Protokoll:
16153

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 153

  • date_rangeDatum: 9. April 2008

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:00 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/153 BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/8714, 16/8739) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Frank Schäffler (FDP) Konzernverlust der Kreditanstalt für Wie- 16058 D 16059 B 16059 B 16059 C 16059 D 16060 A 16060 B 16060 C 16060 C 16060 D 16063 C 16063 C 16064 A 16064 A 16064 B Deutscher B Stenografisch 153. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Gesetzent- wurf zur Änderung des Bundeskindergeld- gesetzes; weitere Fragen zur Kabinetssit- zung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin P D E D C D D D E D 16057 A 16057 B 16058 A 16058 A 16058 B 16058 B 16058 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16061 A undestag er Bericht ung n 9. April 2008 t : aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16061 C 16061 C 16061 D 16061 D 16062 A 16062 B 16062 C 16062 D 16063 A 16063 A deraufbau (KfW) und Auswirkungen auf das Fördergeschäft der KfW nach Ansicht der Bundesregierung II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Frank Schäffler (FDP) Auswirkungen der Rettungsmaßnahmen zu- gunsten der Deutschen Industriebank AG (IKB) auf die Kreditanstalt für Wiederauf- bau und den Bundeshaushalt Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Carl-Ludwig Thiele (FDP) Beurteilung der Übernahme der IKB-An- teile durch den Bund vor dem Hintergrund des Rücktritts von Ingrid Matthäus-Maier als Vorstandsvorsitzende der Kreditanstalt für Wiederaufbau Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 4 Carl-Ludwig Thiele (FDP) Ausgleich der Belastungen bei der Kredit- anstalt für Wiederaufbau (KfW) unter Vermeidung von Einschränkungen bei der Fördertätigkeit der KfW und weiterer Be- lastungen des Bundeshaushalts Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C F M C S d r a c A A Z C M C V B M ü 2 A A Z C M I P 1 d z g t t A D Z I M M A I v G I 16064 B 16064 C 16065 A 16065 B 16065 C 16065 D 16066 A 16066 C 16066 D 16066 D 16067 A 16067 B 16067 D 16068 B 16068 C 16068 D 16068 D 16069 C 16069 C ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . rank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 3 ornelia Hirsch (DIE LINKE) chlussfolgerungen der Bundesregierung aus en Ergebnissen der Studie „Studienbe- echtigte 2006 ein halbes Jahr nach Schul- bgang“ sowie Zeitpunkt der Veröffentli- hung dieser Ergebnisse ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 ornelia Hirsch (DIE LINKE) eröffentlichung der offiziellen Antwort der undesregierung auf den Bericht des UN- enschenrechtsinspektors Vernor Muñoz ber das Recht auf Bildung vom 21. März 007 ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 7 nge Höger (DIE LINKE) osition der Bundesregierung zu der am 9. März 2008 getroffenen Entscheidung er US-amerikanischen Administration be- üglich Genehmigung von Waffenlieferun- en an das Kosovo angesichts der restrik- iven Vorgaben durch die UN-Resolu- ion 1244 ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 arieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nzeichen für eine Verschlechterung des nvestitionsklimas in Russland infolge des on der russischen Duma verabschiedeten esetzes zur Beschränkung ausländischer nvestitionen in 42 strategischen Bereichen 16069 D 16070 B 16070 D 16071 A 16071 C 16072 A 16072 C 16072 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 III Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) Bemühungen der Schweiz bezüglich einer Lockerung der in der Deutschen Verord- nung festgelegten Begrenzung der Anflüge zum Züricher Flughafen über deutsches Gebiet und Haltung der Bundesregierung dazu Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) Reaktion der Bundesregierung auf das An- sinnen der Schweiz bezüglich einer Locke- rung der Deutschen Verordnung (DVO) Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Veronika Bellmann (CDU/CSU) Strafrechtliche Verfolgung von Taxifahrern wegen des Transports illegal Eingereister vor dem Hintergrund der Beförderungs- pflicht nach Personenbeförderungsgesetz und dem Diskriminierungsverbot Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 27 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Schlussfolgerungen der Bundesregierung aus dem Bericht des Bundesrechnungshofes ü V B A t B A P Z D V H D V M D H w z d A P Z D D D V M V B t t f J d r t o 2 A P Z V D 16073 B 16073 C 16074 B 16074 C 16074 D 16075 A 16075 C 16075 D 16076 A ber die „Mitarbeit von Beschäftigten aus erbänden und Unternehmen in obersten undesbehörden“ sowie Maßnahmen zum usschluss der Berücksichtigung von Par- ikularinteressen bei der Gesetzgebung des undes ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zu den Vor- ürfen des Bundesrechnungshofes in Be- ug auf die Beteiligung von Lobbyisten an er Gesetzgebung des Bundes ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 29 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eteiligung externer Mitarbeiter von Un- ernehmen und Verbänden an der Erarbei- ung von Gesetz- und Verordnungsentwür- en der Bundesregierung in den letzten fünf ahren sowie Schlussfolgerungen der Bun- esregierung aus dem Bericht des Bundes- echnungshofes zur Mitarbeit von Beschäf- igten aus Verbänden und Unternehmen in bersten Bundesbehörden vom 25. März 008 ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16076 D 16077 A 16077 C 16078 A 16078 C 16078 D 16079 A 16079 B 16079 D 16079 D 16080 B 16080 D 16080 D 16081 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 Mündliche Frage 30 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erteilung von Auskünften durch die Bun- desregierung über eine Ausbildungsunter- stützung der GSG 9 für Spezialeinheiten anderer Staaten sowie Bewertung der Wir- kung dieser Einsätze Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 31 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Stellungnahme der Bundesregierung zur Auf- forderung der EU-Kommission zur Nachbes- serung des nationalen Gleichbehandlungs- und Antidiskriminierungsrechts Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 38 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Schlussfolgerungen der Bundesregierung aus dem Urteil des EuGH zum niedersäch- sischen Vergabegesetz Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 42 Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einbringung eines Arbeitnehmer-Daten- schutzgesetzes angesichts der aktuellen Fälle von Mitarbeiterüberwachung bei Le- bensmitteldiscountern wie Lidl Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M D M D m v t S M g A K Z D A D H M D K r r g A K Z D Z A B l r m R K M S E A H M J P 16081 C 16081 D 16082 B 16082 C 16082 C 16082 D 16083 B 16083 C 16083 D ündliche Frage 43 r. Diether Dehm (DIE LINKE) aßnahmen der Bundesregierung zur urchsetzung der Möglichkeit von Allge- einverbindlichkeitserklärungen für die om EuGH-Urteil im Fall „Rüffert“ be- roffenen Tarifverträge und Branchen zur icherung von sozialen und tariflichen indeststandards bei öffentlichen Aufträ- en ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 44 r. Diether Dehm (DIE LINKE) onkrete Maßnahmen der Bundesregie- ung zur Weiterentwicklung der Entsende- ichtlinie und der Vergaberichtlinie auf- rund des EuGH-Urteils im Fall „Rüffert“ ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unterschied- iche Auffassungen innerhalb der Bundes- egierung zur Erhöhung der Biospritbei- ischung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arko Mühlstein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . etra Bierwirth (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16084 B 16084 B 16085 B 16085 C 16085 D 16086 A 16086 A 16086 D 16087 A 16088 B 16089 B 16090 C 16092 C 16093 C 16094 B 16095 B 16096 C 16097 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 V Norbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Forderungen von Krankenkassen und eini- gen Bundesländern nach späterem Wirksam- werden des zum 1. Januar 2009 vorgesehenen Gesundheitsfonds durch die Einführung ei- ner Übergangsfrist Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 2 Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bestätigung von Berechnungen über anfal- lende Verwaltungskosten in Höhe von mehr als 1 Milliarde Euro durch die Ein- führung des Gesundheitsfonds und Konse- quenzen der Bundesregierung Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Fragen 5 und 6 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zugrunde liegender Maßstab für die Höhe der finanziellen Förderung im zukünftigen Finanzierungsabkommen für die Sorbische Nationalstiftung und demokratische Legiti- mierung der Vertreter des sorbischen Vol- kes als Verhandlungspartner Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D V D A A A M S E E R s d A A A M R E z A K A M R G g s N A K A M P V d 2 16098 A 16099 B 16100 C 16101 A 16101 B 16101 C 16101 D nlage 5 ündliche Frage 9 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) oraussichtliches Inkraftsetzen der neuen IN 18040 „Barrierefreies Bauen“ ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 12 evim Dağdelen (DIE LINKE) insatz der Bundesregierung zugunsten des rlasses finanzieller Forderungen bzw. der ückführung bisheriger Einnahmen von- eiten der Deutschen Bahn AG gegenüber er Initiative „Zug der Erinnerung“ ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 13 ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) inführung einer generellen Tempobegren- ung auf der Elbe ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 14 ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ründe für die Durchführung der Ausbag- erung der Elbe ohne Prüfung der ökologi- chen Auswirkungen auf Unterelbe und ordsee ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 15 eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erlässlichkeit der Studie „Prognose der eutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 025“ hinsichtlich Entwicklung der Bin- 16102 C 16102 C 16103 A 16103 B VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 nenschifffahrt nach Berlin und Branden- burg in Zusammenhang mit dem Verkehrs- projekt Deutsche Einheit Nr. 17 Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 16 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gutachten und Zahlen für die Aussage von Bundesminister Wolfgang Tiefensee bei ei- nem Besuch in Wittenberge gegenüber der Presse zur Sicherung der Tauchtiefe der Elbe von 1,60 Meter durch Unterhaltsar- beiten an 345 Tagen im Jahr zur Gewähr- leistung der Schifffahrt Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 17 und 18 Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Geplante Ausgestaltung der Eingriffsrege- lung in einem neu zu schaffenden Umwelt- gesetzbuch sowie Aufnahme naturschutz- rechtlicher Regelungen über die gute fachliche Praxis in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 19 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in den Verhandlungen über ein Umweltge- setzbuch zu den Vorschlägen anderer Mi- nisterien bezüglich der Beschränkung der geplanten integrierten Vorhabengenehmi- gung auf IVU-Anlagen Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M S G s c u E g A A A M H G t a f d B A A A M H Z v b t t m d m P n A A A M B V r K 16103 D 16104 A 16104 B 16104 C nlage 13 ündliche Frage 20 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ründe für das Aufführen von Klima- chutzregelungen in verschiedenen Bü- hern des geplanten Umweltgesetzbuches nd für die Reduzierung auf die Bereiche missionshandel und erneuerbare Ener- ien ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 21 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) renze der Unbedenklichkeit bei Konzen- rationen von Phosphor, Alkali- und Erd- lkalimetallen für Katalysatoren und Ruß- ilter sowie deren mögliche Schädigung urch Beimischungen aus Pflanzenöl und iodiesel ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 22 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eitliches Vorziehen der Anrechenbarkeit on mit mineralölstämmigen Ölen hydrierten iogenen Ölen zur Erreichung der gewünsch- en Biokraftstoffquote bei Nichtinkrafttre- en der Verordnung zur Erhöhung des Bei- ischungsanteils von Ethanol; Kenntnis er Bundesregierung über die bessere che- ische und ökonomische Eignung von almöl im Vergleich zu Rapsöl für das ge- annte Verfahren ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Frage 23 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) orgesehene CO2-Einsparung der Bundes- egierung bei der Zusammenstellung ihres lima- und Energiepakets durch die einge- 16104 C 16104 D 16105 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 VII plante, aber nun ausbleibende Erhöhung der Beimischquote für Biokraftstoff sowie Kompensationsmaßnahmen Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 24 Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung der Nachhaltigkeit von Bio- kraftstoffen im Falle der Nichtratifizierung der deutschen Nachhaltigkeitsverordnung für Biokraftstoffe durch die EU-Kommis- sion sowie Haltung der Bundesregierung zur Position der EU-Kommission bezüglich nationaler Nachhaltigkeitsvorschriften im Verhältnis zu den zukünftigen EU-Vor- schriften Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 26 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Unvereinbarkeit der generellen Sicherung von Daten von EU-Bürgern im Ausländer- zentralregister des Bundesamtes für Mi- gration und Flüchtlinge mit europäischem Recht, insbesondere mit der EU-Aufent- haltsrichtlinie, dem Diskriminierungsver- bot sowie den EU-Datenschutzregelungen laut EU-Generalanwalt Miguel Poiares Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Fragen 32 und 33 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Bedenken des brandenburgischen Justizmi- nisteriums im Umgang des Landes Branden- burg mit unbekannten Bodenreformerben sowie Zeitpunkt und Art der Unterrichtung des Bundesministeriums der Justiz Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D K h B A N A M D U n d v A N A M C D t z E t l n d J t A N A M C A k E l d A N 16105 A 16105 C 16105 C 16106 A nlage 20 ündliche Frage 34 r. Hermann Otto Solms (FDP) onditionierung der letzten Sanierungs- ilfe des Einlagensicherungsfonds privater anken ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 35 r. Hermann Otto Solms (FDP) mgang des Bundesministeriums der Fi- anzen bzw. der Bundesanstalt für Finanz- ienstleistungsaufsicht mit der Bewertung on Risiken im Fall von Banksanierungen ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Frage 36 hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erzeitige Anzahl der Anspruchsberechtig- en für den Entlastungsbetrag für Alleiner- iehende; zugrunde gelegte Annahmen zur rmittlung der Zahl der Anspruchsberech- igten in der Datensammlung zur Steuerpo- itik 2007 des Bundesministeriums der Fi- anzen; Abfrage der Anzahl der Nutzer er Steuerklasse II für die vergangenen ahre seit Einführung des Entlastungsbe- rags für Alleinerziehende ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 37 hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) bfrage der Anzahl der Nutzer der Steuer- lasse II für die vergangenen Jahre seit inführung des Entlastungsbetrags für Al- einerziehende und Mitteilung an den Bun- estag ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16106 B 16106 C 16106 D 16106 D VIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 Anlage 24 Mündliche Fragen 40 und 41 Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zum durch die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und anderen in Auftrag gegebenen Exper- tenbericht zur Erfüllung der an die Türkei gestellten Auflagen für eine Absicherung des Ilisu-Staudammprojekts durch Export- kreditgarantien aus Deutschland, Öster- reich und der Schweiz sowie Konsequenzen für das deutsche Engagement Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Frage 48 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Konver- tierung von Homosexuellen Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16107 D 16108 A Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Mündliche Fragen 45 und 46 Alexander Ulrich (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zum EuGH- Urteil bezüglich der Einhaltung von Tarif- verträgen bei der Vergabe öffentlicher Auf- träge sowie in diesem Zusammenhang eventuell bestehender Ergänzungsbedarf bei den europäischen Verträgen Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 47 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Zahl der durch die Aufnahme ihrer Bran- che in das Entsendegesetz einen Mindest- lohn erhaltenden Arbeitnehmer sowie wei- tere Maßnahmen der Bundesregierung bezüglich der Zahlung von Mindestlöhnen für Arbeitnehmer anderer Branchen A M J H s d g t m k g A D A M V H T s H A D 16107 A 16107 C nlage 28 ündliche Fragen 49 und 50 osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Auffas- ung des Vereins Wüstenstrom bezüglich er Entwicklung von homosexuellen Nei- ungen infolge von Traumata sowie zur Be- reuung der Opfer durch Einrichtungen it einer solchen Auffassung; Notwendig- eit einer Intervention durch die Bundesre- ierung bei solchen Veranstaltungen ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 29 ündliche Frage 51 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung bzw. des rägers aej zu den Konzepten von Wüsten- trom e. V. einschließlich der Theorie zu omosexualität und sexuellem Missbrauch ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16108 B 16109 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16057 (A) ) (B) ) 153. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16101 (A) ) (B) ) Beteiligten sowohl in den betroffenen Bundesministe- GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Fragen 5 und 6): Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Frage der Abgeordneten Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 1): Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den Forderungen von Krankenkassen und auch einigen Bun- desländern, den zum 1. Januar 2009 vorgesehenen Gesund- heitsfonds erst nach einer Übergangsfrist wirksam werden zu lassen? Die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten bei allen r a b v f h s A d F D f b l j V F d W k t e g s g g h A r a F K s u s g a w A d A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 09.04.2008* Bartol, Sören SPD 09.04.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 09.04.2008 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.04.2008* Golze, Diana DIE LINKE 09.04.2008 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.04.2008 Dr. Hemker, Reinhold SPD 09.04.2008 Hörster, Joachim CDU/CSU 09.04.2008* Irber, Brunhilde SPD 09.04.2008 Laurischk, Sibylle FDP 09.04.2008 Nitzsche, Henry fraktionslos 09.04.2008 Paula, Heinz SPD 09.04.2008 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.04.2008 Schily, Otto SPD 09.04.2008 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 09.04.2008 Seehofer, Horst CDU/CSU 09.04.2008 Steinbach, Erika CDU/CSU 09.04.2008 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht ien, den Landesregierungen, dem Bundesversicherungs- mt (BVA) und bei den Krankenkassen und ihren Ver- änden laufen seit Monaten intensiv und werden den om Gesetzgeber vorgesehenen Start des Gesundheits- onds zum 1. Januar 2009 sicherstellen. Die jetzt anste- enden Regelungsinstrumente greifen ineinander und ind aufeinander abgestimmt. nlage 3 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die rage der Abgeordneten Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 2): Kann die Bundesregierung Berechnungen, nach denen durch die Einführung des Gesundheitsfonds infolge der Administration für die neuen Zusatzbeiträge und durch die zusätzlichen Transferflüsse, die zwischen Kassen und Ge- sundheitsfonds entstehen, Verwaltungskosten in der Größen- ordnung von mehr als 1 Milliarde Euro verursacht werden, bestätigen, und welche Konsequenzen zieht sie daraus? Die Einrichtung und Verwaltung des Gesundheits- onds setzt auf die bewährten Verwaltungsstrukturen eim Bundesversicherungsamt auf. Hierfür sind zusätz- iche Finanzmittel von nicht einmal 3 Millionen Euro ährlich erforderlich, die für personelle und sächliche erwaltungskosten beim BVA entstehen. Die in der rage enthaltenen Einschätzungen erscheinen der Bun- esregierung bei weitem überhöht und unrealistisch. enn eine Erhebung von Zusatzbeiträgen zum Tragen ommt, ist es Aufgabe der Krankenkassen, hierfür wei- estgehend standardisierte und elektronische Verfahren inzusetzen, die den Verwaltungs- und Kontrollaufwand ering halten. Im Übrigen werden im Startjahr des Ge- undheitsfonds 100 Prozent der voraussichtlichen Aus- aben der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt edeckt sein. Durch die Zuweisungen aus dem Gesund- eitsfonds auf der Grundlage des neuen, vollständigen usgleichs der unterschiedlichen Einkommensstruktu- en und des neuen, morbiditätsorienten Risikostruktur- usgleichs werden die Krankenkassen damit eine inanzausstattung erhalten, mit der gut wirtschaftende assen auskommen und eine gute Versorgung ihrer Ver- icherten organisieren können. Auch Zahlungsflüsse zwischen den Krankenkassen nd dem Gesundheitsfonds, die es im Übrigen bereits eit über 10 Jahren im Rahmen des Risikostrukturaus- leichs zwischen den Krankenkassen gibt, sind im Zeit- lter des Gesundheitsfonds mit überschaubarem Auf- and abzuwickeln. nlage 4 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen der bgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE 16102 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 (A) ) (B) ) Welcher Maßstab liegt der Höhe der finanziellen Förde- rung im zukünftigen Finanzierungsabkommen für die Sorbi- sche Nationalstiftung zugrunde (zum Beispiel Gesamtbedarf oder Erhalt eines institutionellen Grundstocks oder Relation zu anderen von der Bundesregierung geförderten Minderhei- ten)? Mit welchen demokratisch legitimierten Vertretern des Sorbischen Volkes wird bzw. wurde über das neue Finanzie- rungsabkommen für die Sorbische Nationalstiftung verhan- delt? Zu Frage 5: Maßstab für die Bemessung der Höhe der finanziellen Förderung der Stiftung für das sorbische Volk sind die Mittel, die bei sparsamer Haushaltsführung unabweisbar notwendig sind, die sorbische Kultur und Sprache in ih- rer Substanz zu erhalten. Hierbei sind Leistungen von öffentlichen Haushalten (zum Beispiel im Bildungsbe- reich), die unabhängig von der Förderung durch die Stif- tung für das sorbische Volk erbracht werden, selbstver- ständlich in Anrechnung zu bringen. Seitens des Bundes sind auch die im Prüfbericht des Bundesverwaltungsam- tes und die in der Prüfungsmitteilung des Bundesrech- nungshofes über die Prüfung des Zuschusses des Bundes an die „Stiftung für das sorbische Volk“ vom 20. März 2007 aufgezeigten Kritikpunkte zu berücksichtigen. So wird der Bund seine Zuwendung nicht mehr pauschal und in einem anteiligen Verhältnis zu den Länderzuwen- dungen gewähren, sondern auf der Grundlage von zuvor definierten inhaltlichen Förderschwerpunkten zur Verfü- gung stellen. In der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages zum Haushalt 2008 am 15. November 2007 wurde einstimmig beschlossen, dass die Stiftung – abweichend von dem im Regierungsent- wurf zunächst vorgesehenen Förderansatz von 7 Millio- nen Euro – mit 7 Millionen Euro etatisiert wird. Davon sind jedoch 2 Millionen Euro qualifiziert gesperrt. Die Aufhebung der Sperre bedarf der Einwilligung des Haushaltsausschusses. In der Begründung hierzu wurde zudem ausgeführt, dass die Bundesregierung ein umfas- sendes Weiterentwicklungskonzept vorlegen soll, wel- ches eine Förderdegression vorsieht und die Bedenken von Bundesrechnungshof und Bundesverwaltungsamt umsetzt. Mit den in den Haushalten der Länder Sachsen (5,454 Millionen Euro) und Brandenburg (2,575 Millio- nen Euro, davon 600 000 Euro gesperrt) veranschlagten Zuwendungssummen stehen der Stiftung im Haushalts- jahr 2008 damit rund 15,6 Millionen Euro zur Verfü- gung. Bund und Länder prüfen derzeit, ob ein Finanzie- rungsabkommen abgeschlossen werden kann, das der Stiftung bis 2012 einen jährlichen Zuschuss in dieser Höhe sichert. Zu Frage 6: Die Verhandlungen über den Abschluss eines zukünf- tigen Finanzierungsabkommens werden zwischen den Vertragspartnern Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg geführt. Dass darin die notwendigen Be- lange zum Schutz und Erhalt der sorbischen Kultur in Deutschland entsprechend Berücksichtigung finden, ist alleine schon dadurch sichergestellt, dass Vertreter aller d d A u z t A d d ( s d D z V D b d A d d ( g N B h r s e t g z e t w D d g u t (C (D rei Zuwendungsgeber in den verantwortlichen Gremien er Stiftung für das sorbische Volk aktiv mitarbeiten. uch wurden die Eckpunkte des zwischen dem Bund nd den Ländern Sachsen und Brandenburg zwischen- eitlich geplanten Abkommens in der Sitzung des Stif- ungsrates am 27. März 2008 in Cottbus behandelt. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage es Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 16/8714, Frage 9): Wann wird nach Kenntnis der Bundesregierung die neue DIN 18040 „Barrierefreies Bauen“ in Kraft gesetzt, und wel- che „Barrieren“ sind dabei noch zu überwinden? Die DIN 18 040 ist vom zuständigen DIN-Arbeitsaus- chuss inhaltlich fertiggestellt. Zu dieser Norm liegen je- och in dem dem DIN-Arbeitsausschuss übergeordneten IN-Beirat Einsprüche vor, die vor Erstellung eines offi- iellen Normenentwurfs noch bearbeitet werden müssen. or Jahresende 2008 ist daher nicht mit einem Entwurf der IN 18 040 zu rechnen. Die Einführung der Norm als ver- indliche Planungsregel ist nicht Angelegenheit der Bun- esregierung, sondern die der einzelnen Bundesländer. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage er Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Drucksache 16/8714, Frage 12): Inwieweit wird sich die Bundesregierung konkret dafür einsetzen, dass die Deutsche Bahn AG der Initiative „Zug der Erinnerung“, die finanziellen Forderungen für Streckengebüh- ren etc. erlässt bzw. die bisherigen Einnahmen an die Initative zurückführt und die wichtige erinnerungspolitische Bildungs- arbeit der Initiative hinsichtlich der Rolle der Deutschen Reichsbahn bei den Deportationen in der Nazizeit zudem nicht weiter durch technokratische Hürden wie beim Berliner Hauptbahnhof beständig massiv behindert? Der Bund hat in der Vergangenheit mehrfach deutlich emacht, dass er die Erinnerung an die Verbrechen des ationalsozialismus für ein wichtiges Anliegen hält. Der undesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung at die antijüdische Politik des Reichsverkehrsministe- iums zwischen 1933 und 1945 von unabhängigen Wis- enschaftlern untersuchen lassen und sich darüber hinaus rfolgreich für eine Wanderausstellung zu den Deporta- ionen in die Konzentrations- und Vernichtungslager ein- esetzt, die am 23. Januar 2008 unter dem Titel „Sonder- üge in den Tod“ in Berlin im Bahnhof Potsdamer Platz röffnet wurde. Vor diesem Hintergrund hat er die Initia- ive „Zug der Erinnerung“ ausdrücklich begrüßt. Gleich- ohl kann der Bund einer Aktiengesellschaft wie der B AG keine zwingenden Vorgaben zum Umgang mit em „Zug der Erinnerung“ machen. Die DB AG trifft emäß dem Aktienrecht ihre Entscheidungen in eigener nternehmerischer Verantwortung. Die Bundesregierung begrüßt alle konstruktiven Bei- räge zur Unterstützung des „Zuges der Erinnerung“, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16103 (A) ) (B) ) wozu auch Spenden an den Verein gehören. So unter- stützt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf Initiative des Ministers den Auf- enthalt des „Zuges der Erinnerung“ in der Hauptstadt Berlin mit 15 000 Euro. Der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erwartet zudem, dass die DB AG die für die Ausstellung anfallenden Trassen- und Stationsgebühren eins zu eins an den Verein „Zug der Erinnerung e. V.“ spendet. Die Bundesregierung geht da- von aus, dass die DB AG den mit dem „Zug der Erinne- rung“ geleisteten Beitrag zur Gedenk- und Erinnerungs- kultur würdigt und konstruktiv unterstützt. Dazu gehört auch, in der Bundeshauptstadt Berlin einen zentralen Ort für den „Zug der Erinnerung“ zur Verfügung zu stellen. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 13): Was spricht nach Ansicht der Bundesregierung dagegen, auf der Elbe eine generelle Tempobegrenzung einzuführen, so wie sie auf anderen Bundeswasserstraßen wie zum Beipsiel dem Rhein gelten – besonders vor dem Hintergrund, dass das für den Zeitraum vom 22. bis 25. Mai 2008 in Dömitz und Geesthacht geplante Powerbootrennen vom Veranstalter of- fensichtlich auch auf den massiven öffentlichen Druck hin ab- gesagt wurde? Soweit allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Binnenschifffahrtsstraßen bestehen, sind diese zur Wahrung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsver- kehrs eingeführt worden. Sie haben ihre Ursache zum Beispiel in der begrenzten Einsehbarkeit von Strecken, eingeschränkten Manövriermöglichkeiten, häufigen Schleusendurchfahrten oder geringen Abständen zu Uferbauwerken. Solche Gründe sind für die Elbe nicht ersichtlich. Anders als auf den kleinen Wasserstraßen und dem deutschen Kanalnetz ist auf den großen Bin- nenschifffahrtsstraßen Rhein, Mosel, Weser, Elbe und Donau lediglich auf der staugeregelten Mosel eine gene- relle Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt (30 Kilo- meter pro Stunde; für Kleinfahrzeuge, das heißt Fahr- zeuge mit weniger als 20 Meter Länge, auf den frei einsehbaren Flussstrecken 60 Kilometer pro Stunde). Darüber hinaus gibt es partiell auf der Mittelweser eine Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit auf dort vorhande- nen Schleusen- und Verbindungskanälen. Die für den 24. Mai 2008 vorgesehene, zwischenzeit- lich abgesagte Veranstaltung war als Sportbootsternfahrt beantragt und nicht als ein Powerbootrennen. Als solche wurde sie auch vom Wasser- und Schifffahrtsamt Lauen- burg genehmigt. In der Genehmigung wurde ein Motor- bootrennen nochmals ausdrücklich verboten. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Rainer Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 14): H s H b s u d t H g n r m d m H s s t A d A N L f g a l g T l (C (D Warum wird die für Mitte April 2008 von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und der Hamburg Port Authority (HPA) geplante 4,8 Millionen Euro teure Aus- baggerung der Elbe (um 2 Meter auf eine Wassertiefe von 16,30 Metern auf einer Länge von 2 Kilometern und einer Breite von 300 Metern im Bereich der Insel Hanskalbsand) mit den damit verbundenen Ablagerungen vor der Störmün- dung im Rahmen des Sedimentmanagements für den Hambur- ger Hafen und die gesamte Unterelbe vom Hamburger Hafen bis zur Mündung in die Nordsee ohne Genehmigungsverfah- ren, also ohne Prüfung der ökologischen Auswirkungen auf Unterelbe und Nordsee, durchgeführt? Gegenstand der angesprochenen Maßnahme von amburg Port Authority (HPA) ist die Einrichtung eines ogenannten „Sedimentfangs“ in der Tideelbe vor dem amburger Hafen bei Fahrrinnen-Kilometer 642 bis 644, ei der auf gesamter Breite der Fahrrinne die Boden- ohle um 2 Meter vertieft wird. Die Maßnahme wird allein von HPA durchgeführt nd finanziert. Mit der Maßnahme soll erreicht werden, ass sich dort das mit der Flut stromaufwärts transpor- ierte unbelastete Sediment gezielt absetzt, bevor es den amburger Hafen erreichen kann und dort regelmäßig ebaggert werden müsste. Die Maßnahme ist Teil eines achhaltigen Sedimentmanagements für die Tideelbe. Die Maßnahme bedarf keines Genehmigungsverfah- ens, weil sie der Unterhaltung zuzuordnen ist; sie hat it dem geplanten Ausbauvorhaben nichts zu tun. Für ie Unterhaltungsmaßnahme ist jedoch das Einverneh- en der betroffenen Wasserwirtschaftsbehörden und die erstellung des Benehmens mit den betroffenen Natur- chutzbehörden erforderlich. Insofern haben bereits Ge- präche stattgefunden, in denen seitens der Länder posi- ive Signale gegeben wurden. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des bgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/8714, Frage 15): Teilt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- entwicklung die Auffassung des Leiters des Wasserstraßen- neubauamtes Berlin, Rolf Dietrich, der im Tagesspiegelartikel „Alles im Fluss“ vom 3. März 2008 erklärt, dass Prognosen der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung in Auftrag gegebenen Studie „Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025“ „Kaffee- satzleserei“ seien, nach der für die Binnenschifffahrt nach Berlin und Brandenburg selbst bei einem Vollausbau des Ver- kehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17 (VDE 17) ein deutli- cher Rückgang gegenüber heute zu erwarten sei, und wenn nein, welche Auswirkungen haben die aktuellen Prognosen auf die Ausbauziele für VDE 17? Die aus dem Tagesspiegelartikel zitierte Aussage des eiters des Wasserstraßenneubauamts Berlin ist in einen alschen Zusammenhang gesetzt worden. Sie bezog sich enerell auf die Problematik der Trendfortschreibung uf Basis kurzer Zeitreihen. Es wäre falsch aus den vor- iegenden Ergebnissen der Verkehrsverflechtungspro- nose 2025 auf einen Rückgang des aktuell ansteigenden ransportbedarfs auf der Wasserstraße schließen zu wol- en. Vor dem Hintergrund des allein im Zeiträum von 16104 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 (A) ) (B) ) 2004 bis 2007 um rund 15 Prozent gestiegenen Ver- kehrsaufkommens der Binnenschifffahrt in Brandenburg bestätigen die Länder Brandenburg und Berlin den Aus- baubedarf für das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) 17. Mit Blick darauf, dass erst die Fertigstellung des Ge- samtprojekts den vollständigen Nutzen der durchgehen- den Wasserstraßenverbindung vom Rhein bis Berlin zur Verfügung stellt, hält die Bundesregierung an der zügi- gen Vollendung des VDE 17 fest. Dies ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin und Brandenburg. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8714, Frage 16): Auf welche Zahlen oder Gutachten stützen sich die Aussa- gen von Bundesminister Wolfgang Tiefensee bei einem Be- such in Wittenberge (laut Bericht des Prignitzer „Verhaltene Zusage für Autobahn 14 und Elbe“ vom 28. März 2008), die Bundesregierung strebe an, in der Elbe mit intensiven Unter- haltungsarbeiten an 345 Tagen im Jahr für eine Tauchtiefe von 1,60 Metern zu sorgen und damit Schifffahrtsverhältnisse zu sichern, wie sie vor dem Hochwasser 2002 in der Elbe bestan- den hätten – mit der Folge, dass der Wittenberger Bürgermeis- ter Dr. Oliver Hermann erklärte, sich intensiv um einen Ha- fenausbau in der Stadt zu bemühen –, obwohl nach Zahlen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Ost von 1997 bis 2001 in keinem Jahr Tauchtiefen von 1,60 Metern an 345 Tagen in der Elbe erreicht wurden, sondern im Elbabschnitt E 8, an dem Wittenberge liegt, die Fahrrinnentiefe von 1,60 Metern in den Jahren von 1997 bis 2002 durchschnittlich an circa 112 Tagen jährlich unterschritten wurde? Herr Bundesminister Tiefensee hat bei seinem Besuch in Wittenberge die im Jahr 2005 mit dem Bundesminis- terium für Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit abgestimmte Position zu dem Unterhaltungsziel an der Elbe zwischen Tschechien und Geesthacht wiedergege- ben. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Fragen der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Fragen 17 und 18): Wird die Bundesregierung an der bisherigen Ausgestal- tung der Eingriffsregelung in ein neu zu schaffendes Umwelt- gesetzbuch festhalten, wie sie im veröffentlichten Referenten- entwurf des Umweltgesetzbuchs formuliert ist, obwohl es aus den unterschiedlichen Ressorts erhebliche Widerstände dage- gen gibt, und wenn nein, wie plant die Bundesregierung dann diese Eingriffsregelung festzuschreiben? Plant die Bundesregierung naturschutzrechtliche Regelun- gen über die gute fachliche Praxis in der Land-, Forst- und Fischreiwirtschaft (gfP) im Umweltgesetzbuch zu integrieren, und wenn ja, wie werden diese Regelungen konkret aussehen? Die Abstimmungen zum Referentenentwurf eines Umweltgesetzbuchs, der den Ländern und Verbänden nach der Geschäftsordnung der Bundesregierung zur A r A d A G t V b U r D d d s s A d A G a s A d A d A G w d (C (D nhörung zu übersenden ist, sind innerhalb der Bundes- egierung noch nicht abgeschlossen. nlage 12 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 19): Welche Gründe sprechen aus Sicht des Bundesministe- riums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gegen die Vorschläge des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in den Verhandlungen um ein Umweltgesetzbuch, die geplante integrierte Vorhaben- genehmigung nur auf IVU-Anlagen zu beziehen? Die Gründe des Bundesministeriums für Umwelt, Na- urschutz und Reaktorsicherheit, die geplante integrierte orhabengenehmigung nicht nur auf IVU-Anlagen zu eziehen, ergeben sich aus dem Referentenentwurf zum mweltgesetzbuch, der mit Zustimmung der Bundes- egierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. ie Abstimmungen zu diesem Referentenentwurf, der en Ländern und Verbänden nach der Geschäftsordnung er Bundesregierung zur Anhörung zu übersenden ist, ind innerhalb der Bundesregierung noch nicht abge- chlossen. nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 20): Warum hält es die Bundesregierung für sinnvoll, Regelun- gen zum Klimaschutz im Umweltgesetzbuch in verschiedenen Büchern (vor allem Buch V und Buch IV) aufzuführen und auf die Bereiche Emissionshandel und erneuerbare Energien zu reduzieren? Für die Struktur des Umweltgesetzbuchs (Aufteilung uf verschiedene Bücher) sind im Wesentlichen rechts- ystematische Gründe maßgebend. Im Übrigen sind die bstimmungen innerhalb der Bundesregierung auch zu ieser Frage nicht abgeschlossen. nlage 14 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des bgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 21): Welche Konzentrationen von Phosphor, Alkali- und Erd- alkalimetallen hält die Bundesregierung für unbedenklich be- züglich der Verträglichkeit in Katalysatoren und Rußfiltern, und kann die Bundesregierung ausschließen, dass Katalysatoren und Rußfilter durch die Beimischung von Pflanzenölen und Biodiesel zerstört werden, die die derzeit geltenden DIN-Nor- men und Vornormen für Biodiesel und Pflanzenöle einhalten? Die Bundesregierung geht davon aus, dass bei Ver- endung von normgerechten Kraftstoffen keine Schä- en auftreten. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16105 (A) ) (B) ) Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8714, Frage 22): Denkt die Bundesregierung darüber nach, den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Anrechenbarkeit von mit mineralöstäm- migen Ölen hydrierten biogenen Ölen zeitlich vorzuziehen, falls die Verordnung zur Erhöhung des Beimischungsanteils von Ethanol auf 10 Prozent nicht in Kraft treten sollte, um die von der Bundesregierung gewünschte Biokraftstoffquote zu erreichen, und ist der Bundesregierung bewusst, dass ein hö- herer Wasserstoffbedarf für Rapsöl im Vergleich zu Palmöl bedeutet, dass das Verfahren chemisch und ökonomisch bes- ser für Palmöl als für Rapsöl geeignet ist? Die Bundesregierung plant dies nicht. Im Allgemei- nen besteht trotz aktuell zu verzeichnender Annäherung der Preisunterschiede zwischen Raps- und Palmöl gegen- wärtig ein Preisvorteil für Palmöl von mehr als 10 Pro- zent. Bei Verwendung von Rapsöl besteht im Vergleich zu Palmöl ein höherer Wasserstoffbedarf. Die Bundes- regierung geht davon aus, dass bis 2010 die notwendigen Nachhaltigkeitskriterien vorliegen. Anlage 16 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8714, Frage 23): Welche CO2-Einsparung hatte die Bundesregierung bei der Zusammenstellung ihres Klima- und Energiepakets durch die erhöhte Beimischungsquote für Biokraftstoff vorgesehen, und durch welche anderen zusätzlichen Klimaschutzmaßnah- men im Verkehrsbereich möchte die Bundesregierung die nun ausbleibenden CO2-Einsparungen aus der Erhöhung der Bei- mischungsquote kompensieren? Im Integriertem Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung vom 5. Dezember 2007 wird der zu er- reichende Klimaschutzbeitrag durch Biokraftstoffe als netto Klimaschutzbeitrag auf 5 Prozent bis zum Jahr 2015 und 10 Prozent bis zum Jahr 2020 festgelegt. Der Verzicht auf die Beimischungsobergrenze für E10 hat für die Klimaschutzstrategie der Bundesregierung keine Konsequenzen, da der bis 2020 zu erreichende Klima- schutzbeitrag dann über andere Bereiche der erneuerba- ren Energien, insbesondere im Stromsektor mehr als kompensiert werden kann. Was die Reduzierung der CO2-Emissionen von Pkw- Neufahrzeugen auf europäischer Ebene betrifft, so wird derzeit der Verordnungsvorschlag zur Erreichung des 130-Gramm-Ziels durch fahrzeugtechnische Maßnah- men verhandelt. Ein Vorschlag der Europäischen Kom- mission zur Umsetzung des integrierten Ansatzes, mit dem weitere 10 Gramm reduziert werden sollen, liegt noch nicht vor. Dabei ist sicherzustellen, dass die Redu- zierung um 10 Gramm weiterhin erreicht wird. A d A N n m d R d r h r w j E d A d A s s r t P ( g g d z a d r d w k k (C (D nlage 17 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/8714, Frage 24): Wie wird die Bundesregierung die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen für den Fall sicherstellen, dass die EU-Kom- mission die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung für Biokraft- stoffe nicht ratifiziert, und unterstützt die Bundesregierung die Haltung der EU-Kommission, dass nationale Nachhaltigkeits- vorschriften für Biokraftstoffe nicht strenger sein dürfen als die zukünftigen EU-Vorschriften? Die Bundesregierung hat die Nachhaltigkeitsverord- ung wie EU-rechtlich vorgeschrieben bei der EU-Kom- ission notifiziert. Die EU-Kommission hat mitgeteilt, ass sie bereits einen Vorschlag für entsprechende EU- egelungen beschlossen hat und daher das Inkrafttreten er deutschen Verordnung angehalten. Die Bundesregie- ung unterstützt EU-einheitliche anspruchsvolle Nach- altigkeitskriterien, da dann für die Biokraftstoffförde- ung aller EU-Mitgliedstaaten diese Kriterien verbindlich erden. Angesichts der Dringlichkeit des Problems muss etzt allerdings sichergestellt werden, dass die geplante U-Regelung genauso schnell in Kraft treten kann, wie as bei der nationalen Regelung der Fall wäre. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der bgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Druck- ache 16/8714, Frage 26): Inwieweit sieht die Bundesregierung die heftige Kritik des Bundesbeauftragten für Datenschutz an der generellen Siche- rung von Daten von EU-Bürgerinnen und Bürgern im Auslän- derzentralregister des Bundesamtes für Migration und Flücht- linge, die dieser bereits am 6. September 2004 gegenüber der Berliner Zeitung Der Tagesspiegel geäußert hat, nun bestätigt, nachdem der EU-Generalanwalt Miguel Poiares vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am 3. April 2008 in einem Schlussantrag dies für nicht mit europäischem Recht vereinbar bzw. diese Speicherung für zu umfassend als von der EU-Aufenthaltsrichtlinie erlaubt erklärt hat und damit ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot sowie die EU- Datenschutzregelungen vorliege? Die Position des Bundesbeauftragten für den Daten- chutz und die Informationsfreiheit (BfDI) zu Speiche- ung von Unionsbürgerdaten im Ausländerzentralregis- er ist der Bundesregierung bekannt. Im Gegensatz zur osition des BfDI hat der Generalanwalt beim EuGH Miguel Poiares Maduro) in seinem Schlussantrag keine enerelle Ablehnung der Speicherung von Unionsbür- erdaten ausgesprochen, vielmehr ist sie auch aus Sicht es Generalanwalts grundsätzlich zulässig. Auch die entrale Datenverarbeitung bleibt nach dem Schluss- ntrag des Generalanwalts zulässig, wenn es keine an- ere effektive Möglichkeit zur Vollziehung zuwande- ungs- und aufenthaltsrechtlicher Regelungen gibt. Ob er EuGH dem Schlussantrag des Generalanwalts folgen ird, bleibt ohnehin abzuwarten. Ein Termin für die Ver- ündung des Urteils ist noch nicht bekannt. Solange es ein entgegenstehendes Urteil des EuGH gibt, hält die 16106 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 (A) ) (B) ) Bundesregierung selbstverständlich ungeachtet des in einzelnen Punkten von der Haltung der Bundesregierung abweichenden Vertrages des Generalanwaltes an ihrer Rechtsauffassung fest, dass die Speicherung von Unions- bürgerdaten im Ausländerzentralregister mit EU-Recht vereinbar ist. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Fra- gen der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/8714, Fragen 32 und 33): Wann konkret und auf welchem Weg hat das Bundes- ministerium der Justiz Kenntnis darüber erhalten, dass das Brandenburgische Justizministerium sich gegen die Verfah- rensweise des Landes Brandenburg im Umgang mit unbe- kannten Bodenreformerben ausgesprochen hat? Welche konkreten Bedenken wurden dabei vonseiten des Brandenburgischen Justizministeriums geäußert? Zu Frage 32: Die Fragestellung erweckt den Eindruck, das Bundes- ministerium der Justiz habe davon Kenntnis, dass sich das Brandenburger Justizministerium nach außen hin ge- gen das Vorgehen ausgesprochen hat. Derartige Kennt- nisse liegen hier aber nicht vor. In der Antwort auf die Frage Nr. 1 der Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (Bundestagsdrucksache 16/8317) wird vielmehr zum Ausdruck gebracht, dass sich das Brandenburger Justiz- ministerium auf Fachebene in einem Telefongespräch gegenüber dem Bundesministerium der Justiz gegen das Vorgehen ausgesprochen hat. Dieses Telefonat fand im Juli 2000 statt. Zu Frage 33: Das Bundesministerium der Justiz ist auf Arbeits- ebene vom Deutschen Notarinstitut im Juli 2000 auf das Vorgehen in Brandenburg angesprochen worden und hat auf fernmündliche Nachfrage bei dem Ministerium der Justiz des Landes Brandenburg die Auskunft erhalten, dass dem dortigen Ministerium der Justiz das Vorgehen bekannt war und es sich dagegen ausgesprochen hat. Es ist nicht feststellbar, ob und welche Bedenken Gegen- stand des Telefongesprächs waren. Anlage 20 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms (FDP) (Drucksache 16/8714, Frage 34): Ist die letzte Sanierungshilfe des Einlagensicherungsfonds privater Banken (300 Millionen Euro) konditioniert, und wenn ja, in welcher Form? Die Verhandlungen mit dem Bundesverband deut- scher Banken über die technische Umsetzung des am 13. Februar 2008 beschlossenen Rettungspaketes sind inzwischen abgeschlossen. Der Inhalt unterliegt der Ver- traulichkeit. Der Bundesverband deutscher Banken hat im Vorfeld öffentlich erklärt, dass seine Beteiligung un- t R K A d d ( k A p s u h S s h d d d n A d d G d 9 A v A d d G (C (D er der Bedingung der letztmaligen Inanspruchnahme im ahmen von Stützungsmaßnahmen des Bundes oder der fW stehe. nlage 21 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms (FDP) Drucksache 16/8714, Frage 35): Ist es nach den Erfahrungen und Beurteilungen des Bun- desministeriums der Finanzen bzw. der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Fall von Banksanierungen üblich, Risiken glatt zu stellen, oder empfiehlt es sich, die Ri- siken auf den Büchern zu halten und auf günstigere Marktbe- wertungen zu warten? Das Bundesministerium der Finanzen verfügt über eine Kenntnisse, die es erlauben würden, eine generelle ussage darüber zu treffen, welches der richtige Zeit- unkt für die Ausplatzierung von Risiken ist. Ob die Ri- iken glattgestellt werden oder auf den Büchern gehalten nd auf günstigere Marktbewegungen gewartet wird, ängt immer vom jeweiligen Einzelfall und der Art der anierung ab. Jede Sanierung kann anders ausgestaltet ein und ist von den jeweiligen Einzelfallumständen ab- ängig. Die Entscheidung über die Art und Einzelheiten er Sanierung eines Institutes können nur der Vorstand es Institutes sowie dessen Anteilseigner treffen. Auch ie Bankenaufsicht kann eine derartige Entscheidung icht treffen. nlage 22 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 36): Wie hoch ist derzeit die Anzahl der Anspruchsberechtig- ten für den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende, und, falls keine aktuellen Zahlen verfügbar sind, welche Annahmen zur Anzahl von Anspruchsberechtigten liegen dem in der Daten- sammlung zur Steuerpolitik 2007 des Bundesministeriums der Finanzen ausgewiesenen Steuerausfall von 660 Millionen Euro für 2007 zugrunde? Nach seit kurzem vorliegenden vorläufigen Angaben es Statistischen Bundesamtes hatten im Jahre 2004 rund 00 000 Personen Anspruch auf den Entlastungsbetrag für lleinerziehende. Endgültige Ergebnisse für 2004 werden oraussichtlich bis Ende des Jahres vorliegen. nlage 23 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 37): Wird bzw. kann die Bundesregierung von den Bundeslän- dern die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer der Steuerklasse II für die zurückliegenden Jahre abfragen, seitdem der Entlas- tungsbetrag für Alleinerziehende eingeführt wurde, und diese dem Bundestag mitteilen, und, wenn nein, warum nicht? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16107 (A) ) (B) ) Erfahrungsgemäß lassen sich mithilfe derartiger Son- deranfragen bei 16 Steuerverwaltungen der Länder keine verlässlichen und hinreichend vollständigen Daten ge- winnen. Auch im Hinblick auf die mit solchen Anfragen verbundenen zusätzlichen Belastungen der Länderfi- nanzverwaltungen sind keine derartigen Sonderanfragen beabsichtigt. Durch die inzwischen erreichten Verbesse- rungen bei den Steuerstatistiken, die jetzt durchgehend jährlich – statt wie früher nur alle drei Jahre – durchge- führt werden, kann in den kommenden Jahren eine deutli- che Aktualitätsverbesserung erwartet werden. Das Bun- desfinanzministerium ist in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern darum bemüht, die im Bereich der Statistik bestehenden Möglichkeiten für Verbesserungen bei Qualität und Aktualität der Steuerstatistiken noch besser auszuschöpfen. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Fragen der Abgeordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8714, Fragen 40 und 41): Wie beurteilt die Bundesregierung den internationalen Ex- pertenbericht, der von der Euler Hermes Kreditversicherung AG, der Österreichischen Kontrollbank AG und der Schwei- zerischen Exportrisikoversicherung in Auftrag gegeben wurde und die Erfüllung der Auflagen durch die türkische Regierung untersucht, die, als Voraussetzung für die Absicherung des Ilisu-Staudammprojekts durch Exportkreditgarantien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, erlassen wurden? Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus den Ergebnissen des Expertenberichtes, bzw. haben die Ergebnisse Einfluss auf das Engagement der deutschen Bundesregierung für das Ilisu-Staudammprojekt? Zu Frage 40: Die Bundesregierung ist über die Ergebnisse der Ex- pertenberichte sehr besorgt. Sie kommen in den drei un- tersuchten Bereichen – Umsiedlung, Umwelt, Kultur- güter – zu dem Schluss, dass die türkischen Stellen mit der Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Verzug sind und dass die hohen internationalen Standards (Weltbankstan- dards) nicht konsequent eingehalten werden. Beispiels- weise entsprechen die im Bereich Umsiedlung bereits eingeleiteten Enteignungsverfahren nicht den Weltbank- standards. Dies ist nicht akzeptabel. Zu Frage 41: Nach den vertraglichen Regelungen steht der türki- schen Regierung zunächst das Recht zu, die von den Ex- perten aufgezeigten Versäumnisse in einer angemesse- nen Frist zu korrigieren. Hierzu wurden die Ergebnisse der Expertenberichte und die von den Experten vorge- schlagenen Verbesserungsvorschläge mit den zuständi- gen türkischen Projektverantwortlichen intensiv erörtert. Den türkischen Projektverantwortlichen wurde verdeut- licht, dass wir ein anhand der Expertenvorschläge ent- sprechendes Vorgehen erwarten. Wenn die vereinbarten Maßnahmen nicht eingehalten werden, müssen vertrags- konforme Konsequenzen geprüft werden, die gegebe- nenfalls die Verschiebung des Baubeginns bedeuten könnten, aber auch die Einleitung von Maßnahmen zum A s g A d d ( Z R D f z f P m Z r f r T s w n r A d d ( (C (D usstieg aus den Verträgen. Über das weitere Vorgehen timmt sich die Bundesregierung eng mit den zuständi- en Stellen in der Schweiz und Österreich ab. nlage 25 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Fragen es Abgeordneten Alexander Ulrich (DIE LINKE) Drucksache 16/8714, Fragen 45 und 46): Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, damit eine Politik im Rahmen der Europäischen Union entwi- ckelt werden kann, dass die Aussage des Vorsitzenden der IG BAU, das durch das EuGH-Urteil im Fall „Rüffert“ (Rechts- sache C-346/06) „ein weiterer Schritt hin zum Raubtierkapita- lismus“ gegangen wurde, der dazu führen wird, „dass die Bür- ger Europa endgültig ablehnen“, und auch die Einschätzung des Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, dass die EuGH-Richter eine „dogmatische Auslegung der Entsenderichtlinie“ vorgenommen hätten, in Zukunft verhindert werden kann? Ergibt sich aus dem „Rüffert-Urteil“ nach Ansicht der Bun- desregierung ein notwendiger Ergänzungsbedarf bei den euro- päischen Verträgen, da das Gericht etwa nach Einschätzung der sozialdemokratischen Europaabgeordneten Karin Jöns die Grundfreiheiten regelmäßig höher bewertet als Grundrechte, und welche Auswirkungen auf das Tarifrecht sowie auf die existierenden Tariftreuegesetze in den Bundesländern, etwa in Berlin, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein, erwartet die Bundesregie- rung vor dem Hintergrund des Gerichtsurteils? u Frage 45: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der echtssache „Rüffert“ ist am 3. April 2008 ergangen. ie Bundesregierung wird das Urteil auswerten und prü- en, ob bzw. gegebenenfalls welche Maßnahmen ange- eigt sind. Lohnvorgaben bleiben nach der im Urteil er- olgten Auslegung der Entsenderichtlinie (und des rimärrechts) durch den EuGH grundsätzlich weiterhin öglich. u Frage 46: Wie bereits zu Frage 45 gesagt, wird die Bundesregie- ung das Urteil auswerten und prüfen, ob und gegebenen- alls welche Maßnahmen angezeigt sind. Sofern sich Ta- iftreuegesetze in einzelnen Bundesländern auf regionale arifverträge beziehen, die nicht allgemeinverbindlich ind, ist das Gerichtsurteil auf diese entsprechend anzu- enden. Der Anpassungsbedarf im Landesrecht einzel- er Bundesländer hängt somit vom jeweiligen Landes- echt ab. nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/8714, Frage 47): Wie viele Arbeitnehmer werden durch die Aufnahme ihrer Branche in das Entsendegesetz einen Mindestlohn erhalten, und was will die Bundesregierung unternehmen, damit die Arbeitnehmer, die nicht in den entsprechenden Branchen ar- beiten, einen Mindestlohn erhalten? 16108 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 (A) ) (B) ) In den Branchen, die bis zum Stichtag 31. März 2008 ihr Interesse an der Aufnahme in das Arbeitnehmer-Ent- sendegesetz bekundet haben, sind nach Angaben der an- tragstellenden Sozialpartner knapp 1,6 Millionen Arbeit- nehmer beschäftigt. Der Koalitionsausschuss hat sich im Rahmen der Mindestlohndiskussion am 18. Juni 2007 neben der Aus- weitung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes auf eine Modernisierung des Mindestarbeitsbedingungsgesetzes geeinigt. Auf der Grundlage dieser Gesetze sollen künf- tig branchenbezogene Mindestlöhne eingeführt werden können. Anlage 27 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) (Drucksache 16/8714, Frage 48): Ist es, Bezug nehmend auf die Antwort des Parlamentari- schen Staatssekretärs, Dr. Hermann Kues, dass die Bundes- regierung „mehrheitlich“ Seminare zur Konvertierung von Homosexuellen ablehne (Plenarprotokoll 16/150, Seite 15809; Bundestagsdrucksache 16/8022), zutreffend, dass es innerhalb der Bundesregierung eine Minderheitenposition gibt, die die Konvertierung von Homosexuellen befürwortet? Die Bundesregierung vertritt weder die Auffassung, dass Homosexualität einer Therapie bedarf, noch dass Homosexualität einer Therapie zugänglich ist. Innerhalb der Bundesregierung gibt es keine Minderheitenposition, die die Konvertierung von Homosexuellen befürwortet. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- gen des Abgeordneten Josef Philip Winkler (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Fra- gen 49 und 50): Wie beurteilt die Bundesregierung vor dem Hintergrund des Standes der wissenschaftlichen Erkenntnisse die Auffas- sung, „sexueller Missbrauch“ führe bei den Opfern unter an- derem zur „Entwicklung von homosexuellen Neigungen (ich suche im Gegenüber, was ich selbst nicht habe)“ (Quelle: www.wuestenstrom.de), „Homosexualität … sei Ausdruck ei- nes Traumas und könne suchtartige Züge annehmen“ und sei „heilbar“ (www.wuestenstrom.com) bzw. „veränderbar“ (www.wuestenstrom.de), und halten sie und der Träger eine Einrichtung, die diese Auffassungen vertritt, für geeignet, um (homo- wie heterosexuelle) Opfer von sexuellem Missbrauch zu betreuen (Christival Seminar 650 „Tabuthema: Jungen als Opfer sexuellen Missbrauchs“. Stefan Schmidt, Marbach, Wüstenstrom e. V.)? Warum haben die Bundesregierung und der Träger bei dem Seminar der OJC (Offensive Junger Christen e. V./Deut- sches Institut für Jugend und Gesellschaft) mit dem Ziel der Absage interveniert und hat dies bei dem Seminar von Wüs- tenstrom e. V. bisher unterlassen, obwohl sich beide Gruppen gleichermaßen an den Standpunkten der sogenannten Ex- Gay-Ministries orientieren, und worin liegen die humanwis- senschaftlichen Differenzen in den Konzeptionen und Grund- lagen dieser beiden Organisationen? Z m m w W S F t B m s t e d w V s i A w h W a d d s w f d D l s d H s e d n s s i z Z D s c s w e s s e s a w C u (C (D u Frage 49: In den letzten Wochen und Monaten haben wir bereits ehrfach und zahlreich die Fragen im Zusammenhang it Christival beantwortet. Ich bin aber auch heute gerne ieder bereit, auf Ihre Fragen, verehrter Herr Kollege inkler, zu antworten, auch wenn ich mich damit in der ache wiederhole. So darf ich Sie zu dem ersten Teil der rage Nr. 49 auf die Beantwortung der von Ihrer Frak- ion gestellten Kleinen Anfrage 16/8022 verweisen: Die undesregierung vertritt weder die Auffassung, dass Ho- osexualität einer Therapie bedarf, noch dass Homo- exualität einer Therapie zugänglich ist. In diesem Kon- ext sind auch sogenannte Therapien zu bewerten, die ine „Heilung“ von Homosexualität versprechen. Bei er Beantwortung des zweiten Teils der Frage 49 ist zum iederholten Mal darauf zu verweisen, dass es nach dem erständnis der Bundesregierung zum Verhältnis zwi- chen Staat und freien Trägern nicht Aufgabe des Staates st, im Einzelnen die Träger und die Geeignetheit ihrer ngebote auf ihre weltanschauliche Auffassung und die issenschaftliche Qualität des Therapieverständnisses in zu bewerten. Und speziell auf den von Ihnen hinterfragten Träger üstenstrom e. V. bezogen verweise ich ausdrücklich uf die bereits mit der Antwort der Bundesregierung auf ie Kleine Anfrage 16/8022 übermittelte Aussage, aus er deutlich geworden ist, dass wir diesen Träger und eine Auffassung weder unterstützen noch teilen. Inwie- eit mit dem von Ihnen zitierten Träger, der diese Auf- assung der Bundesregierung teilen soll, die AEJ oder er CVJM gemeint ist, entzieht sich meiner Kenntnis. azu empfehle ich (siehe Antwort zu Frage 51 des Kol- egen Beck) den Dialog mit diesen Trägern. Im Übrigen tehe ich hier für die Bundesregierung und vertrete nicht ie Auffassungen Dritter. Ich wäre Ihnen, sehr geehrter err Kollege Winkler, dankbar, wenn wir diese Diskus- ion beenden könnten. Ich sehe nicht, in welcher Weise s weiterführend ist. Ihre kritische Meinung hinsichtlich er Auffassung des Trägers Wüstenstrom e. V. stelle ich icht infrage. Ich lehne es aber wie gesagt ab, weltan- chauliche Positionen dieses Trägers auf deren wissen- chaftlichen Gehalt hin zu bewerten. Deshalb appelliere ch hiermit erneut an Sie: Lassen Sie andere Meinungen u. Ich kann damit leben. u Frage 50: Das Bundesjugendministerium hat sich gegen eine urchführung des Seminars 644 „Homosexualität ver- tehen“ auf der Veranstaltung Christival 2008 ausgespro- hen, da hier in besonderer Weise Ansichten und Per- pektiven zur Homosexualität thematisiert und vorgestellt erden sollten, für die unseres Erachtens kein Platz auf iner solchen Veranstaltung besteht. Bei diesem Seminar tand im Vordergrund eine wissenschaftsferne Diskus- ion und Darstellung von Homosexualität. Für eine solch xponierte Diskussion, die sich weit weg von der An- icht der überwiegenden Mehrheit der Wissenschaftler us Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie be- egt, haben wir kein Verständnis. Die Veranstaltung des hristivals 2008 erscheint uns hierfür ein ausgesprochen ngeeignetes Podium und entsprechend haben wir uns Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 16109 (A) (C) (B) ) auch bei unserem Partner, der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend Deutschland, der aej, eingebracht. Das Seminar 650 „Tabuthema: Jungen als Opfer sexuel- verweisen – und wir haben uns schon in einigen Parla- mentarischen Fragestunden mit dem Thema beschäftigt. Die Bundesregierung vertritt weder die Auffassung, dass len Missbrauchs“ hat die folgende Beschreibung: Was brauchen speziell männliche Opfer sexuellen Miss- brauchs? Was bewegt die Täter? Geht uns das Thema als Christen etwas an? Es ist grundsätzlich eine positive Perspektive, dass sich die Veranstalter und Seminaran- bieter innerhalb des Christivals offensiv mit den Proble- men und Belastungen von sexuell missbrauchten männ- lichen Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen und hier Hilfen und Unterstützung anbieten. Gerade unter dem seelsorgerischen Aspekt gilt es hier vieles aufzuar- beiten, die Opfer zu begleiten und ihnen beizustehen. Bei dem Seminar 650 steht offenkundig nicht das Thema Homosexualität, sondern die Thematisierung von sexuellem Missbrauch, dessen Enttabuisierung in Bezug auf männliche Opfer und entsprechende Hilfen, speziell im seelsorgerischen Kontext, im Vordergrund. Die Bundesregierung führt keine Meinungskontrolle bei Trägern und Vereinen durch. Soweit sie sich im Rah- men des Grundgesetzes bewegen, können und wollen wir Aktivitäten von Vereinen und Gruppierungen, die von uns abgelehnte Auffassungen vertreten, nicht kon- trollieren und sanktionieren. Hierzu leben wir in einem weltanschaulich neutralen Rechtsstaat, in dem die Glau- bens-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit grundge- setzlich geschützte Rechte sind. Auch hier wiederhole ich mich: Ich denke, nur so kann man in einem pluralen Staat miteinander umgehen. Wir können nicht von jedem Anbieter verlangen, dass er exakt die Meinung vertritt, die auch von der Bundesregierung vertreten wird. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8714, Frage 51): Wie beurteilen die Bundesregierung bzw. der Träger aej humanwissenschaftlich und theologisch die Konzepte von Wüstenstrom e. V. einschließlich ihrer Theorie, dass Homo- sexualität „veränderbar“ oder „heilbar“ ist, dass „sexueller Missbrauch“ bei den Opfern unter anderem zur „Entwicklung von homosexuellen Neigungen (ich suche im Gegenüber, was ich selbst nicht habe)“ führe (Quelle: www.wuestenstrom.de), und ihrer Ansicht „Sexueller Missbrauch hat viele Folgen – darunter auch Homosexualität!“ (www.wuestenstrom.de), und was unterscheiden die Träger OJC und Wüstenstrom, dass der Träger und die Bundesregierung wegen der humanwissen- schaftlichen und theologischen Ansätze des OJC/Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (Schreiben der Bundes- ministerin an Abgeordneten Volker Beck – Köln – vom 1. Februar 2008) eine Absage des Seminars Nr. 644 OJC/ Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft innerhalb von 24 Stunden durchsetzten und trotz faktisch gleicher Ansätze bei der anderen Homosexuellenheilungsorganisation wüsten- strom beim Seminar Nr. 650 bisher anscheinend nicht oder nicht mit dem gleichen Erfolg tätig geworden ist? Zu dem ersten Teil darf ich Sie auf die Beantwortung der von Ihrer Fraktion gestellten Kleinen Anfrage 16/8022 H s A a d s t d r T b e V m K b D s c s v k d s s w d P b b l J g O G m s M l s r V g v l s l n s e n M t (D omosexualität einer Therapie bedarf, noch dass Homo- exualität einer Therapie zugänglich ist. Hinsichtlich der uffassung und Beurteilung der aej zum Thema rege ich n, den begonnenen Dialog mit der Arbeitsgemeinschaft er evangelischen Jugend weiter zu betreiben – hier cheint mir auch der richtige Ansatz für eine konstruk- ive Diskussion zu liegen – im direkten Austausch mit er aej und mit den Trägern und Vereinen. Die Bundes- egierung führt keine Bewertung und Beurteilung der räger OJC und wuestenstrom durch. Nicht die Prüfung der veranstaltenden Träger stand ei unserer Intervention im Blick, sondern mit welcher xponierten Wirkung wird hier in einer bundesweiten eranstaltung, unter Schirmherrschaft von Frau Bundes- inisterin von der Leyen und mit Förderung aus dem JP des Bundes, das Thema Homosexualität aus einer esonders wissenschaftsfernen Sicht behandelt. Das Bundesjugendministerium hat sich gegen eine urchführung des Seminars 644 „Homosexualität ver- tehen“ auf der Veranstaltung Christival 2008 ausgespro- hen, da hier in besonderer Weise Ansichten und Per- pektiven zur Homosexualität thematisiert und orgestellt werden sollten, für die unseres Erachtens ein Platz auf einer solchen Veranstaltung besteht. Bei iesem Seminar stand im Vordergrund eine wissen- chaftsferne Diskussion und Darstellung von Homo- exualität. Für eine solch exponierte Diskussion, die sich eit weg von der Ansicht der überwiegenden Mehrheit er Wissenschaftler aus Psychiatrie, Psychotherapie und sychologie bewegt, hatten wir kein Verständnis und ha- en uns entsprechend auch bei unserem Partner, der Ar- eitsgemeinschaft der evangelischen Jugend Deutsch- and, der aej, eingebracht. Das Seminar 650 Tabuthema: ungen als Opfer sexuellen Missbrauchs“ hat die fol- ende Beschreibung: Was brauchen speziell männliche pfer sexuellen Missbrauchs? Was bewegt die Täter? eht uns das Thema als Christen etwas an? Bei dem Se- inar 650 steht offenkundig nicht das Thema Homo- exualität, sondern die Thematisierung von sexuellem issbrauch, dessen Enttabuisierung in Bezug auf männ- iche Opfer und entsprechende Hilfen, speziell im seel- orgerischen Kontext im Vordergrund. Die Bundesregie- ung führt keine Meinungskontrolle bei Trägern und ereinen durch. Soweit sie sich im Rahmen des Grund- esetzes bewegen, können und wollen wir Aktivitäten on Vereinen und Gruppierungen, die von uns abge- ehnte Auffassungen vertreten, nicht kontrollieren und anktionieren. Hierzu leben wir in einem weltanschau- ich neutralen Rechtsstaat, in dem die Glaubens-, Mei- ungs- und Versammlungsfreiheit grundgesetzlich ge- chützte Rechte sind. Ich denke, nur so kann man in inem pluralen Staat miteinander umgehen. Wir können icht von jedem Anbieter verlangen, dass er exakt die einung vertritt, die auch von der Bundesregierung ver- reten wird. 153. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 9. April 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300000

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich begrüße Sie recht herzlich, liebe Kolleginnen und
Kollegen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der gestrigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Gesetzentwurf zur Änderung
des Bundeskindergeldgesetzes.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, Dr. Ursula von der Leyen. – Bitte sehr.

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das Ka-
binett hat gestern beschlossen, dass der Kinderzuschlag
zum 1. Oktober 2008 weiterentwickelt werden soll. Dies
geschieht im Zusammenspiel mit der Reform des Wohn-
geldes zum 1. Januar 2009. Damit können deutlich mehr
Kinder und ihre Eltern aus dem Kreis der Arbeitslosen-
geld-II-Bezieher herausgeholt werden. Ab 2009 werden
rund 250 000 Kinder durch den Kinderzuschlag erreicht.

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Das ist ein wichtiger familienpolitischer Schritt; denn
Familien im Niedriglohnbereich werden dadurch deut-
lich entlastet. Das ist aber auch ein richtiger arbeits-
marktpolitischer Schritt; denn die Erwerbsbereitschaft
der Eltern wird deutlich gestärkt. Wenn man sich an-
schaut, welche Gruppe insbesondere betroffen ist, stellt
man fest, dass das die Gruppe der sogenannten Auf-
stocker ist. Wir wissen, dass 15 Prozent der alleinstehen-
den Arbeitslosengeld-II-Bezieher Aufstocker sind, also
etwas dazuverdienen, während es bei den Paarhaushal-
ten mit Kindern rund 50 Prozent sind. Das heißt, in Be-
darfsgemeinschaften mit Kindern besteht eine sehr hohe
Erwerbsbereitschaft. Diese Bereitschaft wollen wir über
den Kinderzuschlag nachhaltig stützen und fö

Der Kinderzuschlag wies bisher zwei g
Probleme auf:

(C (D ung n 9. April 2008 0 Uhr Erstens. Der Einstiegskorridor war sehr eng und die eantragung kompliziert. Insbesondere den Antragstel ern fiel es schwer, festzustellen, ob sie überhaupt für en Kinderzuschlag in Betracht kommen. Das zeigt sich aran, dass deutlich mehr als 80 Prozent der Anträge abelehnt worden sind. Es gab also auch eine hohe Büroratielast. Das zweite Problem war die sogenannte Abschmelzate in Höhe von 70 Prozent. Von jedem hinzuverdienten uro wurden bisher 70 Cent angerechnet. Dadurch urde der Erwerbsanreiz deutlich gemindert. An diesen beiden Stellen wird jetzt nachgebessert. ie bisher individuell geprüfte Mindesteinkommensrenze wird auf einen einheitlichen Betrag festgesetzt: 00 Euro Mindesteinkommen für Alleinerziehende und 00 Euro für Paare. Die Mindesteinkommensgrenze ird damit deutlich abgesenkt. Eltern können nun leicht rkennen, ob sie für den Kinderzuschlag in Betracht ommen oder nicht. Wir signalisieren, dass Arbeit sich ohnt. Ein Paar, das 900 Euro zum Lebensunterhalt beirägt, und eine Alleinerziehende, die 600 Euro zum ebensunterhalt beiträgt, die nur wegen der Kinder Areitslosengeld II beziehen, werden durch den inderzuschlag jetzt unabhängig davon. Die zweite Änderung betrifft die Abschmelzrate. Ne ext ben der Einkommensgrenze wird auch die Abschmelzrate für Einkommen aus Erwerbstätigkeit von 70 auf 50 Prozent abgesenkt. Dadurch wird gewährleistet, dass im Geltungsbereich des Kinderzuschlages durchgehend ein Erwerbsanreiz besteht. Im Zusammenspiel von Kinderzuschlag und Wohngeld entstehen ab dem Jahr 2009 für den Kinderzuschlag zusätzliche Ausgaben in Höhe von 252 Millionen Euro brutto. Berücksichtigt man die Minderausgaben für Unterstützung nach dem SGB II und die im Rahmen der Finanzplanung bereits veranschlagten Mittel für den Kinderzuschlag in Höhe von 150 Millionen Euro per annum, dann ergeben sich per saldo für diese Reform Mehrkos n maximal 200 Millionen Euro netto für . rdern. ravierende ten in Höhe vo den Bund. Vielen Dank Herzlichen Dank, Frau Ministerin. – Die erste Frage stellt die Kollegin Elke Reinke. Vielen Dank, Frau Ministerin. – Sie hatten einmal an gekündigt, dass Sie mit 500 000 Kindern bzw. Berechtigten rechnen. Jetzt haben Sie die Zahl auf 250 000 reduziert. Ich frage mich: Ist der Bedarf geringer geworden? Worauf stützen sich Ihre Zahlen? Woher kommt diese Veränderung? Wieso sind es auf einmal 250 000? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Diese Veränderung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Erste Komponente. Wir sehen, dass die deutlich bessere wirtschaftliche Entwicklung Auswirkungen hatte. Der Kinderzuschlag erreichte im Jahr 2006 noch 124 000 Kinder und im Jahr 2007 100 000 Kinder. Es haben also mehr Familien vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Es gibt mehr Arbeitsplätze und damit Unabhängigkeit vom Arbeitslosengeld II. Zweite Komponente. Man könnte den Kinderzuschlag sehr wohl weiterentwickeln. Ich nenne als Stichworte die Wahlmöglichkeit zwischen Arbeitslosengeld II und Kinderzuschlag und die Höchsteinkommensgrenze. Dies würde aber deutlich mehr kosten. Wir hatten eine klare Vorgabe von 200 Millionen Euro per annum und haben deshalb deutliche Prioritäten gesetzt, nämlich den Einstieg zu erleichtern und das Plateau abzubauen. Deshalb erreichen wir eine viertel Million Kinder. Die nächste Frage stellt die Kollegin Ingrid Fischbach. Frau Ministerin, wir haben seinerzeit die sehr niedrige Bewilligungsquote kritisiert. Das lag unter anderem daran, dass die Verwaltungsvereinbarung viel zu kompliziert war. Wird darüber nachgedacht, die Verwaltungswege zu vereinfachen und dadurch die Bewilligungsquote zu erhöhen? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Der entscheidende Faktor war, dass die individuelle Berechnung des Mindesteinkommens durch die Verwaltung ein hochkomplizierter Vorgang gewesen ist. Auch für diejenigen, die den Antrag gestellt haben, war völlig unklar, ob sie eine Chance auf Bewilligung hatten oder nicht. Deshalb lag die Ablehnungsquote für den Kinderzuschlag durchgehend weit über 80 Prozent. Jetzt ist eine deutliche Mindesteinkommensgrenze vorgesehen: 600 Euro für eine Alleinerziehende und 900 Euro für ein Paar, die als eigenes Einkommen erarbeitet oder erwirtschaftet werden müssen. Damit wird erstens für die Verwaltung und zweitens für die betroffenen Familien, die n l f u a v t b g p E s a e w z a h z r a d l s e r D v F d a K s v z a a m ß F t l K K s m l s (C (D un sehr genau wissen, ob sie über oder unter der Grenze iegen, Transparenz geschaffen. Wichtig ist, sich die einache Formel zu merken, dass man bis auf Kindergeld nd Wohngeld – das bleibt außerhalb der Berechnung – lles als Einkommen einbringen muss. Die nächste Frage stellt die Kollegin Ina Lenke. Frau Ministerin, grundsätzlich ist es richtig, Familien or Hartz IV zu bewahren. Die Regierung hat jedoch uner anderem durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer seler dazu beigetragen, dass es den Familien schlechter eht. Richtig ist, dass die Regierung und wir von der Oposition sicher mehr in diesem Bereich machen wollen. s hat sich aber gezeigt, dass das Konzept des Kinderzuchlages nicht gegriffen hat, weil 88 Prozent der Anträge bgelehnt worden sind. Da haben Sie in diesem Gesetzntwurf eine Verbesserung versprochen. Trotzdem sagen ir: Es fehlt ein Gesamtkonzept. Meine erste Frage lautet: Haben Sie ein Gesamtkonept? Es geht nicht nur um den Kinderzuschlag, sondern uch die mehr als 140 familienbezogenen Leistungen geören auf den Prüfstand, bevor sie in ein solches Konept einfließen. Ich habe noch eine zweite Frage. Die Kosten für Büokratie liegen bei 18 Prozent der Gesamtausgaben. Sie ber haben gesagt, dass die Regelungen einfacher weren und es so zu weniger Bürokratie kommen wird. Mir iegt der Gesetzentwurf vor. In diesem Gesetzentwurf teht: Für den Kinderzuschlag ist ab dem Jahr 2009 mit inem Anstieg der Verwaltungskosten um 50 Prozent zu echnen. Genau das verstehe ich nicht. Hier gibt es eine ifferenz zwischen dem Entwurf, den Ihr Ministerium eröffentlicht hat, und Ihrer jetzt gemachten Aussage. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Sie fragen nach einem Gesamtkonzept für Familien, ie Arbeitslosengeld II beziehen; Stichwort Kinderrmut. Dabei müssen wir sehen, welche Familien mit indern Arbeitslosengeld II beziehen. Kinderarmut setzt ich aus zwei großen Komponenten zusammen. Das sind or allem die Alleinerziehenden, und zwar im Vergleich ur Bevölkerung weit überproportional. Das sind aber uch die kinderreichen Familien. Kinderarmut setzt sich lso vor allem aus diesen beiden Komponenten zusamen. Daher sollten Eltern befähigt sein, auf eigenen Fü en zu stehen – Stichwort: Vereinbarkeit von Beruf und amilie – und selber das Einkommen zu verdienen. In ernationale Erfahrungen haben gezeigt, dass die Koppung Einführung des Elterngeldes mit dem Ausbau der inderbetreuung ein maßgeblicher Schritt ist, um die inderarmut zu senken und vor allen Dingen die Selbst tändigkeit der Eltern, also die Fähigkeit, das Einkomen selber zu verdienen, zu erhöhen. Die zweite Gruppe betrifft die kinderreichen Famiien. Mit der steigenden Zahl der Kinder wird es insbeondere bei geringerer Qualifikation immer schwieriger, Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen das nötige Einkommen zu verdienen. Außerdem wird das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie komplexer, wenn ich es einmal so nennen darf. Weil wir aus Untersuchungen wissen, dass hier eine hohe Erwerbsbereitschaft vorhanden ist – die Familien möchten ihren Lebensunterhalt selber verdienen –, brauchen gerade sie oft eine finanzielle Unterstützung, damit sie erwerbstätig bleiben und nicht wieder auf den Bezug von Leistungen nach Hartz IV angewiesen sind. Dafür sind zwei Komponenten entscheidend. Der erste Punkt ist der Kinderzuschlag. Damit werden genau die kinderreichen Familien erreicht. Er geht an Familien, die im Durchschnitt 2,8 Kinder haben. Da wir die Geburtenrate und Familienverhältnisse kennen, wissen wir, dass das weit mehr Kinder pro Familie sind als im Bevölkerungsdurchschnitt. Der zweite Punkt betrifft die Staffelung der Höhe des Kindergeldes nach der Kinderzahl. Sie wissen, dass ich dies favorisiere, weil das nach allen wissenschaftlichen Untersuchungen ein entscheidender Faktor dafür ist, kinderreiche Familien vor dem Abrutschen in die Armut zu bewahren. Sie sehen, dass der Kinderzuschlag in ein Gesamtkonzept eingebettet ist, das mit der Einführung des Elterngeldes begonnen hat, durch den Ausbau der Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen fortgeführt und jetzt mit der Weiterentwicklung des Kinderzuschlages fortgesetzt wird. Ihre zweite Frage betraf die Verwaltungskosten. Es wird zu einem Plus von 150 Prozent der Berechtigten kommen. Es sinkt jedoch – Prozente müssen immer in Relation zu der Gesamtheit gesehen werden – der Anteil der Verwaltungskosten. Denn diese steigen deutlich geringer als die Zahl der profitierenden Menschen. Eine Steigerung der Verwaltungskosten um 50 Prozent ist im Vergleich zu den 150 Prozent der Berechtigten, die jetzt zusätzlich einen Anspruch haben, nicht hoch. Die nächste Frage stellt der Kollege Johannes Singhammer. Frau Ministerin, es kommt eher selten vor, dass alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen ein Gesetzgebungsvorhaben begrüßen. In diesem Fall sprechen sich sowohl die Arbeitgeber als auch die Gewerkschaften ausdrücklich für den Kinderzuschlag aus. Ich frage Sie: Für welche Gruppe von Familien ist der Kinderzuschlag maßgeschneidert? Welcher speziellen Gruppe von Familien wird dadurch mehr Gerechtigkeit verschafft? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Es sind vor allem die Familien mit einer hohen Bereitschaft zur Erwerbstätigkeit – sie wollen ihren Lebensunterhalt selber verdienen – und mehreren Kindern. Das heißt, das Einkommen, mit dem ein Paar ohne Kinder auskommen würde, reicht nun für die Familie mit Kindern nicht mehr aus. Unser Grundsatz ist: Menschen sollen nicht deshalb auf den Bezug von A b z s n b s k Z s w d te t c m s – f d i d g z F s f L i d I A z d T r d d i t g w k a t g (C (D rbeitslosengeld II angewiesen sein, weil sie Kinder haen. Daher ist der Kinderzuschlag genau darauf die speifische Antwort. So wie er jetzt konzipiert ist, stellt er icher, dass diejenigen, die ihren Unterhalt selbst verdieen können, nicht wegen ihrer Kinder ALG-II-Bezieher leiben müssen, sondern durch Kindergeld, Kinderzuchlag und Wohngeld aus dem ALG-II-Bezug herausommen können. Die nächste Frage stellt die Kollegin Hirsch. Besten Dank, Frau Ministerin. – Ich möchte auf die ahlen zurückkommen. Meine Kollegin Reinke hat chon erwähnt, dass ursprünglich davon gesprochen urde, mit dem Kinderzuschlag eine halbe Million Kiner zu erreichen, dass jetzt aber nur noch von einer vierl Million Kinder die Rede ist. Ich frage Sie, ob Sie atsächlich davon ausgehen, dass dieser Umfang ausreihend ist. Diese Frage stellt sich vor allen Dingen dann, wenn an die Veröffentlichungen des Deutschen Kinder chutzbundes aus diesem Jahr berücksichtigt, in denen trotz des Aufschwungs, den Sie geltend machen – estgestellt wurde, dass eigentlich 700 000 Kinder auf ieses Geld angewiesen sind, weil sie ansonsten, obwohl hre Eltern arbeiten, in den ALG-II-Bezug fallen würen. Daher meine Frage: Wie können Sie ernsthaft saen, der Aufschwung legitimiere diese drastische Reduierung Ihrer ursprünglichen Zielvorstellung? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Das Ziel ist nach wie vor – ich glaube, das ist ein geamtgesellschaftliches und parteiund fraktionsübergreiendes Ziel –, konsequent gegen Kinderarmut in diesem and vorzugehen. Einige der wesentlichen Pfeiler habe ch schon genannt: das Elterngeld, den Ausbau der Kinerbetreuung und jetzt die Reform des Kinderzuschlags. ch möchte – sozusagen in Klammern – hinzufügen: uch die Kinderbetreuung ist ein entscheidender Faktor ur Bekämpfung der Kinderarmut. Hierbei geht es um en Ausbau der frühkindlichen Bildung und darum, den eufelskreis, dass Kinderarmut von Generation zu Geneation weitergetragen wird, zu durchbrechen. Jetzt komme ich auf den spezifischen Baustein, nach em Sie gerade gefragt haben, zu sprechen. Wir haben en Kinderzuschlag in zwei Schritten weiterentwickelt: Erstens – das habe ich bisher noch nicht erwähnt – hat m Januar dieses Jahres eine Entfristung stattgefunden. Zweitens wurde der Einstiegskorridor deutlich erweiert. Noch weiter darf man die Mindesteinkommensrenze allerdings nicht senken, weil sonst das Signal äre, dass ein Paar mit zwei Minijobs über die Runden ommen kann. Das darf nicht das Signal sein, das wir ussenden. Vielmehr muss es darum gehen, dass die Elern, die Paare oder die Alleinerziehenden durch ihre eiene Arbeit genug verdienen, um ihren Lebensunterhalt Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen selbst bestreiten zu können. Für diejenigen, die mehr verdienen, gibt es außerdem den Anreiz, mehr zu tun, weil nicht so stark abgeschmolzen wird. Auch diesen Schritt haben wir gemacht. Ich nannte noch zwei weitere wünschenswerte Schritte, die im Augenblick aber nicht finanzierbar sind: die sogenannte Wahlmöglichkeit und die Höchsteinkommensgrenze. Auch dazu möchte ich noch eine Bemerkung machen. Bei den Überlegungen, die Höchsteinkommensgrenze noch weiter zu senken – das würde Geld kosten –, beschreitet man einen sehr schmalen Grat. Denn es darf nicht sein, dass man mit dem Kinderzuschlag bis weit in die mittleren Einkommensschichten hinein subventioniert, während andere Familien mit Kindern den Lebensunterhalt auf dem gleichem Niveau für sich und ihre Kinder aus eigener Kraft verdienen müssen. Solche Entscheidungen sind für die Sozialpolitik immer Gratwanderungen. Vor diesem Hintergrund haben wir den Beschluss gefasst, mit den 200 Millionen Euro, die uns netto zur Verfügung stehen, die wichtigsten Schritte zuerst zu machen: den Einstieg zu verbessern und das Plateau abzuschmelzen. Das Wort hat die Kollegin Deligöz. Frau Ministerin, was Ihre letzte Bemerkung betrifft, bin ich nicht ganz einsichtig. Denn wer in Deutschland gut verdient und dementsprechend hohe Steuern zahlt, der bekommt für Unterhalt und Erziehung seiner Kinder auch eine größere absolute steuerliche Entlastung als derjenige, der wenig Steuern zahlt, weil er nicht so viel verdient, obwohl er erwerbstätig ist. Von daher lasse ich Ihre letzte Aussage nicht gelten. Ich würde gerne auf die Mindesteinkommensgrenze zu sprechen kommen. Sie haben gesagt, dass Sie die Minijobs nicht fördern möchten. Wenn man den Betrag von 900 Euro durch zwei Personen, durch Mutter und Vater, teilt, dann hat man schon das Niveau der Minijobs erreicht. Daher finde ich auch dieses Argument nicht befriedigend. Können Sie uns erläutern, warum Sie festgelegt haben, dass die Mindesteinkommensgrenze für Paare bei 900 Euro und für Alleinerziehende bei 600 Euro liegen soll? Denn dazu hätte es durchaus Alternativen gegeben. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Die Grenze zum Minijob liegt bei 400 Euro; das ist die gesetzliche Definition eines Minijobs. Wenn das Einkommen diese Grenze übersteigt, kommt das Thema Sozialversicherung zum Tragen, und man befindet sich im Bereich eines Midijobs. Im Rahmen der Ressortabstimmung haben wir gemeinsam den Entschluss gefasst, dass wir das ganz klare Signal aussenden müssen: Ein Minijob reicht für eine Person nicht aus, sondern der Betrag muss höher sein. Deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, die beiden Grenzen zu erhöhen. Für ein Paar liegt die Mindesteinkommensgrenze also bei 900 Euro, für einen Alleinerziehenden bei 600 Euro. Ich glaube, d n d G m H g i s z m a m a s d z F b v m B 1 W d A h z 1 n g s W t s s K d w t d b (C (D iese Entscheidung ist richtig. Das Bestreben, den eigeen Unterhalt zu verdienen, ist – es liegt uns daran, dies eutlich zu machen – die Conditio sine qua non, die rundvoraussetzung, um den Kinderzuschlag zu bekomen; denn er soll ja aus dem Arbeitslosengeld II, aus artz IV herausführen. Ich habe mich, was die Höchsteinkommensgrenze aneht, vielleicht missverständlich ausgedrückt. Der Punkt st der: Es darf nicht passieren, dass Eltern, die genug für ich und für den Lebensunterhalt ihrer Kinder verdienen, usätzlich den Kinderzuschlag bekämen. Deshalb ist das it der Höchsteinkommensgrenze diffizil. Ich will nicht usschließen, dass man in der Frage der Höchsteinkomensgrenze eines Tages etwas machen kann. Man muss ber, wie gesagt, vorsichtig vorgehen. Die nächste Frage stellt der Kollege Markus Grübel. Frau Ministerin, ist erwogen worden, den Kinderzu chlag zu erhöhen oder ihn zu staffeln, zum Beispiel inem für ältere Kinder ein höherer Kinderzuschlag geahlt wird? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Dies ist nicht erwogen worden. Der Kinderzuschlag eträgt maximal 140 Euro. Denn man muss sich immer or Augen führen: Der Kinderzuschlag soll gemeinsam it dem Kindergeld und dem anteiligen Wohngeld den edarf des Kindes decken. Diese Funktion erfüllt er mit 40 Euro. Das Wort hat der Kollege Jörn Wunderlich. Frau Ministerin, schönen Dank für Ihre einführenden orte! Im Sommer letzten Jahres haben Sie angekünigt, mit dem Kinderzuschlag 500 000 Kinder aus der rmut herauszuholen. Im November hat die Kanzlerin ier im Plenum erklärt: Deshalb wollen wir den Kinderuschlag erhöhen und vereinfachen. – Gerade einmal 6 Tage später hat Ihr Ministerium geschrieben: Von eier Erhöhung des Kinderzuschlags geht die Bundesreierung nicht aus. 40 Tage später haben Sie im Auschuss mir gegenüber erklärt, dass es da keinen iderspruch gebe, und hier im Plenum hat Staatssekreär Thönnes gesagt: Von einer Erhöhung des Kinderzuchlags war nie die Rede. Inzwischen sind es nicht mehr 500 000 Kinder, inzwichen ist nur noch von 250 000 Kindern, die mit dem inderzuschlag aus der Armut geführt werden sollen, ie Rede. Die Frage ist: Welche Kinder werden erreicht, as kommt als Nächstes, wem kann man noch ver rauen? – Nein, von vertrauen kann man nicht mehr reen. Sagen wir lieber: Wem kann man am ehesten glauen? (Zuruf von der CDU/CSU: Was ist Ihre Frage?)





(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300100
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300300
Ingrid Fischbach (CDU):
Rede ID: ID1615300400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300500
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1615300600




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300700
Johannes Singhammer (CSU):
Rede ID: ID1615300800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615300900
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301000




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301100
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615301200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301300
Markus Grübel (CDU):
Rede ID: ID1615301400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301500
Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301600






(A) )



(B) )


Jörn Wunderlich
– Das musste einmal gesagt werden, und ich bin noch ru-
hig geblieben.

44,5 Prozent der bedürftigen Kinder, der Kinder, die
Anspruch auf den Kinderzuschlag haben, leben in Al-
leinverdienerhaushalten. Auf den Kinderzuschlag wer-
den Unterhaltsleistungen voll angerechnet. Herr
Singhammer, Sie haben gesagt, alle Verbände seien da-
mit einverstanden. Ich muss Ihnen widersprechen: Der
Familienbund der Katholiken, die Evangelische Ak-
tionsgemeinschaft für Familienfragen usw. sind nicht
einverstanden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301700

Kollege Wunderlich, formulieren Sie jetzt bitte die

Frage, damit die Frau Ministerin antworten kann.


Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301800

Warum wird an dieser Mindesteinkommensgrenze

festgehalten? Warum werden die Kinder von Alleiner-
ziehenden faktisch von der Leistung ausgeschlossen,
und warum wird es jetzt reduziert? Wieso begründen Sie
es mit dem wirtschaftlichen Aufschwung, wenn die Zahl
der bewilligten Anträge sinkt? Die Zahl der in Armut le-
benden Kinder steigt weiter.

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

Ich filtere aus Ihrem Plädoyer, Herr Wunderlich, zwei
Fragen heraus: Ihre erste Frage betrifft die Erhöhung des
Kinderzuschlags. Sie haben hier zwei Dinge vermischt:
Wie ich Ihnen im Ausschuss bereits sagte, ist mit der Er-
höhung des Kinderzuschlags gemeint, dass das Volumen
des Kinderzuschlags von bisher 150 Millionen Euro um
200 Millionen Euro erhöht wird. Diese Erhöhung findet
statt. Ihre Frage ist Ihnen also beantwortet worden.

Auf die Frage, ob der Betrag des Kinderzuschlags
– 140 Euro pro Kind und Monat – erhöht wird, haben
Sie von der Bundesregierung nie eine andere Antwort als
Nein bekommen, aus den genannten Gründen. 140 Euro
Kinderzuschlag plus – gehen wir vom ersten Kind aus –
154 Euro Kindergeld plus anteilig Wohngeld decken den
Bedarf eines Kindes.

Ihre zweite Frage betrifft die Alleinerziehenden; auch
hier haben Sie eine relativ ungenaue Frage gestellt. Sie
haben behauptet, der Unterhalt werde voll angerechnet.
Hierbei muss man unterscheiden zwischen Unterhalt für
die Mutter und Unterhalt für das Kind. Das Prinzip ist
immer dasselbe: Wenn die Mutter Unterhalt bekommt,
kann sie diesen zu ihrem eigenen Einkommen rechnen,
um auf die 600 Euro zu kommen, ab denen sie Anspruch
auf den Kinderzuschlag hat.

Aber Einkommen des Kindes, zum Beispiel Unter-
haltsvorschuss, kann von den Eltern nicht als ihr Ein-
kommen angesehen werden. Es ist Einkommen des Kin-
des; deshalb bleibt es außen vor. Gerade der
Unterhaltsvorschuss, der höchstens sechs Jahre lang und
maximal bis zum 12. Lebensjahr gezahlt wird, ist ein gu-
tes Beispiel, um zu zeigen, wie passgenau der Kinderzu-
schlag wirkt. Es gibt immer wieder Alleinerziehende,

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(C (D ie, wenn sie vom dritten bis zum neunten Lebensjahr es Kindes sechs Jahre lang den Unterhaltsvorschuss beommen haben, anschließend einen Einbruch erleben. ieser Alleinerziehenden wird künftig der Kinderzu chlag passgenau helfen, weiterhin aus dem rbeitslosengeld II herauszubleiben. Man sollte also das inkommen der Eltern und das Einkommen des Kindes auber trennen. Das Wort hat der Kollege Paul Lehrieder. Frau Ministerin, bereits nach jetzigem Recht gelangt ber die Bemessungsgrenze hinaus verdientes eigenes inkommen der Kindeseltern zum Teil zur Anrechnung. ie ist es bei der Neuregelung vorgesehen? Bleibt es bei en 70 Cent pro Euro, die bei eigenem Einkommen dereit angerechnet werden, oder wie wird die neue Einommensanrechnung funktionieren? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: In Zukunft werden von jedem hinzuverdienten Euro ur 50 Cent und nicht, wie bisher, 70 Cent angerechnet. mgekehrt gesprochen: Von jedem Euro, der über die emessungsgrenze hinaus von den Eltern selbst verdient ird, bleiben ihnen 50 Cent sowie der daraus zu errechende Anteil des Kinderzuschlags. Das Wort hat die Kollegin Elisabeth Winkelmeier ecker. Frau Ministerin, ich habe eine Nachfrage zu der öchsteinkommensgrenze. Sie haben dazu gerade einige usführungen gemacht; ich wünsche mir, noch ein paar riterien zur Berechnung zu hören. Wonach richtet sich as ungefähr, und wie soll an dieser Stelle die Abchmelzrate verlaufen? Welches sind hier die tragenden edanken? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: An der Höchsteinkommensgrenze ändert sich gegenber dem bisherigen Recht nichts. Es ändern sich allerings zwei Kriterien. Zum einen ist dies die Mindesteinommensgrenze. Der Einstieg wird auf einer Ebene estgesetzt und abgesenkt. Was zum anderen die Abchmelzung anbelangt, so mache ich dies an einem Beipiel deutlich: Wenn ein Paar mit einem Kind oder zwei indern 1 200 Euro verdient – die Bemessungsgrenze, ie besagt, was diese Gemeinschaft zum Leben braucht, iegt bei 1 100 Euro –, dann bekommt es den Kinderzuchlag, aber weniger als die 140 Euro. Er wird also abgechmolzen: Von jedem Euro, den das Paar über der Beessungsgrenze liegt, wird ihm 50 Cent gelassen, und ie anderen 50 Cent werden auf den Kinderzuschlag anerechnet. )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615301900
Paul Lehrieder (CSU):
Rede ID: ID1615302000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302100
Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU):
Rede ID: ID1615302200




(A) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302300

Die nächste Frage stellt der Kollege Carl-Ludwig

Thiele.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615302400

Sehr geehrte Frau Ministerin, zu Beginn dieser Wahl-

periode richteten wir seitens der FDP eine Kleine An-
frage an die Bundesregierung, die Sie beantwortet ha-
ben. Dort wie auch später haben Sie aufgelistet, dass es
etwa 145 unterschiedliche familienbezogene Leistungen
gebe. In der Aufstellung Ihres Ministeriums sind Sie auf
Leistungen des Staates in Höhe von etwa 180 Milliarden
Euro gekommen, wobei man darüber diskutieren kann,
ob es Leistungen des Staates oder Ansprüche des Bür-
gers sind. Beim Existenzminimum handelt es sich mei-
ner Ansicht nach nicht um eine Leistung des Staates,
sondern um einen Anspruch des Bürgers.

Sie haben seinerzeit gesagt, Sie wollten ein Gesamt-
konzept erstellen. Ein solches Gesamtkonzept liegt aber
immer noch nicht vor. Daher frage ich Sie: Ist es sinn-
voll, die jetzt in Rede stehende Maßnahme vor das Ge-
setz zu ziehen, oder wäre es nicht sinnvoller, sie in ein
Gesamtkonzept einzubinden? Wir fragten danach zu Be-
ginn dieser Wahlperiode und befinden uns inzwischen in
der zweiten Hälfte der Legislaturperiode. Möglicher-
weise kommt es nicht mehr zu einer grundsätzlichen
Überarbeitung der familienpolitischen Leistungen, was
wir sehr bedauerten. Halten Sie es nicht für richtig, end-
lich das grundlegende Konzept vorzulegen?

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

Auf die erste Frage von Frau Lenke hin habe ich
schon das grundlegende Konzept für die Bekämpfung
von Kinderarmut innerhalb der Familienleistungen dar-
gelegt. Am Beispiel Ausbau der Kinderbetreuung kann
ich Ihnen verdeutlichen, dass sich eine Leistung nicht
immer nur auf ein Thema bzw. ein Problem bezieht.

Der Ausbau der Kinderbetreuung für die unter Drei-
jährigen ist ein Posten innerhalb der familienpolitischen
Leistungen. Dadurch wird sowohl die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie für alle Familien als auch die früh-
kindliche Bildung für alle Kinder – insbesondere aber
für die Kinder aus benachteiligten Schichten – deutlich
verbessert. Dies ist aber eben nicht nur spezifisch für Fa-
milien im mittleren Einkommensbereich oder für Allein-
erziehende, die aus dem Bezug von Arbeitslosengeld II
herausfallen möchten und das dank einer guten Kinder-
betreuung auch können.

Genauso ist der Kinderzuschlag ein Teil des Gesamt-
konzeptes zur Bekämpfung der Kinderarmut. Er ist auch
ein Teil der familienpolitischen Leistungen, die Sie eben
angesprochen haben, zu denen zum Beispiel – ich darf
einmal etwas ganz anderes nennen – die Witwenrente
gehört.

Sie sehen also, dass der Kinderzuschlag ein Instru-
ment ist, das von allen gesellschaftlichen Gruppen und
Fraktionen als sinnvolle und richtige arbeitsmarkt- und
familienpolitische Maßnahme angesehen wird und es
verdient, weiterentwickelt und verbessert zu werden. In

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(C (D em großen Kontext der familienpolitischen Leistung arf diesbezüglich nicht gesagt werden: Wir tun gar ichts, solange wir von der Witwenrente bis zur Jugendilfe – um einmal alle Themen zu nennen – nicht alles nalysiert haben. Ich glaube, dies ist ein absolut richtiger und wichtiger chritt. Es gibt im öffentlichen Raum niemanden, der as bestreitet. Ich kann Ihnen dazu sagen – das ist auch wichtig –: er Kinderzuschlag wird von der Geltung des Gesetzes n evaluiert werden, so, wie wir das beim Elterngeldgeetz auch getan haben. Das ist bei Gesetzen nicht selbsterständlich. Ich halte dies aufgrund der Entwicklung er Gesetze in einer sich verändernden Welt für ein ichtiges politisches Vorgehen, damit ein Feinmonito ing vorliegt, aus dem hervorgeht, wie das Gesetz wirkt nd wie effizient es ist. Was sind die Daten, die wir aus der dauernden Evaluaion ablesen können? An welchem Punkt müssen wir etas verbessern oder verändern? Dies werden wir beim inderzuschlag von Tag eins an betrachten, was keine elbstverständlichkeit ist. Das Wort hat die Kollegin Eva Möllring. Frau Ministerin, ich denke, dass der Kinderzuschlag esonders für viele Alleinerziehende wichtig ist, die war eine Arbeitsstelle haben, aber damit aus zeitlichen nd fachlichen Gründen kein besonders hohes Einkomen erwirtschaften können, und die häufig keinen Un erhalt erhalten. Können Sie sagen oder gibt es irgendwelche Schätungen darüber, wie hoch der Anteil der Alleinerziehenen ist, die von dem Kindergeld profitieren und es nuten können, und wie sich der Anteil gegenüber dem eutigen Anteil steigert? Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Diese Schätzungen liegen nicht vor. Oder sagen mir ie Fachleute des Ministeriums etwas anderes? – Nein. chätzungen darüber liegen nicht vor. Aus der Evaluation des Kinderzuschlages im verganenen Jahr weiß ich aber, dass der Anteil der Alleinrziehenden relativ gering war – er lag bei rund 7 Proent –, weil es so hoch komplex war, die Mindesteinommensgrenze zu berechnen. Man muss dazu sagen: ieser Anteil bezieht sich auf die wenigen, die den Kinerzuschlag erhalten haben. Die Zahl derer, die Anträge estellt haben, war sehr viel höher. Das zeigt schon, dass diese sehr schwierig zu beantortende Frage, wer überhaupt den Kinderzuschlag beommt, für viele aus der Zielgruppe sicherlich eine hohe emmschwelle bedeutete, den Kinderzuschlag zu bean ragen und dann auch zu erhalten. Ich bin der festen berzeugung, dass die Zahl steigen wird, weil die Zahl Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen der Alleinerziehenden in Relation zur Gesamtbevölkerung steigen wird. Ich mache darauf aufmerksam, dass mir noch drei Wortmeldungen zur Regierungsbefragung vorliegen und ich alle drei zulassen möchte. Das setzt voraus, dass sich die Fragestellerinnen und Fragesteller bitte auf die Fragen konzentrieren und es dadurch ermöglichen, dass kurz geantwortet werden kann. Das Wort hat die Kollegin Elke Reinke. Vielen Dank. – Ich möchte noch einmal auf das Pro blem der Absenkung der Zahl der berechtigten Kinder von 500 000 auf 250 000 eingehen. Sie sagten vorhin, es sei der guten Arbeitsmarktsituation oder dem Aufschwung geschuldet, dass so viele Eltern wieder in Arbeit gekommen sind. Es ist uns allen bekannt, dass der Niedriglohnsektor boomt und dass eine halbe Million Menschen ergänzend Arbeitslosengeld II beantragen müssen. Ich weiß nicht, woher Sie Ihr Zahlenmaterial haben. Wenn Ihnen entsprechende Zahlen vorliegen, dann wäre es nett, wenn Sie sie uns zur Verfügung stellen oder erläutern könnten. Ich kann Ihre Angaben nicht nachvollziehen. Denn die Zahl der armen Kinder hat sich seit der Einführung der Hartz-IV-Regelungen verdoppelt. Das ist die Realität. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Ihre Aussage, die Zahl der armen Kinder habe sich seit der Einführung der Hartz-IV-Regelungen verdoppelt, ist völlig irreführend. Denn das Arbeitslosengeld II ist aus der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe hervorgegangen. Es versteht sich von selbst, dass bei der Zusammenlegung dieser zwei Systeme, die vorher getrennt betrachtet worden sind, die Zahl der Leistungsbezieher rein statistisch steigt. Ich will damit nicht suggerieren, dass ich nicht meine, was ich in diesem Parlament schon mehrfach gesagt habe, nämlich dass es unser vorrangiges Ziel ist, die Kinderarmut in diesem Land konsequent zu bekämpfen. Zu Ihrer Eingangsfrage, woher die Zahlen stammen: Die Zahlen liegen auch Ihnen vor. Was die Entwicklung des Kinderzuschlags in den Jahren 2006 und 2007 angeht – in diesem Zeitraum sind keine Gesetzesänderungen erfolgt; die Grundvoraussetzung ist also unverändert geblieben –, sind im Jahr 2006 durch den Kinderzuschlag 124 000 Kinder erreicht worden und im Jahr 2007 rund 100 000. Das heißt, mehr Kinder – das entspricht dem Ziel des Kinderzuschlags – und ihre Familien sind aus dem Transferbezug heraus in Arbeit gegangen. Das ist die Grundlage dessen, was ich eben ausgeführt habe. Es muss unser Grundanliegen bleiben – ich glaube, in diesem Bestreben sind wir uns alle einig –, Familien auf D m b m k k d h n u I e a w L g f F ß d n r e W d l b i n K n b U n g z F d b n z s g G (C (D auer zu befähigen, unabhängig von den Transfersysteen auf eigenen Füßen zu stehen. Ein weiterer Schritt esteht darin, durch das Absenken der Mindesteinkomensgrenze weitere Familien zu erreichen, die vorher eine Chance gehabt hätten, den Kinderzuschlag zu beommen. Das Wort hat die Kollegin Ina Lenke. Frau Ministerin, die Wohlfahrtsverbände kritisieren en Gesetzentwurf zum Kinderzuschlag, den Sie uns eute in Teilen vorstellen. Sie kritisieren, dass trotz des euen Kinderzuschlages rund zwei Millionen Kinder nd Jugendliche weiterhin Sozialleistungen beziehen. nsofern frage ich Sie, ob Sie die Notwendigkeit sehen, twas für diese zwei Millionen Kinder zu tun. Meine Anschlussfrage knüpft an Carl-Ludwig Thiele n: Inwieweit ist beabsichtigt, zunächst einmal auszuerten, welche der 145 familienund ehebezogenen eistungen in die falsche bzw. in die richtige Richtung ehen, und dann ein Gesamtkonzept zu erstellen? Insoern haben auch die Wohlfahrtsverbände Fragen an Sie. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Was die Kritik der Wohlfahrtsverbände angeht, begrüen sie – übrigens wie die Gewerkschaften – den Kinerzuschlag an sich. Sie halten die von uns vorgeseheen Verbesserungen beim Kinderzuschlag für absolut ichtig, aber sie wünschen sich mehr. Das betrifft die ben bereits genannten Komponenten, nämlich entweder ahlmöglichkeit – also die Vermeidung von Hilfebe ürftigkeit – oder Höchstgrenzen. Ihre Aussage, dass deutlich mehr Kinder in Familien eben, die Arbeitslosengeld II beziehen, ist richtig. Das ezieht sich zum Beispiel auch auf Kinder in Familien, n denen niemand ein Einkommen erwirtschaftet. Bei ihen greift der Kinderzuschlag naturgemäß nicht. Der inderzuschlag ist für die Eltern definiert, die aus eigeer Kraft ihr Einkommen verdienen können. Deshalb leibt er das richtige arbeitsmarktpolitische Instrument. nser Ziel muss grundsätzlich sein, dass Eltern ein eigees Einkommen beziehen, für das der Kinderzuschlag ewährt wird. Es kann nicht sein, dass der Kinderuschlag bei den Hartz-IV-Beziehern greift. Denn die amilien, die Hartz-IV-Leistungen beziehen, erhalten iese, wenn sie keine Arbeit haben. Der Kinderzuschlag etrifft vor allem die Aufstocker. Dabei ist unser Ansinen, dass niemand nur deshalb Arbeitlosengeld II beieht, weil er Kinder hat, obwohl er auf eigenen Füßen tehen könnte. Vielen Dank, Frau Ministerin. Die letzte Frage bezieht sich auf andere Themen der estrigen Kabinettssitzung. Das Wort hat die Kollegin esine Lötzsch. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich habe eine Frage an die Bundesregierung zu folgendem Sachverhalt – das Thema hat schon häufig eine Rolle gespielt –: Es geht um das Verhalten von Bahnchef Mehdorn. Wie in der vergangenen Woche in der Presse bekannt wurde, hat Bahnchef Mehdorn in einem Papier mit offiziellem Briefkopf der Deutschen Bahn die 74 einflussreichsten deutschen Unternehmer aufgefordert, beim Volksbegehren zu Tempelhof zugunsten des Flughafens Stellung zu beziehen. Ich möchte von der Bundesregierung gerne wissen, wie sie bewertet, dass der Bahnchef die logistischen Möglichkeiten des Unternehmens missbraucht, um in ein Volksbegehren in seinem Sinne einzugreifen. Frau Staatsministerin Müller. H Frau Kollegin Lötzsch, Ihre Frage fällt sicherlich in die Zuständigkeit des Verkehrsministeriums, das hier vertreten ist. Es geht hier um die gestrige Kabinettssitzung, an der ich teilgenommen habe. Aber da das Thema, das Sie ansprechen, nicht Gegenstand dieser Sitzung war, möchte ich Ihre Ausführungen zu diesem Punkt nicht kommentieren. Danke, Frau Staatsministerin. – Ich beende die Befra gung der Bundesregierung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/8714, 16/8739 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Ziffer 10 Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringlichen Fragen auf Drucksache 16/8739 auf. Diese beziehen sich auf den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung der dringlichen Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin Nicolette Kressl zur Verfügung. Ich rufe die dringliche Frage 1 des Kollegen Frank Schäffler auf: Wie beurteilt die Bundesregierung den Konzernverlust der Kreditanstalt für Wiederaufbau Bankengruppe, KfW, von rund 6,2 Milliarden Euro für das Jahr 2007, und welche Auswirkungen auf das Fördergeschäft der KfW ergeben sich nach Ansicht der Bundesregierung daraus? N Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Kollege Schäffler, der Verlustausweis der KfW nach HGB beträgt für das Geschäftsjahr 2007 1,4 Milliarden Euro und nach IFRS – dazu ist die KfW nun verpflichtet – 6,2 Milliarden Euro. Diese Tatsache beeinflusst natürlich die Fördertätigkeit im Zusammenhang mit dem ERP, da die Erträge der KfW dazu beitragen. Allerdings wird die ERP-Förderung an sich dadurch nicht beein f R z I d H d g E w s i I F h d d d d d f i k b V B S u t W k „ G e z d f t k l G F (C (D lusst – das ist ein Unterschied –, da der Bund die im ahmen der Neuordnung des ERP-Sondervermögens ugesagte Förderung und den Substanzerhalt garantiert. ch darf Sie in diesem Zusammenhang daran erinnern, ass es eine schriftliche Zusage von Herrn Mirow und errn Gatzer, die dem Haushaltsausschuss vorliegt, gibt, ass von Bundesseite für eine entsprechende Sicherung esorgt wird. Ihre erste Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, ich habe nicht nur nach dem RP-Sondervermögen gefragt, sondern auch danach, ie das Fördergeschäft der KfW im Allgemeinen aus ieht. Wie Sie wissen, gibt es einen Feuerwehrfonds, der m Zusammenhang mit den Rettungsmaßnahmen für die KB aufgezehrt wurde. Die Zinserträge aus diesem onds kamen ebenfalls dem Fördergeschäft zugute. Wie och ist der Ausfall für die KfW an dieser Stelle? N Herr Kollege Schäffler, ich will bei der Beantwortung er Frage nach der Beeinträchtigung der Förderung urch die KfW auf die Aussage des Ministers verweisen, ass auch das allgemeine Fördergeschäft der KfW auf em durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre ortgesetzt werden kann. Eine konkrete Ausfallzahl kann ch Ihnen nicht nennen, weil die Bundesregierung noch eine Möglichkeit hat, solche Zahlen vorzulegen. Ihre zweite Zusatzfrage. Ursache für die Verluste ist das Engagement der KfW ei der IKB. Es kommt nun im Wesentlichen auf den erkaufsprozess an. Wir haben in Deutschland mehrere anken, im Wesentlichen im öffentlichen Bereich, die chwierigkeiten haben, die aber diesen Verkaufsprozess nd insbesondere das, was das notleidende Geschäft berifft, sehr unterschiedlich regeln. Deshalb meine Frage: ieso hat die KfW nicht darauf gedrungen, dass das risiobehaftete Geschäft bei der IKB in eine sogenannte bad bank“ ausgegliedert wird und man nur das positive eschäft zu verkaufen versucht? Denn wir stellen aktu ll fest, dass dann, wenn man versucht, das zusammen u verkaufen, es niemand haben will. N Herr Kollege Schäffler, Sie beschreiben richtig die öfentlich geführte Debatte darüber, inwieweit risikobehafetes Geschäft und „sicheres“ Geschäft getrennt werden önnen. Ich als Vertreterin der Bundesregierung bin alerdings keineswegs befugt, Ihnen zu sagen, wieso die eschäftsentscheidung der KfW in der vorliegenden orm getroffen worden ist. Das Wort zu einer weiteren Zusatzfrage hat der Kol lege Hermann Otto Solms. Frau Staatssekretärin, wenn ich die Informationen richtig verstanden habe, kann die Bundesregierung nicht garantieren, dass der Schaden in Höhe von 6,2 Milliarden Euro, der eingetreten ist, tatsächlich das Ende der Fahnenstange ist, sondern es können durchaus im Laufe der Zeit weitere Schäden eintreten. Vor diesem Hintergrund: Wie können Sie garantieren, wenn auf die KfW möglicherweise weitere Belastungen zukommen, der Reservefonds aber aufgezehrt ist, dass das nicht zulasten der Förderpolitik der Kreditanstalt für Wiederaufbau geht bzw. sich das nicht auf das ERP-Sondervermögen auswirken wird? N Herr Kollege Solms, es ist völlig richtig, dass die letztendliche Bewertung der Risiken und der Verluste der IKB nicht möglich ist. Darauf hat die Bundesregierung mehrfach hingewiesen. Ich will Ihre Frage in zwei Bereiche aufteilen. Zuerst zur Frage nach der Fördertätigkeit im Zusammenhang mit dem ERP-Sondervermögen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Förderung zum Teil unabhängig von der derzeitigen Situation der KfW finanziert werden kann, weil Eigenkapital und Nachrangkapital eingebracht worden sind. Allein daraus ergeben sich ungefähr 470 Millionen Euro pro Jahr an Eingängen, die für die Förderung verwendet werden können. Eventuell anstehende weitere Notwendigkeiten werden durch eine Garantie – ich erinnere an das Schreiben an den Haushaltsausschuss, das ich vorhin erwähnt hatte – durch den Bund abgesichert. Zum zweiten Teil Ihrer Frage, was die sonstige Förderung angeht, muss ich darauf hinweisen – ich hatte vorhin schon Herrn Schäffler diesbezüglich geantwortet –, dass wir die Lücken, die sich bisher ergeben, nicht beziffern können, dass es aber notwendig sein wird, gemeinsam – Bundesregierung und KfW – entsprechende Lösungen zu finden, weil es wichtig ist, dass die Geschäftstätigkeit der KfW erhalten bleibt. Ich wiederhole die Aussage des Ministers, dass die durchschnittliche Fördertätigkeit der KfW auch im Geschäft außerhalb des ERP-Sondervermögens erhalten bleiben muss. Die nächste Zusatzfrage stellt die Kollegin Hirsch. Besten Dank. – Mich würde interessieren, warum in der Bundesregierung bisher noch nicht über Konsequenzen auch für den Bundesfinanzminister, beispielsweise in Form eines Rücktritts, nachgedacht wird, da er sich persönlich noch vor einigen Monaten in diversen Veröffentlichungen dafür gelobt hat, dass er solche Geschäfte, die sich jetzt als Verlustgeschäfte herausstellen, maßgeblich vereinfacht hat. d d f h u d s n ü z Z Z s 8 R h s S m F m m h v e x g F d n l d t g d S w a (C (D N Frau Kollegin Hirsch, ich bezweifle ausdrücklich, ass die Öffentlichkeitsarbeit des Ministers so stattgeunden hat, wie Sie sie beschreiben, und weise darauf in, dass die vorrangige Aufgabe des Finanzministers nter anderem darin besteht, sich über Strukturfragen es Finanzmarkts Gedanken zu machen. Er hat auch entprechende Initiativen auf europäischer und internatioaler Ebene auf den Weg gebracht. Insofern besteht berhaupt kein Anlass für den Minister, über das nachudenken, was Sie mit Ihrer Frage nahelegen. Eine weitere Zusatzfrage stellt der Kollege Martin eil. Frau Staatssekretärin, Sie sind schon vorhin auf die ahlen eingegangen, die die Verluste des Konzerns bechreiben. Die Garantien der KfW belaufen sich auf über Milliarden Euro. Wir sollten einmal das maximale isiko sehen. Sie haben gesagt, man sei bestrebt – Sie aben auf einen Brief des Finanzministeriums hingewieen –, Defizite auszugleichen. In welcher Höhe wird der teuerzahler aus jetziger Sicht in Mithaftung genomen? Herr Kollege, dieser Brief ist eine Antwort auf die rage nach der Fördertätigkeit aus dem ERP-Sonderverögen. Um es aufrechtzuerhalten, gibt es einen Benchark von ungefähr 590 Millionen Euro pro Jahr. Ich abe Ihnen schon vorhin dargestellt, in welcher Höhe die on der momentanen Situation unabhängigen Erträge ingehen. Insofern können wir von einer Lücke von maimal etwas mehr als 100 Millionen Euro ausgehen. Ich will auch die sich dahinter verbergende Frage aufreifen. Im Moment ist noch nicht geklärt, in welcher orm diese Garantien eingelöst werden. Die Aussage, er Steuerzahler werde automatisch belastet, kann so icht stimmen. Wir kommen damit zur dringlichen Frage 2 des Kol egen Frank Schäffler: Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen der Rettungsmaßnahmen zugunsten der Deutschen Industriebank AG, IKB, auf die KfW und den Bundeshaushalt vor dem Hintergrund der am 7. April 2008 bekannt gewordenen neuen Belastungen für die KfW? N Herr Kollege Schäffler, um Ihre Frage zu beantworen, will ich einen Teil der Antworten von vorhin aufreifen. Wie ich schon beschrieben habe, werden wir arauf achten, dass die Fördertätigkeit aus dem ERPondervermögen in entsprechender Höhe fortgesetzt erden kann. Wir werden darauf achten müssen, dass uch die Fördertätigkeit der KfW im anderen Geschäft Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl erhalten bleibt. Konkrete Auswirkungen können natürlich erst benannt werden, wenn konkrete Zahlen vorliegen. Sie haben das Wort zu einer Zusatzfrage. Fra 1,2 Milliarden Euro sollen direkt über den Bundeshaushalt als außerplanmäßige Ausgabe bereitgestellt werden; hinzukommen 300 Millionen Euro des Bankenverbandes; außerdem ist ein fiktiver Verkaufspreis von 800 Millionen Euro eingeplant worden. Ist die Zahl von 800 Millionen Euro Ihrer Ansicht nach aus heutiger Sicht realistisch, und war sie zum damaligen Zeitpunkt realistisch? N Die Bewertung der Zahlen ist nicht allein von der Bundesregierung auf den Weg gebracht worden; das ist auch Ihnen bekannt. Nach unserer Einschätzung ist der Wert 800 Millionen Euro, so die damalige Bewertung, am unteren Rand anzusiedeln. Das heißt, wir halten diese Schätzung der Einnahmen durch den Verkauf der IKB für sehr konservativ. Ihre zweite Zusatzfrage. Der Finanzminister hat diese Zahl in seiner Regie rungserklärung am 15. Februar genannt, wissend, dass der Börsenkurs der IKB zum damaligen Zeitpunkt in der Summe bei 648 Millionen Euro lag. Mit anderen Worten: Die Kapitalisierung der IKB betrug am 15. Februar 2008 648 Millionen Euro. Der Anteil des Bundes betrug zum damaligen Zeitpunkt 37 Prozent bzw. knapp 240 Millionen Euro. Hat der Bundesfinanzminister zum damaligen Zeitpunkt das Parlament wissentlich falsch über die Erwartungen, was den Verkaufserlös betrifft, informiert? Ich finde schon, dass eine Differenz der Marktkapitalisierung von 561 Millionen Euro zum damaligen Zeitpunkt etwas ist, was dem Parlament erklärt werden muss. N Herr Kollege Schäffler, Sie unterstellen in Ihrer Frage, es sei die alleinige Entscheidung und Bewertung des Bundesfinanzministers gewesen. Dies war nicht so. Wie Sie wissen, kam die Aufteilung der entsprechenden Kosten in einer gemeinsamen Bewertung durch verschiedene Ministerien und den KfW-Verwaltungsrat zustande. Insofern bitte ich Sie ausdrücklich, dies zur Kenntnis zu nehmen. Die Summe von 800 Millionen Euro, die der Finanzminister im Übrigen im Ausschuss n a H s r u k t V z E V m e w e d A m d p Z m M h a a d s I L S w n (C (D och einmal erläutert hat, war nicht vom Finanzminister llein gegriffen. Das Wort zu einer Zusatzfrage hat der Kollege ermann Otto Solms. Frau Staatssekretärin, ich habe die Pressemeldungen o verstanden, dass die Rücklagen der KfW nicht ausgeeicht haben, um die eingetretenen Verluste abzudecken, nd dass Sie deshalb nicht nur einen möglichen Veraufserlös gegengerechnet haben, sondern auch zukünfige Gewinne – mögliche Gewinne – gegen eingetretene erluste gerechnet haben. Ich möchte Sie fragen: Entspricht das den Grundsäten ordnungsgemäßer Bilanzierung und Buchführung? ntspricht es insbesondere dem in Deutschland üblichen orsichtsprinzip im Rahmen der Bilanzierung, dass Sie ögliche zukünftige Gewinne gegen faktisch bereits ingetretene Verluste rechnen? In der Privatwirtschaft äre das undenkbar, und jeder Wirtschaftsprüfer würde s verwerfen. N Herr Kollege Solms, unabhängig davon, dass Sie die ntwort in Ihrer Frage eigentlich schon gegeben haben, öchte ich Ihnen Folgendes sagen: Ich gehe davon aus, ass die Verfahrensweise den notwendigen Sorgfaltsflichten entsprochen hat. Zu einer weiteren Zusatzfrage hat der Kollege Martin eil das Wort. Frau Staatssekretärin, eine der angedachten Maßna en ist eine Kapitalerhöhung der IKB. Halten Sie diese aßnahme vor dem Hintergrund, dass die KfW eine be errschende Stellung damit nicht nur erhalten, sondern uch ausbauen würde und damit andere Gesellschafter us dem Obligo wären, nach wie vor für richtig? N Herr Kollege, Sie wissen, dass es dazu eine Grundatzentscheidung der Hauptversammlung gegeben hat. nsofern halte ich die Entscheidung für richtig. Eine weitere Zusatzfrage stellt nun der Kollege Carl udwig Thiele. Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, reichen der chirm und die Mittel, die jetzt zur Verfügung gestellt orden sind, Ihrer Auffassung nach aus, oder können och weitere Belastungen entstehen? N Herr Kollege Thiele, wie gerade auch in dieser Fragestunde schon klar geworden ist, wird es nicht möglich sein, alle Risiken endgültig zu bewerten. Ich halte es aber für völlig falsch, jetzt Anlass zu weiteren Spekulationen zu geben. Wir haben deutlich gemacht, dass wir in dem aufgezeigten Rahmen abschirmen, dass wir das Ganze aber nicht endgültig bewerten können – das hat sich in den Wochen zuvor gezeigt –, ehe beispielsweise der Verkauf der IKB abgeschlossen ist. Wir kommen damit zur dringlichen Frage 3 des Kol legen Carl-Ludwig Thiele: Ist die Bundesregierung angesichts des Rücktritts von Ingrid Matthäus-Maier als Vorstandsvorsitzende der KfW der Ansicht, dass die Übernahme der IKB-Anteile durch den Bund richtig war? N Frau Präsidentin! Herr Kollege Thiele, zu Ihrer Frage ist Folgendes zu bemerken: Für mich ist nicht erkennbar, dass die Bewertung der Entscheidung, die IKB-Anteile zu übernehmen, durch den Rücktritt von Frau MatthäusMaier in irgendeiner Weise beeinflusst wird. Dass ein Zusammenhang aufgezeigt wird, hat womöglich damit zu tun, dass nur auf diese Art und Weise eine dringliche Frage gestellt werden konnte. Sie haben das Wort zur ersten Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, vielleicht können Sie mir dann die Frage beantworten, ob Sie der Auffassung sind, dass die Übernahme der IKB-Anteile sinnvoll war. N Herr Kollege Thiele, Sie wissen, dass diese Entscheidung im Jahr 2001 getroffen worden ist. Sie wissen auch, dass es im Kern nicht Aufgabe der jetzigen Bundesregierung ist, diese Entscheidung nachträglich zu bewerten. Ich will aber darauf hinweisen, dass inzwischen sehr häufig der Eindruck erweckt wird, als sei es eine alleinige politische Entscheidung der Regierung – oder des Finanzministers – gewesen. Ich glaube, es macht Sinn, eventuell auch durch Presseartikel aus der damaligen Zeit deutlich zu machen, dass es dem wirtschaftlichen Umfeld und ganz besonders auch den Mittelstandskunden der IKB ein dringendes Anliegen war, dass diese Anteile übernommen werden, weil damals mit der Gefahr einer Zerschlagung der IKB gerechnet werden musste. Ihre zweite Zusatzfrage. s r a d g h w J ü s S k d b B w s i w h S d d l h W g d s s A h d d z E n b h s d W e n 2 v s (C (D Frau Staatssekretärin, der zuständige Minister war einerzeit ein SPD-Minister, Hans Eichel. Die gerade zuückgetretene Vorstandssprecherin hat in ihrer Funktion ls Vorstandssprecherin, aber auch schon als Vorstand er KfW immer erklärt, die IKB sei für die KfW zwinend erforderlich, um – Zitat –„das Ohr am Markt zu alten.“ Das ist nicht nur mir gegenüber von ihr erklärt orden, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit. etzt kann man erkennen, an welchem Markt die KfW ber die IKB tatsächlich das Ohr hatte. Ich muss schon agen, hier ist im Nachhinein durchaus eine gewisse chwerhörigkeit festzustellen; denn das, was dort nirschte, führt nicht nur zu Problemen bei der IKB, sonern auch zu Problemen bei der KfW und über die Proleme bei der KfW zu Problemen des Bundes und des undeshaushalts. Deshalb stelle ich noch einmal meine Frage; denn es äre aus meiner Sicht das erste Mal, dass die Regierung agt: Die Wirtschaft äußert einen Wunsch, wir kommen hm nach. – Der Wunsch ist von der Wirtschaft geäußert orden. Daher möchte ich Sie in diesem Zusammenang noch einmal fragen, ob auch rückblickend, aus der icht der derzeitigen Bundesregierung, die Entscheiung, Anteile an der IKB zu erwerben, richtig war. N Herr Kollege Thiele, zuerst will ich noch einmal deutich machen, dass ich in der Antwort auf Ihre Frage vorin nicht beschrieben habe, dass der Wunsch von der irtschaft geäußert worden sei und dass die Bundesre ierung dem sozusagen gefolgt sei. Ich wollte nur der in er Frage mitklingenden Unterstellung, es sei auschließlich eine politisch geprägte Entscheidung geween, ein anderes und, wie ich finde, nicht unwichtiges rgument entgegensetzen. Zweitens. Es ist so – wir haben im Ausschuss schon äufiger miteinander darüber diskutieren können –, dass iese falsche Geschäftspolitik im Nachhinein und nachem sie als solche erkannt werden konnte, nicht akeptiert werden kann. Daraus aber im Nachhinein die ntscheidung hinsichtlich der Frage der IKB-Überahme – die damals aus anderen Gründen, die ich auch eschrieben habe, getroffen wurde – zu hinterfragen, alte ich für logisch nicht konsequent, weil dies untertellen würde, dass die Problematik der Bundesregierung amals bekannt gewesen sei. Zu einer Zusatzfrage hat Herr Kollege Solms das ort. Frau Staatssekretärin, im Gegensatz zu dem, was Sie ben sagten, ist meine Erkenntnis die, dass die Überahme des Anteils an der IKB durch die KfW im Jahr 001 ursächlich damit begründet worden war, dass man erhindern wollte, dass eine ausländische Bank – insbeondere in Rede stand die Royal Bank of Scotland – Dr. Hermann Otto Solms diese Anteile übernimmt. Vor dem Hintergrund dieser Tatsache, die auch der Herr Bundesfinanzminister im Finanzausschuss bestätigt und nicht dementiert hat, frage ich Sie: Würden Sie bzw. die Bundesregierung heute nicht der Meinung sein, dass es sehr viel klüger gewesen wäre, man hätte diese Übernahme durch die Royal Bank of Scotland durchführen lassen? Das ist eine Bank, die in der Europäischen Union angesiedelt ist. Insofern spräche kein Grund dagegen. Fremdenfeindlichkeit sollte für uns auch kein Argument sein. Meine Frage ist also: Sind Sie vor diesem Hintergrund nicht auch der Meinung, dass es sehr viel klüger gewesen wäre, man hätte diese Übernahme stattfinden lassen, weil der deutsche Steuerzahler so vor einem riesigen Milliardenschaden bewahrt worden wäre? N Herr Kollege Solms, zum einen lässt sich im Nachhinein natürlich nicht bewerten, welche Konsequenzen zum Beispiel für die Mittelstandsfinanzierung eine derartige Übernahme gehabt hätte. Diese hätte ja durchaus auch realwirtschaftliche Konsequenzen haben können. Wir beide betreiben ja jetzt einen Rückblick und bewegen uns in einem spekulativen Bereich. Insofern muss ich Sie um Verständnis bitten, dass es mir nicht möglich ist, die Frage, die Sie gestellt haben, anders als mit Nein zu beantworten. Es ist nämlich tatsächlich so. Ich habe zum anderen den Widerspruch, den Sie angesprochen haben, nicht erkennen können. Das, was Sie beschrieben haben, und die Aussage, es seien durchaus Sorgen auch vonseiten der Wirtschaft formuliert worden, hängen ja mit der möglichen Entwicklung der IKB zusammen. Das ist kein Widerspruch, sondern beides ergänzt sich eher. Die nächste Frage stellt der Kollege Zeil. Frau Staatssekretärin, würden Sie denn, wenn Sie rückblickend keine klare Bewertung vornehmen können, mir für die Zukunft zustimmen, dass das Geschäftsmodell der öffentlichen Banken aufgrund der gemachten Erfahrungen dringend der Überprüfung bedarf und es auf ihre eigentliche Tätigkeit zurückgeführt werden sollte, damit künftig ausgeschlossen werden kann, dass solche Spekulationsgeschäfte auf dem Rücken der Steuerzahler stattfinden? N Herr Kollege, erstens möchte ich feststellen, dass es nicht darum geht, dass ich keine klare Bewertung vornehmen kann, sondern vielmehr darum, dass es nicht Aufgabe der jetzigen Bundesregierung ist, eine Entscheidung der damaligen Bundesregierung zu bewerten. Zweitens stelle ich fest: Ja, es ist durchaus sinnvoll, eine Debatte, aber in einem etwas breiteren Rahmen als den, den Sie aufgezeigt haben, über die Frage der Aufga b B Z d s g s is d r I v w r m E – l d T u z F k b j s d s (C (D en und im Übrigen auch der Struktur der öffentlichen anken zu führen. Das Wort hat der Kollege Schäffler. Frau Staatssekretärin, ist zum einen zum damaligen eitpunkt, also 2001, vonseiten der KfW oder der Bunesregierung geprüft worden, ob das damalige Gechäftsmodell der KfW, also das klassische Mittelstandseschäft, ertragreich war? Sind Sie zum anderen der Meinung, dass das Mitteltandsgeschäft der KfW heute immer noch ertragreich t? N Herr Kollege Schäffler, als jemand, der der Bundesegierung im Jahre 2001 nicht angehört hat, kann ich hre erste Frage nicht beantworten. Ich müsste ansonsten age um den Sachverhalt herumreden. Bezüglich Ihrer zweiten Frage möchte ich darauf hineisen, dass die Verluste bei der KfW, von denen wir ge ade gesprochen haben, nachweisbar durch die Probleatik IKB entstanden sind und ansonsten durchaus ein rtrag erzielt worden wäre. (Frank Schäffler [FDP]: Bei der IKB meine ich!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302500
Dr. Eva Möllring (CDU):
Rede ID: ID1615302600

(B)





(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302700
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302800

(Iris Gleicke [SPD]: So ist es!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615302900
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1615303000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615303100




(A) )


(B) )

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615303200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615303300
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1615303400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615303500
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615303600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615303700
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615303800
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615303900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615304000
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615304100
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615304200




(A) )


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Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615304300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615304400
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615304500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615304600
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615304700
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615304800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615304900
Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1615305000
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615305100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615305200
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615305300




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615305400
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615305500
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1615305600
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615305700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615305800
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615305900
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615306000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615306100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615306200
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615306300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615306400
Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1615306500
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615306600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615306700
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615306800




(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615306900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615307000
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615307100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615307200
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615307300
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615307400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615307500
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615307600
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615307700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615307800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615307900




(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615308000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615308100
Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1615308200
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615308300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615308400
Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615308500
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615308600

Entschuldigung, dann habe ich Sie missverstanden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615308700

Wir kommen damit zur dringlichen Frage 4 des Kol-

egen Carl-Ludwig Thiele:
Wie will die Bundesregierung angesichts des Rücktritts

von Ingrid Matthäus-Maier als Vorstandsvorsitzende die wei-
teren Belastungen bei der KfW ausgleichen, ohne dass es zu
Einschränkungen bei der Fördertätigkeit der Bank kommt und
es zu weiteren Belastungen des Bundeshaushalts führt?

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615308800


Frau Präsidentin, bezüglich der Frage von Herrn
hiele verweise ich auf die vorhin gegebenen Antworten
nd darauf, dass es eine Zusage der Bundesregierung be-
üglich des ERP-Sondervermögens und die Aussage des
inanzministers gibt, dass bei der regulären Fördertätig-
eit das durchschnittliche Fördervolumen erhalten blei-
en soll. Für die technische Ausgestaltung – das betrifft
a auch die Frage des Haushalts – müssen allerdings tat-
ächlich noch gemeinsam mit der KfW Lösungen gefun-
en werden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615308900

Sie haben das Wort zur ersten Zusatzfrage.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615309000

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staats-

ekretärin, haben Sie vor dem Hintergrund dessen, dass






(A) )



(B) )


Carl-Ludwig Thiele
inzwischen viele Milliarden dorthin geflossen sind, dass
Rücklagen aufgebraucht wurden und dass die KfW im
letzten Jahr aufgrund des gerade und auch vorher schon
geschilderten Vorganges einen Verlust ausgewiesen hat,
nicht auch den Eindruck, dass diese Art der Fördertätig-
keit – die KfW ist eine Förderbank; das ist ihre Auf-
gabe –, die über die Parteigrenzen hinweg begrüßt und
auch von vergangenen Regierungen entsprechend getra-
gen wurde, erheblich dadurch beeinträchtigt wurde, dass
eine private Beteiligung an einem normalen Marktteil-
nehmer eingegangen wurde, der entsprechende Pro-
bleme birgt? Insofern noch einmal die Frage: Haben Sie
nicht die Sorge, dass Fördermaßnahmen durch ein Fehl-
verhalten zukünftig nicht erfolgen können, die eigentlich
sehr wohl erfolgen sollten oder sogar müssten?

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615309100


Herr Kollege Thiele, Ihre Formulierung der Frage wi-
derspricht den von mir gerade mehrfach wiederholten
Aussagen, dass bei dem ERP-Sondervermögen das För-
dervolumen garantiert wird und dass das durchschnittli-
che sonstige Fördervolumen sichergestellt werden wird.


Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1615309200

Ich bitte sehr um Nachsicht, Frau Staatssekretärin,

dass ich nicht zwingend Ihre Bewertung übernehmen
muss und auch nicht übernommen habe. Mich treibt um,
dass bei einem über die Parteigrenzen hinweg unterstütz-
ten Förderinstitut, welches in vergangener Zeit sogar
erheblich ausgebaut wurde, durch die erfolgten finan-
ziellen Transaktionen, insbesondere durch die Beteili-
gung und durch die Verluste aus der Beteiligung, das
Fördervolumen über das ERP-Sondervermögen hinaus
massiv gefährdet ist und zumindest vonseiten der Regie-
rung auch nicht mehr ausgeweitet werden kann – wenn
es überhaupt in diesem Umfang aufrechterhalten werden
kann. Insofern habe ich die Frage: Können Sie das tat-
sächlich sicherstellen? Diese Sorge treibt nicht nur mich
um, sie treibt viele um.

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615309300


Herr Kollege Thiele, ich verstehe, dass diese Sorge
formuliert wird, weil es richtig ist, dass die Fördertätig-
keit der KfW wichtig ist. Es freut mich übrigens, dass
Sie noch einmal bestätigen, dass das über alle Par-
teigrenzen hinweg so gesehen wird; manchmal hatte
man in der Debatte in den letzten Wochen den Eindruck,
dass dem nicht ganz so sei. Ich kann aber nur noch ein-
mal wiederholen: Beim ERP-Sondervermögen ist das
Fördervolumen schriftlich garantiert; bei der allgemei-
nen Fördertätigkeit müssen wir noch die Zahlen abwar-
ten. Ich gehe aber davon aus, dass es gelingen wird, die
durchschnittliche Fördertätigkeit der letzten Jahre auf-
rechtzuerhalten. Ich weise noch einmal auf die Aussage
von Minister Steinbrück in dem Zusammenhang hin.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615309400

Zu einer Zusatzfrage hat der Kollege Hermann Otto

Solms das Wort.

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(C (D Frau Staatssekretärin, ich habe in Erinnerung, dass die isherige Vorstandsvorsitzende der KfW, Frau Matthäusaier, schon nach der zweiten Schadensrunde im letzten ahr gesagt hat, hätte sie das Ausmaß des Schadens gehnt, dann hätte sie dieser Sanierung nicht zugestimmt. s ist ja ihre Aufgabe, die KfW vor Schaden zu schüten. Ist, nachdem sie jetzt nach der vierten Schadensunde zurückgetreten ist, meine Schlussfolgerung richig, dass sie in der aufsichtsführenden Behörde, nämlich em Bundesfinanzministerium, nicht den notwendigen ückhalt dafür gefunden hat, die KfW vor weiteren chäden zu schützen, sie stattdessen gezwungen war, ämtliche Reserven der KfW aufzugeben und sie auch in ie Zukunft hinein zu verschulden, und dass das tatsächich ihren Rücktritt ausgelöst hat? N Herr Kollege Solms, diese Schlussfolgerung kann ich us dem Rücktritt von Frau Matthäus-Maier, die diesen a auch mit persönlichen und gesundheitlichen Gründen rklärt hat, nicht ziehen. Das Wort zu einer weiteren Zusatzfrage hat der Kol ege Zeil. Frau Staatssekretärin, Frau Matthäus-Maier hat ja als rund unter anderem das Hin und Her zwischen zwei inisterien angegeben und dass sie es leid sei, den Kopf ür Fehler hinzuhalten, die andere gemacht haben. Haen Sie eine Interpretation dafür, was und wen sie damit emeint haben könnte? N Herr Kollege, zum einen stehen mir in der Funktion, n der ich hier stehe, Interpretationen von Aussagen von em auch immer – in diesem Fall von Frau Matthäusaier – nicht zu. Zum anderen ist unabhängig davon estzustellen gewesen, dass beispielsweise in den Frakionen, in den Ministerien und auch in der Debatte hier m Plenum bei der Frage der Entlastung des IKB-Aufichtsrats in Details und in Nuancen unterschiedliche uffassungen bestanden. Ich wiederhole: Mir steht eine nterpretation hier nicht zu. Die nächste Frage geht an die Kollegin Hirsch. Besten Dank. – Ich hatte vorhin die Verantwortung es Bundesfinanzministers angesprochen, was Sie ledigich mit einem leichten Lächeln quittiert haben. Ich öchte daher auf diesen Punkt zurückkommen. In dem Monatsbericht des BMF für März 2006 chreibt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück unter der berschrift „Was darf die deutsche Kreditwirtschaft von Cornelia Hirsch der neuen Bundesregierung erwarten?“, dass das Kapitel „Finanzmarktpolitik“ ein Eckpfeiler des Koalitionsvertrages ist. Der Minister lobt sich in diesem Artikel selbst, indem er weiterhin schreibt: Wie wichtig schnelles und unbürokratisches Handeln sein kann, zeigt sich bei unseren Anstrengungen zum Ausbau des deutschen Verbriefungsmarktes. Ich möchte Sie deshalb fragen, ob Sie an Ihrer vorherigen Aussage, dass der Bundesfinanzminister an dieser Stelle keine Verantwortung trägt, festhalten wollen. N Selbstverständlich, sehr geehrte Frau Kollegin Hirsch. Ich halte die Verknüpfung, die Sie vorgenommen haben, für absolut unzulässig. In Ihrer vorherigen Frage haben Sie eine direkte und persönliche Verantwortung des Bundesfinanzministers für die Situation bei der IKB unterstellt. Was Sie hier gerade vorgelesen haben – Sie haben im Übrigen nicht, wie Sie behauptet haben, wörtlich zitiert – (Cornelia Hirsch [DIE LINKE]: Das hat er wörtlich geschrieben! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Nein, nein, sie hat wörtlich zitiert!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615309500
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615309600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615309700
Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1615309800
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615309900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615310000
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615310100




(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615310200

– ist ja auch egal –, zeigt, dass es hier um die Grundsätze
des Verbriefungsmarktes geht. Das ist ein völlig anderer
Aspekt.

Auch heute gibt es keinen Anlass, zu sagen, es dürfe
keinen Verbriefungsmarkt geben. Es geht vielmehr um
die Bewertung der Risiken, um eine effektive Aufsicht
und um sachgerechtes Handeln der Banken. Ich bitte Sie
ausdrücklich – ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie
es absichtlich in einen unzulässigen Zusammenhang
bringen wollen, oder an fachlicher Unkenntnis –


(Widerspruch bei der LINKEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Getroffene Hunde bellen!)


und fordere Sie auf, diesen Zusammenhang so nicht her-
zustellen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615310300

Die letzte Frage geht an den Kollegen Schäffler.


Frank Schäffler (FDP):
Rede ID: ID1615310400

Frau Staatssekretärin, ich möchte noch einmal auf die

Ursprungsfrage von Herrn Thiele bezüglich des Förder-
geschäftes zurückkommen. Der Fonds für allgemeine
Bankrisiken bei der KfW – das haben wir schon festge-
stellt – ist aufgebraucht. Bei der Zugrundelegung einer
Verzinsung von 5 Prozent hat der Fonds einen Ertrag
von 250 Millionen Euro pro Jahr erbracht. Dieser Betrag
wurde in der Vergangenheit für das Fördergeschäft ge-
nutzt. Wenn dieses Geld nun fehlt, wie können Sie dann
vor dem Parlament die Aussage treffen, dass das Förder-
geschäft davon künftig nicht beeinflusst ist?

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(C (D N Herr Kollege Schäffler, in Bezug auf das ERP-Sonervermögen gibt es die definitive Aussage der Garantie. insichtlich des allgemeinen Fördergeschäfts gibt es die ussage des Finanzministers, dass dieses Geschäft auf er durchschnittlichen Höhe erhalten bleiben soll. In dieem Zusammenhang habe ich ausdrücklich darauf hingeiesen, dass wir aufgrund der noch nicht vorliegenden ahlen zurzeit keine Lösung formulieren können. Ich weise ebenfalls darauf hin, dass es unterschiedlihe Volumina bei der Förderung durch die KfW mit eaks in einzelnen Jahren gegeben hat. Es gibt, wie geagt, die Aussage, dass dieses Geschäft auf der durchchnittlichen Höhe weitergeführt werden soll. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen jetzt zur Beantwortung der Fragen auf rucksache 16/8714. Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des undesministeriums für Gesundheit. Die Fragen 1 und 2 er Kollegin Bender sollen schriftlich beantwortet weren. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Bildung und Forschung. Zur Beantwor ung steht der Parlamentarische Staatssekretär Andreas torm zur Verfügung. Ich rufe zunächst die Frage 3 der Kollegin Cornelia irsch auf: Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den Ergebnissen der Studie „Studienberechtigte 2006 ein halbes Jahr nach Schulabschluss“, die bereits im Februar 2008 der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten, und warum wurden die Ergebnisse noch nicht publiziert? A Die Frage der Abgeordneten Hirsch beantworte ich ie folgt: Die Studie „Studienberechtigte 2006 ein hales Jahr nach Schulabschluss“ wurde am 4. April 2008 ls HIS-Publikation – HIS ist das Hochschul-Informaions-System – „Forum Hochschule“, 4/2008, veröffenticht und ist über die Homepage der HIS abrufbar. Die Studie zeigt beispielsweise, dass die Attraktivität on naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen unimmt. Der Anteil der Studienberechtigten, die sich ür Maschinenbau entscheiden, vergrößerte sich um napp ein Viertel, von 7 auf 9 Prozent. Maschinenbau ehört jetzt zu den drei beliebtesten Studienfächern. Der nteil der Bereiche Elektrotechnik – 3 Prozent – und athematik/Informatik – 5 Prozent – erhöhte sich im ergleich zum Vorjahr um jeweils 1 Prozentpunkt. Diese ntwicklung zeigt, dass die Aktivitäten der Bundesreierung und der Länder, die Attraktivität von naturwisenschaftlich-technischen Studiengängen zu steigern, rüchte tragen. Der in der Studie konstatierte leichte Rückgang der tudierquote – das ist der Anteil der Studienberechtig Parl. Staatssekretär Andreas Storm ten, die sich für ein Studium entscheiden – ist für die Bundesregierung ein Hinweis darauf, dass die Bemühungen um eine deutliche Erhöhung des Akademikeranteils nicht nachlassen dürfen. Der Hochschulpakt 2020 zwischen der Bundesregierung und den Ländern, dessen Zwischenziel es ist, die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger an deutschen Hochschulen bis zum Jahr 2010 um über 90 000 zu steigern, setzt sehr positive und wirkungsvolle Anreize. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. In dieser Studie wurde sehr viel über Studienfinanzie rung geschrieben. Dort steht unter anderem, dass ein Viertel der Befragten, die auf ein Studium verzichten, angeben, dies aufgrund finanzieller Schwierigkeiten zu tun. Sie verzichten auf ein Studium, weil sie fürchten, sich ein Studium nicht leisten zu können. Hat die Bundesregierung über diesen Punkt diskutiert, und welche Schlussfolgerungen zieht sie aus diesen Aussagen der Studie? A Frau Abgeordnete Hirsch, die Bundesregierung hat diesen Punkt zur Kenntnis genommen. Im vergangenen Jahr wurde mit der BAföG-Novelle – Erhöhung des BAföG zum Wintersemester 2008/2009, Anhebung der Bedarfssätze um 10 Prozent sowie Anhebung der Einkommensgrenzen um 8 Prozent – dafür Sorge getragen, dass insbesondere Studierende mit einer schwächeren finanziellen Basis eine erhebliche Besserstellung erfuhren. Ihre zweite Nachfrage, bitte. Besten Dank. – Über diese BAföG-Novelle haben wir uns schon einige Male unterhalten. Wir von der Linken haben sie als unzureichend kritisiert. Nichtsdestotrotz möchte ich in meiner zweiten Nachfrage auf den zweiten Aspekt eingehen. Es geht ja nicht nur um die Finanzierung des individuellen Lebensunterhalts, sondern auch um die Frage, ob der Zugang zur Hochschule durch Gebühren verschlossen wird. Wir haben schon mehrere Male nachgefragt, wie die Bundesregierung zum UNSozialpakt steht, der von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde. Er enthält die Forderung, dass ein Hochschulstudium gebührenfrei sein soll. In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie die Bundesregierung die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts einschätzt, die Revision einer Studentin aus NRW zuzulassen, die gegen die Einführung von Studiengebühren mit der Begründung geklagt hat, dass Studiengebühren gegen Völkerrecht verstoßen. m t l d g e w v g h s s d m z V d R s i B g m r D g v v p e R m s d m B B g R d t (C (D A Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine abschließende Beur eilung dieses rechtlichen Verfahrens noch nicht mögich. Die Bundesregierung ist generell der Auffassung, ass die von Ihnen angesprochene internationale Vorabe von den Bundesländern, die in Deutschland Studinbeiträge eingeführt haben, in vollem Umfang erfüllt ird, weil die eingeführten Studienbeitragssysteme alle on sozialen Ausgleichssystemen in Form von sehr ünstigen Darlehen mit sozial abgefederten Konditionen insichtlich der Rückzahlung flankiert werden. So wird ichergestellt, dass niemand durch die Studienbeitragsysteme und damit aus finanziellen Gründen vom Stuium abgehalten wird. Damit kommen wir zur Frage 4 der Kollegin Hirsch: Wann gedenkt die Bundesregierung ihre offizielle Antwort zum Bericht des UN-Menschenrechtsinspektors Vernor Muñoz über das Recht auf Bildung vom 21. März 2007 zu veröffentlichen, da der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen offensichtlich eine umfangreichere Stellungnahme erwartet meinsame Stellungnahme mit der Kultusministerkonferenz in der vierten Sitzung des UN-Menschenrechtsrats (Antwort zu Frage 96 auf Bundestagsdrucksache 16/7052 der Abgeordneten Cornelia Hirsch)

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1615310500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1615310600
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615310700




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615310800
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615310900
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615311000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615311100
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615311200
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615311300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615311400
ren, dass sie keine offizielle Antwort verfassen wird?

Bitte, Herr Staatssekretär.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615311500

Ich antworte wie folgt: Die Bundesregierung hat in

weifacher Weise zu dem Bericht Stellung genommen.
orab hatte der Sonderberichterstatter einen Entwurf an
ie Bundesregierung mit der Bitte übermittelt, sachliche
ichtigstellungen vorzunehmen. Da der Bericht haupt-

ächlich die vorschulische und schulische Bildung, die
n die Zuständigkeit der Länder fällt, thematisiert, ist die
undesregierung dieser Bitte gemeinsam mit der Ständi-
en Konferenz der Kultusminister, KMK, nachgekom-
en. Im Zusammenhang mit der Präsentation des Be-

ichtes vor dem VN-Menschenrechtsrat hat die deutsche
elegation in Genf zudem eine Erklärung der Bundesre-
ierung und der KMK vorgetragen.

Deutschland hat sich damit im gesamten Verfahren so
erhalten, wie es die internationalen Vereinbarungen
orsehen. Weder sieht das reguläre Verfahren eine Ver-
flichtung für Staaten zur Stellungnahme vor, noch ist
ine offizielle Anforderung zu einer Stellungnahme an
egierungsvertreter ergangen. Schriftliche Stellungnah-
en in Form eines Letters oder einer Note Verbale, wie

ie von einigen Staaten, zum Beispiel den USA 2001,
er Türkei 2002 oder China 2003, zu Berichten der da-
aligen VN-Sonderberichterstatterin für das Recht auf
ildung abgegeben wurden, erfolgten auf freiwilliger
asis. Verschiedentlich in der Presse zitierte Erwartun-
en des VN-Sonderberichterstatters Professor Muñoz in
ichtung einer Stellungnahme konnten durch das Büro
er Hochkommissarin für Menschenrechte nicht bestä-
igt werden.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615311600

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615311700

Danke schön. – Wie erklärt sich die Bundesregierung,

dass Vernor Muñoz in der Anhörung des Bildungsaus-
schusses in der letzten Sitzungswoche deutlich gemacht
hat, dass er sich eine deutlich ausführlichere Stellung-
nahme gewünscht hätte, die ganz klar darauf zielt, dass
in Deutschland entsprechende Konsequenzen gezogen
werden?

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615311800


Frau Abgeordnete Hirsch, mir ist eine solche Stel-
lungnahme von Professor Muñoz nicht erinnerlich. Ich
hatte bei seinem letzten Besuch in Deutschland vor eini-
gen Wochen die Gelegenheit zu einem mehr als einstün-
digen Gespräch mit ihm, bei dem wir über eine Reihe
der von ihm angesprochenen inhaltlichen Fragen disku-
tiert haben. Dabei hat die Frage einer weitergehenden
Stellungnahme keine Rolle gespielt.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615311900

Haben Sie eine zweite Nachfrage, Frau Kollegin? –

Bitte sehr.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615312000

Meine zweite Nachfrage bezieht sich darauf, dass

heute von der OECD eine Empfehlung an Deutschland
gerichtet worden ist, die unter anderem beinhaltet, das
gegliederte Schulsystem abzuschaffen. Da es bisher von-
seiten der Bundesregierung immer sehr positive und un-
terstützende Ausführungen hinsichtlich des gegliederten
Schulsystems gab, wollte ich mich erkundigen, ob im
Zuge dieser Empfehlung der OECD jetzt darüber nach-
gedacht wird, diese Position zu überdenken und auf die
Länder einzuwirken, das gegliederte Schulsystem zu än-
dern.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1615312100


Frau Abgeordnete Hirsch, die Bundesregierung sieht
hierzu keinerlei Veranlassung. Es ist in den Stellungnah-
men, die die KMK gemeinsam mit dem Bundesbil-
dungsministerium und bei anderer Gelegenheit selber
abgegeben hat, immer deutlich gemacht worden, dass
der Schlüssel für eine Verbesserung der Qualität des Bil-
dungssystems nicht in der Frage der Organisation des
Schulsystems liegt.

Im Übrigen gibt es hierzu empirische Befunde, die al-
les andere als eindeutig sind. Ich darf zum Beispiel auf
die auf umfangreichen Vorläuferuntersuchungen basie-
rende Längsschnittstudie Lebensverläufe von der späten
Kindheit ins frühe Erwachsenenalter – LIFE verweisen,
die nach ersten Verlautbarungen des Bildungsforschers
Helmut Fend zu dem Ergebnis kommt, dass die Gesamt-
schulen nicht mehr Bildungsgerechtigkeit als die Schu-
len des gegliederten Schulsystems schaffen. Die empiri-

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(C (D chen Befunde machen also deutlich, dass hier eineswegs eine eindeutige Situation besteht. Im Hinlick auf die Instrumente zur Verbesserung der Qualität es deutschen Bildungssystems halten wir andere Asekte für zielführend, nicht die Organisation des Schulystems. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs. err Staatssekretär, ich bedanke mich bei Ihnen für die eantwortung der Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich der Bundeskanzerin und des Bundeskanzleramtes. Die Fragen 5 und 6 er Kollegin Cornelia Behm werden schriftlich beantortet. Damit sind wir beim Geschäftsbereich des Auswärtien Amtes. Für die Beantwortung der Fragen steht zur erfügung Herr Staatsminister Dr. Gernot Erler. Ich rufe die Frage 7 der Kollegin Inge Höger auf: Welche Position bezieht die Bundesregierung, insbeson dere angesichts der restriktiven Vorgaben durch die UN-Resolution 1244, zu der am 19. März 2008 getroffenen Entscheidung der US-amerikanischen Administration, zukünftig Waffenlieferungen an das Kosovo zu genehmigen? D Frau Kollegin Höger, die Antwort der Bundesregieung lautet: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen at das mit seiner Resolution 1160 vom 31. März 1998 egenüber der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien inschließlich Kosovo verhängte Waffenembargo, auf as die Resolution 1244 vom 10. Juni 1999 in ihrer iffer 16 Bezug nimmt, mit seiner Resolution 1367 vom 0. September 2001 aufgehoben. Nach Kenntnis der Bundesregierung handelt es sich ei der in der Frage genannten Entscheidung der US-Reierung um einen formellen, nach der völkerrechtlichen nerkennung durch die USA für erforderlich gehaltenen kt, der zwischen den USA und Kosovo eine grundsätz iche Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet ermöglihen soll. Von konkreten Vorhaben zur Ausfuhr von üstungsgütern in diesem Zusammenhang hat die Bunesregierung keine Kenntnis. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? – Bitte ehr. Herr Erler, unabhängig davon, dass auch ich nicht von onkreten Waffenlieferungen weiß, ist damit zumindest ie Möglichkeit eröffnet. Außerdem gibt es Untersuhungen des Bundesnachrichtendienstes, wonach die egierung Kosovos von der Mafia unterwandert ist. eines Erachtens besteht die Gefahr, dass die Waffen ann bei der Mafia landen. Sehen nicht auch Sie diese efahr im Falle einer Waffenlieferung? D Ich will noch einmal betonen, dass sich diese Entscheidung der USA nicht auf eine konkrete Waffenlieferung bezieht. Die Amerikaner haben in Bezug auf Serbien einen ähnlichen Beschluss gefasst. In dem amerikanischen Text ist von „Eligibility“ die Rede. Das heißt, es gibt eine grundsätzliche Entscheidung darüber, dass Waffen geliefert werden könnten. Insofern gibt es keinen direkten Anlass zur Sorge. Eine weitere Zusatzfrage? – Bitte schön. Präsident Bush hat die Möglichkeit der Waffenliefe rung damit begründet, dass dies zum Weltfrieden beitrage. Sind auch Sie der Ansicht, dass Waffenlieferungen zum Frieden beitragen? D Nein, eine solch grundsätzliche Aussage kann man sicherlich nicht treffen. Aber es ist klar, dass Sicherheitskräfte entsprechende Waffen haben müssen. Sie wissen, dass es in Kosovo nach den Vorschlägen von Ahtisaari eine Kosovo Security Force geben wird, die sozusagen mit beschränkter Haftung für einige Sicherheitsbereiche zuständig sein wird. Dass sie eine entsprechende Ausrüstung haben muss, ist selbstverständlich. Ich rufe nun die Frage 8 der Kollegin Marieluise Beck auf: Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass das jüngste Vorgehen der russischen Behörden gegen das russisch-britische Unternehmen TNK-BP, dessen Büroräume wie auch die Räume von BP selbst am 19. März 2008 von Mitarbeitern des Inlandsgeheimdienstes FSB und des Innenministeriums durchsucht wurden, dessen 148 ausländische Mitarbeiter zwischenzeitlich aufgrund von angeblichen Visaproblemen aus den Büros abgezogen wurden und dem gleichzeitig eine Inspektion seines größten Ölfeldes durch die russische Umweltbehörde bevorsteht, im Zusammenhang zu sehen ist mit dem am 2. April 2008 von der russischen Duma verabschiedeten Gesetz zur Beschränkung ausländischer Investitionen in 42 „strategischen Bereichen“, darunter auch dem Energiebereich, und dass beides Anzeichen einer zunehmenden Verschlechterung des Investitionsklimas in Russland sind? D Frau Kollegin Beck, Sie haben der Bundesregierung praktisch drei Fragen gestellt. Meine Antwort für die Bundesregierung lautet folgendermaßen: Für einen direkten Zusammenhang zwischen dem zitierten Vorgehen der Behörden der Russischen Föderation gegenüber dem russisch-britischen Unternehmen TNK-BP und dem von der Staatsduma der Russischen Föderation am 2. April 2008 in dritter Lesung verabschiedeten Gesetz zum „Verfahren der Durchführung von ausländischen Kapitalanlagen und Wirtschaftsgesellschaften, die strategi s s A m R n g I g d R d t G b r n T b d e s h v r n g g k F g d 1 b g w h n k n f n w S i a k h d (C (D che Bedeutung für die nationale Sicherheit der Russichen Föderation haben“ hat die Bundesregierung keine nhaltspunkte. Die Bundesregierung beobachtet – auch im Zusamenhang mit dem zitierten Vorgehen der Behörden der ussischen Föderation – die Entwicklung des allgemeien Investitionsklimas in der Russischen Föderation mit roßer Wachsamkeit. Von einer „Verschlechterung des nvestitionsklimas“ wäre auszugehen, wenn sich Voränge wie im Fall TNK-BP häufen würden und sich eshalb eine relevante Anzahl von Investoren aus der ussischen Föderation zurückziehen müsste. Die auslänischen Investitionen in Russland haben sich in den letzen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Eine Zusatzfrage? – Bitte. Marieluise Beck RÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615312200
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615312300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615312400
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615312500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615312600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615312700
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615312800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615312900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615313000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615313100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615313200
Herr Minister, wie schön, dass das Auswärtige Amt

is drei zählen kann. – Wann würden Sie denn von einer
elevanten Anzahl ausgehen? Wie würden Sie das defi-
ieren? Ist es nicht so, dass dieses Vorgehen gegenüber
NK-BP quasi wie eine Blaupause dem entspricht, was
ei Shell gemacht worden ist, was letztlich dazu führte,
ass Gasprom Mehrheitsanteile übernehmen konnte? Ist
s nicht ein Vorzeichen dafür, dass die avisierte Rechts-
taatlichkeit und Rechtssicherheit, die auch für die Ein-
altung der Menschenrechte notwendig ist – und die wir
on Medwedew erwarten –, durch das reale Handeln der
ussischen Regierung und Behörden im Augenblick
icht gedeckt ist?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615313300


Auch das waren mehrere Teile. – Zunächst einmal
eht es um die Frage: Ab wann sind tatsächlich Auswir-
ungen auf das allgemeine Investitionsklima zu spüren?
rau Beck, ich glaube, Sie kennen die Entwicklung sehr
ut. Allein im Jahr 2007 kam es zu einer Zunahme der
eutschen Direktinvestitionen in Russland in Höhe von
,17 Milliarden US-Dollar, und die Gesamtsumme ist
is zum Jahr 2007 auf 4,5 Milliarden US-Dollar gestie-
en. Es gibt also überhaupt keine Anzeichen dafür, dass,
as die Direktinvestitionen in Russland angeht, Zurück-
altung geübt wird; im Gegenteil. Insofern kann man
icht sagen, dass dieser Fall bisher eine besondere Wir-
ung im negativen Sinne hatte. Das erwarten wir auch
icht.

Wer genau beobachtet hat, wie BP reagiert hat, konnte
eststellen, dass auch von dieser Seite der Versuch unter-
ommen wurde, die Vorfälle nicht zu dramatisieren. Sie
urden eher als unglücklicher Umstand bezeichnet. Wie
ie wissen, stehen auch Vorwürfe gegen Einzelpersonen

m Raum, die noch geprüft werden; dabei geht es unter
nderem um den Vorwurf der Spionage. Auch BP hat
ein Interesse daran, dass diese Vorfälle zu einer nach-
altigen Schädigung des Russlandgeschäfts führen, son-
ern setzt auf eine konstruktive Zukunft.






(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615313400

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN):

Ja. – Wir haben heute Morgen darüber diskutiert, dass
die Europäische Union gerade mit Russland über ein
neues PKA verhandelt, das bald verabschiedet wird. In
diesem PKA werden die Bedingungen der Transparenz
und der Rechtssicherheit in Russland festgeschrieben.
Insofern bin ich etwas erstaunt, dass Sie die Vorgänge
bei TNK-BP als unglücklichen Umständen geschuldet
ansehen. Es ist doch wohl nicht durch einen unglückli-
chen Umstand zu erklären, dass auf einmal sonderbarer-
weise bei 148 ausländischen Mitarbeitern einer Firma
Visaprobleme auftreten. Ich bin etwas verwundert, mit
welcher Harmlosigkeit – wenn ich das einmal so ausdrü-
cken darf – das Auswärtige Amt mit diesem Vorfall um-
geht.

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615313500


Frau Beck, ich fürchte, ich habe mich vielleicht nicht
genau genug ausgedrückt. Ich habe die Reaktion der
Führung von BP geschildert, nicht die Reaktion der Bun-
desregierung. Ich habe darauf hingewiesen, dass BP sich
auf eine Art und Weise äußert, die beruhigend und nicht
dramatisierend wirkt. Das war der Punkt, den ich deut-
lich machen wollte. Ich habe mir diese Auffassung nicht
zu eigen gemacht.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615313600

Zu einer Zusatzfrage Herr Beck, bitte.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615313700

Sie haben gerade betont, dass Sie nicht die Reaktion

der Bundesregierung geschildert haben. Wie ist denn die
Reaktion der Bundesregierung auf diese Vorfälle?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1615313800


Herr Kollege Beck, wir haben uns natürlich sehr in-
tensiv mit dem Inhalt des Gesetzes vom 2. April dieses
Jahres beschäftigt. Mit diesem Gesetz wird ganz eindeu-
tig der Versuch unternommen, im Hinblick auf ausländi-
sche Direktinvestitionen in Russland klare Grenzen ein-
zuziehen. So wurde unter anderem eine generelle
Genehmigungsschwelle bei 50 Prozent beschlossen.
Wenn es um Bodenschätze geht, liegt diese Schwelle für
Privatunternehmer sogar bei nur 10 Prozent. Das ist ein
Punkt, der uns durchaus Sorgen macht und dazu führen
wird, dass wir unseren russischen Kollegen die eine oder
andere Frage stellen müssen.

Wir alle wissen, dass in Russland insbesondere im
Energiebereich bzw. bei den Bodenschätzen enormer In-
vestitionsbedarf besteht. Dass in 42 Bereichen, die als
strategisch eingeschätzt werden, für ausländische Direkt-
investitionen, die dringend gebraucht werden, solche
Grenzen gezogen werden, ist eigentlich ein Widerspruch
zu den Interessen Russlands. Wir werden noch viele Ge-

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(C (D egenheiten haben, mit unseren russischen Kollegen über ieses Thema zu diskutieren. Herr Staatsminister, ich danke Ihnen für die Beant ortung der Fragen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. ür die Beantwortung der Fragen steht Herr Parlamentaischer Staatssekretär Ulrich Kasparick zur Verfügung. Die Frage 9 des Kollegen Dr. Ilja Seifert wird schriftich beantwortet. Damit rufe ich die Frage 10 der Kollegin Rita chwarzelühr-Sutter auf: Ist es zutreffend, dass die Schweiz in ihrem Bemühen, die Deutsche Verordnung, DVO, die die Anflüge zum Züricher Flughafen über deutsches Gebiet begrenzt, aufzulockern, ein Angebot an das Auswärtige Amt geschickt hat mit dem Ziel, die Nutzung des deutschen Luftraumes auszuweiten, und, wenn ja, welchen konkreten Inhalt umfasst dieser Brief? U Frau Kollegin, ich kann Ihnen dazu sagen: Es hat am 5. März in Berlin ein Gespräch der Außenämter auf taatssekretärsebene gegeben. Dabei hat die Schweizer eite Unterlagen vorgelegt, mit denen sie eine „umfasende Partnerschaft für die Region Südbaden/Nordchweiz“ angeboten hat. Diese Unterlagen wurden von er Schweiz als das Ergebnis langwieriger nationaler bstimmungen zwischen Verwaltung und Wirtschaft orgestellt, mit großzügigen jährlichen Investitionen. us Schweizer Sicht sollte das Thema „Flughafen Zü ich“ nicht isoliert betrachtet werden, sondern im Zuammenhang mit den Fragen des Wirtschaftsraumes ordschweiz/Südbaden. Die deutsche Seite hat diese Vorschläge mit Zurückaltung entgegengenommen und noch einmal daran erinert, dass die Regelung für das Anflugsregime des Flugafens Zürich von den Verkehrsministerien, die hier ederführend sind, vorgenommen wird. Sie wissen, dass ir mit den Kollegen in der Schweiz darüber Gespräche ühren. Eine Nachfrage? – Bitte. Hat die Bundesregierung Kenntnis von Paketlösun en, die seit längerem zwischen der Schweiz und der andesregierung Baden-Württembergs verhandelt weren? U Sie wissen, dass wir uns mit der Schweizer Seite in tändigem Gespräch befinden. Wir haben uns darauf vertändigt, eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzurichten. ir warten allerdings auf konkrete Vorschläge der chweizerischen Seite. Die Bereitschaft der deutschen Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick Seite, die Gespräche fortzusetzen, sobald konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, besteht unbenommen. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage dazu? – Nein. Dann kommen wir zur Frage 11 der Kollegin Schwarzelühr-Sutter: Wie wird die Bundesregierung auf das Ansinnen der Schweiz, die Deutsche Verordnung, DVO, zu lockern, reagieren? U Für uns ist Grundlage der runde Tisch auf Ministerebene vom 31. Oktober 2006, bei dem wir uns mit den Schweizern einvernehmlich darauf verständigt haben, in einer Arbeitsgruppe Lösungen entwickeln zu lassen – ich habe eben schon kurz darauf Bezug genommen –, die für alle Betroffenen, für die Betroffenen beider Seiten, Verbesserungen bewirken. Bauliche Veränderungen am Flughafen Zürich sind als eine Lösungsmöglichkeit in die Gespräche einbezogen worden. Für uns – das bezieht sich jetzt direkt auf Ihre Frage – gibt es keine Veranlassung, von dieser Vereinbarung abzuweichen. Das heißt, konkrete Lösungsansätze seitens der Schweiz mit erkennbaren Verbesserungen für die süddeutsche Grenzregion bleiben – das ist unverändert unsere Auffassung – der Schlüssel für eine erfolgversprechende Fortsetzung der Arbeiten. Eine Zusatzfrage? Nein, danke. Die Frage 12 der Kollegin Sevim Dağdelen wird schriftlich beantwortet. Ebenso werden die Fragen 13 und 14 des Kollegen Rainder Steenblock und die Fragen 15 und 16 des Kollegen Peter Hettlich schriftlich beantwortet. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beantwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf. Die Fragen 17 und 18 der Kollegin Undine Kurth werden schriftlich beantwortet, ebenso die Fragen 19 und 20 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl und die Fragen 21 und 22 des Kollegen Hans-Josef Fell sowie die Frage 23 der Kollegin Bärbel Höhn und die Frage 24 der Kollegin Ulrike Höfken. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern. Für die Beantwortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Peter Altmaier zur Verfügung. a m h D R T l f P d l g s p g T a l s e t j t K g p V g m A l P (C (D Ich rufe die Frage 25 der Kollegin Veronika Bellmann uf: Wie bewertet die Bundesregierung die Kollision von Beförderungspflicht nach den Bestimmungen des Personenbeförderungsgesetzes, PBefG, im Zusammenhang mit dem Verbot der Diskriminierung von Ausländern und der fehlenden Pflicht zur Vorlage von Ausweisbzw. Passdokumenten vor Aufnahme des Fahrgastes in Taxis innerhalb der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf die anschließende strafrechtliche Verfolgung dieser Taxifahrer wegen Transportes illegal Eingereister? P Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Kollegin, ich abe Ihre Frage so verstanden, dass sie sich vor allen ingen auf den Transport im Inland bezieht. Es gab eine eihe von Äußerungen der Bundesregierung auch zum ransport im Grenzbereich. Im Inland besteht grundsätz ich die Beförderungspflicht nach § 22 des Personenbeörderungsgesetzes, und zwar innerhalb des sogenannten flichtfahrbereichs. Eine etwaige Strafbarkeit ist anhand er konkreten Umstände des Einzelfalls zu prüfen. Alerdings gehen wir davon aus, dass es sich vor allen Dinen um solche Fälle handelt, die sich im grenzüberchreitenden Verkehr zutragen. Darüber hinaus stellt die Kontrolle von Ausweispaieren von Fahrgästen durch Taxifahrer keinen Verstoß egen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz dar. Die axifahrer sind nicht dazu verpflichtet; sie sind aber uch nicht gehindert, sich Ausweispapiere vorlegen zu assen. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? Ja. – Ich kenne das Personenbeförderungsgesetz nicht o detailliert, als dass ich wüsste, ob in diesem Gesetz ine Berechtigung verankert ist, die Taxifahrer berechigt, sich Ausweispapiere vorlegen zu lassen. Sie können a Beförderungen ablehnen, wenn offensichtliche Beeinrächtigungen des Fahrgastes den Transport erschweren. önnten sie dies auch, sofern im Personenbeförderungsesetz die Berechtigung enthalten wäre, sich Ausweispaiere vorlegen zu lassen, wenn sie den Verdacht oder die ermutung hätten, dass der zu befördernde Fahrgast illeal eingereist sei? P Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Nach uffassung unseres Hauses ist es jedenfalls durchaus zuässig, dass sich der Taxifahrer auch heute schon diese apiere vorlegen lässt. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Nein. Herr Beck, bitte sehr. Dieser Austausch von Fragen und Antworten irritiert mich schon etwas. Wie will denn die Bundesregierung vermeiden und verhindern, dass es zur Diskriminierung kommt, wenn von Berlin das Signal ausgeht, dass man sich im Taxi von Menschen, die illegal eingereist sein könnten, in Zukunft die Ausweise vorzeigen lässt? Was heißt denn dies anderes, als dass jeder, der von seiner Hautoder Haarfarbe her irgendwie fremdländisch aussieht, nach seinen Papieren gefragt wird? Dies hielte ich für eine erhebliche Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft. Die Bundesrepublik hat sich durch Zustimmung zu der entsprechenden Antidiskriminierungsrichtlinie der EU dazu verpflichtet, so etwas bekämpfen und nicht noch fördern zu wollen. Wie sieht man jemandem an der Nasenspitze an, dass er illegal ist? Man kann ihm allenfalls ansehen, dass seine Eltern vielleicht nicht in Hannover oder Hamburg geboren sind. Viel mehr kann man dem Menschen nicht ansehen. P Herr Kollege Beck, nach Auffassung der Bundesregierung wäre es durchaus auch in Ordnung, wenn der Taxifahrer von Ihnen die Vorlage von Ausweispapieren verlangte, wenn er einen konkreten Verdacht oder Hinweise darauf hätte, dass Sie versuchten, illegal ins Bundesgebiet einzureisen. Dies ist in erster Linie keine Frage der Hautfarbe. Wie Sie wissen, sind viele derer, die aus den uns umgebenden Ländern illegal einreisen, anhand der Hautfarbe jedenfalls nicht als illegal Einreisende zu erkennen. Es gibt aber ein Problem, das Ihnen aufgrund Ihrer Erfahrung sicherlich auch bekannt ist: Wenn es den betreffenden Personen gelungen ist, die Grenze illegal zu überschreiten, kann man in dem Schleier, dem 20-Kilometer-Raum entlang der Grenze, durchaus verschärfte Anforderungen an die Rechtmäßigkeit eines solchen Transports haben. Uns geht es insbesondere darum, zu vermeiden, dass sich Taxifahrer wissentlich und willentlich an der Schleusung illegal Eingereister beteiligen. Frau Bellmann, bitte sehr. Jetzt muss ich doch noch einmal eine Nachfrage stel len. Herr Staatssekretär, Sie sprachen eben von dem Schleier, also dem Grenzraum. Genau darauf habe ich mit meiner Frage abgezielt, weil in meiner Bürgersprechstunde gehäuft Bürger vorsprechen, die Taxiunternehmer oder deren Angestellte sind und im Grenzraum, also innerhalb dieser 35-Kilometer-Zone, Fahrgäste aufgenommen und nach einer Stichprobe einen Strafbefehl erhalten haben. Sie haben bemängelt, dass sie nicht die Pflicht haben, sich die Ausweise vorlegen zu lassen, während sie im Inland gleichzeitig der Beförderungspflicht unterliegen. Wie eben angeklungen, haben sie A z p b s R p h m u b G e G A d B d r o e s L m f e B W z r s d d v w t d g i (C (D ngst, gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz u verstoßen, wenn sie die Fahrgäste nach den Ausweisapieren fragen. Deswegen meine Frage: Gibt es Bestreungen der Bundesregierung, diese kleine Lücke im Geetz zu schließen und zumindest für den grenznahen aum die Berechtigung einzuführen, sich die Ausweisapiere vorlegen zu lassen? Die Taxifahrer befinden sich ier in einer Grauzone. P Ich gebe Ihnen ausdrücklich recht, dass es sich hier m schwierige Einzelfallfragen handelt, denen sich ein etreffender Taxifahrer gegenübersieht. Aus diesem rund ist die Aussage der Bundesregierung heute sehr indeutig: Es ist kein Verstoß gegen das Allgemeine leichbehandlungsgesetz, wenn sich der Taxifahrer die usweispapiere vorlegen lässt. Der Kollege Beck ist anerer Auffassung, aber er spricht insoweit nicht für die undesregierung. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch nicht! Passen Sie einmal auf! Das kann sich schneller ändern, als Sie denken!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615313900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1615314000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615314100
Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD):
Rede ID: ID1615314200
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1615314300




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615314400
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1615314500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615314600
Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD):
Rede ID: ID1615314700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615314800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615314900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615315000
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1615315100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615315200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615315300
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1615315400




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615315500
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615315600
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615315700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615315800
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1615315900
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615316000

Sollte sich in der nächsten Zeit herausstellen, dass
iese Auffassung der Bundesregierung nicht von allen
elevanten Stellen – insbesondere von den Rechtspflege-
rganen nicht – geteilt wird, müsste man in der Tat über
ntsprechende Klarstellungen nachdenken.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615316100

Die Frage 26 der Kollegin Sevim Dağdelen wird

chriftlich beantwortet.

Damit rufe ich die Frage 27 der Kollegin Dr. Gesine
ötzsch auf:

Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus
dem Bericht des Bundesrechnungshofes über die Mitarbeit
von Beschäftigten aus Verbänden und Unternehmen in obers-
ten Bundesbehörden, und was hat die Bundesregierung unter-
nommen, um auszuschließen, dass Partikularinteressen von
Verbänden und Unternehmen in Gesetzentwürfe der Regie-
rung einfließen?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615316200

Frau Kollegin Lötzsch, ich beantworte Ihre Frage wie

olgt: Die Bundesregierung nimmt diesen Bericht sehr
rnst. Der Bundesrechnungshof erkennt in seinem
ericht das Instrument des Personalaustausches mit
irtschaftsunternehmen und -verbänden und die Einbe-

iehung von verwaltungsfremdem Sachverstand im Üb-
igen grundsätzlich an. Durch den Personalaustausch
ollen den Beschäftigten Einblicke in die Entschei-
ungsabläufe der jeweils anderen Stelle vermittelt wer-
en; so soll ein gegenseitiges Verständnis zwischen pri-
ater Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung gefördert
erden. Das war der Grund, warum diese Praktiken un-

er der Vorgängerregierung initiiert worden sind. Es ist
ann Sache jeder obersten Bundesbehörde, durch
eeignete Regelungen sicherzustellen, dass Partikular-
nteressen von Verbänden und Unternehmen nicht in Ge-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier
setzentwürfe einfließen. Dem Bericht des Bundesrech-
nungshofes ist zu entnehmen, dass die Prüfung keine
Anhaltspunkte für einen konkreten Verdacht auf Miss-
brauch und Schaden für den Bund und das von ihm zu
vertretende Gemeinwohl ergeben hat.

Im Interesse des Vertrauens in die Integrität und die
Funktionsfähigkeit der Bundesverwaltung unterstützt die
Bundesregierung allerdings das Anliegen des Bundes-
rechnungshofes, den Einsatz dieser Personen einheitlich
auszugestalten. Deshalb hat das Bundesinnenministe-
rium einen Vorschlag entwickelt, mit dem die Anmer-
kungen des Bundesrechnungshofes aufgegriffen werden.
Dieser Entwurf wird derzeit innerhalb der Bundesregie-
rung erörtert.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615316300

Eine Nachfrage, bitte.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615316400

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Vielen Dank, Herr

Staatssekretär. Vor meiner ersten Nachfrage möchte ich
Sie erst einmal dafür loben, dass Sie den Bericht sehr
ernst nehmen.

Der Bericht wurde ja durch Fragen unserer Fraktion
und auch Fragen anderer Fraktionen sowie durch Re-
cherchen von Journalisten angeregt. Quasi zeitgleich ist
ein Buch der Autoren Kim Otto und Sascha Adamek mit
dem Titel Der gekaufte Staat vorgestellt worden, das
beim renommierten Verlag Kiepenheuer & Witsch er-
schienen ist.


(Iris Gleicke [SPD]: Schleichwerbung! So viel zum Lobbyismus!)


Jetzt komme ich zu meiner ersten Frage. Ein Vertreter
des Bundesgesundheitsministeriums hat das Buch als
„spätpubertäres Geschreibsel“ bezeichnet. Darf ich da-
von ausgehen, dass diese Aussage von der Bundesregie-
rung insgesamt nicht geteilt wird und dass diese Dinge
auch in Ihrem Sinne, Herr Staatssekretär, sehr ernst ge-
nommen werden?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615316500


Frau Kollegin Lötzsch, da ich diese Aussage im Mo-
ment nicht verifizieren kann, möchte ich mir auch eine
Kommentierung verkneifen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615316600

Sie haben noch eine zweite Frage, die aber hoffentlich

nicht wieder mit Schleichwerbung verbunden ist.


(Heiterkeit)



Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615316700

Nein, ich glaube, das haben jetzt alle gut verstanden. –

Herr Staatssekretär, meine zweite Frage bezieht sich
konkret auf den Bericht des Rechnungshofes, der in den
verschiedenen Gremien diskutiert werden wird. In dem
Bericht wird zum Ausdruck gebracht, dass es der Rech-
nungshof für problematisch hält, Unternehmensinteres-

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(C (D en oder Interessen einzelner Wirtschaftsbranchen mit taatlichen Zielen gleichzusetzen. Ich gehe davon aus, ass Sie diese Auffassung teilen. In diesem Zusammenhang frage ich Sie, wie die Bunesregierung die Tatsache bewertet, dass im Rahmen eies Austauschprogrammes eine Mitarbeiterin des DAXnternehmens SAP im Auswärtigen Amt hoheitliche ufgaben übernommen hat – das wird auf Seite 42 des erichts festgestellt –, und welche Aufträge der Bundes egierung das Unternehmen SAP in den letzten fünf Jahen einwerben konnte. P Frau Kollegin Lötzsch, wie Sie wissen, handelt es ich ressortweit um insgesamt rund 100 Personen pro ahr. Insoweit bitte ich Sie um Verständnis, dass ich an ieser Stelle nicht zu jeder einzelnen dieser Personen mfängliche Detailaussagen machen kann. Wir werden ie aber gerne schriftlich informieren. Zu einer weiteren Zusatzfrage hat der Kollege Volker eck das Wort. In gewisser Weise handelt es sich um ein freundliches iedersehen mit diesem Thema; denn im Oktober 2006 aben wir uns zum ersten Mal damit befasst. Seinerzeit aben Sie uns noch darüber informiert, dass es keine solhen Mitarbeiter gibt und dass alle externen Mitarbeiter on der Bundesregierung bezahlt werden. Als ihre Exisenz nicht mehr zu leugnen war, haben Sie auf unsere leine Anfrage geantwortet, dass keine externen Mit rbeiter an Gesetzen und Rechtsverordnungen mitgeirkt haben. All dies hat sich nach dem Bericht des Bunesrechnungshofes als falsch erwiesen. Wenn Sie sagen, es sei kein Schaden entstanden, frage ch Sie, welche Auffassung des Begriffs Schaden die undesregierung in diesem Fall hat. Zumindest in einem all – insofern frage ich Sie, ob Sie das bestätigen könen – hat ein entsandter Mitarbeiter im Interesse des entendenden Unternehmens vorgeschlagen, eine EUichtlinie in Brüssel zu Fall zu bringen, die zum Ziel geabt hätte, dass das Geschäftsmodell des entsendenden nternehmens künftig nicht mehr zulässig ist. Meinen ie nicht, dass es – selbst wenn es keinen ökonomischen chaden für Mitbewerber bedeuten sollte, was ich im inzelfall nicht beurteilen kann, weil ich die Richtlinien icht kenne – zumindest ein Schaden für die Rechtskulur ist, wenn Unternehmen ihre Interessen unmittelbar in egierungshandeln umsetzen können und Deutschland n Brüssel im Interesse von Unternehmen statt der geamten deutschen Wirtschaft handelt? P Herr Kollege Beck, ich habe Ihnen sehr genau zuge ört. Sie haben davon gesprochen, dass der betreffende itarbeiter – ich kenne den Fall im Einzelnen nicht – ei Parl. Staatssekretär Peter Altmaier nen Vorschlag gemacht hat. Sie haben nicht gesagt, dass diesem Vorschlag entsprochen und dass er umgesetzt worden ist. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es steht im Bericht, dass dem entsprochen worden ist!)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615316800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615316900
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615317000
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615317100




(A) )


(B) )


Ich glaube, dass der Umstand, dass Vorschläge gemacht
worden sind, als solcher keinen Schaden konstituieren
kann.

Ich will Ihnen aber in einem Punkt ausdrücklich recht
geben. Es muss in der Verantwortung eines jeden Res-
sorts darauf geachtet werden, dass Externe, soweit sie
zum Einsatz kommen, so eingesetzt werden, dass bei-
spielsweise die Gefahr einer Interessenkollision und In-
teressenvermengung bei der Erarbeitung von Gesetzent-
würfen und der Mitwirkung an Rechtsetzungsprozessen
auf europäischer Ebene oder im internationalen Bereich
ausgeschlossen ist.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im Bericht steht, dass dem Vorschlag gefolgt wurde, Herr Staatssekretär! Lesen sie ihn insofern richtig!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615317200

Frau Kollegin Hänsel, bitte.


Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615317300

Danke, Frau Präsidentin. – Ich habe eine Nachfrage,

Herr Staatssekretär. Sie haben ausgeführt, dass ein Ent-
wurf vorliegt, um den Einsatz von Leiharbeitern und
Leiharbeiterinnen aus Unternehmen, wie ich sie einmal
nennen möchte, einheitlich zu regeln. Was heißt für Sie
„einheitlich“, und können Sie persönlich garantieren,
dass an diesem Entwurf kein Vertreter der Konzerne mit-
gewirkt hat?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615317400


Frau Kollegin, „einheitlich“ heißt, dass wir in einer
Verwaltungsvorschrift oder Empfehlung – je nachdem,
wie wir die Bestimmung ausgestalten werden – be-
stimmte Regelungen für alle Ressorts gemeinsam und
einheitlich vornehmen, insbesondere bezogen auf die
Einsatzdauer und den Einsatzbereich der Externen, die
Offenlegung ihres Status – das entspricht dem Ziel einer
verbesserten Transparenz – und schließlich auch in Be-
zug auf die Übernahme der Bezahlung der Externen
durch die Verwaltung.

Wir befinden uns bei der Erarbeitung dieser Verwal-
tungsvorschrift in der Ressortabstimmung. Wir haben
für den 24. April zu einer weiteren Ressortabstimmung
eingeladen. Wir hoffen, dass die Abstimmung bis Ende
Mai 2008 abgeschlossen ist. Es kann sicherlich zu einer
Verschiebung von ein bis zwei Wochen kommen. Aber
wie Sie sehen, werden wir zügig zu einem Ergebnis
kommen. Ich kann Ihnen im Augenblick nicht sagen,
wer an der Erarbeitung dieser Vorschrift mitgewirkt hat.
Wir werden aber überprüfen und sicherstellen, dass
keine Externen daran beteiligt waren.

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(C (D (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist aber wirklich wichtig!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615317500

Eine weitere Frage hat Frau Kollegin Dr. Höll.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615317600

Herr Staatssekretär, Sie haben zu Beginn Ihrer Ant-

ort gesagt, dass die Bundesregierung den Bericht des
undesrechnungshofes sehr ernst nimmt. Ich gehe da-
on aus, dass jede Bundesregierung auch Anfragen von
bgeordneten ernst nimmt. Ich möchte darauf hinwei-

en, dass im Jahre 2003 meine Kollegin Gesine Lötzsch
ach einem Fall gefragt hatte, in dem eine Juristin des
undesverbandes Investment und Asset Management
aßgeblich bzw. federführend an der Erarbeitung eines
esetzentwurfs des Finanzministeriums zu den Hedge-

onds beteiligt war. Das spielte damals im Bundestag
ine Rolle. Das war noch unter Rot-Grün. Angesichts
olcher Erfahrungen wäre es sinnvoll gewesen, bei der
egierungsübernahme darauf hinzuwirken, dass solche
raktiken eingedämmt werden. Stattdessen müssen wir
auch anhand des Berichtes des Bundesrechnungshofes –

eider konstatieren, dass die Zahl solcher Fälle explo-
ionsartig angestiegen ist. Vor diesem Hintergrund inte-
essieren mich die Beweggründe, warum man bislang
icht tätig geworden ist. Wie können wir sicher sein,
ass der Sinneswandel, den Sie hier ausgedrückt haben,
atsächlich fundamental sein wird?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615317700


Frau Kollegin, ich bitte um Verständnis, dass sich die
etzige Bundesregierung ungern für Entscheidungen in
aftung nehmen lässt, die die Vorgängerregierung ge-

roffen hat, zumal ich selbst damals noch nicht die Ehre
atte, für die Bundesregierung zu sprechen. Ich möchte
llerdings darauf hinweisen, dass wir uns, unmittelbar
achdem dieses Thema wieder an uns herangetragen
urde – auch durch die Medien, was ich ausdrücklich

nerkenne –, dieser Sache angenommen haben. Wir ha-
en nicht gewartet, bis der Bericht des Bundesrech-
ungshofes vorliegt, sondern sind aus eigenem Antrieb
ktiv geworden und haben als zuständiges Bundesinnen-
inisterium die Erarbeitung dieser Verwaltungsvor-

chrift auf den Weg gebracht.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615317800

Eine weitere Frage hat nun Herr Kollege Schneider.


Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615317900

Herr Staatssekretär, Sie haben einleitend gesagt, dass

ie solche Praktika in einem gewissen Umfang für un-
roblematisch hielten, weil man die Verfahrensabläufe
ennenlernen müsse. Nun diskutieren wir im Bereich
on Forschung und Bildung ebenfalls über Praktika;
uch Ihr Kollege Scholz befasst sich damit. In diesem
usammenhang höre ich immer wieder, dass Praktika
eitlich befristet sein sollen. Stimmen Sie mir daher zu,
ass in dem Bericht eine Reihe von Praktika genannt






(A) )



(B) )


Volker Schneider (Saarbrücken)

sind, die von ihrer Dauer her über das Kennenlernen von
Verfahrensabläufen hinausgehen?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615318000


Das Thema der zeitlichen Befristung spielt eine ge-
wisse Rolle im Bericht des Bundesrechnungshofes. Es
gibt dazu konkrete Empfehlungen. Die Bundesregierung
prüft derzeit, inwieweit sie diese Empfehlungen auf-
greift.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615318100

Wir kommen nun zu Frage 28 der Kollegin Dr.

Dagmar Enkelmann:
Wie bewertet die Bundesregierung die Vorwürfe des Bun-

desrechnungshofes in Bezug auf die Beteiligung von Lobbyis-
ten an der Gesetzgebung des Bundes?

Bitte, Herr Staatssekretär.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615318200


Frau Kollegin Enkelmann, ich kann nur das wieder-
holen, was ich auf die vorherige Frage geantwortet habe:
Wir nehmen den Bericht des Bundesrechnungshofes
sehr ernst. Wir bemühen uns, daraus Schlussfolgerungen
zu ziehen. Aus diesem Grunde erarbeiten wir derzeit
eine Verwaltungsvorschrift, die für eine einheitliche Pra-
xis der obersten Bundesbehörden Sorge tragen soll.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615318300

Frau Kollegin, Ihre Nachfrage.


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615318400

Herr Staatssekretär, die Bundesregierung hat nun in-

zwischen erklärt, dass einer der Gründe für die Beschäf-
tigung von Lobbyisten, zum Beispiel bei der Ausarbei-
tung von Gesetzentwürfen, ist, dass es offenkundig zu
wenig Kompetenz in den Ministerien selbst gibt. Was
will die Bundesregierung tun, um die Kompetenz in den
Ministerien zu stärken und damit den Einsatz von Lob-
byisten bei Gesetzgebungsverfahren zu minimieren?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615318500


Das haben Sie, Frau Kollegin, wahrscheinlich falsch
verstanden. Die Bundesregierung würde nie behaupten,
dass es zu wenig Kompetenz in den Ministerien selbst
gibt. Es gibt allerdings auch in der öffentlichen Debatte
seit vielen Jahren einen Konsens darüber, dass es gerade
für die öffentliche Verwaltung sinnvoll sein kann, exter-
nen Sachverstand mit heranzuziehen, zumal dann, wenn
die Sachverhalte, die zu klären sind, solche sind, mit de-
nen die Verwaltung nicht jeden Tag beschäftigt ist. Inso-
fern hat der Bundesrechnungshof ausdrücklich aner-
kannt, dass dieses Instrument des Austausches seine
Berechtigung hat. Man muss allerdings immer darauf
achten, dass keine Interessenkonflikte entstehen, und
deshalb muss ausgeschlossen sein, und zwar zu jeder
Zeit, dass solche externen Mitarbeiter beispielsweise fe-
derführend an der Erarbeitung von Gesetzentwürfen be-

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(C (D eiligt sind. Das ist nach meiner Kenntnis – es gibt noch ine Frage des Kollegen Beck zu diesem Komplex – bisang auch nicht vorgekommen. Sie haben eine weitere Zusatzfrage? – Bitte. Ein uns bekannter Haushaltsexperte der CDU hat ge enüber der Berliner Zeitung Folgendes geäußert: Wir brauchen eine klare Grenzziehung zwischen der notwendigen Beratung durch Private und nicht erwünschten Kumpanei. ie viel nicht erwünschte Kumpanei war denn tatsächich bei der Beschäftigung von Lobbyisten in den Miniserien vorhanden? P Ich kann der Aussage des Kollegen aus dem Hausaltsausschuss überhaupt nichts hinzufügen. Sie ist in ollem Umfang berechtigt. Mir ist von Kumpanei nichts ekannt. Für das Bundesinnenministerium und seinen eschäftsbereich kann ich dies ausdrücklich ausschlieen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Für die anderen aber nicht? Das ist spannend!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615318600
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615318700
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615318800


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615318900

Eine Nachfrage hat nun die Kollegin Dr. Lötzsch.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615319000

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

timmen Sie mir zu, dass dann, wenn Lobbyisten an Ge-
etzen oder wesentlichen Bestandteilen von Gesetzen fe-
erführend oder wesentlich mitarbeiten, die demokrati-
chen Rechte der Abgeordneten eingeschränkt werden,
olange es keine Kennzeichnungspflicht für die von den
obbyisten formulierten Passagen in den Gesetzen gibt?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615319100


Frau Kollegin Lötzsch, die Bundesregierung legt
ert darauf, dass man ihr nicht das Wort im Munde um-

reht. Wenn Sie mir zugehört haben, dann wissen Sie,
ass ich darauf hingewiesen habe, dass uns keine An-
altspunkte vorliegen, dass solche externen Beschäftig-
en federführend an Gesetzentwürfen der Bundesregie-
ung mitgearbeitet haben. Deshalb erübrigt sich Ihre
rage.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615319200

Eine weitere Nachfrage hat die Kollegin Dr. Höll.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615319300

Herr Staatssekretär, ich bin jetzt ein kleines bisschen

erwirrt. Auf meine vorige Nachfrage haben Sie mir ver-
ichert, dass Sie sofort aktiv geworden sind, als Sie von
er Presse informiert wurden. Also, Ihnen ist nichts von






(A) )



(B) )


Dr. Barbara Höll
Kumpanei bekannt. Ihnen war vorher nicht aufgefallen,
dass das vielleicht ein sensibler Bereich ist, obwohl es
nach meinem Wissen, das ich hier im Parlament erwor-
ben habe, beim Gesetzgebungsverfahren so ist, dass Ent-
würfe der Regierung vorgestellt und mit offiziellen
Sachverständigen beraten werden – die Listen sind be-
kannt – und das Parlament sich dann das Recht nimmt,
selbst mit den Sachverständigen zu diskutieren. Diese
praktischen Dinge werden also sehr intensiv beraten.
Mir leuchtet Ihr Argument des Praxisaustauschs nicht
ganz ein, weil, wie ich glaube, dort große Gefahren lie-
gen. Warum denn nun trotzdem eine Aktivität? Alles ist
paletti, und nun werden Sie auf einmal aktiv. In welche
Richtung werden Sie denn aktiv, und warum denken Sie,
doch aktiv werden zu müssen? Das hat sich mir noch
nicht ganz erschlossen.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615319400


Frau Kollegin Höll, ich habe vorhin gesagt, dass es
Sache jedes einzelnen Ressorts, jeder einzelnen obersten
Bundesbehörde ist, sicherzustellen, dass diese Praktika
gemäß den gesetzlichen Vorschriften und ohne unzuläs-
sige Interessenkollisionen durchgeführt werden. Der
Bundesrechnungshof hat in seinem Bericht – das werden
Sie wissen, wenn Sie ihn gelesen haben – darauf hinge-
wiesen, dass es gewisse einheitliche Regelungen geben
soll. Das ist auch nachvollziehbar und macht Sinn. Des-
halb hat sich die Bundesregierung dem geöffnet, indem
sie in Gestalt des Bundesinnenministeriums eine ent-
sprechende Verwaltungsvorschrift erarbeitet hat, die im
Augenblick im Ressortkreis abgestimmt wird.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615319500

Eine weitere Zusatzfrage hat der Kollege Beck


(Köln).



Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615319600

Ich möchte noch einmal auf die Schadensthematik zu

sprechen kommen. Sie haben vorhin ausgeschlossen,
dass es Schäden für andere oder für den Bund gegeben
hat. Im Bericht des Bundesrechnungshofs wird ein Un-
ternehmen erwähnt, das sich bei der Bundesregierung
beschwert, dass die Konkurrenz einen Mitarbeiter im
Ministerium hat. Das ist verständlich, wenn man in
Rechnung stellt, dass offensichtlich auch bei Genehmi-
gungsverfahren und dergleichen solche externen Mitar-
beiter – zumindest nach Ausweis des Bundesrechnungs-
hofs, dessen Glaubwürdigkeit wir alle wohl nicht
anzweifeln werden – beteiligt waren. Wie beurteilen Sie
Ihre Aussage von vorhin, dass es keinen Schaden gege-
ben hat, wenn sich Unternehmen darüber beschweren,
dass die Konkurrenz im Ministerium einen Mitarbeiter
implantieren konnte, obwohl es einem selber nicht ge-
lungen war?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615319700


Der Umstand, dass ein Unternehmen einen Mitarbei-
ter für die Mitarbeit im Ministerium abgestellt hat, be-
deutet nicht, dass es zu einem Schaden gekommen ist.

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(C (D as wäre nur dann der Fall, wenn dieser Mitarbeiter in erletzung seiner Pflichten beispielsweise internes Wisen an sein entsendendes Unternehmen weitergegeben ätte. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das können Sie ausschließen? – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ausweislich des Berichts mehrmals vorgekommen!)


Das sind theoretische Konstellationen. Sofern das im
inzelfall vorgekommen sein sollte, müsste es entspre-
hend verfolgt, abgestellt und geahndet werden. Mir ist
ies zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht bekannt. Wenn
ie einen solchen Fall kennen, sind wir gerne bereit, dem
achzugehen.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch im Bericht erwähnt!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615319800

Herr Kollege Beck, Sie können stehen bleiben.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615319900

An welchen Gesetz- und Verordnungsentwürfen der Bun-

desregierung oder anderer oberster Bundesbehörden waren
externe Mitarbeiter von Unternehmen und Verbänden bei der

(vergleiche Bericht des Bundesrechnungshofes nach § 88 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Mitarbeit von Beschäftigten aus Verbänden und Unternehmen in obersten Bundesbehörden vom 25. März 2008)

form, Übernahme welcher Vorschläge – wird die Bundesre-
gierung die Empfehlungen des Bundesrechnungshofes in die-
sem Bericht aufgreifen und umsetzen?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615320000


Die Frage, wie die Bundesregierung die Empfehlun-
en des Bundesrechnungshofes aufgreifen und umsetzen
ird, habe ich bereits beantwortet.

Was die Frage nach den Gesetz- und Verordnungsent-
ürfen angeht: Es war in der Kürze der Zeit nicht mög-

ich, sämtliche Gesetz- und Verordnungsentwürfe der
undesregierung aus den letzten fünf Jahren zu erheben.
ach den bisher vorliegenden Erkenntnissen ist aller-
ings nur eine relativ geringe Anzahl von Gesetz- oder
erordnungsentwürfen betroffen. Externe Mitarbeiterin-
en und Mitarbeiter arbeiteten in der Regel an aktuellen
hemenstellungen rein beratend mit. Sie waren wei-
ungsgebunden in die Hierarchie der Fachabteilung ein-
egliedert und übernahmen, wie ich eben schon gesagt
abe, keine eigenverantwortliche oder federführende
earbeitung von Gesetz- und Verordnungsentwürfen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615320100

Haben Sie eine Nachfrage, Herr Kollege?


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615320200

Ja. Meine Nachfrage besteht in meiner eigentlichen

rage. Ich habe nicht „Wie viele?“ oder „Waren es viele
der wenige?“ gefragt, sondern „Welche?“. Ist die Bun-
esregierung bereit, uns, dem Parlament, eine genaue






(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)

Liste der Gesetze und Verordnungen zu übermitteln, an
denen externe Mitarbeiter beteiligt waren? Wenn nein,
warum ist die Bundesregierung nicht bereit, uns diese
Liste zu übermitteln, obwohl sie Besserung aufgrund des
Bundesrechnungshofberichts gelobt hat, der eine solche
Transparenz nicht nur empfiehlt, sondern ausdrücklich
fordert?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615320300


Ich habe vorhin gesagt, dass eine vollständige Erhe-
bung der Daten innerhalb der Kürze der Zeit bislang
nicht möglich war. Wir haben uns bemüht, diese Daten
zu erheben. Ich denke, dass, wenn Daten übermittelt
werden, der Anspruch auf Vollständigkeit gegeben sein
muss. Das heißt, sobald wir über die entsprechenden Da-
ten verfügen, werden wir darüber entscheiden, ob wir sie
dem Parlament mitteilen können.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615320400

Herr Kollege, eine weitere Zusatzfrage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615320500

Von welchen Umständen hängt die Entscheidung ab,

ob Sie uns, dem Parlament, die entsprechenden Informa-
tionen zuleiten oder nicht? Ich gehe einmal davon aus,
dass beim Bundesnachrichtendienst, wo Geheimschutzbe-
lange gegeben sind, keine externen Mitarbeiter beschäftigt
werden. Deshalb kann es eigentlich keine verfassungs-
rechtlich zulässige Begründung für das Zurückhalten
dieser Informationen geben. Wovon hängt ab, ob Sie uns
diese Liste unverzüglich zugänglich machen oder uns
verweigern?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615320600


Herr Kollege Beck, ich möchte bitten, dass wir dieses
Thema nicht unnötig dramatisieren. Ich habe Ihnen doch
gesagt: Wir haben mit der Erhebung begonnen. Wir wer-
den diese Erhebung in einem absehbaren Zeitraum ab-
schließen und werden dann zügig entscheiden. Aller-
dings bitte ich um Verständnis, dass ich einer solchen
Entscheidung an dieser Stelle nicht vorgreifen kann.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615320700

Eine weitere Nachfrage hat nun die Kollegin Frau

Dr. Höll.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615320800

Herr Staatssekretär, mich interessiert noch, nach wel-

chen Kriterien Sie bewerten, wenn Sie daran weiter-
arbeiten. Sie haben hier einen Negativausschluss vorge-
nommen und behauptet, es sei niemand zu Schaden
gekommen, das Allgemeinwohl sei sichergestellt wor-
den. Nicht nur das interessiert uns. Uns interessiert auch
die andere Seite – ich möchte explizit vorschlagen, dass
Sie das entsprechend in die Bewertung einbeziehen –:
Wo gab es Vorteilsnahmen? Nach welchen Kriterien
werden Sie vorgehen?

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(C (D P Ehrlich gesagt habe ich Ihre Frage nicht ganz verstan en. „Vorteilsnahme“ ist ein Begriff aus dem Strafrecht. enn irgendwo der Verdacht auf Vorteilsnahme besteht, äre das ein Fall für die Strafverfolgungsbehörden. Frau Kollegin Höll, der Sachverhalt ist so weit disku iert worden, dass wir diesen Komplex jetzt abschließen önnen. Ich rufe die Frage 30 des Kollegen Hans-Christian tröbele auf: Welche Auskünfte gibt die Bundesregierung über jeweilige Zeiträume, Art, Empfänger und Kosten von Ausbildungsunterstützung, welche die GSG 9 seit ihrer Gründung Spezialeinheiten anderer Staaten leistete, und wie bewertet die Bundesregierung jeweils die Wirkung jener Hilfe vor allem angesichts der Menschenrechtslage in den Empfängerstaaten? P Die Antwort kann ich sehr kurz halten: Herr Kollege tröbele, sofern Sie einzelfallbezogene Auskünfte zu erolgten Ausbildungsunterstützungen haben möchten, ist ie Bundesregierung bereit, diese auf eine Anfrage von hnen zu erteilen, soweit sie noch aktenkundig und reherchierbar sind und inhaltlich nicht dem Kontrollgreiumsgesetz, PKGrG, unterliegen. Zur Vermittlung rechtsstaatlicher Polizeiarbeit untertützen im Einzelfall und nach offizieller Beantragung uch Beamte der GSG 9, der Bundespolizei polizeiliche der mit Polizeiaufgaben betraute Vollzugskräfte andeer Staaten durch Ausbildungshilfe. Die Bundesregieung entscheidet insbesondere mit Blick auf die Menchenrechtslage über die Durchführbarkeit und die nterstützung sowie in der Folge über deren Art, Um ang und Dauer. Sie ist der Auffassung, dass insbesonere die Vermittlung rechtsstaatlicher Grundsätze der olizeiarbeit eine positive Wirkung im jeweiligen Empängerstaat entfaltet. Eine Nachfrage, bitte. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615320900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615321000
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615321100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615321200
Ihr Hinweis auf das Parlamentarische Kontrollgre-

ium ging hier fehl, weil nicht die Aktivitäten der
SG 9, sondern die der Geheimdienste in dessen Kon-

roll- und Prüfungskompetenz fallen, und noch ist die
SG 9 kein Geheimdienst.

An das anschließend, was Sie gesagt haben, stelle ich
ie Frage: Bedeutet Ihre Antwort, dass es sehr wohl sol-
he Einsätze von GSG-9-Beamten im Ausland, Unter-
tützung in anderen Staaten gegeben hat? Gab es das bis
n die jüngste Zeit hinein, wenn ja, in welchen Staaten
nd mit welchem Ergebnis? Waren darunter problemati-
che Staaten wie Libyen oder Syrien?






(A) )



(B) )

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615321300


Die Antwort lautet: Ja, es hat Unterstützungen gege-
ben. Die Antwort auf Libyen bezogen lautet: Nein.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615321400

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615321500

Bitte sehr.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sind Sie bereit, mir wenigstens für das letzte Jahr-
zehnt eine Auflistung dieser Einsätze zu geben und ins-
besondere darzustellen, welche Staaten davon betroffen
waren und welche Überlegungen die Bundesregierung
im Hinblick auf die fragliche Einhaltung von Menschen-
rechten in diesen Staaten und den möglichen Missbrauch
der Fähigkeiten der GSG 9 zur Repression der eigenen
Bevölkerung angestellt hat?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615321600


Ich kann Ihnen zusichern, dass wir jedes Auskunfts-
ersuchen von Ihnen, das sich auf konkrete Staaten be-
zieht, selbstverständlich prüfen und, soweit wir dies kön-
nen, auch beantworten werden.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615321700

Dann hat der Kollege Beck eine Zusatzfrage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615321800

Herr Kollege Altmaier, welche anderweitigen Unter-

stützungen für die Ausbildung von libyschen Sicher-
heitskräften sind der Bundesregierung bekannt? Wel-
chen Stellen der Bundesregierung ist dazu was bekannt?
Sollten Sie das jetzt nicht abschließend beantworten
können, wäre ich auch für eine schriftliche Beantwor-
tung dieser Frage dankbar.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1615321900


Wir haben diese Frage heute Morgen auch im Innen-
ausschuss des Deutschen Bundestages beantwortet. Ich
kann Ihnen für den Geschäftsbereich des Bundesinnen-
ministeriums sagen, hier sind mir keine bekannt. Das
muss überprüft werden und wird dann schriftlich beant-
wortet.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und für die Bundesregierung?)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615322000

Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beant-

wortung der Fragen.

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(C (D Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums der Justiz. Für die Beantwortung der Fra en steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Alfred artenbach zur Verfügung. Ich rufe Frage 31 der Kollegin Dr. Barbara Höll auf: Welche Position hat die Bundesregierung nach Ablauf der Zweimonatsfrist für eine Stellungnahme auf die Kritik der Europäischen Kommission zur Nachbesserung des nationalen Gleichbehandlungsund Antidiskriminierungsrechts zum 1. April 2008 eingenommen? A Frau Präsidentin! Frau Dr. Höll, meine Antwort wird hnen nicht gefallen. Die Bundesregierung hat zu der anesprochenen Kritik der Kommission noch nicht Stelung genommen. Die Frist zur Abgabe einer Stellungahme wurde seitens der Kommission bis zum . Juni 2008 verlängert. Frau Kollegin, haben Sie eine Nachfrage? – Bitte. Können Sie das begründen? Haben Sie das beantragt, der hat das die Kommission von sich aus gemacht? A Wir haben die Fristverlängerung beantragt, weil es ich um Sachverhalte von großer politischer Bedeutung n unterschiedlichen Politikbereichen handelt. Es gibt ier Abstimmungsfragen, die geklärt werden müssen. ie Kommission hat dem zugestimmt. Sie sehen also, ie Kommission teilt unsere Einschätzung. Keine weitere Nachfrage? – Doch, Herr Beck, bitte. Deutschland hat bereits ein erstes Urteil wegen der erletzung der Umsetzung der Antidiskriminierungsichtlinien im Bereich der Rentenversicherung bei eingeagenen Lebenspartnerschaften kassiert. Deshalb möchte ch Sie fragen, inwiefern die Bundesregierung zur enntnis genommen hat, dass die Europäische Kommis ion die Umsetzung der Antidiskriminierungsrichtlinien ei den Entgeltfragen, zu denen auch die in dieser oche diskutierten Fragen der Beamtenversorgung ge ören, rügt. Der Europäische Gerichtshof hat mit seinem rteil aus der vorletzten Woche im Prinzip klargemacht, ass bei der Beamtenversorgung der Bundesund Lanesbeamten die eingetragenen Partnerschaften in die Reelungen für Ehegatten endlich einbezogen werden müsen. Teilt die Bundesregierung diese unsere Auffassung? der welche Ressorts haben dazu eine abweichende uffassung? A Herr Kollege Beck, Sie haben zweimal das Wort „Beamte“ wiederholt. Damit dürfte klar sein, dass in dieser Frage das Innenministerium als zuständiges Ressort auch die Antwort geben wird. Ich kann Ihnen allerdings sagen, dass das zuständige Ressort dieses Urteil sehr genau prüft. Ich weiß das. Es wird – nach Abstimmung – die entsprechenden Dinge in die Wege leiten. Die Fragen 32 und 33 der Kollegin Dr. Kirsten Tackmann werden schriftlich beantwortet. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beantwortung der Fragen. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Die Fragen 34 und 35 des Kollegen Dr. Hermann Otto Solms und die Fragen 36 und 37 der Kollegin Christine Scheel werden schriftlich beantwortet. Damit rufe ich den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie auf. Für die Beantwortung der Fragen steht der Herr Parlamentarische Staatssekretär Peter Hintze zur Verfügung. Ich rufe Frage 38 der Kollegin Dr. Dagmar Enkelmann auf: Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Urteil des EuGH zum niedersächsischen Vergabegesetz? P Frau Präsidentin! Die Bundesregierung beachtet sorgfältig die Auslegung des Gemeinschaftsrechts durch den Europäischen Gerichtshof. Anders als in Niedersachsen und einigen weiteren Bundesländern hat die Bundesregierung jedoch für ihren Geschäftsbereich keine Regelung getroffen, nach der bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge der jeweils am Ort der Leistung geltende Tarifvertrag zugrunde zu legen ist. Keine Nachfrage? – Damit kommen wir zur Frage 39 der Kollegin Bärbel Höhn. Sie ist aber, wie ich sehe, nicht da. Es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Die Fragen 40 und 41 werden schriftlich beantwortet. Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwortung der Fragen steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Klaus Brandner zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 42 der Kollegin Silke Stokar von Neuforn: Wann wird die Bundesregierung das vom Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, öffentlich geforderte und angesichts der aktuellen Fälle von Mitarbeiterüberwachung bei Lebensmitteldiscoun m I B m v g e S d u D d v s d P R u c G G s d w h – w f d F a m i g v g (C (D tern wie Lidl auch dringend notwendige Arbeitnehmerdatenschutzgesetz einbringen? Bitte sehr. K Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Abgeordnete, auf hre Frage antworte ich wie folgt: Nach Auffassung der undesregierung werden die Mitarbeiter von Lebensitteldiscountern wie andere Arbeitnehmer bereits jetzt or einer unzulässigen Überwachung durch den Arbeiteber geschützt, auch wenn es in Deutschland noch kein inheitliches Arbeitnehmerdatenschutzgesetz gibt. Der chutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird urch die Grundsätze des allgemeinen Datenschutzes nd des Arbeitnehmerdatenschutzes gewährleistet. iese ergeben sich aus den Vorschriften des Bundesatenschutzgesetzes, aus den Vorschriften des Betriebserfassungsgesetzes über die Mitwirkungsund Mitbetimmungsrechte des Betriebsrates sowie aus den von er Rechtsprechung und Rechtslehre zum Schutz des ersönlichkeitsrechts des Arbeitnehmers entwickelten egeln des allgemeinen arbeitsrechtlichen Informationsnd Datenschutzes. Dies gilt auch für die Videoüberwahung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1615322100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615322200
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615322300
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1615322400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615322500
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615322600




(A) )


(B) )

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1615322700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615322800
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1615322900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323000
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615323100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323200
Ich habe eine Nachfrage.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323300

Bitte sehr.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Herr Minister Seehofer hatte öffentlich – ich teile

eine Auffassung – gesagt, dass wir ein Arbeitnehmer-
atenschutzgesetz brauchen. Meine Frage lautete nicht,
as nach den gegebenen gesetzlichen Möglichkeiten
eute schon gemacht wird, sondern meine Frage lautete
die haben Sie noch nicht einmal beantwortet –: Wann
ird die Bundesregierung das von Minister Seehofer öf-

entlich angekündigte Arbeitnehmerdatenschutzgesetz in
en Bundestag einbringen? Das ist eine ganz einfache
rage. In Ihrer Antwort sind Sie dieser Frage gänzlich
usgewichen.

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615323400

Über ein allgemeines Arbeitnehmerdatenschutzgesetz

st noch nicht beraten worden. Ich habe Ihnen, Frau Ab-
eordnete, gesagt, dass die Arbeitnehmer in Deutschland
or unrechtmäßiger Videoüberwachung auch jetzt schon
esetzlich geschützt sind.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323500

Haben Sie eine weitere Frage?






(A) )



(B) )


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, ich habe eine Zusatzfrage. – Darf ich Ihrer Ant-
wort entnehmen, dass die Bundesregierung ein Arbeit-
nehmerdatenschutzgesetz für nicht erforderlich hält und
sie sich somit gegen die öffentlich von Minister Seehofer
erhobene Forderung stellt?

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615323600


Das können Sie aus meinen Ausführungen nicht
schließen. Wir haben gesetzliche Grundlagen, um die
Arbeitnehmer schon jetzt entsprechend zu schützen. Wir
werden natürlich beobachten, welche weiteren Aktivitä-
ten es in diesem Bereich gibt, und dann prüfen, ob sich
daraus weiterer gesetzlicher Handlungsbedarf ergibt und
ob die einzelnen gesetzlichen Bestimmungen zum Bei-
spiel in einem separaten Gesetz zusammengefasst wer-
den müssten, um zu einem noch wirkungsvolleren Ar-
beitnehmerdatenschutz zu kommen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323700

Ich rufe die Frage 43 des Kollegen Dr. Diether Dehm

auf:
Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen,

damit in allen vom Urteil des Europäischen Gerichtshofes,
EuGH, im Fall „Rüffert“ betroffenen Branchen die Möglich-
keit von Allgemeinverbindlichkeitserklärungen für die betrof-
fenen Tarifverträge durchgesetzt werden kann, um die selbst
von der Sprecherin der EU-Kommission genannten drei Mög-
lichkeiten für Lohnvorgaben bei öffentlichen Aufträgen – ei-
nen allgemein verbindlichen Tarifabschluss, einen gesetzlich
festgelegten Mindestlohn oder aber einen Tarifvertrag zwi-
schen den größten Tarifpartnern, der eine große Mehrheit der
Arbeitnehmer betreffe – zur Sicherung von sozialen und tarif-
lichen Mindeststandards bei öffentlichen Aufträgen durchzu-
setzen?

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615323800


Kollege Dr. Dehm, die Entscheidung des Europäi-
schen Gerichtshofs in der Rechtssache „Rüffert“ betrifft
das Baugewerbe, wie Sie wissen. Das Arbeitnehmer-
Entsendegesetz kennt zwei Wege einer Allgemeinver-
bindlichkeitserklärung für Tarifverträge des Bauhaupt-
und Baunebengewerbes: zum einen über eine Allge-
meinverbindlichkeitserklärung nach den Regeln des
Tarifvertragsgesetzes, zum anderen über den Erlass einer
Rechtsverordnung.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615323900

Eine Nachfrage, Herr Kollege? – Bitte.


Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615324000

Der Berliner Wirtschaftssenator, Harald Wolf von der

Partei Die Linke, sieht im EuGH-Urteil zum Fall
„Rüffert“ – ich zitiere – „eine dramatische Zäsur für die
Vergabepraxis der Länder“. Er vertritt die Auffassung,
dass – Zitat – „wichtige soziale Standards, die fairen
Wettbewerb bewirken und Arbeitnehmerinteressen si-
chern sollen, … in Gefahr“ stünden. Weiter führt er aus,
dass das Gerichtsurteil – –

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(C (D Herr Kollege, darf ich Sie bitten, sich auf die Frage zu onzentrieren? Es gibt noch einige Kollegen, die Fragen aben, und die Zeit läuft uns davon. Und Sie sind sich ganz sicher, dass Sie diesen Ein and auch gebracht hätten, wenn ich nicht die Partei Die inke zitiert hätte? Wir sind hier in einer Fragestunde, wo jeder gleich ehandelt wird. Ich habe ja nur gefragt. – Deshalb möchte ich Sie fra en, ob Sie die Forderung des Berliner Wirtschaftssenaors, Harald Wolf – ich sage nicht, von welcher Partei er st –, teilen, dass die Bundesregierung gefordert sei, die riterien für die Allgemeinverbindlichkeitserklärungen nd zur Aufnahme ins Arbeitnehmer-Entsendegesetz zu ereinfachen, und dass dies auch bedeute, dass hier über ine Aufhebung des Zwangs zur Einigung zwischen den ozialpartnern nachgedacht werden müsse. K Herr Dr. Dehm, Sie wissen, dass die Bundesregierung erabredet hat, Mindestlöhne sowohl über das Arbeitehmer-Entsendegesetz als auch über das Mindestrbeitsbedingungengesetz zu ermöglichen. Der Zeitraum er Interessensbekundung für die erste Tranche endete m 31. März 2008. Sie wissen, dass sich bereits acht ranchen gemeldet haben. Das zuständige Ministerium rüft, inwiefern die entsprechenden Voraussetzungen orliegen. Auch das ist ein Schritt, um zu weiteren Allemeinverbindlichkeiten zu kommen, damit bei einer ergabe Tarifkriterien rechtmäßige Voraussetzungen arstellen. Sie haben eine weitere Zusatzfrage? Herr Staatssekretär, Sie erinnern sich wahrscheinlich, ass wir vor vier Wochen hier gestanden haben. Ich habe hnen damals nach Ihren optimistischen Äußerungen geagt, dass wir uns wahrscheinlich in vier Wochen hier im lenum wiedersehen werden. Das ist jetzt der Fall. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei regelmäßigen Sitzungen kein Wunder, wenn man sich wiedersieht!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615324100
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615324200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615324300
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615324400
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615324500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615324600
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615324700

Ich kann Sie leider nicht verstehen; aber das werden
ie sicherlich noch in Ordnung bringen. – Denn der
uGH hat ganz im Sinne der Urteile zu den Fällen
Viking“ und „Vaxholm“ mit einem ebenso skandalösen
rteil aufgewartet. Herr Staatssekretär Thönnes hat im
ärz auf meine Frage ausgeführt, dass nationale Ge-

ichte am Zug seien. Im Fall „Rüffert“ hat ein nationales
ericht eine Anfrage an den EuGH gerichtet. Der EuGH






(A) )



(B) )


Dr. Diether Dehm
hat jetzt entschieden, dass die Niederlassungs- und
Dienstleistungsfreiheit gefährdet sind, wenn Mindest-
anforderungen in die Ausschreibungen aufgenommen
werden, wie das zum Beispiel in Berlin und Niedersach-
sen in den Tariftreuegesetzen der Fall ist. Er führte vor
vier Wochen dazu aus –


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615324800

Herr Kollege, ich darf Sie wirklich bitten, sich auf die

Frage zu konzentrieren.


Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615324900

– das ist die Frage, entschuldigen Sie; ich bin aber

gleich am Ende; seien Sie nicht ganz so ungeduldig,
dann schaffen wir das –, dass nach Auffassung der Bun-
desregierung mit der Entsenderichtlinie gewisse Min-
destbedingungen festgelegt würden, die aber national
überschritten werden könnten. Aus diesem Grunde frage
ich Sie, ob Sie nun endlich konkreten Handlungsbedarf
sehen, zum Beispiel zur Einführung von allgemeinver-
bindlichen Tarifverträgen in allen betroffenen Branchen,
und ob es hierzu in der Koalition schon konkrete Gesprä-
che gibt.

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615325000


Herr Abgeordneter Dehm, Sie wissen, dass die Koali-
tion sich auf zwei Verfahren verständigt hat, in denen
branchenspezifische Mindestlöhne vereinbart werden
können. Auf der einen Seite sind die Branchen, die durch
tarifvertragliche Regelungen eine bestimmte Durchdrin-
gung vorsehen, indem 50 Prozent der Arbeitnehmer ei-
ner Branche von einem Tarifvertrag erreicht werden
müssen. Das betrifft genau den Bereich, der aufgefordert
war, sich bis zum 31. März zu melden, damit wir eine
erste Übersicht bekommen. Immerhin haben sich acht
Branchen mit etwa 1,6 Millionen Arbeitnehmern gemel-
det, zumindest nach der Aussage der entsprechenden Ta-
rifvertragspartner der Branchen. Auf der anderen Seite
haben wir die politische Verabredung, eine Novelle des
Mindestarbeitsbedingungengesetzes zu verabschieden
– daran wird zurzeit gearbeitet –, wodurch den Branchen
zukünftig die Möglichkeit eröffnet wird, zu branchen-
spezifischen Mindestlöhnen zu kommen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615325100

Zu einer weiteren Frage hat der Kollege Ulrich das

Wort.


Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615325200

Herr Staatssekretär, die SPD-Europaabgeordnete

Karin Jöns hat in einer Pressemitteilung das EuGH-Ur-
teil im Fall „Rüffert“ scharf kritisiert. Frau Jöns wies
darauf hin, dass die Entsenderichtlinie als Mindestgaran-
tie zugunsten der entsandten Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer ausdrücklich vorsieht, dass der festge-
schriebene Mindestschutz der Anwendung von Arbeits-
bedingungen, die für die Arbeitnehmer günstiger sind,
nicht entgegenstehen dürfe. Können Sie die Aussage von
Frau Jöns teilen? Wenn ja: Welche konkreten Hand-

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(C (D ungsnotwendigkeiten ergeben sich aus Ihrer Sicht für ie Bundesregierung, um eine solche Regelung europaest zu machen? K Die Handlungsnotwendigkeit für die Bundesregie ung aus diesem Urteil ist, im Rahmen der gesetzlichen der noch zu schaffenden gesetzlichen Möglichkeiten indeststandards zu vereinbaren. Das Arbeitnehmer ntsendegesetz, das Mindestarbeitsbedingungengesetz, ber auch die Allgemeinverbindlichkeit aus dem Tarifertragsgesetz sind die drei möglichen Instrumente. enn eine von diesen drei Möglichkeiten genutzt wird, st eine nach unserer Auffassung europataugliche Voaussetzung geschaffen, bei Ausschreibungsverfahren zu echtssicheren Kriterien zu kommen und Mindestbedinungen zur Grundlage von Ausschreibungen zu machen. Eine weitere Frage der Kollegin Dr. Enkelmann. Herr Staatssekretär, der schnellere Weg zu einer euro afesten Regelung ist unzweifelhaft ein flächendeckener gesetzlich garantierter Mindestlohn. Immerhin haben hn schon 20 EU-Staaten. Wie weit ist die Bundesregieung auf diesem Weg? K Frau Abgeordnete Enkelmann, Sie haben gerade von ir gehört, welche Verabredung die Koalitionspartner etroffen haben. An der Umsetzung dieser Verabredung rbeiten die Partner zielgerichtet. Wir erwarten bald entprechende Vorlagen. Nun hat Frau Hänsel das Wort zu einer weiteren achfrage. Danke schön, Frau Präsidentin. – Dieses Urteil hat ine enorme Tragweite für die Tariftreue von Unternehen in den entsprechenden Branchen. Meine Frage an ie Bundesregierung ist, ob sie erwägt, in Zusammenrbeit mit der Europäischen Kommission einen europaechtlichen Rahmen zu schaffen, der zu regionalen Löungen gegen Lohnund Sozialdumping führt. Wird die undesregierung hinsichtlich der Koordinierung auf uropäischer Ebene aktiv? K Die Bundesregierung wird auch solche Wege prüfen. ber vorrangig sieht sie ihre Aufgabe darin, das, was ns die europäischen Vorgaben ermöglichen, in nationaes Recht umzusetzen. Wir sind zuallererst selbst geforert, diese Möglichkeiten gesetzgeberisch umzusetzen. Nun kommen wir zur Frage 44 des Kollegen Dr. Diether Dehm: Welche konkreten Maßnahmen wird die Bundesregierung zur Weiterentwicklung der Entsenderichtlinie und der Vergaberichtlinie ergreifen, damit die Auswirkungen durch das Urteil des EuGH im Fall „Rüffert“ nicht zu einer flächendeckenden Aushebelung der durch die Tariftreuegesetze festgelegten sozialen und tariflichen Mindeststandards führen können? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Dr. Dehm, die Antwort lautet: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Rechtssache „Rüffert“ ist, wie Sie wissen, am 3. April 2008 ergangen. Die Bundesregierung wird das Urteil auswerten und prüfen, ob Maßnahmen auf europäischer Ebene angezeigt sind. Darüber haben wir gerade schon gesprochen. Gibt es eine Nachfrage? – Bitte sehr. In Randnotiz 15 führt der EuGH im Urteil zum Fall „Rüffert“ aus, dass die Tariftreueverpflichtungen im niedersächsischen Landesvergabegesetz – ich zitiere – über das hinausgingen, was zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erforderlich sei. Dabei definiert der EuGH das, was zum Schutz der Arbeitnehmer erforderlich ist, als – ich zitiere – durch den Mindestlohnstandard markiert, der sich in Deutschland aus der Anwendung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes vom 26. Februar 1996 ergibt. Welche Auswirkungen wird es auf Kommunen, Bundesländer und Bund haben, wenn Sie eine vertragliche oder gesetzliche Festlegung von Standards bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge beibehalten wollen, nun aber vonseiten des EuGH die Definition an Mindestlohnstandards festgemacht würde? Sehen Sie nicht die Gefahr, dass eingeforderte ökologische, gleichstellungspolitische und sozialpolitische Standards, mit denen versucht wird, Benachteiligungen verschiedener Art einen Riegel vorzuschieben, in Zukunft durch den EuGH auch als gegen die „Grundfreiheiten“ verstoßend definiert werden könnten? K Herr Abgeordneter Dr. Dehm, die Bundesregierung arbeitet zurzeit auch an den Vergaberichtlinien. Wie Sie wissen, ist unter anderem geplant, soziale Kriterien aufzunehmen. Ich gehe davon aus, dass die Kriterien, die vereinbart werden, Grundlage für eine rechtssichere Ausschreibepraxis in Deutschland sein werden und die befürchteten negativen Folgen für Kommunen ausbleiben werden. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? – Bitte sehr. m l r v n v f d i B s d s l S E w m d r c i r b M k E m x z W d G k p l n (C (D Herr Staatssekretär, der EuGH folgt in seiner Argu entation vor allen Dingen der Interpretation der Richtinie 96/71/EG über die Entsendung von Arbeitnehmeinnen und Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung on Dienstleistungen. Er argumentiert damit, dass das iedersächsische Vergabegesetz gegen diese Richtlinie erstoße, da – Zitat – „der Baugewerbe-Tarifvertrag kein ür allgemein verbindlich erklärter Tarifvertrag im Sinne es Arbeitnehmer-Entsendegesetzes“ ist. Deshalb frage ch die Bundesregierung, ob es nicht sinnvoll wäre, den augewerbe-Tarifvertrag in einem ersten Schritt chnellstens für allgemeinverbindlich zu erklären, um ie Möglichkeit der Tariftreue im Rahmen von Auschreibungen öffentlicher Aufträge nach diesem skandaösen Urteil des EuGH zu heilen, um dann im zweiten chritt eine klare Strategie vorzulegen, damit die vom uGH angesprochenen Richtlinien weiterentwickelt erden können. K Herr Dr. Dehm, Sie haben richtigerweise ausgeführt, ass der EuGH kritisiert, dass es sich hierbei um einen egionalen Tarifvertrag handelt, der nicht flächendekend anwendbar, das heißt nicht allgemeinverbindlich st. Aus unserer Sicht kommt es darauf an, dass wir Voaussetzungen dafür schaffen, dass die Allgemeinverindlichkeit über eine Rechtsverordnung oder über das indestarbeitsbedingungengesetz hergestellt werden ann. Wenn das geschieht, ist auch das Kriterium des uGH, nach dem flächendeckende, für alle Arbeitneher gleichwertige Bedingungen bei der Ausschreibepra is zur Anwendung zu bringen sind, erfüllt. Ich sage noch einmal deutlich: Der Weg ist vorgeeichnet. Die Bundesregierung will diesen Weg gehen. enn das Ganze umgesetzt wird, haben die Kritik und ie Sorge, die einzelne in Deutschland haben, keine rundlage mehr. Wir haben in Deutschland die Möglicheit, im Wege der nationalen Gesetzgebung Lohnduming zu verhindern. Damit sind wir zeitlich am Ende der Fragestunde. Die noch nicht beantworteten Fragen werden schriftich beantwortet. – Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Bundesregierung zur Erhöhung der Biospritbeimischung Ich eröffne die Aussprache und erteile als erster Rederin das Wort der Kollegin Renate Künast. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Heute, nach dem Desaster der letzten Wochen, muss man feststellen: Die Klimapolitik der schwarz-roten Bundesregierung ist gerade wie ein Kartenhaus zusammengefallen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615325300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615325400
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615325500
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615325600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615325700
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615325800
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615325900




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615326000
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615326100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615326200
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615326300
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615326400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615326500
Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615326600
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1615326700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615326800




(A) )


(B) )

Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615326900

– Ich vernehme ein Aufstöhnen des Bedauerns bei Ihnen –
zu Recht.

Ein besonderes Problem hat Herr Gabriel – da brau-
chen Sie von der CDU/CSU gar nicht zu jubeln –: Nach
dem Rußfilterskandal kam jetzt die Biospritpleite. Herr
Gabriel, grün sein ist eben doch mehr als schöner
Schein. Grün sein heißt an dieser Stelle auch, eine ganze
Menge Mut aufzubringen. Man muss sich auch einmal
eine andere Strategie überlegen und darf nicht nur die
kurzfristigen Profitinteressen der großen Konzerne, der
großen Anlagenbauer oder der Automobilkonzerne in
diesem Land, im Auge haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die Biokraftstoffstrategie dieser Bundesregierung war
von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Sie war in ihrer
Art und Weise und mit ihren Instrumenten ein kapitaler
Fehler. Ich will Ihnen sagen, warum.

Ihr erster Fehler ist die Besteuerung reiner Pflanzen-
treibstoffe. Mit dieser Besteuerung haben Sie den heimi-
schen Bauern die Grundlage entzogen, um nachhaltig
Energielandwirte in diesem Land zu werden.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Skandal!)


Sie haben denen, die in Anlagen investiert haben, die fi-
nanzielle Grundlage entzogen. Sie haben die heimischen
Bioraffinerien ruiniert. Das ist Ihr erster kapitaler Fehler.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ihr zweiter Fehler ist die Zwangsbeimischung. Sie ha-
ben zu sehr auf den kurzfristigen Effekt für den Haushalt
geschaut. Mit der Zwangsbeimischung haben Sie nur ei-
nes erreicht, nämlich dass statt der Landwirte und Be-
schäftigten im ländlichen Raum die großen Mineralöl-
konzerne das Geld verdienen. Diese – gar nicht blöd –
haben gesagt: Die hiesigen Kraftstoffe und Rohstoffe
sind durch die Besteuerung viel zu teuer, gehen wir doch
den internationalen Weg. Das Ergebnis der Zwangsbei-
mischung ist, dass Treibstoff aus Übersee importiert
wird und dass die Zuckerrohrplantagen sich immer wei-
ter ausdehnen. Damit wird die Rinderzucht weiter ver-
schoben. Sie können zwar sagen, dass für die Zucker-
rohrplantagen kein Urwald gerodet wird, aber für die
Rinderzucht werden am Ende große Einschnitte in den
Amazonaswald gemacht. So, meine Damen und Herren
von der schwarz-roten Regierung, macht man definitiv
keine Klimaschutzpolitik.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


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(C (D Dann erleben wir jetzt noch ein gruseliges Schauspiel, en Hahnenkampf zwischen dem sogenannten Bundesirtschaftsminister Glos und dem Umweltminister, errn Gabriel. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Heißt der „sogenannt“?)


Ich muss „sogenannter“ sagen, weil er sich nicht wirk-
ich um die wirtschaftlichen Interessen dieses Landes,
um Beispiel des Mittelstandes, kümmert.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ich dachte, Sie meinen Gabriel!)


Ich meine an dieser Stelle Herrn Glos. Wir sollten ihn
icht außen vor lassen. Denn wir wissen, dass hier sozu-
agen ein Gesamtkunstwerk angerichtet wurde.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings, ja!)


Das Verhalten der Kanzlerin finde ich schon bezeich-
end: Sie ist viel um die Welt geflogen, hat sich vor allen
letschern dieser Welt fotografieren lassen, und an die-

er Stelle hat sie es nicht einmal nötig, ein klärendes
ort zu sprechen. Lassen wir uns nicht in die Irre führen
it dem, was sie aus internen Sitzungen der CDU/CSU

urchgestochen hat. Sie habe Herrn Glos gesagt: Nun
ritisier mal nicht so sehr den Kollegen Gabriel. – Damit
at man gezeigt, dass man diesen Unsinn in der Koali-
ion zusammen angerichtet hat. Deshalb darf Glos den
abriel nicht kritisieren.

Frau Merkel hat immer noch nicht gesagt, wie eigent-
ich ihre Klimaschutzstrategie aussieht. Wie will sie
enn das behauptete Ziel, CO2-Emissionen um 40 Pro-
ent zu reduzieren, erreichen, wenn auch bei der Bio-
pritstrategie das Kartenhaus zusammenfällt? So kom-
en Sie nie ans Ziel.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir erleben an dieser Stelle die Entwicklung von der
erkel-Show zum klimapolitischen Horrorkabinett. Die
anzlerin schlägt sich immer wieder auf die Seite der
utolobby. Herr Glos kämpft für die Atomkraft. Wir er-

eben eines: Vorne wird immer wieder Nettes erzählt,
nd sobald man nach Brüssel fährt, wird das Gegenteil
etan. Vorne wird erzählt, man wolle etwas fürs Klima
un. Mittlerweile ist selbst Herr Gabriel so weit, gegen
ie Koalitionsverhandlungen in Hamburg und für das
ohlekraftwerk in Moorburg zu kämpfen. Mit
000 Tonnen CO2 mehr macht man keinen Klimaschutz!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das ist Kontinuität zu Schröder/Künast!)


Wir wollen keine Potemkinschen Dörfer. Wir wollen
ielmehr wissen, wie die Bundesregierung die Klima-
chutzziele erreichen will. Mit welchen Instrumenten
ollen Sie das tun? Ich sage Ihnen eines ganz klar: Sie
rauchen eine Änderung der Autostrategie in Brüssel.
ir brauchen eine Kanzlerin, die in Brüssel nicht gegen
imas kämpft, sondern klar sagt: CO2-Ausstoß in Höhe
on 120 Gramm pro Kilometer für Neuwagen. Das muss
ie Devise sein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Renate Künast
Wir brauchen Sanktionen. Wir wissen doch aufgrund
des Scheiterns des Biosprits, wie die Konzerne versucht
haben, Herrn Gabriel und die Regierung am Nasenring
durch die Republik zu führen. Wir brauchen in Brüssel
die 120-Gramm-Regel und Sanktionen. Denn ohne
Sanktionen hält diese Wirtschaft keine einzige Regel
freiwillig ein. Das ist der Dreh- und Angelpunkt für gu-
ten Klimaschutz.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327000

Frau Kollegin, kommen Sie bitte zum Schluss.


Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615327100

Meine Damen und Herren, das Ganze können Sie mit

der Abschaffung des Dienstwagenprivilegs und einem
Tempolimit auf deutschen Autobahnen garnieren. Ich
sage Ihnen ganz klar: Nach diesem Biospritdesaster
muss die Regierung endlich damit aufhören, herumzu-
tricksen. Vielmehr muss sie den Mut haben, die Struktu-
ren in dieser Republik zu ändern. Wenn sie nur auf dem
Schoß der Vorstände der Automobilkonzerne sitzt, dann
wird sie keinen Klimaschutz, keine modernen Autos und
auch keine Arbeitsplätze in der Automobilindustrie
schaffen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327200

Nächste Rednerin ist die Kollegin Katherina Reiche

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja jetzt schon die zweite Oppositionsrednerin!)



Katherina Reiche (CDU):
Rede ID: ID1615327300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Es ist gut, dass wir heute über das Thema Biokraftstoffe
sprechen. Ich mache zunächst eine Feststellung – das
kann in der Tat nicht verwundern –: Frau Künast, Ihr
Neid auf die Kanzlerin scheint grenzenlos zu sein.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im Gegenteil! Er hält sich aktuell in Grenzen!)


Wir stehen zu unseren nationalen Klimaschutzzielen.
Deutschland will – das wird es auch schaffen – seine
Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber
1990 absenken. Wir stehen zu dem, was Bundeskanzle-
rin Angela Merkel – das haben Sie zu Ihren Zeiten nie-
mals geschafft – gemacht hat, nämlich sowohl die EU-
als auch die G-8-Präsidentschaft bzw. den G-8-Gipfel
dafür zu nutzen, um sich ganz klar für verbindliche Kli-
maschutzziele auszusprechen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Es war sicherlich richtig, die Verordnung jetzt zu
stoppen, weil die große Zahl der betroffenen Autos keine
andere Entscheidung zuließ. Dessen unbeschadet ist der
Energieträger Biomasse mit 67 Prozent am Mix der er-

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(C (D euerbaren Energien das Zugpferd. Biokraftstoffe liegen it immerhin 20 Prozent noch vor der Windenergie mit 8 Prozent. Wir brauchen eine wissenschaftlich funierte Strategie, die Wege aufzeigt, wie Biomasse als chwergewicht der erneuerbaren Energie im klassischen ieldreieck Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit nd Umweltschutz optimal zu nutzen ist. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ergibt bei Ihnen ein Bermudadreieck!)


ier müssen die Biotreibstoffe ihren angemessenen
latz haben.

Sie haben eben auf die Regierung eingeschlagen, Frau
ünast. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass Sie eine
inschätzung auch zu den Biokraftstoffen der ersten Ge-
eration abgegeben hätten. Es ist noch nicht so lange
er, dass auch Sie den Einsatz von Biokraftstoffen der
rsten Generation unterstützt haben. Dazu habe ich von
hnen heute nichts gehört.

Die Biomasse leistet einen wertvollen Beitrag zu un-
erer nationalen Energiesicherheit. Sie vermindert un-
ere Abhängigkeit von Rohöl- und Gasimporten. Das
ollen wir in den Vordergrund stellen. Jede Energie,

gal ob aus Kohle, Wind oder Sonne, hat ihren Pferde-
uß. Bei Biokraftstoffen der ersten Generation stellen
ich zwei Kernfragen, nämlich zum einen die Frage der
ahrungsmittelerzeugung in Konkurrenz zur Energieer-

eugung und zum anderen die Frage der Nachhaltigkeit
owie des tatsächlichen CO2-Einsparpotenzials.

Weltweit wird – das haben Sie gesagt – immer mehr
nbaufläche benötigt. Die Frage Nahrungsmittel- oder
nergieerzeugung dürfte sich in den nächsten Jahren
ufgrund von Entscheidungen, die nicht in unserer Hand
iegen, weiter zuspitzen. So wollen die USA Anbauflä-
hen vermehrt zum Anbau von Biokraftstoffpflanzen
erwenden.

Ein anderer wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit.
nser Kollege Josef Göppel hat hier im Plenum mehr-

ach eindringlich seine Erfahrungen in Indonesien ge-
childert, uns die Brandrodungen mehr als deutlich ge-
acht und dargelegt, wie wichtig es ist, sich dem Thema
achhaltigkeit zu widmen. Auch Bundesminister Gabriel
at, wenn ich ihn richtig verstanden habe, gefordert,
iokraftstoffe und Nahrungsmittelproduktion in Sachen
achhaltigkeit mittels gleicher Kriterien zu beurteilen.
ies ist in einem Land, in dem niemand hungert, leicht
esagt. Der Ehrlichkeit halber sollte aber derjenige, der
ine Zertifizierung von nicht im EU-Raum erzeugten
ahrungsmitteln fordert, den Verbrauchern auch sagen,
ass dies zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln führen
önnte.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit den Armen der Welt?)


Nationale Alleingänge in Sachen Nachhaltigkeit bei
mporten, etwa von Palmöl, sind kaum möglich. Das
eigt die Tatsache, dass unsere nationale Biomasse-
achhaltigkeitsverordnung von der EU-Kommission zu-
ächst bis 2008 ausgesetzt wurde. Das kann auch nicht






(A) )



(B) )


Katherina Reiche (Potsdam)

dadurch kaschiert werden, dass man sagt, die EU-Kom-
mission arbeite an einer Richtlinie nach deutschem Vor-
bild. Klar ist: Wir brauchen innerhalb der Europäischen
Union schnell eine Lösung.

Trotz aller gegenwärtigen Schwierigkeiten und Pro-
bleme sollten und müssen wir an den Biokraftstoffen
festhalten. Wir müssen versuchen, die vorhandenen Pro-
bleme, die ja niemand wegdiskutiert, zu lösen.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie denn?)


Die eine oder andere Korrektur wird dabei nicht zu ver-
meiden sein. Gefragt ist jetzt eine nüchterne Bestands-
aufnahme.

Beispielsweise will die Firma Choren Industries in
Freiberg, Sachsen, noch in diesem Frühjahr die erste
größere Anlage zur Produktion von Biokraftstoffen der
zweiten Generation in Deutschland in Betrieb nehmen.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat die denn gefördert, Frau Kollegin Reiche?)


Die zweite Generation von Biokraftstoffen, mit deren
Produktion sich auch andere deutsche Projekte beschäf-
tigen, soll ermöglichen, nicht nur aus den Früchten der
Pflanzen, sondern auch aus ihrem Rest Treibstoff zu er-
zeugen.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat die denn gefördert, Frau Kollegin? Trauen Sie sich doch einmal, das auszusprechen! Das waren nämlich nicht Sie! Das war Trittin! Und Sie sagen immer, Sie hätten Ideen!)


Dadurch können wir das Tor für die Zukunft der Bio-
kraftstoffe weltweit aufstoßen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327400

Nun hat der Kollege Michael Kauch für die FDP-

Fraktion das Wort.


(Beifall bei der FDP)



Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1615327500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Als der

jetzige Umweltminister noch Popbeauftragter der SPD
war, hatte er den Spitznamen „Sigi Pop“. Aus „Sigi Pop“
wurde nach Rußfilter und Biosprit „Sigi Flop“. Das hat
eine große deutsche Zeitung sehr gut auf den Punkt ge-
bracht.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Heute haben wir im Umweltausschuss erfahren, dass
man diese Flops möglicherweise sogar verbinden kann.
Denn in der Anhörung wurde uns gesagt, dass durch die
Beimischung von Biodiesel eventuell die Rußpartikelfil-

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(C (D er verstopft werden. Herr Minister, wir fordern Sie auf, iese Frage, die heute von Vertretern der Verbände aufeworfen wurde, zu beantworten. Denn es darf nicht ein, dass Ihre schlampige Gesetzgebung erneut zulasten er Autofahrer geht. urch dieses Desaster wird letztendlich auch der Klimachutz diskreditiert. Die zwangsweise Einführung der Beimischung von thanol, die E10-Beimischung, haben Sie gestoppt. Sie aben so getan, als sei damit die ganze Verordnung getoppt. Wenn man aber das Kleingedruckte Ihrer Erkläungen liest, dann stellt man fest, dass beim Diesel alles leich bleibt. Sie wollen Diesel weiterhin einen Biodieelanteil von 7 Prozent beimischen, und das, obwohl wir s gerade beim Diesel mit Rohstoffen zu tun haben Stichworte „Sojaöl“ und „Palmöl“ –, hinter deren An au wir mehr als nur ein Fragezeichen setzen müssen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Beifall bei der FDP)


Es kann nicht sein, dass Sie, der Umweltminister, sich
us Ihrer Verantwortung für den Schutz der Regenwälder
tehlen, indem Sie Nachhaltigkeitskriterien ins Gesetz
ufnehmen, die lediglich besagen, dass diese Rohstoffe
icht aus dem Regenwald kommen dürfen. Falls Sie
lauben, dadurch sei dieses Problem gelöst, muss ich Ih-
en sagen: So einfach ist das nicht. Sie müssen sicher-
tellen, dass die Rohstoffe aus Indonesien, Malaysia und
rasilien, die für die von Ihnen festgelegte Quote von
edeutung sind, nicht aus Regenwäldern stammen. So-

ange sie das nicht sicherstellen können, so lange muss
iese Quote auf Eis gelegt werden.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Haben Sie der Quote nicht selbst zugestimmt?)


Interessant ist, dass Herr Gabriel, als es um die Rück-
ahme der Ethanolbeimischung ging, nicht als Umwelt-
inister gesprochen hat. Ich zumindest habe nicht ge-

ört, dass Sie gesagt haben, die Ethanolbeimischung sei
us ökologischen Gründen zurückzunehmen. Sie haben
ie doch nur zurückgenommen, weil Sie es sich nicht mit
illionen Autofahrern verscherzen wollten. Das war

arteipolitisch motiviert. Sie wollten nicht, dass die SPD
n den Umfragen unter 20 Prozent fällt.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Genau! Der SPD sollte man mal etwas beimischen!)


Meine Damen und Herren, die FDP hat von Anfang
n vor der Einführung der Biokraftstoffquote gewarnt.
ir haben uns immer dafür ausgesprochen, den Weg der

teuervergünstigungen zu gehen. Denn durch Steuerver-
ünstigungen unterstützen wir tendenziell unsere heimi-
chen Produkte aus kontrolliertem Anbau. Hier können
ir sicher sein, dass für diese Produkte keine naturnahen
lächen verbraucht werden.

Wir müssen diese Problematik auch dann ernst neh-
en, wenn es um die Zertifizierung der Importe geht.






(A) )



(B) )


Michael Kauch
Wir müssen Zertifizierungen einführen; hier gebe ich Ih-
nen völlig recht.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja schon mal ein Anfang!)


Wir müssen sie aber auf internationaler Ebene einführen
und sicherstellen, dass die Lieferländer das, was wir in
Deutschland richtig finden, übernehmen und darüber ei-
nen Dialog mit uns führen. Auf diesem Gebiet sehe ich
von der Bundesregierung leider viel zu wenig.

Im Übrigen muss man sich einmal grundsätzlich fra-
gen, ob die Fixierung auf den Transportsektor, die im
Bereich der Biomassenutzung zu beobachten ist und die
die Diskussion in den letzten Wochen bestimmt hat, un-
ter klimapolitischen Gesichtspunkten überhaupt richtig
ist. Der Sachverständigenrat der Bundesregierung für
Umweltfragen hat heute noch einmal deutlich gesagt:
Wenn aus Biomasse Strom und Wärme erzeugt werden,
ist das klimapolitisch im Durchschnitt dreimal effizien-
ter, als wenn aus Biomasse Biokraftstoffe hergestellt
werden. Wenn wir nicht Klientelpolitik für bestimmte
Produzenten, für bestimmte Landwirte betreiben wollen,
wenn es uns wirklich um Klimaschutz geht, dann müs-
sen wir doch Instrumente wählen, mit denen wir mit dem
eingesetzten Geld so viel Klimaschutz wie möglich
schaffen – sei es nun im Stromsektor, sei es im Wärme-
sektor.


(Beifall bei der FDP)


Wenn wir uns auf den Verkehr und auf Biokraftstoffe
konzentrieren, ist das, als wenn wir wie das Kaninchen
auf die Schlange schauen. Wir haben die Zahlen bekom-
men: Wenn europäische Zuckerrüben mithilfe von
Braunkohlestrom zu Bioethanol umgewandelt werden,
kostet jede Tonne CO2, die man durch den Einsatz des
Bioethanols vermeidet, 368 Euro. Wird Biomasse ver-
stromt, kostet die Tonne CO2, die man vermeidet, nur
zwischen 40 und 80 Euro. Wenn man es also ernst meint
mit einem wirtschaftlich vertretbaren und ökologisch
sinnvollen Klimaschutz, sollte man nicht, wie es Frau
Künast wieder getan hat, einzig den Verkehrssektor se-
hen. Wir brauchen ein Gesamtkonzept.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben eines!)


Wir als FDP-Fraktion haben vorgeschlagen, den
Emissionshandel nicht auf den Stromsektor zu beschrän-
ken, sondern sektorübergreifend zu arbeiten. Auch der
Straßenverkehr, der Flugverkehr und der Schiffsverkehr
müssen langfristig – mit vernünftigen Übergangszeiten –
in den Emissionshandel einbezogen werden.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie können bei uns beitreten, Herr Kauch!)


Dann müssten wir uns nicht mehr über die Problema-
tik der Instrumente Gedanken machen, sondern hätten
eine Strategie, um das Klima wirksam und kostengünstig
zu schützen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Für die Bundesregierung hat nun Herr Bundesminis er Sigmar Gabriel das Wort. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327600

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
chutz und Reaktorsicherheit:

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zuerst
in paar Bemerkungen zu dem, was Frau Künast und
err Kauch gesagt haben. Frau Künast, ich kann verste-
en, dass Sie die Themen Partikelfilter und Biokraft-
toffe gerne zusammenbringen; aber sagen Sie wenigs-
ens, dass die nicht funktionierenden Partikelfilter durch
etrüger in den Markt gekommen sind und nicht durch,
ie Herr Kauch das nennt, schlampige Arbeit bei uns.


(Michael Kauch [FDP]: Na ja!)


Herr Kauch, Sie haben im Ausschuss keinen einzigen
eleg für Ihre Behauptung gefunden, wir hätten diesen
etrug früher aufdecken können. Wenn man Betrüger,
riminelles Handeln, Unternehmen, gegen die die
taatsanwaltschaft ermittelt, benutzt, um den politischen
ettbewerber zu schädigen, dann ist das unanständig,
err Kauch. Das geht nicht!


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Zweitens. Frau Kollegin Künast, die Steuerbefreiung
ür Reinkraftstoffe war schon unter Ihrer Regierung bis
009 begrenzt; sie sollte dann auslaufen. Sagen Sie der
ffentlichkeit, dass die Steuerbefreiungen, die Sie in Ih-

er Regierungsverantwortung gegenüber der EU durch-
etzen konnten, von uns sogar verlängert wurden.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Selbst wenn dem so wäre, hilft Ihnen das nicht, Herr Minister!)


n Wahrheit ist es doch so, dass nicht wir, sondern die
U es war, die die Debatte über die Begrenzung der
teuerbefreiung geführt hat.

Drittens. Herr Kauch und Frau Künast haben zwei
inge miteinander vermischt, die man, wenn man Schä-
en im Regenwald, in den Mooren und bei der Grün-
rachennutzung wirklich ausschließen will, auseinander-
alten muss. Herr Kauch, Sie und die Grünen und die
inkspartei haben sich hier mit Forderungen nach höhe-

en Beimischungsquoten überboten.


(Michael Kauch [FDP]: Nein!)


Natürlich, und zwar im Reinkraftstoffbereich.


(Michael Kauch [FDP]: „Steuervergünstigungen“ haben wir gesagt!)


ie Sie mit Ihrem Zwischenruf belegt haben, verwech-
eln Sie hier etwas: Mit dem Biokraftstoffquotengesetz
ird lediglich der Anteil festgelegt, den Biokraftstoffe

m Kraftstoffmarkt in Deutschland haben müssen; es
agt nichts darüber aus, ob es um eine Beimischung oder
m Reinkraftstoffe geht.


(Michael Kauch [FDP]: Aber die Verordnung!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
E10 und B7 werden durch die 10. Bundes-Immissions-
schutzverordnung über Kraftstoffnormen geregelt. Sie
haben sich dafür ausgesprochen, dass die Biokraftstoff-
quoten ständig gesteigert werden. Wenn das nicht über
E10 und B7 erfolgen soll, muss das mittels Reinkraft-
stoffen geschehen. Sie verschweigen der Öffentlichkeit,
dass in Deutschland für die hohen Quoten, die Sie for-
dern, nicht genug Reinkraftstoff produziert wird, dieser
somit importiert werden muss. Ihre Kritik an der Zerstö-
rung der Regenwälder und Moore ist berechtigt. Doch in
dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied zwischen Ih-
rer Strategie und einer Erhöhung der Beimischungsquo-
ten über die 10. Bundes-Immissionsschutzverordnung.
Es ist einfach falsch, zu behaupten, der Weg über Rein-
kraftstoffe sei der ökologisch sichere. Ganz im Gegen-
teil, wenn Sie die Quoten ständig anheben, werden Sie
immer mehr importieren müssen.

Deswegen haben die Begrenzung auf E5, das Nicht-
einführen von E10 und das Beibehalten von B7 nichts,
aber auch gar nichts damit zu tun, ob man die Zerstörung
von Regenwäldern verhindert oder befördert. Entschei-
dend ist – hier haben Sie allerdings recht; dieser Über-
zeugung bin auch ich – die Durchsetzung nationaler, eu-
ropaweiter und internationaler Nachhaltigkeitskriterien.
Die Bundesregierung wird nicht dabei stehenbleiben, in
fünf oder acht Jahren Zertifizierungssysteme internatio-
nal durchzusetzen. Vielmehr wollen wir – bei der EEG-
Novelle haben wir es bereits getan – durchsetzen, dass
von bestimmten Anbaustandorten die Einfuhr von Bio-
masse in Deutschland weder beimischungszulässig ist
noch auf die Quoten anrechenbar ist noch über das EEG
gefördert werden kann. Dies ist der richtige Weg, um
auszuschließen, dass wir uns hier bei der Klimabilanz in
die Tasche lügen und woanders Moore und Regenwälder
zerstört werden. Das ist der richtige Weg, nicht aber die
Behauptung, über Reinkraftstoffe gehe das alles.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Sie haben den Unterschied zwischen dem Biokraft-
stoffquotengesetz und der 10. Bundes-Immissions-
schutzverordnung im Hinblick auf E10 oder B7 entwe-
der nicht verstanden oder ihn der Öffentlichkeit bewusst
verheimlicht. Beides würde ich wenigstens als Flop be-
zeichnen, Herr Kauch. Von daher sollte man vorsichtig
sein, wenn man so vollmundig daherkommt.

Eine weitere Bemerkung, Frau Künast: Moorburg
nicht zu bauen führt zu zusätzlichen CO2-Emissionen in
einer Größenordnung von 2 Millionen Tonnen, weil alte
Kohlekraftwerke weiter in Betrieb bleiben.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch!)


Das wäre das Ergebnis Ihrer Politik.


(Michael Kauch [FDP]: Sehr richtig!)


Sie müssen sich endlich einmal entscheiden, ob Sie den
Emissionshandel nun wollen oder nicht.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Meine Damen und Herren, hier ging es in der Tat um
ein mehr als schwieriges Verfahren. Anderthalb Jahre

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(C (D ang – seit März 2006 – sprachen wir gemeinsam mit der ahrzeugindustrie, der Mineralölwirtschaft und dem DAC im zuständigen DIN-Ausschuss, in dem es um ie Deutsche Industrienorm geht, über die Kraftstoffquaitätsnormen, und zwar auch unter Beteiligung des Wirtchaftsministeriums. Anderthalb Jahre lang sagten uns ie deutsche Automobilindustrie, die Mineralölindustrie nd der ADAC, sie hätten mit unserem Vorhaben kein chtes Problem. Als wir den Verordnungsentwurf zur nhörung verschickt hatten, hat der ADAC nicht geantortet, und der internationale Verband der Automobilersteller hat gesagt, man schließe sich der deutschen utomobilindustrie an. Ich sage Ihnen, was unser Fehler war – Frau Künast, amit haben Sie auch recht –: Wir hätten nicht den Veränden glauben dürfen, sondern von Anfang an die Herteller befragen müssen. Diesen Fehler haben wir in der nhörung gemacht. Das unseren Mitarbeiterinnen und itarbeitern oder mir oder wem auch immer vorzuwer en, ist zwar möglich, aber bis zu jenem Zeitpunkt sind ir davon ausgegangen, dass diejenigen, die uns auf Anörungsfragen schriftlich antworten, ihrer Pflicht nachommen und wissen, worüber sie reden. Wenn sich der DAC nun, nach der Veröffentlichung der Verordnung, eldet und sagt, betroffen seien soundso viele Millionen ahrzeuge, dann ist dies kein besonders sachgerechtes orgehen. Ich wäre froh gewesen, Sie hätten in den anerthalb Jahren einen Satz dazu fallen lassen, dass Sie en Zahlen der deutschen Automobilindustrie nicht rauen, meine Damen und Herren. Das wäre vernünftig ewesen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Grandioser Trick!)


Zum Schluss meines Beitrags weise ich auf Folgen-
es hin: Herr Kauch, die Biokraftstoffquote von
,25 Prozent hat das Parlament beschlossen, nicht die
undesregierung. Die Bundesregierung hatte eine gerin-
ere Biokraftstoffquote vorgeschlagen; unser Gesetzent-
urf sah nicht 6,25 Prozent vor.


(Michael Kauch [FDP]: Aber die SPD war dabei!)


Ich sage ja, wir haben das alle beschlossen.


(Zuruf von der SPD: Nicht alle!)


ch verzichte darauf, vorzulesen, wie wir uns in der Eu-
horie über die Biokraftstoffe überboten haben. Die ei-
en haben von Reinkraftstoffen geredet, andere von Bei-
ischung. Ich bin sehr dafür kritisiert worden, dass ich

ier bei meiner ersten Rede gesagt habe, die erste Gene-
ation der Biokraftstoffe sei schwierig. Ich war dafür, die
teuerbefreiung stärker zurückzunehmen – dafür bin ich

n meiner Fraktion sehr kritisiert worden –, aber die
teuerbefreiung für die zweite Generation der Biokraft-
toffe deutlich auszubauen. Das war der Vorschlag der
undesregierung. Dieser Vorschlag der Bundesregierung
auch des Bundesfinanzministers –, des Kabinetts, hat
m Deutschen Bundestag keine Akzeptanz gefunden. So
st das manchmal: Da gilt das Struck’sche Gesetz.






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
Wenn wir die Biokraftstoffquote von 6,25 Prozent
beibehalten wollen, dann müssen wir das Verhältnis von
Reinkraftstoff und Beimischungsquote neu austarieren.
Ich will vorsichtig darauf hinweisen, dass das keine ganz
unproblematische Angelegenheit ist, weil wir dabei na-
türlich auch über Förderinstrumentarien reden. Ich sage
das nur der Fairness halber. Das müssen wir jetzt tun.

Weil die Linkspartei an der Stelle so schön geklatscht
hat: Das Einfrieren bringt dabei gar nichts, denn selbst
bei E5 und B5 – –


(Zuruf von der SPD: Sie haben mehr gefordert!)


– Die haben natürlich auch mehr Reinkraftstoffe gefor-
dert. Ich will nur nicht alles vorlesen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das stimmt nicht!)


– Na klar.

Frau Künast hat erklärt, sie würde die Landwirte zu
den Ölscheichs von morgen machen.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


– Dabei gibt es aber das kleine Problem, dass in
Deutschland lebende Landwirte die Menge an Reinkraft-
stoffen, die Sie wollen, nicht alleine herstellen können.
Deswegen brauchen wir die Zertifizierungssysteme.
Dies müssen wir jetzt neu austarieren.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich stimme Herrn Kauch, Frau Künast und auch den
Entwicklungspolitikern von SPD und CDU/CSU, die
darauf sehr viel Wert legen, ausdrücklich zu: Wir müs-
sen im Zweifel bereit sein, auch einen Konflikt mit der
WTO einzugehen, indem wir sagen, dass wir bestimmte
Dinge nicht nach Deutschland hineinlassen wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Aber – Frau Kollegin Reiche, hier liegt das Problem –:
Ich will Brasilien nicht vorschreiben, wie es Nahrungs-
mittel anbaut. Ich will aber auch nicht unbeachtet lassen,
dass der größte Importeur von Soja in Europa – Europa
ist in der Welt insgesamt der größte, Deutschland ist der
größte Sojaimporteur hier – das in die Futtermittelindus-
trie bringt und in Brasilien für 80 Prozent der Zerstörung
der Regenwälder verantwortlich ist. Wir diskutieren über
einen kleinen Anteil an Biokraftstoffen, als hätten wir
das Problem damit gelöst, wobei wir immer noch über-
sehen, dass man auch mit Palmöl Blockheizkraftwerke
betreiben kann – sozusagen nach dem EEG –, was wir
auch ausschließen wollen, aber wir trauen uns nicht,
über den Riesenanteil zu reden, den die Kosmetikindus-
trie und die Futtermittelindustrie am Sojaimport haben,
weswegen gerade in Brasilien Regenwälder zerstört wer-
den. Das geht nicht. Das muss mit auf den Tisch. Dafür
plädiere ich.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327700

Nächste Rednerin ist die Kollegin Eva Bulling-

chröter für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1615327800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
ir haben gerade gehört: Minister sind unfehlbar.


(Beifall bei der LINKEN)


„Ein guter Tag fürs Klima“ titelte Der Spiegel in die-
er Woche in Bezug auf den Stopp der Biospritverord-
ung. Ich bin mir da überhaupt nicht sicher; denn Um-
eltminister Gabriel ist ja nicht wegen der miesen
limabilanz des Bioethanols oder wegen der irrwitzigen
uswirkungen der Agrospritimporte auf Tropenwälder
nd Menschenrechte auf die Notbremse getreten. Nein,
ie Strategie wurde nur ins Wanken gebracht, weil Bio-
thanol den Motoren schaden könnte. Er, Gabriel, er-
lärte in einer Presseerklärung zudem entwaffnend of-
en, die Agrospritstrategie habe eigentlich nie primär
twas mit Klimaschutz zu tun gehabt. Es sei vielmehr
arum gegangen, den Automobilherstellern Investitio-
en in sparsamere Autos zu ersparen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Aha!)


Nunmehr soll das Weniger an Bioethanol zum Teil
urch ein Mehr an Biodiesel ausgeglichen werden. Diese
5 Prozent – ursprünglich waren es 17 Prozent – wären
ber immer noch rund das Dreifache dessen, was inlän-
isch nachhaltig an Biomasse produziert werden kann.
er Rapsanbau in Deutschland stößt bereits jetzt an

eine Grenzen. Schon heute basiert Biodiesel hierzu-
ande zu rund einem Fünftel auf tropischem Sojaöl. Herr
abriel, wir haben damals gefordert, dass es keine Bei-
ischungspflicht gibt. Das wissen Sie auch. Die Anträge

iegen vor.


(Beifall bei der LINKEN)


Steigende Importe von Agrokraftstoffen sind weiter-
in Ihr Programm, so, als gäbe es überhaupt keine De-
atten über die erschreckenden Auswirkungen vieler
groenergien auf die Tropenwälder und die Welternäh-

ung. Schauen Sie sich die Dinge an, die von Misereor
nd anderen christlichen Organisationen dazu geschrie-
en wurden. Dann werden Sie sehen, was hier geschieht.

Stattdessen wird immer wieder auf Zertifizierung
esetzt, die jedoch – das versichern uns die meisten
GOs – zur Erfolglosigkeit verurteilt ist. Das liegt nicht
ur an Korruption, mafiösen Strukturen und mangelnder
berwachung in vielen Produzentenländern, sondern es

ind vor allem die indirekten Verdrängungseffekte der
groenergie, die die Zertifizierungen ins Leere laufen

assen.

Sorgen macht uns in diesem Zusammenhang zusätz-
ich eine neue Verordnung, die Ende letzten Jahres ver-






(A) )



(B) )


Eva Bulling-Schröter
abschiedet wurde. Sie erlaubt ab 2010 die Hydrierung
solcher Pflanzenöle, die bisher nur in Kraftwerken ein-
setzbar waren. Palmöl aus Indonesien etwa, für das dort
riesige Urwaldgebiete gerodet werden, lässt sich dann
auch in Autos verfahren. Das ist ja klasse: Der Druck auf
die Wälder in Borneo und Sumatra wird also noch weiter
zunehmen.

Wie steht es eigentlich mit Wirtschaftsminister Glos?
Er ist leider nicht anwesend.


(Zuruf von der SPD: Er trinkt gerade eine Tasse Ethanol!)


Wie ich der Welt am Sonntag entnehmen durfte, hat er
– wie im Übrigen auch Herr Söder und die gesamte
CSU – angeblich schon seit Jahren gewusst, dass der
Run auf den Agrosprit zulasten tropischer Wälder und
ihrer Bewohner erfolgt.

Allerdings wird man den Verdacht nicht los, dass Herr
Glos lediglich Argumente sammelt, die belegen könnten,
dass sich das Klimaschutzprogramm der Bundesregie-
rung langsam in Luft auflöst. Solche Argumente kann er
nämlich gerade gut gebrauchen, beispielsweise um die
Atomkraft wieder ins Spiel zu bringen. Dafür wird neu-
erdings – wenn nötig mit der Brechstange – auch eine
Stromlücke beschworen. Aber Entschuldigung, es han-
delt sich natürlich um fundierte Analysen der Deutschen
Energie-Agentur.

Man kann froh sein, wenn man zu diesem Thema eine
Auskunft erhält. Als mein Abgeordnetenbüro nach be-
sagter dena-Studie fragte, wurde es zuerst an die Presse-
stelle verwiesen, die uns dann mitteilte, die Langfassung
der Studie sei nicht öffentlich. Ferner dürfe nicht darüber
informiert werden, wer der Auftraggeber der Studie sei.
Das ist schon seltsam. Statt Rohdaten darf man sich eine
Power-Point-Präsentation aus dem Internet laden. Ich
denke, das ist keine Grundlage seriöser Energiepolitik.


(Beifall bei der LINKEN)


Gleichzeitig pöbelt Wirtschaftsminister Glos gegen
das Umweltbundesamt, weil dieses in einer eigenen Stu-
die keine Stromlücke feststellen konnte. Das UBA habe
für Energieprognosen keinerlei Kompetenz, schreibt er.
Ich finde, nach Transrapid und Landesbankskandalen
sollten Sie, meine Damen und Herren von der CSU, sich
in Sachen Kompetenzbeurteilung etwas zurückhalten.


(Beifall bei der LINKEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hat sie mal recht!)


Ich komme abschließend noch einmal auf den Agro-
sprit zurück und fordere die Bundesregierung auf: Zwin-
gen Sie deutsche Autofahrer nicht, Urwälder Südameri-
kas oder Asiens in ihren Tanks zu verheizen! Reduzieren
Sie die Agrospritziele auf ein Maß, welches mit inländi-
scher Produktion erreicht werden kann!

Ich komme zum Schluss. Wir müssen weiter über die
Verkehrsvermeidung reden. Es muss dringend gehandelt
werden. Das Tempolimit ist sehr wichtig. Wenn wir es
im Übrigen schaffen, den Spritverbrauch jedes Autos um

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(C (D inen Liter zu reduzieren, dann sparen wir 12 Prozent raftstoff oder 10 Millionen Tonnen CO2 ein. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist zu wenig!)


Sie sagen, dies sei zu wenig. Es ist immerhin ein An-
ang. Ich kann aber nur eine Zugabe fordern. Wir könn-
en im Sinne des Klimaschutzes noch weiter diskutieren.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615327900

Frau Kollegin, wir diskutieren aber nicht mehr hier

eiter.

Das Wort hat nun der Kollege Andreas Jung für die
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Andreas Jung (CDU):
Rede ID: ID1615328000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

us den bekannten Gründen war es sicherlich richtig,
ie zum 1. Januar nächsten Jahres vorgesehene Erhö-
ung der Beimischungsquote zu stoppen. Aber wenn Sie
iese Entscheidung zum Anlass nehmen, Frau Künast,
as Scheitern der Klimapolitik der Bundesregierung ins-
esamt festzustellen, dann will ich deutlich sagen: Las-
en wir die Kirche im Dorf!


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es rechnet sich doch nicht mehr! Sie haben doch nur Angst um Ihre Frau Merkel!)


s ist zwar wahr, dass die Beimischung von Biokraft-
toffen eine Maßnahme ist, um den Klimaschutz voran-
ubringen. Sie ist aber nur eine Maßnahme in einem
anzen Maßnahmenbündel mit ehrgeizigen Zielen in den
ereichen Industrie, in der Wirtschaft insgesamt, Ener-
ie, in den Privathaushalten und im Verkehr.

Sie haben konkret nach den Instrumenten und den
ielen gefragt. Bleiben wir einfach bei den Fakten. Wir
önnen feststellen: Wir sind sowohl bei den Instrumen-
en als auch bei den Zielen auf einem guten Weg. Zu den
nstrumenten: Ob es um die Förderung erneuerbarer
nergien, das Gebäudesanierungsprogramm oder den
missionshandel geht, in allen diesen Bereichen betrei-
en wir mehr Klimaschutz und sparen mehr CO2 ein als
ie, Frau Künast, und Herr Trittin in der letzten Legisla-

urperiode der rot-grünen Regierung.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wir sind nicht nur bei den Instrumenten auf einem gu-
en Weg, sondern auch bei den Zielen. Wieder zu den
akten: Die jüngsten Studien belegen, dass Deutschland
eine sehr ehrgeizigen Klimaschutzziele in allernächster
eit erreichen wird.

Es ist richtig, dass wir nun darüber diskutieren, wie es
it den Biokraftstoffen weitergehen soll. Wahr ist – das
urde schon angesprochen –, dass sich neben der Frage
ach der Verträglichkeit für die Automobile ökologische
erausforderungen mit globaler Dimension stellen.






(A) )



(B) )


Andreas Jung (Konstanz)

Nicht zuletzt während unserer letzten Delegationsreise
konnten wir uns selbst ein Bild davon machen, dass
Regenwälder nicht nur, aber auch zur Produktion von
Biokraftstoffen abgeholzt werden. Es ist unsere Auf-
gabe, dieser Herausforderung zu begegnen.

Herr Minister, Sie haben jede Unterstützung der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wenn es darum geht,
eine Nachhaltigkeitsverordnung in der Europäischen
Union voranzubringen. Das Allerbeste wäre eine welt-
weite Einigung gewesen. Da aber diese noch nicht
erreicht werden konnte, finden wir es richtig, dies auf
europäischer Ebene anzugehen und eine echte Nachhal-
tigkeitsverordnung durchzusetzen, die verhindert, dass
für Biokraftstoffe Regenwälder abgeholzt und Moore
zerstört werden, und die sicherstellt, dass bei uns nur sol-
che Biokraftstoffe auf den Markt kommen, die eine um
30 oder sogar 35 Prozent bessere CO2- bzw. Treibhaus-
gasbilanz, von der Produktion über die Herstellung bis
hin zum Transport, aufweisen als herkömmliche Kraft-
stoffe. Wenn das gelingt, können wir guten Gewissens
die Förderung von Biokraftstoffen auch durch die Bei-
mischung vorantreiben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich will einen weiteren Punkt ansprechen, der in die-
ser Debatte bereits erwähnt wurde. Wir haben zwei In-
strumente, um Biokraftstoffe zu fördern. Das eine ist die
Beimischungsquote, das andere ist die Steuerbegünsti-
gung. Unsere Position, die von vielen Kollegen geteilt
wird, ist schon seit Monaten: Wir halten die zweite Stufe
der Besteuerung des reinen Biokraftstoffs für falsch;
denn hier handelt es sich um einen Markt, auf dem mit-
telständische Hersteller und Landwirte in Deutschland
dominieren. Hier stellen sich damit die globalen Heraus-
forderungen nicht in dem Maße, genauso wenig wie die
Frage nach der Verträglichkeit bei den Automobilen. Wir
haben festgestellt, dass schon die erste Steuerstufe dazu
geführt hat, dass der Markt gelitten hat, dass der Umsatz
zurückgegangen ist und dass einige Hersteller erhebliche
Einbußen haben hinnehmen müssen. Wir sind der Auf-
fassung, dass man nun dieses Problem angehen muss
und zumindest die zweite Stufe, die am 1. Januar dieses
Jahres in Kraft getreten ist, infrage stellen sollte; denn
wenn wir bei der Beimischung langsamer vorankom-
men, als wir es erhofft hatten, müssen wir bei den reinen
Biokraftstoffen einen anderen Weg gehen als den be-
schlossenen. Deshalb wird die Unionsfraktion diese Dis-
kussion in den nächsten Tagen und Wochen aufgreifen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615328100

Nächster Redner ist der Kollege Hans-Josef Fell für

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1615328200

Frau Präsidentin! Meine verehrten Kolleginnen und

Kollegen! Herr Kollege Jung, Frau Künast hat völlig
recht: Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung zer-
bröselt immer mehr. In Meseberg noch groß gefeiert, im

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(C (D abinettsbeschluss schon deutlich abgeschwächt, zeigt ich nun, dass die Große Koalition beim Klimaschutz hre Ziele voll verfehlen wird. Frau Reiche, es genügt icht, zu den Klimaschutzzielen zu stehen. Sie müssen uch Maßnahmen ergreifen, um sie zu erreichen. in wichtiger Punkt nach dem anderen bricht aus Ihrem limaschutzpaket heraus. Beispielsweise hat die Anhö ung zum Entwurf eines Kraft-Wärme-Kopplungs-Geetzes am letzten Montag ergeben, dass der vorgelegte esetzentwurf äußerst mangelhaft ist und dass sich mit iesem Gesetz niemals der angestrebte 25-Prozent-Aneil der Kraft-Wärme-Kopplung erreichen lässt. Ein zweites gravierendes Beispiel ist nun die verehlte Biokraftstoffstrategie dieser Bundesregierung. on Anfang an hat die Große Koalition mit der Beimichung statt Steuererleichterung auf die falsche Strategie esetzt und landet nun zunehmend im Umsetzungsfusch. Der Grund ist schnell gefunden: Die Minister abriel, Seehofer, Steinbrück und andere haben sich usschließlich von den Konzernen der Mineralölwirtchaft beraten lassen, statt die Belange des ökologischer rientierten Mittelstandes zu beachten. Die von der Mieralölwirtschaft vorgeschlagene und leider sogar vom auernverband unterstützte Beimischung statt Steuerbe reiung hat bereits erfolgreich aufgebaute Strukturen zertört. Die ersten Biodieselproduzenten stehen vor dem onkurs. Die ökologisch orientierte Pflanzenölwirt chaft mit dezentralen Ölmühlen und mittelständischen mrüstern wurde bereits plattgemacht, die E85-Enticklung wurde im Keim erstickt. Dass dabei Folge chäden wie ein Wegbrechen der Versorgung des Viehs it heimischem Eiweiß aus dem Presskuchen von Raps nd Sonnenblumen auftreten, interessiert Sie nicht. Dass tattdessen wieder mehr Sojaschrot als Viehfutter nach eutschland importiert werden muss, interessiert Sie uch nicht, obwohl wegen des Sojaanbaus immer mehr ropische Regenwälder abgeholzt werden müssen. So nterstützen gerade Sie, Herr Gabriel, mit diesem Beimichungszwang indirekt die großen Sojaimporteure aus rasilien. Es genügt nicht, Herr Gabriel, die Urwaldabholzunen zu beklagen. Sie müssen endlich auch die Strukturen m Biokraftstoffmarkt so ändern, dass eben nicht die onzerne, die kein Interesse an sozial gerechten und kologisch sauberen Anbaumethoden für Biosprit haen, genau diese Biokraftstoffe in die Hände bekommen. ühren Sie endlich die Steuererleichterungen ein, die ir, Herr Gabriel, nur deswegen bis 2009 beschränkt atten, weil das EU-Recht dies vorschrieb. Wir von Rotrün haben immer gesagt, dass wir das fortführen wol en. Aber Sie haben lange vor 2009 den Vertrauenschutz missachtet, den die Investoren gebraucht hätten. un pfuschen Sie auch noch bei der Umsetzung der Beiischungsstrategie. Es war von Anfang an abzusehen, ass eine Erhöhung der Beimischungsquote schnell an echnische Grenzen stoßen wird, weil eben nicht alle Hans-Josef Fell Motorentypen eine höhere Beimischung vertragen. Schieben Sie nicht dem ADAC die Schuld zu! Das hätten Sie sehr gut vorher analysieren können und müssen. Doch der Pfusch Marke Gabriel hat noch größere Dimensionen. Mit einer von den Mineralölkonzernen gewünschten Verordnung für die Hydrierung von Pflanzenölen öffnen Sie nun die Tür für die Beimischung von Palmöl zum deutschen Diesel. Konnte Palmöl bisher aus technischen Gründen nicht dem Diesel beigemischt werden, so wird mit der Hydrierung genau dieser Weg eröffnet. Die erste Palmölhydrierungsanlage wird bereits in Indonesien gebaut. So sind Sie indirekt für Urwaldabholzung in Indonesien verantwortlich. Das ist beschämend für einen Bundesumweltminister, der gerade noch in Bali Urwaldschutz gefordert hat. Urwaldabholzungen und Abwürgen von nachhaltig angebauten Biokraftstoffen – beides heizt das Klima auf. Das ist eine beschämende Bilanz des Klimapaketes der Bundesregierung und des Umweltministers. Dabei haben die jüngsten Forschungsergebnisse des US-Klimaforschers Hansen von der NASA in der letzten Woche die Dramatik der Klimaerwärmung erneut wissenschaftlich belegt. Er hat sogar nachgewiesen, dass die Empfehlungen des Weltklimarates nicht ausreichend sind, da die Selbstverstärkerprozesse der Welterwärmung bisher weit unterschätzt wurden. Hansen appelliert an die Weltgemeinschaft, endlich eine Strategie der Nullemissionen statt der bloßen Emissionsreduktion einzuschlagen. So verlangt er völlig zu Recht, dass bis 2030 die weltweiten CO2-Emissionen aus der Kohlenutzung vollständig beendet werden. Ich weiß nicht, wie Sie, Herr Gabriel, Moorburg da noch verantworten wollen. Herr Hansen sagt auch, dass die Konzentration des heutigen CO2-Gehaltes von 385 parts per million auf 350 parts per million sogar gesenkt werden muss. Das geht am besten mit nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft, bei der der über Pflanzen gefilterte atmosphärische Kohlenstoff im Humus des Bodens gespeichert wird. Die Erzeugung ökologischer Lebensmittel und ökologischer Biokraftstoffe ist ein entscheidendes Instrument für den Klimaschutz. Herr Gabriel, Frau Merkel, gehen Sie endlich ab von dem Irrweg der Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung, hören Sie nicht weiter auf die Vorschläge der Mineralölkonzerne, und setzen Sie sich endlich auch in der Biokraftstoffstrategie für ein ökologisches Wissen und ökologische dezentrale Strukturen ein! Nächster Redner ist der Kollege Marko Mühlstein für die SPD-Fraktion. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Im Zuge der Debatte um die Einführung v r m s e H c B t m E m t – d d s p B e d e d N s g r h I n d m s u M b g t s g z u v e i w D r t d Q M (C (D on E10 sind Biokraftstoffe, aber auch der gesamte Beeich der Bioenergie ins Zentrum der öffentlichen Auferksamkeit gerückt. In diesem Komplex der Diskus ion kursieren leider – das muss man an dieser Stelle inmal deutlich sagen – viele Falschinformationen und albwahrheiten. Deshalb erachte ich eine Versachli hung der Diskussion um Bioenergie, insbesondere um iokraftstoffe, für notwendig. Die Bioenergie ist eine ragende Säule im heutigen und zukünftigen Energieix. Der Anteil der Bioenergien an den erneuerbaren nergien liegt bei immerhin zwei Dritteln. Ich glaube, an kann an dieser Stelle sagen, dass die Bioenergie die ragende Säule der erneuerbaren Energien ist. Wenn der Ausbau der Bioenergie voranschreiten soll ich glaube, das wollen wir alle in diesem Hause –, ann müssen wir in Zukunft genauer hinschauen. An ieser Stelle bin ich dem Bundesminister Sigmar Gabriel ehr dankbar, dass er in der vergangenen Woche ein Paier vorgestellt hat, in dem die Weiterentwicklung der ioenergie und vor allem die Kriterien, die in Zukunft ingehalten werden müssen, deutlich gemacht werden. Wir sind uns in der Großen Koalition einig, dass wir en Einbau von Leitplanken brauchen, wenn wir Bionergie zukunftsfähig machen wollen. Die Hauptkritik in en vergangenen Wochen und Monaten war, dass die achhaltigkeitsaspekte, gerade was den Anbau von Roh toffen angeht, vernachlässigt wurden. Diese Kritik ist erechtfertigt. Deswegen war es richtig, dass die Bundesegierung am 5. Dezember vergangenen Jahres die Nachaltigkeitsverordnung verabschiedet hat, Herr Kauch. ch glaube, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Der Schritt, der in der letzten Woche vom Bundesmiisterium vorgegeben wurde – nicht darauf zu vertrauen, ie Nachhaltigkeitsverordnung irgendwann in den komenden Jahren auf internationaler Ebene zu verankern, ondern nach Zwischenschritten zu suchen –, ist richtig nd notwendig. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Josef Göppel [CDU/CSU])


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615328300

(Beifall bei der SPD)

Marko Mühlstein (SPD):
Rede ID: ID1615328400

öglichkeiten ergeben sich zum Beispiel im Bereich der
ilateralen Abkommen mit einzelnen Staaten oder der
utachterlichen Tätigkeiten.

Die Nachhaltigkeit darf in Zukunft nicht nur das Kri-
erium für die Biokraftstoffe sein – der Bundesminister
agte das vorhin richtig –; das greift zu kurz. Wir müssen
enauer hinsehen. Beispielsweise werden rund 90 Pro-
ent des in die EU importierten Palmöls in der Lebens-
nd Futtermittelindustrie oder in der Kosmetikindustrie
erwendet. Selbst Greenpeace stellt eindeutig fest, dass
in Großteil des Palmöls im wahrsten Sinne des Wortes
n die Lebensmittelindustrie fließt. Deshalb brauchen
ir ein Zertifizierungssystem für alle Agrarrohstoffe.
amit meine ich die Futtermittel genauso wie die Nah-

ungsmittel; sonst greift die Zertifizierung auch langfris-
ig zu kurz.

Zum Thema Biokraftstoffe. Es ist sinnvoll – das hat
er Bundesminister vorhin sehr gut dargestellt –, die
uotenziele für 2015 und 2020, über die wir noch vor
onaten diskutiert haben, auf den Prüfstand zu stellen






(A) )



(B) )


Marko Mühlstein
und sie gegebenenfalls zu korrigieren. Wer weiß schon,
wie sich die Dinge entwickeln? Wer weiß, wann bei-
spielsweise BtL tatsächlich marktfähig wird? Viel wich-
tiger ist es, eine Politik für einen absehbaren Zeitraum zu
machen. Ich schlage an dieser Stelle vor, die Quotenziele
einmal pro Legislatur, also alle vier Jahre, zu überprüfen.

Klar ist, dass E10 nicht kommen wird. Aber klar ist
auch, dass der Biosprit, wie die Bezeichnung in einer
großen Tageszeitung lautete, kein Schnee von gestern
ist, sondern dass wir E5 und B7 bekommen werden und
dass wir eine Gesamtquote von 6,25 Prozent, wie sie be-
reits jetzt im Gesetz festgelegt ist, als Maßgabe für die
weiteren Diskussionen, auch für die über den reinen Bio-
kraftstoff, haben müssen. Ich denke, wir brauchen den
reinen Biokraftstoff der ersten Generation in den nächs-
ten Jahren. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir die-
ses Austarieren – so sagte es der Bundesminister vorhin –
tatsächlich realisieren können.

Wir als SPD-Bundestagsfraktion haben ganz klare
Vorstellungen. Wir wollen beispielsweise in Zukunft
eine Steuerbefreiung für den öffentlichen Personennah-
verkehr oder auch den Schienenpersonennahverkehr um-
setzen. Das ist nur ein Mittel, aber ich denke, dass dies
der richtige Weg ist.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Effizienzsteigerung und Einsatz von Biokraftstoffen – das
ist auch heute in der Anhörung deutlich geworden – dür-
fen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ganz im
Gegenteil: Eine effektive Klimaschutzpolitik braucht
beide Ansätze. Das heißt, dass die Automobilindustrie
heute anfangen muss, sparsamere und emissionsärmere
Autos zu entwickeln.

Ich möchte an dieser Stelle noch etwas sagen, auch
wenn meine Zeit bereits überschritten ist.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615328500

Sie sollten aber auch die Konsequenz daraus ziehen.


Marko Mühlstein (SPD):
Rede ID: ID1615328600

Das werde ich tun, Frau Präsidentin.

Ich hoffe, dass wir im Jahre 2009 nicht nur über eine
CO2-Kfz-Steuer sprechen, sondern dass wir diese ab
dem 1. Januar 2009 schon haben werden.


(Beifall bei der SPD)


Zum Schluss möchte ich die Kolleginnen und Kolle-
gen aller Fraktionen, nicht nur die der Großen Koalition,
herzlich einladen, eine konstruktive Debatte zu führen
und gemeinsam einen Weg für eine nachhaltige und um-
weltfreundliche Bioenergienutzung zu suchen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Machen wir!)


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(C (D Das Wort hat nun der Kollege Josef Göppel für die DU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! n den letzten Monaten geht ein regelrechtes Trommeleuer auf die Biokraftstoffe nieder. Das ist so eine deutche Eigenart: Voll rein in die Kartoffeln und dann luchtartig wieder raus. Wir müssen aufpassen, dass die iokraftstoffe nicht als solche insgesamt verdammt weren. Das geben die naturwissenschaftlichen Grundlagen icht her. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615328700

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Josef Göppel (CSU):
Rede ID: ID1615328800

Wenn man Gewinnung, Anbau, Transport, Verarbei-
ung und Verbrennung betrachtet, stellt man fest, dass
ei 1 Liter Benzin oder Diesel etwa 3 Kilogramm CO2
reigesetzt werden; bei 1 Liter Biodiesel oder Pflanzenöl
st es nur die Hälfte. Das ist die Quintessenz aller Unter-
uchungen, die uns vorliegen. Deswegen ist es richtig,
ass wir als Bundestag und Bundesregierung generell an
en Biokraftstoffen festhalten. Es ist wohl nur zu viel
ewicht auf die Beimischung gelegt worden. Ich bin der
einung, dass jetzt wieder mehr die Reinkraftstoffe ins

piel kommen müssen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Natürlich kann man überlegen, was alles noch entwi-
kelt wird: neuartige Kraftstoffe, Elektroantriebe. Nur,
as haben wir jetzt, 2008? Was können wir in der Zeit
on 2009 bis 2014 oder 2015 einsetzen, bis all diese
inge verfügbar sind? Das sind der Biodiesel, umge-

stertes Pflanzenöl, mit einem Anteil von rund 75 Pro-
ent, das reine abgepresste Pflanzenöl mit einem Anteil
on rund 20 Prozent – das sind zusammen 95 Prozent –
nd Ethanol.

Wir brauchen jetzt eine schnelle Entlastung für den
insatz dieser Reinkraftstoffe.


(Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ieser Markt hat sich mittelständisch entwickelt. Da ist
ie Frage: Welche Instrumente wählen wir? Ich bin der
berzeugung – die allermeisten bei uns in der Unions-

raktion sind es auch –: Wir brauchen erstens eine Unter-
ompensationsrechnung, die zeitnah erfolgt, sodass bei
iner Veränderung der Preisrelationen der Biokraftstoff
n der Tankstelle nicht teurer ist als der Kraftstoff aus
rdöl.

Wir brauchen zweitens eine echte Anwendung der
achhaltigkeitsverordnung. Erst wenn wir bei dem ers-

en Schiff in einem Hafen das Ausladen verhindern,
erkt man dort, dass wir es ernst meinen mit unserer
achhaltigkeitsverordnung. Die Konflikte mit der WTO
at Herr Minister Gabriel völlig richtig angesprochen.






(A) )



(B) )


Josef Göppel
Ich denke, hier muss die Probe aufs Exempel gemacht
werden.

Drittens. Ich unterstütze auch, was Herr Kollege
Mühlstein sagt. Es ist meine Meinung, dass wir dem
Markt mit der Ausweitung des Landwirteprivilegs auf
den öffentlichen Nahverkehr, und zwar auf die Busse
und die Schienenfahrzeuge, eine direkte Entlastung ge-
ben müssen. Wir würden aber auch unserer Bevölkerung
ein direktes Signal dahin gehend geben, dass sich aus
dem Klimaschutz auch einmal etwas Positives für die
normalen Menschen ergibt, dass es also nicht nur Kos-
tensteigerungen gibt, sondern dass es auch bei Einhal-
tung der Nachhaltigkeit aus sozialen Gesichtspunkten
ein Entgegenkommen für Menschen gibt, die den öffent-
lichen Nahverkehr benutzen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615328900

Für die SPD-Fraktion spricht nun die Kollegin Petra

Bierwirth.


(Beifall bei der SPD)



Petra Bierwirth (SPD):
Rede ID: ID1615329000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir haben bei der Biokraftstoffstrategie ein ambitionier-
tes Ziel vor Augen gehabt. Ich will die Biokraftstoffe
nicht verteufeln, aber ich denke, heute ist der Zeitpunkt
gekommen, um zu sagen: Wir sind mit unseren hier im
Parlament getroffenen Beschlüssen etwas über das Ziel
hinausgeschossen. Wir müssen erkennen, dass der einge-
schlagene Weg nicht ganz der richtige war und dass er so
nicht gangbar ist. Wir müssen heute sagen: Es ist Zeit,
vergangene Fehler zu korrigieren und den von uns einge-
schlagenen Weg zu überdenken, bevor es zu spät ist und
zu teuer wird.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich denke, das Bundesministerium für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit hat uns mit dem Papier zur
Weiterentwicklung der Strategie zur Bioenergie einen
guten und richtigen Ansatz vorgelegt, den wir in unsere
Diskussion einbeziehen sollten.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war aber eine aufwendige Ehrenrunde!)


Auch mich hat geärgert, dass in der öffentlichen De-
batte mit dem Stopp der E10-Verordnung nur die Kraft-
fahrer erwähnt worden sind. Es wurden nur die Autos er-
wähnt, die diesen Kraftstoff nicht vertragen. Es wurden
die Leute erwähnt, die teures Benzin kaufen müssen.
Das ist sicher richtig und auch angemessen. Es ist aber
auch wichtig, über die anderen Aspekte zu sprechen, die
ebenfalls in diese Entscheidung einbezogen werden
müssen. Diese gibt es.

Wir haben in den letzten Monaten in unserem Aus-
schuss verschiedene Anhörungen durchgeführt, die uns
auch die anderen Problematiken der Biokraftstoffstrate-

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(C (D ie und der Biomasse insgesamt vor Augen geführt haen. Es wurde zum Beispiel deutlich, dass die derzeitige ewinnung von Biomasse nicht nachhaltig ist und dass ir noch große Anstrengungen unternehmen müssen, m eine nachhaltige Gewinnung auf den Weg zu brinen. Die Nachhaltigkeitsstrategie liegt auf dem Tisch. ch denke aber, uns allen ist klar, dass es noch ein langer eg wird, diese Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. as haben wir in unserer heutigen Anhörung im Aus chuss noch einmal vor Augen geführt bekommen. Uner Besuch in Indonesien ist schon mehrfach angesprohen worden. Dort haben wir hautnah die Probleme rlebt, die wir in unsere Diskussion einbeziehen müssen. Ich möchte heute noch ein weiteres Problem ansprehen; auch der Vertreter des Bauernverbandes hat dies urz angesprochen. Es handelt sich dabei um die Heausnahme von Flächen, die eigentlich zur Produktion on landwirtschaftlichen Gütern verwendet werden, und war durch Leute, die eigentlich nichts mit der Landirtschaft zu tun haben. Diese Leute kaufen landwirt chaftliche Flächen zu spekulativen Zwecken auf. Dass ies nicht nur bloße Theorie ist, davon konnte ich mich nfang dieser Woche mit einigen Kollegen überzeugen. ir haben ein Biosphärenreservat besucht. Hier gibt es ie größte zusammenhängende Fläche, auf der ökologicher Landbau betrieben wird. Dort kaufen zum Beispiel ankleute und Besitzer von Möbelhäusern landwirt chaftliche Flächen auf. In dieser Landschaft, in der es einerlei Infrastruktur gibt, planen diese Leute, auf engsem Raum zehn Biogasanlagen zu bauen und die Felder ingsum zum Maisanbau zu nutzen. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist denn das zulässig?)


Man muss sich dies vor Augen führen. Dies geschieht
n einem Biosphärenreservat. Ich muss Ihnen nicht er-
äutern, was das für Auswirkungen haben wird. Auch
iese Aspekte müssen wir jetzt dringend in unsere Dis-
ussion einbeziehen.

Ich meine daher, dass wir unseren Umgang mit Bio-
asse insgesamt überdenken sollten. Das betrifft sowohl

ie Größenordnung, in der wir die Biomasse nutzen wol-
en, als auch ihre umweltverträgliche Produktion. Klar
st – auch das ist heute schon mehrfach angesprochen
orden –: Um unseren Bedarf an Biomasse abzudecken,
erfügen wir in Deutschland nicht über ausreichende
lächen. Wir sind also auf Importe angewiesen, die
auptsächlich aus den Entwicklungs- und Schwellenlän-
ern stammen. Wir müssen auch einmal miteinander
arüber diskutieren, dass wir damit die Menschen dort
nweigerlich vor die Entscheidung stellen, entweder ihre
rundbedürfnisse oder unsere stetig steigenden und teil-
eise auch maßlosen Konsumansprüche zu befriedigen.

Wir beschwören im Konzert mit den weiteren reichen
ndustrieländern durch unsere Politik eine Entwicklung
erauf, die in den Ländern, in denen der finanzielle An-
eil, der für die tägliche Ernährung aufgewendet werden
uss, schon sehr hoch ist, noch höher und damit untrag-

ar wird. Wir Deutschen mögen uns eine Erhöhung der
ebensmittelpreise, wie wir sie zurzeit erleben, gerade






(A) )



(B) )


Petra Bierwirth
noch leisten können, ein Tagelöhner in Lagos oder
Johannesburg kann das bald wohl nicht mehr.


(Beifall der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


Darüber hinaus sehe ich auch noch eine weitere Kon-
fliktlinie, die meines Erachtens viel zu wenig in die Dis-
kussion eingebracht wird, nämlich die zwischen der Er-
zeugung von Biomasse und dem nachhaltigen und
effizienten Umgang mit der Ressource Wasser. Klar ist,
durch die Biomasseerzeugung steigt der Wasserver-
brauch. Wir alle wissen zugleich, dass in Zukunft die
Wasserressourcen knapper werden. Hinzu kommt, dass
die Produktion von Biomasse durch den Einsatz von
Dünge- und Pflanzenschutzmitteln negative Folgen für
das Grund- und Oberflächenwasser haben wird. Auch
diesen Aspekt müssen wir dringend auf die Tagesord-
nung setzen und in die Diskussion einbringen.

Ich denke, wir Parlamentarier sind jetzt gefordert, un-
sere Hausaufgaben zu machen und zu sagen, in welche
Richtung wir in Zukunft marschieren wollen. Ich freue
mich auf eine gemeinsame Diskussion darüber hier im
Parlament.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615329100

Nächster Redner ist der Kollege Norbert Schindler für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Norbert Schindler (CDU):
Rede ID: ID1615329200

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Verehrte

Zuhörerinnen und Zuhörer droben auf den Tribünen! In
der Financial Times Deutschland vom 9. April 2008
steht im Gastkommentar unter der Überschrift „Künstli-
cher Konflikt“:

Biokraftstoffe geraten zu Unrecht in Verruf. Ihre
Ökobilanz ist besser als die von Benzin und Diesel
auf Erdölbasis. Und eine Konkurrenz zwischen Tel-
ler und Tankstelle gibt es de facto nicht.

Jetzt fragt man sich schon, warum in den letzten acht
Wochen so viel Gegenteiliges in unserer Medienland-
schaft verkündet worden ist.


(Josef Göppel [CDU/CSU]: Genau! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nun wieder FTD!)


Dass wir nun darüber debattieren, möchte ich mit ei-
nem Sprichwort aus der Pfalz kommentieren: Nichts ist
so schlecht, als dass es nicht für irgendetwas gut ist. – In
diesem Punkt stehe ich ganz auf der Seite unseres Um-
weltministers Gabriel und hoffe, dass der genannte Arti-
kel aus der Financial Times Deutschland dafür sorgt,
dass die Debatte wieder auf den Boden der Tatsachen zu-
rückgeholt wird.

Wir, die Entscheidungsträger hier im Parlament, müs-
sen schon schauen, wo Lobbypolitik dafür gesorgt hat,
dass insbesondere in der öffentlichen Meinung Extrem-

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(C (D ositionen Beachtung fanden, und welche Grundsatziele sich die Bundesregierung, das Parlament oder die uropäische Union gesetzt haben. Wir lassen uns auch icht beeindrucken, wenn der eine oder die andere verucht, uns zu beeinflussen. Das Biokraftstoffquotengeetz bleibt. Punkt. Darüber gibt es keine Diskussion. Wir erfolgen damit die ehrgeizigen Ziele, die Herr Gabriel orgegeben hat. Diese haben wir alle im Dezember im arlament als einen guten Beitrag für die Umweltpolitik egrüßt. Wir alle haben auch immer wieder gepredigt, ie notwendig eine Minderung der CO2-Emissionen ist. Jetzt stehen wir vor dem Problem, dass 3 Millionen on 41 Millionen Autos eine andere Kraftstoffsorte beötigen und damit ihre Fahrer eine höhere finanzielle elastung an der Tankstelle in Kauf nehmen müssen. iese Tatsache hat ja die Emotionen geschürt. Zur Rela ivierung: Die Zahl der betroffenen Autos deutscher Auomarken beträgt nur 170 000 bis 300 000, je nach chätzung. Es wissen auch alle, dass die 3 Millionen, um größten Teil importierten Altautos in drei bis fünf ahren nicht mehr auf den Straßen fahren werden. Hier reift der ganz normale Abgang und Wechsel von Kraftahrzeugen. Die momentane Empörung unserer Bevölerung hat Herrn Gabriel aber bewogen, mit Unterstütung der Kanzlerin und der Union diese Vorlage urückzuziehen. Nachhaltigkeit ist ein Thema. Herr Gabriel, ich flichte Ihnen ausdrücklich bei: Haben wir den Mut, mit er WTO zu streiten! Warum nicht drei, vier Jahre einen rozess über Nachhaltigkeitskriterien, wie Josef Göppel agte? Wie kann es denn sein, dass unsere gut gemeinte olitik durch Billigstimporte ausgehöhlt wird, und das uf Kosten des Umweltschutzgedankens in der Dritten elt? Orang-Utans haben keinen Lebensraum mehr, eil wir die CO2-Bilanz in Europa erfüllen wollen. Deutschland – auch das muss man zu der Kritik der pposition sagen – ist Wegbereiter und führend in Eu opa, was die aktive Umsetzung von umweltschutzpolitichen Maßnahmen angeht. Wir haben der Bevölkerung twas zugemutet, unter Rot-Grün mit der Ökosteuer, die ir nicht abgeschafft haben, und jetzt mit dem Biokraft toffgesetz, dem EEG und anderem. Das alles wird in ieser Republik positiv mitgetragen, weil es unter Geneationsgesichtspunkten verantwortungsvoll ist; denn es ird darauf geachtet, dass diese Erde auch für unsere inder und Kindeskinder noch lebenswert ist. Deswegen der Ansatz, über Nachhaltigkeit in Europa u reden, auch unter dem Aspekt, was international mögich ist. Denn während die Motoren in Kalifornien und chweden die Voraussetzungen erfüllen können, komen bei uns die Reichsbedenkenträger von den Lobbyis en, ob Auto oder Mineralik, und sagen, das sei in der undesrepublik Deutschland nicht möglich. Was in aneren Ländern möglich ist, auch beim 100-prozentigen insatz von Biokraftstoffen, könnte, Josef, auch in der undesrepublik Deutschland möglich sein. Wir wollten einen großen Anteil auch bei der Beimichung erreichen. Diesen Weg müssen wir kontinuierlich Norbert Schindler begleiten, auch im Streit und auch mit Herrn Dimas, unserem Bedenkenträger in der Europäischen Union. Das muss WTO-verträglich sein. Das ist eine Aufgabe, die wir in den Ressorts unserer beiden Erzengel – der eine heißt Michael, der andere heißt Gabriel – abzustimmen haben. Und auch „Angie“ ist ja sozusagen ein Engelsname. Die Aufgaben der Ressorts in diesem Bereich müssen gebündelt werden. Die aktuelle Diskussion draußen, dass wir als Bundesregierung oder als Parlament jetzt von diesem Weg abgehen, hat mich nicht beeindruckt. Wir brauchen Nachhaltigkeit bei den Kriterien, auch im Sinne der Wertschöpfung der europäischen Landwirtschaft. Wir Bauern in Europa brauchen auch ein Ventil in unserer Agrarproduktion. Ich bin es leid, dass es uns so ergeht, wie es uns 2003 und 2004 ergangen ist, als uns, ob das die Mühlenindustrie oder sonst wer war, das Getreide zu Sklavenlöhnen abgekauft wurde. Wir brauchen diese Alternative, weil wir aktiv einen Beitrag zum Umweltschutz in Europa leisten; wir delegieren das nicht nach Malaysia oder nach Brasilien. Was wir uns in Europa selbst zumuten an Auflagen zur Erhaltung des Flora-Fauna-Habitats und was in der Cross Compliance geregelt ist, das mute ich auch allen Partnern weltweit zu, wenn sie ihre Produkte in unseren Häfen abladen. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





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(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


Der Begriff der Nachhaltigkeit geht uns weltweit alle an.
Da sind wir in Europa federführend; wir haben eine Bei-
spielfunktion wie beim Katalysator vor 15 Jahren. Dann
müssen wir auch den Streit mit der WTO führen; damit
bestätigen wir unseren richtigen Kurs. Ob wir in der
Zwischenzeit in der Koalition und darüber hinaus noch
einmal über die Aussetzung einer Steuerstufe bei Biodie-
sel oder über die Beimischung im ÖPNV diskutieren –
das dient einem guten Ziel. Die Verantwortung haben
wir jetzt. Wir müssen in solchen Fragen auch dann,
wenn es von vorne stürmt und von hinten hagelt, das
Kreuz durchdrücken. Dafür bin ich schon immer gewe-
sen.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615329300

Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege

Reinhard Schultz für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1615329400

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In den letzten Tagen, auch zu Beginn dieser Debatte,

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atte ich den Eindruck, dass der Anteil des Ethanols, der
icht mehr beigemischt werden kann, weil Herr Gabriel
ie Verordnung aussetzt, von denen, die hier geredet ha-
en, vorher getrunken worden ist.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


as ist ja reiner Alkohol. Da haben sich die Balken ge-
ogen, selbst in diesem Gebäude von Foster, wo sich
igentlich nichts biegen kann. Es werden von vornherein
nterstellungen gemacht – als wären die Biokraft-

toffstrategie und die Biomassestrategie insgesamt ge-
cheitert, als würden die Vereinbarungen von Meseberg
ebrochen, als wären durch Moorburg, ein Kraftwerk,
as dem Emissionshandel unterliegt und das überhaupt
ur unter dem Deckel des Emissionshandelregimes er-
ichtet werden kann, die CO2-Ziele nicht einhaltbar.
lles das wird hier zu einer sehr giftigen Brühe mitei-
ander vermischt, natürlich mit dem Ziel, die Klima-
chutzpolitik insgesamt madig zu machen. Das werden
ir aber nicht zulassen.


(Beifall bei der SPD)


In Sachen Biokraftstoff E10 ging es um eine techni-
che Norm. Bei dieser Frage haben sich Vertreter des

inisteriums von interessierten Kreisen offensichtlich
inter die Fichte führen lassen. Informationen, die ei-
entlich rechtzeitig vorlagen, waren nicht bekannt. Man
st in die Ecke getrieben worden und hat zum Schluss die
eißleine gezogen.

Bei B7 wird das Ziel voll erreicht.

Die Frage, die wir uns jetzt stellen müssen, ist, wie es
ünftig weitergeht. Viel wichtiger als die Diskussion
ber E10 ist die seit Monaten andauernde Diskussion
ber den nachhaltigen Einsatz von Biokraftstoffen ange-
ichts der Tatsache, dass nicht nur Deutschland und Eu-
opa, sondern die gesamte Welt entsprechende Strategien
erfolgen und damit ein Nachfragedruck erzeugt wird,
urch den wir bezüglich der verfügbaren Flächen an
renzen stoßen.

Man muss an dieser Stelle einmal innehalten und sich
ragen: Ist das Mengenziel, das wir mit Blick auf Bio-
raftstoffe auch in den Verhandlungen von Meseberg
erfolgt haben, aus heutiger Sicht überhaupt genau fest-
uschreiben, oder müssen wir nicht ein bisschen mehr
uf Sicht fahren? Im nächsten und im übernächsten Jahr
ibt es jenseits technischer Normen keinerlei Probleme
it den diskutierten Quoten. Auch in den Jahren 2011

nd 2012 gibt es keine Probleme. Danach könnte die
ituation vielleicht kritischer werden. Deswegen rate ich
ringend dazu, den ursprünglich vorgesehenen Pfad
urzfristig beizubehalten; denn die Marktteilnehmer
ürden ansonsten in ziemliche Irritationen gestürzt wer-
en. Es ist besser, wir sagen erst zu einem späteren Zeit-
unkt, wie es danach weitergehen soll.

Die Frage der Nachhaltigkeit berührt ausschließlich
in Mengenproblem. Sie hängt nicht davon ab, ob wir
ine Quote einführen oder eine steuerliche Förderung
orsehen. Auch die steuerliche Förderung hat eine Sog-
irkung auf ausländische Produkte. Im Bereich Pflan-

enöl hatten ausländische Produkte einen Anteil von bis






(A) (C)



(B) )


Reinhard Schultz (Everswinkel)


zu 70 Prozent: Jeder, der in der Lage war, Öle zu produ-
zieren, war der Meinung, er würde in Deutschland auf-
grund der Steuersubventionen Verhältnisse wie im
Schlaraffenland vorfinden, und hat deshalb seine Pro-
dukte in Deutschland verkauft. Daher wollten wir diese
Förderung nicht mehr und haben Übergangsfristen ein-
geführt.

Auch die steuerliche Förderung, würde sie unendlich
weitergeführt, würde ein Mengenproblem mit sich brin-
gen und würde uns damit, was die Nachhaltigkeit an-
geht, ins Abseits führen. Das Gleiche gilt natürlich auch
für die Quote. Letztendlich geht es um die Mengensteue-
rung und nicht um die Alternative Quote oder steuerliche
Förderung. In der Diskussion müssen wir über den Fein-
schliff diskutieren, damit wir möglichst schnell zuverläs-
sige Rahmenbedingungen schaffen. Wir sollten uns auf
das konzentrieren, was in Deutschland und in Europa
oder in Vertragsstaaten produziert werden kann. Die
Mengen reichen aus, um die kurzfristig angekündigten
Quotenziele zu erreichen.

Parallel dazu brauchen wir insbesondere für Biodiesel
eine Senke. Seit langem vertrete ich die Idee, für ÖPNV
und SPNV einen gut abgrenzbaren und gut begründba-
ren Beihilfetatbestand zu schaffen, mit dessen Hilfe die
Biokraftstoffe mineralölsteuerfrei eingesetzt werden

gen reiner Kraftstoffe erfüllt werden. So ist es im Bio-
kraftstoffquotengesetz geregelt. Wenn dieser Weg auf-
grund einer technischen Norm nicht möglich ist, dann
muss man das, was übrig bleibt, als reine Kraftstoffe in
den Verkehr bringen. Die Mineralölwirtschaft, die ge-
rade im Bereich der Kraftstoffe für Ottomotoren daran
interessiert ist, nicht allzu viel beizumischen, weil es
Überkapazitäten bei den Raffinerien gibt, will ich nicht
aus der Pflicht entlassen. Wenn sie die entsprechenden
Vertriebsnetze nicht hat, soll sie die freien Tankstellen
einbinden.


(Beifall bei der SPD)


Ich denke, wir können sie dazu zwingen. Das ist die ein-
zige Möglichkeit, sicherzustellen, dass auch die kleine-
ren Hersteller eine Chance auf dem Markt haben.

Die Debatte lohnt sich. Klar ist: Wir sollten den Mund
nicht zu voll nehmen, wenn wir über das sprechen, was
in 15 oder 20 Jahren sein wird. Das, was wir jetzt ma-
chen können, sollten wir aber wirklich machen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1615329500

können. Diese Lösung ist hinsichtlich der Steuerausfälle
überschaubar und führt nicht wie bei anderen Steuern zu
jährlich stattfindenden Diskussionen über Steuerstufen.
Das wäre für die Marktteilnehmer nicht sehr spaßig, weil
sie die Rahmenbedingungen dann nicht genau kennen
würden.

Eine letzte Bemerkung zur Quote. Es gibt zwar eine
Quote, aber keine Beimischungsquote. Diese Quote
kann durch Beimischung oder durch das Inverkehrbrin-

o

d
1
(D

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Damit sind wir am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, 10. April 2008,
0.30 Uhr, ein.

Ich schließe die Sitzung.