Protokoll:
16192

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 192

  • date_rangeDatum: 3. Dezember 2008

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 20:36 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/192 Zusatzfragen Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Pläne der Bundesregierung zu Vorschlägen eines veränderten Abstimmungsverfah- rens oder Entscheidungsquorums im Bun- desrat Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaubwürdigkeit der empirischen Ergeb- nisse im Konzentrationsbericht 2005 nach Ansicht der Bundesregierung Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Umgang der Bundesanstalt für Geowissen- schaften und Rohstoffe mit der Informa- tion über die radioaktive Kontamination von Laugen in der Schachtanlage Asse II 20655 D 20656 D 20658 D Deutscher B Stenografisch 192. Sitz Berlin, Mittwoch, den 3 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (2 Stunden) (Drucksache 16/11124) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) Bürokratieaufwand insbesondere für mit- telständische Familienbetriebe in der Land- und Forstwirtschaft infolge des vom Bundestag verabschiedeten Erbschaftsteu- erreformgesetzes Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M C M i U d a B A D Z C M C 20655 A 20655 B Zusatzfragen Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20657 A undestag er Bericht ung . Dezember 2008 t : ündliche Frage 8 hristian Lange (Backnang) (SPD) öglichkeit einer fehlerhaften Datenbasis n den Angaben über die Entwicklung der nternehmenskonzentration in der Bun- esrepublik Deutschland für das Jahr 2005 ngesichts gravierender Unterschiede zum erichtsjahr 2003 ntwort agmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen hristian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . ündliche Frage 9 hristian Lange (Backnang) (SPD) 20658 A 20658 B Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20659 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zeitpunkt der Kenntnis des Bundesminis- teriums für Wirtschaft und Technologie über die radioaktive Kontamination von Laugen in der Schachtanlage Asse II und Umgang mit diesen Informationen Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Elke Reinke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Inan- spruchnahme des Vermittlungsbudgets im Rahmen des am 1. Januar 2009 in Kraft tretenden Gesetzes zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Elke Reinke (DIE LINKE) Handlungsbedarf der Bundesregierung aufgrund eines Urteils des Hessischen Lan- dessozialgerichts zur Höhe der Hartz-IV- Regelsätze Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . M D V L f b A A Z D M D E w B d A A Z D M L A ß n P b r u n A A Z L M R E d Q s b A A 20659 D 20660 A 20660 B 20660 C 20661 A 20661 B 20661 C 20662 A 20662 B 20663 A 20663 A ündliche Frage 22 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erwendung der Gewinne der DB Mobility ogistics AG nach Absage des Börsengangs ür mögliche weitere Zukäufe im Logistik- ereich ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntwicklung des Logistikmarktes und Be- ertung des Engagements der Deutschen ahn AG auf diesem Markt durch die Bun- esregierung ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 26 und 27 utz Heilmann (DIE LINKE) nzahl der Eisenbahnkreuzungen mit Stra- en in kommunaler Baulast an der Schie- enstrecke zwischen Bad Schwartau und uttgarden; Anwendung von § 13 Eisen- ahnkreuzungsgesetz bei einer Elektrifizie- ung der Schienenstrecke zwischen Lübeck nd Puttgarden und Anzahl davon betroffe- er Straßen in kommunaler Baulast ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntscheidung des Bundeskabinetts über ie Realisierung einer festen Fehmarnbelt- uerung noch im Dezember 2008 trotz tark veränderter ökonomischer Rahmen- edingungen ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20663 D 20663 D 20664 B 20664 C 20665 B 20665 C 20667 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 III Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 29 und 30 Manfred Kolbe (CDU/CSU) Fahrplaneinschränkungen auf der Strecke Berlin–Leipzig–München infolge von Rad- achsenkontrollen an ICE-Zügen; Kenntnis der Bundesregierung über sicherheitstech- nische Gründe für Fahrplanänderungen auf ICE-Verbindungen Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 33 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Schlussfolgerungen aus der Studie des Öko-Instituts bezüglich einer Ausweitung der Anerkennung von Klimaschutzprojek- ten im Ausland im Rahmen des europäi- schen Emissionshandels Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Position der Bundesregierung bei den Ver- handlungen über die Ausgestaltung des eu- ropäischen Emissionshandels in Bezug auf die kostenlose Zuteilung von Emissionszer- tifikaten Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . N A L A M C V B s A A A M C I d A A A M A C M s i 2 A D A M O B G l r r A D 20667 B 20668 D 20669 A 20669 B 20670 A 20670 B 20670 C 20670 D 20671 A 20671 C 20672 A 20672 B 20672 B 20673 A ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 1 ornelia Hirsch (DIE LINKE) on der Finanzkrise betroffene durch das undesministerium für Bildung und For- chung geförderte Studienstiftungen ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 2 ornelia Hirsch (DIE LINKE) nkraftsetzen einer reformierten Ausbil- er-Eignungsverordnung ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 5 xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ SU) enschenrechtsverletzungen durch Aus- chreitungen von Hindus gegen Christen m indischen Bundesstaat Orissa im Herbst 008 ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 6 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eobachtung des in Kabul stattfindenden erichtsverfahrens gegen den Hauptbetei- igten am Überfall auf die aus dem Exil zu- ückgekehrte Familie Z. durch die Bundes- egierung ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20673 C 20675 A 20675 D 20676 A 20676 B 20676 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Anlage 6 Mündliche Frage 7 Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/ CSU) Etwaige Maßnahmen der Bundesregierung gegen die geplante Enteignung und Ent- widmung des Klosters Mar Gabriel im Ge- biet Tur Abdin durch die türkische Justiz Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 10 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2008 für die Tourismuspolitik der Bundesregierung Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 11 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Auswirkungen der Erhöhung der Mehr- wertsteuer für die Tourismuswirtschaft, Anwendung des reduzierten Mehrwert- steuersatzes Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 16 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Bezahlung von in der Bundesagentur für Arbeit beschäftigten Leiharbeitern Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 17 und 18 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Maßnahmen zur sozialen Flankierung der Umsetzung des Konzepts für eine zu- kunftsfähige Ressortforschung im Ge- s E c A D A M D A k g p A D A M V A f a d M s A A A M V G t B R A A A M E M n t w N 20676 D 20677 C 20677 D 20677 D chäftsbereich des Bundesministeriums für rnährung, Landwirtschaft und Verbrau- herschutz; Zeitrahmen der Umsetzung ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 19 r. Christel Happach-Kasan (FDP) uswirkungen der Änderung des Fett- orrekturfaktors und einer damit einher- ehenden Quotenerhöhung auf den Milch- reis in Deutschland ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 20 eronika Bellmann (CDU/CSU) bstimmungsprozesse und Entscheidungs- indungen innerhalb der Bundesregierung ngesichts von Äußerungen des Bun- esministers Wolfgang Tiefensee zum aßnahmepaket zur Stärkung der Wirt- chaft ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 21 eronika Bellmann (CDU/CSU) rund für die Entlassung des Staatssekre- ärs im Bundesministerium für Verkehr, au und Stadtentwicklung Matthias von andow ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Fragen 24 und 25 lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) öglichkeiten der Einbeziehung der bisher icht im Bedarfskonzept des Bundesminis- eriums für Verkehr, Bau und Stadtent- icklung berücksichtigten Autohöfe in das ebenbetriebssystem der Autobahnen; 20678 A 20678 C 20678 D 20679 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 V Rolle des telematisch gesteuerten Parkens auf Tank- und Rastanlagen; Bedarf und Bedingungen für eine Aufnahme der Auto- höfe in das Bedarfskonzept Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 31 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Subventionierung des Baus von Kohle- kraftwerken Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 32 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bedingungen für eine Zulassung der Ver- brennung von Mindergetreide in der Ers- ten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20679 C 20680 B 20680 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20655 (A) ) (B) ) 192. Sitz Berlin, Mittwoch, den 3 Beginn: 19.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20675 (A) ) (B) ) Krichbaum, Gunther CDU/CSU 03.12.2008 Bundesministerium für Bildung und Forschung die Mittel Die elf vom BMBF unterstützten Begabtenförderungs- werke sind in ihren Fördermaßnahmen von der Finanz- krise nicht betroffen, da diese nicht aus einem Stiftungs- vermögen finanziert werden. Vielmehr bringt das DIE GRÜNEN Koschyk, Hartmut CDU/CSU 03.12.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A d d ( Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 03.12.2008* Bareiß, Thomas CDU/CSU 03.12.2008 Barnett, Doris SPD 03.12.2008* Barth, Uwe FDP 03.12.2008 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 03.12.2008 Bellmann, Veronika CDU/CSU 03.12.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 03.12.2008 Bodewig, Kurt SPD 03.12.2008* Burchardt, Ulla SPD 03.12.2008 Deittert, Hubert CDU/CSU 03.12.2008* Dreibus, Werner DIE LINKE 03.12.2008 Dzembritzki, Detlef SPD 03.12.2008* Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 03.12.2008* Friedhoff, Paul K. FDP 03.12.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 03.12.2008 Götz, Peter CDU/CSU 03.12.2008 Günther (Plauen), Joachim FDP 03.12.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 03.12.2008 Haibach, Holger CDU/CSU 03.12.2008* Heynemann, Bernd CDU/CSU 03.12.2008* Höfer, Gerd SPD 03.12.2008* Hörster, Joachim CDU/CSU 03.12.2008* Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ 03.12.2008 K K D L D R R S S D D S W W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage er Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Drucksache 16/11124, Frage 1): Welche vom Bundesministerium für Bildung und For- schung geförderten Studienstiftungen sind von der Finanz- krise betroffen und in welcher Weise? uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.12.2008 unert, Katrin DIE LINKE 03.12.2008 r. Lauterbach, Karl SPD 03.12.2008 intner, Eduard CDU/CSU 03.12.2008* r. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 03.12.2008 aidel, Hans CDU/CSU 03.12.2008** oth (Esslingen), Karin SPD 03.12.2008 chily, Otto SPD 03.12.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 03.12.2008 r. Schui, Herbert DIE LINKE 03.12.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 03.12.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.12.2008 eigel, Andreas SPD 03.12.2008 icklein, Andrea SPD 03.12.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 03.12.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 20676 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 (A) ) (B) ) für die Stipendien für begabte Studierende und Promovie- rende auf. Für den administrativen Aufwand wird eine Verwaltungskostenpauschale gezahlt. Dasselbe gilt für die Stiftung Begabtenförderung Be- rufliche Bildung, die unter anderem Aufstiegsstipendien für begabte beruflich Qualifizierte vergibt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/11124, Frage 2): Wann und mit welchen Änderungen wird eine reformierte Ausbilder-Eignerverordnung (AEVO) von der Bundesregie- rung in Kraft gesetzt? Die Bundesregierung beabsichtigt, die novellierte Ausbilder-Eignungsverordnung zum 1. August 2009 in Kraft zu setzen. Die Verkündung im Bundesgesetzblatt soll so rechtzeitig erfolgen, dass sich alle Beteiligten auf die neue rechtliche Situation rechtzeitig einstellen kön- nen. Der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) gemeinsam mit Sachverständigen der Sozialpartner erar- beitete Entwurf wird derzeit innerhalb der Bundesregie- rung abgestimmt. Die gesetzlich vorgeschriebene An- hörung des Hauptausschusses des BiBB ist für den 18. Dezember 2008 vorgesehen. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage des Abgeordneten Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) (Drucksache 16/11124, Frage 5): Hat die Bundesregierung Kenntnis von den Menschen- rechtsverletzungen durch Ausschreitungen von Hindus gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa in diesem Herbst, und welche Maßnahmen hat die Bundesregierung gegebenen- falls bislang ergriffen, um hier entgegenzuwirken? Die Bundesregierung verweist zunächst auf die aus- führliche Unterrichtung des Menschenrechtsausschus- ses des Deutschen Bundestages über die Lage in Orissa am 15. Oktober 2008 sowie auf ihre Antwort vom 2. De- zember 2008 auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zur „Gewalt gegen Christen in Indien“ auf Bundestagsdrucksache Nr. 16/10954 vom 13. November 2008. Die Lage in Orissa ist nach Medien- und anderen Be- richten noch nicht vollständig unter Kontrolle. Nach wie vor werden vereinzelte Übergriffe auf Christen aus dem Distrikt Kandhamal gemeldet. Vom 24. August 2008 bis 18. Oktober 2008 sind nach Angaben der Katholischen Kirche im Zusammenhang mit den Übergriffen in Orissa 81 Christen ums Leben gekommen. Rund 20 000 Men- schen sollen sich demnach noch in Flüchtlingslagern be- finden, davon 11 000 bis 12 000 im Distrikt Kandhamal, während über 40 000 weitere Personen sich unter ande- rem in Wäldern versteckt hielten bzw. sich auf der Flucht befänden. Die meisten von ihnen hätten eine Rückkehr in ihre Dörfer bisher nicht gewagt. 4 677 Häu- s g R G a d u r A g 2 k m z d r l C m 2 w g d g g d m 2 i V A d d D v R s d g A d d ( (C (D er, 236 Kirchen und 36 weitere kirchliche Einrichtun- en sollen im selben Zeitraum zerstört worden sein. Die egierung von Orissa hat auf Veranlassung des Obersten erichtshofs Indiens ein Maßnahmenpaket zum Wieder- ufbau zerstörter christlicher Einrichtungen angekün- igt. Die Bundesregierung hat das Thema wiederholt nd hochrangig bei Gesprächen mit der indischen Regie- ung angesprochen und ein Ende der Gewalt gefordert. uch beim Besuch des Bundesministers des Auswärti- en, Dr. Frank-Walter Steinmeier, in New Delhi am 0. November 2008 war dies ein Thema. Das Bundes- anzleramt hat gegenüber dem Amt des indischen Pre- ierministers die große Besorgnis der Bundesregierung um Ausdruck gebracht und auf ein Einschreiten gegen ie Ausschreitungen gedrängt. Auch die Bundesministe- in für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- ung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, hat die Gewalt gegen hristen in ihrem Gespräch mit dem indischen Finanz- inister P. Chidambaram in New Delhi am 20. Oktober 008 verurteilt. Schon kurze Zeit nach Ausbruch der Ge- alt hatte der deutsche Botschafter in Indien am 27. Au- ust 2008 im indischen Außenministerium die Besorgnis er Bundesregierung über die Vorfälle zum Ausdruck ebracht und ein schnelles Eingreifen der indischen Re- ierung und Sicherheitskräfte gefordert. Der Beauftragte er Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Hu- anitäre Hilfe, Günter Nooke, hat am 30. September 008 den katholischen Bischof der Diözese Berhampur n Orissa zu einem Gespräch getroffen und sich über die orfälle unterrichten lassen. nlage 5 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage es Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/11124, Frage 6): Gedenkt die Bundesregierung, das für diesen Monat in Kabul angesetzte Gerichtsverfahren gegen den Hauptverant- wortlichen (im Gutachten des Kabuler UNHCR vom 22. De- zember 2004 Hayat genannt) wegen der Beteiligung am Über- fall auf die aus dem Exil zurückgekehrte Familie Z. vom 27. Juni 2004 zu beobachten? Eine Beobachtung des Gerichtsverfahrens ist nicht orgesehen. Die Deutsche Botschaft beobachtet in der egel Verfahren, die einen Deutschlandbezug aufwei- en. Das heißt, dass entweder die/der Angeklagte oder er/die Kläger/-in im Besitz einer deutschen Staatsbür- erschaft ist. nlage 6 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage es Abgeordneten Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) CDU/CSU) (Drucksache 16/11124, Frage 7): Gedenkt die Bundesregierung vor dem Hintergrund der deutschen Menschenrechtspolitik gegen die geplante Enteig- nung und Entwidmung des im Jahr 397 nach Christus gegrün- deten und seitdem intakten Klosters Mor Gabriel im Gebiet Tur Abdin durch die türkische Justiz und die damit verbun- dene Vertreibung der derzeit 60 dort ansässigen Personen et- was zu unternehmen, und, wenn ja, was? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20677 (A) ) (B) ) Der Bundesregierung sind Berichte aus der Türkei be- kannt, denen zufolge das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel enteignet und entwidmet werden soll; ihr liegen jedoch keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, dass die türki- sche Regierung dies tatsächlich beabsichtigen könnte. Vielmehr äußern hochrangige türkische Politiker in An- kara in Gesprächen Verständnis für die Anliegen des Klosters und seiner Bewohner. Syrisch-orthodoxe Christen, die im Südosten der Tür- kei leben (Region Mardin), berichten seit Mitte 2008 von der Besetzung ihrer Grundstücke durch kurdische und arabische Clans. Die zurzeit in der Region durchge- führte Kataster-Erfassung hat bereits diese neuen Nut- zungsverhältnisse berücksichtigt – offenbar ohne genau- ere Überprüfung bzw. Hinterfragung von behaupteten Besitztiteln. Erleichtert wurde dieses Vorgehen wohl da- durch, dass die syrisch-orthodoxen Christen in der Regel nicht über schriftliche Besitztitel verfügen. Das vor- nehmlich betroffene Kloster Mor Gabriel hat in zwei Fällen gegen die Kataster-Erfassung geklagt, ist jedoch erstinstanzlich gescheitert. Rechtskräftig ist diese Ent- scheidung noch nicht; die nächsten Gerichtstermine sind für Ende Dezember 2008 festgesetzt. Ein drittes Gerichtsverfahren, das ebenfalls Ende De- zember behandelt werden soll, bezieht sich auf die Klage einiger umliegender Dörfer gegen das Kloster wegen an- geblicher „Missionierung“ und „unerlaubter Ausbildung“. Die Deutsche Botschaft Ankara ebenso wie die Ver- tretung der EU-Kommission in Ankara beobachten die Entwicklungen um das Kloster Mor Gabriel sehr genau und stehen diesbezüglich in regelmäßigem Kontakt so- wohl mit türkischen Regierungsstellen als auch mit Ver- tretern des Klosters und dessen Rechtsanwälten. Eine Vertreterin der EU-Kommission war zuletzt am 21. No- vember 2008 vor Ort; die deutsche Botschaft wird das Kloster ebenfalls in Kürze besuchen. Sowohl durch Be- suche in der Region als auch in Gesprächen mit Ent- scheidungsträgern in Ankara wird immer wieder auf die Notwendigkeit der Beachtung der Rechte der syrisch- orthodoxen Christen in der Türkei und auf die besondere Bedeutung des Klosters in diesem Zusammenhang hin- gewiesen. Die Lage der nicht muslimischen Minderheiten und das Thema Religionsfreiheit insgesamt sind feste Be- standteile des politischen Dialogs, den die Bundesregie- rung mit der Türkei führt, sei es bilateral oder auf Ebene der EU. Die Erwartungen, die die EU im Bereich der Reli- gionsfreiheit im Zuge der Beitrittsvorbereitungen an die Türkei hat, wurden mit Unterstützung der Bundesregie- rung in den Grundsätzen, Prioritäten und Bedingungen der Beitrittspartnerschaft mit der Türkei eindeutig festgelegt. Die Probleme der syrisch-orthodoxen Christen wer- den auch im jüngsten Bericht der EU-Kommission über die Fortschritte in den EU-Beitrittsverhandlungen vom November 2008 angesprochen. Die türkische Regierung hat im Rahmen ihrer Verfas- sungsänderungen und Reformpakete Verbesserungen der rechtlichen Situation nicht muslimischer Minderheiten verabschiedet, zuletzt im Februar 2008 ein neues S E v k H s R h t A d d ( i 2 t t T i B A d d ( I A d d ( k r e n (C (D tiftungsgesetz, das eine Erweiterung des Rechts auf igentumserwerb und Verbesserungen bei den Stiftungs- erwaltungen vorsieht. Diese Reformanstrengungen er- ennt die Bundesregierung an und setzt sich vor dem intergrund der genannten Erwartungen auch weiterhin owohl bei bilateralen Gesprächen mit der türkischen egierung wie auch im Rahmen der EU-Beitrittsver- andlungen für konsequente Verbesserungen der Situa- ion religiöser Minderheiten in der Türkei ein. nlage 7 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage es Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 16/11124, Frage 10): Welche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung – auch im Vergleich zu dem von ihr vorge- legten Tourismusbericht – aus dem am 26. November 2008 vorgestellten Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2008 für die Tourismuspolitik der Bundesregierung? Das Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2008 st der Bundesregierung erst seit dem 26. November 008 bekannt. Eine Auswertung des Tourismusbarome- ers konnte deshalb noch nicht erfolgen. Nach einer ers- en Einschätzung der Bundesregierung stehen die im ourismusbarometer genannten Aussagen grundsätzlich m Einklang mit dem Tourismuspolitischen Bericht der undesregierung. nlage 8 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage es Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 16/11124, Frage 11): Welche Auswirkungen hat bisher aus Sicht der Bundesre- gierung die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Pro- zent für die Tourismuswirtschaft, und welche Auswirkungen hätte stattdessen die Einführung des ermäßigten Mehrwert- steuersatzes gehabt? Der Bundesregierung liegen dazu keine Zahlen oder nformationen vor. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage er Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Drucksache 16/11124, Frage 16): Nach welchen Tarifverträgen wurden bzw. werden die seit 2005 bis heute bei der Bundesagentur für Arbeit (vergleiche Bundestagsdrucksache 16/11114, Antwort zu Frage 16) einge- setzten Leiharbeiter bezahlt, und welchen Stundenlohn erhiel- ten bzw. erhalten diese? Die Bundesagentur für Arbeit hat mitgeteilt, dass eine Erkenntnisse darüber vorliegen, nach welchem Ta- ifvertrag und zu welchem Stundenlohn die einzelnen ingesetzten Leiharbeiternehmerinnen und Leiharbeiter- ehmer beschäftigt sind. 20678 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Grundsätzlich ist der Verleiher verpflichtet, dem/der Leiharbeitnehmer/-in das Arbeitsentgelt zu zahlen, das vergleichbare Arbeitnehmer/-innen der Bundesagentur für Arbeit erhalten, es sei denn, tarifvertraglich ist ande- res geregelt. Die Bundesagentur für Arbeit hat mit dem Verleiher einen Arbeitnehmerüberlassungsvertrag abgeschlossen, der zwingend eine Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlas- sung vorsieht. Bei Vorliegen einer solchen Erlaubnis ist von der Wahrung des Equal-Pay-Grundsatzes auszuge- hen, da anderenfalls die Erlaubnis nicht hätte erteilt wer- den dürfen bzw. widerrufen werden müsste. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/11124, Fragen 17 und 18): Welche Maßnahmen laufen gegenwärtig zur sozialen Flan- kierung der Umsetzung des Konzepts für eine zukunfsfähige Ressortforschung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), insbesondere hinsichtlich altersteilzeitlicher Rege- lungen? In welchem Zeitrahmen sollen die Maßnahmen umgesetzt werden? Zu Frage 17: Am 4. November 2008 wurde mit Zustimmung der Gleichstellungsbeauftragten und der Hauptvertrauens- frau der Schwerbehinderten eine Vereinbarung zur sozialverträglichen Umsetzung des Konzepts für eine zukunftsfähige Ressortforschung im Geschäftsbereich des BMELV zwischen dem Hauptpersonalrat und dem BMELV getroffen und den Bundesforschungsinstituten zugeleitet. Für die Gewährung von Altersteilzeit im Blockmodell ist die Zustimmung des Haushaltsausschusses erforder- lich. Eine entsprechende Unterrichtung lag dem Haus- haltsausschuss vor; sie wird in dieser Legislaturperiode aber nicht mehr erörtert und deshalb auch nicht mehr zu- stimmend zur Kenntnis genommen werden. Es konnte keine Verständigung zu der Frage herbeigeführt werden, ob die Stellen der Beschäftigten, denen Altersteilzeit im Blockmodell bewilligt werden könnte, auf die im Be- reich der Ressortforschung bestehende besondere Ein- sparverpflichtung anzurechnen oder – jedenfalls teil- weise – zusätzlich einzusparen sind. Zu Frage 18: Zum 1. Januar 2008 sind alle Beschäftigten der ehe- maligen Bundesforschungsanstalten den zeitgleich ge- schaffenen neuen Strukturen zugeordnet worden. Die weiteren im Zuge der Umsetzung des Konzepts noch er- forderlichen Personalmaßnahmen hängen auch von Bau- maßnahmen ab. Der Zeitpunkt der Fertigstellung we- sentlicher Baumaßnahmen und damit einhergehend die Schließung von Standorten bzw. die Verlagerung von Aufgaben wird sich voraussichtlich auf das Jahr 2011 konzentrieren. A d d ( f e w r r m t l w z e w g F r b z i G r g g ß E P d ( h g g D w d g Q s K A d d ( (C (D nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) Drucksache 16/11124, Frage 19): Welche Auswirkungen auf den Milchpreis in Deutschland erwartet die Bundesregierung durch die im Rahmen der EU- Gesundheitsüberprüfung im November 2008 vollzogene Än- derung des Fettkorrekturfaktors von 0,18 auf 0,09 und die da- mit verbundene Quotenerhöhung von zusätzlich 1,3 Prozent im nächsten Milchwirtschaftsjahr? Die beschlossene Halbierung des Korrekturfaktors ührt nicht, wie in der Frage unterstellt, automatisch zu iner Erhöhung der nationalen Quote um 1,3 Prozent, eil die Erzeugerquoten von diesem Beschluss nicht be- ührt werden. Die Änderung des Fettkorrekturfaktors äumt den Milcherzeugern bei unveränderter Quote viel- ehr zusätzliche Liefermöglichkeiten ein. Eine Auswer- ung der Fettkorrekturmengen, die in Deutschland in den etzten drei Quotenjahren für Milcherzeuger berechnet orden sind, zeigt, dass dieses zusätzliche Lieferpoten- ial rein rechnerisch rund 360 000 Tonnen beträgt. Was mögliche Preiswirkungen betrifft, können keine indeutigen Aussagen getroffen werden. Mögliche Preis- irkungen hängen vielmehr von den Anpassungsstrate- ien der Milcherzeuger ab. Wird der neue abgesenkte ettkorrekturfaktor von Milcherzeugern mit Überliefe- ungen dazu genutzt, dass Überlieferungspotenzial abzu- auen, käme es bei unveränderten Milchlieferungen nur u einem Abbau von Überschussabgaben (zum Beispiel m Quotenjahr 2007/08 nahezu 100 Millionen Euro). eht man hingegen im Extremfall davon aus, dass die eduzierten Fettkorrekturmengen von den Milcherzeu- ern durch zusätzliche Milchlieferungen vollständig aus- eglichen werden, sind Preiseffekte nicht auszuschlie- en. Unter der Annahme der Ressortforschung, dass eine U-weite Mengenreduzierung von 1 Prozent zu einem reisanstieg von etwa 3 Prozent führt, errechnet sich anach eine Preiswirkung von rund 0,8 Prozent 360 000 Tonnen = 0,26 Prozent der EU-Gesamtquote). Die Bundesregierung hat in den Health-Check-Ver- andlungen mit aller Kraft versucht, Mengenausweitun- en zu verhindern. Letztendlich ist dem Kompromiss zu- estimmt worden, weil am Ende der Verhandlungen für eutschland keine blockierende Minderheit erreichbar ar, aber wichtige deutsche Anliegen durchgesetzt wer- en konnten. Die Anpassung der Fettgehaltskorrektur war ein Zu- eständnis an die Mitgliedstaaten, die deutlich höhere uotenaufstockungen als von der Kommission vorge- chlagen gefordert haben. Ohne die Anpassung wäre ein ompromiss nicht zustande gekommen. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage er Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) Drucksache 16/11124, Frage 20): Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20679 (A) ) (B) ) Wie verlaufen in der Bundesregierung sowie zwischen Bundesregierung und Bundestag die Abstimmungsprozesse/ die Entscheidungsfindungen zu haushaltswirksamen Festle- gungen und zum aktuellen Maßnahmepaket zur Stärkung der Wirtschaft, wenn der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, in einem Interview mit der Freien Presse, Chemnitz, 15. November 2008, Seite 6, den Eindruck vermittelt, er habe die alleinige Entscheidungs- befugnis (zum Maßnahmepaket im Allgemeinen: „Meine Vor- schläge für ein Investitionsprogramm Verkehr und Gebäude bringen allein 2009 zwei Milliarden Euro mehr an Investiti- onsmitteln“; zur Bahnverbindung Dresden–Berlin: „Das Geld habe ich bereitgestellt, die Bauarbeiten beginnen 2009“; zur Sachsen-Franken-Magistrale/Elektrifizierung Abschnitt Reichenbach–Hof: „Ich habe ihn im Maßnahmepaket der Bundesregierung verankert“), und inwiefern stimmen seine Aussagen mit tatsächlich getroffenen Entscheidungen inhalt- lich wahrheitsgemäß überein? Die Aussagen im Interview mit der Freien Presse Chemnitz erfolgten in Übereinstimmung mit getroffenen Entscheidungen. Die Unterstellung möglicher unzutref- fender Aussagen wird zurückgewiesen. Nach Art. 65 Abs. 2 Grundgesetz leitet jeder Bundes- minister innerhalb der von der Bundeskanzlerin be- stimmten Richtlinien seinen Geschäftsbereich selbst- ständig und in eigener Verantwortung. In Anbetracht des von der Bundesregierung gefassten Kabinettsbeschlus- ses zum Maßnahmepaket entsprechen die Äußerungen des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung, Wolfgang Tiefensee, dieser grundgesetzlichen Aufgabenverteilung. Das Gleiche gilt für die Umsetzung einzelner Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans. Im Rahmen der vom Deutschen Bundestag zur Verfü- gung gestellten Investitionsmittel erfolgt die Auswahl von Einzelmaßnahmen und deren Finanzierung in Ausübung der übertragenen Ressortverantwortung. Hierbei pflegt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung einen engen Kontakt mit den Ländern. Die er- fragten Projekte zählen auch aus Sicht des Freistaates Sachsen seit langem zu den dringlichen Projekten. Das von der Bundesregierung am 5. November 2008 beschlossene Maßnahmepaket „Beschäftigungssiche- rung durch Wachstumsstärkung“ sieht für 2009 die Er- höhung der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur des Bundes und die Aufstockung von Programmen im Gebäudebereich um jeweils 1 Milliarde Euro vor. Diese Maßnahmen wurden vom Haushaltsausschuss in den Einzelplan 12 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung umgesetzt und am 28. November 2008 mit dem Bundeshaushalt 2009 vom Deutschen Bundestag beschlossen. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) (Drucksache 16/11124, Frage 21): Hat es außer dem von Bundesminister Wolfgang Tiefensee öffentlich genannten Entlassungsgrund für den Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung, Matthias von Randow (Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee hatte Matthias von Randow mit der Begründung entlassen, dass das Vertrauen zu ihm gestört sei, weil Matthias von Randow den Bundesminis- m s s d d A d g ( F R a t m e a a n s m P d f u a v L A d (C (D ter nach dessen Aussage erst im September 2008 darüber in- formiert habe, dass er im Aufsichtsrat Bonuszahlungen in Millionenhöhe für den Vorstand der Deutschen Bahn AG für den Fall ausgehandelt habe, dass der Vorstand die Teilprivati- sierung erfolgreich abschließt noch einen anderen Entlas- sungsgrund gegeben, wenn nein, warum wird Matthias von Randow nicht wieder eingestellt, da der oben genannte Grund gemäß der Befragung des Bundesministers Wolfgang Tiefensee im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung des Deutschen Bundestages am 5. November 2008 ein- deutig nicht gerechtfertigt war? Nach Art. 65 Abs. 2 Grundgesetz leitet jeder Bundes- inister innerhalb der von der Bundeskanzlerin be- timmten Richtlinien seinen Geschäftsbereich selbst- tändig und unter eigener Verantwortung. Dies schließt ie Personal- und Organisationsgewalt im entsprechen- en Geschäftsbereich ein. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fra- en der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11124, ragen 24 und 25): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, auch angesichts der vielerorts entstehenden Bürgerinitiativen gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnrastanlagen, die bisher nicht im Bedarfskonzept des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) berücksichtigten Auto- höfe in das Nebenbetriebssystem der Autobahnen einzubezie- hen, wenn sie in den vom Bedarfskonzept vorgegebenen Ab- ständen von rund 50 bis 60 Kilometer zur nächsten bewirtschafteten Tank- und Rastanlage liegen, und welche Rolle spielt das telematisch gesteuerte Parken auf Tank- und Rastanlagen? Sieht die Bundesregierung angesichts der Tatsache, dass die Stellplätze der Autohöfe für die Abdeckung des Gesamt- bedarfs für den Schwerverkehr dringend erforderlich sind und der Gesamtbedarf an Stellplätzen für Lkw an der Autobahn selbst nur teilweise abgedeckt wird, den Bedarf, die Autohöfe in das Bedarfskonzept aufzunehmen, und welche Bedingun- gen müssten Autohöfe erfüllen, um in das Bedarfskonzept aufgenommen zu werden? Das Bedarfskonzept des Bundes für bewirtschaftete astanlagen sieht im Interesse der Verkehrssicherheit uf den Bundesautobahnen ein Netz von bewirtschafte- en Rastanlagen zur Versorgung aller Verkehrsteilneh- er vor. Grundlage für die Bedarfsplanung sind die rforderlichen Abstände zwischen den einzelnen Rast- nlagen und die Dimensionierung der Verkehrsanlagen, lso die Anzahl der erforderlichen Parkstände. Die Autohöfe werden im Hinblick auf die Dimensio- ierung der Verkehrsanlagen der Rastanlagen berück- ichtigt, da sie bei der Versorgung der Verkehrsteilneh- er und insbesondere bei der Bereitstellung von Lkw- arkstandskapazitäten eine wichtige Rolle spielen. Bei en entsprechenden Bemessungs- und Schätzverfahren ür die Ermittlung der Anzahl der Parkstände für Pkw nd Lkw auf einer neuen Rastanlage wird insbesondere ngenommen, dass die für die Einhaltung der gesetzlich orgeschriebenen Ruhezeiten erforderliche Anzahl an kw-Parkständen in dem jeweiligen Bundesautobahn- bschnitt von den Rastanlagen der Bundesautobahn und en privaten Autohöfen bereitgestellt werden. (A) (C) (B) ) Aus der gesetzlichen Zuordnung der Rastanlagen zu den öffentlichen Aufgaben des Straßenbaulastträgers folgt, dass Rastanlagen im Rahmen der Leistungsfähig- keit des Straßenbaulastträgers im Hinblick auf die Be- dürfnisse aller Verkehrsteilnehmer aus Gründen der Ver- kehrssicherheit in regelmäßigen Abständen vorzusehen sind. Diese vom Gesetzgeber vorgesehene Aufgabe kann der Straßenbaulastträger durch die Realisierung von Au- tohöfen nicht dauerhaft erfüllen, denn anders als die Rastanlagen sind die in der Nähe der Bundesautobahnen liegenden Autohöfe gerade nicht rechtlicher Bestandteil der Bundesautobahnen, sondern liegen außerhalb des Einflussbereichs der Straßenbauverwaltungen. Durch Nutzung von Telematik wird es möglich, auf einer Rastanlage und zusätzlich bereits vorab im Stre- Teilt die Bundesregierung die Absicht vom Bundesminis- ter für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, zukünftig den Bau von Kohlekraftwerken zu subven- tionieren, und, falls ja, zu welchen Konditionen? Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Tech- nologie im August dieses Jahres vorgelegten „Monito- ring-Bericht nach § 51 EnWG zur Versorgungssicherheit im Bereich der leitungsgebundenen Versorgung mit Elektrizität“ wird der notwendige Gesamtzubau an kon- ventionellen Kraftwerken bis 2020 auf rund 20 Gigawatt geschätzt, wovon 11 Gigawatt zum jetzigen Zeitpunkt als gesichert gelten können. Sollte die verbleibende Dif- ferenz von 9 Gigawatt sich nicht realisieren, so ist zu erwarten, dass geplante Stilllegungen von älteren Kraft- werken zeitlich nach hinten verschoben bzw. ältere kon- servierte Kraftwerke wieder ans Netz genommen wer- ckenbereich die freien Parkkapazitäten für Lkw anzuge- ben. Verkehrsgefährdendes Parken und unnötige Ran- giervorgänge werden dadurch verhindert. Ein weiteres Ziel ist die Datenverknüpfung von mehreren Rastanla- gen, um in längeren Streckenabschnitten vorab freie Lkw-Parkkapazitäten anzeigen zu können. Zur telemati- schen Anzeige freier Lkw-Parkkapazitäten sind seit April 2008 ein erstes Pilotprojekt auf der Rastanlage Aichen (A 8) in Baden-Württemberg und seit September 2008 ein weiteres Pilotprojekt auf der Rastanlage Brohl- tal/Ost (A 61) in Rheinland-Pfalz in Betrieb. Weitere Pilotprojekte sind in Planung bzw. stehen kurz vor ihrer Realisierung (zum Beispiel Rastanlage Vaterstetten auf der A 99 in Bayern). Außerdem wird seit September 2005 ein Pilotprojekt zum Kolonnenparken (Neuaufteilung der Lkw-Park- stände und Fahrgassen, sodass bis zu drei Lkw hinter- einander stehen können; Sortierung der Lkw nach ihren Abfahrtszeiten) auf der Rastanlage Montabaur (A 3) er- probt. Das Land Rheinland-Pfalz plant weitere Pilotpro- jekte zum Kolonnenparken auf einem Streckenzug der BAB A 61. Auch andere Bundesländer prüfen den Ein- satz dieses Verfahrens. Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11124, Frage 31): d u A E N d B w A d A N d e s v c t m w u s (D en. Dies würde allerdings strompreistreibend wirken nd höhere CO2-Emissionen zur Folge haben, da diese nlagen altersbedingt höhere Kosten und höhere CO2- missionen verursachen als die wesentlich effizienteren eubaukraftwerke. Die Diskussion innerhalb der Bun- esregierung, ob vor diesem Hintergrund Anreize zum au neuer Kraftwerke notwendig sind, und, falls ja, zu elchen Konditionen, ist noch nicht abgeschlossen. nlage 16 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des bgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/11124, Frage 32): Beabsichtigt die Bundesregierung die Verbrennung von Mindergetreide zukünftig in der Vierten Verordnung zur Durch- führung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BlmSchV) zuzulassen, und, falls ja, zu welchen Konditionen? Das Hauptziel der Novelle der l. BlmSchV ist eine eutliche und nachhaltige Reduzierung der Feinstaub- missionen aus Kleinfeuerungsanlagen für feste Brenn- toffe. Hierzu sieht der Verordnungsentwurf eine Reihe on Maßnahmen vor, die im Hinblick auf die Zielerrei- hung in ihrer Gesamtheit zu bewerten sind. Die endgül- igen Abstimmungen mit den Ressorts zu dem Maßnah- enpaket und deren materiell-inhaltliche Ausgestaltung, orunter auch die Frage der Aufnahme von Getreide nd Getreidereststoffen als Regelbrennstoff zu sehen ist, tehen noch aus. 20680 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 91, 1 0, T 192. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619200000

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Fragestunde

– Drucksache 16/11124 –

Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zur
Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär
Andreas Storm bereit.

Die Frage 1 der Abgeordneten Cornelia Hirsch wird
schriftlich beantwortet.

Die Frage 2 der Kollegin Cornelia Hirsch wird eben-
falls schriftlich beantwortet.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums des Innern. Zur Beantwortung – –


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Parlamentarische Staatssekretär ist noch im Innenausschuss! Wahrscheinlich eilt er gerade hierher! Ich war nur schneller!)


– Gut. Dann rufe ich den Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Finanzen auf. Zur Beantwortung der
Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin

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Redet
Nicolette Kressl bereit.

Ich rufe die Frage 4 der Kollegin Dr. Christel
Happach-Kasan auf:

Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass das in
der vergangenen Woche vom Bundestag verabschiedete Erb-
schaftsteuergesetz einen erheblichen bürokratischen Aufwand
insbesondere für mittelständische Familienbetriebe in der
Land- und Forstwirtschaft verursacht, und wie ist dieser er-
höhte bürokratische Aufwand mit dem von der Bundesregie-
rung mehrfach erklärten Ziel des Bürokratieabbaus vereinbar?

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1619200100


Sehr geehrte Kollegin, ich möchte ausdrüc
nen, dass wir die Befürchtungen, es gebe gera
sen Bereich einen erhöhten bürokratischen
nicht teilen.

(C (D ung . Dezember 2008 1 Uhr Ich will Ihnen das auch verdeutlichen: Mit der hier im aus in der letzten Sitzungswoche verabschiedeten Re orm werden ja die Vorgaben des Bundesverfassungsgeichts zur Erbschaftsteuer umgesetzt. Danach müssen alle ermögensarten, vom Grundvermögen über Betriebsverögen bis hin zu Anteilen an landund forstwirtschaftli hen Betrieben, ausnahmslos nach dem gemeinen Wert ewertet werden. Erst in einem zweiten Schritt darf der esetzgeber den Erwerb einzelner Vermögensarten steu rlich begünstigen, wenn dafür – das ist ein Zitat – „auseichende Gemeinwohlgründe“ vorliegen. Die von Unternehmen – einschließlich derjenigen der andund Forstwirtschaft – im Rahmen des Besteue ungsverfahrens zu erbringenden Informationspflichten ind insbesondere mit Blick auf die mit der Erbschaftteuerreform einhergehenden massiven steuerlichen Entastungen erforderlich. Gleichwohl hat das Parlament ntschieden, diese Entlastungen vorzunehmen, weil wir iese Gemeinwohlgründe im Bereich der Landund orstwirtschaft – ich betone das ausdrücklich – als gegeen ansehen. Ihre Zusatzfragen. ext Ich freue mich natürlich darüber, dass es in diesem Be reich Entlastungen gegeben hat. Gleichwohl möchte ich eine Nachfrage stellen. Wir sehen insbesondere beim Betriebsübergang durchaus erhebliche bürokratische Lasten. Fest steht, dass auch die Lohnsumme darüber entscheidet, ob es zu einer Besteuerung kommt oder nicht, was wiederum bürokratische Lasten zur Folge hat. Wir befürchten, dass das ein Anreiz ist, die Anzahl der Arbeitsplätze vor einer Betriebsübergabe zu senken, um eine geringere Lohnsumme zu haben und dadurch dem Nachfolger die Möglichkeit zu geben, steuerfrei gestellt zu bleiben. Wir befürchten deshalb, dass dieses Erb etz zu einem Arbeitsplatzabbau führt. Das er gegenwärtigen wirtschaftlichen Situaalsche Botschaft für unsere mittelständizu sein. Teilen Sie diese Einschätzung? klich betode für die Aufwand, schaftsteuerges scheint mir in d tion genau die f schen Betriebe 20656 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 N Sehr geehrte Frau Kollegin, zusammenfassend sage ich: Nein, wir teilen diese Befürchtung nicht. Ich will das gerne begründen: Erstens sind sehr viele Unternehmen im Bereich der Landund Forstwirtschaft von der Regelung hinsichtlich der Lohnsumme nicht betroffen, da diese Regelung nicht für Betriebe mit weniger als zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gilt. Die Unternehmen wissen sehr wohl – das haben meine Kontakte zu den entsprechenden Verbänden ergeben –, dass die Neustrukturierung des Erbschaftsteuerrechts für sie eine deutliche Erleichterung bedeutet. Zweitens ist es im Laufe der parlamentarischen Beratungen hinsichtlich der Lohnsumme zu Veränderungen gekommen. Durch die Zusammenfassung mehrerer Jahre – wir sagen sogar, dass innerhalb der Jahre eine flexible Handhabung möglich ist – sind wir zu einem deutlich flexibleren Verfahren gekommen. Das wird sehr vielen Unternehmen entgegenkommen. Gleichzeitig kommen wir aber auch der Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts nach, die wir sehr ernst nehmen müssen: Wenn ihr privilegiert, wenn ihr verschont, müsst ihr dafür gute Gründe nennen, und ihr müsst Möglichkeiten zur Überprüfung der Gemeinwohlgründe vorsehen. Wir sind der Überzeugung, dass dieses Gesetz diesen Bedingungen genau entspricht. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Bezogen auf das Steueraufkommen insgesamt ist die Erbschaftsteuer ja eine Bagatellsteuer. Ihr Aufkommen liegt bei unter 1 Prozent des gesamten Steueraufkommens. In den einzelnen Bundesländern ist die Situation sehr unterschiedlich. Die FDP-Fraktion befürwortet eine föderale Gestaltung der Erbschaftsteuer, weil das Steueraufkommen allein den Ländern zur Verfügung steht. Wenn Sie berücksichtigen, dass das Steueraufkommen in Mecklenburg-Vorpommern pro Einwohner gerade einmal 4 Euro beträgt, was zur Folge hat, dass die Bürokratiekosten, die dem Land durch die Erhebung der Erbschaftsteuer entstehen, nicht gedeckt sind, und das Steueraufkommen in Hamburg 124 Euro beträgt, frage ich: Teilen Sie die Einschätzung, dass es insbesondere mit Blick auf die Interessen der ärmeren Bundesländer besser wäre, dem FDP-Modell zu folgen, statt an einer bundeseinheitlichen Erbschaftsteuerregelung festzuhalten? (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir doch gerade anders beschlossen!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619200200
Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1619200300

(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1619200400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619200500
Dr. Christel Happach-Kasan (FDP):
Rede ID: ID1619200600

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Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1619200700


Frau Kollegin, auch diese Einschätzung teile ich aus-
drücklich nicht. Ich finde es ganz besonders spannend,
dass Ihre Frage an dem Punkt „Vermeidung von Büro-
kratie“ ansetzt. Nun können wir gemeinsam einmal

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(C (D urchspielen, was es an Bürokratie bedeuten würde, enn wir in 16 verschiedenen Bundesländern 16 ver chiedene Formen der Erbschaftsteuer hätten. Dann üssten wir uns gemeinsam überlegen, ob wir auch 6 Doppelbesteuerungsabkommen vereinbaren müssen, eil einige Unternehmen Niederlassungen in verschieenen Ländern haben. Insofern verstehe ich die Position er FDP an dieser Stelle nicht. Zusätzlich will ich darauf hinweisen, dass sehr viele inisterpräsidenten im Vorfeld der Beratungen sehr eutlich gemacht haben, dass sie die Frage, ob ihnen die rbschaftsteuereinnahmen zum Beispiel für Investitioen in Bildung zur Verfügung stehen, keineswegs als agatellfrage ansehen, sondern in der Erbschaftsteuer ine wichtige Einnahmequelle sehen. (Zuruf der Abg. Dr. Christel Happach-Kasan [FDP])



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619200800

Frau Kollegin, Sie haben nicht die Möglichkeit, eine

eitere Zusatzfrage zu stellen. Es tut mir leid.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri-
ms des Innern auf. – Herzlich willkommen, Herr
ltmaier. Sie stehen zur Beantwortung der Fragen bereit.

Ich rufe die Frage 3 des Kollegen Wolfgang Wieland
uf:

Welche Haltung nimmt die Bundesregierung zu den Vor-
schlägen des Bundesministers des Innern, Dr. Wolfgang
Schäuble, ein, das Abstimmungsverfahren oder Entschei-
dungsquorum im Bundesrat so zu verändern, dass die einfa-
che Mehrheit der Stimmen entscheidend ist, und welche Pläne
hat die Bundesregierung, einen Vorschlag mit dem Ziel der
Veränderung des Entscheidungsquorums oder Abstimmungs-
verfahrens im Bundesrat vorzulegen?

Bitte schön.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1619200900


Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Es handelt sich um
inen Vorschlag, den der Bundesminister des Innern und
er stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestags-
raktion, Herr Körper, in ihrer Eigenschaft als Mitglieder
er gegenwärtigen Föderalismuskommission gemacht
aben.

Dies ist allerdings kein neuer Vorschlag. Sowohl Herr
chäuble als auch Herr Körper haben einen Vorschlag
ufgegriffen, den die vorherige Bundesregierung im
ahmen der Beratungen der ersten Föderalismuskom-
ission bereits im Jahr 2003 gemacht hat. Dieser Vor-

chlag wird im Übrigen auch von namhaften Experten
nterstützt. Er war zum Beispiel Gegenstand der Vor-
chläge der Bertelsmannkommission „Verfassungspoli-
ik und Regierungsfähigkeit, Entflechtung 2005“. Er
ird auch vom Konvent für Deutschland und dessen
orsitzenden, dem ehemaligen Bundespräsidenten Pro-

essor Dr. Roman Herzog, vertreten.

Die Bundesregierung hat zu diesem Vorschlag keinen
eschluss gefasst, weil es sich um einen Vorschlag von
itgliedern der Föderalismuskommission handelt. Ich

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20657


(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier
habe allerdings keinen Zweifel, dass sich die frühere
Haltung der Bundesregierung im Vergleich zu heute
nicht verändert hat.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619201000

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619201100

Das Letzte war nicht recht verständlich, Herr Staats-

sekretär. Wollen Sie damit, dass sich die frühere Haltung
der Bundesregierung nicht verändert habe, sagen, dass
diese Bundesregierung alle Meinungen der Vorgängerre-
gierung übernimmt? Das wäre erstaunlich, aber so klang
es.

Wie kommt es denn, dass der Vorschlag gerade in
dem Moment gegenüber der Öffentlichkeit geäußert
wurde, als die Regierung zum ersten Mal in dieser Le-
gislaturperiode keine Mehrheit im Bundesrat für ein Ge-
setz bekam? Halten Sie es für einen guten Stil, dann vor-
zuschlagen, die Spielregeln zu ändern, weil man einmal
im Bundesrat durchgefallen ist?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1619201200


Herr Kollege Wieland, Sie wissen, dass das Prinzip
der Diskontinuität zwar für Gesetzesvorlagen gilt, die in
den Bundestag eingebracht werden. Es gilt aber selbst-
verständlich nicht für Auffassungen und Haltungen der
Bundesregierung. Wenn wir von bisher vertretenen Auf-
fassungen abweichen, dann pflegen wir dies in aller Re-
gel auch zu sagen.

Im Übrigen ist der damalige Vorschlag der Bundesre-
gierung, der Ihre Fraktion durchaus nahe stand, auf ein
breites positives Echo gestoßen. Ich zitiere aus einer
Pressemitteilung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/
Grünen vom 2. April 2003. Wörtlich heißt es:

In diesem Zusammenhang gilt es auch, das behä-
bige Abstimmungsverfahren im Bundesrat zu refor-
mieren. Zur Diskussion steht dabei die Frage, ob
durch Enthaltungen einzelner Länder im Bundesrat
das Zustandekommen der erforderlichen Stimmen-
mehrheit weiterhin verhindert werden kann.

Ich möchte Ihnen die Frage stellen, ob Sie denn Ihre
Meinung geändert haben, nur weil das konkrete Abstim-
mungsverhalten zum BKA-Gesetz dann zu einem Ergeb-
nis führen würde, das Ihnen möglicherweise nicht ge-
nehm ist.


Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619201300

Ich bin ja nicht kleinlich, aber derzeit spielen wir „Re-

gierung fragt, Abgeordnete antworten“. Das können wir
gern auch einmal machen.

Nun zu meiner Zusatzfrage.

Herr Staatssekretär, müssen wir denn nicht beide fest-
stellen, dass im Rahmen der Föderalismusreform I, die
Raum geboten hätte, so etwas zu machen, dieser Vor-
schlag erkennbar nicht verfolgt wurde, und zwar weder
im Paket der alten Bundesregierung enthalten war noch

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(C (D on den neuen Mehrheiten umgesetzt wurde, und dass ei der Föderalismusreform II, bei der es um die Finanzerhältnisse zwischen Bund und Ländern, um eine chuldenbremse und anderes geht, diese Frage nun ahrlich überhaupt nichts zu suchen hat, es sei denn, an nimmt an, dass Länder durch Geldzuwendungen ekauft werden, wie es in der Vergangenheit geschehen ein soll? Ich will das gar nicht vertiefen, aber führt dieer Hinweis auf die Föderalismusreform II nicht völlig n die Irre? P Herr Kollege Wieland, da ich die Ehre habe, stell ertretendes Mitglied der Föderalismusreformkommision II zu sein, darf ich Sie daran erinnern, dass die itglieder derselben ad personam vom Deutschen Bunestag und von den Fraktionen bestellt worden sind. Die Vorschläge, die dort verhandelt werden, beziehen ich auch, aber nicht nur auf den Bereich der Finanzbeiehungen. Sie betreffen beispielsweise auch die Verwalungszusammenarbeit und eine Reihe von anderen eldern. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass in em einen oder anderen Fall Vorschläge, die in der öderalismusreformkommission I nicht behandelt oder ereinbart werden konnten, in die Föderalismusreformommission II eingebracht worden sind. Dies ist hier urch zwei Mitglieder dieser Reformkommission gechehen. Das ist ein ganz normales demokratisches Verahren, für das gerade Sie als Vertreter einer Fraktion, ie sehr großen Wert (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig!)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1619201400

uf die Rechte einzelner Abgeordneter legt, Verständnis
aben müssten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619201500

Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereiches.

ielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwortung
er Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Auswärtigen Am-
es auf. Die Beantwortung übernimmt Herr Staatsminis-
er Dr. Gernot Erler.

Die Frage 5 des Kollegen Axel E. Fischer, die sich
it Menschenrechtsverletzungen im indischen Bundes-

taat Orissa beschäftigt, muss nach den Gepflogenheiten
es Hauses schriftlich beantwortet werden.

Die Frage 6 des Kollegen Omid Nouripour wird eben-
alls schriftlich beantwortet.

Die Frage 7 des Kollegen Ernst-Reinhard Beck wird
benfalls schriftlich beantwortet.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
esministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zur
eantwortung der Fragen steht die Parlamentarische
taatssekretärin Frau Dagmar Wöhrl bereit.

Ich rufe die Frage 8 des Abgeordneten Christian
ange auf:

20658 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008


(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Hält es die Bundesregierung für möglich, dass die Anga-
ben über die Entwicklung der Unternehmenskonzentration in

(im XVII. Hauptgutachten der Monopolkommission 2006/2007)

auf einer fehlerhaften Datenbasis basieren und somit auch die
Ergebnisse und die daraus gezogenen Schlüsse falsch sein
könnten, bzw. wie sonst erklärt sich die Bundesregierung die
gravierende Veränderung der Datenbasis zwischen dem Be-
richtsjahr 2003 (XVI. Hauptgutachten 2004/2005) und dem
Berichtsjahr 2005, nachdem in Deutschland im Berichtsjahr
2003 mindestens 514 454 Konzerne und sonstige Unterneh-
mensgruppen existiert haben, denen 173 645 mehrheitlich
kontrollierte Unternehmen angehören (Tz. 197, Tabelle I.1.2),
und im Berichtsjahr 2005 nur von 117 793 Konzernen und
sonstigen Unternehmensgruppen mit 195 502 Unternehmen
ausgegangen wird (Tz. 152, Tabelle I.4; Tz. 165, Tabelle 1.7)?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619201600


Die Frage betrifft einen vermuteten Qualitätsabfall
bei der Berichterstattung der Monopolkommission in
den letzten beiden Jahren. Die Angaben über die Ent-
wicklung der Unternehmenskonzentration entsprechen
jedoch dem aktuellen Kenntnisstand der Monopolkom-
mission und der amtlichen Statistik. Eine grundsätzliche
Veränderung der Datenbasis zwischen dem XVI. Haupt-
gutachten der Monopolkommission, das sich auf das Be-
richtsjahr 2003 bezieht, und dem XVII. Hauptgutachten
der Monopolkommission, das sich auf das Berichtsjahr
2005 bezieht, ist nicht gegeben.

Tatsächlich hat es einen konzeptionellen und metho-
dischen Wechsel in der Konzentrationsberichterstattung
gegeben, den die Monopolkommission im XVII. Haupt-
gutachten ausführlich erläutert hat. Mit dem Umstieg auf
das Unternehmensregister der amtlichen Statistik konnte
auf diese Weise erstmals eine umfassende Berichterstat-
tung über nahezu alle Wirtschaftsbereiche erfolgen. Es
wurden nunmehr Unternehmen aus nahezu allen Wirt-
schaftsbereichen in Deutschland mit einem steuerbaren
Umsatz von mindestens 17 500 Euro und mindestens ei-
nem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erfasst,
also bei weitem mehr als früher. Gleichzeitig konnte er-
reicht werden, dass in der Berichterstattung über den
Konzentrationsstand der deutschen Wirtschaft die wirt-
schaftlich aktiven und damit konzentrationsrelevanten
Unternehmen berücksichtigt werden.

Im XVI. Hauptgutachten musste die Monopolkom-
mission für Aussagen über Unternehmensgruppen noch
auf die Datenbasis privater Anbieter zurückgreifen, die
auch Angaben zu wirtschaftlich nicht aktiven Einheiten
enthält.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619201700

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Christian Lange (SPD):
Rede ID: ID1619201800

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä-

rin, entnehme ich Ihren Worten zu Recht, dass die aufge-
zeigten Daten von 2003 auf 2005, also die Veränderung
von 173 645 Unternehmensgruppen auf nur noch
40 459, trotz der Umstellung, auf die Sie verwiesen ha-
ben, eine Konzentrationsbewegung zeigen, die sich in
der deutschen Wirtschaft sozusagen jenseits der Öffent-

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(C (D ichkeit vollzogen hat, oder – um noch einmal nachzuragen – hat dies mit der Umstellung der Datenbasis zu un? D Das hat etwas mit der Umstellung der Datenbasis zu un. Ursprünglich stammten die Bestände aus zwei priaten Datenquellen, nämlich von VVC und BvD. Die ngaben im XVII. Hauptgutachten zum Berichtsjahr 005 stammten allerdings aus den Konzentrationsdatenanken des Statistischen Bundesamtes, die auf dem Unernehmensregister der amtlichen Statistik basieren, in er das wirtschaftliche Gewicht der Unternehmen wieergegeben wird; die entsprechenden Kriterien – einen nternehmenswert in Höhe von mindestens 17 500 Euro nd/oder zumindest einen sozialversicherungspflichtig eschäftigten – habe ich bereits erwähnt. Es bestand der unsch, dass man die Datenbasis umstellt. Die neuen ahlen haben sich aus dem damaligen Bericht ergeben. Sie haben eine weitere Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, heißt das, dass weder das VI. noch das XVII. Gutachten in der Sache richtig war, nd hat dies Konsequenzen für die sachliche Auswerung? Da Sie gerade noch einmal die Datenbasis erläuert haben, stellt sich die Frage, ob dies für die inhaltlihe Bewertung Konsequenzen hat. Da die Datenbasis in eiden Gutachten eklatant unterschiedlich ist, drängt ich geradezu die Frage auf, ob der Konzentrationsproess entweder im XVI. oder im XVII. Hauptgutachten alsch bewertet wurde. D Er ist nicht falsch bewertet worden. Es ist eine andere asis zugrunde gelegt worden. Im Gutachten wurde ausrücklich erwähnt, wie sich die Basis zusammensetzt. em Gutachten ist also zu entnehmen, dass keine Verleichbarkeit gegeben ist. Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Christian Lange uf, die sich mit derselben Fragestellung beschäftigt: Hält die Bundesregierung die empirischen Ergebnisse im Konzentrationsbericht selbst, der von lediglich 118 168 Konzernen und Unternehmensgruppen mit 40 459 Unternehmen ausgeht Wegfall von über 75 Prozent innerhalb von zwei Jahren bedeutet, für glaubwürdig? D Der in der Frage erwähnte „Wegfall von über 5 Prozent“ ist nach den Hauptgutachten der Monopolommission nicht zutreffend. Die genannten Zahlen sind icht korrekt wiedergegeben. Die Bezugsgröße für die erechnung der Veränderungsrate ist unklar. Es wird Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20659 Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl unterstellt, dass der Wegfall von 75 Prozent durch Gegenüberstellung der Angabe von 117 793 Unternehmensgruppen aus dem XVII. Hauptgutachten zum Berichtsjahr 2005 und der Angabe von 514 454 Unternehmensgruppen mit zwei und mehr Unternehmen im integrierten Datenbestand von VVC und BvD aus dem XVI. Hauptgutachten zum Berichtsjahr 2003 berechnet wurde. Eine solche Gegenüberstellung ist jedoch nicht möglich. Während sich die erste Angabe auf einen Datenbestand zu wirtschaftlich relevanten Unternehmen bezieht, ist die zweite Angabe den einmalig verknüpften Datenbeständen zweier privater Datenanbieter entnommen – das habe ich vorhin schon ausgeführt –, bei denen die wirtschaftliche Relevanz der Unternehmen nicht gesichert ist. Daher sind die empirischen Ergebnisse der Konzentrationsberichterstattung auch glaubwürdig. Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass bei der Berichterstattung nicht die Fallzahlen von Unternehmen und Unternehmensgruppen im Vordergrund stehen, sondern das wirtschaftliche Gewicht der Unternehmen unter Berücksichtigung ihrer Zugehörigkeit zu Unternehmensgruppen. Noch eine Zusatzfrage? – Sie verzichten. Die Fragen 10 und 11 des Kollegen Dr. Ilja Seifert werden schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 12 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl auf: Welche Personen in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, BGR, wussten bereits vor Juni 2008 von der radioaktiven Kontamination von Laugen – Lösungen – in der Schachtanlage Asse II, und welche Entscheidung traf man in der BGR, wie mit der Kenntnis über die Kontamination umzugehen sei, die die BGR durch den GSF-Quartalsbericht 1/2006 über die „Verfüllung des Tiefenaufschlusses“ – erhalten vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, LBEG, im Juni 2006 – erlangte? Frau Staatssekretärin, bitte. D Vielen Dank. – Ich beantworte die Frage wie folgt: Im Rahmen von geowissenschaftlichen und geotechnischen Forschungsarbeiten zum mechanischen Verhalten von Salzgestein führt die BGR bereits seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Strecken der Schachtanlage Asse II Versuche durch. Diese Versuche befassten sich ausschließlich mit gebirgsmechanischen und gesteinsphysikalischen Fragestellungen und dienten der Erprobung von Geräten sowie der Entwicklung von Methoden. Die Kontamination von Lösungen und andere im Hinblick auf den Strahlenschutz relevante Fragen waren nicht Gegenstand der Untersuchungen. Hierfür hat auch nicht die BGR, sondern haben der Betreiber und die atomrechtlichen Aufsichtsbehörden die Fachkompetenz. Auch im Rahmen der gutachterlichen Tätigkeit der BGR für das LBEG wurden auftragsgemäß ausschließlich gebirgsmechanische und seismologische Fragestel l d b d s f w a E n t p k w L R f w s s c l a c s r s s e i d K m K r m h f u a g B z s v (C (D ungen behandelt. Das zeitweise vor Ort tätige Personal er BGR wurde vom Asse-Betriebspersonal regelmäßig elehrt und unter anderem auch darauf hingewiesen, ass einzelne Bereiche der Schachtanlage aus betriebsicherheitsund strahlenschutzrelevanten Gründen nicht ür Versuche und Begehungen zur Verfügung stehen. Eine genehmigungsund strahlenschutzrechtliche Beertung dieses Sachverhalts konnte von den BGR-Mit rbeitern aus drei Gründen nicht vorgenommen werden: rstens. Die Beurteilung dieses Sachverhaltes gehörte icht zu ihren Aufgaben. Zweitens. Die BGR-Mitarbeier verfügten über keine strahlenschutztechnische Kometenz. Drittens. Der gesamte Sachverhalt war nicht beannt und musste von der BGR auch nicht geklärt erden. Der erwähnte GSF-Quartalsbericht 1/2006 ist vom BEG im Juni 2006 der Gesellschaft für Anlagenund eaktorsicherheit, dem Niedersächsischen Ministerium ür Umwelt und auch der BGR übersandt worden. Darin urden unter anderem kontaminierte betriebliche Lö ungen in der Schachtanlage Asse II erwähnt. Aus Sicht der BGR war der Quartalsbericht nur hinichtlich ihrer Forschungsarbeiten und ihrer gutachterlihen Tätigkeit auszuwerten. Dazu gehören nicht strahenschutzrechtliche Befunde. Die BGR konnte gemäß den Zuständigkeiten davon usgehen, dass sich die niedersächsischen atomrechtlihen Überwachungsbehörden NMU und LBEG mit trahlenschutzrechtlichen Fragen befassen. Eine Beichtspflicht seitens der BGR gegenüber dem BMWi betand vor diesem Hintergrund hinsichtlich strahlenchutzrechtlicher Belange nicht. Ihre Zusatzfragen, bitte. Frau Staatssekretärin Wöhrl, jetzt muss ich meine rste Zusatzfrage leider für etwas verwenden, von dem ch dachte, dass es klar ist. Ich entnehme Ihrer Antwort, ass die BGR der Ansicht war, dass ein Wissen, eine enntnisnahme oder ein Informiertwerden über kontainierte Laugen in der Asse keinerlei Anlass sind, diese enntnis an irgendwen weiterzugeben. Habe ich Sie so ichtig verstanden? D Nein, so haben Sie mich nicht richtig verstanden. Ich abe gesagt, dass die BGR eine gutachterliche Tätigkeit ür das LBEG ausgeübt hat und im Auftrag des BMBF nd der Europäischen Kommission mit Forschungsrbeiten befasst war. Die Auswertung, die sich daraus ereben hat, ist nicht aufgrund strahlenschutzrechtlicher elange erfolgt, sondern nur für den Bereich, für den sie uständig gewesen sind. Es ist nicht ihre Aufgabe, und ie hat nicht die Kompetenz, eine solche Auswertung orzunehmen. 20660 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Frau Präsidentin, muss ich tatsächlich meine beiden Zusatzfragen darauf verwenden, klarzumachen, worauf sich meine schriftliche Frage eigentlich bezog? Ja, das müssen Sie wohl. Ich habe nicht nach einer Bewertung gefragt, sondern danach, wer davon Kenntnis hatte und wer das weiter zur Kenntnis bekommen hatte. Meine Frage bezog sich überhaupt nicht darauf, ob die BGR das bewertet hat. D Ich habe vorhin erwähnt, dass der besagte GSF-Quartalsbericht im Juni 2006 der Gesellschaft für Anlagenund Reaktorsicherheit, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und auch der BGR übersandt worden ist. Das war im Juni 2006. Eine Zusatzfrage des Kollegen Hofreiter. Ist das so zu verstehen, dass es – da die BGR nicht die Aufgabe hat, sich um kontaminierte Lauge in der Asse zu kümmern – letztendlich niemand im Wirtschaftsministerium zur Kenntnis bekam? D Darauf gehe ich in meiner Antwort auf die zweite Frage der Abgeordneten Kotting-Uhl ein, die gleich folgt. Soll ich die zweite Frage jetzt beantworten, Frau Präsidentin? Herr Kollege Hofreiter, sind Sie damit einverstanden, dass Ihre Frage durch die Antwort auf die zweite Frage der Kollegin Kotting-Uhl beantwortet wird? – Gut, dann rufe ich die Frage 13 der Kollegin Kotting-Uhl auf: Wann wurde das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BMWi, erstmals über die radioaktive Kontamination von Laugen – Lösungen – in der Schachtanlage Asse II informiert – insbesondere durch die BGR –, und welche Entscheidung traf man im BMWi, wie mit dieser Information umzugehen sei? D Das ist dieselbe Frage, die auch der Kollege Hofreiter eben gestellt hat. Das Vorkommen von radioaktiv kontaminierten Laugen in der Schachtanlage Asse II wurde dem BMWi erstmals im Juni 2008 durch Presseartikel bekannt. Das BMWi besitzt weder für die Schachtanlage Asse II noch bei den aufgeworfenen strahlenschutzrechtlichen Fragestellungen eine unmittelbare Zuständigkeit. Daher be s f B z n f d z h n e l w G v s B – d o m h B g s a Ü m B u H g B a b r d z m t (C (D chränkte sich das BMWi darauf, das Reagieren der ederführend zuständigen Bundesressorts – BMBF und MU – sowie des Landes Niedersachsen zur Kenntnis u nehmen. Ihre Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, ich erlaube mir erst einmal ei en kleinen Kommentar. Wenn der Kommunikationsluss zwischen den Ministerien immer so ist, dann wunert mich manches nicht. Aber jetzt zu meiner Zusatzfrage. Ich finde es schon iemlich ungeheuerlich, dass eine nachgeordnete Beörde des Wirtschaftsministeriums wichtige Informatioen zu radioaktiver Kontamination im Bergwerk Asse rhält, das Ministerium davon aber nichts erfährt. Vieleicht kann man daraus schließen, dass die BGR noch eitere brisante Informationen zu Asse oder auch zu orleben hat, wozu des Öfteren Sie sich geäußert haben, on denen niemand etwas erfährt. Ich habe deshalb die Nachfrage: Wer ist im Wirtchaftsministerium für den Informationsfluss aus der GR verantwortlich, und überprüft die Bundesregierung nachdem sie jetzt weiß, dass diese Informationen, die och relativ relevant sind, nicht weitergegeben wurden –, b personelle Konsequenzen zu ziehen sind? D Es sind hier keine personellen Konsequenzen zu zie en, weil – wie ich Ihnen schon dargestellt habe – die GR ihren Zuständigkeiten entsprechend völlig richtig ehandelt hat. Sie war nicht verpflichtet, hier dementprechend tätig zu werden. Tätig werden müssen hätten usschließlich die niedersächsischen atomrechtlichen berwachungsbehörden, nämlich NMU und LBEG, die it den strahlenschutzrechtlichen Fragen befasst sind. Eine weitere Zusatzfrage, Frau Kollegin. Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Lauge in das ergwerk Asse eindringt. Außerdem haben Geologen nd Ingenieure, die vor Ort sehr bekannt sind, wie Hanselge Jürgens, schon vor Jahrzehnten vor dem Risiko ewarnt, dass es eines Tages kontaminierte Lauge im ergwerk Asse geben könnte; diese hat es offensichtlich uch schon vor den Warnungen des Herrn Jürgens gegeen. Deshalb meine Frage: Hat das Wirtschaftsministeium diese Warnungen nicht ernst genug genommen, um ie BGR mit einer genauen Untersuchung dieses Risikos u beauftragen? D Frau Kollegin, soweit mir bekannt ist, ist das endgül ige Schließungskonzept für die Asse II viele Jahre lang Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20661 Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl vorbereitet worden. Forschungsarbeiten in der Asse waren noch bis, glaube ich – ich möchte mich jetzt nicht festlegen; aber ich gebe es Ihnen gerne schriftlich –, zum Jahre 1995 möglich. Meines Wissens wurden bis 2004 die alten Abbauhohlräume mit Rückständen verfüllt. Die Umsetzung des Schließungskonzepts sollte bis zum Jahre 2014 abgeschlossen sein. (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das jetzt mit meiner Frage zu tun?)

Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619201900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619202000
Christian Lange (SPD):
Rede ID: ID1619202100
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619202200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619202300
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619202400

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619202500
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619202600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619202700
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619202800
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619202900

(A) )


(B) )

Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619203000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619203100
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619203200
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619203300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619203400
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619203500
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619203600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619203700
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619203800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619203900
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619204000
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619204100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619204200
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619204300
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619204400

(A) )


(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619204500

Frau Kollegin Kurth.

Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):

Frau Staatssekretärin, ich hoffe immer noch, dass ich
etwas falsch verstanden habe. Deshalb frage ich noch
einmal nach: Habe ich es richtig verstanden, dass in der
BGR durch den Quartalsbericht bekannt war, dass man
es in der Asse mit kontaminierter Lauge zu tun hat, dass
man dies aber, weil man nicht für die Bewertung dieser
Situation zuständig war, nicht entsprechend weiterge-
meldet hat? Mich erinnert das an die Situation: Es
brennt. Aber da ich nicht dafür zuständig bin zu melden,
dass es brennt, gucke ich mir den Brand an.

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619204600


Da die BGR vom Forschungsministerium beauftragt
gewesen ist, weiß ich nicht, was die BGR im Rahmen
dieses Auftrages an das BMBF weitergegeben hat. Das
entzieht sich meinem Wissensstand. Sie wissen, dass die
Zuständigkeit für die Asse II ab 1. Januar 2009 vom
BMBF auf das BMU übergeht. Da der Auftrag, hier gut-
achterlich tätig zu werden, vom BMBF ausging, kann
ich Ihnen nicht sagen, inwiefern hier Nachrichten wei-
tergegeben worden sind oder nicht.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619204700

Das Wort zu einer weiteren Zwischenfrage hat der

Kollege Steenblock.


Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619204800

Frau Staatssekretärin, mittlerweile schreit das Ant-

wortverhalten der Bundesregierung an dieser Stelle fast
nach einem Untersuchungsausschuss. Aber ich frage
noch einmal konkret nach. Ich kann ja verstehen, dass
Sie sagen, die nachgeordnete Stelle Ihres Ministeriums
war dafür nicht zuständig und ging davon aus, dass an-
dere, zuständige Behörden reagieren würden.

Nun ist die Kontamination in diesem Bereich der
Asse ziemlich dramatisch; das haben wir in diesem Jahr
bemerkt. Der Ihrem Ministerium nachgeordnete Bereich
hat aufgrund fehlender Zuständigkeit nicht sofort re-
agiert, wusste aber, dass wochenlang, monatelang, jahre-
lang nichts passierte, obwohl eine Kontamination in der
Asse stattfindet. Aufgrund dieses Wissens hätte man sich
doch verantwortlich fühlen und das Ministerium infor-
mieren müssen. Das ist aber nicht geschehen; das haben

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(C (D ie heute gesagt. Zieht Ihr Ministerium aus dieser völlig nbefriedigenden Zuständigkeit und diesem Verhalten er Verantwortlichen, die ihr Wissen nicht weitergegeen haben, die Konsequenz, dass Umstrukturierungen umindest im Informationsfluss notwendig sind, aber uch im Hinblick auf die Art und Weise, wie Beamte hre Verantwortung wahrnehmen? D Ich wiederhole noch einmal: Das Wirtschaftsministe ium hat davon im Juni 2008 Kenntnis erlangt. Eine erichtspflicht seitens der BGR gegenüber meinem Miisterium bestand vor dem Hintergrund strahlenschutzechtlicher Belange nicht. Herr Hofreiter, bitte. Um sich das praktisch vorzustellen: Da wird ein Be icht, in dem extrem alarmierende Sachen stehen, an die GR geschickt, und man ignoriert ihn über Jahre. Lesen ie die Berichte nicht? Wo liegt die Ursache? Ich war in erschiedenen Bereichen tätig und kann nur sagen: enn ich eine Information bekommen habe, für die ich ersönlich zwar nicht zuständig war, die aber mehr als larmierend war, dann habe ich nicht gesagt: „Egal, ich in nicht zuständig“, und habe den Bericht weggechmissen, sondern ich habe – so heißt es in formalem eutsch – Amtshilfe geleistet und den Betroffenen inforiert. Wie kann ich mir das nun in diesem Fall vorstel en? Haben die den Bericht gelesen und gedacht: „Oh cheiße! Den legen wir in die unterste Schublade“, und as war es dann? Ich möchte mir das als normaler, einfaher Abgeordneter vorstellen können. D Sie kennen den Aufgabenbereich der BGR. Sie be asst sich mit gebirgsmechanischen und seismologischen ragen. Das Gutachten wurde von der BGR hinsichtlich hrer Fragen ausgewertet. Sie hat ihre Aufgaben in dieem Bereich erfüllt. Herr Kollege Hofreiter, ich bitte Sie, Worte zu ver enden, die dem parlamentarischen Sprachgebrauch ntsprechen. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. ch danke Ihnen für die Beantwortung der Fragen, Frau taatssekretärin. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Arbeit und Soziales. Die Fragen beantortet Herr Parlamentarischer Staatssekretär Klaus randner. Ich rufe die Frage 14 der Kollegin Elke Reinke auf: Inwiefern erachtet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Inanspruchnahme des Vermittlungsbudgets im Rahmen des am 1. Januar 2009 in Kraft tretenden Gesetzes zur Neu 20662 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner ausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, das Änderungen im Zweiten und Dritten Buch Sozialgesetzbuch, SGB II und SGB III, nach sich zieht, allein im Ermessen des Vermittlers liegt und kein Rechtsanspruch darauf besteht, als zielführend, und auf welche Weise werden dadurch die ersetzten bisherigen Instrumente – unter anderem freie Förderung, Bewerbungskosten, Mobilitätshilfen – aufgefangen? Herr Staatssekretär, bitte. K Danke sehr, Frau Präsidentin. – Frau Kollegin Reinke, das Vermittlungsbudget führt die bisherigen, detailliert geregelten Einzelleistungen zu einem einfachen, flexiblen und bedarfsgerechten Instrument zusammen. Zusätzlich eröffnet es darüber hinausgehende Spielräume. Die Bundesregierung ist der festen Überzeugung, dass eine leistungsstarke öffentliche Arbeitsvermittlung den Vermittlungskräften Freiräume bieten muss, um Ausbildungund Arbeitsuchende individuell und bedarfsgerecht unterstützen zu können. Das Vermittlungsbudget ermöglicht genau das, nämlich unterschiedliche Vermittlungshemmnisse zielgerichtet und bedarfsorientiert zu beseitigen. Das bedeutet: Alle Leistungen, die im Rahmen der derzeit geltenden Regelung erbracht werden, können weiterhin gewährt werden. Darüber hinaus ist jede weitere Unterstützung bei der Anbahnung und der Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung möglich, wenn sie für die berufliche Eingliederung notwendig ist. Auch bisher liegt die Gewährung von Leistungen wie die Erstattung von Bewerbungskosten oder Mobilitätshilfen im Ermessen der Vermittlungsfachkraft. Ein Rechtsanspruch darauf besteht nicht. Über die Notwendigkeit und den am jeweiligen individuellen Bedarf orientierten Umfang der Unterstützung sollen gerade die Vermittlungsfachkräfte oder die Fallmanager vor Ort entscheiden und nicht der Gesetzgeber oder die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit. Deshalb ist das neue Vermittlungsbudget, wie im Übrigen fast alle Leistungen der aktiven Arbeitsförderung, als Ermessensleistung ausgestattet. Der Zuwachs an Flexibilität bei der vermittlerischen Betreuung berücksichtigt im Übrigen die hohe fachliche Qualifikation der Vermittler. Sie sind in der Lage, sachkundige Einzelfallentscheidungen mit Blick auf die jeweils spezifischen Bedarfe der Arbeitslosen zu treffen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Vielen Dank. – Bedeutet das jetzt, dass die Betroffe nen zukünftig nicht mehr erfahren, zu welchen konkreten Leistungen sie Zugang haben? K Selbstverständlich regeln das SGB II und das SGB III einen umfangreichen Maßnahmenkatalog. Die Frage des E n E V A f V m m s m w d u d z u d m F u m F a g r k d f w c f b w e (C (D insatzes der Maßnahme selbst ist Aufgabe des Fallmaagers, die er im Zusammenhang mit der Beratung des inzelnen und in Kenntnis der jeweiligen Defizite des zu ermittelnden erfüllt. Um genau ihn zu unterstützen, in rbeit zu kommen, oder um eine Arbeitsaufnahme zu ördern, steht ein ganzer Strauß von Möglichkeiten zur erfügung, über die der jeweilige Fallmanager im Rahen seines Budgets entscheiden kann. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Das bedeutet also, dass der Fallmanager oder die Fall anagerin Kenntnis hat. Das ist okay, und das soll so ein. Aber die Transparenz sollte hergestellt werden, dait auch die Betroffenen wissen, was ihnen zusteht und elche Möglichkeiten sie haben. Diese sollten nicht in ie Rolle des Bittstellers geraten. Das kann nicht Ziel nd Zweck der Übung sein. Außerdem bezweifle ich, ass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon zureit oftmals wegen ihrer Qualifikation überfordert sind nd es zahlenmäßig nicht schaffen, zukünftig dann mit en arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zurechtkomen. Vielleicht erteilen Sie eine Auskunft dazu, wie die ortbildung und die Qualifikation der Mitarbeiterinnen nd Mitarbeiter in Zukunft gestaltet werden. K Frau Kollegin Reinke, Sie wissen, dass sowohl an der ortbildung und der Qualifikation der Mitarbeiter als uch am Umfang der Zahl der Mitarbeiter regelmäßig earbeitet wird. Sie wissen, dass wir gerade darüber beaten, ob erneut weitere Stellen ausgewiesen werden önnen. Im Kern geht es darum, dass das politische Ziel er Bundesregierung, einen entsprechenden Schlüssel ür die Vermittlung zu erreichen, zielgerichtet verfolgt ird. Aber klar ist auch, da Sie die Transparenz anspre hen, dass in der Eingliederungsvereinbarung konkret estgelegt wird, welche Maßnahmen zwischen dem Areitslosen und dem Fallmanager besprochen werden, omit Transparenz über die einzelnen Schritte und die inzelnen Verantwortlichkeiten sichergestellt wird. Ich rufe die Frage 15 der Kollegin Elke Reinke auf: Welchen Handlungsbedarf sieht die Bundesregierung aufgrund des Urteils des Hessischen Landessozialgerichts ausreichen, um das soziokulturelle Existenzminimum abzudecken, und folglich gegen das Grundgesetz verstoßen, und wird die Bundesregierung den zahlreichen von Sozialverbänden und Wissenschaftsinstituten vorgelegten Expertisen folgen, die einen deutlich höheren als im Zuge des Siebenten Existenzminimumberichts vorgesehenen Eckregelsatz – zum Beispiel 440 Euro – für zwingend notwendig – falls nein, bitte begründen – erachten? Herr Staatssekretär, bitte. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20663 K Frau Kollegin Reinke, das Hessische Landessozialgericht hält laut Pressemitteilung vom 29. Oktober 2008 in dem Verfahren Az. L6 AS 336/07 eine Vorschrift für verfassungswidrig, nach der die Regelleistung für Kinder, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, auf 60 Prozent der maßgebenden Regelleistung für eine alleinstehende Person festgesetzt ist. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat für die Bundesregierung an dem Verfahren teilgenommen. Ein Protokoll der Sitzung vom 29. Oktober 2008 liegt derzeit ebenso wenig vor wie die schriftliche Ausfertigung des Beschlusses. Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass allein aufgrund des Gerichtsverfahrens derzeit kein Handlungsbedarf besteht. Ihre Zusatzfrage, bitte. Vielen Dank. – Vielleicht können Sie mir die Frage beantworten, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn die Bundesregierung die Erhöhung des Regelsatzes zukünftig an den tatsächlichen Lebenshaltungskosten festmachen würde und nicht mehr wie jetzt am Rentenwert. K Die Bundesregierung prüft zurzeit Verfahren, wie anhand der jeweiligen Bedarfsermittlung auch ein kinderspezifischer Regelsatz ermittelt werden könnte. Zurzeit ist es so, dass wir abgeleitete Regelsätze haben. Sie sind in der Rechtsprechung – zumindest auf der Ebene der höchstrichterlichen Rechtsprechung – bis jetzt nicht beanstandet worden. Eine weitere Zusatzfrage. Sie haben gesagt: Wir überprüfen gerade die Höhe der kinderspezifischen Regelsätze. Auch in der Ausschusssitzung vorhin wurden nur allgemeine Ausführungen gemacht. Können Sie mir vielleicht einen Zeitrahmen nennen, in dem wir mit Ergebnissen rechnen können? Können Sie mir sagen, welche Vorstellungen bei Ihnen vorherrschen? In welche Richtung wird es gehen? Wie wird die ungefähre Höhe sein? K Selbstverständlich werden wir die Ergebnisse abwarten müssen, die durch das Statistische Bundesamt und durch eine entsprechende Bedarfssetzung erzielt werden. Diesen Ergebnissen können und wollen wir nicht vorgreifen. Sie sollten jedenfalls sicher sein, dass an diesem Vorhaben sehr konkret und zeitnah gearbeitet wird. s V F u s T F u F t s V H d H g u a w w B d D c g v a P v G F v a s z (C (D Die Frage 16 der Kollegin Sabine Zimmermann wird chriftlich beantwortet. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereiches. ielen Dank, Herr Brandner, für die Beantwortung der ragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherchutz auf. Die Fragen 17 und 18 der Kollegin Dr. Kirsten ackmann werden schriftlich beantwortet, ebenso die rage 19 der Kollegin Dr. Christel Happach-Kasan. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf. Die ragen beantwortet Herr Parlamentarischer Staatssekre är Achim Großmann. Die Frage 20 der Kollegin Veronika Bellmann wird chriftlich beantwortet, ebenso die Frage 21 der Kollegin eronika Bellmann. Ich rufe die Frage 22 des Abgeordneten Dr. Anton ofreiter auf: Wie sollen nach Auffassung der Bundesregierung die Gewinne der DB Mobility Logistics AG verwendet werden, nachdem der Börsengang abgesagt wurde und damit Gewinne der DB Mobility Logistics AG nicht an Dritte ausgeschüttet werden müssen, und inwieweit hält die Bundesregierung die Verwendung der Gewinne der DB Mobility Logistics AG für weitere Zukäufe im Logistikbereich für sinnvoll? A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege ofreiter, in Übereinstimmung mit § 5.2 des Beteiliungsvertrages wird zwischen der Deutschen Bahn AG nd der DB Mobility Logistics AG bis zur Beteiligung ußenstehender Aktionäre ein Beherrschungsund Geinnabführungsvertrag bestehen. Somit fließen Geinne der DB Mobility Logistics AG an die Deutsche ahn AG. Wofür die Mittel verwendet werden, entscheien Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung der eutschen Bahn AG nach Maßgabe der aktienrechtli hen Regelungen. Wenn Sie wünschen, kann ich Ihnen ern den entsprechenden Passus aus dem Beteiligungsertrag vorlesen. Ihre Zusatzfrage, bitte. Ist daran gedacht, dass der Bund als Alleineigentümer uf die DB AG Einfluss nimmt? Das Geld, das durch die rivatisierung eingenommen und in die Infrastruktur inestiert werden sollte, fließt nämlich nun in Form von ewinnausschüttungen an den Bund und könnte so zur inanzierung der ursprünglich geplanten Maßnahmen erwandt werden. Plant der Bund in seiner Eigenschaft ls Alleineigentümer, solche Maßnahmen bei der Gesellchafterversammlung oder über den Aufsichtsrat durchusetzen? 20664 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 A Herr Kollege, ich glaube, es macht Sinn, dass wir die Prüfung des Jahresabschlusses 2008 abwarten. Das geschieht gemeinhin zwischen Mitte März und Mitte April. Dann kennt man das Ergebnis, und dann sind die Gremien, die ich gerade genannt habe, gefordert, eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin sollte man sich diesen Überlegungen nicht hingeben. Es gibt Wichtigeres zu tun. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Die Aussage „Es gibt Wichtigeres zu tun“ ist in die sem Zusammenhang sicher richtig, verblüfft aber trotzdem: Zuerst hieß es, dass der Börsengang das Wichtigste überhaupt ist, weil wir die Einnahmen daraus für die Infrastruktur brauchen. Jetzt heißt es: Es gibt Wichtigeres zu tun, als sich zu überlegen, wie man die Infrastruktur mithilfe der Gewinne der DB AG verbessern kann. Das ist meiner Meinung nach völlig unverständlich. Können Sie diesen Widerspruch aufklären? A Diesen Widerspruch kann ich aufklären. In beiden Fällen, die Sie geschildert haben, sind die entsprechenden Einnahmen noch nicht vorhanden. Weder hat ein Börsengang stattgefunden, noch wissen wir, ob und in welcher Höhe wir Gewinne zu gewärtigen haben. Da sind wir zwar froher Hoffnung – die Abschlüsse der ersten drei Quartale waren gut –; trotzdem sollten wir uns mit dieser Frage erst beschäftigen, wenn wir wissen, um welche konkreten Summen es geht. Dann rufe ich die Frage 23 des Kollegen Hofreiter auf: Wie schätzt die Bundesregierung die Entwicklung des Lo gistikmarktes insbesondere vor dem Hintergrund des Scheiterns des Amerika-Engagements der Deutschen Post AG ein, und wie beurteilt die Bundesregierung das Engagement der bundeseigenen Deutschen Bahn AG auf dem Logistikmarkt? Herr Staatssekretär, bitte. A Herr Kollege Dr. Hofreiter, die im Zuge der Globalisierung zunehmende globale Arbeitsteilung bei der Produktion von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen, die vermehrte Auslagerung von Leistungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, also das sogenannte Outsourcing, sowie die fortschreitende Liberalisierung des weltweiten Handels haben in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme der weltweiten Transportströme geführt und damit auch die Nachfrage nach Transportund Logistikleistungen erhöht. Es handelt sich hierbei um wesentliche strukturelle Veränderungen, die trotz konjunktureller Abschwünge zu einer weiterhin w v B m d t ü l v d b s s U f R m K d b d d g F m S w n e p d w – a w t G s u n h (C (D achsenden Bedeutung und damit grundsätzlich positien Entwicklung des Logistikmarktes führen. Vor diesem Hintergrund ist für die Deutsche ahn AG ein Engagement auf dem weltweiten Logistikarkt von vitalem Interesse, nicht zuletzt deshalb, weil ie verladende Wirtschaft – damit meine ich die Indusrie und die Spediteure – mehr und mehr verkehrsträgerbergreifende Transportlösungen aus einer Hand verangt. Von der Entscheidung der Deutschen Post AG, sich om nationalen US-Expressmarkt zurückzuziehen, ist as bestehende Engagement im Logistikbereich nicht etroffen. Ihre Zusatzfragen. Habe ich Sie jetzt richtig verstanden, dass es eine innvolle Aufgabe für den deutschen Steuerzahler, desen Geld in der DB Mobility Logistics AG und anderen nternehmen steckt – das alles ist zu 100 Prozent in öf entlichem Eigentum –, bzw. den deutschen Staat ist, die isiken des internationalen Logistikmarkts zu übernehen? Mir als einfachem Abgeordneten, wie Herr önigshofen heute gesagt hat, leuchtet nicht ein, dass er deutsche Staat in den USA Luftfrachtlogistik betreien muss. Können Sie wirklich ernsthaft vertreten, dass as eine Aufgabe des deutschen Staates ist? A Herr Dr. Hofreiter, ich erinnere mich spontan an unefähr hundert Gelegenheiten, bei denen wir dieselbe rage diskutiert haben. Ich werde nicht müde, Ihnen imer wieder zu erklären, dass ein Unternehmen, das den chienengüterverkehr organisieren muss, sich auf Enticklungen im Logistikmarkt einstellen muss. Es ist icht nur die Auffassung der Bundesregierung, sondern ine Auffassung, die man landauf, landab hört, dass es ositiv ist, Logistikketten zu organisieren, um dann in em jeweiligen Land auch der Transporteur zu sein. In den letzten Jahren haben defizitäre Bahntöchter ie DB Netz und DB Station & Service davon profitiert wir haben immer wieder darauf hingewiesen –, dass es uch starke DB-Töchter gab. Die haben nämlich Geinne eingefahren, die man den anderen Infrastruktur öchtern zur Verfügung stellen konnte. Ich glaube, dieses eschäft hat sich für den deutschen Steuerzahler bisher ehr gelohnt. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich habe nicht danach gefragt, wie sich ein Logistik nternehmen sinnvoll international aufstellt, sondern daach, ob Sie es für eine Aufgabe des deutschen Staates alten, das international zu organisieren. Es gibt weitere Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20665 Dr. Anton Hofreiter Beispiele. Die Spezialtransporte für die Minen in Australien zum Beispiel werden von der DB AG – zu 100 Prozent im Eigentum des deutschen Staates – organisiert. Meine Frage ist: Sehen Sie das als eine Aufgabe des deutschen Staates an? A Dann will ich noch etwas präziser antworten als eben. Die Deutsche Bahn ist aktienrechtlich privatwirtschaftlich organisiert. Zu ihrem Kerngeschäft gehört der Transport von Gütern. Dieser Transport von Gütern entwickelt sich im internationalen Bereich in Logistikketten. Es macht auch Sinn – ich habe eben schon darauf hingewiesen –, in diesem Geschäftsfeld präsent zu sein, weil sonst Wettbewerber, die nach der Liberalisierung im Schienengüterverkehr in Deutschland fahren dürfen, die Gewinne vereinnahmen, die uns und damit dem deutschen Steuerzahler in den letzten Jahren insofern zugute gekommen sind, als wir damit Defizite bei den Infrastrukturunternehmen ausgleichen konnten. Die Fragen 24 und 25 der Kollegin Elisabeth Scharfenberg werden schriftlich beantwortet. Ich rufe nun die Frage 26 des Kollegen Lutz Heilmann auf: Wie viele Eisenbahnkreuzungen mit Straßen in kommunaler Baulast befinden sich an der Schienenstrecke zwischen Bad Schwartau und Puttgarden, die laut dem deutsch-dänischen Staatsvertrag über den Bau einer festen FehmarnbeltQuerung „spätestens sieben Jahre nach der Eröffnung“ der festen Fehmarnbelt-Querung von einer einzu einer zweigleisigen elektrifizierten Schienenstrecke ausgebaut werden soll? A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich möchte gerne mit Ihrer Erlaubnis diese und die nächste Frage wegen ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantworten. Dem Fragesteller geht dadurch ja keine Zusatzfrage verloren. Dann rufe ich auch die Frage 27 auf: Würde die laut dem deutsch-dänischen Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung „spätestens bis zur Eröffnung“ der festen Fehmarnbelt-Querung vorgesehene Elektrifizierung der teils zwei-, teils eingleisigen Schienenstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden die Anwendung von § 13 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes zur Folge haben, und, wenn ja, wie viele Straßen in kommunaler Baulast wären davon betroffen? A Herr Kollege Heilmann, Deutschland hat sich im Staatsvertrag über den Bau einer festen FehmarnbeltQuerung vom 3. September 2008 zum Ausbau der Hinterlandanbindungen verpflichtet. Die vertragsgemäße Anbindung der festen Fehmarnbelt-Querung für Straße und Schiene auf deutscher Seite von Lübeck bis Puttgarden wird bis dahin realisiert. s s ü F L a g e d h l m z m g f o k d „ S e j r s d n s b a f s d s T k e s s s – O B g w l t (C (D Bis zur Eröffnung der festen Fehmarnbelt-Querung oll die vorhandene eingleisige Schienenstrecke zwichen Lübeck und Puttgarden elektrifiziert werden. Darber hinaus soll sieben Jahre nach Eröffnung der festen ehmarnbelt-Querung der Ausbau der Schiene zwischen übeck und Puttgarden zu einer zweigleisigen Strecke bgeschlossen sein. Die Fehmarnsundbrücke bleibt einleisig. Die DB Netz AG hat im Juni 2008 mit der Vorntwurfsplanung für die Schienenanbindung begonnen, ie eine Vorzugsvariante für diesen Ausbau und entsteende Kosten ermitteln soll. Ergebnisse werden im Verauf des Jahres 2009 vorliegen. Bis dahin können wegen öglicher Trassenveränderungen keine Aussagen be üglich der Anzahl von Eisenbahnkreuzungen in komunaler Baulast bzw. der betroffenen Kommunalstraßen etroffen werden. So, Herr Kollege Heilmann, Ihre Zusatzfragen. Die habe ich selbstverständlich. – Ich danke zunächst ür die Ausführungen. Ich möchte aber jetzt nachfragen, b Sie nicht doch Zahlen haben. Es gibt ja den Umweltonsultationsbericht Eine feste Fehmarnbeltquerung und ie Umwelt von 2006. Dort steht auf Seite 16 im Absatz Anlagenbedingte dauerhafte Auswirkungen“ unter dem tichwort „Fremdenverkehr“: Alle 43 Bahnübergänge zwischen Lübeck und Puttgarden bleiben in Betrieb. Herr Staatssekretär, Sie haben das ja eben alles noch inmal sehr deutlich erklärt. Ihre Ausführungen stehen edoch im Widerspruch zu dem genannten Umweltbeicht. Nach diesem kann man ja davon ausgehen, dass es chon Zahlen gibt. Ich möchte einfach darauf hinweisen, ass es, auch wenn es für Sie im Verkehrsministerium icht sehr viel Geld ist, für kleine Kommunen in Ostholtein, die einen solchen Bahnübergang laut § 13 Eisenahnkreuzungsgesetz ertüchtigen und dafür 10 000 Euro ufwenden müssen, schon eine Menge Geld ist. Deshalb rage ich hier noch einmal nach, um den Kommunen entprechende Auskünfte geben zu können. A Es ist gut möglich, dass die von Ihnen zitierte Ausage aus dem Bericht und die Zahlenangabe stimmen. rotzdem ist es so, dass man sich dann, wenn man in die onkrete Planung eines solchen Ausbauprojektes geht, rst einmal darüber verständigen muss – hier hat, wie geagt, gerade die Vorplanung begonnen –, ob auf der betehenden Trasse die geforderte Zweigleisigkeit hergetellt werden kann. Ich erinnere mich an andere Projekte ich sitze zum Beispiel im Projektbeirat der zwischen berhausen und der holländischen Grenze verlaufenden etuwe-Linie, wo es um den Bau eines dritten Gleises eht –, bei denen nicht automatisch klar war, dass das eitere Gleis immer neben der vorhandenen Trasse iegt: Es kann Radiusänderungen geben, das Gleis kann eilweise rechts oder links von der bestehenden Trasse 20666 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Parl. Staatssekretär Achim Großmann liegen. Das heißt, im Rahmen der Konfiguration der Trasse wird es unter Umständen noch zu Änderungen kommen. Deshalb ist, wie ich glaube, die Aussage richtig, dass wir zum Zeitpunkt der beginnenden Vorplanung noch nicht sagen können, welche konkreten Auswirkungen dieses Bauvorhaben haben wird. Sie haben völlig recht: Das Eisenbahnkreuzungsgesetz nimmt auch die Kommunen mit in Haftung. Darin ist so geregelt, dass abhängig von der Art der Straßen und der anderen Verkehrsträger, die die Trassen kreuzen, Umlagen erhoben werden. Auch hier gibt es dann aber die Möglichkeit – das mögen die nächsten Jahre zeigen –, tragfähige Lösungen zu finden. Wieder einmal gespiegelt auf Nordrhein-Westfalen – ohne dass ich damit sagen will, dass diese Lösungen auch alle für SchleswigHolstein infrage kommen –, kann ich zum Beispiel sagen, dass die Mittel, die der Bund nach den Beschlüssen der ersten Föderalismuskommission aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz den Ländern zur Verfügung stellt, natürlich auch für die Beseitigung von Eisenbahnkreuzungen in Anspruch genommen werden können. Das heißt, den Kommunen kann ein Großteil der entstehenden Kosten auch mit Bundesgeld über die betroffenen Länder ersetzt werden. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich habe noch eine Nachfrage. – Ich habe vorhin aus dem Umweltkonsultationsbericht zitiert. Erst heute hatte ich ein Gespräch mit Vertretern, die sich sehr vehement für die Fehmarnbelt-Querung in Deutschland einsetzen. Es gibt eine ganze Reihe von Untersuchungen, in denen viel über Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und soziale Belange enthalten ist. Sie sagen, dieser Bericht sei zwar schön geschrieben und enthalte viele Punkte, aber es könne am Ende ganz anders kommen. Wir müssen also ganz neu über das Projekt nachdenken; denn Ihrer Antwort entnehme ich mehr oder weniger, dass vieles, was bisher geschrieben wurde, zwar Anhaltspunkte sein können, aber dennoch nach dem Motto „Papier ist geduldig“ verfasst wurden. Ist das so? Können Sie bestätigen, dass Sie mir keine definitive Aussage darüber geben können, wie viele Übergänge es gibt, bei denen Kommunen womöglich zahlen müssen? A Herr Heilmann, ich glaube, Sie verwechseln immer noch zwei Bewertungsgrundsätze. Die Aussage, die Sie zum zweiten Mal zitiert haben, besagt, dass es angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Bahntrasse befahren wird, nicht notwendig wäre, diese 43 Bahnübergänge aufzuheben. Ich habe gesagt, dass im Rahmen der Vorplanung unter Umständen Vorschläge dazu gemacht werden. Vielleicht kommen sie sogar von den Kommunen; denn viele Kommunen sind im Rahmen ihrer städtebaulichen Entwicklung mit der Bahn in Verhandlungen darüber, Bahnübergänge aufzulösen. In der Planung k t a n u S U h B l k r j n b c d w n a b h M – t h w e d s i f b c l d e H V w (C (D önnte, ausgelöst durch verschiedene am Verfahren Beeiligte, durchaus eine Situation entstehen, die mich vernlasst, diese Zahl zu korrigieren. Deshalb verweise ich och einmal auf die Vorplanung. Ich glaube, die Zusammenführung der beiden völlig nterschiedlichen Bewertungsgrundsätze – das haben ie gerade versucht – ist einfach nicht zulässig. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich möchte noch eine Klarstellung anfügen. Dieser mweltkonsultationsbericht ist ja nicht von irgendwem erausgegeben worden. Er ist auf deutscher Seite vom undesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick ung und auf dänischer Seite vom Ministerium für Verehr und Energie herausgegeben worden. Die Bundesegierung ist also daran beteiligt gewesen. Führen Sie etzt konkrete Gespräche mit ostholsteinischen Kommuen, zum Beispiel mit den Städten Neustadt und Oldenurg, ob Bahnübergänge aufgelöst und stattdessen Brüken oder Tunnel gebaut werden können? A Da ich in den letzten beiden Antworten darauf hingeiesen habe, dass die Bahn gerade erst mit der Vorplaung begonnen hat, ist für jeden einsichtig, dass es derrtige Gespräche noch gar nicht geben kann. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Die Parlamentarische Staatssekretärin Klug sitzt ne en Ihnen auf der Regierungsbank. Der Umweltminister at im Mai in Ostholstein auf einer Veranstaltung die einung geäußert, er halte die Fehmarnbelt-Querung das ist nicht von mir; das hat der Bundesumweltminis er so gesagt – für eine „bekloppte Idee“. Letzte Woche atte die Frau Staatssekretärin Besuch aus Ostholstein, enn ich es den Zeitungen richtig entnommen habe. Vor dem Hintergrund, dass hier offensichtlich Uninigkeit in der Bundesregierung zwischen dem Bunesumweltministerium, das von einer „bekloppten Idee“ pricht, und Ihrem Ministerium – Herr Tiefensee hat sich n Elmshorn ganz anders geäußert – herrscht, möchte ich ragen, welche Auswirkungen diese Uneinigkeit auf das evorstehende Ratifizierungsverfahren hat. Letzte Wohe wurde uns der entsprechende Gesetzentwurf vorgeegt. A Ich gehe einmal davon aus, dass Sie dann von Uninigkeit in der Bundesregierung sprechen können, wenn err Gabriel diese Äußerung am Kabinettstisch bei der erabschiedung des Staatsvertrages wiederholt. Warten ir das doch einmal ab! Ich gehöre nicht zu der Politi Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20667 Parl. Staatssekretär Achim Großmann kergeneration, die jede Äußerung eines Politikers kommentieren muss. Ich finde, man darf einem auch einmal etwas durchgehen lassen. Ich rufe die Frage 28 des Kollegen Rainder Steenblock auf: Mit welcher Begründung hält die Bundesregierung trotz stark veränderter ökonomischer Rahmenbedingungen und der Tatsache, dass bisher noch nicht feststeht, in welcher Form eine feste Querung über den Fehmarnbelt realisiert werden wird – Tunnel oder Brücke – und somit auch die ökologischen Auswirkungen des Projektes in keinster Weise bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können, an dem Plan fest, das Bundeskabinett im Dezember 2008 über den Bau der Brücke entscheiden zu lassen? A Lieber Rainder Steenblock, für die Bundesregierung gibt es keinen Anlass, die Kabinettsbefassung zu verschieben. Im Vorfeld der Unterzeichnung des Staatsvertrages ist das Projekt sehr sorgfältig untersucht worden. Dies betrifft insbesondere die umweltbezogenen Fragen. Die Ergebnisse sind in den Entscheidungsprozess eingeflossen. In den nun folgenden Planund Genehmigungsverfahren sind unter anderem die ökologischen Auswirkungen vertieft zu untersuchen und abzuwägen, und es ist zu entscheiden, ob die Querung als Brücke oder als Tunnel realisiert werden soll. Dies ist das vorgegebene Verfahren. In dem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über eine feste Fehmarnbelt-Querung ist festgelegt, dass das Königreich Dänemark die feste Fehmarnbelt-Querung errichten und betreiben wird und die Kosten trägt. Die Finanzierung und damit auch die Klärung der Frage, ob auf veränderte ökonomische Rahmenbedingungen zu reagieren ist, fällt insofern in die Zuständigkeit des Königreichs Dänemark. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatssekretär, ich würde Sie jetzt natürlich am liebsten fragen, welchen Minister Sie meinten, als Sie sagten, dass Sie manche Äußerung nicht so ernst nehmen; aber das tue ich nicht. Ich möchte auch vor dem Hintergrund dessen, dass Sie auf die Frage des Kollegen Heilmann geantwortet haben, dass man im Ministerium nicht so genau wisse, was da passiert, meine Frage stellen. Auf welcher Grundlage die Bundesregierung entscheidet, ist ihre Sache. Aber auch das Parlament muss im nächsten Jahr damit befasst werden. Deshalb muss man sehen: Die bisherige Fährverbindung ist im Augenblick nicht einmal zu 40 Prozent ausgelastet; das heißt, zurzeit sind nicht einmal 4 500 Fahrzeuge auf dieser Verbindung unterwegs. Eine norwegische Reederei hat angekündigt, eine zweite Fährverbindung aufzubauen, und zwar zu Preisen, die die Hälfte der bisherigen Transportpreise für Autos ausmachen. Sie wissen, dass man für die Beförderung über d g F s B b S – 1 d v f p n t s B k t d P f n a W S r l m d B t r l l n a h l E I d d b E e p s (C (D ie feste Fehmarnbelt-Querung aufgrund der Kosten anz andere Preise verlangen wird als für die bisherigen ährverbindungen. Zudem ist in einer Bundestagsdruckache nachzulesen, dass die Gefahr besteht, dass die aupreise für die feste Fehmarnbelt-Querung sich um is zu 100 Prozent erhöhen. Darüber hinaus steht in dem taatsvertragsentwurf: Sollten die Voraussetzungen für das Projekt oder für Teile des Projekts sich deutlich anders entwickeln als angenommen … das ist aus meiner Sicht zurzeit der Fall –, werden die Vertragsstaaten die Lage aufs Neue erörtern. Außerdem sind wir wahrscheinlich mit knapp Milliarde Euro im Obligo, was die Hinterlandverbin ung angeht. Halten Sie es vor dem Hintergrund, dass sich also graierende Rahmenbedingungen verändert haben, wirklich ür vernünftig, dass die Bundesregierung zu diesem Zeitunkt eine Entscheidung anstrebt? Ist es nicht vielmehr otwendig, zunächst die Fragen, die die Kommunen bereffen, die die Umwelt betreffen – Sie haben selber geagt, Sie wissen bislang nicht, ob ein Tunnel oder eine rücke gebaut werden soll; eine Umweltverträglicheitsprüfung gibt es auch noch nicht –, zu klären, bevor atsächlich ein Staatsvertrag geschlossen wird? A Man muss sich einmal anschauen, wie ein solches rojekt entwickelt wird, Herr Steenblock. Wir schaffen ür die feste Fehmarnbelt-Querung ja nicht ein völlig eues Verfahren, sondern wir tun das, was wir auch bei nderen kleinen, mittleren und großen Projekten tun: ir entwickeln sie Schritt für Schritt. Zur ökonomischen eite komme ich gleich. Fangen wir einmal mit der Entwicklung des Verfahens an. Zunächst muss eine Grundsatzentscheidung voriegen. Erst dann erfolgt die Planungsvertiefung im Rah en des Genehmigungsverfahrens. Dazu gehört für ieses Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit eteiligung der Öffentlichkeit; eine Natura-2000-Ver räglichkeitsprüfung gemäß EU, FFHund Vogelschutzichtlinie, ist erforderlich, sofern Schutzgebiete erhebich beeinträchtigt werden. Art. 13 des Staatsvertrages egt fest, dass eine Entscheidung über die Wahl der techischen Lösung für die feste Fehmarnbelt-Querung unter nderem auf Grundlage der UVP getroffen wird. Das eißt, erst wartet man ab, was bei den Umweltverträgichkeitsprüfungen herauskommt, und dann wird die ntscheidung unter anderem über die Variante gefällt. ch weiß nicht, ob Sie es wissen: Die dänische Seite hat ie Beauftragung qualifizierter technische Berater für en Bau der festen Fehmarnbelt-Querung ausgeschrieen. Sie hat vier Beratergruppen, wenn ich es richtig in rinnerung habe, für eine Brückenlösung und drei für ine Tunnellösung berufen. Das sind internationale Kaazitäten, die dabei helfen sollen, dieses Problem zu löen. 20668 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Parl. Staatssekretär Achim Großmann Im Zusammenhang mit der ökonomischen Seite haben wir im Vorfeld mit unseren dänischen Freunden darüber gesprochen, welche Risikobehaftung dieses Projekt haben könnte. In der Risikoeinschätzung waren die Dänen mutiger und entschlossener als wir. Wir haben etwas mehr Risiken gesehen als die Dänen. Die Dänen haben viele Erfahrungen mit solchen Brücken und sagen uns: Selbst da, wo wir negativ gestartet sind, liegen die Zahlen inzwischen weit über denen, die zunächst in der Planung angesetzt worden sind. Deshalb haben wir uns im Staatsvertrag darauf geeinigt, dass die Kosten für den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung konsequent von den Dänen übernommen werden – und damit alle Risiken. Im Staatsvertrag ist festgelegt, dass die finanziellen Verpflichtungen der Bundesrepublik nur die deutschen Hinterlandanbindungen betreffen. Ich finde, wenn eine Seite sagt: „Wir sind in der Risikobewertung deutlich positiver eingestellt; wir beurteilen das Ganze so wirtschaftlich, dass wir das Risiko sogar komplett übernehmen wollen“, dann kann man uns nicht die Frage stellen, ob wir uns nicht mit den ökonomischen Auswirkungen beschäftigen sollten. Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass diese nach wie vor eine Rolle spielen. Deshalb ist im Vertrag auch festgelegt, dass beide Seiten, wenn sich die Grundlagen deutlich verändern würden, eine Exitstrategie haben. So sehen Staatsverträge aus. Das ist erst ein Entwurf. Der Staatsvertrag muss ratifiziert werden. Wir haben alle Zeit, um uns in den nächsten Monaten im Parlament sehr ausgiebig mit diesen strittigen Fragen zu beschäftigen. Ich hoffe, dass es zu einer guten Lösung kommt. Herr Steenblock, Sie können noch eine Zusatzfrage stellen. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619204900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619205000
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619205100
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1619205200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619205300

(A) )


(B) )

Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619205400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619205500
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619205600
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619205700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619205800
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619205900
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619206000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619206100

(Az. L6 AS 336/07), nach dem die Hartz-IV-Regelsätze nicht


(A) )


(B) )

Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619206200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619206300
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619206400
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619206500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619206600
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619206700
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1619206800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619206900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619207000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619207100
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619207200

(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619207300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619207400
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619207500
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619207600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619207700
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619207800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619207900
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619208000
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619208100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619208200
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619208300

(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619208400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619208500
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619208600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619208700
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619208800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619208900
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619209000
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619209100

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619209200
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619209300
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619209400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619209500
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619209600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619209700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619209800
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619209900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619210000

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619210100
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619210200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619210300
Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619210400
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619210500

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619210600

Herr Staatssekretär, ist es aus Ihrer Sicht dem gesun-
den Menschenverstand nicht deutlich näher, dass man ei-
nen Staatsvertrag zum Bau einer Brücke – das ist ja der
Inhalt des Staatsvertrages – nur dann schließt, wenn man
weiß, was man will? Für die Planung aber – wie Planung
funktioniert, weiß auch ich so in etwa – brauchen wir
keinen Staatsvertrag. Das kann man weit unterhalb die-
ser Ebene handhaben und sagen: Wir schaffen erst ein-
mal durch Untersuchungen Klarheit – da bin ich immer
dabei –, was eigentlich gemacht werden muss und wie
teuer es wird, und dann schließen wir einen Vertrag, um
das Geplante zu bauen. Dann ist auch klar, wie viel jeder
dazu beiträgt. Wir sind immerhin mit knapp 1 Milliarde
Euro dabei. Es ist nicht so, dass die Dänen das ganze Ri-
siko tragen. Vielmehr sind auch wir mit sehr viel Geld
dabei.

Deshalb noch einmal die Frage: Wäre die Reihen-
folge der Entscheidungen andersherum nicht sinnvoller,
nämlich dass man zunächst einmal alle notwendigen Un-
tersuchungen durchführt, sodass man weiß, was auf ei-
nen zukommt, und dann über das konkrete Projekt einen
Staatsvertrag schließt?

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(C (D A Nein, da bin ich nach wie vor anderer Auffassung. as gilt für kleine, mittlere und große Projekte. Es gibt inen vernünftigen Verfahrensablauf. Er ist vorgeschrieen. Sie werden eine Untersuchung im Hinblick auf die otwendige Tiefenschärfe, eine UVP, all das, was im Geetz vorgeschrieben ist, unter der Beteiligung der öffentichen Träger nicht in der gewünschten Qualität bekom en, wenn Sie diesen vorgesehenen Prozess nicht urchlaufen. Außerdem, Herr Steenblock, haben wir festgestellt, ass all das, was uns jetzt bewegt, sehr volatil ist. Wir aben in diesem Jahr schon sehr hohe und dann abstürende Ölpreise erlebt. Dasselbe gilt für Stahlund Baureise. Auf dem Logistikmarkt wird gesagt: Natürlich püren wir jetzt eine Delle. – Aber alle sagen uns: Das ist ine Delle, und es geht auch wieder in die andere Richung. Ich glaube, wir wären schlecht beraten, wenn wir bei rojekten sozusagen alle drei Wochen zusammenkomen, uns ein paar Zahlen anschauen und dann auf die remse oder das Gas treten würden. So kann man interationale Beziehungen im Verkehr nicht organisieren nd auch keine Verkehrsinfrastruktur entwickeln. Eine Zusatzfrage des Kollegen Heilmann. Herr Staatssekretär, ich sehe mich gezwungen, doch och einmal eine Frage zu stellen. Seit Monaten greift ie Finanzkrise in der Welt um sich. Es wird deutlich, ie wir alle miteinander verwoben bzw. globalisiert ind, wie es häufig formuliert wird. Nun haben Sie geagt, dass Dänemark das alleinige Risiko trägt. Sind Sie er Meinung, dass das in der jetzigen Situation überaupt noch haltbar ist? Es mag sein, dass Dänemark sagt: Wir bezahlen das. – ollte aber der böse Fall eintreten – wir leben alle geeinsam in der EU –, sehe ich die Bundesrepublik eutschland dann doch wieder in der Verantwortung, uch für dieses Projekt und seine Finanzierung. Sind Sie der Meinung, dass wir unter diesen Gesichtsunkten eine solche Argumentation noch aufrechterhalen können? A Ich bin der Meinung, dass wir bei Investitionen in inernationale Verkehrsinfrastrukturen gut beraten sind, as zu tun, was wir bis jetzt überall bei grenzüberschreienden Projekten gemacht haben: Wir haben Staatsverräge geschlossen und uns dann an die Arbeit gemacht, iese umzusetzen. Ich rufe die Frage 29 des Kollegen Manfred Kolbe uf: Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20669 Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner Ist der Bundesregierung bekannt, welche sicherheitstechnischen Gründe dazu geführt haben – ausgelöst durch die Radachsenkontrollen an ICE-Zügen –, dass der Fahrplan so geändert wurde, dass es bei der ehemals einheitlichen Fahrstrecke Hamburg–Berlin–Leipzig–München jetzt zu einer Zweiteilung in der Art gekommen ist, dass die Fernverkehrsstrecke Hamburg–Berlin nach wie vor im Stundentakt und größtenteils mit ICE bedient wird, während die Strecke Berlin–Leipzig–München nur noch grundsätzlich im Zweistundentakt und mit Ersatzzügen bedient wird? Bitte schön, Herr Staatssekretär. A Vielen Dank. – Herr Kolbe, auch Ihre Fragen möchte ich wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam beantworten. Dann rufe ich auch die Frage 30 des Abgeordneten Kolbe auf: Falls die Bundesregierung entsprechende Kenntnisse hat, welche Gründe waren dies? A Nach § 4 Abs. 1 Allgemeines Eisenbahngesetz sind die Eisenbahnen verpflichtet, ihren Betrieb sicher zu führen und die Eisenbahninfrastruktur, Fahrzeuge und Zubehör sicher zu bauen und in einem betriebssicheren Zustand zu halten. Die Änderungen des Angebots aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Fahrzeugen, deren Radsätze häufiger geprüft werden als bisher vorgesehen, liegt in der unternehmerischen Verantwortung des Eisenbahnverkehrsunternehmens. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, jetzt haben Sie den Kern der Frage ignoriert. Als regelmäßigem Benutzer dieser Strecke ist mir aufgefallen, dass die Strecke Berlin–Hamburg – das habe ich mir auch ausdrucken lassen – im Einstundentakt mit dem ICE befahren wird, während die Strecke Berlin-Leipzig–München lediglich im Zweistundentakt mit Ersatzzügen befahren wird. Früher wurden beide Strecken einheitlich im Einstundentakt mit dem ICE befahren. Warum diese Ungleichbehandlung? A Ich versuche, Ihnen im zweiten Teil meiner Antwort noch etwas Genaueres dazu zu sagen. Ich möchte zunächst noch einmal den letzten Teil meiner ersten Antwort vorlesen: Die Änderungen des Angebotes – damit ist gemeint, wie oft man wo fährt – aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Fahrzeugen, deren Radsätze häufiger geprüft werden als bisher vorgesehen, liegen in der u k s r m i t d w m h g g B F r d a t g v K v t S d D z a a d V u f H s E t d R d w t r a K (C (D nternehmerischen Verantwortung des Eisenbahnverehrsunternehmens. Das heißt, ich habe nicht nur über die Sicherheit geprochen, sondern damit zusammenhängend auch daüber, dass das Unternehmen zu entscheiden hat, wo es it welchen Fahrzeugen in welchem Takt fährt, wenn hm weniger Züge zur Verfügung stehen. Das ist eine unernehmerische Entscheidung. Deshalb kann ich Ihnen iese Frage im Namen der Bundesregierung nicht beantorten. Jetzt möchte ich Ihnen eine Brücke bauen, wie Sie öglichst schnell zu einer Antwort kommen können; so abe ich es bei vielen anderen Kolleginnen und Kolleen, die mich angerufen oder angeschrieben haben, auch emacht. Sie richten Ihre Frage an die Deutsche ahn AG. Ich weiß, dass diese versuchen wird, all diese ragen zeitnah zu beantworten. Ich denke, das ist der ichtige Weg. Die unternehmerische Verantwortung kann ie Bundesregierung der Bahn in der Fragestunde nicht bnehmen. Die Bahn ist verpflichtet und auch gut beraen, Ihnen zu erklären, warum sich das Angebot auf einien Strecken trotz eingeschränkter Anzahl von Zügen om Angebot anderer Strecken unterscheidet. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Nimmt die Bundesregierung es denn irgendwie zur enntnis, oder interessiert sie das überhaupt nicht? Ich erstehe, dass dies in der unternehmerischen Verantworung der Bahn liegt. Meine Frage ist aber: Interessiert ie das überhaupt nicht? Wie befassen Sie sich damit? A Mich interessiert das sehr. Mich treibt das auch um. eshalb ist es ganz wichtig, die Bahn darin zu unterstüt en. Die Bahn hat die Züge nicht gebaut; das darf man uch einmal erwähnen. Deshalb ist es wichtig, eine Verntwortungskaskade herzustellen, die klarmacht, wer in iesem Bereich Verantwortung hat und wer in eigener erantwortung sagt: Diese Radwellen müssen nach sondso vielen Kilometern geprüft werden. Was wir jetzt machen, ist eine Reaktion auf einen Unall. Dabei geht es um die mangelnde Transparenz im inblick auf diejenigen, die im industriellen Betrieb die er Anlagen Verantwortung übernehmen müssten. Das isenbahn-Bundesamt hat angesichts seiner Verantwor ung für die Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn urch Sicherheitsauflagen dafür zu sorgen, dass diese adwellen in regelmäßigen Abständen überprüft weren, sodass es nicht zu weiteren Unfällen kommt. In anderen europäischen Ländern, wo ähnliche Radellen im Einsatz sind, gibt es längere Untersuchungsin ervalle. Wir versuchen, in gemeinsamer Verantwortung elativ schnell dazu zu kommen, dass diese Regelung uch bei uns wieder greifen kann und wir eine größere undenzufriedenheit bei gleichzeitig ordentlicher Si 20670 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 Parl. Staatssekretär Achim Großmann cherheit im Bahnverkehr gewährleisten können. Sie können sicher sein, dass ich einen großen Teil meiner Zeit darauf verwende, darüber nachzudenken, wie man das gewährleisten kann, und entsprechende Gespräche zu führen. Man kann die Deutsche Bahn aus ihrer unternehmerischen Verpflichtung aber nicht entlassen. Das wäre eine Rückgängigmachung des Privatisierungsprozesses, den wir 1993 im Bundestag beschlossen haben, und zwar in großer Übereinstimmung, da nicht nur die damaligen Koalitionsfraktionen zugestimmt haben, sondern auch die SPD. Sie haben keine weitere Zusatzfrage, Herr Kolbe? – Bitte. Sind der Bundesregierung die wirklich chaotischen Verhältnisse auf der Strecke Berlin–Leipzig bekannt? Ist der Bundesregierung bekannt, dass es regelmäßig zu Verspätungen kommt und die Züge regelmäßig so überfüllt sind, dass die Hälfte der Fahrgäste nur noch Stehplätze bekommt? A Gehen Sie einmal davon aus, dass wir reichlich Mails und Briefe bekommen. Eine Zusatzfrage der Kollegin Landgraf. Herr Staatssekretär, ist es möglich, dass die Bundesre gierung Einfluss nimmt und die Bahn auffordert, Kulanzregelungen vorzunehmen? Insbesondere auf der gerade genannten Strecke ist die Situation für die Fahrgäste unzumutbar. Aufgrund der längeren, unberechenbaren Fahrzeiten und der überfüllten Züge sind die hohen Preise nicht mehr angemessen. A Ich muss jetzt ein bisschen aufpassen, weil ich das aus dem Kopf sagen muss; dabei kann man Fehler machen. Später findet man sich dann mit einer Aussage im Protokoll wieder und bekommt böse Briefe, in denen steht, dass man etwas gesagt hat, was gar nicht stimmen würde. Deshalb sage ich das jetzt einmal im Konjunktiv: Ich meine, gelesen zu haben – ist das Konjunktiv?; auf jeden Fall führe ich konditional ein –, dass sich die Bahn hinsichtlich der Kulanz gegenüber den Kunden sehr stark bewegt hat. Ich meine auch, gelesen zu haben und von Kundinnen und Kunden in Gesprächen erfahren zu haben, dass durch Fahrplanänderungen die notwendige Transparenz wiederhergestellt worden ist. Das heißt, es fallen zwar Züge aus, aber das ist im Fahrplan eingeplant, sodass man sich orientieren kann und sieht, wel c w D n F b – a g k L d i r d d H d u D k w n K g N r i k S (C (D he Züge fahren und welche Züge nicht fahren, auch enn das Angebot reduziert wurde. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Troost. Als ebenfalls ständiger Nutzer dieser Strecke sage ich: ie Frage bezog sich nicht darauf, dass es wesentlich weiger Züge gibt. Das verstehen wir. Das muss so sein. Die rage bezog sich vielmehr darauf, dass es eine Ungleichehandlung zwischen der Strecke Hamburg–Berlin man sieht diesen ICE ankommen, wenn man in einen nderen Zug einsteigt – und der Strecke Berlin–Leipzig ibt. Bei der Ungleichbehandlung dieser Bahnstrecken önnte man schon den Eindruck gewinnen, dass die obby in Hamburg stärker ist als die Lobby in Sachsen. A Damit sich dieser Eindruck nicht verfestigt, schlage ch Ihnen vor, das zu tun, was ich auch Herrn Kolbe geaten habe: Schreiben Sie die Bahn an und äußern Sie iesen Verdacht, und geben Sie der Bahn Gelegenheit, iesen Eindruck auch auszuräumen. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. – err Staatssekretär, vielen Dank für die Beantwortung er Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf. ie Fragen beantwortet Frau Parlamentarische Staatsseretärin Astrid Klug. Die Fragen 31 und 32 des Kollegen Hans-Josef Fell erden schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 33 der Kollegin Bärbel Höhn auf: Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der aktu ellen Studie des Öko-Instituts im Auftrag des WWF, derzufolge die von der Bundesregierung geforderte Ausweitung der Anerkennung von Klimaschutzprojekten im Ausland – sogenannte CDM-/JI-Projekte – im Rahmen des europäischen Emissionshandels dazu führen kann, dass weniger als ein Fünftel der nominellen deutschen Emissionsreduktionen tatsächlich im Inland erbracht wird? Bitte schön, Frau Staatssekretärin. A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr verehrte Frau ollegin Höhn, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Das in der Studie des Ökoinstituts verwendete Menengerüst bildet die Position der Bundesregierung zur utzung von Klimaschutzprojekten im Ausland nicht ichtig ab. In einem EU-weiten Emissionshandelssystem st allein die EU-weite Gesamtmenge nutzbarer Zertifiate maßgeblich. Daher ist eine isolierte Betrachtung der ituation in Deutschland nicht möglich. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20671 Ihre Zusatzfragen. Frau Staatssekretärin, habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie die Ergebnisse der Studie nicht für sinnvoll halten, wonach die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent reduziert werden sollen, mit den Verhandlungen der Bundesregierung in Brüssel aber jetzt erreicht wird, dass man 80 Prozent dieser Reduktion nicht hier erbringen muss, sondern ins Ausland verlagern kann? Wie lautet denn Ihr Ergebnis? Was könnte man denn aus Ihrer Sicht an CO2-Reduktionen nicht hier erbringen, sondern ins Ausland verlagern? Ich hätte gern Ihre Einschätzung hierzu. Wie groß ist denn die Menge, die man ins Ausland verlagern kann, aus Ihrer Sicht? Sie verhandeln doch in Brüssel, und das hätte ich gern gewusst. Worüber verhandeln Sie dort? Was kann man verlagern? Das ist eine entscheidende Frage. A Ich sage Ihnen noch einmal die Position, die Deutschland zu Beginn der Verhandlungen in Europa eingebracht hat. Wir waren der Meinung, dass 50 Prozent der Emissionsminderungen, die zwischen 2012 und 2020 zu erbringen sind, über CDMund JI-Projekte möglich sein sollen. Frau Staatssekretärin, wir diskutieren in Deutschland massiv über neue Kohlekraftwerke. Ihr Minister ist der Auffassung, neue Kohlekraftwerke seien kein Problem. Dies werde am Ende der Emissionshandel retten; denn dieser deckele die CO2-Emissionen. Dann würden sich Kohlekraftwerke nicht mehr rechnen. Wenn Sie selber davon ausgehen, dass man 50 Prozent der CO2-Reduktionen von Deutschland ins Ausland verlagern kann, was bedeutet das dann aus Ihrer Sicht für die neuen Kohlekraftwerke? Wie viele neue Kohlekraftwerke wollen Sie eigentlich bauen? A Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass die Verhandlungen auf europäischer Ebene noch nicht abgeschlossen sind. Ich habe vorhin auf die deutsche Verhandlungsposition zu Beginn der Verhandlungen hingewiesen. Die Position der Bundesregierung ist, dass es dem Klima egal ist, wo Emissionsminderungen erzielt werden, und dass wir ein Instrument brauchen – CDM und JI stellen derartige Instrumente dar –, das ein möglichst optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis bei Investitionen in den Klimaschutz erzielt. Deshalb macht es Sinn, Emissionsminderungen nicht komplett im eigenen Land zu erbringen, sondern über den Technologietransfer auch Finanzmittel in Entwick l u a i a w m m ü e l e E z N i w d t n f d d w T e A n n i H i W v p t n s g u d w s T z (C (D ungsund Schwellenländern zur Verfügung zu stellen, m dort in Klimaschutzprojekte zu investieren und diese uch bei uns entsprechend anzurechnen. Bezogen auf die Kohlekraftwerke bedeutet das, dass n Zukunft für die Energieversorgung in Deutschland uch weiterhin Großkraftwerke gebraucht werden, dass ir über den Emissionshandel die Möglichkeit haben, öglichst ambitionierte Benchmarks festzusetzen, damit öglichst effiziente Kraftwerke gebaut werden, dass wir ber den Preis für CO2 die Möglichkeit haben, zu steurn, wie viele Kraftwerke noch attraktiv und wirtschaftich sind. Emissionsminderungen müssen natürlich nicht nur im igenen Land erbracht werden. Es ist durchaus sinnvoll, missionsminderungen auch außerhalb Europas zu erielen. Eine Zusatzfrage der Kollegin Kurth. Undine Kurth EN)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619210700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619210800
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619210900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619211000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619211100

(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619211200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619211300
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619211400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619211500
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1619211600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619211700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619211800
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1619211900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619212000

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619212100
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1619212200
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619212300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619212400
Katharina Landgraf (CDU):
Rede ID: ID1619212500
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619212600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619212700
Dr. Axel Troost (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1619212800
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1619212900

(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Gut!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619213000
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619213100

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619213200
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619213300
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619213400
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619213500
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619213600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619213700
Frau Staatssekretärin, natürlich ist es richtig, und es

st sicherlich auch unstreitig, dass es dem Klima egal ist,
o CO2 gespart wird. Es ist ganz sicher auch richtig,
ass man darüber nachdenken muss, wie sich dies im in-
ernationalen Kontext verhält und wie man das berech-
en muss.

Vor dem Hintergrund der Klimakonferenz in Poznań
rage ich nun: Ist es Ihrer Meinung nach nicht auch für
ie Glaubwürdigkeit und für die Durchsetzungskraft
eutscher Vorschläge eine ganz entscheidende Frage, in-
ieweit die Bundesrepublik Deutschland – quasi als
empovorgeber – bereit ist, zu zeigen, was sie selbst im
igenen Territorium leisten will? Sind 50 Prozent im
usland für die Glaubwürdigkeit in Bezug auf Poznań
icht viel zu viel?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619213800


Sehr geehrte Frau Kollegin Kurth, glauben Sie mir,
ch bin viel in der Welt unterwegs. Deutschland hat im
inblick auf die eigenen Klimaschutzanstrengungen und

m Hinblick auf die technologische Vorreiterrolle in der
elt eine hohe Reputation. Das wird sich bei den Klima-

erhandlungen jetzt und auch im nächsten Jahr in Ko-
enhagen wieder erweisen und die Verhandlungen posi-
iv voranbringen.

Es gehört zur Glaubwürdigkeit im Rahmen internatio-
aler Verhandlungen und eines internationalen Klima-
chutzregimes, dass genügend Mittel für den Technolo-
ietransfer zur Verfügung stehen, damit Schwellenländer
nd Entwicklungsländer überhaupt die Chance haben, an
iesem internationalen Klimaschutzregime beteiligt zu
erden. Über CDM und JI haben wir die Möglichkeit,

olche Finanzmittel zu organisieren und mithilfe des
echnologietransfers entsprechende Projekte zu finan-
ieren.

20672 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008


(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619213900

Herr Kollege Thiele, auch Sie haben noch eine Zu-

satzfrage.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1619214000

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatsse-

kretärin, wir führen jetzt gerade auf europäischer Ebene
die Diskussion über den Emissionshandel. Werden die
Atomkraftwerke in Frankreich berücksichtigt, und, wenn
nein, wie stellt sich das im Verhältnis dar, wie viel Geld
ist in Deutschland mehr aufzuwenden als in Frankreich?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619214100


Ich weise noch einmal darauf hin, dass die Verhand-
lungen noch nicht abgeschlossen sind. Sie sind auf der
Zielgeraden und werden Ende nächster Woche abge-
schlossen. Wenn das Ergebnis vorliegt, wird man genau
solche Dinge berechnen können.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie wissen also nichts?!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619214200

Ich rufe die Frage 34 der Kollegin Bärbel Höhn auf:

Sind Medienberichte zutreffend, dass die Bundesregie-
rung, anders als vom Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, zunächst gefor-
dert, bei den Verhandlungen über die Ausgestaltung des
europäischen Emissionshandels die kostenlosen Zuteilungen
von Emissionszertifikaten nicht mehr davon abhängig macht,
dass die betroffenen Industrien im internationalen Wettbewerb
stehen, und welcher prozentuale Anteil der deutschen Indus-
triebetriebe wäre danach von der Auktionierung der Zertifi-
kate ausgenommen?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619214300


Ich beantworte die Frage wie folgt: Nach Auffassung
der Bundesregierung ist die CO2-Intensität einer Bran-
che das vorrangige Kriterium zur Festlegung der von
Carbon Leakage betroffenen Sektoren. Dieses Kriterium
sowie die Schwellenwerte sollten in der Richtlinie ver-
ankert werden. Damit schafft man den gewollten EU-
weit einheitlichen Ansatz. Es muss so früh wie möglich
Rechtssicherheit geschaffen werden. Die Verhandlungen
über die Festlegung geeigneter Kriterien sind allerdings
weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene abge-
schlossen, sodass zum gegenwärtigen Zeitpunkt der An-
teil der ausgenommenen Branchen nicht exakt angege-
ben werden kann.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619214400

Ihre Zusatzfragen, Frau Höhn.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619214500

Frau Staatssekretärin, ich will den Strombereich aus-

klammern; dazu stelle ich gleich meine zweite Nach-
frage. Jetzt möchte ich die Industrie ohne den Strombe-
reich betrachten. Ich würde gerne Folgendes von Ihnen
wissen: In den Umweltverbänden kursieren Gerüchte,
dass über 90 Prozent der Industriebetriebe ausgenommen

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erden und die Zertifikate umsonst bekommen sollen.
as wäre eine absolute Aushöhlung des Emissionshan-
els. Gibt es diese Diskussion? Können Sie bestätigen
der dementieren, dass über 90 Prozent – einige reden
ogar von 98 Prozent – der Industriebetriebe die Emissi-
nszertifikate umsonst bekommen? Wäre das nicht eine
bsolute Aushöhlung des Emissionshandels?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619214600


Erstens möchte ich an der Stelle darauf hinweisen,
ass die Verhandlungen nicht abgeschlossen sind. Es
ibt Diskussionen über unterschiedliche Kriterien. Ge-
ade bei diesem Punkt liegen die Positionen der Mit-
liedstaaten und übrigens auch die Positionen der Kom-
ission und des Europaparlamentes noch sehr weit

useinander. Diese Frage wird man beantworten können,
enn das Ergebnis vorliegt.

Zweitens bedeuten Ausnahmen von Industrieunter-
ehmen von der Versteigerung nicht eine Aushöhlung
es Emissionshandels. Sie sind ja trotzdem Teil des
missionshandels und unterliegen seinen Regeln. Wir

eden über ambitionierte Benchmarks, die an diese Un-
ernehmen angelegt werden, um eine Grundzuteilung
on CO2-Zertifikaten zu bekommen. Insofern wirkt der
missionshandel dort als Lenkungsinstrument.

Uns geht es darum, sicherzustellen, dass gerade Un-
ernehmen, die in einem internationalen Wettbewerb ste-
en und die für die Versteigerung und den Kauf von
O2-Zertifikaten einen besonderen Aufwand betreiben
üssten, nicht negativ belastet werden. Wir würden dem
limaschutz einen Bärendienst erweisen. Denn die Kon-

equenz wäre, dass Unternehmen hier ihre Zelte abbre-
hen und sie außerhalb von Europa aufschlagen und dort
O2 emittieren würden. Wir wollen, dass die Unterneh-
en hier bleiben, dass sie dem strengen Emissionshan-

el hier unterliegen und dass der Emissionshandel hier
eine Lenkungswirkung entfaltet.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619214700

Sie haben noch eine zweite Zusatzfrage.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1619214800

Die Antwort befriedigt nicht, weil sie eher in die

ichtung geht, die die Umweltverbände mit großem Be-
auern prognostizieren. Es wäre in der Tat eine Aushöh-
ung des Emissionshandels.

Meine zweite Nachfrage. Schauen wir uns einmal den
trombereich an: Es gibt einen Beschluss des Deutschen
undestages, dass im Strombereich 100 Prozent der Zer-

ifikate versteigert werden sollen. Nun gibt es mittler-
eile von einigen Ländern die Aussage, dass sie zumin-
est Teile nicht versteigern wollen. Bleibt die
undesregierung an dieser Stelle hart, und setzt sie die-

en Bundestagsbeschluss um? Oder passiert genau das,
as wir von den Umweltverbänden über das Verhalten
er Bundesregierung hören: dass sie sich hier als Motor
arstellt, in Brüssel aber de facto bremst und blockiert?
ilt dies letztlich auch im Hinblick auf die 100-prozen-

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 192. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Dezember 2008 20673


(A) (C)



(B) (D)


Bärbel Höhn

tige Versteigerung der Zertifikate im Strombereich, oder
bleibt sie hier wirklich hart?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619214900


Es ist nach wie vor die Position der Bundesregierung,
dass wir im Strombereich 100 Prozent der Zertifikate
auktionieren wollen. Aber auch dieser Punkt wird Teil
eines Kompromisspaketes sein. Derzeit wird ja nicht nur
über diesen Punkt verhandelt, sondern über ein gesamtes
Paket, das sich sozusagen auf der Zielgeraden befindet.
In diesem Rahmen spielt natürlich auch dieses Thema
eine Rolle.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619215000

Herr Kollege Thiele, bitte.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1619215100

Frau Staatssekretärin Klug, wenn die Bundesregie-

rung die Verhandlungen in der nächsten Woche abschlie-
ßen möchte, wäre es dann nicht sinnvoll, dass sie vorher
weiß, mit welchen Rahmendaten sie in die Verhandlun-
gen geht? Wäre es nicht sinnvoller, dies vorher zu wis-
sen, anstatt nachher nur sagen zu können: „Das und das
ist dabei herausgekommen“? – Hierzu noch einmal die
Frage: Um wie viel schlechter steht Deutschland da?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1619215200


Ich habe die Position, die Deutschland dort vertritt, in
meiner Antwort auf die eben gestellte Frage erläutert.
Dieser Verhandlungsprozess soll Ende nächster Woche
abgeschlossen werden. In den Verhandlungen gibt es ein
Geben und Nehmen, wenn wir am Ende zu einem Ergeb-
nis kommen wollen. In dieser Frage ist Deutschland mit
einer sehr klaren Haltung in die Verhandlungen gegan-
gen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1619215300

Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die Beantwor-

tung der Fragen.

Wir sind damit am Ende der Fragestunde und auch am
Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 4. Dezember
2008, 9.00 Uhr, ein.

Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen sowie
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen wunder-
schönen Abend.

Die Sitzung ist geschlossen.