu entwickeln, sind aber leider gescheitert. Heute müssen wir daher über einen zusätzlichen Koaltionsantrag debattieren – zwei Anträge, die von ihrer Intention her eigentlich nicht so weit auseinanderliegen. Ich freue mich aber, dass im federführenden Umweltauschuss der Koalitionsantrag einstimmig und im mitberatenden Agrarauschuss bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen angenommen wurde. Was wollen wir mit unserem Antrag erreichen? Uns geht es in erster Linie darum, die Lebensgrundlagen der Delfine zu erhalten und zu verbessern. Delfine haben eine sehr geringe Reproduktionsquote. Wie alle anderen Wale auch, bringen sie immer nur ein Kalb zur Welt. Gleichzeitig sind die Lebensräume der Delfine zunehmend bedroht. Diese Bedrohung geht in erster Linie von Beifang durch die Fischerei aus. Entweder sterben die gefangenen Tiere einen qualvollen Erstickungstod in den Netzen, oder sie ziehen sich so schwere Verletzungen zu, dass sie später verenden. Damit aber nicht genug: Die zunehmende Verschmutzung der Meere, die Nahrungsknappheit durch Über f z w z f W d v e z W t b V h r T u b n e F d e r T n h e d ü t T E w t d G f L s i S s r z l u l E v W c Zu Protokoll ge (C (D ischung und die Einengung der Lebensräume durch die unehmende Verlärmung der Meere sind für Delfine welteit zu einer Bedrohung geworden. Hier müssen – und war international – weitere intensive Bemühungen stattinden. Ziel muss sein, die Meeressäugetiere in der freien ildbahn stärker zu schützen, und es ist gut, dass wir uns arin einig sind. Seit 1997 schließt die EU-Verordnung über den Schutz on Exemplaren wild lebender Tierund Pflanzenarten in Importverbot von Delfinen und Walen für kommerielle Zwecke mit ein. Auch auf der Vertragskonferenz des ashingtoner Artenschutzabkommens wurde der interna ionale Handel zu kommerziellen Zwecken verboten. Wir rauchen jedoch auch weiterhin Kontrollen, damit diese erbote eingehalten werden. Wir müssen aber auch vor der eigenen Tür kehren. Daer setzen wir uns mit unserem Antrag für die Verbesseung der Haltungsbedingungen von Säugetieren in Zoos, ierparks oder Delfinarien ein. Wir wollen frei lebende nd in Deutschland gehaltene Delfine entsprechend ihren iologischen Bedürfnissen besser schützen. Es bringt ichts – und darauf läuft der Antrag der Grünen hinaus –, infach alle Delfinarien per Gesetz zu schließen. Denn akt ist: Die Auswilderung von in Gefangenschaft lebenen Delfinen ist nicht möglich. Ich glaube nicht, dass dies ine zielführende Lösung sein kann. Wir wollen daher ereichen, dass in Deutschland alle Säugetiere in Zoos, ierparks oder Delfinarien unter optimalen Bedingungen ach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gealten werden. Aus diesem Grund setzen wir uns dafür in, dass das Säugetiergutachten an die Haltungsanforerungen für Delfine anzupassen ist und regelmäßig berarbeitet wird. Bisher enthält das Säugertiergutachen nur unzureichende Minimalanforderungen an die ierhaltung und vernachlässigt neueste wissenschaftliche rkenntnisse. Bei der Überarbeitung des Gutachtens ird darauf zu achten sein, dass das bearbeitende Exper engremium paritätisch mit Fachkräften der Zoobranche, er Tierschutzorganisationen sowie mit unabhängigen utachtern besetzt ist. Es ist ein erhabener und wunderschöner Anblick, Deline in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. assen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass auch unere Kinder und Enkel dies künftig erleben dürfen. Der Weg für eine Neufassung des Säugetiergutachtens st nach langen Debatten endlich frei, und das ist gut so. eitdem das letzte Säugetiergutachten im Juni 1996 erchienen ist, sind 13 Jahre vergangen. In diesen 13 Jahen haben wir viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse ur Haltung von Wildtieren in Zoos erlangt, die nun endich auch im aktualisierten Gutachten Eingang finden nd verpflichtend Gültigkeit für die Zukunft erlangen solen. Nach Einschätzung zahlreicher Expertinnen und xperten enthält das noch gültige Gutachten von 1996 eraltete Minimalstandards und steht damit teilweise im iderspruch zum europäischen Tierschutzgesetz, wel hes die Rechtsgrundlage für die Zootierhaltung bildet. Ingbert Liebing gebene Reden Dass es eine Aktualisierung des Säugetiergutachtens geben soll, habe ich bei meiner Rede zum Haushalt 2009 bereits angekündigt. Dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz stehen die notwendigen Mittel zur Verfügung. Im Ausschuss wurde hierfür immer über eine Größe von 250 000 bis 300 000 Euro diskutiert. Das Ministerium kann folglich sofort mit dieser notwendigen Maßnahme beginnen. Ich werde hier auf jeden Fall nicht lockerlassen und beständig nach dem Stand der Neufassung des Säugetiergutachtens nachfragen. Die Haltung und Pflege von Wildtieren in Zoos steht heute auf einem soliden Fundament: der EU-Zoo-Richtlinie aus dem Jahr 1999. Das Säugetiergutachten ist jedoch sehr viel konkreter. Es nennt Mindestanforderungen, zugeschnitten auf einzelne Säugetierarten. Es definiert die zur artgerechten Haltung erforderlichen Käfiggrößen, Futterarten, klimatischen Bedingungen, Gehegeeinrichtungen und vieles mehr. Diese Definitionen, diese Mindeststandards werden mit konkreten, in Zahlen ausgedruckten Anforderungen hinterlegt und sind damit valide messbar. Bundesweit wird das Gutachten deshalb von den Ländern für die Bewertung von Tiergehegen zugrunde gelegt. Durch seine Eindeutigkeit und Überprüfbarkeit hat es in der Praxis eine höhere Bedeutung als manch abstrakte Richtlinie. Die geforderte paritätische Besetzung des Expertengremiums mit Vertreter und Vertreterinnen von Zoos und Tierschutzorganisationen sowie unabhängigen Gutachtern und Gutachterinnen wird dazu führen, dass sowohl der Aufgabenerfüllung der Zoos als auch den Bedingungen einer artgerechten Tierhaltung nach neuesten Erkenntnissen Rechnung getragen wird. Darüber freuen wir uns als Besucher und Besucherinnen der Zoos in ganz besonderer Weise. Die SPD steht für aktiven Tierschutz. Die SPD steht dafür, dass Wildtiere in Zoos und Tierparks artgerecht gehalten werden. Die SPD steht zu den vielfältigen Aufgaben von Zoos. Wir wollen, dass Zoos Bildung vermitteln. Wir wollen, dass sie Erholung bieten und zum Artenschutz beitragen und wir wollen, dass Zoos der Forschung dienen. Dieser Antrag unterstützt die Zoos in ihrem ständigen Bestreben nach einer artgerechten Haltung von Wildtieren. Da bin ich mir sicher. Unser Antrag heißt, „Delfinschutz voranbringen“, und, liebe Tierschützer und Tierschützerinnen, dass tun wir hiermit. Viele von Ihnen wissen, dass ich mich seit Jahren sehr aktiv für den Schutz der Delfine einsetze. Seit Jahren fragen Tierschutzorganisationen auch zu Recht danach, ob die Haltungsbedingungen für Delfine in den auch in Deutschland noch existierenden Delfinarien tatsächlich artgerecht seien. Viele fordern die Schließung der Delfinarien. Viele Menschen in Deutschland wollen auch keine neuen Delfinarien, mögen die Namen dafür auch noch so wohlklingend sein, wie zum Beispiel „Blaue Lagune“ oder Ähnliches. Persönlich bin ich der Auffassung, dass Delfine in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bei der Aktualisierung des Säugetiergutachtens h s n H z A k a e r I t D g d G n n v t s s d ( d s r u s D z z t n t F O d d K a a m s t m h f G W r Zu Protokoll ge (C (D insichtlich der Anpassung und Überarbeitung der geetzlichen Haltungsanforderungen für Delfine letztlich ur zu einem Ergebnis kommen kann: Entweder sind die altungsbedingungen der Delfine in Deutschland massiv u verbessern, oder es muss sogar zu einem generellen uslaufen der Gefangenschaftshaltung von Delfinen ommen. Dieses bleibt dem Ergebnis des Säugetiergutchtens vorbehalten. Es ist verboten, Delfine zu kommerziellen Zwecken inzusetzen. Aber was macht die „Delfintherapie“ andees? Steckt hier kein kommerzielles Interesse dahinter? ch wende mich nicht nur aus Gründen der meines Erachens nicht artgerechten Haltung der Delfine gegen die elfintherapie. Als Gesundheitspolitikerin sage ich: Es ibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass iese Therapie erfolgreich ist. Ich möchte, dass mit den efühlen von Eltern von Kindern mit Behinderungen icht gespielt werden kann. Ich möchte zum Schluss allen Tierschutzorganisatioen danken, die sich generell für die artgerechte Haltung on Wildtieren einsetzen und einen entscheidenden Beirag für den Schutz eines der intelligentesten Tiere auf unerem Planeten, des Delfins, leisten. Unabhängig von den beiden vorliegenden Anträgen ollten wir uns vor Augen halten, dass der Deutsche Bunestag mit dem Antrag „Schutz der Wale sicherstellen“ Bundestagsdrucksache 16/4843 in der Fassung 16/5284)


(A) )


(B) )

Christoph Pries (SPD):
Rede ID: ID1622429700
Mechthild Rawert (SPD):
Rede ID: ID1622429800




(A) )


(B) )

Angelika Brunkhorst (FDP):
Rede ID: ID1622429900
er aktuellen Legislaturperiode schon einstimmig be-
chlossen hat, dass sich die Bundesregierung unter ande-
em für die Einrichtung weiterer Schutzgebiete für Wale
nd Delfine sowie für konkrete Maßnahmen zum verbes-
erten Schutz aller Walarten, inklusive kleinerer Wale und
elfine, vor negativen anthropogenen Einflüssen, wie

um Beispiel Verschmutzung, Beifang oder Lärm, einset-
en möge. Zudem haben wir uns für ein wirksames Moni-
oring dieser Maßnahmen ausgesprochen.

Leider ist es in dieser Legislaturperiode – anders als
och in der 15. Wahlperiode – nicht gelungen, einen frak-
ionsübergreifenden Antrag einzubringen. Seitens der
DP hatte ich wiederholt die Bereitschaft dazu bekundet.
ffenbar gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen
en Grünen sowie der sogenannten Großen Koalition.

Wenn man die Genese des Antrags der Grünen kennt,
ann war das allerdings absehbar. Im Vorfeld einer
undgebung für den Delfinschutz am 9. Mai 2008 waren
lle Fraktionen gefragt worden, ob sie ein generelles und
bsolutes Importverbot für Delfine, das keinerlei Ausnah-
en zulässt, unterstützen würden. Alle Fraktionen hatten

ich geäußert, nur die Koalition nicht. Die Grünen brach-
en damals den Antrag ein, über den wir heute abstim-
en. In einer SPD-Pressemitteilung vom gleichen Tag
ieß es, der Antrag der Grünen sei „überflüssig und hin-
ällig“.

Unabhängig vom konkreten Inhalt des Antrags der
rünen stellt sich mir die Frage der Glaubwürdigkeit.
arum haben die Grünen die Forderungen nicht wäh-

end ihrer Regierungsbeteiligung durchgesetzt? Laut




Mechthild Rawert
gebene Reden


(A) )



(B) )

Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage
von mir (Bundestagsdrucksache 16/9210, Frage 63) hat
das Bundesamt für Naturschutz, also eine oberste Bun-
desbehörde im Geschäftsbereich des damaligen grünen
Bundesumweltministers Jürgen Trittin, im Jahr 2000 die
Einfuhr und die spätere Wiederausfuhr von vier Delfinen
genehmigt.

Zwar können wir Ziffer I. des Antrags mittragen, aber
trotz teils richtiger Ansätze kann die FDP die Forderun-
gen der Grünen nicht bzw. nicht komplett unterstützen.
Der Vorschlag der Verlängerung des Jahrs des Delfins
um ein Jahr ist ganz nett. Aus Sicht der FDP sollte der
Schutz der Wale und Delfine jedoch unabhängig von
irgendeinem „Jahr des …“ auf der Agenda stehen. Hier
zeigt sich zudem, dass der Grünen-Antrag veraltet ist,
denn auch das Folgejahr ist vorbei.

Die FDP unterstützt die Forderung nach Ausweisung
von Meeresschutzgebieten. Das haben wir selbst bei-
spielsweise im Antrag „Leitlinien für den internationalen
Arten- und Lebensraumschutz im Rahmen des Überein-

(Bundestagsdrucksache 16/8878)

duktion von Unterwasserlärm sind ebenso erforderlich.
Das haben wir unter anderem in einer Kleinen Anfrage
zum Schutz der Meeresumwelt beim Bau deutscher Off-
shore-Windparks (Bundestagsdrucksache 16/10629)

deutlich gemacht.

Die Unterstützung von welchen Therapieformen auch
immer ist nicht Aufgabe der Bundesregierung. Ebenso
wenig ist es Aufgabe der Bundesregierung, über die Ge-
fahren der Delfintherapie „umfassend zu informieren“.
Ob Delfintherapien in die Leistungspflicht der Kranken-
versicherungen aufgenommen werden, entscheidet weder
die Bundesregierung noch das Parlament. Derzeit han-
delt es sich um eine nicht anerkannte Heilmethode, so-
dass eine Delfintherapie nicht von der gesetzlichen Kran-
kenkasse bezahlt wird. Laut Bundesregierung sind
Einfuhren von Delfinen für Delfintherapien ohnehin aus-
geschlossen. Es ist natürlich richtig, dass aus Sicht des
Arten- und Tierschutzes solche Therapieformen, die ohne
eine Entnahme wild lebender Tiere auskommen, selbst-
verständlich vorzugswürdig sind.

Der Gesetzentwurf zur Ausweitung des ACCOBAMS-
Abkommensgebietes wurde vom Deutschen Bundestag im
Übrigen schon im Januar 2006 einstimmig angenommen.
Es ist selbstverständlich und bedürfte aus Sicht der FDP
daher keinerlei Erwähnung, dass sich die Bundesregie-
rung „aktiv gegen die illegale Einfuhr“ von Walen und
Delfinen einsetzt.

Die Forderung der Grünen nach einem generellen
Haltungsverbot für Tiere, die so hohe Ansprüche an Hal-
tung und Pflege stellen, dass sie nur in Zoologischen Gär-
ten oder in wissenschaftlichen Einrichtungen gehalten
werden sollten, ist ein Widerspruch in sich. Denn wenn
diese Tiere in Zoos gehalten werden können, bedarf es
keines generellen ausnahmslosen Haltungsverbots.

Nach Art. 4 Abs. 1 c der EG-Artenschutzverordnung,
die auch in Deutschland unmittelbar gilt, darf eine Ein-
fuhrgenehmigung für Tiere aus Drittländern ohnehin nur

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Zu Protokoll ge

(C (D nter der Bedingung erteilt werden, dass sich die zustänige wissenschaftliche Behörde vergewissert hat, dass die für ein lebendes Exemplar vorgesehene Unterbrinung am Bestimmungsort für dessen Erhaltung und flege angemessen ausgestattet ist“. Die Bundesregieung hat in der Antwort auf eine Kleine Anfrage erklärt, ass die tierschutzrechtlichen Vorgaben in Deutschland owie die Bestimmungen der EG-Artenschutzverordnung ine Haltung von Cetacea-Arten, das heißt auch von Delinen, nicht grundsätzlich ausschließen. Dem Antrag der Koalition stimmt die FDP zu. Die Kolition übernimmt viele Aussagen von den Grünen. Das etrifft das Thema Delfintherapie oder den Einsatz gegen ie illegale Einfuhr von Walen und Delfinen. Insofern gilt as bereits Gesagte. Neu ist die Forderung, die Anforderungen an die Halung von Delfinen anzupassen und das Säugetiergutachen des BMELV, das aus dem Jahr 1996 stammt, regelmäig zu überarbeiten. Wie sich aus der Antwort der undesregierung auf eine schriftliche Frage ergibt, hält ie Bundesregierung Neuauflagen des Gutachtens in reelmäßigen Zeitabständen „weder och ie die Koalition anders. Das Säugetiergutachten soll die nforderungen aus § 2 des Tierschutzgesetzes konkretiieren. Dazu muss es aber mit dem fortschreitenden Erenntnisstand über den Artenschutz Schritt halten und aher regelmäßig überprüft werden. Artenschutz im Swimmingpool? Delfine gibt es nicht ehr wie Sand am Meer. So viel vorweg. Die Delfine, die s noch gibt, leben meistens so: Sie leben in sogenannten chulen, also in Gruppen von 20 bis 100 Tieren zusamen. Sie legen zum Teil Hunderte von Kilometern am Tag urück und ernähren sich von Fischen, die sie jagen. Deline sind zudem sehr verspielt. In Deutschland werden mehr als 1 000 Kleinwale, berwiegend also Delfine, in Gefangenschaft gehalten der zur Schau gestellt. Ihr Leben sieht deutlich anders us: Zumeist in unstrukturierten, zu flachen und zu kleien Betonbecken müssen sie Zuschauer mit ihren Kunsttückchen begeistern. Als Belohnung gibt es toten Fisch. llein oder in Kleinstgruppen ziehen sie ansonsten stuide im Kreis. Mit artgerechter Haltung hat dies alles berhaupt nichts zu tun. Eines der häufigsten Argumente für eine Haltung von elfinen in Gefangenschaft ist ihr vermeidlicher Nutzen n der sogenannten Delfintherapie, ein Nutzen, der bis eute durch nichts wissenschaftlich belegt, dafür aber wierlegt werden konnte. Delfine leben in einem der gefährdetsten Lebensräume er Erde – im Meer. Das Meer spielte in der Politik fast mmer nur eine Rolle als unerschöpfliche Ressource für ebensmittel. Erst jetzt, wo der Kollaps der meisten eere bevorsteht, fällt auf, dass Meere hochkomplexe kosysteme sind, von denen wir Menschen abhängen. ie meisten Delfine sind inzwischen gefährdet, auch die n den Flüssen, wie der Amazonas-Delfin. Manche stehen Angelika Brunkhorst gebene Reden kurz vor der Ausrottung, etwa der Irawadi-Delfin. Schuld daran ist nicht nur der irrsinnige Fischfang nach allen Regeln der Naturausbeutung. Dem Irawadi-Delfin werden zum Beispiel Wasserstaudämme, Flussregulierungsmaßnahmen, illegale Fischfangmethoden und die Wasserverschmutzung zum Verhängnis. Grundsätzliche Ursachen für die Gefährdung der Delfine sind die Lärmverschmutzung, der Nahrungsmangel durch Überfischung, der Lebendtierfang, der Tod durch Beifang und die Verschmutzung ihrer Lebensräume. In den Gehirnen der Meeressäuger wurden mehr als 170 verschiedene chemische Substanzen gefunden, darunter polychlorierte Biphenyle mierte Flammschutzmittel und Pestizide wie DDT. Heutzutage ist lebensmüde, wer Walfleisch zu sich nimmt. Dort ist soviel Quecksilber drin, dass die eigene Gesundheit damit aufs Spiel gesetzt wird. Wenn ein Ökosystem vor der Zerstörung steht, werden die Folgen erst spät, meistens zu spät sichtbar. Hier zeigen sich Abhängigkeiten in der Nahrungskette. Zur Verdeutlichung: Der Delphin frisst Heringe. Der Mensch tut das auch. Gibt es keine Heringe mehr, bekommen auch die Delfine Probleme. Wenngleich es beispielsweise dem Nordseehering inzwischen wieder besser geht, ist der Ostseehering weiterhin stark überfischt. Die meisten Menschen berührt der Verlust der Heringe weniger. Delfine hingegen wecken Emotionen. Wer würde schon eine Kampagne zum Erhalt der Heringe unterstützen? Aber Delfine haben eine Lobby – wenngleich noch immer eine zu kleine. Was heißt das für die Politik, was heißt das für uns? Wenn wir uns für den Schutz der Delfine stark machen, müssen wir zwangsläufig ihren Lebensraum schützen. Der Schutz des Lebensraums bedeutet aber zugleich, dass wir all die anderen gefährdeten Meeresbewohner auch schützen. Artenschutz ist also immer auch Biotopschutz und umgekehrt – eine mehrfache Dividende vernünftigen Handelns im Sinne der Umwelt. Das Sterben der Delfine ist die Spitze eines Eisberges. Machen wir uns stark für den Erhalt dieser Tiere und wehren wir uns gegen ihren Missbrauch als Belustigungsobjekt oder angebliches Therapiewunder. Setzen wir uns dafür ein, den unwiederbringlichen Reichtum unserer Meere und Gewässer zu schützen. Setzen wir uns dafür ein, den Delfin als symbolträchtiges Tier für einen umfassenden Naturund Artenschutz zu schützen. Überdenken wir die Folgen für Delfine beim Einsatz militärischer Sonare, beim Bau der Fehmarnbelt-Querung, bei der Suche nach Erdgas auf der Doggerbank, bei der Müllentsorgung auf den Weltmeeren. Unterstützen wir deshalb den Antrag der Grünen, und noch mehr – machen wir endlich Nägel mit Köpfen, bevor es zu spät ist. Undine Kurth GRÜNEN)

Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622430000




(A) )


(B) )


Delfine sind aus vielfältigen Ursachen in ihrem Be-
stand weltweit bedroht und gehören daher zu Recht zu
den besonders geschützten Meeressäugetieren. Durch
Meeresverschmutzung, Überfischung und Klimawandel
verlieren sie Lebensräume. Darüber hinaus sterben jähr-

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Zu Protokoll ge

(C (D ich etwa 300 000 Wale und Delfine als Beifang in Fischeeinetzen und werden zudem auch noch gezielt gejagt, um ebende Tiere zu bekommen. Diesen Wildfang von lebenden Delfinen erachtet der ktionsplan für Wale und Delfine 2002–2010 der Weltaturschutzorganisation IUCN als eine potenzielle Berohung für das Überleben der wild lebenden Kleinwalopulationen, und es gilt zu klären, wie man diesem ildfang begegnen kann. Die erhöhte Nachfrage nach Delfinen ist unter andeem auch durch die noch immer betriebenen Delfinarien u erklären. Nachdem in den 1990er-Jahren die Mehrzahl er Delfinarien in Deutschland bereits geschlossen urde, nahm das Interesse an ihnen seit dem Aufkommen er sogenannten Delfintherapie wieder zu. Bis heute onnten jedoch die therapeutischen Erfolge nicht wissenchaftlich nachgewiesen werden. Im Gegenteil wird daauf verwiesen, dass Therapien mit domestizierten Tieen, welche wesentlich kostengünstiger und zudem rtgerechter durchführbar sind. Delfintherapien werden aher auch nicht vom Gemeinsamen Bundesausschuss nerkannt. Die Dachorganisation der Mensch-Tier-Organisatioen, IAHAIO, hat auf ihrem Weltkongress in Prag bereits 998 eine Deklaration verabschiedet, wonach tiergetützte Therapien nur unter eng umschriebenen Rahmenedingungen stattfinden sollen. Der Schutz der Tiere vor bernutzung muss dabei ebenso sichergestellt werden ie die Sicherheit der Patienten. Nachdrücklich spricht ich die IAHAIO gegen den Missbrauch von Wildtieren namentlich von Delfinen – zu sogenannten therapeuti chen Zwecken aus. Da Delfine hohe Anforderungen an Unterbringung, ütterung und Beschäftigung stellen, sind diese intellienten Meeressäuger in Gefangenschaft besonders chwer zu halten und leiden unter den Bedingungen der efangenschaft. Die Einrichtung der Gehege und Becken st nicht an den Bewegungs-, Ruhe-, Schutzund Ernähungsbedürfnissen sowie an den sonstigen essenziellen erhaltensweisen der Tiere ausgerichtet. Dies ist überaupt nicht möglich, da Delfine in Freiheit sehr weite trecken schwimmen, täglich mehrfach in große Tiefen auchen und sich über Echolot orientieren. Nachzuchten n Gefangenschaft gelingen daher so gut wie nie. Demzuolge müssen Delfinarien ihren „Bestand“ immer wieder urch Wildfänge „ergänzen“, was allen Artenschutzvoraben widerspricht. Bündnis 90/Die Grünen fordern daher in ihrem Antrag Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenen“ – Drucksache 16/9102 – die Bundesregierung unter nderem auf, Delfine und ihre Lebensräume verstärkt zu chützen, engagiert gegen den Lebendfang zu kämpfen, ich öffentlich gegen die Haltung von Delfinen in Gefanenschaft auszusprechen, sich auf europäischer und inernationaler Ebene aktiv gegen die illegale Einfuhr von n freier Wildbahn gefangenen Delfinen und Walen einzuetzen, die Einfuhr von Delfinen nach Deutschland sowie en Handel mit Delfinen zu verbieten, die Haltung von elfinen in Gefangenschaft – mit entsprechenden Überangsregelungen – zu verbieten. Eva Bulling-Schröter gebene Reden Undine Kurth Hintergrund unseres Antrags ist auch die Tatsache, dass immer noch viele Tiere aus Wildfängen illegal nach Europa eingeführt werden. Der Zustand zahlreicher Populationen von Großen Tümmlern und Weißwalen, insbesondere jener, die vom Lebendfang für Delfinarien betroffen sind, ist bedenklich und ihre Erhaltung gefährdet. Die Neuerrichtung von Delfinarien und die dadurch notwendige Versorgung der Anlagen mit „frischen“ Delfinen und Walen erhöhen den Druck auf weitere Einfuhren wild gefangener Tiere. Zu dem von der großen Koalition vorgelegten Antrag „Delfinschutz voranbringen“ – Drucksache 16/12868 – ist zu sagen: Wir freuen uns, dass sich die Koalition tatsächlich noch dieses Themas angenommen hat, nachdem in monatelangen Verhandlungen leider kein fraktionsübergreifender Antrag zustande kommen konnte. Doch leider geht der Koalitionsantrag in seinen Zielen und Forderungen definitiv nicht weit genug, um die Gefangenschaft von Delfinen zu beenden und für die derzeit noch in Deutschland befindlichen Delfine die Haltungsbedingungen deutlich zu verbessern. So fordert die Koalition in ihrem Antrag lediglich die Stärkung bestehenden Rechts und den Einsatz gegen die illegale Einfuhr von in freier Wildbahn gefangener Delfine – das ist zwar richtig und gut, aber nichts Neues – und außerdem – und diesen Vorstoß begrüßen wir prinzipiell – die Anpassung der Haltungsanforderungen für Delfine im Rahmen des Säugetiergutachtens. Positiv ist, dass das bearbeitende Expertengremium paritätisch mit Fachkräften der Zoobranche, Tierschutzorganisationen und unabhängigen Gutachtern besetzt sein soll. Inwiefern die Umsetzung der Forderungen des Antrages tatsächlich den Delfinschutz und die Haltung der Delfine in Deutschland verbessern kann und ob die Große Koalition tatsächlich Wort hält und ihre eigenen Forderungen umsetzt, bleibt dahingestellt. Zu einer Beendigung der Haltung von Delfinen in Deutschland – die wir fordern – wird er jedoch nicht führen. Um jedoch ein Signal zu setzen, lehnen wir Ihren Antrag nicht ab, sondern enthalten uns. Damit kommen wir zur Abstimmung über die Be schlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf Drucksache 16/13203. Der Ausschuss empfiehlt unter Buchstabe a seiner Beschlussempfehlung die Annahme des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD auf Drucksache 16/12868 mit dem Titel „Delfinschutz voranbringen“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist damit angenommen mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der FDP-Fraktion und der Fraktion Die Linke bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Unter Buchstabe b empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 16/9102 mit dem Titel „Die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich beenden“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist an g u B i S R t d w g d d n s t n h z t ü s c z m b g d u z u s „ b A (C (D enommen mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen nd der FDP-Fraktion bei Gegenstimmen der Fraktion ündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke. Ich rufe Tagesordnungspunkt 21 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend trag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Ekin Deligöz, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Diskriminierende Altersgrenzen im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements aufheben – Drucksachen 16/9630, 16/12985 – Berichterstattung: Abgeordneten Markus Grübel Sönke Rix Sibylle Laurischk Elke Reinke Britta Haßelmann Auch hier haben folgende Kolleginnen und Kollegen hre Reden zu Protokoll gegeben: Markus Grübel, önke Rix, Angelika Graf, Sibylle Laurischk, Elke einke und Britta Haßelmann. Wir unterhalten uns heute über einen sehr kurzen An rag der Oppositionsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, er lediglich zwei Seiten umfasst, der aber dennoch ein ichtiges und spannendes Thema, nämlich die Altersrenzen, thematisiert. Ich möchte aber darauf verweisen, as wir bereits in erster Lesung ausführlich das Thema iskutiert haben. Es haben sich zwischenzeitlich keine euen Sachstände bzw. Erkenntnisse ergeben. Im Auschuss wurden die bereits bekannten Argumente ausgeauscht, ohne dass mich die Argumentation von Bündis 90/Die Grünen überzeugen konnte. Ich verweise daer auf meine ausführliche Rede vom 25. September 2009 u dem Thema und möchte meine Ausführungen kurzhalen. Nach wie vor gibt es keinen vollständigen Überblick ber die in Gesetzen oder anderen Bestimmungen festgechriebenen Altersgrenzen im Bereich des ehrenamtlihen Engagements. Die bisher zum Thema „Altersgrenen“ vorliegenden Untersuchungen sind entweder nicht ehr aktuell oder erfassen nur einen Teilaspekt des Prolems. Im Bereich der Jugendfreiwilligendienste sind Altersrenzen enthalten. So sieht das Jugendfreiwilligenienstegesetz für das Freiwillige Ökologische Jahr nd das Freiwillige Soziale Jahr ung für junge Frauen und Männer zwischen 15 Jahren nd 27 Jahren vor. Über die Altersbegrenzung definiert ich unter anderem der Sinn und Zweck eines FSJ/FÖJ. Ergänzend hat das BMFSFJ ein Gutachten zum Thema Altersgrenzen und gesellschaftliche Teilhabe“ vergeen. Das Gutachten soll im Lichte der Regelungen des llgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes standsaufnahme der in Deutschland bestehenden Altersgrenzen, der einschlägigen obergerichtlichen Rechtsprechung sowie eine Beschreibung der dahinter stehenden Gründe und Motive enthalten. Der Entwurf des Gutachtens liegt inzwischen vor. Leider sind mir die genauen Inhalte noch nicht bekannt, sodass es an dieser Stelle keinen Sinn macht, über nichtöffentliche und unbekannte Dokumente zu dozieren. Wir werden uns zum gegebenen Zeitpunkt noch intensiv mit diesem Gutachten beschäftigen, da bin ich mir sicher. Zur Frage der bestehenden oberen Altersgrenze bei Schöffinnen und Schöffen hat die Bundesregierung bereits in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion der FDP „Seniorinnen und Senioren in Deutschland“ Die in § 33 Nr. 2 GVG festgelegte Höchstaltersgrenze, wonach das Schöffenamt bis in das 70. Lebensjahr hinein ausgeübt werden kann, ist sachgerecht. Sie gewährleistet einerseits die Einbindung älterer Mitbürger mit ihrer Erfahrung und ihrem oftmals großen ehrenamtlichen Engagement in dieses Amt und wird andererseits den Interessen der Strafrechtspflege gerecht. Das Schöffenamt ist ein nicht nur geistig, sondern auch körperlich sehr forderndes Ehrenamt. Mehrtägige und mehrwöchige Hauptverhandlungen sind insbesondere in Großverfahren heute keine Seltenheit mehr. Hier wird die körperliche Belastbarkeit der Schöffen, ihre Aufnahmeund Merkfähigkeit erheblich gefordert, da die Schöffinnen und Schöffen ohne Kenntnis des Akteninhalts lediglich aufgrund des Ergebnisses der Hauptverhandlung ihre Stimme gleichberechtigt mit den Berufsrichtern in der Beratung abgeben. Wenn ein Schöffe länger erkrankt, als die Hauptverhandlung unterbrochen werden darf, muss die Hauptverhandlung neu beginnen. Eine solche Situation muss schon aus prozessökonomischen Gründen vermieden werden. Die Unionsfraktion legt grundsätzlich Wert darauf, dass im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements eine Offenheit für alle Generationen gewährleistet ist. So wurde beispielsweise ergänzend zum Freiwilligen Sozialen und Ökologischen Jahr ab dem 1. Januar 2009 der Freiwilligendienst aller Generationen eingeführt, der Menschen aller Altersgruppen offen steht. Unter dem Leitmotiv „Engagement schlägt Brücken“ stärkt das Projekt ehrenamtliches Engagement. Der Dienst fördert die Kommunikation sowie das Miteinander der Generationen, unterstützt den Aufbau einer Engagementkultur und eröffnet neuen Zielgruppen den Zugang zu freiwilligem Engagement. Dabei stehen den Freiwilligen alle Themenfelder offen: von Gesundheit und Pflege, Bildung, Kultur und Sport bis hin zu Technik und Familienassistenz. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ansprache älterer Menschen. Hier soll in besonderem Maße das Erfahrungswissen Älterer eingebunden werden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind angesprochen. Ausgrenzungen über Alter, Herkunft erfolgen nicht. Das AGG ist im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements nicht einschlägig, da freiwilliges Engagement keine entgeltliche Leistungserbringung darstellt und damit nicht dem Bereich der Arbeitsverhältnisse zugeordnet w a f v M A n S M N n c s P F d t ö t a b h p s s S b n z d w B t m G n d S R n S ü U r s h b t t A s M w p Zu Protokoll ge (C (D erden kann. Ein Verstoß gegen das AGG kann somit uch nicht in Betracht kommen. Das zuständige BMFSFJ ist beim Thema Partizipation ür ältere Menschen durch freiwilliges Engagement seit ielen Jahren aktiv. Seine diesbezüglichen erfolgreichen odellprogramme – wie auch das Programm „Aktiv im lter“ – setzen allerdings auf Freiwilligkeit, bei Kommuen wie auch bei den älteren Engagierten. Nachhaltige trukturen können nur dann entstehen, wenn sich die enschen in eigener Entscheidung der gesellschaftlichen otwendigkeiten annehmen. Es ist Aufgabe von Kommuen und Ländern, die notwendigen Strukturen für ein solhes freiwilliges Engagement individuell vor Ort zu chaffen. Der Bund steht hier nicht prioritär in der flicht. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass auch die amilienund Seniorenpolitiker der Unionsfraktion urchaus Diskussionsbzw. Änderungsbedarf bei den Alergrenzen sehen. Für eine ganze Reihe von Berufen und ffentlichen Tätigkeiten gibt es gesetzlich normierte oder arifrechtliche Altersgrenzen. Diese Altersgrenzen sind ber zum Teil unzeitgemäß und diskriminierend. Die Areitsgruppe Familie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ält es für notwendig, die starren Altersgrenzen zu überrüfen. Dies ergibt sich nicht nur aufgrund der ökonomichen Notwendigkeit durch den Bevölkerungsschwund, ondern ist auch der Tatsache geschuldet, dass in vielen taaten das Verbot, Menschen allein aufgrund ihres Leensalters zu benachteiligen, bereits Verfassungsrang geießt. Zudem stellt das Europarecht bindende Vorgaben um Verbot der Altersdiskriminierung auf. Ich hoffe sehr, ass uns das lang ersehnte Gutachten in dieser Frage eiterbringt. Ich freue mich darüber, dass wir hier im Deutschen undestag über Alter und Altern reden und auch die Alersdiskriminierung zum Gegenstand der Diskussionen achen. Denn es ist und war Ziel des Allgemeinen leichbehandlungsgesetzes, AGG, für eine Antidiskrimiierungskultur in Deutschland zu sensibilisieren. Und er Deutsche Bundestag muss hier Vorreiter sein und auf timmungen und neue Entwicklungen im Land eingehen. Zu Recht mahnen die Grünen eine überdenkenswerte egelung im Gerichtsverfassungsgesetz, GVG, an, woach Personen ab dem 70. Lebensjahr das Ehrenamt des chöffen nicht mehr ausüben sollen. Wir sollten in der Tat berlegen, ob die eine oder andere Altersgrenze in einer nmenge von Gesetzen und Verordnungen tatsächlich ih en Sinn erfüllt. Die Lebenserwartung der Menschen teigt Jahr für Jahr, das muss auch dazu führen, dass biserige Altersgrenzen generell überprüft werden. Daher egrüßen die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraen die Vergabe eines Gutachtens durch das Bundesminiserium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sehr. uf der Grundlage dieses Gutachtens müssen meiner Anicht nach sämtliche Altersgrenzen überprüft werden und öglichkeiten auf dem Feld des Ehrenamts ausgeschöpft erden, damit Ältere an der Gesellschaft besser partiziieren können. Und ich bin daher auch immer wieder Markus Grübel gebene Reden froh, dass es uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gelungen ist, das Gleichbehandlungsgesetz um das Merkmal Alter im zivilrechtlichen Teil gegen den Willen der Union zu erweitern, womit wir einen Beitrag dafür geleistet haben, dass viele möglicherweise veraltete Regelungen auf den Prüfstand kommen. Die Regelungen bei den Schöffen ist aber kein Bestandteil der Rechtsmaterie des AGG. Der Antrag basiert auf dem AGG, auch wenn es nicht explizit genannt wird, und deshalb hätte ich mir in ihrem Antrag mehr Klarheit gewünscht. Sie haben bereits in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage Ihrerseits die Antwort erhalten, dass das AGG im Hinblick auf das Schöffenamt nicht angewendet werden kann, weil es sich weder um eine Erwerbstätigkeit handelt noch ein zivilrechtliches Schuldverhältnis begründet wird. Und auch wenn Sie dies verstanden haben, dann bleibt die Frage, ob das Beispiel des Schöffenamtes ein gutes Beispiel ist, das für einen Antrag zitiert werden sollte. Denn bei dieser Regelung handelt es sich um eine Soll-Regelung, und der Gesetzgeber hat hier bereits den Zuständigen einen Ermessensspielraum eingeräumt, den ich mir im Übrigen auch für andere Regelungen wünschen würde. Zudem ist die Periode für ein Schöffenamt erst auf fünf Jahre verlängert worden, weshalb also auch 75-Jährige noch das Schöffenamt bekleiden dürfen. Wir sind als Gesetzgeber natürlich angehalten, altersdiskriminierende Regelungen auf den Prüfstand zu stellen, und insbesondere im bürgerschaftlichen Engagement haben diese nichts zu suchen! Damit leisten wir vielleicht auch einen Beitrag dafür, dass Jungpolitiker der Union nicht für Altersgrenzen im Wahlrecht für Ältere plädieren, wie das in der Vergangenheit auch schon geschehen ist. Doch möchte ich noch darauf hinweisen, dass wir mit dem AGG ein Gesetz verabschiedet haben, das viele Bürgerinnen und Bürger ermächtigt, sich gegen Altersdiskriminierung zu wehren. Es zeigt bereits Wirkung – ohne dass es zu einer Prozessflut gekommen ist. Ein Viertel der Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend betreffen das Merkmal Alter. Das zeigt, liebe Kollegen von der Union, nicht nur, dass es richtig war, Alter als Merkmal ins Gesetz aufzunehmen, es zeigt, dass Alter eine hohe gesellschaftspolitische Relevanz hat. Wir haben es hier mit einem Thema zu tun, das die Menschen beschäftigt. Auch in einer mir vorliegenden Rechtsprechungsübersicht zum AGG des BMFSFJ ist Alter offenbar das Merkmal des AGG, das die Gerichte am meisten beschäftigt. Zwar halten sich die Prozesse insgesamt in Grenzen, doch wir haben es bereits mit interessanten gerichtlichen Auseinandersetzungen zu tun, die für mehr Sensibilisierung in diesem Feld sorgen und Gesetzgeber, aber auch die Tarifpartner zu mehr Fingerspitzengefühl gegenüber älteren Menschen zwingen. Die Gerichte wiesen in diesen ersten Urteilen explizit und zu Recht darauf hin, dass Altersgrenzen gut begründet werden müssen. Ich habe hier Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat, dass auch Altersgrenzen zukünftig stärker unter die Lupe geraten und mögliche Begrenzungen bes s b w T P g s r b v r r d A g P s r g A R p S w t d V i r W g d ( c z B M i b g s m r h r D P k E e – n e Zu Protokoll ge (C (D er begründet werden bzw. uns als Gesetzgeber zu Recht eschäftigen werden. Es freut mich, dass die Bundesregierung in einer Antort auf die bereits genannte Kleine Anfrage zum selben hema explizit festgestellt hat, dass bei sämtlichen rogrammen des Bundes auf die Offenheit für alle Altersruppen geachtet wird. Ich halte es für eine Selbstvertändlichkeit, dass Programme und Projekte der Bundesegierung, die das bürgerschaftlichen Engagement etreffen, keine Diskriminierungen älterer Menschen ornehmen. Da mir auch keine Fälle zumindest aus unseem Ministerium bekannt sind, halte ich auch deshalb Ihen Antrag für überflüssig und wir lehnen ihn deshalb ab. Zum zweiten Mal sprechen wir heute über den Antrag er Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Diskriminierende ltersgrenzen im Bereich des bürgerschaftlichen Engaements aufheben“. Mit Ihrem Antrag sprechen Sie durchaus wichtige unkte an, und ich freue mich, dass das Thema bürgerchaftliches Engagement auch durch unsere parlamentaischen Beratungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Klar ist: Die bisher bestehenden Altersgrenzen im bürerschaftlichen Engagement müssen überprüft werden. llein die höhere Lebenserwartung und die Erhöhung des enteneintrittsalters machen bzw. machten diese Überrüfung notwendig. Denn: In meinem ersten Beitrag im eptember des vergangenen Jahres habe ich bereits erähnt, dass die Bundesregierung ein Gutachten in Auf rag gegeben hat, um einen umfassenden Überblick über ie Altersgrenzen zu erhalten, die auch untergesetzlich in ereinen und Verbänden bestehen. Dieses Gutachten wird n Kürze vorgelegt. Einige Erkenntnisse wurden mir beeits mitgeteilt. So stellt das Gutachten fest, dass es im esentlichen zwei Arten von Altersgrenzen gibt: Altersrenzen für ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel für ie Ausübung bestimmter Funktionen in einem Verein Vorstand, Präsidium)








(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622430100
Markus Grübel (CDU):
Rede ID: ID1622430200

(A) )


(B) )


(Drucksache 16/8301) ausführlich Stellung genommen.

Angelika Graf (SPD):
Rede ID: ID1622430300




(A) )


(B) )

Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1622430400
hes Engagement, in dem es direkt um Personen geht, so
um Beispiel in der Telefonseelsorge oder bei der sozialen
etreuung von kranken, alten und pflegebedürftigen
enschen.

Im ersten Bereich, also da, wo es um die Wählbarkeit
n bestimmte Funktionen geht, wird häufig das 70. Le-
ensjahr als Altersgrenze festgelegt. Bei den sozial enga-
ierten Tätigkeiten gibt es je nach Tätigkeitsfeld unter-
chiedliche Altersgrenzen. Bei der Telefonseelsorge darf
an zum Beispiel bis zum 60. Lebensjahr tätig sein, wäh-

end diejenigen, die ehrenamtlich Patienten in Kranken-

(bei den „Grünen Damen und Heren“)

iese Regelungen, die sich je nach Tätigkeitsfeld aus der
raxis ergeben haben, halte ich für nachvollziehbar. Ich
ann mir vorstellen, dass die Anforderungen an diese
ngagementformen und die Belastungen hoch sind. Somit
ignen sie sich dann, wenn die Belastbarkeit nachlässt
und das ist bei älteren Personen zwangsläufig der Fall –,
icht mehr als Tätigkeit. Außerdem begegnet man damit
inem wichtigen Problem: Häufig wissen Vereinsmitglie-




Angelika Graf (Rosenheim)

gebene Reden


(A) )



(B) )

der nicht, wie sie verdienten und lang engagierten Perso-
nen zu verstehen geben können, dass sie sie für nicht mehr
belastbar und deshalb nicht für wählbar bzw. einsetzbar
halten. Außerdem – und das halte ich für einen wichtigen
Punkt –: Die Altersgrenzen wurden dem Gutachten zu-
folge nicht willkürlich festgelegt, sondern ihnen liegen
die Erfahrungen aus der Praxis zugrunde, und sie be-
rücksichtigen auch die unterschiedlichen Anforderungen
in den unterschiedlichen Bereichen.

Ich finde: Es bestehen in den bekannten Fällen ge-
rechtfertigte Altersdifferenzierungen im Bereich des bür-
gerschaftlichen Engagements, was uns aber nicht davon
abhalten sollte, dieses Thema weiter im Blick zu behalten.
Schließlich wandelt sich Gesellschaft und so sollte sich
auch die Möglichkeit zum Engagement wandeln. Auch
Personen, die für das eine oder andere Tätigkeitsfeld
nicht mehr geeignet sind, sollten die Möglichkeit bekom-
men, ein anderes Engagement aufzunehmen, was zu ih-
nen, ihren Fähigkeiten und ihren Interessen passt. Der
Leitgedanke einer idealen generationsübergreifenden
Engagementpolitik sollte meiner Vorstellung nach lau-
ten: Wer will, der darf. Oder besser noch: Wer will, der
soll können. Und es gibt viele Ältere, die wollen und kön-
nen.

Das haben wir auch schon im Verlauf der aktuellen Le-
gislaturperiode erkannt: Im letzten Jahr ist das Programm
„Generationenübergreifende Freiwilligendienste“ ausge-
laufen. Hier hatten Menschen aller Generationen die
Möglichkeit, sich zu engagieren, und das in einem gere-
gelten Rahmen (zwischen 8 und 20 Stunden pro Woche).
Die Erfolge dieses Projektes wurden aufgegriffen. Das
neue Programm „Freiwilligendienste aller Generatio-
nen“, das zum 1. Januar 2009 gestartet ist, gewährleistet
Qualitätsstandards, Qualifizierungsmöglichkeiten, Ver-
bindlichkeit und passgenaue Angebote für Freiwillige,
egal wie alt sie sind oder woher sie kommen.

Sie sprechen jedoch noch einen anderen Punkt an, den
ich für durchaus bedenkenswert halte, und zwar die Al-
tersgrenzen bei Schöffinnen und Schöffen. Eine Abschaf-
fung dieser Altersgrenzen ist durchaus eine Überlegung
wert! Schließlich – und da argumentieren Sie ganz richtig –
ist der Ausschluss von Personen aus gesundheitlichen
Gründen schon im Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) be-
gründet. Den Personen, also, die Mitglieder des Gemein-
derates oder der Ratsversammlung, die die Schöffinnen
und Schöffen berufen, sollte die Kompetenz zugetraut und
die Verantwortung übergeben werden, völlig losgelöst
von Alter, Geschlecht, Berufsstand etc. zu entscheiden,
wer für ein solches Amt infrage kommt und auf die Vor-
schlagliste gesetzt wird. Nebenbei bemerkt: Für Politiker
und andere Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft
gibt es auch keine Altersgrenzen. Und warum sollte ein
Abgeordneter oder eine Abgeordnete noch lange nach
dem 70. Geburtstag im Bundestag sitzen, ein Schöffe oder
eine Schöffin aber gleichzeitig nicht?

Ich danke Ihnen für diesen Antrag, denn eine Diskus-
sion um die Altersgrenzen im bürgerschaftlichen Engage-
ment war und ist sinnvoll. Das hat auch die Bundesregie-
rung erkannt und das Gutachten in Auftrag gegeben. Die
Bundesregierung arbeitet also schon an Ihrem Anliegen.
Wir lehnen Ihren Antrag deshalb ab.

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Zu Protokoll ge

(C (D Unser Begriff vom Alter hat sich in den vergangenen ahrhunderten und Jahrzehnten stark gewandelt und ird sich weiterhin wandeln. Dies hängt vor allem mit em Gesundheitszustand zusammen, oder, salopp und odern ausgedrückt, es hängt davon ab, wie fit man ist. ir werden – häufiger als heute – 70-Jährige erleben, die och voll die beruflichen Herausforderungen meistern önnen, aber auch diejenigen, die „wirklich nicht mehr önnen“. Notwendig sind daher vor allen Dingen ein entalitätswechsel und ein verändertes Altersbild von irtschaft und Gesellschaft. Ich möchte kritisch anmerken, dass unsere Kultur die Kräfte“ des Alters noch nicht ausreichend erkannt hat nd in weiten Teilen ungenutzt lässt. Wenn heute auf geellschaftlicher Ebene über Alter gesprochen wird, dann tehen die Belastungen im Vordergrund, aber nicht die öglichen Gewinne. Eine altenfreundliche Kultur, in der ltere ihre Fähigkeiten in gleicher Weise einbringen könen wie jüngere Menschen, hat sich in unserem Land och nicht wirklich ausbilden können. Die Tatsache, dass enschen ab einem bestimmten Lebensalter als „alt“ ahrgenommen werden, ist vor allem Folge gesellschaft icher Konvention. Die langjährige Praxis, Menschen imer früher aus gesellschaftlichen Funktionsund Verantortungsbereichen auszugliedern, insbesondere in der rbeitswelt, ist nicht mehr zeitgemäß. Tatsächlich war sie s nie, hat aber meines Erachtens entscheidend dazu beietragen, dass das gesellschaftliche Altenbild sich immer eiter vom realen Altersbild entfernte. Das heutige gesell chaftliche Altersbild ist von Stereotypen und negativen orurteilen gegenüber dem Alter und älteren Menschen estimmt. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen essourcen des Alters werden nicht erkannt. Gerade das öhere Lebensalter geht vielfach mit einem Zuwachs an issen, Erfahrungen und Handlungskompetenz einher. ir können es uns nicht leisten, das Wissen ganzer Gene ationen brachliegen zu lassen. Gesellschaftliche und irtschaftliche Aufgaben können in Zukunft nur dann beältigt werden, wenn die Beteiligung auch Älterer er olgt. Vorausgesetzt, die „Bedingungen stimmen“, ist zu rwarten, dass ein Teil der „Älteren von heute“ und insesondere der „Älteren von morgen“ länger aktiv zu sein ls Gewinn betrachten, zumindest, wenn dies nicht mit en starren Altersgrenzen von heute verbunden ist. Eine esellschaft des langen Lebens, in der es zunehmend ehr Ältere und Alte gibt, ist kein Schreckgespenst. Mit laren Perspektiven können wir diese Entwicklung meisern. Wir brauchen eine konkrete Vision für die Nutzung es Lebensabschnitts der gewonnenen Jahre. Der gesellchaftliche Umgang mit Alter bedeutet heute, dass ältere enschen noch viel zu wenig als aktive, mitverantwort ich handelnde Bürger angesprochen werden, die durch hr Engagement und durch ihre Lebenserfahrung viel zur ürgergesellschaft beitragen können. Die zahlreichen ahre nach Ausscheiden aus dem Beruf selbstverantwortich und aktiv zu gestalten und dabei auch nach Möglicheiten zu suchen, wie man sich für die Gesellschaft engaieren kann, ist eine bedeutende Lebensaufgabe im Alter. Ich möchte hier wie bereits in meiner ersten Rede zu iesem Antrag ausdrücklich betonen, dass wir das rundanliegen des vorliegenden Antrages der Fraktion er Grünen für sehr unterstützenswert halten. Gleichzei Sönke Rix gebene Reden tig ist aber festzustellen, dass der Hauptpunkt Ihres Antrages, nämlich der erste Punkt Ihres Forderungskataloges, „sämtliche Gesetze und sonstige Vorschriften des Bundes dahin gehend zu überprüfen, ob diskriminierende Altersgrenzen bestehen, und diese ggf. zu ändern bzw. Änderungsentwürfe vorzulegen“ von der Bundesregierung zumindest angegangen wurde – und dies bereits erheblich vor der Einbringung Ihres Antrags in den Deutschen Bundestag am 18. Juni 2008. Das zu erstellende Gutachten zum Thema Altersgrenzen und gesellschaftliche Teilhabe wurde in Auftrag gegeben und wird bald vorliegen. Dieses Gutachten soll eine Bestandsaufnahme der in der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Altersgrenzen enthalten, die ein Ausschlusskriterium für gesellschaftlich relevante Tätigkeiten älterer Menschen darstellen könnten. Dabei sollen nicht nur gesetzliche bzw. rechtlich festgelegte Altersgrenzen erfasst werden, sondern auch untergesetzliche „weiche“ Altersgrenzen, die geeignet sind, älteren Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft – auch im Hinblick auf freiwilliges und bürgerliches Engagement in der Zivilgesellschaft – zu verwehren. Erste Eindrücke dieses Gutachtens wurden uns bereits im Ausschuss präsentiert. Ich muss gestehen, dass ich diesen Vortrag sehr ernüchternd fand und hoffe, dass sich dieser Eindruck bei genauer Lektüre des Gutachtens nicht bestätigt. Die FDP tritt konsequent dafür ein, das gesellschaftliche Altenbild zu entstauben und den Realitäten anzupassen. Die Seniorenpolitik hat nach unserem Verständnis die Aufgabe, dieses neue Leitbild des Alters voranzutreiben. Hierzu gehört auch die Überprüfung aller Altersgrenzen. Nicht nur diejenigen des bürgerschaftlichen Engagements, sondern generell alle Altersgrenzen, auch diejenigen zur Ausübung bestimmter Berufe, müssen kritisch hinterfragt und überprüft werden. Ich bin sicher, dass sich der überwiegende Teil dieser Altersgrenzen als verzichtbar erweisen wird. Unsere Kritik am vorliegenden Antrag ist, dass er nicht weit genug geht und alle Altersgrenzen auf den Prüfstand stellt. Trotzdem stimmen wir zu, da es richtig ist, das Altenbild zu revidieren, Altersgrenzen einzureißen und das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. Ich hoffe, wir alle sind uns in einem Punkt einig: Alle Menschen brauchen unabhängig von ihrem Lebensalter Angebote und Räume zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten, ihres Wissens und ihrer Erfahrungen. Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung zuerst und fast alleine an bürgerschaftliches Engagement denkt, wenn sie an die Beteiligung älterer Menschen denkt. Wie sieht es aber mit sicheren, altersgerechten Arbeitsplätzen als der anderen Seite der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus? Wie sieht es mit einer den Lebensstandard sichernden, armutsfeste Teilhabe ermöglichenden Rente aus? Wann begreifen Sie endlich, dass Rentnerinnen und Rentner in Ost und West für gleiche Lebensleistung die gleiche Rente bekommen müssen? Hier schauen unsere Seniorinnen und Senioren allzu oft in die Röhre. Die stark ansteigende Altersarmut ist ein deutliches Zeichen dafür. Dabei dehnt sich die Phase des aktiven Alters zunehmend aus. Über eine immer größer werdende Zahl von J m t u z s S w d m l E G p s L w i w z E a s m n E E r q u e e d d w w E t w d o s s a n u g b z W l g u r f Zu Protokoll ge (C (D ahren bleibt eine eigenverantwortliche Lebensführung öglich. Die Fraktion Die Linke hebt stets die Fähigkei en und Kenntnisse der Seniorinnen und Senioren hervor nd möchte sie fördern. Aber ganz wichtig ist uns gleicheitig, dass diejenigen, die auf Unterstützung angewiesen ind, nicht ausgegrenzt werden. Denn die Gruppe der eniorinnen und Senioren ist ebenso verschiedenartig ie die anderer Altersphasen. Für die Linke steht fest, ass sich dies auch im politischen Bereich widerspiegeln uss. Daher verlangen wir: Ältere Menschen sind in al en sie betreffenden Lebensbereichen als Expertinnen und xperten in eigener Sache einzubeziehen. Aber wie sieht im Gegensatz dazu die Realität aus? estiegene Selbstständigkeit und eine längere Aktivitätshase der älteren Menschen gehen gerade nicht mit getiegener Selbstbestimmung und Mitwirkung einher. Die inke fordert deswegen für ältere Menschen mehr Mitirkungsrechte und mehr Selbstbestimmung – nicht nur m Engagementbereich. Es ist natürlich wichtig, allen älteren Menschen freiilliges Engagement zu ermöglichen. Deshalb unterstüt en wir grundsätzlich das Anliegen, bürgerschaftliches ngagement für Ältere – aber eben nicht nur für diese – ttraktiver zu machen und bestehende Einschränkungen owie Diskriminierungen abzubauen. Schon jetzt kann an den vielen älteren Menschen nicht genug Anerkenung zollen für ihr beispielloses, aufopferungsvolles ngagement. Aber wir dürfen nicht auf der Stelle stehen bleiben: ine verbesserte Infrastruktur und Anerkennungskultur, egelmäßige Berichterstattung in den Medien, konseuenter Versicherungsschutz, kostenlose Qualifikationsnd Fortbildungskurse und auch bessere finanzielle Anrkennung sind neben vielen anderen Dingen dringend rforderlich. Dem Antrag der Grünen hinsichtlich diskriminierener Altersgrenzen im Ehrenamt stimmen wir zu, obwohl er Forderungsteil viel zu allgemein gehalten wurde. Es erden leider keine konkreten Vorschläge unterbreitet, ie bessere Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches ngagement geschaffen werden könnten und welche wei eren Altersgrenzen – Kreditvergabe etc. – überdacht erden sollten. Die einzige einigermaßen konkrete Forerung im Antrag der Grünen betrifft die Aufhebung der beren Altersgrenzen für Schöffinnen und Schöffen. Dieem Anliegen können wir zustimmen. Es wird immer chwieriger, Engagierte zu finden, die ein Schöffenamt usüben möchten. Deshalb genügt es meiner Meinung ach auch, auf den körperlichen und geistigen Zustand nd nicht auf ein mögliches Höchstalter abzustellen. Es ist aber schon sehr verwunderlich, dass die Altersrenze für die Berufung zum Schöffenamt erhalten bleien soll, die Bundesregierung aber, ohne mit der Wimper u zucken, das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anhebt. enn es darum geht, ältere Menschen länger arbeiten zu assen bzw. de facto ihre Renten zu kürzen, spielen Altersrenzen nach oben plötzlich keine Rolle mehr. CDU/CSU nd SPD zerschlagen die solidarische Rentenversicheung, treiben die Menschen in die private Vorsorge und ördern dadurch Altersarmut. Sibylle Laurischk gebene Reden Elke Reinke Die Linke fordert dagegen: Die Rente mit 67 muss zurückgenommen werden. Wir wollen flexible Ausstiegsmöglichkeiten schon vor dem 65. Lebensjahr. Die große und vorbildliche Bereitschaft der Seniorinnen und Senioren zu freiwilliger ehrenamtlicher Tätigkeit darf alles in allem nicht dazu missbraucht werden, reguläre, qualifizierte Arbeitsplätze zu ersetzen und sie vom Arbeitsin den Engagementmarkt zu drängen. Ältere Menschen brauchen gute Arbeit und gutes Ehrenamt. Liebe Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfraktionen, bauen Sie nicht nur diskriminierende Altersgrenzen ab, geben Sie unseren Seniorinnen und Senioren auch mehr Mitwirkungsund Mitbestimmungsrechte! Die Linke jedenfalls verschließt sich nicht vor Altersweisheit. Es ist wirklich bedauerlich, dass die Große Koalition nicht über ihren Schatten springen kann, um unserem Antrag „Altersgrenzen im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements aufheben“ zuzustimmen. Dabei ist es offensichtlich, dass hier nicht die inhaltliche Auseinandersetzung das Votum begründet. Das Bundesseniorenministerium hat ja sogar ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die bestehenden Altersgrenzen zu untersuchen. Auf die Ergebnisse – die ursprünglich im November vorliegen sollten – warten wir allerdings noch immer. Aber übersetzen wir ihre politische Entscheidung, diesen Antrag abzulehnen, doch einmal in die gesellschaftliche Realität und schauen fünf Jahre in die Zukunft. 2014 ist die zweite Amtszeit des frisch gewählten Bundespräsidenten gerade abgelaufen. Auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung wird er eventuell auch das Amt eines Schöffen in Erwägung ziehen. Warum auch nicht? Doch leider wird ihm dann der Weg für diese Art des bürgerschaftlichen Engagements nicht offen stehen. Sie schließen die Augen vor einer Gesellschaft, die immer älter wird und immer fitter bleibt. Dabei ist es eigentlich nicht zu übersehen: In einer alternden Gesellschaft müssen wir die Altersgrenzen ganz neu überdenken, sicherlich nicht nur im Bereich des bürgerschaftlichen Engagments, aber eben auch dort – oder besser: eben genau dort. Denn in einer Gesellschaft, in der es immer weniger junge Menschen gibt und immer mehr ältere, brauchen wir Angebote und Möglichkeiten, auch in der nachberuflichen Phase aktiv an dieser Gesellschaft teilzuhaben. Partizipation ist das Schlüssel-, ja das Zauberwort für eine Gesellschaft im demografischen Wandel. Nur wenn wir es schaffen, auch unsere älteren Bürgerinnen und Bürger in die Gesellschaft einzubinden, dann ist sie auch gerecht. Altersgrenzen relativieren sich in einer Gesellschaft, in der die ältere Generation zunehmend heterogener wird. Die Schutzfunktion, die Altersgrenzen für die Planung des Lebenslaufs entfaltet haben, ist angesichts der gesellschaftlichen Wandelprozesse in der Form nicht mehr aktuell. Hier ist die Politik gefragt, neue Wege zu gehen – auch um dem ursprünglichen Schutzgedanken wieder gerecht zu werden. Die Antwort auf die zunehmende Heterogenität kann daher nur sein, den Zugang zu den Angeboten für die gesellschaftliche Teilhabe im Alter quantitativ und qualitativ zu verbessern. p t f s d D B g m S u Z R F S t (C (D Es ist daher ein gutes Signal, dass zumindest die Oposition die Zeichen der Zeit erkannt hat und diesem Anrag geschlossen zustimmen wird. Wir kommen damit zur Abstimmung. Der Ausschuss ür Familie, Senioren, Frauen und Jugend empfiehlt in einer Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/12985, en Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf rucksache 16/9630 abzulehnen. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltunen? – Die Beschlussempfehlung ist damit angenommen it den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die timmen der Oppositionsfraktionen. Wir kommen nun zu den Tagesordnungspunkten 26 a nd 26 b sowie Zusatzpunkt 6: 26 a)

Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1622430500




(A) )


(B) )

Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622430600







(A) )


(B) )

Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622430700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622430800
CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Änderung des Transsexuellen-

(Transsexuellengesetz-Änderungsgesetz – TSG-ÄndG)


– Drucksache 16/13157 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Barbara Höll, Dr. Kirsten Tackmann, Werner
Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Transsexuellengesetz aufheben – Rechtliche
Gestaltungsmöglichkeiten für Transsexuelle,
Transgender und Intersexuelle schaffen

– Drucksache 16/12893 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

P 6 Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmin-
gard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), Kai
Gehring, weiteren Abgeordneten und der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach-
ten Entwurfs eines Gesetzes über die Änderung
der Vornamen und die Feststellung der Ge-
schlechtszugehörigkeit (ÄVFGG)


– Drucksache 16/13154 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Folgende Kolleginnen und Kollegen haben ihre
eden zu Protokoll gegeben: Helmut Brandt, Gabriele
ograscher, Gisela Piltz, Dr. Barbara Höll und Irmingard
chewe-Gerigk.


Helmut Brandt (CDU):
Rede ID: ID1622430900

Wir beraten heute über den Gesetzentwurf der Koali-

ionsfraktionen zur Änderung des Transsexuellengeset-


(A) )



(B) )

zes, dem ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom
27. Mai 2008 vorausgeht.

In seinem Urteil hat das Bundesverfassungsgericht
festgestellt, dass § 8 Abs. 1 Nr. 2 TSG mit Art. 2 Abs. 1 in
Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG und Art. 6 Abs. 1 GG
nicht vereinbar sei. Im Klartext bedeutet das, es sei ver-
fassungswidrig, für Transsexuelle eine Personenstands-
änderung nur unter dem Vorbehalt der Ehelosigkeit des
Betroffenen vorzunehmen. Nach derzeit geltendem Recht
müssen sich verheiratete Transsexuelle erst scheiden las-
sen, bevor sie von Amts wegen dem anderen Geschlecht
zugeordnet werden können, selbst dann, wenn beide Ehe-
partner die Fortführung ihrer Ehe wünschen. Nach dem
geltenden Scheidungsrecht müssen sie vor dem Schei-
dungsrichter lügen, um ihn von der Zerrüttung ihrer Ehe
zu überzeugen. Das ist kein Zustand. Dem müssen wir
entgegenwirken. Wir dürfen nicht zulassen, dass Amts-
handlungen zur Farce werden.

Mit diesem Gesetzentwurf entsprechen wir voll und
ganz den Forderungen des Bundesverfassungsgerichts.
Verheiratete Transsexuelle, die eine Personenstandsän-
derung anstreben, können nun bei Erfüllung aller sonsti-
gen Kriterien ihre Ehe fortführen, sofern sich beide Part-
ner ausdrücklich damit einverstanden erklären. In der
Konsequenz bedeutet das, dass wir damit einer sehr ge-
ringen Anzahl von Menschen die Möglichkeit einer de
facto gleichgeschlechtlichen Ehe eröffnen. Lassen Sie
mich dazu einige Anmerkungen machen.

Erstens – das möchte ich in aller Klarheit sagen –: Der
Wegfall der Ehelosigkeit als Voraussetzung in § 8 Trans-
sexuellgesetz präjudiziert keineswegs die Einführung der
gleichgeschlechtlichen Ehe. Das Prinzip, wonach eine
Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlos-
sen werden kann, bleibt durch dieses Gesetz zu Recht un-
berührt. Wir würden einer Abschaffung dieses Prinzips
auch vehement entgegenwirken.

Es geht in diesem Gesetzentwurf darum, den betroffe-
nen Eheleuten die Möglichkeit zu geben, ihre rechtmäßig
geschlossene Ehe fortzuführen, sofern sie es denn wün-
schen, auch wenn einer von beiden eine Personenstands-
änderung beantragt, nachdem er sich einer unwiderrufli-
chen und im Übrigen zur Zeugungsunfähigkeit führenden
Geschlechtsumwandlung unterzogen hat. Dieses Doppel-
kriterium wie auch die sonstigen strengen Auflagen blei-
ben bei der Personenstandsänderung nämlich unberührt.

Nun kann ich mir aber beim besten Willen nicht vor-
stellen, dass sich jemand einer Hormonbehandlung und
einem operativen Eingriff dieses Ausmaßes unterwirft,
nur um eine nun gleichgeschlechtlich gewordene Ehe
fortführen zu können und somit das oben genannte Prin-
zip der Ehe zwischen Mann und Frau zu unterminieren.
Ich kann nur erahnen, mit wie viel Unannehmlichkeiten,
ja Leid diese Behandlungen verbunden sind, sodass mei-
ner Überzeugung nach nicht davon auszugehen ist, dass
sie von den betroffenen Menschen leichtfertig in Kauf ge-
nommen würden, nur um das Gesetz zu umgehen. Ich
glaube vielmehr, dass diese Tatsache dafür spricht, dass
die Ehe als eine auch mir persönlich sehr wichtige Insti-
tution durch die Gesetzesänderung des Transsexuellenge-
setzes nicht gefährdet und nicht infrage gestellt wird. Sie

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Zu Protokoll ge

(C (D ird erst recht nicht der gleichgeschlechtlichen Partnerchaft gleichgestellt. Zum vom Grundgesetz in Art. 6 Abs. 1 festgeschriebeen besonderen Schutz der Ehe gehört meiner Ansicht ach auch, dass sich der Staat nicht in rechtskräftige hen einmischen darf, sofern diese dem geltenden Recht nd den Anliegen der Eheleute entsprechen. Diese äuerst seltenen de facto gleichgeschlechtlichen Ehen, die o manchem Sorgen bereiten könnten, wurden als Ehen wischen Mann und Frau geschlossen und sind somit echtens. Die Frage, die das Bundesverfassungsgericht u entscheiden hatte, ist folgende: Darf der Staat Eheeute gegen ihren Willen zur Scheidung zwingen, wenn ach der Personenstandsänderung beide dem gleichen eschlecht zugeordnet sind? Wir müssen in diesem Punkt em Bundesverfassungsgericht zustimmen und dem Wilen der Eheleute folgen. Täten wir das nicht, gerieten wir ei Beibehaltung des jetzigen Rechts wider Willen in die efahr, die Institution Ehe zu schwächen, nämlich dann, enn wir dem Staat dieses Recht auf erzwungene Scheiung beließen. Man stelle sich einmal vor, der Staat ürde sich anmaßen, eine völlig normale Ehe gegen den illen der Beteiligten scheiden zu wollen. Natürlich muss aber auch gleichzeitig gewährleistet ein, dass die Personenstandsänderung ein Scheidungsrund für beide Partner sein kann. Ich kann nämlich auch ene Betroffenen verstehen, die die Personenstandsändeungen als so schwerwiegende Veränderung werten, dass ie der Ansicht sind, dass die Ehe nicht fortgeführt weren kann. Deshalb ist es unabdingbar, dass beide Partner owohl bei der Namensals auch bei der Personenstandsnderung beteiligt sind und bleiben. Das Recht auf perönliche Selbstbestimmung des Antragstellers darf nicht edeuten, dass der unmittelbar betroffene Partner nicht inbezogen werden darf; im Gegenteil. Nun einige Ausführungen zum Zustandekommen dieer Gesetzesänderung. Seit einigen Jahren beschäftige ch mich als zuständiger Berichterstatter der CDU/CSUraktion im Innenausschuss des Deutschen Bundestages it Änderungsvorschlägen zum Transsexuellengesetz. Es rgibt sich meiner Ansicht nach noch weiterer Ändeungsbedarf, der zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr beücksichtigt werden konnte. Tatsächlich hat uns das Bunesverfassungsgericht in seinem Urteil auferlegt, die in iesem Änderungsgesetz vorgenommenen Modifizierunen noch vor dem 1. August 2009 vorzunehmen. So war es icht möglich, innerhalb eines Jahres legitime prozeduale Erleichterungen für die Transsexuellen sowohl bei er Vornamensänderung, der sogenannten kleinen Löung, als auch bei der Personenstandsänderung, also der großen Lösung“, umzusetzen. Diese müssen auf die ächste Legislaturperiode vertagt werden. Lassen Sie mich Ihnen einige dieser potenziellen zuünftigen Änderungen kurz vorstellen. Da das ursprüngiche Gesetz aus dem Jahre 1980 stammt, berücksichtigt s nicht aktuellste medizinische Erkenntnisse zur Transexualität. So wird im Transsexuellengesetz in § 1 Abs. 1 nd 3 Nr. 2 die „Unumkehrbarkeit der inneren Überzeuung“ in Bezug auf die Zugehörigkeit zum anderen Gechlecht zum Kriterium für eine Namensänderung Helmut Brandt gebene Reden gemacht, die ihrerseits eine Vorstufe zur Personenstandsänderung ist. Heutzutage gehen Psychologen jedoch davon aus, dass von einer völligen „Unumkehrbarkeit“ in Fragen der sexuellen Zugehörigkeit und Neigung im Allgemeinen nicht die Rede sein dürfe, da diese Unumkehrbarkeit nie mit völliger Sicherheit festgestellt werden könne. Somit könnten sich Ärzte um des Selbstschutzes willen weigern, ein solches Zeugnis auszustellen. Vielmehr sollte das ärztliche Attest feststellen, dass „eine fortdauernde innere Überzeugung“ bezüglich der sexuellen Identität vorliege. Dieser Frage wird sich der 17. Deutsche Bundestag annehmen müssen. Im Übrigen erschiene es mir sinnvoll, zugunsten eines ärztlichen auf ein explizit „fach“ärztliches Zeugnis zu verzichten. Somit stünde den Antragstellern frei, sich an den Arzt ihres Vertrauens zu wenden, der sie seit Jahren betreut. Andere strittigere Punkte bedürfen noch der intensiven Prüfung. All das wird der nächste Bundestag zu beurteilen und gegebenenfalls umzusetzen haben. Wichtig ist heute, dass wir diesem Gesetzentwurf zustimmen, denn er geht in die richtige Richtung. Zum einen bringt er das Transsexuellengesetz mit dem Grundgesetz in Einklang und trägt zum anderen den legitimen Wünschen von betroffenen Personen Rechnung. Die CDU/CSU-Fraktion stimmt diesem Gesetzentwurf folglich zu. Wir beraten heute drei Vorlagen zur Änderung des Transsexuellengesetzes. Anlass für notwendige Änderungen sind Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, die einige Teile des Transsexuellenrechts als verfassungswidrig erklärt haben. Der Gesetzgeber hat die Auflage, den verfassungswidrigen Zustand des § 8 Abs. 1 Nr. 2 TSG – Gebot der Ehelosigkeit bei Personenstandsänderungen – bis zum 1. August 2009 zu beseitigen. Dieser Auflage des Bundesverfassungsgerichts kommen wir mit dem von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Gesetzentwurf nach, der die Streichung des § 8 Abs. 1 Nr. 2 vorsieht. Damit wird es Transsexuellen ermöglicht, eine rechtliche Anerkennung der neuen Geschlechtsidentität zu bekommen, ohne sich scheiden lassen zu müssen. Es handelt sich hierbei um eine geringe Zahl von Transsexuellen, die erst während der Ehe ihre Transsexualität entdeckt oder offenbart haben und deren Ehe an dieser tiefgreifenden Veränderung der Paarbeziehung nicht zerbrochen ist, sondern nach dem Willen beider Ehegatten fortgesetzt werden soll. Diese Änderung begrüßen wir. Für meine Fraktion kann ich sagen: Wir hätten uns mehr gewünscht. Das Transsexuellengesetz ist fast 30 Jahre alt und entspricht weder dem Stand der Wissenschaft noch der Lebenswirklichkeit. Eine umfassende Novellierung ist notwendig. Im Einzelnen: Die Vornamensänderung sollte erleichtert werden. Das wurde auch in dem öffentlichen Fachge s a A G m d s b a s H t V t r s v b d r V r v b e o s s „ w l s s M n z „ m s T r E „ s s G s m h s s h m ä G k n Zu Protokoll ge (C (D präch mit Betroffenen und Sachverständigen des Innenusschusses im Februar 2007 deutlich. Bisher muss der ntragsteller mindestens seit drei Jahren in dem anderen eschlecht, dem er sich zugehörig fühlt, leben, und es uss mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, ass sich das Zugehörigkeitsempfinden zum anderen Gechlecht nicht mehr ändert. Zudem ist ein Vertreter des öffentlichen Interesses eim Verfahren vor dem Amtsgericht anwesend, und Gutchten von zwei Sachverständigen, die sich mit Transexualismus auskennen, sind einzuholen. Diese hohen ürden sind eine große psychische und finanzielle Belas ung für die Antragsteller und führen dazu, dass sich die erfahren bis zu zwei Jahre hinziehen können. Wir können uns vorstellen, auf den Vertreter des öffentlichen Inteesses und auf die Gutachten zu verzichten, und sehen es tattdessen als ausreichend an, ein ärztliches Zeugnis orzulegen. Eine Antragstellung auf Vornamensänderung eim Standesamt wäre für uns denkbar. Damit könnten ie Kosten, auch für den Staat, und die Dauer der Verfahen wesentlich gesenkt werden. Voraussetzung für die Personenstandsänderung ist die ornamensänderung. Das halte ich auch weiterhin für ichtig. Das Gebot der Ehelosigkeit wird durch den heute orliegenden Gesetzentwurf bereits aufgehoben. Als prolematisch sehe ich aber die Forderung nach einer daurhaften Fortpflanzungsunfähigkeit und den zwingenden perativen Eingriff zur Angleichung der äußeren Gechlechtsmerkmale. Nach heutigem Stand der Wissenchaft kann aus der weitgehend sicheren Diagnose Transsexualität“ keine Indikation für geschlechtsumandelnde Maßnahmen abgeleitet werden. Zwischen 20 Prozent und 30 Prozent der Transsexuelen wollen laut Deutscher Gesellschaft für Sexualforchung keine Geschlechtsumwandlung. Deshalb entpricht die Annahme, jeder Transsexuelle strebe mit allen itteln die Veränderung seiner Geschlechtsmerkmale an, icht mehr der Lebenswirklichkeit. Man kann die Zeit wischen „kleiner Lösung“ – Vornamensänderung – und großer Lösung“ – Personenstandsänderung – nicht ehr als Durchgangsstadium ansehen. Die Deutsche Ge ellschaft für Sexualforschung stellt dazu fest, dass die atsache, dass ein Antragsteller für eine Vornamensändeung keine geschlechtstransformierenden operativen ingriffe anstrebe, keinen Zweifel an der Diagnose Transsexualität“ zulasse. Zudem muss die Frage getellt werden, ob irreversible chirurgische oder mediziniche Eingriffe für eine Fortpflanzungsunfähigkeit und eschlechtsumwandlung zur Änderung des Personen tandes nach § 8 Abs. 1 Nrn. 3 und 4 TSG vereinbar sind it dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Ich alte diese Forderung des § 8 TSG für einen unangemesenen Eingriff des Staates in die Grundrechte von Menchen. Auch führt diese Regelung zu einer Ungleichbeandlung von Transsexuellen: Anerkannte Transsexuelle it Geschlechtsangleichung können ihren Personenstand ndern; anerkannte Transsexuelle, die, aus welchen ründen auch immer, keine Operation vornehmen lassen, önnen den Personenstand nicht ändern. Meiner Meiung nach sollte diese Ungleichbehandlung aufgehoben Helmut Brandt gebene Reden werden. Darum werden wir uns dann in der nächsten Legislaturperiode kümmern müssen. Nun zu den weiteren vorliegenden Initiativen. Der Gesetzentwurf von Bündnis 90/Die Grünen will das Transsexuellengesetz durch ein Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit ersetzen. Anlass für diesen Gesetzentwurf ist die Tatsache, dass das Bundesverfassungsgericht in mehreren Entscheidungen einzelne Vorschriften des Transsexuellengesetzes als verfassungswidrig und somit nicht mehr anwendbar erklärt hat. Die Grünen wollen sowohl die Vornamensänderung als auch die Personenstandsänderung von den nach Landesrecht für das Personenstandswesen zuständigen Behörden vornehmen lassen. Für die Änderung des Vornamens habe ich bei einer solchen Regelung keine Bedenken. Bei der Änderung des Personenstandes würde ich weiterhin die Entscheidung des zuständigen Gerichts befürworten, da es sich hierbei um einen weitreichenden Akt mit größeren Rechtsfolgen handelt. Die Linken fordern unter anderem in ihrem Antrag, dass mehrere Vornamen verschiedenen Geschlechts möglich sein sollten und dass neben den personenstandsrechtlichen Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ auch die Einträge „intersexuell“ und „transgender“ zugelassen werden sollen. Dies schafft meines Erachtens mehr Verwirrung und Probleme für Transsexuelle, als dass es zu tatsächlichen Erleichterungen im Alltag kommt. Ich sehe Handlungsbedarf über die jetzt vorgelegte Änderung hinaus und hoffe, dass der nächste Deutsche Bundestag in neuer Konstellation zu Regelungen kommt, die das Leben und den Alltag der Betroffenen erleichtern. Ich muss schon sagen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von Union und SPD, dass mich der heute von Ihnen hier vorgelegte Gesetzentwurf sehr verwundert. Das Hü und Hott Ihrer Gesetzgebung ist schon ein Trauerspiel. Ich finde es unerträglich, wie Sie mit den Betroffenen umgehen. Erst passiert gar nichts, dann wird ein Referentenentwurf erarbeitet, dann wird er wieder zurückgezogen, dann landet ein ganz anderer hier im Plenum. Für diejenigen Menschen, die endlich Rechtssicherheit haben wollen, die endlich ein verfassungsgemäßes und vor allem zeitgemäßes Transsexuellengesetz erwarten – und das völlig zu Recht –, ist das schon Umgang, der von grober Missachtung zeugt. Als ich den heute hier vorliegenden Gesetzentwurf gelesen habe, musste ich mir erst einmal verwundert die Augen reiben: Jetzt doch nur die Umsetzung des Verfassungsgerichtsurteils? Gerade noch rechtzeitig vor Fristablauf? Das entspricht nicht dem, was als große Reform angekündigt war – und nicht nur angekündigt, sondern vor allem sehnlich erwartet. Seit vielen Jahren warten die Betroffenen auf eine Regelung, die ihre Rechte und insbesondere ihre Würde achtet und sich dabei an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert. Die Bundesregierung hat diese berechtigten Erwartungen stets ignoriert und ist untätig geblieben. Sie hat sich mitnichten um die Betroffenen gekümmert, sondern es immer w s v D s n l V s f S g e b d w K V i s d d w s w D P l a u d F E b E g d w e n d s E s p d d s g B n S R w v Zu Protokoll ge (C (D ieder darauf ankommen lassen, dass das Bundesverfasungsgericht ihr die Entscheidung abnimmt. Das ist kein erantwortungsvoller Umgang mit der Verantwortung. as ist unerträgliche Ignoranz. Noch im April hat die Bundesregierung dann ein Geetz vorbereitet, das angeblich dieser großen Reform dieen sollte. Allerdings hat sie dabei erneut alle schon ängst bekannten notwendigen und von den betroffenen erbänden mit großer Sachkunde vorgetragenen Löungsvorschläge schlichtweg ignoriert. Im Hauruckverahren wurde ohne vorherige Beteiligung des hohen achverstands der Verbände ein Referentenentwurf vorelegt, von dem man allerdings nur sagen kann, dass es in Glück ist, dass er nicht das Licht dieses Hauses erlickt hat. Immerhin. Denn es wäre ja auch nichts Neues, ass die Bundesregierung völlig untaugliche Gesetzentürfe wider besseres Wissen hier im Bundestag mit ihrer oalitionsmehrheit durchpeitscht – ohne Rücksicht auf erluste. Wenigstens das bleibt uns hier erspart. Insofern st es tatsächlich sogar besser, heute nur die Minimallöung vorzunehmen, um wenigstens endlich der Vorgabe es Verfassungsgerichts nachzukommen. Denn das, was ie Bundesregierung unter einer großen Reform versteht, äre für die Betroffenen keine Verbesserung gewesen, ondern nur ein großer Murks. Daher bin ich im Grunde sogar froh, dass dieser verunderlich schmale Gesetzentwurf heute hier vorliegt. amit werden zwar immer noch nicht die zahlreichen robleme gelöst, damit wird zwar immer noch die schon ange erforderliche umfassende Neuregelung vertagt; ber wenigstens werden nicht die bisher bekannten völlig nzureichenden und sogar falschen Vorschläge der Bunesregierung Gesetz. Die jetzt vorgelegte Änderung ist auch aus Sicht der DP-Fraktion zwingend geboten, aber sie darf nicht das nde des Themas sein. Im Gegenteil: Die eigentliche Areit einer umfassenden Reform muss jetzt endlich unter inbeziehung der Verbände beginnen. Genau hier aber ibt es keinerlei Anzeichen, dass die Bundesregierung as Problem auch nur angehen will. Mit keinem Wort ird in der Gesetzesbegründung erwähnt, dass hier erst in winziger Anfang gemacht wird, dass auf jeden Fall och mehr folgen wird, ja folgen muss. Aus unserer Sicht aber muss das Thema unbedingt auf er Agenda bleiben: Eine umfassende Reform des Transexuellengesetzes, die Verfahrenserleichterungen und ntbürokratisierungsmaßnahmen vorsieht und die insbeondere endlich das Erfordernis der dauernden Fortflanzungsunfähigkeit aufgibt, bleibt dringend notwenig. Seit dem letzten Jahr liegt dem Bundestag ein Antrag er FDP-Fraktion vor, in dem wir umfassende Vorchläge machen, die bei einer Reform des Gesetzes zwinend beachtet werden sollten. Ich kann hier nur an die undesregierung appellieren: Schauen Sie sich doch och einmal unsere Vorschläge genau an. Dann hätten ie sich und den Betroffenen im April einen unsäglichen eferentenentwurf erspart und könnten schon längst viel eiter sein. Im Gegensatz zu Ihrem untauglichen Versuch om letzten Monat haben die Vorschläge der FDP-Frak Gabriele Fograscher gebene Reden tion vom letzten Jahr von den betroffenen Fachverbänden Zustimmung erfahren. Zur Lösung der Probleme müssen sich endlich auch Union und SPD bekennen, damit in der nächsten Legislaturperiode ohne Hast und mit der gebotenen Sorgfalt endlich ein guter Gesetzentwurf vorgelegt und auch verabschiedet werden kann. Die Betroffenen haben jetzt lange genug darauf gewartet. Als am 1. Januar 1981 das Transsexuellengesetz in Kraft trat, war dies ein großer Vorteil für die Betroffenen. Zum ersten Mal wurden Transsexuelle vom Gesetzgeber anerkannt. Die Bundesrepublik hatte damit eine Vorreiterrolle übernommen. Menschen, die sich im falschen Körper fühlen und ihren Körper ihrem für sich beanspruchten Geschlecht angleichen wollten, wurde vom Gesetzgeber eine Möglichkeit geboten in ihrem Geschlecht auch anerkannt zu werden. Transsexuelle können einen anderen geschlechtsbezogenen Vornamen annehmen. Dies wird als kleine Lösung bezeichnet. Und Transsexuelle können ihren Personenstand ändern, also ihren standesamtlichen Geschlechtseintrag. Also, Herr statt Frau, oder umgekehrt. – Dies ist die sogenannte große Lösung. Die Vornamensund Personenstandsänderung ist für Transsexuelle sehr wichtig; denn nur so können sie auch sicher sein, dass sie sich nicht bei einem Brief vom Amt, der Wahlbenachrichtigung oder Ähnlichem zu ihrem vorherigen Geschlecht offenbaren müssen, es also zu einem ungewollten Outing kommt. Doch insbesondere die große Lösung ist mit erheblichen Hürden verbunden. Hier sind im Besonderen zu nennen: ein kompliziertes Gutachtersystem mit Anwartszeiten und erheblichen Kosten und die Notwendigkeit zur Fortpflanzungsunfähigkeit. Die Betroffenen empfinden die Begutachtung als entwürdigend. Der Zwang zur Fortpflanzungsunfähigkeit ist besonders kritikwürdig. Das Bundesverfassungsgericht erklärte 2005 in einer Urteilsbegründung – BverfG, BvL 3/03 vom 6. Dezember 2005 –: Für eine unterschiedliche personenstandsrechtliche Behandlung von Transsexuellen mit und ohne Geschlechtsumwandlung sieht die Fachliteratur deshalb keine haltbaren Gründe mehr. Im Februar setzte auch das österreichische Verwaltungsgericht ein Signal, als es urteilte, dass schwerwiegende operative Eingriffe keine Voraussetzung für die rechtliche Änderung des Geschlechtseintrags sein dürfen. Meine Damen und Herren der Regierungskoalition, Sie stehen unter Handlungsdruck. Das Bundesverfassungsgericht entschied im Mai 2008 über die Pflicht zur Scheidung beim Personenstandswechsel eines Transsexuellen nach der Geschlechtsangleichung. Es entschied, dass dies nicht mit Art. 6 Abs. 1 des Grundgesetzes – dem besonderen Schutz von Ehe und Familie durch den Staat – vereinbar sei. Das Bundesverfassungsgericht v A G d e g d w d d C d S v S p g e u W m D t s b a l s d v G u f G d M d f d m f Zu Protokoll ge (C (D erpflichtete den Gesetzgeber zu einer Änderung bis zum ugust 2009. Und nun legen Sie uns auf den letzten Drücker einen esetzentwurf vor. Dabei beschränken Sie sich nur auf ie Ihnen auferlegte Neuregelung und dies wollten sie in rster Lesung nicht einmal debattieren. Aber eine Reform des Transsexuellengesetzes tut insesamt not. Aber den Bedürfnissen der Betroffenen wird ies nicht gerecht. Denn unangetastet bleiben das entürdigende und langwierige Begutachtungssystem und ie Pflicht zur Fortpflanzungsunfähigkeit beim Wechsel es Personenstandes. Sie hätten zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes die hance zu einer Reform des Transsexuellengesetzes, die ie Würde der Betroffenen achtet. Diese Chance haben ie verpasst. Wenigstens haben Sie Abstand genommen on dem zuvor in Ihrem Hause kursierenden Entwurf, den ie hier klammheimlich und in aller Eile zunächst durcheitschen wollten. Die Linke sagt: Wir brauchen keine Sondergesetze für eschlechtliche und sexuelle Minderheiten. Wir brauchen ndlich eine Liberalisierung der bestehenden Gesetze nd Verwaltungsvorschriften, die die Betroffenen in ihrer ürde achtet. Wir haben einen Antrag eingebracht, der das Vorna ensund Personenstandsrecht liberalisieren würde. ies würde auch Transgendern und Intersexuellen zugu ekommen. Die Änderung des Vornamens sowie des Peronenstandes soll damit allen Menschen offenstehen. Ich in froh, dass sich auch die Grünen unseren Forderungen ngeschlossen haben und hier einen Gesetzentwurf voregen, der sich unseren Liberalisierungsbemühungen anchließt. Die Regierungskoalition hat die Möglichkeit in ieser Legislaturperiode verpasst. Sie müssen sich jetzt or den Betroffenen rechtfertigen. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)





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Gabriele Fograscher (SPD):
Rede ID: ID1622431000




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Gisela Piltz (FDP):
Rede ID: ID1622431100




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Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622431200
Das geltende Transsexuellengesetz ist fast 30 Jahre alt

nd entspricht nicht dem Stand der Wissenschaft. Es stellt
ür die Änderung der Vornamen und die Feststellung der
eschlechtszugehörigkeit unbegründete Hürden auf, die
ie Würde und die Selbstbestimmung von transsexuellen
enschen beeinträchtigen. Bereits fünfmal hat das Bun-

esverfassungsgericht einzelne Vorschriften des Gesetzes
ür verfassungswidrig erklärt Auch weitere Vorschriften
es TSG sind verfassungsrechtlich in der Kritik.

Im Februar dieses Jahres kam aus dem Bundesinnen-
inisterium der Entwurf für ein Transsexuellenrechtsre-

ormgesetz. In der Begründung hieß es:
Das Transsexuellengesetz ist seit seinem Inkrafttre-
ten am 1. Januar 1981 nicht reformiert worden.
Viele Regelungen entsprechen nicht mehr dem heu-
tigen Kenntnisstand. Auch verschiedene Eingaben
an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundes-
tages in den vergangenen Jahren zeigen, dass ein
großes Bedürfnis für eine Reform des Transsexuel-
lengesetzes besteht. Aufbauend auf den Anregungen
der politischen Parteien im Deutschen Bundestag,




Gisela Piltz
gebene Reden






(A) )



(B) )


Irmingard Schewe-Gerigk
von Verbänden der Betroffenen, wissenschaftlichen
Veröffentlichungen zu diesem Thema und vorliegen-
den Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts
sieht der Gesetzwurf eine umfassende Reform des
Transsexuellenrechts vor.

Leider hat der Entwurf nicht gehalten, was er verspro-
chen hat. Angesichts der massiven Kritik der Interessen-
verbände sowie von Expertinnen und Experten wurde die-
ser völlig verfehlte Reformversuch zurückgezogen.
Anstatt aber die Kritik positiv aufzugreifen und den Ent-
wurf anzureichern, legt die Große Koalition nun nur ein
kleines Änderungsgesetz vor, das lediglich der Vorgabe
des Bundesverfassungsgerichts, nach der das Erfordernis
der Ehelosigkeit nach § 8 Abs. 1 Nr. 2 TSG mit den
Grundrechten unvereinbar ist, Rechnung trägt. Sie
brauchten also ein ganzes Jahr, um eine einzige Vor-
schrift vom TSG zu streichen. Weitere Reformschritte
werden hingegen auf die nächste Legislaturperiode ver-
schoben. Wieder wird eine Chance vergeben, das Trans-
sexuellengesetz insgesamt zu novellieren.

Nur am Rande möchte ich betonen, dass dieser Vor-
schlag in der Realität nichts ändert. Der § 8 Abs. 1 Nr. 2
TSG wird schon aufgrund des Urteils des Bundesverfas-
sungsgerichts nicht angewandt. Dies zeigt jedoch, wie
viel Ignoranz in der Großen Koalition steckt, wie wenig
die Belange und das Selbstbestimmungsrecht der trans-
sexuellen Menschen für sie bedeuten, und schließlich, wie
wenig reformfähig die beiden Regierungsparteien in den
Fragen der Gesellschaftspolitik sind.

Deshalb hat sich die Bundestagsfraktion Bündnis 90/
Die Grünen dafür entschieden, den Entwurf eines Geset-
zes über die Änderung der Vornamen und die Feststellung
der Geschlechtszugehörigkeit, ÄVFGG, in den Deutschen
Bundestag einzubringen. Damit sollen die Grundrechte
Transsexueller in vollem Umfang verwirklicht werden,
indem die tatsächliche Vielfalt von Identitäten akzeptiert
wird, anstatt transsexuelle Menschen in vorgegebene
Raster zu pressen und ihnen das Leben damit zu erschwe-
ren.

Deshalb wollen wir das Verfahren für die Änderung
der Vornamen deutlich vereinfachen und nur vom Ge-
schlechtsempfinden des Antragstellers abhängig machen.
Es wird nunmehr auf die bisher geforderte mindestens
dreijährige Dauer des Zwangs des Zugehörigkeitsemp-
findens zum anderen Geschlecht sowie auf den irreversib-
len Charakter dieses Empfindens verzichtet. Die Trans-
sexualität kann nicht diagnostiziert werden; lediglich der
Antragsteller selbst kann letztlich über seine geschlecht-
liche Identität Auskunft geben. Außerdem tastet eine
Überprüfung des Ergebnisses des Sich-selbst-Begreifens
von Staats wegen den Sexualbereich des Menschen an,
den das Grundgesetz als Teil der Privatsphäre unter den
verfassungsrechtlichen Schutz stellt.

Es wird weiter auf die Anrufung eines Gerichts ver-
zichtet. Der Antrag ist bei den nach jeweiligem Landes-
recht für das Personenstandswesen zuständigen Behör-
den zu stellen, sodass die Vornamensänderung im
Rahmen eines Verwaltungsaktes erfolgt.

Auch das Verfahren zur Feststellung der Geschlechts-
zugehörigkeit soll vereinfacht und beschleunigt werden.

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(C (D s wird auf die verfassungsrechtlich unhaltbare Vorausetzung einer dauernden Fortpflanzungsunfähigkeit verichtet. Ebenso wird die Personenstandsänderung nicht ehr von der deutlichen operativen Annäherung an das rscheinungsbild des anderen Geschlechts abhängig geacht. Diese Kategorie ist nicht zeitgemäß und lässt sich n einer individualistischen Gesellschaft mit pluralistichen Lebensformen nicht definieren. Damit sind das ubjektive, mit den bisherigen Angaben nicht übereintimmende Geschlechtsempfinden des Antragstellers owie die auch heute geltenden statusrechtlichen Zuangsvoraussetzungen einzige Bedingungen für eine Peronenstandänderung. Der Deutsche Bundestag hat vor 30 Jahren ein Gesetz orbereitet, mit dem das Bundesverfassungsgericht sich chon mehrmals befassen musste. Lassen Sie uns deshalb iesmal ein Gesetz verabschieden, das die Grundrechte er transsexuellen Menschen respektiert und keine Analtspunkte für die Notwendigkeit einer weiteren verfasungsrechtlichen Überprüfung gibt. Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen uf den Drucksachen 16/13157, 16/12893 und 16/13154 n die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse orgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist er Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen. Wir kommen zu den Tagesordnungspunkten 23 a bis 3 c: a)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622431300
neten Gudrun Kopp, Martin Zeil, Rainer Brü-
derle, weiteren Abgeordneten und der Fraktion
der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
zur Stärkung wettbewerblicher Strukturen im
Markt für Postdienstleistungen (PostWettG)


– Drucksache 16/8906 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-

(9. Ausschuss)


– Drucksache 16/13152 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Klaus Barthel

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Wirtschaft und Tech-
nologie (9. Ausschuss) zu dem Antrag der Abge-
ordneten Gudrun Kopp, Rainer Brüderle, Martin
Zeil, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
FDP

Wettbewerbsintensität im Binnenmarkt für
Postdienstleistungen erhöhen

– Drucksachen 16/8773, 16/13152 –

Berichterstattung:
Abgeordneter Klaus Barthel

c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Finanzausschusses (7. Ausschuss) zu
dem Antrag der Abgeordneten Martin Zeil, Frank






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(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Schäffler, Rainer Brüderle, weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion der FDP

Keine Vorzugsbehandlung der Deutschen Post
AG bei der Umsatzsteuer

– Drucksachen 16/676, 16/8809 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Lydia Westrich
Dr. Volker Wissing

Die Kolleginnen und Kollegen Dr. Georg Nüßlein,
Klaus Barthel, Lydia Westrich, Gudrun Kopp, Sabine
Zimmermann und Dr. Thea Dückert haben ihre Reden
zu Protokoll gegeben.


Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1622431400

Die FDP fordert in ihrem Gesetzentwurf mehr Wettbe-

werb auf dem deutschen Postmarkt. Das wollen wir auch.
Aber mehr Wettbewerb führt nicht immer automatisch zu
mehr Beschäftigung, wie wir es begrüßen würden.

Der Leitgedanke der sozialen Marktwirtschaft soll
sich auch auf dem Postmarkt wiederfinden. Wettbewerb
pur, wie es die FDP einfordert, führt schnell zu sozialen
Verzerrungen und regionalen Benachteiligungen in der
postalischen Versorgung; wie zu befürchten im ländli-
chen Raum.

Wird den klaren Regeln des Wettbewerbs ohne Leit-
planken gefolgt, so würden wir bald sehen, wie manche
Postdienstleistungen aus der Fläche verschwinden. Wir
wollen aber, dass auch zukünftig flächendeckend postali-
sche Dienstleistungen für alle Menschen auch im ländli-
chen Raum zur Verfügung stehen. Das ist nur mit entspre-
chender Regulierung im Zuge der Liberalisierung zu
schaffen.

Die größte Weiterentwicklung im deutschen Postmarkt
haben wir zum Anfang letzten Jahres geschafft mit der
vollständigen Liberalisierung des deutschen Postmarktes
und dem kompletten Wegfall des Monopols, also der ge-
setzlichen Exklusivlizenz der Deutschen Post AG. Das
Datum 1. Januar 2008 ist der Meilenstein für „Mehr
Wettbewerb im Postmarkt“. Nichtsdestotrotz liegt dieser
Meilenstein gerade einmal ein gutes Jahr zurück. Dieser
neu und vollständig geöffnete Markt braucht Zeit, sich zu
etablieren und zu festigen. Dies geschieht bereits im Pa-
ketbereich mit Erfolg. Geschätzte Zahlen vom Postwett-
bewerber Hermes belegen, circa ein Drittel aller Privat-
pakete werden in Deutschland von Hermes ausgeliefert.
Mittlerweile gibt es im Paketshop-Netz von Hermes
14 000 Annahmestellen – beim Getränkehändler, beim
Bäcker oder in der Wäscherei um die Ecke. Auch neue Ar-
beitsplätze durch die Errichtung neuer Distributionszen-
tren wurden geschaffen. Genau so wünschen wir uns das.
Dank höherer Sendungsaufkommen bei den Paketen in-
folge von Entwicklungen wie Ebay und zahlreicher Web-
shops sowie neuer innovativer Ideen funktioniert hier ein
gesunder Wettbewerb. Das zeigt: Wir haben bereits mehr
Wettbewerb in Deutschland geschaffen. Das ist eine gute
Nachricht.

Neben der Forderung nach noch stärkerem Wettbe-
werb im Postmarkt will die FDP eine steuerliche Gleich-

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(C (D ehandlung aller Anbieter im lizenzierten Bereich. Diese oll hergestellt werden durch eine Einführung der Umatzsteuerpflicht für die Deutsche Post AG. Die steuerlihe Gleichbehandlung findet meine Zustimmung. Nur Art nd Zeitpunkt der Umsetzung sind im Detail zu betrachen. Gerade jetzt in den schwierigen Zeiten der Wirtchaftskrise wären Portoerhöhungen gänzlich das falche Signal. Höhere Portopreise würden bei den ürgerinnen und Bürgern zu Recht auf völliges Unvertändnis und Ärger stoßen. Das muss man bei der Entcheidung über die künftige umsatzsteuerliche Behandung im Blick haben. Einen weiteren Punkt halte ich beim Thema Umsatzteuer für wichtig. Wettbewerber, die ebenfalls in ganz eutschland flächendeckend Briefe zustellen und Briefe nnehmen, müssen auch im Hinblick auf die Umsatzsteurbelastung gleich behandelt werden. Das ist fairer Wettewerb. Herstellen kann man den auf zwei Arten: durch ine Steuerpflicht für alle Marktteilnehmer wie durch ine Steuerbefreiung. Letztere verhindert eher Portoerhöungen. Allerdings darf Deutschland in der Mehrwertsteuerrage nicht isoliert handeln. Es war richtig, das EuGHrteil im britischen Verfahren TNT Post – British Mail bzuwarten, bevor wir hier im Schnellschuss ein Gesetz erabschiedet hätten. Es ging im EuGH-Urteil um die wei wichtigen Fragen, welche Postdienstleistung von er Mehrwertsteuer zu befreien sind und wie eine „öffentiche Posteinrichtung“ zu definieren ist. Ende April 2009 urde nun das Urteil verkündet. Das Urteil zeigt uns drei wesentliche Eckpunkte auf: rstens. Universaldienstleistungen nach dem Postgesetz nd nach der Postuniversaldienstleistungsverordnung ind steuerbefreit. Zweitens. Mehrwertsteuerpflichtig ind Universaldienstleistungen, die zu individuell ausgeandelten Bedingungen erbracht werden. Drittens. Die teuerbefreiung setzt eine Verpflichtung des Unternehers voraus, den gesamten Universaldienst oder einen eil dessen zu erbringen. Ein Teil in diesem Sinne sind riefdienstleistungen oder Paketdienstleistungen gemäß ostuniversaldienstleistungsverordnung, die jeweils flähendeckend erbracht werden. Diese Eckpunkte müssen ir nun bei einer Änderung bzw. Anpassung unseres Um atzsteuergesetzes berücksichtigen. Wollen wir in Deutschland den Übergang von einem hemals staatlichen Monopol zu einem freien Wettbewerb ositiv begleiten, so müssen wir die richtigen Rahmenbeingungen setzen. Es geht dabei um die Rahmenbedinungen für die Kunden, die Rahmenbedingungen für die etroffenen Unternehmen und um die Rahmenbedingunen für die betroffenen Arbeitnehmer. Wir dürfen nicht ergessen, in diesem Bereich der Postdienstleistungen ind in Deutschland mehr als 200 000 Menschen beschäfigt. Deswegen dürfen wir nicht nur von Märkten und ehr Wettbewerb reden. Wir sollten vor allem auch über ie Menschen und deren berufliche Perspektiven nachenken. Und wir müssen die flächendeckende Versorgung er Menschen mit einfachen Postdienstleistungen gewähen und sicherstellen. Dabei sind günstige Preise wichtig; enauso wie die Nähe zum Kunden und eine gute Qualität der Dienstleistung. Besonders die flächendeckende Versorgung mit Briefdienstleistungen im ländlichen Raum muss an dieser Stelle ein besonderes Gewicht haben. Es reicht mir nicht, zu wissen, dass theoretisch eine Postfiliale in allen Regionen Deutschlands möglich ist. Unsere Aufgabe muss es sein, sicherzustellen, dass die Menschen überall ihre Briefe und Pakete, an jedem Werktag und ohne lange Wege verschicken und erhalten können. Den Übergang von einem ehemals staatlichen Monopol zu einem freien Wettbewerb positiv begleiten, das bedeutet für mich daher, einen geregelten Übergang zu schaffen unter Berücksichtigung der Interessen der Kunden und der Beschäftigten der bisherigen Monopolbranche und ebenso unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der neuen Marktteilnehmer. Ganz gewiss werden wir daher das Umsatzsteuergesetz und die PostUniversaldienstleistungsverordnung an die neuen Marktbedingungen anpassen müssen, um für alle Marktteilnehmer gleiche Chance zu schaffen. Heute können wir nach einem Jahr und mehrfacher Beratung im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie und den mitberatenden Ausschüssen sowie zwei Anhörungen zu den angesprochenen postpolitischen Themen über die Anträge der FDP abschließend entscheiden. Der Ausschuss empfiehlt mit Mehrheit, sie abzulehnen. Wir Sozialdemokraten können unverändert auf das verweisen, was wir dazu schon in der ersten Lesung vorgetragen haben. Die Entwicklung im Postsektor und die Entscheidung des EuGH haben unsere Auffassung rundum bestätigt und die der FDP widerlegt. Besonders deutlich wird dies bei der Frage der Umsatzsteuer auf Postdienstleistungen. Das Urteil des EuGH vom 23. April 2009 lässt die ganze FDP-Argumentation in sich zusammenbrechen: Es ist nicht nur möglich, sondern europarechtlich zwingend vorgeschrieben, öffentliche Postdienstleistungen von der Mehrwertsteuer zu befreien. Der EuGH unterscheidet klar zwischen solchen Anbietern, die Teile der Wertschöpfungskette bedienen oder Leistungen für einzelne Regionen und Kundengruppen erbringen, und solchen, die den Universaldienst nach gesetzlichen Kriterien flächendeckend und nachprüfbar erbringen. Die einen sind mit Umsatzsteuer zu belasten, die anderen nicht. Wir können auf nationaler Ebene definieren, welchen Umfang der Universaldienst haben soll und wer gegenüber der Öffentlichkeit verpflichtet ist, ihn oder Teile davon zu erbringen. „Öffentliche“ Postunternehmen sind also nicht von den Eigentumsverhältnissen her definiert, sondern aus der Frage der Erbringung universeller Dienste heraus. Dazu bestehen im Übrigen Mindeststandards, welche den zweiten Teil des FDP-Antrags als europarechtswidrig kennzeichnen. Dies ließe sich schon allein aus den Mindestvorgaben der Postdiensterichtlinie ableiten, die die von der FDP vorgesehene Gewichtsgrenze von 50 Gramm für „Pflicht“-Briefe klar ausschließt. Die EU sieht aber auch keinen zweigeteilten Universaldienst vor, also einen mehrwertsteuerfreien und einen mehrwertsteuerpflichtigen. Was Universaldienst ist, ist steuerfrei u s w u s l s f s c l K s h w b u s S d t o W d b D 6 v p a d F t d a m U R D f w d B W D P f K g s a G w e M r Zu Protokoll ge (C (D nd was Universaldienst ist, entscheiden die Mitgliedtaaten nach dem Subsidiaritätsprinzip, solange die EUeiten Mindeststandards eingehalten werden. Für Deutschland ist der Universaldienst im Postgesetz nd in der Post-Universaldienstleistungsverordnung abchließend geregelt. Die Pflicht zum Einsammeln (Filiaen!)


(A) )


(B) )

Klaus Barthel (SPD):
Rede ID: ID1622431500
endungen kann auch nicht ernsthaft an der Frage

(„Masensendungen“)

he Leistung für die Allgemeinheit zu allgemein zugäng-
ichen Bedingungen angeboten wird und nach den
riterien des Universaldienstes erbracht wird. Logi-

cherweise sagt also der EuGH, nur individuell ausge-
andelte einzelvertragliche Dienstleistungen sind mehr-
ertsteuerlich gesondert zu behandeln, also zu
esteuern, alles andere nicht. Vereine, Sozialverbände
nd kleine und mittelständische Betriebe würden sich
chön bedanken, wenn sie plötzlich 19 Prozent für ihre
endungen mehr bezahlen müssten.

Schließlich und endlich der Mindestlohn. Soziale Stan-
ards und Mindestlohn seien, so die FDP in ihrer An-
ragsbegründung, Fremdkörper in unserer Wettbewerbs-
rdnung. Das ist also die soziale Marktwirtschaft à la
esterwelle. Wen wundert es da, dass wachsende Teile
er Bevölkerung Zweifel an unserer Wirtschaftsordnung
ekommen! Auch wenn es die FDP nicht wahrhaben will:
as Wort „Wettbewerb“ kommt in unserem seit
0 Jahren bewährten Grundgesetz nicht ein einziges Mal
or. „Briefgeheimnis“, „Postgeheimnis“ und die Ver-
flichtung des Staates, flächendeckend angemessene und
usreichende Postdienstleistungen zu gewährleisten –
as steht im Grundgesetz. Und auch im Postgesetz ist die
örderung des Wettbewerbs nur ein Ziel. Gleichberech-

igt fordert es die Grundversorgung durch einen flächen-
eckenden und erschwinglichen Universaldienst sowie
usdrücklich die Berücksichtigung sozialer Belange, da-
als noch mit Zustimmung der FDP.

Die FDP-Behauptung, der Post-Mindestlohn hätte
nternehmen und Arbeitsplätze vernichtet, hat mit der
ealität auf einem schrumpfenden Markt nichts zu tun.
ie PIN-Insolvenz, die als Beleg herangezogen wird,

and statt, als der Mindestlohn noch gar nicht in Kraft
ar. Bis heute – und das zeigen die Erhebungen der Bun-
esnetzagentur und die Alltagserfahrung – wird in weiten
ereichen der Mindestlohn nach wie vor nicht gezahlt.
er es nicht schafft, mit einem Mindestlohn, der um ein
rittel unter dem Durchschnitt des bei der Deutschen
ost AG bezahlten Einkommens liegt, in diesen Markt er-

olgreich einzutreten, der sollte sein unternehmerisches
onzept überprüfen anstatt auf den Mindestlohn zu zei-
en.

Alle Beschäftigten der Postbranche können sicher
ein, dass die SPD-Bundestagsfraktion auch in Zukunft
lles daransetzen wird, den branchenbezogen, in der
roßen Koalition durchgesetzten Mindestlohn wirksam
erden zu lassen, auch wenn eine gerichtlich als solche
ingestufte Pseudogewerkschaft die geringe Zahl ihrer
itglieder durch den höheren Ausstoß an Presseerklä-

ungen zu kompensieren versucht.




Dr. Georg Nüßlein
gebene Reden


(A) )



(B) )

Ich will aber namens meiner Fraktion auch deutlich
machen, dass die Deutsche Post AG selbst in der Pflicht
steht, in der Pflicht, den Universaldienst zu erbringen,
anstatt ihn beispielsweise durch Qualitätsmängel in den
Filialen und bei der Zustellung zu durchlöchern oder ihn
durch wiederkehrende Vorstöße, was man alles eigentlich
nicht mehr machen will, infrage zu stellen. Empört sind
wir aktuell über die Ankündigungen des Vorstandsvorsit-
zenden der Deutschen Post, die Folgen der krisenbeding-
ten Umsatzrückgänge und des Desasters in den USA mit
Kosten von circa 7,5 Milliarden Euro jetzt allein den Be-
schäftigten in Deutschland aufzuladen. Sie sollen mehr
arbeiten und weniger Geld bekommen. Sollten sie nicht
mitmachen, droht der Arbeitgeber mit Fremdvergaben.
Wir weisen diesen Erpressungsversuch in aller Deutlich-
keit zurück und warnen den Vorstand des Unternehmens
vor einer Konfliktstrategie gegenüber seinen Beschäftig-
ten, zumal sonst die Debatte über Managementfehler im
Postkonzern neue Nahrung bekäme.

Postpolitik bleibt also spannend. Im Sinne des Darge-
stellten, aber ganz anders als von der FDP gefordert,
müssen wir unser Umsatzsteuerrecht nach dem EuGH-
Urteil ausgestalten. Wir müssen den Universaldienst auf
Grundlage der Erfahrungen der Kunden und künftiger
Anforderungen sichern, präzisieren, ausbauen und mo-
dernisieren. Wir werden die Arbeitsbedingungen in der
gesamten Branche sozial gestalten und so viele Arbeits-
plätze wie möglich erhalten. Auch im Postsektor ist kein
Platz für Dumpingstrategien, von wem sie immer ausge-
hen mögen. Preise, Qualität und Arbeitsplätze gehören
zusammen. Das bleibt eine politische Gestaltungsauf-
gabe.


Lydia Westrich (SPD):
Rede ID: ID1622431600

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung,

nach der ein Unternehmen zur ständigen und flächen-
deckenden Erbringung von Postuniversaldienstleistun-
gen verpflichtet werden kann. Deshalb müssen wir in
Deutschland den Unternehmen, die tatsächlich flächen-
deckend die Postuniversaldienstleistungen anbieten, eine
Steuerbefreiung gewähren. Das hat der Europäische
Gerichtshof jetzt eindeutig festgestellt. Damit ist der Ge-
setzentwurf der FDP, der alle Postdienstleistungen der
Mehrwertsteuer unterwerfen will, eindeutig europa-
rechtswidrig.

Bezogen sich Sachverständige, die die Einführung der
Mehrwertsteuer auf alle Postdienstleistungen befürwor-
teten, bisher auf die Rechtsprechung aus dem Jahr 1985,
so ist nunmehr eindeutig klar, dass der Staat seinen Bür-
gerinnen und Bürgern dieses Stück Daseinsvorsorge ge-
währleisten muss und die ausführenden Unternehmen zu
unterstützen hat. Ich bin sehr froh, dass dieses Mal nicht
der Wettbewerb oder tatsächliche oder vermeintliche
Wettbewerbsverzerrungen im Mittelpunkt standen, son-
dern wirklich der Anspruch der Menschen eines Landes,
flächendeckend zu gleichen Preisen und Bedingungen
versorgt zu werden.

Ich hätte mir zwar gut vorstellen können, dass ein Uni-
versaldienst nicht nur die Mindestanforderungen um-
fasst. Unsere Postuniversaldienstleistungsverordnung

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Zu Protokoll ge

(C (D eht ein gutes Stück über die EU-Mindestanforderungen inaus. Diese erweiterten Dienstleistungen würde ich uch gern für die Kunden in unserem Land beibehalten. ie Nachnahmesendungen spielen heute nicht mehr die anz große Rolle wie früher, aber sie werden bei Versandäusern immer noch als Möglichkeit angeboten und geade von älteren Menschen genutzt. Wichtig wäre auf jeen Fall die Expresssendung und auch die Möglichkeit, rößere Pakete bis 20 Kilogramm zu versenden. Infopost nd Infobrief habe ich selbst häufig genutzt. Schon eine inladung zu Hochzeit oder Geburtstag und Ähnliches bersteigt häufig die 50er-Grenze für Briefe. Da werden nfopost oder Infobrief gern genutzt. Da im Urteil des Europäischen Gerichtshofes auf die ationale Umsetzung nicht eingegangen wurde, ist es einer Ansicht nach ohne Weiteres möglich, die univer alen Dienstleistungen auf das national gewünschte Maß uszudehnen. Deshalb ist eine sorgfältige Prüfung des rteils notwendig, auch im Lichte der Einlassung der Geeralanwältin Frau Kokott im Vorfeld der Entscheidung. Der Wettbewerb im Postwesen ist wichtig. Die garanierte flächendeckende gleichmäßige und preisgünstige ersorgung unserer Bürgerinnen und Bürger mit Postienstleistungen ist die Aufgabe, um die sich unser Staat u kümmern hat. Er hat die Unternehmen zu entlasten, die ich verpflichten, diese Universaldienstleistungen zu erüllen. Die Belastung mit der Mehrwertsteuer würde iese Aufgaben für die Kunden erheblich verteuern. Dass die FDP der Meinung ist, dass alle Leistungen, uch die der Daseinsvorsorge, am besten durch den reien Markt geregelt und erbracht werden, hat sie immer ieder deutlich gemacht. Selbst das riesige Versagen der ärkte im Finanzbereich und seine schlimmen Folgen für ie Realwirtschaft und die Haushalte können diesen Irrlauben nicht erschüttern. Unternehmenskonzepte, deren ewinnerwartungen darauf beruhen, Arbeitskraft auszueuten – das nenne ich Beschäftigung unterhalb von indestlöhnen –, zählen bei der FDP höher als die Erartungen der Bürgerinnen und Bürger, gut versorgt zu erden. Das ist nicht meine Linie und die meiner sozialemokratischen Fraktion. Wir lehnen deshalb die Gesetzsentwürfe der FDP ab und werden nach sorgfältiger rüfung der Möglichkeiten, die das Urteil des EUGH an pielraum lässt, ein europagerechtes Gesetz verabschieen. Dessen Schwerpunkt wird auf der optimalen Versorung der Bürgerinnen und Bürger liegen und die Unterehmen unterstützen, die die Universaldienstleistungen anz oder teilweise verpflichtend erbringen können. Machen wir uns nichts vor – der sogenannten Großen oalition liegt nichts ferner, als noch in dieser Legislaurperiode den Markt für Postdienstleistungen endlich irksam zu liberalisieren. Ausschließlich auf das Dränen von uns Liberalen beraten wir heute abermals über ie Frage, wie auf dem deutschen Markt für Postdiensteistungen endlich echter Wettbewerb geschaffen werden ann – und das eineinhalb Jahre nach dem Wegfall der xklusivlizenz für die Deutsche Post AG zur Beförderung estimmter Briefsendungen. Klaus Barthel gebene Reden Es ist schon bezeichnend, was sich die Regierung alles einfallen lässt, um ja nicht die Privilegierung der Deutsche Post AG, die noch immer zu 30 Prozent in Staatsbesitz ist, aufzugeben. Von dem Zeitpunkt an, als die formale Liberalisierung des Marktes für Postdienstleistungen beschlossene Sache war, verschwendet die Regierung einen Großteil ihrer Ressourcen darauf, immer abenteuerlichere Begründungen dafür zu finden, warum der Weltkonzern Deutsche Post AG – oder neuerdings Deutsche Post DHL – weiterhin vor dem Wind des Wettbewerbs geschützt werden könnte. Doch eins nach dem anderen: Die FDP hat bereits vor über einem Jahr als einzige Partei im Deutschen Bundestag ein Gesetz vorgelegt, auf dessen Grundlage echter Wettbewerb auf dem Markt für Postdienstleistungen möglich gewesen wäre. Denn dies war, so verstehen es zumindest wir Liberalen, ja Sinn und Zweck der Liberalisierung des Marktes für Postdienstleistungen. Die wesentlichen Wettbewerbshemmnisse, namentlich der weltweit höchste Mindestlohn und die Umsatzsteuerbefreiung der Deutsche Post AG sowie etliche andere unnötige Überfrachtungen des derzeit geltenden Postgesetzes wären mit unserem Gesetzentwurf endlich beseitigt und Verbraucher, Arbeitnehmer, Unternehmen und nicht zuletzt der Fiskus kämen endlich in den Genuss, die Früchte des echten Wettbewerbs zu ernten. Die beiden größten Hemmschuhe für freien und fairen Wettbewerb auf dem Postmarkt habe ich eben bereits genannt. Da ist zunächst der völlig überhöhte, im rechtsfreien Raum schwebende Postmindestlohn zu nennen, der nichts anderes zum Ziel hat, als potenzielle oder bereits vorhandene Wettbewerber des ehemaligen Monopolisten aus dem Markt zu drängen – und hierbei im Übrigen sehr zweifelhafte Erfolge erzielte. Der in Kauf genommene Kollateralschaden war die Vernichtung von 19 000 Arbeitsplätzen im lizenzpflichtigen Bereich, weil es den Wettbewerbern schlicht nicht möglich war, unter derartigen Bedingungen Marktanteile zu erobern bzw. zu erhalten. Zwar hat das Oberverwaltungsgericht Berlin am 18. Dezember 2008 bereits zum zweiten Male klargestellt, dass die Allgemeinverbindlicherklärung des Postmindestlohns durch den Bundesarbeitsminister schlicht rechtswidrig war, doch dies ignoriert der Arbeitsminister geflissentlich. Ich kann nur an Herrn Scholz appellieren, sich weitere peinliche Prozesse zu ersparen und den Postmindestlohn endlich ersatzlos zu streichen – dies wäre im Übrigen auch ein großer Schritt zu mehr Arbeitplätzen im Niedriglohnbereich, die wir so dringend benötigen. Doch damit nicht genug. In der Anhörung zum Postwettbewerbsgesetz der FDP am 19. Januar 2009 im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages hat der renommierte Wettbewerbsrechtler Professor Wernhard Möschel den Postmindestlohn als einen verbotenen und nichtigen Kartellvertrag bezeichnet, der gegen deutsches und europäisches Kartellrecht verstößt. Er fordert das Bundeskartellamt zum Handeln auf. Darüber hinaus sieht Professor Möschel die Bundesregierung hier sogar in der Regresspflicht. Im Klartext heißt das: Erst wurde durch einen Rechtsbruch ein Mo n d d d l D d f E s d E i g H V m h k t B a S s s s e z f k r b 1 M M n n l r f T i d V e d h r d a n r f b f b g Z Zu Protokoll ge (C (D opol zementiert, um dann auf Kosten der Steuerzahler iesen Schaden zu reparieren. Der weitere Knackpunkt, der echten Wettbewerb auf iesem Markt verhindert, ist die Umsatzsteuerbefreiung er Deutsche Post AG für sogenannte Universaldiensteistungen. Bei der Anhörung im Finanzausschuss des eutschen Bundestages am 18. März 2009 hat die Bunesregierung sich damit aus der Affäre gezogen, dass sie ür das weitere Gesetzgebungsverfahren das Urteil des uGH zur Umsatzsteuerrichtlinie abwarten wollte. Diees Urteil liegt seit dem 28. April 2009 vor und besagt eineutig, dass eine ungleiche steuerliche Behandlung von rbringern von Universaldienstleistungen rechtswidrig st. Mit ihrer gegenwärtigen Praxis begeht die Bundesreierung also einmal mehr klaren Rechtsbruch. Doch andeln ist bei dieser Bundesregierung Fehlanzeige. ielmehr liefert uns die sogenannte Große Koalition einal mehr ein eindrucksvolles Zeugnis ihrer Zerstritteneit und Planlosigkeit: Wirtschaftsund Finanzminister önnen in ihrer Auffassung zu den Konsequenzen des Ureils nicht unterschiedlicherer Meinung sein. Während undesminister zu Guttenberg zu Recht Änderungsbedarf m Regierungsentwurf feststellt, sieht Bundesminister teinbrück sich noch immer auf dem festen Boden des Geetzes – wie er zu dieser Ansicht kommt, bleibt dabei chleierhaft. Seit gestern ist endgültig klar, dass die umatzsteuerliche Gleichbehandlung aller Anbieter dem klintelpolitischen Geschachere der Koalitionsfraktionen um Opfer gefallen ist. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass der Schaden ür die Wettbewerber der Deutsche Post AG durch die inonsequente Liberalisierung und andauernde Privilegieung der Deutsche Post AG immens ist: Die Wettbewerer müssen die gleichen oder attraktivere Produkte um 9 Prozent günstiger anbieten, um mit dem ehemaligen onopolisten konkurrenzfähig zu sein. Der deutsche arkt für Postdienstleistungen ist somit schlichtweg icht attraktiv für Investoren – es würde mich überhaupt icht wundern, wenn die Wettbewerber sich schlussendich aus Deutschland zurückziehen und ihr Geld in andeen Ländern investieren, die ihnen Rechtssicherheit und aire Wettbewerbsbedingungen garantieren. Dass damit ausende von Arbeitsplätzen vor allem – aber nicht nur – m Niedriglohnbereich wegfallen, rundet den Schaden, en die Regierung durch ihr Handeln der deutschen olkswirtschaft zufügt, in tragisch-perfekter Weise ab. Der EuGH hat die Position der FDP bestätigt: Eine inseitige Steuerbefreiung für einen Marktteilnehmer arf es nicht geben. Steuerliche Gleichbehandlung ist daer unerlässlich. Die FDP-Bundestagsfraktion hat in ihem Gesetzentwurf beantragt, für alle Post-Universalienstleister gleichermaßen eine Umsatzsteuerpflicht nzusetzen. Selbstverständlich akzeptieren wir aber das eueste EuGH-Urteil und erwarten nun von der Bundesegierung, dass sie eine Umsatzsteuerbefreiung nicht nur ür die Deutsche Post AG, sondern auch für deren Wettewerber schnellstens vorsieht. Gleiches (Steuer-)Recht ür alle – dieses Gleichbehandlungsgebot und damit Wettewerbsneutralität steht für uns Liberale im Vorderrund, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen eiten. Gudrun Kopp gebene Reden Fazit: Auf dem Markt für Postdienstleistungen muss endlich Wettbewerb Einzug halten. Die wirkliche Beendigung der Monopolstellung der Deutsche Post AG ist im Interesse aller Bürger und Steuerzahler, der Arbeitnehmer und der Unternehmen. Ich frage mich wirklich, worauf die Bundesregierung noch wartet. Gute Post statt Profite, für dieses Motto streitet Die Linke. Wie notwendig es ist, für dieses Motto zu streiten, wurde mir in den letzten Wochen wieder deutlich. In zwei Schreiben teilte mir die Deutsche Post AG mit, dass in meinem Wahlkreis eine bisher von der Deutschen Post als Eigenbetrieb geführte Postfiliale „umgewandelt“ wird. Stattdessen soll künftig ein Einzelhandelsgeschäft Postdienste anbieten. Zum 31. Juli soll eine andere Post-Service-Filiale geschlossen werden. Wann und wo an anderer Stelle Postdienste angeboten werden, steht noch nicht fest. Die allein auf Profit orientierte Unternehmenspolitik des Staatsunternehmens Deutsche Post bekommt die Region immer mehr zu spüren. Kundennähe und Kundenzufriedenheit rücken deutlich in den Hintergrund. Die Ortsnähe geht verloren. Für die Beschäftigten gilt dank der Gewerkschaft Verdi der Kündigungsschutz. Dennoch ergeben sich auch für sie Veränderungen, nicht immer zum Guten. Zu den Anträgen der FDP, die Anlass der heutigen Auseinandersetzung sind, will ich keine großen Worte verlieren. Ich frage mich nur, wie die SPD ihren Wählern eine mögliche Koalition mit einer Partei vermitteln will, die fordert, den Branchenmindestlohn im Postdienst aufzuheben. Im Folgenden will ich auf eine aktuelle Entwicklung aufmerksam machen. Die zeigt: Wir befinden uns auf einem falschen Weg und sollten schleunigst einen Richtungswechsel vornehmen. Es geht um die Ankündigung des Chefs der Deutschen Post AG, Dr. Frank Appel, mit der Gewerkschaft über längere Arbeitszeiten und eine Verschiebung der für Dezember 2009 geplanten Gehaltserhöhung von 3 Prozent verhandeln zu wollen. Das ist eine völlig falsche Antwort auf die Krise. Hier wäre die Bundesregierung gefragt einzugreifen, schließlich ist sie über die Beteiligung der KfW-Bank mit über 30,5 Prozent der größte Einzelaktionär bei der Post und müsste diesen Einfluss geltend machen. Bei der Bahn hat sie aufgrund des Drucks der Öffentlichkeit den Börsengang abgesagt und Bahnchef Mehdorn entlassen. Ich frage mich, was noch passieren soll, bis die Große Koalition von Union und SPD im Interesse der Beschäftigten ähnliche Schritte bei der Post unternimmt. Mir scheint, hier wird Postchef Appel freie Hand gelassen. Ja, seine Provokation scheint sogar gewünscht zu sein. Die Bundesregierung lehnt es ab, sich in die Geschäftspolitik des Vorstandes einzumischen. Sie äußert zugleich Verständnis für die „Maßnahmen des Vorstandes der Deutschen Post AG zur Kostensenkung“. Er hätte auf die „Ertragsrückgänge mit Vorschlägen zu Kosteneinsparungen reagieren“ müssen, so antwortete mir jüngst die Bundesregierung in einer Fragestunde. s e w d Z s 7 F r a d l Z d P u Ü i f D b p r l z s n d d M M ü g g s d U f b d B s l s j f k d K d e P d Zu Protokoll ge (C (D Aber das passt alles nicht zusammen. Denn die Post chreibt keine Verluste. Im Briefgeschäft hat sie in den rsten drei Monaten dieses Jahres sogar noch einen Geinn von 407 Millionen Euro gemacht. Aber das scheint em Postchef und der Bundesregierung nicht zu reichen. ugleich stellt man sich die Frage, warum Geld eingepart werden soll, wenn zugleich an die Aktionäre über 25 Millionen Euro als Dividende ausgeschüttet werden. ür mich lassen all diese Fakten nur eine Schlussfolgeung zu: Postchef Appel versucht, die Verunsicherung der llgemeinen Krise zu nutzen, um die Gewinne auf Kosten er Beschäftigten zu erhöhen – und die Bundesregierung ässt ihn gewähren. Die Linke wird das nicht hinnehmen. u Recht hat die Gewerkschaft Verdi diese Provokation es Postchefs zurückgewiesen. Wir werden sie und die ostbeschäftigten innerund außerhalb des Parlaments nterstützen. Die FDP will Steuern erhöhen, das ist wirklich eine berraschung. Leider heißt das nicht, dass wir fortan von hren hohlen Wahlkampfversprechen zu Steuersenkungen ür alle verschont würden. Die FDP fordert nur, dass die eutsche Post AG nicht mehr von der Mehrwertsteuer efreit sein soll. Damit verkämpft sie sich an einer komlett aussichtslosen Stelle. Denn erst kürzlich hat der Euopäische Gerichtshof in einem Urteil bestätigt, was ängst klar war: Flächendeckende Postdienste gehören um Gemeinwohl und sind deswegen von der Mehrwertteuer zu befreien. Der Vorschlag der FDP ist damit nicht ur obsolet, sondern sogar europarechtswidrig. In einem Punkt hat die FDP recht: Der Wettbewerb auf em Postmarkt funktioniert nicht. Noch immer bestimmt ie Deutsche Post AG, wo es lang geht. De facto wirkt die ehrwertsteuerbefreiung dieses Unternehmens wie ein onopolschutz. Denn sie privilegiert die DPAG gegen ber allen ihren Konkurrenten. Leider hat die FDP daraus aber die falschen Schlüsse ezogen. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs daegen weist einen Weg aus den verkrusteten Monopoltrukturen, den wir Grüne richtig finden. Es verlangt, ass auch Unternehmen, die nicht alle Teilbereiche des niversaldienstes anbieten, aber bestimmte Leistungen lächendeckend bereitstellen, von der Mehrwertsteuer efreit werden müssen. Das bedeutet, wenn ein Postienstleister flächendeckend Pakete ausliefert, aber keine riefdienste anbietet, braucht er auch keine Umsatzteuer zu zahlen. Diese Position vertreten wir schon ange, während Bundesregierung und FDP mit ihren Vorchlägen in die falsche Richtung gegangen sind und sich etzt fragen lassen müssen, wie sie ihre Ideen weiterverolgen wollen, wenn sie damit Europarecht brechen. Die Vorstellungen der FDP zu Postdienstleistungen reisen einzig und allein um wirtschaftliche Interessen. In ieser verkürzten Sicht sind weder die Interessen der unden noch die der Kommunen, geschweige denn die er Angestellten im Postsektor von Belang. Die FDP setzt inseitig auf mehr Wettbewerb und will dafür auch den ostmindestlohn opfern. Dass sie damit vor allem Lohnumping und Wettbewerb auf Kosten der Beschäftigten Gudrun Kopp gebene Reden Dr. Thea Dückert befördert, ist ihr völlig egal. Mehr Verbraucherschutz und eine kommunenfreundliche Modernisierung des Universaldienstes spielen für die FDP ebenfalls keine Rolle. Auch die Bundesregierung hat sich einer kommunenund verbraucherfreundlichen Reform des Universaldienstes bisher nicht angenommen. Dabei ist hier eine Menge zu tun. Mängel in der Postversorgung gibt es nicht erst seit gestern. Jetzt hat die Deutsche Post AG außerdem angekündigt, dass sie Tausende Stellen krisenbedingt streichen wird. Das wird nicht ohne Folgen für die Postversorgung bleiben. Vor allem im ländlichen Raum schließt schon jetzt ein Postamt nach dem anderen. Briefe und Pakete können nur noch in weit entfernten Filialen zu absurden Öffnungszeiten, in unverständlichen Paketautomaten oder in sogenannten Postagenturen, die nicht selten aus einem Tischchen in einem Kiosk bestehen, aufgegeben oder abgeholt werden. Manche Kommunen haben in der Not angefangen, auf eigene Kosten selbst Postämter zu betreiben, um die Versorgungslücke zu schließen. Und auch die Postzustellung funktioniert vielerorts weiterhin nicht reibungslos. Aber diese Probleme interessieren die FDP nicht. Im Gegenteil, sie fordert, die Vorgaben des Universaldienstes zurückzufahren, und bereitet so den Weg für eine schlechtere Versorgung. Wir Grüne dagegen setzen uns schon lange dafür ein, dass die flächendeckende Postversorgung verbraucherund kommunenfreundlich ausgestaltet wird. Dazu zählen für uns nicht nur ein funktionierender Wettbewerb im Postsektor und die Beseitigung der immer wieder auftretenden Mängel, sondern vor allem auch ein zeitgemäßes, bezahlbares, flächendeckendes Angebot von Postdienstleistungen. In Zeiten des Internets nutzen Bürgerinnen und Bürger die Post anders als noch vor zehn Jahren. Es ist höchste Zeit, die Vorgaben der Universaldienste fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Damit kommen wir zur Abstimmung. Tagesordnungspunkt 23 a: Gesetzentwurf der Fraktion der FDP zur Stärkung wettbewerblicher Strukturen im Markt für Postdienstleistungen. Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie empfiehlt unter Nr. 1 seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13152, den Gesetzentwurf der Fraktion der FDP auf Drucksache 16/8906 abzulehnen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung abgelehnt mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke bei Befürwortung des Gesetzentwurfs durch die FDP. Damit entfällt nach unserer Geschäftsordnung die weitere Beratung. Tagesordnungspunkt 23 b: Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie zu dem Antrag der Fraktion der FDP mit dem Titel „Wettbewerbsintensität im Binnenmarkt für Postdienstleistungen erhöhen“. Der Ausschuss empfiehlt unter Nr. 2 seiner Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/13152, den A a l s m D m F m P f s D B g m S G B h f n r (C (D ntrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 16/8773 bzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Die Bechlussempfehlung ist damit angenommen mit den Stimen der Koalitionsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/ ie Grünen und der Fraktion Die Linke gegen die Stimen der FDP. Tagesordnungspunkt 23 c: Beschlussempfehlung des inanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion der FDP it dem Titel „Keine Vorzugsbehandlung der Deutschen ost AG bei der Umsatzsteuer“. Der Ausschuss empiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druckache 16/8809, den Antrag der Fraktion der FDP auf rucksache 16/676 abzulehnen. Wer stimmt für diese eschlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltunen? – Die Beschlussempfehlung ist damit angenommen it den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die timmen der Fraktionen von FDP und Bündnis 90/Die rünen bei Enthaltung der Fraktion Die Linke. Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 28 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Arnold Vaatz, Ulrich Adam, Peter Albach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Klaas Hübner, Andrea Wicklein, Ernst Bahr Abgeordneter und der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 – zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Roland Claus, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 – zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2008 – Drucksachen 16/10852, 16/10854, 16/10454, 16/13121 – Berichterstattung: Abgeordneter Jan Mücke Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die eratung eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich sehe und öre dazu keinen Widerspruch. Dann werden wir so verahren. Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Reder das Wort für die Bundesregierung Herrn Parlamentaischen Staatssekretär Ulrich Kasparick. U Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu später Stunde ein wichtiges Thema: Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2008. Er bezieht sich auf das Jahr 2007. Ich will Ihnen in einigen wenigen Worten die wichtigsten Trends beschreiben, mit denen die Bundesregierung versucht, mit den besonderen Problemen in den neuen Bundesländern umzugehen. Wir glauben, dass der Bericht zum Stand der deutschen Einheit, der Ihnen ja schon im Sommer des vergangenen Jahres zugegangen ist, beschreibt, dass die Grundsatzentscheidung, die neuen Länder mit zwei zentralen Strategien aufzubauen, nämlich Innovation und Infrastruktur, richtig war. Wir sehen, dass die Branchen, die auf Innovation gesetzt haben, mit der aktuellen Krise besser umgehen können als die Branchen, die nicht auf Innovation gesetzt haben. Die Bundesregierung hat sich bemüht, die Forschungslandschaft systematisch auszubauen und die neu entstehenden kleinen und mittelständischen Unternehmen mit den starken Forschungszentren so zusammenzubringen, dass sie als Cluster antreten können. Wir sehen bei der Exzellenzinitiative, dass die ostdeutschen Hochschulen und Universitäten in den Bereichen konkurrenzfähig sind, die auch für die alten Länder neu sind. In den alten Themenfeldern haben es die neuen Länder schwer, weil die Kapazitäten der Hochschuleinrichtungen in der Regel kleiner sind; aber bei den neuen Technologien sind wir gleichauf. Daran, dass Mitteldeutschland mittlerweile der Solarstandort Nummer eins in der Welt geworden ist, sieht man, dass es zielführend war, auf Innovation zu setzen. Das gibt uns in der aktuellen Krise, die der Bericht 2008 natürlich noch nicht berücksichtigen konnte, die berechtigte Hoffnung, dass insbesondere die Branchen, die hochinnovativ sind, besser durch die Weltwirtschaftskrise kommen als andere Branchen. Wer sich in der Solarwirtschaft umtut, wer sich einmal das „Solar Valley“ anschaut, wer einmal nach Bitterfeld geht, der sieht, dass hier mit gezielter Förderung des Bundes ein Raum entsteht, der einem traditionellen Chemiestandort die nächste Stufe einer zukunftsfähigen Entwicklung ermöglicht. Wir wollen der Industrie helfen, industrielle Grundprodukte herzustellen, die nicht mehr vom Erdöl abhängen, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen kommen. Die erste Bioraffinerie wird dort gebaut. Es gibt eine ganz enge Verknüpfung zwischen den Max-Planck-Instituten, den Fraunhofer-Instituten und den klassischen Universitäten, die sagen: Wir müssen zusammen mit dem BiomasseForschungsZentrum, für das sich vier Bundesministerien zusammengetan haben, einen Beitrag dazu leisten, dass die chemische Industrie zukunftsfest, also auch erdölunabhängiger wird. Wer sich Norddeutschland und das anschaut, was im Ostseeraum passiert, ausgehend von den Hochschulen, die einen Ostseeverbund miteinander verabredet haben, d W F s 2 K L ü d e g L 2 h d F f w k g K u d z in i o s k d w n l D p m E t O d d d b s b S M z d (C (D er erkennt, dass Standorte wie Greifswald, Rostock, ismar oder Stralsund, also solche, wo internationale orschung organisiert wird, davon wirklich profitieren. Wir haben uns in der aktuellen Krise – der Hinweis ei erlaubt, auch wenn wir jetzt eigentlich über das Jahr 007 reden – darum bemüht, die Förderprogramme im onjunkturpaket II mit besonderem Fokus auf die neuen änder auszurichten. Die neuen Länder bekommen berproportional mehr Mittel. Das ist zielführend. Wir brauchen das bei der GA, wir brauchen das bei er Innovationsförderung, und wir brauchen das, wenn s darum geht, den demografischen Wandel zu bewältien. Alle, die sich mit dem Wiederaufbau der neuen änder im Rahmen eines Prozesses von mittlerweile 0 Jahren beschäftigen, wissen, dass all das, was wir biser an modernster Infrastruktur geschaffen haben, durch en demografischen Wandel gefährdet wird. Meine achleute im Hause sagen mir: Die eigentliche Herausorderung liegt in diesem Bereich. Wir merken, dass das, as die Bundespolitik zusammen mit den Landespolitien anbieten kann, sehr begrenzt ist. Man kann demorafischen Wandel nicht durch ein Bundesgesetz außer raft setzen. Deswegen muss man sich fokussieren. Wir müssen ns auf das Thema Fachkräfte und darauf fokussieren, en Technologievorsprung, den wir uns erarbeitet haben, u halten. Das bedeutet, dass es richtig ist, die Exzellenzitiative dahin gehend fortzusetzen, dass wir auf hoch nnovativen Feldern, auf denen die ostdeutschen Standrte gut dabei sind, Verstärkungsmittel zur Verfügung tellen. Wir haben vonseiten des Bundesministeriums für Verehr, Bau und Stadtentwicklung angefangen, mit Moellregionen zu agieren. Das ist gut angelaufen, sodass ir das jetzt auch auf die alten Länder ausweiten könen. In diesem Bereich zeigt sich ebenfalls: Ostdeutschand ist mittlerweile ein Innovationsstandort geworden. as gilt nicht nur für die Projekte beim Verkehrswegelanungsbeschleunigungsgesetz und für andere Dinge odernster Infrastruktur. Auch wenn es darum geht, für ntwicklungen, die in den nächsten Jahren auch die al en Länder erreichen werden, Lösungen zu finden, wird stdeutschland zunehmend zum Modell. Das ist gut. Wir wollen diesen Weg fortsetzen. Wir glauben, dass ie besondere Berücksichtigung im Konjunkturpaket II, em Förderprogramm für die neuen Länder, helfen wird, ie aktuelle Krise zu mildern und abzufedern. Wir glauen ebenfalls, dass insbesondere die Standorte, die zuammen mit den Ländern auf Innovationen gesetzt haen, die Krise gut überstehen können. Wir haben noch eine Menge vor uns. Sie wissen, der olidarpakt II ist zeitlich befristet. Es werden weniger ittel zur Verfügung stehen. Umso mehr sind wir ge wungen, die Kräfte zu bündeln. Wir glauben aber, dass ie prinzipielle strategische Ausrichtung vernünftig ist Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick und ausgebaut werden sollte, nämlich die Konzentration auf Infrastruktur und Innovation. Herzlichen Dank für die Unterstützung im Parlament. Der Kollege Jan Mücke von der FDP-Fraktion hat seine Rede zu Protokoll gegeben.1)

Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1622431700




(A) )


(B) )





(A) )


(B) )

Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622431800
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622431900







(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622432000




(A) )


(B) )

Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622432100

(Beifall des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


(Beifall des Abg. Ulrich Adam [CDU/CSU])


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622432200

Damit erteile ich das Wort dem Kollegen Eckhardt
Rehberg für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Eckhardt Rehberg (CDU):
Rede ID: ID1622432300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abge-

ordneten! Herr Staatssekretär, was Sie beschrieben ha-
ben, können wir und kann ich voll unterstützen. Gerade
wenn man Anträge der Linken zum Bericht zum Stand
der deutschen Einheit liest, ist es zwingend geboten, sich
zurückzuerinnern: Wie sah es vor 20 Jahren aus?

Gerade den Linken rate ich dringend, sich einen Be-
richt vorzunehmen, den Mitglieder ihrer Vorgängerpartei
geschrieben haben, nämlich den Schürer-Bericht. Der
Schürer-Bericht sagt aus, dass die DDR pleite war, dass
man betteln gehen musste – man wollte 23 Milliarden DM
von der Bundesregierung –, damit 1991 nicht die Zah-
lungsunfähigkeit festgestellt werden musste. Der Kern
des Berichts war die Aussage, dass dann, wenn die Ver-
schuldung im Jahr 1990 gestoppt werden soll, der Le-
bensstandard um 30 Prozent sinken muss. Bei der heuti-
gen Debatte über den Jahresbericht der Bundesregierung
zum Stand der deutschen Einheit 2008 muss man also
auch daran erinnern, dass die DDR vor 20 Jahren
schlichtweg marode und pleite war.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Da Sie von den Linken ja immer so sehr auf die soziale
Seite schauen, möchte ich stichpunktartig einige weitere
Dinge in Erinnerung rufen.

Lebenserwartung: Die Lebenserwartung ist in den
letzten 20 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern bei den
Frauen um sechs Jahre und bei den Männern um sieben
Jahre gestiegen.

Gesundheitsvorsorge: Die Wartezeit für gefäßchirur-
gische Eingriffe – erinnern wir uns zurück – betrug mehr
als zwei Jahre. Nicht einmal für jeden zweiten Nieren-
kranken stand ein Dialyseplatz zur Verfügung.

Rente: Sie betrug ein Drittel des Nettoeinkommens
eines normalen Arbeitnehmerhaushaltes.

Arbeitsproduktivität: Sie betrug lediglich 40 Prozent
des heutigen Wertes. Nicht viel besser sah es bei der In-
frastruktur aus.

Umweltsituation: Der maßgebliche Grenzwert lag bei
150 Mikrogramm pro Kubikmeter, in Leipzig lagen die

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h1) Anlage 30

(C (D erte 1989 aber zwischen 160 und 310 Mikrogramm ro Kubikmeter, und im Winter 1989 betrug der Wert an 0 Tagen 600 Mikrogramm pro Kubikmeter. Eine Folge avon war, dass die Zahl der Kinder in der ehemaligen DR, die an Bronchitis erkrankten, von 1974 bis 1989 m 172 Prozent gestiegen ist. Man kann hier heute nicht debattieren, ohne diese usgangsposition noch einmal zu benennen, ohne auf ie Zwischenetappen wie den Fonds Deutsche Einheit, en Erblastentilgungsfonds, Solidarpakt I und Solidarakt II hinzuweisen und ohne die Solidarität des Westens och einmal deutlich zu machen. Allein die Aufbauhilen, das heißt, das, was die neuen Länder zusätzlich zwichen 1991 und 2008 bekommen haben, hatten einen mfang von rund 320 Milliarden Euro. Ohne all dies ätten wir heute nicht den Stand erreicht, den wir jetzt rreicht haben. Ich denke, wir sollten erstens stolz auf das Erreichte ein (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


nd zweitens das, was durch die Anstrengungen der
enschen im Osten und durch die Solidarität des Wes-
ns erreicht worden ist, nicht schlecht- oder kleinreden –
nbeschadet der noch zu lösenden Probleme.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622432400
Wir haben mitt-
erweile eine durchaus robuste Wirtschaftsstruktur, eine
esunde Mischung aus kleinen und mittelständischen
nternehmen, die im Bereich Forschung und Innovation

ätig sind, und einen ausgeprägten Dienstleistungs- und
ourismussektor. Somit war es richtig, Investitionszula-
en auch für den gastgewerblichen Bereich zu gewäh-
en. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg konn-
en deswegen zum Beispiel im Mai 2009 einen
ückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjah-

esmonat verzeichnen.

All die gesamten Maßnahmen haben – trotz der noch
u lösenden Probleme – dazu geführt, dass wirtschaftli-
he Kerne entwickelt wurden, wettbewerbsfähige Unter-
ehmen in vielen Regionen entstanden sind und der Os-
en auch gut auf nationalen und internationalen Märkten
ufgestellt ist.

Ich denke, es ist richtig, dass auch wir Abgeordnete
us den neuen Bundesländern den Neuansatz mittragen
nd immer dann, wenn es um strukturschwache Regio-
en geht, nicht mehr ausschließlich die strukturschwa-
hen Regionen in den neuen Bundesländern in den Blick
ehmen, sondern auch die betreffenden Regionen in
estdeutschland. Deshalb muss der neue Ansatzpunkt

ei der Regionalförderung lauten, alle strukturschwa-
hen Regionen in Deutschland zu betrachten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Meine sehr verehrten Damen und Herren, da es die
etzte Debatte in dieser Legislaturperiode zum Stand der
eutschen Einheit sein wird, möchte ich nur kursorisch
ufführen, was wir in dieser Legislaturperiode erreicht
aben:






(A) )



(B) )


Eckhardt Rehberg
Wir haben die GA-Mittel gerade durch das
Konjunkturpaket II massiv aufgestockt. Wir haben die
I-Zulage, die 2011 wieder überprüft wird, verlängert.
Allein im Jahr 2008 wurden Investitionshilfen in Höhe
von 570 Millionen Euro geleistet.

All denen, die immer wieder behaupten, der Osten
komme zu kurz, sei gesagt, dass von den Investitionsmit-
teln aus dem ERP-Fonds fast 1 Milliarde Euro – das sind
20 Prozent mehr als für die alten Bundesländer – in die
neuen Bundesländer fließen.

Ich habe mir die Mühe gemacht, zu vergleichen. Es
ist nämlich wichtig, dass das Gefühl, das die Linken bei
den Menschen wecken wollen, sozusagen korrigiert
wird. Bei den Konjunkturpaketen I und II und dem Pro-
gramm, das aus der Maut finanziert wird – insgesamt
sind es 6,6 Milliarden Euro –, bekommen Bayern und
Baden-Württemberg 891 Millionen Euro und die neuen
Bundesländer, die deutlich weniger Einwohner haben
und etwa flächengleich sind, 837 Millionen Euro. Das
heißt: Es gibt überhaupt keine Benachteiligung. Ganz im
Gegenteil – ich kann die Aussage des Staatssekretärs nur
unterstützen –: Wir bekommen mehr, als uns nach dem
Königsteiner Schlüssel zustehen würde.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wenn Bundesländer wie Berlin und Mecklenburg-
Vorpommern am wenigsten davon abbekommen, dann
liegt das an den Planungsleistungen. In Berlin regiert
Rot-Rot. In Mecklenburg-Vorpommern hat bis 2006
ebenfalls Rot-Rot regiert. Andere Länder wie Sachsen,
Thüringen oder Sachsen-Anhalt haben fertige Projekte
in der Schublade gehabt und bekommen deshalb mehr
als 90 Prozent dieser 837 Millionen Euro. Insoweit hat
die politische Farbe auch etwas damit zu tun, was man
von den Programmen des Bundes in Anspruch nehmen
kann.

Für die Unionsfraktion ist ein Thema zukünftig ganz
wichtig, und ich bin froh, dass es in Punkt 11 Eingang
gefunden hat. Es geht darum, dass wir im Korridor von
der Adria bis zur Ostsee Logistikräume und Wirtschafts-
räume entwickeln und vernetzen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Herr Staatssekretär, es hat fast drei Jahre gedauert, bis
das Verkehrsministerium diese Anregung aufgenommen
hat. Ich bin ausdrücklich dankbar, dass die Stellung-
nahme der Bundesregierung zur TEN-Revision die Aus-
sage enthält, dass wir Lücken schließen müssen, Lücken
zwischen Berlin und den Ostseehäfen und Lücken zwi-
schen Prag und Berlin. Das heißt, dass wir eine durchge-
hende transeuropäische Verbindung von Italien, Öster-
reich, Bayern und Mitteldeutschland und ebenso eine
Verbindung von der Adria, über Ungarn und Tschechien
nach Berlin, zu den Ostseehäfen und bis nach Skandina-
vien haben müssen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich sage das deswegen ausdrücklich, weil es wichtig
ist, hinsichtlich der Zukunftspotenziale die Osterweite-

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(C (D ung der Europäischen Union im Blick zu haben. Zusätziche Potenziale können nach unserem Dafürhalten nur us den südlichen Ballungsräumen in Vernetzung mit en nördlichen Ballungsräumen kommen. Deswegen ird es eines der zentralen Felder der nächsten Jahre ein, diese Achse im Interesse der neuen Bundesländer u entwickeln, aber auch im Interesse Bayerns, Tschehiens und aller anderen Länder, die auf dieser Achse iegen. Herzlichen Dank. Nächster Redner ist der Kollege Roland Claus für die raktion Die Linke. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Der uns vorliegende Jahresbericht enthält neben rwartungsgemäß jeder Menge Eigenlob durchaus auch iele Elemente einer differenzierten, einer kritischen nalyse. Das ist zu begrüßen und stellt auch einen Fort chritt gegenüber früheren Berichten dar. Herr Kasparick, sosehr man Ihren Ausführungen in ielem zustimmen kann, muss man feststellen: Leider aben weder dieser Bericht noch Ihre Position, die Sie m Plenum vorgetragen haben, irgendeine Auswirkung uf das Regierungshandeln. Die Bundesregierung ignoiert im Wesentlichen diese Berichte. Das Ergebnis ist, ass sich vor allem Ostdeutsche seit vier Jahren von der us Ostdeutschland stammenden Kanzlerin Merkel und hrem Ostbeauftragten Tiefensee enttäuscht sehen. ass Sie jetzt wenige Wochen und Monate vor der Wahl it Papieren und Positionen zu Wort kommen wollen, ffenbart die Zwielichtigkeit Ihres Ansatzes. (Beifall bei der LINKEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Sie sind nicht stark in der Debatte vertreten! Das ist die Interessenvertretung für die neuen Bundesländer: Zwei Hanseln!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622432500

(Beifall bei der LINKEN)

Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622432600

(Iris Gleicke [SPD]: Das ist Unsinn!)


Wenn wir über den Osten reden, dann geht es uns auf
er einen Seite darum, die nach wie vor vorhandenen
iskriminierungen abzubauen.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Für das Protokoll: Gerade mal zwei Abgeordnete der Linken wohnen der Debatte bei!)


arüber haben wir heute Mittag im Zusammenhang mit
em Thema „Ostrenten“ sehr ausgiebig gesprochen.

Ein weiteres Feld, auf das ich Sie aufmerksam ma-
hen will, ist, dass der Anteil von Beschäftigungsver-
ältnissen mit Niedriglohn, von Zeit- und Leiharbeit in
stdeutschland mehr als doppelt so hoch wie im Westen
er Republik ist. Beschäftigung im Niedriglohnsektor,






(A) )



(B) )


Roland Claus
Zeit- und Leiharbeit sind gerade für junge Menschen
Freiheitseinschränkungen, die sie hinzunehmen haben.

Ich will heute aber über die zweite Seite von Ost-
deutschland reden, nämlich darüber, dass inzwischen
20 Jahre lang Erfahrungen mit der Transformation ge-
sammelt wurden. Diese Erfahrungen verdienen es, bun-
desweit anerkannt zu werden. Bislang greift die Bundes-
regierung nicht darauf zurück, sodass diese Erfahrungen
brachliegen.

Die Fraktionen der Linken in den Landtagen – nicht
nur in den ostdeutschen – und die Fraktion im Bundestag
haben vor kurzem ein „Leitbild Ostdeutschland 2020“
vorgelegt, in dem vier Jahre politischer und vor allem
wissenschaftlicher Arbeit stecken. Der Kern dieser
Überlegungen ist, dass es an der Zeit ist, ostdeutsche Er-
fahrungen endlich für einen sozial-ökologischen Umbau
in der gesamten Bundesrepublik zu nutzen.


(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Sozialökologisch?)


Der Aufbau Ost als Nachbau West ist gescheitert; da
sind sich inzwischen nahezu alle ernstzunehmenden
Wissenschaftler einig.


(Zuruf von der FDP: Der Sozialismus aber auch!)


Das „Leitbild Ostdeutschland 2020“ beantwortet auch
die Frage: Was kommt dann?

Ich will Ihnen dazu ein paar Beispiele nennen. Zuvor
will ich Ihnen aber sagen: Aus der Krise führen nur neue
Wege. Wer denkt, ein „Weiter so!“ genügt, ist auf dem
Holzweg. Ostdeutschland ist ein guter Lernort für neues
Denken.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Lauter Plattitüden!)


Wir haben in den neuen Bundesländern einen riesigen
Vorsprung beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir
wissen: Die erneuerbaren Energien kommen nicht von
selbst ins Haus. Diesen Erfahrungsvorsprung zu nutzen,
auch bundesweit, davon sind wir im Moment aber noch
weit entfernt.

Wir haben 20 Jahre Erfahrungsvorsprung mit dem
Stadtumbau Ost. Jetzt findet – das begrüßen wir – auch
ein Stadtumbau West statt. Es gibt aber keinen Ansatz,
die Erfahrungen aus dem Osten beim Stadtumbau West
zu nutzen.


(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Wer hat denn den Stadtumbau Ost finanziert?)


Wir haben im Osten einen Erfahrungsvorsprung bei
der Verbindung von Erwerbsarbeit und Kinderbetreu-
ung. In den alten Bundesländern ist die Situation bei der
Kinderbetreuung katastrophal.


(Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Tatsächlich?)


Ein wirklicher Beitrag zu einem Konjunkturprogramm
wäre, sich vorzunehmen, die Kinderbetreuung im Wes-
ten wenigstens auf das Ostniveau zu bringen.

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1)

(C (D iele weitere Beispiele ließen sich anführen. (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Machen Sie doch noch ein bisschen weiter!)


(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ostdeutsche haben also allen Grund, selbstbewusst
nd nicht gebückt die deutsche Einheit mit zu gestalten.
ie Linke wird sich auch angesichts gewachsener bun-
espolitischer Verantwortung den Lebensinteressen der
stdeutschen in besonderer Weise verbunden fühlen.

Vielen Dank, meine Damen und Herren.


(Beifall bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Es hätten ruhig ein paar Männeken mehr da sein können! – Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Kommen Sie das nächste Mal wenigstens zu dritt!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622432700

Der Kollege Peter Hettlich von der Fraktion Bünd-

is 90/Die Grünen hat seine Rede zu Protokoll gege-
en,1) sodass ich als letzter Rednerin in dieser Debatte
er Kollegin Iris Gleicke für die SPD-Fraktion das Wort
eben kann.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)



Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1622432800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

or fast 20 Jahren haben die DDR-Bürgerinnen und -Bür-
er in einer friedlichen Revolution die Mauer niederge-
issen, die Staatsführung samt Stasi in die Wüste ge-
chickt und so die deutsche Einheit möglich gemacht.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


s war für uns Ostdeutsche eine gute Zeit, in der nichts
nmöglich schien.

Ich war noch jung,


(Zuruf von der FDP: Sie sind noch jung!)


ls die DDR ihr wohlverdientes Ende fand; aber ich kann
ich noch gut erinnern an unsere Ängste, an unsere
offnungen und an unsere Träume. Viele Hoffnungen
aben sich erfüllt, viele Träume sind Wirklichkeit ge-
orden.


(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ir haben unglaublich viel erreicht. Das muss jeder, der
ich an die DDR wahrhaftig und ohne verklärten Blick
rinnert, zugeben.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Es gibt aber auch viele Träume und Hoffnungen, die
ich nicht erfüllt haben. Manches hat sich als blanke Illu-
ion erwiesen. Manches ist an der harten Realität ge-
cheitert. Die Euphorie von damals ist dem kritischen

Anlage 30






(A) )



(B) )


Iris Gleicke
Blick auf einen noch immer nicht abgeschlossenen Auf-
holprozess längst gewichen.

Vielen Menschen wurde in diesem Prozess unglaub-
lich viel abverlangt: ein Höchstmaß an Willen und Be-
reitschaft zur Veränderung, die Fähigkeit, mit teilweise
gänzlich neuen äußeren Bedingungen umzugehen und
dabei die tagtäglichen Probleme zu meistern. Wir kön-
nen auf das, was wir geleistet haben, stolz sein, und zwar
jeder Einzelne. Und wir sind stolz darauf. Wir haben da-
mals nicht bei null angefangen. Wir hatten eine ganze
Menge, auf dem wir aufbauen konnten und an das wir
anknüpfen konnten. Wir erwarten, dass diese Leistung
endlich allgemein anerkannt wird.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir erwarten auch, dass die hinter diesen Leistungen
stehenden ostdeutschen Biografien endlich anerkannt
werden. Sie sollen anerkannt werden als die Lebensläufe
von Menschen, die in großer Mehrheit versucht haben,
unter den schwierigen und zum Teil fürchterlichen Be-
dingungen einer Diktatur ein anständiges Leben zu füh-
ren. Folgendes möchte ich für die Angehörigen meiner
ostdeutschen Generation sagen: Unsere Väter und Müt-
ter haben einen Anspruch auf Respekt und auf die Aner-
kennung ihrer Lebensleistung.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


Als ostdeutsche Sozialdemokraten setzen wir auf das
neu entstandene und gewachsene ostdeutsche Selbstbe-
wusstsein. Dieses Selbstbewusstsein beschränkt sich
nicht nur auf eine schmale Minderheit, sondern beflügelt
eine breite Mehrheit. Dieses Selbstbewusstsein gründet
im Stolz auf das bereits Erreichte und im kritischen
Blick auf die nach wie vor bestehenden Defizite. Wir ha-
ben schon viel erreicht. Es gibt aber noch viel zu tun.
Wir fordern ohne Wenn und Aber das ein, was den Ost-
deutschen zusteht. Dazu gehören unter anderem: glei-
cher Lohn für gleiche Arbeit,


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West und ein
einheitlicher gesetzlicher Mindestlohn in Ost und West.
Es geht um die Vollendung der sozialen Einheit unseres
Landes. Dafür stehen wir als ostdeutsche Sozialdemo-
kratinnen und Sozialdemokraten.


(Beifall bei der SPD)


Unter der Führung von Wolfgang Tiefensee ist der
Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit vorge-
legt worden. Er zieht ohne jede Schönfärberei eine ehrli-
che Zwischenbilanz und beschreibt einen Aufholpro-
zess, der fortgesetzt und beschleunigt werden muss. Das
kann natürlich einigen ostdeutschen CDU-Ministerpräsi-
denten nicht in den Kram passen, die beim Aufbau Ost
vor allen Dingen auf Propaganda setzen. Oder haben sie
etwa unsere gemeinsamen Entschließungsanträge und
unsere gemeinsame Arbeit im Deutschen Bundestag
nicht mitverfolgt? Wohl auch deshalb haben diese ost-
deutschen CDU-Ministerpräsidenten vor ein paar Tagen

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(C (D in Papier verbreitet, in dem sie ankündigen, im Fall eies Sieges bei der Bundestagswahl den Aufbau Ost wieer direkt im Kanzleramt ansiedeln zu wollen. ahrscheinlich ist das eine Arbeitsbeschaffungsmaßahme für Dieter Althaus, der sich nach der Landtagsahl in Thüringen einen neuen Job suchen muss. Der sachsen-anhaltinische Ministerpräsident Böhmer at sich immerhin nur wenige Stunden nach Bekannterden dieses substanzlosen Papiers mit deutlichen orten von dieser Forderung distanziert. Er wird wis en, warum. Der Ministerpräsident Böhmer braucht sich ber keine Sorgen zu machen, und die Menschen in Osteutschland brauchen sich keine Sorgen zu machen: Der ufbau Ost bleibt auch nach der Bundestagswahl bei olfgang Tiefensee in guten Händen und wird dann uch vom Kanzleramt aus wieder wirkungsvoll untertützt. (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Es war anfangs eine so gute Rede, und jetzt gleitet sie so ab!)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622432900

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zur Beschlussempfehlung des Aus-
chusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf
rucksache 16/13121. Der Ausschuss empfiehlt unter
r. 1 seiner Beschlussempfehlung in Kenntnis des Jah-

esberichts der Bundesregierung zum Stand der Deut-
chen Einheit 2008 auf Drucksache 16/10454 die An-
ahme des Entschließungsantrags der Fraktionen der
DU/CSU und der SPD auf Drucksache 16/10852 zu
em genannten Jahresbericht. Wer stimmt für diese Be-
chlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? –
ie Beschlussempfehlung ist damit mit den Stimmen der
oalitionsfraktionen bei Gegenstimmen der Fraktion
ündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke so-
ie bei Enthaltung der FDP-Fraktion angenommen.

Unter Nr. 2 seiner Beschlussempfehlung empfiehlt
er Ausschuss die Ablehnung des Entschließungsantrags
er Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/10854 zum
ahresbericht 2008. Wer stimmt für diese Beschlussemp-
ehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Diese
eschlussempfehlung ist ebenfalls angenommen, und
war mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der
DP-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
egen die Stimmen der Fraktion Die Linke.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 25 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (13. Ausschuss) zu dem An-
trag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll,






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Dr. Kirsten Tackmann, Karin Binder, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

Gleichstellung der Geschlechter in der Privat-
wirtschaft durch wirksame gesetzliche Rege-
lungen fördern

– Drucksachen 16/9486, 16/12986 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Dr. Eva Möllring
Renate Gradistanac
Ina Lenke
Jörn Wunderlich
Britta Haßelmann

Wie in der Tagesordnung ausgewiesen, werden die
Reden zu Protokoll genommen. Es handelt sich um die
Reden folgender Kolleginnen und Kollegen: Dr. Eva
Möllring, Renate Gradistanac, Caren Marks, Ina Lenke,
Dr. Barbara Höll und Irmingard Schewe-Gerigk.


Dr. Eva Möllring (CDU):
Rede ID: ID1622433000

Die Gleichstellung von Frau und Mann in der Wirt-

schaft ist zu einem Kernthema dieser Wahlperiode gewor-
den. Ich habe allein im Plenum inzwischen acht Reden zu
den ungleichen Einkommen von Frauen und Männern ge-
halten. Nachdem die Koalitionsfraktionen im März 2008
einen Antrag mit konkreten Forderungen verabschiedet
haben und vonseiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
ein weiteres Positionspapier vorgelegt wurde, zielt nun
auch die Linke mit weiteren Forderungen an die Privat-
wirtschaft nach. Allerdings, gut gemeint ist eben nicht gut
gemacht.

Es ist natürlich richtig, dass wir – auch in der Privat-
wirtschaft – endlich die Gleichstellung von Männern und
Frauen erreichen müssen. Schließlich verdienen Frauen
in Deutschland immer noch 23 Prozent weniger als Män-
ner. Und familienbedingte Auszeiten führen noch viel zu
oft zu langwierigen Nachteilen.

Bereits in unserem Antrag haben wir deutlich ge-
macht: Es sind viele Schritte in verschiedenen Politikfel-
dern erforderlich, um den Problemen zu Leibe zu rücken.
Außerdem brauchen wir einen Mentalitätswechsel, so-
wohl aufseiten der Wirtschaft als auch aufseiten der
Frauen. Die Beseitigung der komplexen Ursachen für die
Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern wird
nicht mit einem Federstrich gelingen, sondern lässt sich
nur Schritt für Schritt erreichen.

Die Bundesregierung hat zu vielen Aspekten, die in
dem vorliegenden Antrag angesprochen werden, bereits
Maßnahmen ergriffen – ich erinnere dabei vor allem an
meinen Vorschlag, den in der Schweiz entwickelten Lohn-
test „Logib“ einzuführen, damit jedes Unternehmen frei-
willig selbst überprüfen kann, wie groß die Lohnlücke im
jeweiligen Unternehmen ist. Wir sind sehr dankbar, dass
unsere Familienministerin Dr. Ursula von der Leyen die-
sen Vorschlag aufgenommen hat und ihn gemeinsam mit
der Wirtschaft umsetzt.

Die entscheidende Herausforderung in der Gleichstel-
lungspolitik ist meiner Ansicht nach die Chancengleich-
heit von Frauen und Männern. Dafür muss noch eine

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(C (D eihe von Aufgaben bewältigt werden, von denen ich die ichtigsten nenne: erstens das Selbstvertrauen von junen Frauen stärken, gut bezahlte, zukunftsträchtige Beufe zu wählen; zweitens die gerechte Bewertung und Beahlung von Tätigkeiten, die überwiegend von Frauen usgeübt werden, und zwar auch im Rahmen des Tarifgeüges; drittens Aufstiegschancen von Frauen im öffentlihen Dienst und in der Privatwirtschaft verbessern und iertens die flankierende Unterstützung von kindererzieenden Eltern, auch bezüglich der Arbeitszeiten, der Anrkennung und Schätzung von Teilzeitarbeit und der Fianzierung von unterstützenden Hilfen. Liebe Kollegen von der Linken, Sie wollen, dass in jeem Betrieb genauso viele Frauen wie Männer beschäfigt sind. Wenn zum Beispiel ein Technikbetrieb mit 2 000 eschäftigten eine solche Forderung umsetzen müsste, so räuchte er ad hoc 1 000 weibliche Fachkräfte für alle rbeitsebenen. Diese Frauen gibt es aber gar nicht auf em Arbeitsmarkt, und es wird sie auch in den nächsten ünf Jahren nicht geben. Denn der Anteil der weiblichen tudienanfängerinnen liegt im Fach Maschinenbau bei 7,2 Prozent, im Fach Informatik bei 14,6 Prozent und im ach Elektrotechnik nur bei 8,2 Prozent. In den technichen Ausbildungsberufen sieht es nicht viel anders aus. Frauen sind gerade in den MINT-Berufen chronisch xtrem unterrepräsentiert. Es hilft also nichts, Betriebe nd Unternehmen gesetzlich dazu zwingen zu wollen, leich viel Männer und Frauen zu beschäftigen, wenn wir icht von vornherein systematisch dafür sorgen, dass ädchen ihr Interesse an technischen Fächern früher ntwickeln und konsequent verfolgen. Dazu müssen wir ie Schulbildung schon frühzeitig verändern und die Stuienfächer ganz praktisch erweitern, um Frauen besser nzusprechen. Die Frage ist aber auch: Ist Elektrotechnik wirklich etas Besseres als Kindererziehung oder Arzthilfe? Anersherum gesagt: Es ist überfällig, dass die Tarifpareien die Tätigkeitsbeschreibungen überprüfen und die ätigkeiten von Frauen fair einschätzen. Genauso wichtig ist es, die Aufstiegschancen von rauen zu verbessern. Dazu haben Sie einige Vorschläge emacht, meine Damen und Herren von der Linken. Die ind auch nicht alle falsch. Eine jährliche Bestandsaufahme der Beschäftigungsstruktur, konkrete Gleichstelungskonzeptionen und die Gleichstellungskompetenz on Führungskräften sind natürlich richtig und werden uch schon vielfach durchgeführt. Nur, mit der Brechtange, mit einer Frist von 24 Monaten, mit einem Ausahlrecht des Betriebsrates und mit Rechtsansprüchen uf Einstellung und Beförderungen werden Sie die Ziele icht erreichen. Richtig ist: Die Betriebe müssen darauf achten, rauen auf allen Ebenen für die jeweils höhere Position u fördern. In der Anhörung Ende Januar war es schokierend zu hören, dass die Vertreter der Wirtschaft es lar abgelehnt haben, teilzeitbeschäftigte Frauen in Fühungspositionen zu bringen. Gut 46 Prozent, also fast die älfte aller in Deutschland beschäftigten Frauen, haben 007 in Teilzeit gearbeitet. Wenn diese alle nicht für Füh rungspositionen infrage kommen, dann ist es logisch, dass der Anteil insgesamt so gering ist. Trotz aller Kinderbetreuungsangebote geht die Tendenz von Müttern und Vätern eindeutig dahin, zugunsten der Familie die Arbeitszeit zu reduzieren, weil sich Familienarbeit eben nicht durch eine Betreuungsstelle erledigt und weil Mütter und Väter die Entwicklung ihrer Kinder eben auch miterleben und positiv beeinflussen wollen. Durch das Elterngeld reduzieren inzwischen gerade auch zahlreiche Männer ihre Arbeitszeit oder unterbrechen ihre Tätigkeit und verstärken den Trend. Es wird einen Mentalitätswechsel geben müssen, um Fachkräfte – seien sie weiblich oder männlich – in den Betrieben zu halten und ihnen eine Karriere bis in Führungspositionen zu ermöglichen. Männer und Frauen, die ihre Familie mit Teilzeit kombinieren, werden sich nicht gefallen lassen, ihre Karriere ad acta legen zu müssen. Und warum sollte es nicht möglich sein, in einer Teilzeitbeschäftigung maßgebliche Verantwortung zu tragen und höhere Positionen auszufüllen? In diesem Zusammenhang kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich eine Wettbewerbssituation zwischen den Unternehmen ergibt, wer die meisten gut ausgebildeten Teilzeitkräfte und die meisten Frauen in höheren Unternehmensebenen beschäftigt. Einen solchen Wettbewerb müssen wir politisch herausfordern und mitgestalten. Zu dem letzten, wichtigen Punkt, nämlich einer familienfreundlichen Gestaltung des Arbeitsmarktes, habe ich in den vergangenen Reden schon viel gesagt. In dieser Wahlperiode ist gerade in diesem Politikfeld ja wirklich ein erheblicher Bewusstseinswandel bei den Arbeitgebern erreicht worden. Deshalb kann ich nur sagen: Auf diesem Weg müssen wir weitermachen. Und wenn wir in der kommenden Wahlperiode endlich die Haushaltskräfte steuerlich anderen, betrieblichen Mitarbeitern gleichstellen, dann hätten wir wirklich den ganz großen Durchbruch erreicht. Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, Jutta Allmendinger, antworte erst kürzlich auf die Frage nach der Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern so: „Frauen werden nicht gleich behandelt. Sie haben nicht die gleichen Chancen. Das ist unsere Realität.“ Unsere Realität ist auch, dass Frauen immer noch erheblich weniger verdienen als Männer. Im Durchschnitt sind es 23 Prozent weniger. Britische Wirtschaftswissenschaftler haben erst kürzlich prognostiziert, dass Frauen erst in 150 Jahren so viel verdienen werden wie Männer. Zwar habe jede Frauengeneration Fortschritte bei der Angleichung der Einkommen erzielt, allerdings habe sich dieser Prozess deutlich verlangsamt. Hierfür seien nicht nur familienbedingte Erwerbsunterbrechungen verantwortlich, denn auch Frauen ohne berufliche Auszeiten verdienten nach zehn Jahren im Durchschnitt 12 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, und dies bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter und gleichem Beruf. Ursache hierfür sei die Diskriminierung von Frauen, der die Politik nicht ausreichend begegne. z d s s v D B S v s d z P m t F s m m n d t b t k t w d s v t d B b W b S d F w m i c d F P g V F z F d G w F l Zu Protokoll ge (C (D Ursächlich für die bestehende Entgeltungleichheit wischen Frauen und Männern sind nicht nur familienbeingte Erwerbsunterbrechungen, die geschlechtsspezifiche „Humankapitalausstattung“ und das eingechränkte Berufswahlverhalten von Frauen, wie oft erkürzt argumentiert wird – so auch von Ihnen, meine amen und Herren von der CDU/CSU-Fraktion, in der roschüre „Erfolgreiche Politik für Frauen“. Eine neue tudie zur Lohnlücke in Führungspositionen in der Priatwirtschaft belegt deutlich, in welch hohem Umfang geellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen für ie Verdienstunterschiede von Bedeutung sind. Zu diesen ählen auch mittelbar und unmittelbar diskriminierende raktiken auf dem Arbeitsmarkt und in den Unternehen. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche, in dessen Unernehmen es in den vergangenen 60 Jahren keine einzige rau im Vorstand gab, bekannte letzten Sonntag: „Wir ind fünf Herren im Vorstand, keine Frau. Das ist beschäend.“ Es ist in der Tat beschämend, dass die Spitzengreien der großen privaten Unternehmen in Deutschland ach wie vor eine nahezu reine Männerdomäne sind. In en 200 größten Unternehmen außerhalb des Finanzsekors sind nur 2,5 Prozent der Vorstandsposten mit Frauen esetzt. Der Frauenanteil in den Aufsichtsund Verwalungsräten beträgt dort rund 9 Prozent. Dabei werden napp drei Viertel der Frauen von den Arbeitnehmerverretungen entsandt. Dass hier eine Quote wirkt, hat Noregen mit seiner 40-Prozent-Quotierung für Frauen in en Aufsichtsräten eindrücklich bewiesen. Im europäichen Vergleich liegt Norwegen mit einem Frauenanteil on 41 Prozent in den Topgremien der großen börsennoierten Unternehmen weit über dem Länderdurchschnitt, er 11 Prozent beträgt. Das Bundesgleichstellungsgesetz, das für die gesamte undesverwaltung gilt, hat erste positive Ergebnisse geracht. Der Bund hat hier eine wichtige Vorbildfunktion. ichtig ist aus meiner Sicht, dass der zweite Erfahrungs ericht bald kommt. Derzeit gibt es nur eine beamtete taatssekretärin, die erste seit sieben Jahren. Seit Grünung der Bundesrepublik gab es insgesamt nur sieben rauen in dieser Funktion. Wir werden wohl auch hier eitere Strategien und Umsetzungsschritte entwickeln üssen. Denkbar wäre zum Beispiel ein Gleichstellungs ndex für die obersten Bundesbehörden. Hier gibt es siherlich auch kreative und effektive Vorschläge vonseiten er Gleichstellungsbeauftragten. Heute beraten wir einen Antrag der Linken, in dem die örderung der Gleichstellung der Geschlechter in der rivatwirtschaft durch wirksame gesetzliche Regelungen efordert wird. Die bisherigen Bilanzen zur freiwilligen ereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von rauen und Männern haben nur geringe Erfolge aufgeeigt. Eine deutliche Erhöhung der Anzahl von Frauen in ührungspositionen hat es nicht gegeben. Wir brauchen aher weiter reichende Maßnahmen und eine umfassende esamtstrategie zur Gleichstellung von Frauen im Ererbsleben. In Ihrem Antrag vermisse ich allerdings die orderung nach flächendeckenden gesetzlichen Mindest öhnen und eine Quotierung von Aufsichtsräten. Dr. Eva Möllring gebene Reden Da die CDU/CSU die Frauen auch beim Thema Entgeltgleichheit im Stich gelassen hat, haben wir von der SPD-Fraktion einen Zehnpunkteplan zur Gleichstellung im Erwerbsleben verabschiedet. Hier will ich kurz vier Punkte nennen. Wir wollen einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. Wir wollen eine gesetzliche Regelung für die Privatwirtschaft. Wir wollen eine gesetzliche Quote für die Besetzung von Aufsichtsratsposten, und wir wollen gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Der Sozialdemokrat August Bebel hat unsere Debatte gut auf einen Punkt gebracht. Ich zitiere: „Der Grad der Freiheit einer Gesellschaft misst sich immer an der Stellung der Frau.“ Die SPD will die Verwirklichung der Gleichstellung in unserer Gesellschaft durch gesetzliche Regelungen voranbringen. Denn die freiwillige Vereinbarung der Bundesregierung mit den Spitzenverbänden der privaten Wirtschaft von 2001 hat nicht gewirkt. Sie erreicht weder die einzelnen Unternehmen und Betriebe noch verpflichtet sie zu etwas. Die Vereinbarung ist noch nicht einmal überall in der Wirtschaft bekannt. Auch die Frauenministerin hat leider wenig dazu beigetragen, sie bekannter zu machen. Die Bilanzen der Bundesregierung sprechen nicht einmal andeutungsweise für einen Strukturwandel in der Wirtschaft. In dieser Analyse sind wir uns fast alle einig. Nur in den Schlussfolgerungen nicht. Wir, die Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion, haben Schlussfolgerungen gezogen. Wir haben – weil mit dem Koalitionspartner bei diesem Thema keine Einigkeit zu erzielen war – ein klares Positionspapier verabschiedet: Jetzt sind Frauen dran: Gleiche Chancen im Beruf verwirklichen! Damit machen wir deutlich: Ohne die Frauen geht es nicht. Deshalb legen wir verstärkt unser Augenmerk auf die Erwerbsarbeit von Frauen, und deshalb brauchen wir auch gesetzliche Regelungen. Entgeltgleichheit ist für die SPD eine Frage der Gerechtigkeit. Die heute überwiegend geschlechtsspezifisch getrennten Arbeitsmärkte müssen der Vergangenheit angehören ebenso wie die Zuschreibung von Teilzeitarbeit mehrheitlich den Frauen. 87 Prozent aller abhängig Beschäftigten, die 2008 pro Woche weniger als 20 Stunden gearbeitet haben, waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Frauen. In Medienberichten über eine bisher unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zu Beginn dieser Woche ist zu lesen, dass die Lebenszufriedenheit von Müttern dann am größten ist, wenn sie Vollzeit arbeiten. Und ich füge hinzu: Nur die existenzsichernde und sozialversicherungspflichtige Erwerbsarbeit von Frauen sichert wirkliche Chancengleichheit. Nicht hinzunehmen, ist der überproportionale Anteil von Frauen im Niedriglohnbereich. Hier brauchen wir als Erstes einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn. Dieser kommt Frauen dann überproportional zugute. Lohnunterschiede von bis zu 23 Prozent zwischen Männern und Frauen sind inakzeptabel. Als Erstes muss e b v h k B – p g g n R B G t g v E b m e m s s o s s s B g s c 4 m E s 1 2 k Q h m e B h s 7 g m d d m s l w Zu Protokoll ge (C (D s daher mehr Transparenz bei Löhnen und Gehältern geen. Aber wir wissen auch: Die Entgeltdiskriminierung on Frauen wird sich nicht von selbst erledigen; denn dainter verbergen sich immer noch mittelbare frauendisriminierende Strukturen unserer Gesellschaft. Bei der eseitigung von Entgeltdiskriminierung sind natürlich wer will dies bestreiten – die Wirtschaft und die Tarif artner gefordert. Denn neben der Privatwirtschaft traen Tarifverträge eine erhebliche Mitverantwortung bei eschlechtsspezifischen Entgeltunterschieden. Wir könen als Bundesgesetzgeber jedoch entsprechende ahmenbedingungen setzen, wie wir es etwa mit dem undesgleichstellungsgesetz und dem Allgemeinen leichbehandlungsgesetz schon getan haben und weiter un werden. Als Schlüssel zur Herstellung von Lohnleichheit gilt die Arbeitsbewertung. Wir wollen rechtlich erbindliche Diskriminierungschecks einführen. Den ntgeltsystemen müssen diskriminierungsfreie Arbeitsewertungssysteme zugrunde liegen. Wir werden uns geeinsam mit den unterstützenden Gewerkschaften für ine solche Lösung einsetzen. Weiter werden wir uns für Quotenregelungen stark achen, und zwar überall dort, wo sie zielführend einge etzt werden können. Was heißt das? Sie sollen und müsen immer dort greifen und eingesetzt werden, wo Frauen hne dieses Instrument nicht zum Zuge kommen. Wir wisen um die Bedeutung, die eine Beteiligung beider Gechlechter an der Unternehmensführung für den wirtchaftlichen Erfolg von Unternehmen hat. Aber – die eteiligung von Frauen in solchen Spitzenpositionen staniert weiter. Sie ist aber nicht nur ein Gebot der Gechlechtergerechtigkeit, sondern auch eines wirtschaftliher Vernunft. Das schon viel zitierte Beispiel von der norwegischen 0-Prozent-Beteiligung von Frauen in den Aufsichtsräten öchte ich trotzdem noch einmal anführen. Wir wissen: s hat gut und schnell gewirkt. Der Frauenanteil stieg chon unter der Drohung des Gesetzes an, und zwar von 8 Prozent in 2006 auf 30 Prozent im April 2007. Im April 008 war dann die 40-Prozent-Marke erreicht. Es gibt ein Argument, warum dies bei uns nicht so sein würde. ualifizierte Frauen gibt es genug. Bereits im Jahr 2007 at der Deutsche Juristinnenbund eine Liste mit 450 Naen erstellt. Aber wie sieht unsere Realität aus ? Nach einer aktullen Untersuchung – Februar/März 2009, Hansöckler-Stiftung – von 160 börsennotierten Unternehmen aben nur 10 Prozent der Unternehmen eine Frau im Vortand. Der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten liegt bei ,5 Prozent. Die SPD wird sich dafür einsetzen, dass eine esetzliche Quote für die Besetzung von Aufsichtsratsandaten mit Frauen eingeführt wird. Wir brauchen ein iskriminierungsfreies Steuerrecht, das heißt, dass wir as Ehegattensplitting und die Steuerklassen umgestalten üssen. Denn in ihrer jetzigen Ausgestaltung befördern ie genau die alten traditionellen Rollenbilder. Wir wolen wirkliche Chancengleichheit. Jetzt sind Frauen dran – damit Gleichstellung nicht eiter eine Forderung, sondern endlich Realität wird. Renate Gradistanac gebene Reden Die Linke fordert ein Gleichstellungsgesetz für die Pri vatwirtschaft ab fünf Mitarbeitern. Das geht an der Realität vorbei. Ziel des Gesetzesentwurfes soll es sein, dass Betriebe ab fünf Mitarbeitern ebenso viele Frauen wie Männer beschäftigen – ab fünf Beschäftigten –, eine jährliche Bestandsaufnahme der Beschäftigungsstruktur vorlegen – ab fünf Beschäftigten –, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse umwandeln – ab fünf Beschäftigten –, betriebliche oder betrieblich mitfinanzierte externe Kinderbetreuung bereitstellen – ab fünf Beschäftigten. Und falls die im Gesetz genannten Maßnahmen – wohlgemerkt bei Betrieben ab fünf Beschäftigten – nach Ablauf von 24 Monaten nicht umgesetzt wurden, dann erfolgt zwangsweise die Wahl einer betrieblichen Gleichstellungsbeauftragten für Unternehmen ab 20 Beschäftigten, die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, die den Betriebsrat und die Beschäftigten zu Fragen der Gleichstellung beraten soll, und die jährliche Bestandsaufnahme der Beschäftigungsstruktur. Was heißt das? Wie wird ein solches Gesetz in kleinen Betrieben mit sieben Beschäftigten wie beispielsweise einem Friseursalon, einem Blumenladen oder einer Bäckerei umgesetzt? Welche Wirkung hat ein solches Gesetz auf die gegenwärtige Personalstruktur? Muss der Inhaber oder die Inhaberin eines Friseursalons zwei weibliche Mitarbeiter entlassen und dafür zwei männliche Mitarbeiter einstellen? Kann ein solches Gesetz dann als Kündigungsgrund herangezogen werden? Dieser Gesetzentwurf wäre für kleine Betriebe die Fahrkarte in die Unternehmenspleite. Hier fehlt es den Autoren an betriebswirtschaftlichem Sachverstand. Abgesehen davon, Unternehmen suchen händeringend Frauen für technische Berufe. Gerade deshalb nehmen viele Betriebe und Behörden am Girls’ Day oder der Aktion MINT teil, um junge Frauen für Berufe außerhalb der traditionell weiblichen Ausbildungen zu begeistern. Bereits jetzt gibt es in vielen kleinen und mittleren Betrieben und Unternehmen hervorragende familienunterstützende Programme, die die Gleichstellung der Geschlechter unterstützen. Die DIHK hat gute und praktikable Ideen in einem Checkheft für familienfreundliche Unternehmensführung zusammengestellt. Das wird bereits genutzt. Klar ist, dass die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft und auch im öffentlichen Dienst noch nicht durchgesetzt wurde. Ob jedoch ein weiteres Gleichstellungsgesetz die Lösung bringt, bezweifle ich stark. Denn gerade das Gleichstellungsgesetz für die oberen Bundesbehörden des Bundes, das seit 2001 in Kraft ist, hat kaum Verbesserung geschaffen. Es hat sogar zu einer Erhöhung des Frauenanteils bei der Teilzeitarbeit geführt. Das wollen wir doch alle nicht. Meiner Überzeugung nach liegt der Schlüssel für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt in einem flächendeckenden Betreuungsangebot für Kinder. Zwei Zahlen machen das deutlich: 80 Prozent aller Frauen ohne Kind sind erwerbstätig, aber nur 65 Prozent mit Kind. Nach wie vor ist es die mangelnde Kinderbetreuung, die e u h p g t n m D R d u n r E t F F s d W n s K e m t E h b G b f c u h U v d s d k g e s F s d s v v Zu Protokoll ge (C (D ine Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit von Frauen nd Männern behindert. Solange wir das nicht geändert aben, werden Mütter und Väter nicht an den Arbeitslatz zurückkehren und ihre Karriere nicht erfolgreich estalten können. Aber nicht nur die fehlende Kinderbereuung bremst, auch die Steuerklasse 5 macht die Aufahme von Arbeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitneher wenig attraktiv. Hohes Brutto und niedriges Netto! ann wird eher auf einen Minijob ausgewichen. Die im Antrag genannten Forderungen scheitern an ealitätsferne und am bürokratischen Aufwand plus den amit verbunden Kosten und sind in Krisenzeiten starr nd unflexibel. Es kann nicht sein, das der Staat in Unterehmen ab fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hineinegiert und vorschreibt, wer eingestellt wird. Das ist ein ingriff in die Organisationsabläufe und Personalstruk uren von Unternehmen. Dieses Bumeranggesetz wird rauen eher schaden als nützen. Deshalb lehnt die FDPraktion diesen Antrag ab. Die Diskriminierung von Frauen in der Privatwirt chaft ist nicht länger hinnehmbar. Immer wieder wird in iesem Hause auf Freiwilligkeitsverpflichtungen der irtschaft gesetzt, um Frauen auch in sogenannten Män erberufen ihren Platz zu garantieren. Und immer wieder cheitert das Selbstverpflichtungsprinzip. Die aktuelle rise macht es mehr als deutlich: Es ist Zeit zu handeln! Entgeltungleichheit von Frauen in Deutschland ist ben nicht ausschließlich Sache der Tarifparteien. Wir üssen Bedingungen dafür schaffen, dass die Tarifpar eien tatsächlich zu Gleichberechtigung und wirksamer ntgeltgleichheit finden, gerade in Krisenzeiten. Dazu aben wir als Linke Ihnen einen Antrag vorgelegt. Sie brauchen diesem Antrag nur zuzustimmen, dann leiben auch die Forderungen der SPD nach einem leichstellungsgesetz für die private Wirtschaft nicht nur loße Wahlkampftaktik. Für die Linke ist in Sachen Gleichstellung kein Platz ür Taktik, sondern es bleibt beim klaren und verlässlihen Bekenntnis: Frauen gehört mindestens die Hälfte – nd das nicht nur in Aufsichtsräten. Wir bemühen uns, ier gemeinsam ein Gesetz zu verabschieden, welches für nternehmen und Beschäftigte, Betriebsräte und Tarif ertragsparteien einen verbindlichen Rahmen dafür setzt, ass eigene, auf die verschiedenen Berufszweige zugechnittene, differenzierte Vorgaben gemacht werden, wie ie Entgeltgleichheit erreicht werden kann. Das muss onkret sein, und wir müssen konkret werden. Wir müssen esetzgeberisch aktiv werden, ohne in die Tarifautonomie inzugreifen. Denn es ist Aufgabe des Staates, die tatächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von rauen und Männern durchzusetzen. Er muss auf die Beeitigung der bestehenden Nachteile hinwirken. Tun wir ies hier gemeinsam, indem wir wirksame gesetzgeberiche Rahmenbedingungen schaffen! Damit die Gleichstellung der Geschlechter in der Priatwirtschaft wirksam gefordert wird, sollen Betriebe erpflichtet werden, einen Maßnahmeplan zur Förderung gebene Reden Dr. Barbara Höll der Gleichstellung vorzulegen. Betriebe und Betriebsräte sollen zu aktiver Gleichstellungspolitik verpflichtet werden, dass Frauen bei Feststellung von Diskriminierung einen Rechtsanspruch auf Einstellung oder Beförderung haben. Sind Krisenzeiten die richtigen Zeiten für Gleichstellung? Ich meine: ja. Denn um ein abgegriffenes Bonmot zu verwenden: In jeder Krise steckt auch eine Chance. Wir müssen die Gelegenheit nutzen, verkrustete Strukturen aufzubrechen und die Gleichstellung voranzubringen. Wir brauchen grundlegende Veränderungen bei den PerDie Linke sagt: Wir brauchen ein richtiges Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz. Zurzeit haben wir mit Ihrem Gesetz nur einen zahnlosen Tiger. Spürbare Verbesserungen bekommen wir nur, wenn wir endlich ein Verbandsklagerecht einführen. Damit gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit nicht nur der Wahlkampfschlager dieses Sommers bleibt, können wir heute gemeinsam endlich wirksame Rahmenbedingungen zur Gleichberechtigung und gleichen Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben schaffen. Die Linke steht für die Gleichstellung. Sie nicht! Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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Renate Gradistanac (SPD):
Rede ID: ID1622433100




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Caren Marks (SPD):
Rede ID: ID1622433200




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Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1622433300
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622433400







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(B) )


Ich freue mich, dass wir uns am Ende dieser Legisla-
turperiode noch einmal mit dem Thema Gleichstellung in
der Privatwirtschaft beschäftigen. Denn das ist leider bit-
ter nötig. Deutschland ist unter dieser Regierung in Sa-
chen Gleichstellung der Geschlechter weiter zurückge-
fallen. Wir haben es schon öfter hier erörtert: Wir haben
einen beschämend hohen Unterschied zwischen den Ge-
hältern von Frauen und Männern, mit 23 Prozent sind wir
nahezu europäisches Schlusslicht. Der Anteil von Frauen
an den sogenannten geringfügig Beschäftigten liegt bei
über 65 Prozent, der Anteil von Frauen am Niedriglohn-
sektor bei fast 70 Prozent, der Anteil von Frauen an den
Teilzeitbeschäftigten bei 83 Prozent – und zwar nicht,
weil sie das so wählen, sondern weil sie Familie und Be-
ruf vereinbaren müssen. Das Armutsrisiko von Alleiner-
ziehenden ist mit 36 Prozent doppelt so hoch wie im
Durchschnitt aller Haushalte. Und: Arme Alleinerzie-
hende sind zu 95 Prozent Frauen. Bei den Führungskräf-
ten tut sich nichts, Männer unter sich. Ebenso bei den
Aufsichtsräten. Diese Zahlen sind bekannt, sie werden
vom Statistischen Bundesamt, von den Forschungs-
instituten, vom Frauenministerium veröffentlicht.

Die letzten vier Jahre waren vier verlorene Jahre für
die Frauenpolitik. Vom Frauenministerium werden die
Bilanzen zur Vereinbarung zwischen Bundesregierung
und Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit in
der Privatwirtschaft herausgegeben. Deren Ergebnisse
lassen sich zusammenfassen als heiße Luft: viele Ab-
sichtserklärungen, viele Prüfaufträge, durchaus interes-
sante Einzelinitiativen. Aber gucken wir doch genau hin:
Ausdrücklich war vereinbart worden, den Anteil von
Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Das DIW hat
es gerade letzten Monat wieder veröffentlicht: Es gibt
keine signifikanten Ergebnisse. 2007 ging der Frauen-
anteil sogar wieder zurück. Die Vereinbarung ist komplett
gescheitert. Die meisten Betriebe kennen sie nicht einmal.

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(D onalstrukturen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Ohne ge etzliche Regelungen wird es nicht gehen. Da bin ich ganz iner Meinung mit den Kolleginnen und Kollegen der inksfraktion. Meine Fraktion hat ja auch entsprechende nträge eingebracht. Wir brauchen differenzierte Daten ur Beschäftigtenstruktur. Ich begrüße, dass die Betriebe n zwei Jahren selbst Maßnahmen innerhalb konkreter andlungsfelder entwickeln sollen. Die Vergabe öffentli her Aufträge an Gleichstellungsmaßnahmen zu knüpfen at meine Fraktion bereits mehrfach beantragt, ebenso ie die Einführung eines Verbandsklagerechts. Ich freue ich, dass die Linke diese Grünen Forderungen inzwi chen übernommen hat. Aber lassen Sie mich auch noch ein paar Sätze zu den orderungen sagen, die wir nicht teilen: Zunächst. Das Gesetz soll für alle Betriebe ab fünf Be chäftigte gelten. Ich denke, das ist zum einen unrealisisch, zum anderen aber auch nicht zielführend. Ein etrieb mit fünf Beschäftigten, eine Arztpraxis, ein Frieursalon – die sollen alle Berichte schreiben und Maßahmen prüfen und umsetzen? Auch die starke Stellung des Betriebsrats ist aus meier Sicht übertrieben. Er soll ein Initiativrecht, ein Mitestimmungsrecht, ein Auswahlrecht erhalten. Ebenso ist die Idee, dass Unternehmen ab 20 Beschäfigte eine beratende Koordinationsstelle zur Gleichstelung einrichten, ziemlich weltfern. Damit würde in der onsequenz eine unspezifizierte Struktur errichtet, mit einen Kompetenzen, keinem Budget. Wovon sie finaniert werden soll, lässt die Linke in ihrer üblichen Art ofen. Daher mein Fazit: Ja, wir brauchen ein Gleichstelungsgesetz für die Privatwirtschaft. Große Teile Ihres orschlags begrüße und unterstütze ich, aber es gibt eutliche Schwächen im Detail. Wir kommen zur Abstimmung. Der Ausschuss für amilie, Senioren, Frauen und Jugend empfiehlt in seier Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/12986, den ntrag der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/9486 bzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Die Bechlussempfehlung ist mit den Stimmen der Koalitionsraktionen und der FDP-Fraktion bei Gegenstimmen der raktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die inke angenommen. Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt Ich rufe die Tagesordnungspunkte 32 a und 32 b auf: a)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622433500




(A) )


(B) )

gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem
Abkommen vom 1. Oktober 2008 zwischen der
Regierung der Bundesrepublik Deutschland
und der Regierung der Vereinigten Staaten
von Amerika über die Vertiefung der Zusam-
menarbeit bei der Verhinderung und Bekämp-
fung schwerwiegender Kriminalität

– Drucksachen 16/13123, 16/13185 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss

b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umset-
zung des Abkommens zwischen der Regierung
der Bundesrepublik Deutschland und der
Regierung der Vereinigten Staaten von Ame-
rika vom 1. Oktober 2008 über die Vertiefung
der Zusammenarbeit bei der Verhinderung
und Bekämpfung schwerwiegender Kriminali-
tät

– Drucksachen 16/13124, 16/13186 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Rechtsausschuss

Wie in der Tagesordnung ausgewiesen, werden die
Reden zu Protokoll genommen. Es handelt sich um die
Reden folgender Kolleginnen und Kollegen: Clemens
Binninger, Wolfgang Gunkel, Gisela Piltz, Jan Korte und
Wolfgang Wieland.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1622433600

Vor wenigen Tagen wurde der Verfassungsschutzbe-

richt für das Jahr 2008 vorgestellt. Eine ganz wesentliche
Erkenntnis des Berichts: Vom islamistischen Terrorismus
geht nach wie vor eine sehr ernst zu nehmende Bedrohung
für Deutschland aus. Mehr noch: Obwohl in den letzten
Jahren Anschläge in Deutschland erfolgreich aufgedeckt
und vereitelt werden konnten, ist das internationale isla-
mistisch-terroristische Spektrum nicht geschwächt. Im
Gegenteil: Es gibt vermehrt Hinweise, dass junge Isla-
misten aus Deutschland in Terror-Camps gereist sind.
Über das Internet werden immer wieder Drohbotschaften
verbreitet, die sich zunehmend auf Deutschland beziehen.
Diese Entwicklung müssen wir als Sicherheitspolitiker
sehr ernst nehmen.

Der islamistische Terrorismus, wie wir ihn in den letz-
ten Jahren erleben, zeigt ganz deutlich, dass terroristi-
sche und kriminelle Netzwerke zunehmend international,
über Landesgrenzen hinweg agieren – ein Aspekt der
Globalisierung, wie er in den 90er-Jahren vielleicht so
noch nicht absehbar gewesen ist.

An dieser Entwicklung muss sich auch unsere Sicher-
heitspolitik orientieren, denn Sicherheit zu gewährleis-
ten, gehört zu den vornehmsten Aufgaben unseres Staa-
tes. Wenn wir diese Entwicklung ernst nehmen, müssen
wir erkennen, dass ein einzelner Staat allein oft nicht
mehr viel ausrichten kann. Vielmehr müssen wir gemein-

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(C (D am mit unseren Partnern wirksame Lösungen finden – ie es auch in der Vergangenheit schon geschehen ist. ir müssen unsere Kooperation – davon bin ich über eugt – ausbauen, um auch in Zukunft gegen den internaionalen Terrorismus effektiv vorgehen zu können. Einer unserer wichtigsten Partner sind dabei die Verinigten Staaten von Amerika. Zur Intensivierung unserer usammenarbeit mit den USA wurde am 1. Oktober 2008 in Abkommen geschlossen, das wir mit den vorliegenden esetzentwürfen ratifizieren und in Bundesrecht umset en. Vorbild für dieses Abkommen war der 2005 zwischen eutschland und weiteren EU-Staaten geschlossene Ver rag von Prüm, der sich mittlerweile als so erfolgreich eriesen hat, dass die meisten der Kooperationsregelungen n den gemeinsamen EU-Rechtsrahmen übernommen urden. Ich bin überzeugt, dass wir ähnliche Erfahrunen auch in der Zusammenarbeit mit den USA machen erden. Wie wichtig diese Kooperation ist, zeigt auch die atsache, dass mittlerweile auch andere EU-Staaten verleichbare Abkommen mit den Vereinigten Staaten abchließen. Das „Prüm-ähnliche“ Abkommen zwischen Deutschand und den USA wird die Zusammenarbeit bei der Beämpfung schwerwiegender Kriminalität verbessern. as gilt insbesondere für die Bekämpfung des internatioalen Terrorismus. Das Abkommen sieht deshalb vor, ass Daten über Personen übermittelt werden können, ie im begründeten Verdacht stehen, terroristische Strafaten zu begehen oder Terror-Ausbildungslager durchaufen zu haben. Übermittelt werden dürfen in Zukunft aten, die zur Identifizierung von Personen dienen – ame, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit oder daktylo kopische Daten. Auch erfasst sind selbstverständlich Inormationen zu Umständen, die den konkreten Terrorisusverdacht begründen. Darüber hinaus schafft es die Voraussetzung für einen utomatisierten Austausch von Fingerabdruckund NA-Daten nach dem Vorbild des Prümer Vertrags. eutschland und die USA gewähren sich nicht einen vol en Zugriff auf Daten. Das halte ich gerade bei diesen ehr sensiblen Daten für sehr wichtig. Stattdessen werden ukünftig im sogenannten Hit/No-Hit-Verfahren Fundtellendatensätze für Fingerabdrücke und DNA abgeglihen, die aber noch keine Identifikation der betreffenden erson zulassen. Ergeben sich bei diesem automatisier en Abgleich Übereinstimmungen zwischen den Datenbetänden und der fraglichen Spur, können dann personenezogene Daten wie Name oder Anschrift – wie auch isher üblich – auf dem normalen Wege der Rechtshilfe ngefragt werden. Gerade weil es sich hier um sensible Daten in der interationalen Kooperation handelt, möchte ich auch auf das hema Datenschutz eingehen, das bei dem Abkommen zwichen Deutschland und den USA wie auch beim Vertrag on Prüm sehr großgeschrieben wird. Es kann nicht im Inresse des Staates sein, Daten von Personen, von Terrorisn zu schützen, die schwerste Straftaten vorbereiten. Hier egzusehen und auf wichtige Kooperationselemente bei er Terrorismusbekämpfung zu verzichten, wäre der falche Weg. Wir brauchen auch hier transparente Regeln nd den unbedingten Schutz personenbezogener Daten. Genau das tut das Abkommen. Es werden ausschließlich Daten über Personen weitergegeben, die von den deutschen oder US-amerikanischen Behörden mit einem konkreten und bestätigten Verdacht dem terroristischen Umfeld zugerechnet werden. Das Hit/No-Hit-Verfahren wird von Datenschutzexperten sehr positiv bewertet, weil es sehr grundrechtsschonend ist. Personendaten werden erst dann ersichtlich, wenn Übereinstimmungen vorliegen, also ein übereinstimmender Fingerabdruck oder ein gleiches DNA-Profil. Außerdem sieht das Abkommen die vertrauliche Verwendung übermittelter Daten vor. Falsche Datensätze müssen demnach korrigiert oder gelöscht werden, wenn sie nicht mehr erforderlich sind. Die Bundesrepublik Deutschland ist dem Umsetzungsgesetz zufolge verpflichtet, die vereinbarten völkerrechtlichen Auskunfts-, Sperrungsund Löschungsansprüche eines Betroffenen gegenüber den USA geltend zu machen. Wir haben damit ein wirksames Instrument im grenzüberschreitenden Kampf gegen den internationalen Terrorismus, das gleichzeitig die strengen Datenschutzregelungen von Prüm adaptiert. Der frühzeitige Austausch von Informationen ist eine wesentliche Voraussetzung, um unseren Sicherheitsbehörden bei grenzüberschreitenden Aktivitäten von Terroristen die Möglichkeit zu geben, Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren, und zwar bevor Schaden eintritt. Das Abkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika ist dafür eine wichtige Grundlage. Deshalb stimmt die Union den vorliegenden Gesetzen zu. Heute beraten wir einen Gesetzentwurf der Bundes regierung für ein Gesetz zu dem Abkommen vom 1. Oktober 2008 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Verhinderung und Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität sowie ein Gesetz zur Umsetzung desselben Abkommens. Bereits im Oktober 2008 haben sich die Bundesregierung und die USA mit dem Abkommen auf eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bei der Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität geeinigt. Es enthält Regelungen für den automatisierten Abruf von DNAund Fingerabdruckdaten sowie den Austausch von Daten terrorverdächtiger Personen. Auf die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus kann nur durch eine verstärkte internationale Zusammenarbeit der Behörden reagiert werden. Um schwerwiegende Kriminalität gezielt bekämpfen und verhüten zu können, gibt es zu einer partnerschaftlichen Kooperation zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten keine Alternative! Aber auch und gerade in Zeiten der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus müssen Grundrechte gewahrt bleiben. Der sensible Punkt bei diesem Abkommen ist ohne Zweifel der Datenschutz: So hat schon der Bundesrat Mitte Mai ausdrücklich darauf hingewiesen, dass D s g B A s p G 2 Z r d u S c p m b m A n d b s V E f s n D k a u d d V Z A K G G A v e d m d w f D r s u z I g Zu Protokoll ge (C (D atenschutzbestimmungen bei der deutsch-amerikanichen Zusammenarbeit zur Verbrechensbekämpfung einehalten werden müssen. Vollkommen zu Recht weist der undesrat darauf hin, dass die datenschutzrechtlichen nforderungen vor allem im Hinblick auf die unterchiedlichen Datenschutzstandards der beiden Vertragsarteien zu bewerten sind! Deutlich ins Auge fallen hierbei die Parallelen zum esetz zur Umsetzung des Beschlusses des Rates vom 3. Juni 2008 zur Vertiefung der grenzüberschreitenden usammenarbeit, insbesondere zur Bekämpfung des Terorismus und der grenzüberschreitenden Kriminalität, as wir am 20. April debattiert haben. Auch dort geht es m eine engere grenzübergreifende Zusammenarbeit der icherheitsbehörden. Allerdings gelten für die polizeilihe und justizielle Zusammenarbeit innerhalb der Euroäischen Union die allgemeinen Grundsätze des Rahenbeschlusses 2008/977/JI des Rates vom 27. Novemer 2008. Eine solche Grundlage gibt es für die Zusamenarbeit mit den Vereinigten Staaten von Amerika nicht. Vor diesem Hintergrund muss vor allem der Art. 12 des bkommens, der die Übermittlung von personenbezogeen Daten regeln soll, besonders kritisch betrachtet weren: Diese Regelung soll die Übermittlung von personenezogenen Daten besonderer Kategorien eigentlich an trengere Anforderungen knüpfen. Allerdings sehe ich die oraussetzungen hierfür nicht ausreichend konkretisiert. s wird zwar eine „besondere Relevanz“ der Daten ge ordert, allerdings wird nicht näher bestimmt, worum es ich bei dieser „besonderen Relevanz“ handeln soll. Geauso wenig wird der Übermittlungszweck konkretisiert. er Text verweist pauschal auf „die Zwecke dieses Ab ommens“. Außerdem bezieht sich die Sonderregelung des Art. 12 usschließlich auf Spontanübermittlungen nach Art. 10 nd gilt nicht für Datenübermittlungen nach Art. 5 und 8 es Abkommens. Wegen ihres besonderen Charakters ist ie Spontanübermittlung aber explizit auf den Zweck der erhinderung terroristischer Straftaten begrenzt. Diese weckbeschränkung geht aber aus Art. 12 nicht hervor. uch eine verbindliche Definition der schwerwiegenden riminalität sowie der terroristischen Straftaten als rundvoraussetzung für den Datenaustausch auf der rundlage des Abkommens fehlt. In Art. 10 Abs. 3 des bkommens ist zwar eine Notifizierung der Straftaten orgesehen, allerdings kann diese jederzeit einseitig von iner der Vertragsparteien geändert werden. Gerade vor em Hintergrund, dass die Voraussetzungen für die Überittlung von Daten nicht ausreichend konkretisiert weren, sind die Datenkategorien, die in Art. 12 aufgezählt erden, viel zu weitgehend! Wenn als Gegenargument hierzu immer wieder angeührt wird, dass sie dem Standardkatalog der allgemeinen atenschutzgesetze entsprächen ist dies zwar faktisch ichtig. Es wird aber ausgeblendet, dass die Zweckbetimmung dieser Gesetze wesentlich breiter gefasst ist nd Art. 12 ausschließlich auf den konkreten Zweck abielt, terroristische Straftaten nach Art. 10 zu verhindern. nwieweit beispielsweise die Übermittlung über die Mitliedschaft in einer Gewerkschaft dazu beitragen soll, Clemens Binninger gebene Reden terroristische Straftaten zu verhindern, ist vollkommen rätselhaft und in keiner Weise nachvollziehbar. Vollkommen zu Recht protestieren die Gewerkschaften an dieser Stelle! Gewerkschaftszugehörigkeit darf kein Datum sein, das im Rahmen dieses Abkommens übermittelt wird! Der Diskriminierung und Repression von Gewerkschaftsangehörigen wäre damit Tür und Tor geöffnet! Doch auch die Übermittlung von Daten, die die Gesundheit oder das Sexualleben betreffen, scheint mehr als bedenklich. Darüber hinaus ist ebenso fraglich, was sie im Hinblick auf die „Verhinderung und Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität und des Terrorismus“, der das Gesetz ja dienen soll, leisten sollen. Um es noch einmal deutlich zu machen: Es handelt sich hierbei um Daten, die im Hinblick auf den Zweck der Verhinderung terroristischer Straftaten nicht von Bedeutung sind! Von daher dürfen sie aus datenschutzrechtlichen Gründen auch nicht erhoben werden! Um der besonderen Schutzbedürftigkeit sensibler Daten Rechnung zu tragen, schlägt der Bundesrat vor, dass für die Übermittlung dieser Informationen die Zustimmung von zwei Mitarbeitern und des Datenschutzbeauftragten des Bundeskriminalamtes erforderlich ist. Dieser Vorschlag scheint mir durchaus überlegenswert! Ein weiterer kritischer Punkt des Abkommens sind die fehlenden verbindlichen Löschungsbzw. Prüffristen, wie auch der Bundesrat beklagt. Für alle übermittelten Daten sind diese Fristen dringend notwendig: Es kann nicht sein, dass die einmal erhobenen Daten ohne jede Frist bis in alle Ewigkeit gespeichert bleiben. Während für die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union verbindlichen Löschungsbzw. Prüffristen festgelegt sind, sieht der Art. 11 Abs. 2 des Abkommens lediglich vor, die übermittelten Daten nur so lange aufzubewahren, wie dies für den jeweiligen Zweck nötig ist. Der europäische Datenschutzbeauftragte Peter Hustinx fordert in Hinblick auf das angesprochene innereuropäische Abkommen klarere Datenschutzauflagen darüber, wie in die Datenbank aufgenommene irrelevante Datensätze zu behandeln sind. Diese Kritik lässt sich auch auf den heute debattierten Entwurf übertragen. Bei der Durchführung des Abkommens muss die Bundesregierung auf die Einhaltung eines hohen Datenschutzniveaus hinwirken. Dabei müssen die angesprochenen und keineswegs nur von mir kritisierten Aspekte berücksichtigt werden! Schon vor über einem Jahr hat die FDP-Fraktion die Bundesregierung nachdrücklich dazu aufgefordert, in Nachverhandlungen zu dem Abkommen mit den Vereinigten Staaten einzutreten, um insbesondere umfassende Datenschutzregelungen zu implementieren, eine gemeinsame Definition terroristischer Straftaten bzw. schwerwiegender Kriminalität aufzunehmen, den Zugriff auf Fingerabdruckdaten von Asylbewerbern oder Ausländern nach dem Aufenthaltsgesetz auszuschließen und den Rechtsschutz ausreichend zu gewährleisten. Nichts davon ist in den vorgelegten Gesetzentwürfen auch nur ansatzweise angegangen worden. Noch immer h ü r c s e g r j n n g d G s r b s n A M l k e o r s F B W c W b b z s w v f d b k W k h e d s d d s D d k n K Zu Protokoll ge (C (D andelt es sich um die umfassende Weitergabe von Daten ber eine Vielzahl von Personen auf völlig unbestimmter echtlicher Grundlage, ohne datenschutzrechtliche Absiherungen, ohne ausreichenden Rechtsschutz und mit chwerwiegenden Eingriffen in die Grundrechte. Nicht inmal hält es die Bundesregierung auch im Umsetzungsesetz für erforderlich, das Gesetz mit flankierenden echtsstaatlichen Sicherungen auszustatten. Dabei ist es a nicht so, als sei nicht bekannt, dass das Datenschutziveau in den USA mit dem in Deutschland und Europa icht vergleichbar ist – und damit will ich jetzt nicht saen, dass hier alles ausreichend ist, sondern nur, dass es ort nicht besser ist. Die Bundesregierung gibt mit diesem Abkommen die rundrechte der Menschen in Deutschland weitgehend chutzlos preis – ein unerhörter Vorgang für eine Regieung, die nach unserer Verfassung an die Grundrechte geunden ist. Mit diesem Abkommen aber werden rechtstaatliche Grundgewissheiten infrage gestellt. So dürfen ach Art. 12 des Abkommens Daten über die politischen nschauungen, über religiöse Überzeugungen, über die itgliedschaft in Gewerkschaften oder auch das Sexual eben übermittelt werden. Es gibt keinen, aber auch gar einen Grund, warum Daten über die Mitgliedschaft in iner Kirche, das Engagement in einer Gewerkschaft der die sexuelle Orientierung für den Kampf gegen Terorismus von Bedeutung sein könnten. Nicht nur handelt es sich um Daten, die den Staat per e nichts angehen. Diese Vorschriften sind geeignet, die reiheit mindestens mittelbar zu beeinträchtigen. Das undesverfassungsgericht hat es deutlich festgestellt: enn die Bürger in Furcht vor Überwachung leben, ma hen sie von ihren Freiheiten keinen Gebrauch mehr. enn jemand beim Eintritt in die Gewerkschaft Sorge haen muss, dass das den Staat interessiert, dass es in Verindung mit Terrorismus gebracht und an andere Staaten ur Terrorabwehr übermittelt werden kann, dann muss er ich doch fragen: Was ist meine Vereinigungsfreiheit noch ert? Wenn die Daten zur Zugehörigkeit zu einer Kirche om Staat nicht mehr deshalb erhoben werden, weil sie ür den Abzug der Kirchensteuer erforderlich sind, sonern für den Kampf gegen Terrorismus, ist das im Hinlick auf die Religionsfreiheit mehr als bedenklich. Diese Datenkategorien müssen eigentlich aus dem Abommen gestrichen werden. Das Mindeste aber wäre, die eitergabe unter einen Richtervorbehalt zu stellen. Es ann nicht sein, dass derart sensible Daten ohne unabängige Kontrolle weitergegeben werden. Man stelle sich inmal vor, dass im Rahmen einer Onlinedurchsuchung as BKA Kenntnis vom Sexualleben eines, um mal dieses chöne Wort zu verwenden, „Gefährders“ erhält. Und iese werden dann an die USA weitergegeben? Mit wem erjenige ins Bett geht? Oder mit wie vielen? Und wie steht es eigentlich mit dem Kernbereichschutz? Der kommt in dem Gesetz überhaupt nicht vor. aten gerade aus den genannten Bereichen, hinsichtlich er religiösen Überzeugungen oder des Sexuallebens önnen – dafür muss man kein Prophet sein – immer eien Bezug zum Kernbereich haben. Hier gibt es keine ontrollinstanz, die unabhängig ist. Die FDP-Fraktion Wolfgang Gunkel gebene Reden hat zwar keinen Zweifel daran, dass beim BKA kluge und engagierte Polizistinnen und Polizisten arbeiten – aber das ändert nichts daran, dass es in einem Rechtsstaat nicht ausreicht, den Grundrechtsschutz allein in die Hände der Polizei zu legen. Gerade im Bereich der Bekämpfung des Terrorismus müssen angesichts der Konsequenzen für Verdächtige, mit denen die USA nicht gerade zimperlich umgehen, um es einmal etwas euphemistisch auszudrücken, besonders hohe rechtsstaatliche Sicherungen angelegt werden. Das Prinzip Hoffnung auf eine grundrechtskonforme Behandlung durch die USA ist nicht ausreichend. Nicht nur fehlt in den USA eine Datenschutzaufsicht, die unabhängig ist, sondern es fehlt auch an Speicherfristen und Benachrichtigungspflichten. Auch ist es, sobald die Daten einmal übermittelt sind, nicht mehr möglich, die Kontrolle darüber zu behalten, was weiter mit ihnen geschieht. Ich darf hier mal an die Fluggastdaten erinnern oder an die Daten, die bei der Einreise in die USA fällig werden: Diese dürfen ohne weitere Kontrolle an inneramerikanische Stellen, an private Dritte, an ausländische Stellen inklusive Geheimdienste weitergegeben werden. Ich darf auch daran erinnern, dass es hier im Hause Konsens war, dass Fluggastdaten nur dann weitergegeben werden dürfen, wenn flankierend verbindlich der Datenschutz geregelt wird. Davon ist im vorliegenden Abkommen nichts zu finden. Ich möchte einmal verdeutlichen, worüber wir hier sprechen. Deutschland soll Daten an die USA weitergeben, um diese im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen. Das bedeutet in den USA zum Beispiel eine flächendeckende Überwachung der Finanzdaten völlig unbescholtener Bürgerinnen und Bürger Bekämpfung des Terrorismus nehmen wir gerne auf, aber bitte auf dem Boden des Rechtsstaates. Es kann nicht sein, dass wir gerade das aufgeben, was wir gegen den Terrorismus am allermeisten verteidigen wollen: unsere Freiheit, unsere Grundrechte. Daher ist für die FDP-Fraktion völlig klar: Dieses Abkommen darf nicht ratifiziert werden. Nachverhandlungen sind notwendig, damit die gemeinsame Bekämpfung des Terrorismus auf eine Grundlage gestellt wird, die einem Rechtsstaat angemessen ist. Dazu gehören die von mir schon ganz zu Beginn genannten Forderungen nach einer verbindlichen Regelung zum Datenschutz für beide Seiten, die Festschreibung eines angemessenen Rechtsschutzes, die Klarstellung, dass Daten zum Sexualleben, zur religiösen Überzeugung oder zur Mitgliedschaft in Gewerkschaften nicht weitergegeben werden dürfen, die Sicherstellung des Kernbereichsschutzes, die Gewährleistung umfassender Benachrichtigung Betroffener, klar begrenzte Speicherfristen und die Gewährleistung, dass Daten nicht ohne weitere Kontrolle an andere Stellen weitergegeben werden können. Im Umsetzungsgesetz muss klar enthalten sein, dass Daten nach Art. 12 des Abkommens keinesfalls aufgrund etwaiger Vereinbarungen oder Anforderungen durch die USA erhoben werden dürfen und dass eine unabhängige richterliche Kontrolle stattfindet, um Kernbereichsverletzungen zu vermeiden. Weiterhin darf die Benachrichtigungspflicht nicht, wie vorgesehen, einem Schweizer Käse gleichen, sondern muss so g a v c i d g e – u s W f t l U B s d s A P c D g e h d – g p n w d L g w w A D s d w U D w e Z m v c e G Zu Protokoll ge (C (D estaltet sein, dass regelmäßig eine Benachrichtigung uch tatsächlich erfolgt. Dies ist keine Petitesse, sondern erfassungsrechtlich geboten, da ansonsten bei heimlihen Maßnahmen jeglicher Rechtsschutz abgeschnitten st. Die FDP-Fraktion fordert die Bundesregierung auf, ie Ratifizierung zurückzustellen, bis Nachverhandlunen erfolgt sind. In der vorliegenden Form ist den Gesetzntwürfen nicht zuzustimmen. Abermals wird ein derart schwerwiegender Eingriff wie der vorliegende Gesetzentwurf – in die Freiheitsnd Grundrechte, in den Datenschutz und die Schutzbetimmungen des Grundgesetzes zu später Stunde, mit dem illen, dieses Thema möglichst geräuschlos an der Öf entlichkeit vorbei zu den Akten zu legen, hier im Bundesag diskutiert. Der eigentliche Inhalt des Datenübermittungsabkommens zwischen der Bundesrepublik und den SA wird der Legislative gar nicht erst zur Beratung und eschlussfassung vorgelegt. Lediglich die Rechtsanpasungen, zur effizienten Handhabe des Abkommens, weren uns hier zur Diskussion gestellt. Ich möchte hiermit offiziell meinen Protest gegen dieen Umgang der Bundesregierung mit den gewählten bgeordneten in unserer Demokratie anmelden. Das arlament ist nicht das Abnickorgan exekutiver Überwahungsund Allmachtsphantasien. Diese Debatte heute ist eine Farce. Sie beschädigt die emokratie und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürer in den Parlamentarismus. Denn worum geht es hier igentlich? Es geht darum, dass über den heute zu verandelnden Entwurf eines Umsetzungsgesetzes der Bunesregierung durch die Hintertür ein aus meiner Sicht und damit steht die Linke bei weitem nicht alleine da – rundgesetzwidriges Abkommen zwischen der Bundesreublik und den USA legitimiert werden soll. Die Ergebisse des am 1. Oktober 2008 geschlossenen Abkommens urden trotz der bürgerrechtlichen Brisanz und der Tiefe er Eingriffe in die Freiheiten der Menschen in diesem ande dem Parlament nicht vorgelegt. Wieder einmal muss die Begrifflichkeit des Kampfes egen den internationalen Terrorismus und die schweriegende Kriminalität herhalten, um unsere Gesellschaft eniger frei und damit unsicherer zu machen. Mit diesem bkommen sollen personenbezogenen Daten, darunter NA-Daten, einer unbegrenzten Zahl US-amerikani cher Sicherheitsbehörden, darunter Geheimdiensten jeer Art, zugänglich gemacht werden. Via Onlinezugriff erden Datenbanken deutscher Sicherheitsbehörden für S-Geheimdienste und Sicherheitsbehörden geöffnet. atenschutzvorkehrungen oder bürgerrechtliche Aspekte ie eine Begrenzung der zu übermittelnden Daten oder ine Begrenzung der Speicherfristen sowie eine wirkliche weckbindung sind hierin nicht vorgesehen. Das Abkomen zeichnet sich vielmehr durch eine völlig haltlose Un erhältnismäßigkeit, mangelnde Bestimmtheit, unzureihende Zweckbindung, fehlende Sicherungen oder ffektiven Rechtsschutz aus. So werden neben Namen und eburtsdaten auch Identifikationsnummern und Finger Gisela Piltz gebene Reden abdrücke gespeichert und ausgetauscht. Mehr noch: Über den Umweg des Abkommens sollen nunmehr nicht nur in den USA, sondern auch in der Bundesrepublik Informationen über „die Rasse oder ethnische Herkunft, politische Anschauungen, religiöse oder sonstige Überzeugungen oder die Mitgliedschaft in Gewerkschaften, die Gesundheit und das Sexualleben“ gespeichert werden. Das ist der grundrechtspolitische Dammbruch. Doch Bundesinnenminister Schäuble das noch immer nicht. In der Gegenäußerung der Bundesregierung auf die Stellungnahme des Bundesrates, vor allem den Art. 12 des Abkommens, also die soeben zitierten Informationen, die zusätzlich gespeichert und übermittelt werden sollen, betreffend, ist gar nicht mehr die Rede von der Speicherung von Informationen allein über die Gewerkschaftszugehörigkeit. Nein, hierin wird besonders auf die aktiven, mit Funktionen ausgestatteten Gewerkschafter abgehoben (Bundestagsdrucksache 16/13185)


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(B) )

Wolfgang Gunkel (SPD):
Rede ID: ID1622433700




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Gisela Piltz (FDP):
Rede ID: ID1622433800




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Jan Korte (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622433900




(A) )


(B) )

bestimmte Gewerkschaftsfunktion …“. Nicht nur, dass
deutschen Gewerkschaftsmitgliedern eine Nähe zu Ter-
rorismus und internationaler Kriminalität angedichtet
wird, nein, das aktive Gewerkschaftsengagement wird
durch die Bundesregierung „womöglich“ als eine Ge-
fährdung angesehen. Besonders problematisch wird
diese Aussage dann, wenn man bedenkt, dass es die
Bundesregierung bislang nicht fertiggebracht hat, eine
Definition dafür zu finden, was denn eigentlich unter „in-
ternationalem Terrorismus“ zu verstehen ist. Dement-
sprechend wird der Begriff seit 2001 so ziemlich für alles
genutzt, was hilft, das Überwachungsnetz im Namen der
Freiheit und der Sicherheit enger zu weben.

Und erneut wird über dieses Abkommen das Bundes-
kriminalamt zu einer Superbehörde im Dunkelbereich
ausgebaut. Die Bundesregierung versteckt dies in ihrem
Umsetzungsgesetz mit dem Vorschlag, das BKA zur allei-
nigen Kontaktstelle zwecks Umsetzung des Datenabkom-
mens mit den USA zu machen. Gleichzeitig weist die Bun-
desregierung in ihrer Gegenäußerung selbst die Versuche
des Bundesrates zurück (Bundestagsdrucksache 16/13186),
eine Kontrollinstanz innerhalb des BKA zur Überwa-
chung der Übermittlungs- und Austauschverfahren einzu-
führen. Die Antwort der Bundesregierung, wonach die
„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausreichend sensibi-
lisiert“ wären und deshalb eine Kontrolle durch einen
Richter und einen amtseigenen Richter „nicht erforder-
lich“ sei, ist anmaßend.

Dieses Verfahren, dieses Abkommen, diese Debatte,
dieser Entwurf eines Umsetzungsgesetzes sind eine ge-
fährliche Farce und werden aus den genannten und vielen
weiteren Gründen – die bekanntlich im Detail liegen –
von der Fraktion Die Linke unter schärfstem Protest ab-
gelehnt.


Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622434000

Im März 2008 hat Herr Schäuble stolz diesen Vertrag

präsentiert. Zusammen mit George Bushs Heimatschutz-
minister lächelte er in die Kameras und verkündete, dass
dies nun ein wichtiger Schritt gegen den internationalen

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Zu Protokoll ge

(C (D errorismus sei. Wenn man den Herrn Schäuble über erolgreichen Kampf gegen Terror reden hört, muss man ja mmer vermuten: Hier sind einige Brüche mit unseren echtsstaatstraditionen verborgen, hier werden vermut ich neue Datensammlungen angelegt und hier werden rinzipien des Datenschutzes über Bord geworfen. Und so ist es auch mit diesem Abkommen, einem Abommen übrigens, zu dem es bei seinem Bekanntwerden m März 2008 heftige Kritik von allen Seiten gab. Der Inenausschuss hat den Bundesinnenminister damals auf ie Defizite und Ungereimtheiten hingewiesen, Nachverandlungen an bestimmten Punkten verlangt und eine Inormation des Parlamentes gefordert. Nichts davon hat err Schäuble erfüllt! Das passt zu seinem Gestus des bersten Terrorjägers, der am besten weiß, was die Berohungen sind und wie sie bekämpft werden, und der uch vorgibt zu wissen, wie man sie rechtsstaatlich beämpft. Da haben wir allerdings einen ganz anderen Begriff on Rechtstaatlichkeit! Und wir sind auch der Auffasung, dass zu so einem Vertragswerk der zuständige Auschuss des Bundestages besser informiert werden muss! Das Abkommen entspricht den Befürchtungen. Da solen Daten ausgetauscht werden, um Terrorismus und chwere Kriminalität zu bekämpfen. Aber beides wird nur age oder gar nicht definiert! Und was die USA als errorismus bezeichnen und wie sie da einen Verdacht onstruieren, das entspricht ja nicht immer unserem Vertändnis. Das haben wir ja hier im Untersuchungsauschuss nun erfahren müssen! Der Datenaustausch steht ganz unter dem chäuble’schen Motto „Lieber mehr wissen, als persöniche Daten schützen“. Das gipfelt dann in dem, was das undesinnenministerium eine „Schutzklausel“ nennt. enn in Art. 12 des Abkommens heißt es: „Daten, aus deen die Rasse oder ethnische Herkunft, politische Anchauungen, religiöse oder sonstige Überzeugungen oder ie Mitgliedschaft in Gewerkschaften hervorgeht oder die ie Gesundheit oder das Sexualleben betreffen, dürfen ur zur Verfügung gestellt werden, wenn sie für die Zweke dieses Abkommens besonders relevant sind.“ Wegen ieser besonderen Relevanz nennt der Minister das chutzklausel! Aber wieso sollen denn solche Daten berhaupt übermittelt werden? Wie kann denn das Sexulleben besonders relevant für Terrorismusbekämpfung ein? Welche Gewerkschaft ist denn so gefährlich, dass ie bei der Bekämpfung von Schwerverbrechen besonders rwähnt werden müsste? Dieser letzte Satz müsste lauten … dürfen nicht zur Verfügung gestellt werden“. Und unkt! Und warum genau werden diese Daten denn erhoen? Wer forscht das denn aus? Das zeigt, welch gefähriche Blüten die Logik dieses Ministers treibt! Wir hatten im Frühjahr 2008 gefordert: Es darf keinen ferlosen Datenaustausch mit den USA geben! Den gibt s aber nun, denn das Abkommen ist so schlecht geblieen, wie es damals war. Deswegen bleiben wir auch bei nserer Haltung zu diesem Werk: Wir lehnen es ab! Jan Korte gebene Reden Interfraktionell wird die Überweisung der Gesetzent würfe auf den Drucksachen 16/13123 und 16/13124 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Die entsprechenden Gegenäußerungen der Bundesregierung zu den Stellungnahmen des Bundesrates auf den Drucksachen 16/13185 und 16/13186 sollen an dieselben Ausschüsse überwiesen werden. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist offensichtlich der Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 27 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Neuregelung der Gewässerprivatisierung in Ostdeutschland – Drucksache 16/12994 – Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Ausschuss für Tourismus Wie in der Tagesordnung ausgewiesen, werden die Reden zu Protokoll genommen. Es handelt sich um die Reden der Kolleginnen und Kollegen Dr. Michael Luther, Ernst Bahr, Dr. Claudia Winterstein, Dr. Dagmar Enkelmann und Cornelia Behm. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat einen Antrag vorgelegt, die Gewässerprivatisierung in Ostdeutschland neu zu regeln. Worum geht es dabei? Auch wenn das Wort Braunkohle in dem Antrag nicht vorkommt, scheint es sich um ein Thema zu handeln, das nur im Rahmen der Braunkohlesanierung zum Tragen kommt. Ansonsten sind mir im Grunde keine Bereiche bekannt, in denen der Bund größere Seeflächen besitzt und privatisieren will. Nach der Wiedervereinigung wurde begonnen, den aktiven Braunkohlenbergbau in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu privatisieren. Die stillgelegten Tagebauflächen wurden in der Folge durch den Bund über die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft, LMBV, saniert und im Anschluss daran verwertet. Insgesamt sprechen wir hier von einer Größenordung von anfangs rund 100 000 Hektar. Die Verwaltungsgesellschaft hat mittlerweile rund zwei Drittel dieser Fläche verkauft. Die Folgelandschaften des Braunkohlentagebaus in der Lausitz und in Mitteldeutschland sind heute vor allem durch eine Vielzahl neu entstandener Gewässer geprägt. In Zukunft werden durch die Renaturierung der ehemals bergbaulich genutzten 100 000 Hektar beinahe 120 Seen und Gewässer entstanden sein. Diese haben eine Größe von 10 bis 1 000 Hektar und entsprechen zusammen einer Gesamtfläche von etwa 27 000 Hektar. Die noch nicht v c s p u g n v A v e M B e d n d o h a z d d s J i v V s h d G o A E n u k W d K h g s t Z s f s n k t d (C (D eräußerte Restfläche von einem Drittel der ursprünglihen Fläche besteht heute zu mehr als der Hälfte aus dieen Tagebaurestseen. Neben der LMBV ist auf dem Gebiet der Flächenrivatisierung noch die BVVG, die Bodenverwertungsnd -verwaltungs GmbH, tätig. Die BVVG hat die Aufabe übernommen, insbesondere landwirtschaftlich geutzte Grundstücke aus dem Volkseigentum der DDR zu eräußern. Dazu gehört unter anderem auch eine geringe nzahl von Seen und Gewässern. Der zur Debatte stehende Antrag hat zum Ziel, die Priatisierung von Gewässern in Ostdeutschland zu ändern, r will sie verbieten. Wie aber verfahren die Lausitzer und itteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft und die odenverwertungsund -verwaltungs GmbH, wenn sie ine Fläche, bei der es sich auch mal um einen See haneln kann, verkaufen wollen? Die Verwaltungsgesellschaft bietet die Gewässer zuächst den zuständigen Gemeinden an. Diese müssen ann im Rahmen ihrer Prioritätensetzung entscheiden, b sie die Seen erwerben wollen oder nicht. Hier sind daer die Gemeinden und Kreise gefordert, eventuell könnte ber auch die Landesregierung grundsätzlich unterstütend tätig werden. An dieser Stelle lohnt es sich, einmal einen Blick auf ie drei betroffenen Bundesländer zu richten. Denn ich enke, dass der Freistaat Sachsen hier ein gutes Beispiel ein kann für Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Bis zum ahr 2003 hat die Bergbau-Verwaltungsgesellschaft auch m Freistaat einzelne Seeflächen an Kommunen und Priate veräußert. Daraufhin hat Sachsen mit der LMBV erhandlungen aufgenommen, die Ende 2007 zum Abchluss einer „Gewässerrahmenvereinbarung“ geführt aben. Darin sichert der Freistaat Sachsen der LMBV zu, ie Seen nach ihrer Fertigstellung zu übernehmen. leichzeitig ist der LMBV der Verkauf an Kommunen der sonstige Dritte verboten. Damit ist dem Anliegen des ntrags im Freistaat Sachsen bereits Rechnung getragen. iner weiteren Aufforderung des Bundes bedarf es daher icht. Anders scheint jedoch die Situation in Brandenburg nd eingeschränkt in Sachsen-Anhalt zu sein. Dort gibt es ein klares Bekenntnis des Landes zur Übernahme der asserflächen. Dies mag der Grund sein, weshalb sich ie LMBV im Rahmen ihres Verwertungsauftrags andere äufer sucht. Da die Leistungsfähigkeit der Kommunen äufig nicht ausreicht und ihnen die Übernahme der Seen egebenenfalls auch durch die Kommunalaufsicht unteragt wird, bleiben nur Private. Ergebnis: Für Sachsen hat der Antrag keine Bedeuung, die mit ihm verfolgten Ziele sind bereits gesichert. udem ist der Bund der falsche Adressat des Antrags, da eine LMBV ja durchaus gewillt ist, die Flächen an öfentliche Träger zu vermarkten. Richtigerweise handelt es ich um landespolitische Fragen der Bundesländer, die och keine Rahmenvereinbarung geschlossen haben. Es ann nicht das Ziel sein, dass der Bund dauerhaft Eigenümer und Betreiber dieser Flächen ist. Deswegen haben ie Länder die Chance, diese zu übernehmen. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, müssen diese Wasserflächen privatisiert werden. Als großer Verfechter des Subsidiaritätsprinzips kann ich daher nur zum Schluss kommen, dass der Antrag abzulehnen ist. Der Bund muss nichts regeln, was die Länder eigenständig lösen können. Grundsätzlich möchte ich noch dem in diesem Antrag zutage tretenden Misstrauen widersprechen, dass der Verkauf von Gewässern an Privatpersonen grundsätzlich schlecht ist. Selbst wenn ein See von einem Privaten gekauft wird, bedeutet dies meines Erachtens nicht automatisch, dass beispielsweise der Tourismus unterbunden wird. Denn auch der neue Eigentümer hat ein Interesse, den See vernünftig zu nutzen. So kann durchaus die Möglichkeit bestehen, dass hier die Gemeinde gemeinsam mit dem neuen Eigentümer die touristische Entwicklung des Sees und anliegender Grundstücke gestaltet und vorantreibt. Hier ist natürlich viel Geschick und Phantasie von den politisch Verantwortlichen gefordert. Wo dies gelingt, wird so der Grundstock für ein privates Gewerbe und für neue Arbeitsplätze gelegt. Insoweit sollte klug überlegt werden, ob im Einzelfall tatsächlich ein See in öffentliches Eigentum einer Gemeinde überführt werden muss. Privatisierung kann ein guter Weg sein, vielfältigen Tourismus in den neuen Bundesländern auszubauen. Ich komme zum Schluss: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird diesen Antrag aus den genannten Gründen ablehnen. Seen erfüllen vielfältige Funktionen. Sie beeinflussen den Wasserhaushalt und das Mikroklima in ihrer Umgebung. Sie sind ein wertvolles Biotop und Rückzugsgebiet vieler Tierund Pflanzenarten. Gewässer sind ein wichtiger Bestandteil von Naherholungsgebieten und erhöhen die Attraktivität einer Region für den Tourismus. Alle diese Faktoren sprechen dafür, dass eine öffentliche Nutzung von Seen von großem Interesse für die Allgemeinheit ist – sowohl aus ökologischer wie auch aus wirtschaftlicher Sicht. Ob es eine Einschränkung der laufenden Privatisierungen von Seen geben sollte, hängt aber davon ab, inwieweit mit dem Verkauf die bisherigen Zugangsund Nutzungsrechte beschnitten werden und damit gegen das Allgemeinwohl gehandelt wird. Eine Privatisierung erfolgt, wenn keine Nutzung als Wasserstraße vorliegt, wodurch das Gewässer dem Land zugeordnet würde. Steht die fischereiwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund, wurde das Objekt von der Zuordnungsstelle an die BVVG gewiesen und kann dem Auftrag der BVVG entsprechend veräußert werden. Bei einem Verkauf wird der See zuerst der betroffenen Gemeinde außerhalb des freien Wettbewerbs angeboten. Gibt es dort keinen Bedarf oder keine Kaufmöglichkeit, wird in zweiter Stufe dem Pächter der Fischereirechte ein Angebot gemacht. Erst wenn auch dieser den Kauf ausschlägt, kommt es zu einer öffentlichen Ausschreibung. Bei einer solchen Ausschreibung ist die BVVG angehalten, größtmögliche Sensibilität gegenüber den Gemeinden zu wahren und mögliche Bedenken oder Probleme zu berücksichtigen. Gewohnheitsrechtliche Nutzungen oder schlüssige Planungen für eine touristische Erschließung k D b r n v t g v w g d L 7 e t F R a P t d G R w z d d G d d d b d B T t m B d F u w G b d b D b s s f w h Zu Protokoll ge (C (D önnen bei einer Privatisierung Berücksichtigung finden. er Allgemeingebrauch, wie beispielsweise das Baden, leibt beim Besitzerwechsel eines Sees ohnehin unbeührt. Es besteht auch die Möglichkeit zur Gründung eier Stiftung – vonseiten des Landes, der Kommune oder on Bürgerinitiativen – zur Seenutzung. Eine solche Instiution würde von der BVVG eine besondere Berücksichtiung als Käufer finden. Der ökologische Wert eines Gewässers dürfte durch eränderte Besitzverhältnisse jedoch nicht gemindert erden. Die Umweltauflagen im Umgang mit Gewässern elten für alle Eigentümer gleichermaßen. Auch haben ie Besitzverhältnisse wohl kaum einen Einfluss auf den andschaftswasserhaushalt. Im Übrigen wurden bereits 0 Seen aus der BVVG-Masse an das Nationale Naturrbe übertragen, wodurch ein großer ökologischer Beirag für den Biotopverbund und -schutz geleistet wurde. Es ist erfreulich, dass sich die Ziele des Antrags der raktion Bündnis 90/Die Grünen mit den bestehenden egelungen zur Gewässerprivatisierung decken. Mir ist uch kein Fall bekannt, bei dem die bestehende Praxis zu roblemen geführt hätte, die einer Neuregelung bedurf en. Daher sehe ich keinen Handlungsbedarf und stimme em vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die rünen nicht zu. Der Antrag der Grünen ist vor dem Hintergrund des echtsstreites um den Mellensee südlich von Berlin zu beerten. Ich bin allerdings dagegen, aufgrund eines Ein elfalls das Kind mit dem Bade auszuschütten, so wie es ie Grünen in ihrem Antrag tun. Denn bereits jetzt sind er privaten Nutzung von Seen deutliche gesetzliche renzen gesetzt. In Deutschland sind Seen – im Gegensatz zu fließenen Gewässern und Grundwasser – grundsätzlich als Teil er Erdoberfläche eigentumsfähig. Allerdings unterliegt er Erwerber eines Sees im Gegensatz zu einem Bodenesitzer deutlichen Einschränkungen. Ich zitiere aus § 1 es Wasserhaushaltsgesetzes: „Die Gewässer sind als estandteil des Naturhaushalts und als Lebensraum für iere und Pflanzen zu sichern. Sie sind so zu bewirtschafen, dass sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang it ihm auch dem Nutzen Einzelner dienen, vermeidbare eeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen und er direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme und euchtgebiete im Hinblick auf deren Wasserhaushalt nterbleiben und damit insgesamt eine nachhaltige Enticklung gewährleistet wird.“ Und weiter: „Das rundeigentum berechtigt nicht 1. zu einer Gewässerenutzung, die nach diesem Gesetz oder nach den Laneswassergesetzen einer Erlaubnis oder Bewilligung edarf, 2. zum Ausbau eines oberirdischen Gewässers.“ as heißt: Wer einen Teich oder einen See gekauft hat, enötigt für fast alle Nutzungen des Gewässers eine waserrechtliche Erlaubnis. Bei Umgestaltungen des Gewäsers wäre darüber hinaus auch eine Planfeststellung erorderlich. Und diese Erlaubnis kann nur erteilt werden, enn die privaten Nutzungen dem Wohl der Allgemeineit nicht entgegenstehen. Damit ist der Besitzer eines Dr. Michael Luther gebene Reden Oberflächengewässers kaum besser gestellt als jeder andere x-beliebige Nutzer eines Gewässers. Rund 10 000 Hektar Seen und Teiche sind in den neuen Bundesländern innerhalb der letzten sieben Jahre von öffentlichem in privaten Besitz übergegangen. Die Bodenverwertungsund -verwaltungs GmbH, BVVG)








(A) )


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Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622434100
Dr. Michael Luther (CDU):
Rede ID: ID1622434200

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(B) )

Ernst Bahr (SPD):
Rede ID: ID1622434300
Dr. Claudia Winterstein (FDP):
Rede ID: ID1622434400




(A) )


(B) )

Tochterfirma der Treuhandnachfolgegesellschaft, ver-
waltet und privatisiert landwirtschaftliche Flächen, Wäl-
der und Seen aus staatlichem Besitz. Seit der Gründung
der BVVG im Jahr 1992 ist schon fast ein Fünftel der zum
Verkauf stehenden Gewässer an Kommunen und Privat-
leute veräußert worden. Doch noch immer sind etwa
43 000 Hektar übrig. Mit den bisher verkauften Gewäs-
sern hat die BVVG 15 Millionen Euro eingenommen –
durchschnittlich 15 Cent pro verkauften Quadratmeter
See. Dieses Geld fließt in den Bundeshaushalt. Der ge-
ringe Preis von 15 Cent pro Quadratmeter ist ein Aus-
druck davon, dass der Besitz einer Wasserfläche im Ge-
gensatz zum Eigentum an Grund und Boden aufgrund der
rechtlichen Restriktionen nicht sonderlich attraktiv ist.
Zudem haben die Anrainerkommunen ein Vorkaufsrecht.
Aber auch wenn sie den See nicht selbst kaufen möchten,
haben die Kommunen ein Mitspracherecht bei den Ver-
kaufsverhandlungen. Dadurch bleibt gewährleistet, dass
der See auch nach seiner Privatisierung öffentlich ge-
nutzt werden kann.

Der Antrag der Grünen geht also zu weit und ist über-
flüssig. Das Eigentumsrecht ist einer der Grundpfeiler
unserer sozialen Marktwirtschaft. Das gilt generell auch
für Seen. Zudem bietet die Möglichkeit einer Privatisie-
rung auch Chancen für die Entwicklung touristischer In-
frastruktur durch private Investoren. Im Übrigen handelt
es sich bei den potenziellen Käufern nicht nur um Inves-
toren mit finanziellen Interessen. Auch viele Naturschüt-
zer fragen bei der BVVG an, um ein Biotop zu schaffen
und Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu schützen.
Das dürfte doch ganz im Interesse der Grünen liegen.
Statt eine Privatisierung von Seen generell auszuschlie-
ßen, geht es darum, im Einzelfall einen vernünftigen
Kompromiss zwischen ökologischen und ökonomischen
Interessen zu finden. Ich denke, dies sollte auch im Fall
Mellensee möglich sein.


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622434500

Stellen Sie sich vor, Sie sind glücklicher Besitzer eines

Grundstücks am Wasser und verfügen sogar über einen
Bootssteg. Plötzlich finden Sie im Briefkasten ein Schrei-
ben, das Sie unmissverständlich auffordert, entweder
7 500 Euro zu zahlen oder den Bootssteg abzureißen.
Oder Sie sind Bürgermeister einer Gemeinde, die ein
Strandbad hat. Plötzlich soll Ihre Kommune für die Nut-
zung des Sees 50 000 Euro zahlen. Und Sie tun das, wenn
auch zähneknirschend, weil der Eigner des Sees rechtlich
die besseren Karten hat. Oder Sie gehören seit 40 Jahren
einem Segelverein an. Diesem wird von heute auf morgen
der Segelsport auf dem Gewässer fast unmöglich ge-
macht, weil der private Besitzer des Sees daran keinen
Gefallen findet oder seinen Besitz vergolden will.

All dies hat sich in den vergangenen Jahren so am
Wandlitzsee nördlich von Berlin zugetragen, und es trägt

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Zu Protokoll ge

(C (D och heute erheblich zu Unmut bei. Für 400 000 Euro atte die bundeseigene Bodenverwertungsund -verwalungsgesellschaft, BVVG, im Jahr 2003 die 200 Hektar asserfläche des Wandlitzsees an einen Düsseldorfer Imobilienprofi verkauft. Seitdem versucht der umtriebige err, seinen Besitz zu Geld zu machen, und beruft sich abei aufs antiquierte preußische Wasserrecht. Fakt ist: ie Privatisierung des Sees lag nicht im Interesse der ürgerinnen und Bürger. Sie lag nicht im Interesse der enschen, die am See wohnen, Erholung suchen oder port treiben. Die Hilferufe sind inzwischen unüberhörar. Ich zitiere aus einem Schreiben des Vorsitzenden des erbandes Brandenburgischer Segler vom März 2009 an ich: „Ich bitte Sie …, Ihre persönliche und politische raft zur Erhaltung des Segelvereins am Wandlitzsee ein usetzen. Ehrenamt, Kinderund Jugendarbeit stellen geellschaftliche Interessen dar. Hier muss privates Inteesse hinten angestellt werden.“ Das kann ich nur dick nterstreichen. Es kann nicht sein, dass private Eigner it öffentlichen Gewässern nach Gutsherrenart verfah en. Die Linke stellt dabei weniger die BVVG an den Praner, sondern die seit Treuhandzeiten geltende Maxime des undesfinanzministers, die Flächen im Osten meistbie end zu verkaufen. Die politische Verantwortung dafür rägt letztlich die Bundesregierung. Das stets seitens der VVG betonte Vorkaufsrecht der Kommunen zum Beipiel für Gewässer ist nicht das Papier wert, auf dem es teht. Allein 2008 hat die BVVG einen Überschuss von 66 Millionen Euro an die Bundeskasse abgeführt. Bis 020, so wird geschätzt, wird der „goldene Boden“ im sten dem Bund weitere 3 Milliarden Euro in die Kasse pülen. Dies geht vor allem zulasten ostdeutscher Agrarnternehmen und Kommunen. Im Jahre 2002 legte die BVVG die erste und meines issens bisher einzige Bilanz veräußerter Gewässer im sten vor. Bereits zu dieser Zeit waren von der BVVG und 10 000 Hektar Seen, Teiche, Flüsse und Bäche verußert. Schon damals waren die gravierenden Folgen des erkaufs an den Meistbietenden bekannt. Die rot-grüne undesregierung sah dem tatenlos zu. Jetzt kommt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur rkenntnis – ich zitiere aus der Antragsbegründung –: Der offene Zugang zu den Seen und das Engagement der ürgerinnen und Bürger für die weitere touristische Erchließung der heimischen Gewässer werden jedoch urch die Privatisierungsbemühungen des Bundes und er Länder gefährdet.“ Man könnte sagen: besser späte insicht als gar keine. Der Antrag der Fraktion Bündis 90/Die Grünen springt aber auch zu kurz: Sie fordert, een nur dann im Besitz der öffentlichen Hand zu belasen, wenn der Gemeinwohlnutzen überwiegt. Sie verlangt in Verkaufsmoratorium – aber nur bis zu einer Neuregeung der Privatisierung. Das ist inkonsequent. Soll künfig weiter verkauft werden – nur vielleicht zu etwas beseren Bedingungen? Und wer bestimmt, ob der emeinwohlnutzen überwiegt? Das ist doch ein Arbeitseschaffungsprogramm für Verwaltungsgerichte. Die Linke ist generell gegen die Privatisierung von ald, Agrarflächen und Gewässern, und das nicht, weil Dr. Claudia Winterstein gebene Reden Dr. Dagmar Enkelmann das früher einmal Volkseigentum war. Der Drang, öffentliches Eigentum um jeden Preis zu privatisieren, hat die öffentlichen Hände in die Sackgasse geführt. Erst verkaufen sie Tafelsilber, um dann feststellen zu müssen, dass der öffentlichen Daseinsvorsorge buchstäblich der Boden unter den Füßen entschwindet. Nicht allein der Verkauf von Gewässern ist dauerhaft zu stoppen. Bei jedem Flächenverkauf in Ostdeutschland dürfen die Interessen der Kommunen und der Agrarunternehmen nicht mehr länger außen vor bleiben. Sie brauchen nicht nur ein Vorkaufs-, sondern vor allem ein Vetorecht. Die BVVG muss endlich den Interessen der Menschen im Osten und nicht denen des Finanzministers dienen. Viele Landschaften und Naturräume unseres Landes, insbesondere in Ostdeutschland, sind durch Seen geprägt. Sie vermitteln Heimatgefühl und sind zugleich Anziehungspunkte für Urlauber und Gäste. Darüber hinaus übernehmen sie mit ihren weitläufigen Schilfund vielfältigen Uferbereichen wertvolle ökologische Funktionen, dienen der Regulierung des Landschaftswasserhaushaltes und sind für die Fischereiwirtschaft unverzichtbar. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für Pflege, Unterhaltung und eine weitere touristische Erschließung der Gewässer. Der offene Zugang zu den Seen steht jedoch in Ostdeutschland durch die Privatisierungsbemühungen des Bundes und der Länder zur Disposition. Mit dem Einigungsvertrag sind zahlreiche Gewässer aus dem Besitz der DDR auf den Bund übergegangen, sofern sie nicht nach ihrer Zweckbestimmung am 1. Oktober 1989 überwiegend für Verwaltungsaufgaben bestimmt waren, die von Ländern, Gemeinden oder sonstigen Trägern öffentlicher Verwaltung wahrzunehmen sind. Die dem Bund zugeordneten Gewässer zählen zu seinem Finanzvermögen und werden nach und nach verkauft. Viele Gemeinden sind aufgrund ihrer Haushaltssituation aber nicht in der Lage, die auf ihrem Gebiet befindlichen Seen zu kaufen. Darüber hinaus ist es den Menschen in ihren Regionen schwer vermittelbar, warum Seen aus dem früheren Volkseigentum der DDR auf Kosten der Steuerzahler von den Kommunen wieder zurückgekauft werden müssen. Die Privatisierung der Gewässer birgt die Gefahr, dass Badestellen, Stege und Uferwege für die Öffentlichkeit nicht mehr nutzbar sind oder Freizeitbetätigungen auf den Seen wie Angeln und Baden durch neue Besitzer verboten oder kostenpflichtig werden. Die Privatisierung des Wandlitzsees im Landkreis Barnim in Brandenburg ist hierfür ein besonders drastisches Beispiel. Sowohl für Einheimische als auch für Gäste ist eine solche Entwicklung nicht akzeptabel. Gleichzeitig können Privatisierungen dazu führen, dass Fauna und Flora wirtschaftlichen Interessen weichen müssen und sich die Wasserqualität durch fehlende oder nicht sachgerechte Pflege verschlechtert. So besteht beispielsweise das Risiko, dass private Eigentümer mit dem Erhalt der Seen, insbesondere mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzelfall überfordert sein könnten, da die Gewässergüte oftmals von Faktoren beeinflusst wird, die sich dem Einfluss von Privatpersonen entziehen. Allein schon die Ü p t S e K S N L H r t c ö P c d v D f S s R R D E S b m h a g D z d n w (C (D berprüfung der Wasserqualität und deren richtige Interretation setzt technische und wissenschaftliche Experise voraus. Denn See ist nicht gleich See. Was für einen ee im Niedermoorbereich gut und normal ist, kann in inem nährstoffarmen See schon eine ökologische atastrophe bedeuten. Mit unserem Antrag setzen wir uns dafür ein, dass een mit überwiegender Bedeutung für Naherholung und aturtourismus, für ihr ökologisches Umfeld und den andschaftswasserhaushalt im Besitz der öffentlichen and verbleiben. Denn eine Verpflichtung zur Privatisie ung öffentlicher Güter besteht nach dem Einigungsverrag nicht. Es obliegt dem Bund, zu entscheiden, bei welhen Gewässern das Gemeinwohlinteresse oder seine kologische Bedeutung überwiegt. Hier wollen wir eine rivatisierung in Zukunft ausschließen. Bis die entsprehenden Rechtsgrundlagen dafür geschaffen sind, forern wir den Bundesfinanzminister auf, die weitere Priatisierung durch ein Verkaufsmoratorium auszusetzen. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf rucksache 16/12994 an die in der Tagesordnung aufgeührten Ausschüsse vorgeschlagen. – Auch damit sind ie, wie ich sehe, einverstanden. Dann ist die Überweiung so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 34 auf: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften – Drucksachen 16/12258, 16/12676 – Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – Drucksache 16/13211 – Berichterstattung: Abgeordneter Jens Ackermann Wie in der Tagesordnung ausgewiesen, werden die eden zu Protokoll genommen. Es handelt sich um die eden der Kolleginnen und Kollegen Jens Spahn, r. Marlies Volkmer, Jens Ackermann, Frank Spieth, lisabeth Scharfenberg und des Parlamentarischen taatssekretärs Rolf Schwanitz. Die Verbesserung des Schutzes der Patienten und Pro anden steht im Mittelpunkt des Gesetzes zur Änderung edizinprodukterechtlicher Vorschriften, das wir heute ier beschließen werden. Mit diesem Gesetz werden unter nderem europäische Richtlinien in deutsches Recht umesetzt, die eine Reihe von wichtigen Verbesserungen im ienste der Produktund Anwendersicherheit bei Medi inprodukten mit sich bringen. Es gibt sehr, sehr große und bekannte Hersteller, aber er Medizinproduktebereich besteht vor allem aus kleien und mittelständischen Unternehmen, von denen viele eniger als 20 Mitarbeiter haben. Diese sind ein wichti ger Wirtschaftsfaktor für unser Land. Sie zeichnen sich durch hohe Innovationskraft, hohe Exportorientierung und ein hohes Sicherheitsniveau bei den Medizinprodukten aus. Mit dem Medizinproduktegesetz haben wir nun den Spagat zwischen der Erhöhung des Schutzes der Patientinnen und Patienten bei klinischen Studien auf der einen Seite und gleichzeitig der Schaffung von handhabbaren und unbürokratischen Regelungen für die Betriebe in der Medizinprodukteindustrie gemeistert. Denn das Gesetz darf nicht dazu führen, dass die deutschen Medizinprodukteunternehmen wegen überbordender bürokratischer Anforderungen nicht mehr in der Lage sind, ihre hochwertigen Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Es ist natürlich klar, dass bei der Genehmigung einer klinischen Prüfung an ein einfaches Blutdruckmessgerät andere Sicherheitsund Dokumentationsanforderungen gestellt werden müssen als an einen hochkomplexen Herzschrittmacher. Dies konnten wir nun erreichen. Lassen Sie mich kurz auf einige wesentliche Regelungsinhalte eingehen: Die wichtigste Veränderung ist die Zusammenführung und Vereinheitlichung von Aufgaben beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, dem BfArM. Dazu zählen zum Beispiel die Genehmigung von klinischen Prüfungen oder die Einstufung von Medizinprodukten sowie die Abgrenzung zu anderen Produkten. Bisher sind hierfür in Deutschland etwa 65 Behörden verantwortlich, was zu Intransparenz und uneinheitlicher Rechtsanwendung geführt hat. Die Neuordnung der Zuständigkeiten auf Länderund Bundesebene wird zu mehr Sicherheit und Effizienz in der Praxis führen. Gerade bei der Genehmigungspflicht von klinischen Prüfungen wurde in den parlamentarischen Beratungen erreicht, dass bei Medizinprodukten mit geringem Sicherheitsrisiko von dem generellen Genehmigungserfordernis durch das BfArM abgesehen werden kann. Um einen unangemessen hohen Prüfungsaufwand bei diesen Produkten zu vermeiden, wird die Behörde in diesem Fall im Kern eine Plausibilitätsprüfung der eingereichten Unterlagen vornehmen und nur in Zweifelsfällen weitere Schritte einleiten. Ich begrüße es sehr, dass wir eine risikobasierte Regelung der Genehmigungsmodalitäten für Medizinprodukte mit geringem Sicherheitsrisiko erreicht haben. Damit braucht die Medizinprodukteindustrie keinen unangemessenen Bürokratieaufwand und keine Doppelprüfungen zu befürchten, und das BfArM kann sich auf die Fälle konzentrieren, bei denen ein höheres Risiko vorliegt. Damit ist letztlich auch dem Probandenschutz gedient. In Bezug auf die Anforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten, was bereits mehrfach Thema kritischer Medienberichterstattungen war, wurde eine neue erweiterte Ermächtigungsgrundlage geschaffen. Damit werden die Möglichkeiten für Vorschriften zur Aufbereitung von Medizinprodukten, für die bisher keine ausreichende Ermächtigung im Medizinproduktegesetz vorhanden war, erweitert. Bei der Frage der Aufbereitung von Medizinprodukten gilt es Folgendes zu beachten: Auf der einen Seite haben natürlich die Hersteller ein Interesse, möglichst viele Produkte als Einmalprodukte zu deklarieren. Dies kann aus Sicherheitsgründen geboten sein, d l s h U I B G ß n z E d e b r w g s t n w b w w s m g H a n n w e D g u t d A r ß D c e r g s W M h z u h h w Zu Protokoll ge (C (D ient teilweise aber auch der Steigerung der Verkaufszahen. Auf der anderen Seite haben die Versichertengemeinchaft und die Anwender das Interesse – unter Einhaltung öchster Qualitätsstandards – an einem kostenbewussten mgang mit den eingesetzten Materialien. Diese beiden nteressen gilt es so weit wie möglich insbesondere im lick auf die Patientensicherheit auszugleichen und eine efährdung der Patientinnen und Patienten auszuschlieen. Die Bundesregierung wird deshalb aufgefordert, ach Vorlage des im Jahr 2010 erwarteten EU-Berichtes ur Wiederaufbereitung von Medizinprodukten und des rfahrungsberichtes der Arbeitsgruppe beim RKI zeitnah en Deutschen Bundestag zu unterrichten und dabei zu rklären, wie die gesetzlichen Anforderungen bei der Aufereitung von Medizinprodukten zur weiteren Optimieung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ergänzt erden sollten. Im vorliegenden Gesetz wird auch ein weiterer Punkt eregelt, der mir sehr wichtig erscheint. In letzter Zeit hat ich ein Trend verstärkt, verschiedene In-vitro-Diagnosika zur Eigenanwendung als Heimtest anzubieten. In eiigen europäischen Mitgliedstaaten sowie im Internet erden mittlerweile auch HIV-Heimtests für Laien angeoten. Diese Tests sind oftmals ungenau, insbesondere enn sie nicht von medizinischem Fachpersonal angeandt werden. Gerade auch bei den weitreichenden Kon equenzen, die ein positives Ergebnis für den Betroffenen it sich bringt, ist eine professionelle Beratung und Beleitung dringend erforderlich. Diese findet bei einem eimtest nicht statt. Ich möchte nicht, dass ein Mensch m Rande einer Party, wo heute zum Teil Tests von Orgaisationen angeboten werden, oder alleine in seiner Wohung mit der schwerwiegenden Diagnose konfrontiert ird, HIV-infiziert zu sein. Eine ärztliche Begleitung vom rsten Moment an ist wichtig, gerade für den Betroffenen. eshalb haben wir im vorliegenden Gesetzentwurf festeschrieben, dass diese Tests im Ergebnis nur an Ärzte nd an medizinische Einrichtungen unter ärztlicher Leiung abgegeben werden dürfen. Damit ist sichergestellt, ass diese Tests unter fachlicher Aufsicht und mit dem ngebot der Beratung durchgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Gesetz zur Ändeung medizinprodukterechtlicher Vorschriften einen groen Schritt vorankommen, um die Medizinprodukte in eutschland für die Patientinnen und Patienten noch si herer zu machen. Ich bitte Sie deshalb, diesem Gesetzntwurf zuzustimmen. Ich möchte behaupten, dass nahezu jeder Bürger be eits in seinem Leben mit Medizinprodukten in Berührung ekommen ist, ob mit Verbandmaterial, mit Kontaktlinen, Zahnimplantaten oder einem künstlichen Gelenk. ie die Aufzählung zeigt, ist das Risiko, das mit einem edizinprodukt verbunden ist, sehr unterschiedlich. Am öchsten ist das Risiko unter anderem da, wo das Mediinprodukt dauerhaft im Körper verbleibt. Patientinnen nd Patienten müssen hier in besonderer Weise sichergeen können, dass die verwendeten Medizinprodukte öchsten Sicherheitsstandards entsprechen und die Überachung effizient organisiert ist. Jens Spahn gebene Reden Ehe ein Medizinprodukt in Verkehr gebracht wird, muss es intensiv geprüft werden. Für besonders risikoreiche Medizinprodukte der Klasse III, zum Beispiel Herzklappen, und für implantierbare Medizinprodukte, zum Beispiel Herzschrittmacher, müssen europäischem Recht zufolge neben einer klinischen Bewertung klinische Prüfungen an Probanden bzw. Patienten durchgeführt werden. Die gesetzlichen Regelungen im Medizinproduktebereich unterscheiden sich derzeit grundlegend von denen im Arzneimittelbereich. Im Arzneimittelbereich wird ein hohes Schutzniveau der Probanden und Patienten garantiert und damit auch Vertrauen in die Wirksamkeit und Sicherheit der geprüften Wirkstoffe geschaffen. Anders ist das bei Medizinprodukten. Die bisherigen Regelungen sind intransparent, und das Niveau des Probandenund Patientenschutzes ist um vieles geringer als im Arzneimittelbereich. So kann zum Beispiel derzeit eine klinische Prüfung mit Medizinprodukten sofort nach einer formalen Anzeige begonnen werden, eine Genehmigung ist nicht erforderlich. Notwendig ist lediglich eine Stellungnahme einer beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM, registrierten Ethikkommission. Dies können auch freie private Kommissionen sein, bei denen Sponsoren gegen Entgelt Gutachten in Auftrag geben. Man muss kein Experte für das Medizinprodukterecht sein, um zu erkennen, dass unabhängige Stellungnahmen nur durch unabhängige Gremien möglich sind. Dabei wurde bisher davon ausgegangen, dass die Ethikkommission so viel Sachverstand hat, dass sie neben der ethischen und wissenschaftlichen Bewertung des Prüfplans zum Beispiel auch die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit des Produkts bewerten könnte. Die für diese Aufgabe spezialisierte benannte Stelle, zum Beispiel der TÜV, benötigt dafür allerdings mehrere Tage und Wochen. Dagegen wurde immer wieder von Ethikkommissionen berichtet, die ihre positiven Stellungnahmen innerhalb weniger Tage abgaben. Problematisch sind auch die derzeit vorhandenen zahlreichen Zuständigkeiten auf Länderund Bundesebene. Insbesondere im Zusammenhang mit der Einstufung von Medizinprodukten und der Abgrenzung zu anderen Produkten führt die Zuständigkeit von mehr als 60 Behörden zu Nachteilen für die betroffenen Hersteller. Vor diesem Hintergrund führen wir aus Anlass der Umsetzung von europäischem Recht einige grundlegende Änderungen im Medizinprodukterecht ein. Zentral ist die Einführung einer Genehmigungspflicht für klinische Prüfungen mit Medizinprodukten zentral beim BfArM, wie es sie bei Arzneimitteln bereits seit langer Zeit gibt. Dabei kann die Bundesoberbehörde bei Produkten mit einem geringen Sicherheitsrisiko entscheiden, dass es keiner Genehmigung bedarf. Neben der Genehmigung durch die Bundesoberbehörde muss vor dem Beginn einer Prüfung auch eine zustimmende Bewertung einer Ethikkommission vorliegen. Die Ethikkommission muss nach Landesrecht gebildet, unabhängig und interdisziplinär besetzt sein. Die von ihr abgegebenen Bewertungen sind, wie im Arzneimittelbereich auch, Verwaltungsakte. d g u B P a d s v k h t s s z s b v P s M e A d H s s n n s s t s g b G s r G a d f M F g v b d h o r e Zu Protokoll ge (C (D Das mehrgleisige Verfahren ist notwendig, da Bunesoberbehörde und Ethikkommission verschiedene Aufaben haben: Die Ethikkommission prüft die ethischen nd rechtlichen Voraussetzungen der Prüfung, das fArM die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit des roduktes. Natürlich gibt es teilweise Überschneidungen, ber tatsächlich ist erst im Zusammenspiel der umfassenen materialtechnischen, wissenschaftlichen und ethichen Begutachtung sichergestellt, dass das Verhältnis on Nutzen und Risiko angemessen bewertet werden ann. Gleichzeit kann damit die Qualität der Studien eröht werden. Zum Schutz der Sicherheit von Probanden und Patienen bei klinischen Prüfungen ist es notwendig, auftretende chwerwiegende unerwünschte Ereignisse während klinicher Prüfungen umfassend zu erfassen, wissenschaftlich u bewerten und gegebenenfalls Korrekturen zu veranlasen. Auch diese Aufgabe wird künftig das BfArM innehaen. Die Überwachung der Hersteller und der Anwender on Medizinprodukten ist einer der Schlüssel für die atientensicherheit nach dem Marktzugang. Als Vorausetzung einer bundeseinheitlichen und qualifizierten arktüberwachung ermöglicht das Gesetz eine bundes inheitliche Regelung in einer Rechtsverordnung. Eine wichtige Regelung des Gesetzes betrifft HIV/ ids-Tests für Laien, die in anderen europäischen Länern und über das Internet angeboten werden. Einige ersteller planen bereits, die Tests auch auf den deut chen Markt zu bringen. Dies ist vor allem deshalb chwierig, da Laien die Resultate des Testverfahrens icht richtig interpretieren können: Ein positives Ergebis dieses Schnelltests muss immer erst durch einen Betätigungstest wiederholt werden, ehe die Diagnose icher gestellt werden kann. Medizinische Fachkreise beonen deshalb, dass diese Tests nur eingesetzt werden ollten, wenn eine Beratung sichergestellt ist. Davon abesehen muss gewährleistet sein, dass die in Deutschland estehende HIV-Meldepflicht erfüllt werden kann. Das esetz sieht daher vor, dass die Abgabe auf Ärzte, Ge undheitsbehörden und ambulante und stationäre Einichtungen im Gesundheitswesen sowie Apotheken und roßhandel beschränkt wird. Letztere dürfen die Tests ber nur an Ärzte abgeben. Ich bin überzeugt davon, dass mit dem Gesetz sowohl er Probandenund Patientenschutz bei klinischen Prüungen von Medizinprodukten als auch die Sicherheit von edizinprodukten generell verbessert werden können. Das Medizinproduktegesetz hat sich in seiner gültigen assung bewährt. Die bestehenden Vorschriften zu Beinn, Durchführung, Überwachung und Dokumentation on klinischen Studien stellen einen guten Schutz für Proanden, Patienten und Hersteller von Medizinprodukten ar. Wenn wir heute über eine Novellierung zu befinden aben, müssen wir uns deshalb an folgenden Kriterien rientieren: Erstens: Alle rechtlichen Änderungen müssen sich daan messen lassen, ob sie geltendes Europarecht eins zu ins umsetzen. Für strengere Auflagen – wie sie bei ande Dr. Marlies Volkmer gebene Reden ren EU-Rechtsakten in diesem Haus schon häufig beschlossen wurden – darf auch in Anbetracht der schwierigen Lage der mittelständischen Wirtschaft kein Platz sein. Zweitens: Alle Änderungen, die wir vornehmen, müssen für Patienten und Probanden einen echten Mehrwert an Sicherheit bringen. Bei klinischen Prüfungen und Studien haben wir es häufig mit invasiven Produkten zu tun, die zumindest für eine längere Zeit im Organismus verbleiben. Hier muss uns daran gelegen sein, das höchstmögliche Schutzniveau herzustellen bzw. zu wahren. Drittens: Reformen, die wir im Medizinproduktegesetz durchführen, sollten die Hersteller von Medizinprodukten im internationalen Wettbewerb stärken und den Forschungsstandort Deutschland festigen. Der Entwurf, der uns heute vorliegt, wird diesen Ansprüchen leider nicht gerecht, und das, obwohl wir nach mehrmaliger Ausschussberatung und einer sehr informativen Anhörung schon längst weiter sein müssten. Zwar wurden im Vergleich zur ersten Vorlage einige Verbesserungen eingearbeitet, was insbesondere die Rechtskonformität mit EG-Recht betrifft, dennoch laufen die zentralen Neuerungen unserem Bestreben, ein hohes Schutzniveau für Patienten und Probanden mit der Stärkung mittelständischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb in Einklang zu bringen, zuwider. Lassen Sie mich deshalb auf die Punkte eingehen, die mir als liberalem Gesundheitspolitiker Magenschmerzen bereiten. Die im Gesetzesentwurf in § 20 sehene Genehmigungspflicht von klinischen Prüfungen geht über die europarechtlichen Anforderungen, die sich aus Art. 15 der Richtlinie 93/42/EWG und Art. 10 der Richtlinie 90/385/EWG nach der Änderung durch die Richtlinie 2007/47/EWG ergeben, hinaus. Daran kann auch die durch die Koalitionsfraktionen eingebrachte Ausnahmeregelung für Medizinprodukte mit geringem Sicherheitsrisiko nichts ändern. Ich habe versucht, von der Bundesregierung verlässliche Daten zu erhalten, die diese Verschärfung rechtfertigen. Es gibt sie nicht! Ein einziges Bundesland konnte über nachträgliche Abbrüche klinischer Studien valide Zahlen vorlegen. Ein einziges! Und nun raten Sie einmal, wie viele Studien dort zwischen 1995 und 2008 abgebrochen werden mussten. Ganze 10 Studien – bei einer Gesamtzahl von 326. Nun kann ich jeden verstehen, der sagt, auch 10 Studien sind zu viel. Da bin ich ganz bei Ihnen. Aber es existieren keine Daten zur Risikoklassifizierung, was heißt, dass es sich bei den Fällen auch um 10 Studien mit Verbandsmaterial gehandelt haben könnte. Einen Hinweis auf den Aspekt der Risikoklassifizierung haben wir aber während der Anhörung bekommen. Das dort vertretene Unternehmen musste in den letzten 13 Jahren nicht eine einzige Studie mit seinen Hochrisikoprodukten – darunter implantierbare Defibrillatoren und Herzschrittmacher – im Nachhinein abbrechen. Jetzt mögen Sie einwenden, dass auch diese Angabe statistisch nicht besonders valide erscheint, und auch hier gebe ich Ihnen recht. Aber ich frage Sie: Wenn uns keine entsprechenden Unterlagen, Nachweise oder Daten vorliegen, dann können wir auch nicht bewerten, ob sich das Gesetz i R i s p b a d o a z s Ä g E M k H s i z z t s e g v M s r g g z d ß S M z h m F h t d S d d g l d u o r F Zu Protokoll ge (C (D n dieser Hinsicht bewährt hat. Da hier niemand mit EGecht, das es umzusetzen gilt, argumentieren kann, hätte ch mir gewünscht, dass die Regierung im Vorfeld entprechende Daten erhoben hätte. Die nun vorgesehenen Neuregelungen werden zu Dopelprüfungen und damit verbunden zu einem erheblichen ürokratischen und finanziellen Mehraufwand sowohl ufseiten der Unternehmen als auch aufseiten des Bunesamts für Arzneimittel und Medizinprodukte führen, hne dass es auch nur einen Hinweis auf einen Mehrwert n Sicherheit für Patienten und Probanden gäbe. Allerhöchstens ein Placebo-Effekt wird auch bei der weiten zentralen Neuerung zu beobachten sein: der Einetzung der Ethikkommissionen nach Landesrecht. Die nderungen der §§ 22 bis 24 werden zu einer Verdränung universitärer und privatrechtlich organisierter thikkommissionen führen, ohne dass auch hier ein ehrwert für Patienten, Probanden oder Hersteller er enntlich wird. Im Gegenteil: Die Strukturen, die sich im inblick auf Patientensicherheit, Effizienz und Fachwis en etabliert haben, werden leichtfertig verändert. Dies st zwar nicht zum Vorteil der Patienten, aber ganz sicher um Nachteil für Unternehmen, die mit verzögerten Voten u rechnen haben. Das bedeutet, dass sich die Innovaionszyklen dieses wichtigen Industriezweiges verlangamen werden, was im internationalen Wettbewerb ein rhebliches Risiko birgt. Im Vergleich zu den nicht gereelten Übergangsfristen, ist dies allerdings fast schon ein ernachlässigenswertes Problem: Die Hersteller von edizinprodukten müssen Investitionsund Vertrauens chutz genießen. Das bedeutet, dass bei allen Verändeungen prüfrechtlicher Vorschriften angemessene Überangszeiträume eingeräumt werden müssen. Ein zu früh ewählter Stichtag belastet nicht nur Unternehmen mit usätzlichen Dokumentationsund Prüfpflichten, sonern bedeutet auch für das BfArM einen unverhältnismäig hohen administrativen Aufwand. Der Regierungsentwurf führt weder zu einem besseren chutz der Patienten und Probanden noch bringt er einen ehrwert für Medizinprodukteunternehmen. Er geht an entralen Stellen verschärfend über geltendes EU-Recht inaus und ist mit den neu eingeführten Berichts-, Dokuentationsund Genehmigungspflichten geeignet, den orschungsstandort Deutschland zu schwächen und die ier ansässigen Unternehmen mit zusätzlichem adminisrativen und finanziellen Aufwand zu belasten, ohne dass iese gesetzlichen Neuregelungen ein verbessertes chutzniveau bedeuten würden. Eine solche Politik wird ie FDP in diesem Hause nicht unterstützen. Wir lehnen en Gesetzentwurf deshalb ab. Medizinprodukte sollen zukünftig geprüft und sicherer emacht werden. Damit sollen die Patienten in Deutschand besser geschützt werden. Dieses zentrale Anliegen es hier zu beratenden Medizinproduktegesetzes wird von ns voll und ganz unterstützt. Künstliche Hüftgelenke der Herzschrittmacher sind keine normalen Handelswaen, sondern sie sind medizinische Hilfsmittel, an deren unktionsfähigkeit im Interesse der Patienten höchste Jens Ackermann gebene Reden Anforderungen zu stellen sind. Diese Produkte dürfen nicht ohne vorhergehende fachlich qualifizierte Prüfung auf den Markt gebracht werden. Die Gewinninteressen der Hersteller dürfen keinen Vorrang vor der Gesundheit der Patienten haben. Patientenschutz muss an erster Stelle stehen, auch wenn es dadurch für die Hersteller zu einer Verzögerung in der Einführung neuer Produkte kommt. Diesem Grundsatz der Patientensicherheit folgt die Bundesregierung mit diesem Gesetz in weiten Bereichen. Bedauerlicherweise wurden aber einige Forderungen und Hinweise aus der Fachdebatte, auch mit den Sachverständigen, von der Koalition nicht in das Gesetz aufgenommen. Studien belegen, dass über 80 Prozent der Patienten nicht wissen, dass Einmalprodukte, wie zum Beispiel Schläuche, aufbereitet und wiederverwendet werden. Für diese wenig vertrauenerweckende Praxis gibt es bisher keine verbindliche Regeln. Die hätte man in diesem Gesetz treffen können. Wiederverwendete Einmalprodukte sind eine Gefahr für die Patientensicherheit. In einer Studie mit über 2 000 aufbereiteten Produkten wird belegt, dass fast die Hälfte der Produkte Oberflächenschäden und Verschmutzungen aufwies. Das ist eine Bedrohung der Gesundheit der Patienten. Andere Länder verbieten daher die Mehrfachwendung von Einmalprodukten in der Medizin. Das Medizinproduktegesetz wäre der richtige Ort gewesen, Abhilfe zu schaffen und die Wiederaufbereitung gesetzlich zu regeln oder auch zu verbieten. Doch die Koalition hat diese Möglichkeit nicht genutzt. Ein weiteres Problem: Es wird jetzt zwar gesetzlich geregelt, dass die Hersteller von Medizinprodukten Mängel an die zuständige Bundesbehörde, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM, melden müssen. Diese Mitteilungsverpflichtung hat allerdings, wenn sie verletzt wird, keine Folgen für die Hersteller. Wenn die Meldung durch die Hersteller zu spät oder gar nicht erfolgt, dann bleibt es bei Briefen oder Mahnungen. Die Linke findet, dass diese Unterlassung zu einer Sanktion, zu einem Bußgeld führen muss, das dem Hersteller wehtut. Alles andere ist wirkungslos. Wenn also der Hersteller eines künstlichen Hüftgelenks davon erfährt, dass fünf bei Patienten eingebaute Gelenke gebrochen sind, dann muss er nach dem Gesetz den Vorfall dem BfArM melden, damit weiterer Schaden vermieden werden kann. Hält sich der Hersteller an das Gesetz und meldet die Probleme, hat das möglicherweise Konsequenzen für die Zulassung des Produkts und damit für den Gewinn des Unternehmens. Meldet der Hersteller das Problem nicht, passiert ihm nichts; aber dafür kommen Menschen zu Schaden. Erst vor knapp zwei Jahren ist es zu einem Medizinprodukteskandal gekommen. Damals wurde man darauf aufmerksam, dass Hüftgelenksprothesen eines Herstellers häufig brachen. Da diese Fälle nicht nur in Deutschland, sondern in mehreren EU-Staaten auftraten, habe ich schon damals gefordert, eine europäische Behörde zu schaffen, die für die Sicherheit und die Überwachung zuständig ist. Wäre man bereits nach den ersten fünf Brüchen auf das Problem aufmerksam geworden, hätten Dutzenden anderen Patienten Schmerzen und zusätzliche Operationen erspart werden können. Dafür muss man a b d b l t S D n S D N w p l e R d t f D n a t f v n ß M d h s k i e u n h e Ä s l e d S e m d E k p v g b Zu Protokoll ge (C (D ber auch Sanktionsmöglichkeiten in das Gesetz schreien. Aber genau dies wollte die Koalition nicht, obwohl as BfArM das Einführen von Sanktionsmöglichkeiten egrüßen würde. Wir halten diese Unterlassung für fahrässig gegenüber den Patienten! Der Gesetzentwurf ist ein Schritt in die richtige Richung, und er ist gegenüber dem bisherigen Zustand im inne des Patientenschutzes ein eindeutiger Fortschritt. a aber die Wiederverwendung von Einmalprodukten icht untersagt oder wenigstens geregelt wird und die anktionsmöglichkeiten fehlen, wird sich die Fraktion ie Linke bei dem Gesetzentwurf enthalten. Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)








(A) )


(B) )

Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622434600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622434700
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1622434800

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Dr. Marlies Volkmer (SPD):
Rede ID: ID1622434900




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Jens Ackermann (FDP):
Rede ID: ID1622435000




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Frank Spieth (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622435100




(A) )


(B) )

Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen

ird sich bei der Abstimmung zur Novelle des Medizin-
roduktegesetzes – kurz MPG – enthalten. Im Wesent-
ichen können wir uns mit den getroffenen Regelungen
inverstanden erklären, gleichen sie doch deutsches
echt an europäische Vorgaben an. Die Zentralisierung
er Einstufung und Klassifizierung von Medizinproduk-
en beim BfArM als oberster Bundesbehörde halten wir
ür sinnvoll. Das gilt ebenso für die Regelung, In-vitro-
iagnostika zur Erkennung von HIV-Infektionen künftig
ur noch an ausgewählte Personen bzw. Einrichtungen
bzugeben und damit sogenannte HIV-Heimtests zu un-
erbinden.

Grundsätzlich begrüßen wir auch, dass klinische Prü-
ungen künftig einer Genehmigung bedürfen sollen. Wir
erstehen jedoch nicht, warum die Koalition in letzter Mi-
ute unbedingt noch Ausnahmen für diese Regel beschlie-
en und sich dem Druck der Industrie beugen musste. Bei
edizinprodukten mit „geringem Sicherheitsrisiko“ soll

emnach eine Genehmigung durch die oberste Bundesbe-
örde nicht zwingend erforderlich sein. Was aber ist „ri-
ikoarm“? Dies soll nun in einer Rechtsverordnung ge-
lärt werden, die dem Einfluss des Parlaments entzogen
st. Unseres Erachtens hätte die ursprünglich im Gesetz-
ntwurf vorgesehene Regelung völlig ausgereicht, um
nnötige Bürokratie zu vermeiden. Danach hätte eine Ge-
ehmigung dann als erteilt gegolten, wenn die Bundesbe-
örde 30 Tage nach Eingang des Antrags keine Einwände
rhoben hätte.

Ebenfalls begrüßt haben wir die noch eingebrachten
nderungen der Großen Koalition, die den Patienten-
chutz bei klinischen Prüfungen verbessern sollen. Münd-
iche Einwilligungen sollen nur dann möglich sein, wenn
in Zeuge für den Betroffenen anwesend ist und auch in
ie Aufklärung einbezogen wird. Wir hätten uns an dieser
telle zwar den Zusatz gewünscht, dass es sich dabei um
ine „Person des persönlichen Vertrauens“ handeln
uss. Dennoch stimmt die Richtung. Auch die Streichung
er Vorschrift im MPG, nach der eine Aufklärung und
inwilligung in besonders schweren Fällen ausbleiben
önne, begrüßen wir. Problematisch sind außerdem As-
ekte, die die Koalition mit der MPG-Novelle zu regeln
ersäumt. So hätte der Patientenschutz noch deutlicher
estärkt werden können. So sind für Minderjährige keine
esonderen Aufklärungsbestimmungen ins Gesetz aufge-




Frank Spieth (Die Linke)

gebene Reden


(A) )



(B) )

nommen worden. Dies wäre nach unserer Ansicht aber
notwendig.

Des Weiteren gab es unseres Erachtens zu Recht For-
derungen, auch dem Gemeinsamen Bundesausschuss ein
Anrufungsrecht gegenüber der obersten Bundesbehörde
einzuräumen, sollte es zu Meinungsunterschieden kom-
men, wie ein Medizinprodukt zu klassifizieren ist. Die
Koalition ist dem nicht nachgekommen. Wir begrüßen
ebenfalls, dass schwerwiegende Vorkommnisse bei Prü-
fungen künftig gemeldet werden müssen. Trotz des Hin-
weises etwa vonseiten der Krankenkassen hat es die
Koalition aber versäumt, diese Meldepflicht mit Sanktio-
nen zu bewehren, sollten die Hersteller bzw. Prüfstellen
dieser Pflicht nicht nachkommen bzw. Meldungen zu spät
einreichen.

Auch das Problem der Aufbereitung medizinischer
Einmalprodukte hat die Koalition mit dem Gesetz nicht
aufgegriffen. Es ist aber zu begrüßen, dass die Bundes-
regierung mit der vorliegenden Beschlussempfehlung des
Ausschusses immerhin aufgefordert wird, „zeitnah“
Empfehlungen zur Umsetzung solcher Regelungen vorzu-
legen. Das ist zwar zeitlich sehr unbestimmt und kann
sich bis Mitte 2010 hinziehen, aber es ist besser als
nichts.

R
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1622435200


Wir verabschieden heute ein Gesetz, mit dem insbeson-
dere die europäische Richtlinie 2007/47/EG in das natio-
nale Recht umgesetzt wird.

Diese Richtlinie beinhaltet eine Reihe von wichtigen
Verbesserungen im Dienste der Produkt- und Patienten-
sicherheit. Hervorzuheben sind dabei die umfangreichen
Änderungen und Präzisierungen bezüglich der erforder-
lichen klinischen Bewertungen und der klinischen Prü-
fungen von Medizinprodukten. Für Medizinprodukte
muss vor dem Markteintritt nicht nur deren technische Si-
cherheit nachgewiesen werden, vielmehr muss der Her-
steller auch die Erfüllung der klinischen Leistungsfähig-
keit seiner Produkte im Rahmen von klinischen
Bewertungen beziehungsweise klinischen Prüfungen
nachweisen können. Gleichzeitig wurden die Anforderun-
gen an die Marktzugangsvoraussetzungen für Medizin-
produkte mit „mittleren“ Risiken verschärft. Für diese
Produkte wird zusätzlich zu einem funktionierenden und
den einschlägigen internationalen Normen entsprechen-
den Qualitätsmanagementsystem auch eine unabhängige
Produktprüfung einzelner repräsentativer Produkte ge-
fordert.

Nach einigen negativen Erfahrungen mit Produkten
aus dem Homecare-Bereich wurden die Anforderungen
an die technische Sicherheit dieser Produkte durch eine
stärkere Betonung einer laiengerechten Produktaus-
legung, die die Fähigkeiten der Patienten besser be-
rücksichtigt, erhöht. Um den europäischen Medizin-
produktemarkt weiter harmonisieren zu können, wurden
Möglichkeiten zur rechtsverbindlichen Abgrenzung von
Medizinprodukten zu anderen Produkten eingeführt.

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Zu Protokoll ge

(C (D Diese Maßnahmen sind grundsätzlich geeignet, das eistungsund Sicherheitsniveau von Medizinprodukten eiter zu erhöhen. Eine unzumutbare Belastung der Her teller ergibt sich hieraus nicht, da bei bisher korrekter nwendung des geltenden Rechts und Beachtung der geotenen Sorgfaltspflichten der Mehraufwand eine vertretare Größenordnung nicht überschreiten dürfte. Nach diesen grundsätzlichen Anmerkungen zur Richtinie möchte ich im Folgenden auf die zentralen Punkte es Gesetzentwurfs näher eingehen. Ein Kernelement des vorliegenden Gesetzentwurfes ist ie umfängliche Umgestaltung der Bestimmungen zu kliischen Prüfungen von Medizinprodukten. Derzeit sind ie Voraussetzungen für klinische Prüfungen von Arzneiitteln und Medizinprodukten sehr unterschiedlich gereelt. Neben der im Gegensatz zu Arzneimitteln nichtstaatichen Zulassung und der gleichzeitig weit verbreiteten nkenntnis über die Rahmenbedingen des sogenannten ew Approach sind auch die Unterschiede bei den klini chen Prüfungen der Grund für gewisse Vorbehalte hinichtlich der Sicherheit von Medizinprodukten. Die besteenden Unterschiede zwischen den klinischen Prüfungen on Arzneimitteln und Medizinprodukten werden von etichen Fachleuten als nicht gerechtfertigt angesehen. Die Änderungen der Grundlagen für klinische Prüfunen in der Richtlinie 2007/47/EG werden daher zum Anass genommen, sich des Themas grundsätzlich anzunehen und im Interesse der Patientensicherheit eine ngemessene Angleichung an die Bestimmungen über kliische Prüfungen mit Arzneimitteln vorzunehmen: Zentrale Anlaufstelle wird das BfArM. Die Zuständigeiten sollen künftig somit weitgehend zentralisiert weren. Voraussetzung für eine klinische Prüfung wird künftig ine Genehmigung durch das BfArM – innerhalb von 0 Tagen; ansonsten fiktive Genehmigung – sein. Verpflichtend soll künftig auch eine positive Zustimung einer nach Landesrecht gebildeten und damit zu tändigen Ethik-Kommission sein. Die Aufgaben zwischen der Ethik-Kommission und em BfArM werden klar getrennt. In der Medizinprodukte-Sicherheitsplan-Verordnung ird geregelt, dass das BfArM für die Bewertung von eldungen über schwerwiegende unerwünschte Ereig isse zuständig ist. Die Länder sollen weiterhin für die Überwachung der linischen Prüfungen zuständig bleiben und werden desalb vom BfArM unverzüglich über die genehmigten kliischen Prüfungen und die aufgetretenen schwerwiegenen unerwünschten Ereignisse informiert. Insbesondere die Medizintechnikverbände haben sich egen eine Genehmigungspflicht positioniert. Im Geetzgebungsverfahren ist aus meiner Sicht ein guter ompromiss gefunden worden. So kann die zuständige undesoberbehörde bei klinischen Prüfungen von Mediinprodukten mit geringem Sicherheitsrisiko von dem geerellen Genehmigungserfordernis absehen. Elisabeth Scharfenberg gebene Reden Parl. Staatssekretär Rolf Schwanitz Hinsichtlich der Einstufung und Klassifizierung von Medizinprodukten wird in § 13 Abs. 2 vorgesehen, dass bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Hersteller und einer benannten Stelle das BfArM die Angelegenheit abschließend entscheiden soll. Auf diese Weise können zentrale Entscheidungen bundeseinheitlich implementiert werden. Dies bedeutet eine wesentliche Erleichterung für Hersteller, aber auch für das BMG, da es künftig einen einheitlichen deutschen Standpunkt gibt, was Diskussionen auf europäischer Ebene erheblich erleichtern wird. Die Überwachung der medizinprodukterechtlichen Vorschriften durch die Länder ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Umsetzung dieser Vorschriften. Der Erfahrungsbericht des BMG zur Aufbereitung von Medizinprodukten in Deutschland hat erneut gezeigt, dass bei der Überwachung noch Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern bestehen. Das betrifft sowohl die personelle Ausstattung als auch die fachliche Kompetenz des Überwachungspersonals. Um dem Ziel einer bundeseinheitlichen qualitätsgesicherten Überwachung einen entscheidenden Schritt näherkommen zu können, ist eine Ermächtigung zum Erlass einer allgemeinen Verwaltungsvorschrift vorgesehen. Diese soll Vorschriften zur Qualitätssicherung, zur Sachkenntnis der mit der Überwachung beauftragten Personen, zur Ausstattung, zum Informationsaustausch und zur Zusammenarbeit der Behörden enthalten. Die erweiterte Ermächtigungsgrundlage ist eine Konsequenz aus dem bereits erwähnten Erfahrungsbericht des BMG zur Aufbereitung von Medizinprodukten in Deutschland, den wir im vergangenen Jahr dem Ausschuss zur Verfügung gestellt haben. Damit werden die Möglichkeiten für zusätzliche Anforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten geschaffen. So sollen zum Beispiel an die Aufbereitung und die Aufbereiter von Medizinprodukten mit besonders hohen Anforderungen an die Aufbereitung zusätzliche Anforderungen gestellt werden können. Dazu gehört eine Zertifizierungspflicht für bestimmte Aufbereiter. Ausgehend davon sind auch Anforderungen an die Zertifizierung von Aufbereitern und Anforderungen an die Konformitätsbewertungsstellen, die von der zuständigen Behörde anerkannt werden, in das Medizinprodukterecht aufzunehmen. Verschiedene In-vitro-Diagnostika werden zur Eigenanwendung als Heimtest angeboten, zum Beispiel Tests zur Blutzuckerbestimmung, Quick-Tests (Blutgerinnungsfaktoren)








(A) )


(B) )

stärkt. In einigen europäischen Mitgliedstaaten sowie im
Internet werden mittlerweile auch HIV-Tests für Laien
angeboten. Einige Hersteller beabsichtigen, solche Tests
auch auf den ökonomisch interessanten deutschen Markt
zu bringen. Medizinisch nicht ausgebildete Laien verfü-
gen aber in der Regel nicht über die notwendigen Fach-
kenntnisse, um die Aussagekraft der Resultate dieser
Testverfahren richtig interpretieren zu können. Deshalb
sollen In-vitro-Diagnostika zur Erkennung von HIV-In-
fektionen künftig nur an Ärzte, ambulante und stationäre
Einrichtungen im Gesundheitswesen, an die Aids-Hilfe
und Gesundheitsbehörden zur Anwendung abgegeben

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(C (D erden dürfen. Voraussetzung: Eine ärztliche Beratung uss sichergestellt sein. Apotheken und Großhandel sind n den Versorgungsweg einbezogen. Die Regelung ist auf rei Jahre befristet, um im Lichte der Erfahrungen eine ventuell zu modifizierende Anschlussregelung vorlegen u können. Insgesamt werden wir heute ein sehr gutes Gesamtpaet zum Medizinproduktebereich beschließen, das sowohl en Anspruch der Patienten an sichere Medizinprodukte ufriedenstellt als auch die berechtigten Interessen der edizintechnikindustrie beachtet. Wir kommen zur Abstimmung. Der Ausschuss für esundheit empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf rucksache 16/13211, den Gesetzentwurf der Bundesregie ung auf den Drucksachen 16/12258 und 16/12676 in der usschussfassung anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die em Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustimmen ollen, um das Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Entaltungen? – Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beatung mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen ie Stimmen der FDP-Fraktion bei Enthaltung der Frakion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke ngenommen. Dritte Beratung nd Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem esetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – er ist dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzentwurf st mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie bei der weiten Lesung angenommen. Ich rufe Tagesordnungspunkt 29 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie ordneten Horst Meierhofer, Michael Kauch, Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Ökologische Konsumentenverantwortung statt Produktlenkung durch den Staat – Europäische Ökodesign-Richtlinie grundsätzlich überarbeiten – Drucksachen 16/11912, 16/12739 – Berichterstattung: Abgeordnete Ulla Lötzer Die Kolleginnen und Kollegen Dr. Joachim Pfeiffer, olf Hempelmann, Horst Meierhofer, Dr. Herbert Schui nd Sylvia Kotting-Uhl haben ihre Reden zu Protokoll egeben. Bei allem Streit über die richtige Politik, in einem errscht in diesem Haus Einigkeit: Nur mit einer bezahlaren, sicheren und umweltfreundlichen Energieversorung können wir unseren Lebensstandard in Deutschland alten. Jedoch sehen wir uns hier gewaltigen Herausforerungen gegenüber: Klimawandel, steigende Energie preise, begrenzte fossile Reserven und wachsende Importabhängigkeit von politisch instabilen Regionen und unzuverlässigen Partnerländern; um nur einige zu nennen. Die Lösung für diese Herausforderungen beruht aus meiner Sicht auf drei zentralen Elementen: Energie muss effizienter genutzt werden als heute, CO2-freie und moderne einheimische Energieträger müssen vorangebracht und der Wettbewerb muss weiter gestärkt werden. Denn nur der Markt liefert die kreativsten und innovativsten Produkte zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Manchmal muss die Politik den Markt jedoch durch entsprechende Rahmenbedingungen in eine gewisse Richtung lenken. Das ist bei der Energieeffizienz der Fall. Energieeffiziente Produkte sind normalerweise in der Anschaffung teurer, amortisieren sich jedoch im Laufe der Zeit aufgrund der Energieeinsparungen. Insgesamt gesehen sind energieeffiziente Produkte für den Kunden also günstiger. Leider ist es so, dass die meisten Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung die Lebenszykluskosten eines Produktes nicht einbeziehen und zu den billigsten Produkten greifen. Deshalb muss der Gesetzgeber hier entsprechende Rahmenbedingungen für den Markt setzen. Am Ende nutzt dieser Weg den Verbrauchern und dem Klima. Da zu Zeiten einer globalisierten Welt solche Maßnahmen nur auf internationaler Ebene sinnund wirkungsvoll sind, hat die EU die Ökodesign-Richtlinie geschaffen. Mit dem Vorschlag zur Neufassung der ÖkodesignRichtlinie, der am 24. April 2009 vom Europäischen Parlament angenommen wurde, hat die Kommission nun den Rechtsrahmen auf alle energieverbrauchsrelevanten Produkte ausgeweitet. Bislang beschränkten sich die Ökodesign-Anforderungen auf energiebetriebene Produkte wie etwa Heizkessel, Wasserbereiter, Computer, Fernsehgeräte oder Industrieventilatoren. Auf energiebetriebene Produkte entfällt ein großer Teil des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen und Energie in der EU. Sie haben auch eine Reihe weiterer wichtiger Umweltauswirkungen. Bei den meisten in der EU auf dem Markt befindlichen Produktarten sind bei ähnlicher Funktion und Leistung sehr unterschiedliche Umweltauswirkungen zu beobachten. Jetzt haben Vertreter des Europäischen Parlaments und des Umweltministerrats einen Kompromiss für die Ausgestaltung der neuen EU-Ökodesign-Richtlinie gefunden. Es wurden Mindeststandards für die Effizienz neuer Produktgruppen, darunter zum Beispiel Fenster, Bauund Dämmmaterialien, für den Fall festgelegt, dass die Industrie keine freiwilligen Maßnahmen ergreift. Mit der Ausweitung auf diese neuen Produkte bleibt die EUÖkodesign-Richtlinie nicht mehr länger nur auf energieverbrauchende Produkte beschränkt, sondern erweitert ihren Anwendungsbereich auch auf Produkte, mit denen der Energieverbrauch gesenkt werden kann. Zum Beispiel verbrauchen sparsame Wasserhähne und Duschköpfe nicht nur weniger Wasser, sondern auch weniger Energie bei der Warmwasserbereitung. Der Benutzungskomfort wird dadurch nicht beeinträchtigt. So wird beispielsweise geschätzt, dass in Europa bis 2020 zusätz l 2 d 3 s E B g f E d P z S e b d r v w g d z Z g d h 1 v D s c w d f s t s r c w r h U b r R V d d n e w w R Zu Protokoll ge (C (D iche Energieeinsparungen von 55 000 GWh – was 7 Millionen Tonnen CO2 bzw. der Leistung von zwei bis rei Kernkraftwerken entspricht – erzielen ließen, wenn 0 Prozent der in Gebäuden vorhandenen Einfachverglaungen durch Doppelscheiben ersetzt werden würden. Die Neufassung der Richtlinie soll insbesondere die nergieeffizienz verbessern und somit einen wesentlichen eitrag zur Erreichung der Zielvorgaben für Treibhausasemissionen in der EU leisten. Die Elektrizitätsnachrage ist die am schnellsten wachsende Kategorie des ndenergieverbrauchs und wird Prognosen zufolge in en nächsten 20 bis 30 Jahren weiter steigen, sofern die olitik nicht gegensteuert. Um eine breitflächige Markteinführung energieeffiienter Produkte zu beflügeln, brauchen wir auf der einen eite anspruchsvolle Standards und auf der anderen Seite ine verbraucherfreundliche und transparente Verrauchskennzeichnung der Produkte. Hier müssen wir arauf achten, dass nicht – wie oft versucht – ordnungsechtlich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Zu iel Bürokratie und globale wie europaweite Wettbeerbsverzerrungen müssen vermieden werden. Energieeinsparungen sind darüber hinaus die kostenünstigste Art, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und ie Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern. Bis um Jahr 2020 strebt die Bundesregierung deshalb das iel an, die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität egenüber dem Jahr 1990 zu verdoppeln. Dies bedeutet, ass im Jahr 2020 pro Einheit Bruttosozialprodukt nur alb so viel Energie verbraucht werden soll wie im Jahr 990. Ein Patentrezept zur nachhaltigen Unterstützung on Energieeinsparung und Energieeffizienz gibt es nicht. as ist schon allein deshalb so, weil die Vermeidung zu ätzlicher Bürokratien und unverhältnismäßiger staatliher Eingriffe einen hohen wirtschaftspolitischen Stellenert hat. Wie viele Beispiele insbesondere aus der eutschen Industrie zeigen, sind diejenigen Maßnahmen ür Energieeinsparung und Energieeffizienz die wirkamsten, die sich aufgrund der Preisund Kostenrelaionen über die Märkte selbst durchsetzen. Somit gilt es, staatliche Initiativen und Aktivitäten auf olche Bereiche zu konzentrieren, in denen wirtschaftlich entable und somit für die Volkswirtschaft an sich nützlihe Energieeinsparmaßnahmen deshalb nicht ergriffen erden, weil es beispielsweise an Informationen oder di ekten Anreizen mangelt oder die Transaktionskosten zu och sind. Die Neufassung der Ökodesign-Richtlinie und deren msetzung in nationales Recht sind wichtige Schritte, um eim Thema „Energieeffizienz bei energieverbrauchselevanten Produkten“ voranzukommen. Dies dient als echtsrahmen und gewährleistet europaweit einheitliche erfahren. Details zu den einzelnen Produktgruppen weren noch in Verordnungen erarbeitet. Hier kommt es auf ie Spezifika des Produktes an, ob wir etwa den Top-Runer-Ansatz wählen oder weitergehende Verund Gebote rlassen. Im engen Dialog mit der Industrie müssen und erden wir dafür sorgen, dass dieses Gesetz eine Winin-Situation für alle schafft: für das Klima, da weniger essourcen verbraucht werden, und für die Industrie Dr. Joachim Pfeiffer gebene Reden selbst, die mit innovativen Produkten erst den europäischen und im weiteren Schritt auch den internationalen Markt bedienen kann. Dazu binden wir die betroffene Industrie bei der Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht eng ein. Dem liegt vor allem die Erwägung zugrunde, dass ein „Level Playing Field“ geschaffen werden muss, in dem die gleichen Maßstäbe auch für Importwaren gelten. Denn produktbezogene Effizienzstandards werden derzeit in allen Teilen der Welt erarbeitet, von Nordamerika über Australien bis China und Japan. Die Industrie hat daher ein erhebliches Bedürfnis daran, dass der europäische Binnenmarkt nicht zum Absatzplatz für ineffiziente billige Technologien, vor allem aus Fernost, wird. Die FDP möchte hier durch die Abschaffung bzw. grundlegende Revidierung der Ökodesign-Richtlinie das Rad der Zeit wieder zurückdrehen und damit verhindern, dass die europäischen Unternehmen auch in Zukunft auf einem von Wettbewerb geprägten internationalen Markt bestehen können. Daher lehnt die Unionsfraktion den Antrag der FDP ab. Die FDP-Fraktion fordert im vorliegenden Antrag, die Ökodesign-Richtlinie zurückzunehmen oder zumindest grundlegend zu revidieren. Um eines gleich vorwegzunehmen: Die SPD-Bundestagsfraktion wird diesem Anliegen auf keinen Fall zustimmen. Die 2005 in Kraft getretene Ökodesign-Richtlinie ist ein Erfolgsmodell und beginnt erst jetzt, ihre volle Wirkung zu entfalten. Die Richtlinie selbst setzt nur den Rahmen für darauf aufsetzende Durchführungsverordnungen mit Mindeststandards für energiebetriebene Produkte, die nun Stück für Stück erarbeitet werden. Für jede Produktgruppe werden in einem umfangreichen Verfahren Mindeststandards vorgeschlagen, mit den betroffenen Unternehmen diskutiert und schließlich verabschiedet. Im Rahmen dieses Prozesses wird nicht nur Wert gelegt auf Energieeffizienz, sondern auch auf eine umweltfreundliche und recyclinggerechte Gestaltung der Produkte. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der FDP, Sie fordern, die ökologische Produktverantwortung nicht länger einseitig als Produzentenverantwortung zu verstehen, sondern den Verbraucher als Nutzer stärker in den Vordergrund zu stellen. Ich frage Sie, wer, wenn nicht der Hersteller hat in erster Linie eine Verantwortung für seine Produkte? Selbstverständlich ist neben dem Produzenten auch der Kunde als Nutzer eines Produkts in der Verantwortung. Dieser weiß aber oft gar nichts über die Zusammensetzung und Umweltfreundlichkeit seines Produkts und darüber hinaus möglicherweise nicht einmal etwas über dessen Energieverbrauch. Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie werden Mindeststandards erlassen, an die sich nicht nur alle europäischen Hersteller zu halten haben, sondern auch außereuropäische Hersteller, sofern sie Produkte in die EU liefern. Vor diesem Hintergrund würden wir mit einer Abschaffung der Ökodesign-Richtlinie nicht nur den Kunden einen Bärendienst erweisen, die bei immer mehr e e e r W u g e t d s B f e M r b R w E k K b S n h s R k u p M g n s n e n T m n b d D z g d s g w e s g t v r s Zu Protokoll ge (C (D nergieverbrauchenden Produkten von ökologischen und nergetischen Mindeststandards sowie einer EU-weit inheitlichen Energieverbrauchskennzeichnung profitieen, sondern auch keinen einzigen Schritt hin zu mehr ettbewerb tun. Ganz im Gegenteil: Umweltfreundliche nd energiesparende Produkte haben bei absehbar steienden Energiepreisen sowie vor dem Hintergrund eines hrgeizigen Klimaschutzes eindeutige Wettbewerbsvoreile. Sie sind schon heute Exportschlager und werden ies in Zukunft noch viel mehr sein. Deutsche Hersteller tehen hierbei an vorderster Front. Der Deutsche undestag hat sich auf Initiative der SPD-Bundestags raktion bereits mehrfach für die Einführung eines uropäischen Top-Runner-Programms ausgesprochen. ittlerweile bestätigen uns die Experten der Bundes egierung sowie von Verbraucherschutzund Umweltveränden, dass der europäische Ansatz mit der Ökodesignichtlinie dem japanischen Top-Runner-Ansatz gleichertig, wenn nicht sogar überlegen ist. Der Top-Runner-Ansatz bezieht sich lediglich auf nergieeffizienz der jeweiligen Produkte bzw. Produktategorien und erklärt das jeweils beste Produkt einer ategorie zum Standard, der innerhalb einer vorgegeenen Frist von allen Herstellern zu erreichen ist. Die anktion bleibt mit der öffentlichen Nennung der Unterehmen, die die Vorgaben verfehlen, für europäische Verältnisse allerdings recht mild. Der europäische Ansatz ist dagegen deutlich breiter owie mehrschichtig aufgebaut. Durch die Ökodesignichtlinie sowie die Durchführungsverordnungen werden lare Mindestanforderungen an Umwelteigenschaften nd Energieverbrauch gestellt. Es gibt – anders als in Jaan – eine untere Abschneidegrenze. Geräte, die diese indestanforderungen nicht erreichen, dürfen in der EU ar nicht auf den Markt gebracht werden. Darüber hiaus besteht die Möglichkeit für nationale Labels wie beipielsweise den Blauen Engel oder Ecotopten-Auszeichungen. Als drittes Kriterium kommt dann noch die uropaweit einheitliche Energieverbrauchskennzeichung der jeweiligen Produktgruppen hinzu, die die nötige ransparenz für die Kunden schafft. Für eine bessere Transparenz und Verbraucherinforation ist eine eindeutige und informative Kennzeichung – insbesondere im Hinblick auf den Energieverrauch – erforderlich. Dies ist einer der wenigen Punkte, ie wir im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie kritisieren. ie europäische Energieverbrauchskennzeichnung ist war dynamisch angelegt und wird – je nach Produktruppe – alle drei bis fünf Jahre überprüft. Anstatt jedoch ie bisherige „A-G-Klassifizierung“ anzupassen, an die ich die Verbraucher EU-weit in den letzten Jahren ewöhnt haben, werden nun neue Klassen wie beispielseise „A-20%“ und „A-40%“ bei Haushaltsgeräten ingeführt. Zu allem Überfluss wird es zukünftig bei verchiedenen Produktgruppen verschiedene Klassifizierunen geben. So kann der effizienteste Kühlschrank zukünfig bei „A-40%“ liegen, der effizienteste Trockner aber ielleicht nur bei „A-20%“. Das ist nicht gerade hilfeich, aber leider dem europäischen Kompromiss gechuldet. Hier besteht sicher weiterer Handlungsbedarf Dr. Joachim Pfeiffer gebene Reden auf EU-Ebene, ohne dass dies jedoch ein Grund wäre, den gesamten Ansatz infrage zu stellen. Besonders wichtig ist die Dynamisierung der Verbrauchskennzeichnung. Wenn – wie heute in Deutschland zu beobachten – über 90 Prozent der Kühlund Gefrierschränke die Energieeffizienzklasse „A“ erreichen, zeigt dies zwar den Fortschritt, den die Hersteller in den vergangenen Jahren in Sachen Energieeffizienz erreicht haben. Die energieeffizientesten Produkte sind jedoch schwerer erkennbar. Daher ist es gut, dass die Mindeststandards in klar definierten Zeitabständen überarbeitet werden. Die FDP-Fraktion übt besondere Kritik an der Überarbeitung der Ökodesign-Richtlinie. Die EU-Kommission hat im Juli 2008 einen Vorschlag vorgelegt, den Geltungsbereich der Richtlinie neben energiebetriebenen Produkten auch auf weitere energieverbrauchsrelevante Produkte auszuweiten, die „erhebliche Umweltauswirkungen“ sowie „erhebliches Potenzial für eine Verbesserung seiner Umweltverträglichkeit ohne übermäßig hohe Kosten“ haben müssen. Diese Erweiterung wird von der SPD-Bundestagsfraktion begrüßt. Wie bereits erwähnt werden im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie Mindeststandards im Hinblick auf Umwelteigenschaften und Energieeffizienz gesetzt. Gerade wegen der seit jeher hohen deutschen Umweltund Energieeffizienzstandards sollte deutschen Herstellern dieser Produkte – von Fenstern über Dämmstoffen bis hin zu Klimaund Lüftungsanlagen – vor der Erweiterung der Richtlinie nicht bange sein. Sie müsste – ganz im Gegenteil – den meisten Herstellern als willkommene Absatzförderung sogar sehr entgegenkommen. Aus all diesen Gründen lehnen wir den vorliegenden Antrag der FDPFraktion ab. Ökodesign-Richtlinie heißt das europäische Regel werk, das für die Glühbirne nun sukzessive das „Aus“ bedeuten wird. Doch nicht nur die Glühbirne ist von diesen neuen Ökodesignanforderungen betroffen, sondern alle sogenannten energieverbrauchsrelevanten Produkte wie Kühlschränke, Klimaanlagen, Staubsauger, Fernseher, Straßenbeleuchtung oder auch PCs. Das Ziel: die Verringerung des Stromverbrauchs und so letztendlich ein Beitrag zum Klimaschutz. Dass wir von der Richtlinie nicht viel halten, macht unser Antrag, denke ich, mehr als genug deutlich. Und nicht nur wir sehen das so. Ottmar Edenhofer – offensichtlich unverdächtig, gegen den Klimaschutz zu sein – sagt – ich zitiere –: Das Verbot der Glühbirne ist blinder Aktionismus und zeugt von einer Regulierungswut, die der Klimapolitik kaum hilft, denn es geht jetzt nicht darum, den Bürgern etwas zu verbieten, sondern nach Möglichkeit den Bürgern Anreize zu schaffen, die sie dafür belohnen, wenn sie herausfinden, wo man am günstigsten und billigsten CO2 vermeidet. Recht hat er. d g k P t d r i d h ö b e a d V i w N v ö D w b n s l s z n w w l d b a a d g b o a n E e d b s k d r m f z Zu Protokoll ge (C (D Irritiert hat mich darüber hinaus, dass die Idee für iese Richtlinie diesmal angeblich nicht aus der so viel escholtenen, weil regulierungswütigen Kommission ommt, sondern von der deutschen Bundesregierung. raktisch, wenn man nicht selbst als Sündenbock herhal en muss, sondern Europa das übernimmt! Keine Frage, as Ziel, den individuellen Energieverbrauch zu optimieen und der Energieverschwendung entgegenzuwirken, st sinnvoll. Aber: Eine konkrete Produktlenkung durch en Staat, wie das beim Glühbirnenverbot der Fall ist, alten wir Liberale sowohl ordnungspolitisch als auch kologisch für falsch. Wir Liberale sind der Meinung, effizienter Energieverrauch und der sparsame Umgang mit Ressourcen sind her als Ergebnis privater Entscheidungen zu erwarten ls durch hoheitliche Vorschriften. Und ich freue mich, ass Professor Edenhofer das genauso sieht. Anstatt mit erboten wild um sich zu schlagen, kommt es uns deshalb nsbesondere darauf an, dass die Verbraucher wissen, elche ökologischen Folgen ihr Handeln haben kann. ur so können mündige Bürger letzten Endes auch souerän entscheiden. In unserem Antrag haben wir das als kologische Konsumentenverantwortung bezeichnet. Auf das Glühbirnenbeispiel bezogen bedeutet das: em mündigen Bürger wäre es freigestellt, überall dort, o das Licht nur kurz brennt, bei der guten alten Glühirne zu bleiben und auf die Energiesparlampe, die noch icht mal richtig hell ist, bevor man sie schon wieder auschaltet, zu verzichten. Darüber hinaus lohnt sich gerade bei der so hochgeobten Energiesparlampe auch mal ein Blick auf die Geamtökobilanz; denn Energiesparlampen verbrauchen war wenig Strom, sind aber quecksilberhaltig. Sie im ormalen Hausmüll zu entsorgen, wäre für die Umwelt im ahrsten Sinne des Wortes Gift. Abgesehen davon, dass ahrscheinlich doch die eine oder andere Energiespar ampe im Restmüll landen wird, hat dies zur Konsequenz, ass die ausrangierten Lampen zum Recyclinghof geracht werden müssen – und das vielerorts mit dem Auto. In unserem Antrag fordern wir deshalb auch, nicht usschließlich oder einseitig an Produkteigenschaften nzusetzen, sondern auch die Einsatzund Gebrauchsbeingungen im Auge zu behalten – im Rahmen der ökoloischen Konsumentenverantwortung, versteht sich. Letzter Punkt: die ökologische Sinnlosigkeit des Glühirnenverbots. Denn – so unbequem dies für den einen der anderen ist: Trotz des Glühbirnenverbots wird sich n der Menge des ausgestoßenen CO2 erst einmal gar ichts ändern. Die Ursache hierfür liegt im europäischen missionshandelssystem, das für jede Handelsperiode ine Obergrenze für die CO2-Emissionen festlegt. Wird urch das Glühbirnenverbot weniger Strom nachgefragt, enötigen auch die Stromproduzenten weniger Emisionszertifikate, und die so frei werdenden Zertifikate önnen verkauft werden. Die Emissionsreduktion, die bei en Kraftwerken erfolgt, würde also lediglich dazu fühen, dass an anderer Stelle – vor allem in der Industrie – ehr CO2 emittiert werden könnte. Und auch die Be ürchtung, dass aufgrund der frei werdenden Emissionsertifikate die Zertifikatpreise nach unten gehen, halte ich Rolf Hempelmann gebene Reden nicht für unbegründet. Und auch das wäre der Umwelt ganz sicher nicht zuträglich. Ich fordere Sie deshalb auf: Stimmen Sie unserem Antrag zu! Das Europäische Parlament will eine Grundlage da für schaffen, dass energieverbrauchsrelevante Produkte ökologischen Mindestanforderungen genügen müssen, zum Beispiel Glühlampen. Die FDP sieht dadurch alles bedroht, was ihr lieb und teuer ist, nämlich – Zitat – „Freiheit, Lebensqualität und Wohlstand“ sowie „Innovationsund Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.“ Nun gibt die FDP in ihrer Antragsbegründung zu, dass staatliche Vorschriften geboten sein können, wenn von Produkt oder Produktion eine schädliche Wirkung ausgehen kann. Sie stellt dann jedoch klar, dass der bloße Verbrauch von Ressourcen für sie noch kein Schaden ist. Allerdings gibt auch die FDP zu: Mit den Ressourcen muss sparsam umgegangen werden. Dies soll – wie kann es bei einem Antrag der FDP anders sein – über den Marktmechanismus, als Ergebnis privater Entscheidungen, sichergestellt werden. Die FDP nennt dafür zwei Bedingungen. Erstens müssen die Preise vom Staat so korrigiert werden, dass sie die Umweltschäden berücksichtigen. Zweitens müssen die Produkte eindeutig und informativ gekennzeichnet werden, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, was sie kaufen. Man kann sich leicht klarmachen, dass diese Bedingungen nicht erfüllt werden können. Es spricht zwar nichts dagegen, die Kennzeichnungspflicht für Produkte auszuweiten. Es ist jedoch nicht möglich, alle wesentlichen Informationen über Schadstoffe, Energieverbrauch, Arbeitsbedingungen usw. bei Produkt, Produktionsverfahren, Zulieferern und Zuliefern von Zulieferern durch Kennzeichnung transparent zu machen. Unmöglich ist es auch, den gesellschaftlichen Schaden exakt zu beziffern und einzupreisen. Zunächst können nicht alle Schäden sinnvoll in Geldeinheiten ausgedrückt werden. Zweitens treten viele Schäden weit in der Zukunft ein und können nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden. Drittens wirken die Schadstoffe nicht isoliert, sondern in Kombination. Es ist daher nicht möglich, den Schaden eindeutig einzelnen Produkten zuzuordnen. Wie viel Schaden eine Tonne Kohlendioxid in der Atmosphäre verursacht, hängt davon ab, wie viel Kohlendioxid insgesamt emittiert wurde. Aber sehen wir von diesen Problemen ab und nehmen für einen Augenblick an, die FDP würde es ernst meinen. Sie müsste dann fordern, dass die ökologischen Kosten über eine Steuer auf den Produktpreis aufgeschlagen werden. Da sich aber die FDP als Steuersenkungspartei versteht, kann sie die Frage so nicht anpacken. Deshalb die vage Formulierung, die Preise müssten durch hoheitlichen Eingriff korrigiert werden. Überschlagen wir die Größenordnung. Der allseits anerkannte Ökonom Nicolas Stern hat bekanntermaßen die Kosten des Klimawandels auf 5 bis 20 Prozent des W d d b a ü z a v a s k e c A s ö d n w i h g L w o b d a k ö e p F E m k c F t m u e w s A Z s d f b s d Zu Protokoll ge (C (D eltbruttoinlandsproduktes geschätzt. Nehmen wir an, er Preismechanismus wirkt, wie dies die Parteigänger ieses Steuerungsinstruments erwarten, und der Schaden leibt bei dem niedrigen Wert von 5 Prozent. Sehen wir uch davon ab, dass Industrieländer wie Deutschland berdurchschnittlich zur bisherigen weltweiten Umwelterstörung beigetragen haben. Dann müsste die FDP lso die Einführung einer Ökosteuer in einem Volumen on 5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes, lso in Höhe von 125 Milliarden Euro fordern. Das entpricht in etwa einer Verdopplung der Mehrwertsteuer. Sicherlich fordert die FDP in ihrem Antrag keine konreten Schritte in Richtung auf eine solche Ökosteuer. Er nthält auch keine konkreten Vorschläge zur umfangreihen Kennzeichnung von Produkten. Die FDP will diese nsätze gar nicht ernsthaft verfolgen. Sie will nur die becheidenen Schritte in Richtung einer verpflichtenden kologischen Produktgestaltung verhindern. Deshalb enet der Antrag auch mit der Feststellung, dass die Unterehmen ja schon seit langem auf freiwilliger Basis Umeltmanagementsysteme anwenden und Verbraucher nformieren. Im Prinzip soll es also weitergehen wie biser. Es dürfte klar sein, dass so der Klimawandel nicht aufehalten werden kann. Dafür bietet die FDP zwar keine ösung, aber einen Schuldigen. Verantwortlich für Umeltschutz sind für sie letztlich nicht die Unternehmen der die Politik, die sie gewähren lässt, sondern die Verraucher. Ökologische Konsumentenverantwortung statt Pro uktlenkung durch den Staat: Schön wäre es, wenn lleine dies uns vor der Klimakatastrophe bewahren önnte. Konsumentenverantwortung – und sei sie auch kologisch – ist leider kein Allheilmittel. Wir haben nur ine Welt! Würden alle Menschen so leben wie wir Euroäer, bräuchten wir 2,6 Erden. Da hilft es nicht, mit dem inger auf die USA und Kanada zu zeigen, die mit fünf rden noch mehr „Umwelt pro Kopf“ verbrauchen. Es geht nicht an, dass alle Parteien sich an der Forulierung von zu erreichenden Umweltzielen beteiligen, aum dass es aber um konkrete Maßnahmen zur Erreihung dieser Ziele geht, ein vermeintlicher „Verlust an reiheit“ als unzumutbar konstatiert wird und das heu ige Besitzstandswahren die Oberhand gewinnt. Der Kliawandel zwingt uns, unseren ökologischen Fußabdruck nd den ökologischen Rucksack von unseren Produkten hrlich zu betrachten. So hinterlassen einige von uns verandte Rohstoffe, wie zum Beispiel Uran, aber auch be timmte strategisch bedeutsame Metalle, die für unsere lltagstechnologie unverzichtbar sind, einen Pfad der erstörung. Der ökologische Rucksack wiegt umso chwerer, je nachdem, unter welchen ökologischen Beingen die Rohstoffgewinnung und die Produktion stattindet. Verbraucherschutz heißt auch, dass Verbraucher nicht ei jedem Produkt wirklich im Detail nachforschen müsen, ob sie sich wegen unmenschlicher Lebensumstände er an der Produktion der Ware beteiligten Menschen und Horst Meierhofer gebene Reden Sylvia Kotting-Uhl Umweltzerstörung mit ihrem Konsum schuldig machen. Das geht nur, indem solche Produkte, respektive der Verkauf im europäischen Binnenmarkt verboten werden. Was wir vom Coltanabbau für Handys im Kongo wissen oder auch von der Goldund Diamantengewinnung, ist erschütternd. Nun kann weder der Hersteller und noch weniger der Endkonsument die Herkunft und Verarbeitungswege der verwendeten Rohstoffe sicherstellen. Das macht auch die Zertifizierung und Kennzeichnung so schwierig. Versuche mit dem spezifischen Fingerabdruck von Edelmetallen, der ihre Herkunft eingrenzt, laufen zum Beispiel in Ruanda als deutsch finanziertes Modellprojekt. Bisherige Erfahrungen mit Zertifizierung und Kennzeichnung zeigen, dass Kennzeichnung zwar unterstützend wirken kann, für eine Problemlösung aber nicht mal in Ansätzen ausreicht. Was im zur Beratung stehenden Antrag sehr richtig gefordert wird, ist die Internalisierung externer Umweltkosten. Auch ich als Bündnisgrüne verfechte die ökologische Lenkung mittels wirksamer Marktmechanismen über den Preis. Zweck der in diese Richtung weisenden, von uns propagierten Konzepte zu Ökosteuer, Lenkungsabgabe und Ressourcenbonus ist es, die Umweltkosten jeweils in das Produkt zu bringen, anstatt, wie leider allzu oft üblich, die Gewinne bei den Herstellern zu lassen, die Umweltkosten aber der Allgemeinheit, in Deutschland also dem deutschen Steuerzahler anzulasten. Als Beispiel fallen mir dafür unweigerlich die Energiekonzerne mit Abwälzung der Risiken und Langzeitfolgen (Atommüll, CCS)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622435300
Dr. Joachim Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1622435400

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Rolf Hempelmann (SPD):
Rede ID: ID1622435500




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Horst Meierhofer (FDP):
Rede ID: ID1622435600




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Dr. Herbert Schui (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622435700
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622435800







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(B) )

nen ein. Dass Preise die ökologische Wahrheit sagen soll-
ten, ist eine jahrzehntealte Forderung der Grünen. Ge-
rade die Erfahrungen mit Richtlinien und Verordnungen
zur Herstellerverantwortung auf EU-Ebene zeigen uns
aber auch, wie wichtig und wirkungsvoll ordnungsrecht-
liche Maßnahmen sind. Ein Gebot der Mindesteffizienz
oder der Verzicht auf besonders gefährliche Inhaltsstoffe
allein im Binnenmarkt der EU hat vielfach sofort welt-
weite Wirkung gezeigt – wie bei den gefährlichen Stoffen in
Elektrogeräten in der RoHS-Richtlinie. Stellt man den Ge-
sundheitsschutz oder die Umweltvorsorge in den Mittel-
punkt der Hersteller- und Konsumentenverantwortung,
lässt sich daher auf ordnungsrechtliche Maßnahmen nicht
verzichten. Sich auf „ökologische Konsumentenverant-
wortung“ zu berufen, aber nur „Herstellerfreiheit“ zu
meinen, findet jedenfalls nicht unsere Zustimmung und ist
den Herausforderungen des Klimawandels in keiner
Weise angemessen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622435900

Damit kommen wir auch hier zur Abstimmung.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie emp-
fiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
sache 16/12739, den Antrag der Fraktion der FDP auf
Drucksache 16/11912 abzulehnen. Wer stimmt für diese
Beschlussempfehlung? – Wer ist dagegen? – Enthaltun-
gen? – Die Beschlussempfehlung ist damit angenommen
mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen, der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion Die Linke ge-
gen die Stimmen der FDP-Fraktion.

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(C (D Ich rufe auf Tagesordnungspunkt 31: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Die Agrarwissenschaften in Deutschland auf neue Anforderungen ausrichten – Drucksache 16/12998 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Auch hier haben folgende Kolleginnen und Kollegen hre Reden zu Protokoll gegeben: Dr. Hans-Heinrich ordan, Dr. Wilhelm Priesmeier, Dr. Christel Happachasan, Dr. Kirsten Tackmann und Cornelia Behm. Bildung, Wissenschaft und Forschung sind das Gebot er Stunde. Gerade in der schwierigen Wirtschaftssituaion sichern sie Wohlstand. Sie sind die Basis, um wettbeerbsfähiger aus der Krise herauszukommen. Die CDU/CSUund SPD-Bundestagsfraktionen haen in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass ab dem ahr 2009 jährlich 3,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukes in Forschung und Entwicklung investiert werden solen. Andere europäische Staaten haben bereits heute ein IP-Anteil an FuE von 3,5 Prozent und mehr. Allein die usgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung tiegen in dieser Legislaturperiode um 3 Milliarden Euro on 9 auf rund 12 Milliarden Euro. Im Rahmen des Konunkturpakets II werden weitere 11 Milliarden Euro für ildung, Forschung, Entwicklung und Innovation bereitestellt. Für die Lösung der Welternährungsprobleme und im ampf gegen den Klimawandel spielen die wissenschaft ichen Erkenntnisse aus der Agrarund Ernährungswisensforschung eine zentrale Rolle. Um Antworten auf die robleme der Zukunft zu finden, sind neue Konzepte in er agrarund ernährungswissenschaftlichen Forschung urch Bündelung und Vernetzung zu organisieren. Notendige Maßnahmen sind in den zurückliegenden Jahren uf den Weg gebracht worden. Dies bezieht sich unter anerem auf die Neustrukturierung im Bereich der Ressortorschung des BMELV. Die Neustrukturierung bringt die Leistungskraft der grarforschung in Deutschland erheblich voran. Sie ist in wesentlicher Bestandteil der Agrarforschung in eutschland. Als ein Beispiel des gesamten Maßnahmen omplexes sei an dieser Stelle die Erweiterung der Forchungseinrichtung des Friedrich-Loeffler-Instituts auf er Insel Riems angeführt. Der Aufbruch der neu aufgetellten Ressortforschung ist in allen Einrichtungen zu püren. Jetzt die notwendigen Standortverlagerungen, ie im Antrag der Linken gefordert, infrage zu stellen, äre geradezu absurd, weil dadurch ihre Schlagkraft ge chwächt würde, besonders dann, wenn die Stärkung der Agrarforschung als Schlüssel zur Lösung globaler Probleme erkannt worden ist. Die Vernetzung der Agrarund Ernährungsforschung wird unter anderem durch den kürzlich entschiedenen Wettbewerb „Kompetenznetze der Agrarund Ernährungsforschung“ gestärkt. Von bundesweit 27 eingereichten Strategiekonzepten sind in zwei Auswahlrunden die besten vier Agrarcluster unter Koordination der Universitäten Bonn, Kiel, Rostock und der Technischen Universität München ausgewählt worden. Darüber hinaus soll der deutsche Gartenbau durch Bündelung der wissenschaftlichen Kompetenzen unter Koordination der Universität Hannover unterstützt werden. Das Forschungsinformationssystem der Agrarund Ernährungsforschung, FISA, wurde im März von Bund und Ländern eröffnet. Ich kann nur empfehlen, sich dort über Forschungsprojekte, Forschungsförderer und Forschungsinstitutionen im Agrarund Ernährungsbereich in Deutschland zu informieren. Das FISA fördert die Vernetzung. Es wird die Effizienz der Forschung im Agrarund Ernährungsbereich weiter steigern. Mit dem Programm zur Innovationsförderung werden vom BMELV seit 2006 neue Technologien und Verfahren im Bereich der Agrarund Ernährungswirtschaft und zur Verbesserung des Verbraucherschutzes unterstützt. Drahtlose Kommunikationssysteme für Landmaschinen, Unkrauterkennung zur gezielten Steuerung des Einsatzes von Pflanzenschutzund Düngemitteln, Züchtungsforschung für resistente Kulturpflanzen und leistungsfähige und gesunde Nutztiere sind nur einige Beispiele für eine Verbesserung der Nachhaltigkeit und die ressourcenschonende Steigerung der Produktivität. Ein weiteres Beispiel ist die Pflanzenbiotechnologie. Mithilfe der Genomforschung, der Systembiologie und der biologischen Sicherheitsforschung werden alle zur Verfügung stehenden technischen Optionen zur Pflanzenproduktion und -nutzung untersucht und entwickelt. Dabei wird auch der öffentliche Dialog über die Chancen geführt, die die moderne Biotechnologie eröffnet. Dazu zählt beispielsweise die Ertragssteigerung und die Erzeugung neuer Inhaltsstoffe bei der Pflanzenzüchtung oder die notwendige Anpassung von Nutzpflanzen an den Klimawandel. Im Rahmen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, GWK, pflegen die Bundesund Länderressorts für Forschung und Landwirtschaft eine enge Zusammenarbeit und bilden eine Koordinierungsplattform. Das sind nur einige Beispiele, die neben der Vernetzung und Exzellenzsteigerung, einer höheren Attraktivität und der Förderung des agrarwissenschaftlichen Nachwuchses dienen. Insgesamt stiegen die Ausgaben des Bundes für die Agrarund Ernährungsforschung von 2005 bis 2008 von etwa 155 Millionen Euro auf knapp 390 Millionen Euro; so der Bundesbericht Forschung und Innovation 2008. Dazu kommen noch teilweise Bundesmittel, zum Beispiel aus der Förderung der Biotechnologie und für die Nach h k c n m d t u E d s b l P G k l d t B w f z v v D W w n n w b B e g C p r s D E G L f w t g l w v i u d Zu Protokoll ge (C (D altigkeit. Eine Bilanz, die sich in der Tat sehen lassen ann. Hieran sollten sich auch die anderen Verantwortlihen in den Ländern und in der Wirtschaft ein Vorbild ehmen. In der Forschung sind wir auf einem guten Weg, der it gleicher Intensität fortzusetzen ist. Die universitäre Lehre ist frei. Eine Standardisierung er Lehrinhalte und Ausbildungsgänge ist kontraprodukiv und widerspricht dem Humboldt’schen Ideal von der niversitären Freiheit von Forschung und Lehre. Mit der inführung von Bachelorund Masterstudiengängen an eutschen Hochschulen ist bereits ein großer Teil der trukturellen Veränderung vollzogen. Studium und Ausildung bedeuten heute häufig ein hohes Maß an Speziaisierung und Internationalisierung. Mit dem Bolognarozess wurden für Europa dazu die entscheidenden rundsteine gelegt. Studenten haben nun die Möglich eit, nach ihren Interessen an verschiedenen Hochschuen zu studieren. Die erworbenen Studienabschlüsse weren international anerkannt. Des Weiteren sind durch die Föderalismusreform I uner anderem die Rahmengesetzgebungskompetenzen des undes für die allgemeinen Grundsätze des Hochschulesens entfallen, die in der Vergangenheit die Grundlage ür die meisten Regelungen des Hochschulrahmengesetes bildeten. Die im Antrag geforderte Vereinheitlichung on Ausbildungsgängen widerspricht eindeutig dem uniersitären Lehrund Forschungsauftrag. Im Gegenteil: ie Lösung des Problems heißt Vielfalt. Im Gutachten des issenschaftsrates sind die Hochschulen aufgefordert orden, ihre bisherigen Lehrund Forschungsstrukturen eu auszurichten. Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Fundament eier innovativen Ernährungsund Agrarwissenschaft. Ein eiterer Ausbau dieses wichtigen Forschungsund Ausildungsstranges ist ein Kernanliegen der CDU/CSUundestagsfraktion. Denn die Herausforderungen lassen in Ruhen unserer Bemühungen nicht zu. Innovationen sind die Grundlage einer zukunftsfähien Entwicklung der Betriebe. Daher wird die CDU/ SU-Bundestagsfraktion in der nächsten Legislatureriode eine breit angelegte Innovationsund Qualifizieungsoffensive für die Landund Ernährungswirtschaft tarten und die Vernetzung der Agrarforschung in eutschland weiter stärken. Nur so können Landund rnährungswirtschaft die vielfältigen Anforderungen der esellschaft, vom qualitativ hochwertigen Angebot von ebensmitteln und Rohstoffen bis zur Verbindung von ef izienter Wirtschaftsweise mit Umweltund Naturschutz, ettbewerbsfähig leisten. Zudem müssen wir unserer in ernationalen Verantwortung gerecht werden mit Beiträen zur Welternährung und zur nachhaltigen Entwickung. Wir wollen, dass die deutsche Agrarforschung sowohl issenschaftlich exzellent als auch praxisorientiert ist. Unerzichtbar ist eine hohe Ausbildungsqualität und -breite n ausreichender Kapazität für den wissenschaftlichen nd praxisorientierten Führungsnachwuchs. Wir wollen ie besten Köpfe auch für die Landwirtschaft gewinnen. Dr. Hans-Heinrich Jordan gebene Reden Dafür muss die Eigenständigkeit der Agrarwissenschaften erhalten werden. Sie müssen finanziell gestärkt, ihre Zusammenarbeit mit Industrie und Landwirtschaft gefördert und zukunftsfähige Strukturen geschaffen werden. Auch die Länder sind gefordert bei ihren Agrarfakultäten und Universitätsund Fachhochschuleinrichtungen. Wir brauchen in allen Teilen Deutschlands regional verankerte und gleichzeitig überregionale, mit den außeruniversitären Forschungsinstituten sowie der Wirtschaft gut vernetzte Standorte. Ein beachtenswerter Ansatz ist das „Netzwerk Agrarwissenschaften Ostdeutschland“, das von den Agrarstandorten der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Rostock und der MartinLuther-Universität Halle gebildet wird. Voraussetzung für den Erfolg einer Innovationsoffensive Agrar sind innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und die breite Nutzung moderner Technologien einschließlich der Biotechnologie. Fast 200 Jahre ist es her, dass Johann Heinrich von Thünen den Grundstein für die deutschen Agrarwissenschaften gelegt hat. Im Zuge dessen hat sich in Deutschland schrittweise eine breit gefächerte Agrarforschung entwickelt. Diese fußt mittlerweile auf vier Säulen: die unternehmenseigene Forschung, die Forschung an Fachhochschulen und Universitäten, die Forschung an diversen Landesforschungsinstituten und die bundeseigene Ressortforschung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Von dem, was dort im Einzelnen geleistet wird, konnte ich mich in Niedersachen während einiger persönlicher Besuche selbst überzeugen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gut aufgestellt sind – und das nicht nur in meinem Bundesland. Die bayerischen Kollegen lobe ich nur ungern: Aber im Bereich der angewandten Agrarforschung haben sie sich ebenfalls sehr gut positioniert. Diese dezentrale Forschungsstruktur entspricht den Anforderungen in Deutschland mehr als zum Beispiel das Modell der Niederlande, wo die ganze Agrarforschung und -lehre auf den Standort Wageningen konzentriert wurde. Eine dezentrale Struktur birgt erfahrungsgemäß aber auch immer die Gefahr hoher Effizienzverluste, besonders dann, wenn die organisatorischen und finanziellen Verantwortlichkeiten auf verschiedene Ebenen verteilt sind. Das Charakteristikum agrarwissenschaftlicher Forschung ist die Problemund Handlungsorientierung. Diese verlangt auch immer einen Standortbezug. Und dieser ist gerade in Deutschland gegeben, wo wir eine große Vielfalt an Standortbedingungen vorfinden. Dieser Standortbezug ist eng verbunden mit der Historie der Landnutzung in den jeweiligen Regionen Deutschlands. Wir schauen zurück auf eine sehr lange Brautradition einerseits und fast 2 000 Jahre Weinbautradition andererseits. Wir sehen eine obstbauliche Nutzung, die im Alten Lande bis zum Jahr 1321 zurückverfolgbar ist. Auf der Reichenau im Bodensee haben die Mönche bereits im 8 O S h t z G e n s F n I a b b b i E e s P J c A t z g w t k b f b b k B c n h h t H n u h b D R t s e n s f „ D l Zu Protokoll ge (C (D . Jahrhundert Kräuter und Gewürze angebaut sowie bstplantagen angelegt. Im Jahr 1747 entdeckte Andreas igismund Marggraf den Zucker in der Rübe. Seit 1774 at sein Nachfolger die erste systematische Rübenzüchung in Deutschland aufgebaut. Der historische Bezug eigt sich an Standorten wie der Forschungsanstalt eisenheim als eine der ältesten deutschen Forschungs inrichtungen für Weinbau, Önologie und Getränketechologie oder auch an dem Institut für Zuckerrübenforchung an der Universität Göttingen als zentrale orschungseinrichtung zur Entwicklung von Verfahren achhaltiger Zuckerrübenproduktion in Deutschland. nsbesondere in den letzten fünf Jahrzehnten hat sich viel m Agrarforschungsstandort Deutschland getan. Wir haen in Deutschland die Forschung in der Breite ausgeaut und sind bis auf Molekularebene vorgedrungen, haen somit auch die Tiefe der Forschung ausgebaut. Dies st ein Pfund, mit dem wir stärker wuchern müssen. Die inhaltlichen Herausforderungen im Agrarund rnährungsbereich haben sich in den letzten Jahrzehnten rheblich verändert. Früher stand die ausreichende Verorgung mit Lebensmitteln im Fokus der Forschung im flanzenbau und in der Tierzucht. In den letzten beiden ahrzehnten sind Aspekte der Produktqualität und -siherheit von Lebensmitteln in den Vordergrund gerückt. uch werden die Produktionsprozesse von Nahrungsmit eln in der Öffentlichkeit stärker hinterfragt. Für uns Soialdemokraten sind Fragen nach der tiergerechten Ausestaltung von Tierhaltungssystemen relevant. Wir ollen praxisreife Alternativvorschläge, wie wir die Hal ungsbedingungen für unsere Nutztiere weiterentwickeln önnen. Auch muss die Forschung im ökologischen Landau intensiviert werden; denn auch hier gibt es viele ofene Fragen gerade im Bereich der Tierhaltung. Wir haen das große Thema Klimawandel auf der Agenda und enötigen Antworten auf die zunehmende Flächenkonurrenz zwischen der Nahrungsmittelerzeugung und der iomasseproduktion für energetische und stoffliche Zweke. Gleichzeitig müssen wir mehr dafür tun, um die geetischen Ressourcen besser zu schützen und diese zu eralten. Die Beforschung der oben genannten Aufgabenfelder at selbstverständlich auch Auswirkungen auf die strukurelle Ausrichtung der Agrarforschung. Neue inhaltliche erausforderungen ziehen zwangsläufig neue Strukturen ach sich, besonders dann, wenn wir perspektivisch nicht nbedingt mehr Geld für diesen Bereich zur Verfügung aben werden. Im Verantwortungsbereich des Bundes haen wir daher frühzeitig unsere Hausaufgaben gemacht. ie Koalition hat mit dem Gesetz zur Neuordnung der essortforschung im Geschäftsbereich des Bundesminis eriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherchutz die organisatorischen Voraussetzungen für eine xzellente und effiziente Ressortforschung geschaffen. So kraftvoll, wie wir in der Koalition gemeinsam die otwendigen Strukturveränderungen angepackt haben, o sehr müssen wir nun auch an einigen Punkten die erorderlichen inhaltlichen Anpassungen angehen. Ein Weiter so!“ in neuen Strukturen kann es nicht geben. afür sind die Herausforderungen zu groß. Daher appel iere ich an die Verantwortlichen im BMELV, endlich die Dr. Hans-Heinrich Jordan gebene Reden Voraussetzungen zu schaffen, dass die Ressortforschung in den Bereichen „Tierschutz“ und „artgerechte Haltungssysteme“ entsprechend finanziell ausgestattet wird. Der Ausbau des Forschungsstandortes Mariensee/Mecklenhorst ist seit vielen Jahren überfällig und wurde bisher unnötig behindert. Ich habe mit Freude vernommen, dass sich Staatssekretär Lindemann vor geraumer Zeit in Brüssel für ein europäisches Tierschutzforschungszentrum mit Sitz in Deutschland eingesetzt hat. Ich wiederhole an dieser Stelle, dass ich es für sehr sinnvoll halte, dieses Zentrum in Celle anzusiedeln. Wir sollten aber nicht darauf warten, bis die EU so weit ist. Die Aufwertung des Standortes Celle zu einem nationalen Tierschutzforschungszentrum ist überfällig. Liebe Kollegin Tackmann, auch ich halte viel davon, Strukturen turnusgemäß zu evaluieren. Aber in diesem Fall schießen sie mit Ihrer Forderung nach umfassender Evaluierung ein wenig über das Ziel hinaus. Diese Evaluierungen gibt es bereits und werden sowohl auf Länderals auch auf Bundesebene durchgeführt. Die Erkenntnislage ist klar, und entsprechend dieser haben wir auch gehandelt. Wir haben Ende 2007 den gesetzlichen Rahmen für die neuen Strukturen geschaffen. Nun müssen wir mal abwarten, wie sich die neuen Strukturen bewähren. Mir ist sehr an einer stärker interdisziplinär ausgerichteten Forschung gelegen, die die zunehmend komplexer werdenden Zusammenhänge in den einzelnen Wertschöpfungsketten der Nahrungsmittelproduktion und der nachwachsenden Rohstoffe besser erfassen und bewerten kann. Dafür brauchen die Forscher selbstverständlich auch Planungssicherheit für ihre Institute. Das müssen wir als Bundespolitiker durch kontinuierlich fortgeschriebene Forschungsprogramme gewährleisten. Die Koalitionsparteien haben die Bundesregierung im Herbst 2007 aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Exzellenz der Ressortforschung im Geschäftsbereich des BMELV weiter zu verbessern. Denn hier stehen wir natürlich auch im internationalen Wettbewerb. Zu den erforderlichen Maßnahmen zählen für mich insbesondere die Durchführung interner Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie die regelmäßige Durchführung externer Evaluationen. Gleichzeitig sollten wir verstärkt Zielvereinbarungen mit den Forschern schließen, wie dies internationaler Standard ist. Das Hauptaugenmerk – und da bin ich ganz bei Ihnen, Frau Kollegin Tackmann – müssen wir auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern richten. Wir verbessern die Vernetzung der Ressortforschungseinrichtungen mit anderen Forschungseinrichtungen. Mit nationalen sowie internationalen Kooperationen wird für eine optimale Aufgabenerfüllung gesorgt. Die Verantwortlichen in den Bundesinstituten sind aufgefordert, bei der Stellenbesetzung und bei der Besetzung von Beiräten verstärkt international tätige Wissenschaftler zu berücksichtigen. Die Chancen für eine effizientere Agrarforschung in Deutschland liegen auch in der Schaffung regionaler bzw. fachlicher Netzwerke und Kooperationen. Das wird an einigen Standorten bereits äußerst erfolgreich praktiziert, muss an anderer Stelle aber noch ausgebaut werden. g r m s u d w t s d b m t w n S s d u B r s s d s u d s P h i R a Z e t n O s m m u f 2 f a f s a W u P Zu Protokoll ge (C (D Wie Sie wissen, können wir vonseiten des Bundes erne eine Vielzahl von Appellen an die Bundesländer ichten. Ob die das dann immer umsetzen, daran habe ich eine Zweifel. Auch ich wünsche mir, dass die wissen chaftliche Lehre und die Ausbildung an Universitäten nd Fachhochschulen verbessert und standardisiert weren. Wir sollen uns aber nur auf das beschränken, was ir direkt beeinflussen können. Die Länder müssen zukünftig stärker ihrer Verantworung nachkommen. Forschungsschwerpunkte können und ollten nicht nur durch den Bund finanziert werden. Wenn ie Leibniz-Universität Hannover ein neues Laborgeäude für die Forschung im Obstbau erhält, freue ich ich natürlich. Eine bessere Abstimmung und Koordina ion zwischen dem Bund und den Ländern wäre jedoch ünschenswert, damit wir noch effektiver forschen könen. Zu ihrer Forderung nach einem Moratorium bei den tandortschließungen ist Folgendes zu sagen: In den Resortforschungseinrichtungen im Verantwortungsbereich es BMELV sind insgesamt rund 2 700 wissenschaftliche nd nichtwissenschaftliche Bedienstete beschäftigt. Die undesregierung wurde von den Koalitionsparteien be eits im Herbst 2007 aufgefordert, dass zusätzliche Einparungen nicht zulasten der wissenschaftlichen Forchungsaktivitäten gehen dürfen, sondern zukünftig urch Effizienzsteigerung in der Verwaltung zu erbringen ind. Liebe Kollegin Tackmann, die Inhalte Ihres Antrages nterstütze ich bis auf Ihre Forderungen nach umfassener Evaluierung und einem Moratorium für Standortchließungen. Nur leider muss ich feststellen, dass Ihre artei der aktuellen Diskussion um ein Jahr hinterherinkt. Sie haben sich oft über die Große Koalition und hre vermeintliche Trägheit beschwert. Im Bereich der essortforschung des BMELV haben wir unsere Hausufgaben aber frühzeitig gemacht – und dies unter der ielvorgabe, die Sie selber beschreiben: Schaffung einer ffizienten deutschen Agrarforschung auf hohem internaionalen Niveau! Heute kann ich Ihrem Antrag daher icht zustimmen. Die Neuordnung der Agrarressortforschung wurde im ktober 2007 abgeschlossen. Dies war kein Gesellentück des damaligen Ministers Horst Seehofer. Er hat verutlich nicht einmal die Vorlagen gelesen. Es wurde daals eine bedeutende Chance vertan, Agrarwissenschaft nd -forschung in Deutschland besser aufzustellen und ür zukünftige Herausforderungen zu wappnen. Der Antrag der Linken heute ist da keine Hilfe. Schon 007 war die Große Koalition nicht zu einer mutigen Reorm in der Lage. Warum sollte sie es heute sein? Was lso soll ein solcher Antrag? Er ist eine Fleißarbeit, geällig geschrieben, der sich auf die Forderungen des Wisenschaftsrats aus dem Jahr 2006 zwar beruft, sie sich ber nicht zu eigen macht. Die FDP lehnt den Antrag ab. as soll die geforderte Bund-Länder-Koordinierungsnd Beratungsinstitution? Ist sie die Einführung von lanwirtschaft in die Forschung? Das wollen wir nicht. Dr. Wilhelm Priesmeier gebene Reden Der Wissenschaftsrat hat 2006 tief greifende Reformen der Agrarwissenschaften gefordert und die Bildung von Wissenschaftsclustern bei Einbindung verschiedener in einem Bereich tätiger Institute vorgeschlagen. Im Zuge der Neuordnung der Agrarressortforschung wäre die Bildung von Forschungsclustern vergleichsweise einfach gewesen. Doch die Bundesregierung hat die Vorschläge des Wissenschaftsrats in den Wind geschlagen und diese Chance vertan. Für die kommende Regierung wird es eine Herausforderung sein, auf die verunglückte Reform aufbauend bessere Strukturen zu schaffen. Nach Vorstellung der FDP darf Ressortforschung nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss im Zusammenhang mit den Universitäten, den Leibniz-, MaxPlanck-, und Fraunhofer-Instituten sowie den Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft betrachtet werden. Dadurch können Synergieeffekte erzielt werden, und gleichzeitig wird die Arbeit der Ressortforschung genau wie die an Universitäten und Forschungsinstituten gestärkt. Angesichts knapper Mittel, die für die Forschung zur Verfügung stehen, dürfen Forschungseinrichtungen nicht als Infrastrukturmaßnahmen beliebig in die Landschaft gelegt werden, sondern es muss die räumliche Anbindung an andere Forschungseinrichtungen gegeben sein. Anders lassen sich eine gegenseitige Unterstützung bei Vorlesungen, Vorträgen und Kolloquien, die Betreuung von Masterund Doktorarbeiten nicht bei vertretbarem Zeitaufwand organisieren. Eine solche Unterstützung dient dem Austausch von Ideen, Konzepten und Gedanken und stärkt wissenschaftliche Exzellenz. Es gibt gute Beispiele im benachbarten Ausland, wie Agrarforschung effizient organisiert werden kann. Eine Konzentration von Grundlagenforschung, Anwendungsprojekten und Lehre in breit aufgestellten Universitätseinrichtungen ermöglicht dort heute einen hocheffizienten Einsatz öffentlicher Mittel. Das muss für unsere Forschungseinrichtungen in gleicher Weise ungesetzt werden. Die Bundesregierung hat 2007 ein Konzept umgesetzt, das 1996 erarbeitet worden war. Dies hat in der Zwischenzeit tüchtig Staub angesammelt. Das ist kein Ruhmesblatt. Die Ernährung hat heute im Vergleich zum Jahr 1996 einen ganz anderen Stellenwert. Fehlernährung führt zu Kosten im Gesundheitssystem. Die ernährungsbedingten Krankheiten verursachen 80 Prozent der Morbidität und Invalidität der Bevölkerung. Die Kosten der Bekämpfung der Krankheiten belasten das Gesundheitssystem in hohem Maße. Diabetes ist die teuerste Erkrankung, ihre Behandlung kostet jährlich 35 Milliarden Euro. Trotzdem hat die Bundesregierung entschieden, dass das MaxRubner-Institut, die ehemalige Forschungsanstalt für Ernährung und Landwirtschaft, das kleinste unter den vier großen Instituten werden soll. Das ist eine Fehlentscheidung. Dies wird den Aufgaben, die die Ressortforschung leisten muss, nicht gerecht. Das beherrschende Thema in der Landwirtschaft ist zurzeit die negative Entwicklung des Milchpreises, die für viele Milchviehbetriebe zu einem existenziellen Problem g h s W i s B M v B s O d D r d s L l a l r a V d i S h P w p p g v E m K u u l o d s h M f g P w h s m s Zu Protokoll ge (C (D eworden ist. Die Studie der deutschen Milchindustrie at bereits 2007 festgestellt: „Der Milchforschungstandort Deutschland ist in Gefahr, seine internationale ettbewerbsfähigkeit zu verlieren.“ Die Milchwirtschaft st der umsatzstärkste Sektor der deutschen Agrarwirtchaft. Dieser Sektor ist auch durch Entscheidungen der undesregierung geschwächt worden. Auch wenn die ilchpreisentwicklung nicht von der Bundesregierung zu erantworten ist: Eine Stärkung der Wirtschaftskraft der etriebe kann sich die Regierung nicht auf ihre Fahnen chreiben. Die kommende Regierung hat im Bereich der rganisation der Forschung viel zu tun, um die Fehler er schwarz-roten Koalition zu korrigieren. Deutschland nennt sich selbst Land der Dichter und enker. Bildung, Forschung und Lehre gehören in einem ohstoffarmen Land zu den wichtigen Standortfaktoren, ie Gesellschaft, Politik und Wirtschaftsleben prägen ollten. Gerade für die Agrarwissenschaften werden die ösungen globaler Probleme zunehmend zur existenziel en Verantwortung: Unterund Mangelernährung bei nhaltendem Bevölkerungswachstum, Zerstörung von andwirtschaftlich, gartenbaulich oder forstlich nutzbaen Flächen, Wirkung des globalen Klimawandels auf die grarischen Ökosysteme, Rückgang der biologischen ielfalt und soziale und ökologische Folgen eines global eregulierten Marktes. Leistungsfähige Agrarwissenschaften haben gerade in hrem Mutterland Deutschland in der Vergangenheit zu elbstversorgungsicherung mit Nahrungsmitteln auf hoem Niveau und zur Lösung ökologischer und sozialer robleme beigetragen. Eine besondere Stärke der Agrarissenschaften war dabei immer ihre betont interdiszilinäre Ausrichtung. Den großen Herausforderungen wird aber die aktuelle olitische Wahrnehmung der Agrarwissenschaften nicht erecht. Die seit Jahrzehnten gesicherte Nahrungsmittelersorgung, ja Überversorgung in Deutschland und uropa hat wohl allzu sorglos und selbstzufrieden geacht. Das Ergebnis dieser Vernachlässigung ist eine rise der Agrarwissenschaft, die der Wissenschaftsrat nterdessen beklagt. Ein Grund ist die zersplitterte Verantwortung. Für die nterschiedlichen Institutionen der Agrarforschungsandschaft sind verschiedene Träger wie Bund, Länder der Stiftungen zuständig. In unserem Antrag werden die amit verbundenen Probleme beschrieben und Vorchläge zur Behebung gemacht. Der Bund hat aber auch ausgemachte handfeste eigene Probleme geschaffen. it der Agrarressortforschung beim Bundesministerium ür Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ibt es einen eigenständigen Wissenschaftsbereich für olitikberatung und hoheitliche Aufgaben. Er ist ebenso ichtig, wie er spätestens seit 1996 stiefmütterlich beandelt wird – abgesehen von ein paar Prestigeprojekten. Die Linke hält eine leistungsfähige Agrarressortforchung für unentbehrlich. Sie muss fachlich vernetzt sein it der universitären und außeruniversitären Agrarfor chung. Die fachliche Unabhängigkeit ihrer Politikbera Dr. Christel Happach-Kasan gebene Reden tung muss gesichert sein. Dafür ist aber eine bedarfsgerechte finanzielle und personelle Ausstattung mit einer sinnvollen Struktur erforderlich. Aber sowohl das Rahmenkonzept von 1996 als auch das Neuordnungsgesetz von 2007 stellten hier falsche Weichen; denn es ging dabei vor allem um Personalabbau, der über die Schließung von Standorten forciert wurde. Nebenbei wurde auch die fachliche Mitbestimmung abgebaut. Seit 1996 wurden rund 1 000 Stellen gestrichen – das sind 30 Prozent. Von den verbliebenen rund 2 700 sollen in den nächsten Jahren noch einmal 350 wegfallen. Damit hatte eine ganze Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kaum Zugang zu unbefristeten Arbeitsverhältnissen in der Agrarressortforschung. Viele trifft man dafür unterdessen im Ausland wieder. Da diese Stelleneinsparungen über zufällig frei werdende Stellen erbracht wurden, sind wichtige Aufgaben weggefallen oder werden nur noch teilweise erfüllt. Oft gingen und gehen dabei die wenigen höher qualifizierten Arbeitsplätze für Frauen in ländlichen Räumen verloren, die doch so dringend gebraucht werden. Die Folge ist zudem eine ungünstige Altersstruktur der Belegschaften. Die Arbeitsbelastung ist kaum mehr zumutbar. Wissenschaftliche Exzellenz ist unter solchen Bedingungen nur schwer zu halten. Die Kritik der Linken an diesem politisch gewollten Ausverkauf der Agrarressortforschung haben wir immer wieder vorgetragen: Es fehlt eine ambitionierte Fachkonzeption für eine wissenschaftlich begründete agrarpolitische Beratung der Bundesregierung. Es fehlt die Bedarfsanalyse der aktuellen und zukünftigen Erfordernisse für eine agrarwissenschaftliche Politikberatung des Bundesministeriums. Es fehlen langfristige Kosten-Nutzen-Rechnungen für die geplanten und zum Teil schon begonnenen Umsetzungsmaßnahmen. Und es fehlt vor allem eine plausible Prüfung der noch vorgesehenen Standortschließungen unter fachlichen, finanziellen, personellen und strukturpolitischen Gesichtspunkten. 1996 gab es 35 Agrarressortforschungsstandorte, davon sollen in den kommenden Jahren nur 21 übrig bleiben. Unter diesen Standortschließungen gibt es zum Beispiel in Brandenburg zwei besonders unsinnige Entscheidungen: erstens die Standortverlagerung des Instituts für Epidemiologie des Friedrich-Loeffler-Instituts von Wusterhausen an die Ostsee, zweitens die Verlagerung des Instituts für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung von Waldsieversdorf in die Nähe von Hamburg. Diese beiden Entscheidungen sind ein strukturpolitisch verheerendes Signal für die ländliche Heimatregion und machen weder sozial noch fachlich oder finanziell Sinn. Das waren auch nicht die Entscheidungskriterien: Die Standorte werden vor allem geschlossen, damit Personal abgebaut werden kann – koste es, was es wolle. Deshalb ist eine der Hauptforderungen des Antrags der Linken die Vorlage einer Evaluierung der wissenschaftli c g d t b o s s A s u k B n F K d z A L K s F d s s s g v o g m V T A u v k e d w i f s s A s g g u F d d Zu Protokoll ge (C (D hen, sozialen, finanziellen und strukturpolitischen Folen der Standortschließungen und des Personalabbaus in er Agrarressortforschung seit 1996. Bis zur Vorlage dieser Analyse fordern wir ein Moraorium für Standortschließungen, das so lange in Kraft leibt, bis dem Bundestag für die noch geplanten Standrtschließungen eine Kosten-Nutzen-Rechnung einchließlich der Prüfung von Alternativen zur Standortchließung zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Unser ntrag enthält darüber hinaus noch viele weitere Vorchläge zur Überwindung der Krise in der universitären nd außeruniversitären Agrarforschung, auf deren Disussion im Ausschuss ich schon sehr neugierig bin. „Krise“ und „globale Herausforderungen“ sind die egriffe, die von Politik und Gesellschaft seit einigen Moaten geradezu inflationär gebraucht werden: Klimakrise, inanzkrise, Wirtschaftskrise, Ernährungskrise – allesamt risen der Nachhaltigkeit – sind die globalen Herausforerungen, die zu bewältigen sind – hier und weltweit, und war ohne Verzögerungen. Ein Schlüssel dazu ist die grarforschung. Denn die Landwirtschaft, besser die andnutzung, hat sowohl bedeutenden Einfluss auf das lima als auch auf die weltweiten Warenund Finanz tröme, auf die regionale Wertschöpfung und auf die rage, wie erfolgreich Armut und Hunger begegnet weren kann. Aber mit einem „Weiter so“ in der Landwirtchaft werden die Probleme eher verschärft als gelöst. Wenn der Klimawandel gebremst und trotz klimaticher Veränderungen Land-, Forstund Fischereiwirtchaft im Jahr 2050 eine auf 9 Milliarden Menschen anewachsene Weltbevölkerung ernähren und mit Energie ersorgen sollen, dann ist das nicht mit der züchterischen der gar gentechnischen Bearbeitung von einigen wenien Kulturpflanzen getan. Es müssen vielmehr Maßnahen ergriffen werden, die den Artenschwund – auch den erlust von Kulturpflanzen und kommerziell genutzten ierarten und -rassen – bremsen. Es dürfen nicht weiter grarund Forstflächen durch den Bau von Siedlungsnd Verkehrsflächen der Nutzung entzogen werden. Deastiertes Land und verschmutzte Gewässer müssen reultiviert werden. Was wir tun müssen, ist also ziemlich klar; nur, wie wir s tun müssen, dafür besteht immenser Forschungsbearf. Die Agrarforschung sehe ich im Kontext von Klimaandel und Welternährung als zentrale Säule in einem nterdisziplinären Forschungsverbund. Doch die Agrarorschung ist weder in Deutschland noch weltweit den an ie gestellten Anforderungen gewachsen. Anstatt die Forchung auszubauen und um neue Themenfelder wie npassung an den Klimawandel, klimafreundliches Wirtchaften etc. zu erweitern, wird sie seit Jahren zusammenekürzt – und das weltweit. So lautet eine der Forderunen des Weltagrarberichts, der ja von UN und Weltbank nterstützt wurde: Rücknahme der Kürzungen bei der orschung. Der Antrag der Linken spricht in der Tat viele Punkte an, ie im Argen liegen. Sowohl mit der Analyse der Situation er Agrarforschung in Deutschland als auch mit den For Dr. Kirsten Tackmann gebene Reden Cornelia Behm derungen stimmen wir Bündnisgrüne in großen Teilen überein. Eine ressortübergreifende Koordinierung und bessere Vernetzung der agrarwissenschaftlichen Institutionen sind ebenso notwendig wie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. An der Neustrukturierung der Agrarressortforschung hatten wir Grüne seinerzeit ausdrücklich kritisiert, dass weniger die zu lösenden Aufgaben als das begrenzte Budget Motor für die Veränderungen war. Insofern könnte eine Evaluation der bisher umgesetzten Maßnahmen noch zu einer Verbesserung im Bereich der Agrarforschung führen. Dass für eine qualitative und quantitative Verbesserung der agrarwissenschaftlichen Lehrund Ausbildung eine verbesserte Koordinierung und Standardisierung der Lehrinhalte nötig ist, sehe ich nicht. Vielmehr lebt die interdisziplinäre Forschung durch die unterschiedliche Schwerpunktsetzung. Wir sollten das als Chance und nicht als Problem sehen. Lassen Sie mich noch einmal zusammenfassen, worum es uns Grünen geht: Wir wollen den Ausbau der Forschung und neue Herausforderungen in bereits vorhandene oder neu zu begründende Forschungsfelder aufnehmen. Eine nachhaltige, das heißt zukunftsorientierte Landwirtschaft braucht ein höheres Forschungsbudget. Und die Agrarforschung braucht die strukturelle Einbettung in einen interdisziplinären Forschungsverbund zur Landnutzung, der die aktuellen Fragen, die uns Klimawandel und Bevölkerungswachstum stellen, beantwortet. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf Drucksache 16/12998 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist offensichtlich der Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 33: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Dr. Gerhard Schick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Wirtschaftsund Finanzkrise unterstützen – Drucksache 16/13003 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Auch hier haben die Kolleginnen und Kollegen Jürgen Klimke, Dr. Sascha Raabe, Stephan Hilsberg, Hellmut Königshaus, Heike Hänsel und Ute Koczy ihre Reden zu Protokoll gegeben. Am 18. und 19. Mai 2009 diskutierte der Rat der EU Entwicklungsminister über die aktuellen Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf die Entwicklungsländer. Leitlinie der deutschen Verhandlungsführung war dabei die starke Solidarität mit unseren Partnerländern in der Krise. Kernforderung war die von der nationalen Entwicklungszusammenarbeit und der EU-Zusammenarbeit i O d w d w k e d S K D D A s f h d d E d p l d h h 3 d a U M r d 1 m l ü b f d s r m d i l b t z H P d d s w (C (D mmer wieder erklärte Zielmaßgabe, die Zusagen der DA-Mittel weiter fortzuführen, trotz massiv einbrechener Weltwirtschaft. Wir müssen uns immer wieder beusst machen, dass starke Entwicklungsländer ein Teil er Lösung sind. Nur mit ihnen zusammen kann die Weltirtschaft nachhaltig aus der Krise geführt werden. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklungspolitik in einer ritischen Phase. Die Aufholjagd der Schwellenländer ist rstmals gestoppt. Und daran leiden zum Beispiel in Inien 1,6 Millionen Arbeitnehmer, die neuerdings auf der traße sitzen. Mit einer gewissen Verzögerung hat die rise nun auch die ärmsten Länder dieser Welt erfasst. er Teufelskreis von sinkenden Exporten, sinkenden irektinvestitionen und sinkenden Überweisungen der rbeitsmigranten hat sich in den letzten Monaten verchärft. 1 Milliarde Menschen leiden derzeit an Hunger, ür Entwicklungspolitiker ein unhaltbarer Zustand. Jedoch geben wir nicht, wie im Grünen-Antrag beauptet, den Stimmen nach, die sagen, dass die Mittel für ie Entwicklungszusammenarbeit zurückgefahren weren müssen. Die EZ zurückzufahren wäre ein schlimmes igentor. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Verzahnung er Volkswirtschaften ist stärker als je zuvor. Unsere Exorte in die entsprechenden Länder haben sich in den etzten sieben Jahren mehr als verdoppelt. Der Haushalt es BMZ ist mittlerweile der zweitgrößte Investitionsaushalt der Bundesrepublik Deutschland. Von ihm ängen allein in Deutschland zwischen 200 000 und 00 000 Arbeitsplätze ab. Dass dies so bleibt und wir gleichzeitig eine Stütze für ie Entwicklungsländer sind, hat die Bundesregierung uf dem G-20-Gipfel in London eindrücklich bewiesen. nter der Federführung der Bundeskanzlerin Angela erkel haben wir uns für einen Aufbau einer neuen kla en Finanzmarktarchitektur entschieden. Dies hilft auch irekt den Entwicklungsund Schwellenländern, denen Billion US-Dollar zur Verfügung gestellt wurden. Dait sollen unter anderem die Mittel für den Internationa en Währungsfonds aufgestockt werden. Weiteres Ziel ist, ber Garantien den Welthandel wieder in Schwung zu ringen – ein Signal an unsere Partnerländer. Allein daür sollen 250 Milliarden US-Dollar bereitgestellt weren. Angela Merkel garantiert dafür, dass Deutschland ich mit rund 60 Milliarden US-Dollar beteiligt. Sie liegt ichtig, wenn sie von einem „Sieg für die globale Zusamenarbeit“ spricht. Ich bin darüber hinaus der Meinung, ass es auch ein Sieg der Vernunft ist. Die Dinge, die uns n die Krise gestürzt haben, dürfen sich nicht wiederhoen. Die dort beschlossene Stärkung des IWF und der Weltank zeigt auch, dass wir solidarisch sind. Deshalb verrauen auch nach dem ARD-Deutschlandtrend 76 Proent der Bundesbürger auf die globalen und deutschen ilfen zur Selbsthilfe, die die Bundeskanzlerin für unsere artnerländer mit diplomatischem Geschick ausgehanelt hat. Meine Darstellung macht klar, dass die Forderungen er Grünen in dem vorliegenden Antrag also schon erfüllt ind. Deutschland packt verantwortungsvoll für die Enticklungsländer an. Gleiches gilt für die anderen Forde rungen aus dem Antrag, die wie ein entwicklungsprogrammatischer Blumenstrauß aussehen: von jedem etwas, ohne Zusammenhang, ohne roten Faden, oft nur durch die ideologische Brille, dabei wenig Konstruktives oder gar Neues. Dagegen hat die Große Koalition unter der Federführung des Abgeordneten Walter Riester einen eindrucksvollen Antrag zur Sicherung der sozialen Sicherheit verabschiedet. Mittel für ökologische, menschenrechtliche und soziale Standards wurden an vielen Stellen der Haushalte der letzten vier Jahre programmatisch manifestiert. Hier sind die Mittel für Biodiversität, Deutsche Welle und Goethe-Institute oder im Bereich der Mikroversicherungen zu nennen. Die Grünen-Forderungen – nicht mehr als alte Forderungen! Trotzdem ist die Diskussion, die der Antrag heute auslöst, sinnvoll, da wir uns wieder und wieder auf die Krise und ihre Folgen besinnen müssen. Henry Kissinger hat vor kurzem gesagt: Die Krise ist eine Chance zur Besinnung. – Dieses Motto gilt auch für die Entwicklungspolitik. Wo stehen wir und was muss geschehen, damit wir die Entwicklungsziele der Millenniumserklärung trotz der derzeitigen Krise erreichen? Seit 2005 hat die Große Koalition in der EZ mehr erreicht als unter sieben Jahren Rot-Grün. Dies liegt zum einen an vielen engagierten Entwicklungspolitikern aus dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und nicht zuletzt auch an der Bundeskanzlerin, die als erste Kanzlerin aktiv Entwicklungspolitik betrieben hat. Es ist uns daher leichtgefallen, neue Impulse zu setzen. Endlich ist das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ ein entscheidender Bestandteil unserer Entwicklungszusammenarbeit geworden. Wir haben es geschafft, die schöpferische Kraft der Menschen in den Entwicklungsländern zur Entfaltung bringen zu können. Dazu gibt es zwei Ansatzpunkte: zum einen direkt bei den Menschen und zum anderen an den Rahmenbedingungen. Der Schlüsselsektor für die Hilfe am Menschen ist die Bildung in all ihren Ausprägungen. Dies gilt ebenso für die Förderung der ländlichen Entwicklung, die wir unter Rot-Grün immer gefordert und in der Großen Koalition endlich umgesetzt haben. Entscheidend sind aber auch die Rahmenbedingungen. Wir können manchen Ländern noch so viel Geld geben: Es wird nichts nützen. Ganz im Gegenteil! Ich möchte deshalb fünf Faktoren nennen, die für mich unabdingbar sind, wenn wir die Chance nutzen wollen, globale Armut zu bekämpfen: Erstens. Wir müssen das Grundziel „gute Regierungsführung“ mit allen Mitteln, die wir zu Verfügung stellen können, unterstützen. Egal, wie korrupt ein Regime ist, bei der Zusammenarbeit darf es keine doppelten Standards geben. Unsere Wertvorstellungen sind maßgeblich. Eigenverantwortlichkeit der Partnerländer ist kein Freibrief und keine Einbahnstraße! Zweitens. Ohne Wirtschaftswachstum in den betroffenen Ländern haben wir keine Chance, die Entwicklungsziele zu erreichen. Wir brauchen Wirtschaftsorientierung in unseren Partnerländern, aber auch in der Konzeption des BMZ. A G n A g n B F d K l f V d d d b d t w v d C u b s n b L K n n M i f h i w w v c B K b A s d E s D te d Zu Protokoll ge (C (D Drittens. Handelspolitik. Auch dieses Thema greift der ntrag auf. Nicht ganz überraschend arbeiten wir in der roßen Koalition schon an den Problemen, die die Grüen hier aufwerfen. Die WTO-Handelsrunde muss zum bschluss gebracht, Exportsubventionen müssen verrinert werden. Umweltdumping und Leiharbeit darf es icht geben. Ich glaube, wir haben hier Konsens. Die undesregierung bezieht hier eindeutig Stellung. Die orderungen aus dem Antrag unterstützen die Position er Regierung nur ein weiteres Mal. Viertens. Der größte Feind der Entwicklung ist der rieg. Umgekehrt gibt es keine Sicherheit ohne Entwick ung. Wir müssen daher mehr Formen der Friedensschafung entwickeln. Streitschlichtung auf allen Ebenen der erwaltung ist dabei ein Stichwort, das noch stärker in er Konzeption des BMZ umgesetzt werden muss. Fünftens. Der Antrag mahnt richtigerweise an, dass ie Koordination und Arbeitsteilung vorangetrieben weren. Ob EU, multilateral oder bilateral zwischen den Geerländern – die Aufgaben sind groß, aber sie werden erzeit aktiv konzeptionell bearbeitet. Die Große Koaliion steht für die Umsetzung einer schlagkräftigen Enticklungspolitik, und das ist auch im Koalitionsvertrag erankert. Wir erfüllen somit auch diese Forderung aus em Antrag. Die derzeitige Krise beinhaltet vielleicht auch eine hance für eine Umorientierung im Kampf gegen Hunger nd Armut. Anstatt viele schon umgesetzte und im Umbau efindliche Aspekte der internationalen Entwicklungszuammenarbeit in ihrem Antrag zu fordern, hätten die Grüen vielleicht dieser Idee mehr Engagement entgegenringen können: Es ist die Frage, wie es die armen änder schaffen können, die eigenen Finanzmärkte und apitalmärkte so zu gestalten, dass die eigenen Ersparisse, das eigene Kapital besser zu mobilisieren und zu utzen sind. Dabei steht auch die Frage der regionalen ärkte und der verstärkten Kooperation untereinander m Mittelpunkt. Die Fehler, die wir gemacht haben, düren die Entwicklungsländer miteinander nicht auch begeen. Das Kapital der Entwicklungsländer darf nicht wie n den letzten Jahrzehnten in den Westen abfließen. Das, as vorhanden ist oder produziert wird, muss in den Enticklungsund Schwellenländern gehalten und dort inestiert werden. Dies gilt ebenso für alle anderen Bereihe des wirtschaftlichen und ökologischen Handelns. estes Beispiel daher ist die Rohstoffpolitik. Die Entwicklungszusammenarbeit hat sich in ihrer onzeption der letzten Jahre deutlich verbessert. Wir haen viel geschafft. Für mich ist es wichtig, dass wir das lleinstellungsmerkmal der deutschen EZ massiv getärkt haben. Dies soll auch in der nächsten Wahlperiode as Ziel aller Entwicklungspolitiker sein. Die Folgen der Wirtschaftsund Finanzkrise für die ntwicklungsländer werden derzeit in Politik und Wisenschaft heftig diskutiert. Der Antrag von Bündnis 90/ ie Grünen greift dieses Thema ambitioniert auf und unrstreicht im Großen und Ganzen die Anstrengungen der eutschen Entwicklungszusammenarbeit. Insgesamt führt Jürgen Klimke gebene Reden jedoch der Antrag mit einem ganzen Konglomerat an entwicklungspolitischen Themen über sein Ziel hinaus. Eine solide Strategie, wie den Entwicklungsländern in ihrer jetzigen Situation gezielt unter die Arme gegriffen werden kann, zeigt der Grünenantrag nicht auf. Zu holzschnittartig fallen hier die Antworten auf die Wirtschaftsund Finanzkrise aus. Maßgebliche Initiativen der Weltbank, des IWF und der regionalen Entwicklungsbanken zur Abfederung der Krise bleiben unerwähnt. Zudem führt die Beschränkung auf Entwicklungsländer in die Irre. Einzelne Schwellenländer sind ebenso wie einzelne Entwicklungsländer in ganz unterschiedlichem, manchmal sogar entgegengesetztem Ausmaß betroffen als andere Länder aus ihrer Gruppe. Zentrale Bestimmungsfaktoren für die Schwere der „Ansteckung“ an der Wirtschaftsund Finanzkrise sind vielmehr der Grad der Integration eines Landes in den Welthandel und Weltfinanzmarkt, die Abhängigkeit von Agrarund Rohstoffimporten bzw. Exporten, der internationale Verschuldungsgrad, die Größe des Binnenmarktes, die Wirtschaftsstruktur, die aktuelle Perfomance der heimischen Wirtschaft etc. Diese Unterscheidungen laufen quer zu den klassischen Ländergruppeneinteilungen. Deshalb ist jede Forderung in diesem Antrag für manche Länder zutreffend und für andere nicht. Die Ausführungen zu den folgenden Punkten sollen dies verdeutlichen. Zu Forderung 1: Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung sehen im nationalen Rahmen Investitionen hauptsächlich in Bau und Verkehr vor. Vor allem die energetischen Sanierungen kommen dem Klimaschutz zugute, von dem letztlich auch die Entwicklungsund Schwellenländer profitieren. Darüber hinaus wurde im Konjunkturpaket II beschlossen, der Weltbank 100 Millionen Euro für einen Infrastrukturfonds zur Abfederung der Folgen der Wirtschaftsund Finanzkrise für die ärmsten Länder der Welt zur Verfügung zu stellen. Eine weitere Million Euro wurde im Rahmen des G-20-Gipfels für die Entwicklungsländer durch die Bundesregierung zugesichert. Wenn in diesem Zusammenhang also von Marktverzerrungen gesprochen werden könnte, dann höchsten auf nationaler Ebene, nicht jedoch auf internationaler. Zu Forderung 2/4: Die meisten Entwicklungsund Schwellenländer wurden bisher hauptsächlich über den monetären Wirkungskanal „infiziert“. Um die weitere Ausbreitung zu begrenzen, ist es daher erforderlich, vor allem auch in diesem Bereich schnell wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Deutschland ist sich hier seiner Verantwortung bewusst und unternimmt bereits entsprechende Anstrengungen. So haben BMZ und KfW gemeinsam mit der Weltbanktochter IFC und der holländischen Entwicklungsbank FMO die „Microfinance Enhancement Facility“ konzipiert und aufgelegt. Die Fazilität stellt soliden, zielgruppenorientierten Mikrofinanzinstitutionen Refinanzierungen zur Verfügung, um die krisenbedingte Liquiditätsklemme zu überbrücken. Diese Maßnahme verfolgt die Absicht, die negativen Konsequenzen für Einkommen, Beschäftigung und Armutssituation in den Partnerländern zu mildern bzw. abzuwenden. t B d f b U r i n r F r s g K G n t f k h s z M t s a s F s s h I I s B i G d d a B l W o o g a z z b s g D g Zu Protokoll ge (C (D Um das Angebot von Währungsabsicherungen für Unernehmen in Entwicklungsländern zu erweitern, hat die undesregierung bereits Ende 2008 Mittel zur Stärkung es Eigenkapitals des Lokalwährungsfonds TCX zur Verügung gestellt. Ziel ist hier eine Abfederung der krisenedingten starken Abwertung der lokalen Währungen für nternehmen, die ihre Einnahmen in der lokalen Wäh ung erwirtschaften. Grundsätzlich kommt es auf folgende vier Punkte an, n denen die Bundesregierung aktiv ist: a)

Dr. Hans-Heinrich Jordan (CDU):
Rede ID: ID1622436000

(A) )


(B) )





(A) )


(B) )

Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD):
Rede ID: ID1622436100




(A) )


(B) )

Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1622436200




(A) )


(B) )

Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622436300




(A) )


(B) )

Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622436400







(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622436500
Jürgen Klimke (CDU):
Rede ID: ID1622436600

(A) )


(B) )

Stephan Hilsberg (SPD):
Rede ID: ID1622436700




(A) )


(B) )

ationalen Banken- und Finanzmarktaufsicht, b) Etablie-
ung eines länderübergreifenden Krisenmanagements bei
inanzkrisen, c) Auf- und Ausbau von nationalen Kredit-

egistern, d) Entwicklung von Standards für „Respon-
ible Banking“.

Zu Forderung 3 betreffs ODA: Ein wesentliches Er-
ebnis der Anfang Dezember 2009 durchgeführten Doha-
onferenz zur Entwicklungsfinanzierung war, dass die
eberländer trotz der absehbaren Rezession an den Plä-
en zur Steigerung der Entwicklungshilfezusagen festhal-
en wollen. Dieser Grundkonsens wurde bis dato nicht in-
rage gestellt.

Zu Forderung 5/Forderung 6: Hier bietet der Antrag
eine wesentlich neuen Aspekte. Die Bundesregierung
at bereits mehrfach betont, dass es erforderlich ist, auch
olche laufenden Kosten verstärkt mitzufinanzieren, die

(Lehrergehälter, edikamente etc.)


uren erforderlich sind, die mithilfe der Entwicklungszu-
ammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten mühsam
ufgebaut wurden. Hinzu kommt die Intensivierung von
ozialen Abfederungsmaßnahmen wie beispielsweise
ood-for-Work-Programme, Cash-Transfers und Schul-
peisungen. Apropos können diese Maßnahmen mühelos
ehr kurzfristig umgesetzt werden, indem bereits beste-
ende Programme aufgestockt und ausgeweitet werden.
m Übrigen fehlen in diesem Antrag die entscheidenden
nitiativen der Bundesregierung im Bereich der techni-
chen Zusammenarbeit (TZ) und des capacity building.
eide Komponenten befähigen die betreffenden Länder

n ihren Kompetenzen zur festen Etablierung von Good-
overnance-Strukturen.

Zu Forderung 4/7: Die Bundesregierung setzt sich in
er Entwicklungszusammenarbeit mit den Partnerlän-
ern gerade während der Finanz- und Wirtschaftskrise
nhaltend dafür ein, Kleinsparer zu schützen, den lokalen
ankensektor vor dem Zusammenbruch zu bewahren und

okalen Unternehmen weiterhin Zugang zu Kredit und zu
ährungsabsicherungsmöglichkeiten zu bieten. Dabei

bliegt es der Verantwortung der Weltbank und der regi-
nalen Entwicklungsbanken, ihren weiterhin guten Zu-
ang zur Refinanzierung zu nutzen, um antizyklisch zu
gieren und den Entwicklungsländern das nötige Geld
ur Fortführung ihrer Armutsbekämpfungsprogramme
ur Verfügung zu stellen. Ich sehe zum Beispiel die Ver-
esserungsmöglichkeit, ihren Sektorprogrammen ent-
prechende Auflagen mit Blick auf eine effektivere Re-
ulierung der nationalen Finanzmärkte aufzuerlegen.
en Entwicklungs- und Schwellenländern ist in der ge-
enwärtigen Situation vor allem geholfen, wenn die re-




Stephan Hilsberg
gebene Reden


(A) )



(B) )

gionalen Entwicklungsbanken ihr Angebot an Lokal-
währungsfinanzierungen ausbauen und so die von
Wechselkursschwankungen ausgehenden Risiken mini-
mieren. Die Kapitalausstattung von Weltbank und regio-
nalen Entwicklungsbanken befindet sich im Übrigen in
einem hervorragenden Zustand, sodass ich im Augen-
blick die Notwendigkeit für eine weitere Kapitalaufsto-
ckung nicht sehe. Die Weltbank plant gegenwärtig die
Ausleihungen zur Krisenabfederung um bis zu 100 Mil-
liarden US-Dollar innerhalb von drei Jahren zu erhöhen. Al-
lein die Weltbanktochter IFC will vier spezielle Krisenabfe-
derungsinitiativen für die Bereiche Handelsfinanzierung,
Bankenrekapitalisierung, Infrastruktur und Beratungsmaß-
nahmen auflegen. Der IWF plant die Einrichtung einer
Short Term Liquidity Facility (SLF). Die regionalen Ent-
wicklungsbanken planen ebenfalls, ihre Ausleihungen
drastisch zu erhöhen.

Zu Forderung 8: Einen Schuldenerlass für Länder zu
erreichen, deren politische Handlungsfähigkeit infolge
überhöhter Schulden gefährdet ist, gehört bereits im Au-
genblick in die Zielsetzung der erweiterten HIPC-Initia-
tive. Die Bundesregierung hatte dafür damals maßgeb-
lich ihren Einfluss geltend gemacht. Darüber hinaus
stehen der internationalen Gemeinschaft mit dem Pariser
und Londoner Club weitere Institutionen zur internatio-
nalen Umschuldung zur Verfügung. Ziel der Bundes-
regierung muss es heute sein, die Beschlüsse des Londo-
ner G-20-Gipfels hinsichtlich der Kredithilfen für
Entwicklungs- und Schwellenländer von multi- und bila-
teralen Gebern zügig umzusetzen.

Zu Forderung 9: Die ausschließliche Forderung nach
einem internationalen Insolvenzverfahren verkennt die
Komplexität dieses Verlangens und würde letztlich nur
bedeuten, das „Pferd von hinten aufzuzäumen“. Denn zu-
nächst bedarf es der Ausarbeitung von Prinzipien und Re-
geln für die Schaffung eines internationalen Insolvenz-
rechts für Staaten. Darüber hinaus ist es auch zunächst
sinnvoll zu prüfen, ob nicht die bestehenden Strukturen
und Mechanismen zur Regelung von internationalen In-
solvenzverfahren verbessert werden können. Im Übrigen
hat sich die Stiglitz-Kommission unter Beteiligung der
Bundesregierung bereits im März für die Einrichtung ei-
nes internationalen Insolvenz-Streitbeilegungsorgans
ausgesprochen.

Zu Forderung 10: Die Bundesregierung verfolgt hier
im Rahmen der Europäischen Union klar eine deutliche
Linie, die auf einen zügigen Abschluss der WTO-Han-
delsrunde abzielt. Eine Gruppe des BMWi arbeitet in
Brüssel laufend daran, den Prozess weiter voranzutrei-
ben. Auf Initiative der Bundesregierung wurde nach dem
Abbruch der Doha-Gespräche im Sommer 2008 versucht,
eine Ministerkonferenz im Dezember einzuberufen, um
den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Im Augenblick
hängt der Prozess vor allem wegen der Positionen der
USA, Chinas und Indiens. Zumindest hat in den vergan-
genen Wochen der neue Handelsvertreter der Vereinigten
Staaten Ron Kirk sich in einem positiven Tonfall zur
WTO-Welthandelsrunde geäußert, was die Hoffnung auf
einen baldigen Abschluss nähren könnte. Innerhalb der
EU sind bis auf die Implementierung der geografischen
Herkunftsangaben die Positionen eindeutig, und das

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(C (D icht zuletzt dank der Anstrengungen der Bundesregieung. Der Antrag der Grünen ist insgesamt zu begrüßen, da r darauf abzielt, wie in der Wirtschaftsund Finanzkrise en Entwicklungsländern unterstützend zur Seite gestanen werden kann. Erforderlich wäre es dennoch gewesen, ie Forderungen an die Bundesregierung stringenter zu ormulieren. Die Durchmischung vielfältiger entwickungspolitischer Themen macht es schwierig, konkrete andlungsanweisungen für die Bundesregierung abzu eiten. Demzufolge kratzt der Antrag an vielen Stellen nur n der Oberfläche, ohne eine wirklich erkennbare Linie ufzuzeigen. Zudem spiegelt er Aussagen und Maßnahen der Bundesregierung wieder, die bereits jetzt schon olitisch verfolgt werden und gewollt sind. Im Zuge der Asien-Krise in den 90er-Jahren kann ich ich noch gut an eine Metapher erinnern. So befürchtete an zu Beginn der Finanzkrise in Asien, dass „der Flüelschlag eines Schmetterlings im Pazifik einen Wirbelturm am anderen Ende der Welt auslösen würde“. – lücklicherweise blieb damals die Krise größtenteils reional, und der Rest der Welt blieb überwiegend verchont. Doch ein Jahrzehnt später ist der Schmetterling urück und hat mit seinen gewaltigen Flügelschlägen an er Wall Street die ganze Welt in Unordnung gebracht, uch in Timbuktu, Pôrto Alegre und Kuala Lumpur. Über die Ursachen der momentanen Finanzkrise kann an sich streiten. Fakt ist: Eine Tragik wird wieder einal deutlich: Die Finanzkrise fand ihren Ursprung in den üros der Investmentbanker und Börsendealer der Indus rieländer, doch die größten Leidtragenden sind die rmsten der Armen in den Slums und Baracken der über 0 Entwicklungsund Schwellenländer. Jüngsten Schätungen der Weltbank zufolge erhöht sich die Zahl der abolut Armen aufgrund der Finanzkrise in diesem Jahr um is zu 100 Millionen! Noch tragischer ist, dass Entwickungsländer bestraft werden, die vieles richtig gemacht aben. Sie haben eine deutlich gute makroökonomische olitik verfolgt und sich aktiv in den internationalen Hanelsund Finanzmarkt integriert. Ausgerechnet diese änder kriegen die Folgen der Krise sehr schmerzhaft zu püren. Für mich steht fest: Bei der derzeitigen Finanzkrise andelt es sich um einen Systemfehler. Und ein Systemehler kann nur mit einer Systemlösung behoben werden. ie derzeitige Wirtschaftsund Finanzkrise hat den neo iberalen Glauben an die Selbstheilungskräfte der Märkte rschüttert. Das neoliberale System hat versagt. Neue irtschaftsdenker brauchen wir in Washington, Brüssel nd den Hauptstädten der Welt. Ein neues – armutsminerndes und gerechtes – System ist dringend notwendig. abei sind nicht nur Finanzmanager und Finanzpolitiker efordert. Auch – und besonders – wir als Entwicklungsolitiker sind an dieser Stelle gefragt. Denn nicht umsonst erstehen wir Sozialdemokraten Entwicklungszusamenarbeit als globale Strukturpolitik, die zu mehr Ge echtigkeit und Wohlstand führen soll. Stephan Hilsberg gebene Reden Die ersten teils vielversprechenden Beschlüsse auf den beiden G-20-Gipfeln in Washington und London sind gefallen. Doch unser Weltfinanzsystem besteht aus weit mehr als nur aus 20 Staaten. Durchaus ungeachtet von der Öffentlichkeit wird in New York derzeit eine UN-Konferenz geplant, die alle Staaten der Weltgemeinschaft an einen Tisch bringen und sich mit den Auswirkungen der Finanzkrise befassen soll, ein sozusagen G-190-Gipfel, der das System reformieren möchte. In diesem Zusammenhang möchte ich unsere Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul loben. Als Mitglied der UN-Expertenkommission zur Reform des internationalen Währungsund Finanzsystems unter der Leitung des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz hat sie wieder einmal gezeigt, dass Deutschland an einer globalen Antwort auf die Finanzkrise interessiert ist. Dieses 16-köpfige hochrangige Gremium hat die desolate Finanzsituation akribisch analysiert und entsprechende politische Reaktionsmaßnahmen formuliert, die alle Staaten der Weltgemeinschaft betreffen. Unter anderem heißt es im Abschlussbericht, dass nationalstaatliche Bestrebungen, die zu mehr Protektionismus führen, genau die falsche Reaktion sind. Genauso wenig sind momentan neue handelsverzerrende Subventionen im Agrarbereich gefragt, wie sie derzeit im Bereich der Milchexportsubventionen von der EU wieder eingeführt werden. Falsch reagiert haben bisher auch die Industrieländer Italien und die Schweiz. Beide Länder haben als Reaktion auf die Finanzkrise beschlossen, ihre Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit drastisch zu kürzen. Ein fataler Fehler und ein sicherlich verkehrtes Zeichen an den Rest der Welt! Die Entwicklungsländer wollen auf Dauer keine Almosen. Nein, sie wollen nur endlich gerechte und gleiche Bedingungen, sich in den internationalen Warenund Finanzmarkt zu integrieren. Ich möchte nun abschließend auf den uns vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kurz eingehen. Ganz treu ihrer Programmatik haben die Kollegen der Oppositionsfraktion mit ihrem Antrag nichts anderes gemacht, als unsere sozialdemokratischen Anträge zu recyceln! Denn die im Grünen-Antrag enthaltenen Forderungen spiegeln von uns längst beschlossene Anträge wider. Einen erfolgreichen und entwicklungsorientierten Abschluss der derzeit laufenden Welthandelsrunde fordern wir längst, und wir setzen uns offensiv hierfür ein. Auf die Problematik der Rücküberweisung von Migranten in ihre Herkunftsländer haben wir bereits in einem Bundestagsbeschluss hingewiesen und entsprechende Lösungen geboten. Ebenso können wir tiefgreifende Anträge zu den Themen „Ländliche Entwicklung“ und „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ vorweisen. Als Entwicklungspolitiker haben wir nicht nur eine „Daseinsberechtigung“, weil wir Menschen helfen wollen, ihre Situation zu verbessern. Nein, wir setzen uns auch dafür ein, Finanzwirbelstürme zu vermeiden, die vom Flügelschlag eines Schmetterlings entstehen und Millionen von Menschen in die Armut reißen können. Wir Entwicklungspolitiker wissen es schon lange: Die Bekämpfung der großen globalen Probleme wie Umwelt z K M i K t a d d w E H M v m S w E g l e d I A w s h r n d z u L m u g n m d v d g F B u l s E z I t r d K b Zu Protokoll ge (C (D erstörung, Klimawandel, organisierte Kriminalität, orruption, internationaler Terrorismus, Bürgerkriege, enschenrechtsverletzungen und Flüchtlingsströme liegt m Interesse der gesamten Staatengemeinschaft. Globale risen sind nicht nur, aber auch unsere Krisen. Die Ärms en der Armen sind von diesen Katastrophen jedoch stets m härtesten betroffen. Jetzt ist es die durch Finanzspekulationen in den Inustrieländern ausgelöste Wirtschaftsund Finanzkrise, eren realwirtschaftlichen Auswirkungen wieder die Enticklungsund Schwellenländer besonders hart treffen. ine Folge sind leider auch der Anstieg der Zahl der an unger leidenden Menschen auf wohl über eine Milliarde enschen, Massenarbeitslosigkeit und hohe Staats erschuldungen der Entwicklungsländer über die komenden Jahre. Wir müssen davon ausgehen, dass die ituation sich noch weiter verschärfen wird, da die Ausirkungen solcher wirtschaftlichen Verwerfungen auf die ntwicklungsländer dort erst zeitverzögert auftreten. Die Krise hat uns das Ausmaß der globalen Vernetzunen, aber auch die besondere Verletzlichkeit der Entwickungsländer noch einmal klar vor Augen geführt. Jetzt gilt s, die Krise als Chance für die notwendigen Reformen in er Entwicklungspolitik zu nutzen. Notwendig sind neue deen und Konzepte, wie wir kurzfristig den Ärmsten der rmen aus der unmittelbaren Not heraushelfen und wie ir langfristig Entwicklungsund Schwellenländer kri enund widerstandsfester machen. Aber gerade an diesen Konzepten fehlt es. Auch ein albes Jahr seit Beginn der Krise lassen die Bundesregieung und allen voran das BMZ ein wirksames Krisenmaagement vermissen. Dabei geht es darum, die Folgen er Krise für die am stärksten gefährdeten Gruppen abufedern sowie die Förderung der Wirtschaftstätigkeit nd Beschäftigung, zum Beispiel durch die Stärkung der andwirtschaft, zu unterstützen. Während die EU-Komission frühzeitig das Heft des Handels übernommen hat nd eine Neuausrichtung der Prioritäten gefordert hat, ibt es keine vergleichbaren Konzepte aus dem BMZ. Auch der Antrag der Grünen glänzt nicht gerade mit euen Ideen, sondern fordert, wie so häufig erneut „imer mehr vom selben“: mehr Geld, schnellerer Abfluss er Mittel, Schuldenerlasse etc. Das ist die Politik der ergangenen zehn Jahre. Auch vor der Krise zeigten sich iese Konzepte als wenig tauglich, um die Armut in Reionen wie Subsahara-Afrika nachhaltig zu verringern. ällt Ihnen denn nichts Besseres ein? Tatsächlich ist es aber auch zunächst die Aufgabe der undesregierung, derartige Konzepte zu entwickeln und mzusetzen. Die einzigen Maßnahmen, die wir bisher erebt haben, sind ein Flickenteppich von nebeneinander tehenden, nicht zusammenhängenden Einzelaktionen. in Akt der Hilflosigkeit war etwa die Gewährung eines usätzlichen Beitrages von 100 Millionen Euro für den nfrastrukturfonds der Weltbank im Rahmen des Konjukurpaketes II. Ich bin mal sehr gespannt auf die Evaluieung dieser Maßnahmen im Hinblick auf die Umsetzung er Entwicklungs-Jahrtausendziele einerseits und der onjunkturziele andererseits. Die vergangenen Jahre haen doch gezeigt, dass allen Bemühungen zum Trotz die Dr. Sascha Raabe gebene Reden Ärmsten der Armen, zum Beispiel in Subsahara-Afrika, nicht von dieser Art der Armutsbekämpfung profitieren. Diese Krise hat vielmehr verdeutlicht, wie schädlich die wachsende finanzielle Abhängigkeit der Empfängerländer von den Industrieländern ist. Vorrangiges Ziel jeder entwicklungspolitischen Maßnahme muss daher jetzt die Armutsursachenbekämpfung sein. Jeder Bürger eines Entwicklungslandes muss in die Lage versetzt werden, sich mit eigener Arbeit selbst zu ernähren, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Der Schwerpunkt muss daher auf der wirtschaftlichen Entwicklung liegen, das heißt auf der Unterstützung von sich selbst tragenden Wirtschaftskreisläufen. Das ist eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, die Entwicklungsländer viel besser ausrüstet, um solche Krisen zu überwinden. Wir brauchen eine umfassende Debatte auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, wie wir mit den Mitteln höhere Wirksamkeit erreichen können. Statt einer Erhöhungsdebatte brauchen wir jetzt eine Effizienzdebatte. Denn mit den Auswirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise wächst auch der Erfolgsdruck der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit, den Nachweis zu erbringen, dass sich die Armut verringert und sich die Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern auch tatsächlich verbessert haben. Als Liberale unterstützen wir die Forderung der Grünen in dem Antrag, die laufende WTO-Runde abzuschließen und die EU-Agrarsubventionen abzubauen. Denn von einem freien Handel profitieren vor allem die Entwicklungsländer und die kleinbäuerliche Landwirtschaft. Aus agrarund entwicklungspolitischer Sicht ist es wichtig und notwendig, dass die laufende WTO-Runde zu einem weiteren Abbau des Agrarprotektionismus in allen beteiligten Ländern führt. Flankierend müssen die kleinbäuerlichen Betriebe in den Entwicklungsländern über die verschiedenen Entwicklungshilfeorganisationen besonders unterstützt werden. Die Bundesregierung hat weder Krisenmanagement betrieben noch neue Konzepte zur Bewältigung der Krise beschlossen. Ich kann das BMZ nur dringend auffordern, schleunigst zu handeln. Die Krise ist noch nicht vorüber und der Hunger in der Welt wartet nicht darauf, bis Deutschland endlich wieder eine handlungsfähige Koalition und eine tatkräftige Regierung hat, die handelt, anstatt nur zu reden. Handeln Sie jetzt! Die Menschen in den Ländern des Südens sind nicht erst im Zuge der aktuellen Krise zu Opfern dieser Weltwirtschaftsordnung geworden, sie waren es auch schon in Zeiten des Wachstums. 500 Jahre Kolonialisierung und kapitalistische Globalisierung haben Abhängigkeit und Entwicklungsblockade im Süden zur Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand im Norden gemacht. Umso unbarmherziger schlägt die aktuelle Finanzmarkt-, Produktionsund Klimakrise auf die Länder des Südens durch. Wir brauchen deshalb völlig neue Ansätze für eine Weltwirtschaftsund -finanzordnung, die sozial und ökolo g w r i A h d s [ E h S s t g t – m w f h z b d ü w m G h I v k v t c U m K P a F n g F M w s g G A „ s T l U Zu Protokoll ge (C (D isch nachhaltig gestaltet und demokratisch kontrolliert ird. Einige der im Antrag der Grünen aufgestellten Fordeungen unterstützen wir: Die Linke fordert ebenfalls ein nternationales Insolvenzverfahren, den Abbau der grarexportsubventionen und konkrete Schritte zur Erhöung der ODA-Quote. Andere Forderungen sind viel zu efensiv formuliert: Die Grünen fordern „keiner Verchärfung der Migrationspolitik der Europäischen Union …] zuzustimmen“ oder „weitere Schuldenerlasse bei ntwicklungsländern in Erwägung zu ziehen“ – dies ist albherzig und das kritisieren wir. Dass die Aufstockung der IWF-Mittel ein Ansatz zur tabilisierung der Entwicklungsund Schwellenländer ei, wie in der Begründung des Grünen-Antrags behaupet wird, sehen wir nicht. Nicht nur mit Blick auf die Verangenheit des IWF, sondern auch mit einem differenzieren Blick auf die jüngsten umfangreichen Kreditvergaben vor allem an osteuropäische Länder – sehen wir vielehr die Gefahr, dass sich ein altes Muster unheilvoll iederholt: Die Kreditnehmer treiben in die Schulden alle, der IWF – vor kurzem noch als Auslaufmodell geandelt und im Begriff, von regionalen Banken abgelöst u werden – wird wieder zum obersten Schuldeneintreier, der direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Ordnung er von ihm abhängigen Staaten nimmt und dort eine berwiegend prozyklische Wirtschaftspolitik durchsetzt. Die Linke fordert, dass die gegenwärtige Krise genutzt ird, grundlegend über eine Neuordnung des Weltfinanzarktes nachzudenken. Die Debatte ist längst im vollen ange. Die Linke fordert feste Wechselkurse, eine unabängige Leitwährung, die vollständige Einordnung von WF und Weltbank in das UN-System und die Stärkung on Fazilitäten, die regionale Lösungen anbieten. Konrete Alternativen sind bereits sichtbar, zum Beispiel die on Venezuela initiierte Banco del Sur. Diese müssen unerstützt werden. Anders als die Grünen hat die Linke eine grundsätzlihe Kritik an der Handelspolitik der Europäischen nion. In der Handelspolitik sind die neoliberalen Dogen noch nicht hinterfragt. Im Gegenteil: Ungeachtet der risenerfahrungen setzt die EU weiter darauf, in den artnerländern im Süden Dienstleistungen, darunter uch die Finanzdienstleistungen, zu liberalisieren. Die orderung nach mehr Flexibilität in den Wirtschaftsparterschaftsabkommen ist uns deshalb zu defensiv. Die anze Richtung stimmt nicht! Die Linke unterstützt die orderung nach Neuverhandlung unter einem anderen andat, wie sie in vielen AKP-Staaten erhoben wird, und ir werden uns der Ratifizierung der Wirtschaftspartner chaftsabkommen widersetzen. Wir hoffen dabei – trotz egenteiliger Erfahrungen – auf die Unterstützung der rünen. Insgesamt greifen die Vorschläge des vorliegenden ntrags zu kurz, wenn sie den Anspruch erfüllen sollen, Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Wirtchaftsund Finanzkrise itel heißt. Nachhaltige Lösungen müssen viel grundsätzicher an den Krisenursachen ansetzen. Im Vorfeld der N-Gipfelkonferenz zur Finanzmarktkrise sollten wir die Hellmut Königshaus gebene Reden Gelegenheit nutzen, solche Fragen, die ja international durchaus auf der Tagesordnung stehen, auch hier im Bundestag zu diskutieren. Die Stiglitz-Kommission hat einige interessante Anstöße dazu gegeben, unter anderem für ein globales Konjunkturprogramm und zur Neujustierung der internationalen Kreditvergabemechanismen. Die UN-Gipfelkonferenz Ende Juni könnte nun die Chance zu sehr weitreichenden Festlegungen bieten. Die Linke begrüßt, dass hier erstmals nicht die nur Krisenverursacher, sondern mehrheitlich die Krisenopfer über die Bewältigung der Krise und neue Regulationen verhandeln werden. Deshalb müssen von dieser Konferenz auch starke Botschaften ausgehen, die den Anspruch auf Regelungskompetenz der UN untermauern. Der Präsident der UN-Vollversammlung, Pater Miguel d’Escoto Brockmann aus Nicaragua, hat bereits sehr weitreichende Vorschläge eingebracht, unter anderem die Ablösung des Dollars als Reservewährung. Auch die künftige Rolle des Internationalen Währungsfonds hat d’Escoto sehr grundsätzlich infrage gestellt. Für uns weisen diese Vorschläge in die richtige Richtung. Die Linke unterstützt auch seine Forderungen nach globalen Steuern auf Kohlendioxid und Finanztransaktionen. Allerdings – wenig überraschend – hat d’Escoto für seine Vorschläge starken Gegenwind aus den Staaten des Nordens geerntet. Ich fordere die Bundesregierung auf, bei den laufenden Verhandlungen über das Abschlussdokument die fortschrittlichen Ansätze aus dem d’EscotoEntwurf zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, dass der UN-Gipfel konkrete Wege in eine andere Weltwirtschaftsordnung aufzeigt. Das wäre die Voraussetzung, um einen wirkungsvollen und vor allem nachhaltigen Beitrag zur Bewältigung der Krisenfolgen in den Entwicklungsund Schwellenländern zu organisieren. Nie war es klarer: Diese Welt ist auf Gedeih und Ver derb aufeinander angewiesen. Für uns alle ist Globalisierung zur Realität geworden – mit all ihren positiven und negativen Folgen. Vor acht Wochen trat auf dem amerikanischen Kontinent zum ersten Mal eine neue Form des Grippevirus H1N1, die Schweinegrippe, auf. Mittlerweile haben 48 Länder der Weltgesundheitsorganisation offiziell 13 398 Fälle von Erkrankungen gemeldet. 95 Menschen sind gestorben, alle Kontinente sind betroffen. Vor knapp zwei Jahren begann in den USA die US-Immobilienkrise, auch „Subprime-Krise“ genannt. Was nach einer verhältnismäßig begrenzten und begrenzbaren Krise klang, hat sich mittlerweile ähnlich unaufhaltsam wie die Schweinegrippe ausgebreitet. Heute klingen die Bezeichnungen für diese Krise dramatisch: Wir reden von einer Weltwirtschaftskrise, der schlimmsten Wirtschaftsund Finanzkrise seit 80 Jahren. Offensichtlich ist: Die Auswirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise sind nicht auf einzelne Regionen oder Kontinente beschränkt. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wird 2009 das gesamte Weltnationaleinkommen zurückgehen. s L s M g a S a u F j w n V a v t t d h s R A w e V t d f L i u B K s m w d m s d w b l u F v a d s l v m l G M W Zu Protokoll ge (C (D Dieser negative Schock der Globalisierung trifft beonders die Entwicklungsländer – also genau diejenigen änder, die nicht so stark in die Weltwirtschaft integriert ind. Bereits jetzt sind aufgrund der Krise 50 Millionen enschen neu unter die Schwelle der absoluten Armut efallen. Diese Zahl könnte sich bis zum Ende des Jahres uf 100 Millionen Menschen steigern. Die internationale taatengemeinschaft hat sich im Jahr 2000 verpflichtet, cht sogenannte Millenniumsentwicklungsziele bis 2015 mzusetzen. In einigen Ländern wurden bereits deutliche ortschritte erzielt. Doch auch dort rückt angesichts der etzigen Lage der Welt ein Erreichen der Millenniumsenticklungsziele in weite Ferne. Wir dürfen die Entwicklungsländer in dieser Situation icht wie so oft im Regen stehen lassen. Wir tragen ja die erantwortung für diese Krise, die alle – in welcher Form uch immer – mitreißt, zumal die Auswirkungen der Krise iele Entwicklungsländer umso härter treffen, da die akuelle Krise unmittelbar auf eine ohnehin fragile Situaion folgt. In den letzten Jahren sahen sich insbesondere ie rohstoffarmen Länder einer doppelten Belastung aus ohen Rohstoffund hohen Lebensmittelpreisen ausgeetzt. In Haiti führten die stark angestiegenen Preise für eis, Mais und andere Grundnahrungsmittel zu schweren usschreitungen mit mehreren Todesopfern. In Guinea aren die enorm gestiegenen Preise für Reis der Auslöser ines Generalstreikes, der sich im Laufe der Zeit zum olksaufstand erweiterte und das Regime des Präsidenen an den Rand eines Umsturzes gebracht hatte. Paraoxerweise hat die Weltwirtschaftskrise jedoch dazu geührt, dass die Preise für Rohstoffe und damit für ebensmittel wieder sanken, was positiv für viele Arme st. Aber die rohstoffreichen Länder haben ihre Minen nd ihre Produktion herunterfahren müssen. So ist zum eispiel in Botswana durch den internationalen aufstopp bei Diamanten der Bergbau fast auf null ge etzt worden, und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneher sind ihre Arbeit los. Was bedeutet das konkret? Was können und müssen ir tun, um die Entwicklungsländer bei der Bewältigung er Krise zu unterstützen? Deutschland muss nicht nur it Worten, sondern auch mit Taten dafür eintreten, dass ich die Kluft zwischen reichen und armen Ländern und as Wohlstandsgefälle innerhalb der Länder nicht noch eiter vergrößern. Dafür haben wir Vorschläge unterreitet. Aus eigenen Mitteln werden viele Entwicklungsänder die Auswirkungen der Krise für ihre Bevölkerung nd ganz besonders für die verletzlichsten Gruppen wie rauen mit Kindern nicht abfedern können. Das Auflegen on milliardenschweren Konjunkturprogrammen oder uch das Begleiten durch Sozialprogramme wie in den Inustrieländern und in einigen Schwellenländern ist für ie meist undenkbar. Wir müssen sicherstellen, dass die von den Industrieändern beschlossenen Konjunkturpakete keine negatien Folgen auf die Entwicklungsländer haben. Und: Wir üssen den Entwicklungsländern dabei helfen, ihre Zah ungsbilanzschwierigkeiten auszugleichen. Die auf dem -20-Gipfel in London beschlossene Aufstockung der ittel für den Internationalen Währungsfonds und die eltbank sind dabei ein guter Schritt. Auch wenn sich die Heike Hänsel gebene Reden Ute Koczy Maßnahmen durch eine Konzentration auf die Wirtschaftszentren auf eine kurzfristige Stabilisierung der Weltwirtschaft beschränken werden, werden die Entwicklungsländer positive Auswirkungen spüren. In dieser Krise müssen wir die Weichen anders stellen: Investitionen in die Wirtschaft dürfen auf keinen Fall zulasten des Klimaschutzes gehen oder mit Umweltzerstörung einhergehen. Die Krise wäre die Chance zu einem Umsteuern in der Wirtschaftspolitik. Diese Gelegenheit zu einer Modernisierung und nachhaltigen Stabilisierung von Gesellschaften müssen wir nutzen. Wir brauchen einen weltweiten, einen Global Green New Deal, wie ihn auch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, UNEP, gefordert hat. In Entwicklungsländern haben viele Menschen – insbesondere Frauen – bereits ihre Arbeitsplätze verloren, weitere Hunderte Millionen Arbeitslose werden aller Voraussicht nach hinzukommen. Die Rücküberweisungen von Familienangehörigen im Ausland gehen zurück. Die Menschen in Entwicklungsländern sehen sich gezwungen, ihre wenigen persönlichen Ersparnisse aufzubrauchen. In afrikanischen und anderen Entwicklungsländern bedeutet dies zuallererst eine drastische Reduzierung der Einkommen von Frauen sowie der Beträge, die ihnen für die Ernährung der Familie zur Verfügung stehen. Soziale Sicherungsnetze, die die Menschen in Entwicklungsländern in dieser schwierigen Situation auffangen könnten, sind ohnehin oft ungenügend vorhanden. Dabei müssen wir uns besonders dafür engagieren, dass Entwicklungsländer beim Aufbau von sozialen Sicherungsnetzen, von Krankenversicherungen und anderen Formen der sozialen Absicherung unterstützt werden. Unsere Maßnahmen müssen sich auf die verwundbarsten Gruppen konzentrieren. Die Wirtschaftsund Finanzkrise hat nicht nur das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Finanzinstitutionen erschüttert. Es ist an uns, zu beweisen, dass wir fest zu unseren Verpflichtungen stehen. Die Mittel der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit ODA, Official Development Aid, müssen mit einem klar festgelegten Zeitplan kontinuierlich erhöht und das 0,7-Prozent-Ziel endlich erreicht werden. Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf Drucksache 16/13003 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. – Auch hier sehe ich, Sie sind einverstanden. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 35: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ute Koczy, Britta Haßelmann, Winfried Nachtwei, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Naturlandschaft Senne erhalten – Beteiligungsrechte beim Ausbau des Truppenübungsplatzes gewährleisten – Drucksache 16/12995 – R K W I n s N g k K k A w B d l ü e S V f g f m A d e B w g t s N z z p b D A l c s r P H h s d a a s (C (D Überweisungsvorschlag: Verteidigungsausschuss Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Die Kolleginnen und Kollegen Jürgen Herrmann, olf Kramer, Birgit Homburger, Inge Höger und Ute oczy haben ihre Reden zu Protokoll gegeben. Die Naturlandschaft Senne am Rande des Teutoburger aldes ist ein ganz besonderer Naturraum, da stimme ich hnen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Bündis 90/Grünen-Fraktion, voll und ganz zu. Wir müssen sie chützen und erhalten – auch da stimme ich Ihnen voll zu. Wer hat sich denn aber bisher darum bemüht, diese aturlandschaft zu erhalten? Wer hat etwas dazu beietragen, dass sie sich zu einem Gebiet entwickeln onnte, in dem über 5 000 Tierund Pflanzenarten leben? urioserweise hat sich diese Naturlandschaft entfalten önnen, ohne dass der Mensch hieran einen wesentlichen nteil genommen hat und völlig unbeeindruckt von den ehrtechnischen Übungen, die von unseren britischen ündnispartnern dort seit Jahrzehnten durchgeführt weren. Ein Widerspruch? Kein Widerspruch! Ohne menschiches Einwirken gab es hier über Jahrzehnte Truppenbungen im Einklang mit der Natur. Im Einklang mitinander lebten auch die Familien der britischen treitkräfte und die Menschen der Anrainerkommunen. on den 4 000 hier stationierten britischen Soldaten proitierten das örtliche Gewerbe, der Handel und viele Bürerinnen und Bürger. Es wurden Arbeitsplätze geschafen, es gab einen Ausbau der Infrastruktur, und viele ittelständische Betriebe waren Nutznießer britischer uftraggeber. Wir leben in einer Demokratie, in der es immer wieder arum geht, verschiedene berechtigte Interessen gegeninander abzuwägen. So muss auch hier, und zwar auf der asis der gesetzlichen Grundlagen, abgewogen werden, as für den Naturraum Senne, die Menschen in der Reion noch verträglich ist und was gleichzeitig den berechigten Wünschen unseres britischen Bündnispartners entpricht. Laut Art. 53 Abs. 1 des Zusatzabkommens zum ato-Truppenstatut dürfen „Truppen innerhalb der ihnen ur ausschließlichen Nutzung überlassenen Flächen die u der befriedigenden Erfüllung ihrer Verteidigungsflichten erforderlichen Maßnahmen treffen“. Großritannien ist einer der wichtigsten Bündnispartner eutschlands, nicht zuletzt deshalb, weil er im Irak und in fghanistan auch mit unseren Soldaten für eine freiheit iche Ordnung und friedliche Verhältnisse kämpft. Er sihert somit auch die deutschen Interessen im Ausland und chützt unser Land. Noch während der rot-grünen Regieung Schröder hat der ehemalige Verteidigungsminister eter Struck festgestellt, dass „Deutschland auch am indukusch verteidigt wird“. Mit anderen Worten, er atte neben vielen anderen guten verteidigungspolitichen Strategen erkannt, dass unsere Sicherheit nicht an en deutschen Grenzen endet. Wir agieren eben nicht nur ls Deutsche, sondern als Europäer und haben somit uch die Verpflichtung, über den Tellerrand hinauszuchauen, auch wenn das mal unbequem ist. Auf der ande ren Seite sind wir auch die Nutznießer dieser europäischen Sicherheitsstrategie und haben die Gewissheit, im Krisenfall auf eine breite Unterstützung zählen zu können. Jeder Soldat, der in Krisengebieten wie Afghanistan sein Leben lässt, ist einer zu viel, egal ob Brite oder Deutscher. Eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall ist oberstes Gebot für den Schutz des Lebens der Soldaten im Einsatz und gewährleistet eine minimierte Verletzungsgefahr. Die Ausbaupläne der Briten, die im Übrigen längst nicht mehr dem entsprechen, was Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen, in Ihrem Antrag formuliert haben, sondern massiv reduziert wurden, tragen den aktuellen Anforderungen nach einer bestmöglichen Ausbildung der Einsatzkräfte Rechnung. Auf Deutsch: Es geht um Menschenleben, und zwar täglich, denn wenn ich den Ernstfall immer wieder geübt und trainiert habe, bin ich vorbereitet, wenn es zum Schlimmsten kommt. Deshalb planen unsere britischen Freunde den Ausbau des Geländes zu Übungszwecken und haben uns angeboten, diese mitzunutzen. Soweit die Interessen aus gesamtdeutscher Sicht. Wer vor diesem Hintergrund noch fragt, wo da die Landesverteidigung stattfindet, macht die Augen zu vor der europäischen Verantwortung, die Deutschland zusammen mit den anderen europäischen Staaten trägt. Nun komme ich zu den Lokalinteressen der Anrainergemeinden und den rechtlichen Aspekten: Zunächst einmal kann ich feststellen, dass im Vorfeld ausführliche Gespräche mit den Gemeindevertretern vor Ort stattgefunden haben, in denen die Pläne durch britische Offiziere detailliert erläutert wurden und in denen alle Beteiligten ihre Meinung sagen konnten. Ich selbst habe mich ausführlich zusammen mit dem englischen Botschafter über die Planungen ausgetauscht und bin nach diesen Gesprächen davon überzeugt, dass es zu einer verträglichen Lösung für beide Seiten kommt. Sichtbarstes Zeichen sind die massiv reduzierten Ausbaupläne: Es werden keine 49 Kilometer Straßen ausgebaut und asphaltiert. Auf Höhlenkomplexe wird ganz verzichtet. Statt zwei Schießhäusern wird nur noch eines gebaut, statt fünf werden noch vier vorgeschobene Stützpunkte errichtet und anstatt sieben sind noch vier Übungsdörfer in der Planung. Diese Planungen finden unter strengster Beachtung der bestehenden umweltrechtlichen Vorschriften und auf der Grundlage von § 37 Abs. 2 Baugesetzbuch statt. Umfängliche Umweltstudien werden seit letzten Jahres von einem Ingenieurbüro für Landschaftsarchitektur durchgeführt und ausgewertet. Das Bundesverteidigungsministerium kam zu dem Schluss, dass es nicht zu wesentlich größeren Lärmbelästigungen für die Anrainerkommunen kommen wird. Der Antwort der Bundesregierung auf Ihre Anfrage vom November letzten Jahres entnehme ich, dass die Schießzeiten und somit eine mögliche Lärmbelästigung klar eingegrenzt sind. An Sonnund Feiertagen wird überhaupt nicht geschossen. An Wochentagen darf nicht vor 8.00 angefangen und nach 16.00 geschossen werden. Nachtschießen darf höchstens dreimal im Monat geübt werden. In der Nähe von Ortschaften wird generell gar nicht geschossen. w l l e n P b l b F a E d l t i u p g c a t S n v s v S t G d V l m g d R g H w g m d 1 n l U f S d T u Zu Protokoll ge (C (D Eine rechtliche Beteiligung wird auch dadurch geahrt, dass betroffene Gebietskörperschaften die Mög ichkeit haben, gegen die Baumaßnahmen und den rechtichen Bescheid der ausstellenden Behörde innerhalb ines Monats zu klagen. Ich kann Ihren Antrag nicht unterstützen, weil ich icht erkennen kann, welche von Ihnen angesprochenen unkte nach den jetzigen Planungen noch Bestand haen. Daher lehne ich ihn ab. Vor allem Übungsplätze weisen aufgrund ihrer jahre angen spezifischen militärischen Nutzung häufig eine esonders wertvolle Naturausstattung sowohl auf den reigeländeals auch den Waldflächen aus. Dies gilt uch für den Übungsplatz Senne, und die Sorge um deren rhalt ist nun Anlass für den heute zu beratenden Antrag er Grünen. Für das dort genannte Anliegen habe ich grundsätzich volles Verständnis. Der Erhalt dieses schützensweren Naturraums in der Senne ist ein hohes Gut und liegt m Interesse aller Beteiligten. Aber militärische Nutzung nd Naturschutz schließen sich nicht aus. Vor allem Trupenübungsplätze sind häufig besonders wertvolle Naturebiete mit viel Freigelände und zahlreichen Waldflähen. Dabei entstehen über die Jahre Strukturen, die es nderswo kaum noch gibt. Auf den militärischen Flächen reffen wir Landschaften an, die noch den traditionellen trukturräumen der Regionen entsprechen. In Deutschland gibt es 25 Truppenübungsplätze mit eier Gesamtfläche von rund 240 000 Hektar. Der größte on ihnen ist Bergen in meinem Heimatland Niedersachen mit etwa 28 500 Hektar. Drei Übungsplätze werden on den US-Streitkräften verwaltet und zwei von den treitkräften Großbritanniens. Einer davon ist der im Anrag der Grünen angesprochene Übungsplatz Senne. Im egensatz zu den meisten anderen Gebieten in der Bunesrepublik sind diese Gelände weder zersiedelt oder von erkehrswegen zerschnitten noch werden sie wirtschaftich genutzt oder als Freizeitgelände in Anspruch genomen. Darüber hinaus sind durch die Verteilung der Übungselände über das gesamte Gebiet der Bundesrepublik auf iese Weise ganz unterschiedliche Naturbiotope und ückzugsflächen entstanden. Ihre Vielfalt reicht von ausedehnten Sandflächen über Moorbereiche bis hin zu eidegebieten. Rund 60 Prozent des Geländes sind bealdet. Dabei sind auch dort fast alle natürlichen Waldesellschaften vertreten, wie beispielsweise die Buchenischwälder in Baumholder. Systematisch erfasst wurden ie Tierund Pflanzenarten dieser Gebiete seit Ende der 980er-Jahre. Im Juli 2002 wurde die Richtlinie zur achhaltigen Nutzung von Übungsplätzen in Deutschand erlassen. Diese und die Grundsatzweisung für den mweltschutz in der Bundeswehr bilden die Grundlage ür das Konzept zum Schutz der Umwelt innerhalb der treitkräfte. Die militärische Nutzung ist sogar teilweise ie Voraussetzung für die Existenz mancher Arten, eine atsache, die in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist nd manchen auf den ersten Blick durchaus auch etwas Jürgen Herrmann gebene Reden eigenartig erscheinen könnte. Unter Fachleuten ist es jedoch erwiesen, dass gerade die Übungsflächen der Bundeswehr den hohen Anforderungen des europäischen Naturschutzverbundsystems NATURA 2000 entsprechen. Dass die rein militärische Nutzung eines Truppenübungsplatzes der Natur nicht schadet, sondern oftmals nutzt, beweist die große Artenvielfalt und das Vorkommen vom Aussterben bedrohter Tierarten, die fast nur noch auf militärisch genutztem Gelände zu finden sind. Diese Aussagen gelten auch für den Truppenübungsplatz Senne. Die britischen Streitkräfte haben nun erklärt, den Truppenübungsplatz für mindestens weitere 27 Jahre zu nutzen. Außerdem soll er zum wichtigsten Ausbildungszentrum der britischen Armee in Deutschland ausgebaut werden. Dazu sollen ab diesem Jahr bauliche Veränderungen vorgenommen werden, insbesondere der Bau von weiteren sogenannten „Kampfdörfern“ auf dem Übungsgelände. Gegen diese Baumaßnahmen an sich sowie das damit verbundene Verfahren wendet sich nun der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Er greift damit Kritik aus der Region an diesen Maßnahmen auf. Die rechtliche Grundlage für die von der britischen Rheinarmee geplanten Baumaßnahmen auf dem Übungsplatz Senne bilden das NATO-Truppenstatut einschließlich Zusatzabkommen sowie die entsprechenden Ausführungsbestimmungen. Der Art. 21 a des „Gesetzes zum NATO-Truppenstatut und zu den Zusatzvereinbarungen“ legt dabei fest, dass auf „Vorhaben der Entsendestaaten“, hier Großbritannien, § 37 des Baugesetzbuches Anwendung findet. Damit fallen diese Baumaßnahmen formal unter die Privilegierung baulicher Maßnahmen des Bundes und der Länder. Der Abs. 2 lautet: „Handelt es sich dabei um Vorhaben, die der Landesverteidigung, dienstlichen Zwecken der Bundespolizei oder dem zivilen Bevölkerungsschutz dienen, ist nur die Zustimmung der höheren Verwaltungsbehörde erforderlich.“ Diese Regelung bedeutet, dass die Beteiligungsrechte der betroffenen Kommunen auf ein reines Anhörungsrecht eingeschränkt werden. Allerdings müssen auch in diesem Verfahren die geltenden deutschen Rechtsund Verwaltungsvorschriften beachtet werden. Auch das deutsche Umweltund Naturschutzrecht findet damit seine Anwendung. Das Bundesverteidigungsministerium als zuständige oberste Bundesbehörde kann sich dabei auch nicht alleine über von den beteiligen Kommunen vorgebrachte Bedenken bzw. Widersprüche hinwegsetzen. Dazu ist vielmehr ein Einvernehmen zwischen Verteidigungs-, Verkehrsund Finanzministerium in dieser Frage herzustellen. Ich gestehe ein, dieses Verfahren ist vor Ort bei den Betroffenen schwer vermittelbar, aber es hält sich an die derzeit geltende Rechtslage des NATO-Truppenstatuts. Daran wird sich kurzfristig auch nichts ändern lassen, auch nicht mit der Zustimmung zum Antrag der Grünen. Zur Klärung der grundsätzlichen Frage, ob das hier gewählte Verfahren nach § 37 Baugesetzbuch noch zeitgemäß ist, bedürfte es aus meiner Sicht mehr Zeit. Dieser Paragraf betrifft ja nicht nur militärische Liegenschaften, sondern die Privilegierung von Baumaßnahmen von Bund und Ländern allgemein. a g A s d a e c V g r d b f n a K V b i u A u l n s l p r g i H T p n 4 a d T R w p L S c M w g G w „ f t Zu Protokoll ge (C (D Im vorliegenden aktuellen Fall der Baumaßnahmen uf dem Übungsplatz Senne hat das Bundesverteidiungsministerium bereits in der Antwort auf die Kleine nfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druckache 16/10801 vom 5. November 2008 deutlich gemacht, ass die Planung der Baumaßnahmen unter strikter Bechtung der bestehenden umweltrechtlichen Vorschriften rfolgt. Aufgrund der naturschutzfachlichen Untersuhungen wurden auch schon konkrete Maßnahmen zur ermeidung bzw. Verminderung von Schäden vorgeschlaen und eine deutliche Reduzierung des Bauumfangs ereicht. Aus meiner Sicht bleibt es allerdings unabdingbar, ass vonseiten des Verteidigungsministeriums sowie der ritischen Streitkräfte die Transparenz des gesamten Verahrens für die betroffenen Kommunen und die Bürgerinen und Bürger vor Ort gewährleistet bleibt. Dazu sollten uch über die vorgeschriebenen Anhörungsrechte der ommunen hinausgehende Maßnahmen vonseiten der orhabenträger mit einbezogen werden. Aus meiner Sicht estände die Möglichkeit, dass dies auch der Bundestag n einer Entschließung gegenüber der Bundesregierung nd dem federführenden Verteidigungsministerium zum usdruck bringt. Vielleicht ist dies ein Weg, auf den wir ns zwischen den Fraktionen einigen können. Lassen Sie mich zum Abschluss noch einmal feststelen: Militärische Nutzung und Naturschutz müssen sich icht gegenseitig ausschließen. In vielen Fällen bedingen ie sich gegenseitig. Lassen Sie uns diese Tatsache bei aler Kontroverse um die Baumaßnahmen auf dem Trupenübungsplatz Senne nicht aus den Augen verlieren. Der Truppenübungsplatz Senne blickt auf eine 117-jäh ige Geschichte zurück. Was 1892 relativ bescheiden beann, weitete sich auf eine Fläche von 116 km2 aus. Die ntensivste Nutzung fand ohne Zweifel während der ochzeit des Kalten Krieges statt, als er den britischen ruppen überlassen war. Heute wird der Truppenübungslatz unverändert von den britischen Streitkräften geutzt, die in der näheren Umgebung fünf Standorte mit 000 Soldaten unterhalten. Daneben nutzen allerdings uch die belgische und die niederländische Armee sowie ie Bundeswehr den Übungsplatz, dessen weitaus größter eil Eigentum der Bundesrepublik Deutschland ist. Wenngleich militärische Übungen ohne Zweifel eine eihe von Umweltbelastungen mit sich bringen, so geährleistet der Ausschluss anderer Nutzungen von Trupenübungsplätzen doch auch den Erhalt einzigartiger andschaften. Dies trifft besonders auch für den Platz enne zu, wie verschiedene wissenschaftliche Untersuhungen beweisen. So ist hier ein Mosaik aus Heiden, ooren, Dünen, naturnahen Fließgewässern und Feuchtäldern erhalten geblieben, das einer ansonsten selten ewordenen Vielfalt an Tierund Pflanzenarten die rundlage zum Überleben bietet. Besonders erwähnensert ist, dass in dem Bereich seit Jahren der Arbeitskreis Naturschutz auf dem Truppenübungsplatz Senne“ er olgreich wirkt, dem sowohl britische und deutsche Miliärvertreter als auch die zuständigen Behörden und ein Rolf Kramer gebene Reden ehrenamtlich tätiger Naturschutzberaterstab der Bezirksregierung Detmold angehören. Soldatinnen und Soldaten müssen üben, um einsatzfähig zu sein. Ihnen müssen die notwendigen Übungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Es ist die Pflicht der Regierungen und Parlamente, die die Soldatinnen und Soldaten einsetzen, ihnen durch optimale Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung den größtmöglichsten Schutz zu gewähren. Es ist einfach doppelbödig, wenn Bündnis 90/Die Grünen einerseits Auslandseinsätze der Bundeswehr beschließen, andererseits den Streitkräften aber die notwendigen Übungsmöglichkeiten zunehmend entziehen wollen. Die Grünen haben erst kürzlich wieder dafür plädiert, Übungstätigkeiten der Bundeswehr in befreundete Länder verlegen zu wollen. Wollen auf der anderen Seite aber befreundete Länder in Deutschland üben, dann soll dies nicht möglich sein. Das ist nicht partnerschaftlich und schlicht unaufrichtig. Die britischen Streitkräfte waren im Verlauf von Gesprächen vor Ort und Verhandlungen kompromissbereit. Sie haben ihre ursprünglichen Ausbaupläne substanziell reduziert. Eine ähnliche Kompromissbereitschaft ist bei Bündnis 90/Die Grünen nicht zu erkennen. Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen richtet sich vordergründig gegen den Ausbau des Truppenübungsplatzes. Das Ziel zweier Bürgerinitiativen aus dem Umland ist jedoch ein anderes: die Aufgabe des Platzes. Ein solcher Schritt würde den deutschen Soldatinnen und Soldaten sowie denen der verbündeten Streitkräfte dauerhaft eine weitere Übungsmöglichkeit entziehen. Darüber hinaus würde eine Wertschöpfung von etwa 100 Millionen Euro pro Jahr entfallen und der Kleinflughafen Lippstadt, der sehr stark von Angehörigen der britischen Streitkräfte frequentiert wird, von der Schließung bedroht sein. Und mehr als fraglich wäre letztendlich, ob die derzeitige Pflanzenund Tierwelt der Senne nach einer Schließung des Truppenübungsplatzes in ihrer Vielfalt und zum Teil Einzigartigkeit bestehen bleiben würde. Die FDP ist zweifelsfrei für den Erhalt der ungewöhnlichen Naturlandschaft. Sie ist aber ebenso entschieden für Redlichkeit, Verlässlichkeit und Lastenteilung. Wer Soldatinnen und Soldaten in Einsätze schickt, muss ihnen insbesondere auch durch optimale Ausbildung und Übungsmöglichkeiten sowie bestmögliche Ausrüstung und Bewaffnung die Chance geben, unversehrt aus eben diesen Einsätzen zurückzukehren. Dafür steht die FDP – und deshalb lehnt sie den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ab. Seit etwa 150 Jahren ist die Region Senne als Übungs platz für Militärs zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Anstatt diese unrühmliche Tradition nun endlich zum Abschluss zu bringen, will die britische Rheinarmee mit tatkräftiger Unterstützung der Bundesregierung den Truppenübungsplatz Senne weiter ausbauen. Die britische Armee beabsichtigt, bis 2012 die Übungsmöglichkeiten für ihre Soldaten in der Senne deutlich auszubauen und den Übungsplatz mindestens weitere 27 Jahre zu nutzen. Angeblich für den Ausbil d z u b j s s r w d h N g M z w d d u e M t s Ö P s d h a w d M d u w z d l d b w n e b u u K n u T m A N s l E Zu Protokoll ge (C (D ungsbedarf der Soldatinnen und Soldaten sollen nun ein usätzliches Schießhaus, vier vorgeschobene Stützpunkte nd vier Übungsdörfer nötig sein. Ursprünglich hatte die ritische Armee noch weiter gehende Ausbaupläne, die edoch aus Geldmangel voraussichtlich nicht mehr umetzbar sind. Es ist aber in jedem Fall mit einer ganz masiven Intensivierung des militärischen Übungsbetriebs zu echnen. Dies wird zu mehr Lärmbelastung für die Anohnerinnen und Anwohner, zu stärkeren Eingriffen in as wertvolle Ökosystem und zu einem noch weiter geenden Ausschluss der Bevölkerung aus der Nutzung der aturlandschaft führen. Wieder einmal macht die Bundesregierung hier Politik egen die eigene Bevölkerung. Nach einer Umfrage des einungsforschungsinstituts EMNID befürchten 80 Pro ent der Menschen in Ostwestfalen-Lippe massive Ausirkungen für Menschen und Natur durch den Ausbau es Truppenübungsplatzes Senne. Dennoch ermöglicht ie Bundesregierung mit ihrer Behauptung, es würde hier nmittelbar um Belange der Landesverteidigung gehen, in undemokratisches Planungsverfahren, in dem die itbestimmungsmöglichkeiten der Menschen in der be roffenen Region Ostwestfalen-Lippe maßgeblich bechnitten werden. Es ist völlig inakzeptabel, dass die ffentlichkeit und die betroffenen Kommunen bei den lanungen bestenfalls angehört werden, jedoch keine geicherten Einspruchsmöglichkeiten bestehen. Die Bunesregierung muss gewährleisten, dass hier nicht weiterin militärisches Sonderrecht gilt, sondern wie bei allen nderen Planungsverfahren auch, die Belange der Anohnerinnen und Anwohner sowie die Zuständigkeiten er Kommunen beachtet werden. Dazu gehört auch die öglichkeit zu Widerspruch und Klage gegen die Pläne er Militärs. Übungsplätze, auf denen Krieg und Besatzung im Irak nd Afghanistan sowie möglicherweise zukünftig noch in eiteren Regionen geübt werden, verdienen keine Vor ugsbehandlung. Im Gegenteil, das Grundgesetz und die eutsche Geschichte verpflichten uns zu einer klaren Abehnung jeder Form der Kriegsvorbereitung. Trotz der leichten Reduzierung der Entwicklungspläne er britischen Armee geht es immer noch um einen spüraren Ausbau. Mit einer Entscheidung für den Ausbau ird mittelund langfristig die Entwicklung eines Natioalparks Senne und der gesamten Region blockiert und ine militärische Nutzung auf Jahrzehnte festgeschrieen. Die Linke fordert deswegen die Aussetzung des ndemokratischen Planungsverfahrens. Wir schließen ns der Forderung der Bürgerinitiativen „Keine neuen ampfdörfer in der Senne!“ an und fordern darüber hiaus einen Stopp der Kriegsvorbereitungen in der Senne nd anderen Übungsplätzen sowie die Schließung des ruppenübungsplatzes. Die Naturlandschaft in der Senne gehört mit ihren ehr als 5 000 Tierund Pflanzenarten, davon über 1 000 rten der Roten Liste, zu den besonders schützenswerten aturräumen in Deutschland. Wir Grünen treten aus die em Grund schon lange dafür ein, diese einmalige Naturandschaft zu bewahren und in einen Nationalpark Senneggegebirge zu überführen. Birgit Homburger gebene Reden Ute Koczy Die in der Senne stationierten britischen Streitkräfte planen nun einen erheblichen Ausbau und eine wesentlich intensivere Nutzung ihres 112 Quadratkilometer großen Truppenübungsplatzes Senne. Nach Aussage der britischen Streitkräfte ist der Zweck der geplanten Baumaßnahmen die Vorbereitung britischer Soldaten auf ihre Auslandseinsätze, unter anderem in Afghanistan. Die britischen Streitkräfte haben erklärt, dass sie den Truppenübungsplatz Senne weitere 27 Jahre nutzen und ihn zu einem wichtigen Zentrum der Ausbildung ihrer Soldaten machen wollen. Andere Übungsstandorte in NordrheinWestfalen und Niedersachsen sollen dafür geschlossen werden. Konkret sollen sogenannte Übungsdörfer für den Häuserkampf gebaut werden. Ich nenne diese Übungsdörfer beim wirklichen Namen: Es sind Kampfdörfer. Ich bin überzeugt davon, dass die Verwirklichung der britischen Ausbaupläne, auch in der durch den Protest der betroffenen Bürgerinnen und Bürger nun vorgelegten abgemilderten Form, das Ökosystem im Fauna-FloraHabitatund Vogelschutzgebiet der Senne in erheblichem Ausmaß schädigen wird. Denn statt der bisher circa 4 000 britischen Soldaten soll die dreibis vierfache Anzahl in der Senne üben. Diese Nutzungsintensivierung wäre nicht nur für Flora und Fauna schädlich, auch die Menschen der umliegenden Region und Anrainergemeinden würden durch zunehmenden Lärm bei Schießund Hubschrauberbetrieb und durch Kettenfahrzeuge auf Betonpisten zusätzlich beeinträchtigt und gestört. Für die angrenzenden Erholungsund Kurorte wäre dies ein existenzbedrohender, herber Rückschlag. Die Nationalparkidee würde ebenfalls einen deutlichen Rückschlag erleiden und müsste für Jahrzehnte auf Eis gelegt werden. Die geplante Errichtung der Kampfdörfer in der Senne berührt zudem nachhaltig Belange des Naturund des Lärmschutzes sowie der touristischen Entwicklung. Damit greift die beschriebene Baumaßnahme in originäre Zuständigkeiten der betroffenen Kreise und Kommunen ein. Doch die Beteiligungsrechte der betroffenen Kreise und Kommunen werden eingeschränkt und ausgehebelt. Denn zur Begründung einer in Aussicht gestellten Genehmigung der britischen Ausbaupläne ließ die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage meiner Fraktion im November 2008 verlauten: „Die Baumaßnahmen dienen unmittelbar der Landesverteidigung“. Durch die schwer nachvollziehbare Feststellung der Bundesregierung, bei den Ausbauplänen der vor allem außerhalb Europas eingesetzten britischen Streitkräfte handele es sich um Maßnahmen, die der unmittelbaren Landesverteidigung Deutschlands dienen, sollen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort als nachrangig eingestuft und die Beteiligungsrechte der Kreise und Kommunen ausgehebelt werden. Zudem wird der Verteidigungsbegriff damit bis zur Unkenntlichkeit ausgeweitet und politisch enthemmt. Das ist nicht akzeptabel und trifft auf unseren Widerstand. Wir fordern die Bundesregierung auf, klarzustellen, dass die geplanten Baumaßnahmen durch die britische Rheinarmee nicht „unmittelbar der Landesverteidigung dienen“, und dafür Sorge zu tragen, dass die betroffenen K w d g v t h w – s s f r g m G s z t B K b h d w d b v l e h s f d l n a Ü S I a l d e (C (D reise und Kommunen ihre legitimen Beteiligungsrechte ahrnehmen können. Wir fordern, dass bei der Planung ie Belange der Senne-Anwohnerinnen und -Anwohner ewährleistet sind. Dazu gehört aus unserer Sicht selbsterständlich ein Widerspruchsund Klagerecht der Beroffenen. Es darf nicht sein, dass die geplanten Bauvoraben in einem reinen Anhörungsverfahren genehmigt erden. Die Zuständigkeitsrechte der lokalen Behörden in diesem Fall betrifft das das Bauund Umweltrecht – ind zu beachten und einzuhalten. Ich fordere, bis zur abchließenden Klärung der Beteiligungsrechte der betrofenen Kreise und Kommunen sämtliche genehmigungsechtlichen Maßnahmen zu unterlassen. Wir brauchen auf jeden Fall gesetzliche Voraussetzunen für Nutzungsplanungen, die dem heutigen Stand des ateriellen Planungsrechts entsprechen. An die Adresse der britischen Streitkräfte sagen wir rünen: Nehmen Sie von den Erweiterungsplänen Ab tand! Jeglichen Plänen, die Senne militärisch intensiver u nutzen, erteilen wir eine Absage – zum Schutz der Naur, für die Menschen. Am kommenden Pfingstmontag werde ich mit vielen ürgerinnen und Bürgern unter dem Motto „Keine neuen ampfdörfer in der Senne! Natur schützen – Landschaft ewahren – Frieden schaffen“ wieder auf die Straße geen und engagiert und lautstark unserem Protest Ausruck verleihen. Seien Sie sicher, dass wir Grünen das eitere Verfahren intensiv begleiten werden – vor Ort mit en Menschen genauso wie im parlamentarischen Raum. Zum Schluss möchte ich mein Bedauern zum Ausdruck ringen, dass es nicht gelungen ist, auf Grundlage des on uns eingebrachten Antrags zu einer interfraktionelen Einigung zu kommen und im Deutschen Bundestag ine gemeinsame Linie zu finden. CDU/CSU und FDP aben dem Antrag eine Absage erteilt. Das ist sehr chade; denn eigentlich sollten wir uns alle einig sein – ür den Erhalt der wertvollen Naturlandschaft Senne, für ie Zukunft der Region mit einem Nationalpark! Auch hier wird interfraktionell Überweisung der Vor age auf Drucksache 16/12995 an die in der Tagesordung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. – Sie sind uch damit einverstanden, wie ich sehe. Dann ist die berweisung so beschlossen. Damit, liebe Kolleginnen und Kollegen, sind wir am chluss der heutigen Tagesordnung. (Beifall – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Danke der Präsidentin!)

Dr. Sascha Raabe (SPD):
Rede ID: ID1622436800




(A) )


(B) )

Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1622436900




(A) )


(B) )

Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622437000




(A) )


(B) )

Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622437100







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Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622437200
Jürgen Herrmann (CDU):
Rede ID: ID1622437300

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(B) )

Rolf Kramer (SPD):
Rede ID: ID1622437400




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(B) )

Birgit Homburger (FDP):
Rede ID: ID1622437500




(A) )


(B) )

Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622437600
Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622437700







(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1622437800

ch wünsche Ihnen für den restlichen Abend noch einige
ngenehme Stunden und bedanke mich, dass Sie so
ange ausgeharrt haben.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Freitag, den 29. Mai 2009, 9 Uhr,
in.

Die Sitzung ist geschlossen.