Protokoll:
16034

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 34

  • date_rangeDatum: 10. Mai 2006

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:48 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/34 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Margareta Wolf (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Eventuelle Vorgaben des Bundesinnenminis- teriums gegenüber dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hinsichtlich ei- nes Konzepts für Einbürgerungskurse Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2846 A 2846 B 2847 A 2847 B 2847 C 2847 D 2848 A 2848 B 2848 B 2848 C 2849 B 2849 C 2849 D Deutscher B Stenografisch 34. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- nes Steueränderungsgesetzes 2007 . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Margareta Wolf (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/ T F ( D J D D d k a A P B Z 2843 A 2843 A 2844 C 2844 C 2844 D 2845 A 2845 C 2845 D Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . 2848 D 2848 D undestag er Bericht ung n 10. Mai 2006 t : agesordnungspunkt 2: ragestunde Drucksachen 16/1374, 16/1402) . . . . . . . . . . ringliche Frage 1 osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) urch Einbürgerungskurse erforderlich wer- ende Änderungen des Staatsangehörig- eitsgesetzes und Beteiligung des Bundes- mtes für Migration und Flüchtlinge ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen 2849 A 2849 A Mündliche Frage 3 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 Vorlage von Ergebnissen der neu einge- richteten Arbeitsgruppe zum Hochschul- pakt sowie Einbeziehung des Parlaments in die laufenden Beratungen Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Maßnahmen und Initiativen zum Abbau geschlechtsspezifischer Diskriminierung im Bereich der beruflichen Bildung Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Jürgen Koppelin (FDP) Meinung des Bundesministers Glos zur Kernenergie Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Jürgen Koppelin (FDP) Aussage des Bundesministers Glos über den russischen Energiekonzern Gasprom Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Dr. Karl Addicks (FDP) Derzeitige Situation im Westsaharakonflikt angesichts der Empfehlung der UNO zur Lösung des Konflikts Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . M W B p K A G Z W M W Z d s A G Z W M V E d t R t D u A P B Z V M V E z p A K B Z V M C D 2850 A 2850 B 2851 A 2851 B 2852 A 2852 A 2852 D 2852 D 2853 B 2853 C ündliche Frage 13 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) eteiligung Deutschlands am VN-Aktions- lan 2006 für die Demokratische Republik ongo ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 14 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) ahl der von Deutschland und der EU in ie Demokratische Republik Kongo ent- andten zivilen Wahlbeobachter ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 22 eronika Bellmann (CDU/CSU) rkenntnisse der Verfassungsschutzbehör- en über die beiden Organisationen „Ini- iativgemeinschaft zum Schutz sozialer echte ehemaliger Angehöriger bewaffne- er Organe und der Zollverwaltung der DR“ und „Gesellschaft zur rechtlichen nd humanitären Unterstützung“ ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 eronika Bellmann (CDU/CSU) inführung einer so genannten EU-Steuer ur Finanzierung der Aufgaben der Euro- äischen Union ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär MF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 26 hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) 2853 D 2854 B 2854 D 2855 A 2856 A 2856 A 2856 C 2856 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 III Begründung der Bundesregierung für mas- sive Steuermehrbelastungen der Bürger bei gleichzeitiger Steuerentlastung für Kapital- gesellschaften in Milliardenhöhe Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . Zusatzfragen Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Margareta Wolf (Frankfurt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 27 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verfassungskonforme Umsetzbarkeit der Befreiung der gewerblichen Wirtschaft von der so genannten Reichensteuer durch Vor- ziehen der Unternehmensteuerreform auf 2007 Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzpunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Steu- erpolitik der Bundesregierung Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . N C L L N A L A D V D S d u e A P B A M U Z l A M B A M S D J I R A M B A M D E d r k 2857 A 2857 C 2858 C 2859 B 2859 D 2860 A 2860 C 2860 A 2861 D 2862 A 2863 C 2865 A 2865 D 2866 D 2867 D 2869 A 2870 A 2871 B orbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . hristian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . eo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . othar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ringliche Fragen 3 und 4 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ituation der schon länger mit einer Dul- ung in Deutschland lebenden Personen nd zeitliche Perspektiven zur Lösung der ntsprechenden Probleme ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 1 we Schummer (CDU/CSU) ahl der Versandapotheken in Deutsch- and und Kriterien der Zulassung ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin MG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 2 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ahresproduktionsmengen der Chemikalie sopropylthioxanthon sowie Erfassung durch EACH ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär MU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 5 r. Karl Addicks (FDP) inbeziehung des Westsaharakonflikts in ie im Herbst 2006 stattfindenden Regie- ungsverhandlungen mit Marokko über die ünftige Entwicklungszusammenarbeit 2872 C 2873 D 2875 A 2876 A 2877 C 2879 A 2879 C 2879 D 2880 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 Antwort Karin Kortmann, Parl. Staatssekretärin BMZ Anlage 6 Mündliche Frage 6 Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aufklärungsbedarf über die Verbrechen der SED-Diktatur und der öffentlichen Pro- pagandaarbeit der ehemaligen Täter und ihrer Vereinigungen angesichts der Forde- rungen nach Abschaffung der Bundesbe- auftragten für die Unterlagen des Staatssi- cherheitsdienstes der ehemaligen DDR Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 9 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung einer Ahndung des wegen Kriegsverbrechen vom UN-Sicherheitsrat mit Sanktionen belegten und freigelassenen ruandischen Staatsangehörigen Dr. I. M. und eventuelle entsprechende Weisung an den Generalbundesanwalt Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Fragen 15 und 16 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung einer international unab- hängigen Untersuchung der gewaltsamen Vorfälle in Andischan am 13. Mai 2005; Forderungen Usbekistans nach Einschrän- kung des Mandats des OSZE-Zentrums in Taschkent Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Fragen 17 und 18 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Ausschluss einer Ausweitung des Aufga- benspektrums der EUFOR-RD-CONGO- Mission; mit Punkt 8 e der VN-Sicherheits- resolution 1671 übereinstimmende Evaku- ierungseinsätze A G A M W D A F t F w l D k A P B A M H D F v l I A P B A M D B Z ü s d V A K B A M D H i f A K 2880 B 2880 C 2881 A 2881 B ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Fragen 19 und 20 olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) usübung der Werbefreiheit während der ußballweltmeisterschaft 2006 durch Un- ernehmen, die nicht Hauptsponsoren der IFA oder nationale Förderer der Fußball- eltmeisterschaft sind; Beteiligung hoheit- icher Organe an Überwachung oder urchsetzung von FIFA-Werbebeschrän- ungen ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 21 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) reilassung des wegen Kriegsverbrechen om UN-Sicherheitsrat mit Sanktionen be- egten ruandischen Staatsangehörigen Dr. . M. ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 24 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) ericht von ehemaligen tschechischen wangsarbeitern an deutschen Schulen ber ihre Erfahrungen mit dem National- ozialismus; Einstellung der Finanzierung urch die Bundesstiftung „Erinnerung, erantwortung und Zukunft„ ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär MF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 25 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) öhe des Budgets der Bundesstiftung „Er- nnerung, Verantwortung und Zukunft“ ür die Jahre 2006 und 2007 ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . 2881 D 2882 A 2882 C 2882 D 2883 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 V Anlage 14 Mündliche Fragen 28 und 29 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Informationsrecht hinsichtlich unbeabsich- tigter Kontaminationen in Lebensmitteln mit Substanzen wie Isopropylthioxanthon oder Acrylamid im geplanten Verbraucher- informationsgesetz Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 30 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einsatz alternativer Stoffe und Verfahren anstelle der Druckchemikalie Isopropylthi- oxanthon in Getränkekartons höheren Migrationswerten als 0,05 mg/kg Isopropylthioxanthon Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Fragen 32 und 33 Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Untersuchungsbefund des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart zum Isopropylthioxanthon-Gehalt in Orangensaft, Kindermilch und Joghurt; Erkenntnisse über das zwischen Bund und Ländern eingerichtete EDV-Meldesystem FIS-VL über ITX-Funde Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2883 B 2884 A 2884 B Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 31 Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Notwendigkeit der Vorlage zusätzlicher Daten für die toxikologische Bewertung bei A M B D D t w t A D B 2883 D nlage 18 ündliche Fragen 34 und 35 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) efinition des Verfügungsrechts über Da- en, insbesondere durch das Bundesland- irtschaftsministerium, sowie von Be- riebs- und Geschäftsgeheimnissen ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär MELV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2884 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 2843 (A) ) (B) ) 34. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    (D (B) ) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 2879 (A) ) (B) ) Welche zeitlichen Vorstellungen hat die Bundesregierung, um dieses überfällige Problem einer Lösung zuzuführen? zugelassen. Die Kriterien für die Zulassung regelt § 11 a Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an der 114. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die dringli- chen Fragen des Abgeordneten Volker Beck (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1402, dringli- che Fragen 3 und 4): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass die Innenministerkonferenz (IMK) auch bei dieser Sitzung zu kei- ner Lösung im Hinblick auf die Situation der über 150 000 Personen gekommen ist, die seit vielen Jahren bereits in Deutschland mit einer Duldung leben müssen? d S D K s d w D h e s c I v Z l p h V d d K 1 t d r P a d r h m j l g b n E d A d F ( D z Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 10.05.2006* Gabriel, Sigmar SPD 10.05.2006 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.05.2006 Griefahn, Monika SPD 10.05.2006* Dr. Hendricks, Barbara SPD 10.05.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.05.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.05.2006 Kelber, Ulrich SPD 10.05.2006 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.05.2006 Krüger-Leißner, Angelika SPD 10.05.2006* Lafontaine, Oskar DIE LINKE 10.05.2006 Raidel, Hans CDU/CSU 10.05.2006* Ramelow, Bodo DIE LINKE 10.05.2006* Schauerte, Hartmut CDU/CSU 10.05.2006 Stiegler, Ludwig SPD 10.05.2006 Thönnes, Franz SPD 10.05.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Die Frage eines Bleiberechts für langjährig im Bun- esgebiet geduldete ausreisepflichtige ausländische taatsangehörige wurde bereits während der IMK im ezember 2005 ausführlich erörtert. Die IMK hatte die oalitionsvereinbarung begrüßt, das Zuwanderungsge- etz anhand der Anwendungspraxis zu evaluieren und abei unter anderem die Frage der Kettenduldungen so- ie humanitäre Probleme, insbesondere mit Blick auf in eutschland aufgewachsene Kinder, zu prüfen. Die IMK atte beschlossen, eine Arbeitsgruppe auf Ministerebene inzurichten, die sich mit der Gesamtproblematik befas- en und gegebenenfalls Verfahrensvorschläge entwi- keln wird. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz hat den nnenministern und -senatoren der Länder mit Schreiben om 9. März 2006 vorgeschlagen, die Evaluation des uwanderungsgesetzes abzuwarten, um dann auf Grund- age gesicherter Erkenntnisse zu einer vernünftigen und raxisgerechten Lösung zu kommen. Der Vorsitzende at vorgeschlagen, die Arbeitsgruppe unmittelbar nach orliegen des Evaluationsberichtes einzuberufen, um ann gegebenenfalls eine Altfallregelung auszuarbeiten, ie auf der Herbst-IMK beschlossen werden könnte. Die Evaluation des Zuwanderungsgesetzes wurde im oalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vom 1. November 2005 vereinbart. Im Rahmen der Evalua- ion fand neben der Auswertung der Rechtsprechung und er Abfrage der Erfahrungen der Landesinnenministe- ien Ende März ein zweitägiger Erfahrungsaustausch der raktiker zu Fragen des Ausländer-, Asyl- und Staats- ngehörigkeitsrechts statt. Dabei wurden auch Fragen er humanitären Aufenthalte und mögliche Bleiberechts- egelungen kontrovers diskutiert. Mehrere Referenten aben sich für eine Bleiberechtsregelung für Familien it langjährigem Aufenthalt ausgesprochen. Es wurden edoch auch Bedenken vorgebracht, insbesondere bezüg- ich der Personen, die Straftaten begangen, die Behörden etäuscht oder ihre Identität verschleiert haben, sowie ezüglich der Folgen einer solchen Regelung. Auf Grundlage der Ergebnisse der Evaluationsmaß- ahmen wird vom Bundesministerium des Innern bis nde Juni 2006 ein Evaluationsbericht erarbeitet, der en parlamentarischen Gremien übermittelt wird. nlage 3 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die rage des Abgeordneten Uwe Schummer (CDU/CSU) Drucksache 16/1374, Frage 1): Wie viele Versandapotheken gibt es in Deutschland, und nach welchen Kriterien werden sie zugelassen? Derzeit sind nach Angaben der Bundesvereinigung eutscher Apothekerverbände (ABDA) (Stand 31. De- ember 2005) 1 420 Apotheken als Versandapotheken 2880 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 (A) ) (B) ) Apothekengesetz. Diese sind insbesondere: gleichzeiti- ges Bestehen von Versand- und Präsenzapotheke; ein Qualitätssicherungssystem, das sicherstellt, dass entspre- chend verpackt, transportiert und ausgeliefert wird; die Auslieferung an den Auftraggeber oder eine von ihm be- nannte Person erfolgt; auf Beratung mit dem behandeln- den Arzt bei Problemen hingewiesen wird; nur Liefe- rung von zugelassenen Arzneimitteln; System zur Meldung von Risiken und System zur Nachverfolgung von Sendungen. Die Zulassung erfolgt durch die zustän- digen Länderbehörden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 2): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Jahresproduktionsmengen der Chemikalie Isopropylthioxan- ton (ITX), und wie würde die Chemikalie von der neuen euro- päischen Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) erfasst, wenn man die Einigung zu REACH im europäischen Wettbewerbsrat vom Dezember 2005 zugrunde legt? Die Stoffbezeichnung gemäß Fragestellung ist nicht ganz präzise. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem angesprochenen Stoff um 2-Isopropylthioxani- ton handelt. In diesem Fall wäre der genannte Stoff ein Altstoff, der derzeit unter die Regularien der EG-Alt- stoffverordnung fällt. Da es sich bei diesem Stoff weder um einen hochvolumigen Stoff noch um einen aus sons- tigen Gründen prioritären Altstoff handelt, waren im Rahmen der EG-Altstoffverordnung keine weitergehen- den Informationen beizubringen. Die Jahrestonnage liegt zwischen 10 und 50 Tonnen (bezogen auf die Jahre 1992 bis 1994). Dieser Stoff würde künftig als „phase-in“- Stoff den Regularien der REACH-Verordnung unterlie- gen. Abhängig von der Jahrestonnage sind von den Re- gistrierungspflichtigen drei, sechs oder elf Jahre nach In- Kraft-Treten der Verordnung Registrierungsunterlagen mit bestimmten, in den Anhängen der REACH-Verord- nung spezifizierten Informationen vorzulegen. Der Re- gistrierpflichtige ist für die Sicherheit seines Stoffes in der von ihm angegebenen Verwendung verantwortlich. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Kortmann auf die Frage des Abgeordneten Dr. Karl Addicks (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 5): Wird die Bundesregierung angesichts ihrer im September/ Oktober 2006 stattfindenden Regierungsverhandlungen mit Marokko über die zukünftige Entwicklungszusammenarbeit den Westsahara-Konflikt miteinbeziehen? Der Westsaharakonflikt ist regelmäßig auch Thema politischer Gespräche anlässlich von Regierungsver- handlungen oder Konsultationen über die Entwicklungs- zusammenarbeit mit Marokko. Entsprechend wird un- sere in der Antwort auf Ihre Frage 12 formulierte H l b A d A N B h R S Z g p d u m A w n D v w C b z I p K z b n S F m D l i s a e l h s D ( Z G (C (D altung auch im Rahmen der bevorstehenden entwick- ungspolitischen Regierungsverhandlungen im Septem- er dieses Jahres angesprochen werden. nlage 6 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage der bgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 6): Welchen zusätzlichen öffentlichen Aufklärungsbedarf über die Verbrechen der SED-Diktatur und der öffentlichen Propagandaarbeit der ehemaligen Täter und ihrer Vereinigun- gen sieht die Bundesregierung auch für die Arbeit der Bun- desbeauftragten für die Stasi-Unterlagen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen in der Gedenkstätte Hohenschön- hausen und aktuellen Forderungen nach Auflösung dieser Be- hörde? Bereits die Entscheidung über die Verlagerung der undesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicher- eitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen epublik (BStU) und der Stiftung zur Aufarbeitung der ED-Diktatur vom Bundesministerium des Innern in den uständigkeitsbereich des Beauftragten der Bundesre- ierung für Kultur und Medien (BKM) war mit dem olitischen Ziel verbunden, die Auseinandersetzung mit er SED-Diktatur zu stärken und die Orte des Erinnerns nd der politischen Bildung konzeptionell und praktisch iteinander zu vernetzen und Synergien zu erschließen. uf der Grundlage des Gedenkstättenkonzepts von 1999 ird seit dem Frühjahr 2005 an einem Konzept zur erin- erungspolitischen Aufarbeitung der SED-Diktatur und DR-Geschichte unter besonderer Berücksichtigung on Widerstand und Opposition gearbeitet. Im Mai 2005 urde durch die damalige Kulturstaatsministerin hristina Weiss eine unabhängige Expertenkommission erufen, deren Auftrag darin besteht, Elemente eines de- entral organisierten Geschichtsverbundes zu erarbeiten. hre Ergebnisse wird die Kommission am 15. Mai 2006 ublizieren. In einem geplanten Hearing werden die ommissionsempfehlungen für die Fachöffentlichkeit ur Diskussion gestellt. Der BKM wird dann unter Ein- eziehung der Empfehlungen und der Diskussionsergeb- isse ein Konzept erarbeiten, das die Aufarbeitung der ED-Diktatur deutlich stärkt. Damit wird auch die orderung der Koalitionsvereinbarung nach einer ange- essenen Berücksichtigung der beiden Diktaturen in eutschland erfüllt. In dieser Diskussion wird auch die künftige Entwick- ung der BStU einen wichtigen Stellenwert haben. Dabei st sicherzustellen, dass die BStU ihren wichtigen ge- etzlichen Auftrag weiterhin erfüllen kann. Es stellt sich ber – darüber besteht Einigkeit bei allen Beteiligten – benso die Frage, welche Konsequenzen aus der rück- äufigen Entwicklung in einigen Aufgabenfeldern zu zie- en sind. Bei allem geht es auch um den effektiven Ein- atz der erheblichen Bundesmittel in diesem Bereich. er Bund finanziert drei Einrichtungen zu 100 Prozent BStU, Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, eitgeschichtliches Forum Leipzig/Stiftung Haus der eschichte) und beteiligt sich an der Finanzierung vieler Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 2881 (A) ) (B) ) Einrichtungen teils institutionell (Stiftung Hohenschön- hausen, Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth), teils im Wege der Projektförderung (zum Beispiel Erinne- rungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde). Die Bun- desregierung unterstützt das sinnvolle Wirken dieser Einrichtungen sowie alle Bemühungen, der Verharmlo- sung von SED-Verbrechen und einer drohenden „Ostal- gie“ entgegenzuwirken, nach Kräften. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 9): Wie stellt die Bundesregierung sicher, dass Dr. I. M. sich vor Gericht in Deutschland, in der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda oder vor dem Internationalen Gerichtshof wegen der Vorwürfe verantworten muss, und was unternahm die Bundesregierung zu diesem Zweck konkret etwa durch Weisung an den Generalbundesanwalt? Der Generalbundesanwalt hat aufgrund der Erkennt- nisse, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zum Widerruf der Anerkennung von Herrn M. als Asyl- berechtigter veranlassten, am 11. April 2006 ein Ermitt- lungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes ge- gen das Völkerstrafgesetzbuch gegen ihn eingeleitet. Herr M. steht danach im Verdacht, als Präsident der ruandischen Rebellengruppe FDLR für die von dieser seit 2001 im Osten der Demokratischen Republik Kongo begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich zu sein. Anlass für ein Tätigwerden der Bundesregierung bestand und besteht nicht. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen der Abge- ordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Fragen 15 und 16): Für welche Schritte engagiert sich die Bundesregierung im Lichte des jüngsten OSZE/ODIHR-Berichtes vom 24. April 2006 und bisheriger erfolgloser Bemühungen im Rahmen der OSZE und anderer multilateraler Gremien, um eine interna- tional unabhängige Untersuchung der gewaltsamen Vorfälle in Andischan am 13. Mai 2005 sicherzustellen? Wie geht die Bundesregierung mit Forderungen von usbe- kischer Seite um, das Mandat des OSZE-Zentrums in Tasch- kent ab diesem Sommer einzuschränken? Zu Frage 15: Die Bundesregierung begrüßt die Veröffentlichung des OSZE/ODIHR-Berichtes zum Andischan-Auftakt- prozess, bei dem letztes Jahr 15 Angeklagte zu langjähri- gen Haftstrafen verurteilt wurden. Ergebnisse und Emp- fehlungen des Berichtes werden derzeit eingehend geprüft. Die Bundesregierung erwartet von der usbeki- schen Regierung, sich den Ergebnissen des Berichtes zu stellen. Die Bundesregierung hält an einer internationa- l n Z b s s K h d d M A d g ( Z R f s l E p u R C n f t n z w R k p K f n g v Z s s (C (D en unabhängigen Untersuchung der gewaltsamen Ereig- isse von Andischan fest. u Frage 16: Das Mandat des OSZE-Zentrums in Taschkent läuft is 30. Juni 2006. Das OSZE-Zentrum spielt eine ent- cheidende Rolle, nicht nur beim Dialog mit der usbeki- chen Regierung, sondern auch und gerade durch seine ontakte mit der Zivilgesellschaft Usbekistans. Bisher at Usbekistan keinen förmlichen Vorschlag unterbreitet, as Mandat nach dem 30. Juni einzuschränken. Die Bun- esregierung fordert weiterhin eine Verlängerung des andats in unveränderter Form. nlage 9 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- eordneten Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Drucksache 16/1374, Fragen 17 und 18): Kann die Bundesregierung angesichts der Bestimmungen der UN-Sicherheitsratsresolution 1671 (vom 25. April 2006) und der Gemeinsamen Aktion des Rates der Europäischen Union Nr. 7779/06 (vom 26. April 2006) eine kurz- oder lang- fristige Ausweitung des Aufgabenspektrums der EUFOR RD CONGO-Mission ausschließen? Welche Evakuierungseinsätze sind nach Auffassung der Bundesregierung von Punkt 8.e der UN-Sicherheitsratsresolu- tion 1671 (vom 25. April 2006) abgedeckt, die von „opera- tions of limited character in order to extract individuals in danger“ spricht? u Frage 17: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat mit der esolution 1671 vom 25. April 2006 die Ermächtigung ür den Einsatz der militärischen Operation der Europäi- chen Union, EUFOR RD CONGO, erteilt. Die Reso- ution ist Grundlage für die militärische Planung des insatzes. Die Gemeinsame Aktion des Rates der Euro- äischen Union vom 27. April 2006 verweist in Art. 1 nter dem Titel „Aufgaben“ auf diese Resolution. Im ahmen ihrer Mittel und Fähigkeiten ist EUFOR RD ONGO durch den Sicherheitsrat der Vereinten Natio- en ermächtigt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergrei- en, um die im Operativen Punkt 8 der Sicherheitsresolu- ion aufgeführten Aufgaben zu erfüllen. Hierzu zählen eben der Eigensicherung folgende Punkte: Unterstüt- ung von MONUC bei den Stabilisierungsaufgaben, enn MONUC diese Aufgabe ohne Hilfe von EUFOR D CONGO nur unter ernsten Schwierigkeiten erfüllen önnte; Schutz von Zivilpersonen, denen unmittelbare hysische Gewalt droht; Beitrag zum Flughafenschutz inshasa; Durchführung von Einsätzen begrenzten Um- angs mit dem Ziel, in Gefahr befindliche Einzelperso- en zu evakuieren. Eine Änderung dieser Rahmenbedin- ungen für die Operation EUFOR RD CONGO ist nicht orgesehen. u Frage 18: Die Planungen der Europäischen Union für den Ein- atz von EUFOR RD CONGO sind noch nicht abge- chlossen. Die Überlegungen der Europäischen Union 2882 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 (A) ) (B) ) gehen dahin, die im Operativen Punkt 8.e der Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen 1671 (2006) enthaltene Ermächtigung so zu interpretieren, dass vor allem internationale Beobachter, Personal der Vereinten Nationen und Personen, die mit der Durchführung der Wahlen betraut sind, evakuiert werden können, wenn sie sich in unmittelbarer Gefahr befinden. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen des Abgeordneten Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Fragen 19 und 20): Ist es gewährleistet, dass Unternehmen, die nicht Haupt- sponsoren der FIFA oder nationale Förderer der Fußballwelt- meisterschaft 2006 sind, ihre grundrechtlich geschützte Wer- befreiheit an den Orten und Spielstätten (Stadien, Zufahrts- straßen, Luftraum, sonstige Veranstaltungsorten) der Fußballweltmeisterschaft ausüben können, soweit es sich um öffentliche Räume handelt, und wenn nein, aufgrund welcher Vereinbarungen bzw. auf welcher gesetzlichen Ermächti- gungsgrundlage werden Zutritt und Ausübung der Werbefrei- heit während der Dauer der Fußballweltmeisterschaft be- schränkt? In welchen räumlichen und zeitlichen Grenzen beteiligen sich nach Kenntnis der Bundesregierung hoheitliche Organe der Bundesrepublik Deutschland an der Überwachung oder Durchsetzung von FIFA-Werbebeschränkungen? Zu Frage 19: Die FIFA-Fußball-WM 2006 ist eine Veranstaltung des Fußball-Weltverbandes FIFA. Die FIFA besitzt alle Rechte an der Veranstaltung einschließlich der Vermark- tungsrechte. Innerhalb des jeweiligen WM-Stadions und seines so genannten äußeren Sicherheitsrings sowie des Luftraumes über dem Stadion besteht aufgrund vertragli- cher Vereinbarungen zwischen der FIFA bzw. dem FIFA WM-Organisationskomitee und den Stadionbetreibern und Kommunen Werbe-Exklusivität für die 15 Offiziel- len FIFA-Partner und die sechs Nationalen Förderer, an- sonsten gibt es keine Einschränkungen der Werbefrei- heit. Zu Frage 20: Da es sich, wie oben angeführt, bei der Fußball-WM 2006 um eine Veranstaltung der FIFA handelt, können die FIFA bzw. das FIFA-WM-Organisationskomitee Verstöße gegen Marken- und Lizenzrechte gegenüber den Ordnungsämtern der Städte anzeigen, die wiederum eigenständig entscheiden, ob und wie sie eingreifen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 21): Wie beurteilt die Bundesregierung die Freilassung des in Deutschland festgenommenen ruandischen Staatsangehöri- gen Dr. I. M. durch die deutschen Behörden, der als Anführer und Chef der FDLR/FOCA (Forces Democratiques des Libe- L ti n D 2 W M h u D s h m n A a m lu d A h z R b L M s d A m s a ih te R s h s A d A ( l ü m (C (D ration du Rwanda/Forces Combattantes Abacunguzi) wegen schwerster Kriegsverbrechen, Mord und Vergewaltigung von der US-Regierung als „Terrorist“ gelistet ist und vom UN-Si- cherheitsrat in den Resolutionen 1596 (2005) und 1649 (2005) mit einem Reiseverbot sowie finanziellen Sanktionen belegt wurde? Dr. I. M. ist Präsident der „Forces Democratiques de iberation du Rwanda“ (FDLR) und wurde vom Sank- onsausschuss des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- en zur Überwachung der Sanktionen in Bezug auf die emokratische Republik (Resulution 1596 vom 18. April 005) im November 2005 wegen Verstoßes gegen das affenembargo gelistet. Von deutscher Seite wurden aßnahmen zur Umsetzung der VN-Sanktionen, das eißt Einfrieren von Geldern und anderen Finanzmitteln nd ein Einreise- und Transitverbot, veranlasst. Für die urchführung des Ausländerrechts im Inland sind grund- ätzlich die Behörden der Länder und nicht die Bundesbe- örden zuständig. Nach Auskunft des zuständigen Innen- inisteriums des Landes Baden-Württemberg wurde M. ach seiner Wiedereinreise nach Deutschland Anfang pril diesen Jahres in Polizeigewahrsam genommen und nschließend in Abschiebungshaft überführt. Im Zusam- enhang mit dem am 11. April 2006 eingeleiteten Ermitt- ngsverfahren des Generalbundesanwaltes habe dieser as Regierungspräsidium Karlsruhe gebeten, von einer bschiebung des Beschuldigten bis auf weiteres abzuse- en (§ 72 Abs. 4 AufenthG). Da somit eine Abschiebung unächst nicht durchgeführt werden kann, bestand keine echtsgrundlage für die Aufrechterhaltung der Abschie- ungshaft nach § 62 AufenthG. Das Innenministerium des andes Baden-Württemberg hat daher entschieden, den . am 24. April 2006 aus der Abschiebungshaft zu entlas- end. Zur Überwachung des M. wurden nach Mitteilung es Landes Baden-Württemberg Maßnahmen nach § 54 a ufenthG angeordnet. Ihm sei aufgegeben worden, sich indestens zwei Mal pro Woche bei der Polizeidienst- telle Mannheim zu melden, und sein Aufenthalt wurde uf den Stadtkreis Mannheim beschränkt. Ferner wurde m die politische Betätigung gemäß § 47 AufenthG un- rsagt. Die Bundesregierung hat keinen Grund, die echt- und Zweckmäßigkeit der Entscheidungen des zu- tändigen Landes Baden-Württemberg in Zweifel zu zie- en. Die Bundesregierung hat den VN-Sanktionsaus- chuss über alle Schritte in diesem Fall informiert. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage der bgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/1374, Frage 24): Hält es die Bundesregierung für sinnvoll, dass ehemalige tschechische Zwangsarbeiter an deutschen Schulen über ihre Erfahrungen mit der Zeit des Nationalsozialismus berichten, und wie bewertet die Bundesregierung die Meldung, dass die Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ die notwendigen Mittel von 50 000 Euro nicht mehr für diesen Zweck bereitstellen will (Berliner Zeitung vom 5. Mai 2006)? Die Bundesregierung hält es für sinnvoll, dass ehema- ige tschechische Zwangsarbeiter an deutschen Schulen ber ihre Erfahrungen mit der Zeit des Nationalsozialis- us berichten. Es stehen in der Bundesstiftung weiterhin Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 2883 (A) ) (B) ) Mittel für die Förderung von Begegnungen mit Zeitzeu- gen zur Verfügung. Innerhalb der Stiftung gibt es den Fonds „Erinnerung und Zukunft“, dessen Aufgabe die Förderung von Pro- jekten ist. Begegnungen mit Zeitzeugen fördert der Fonds derzeit in zwei Förderprogrammen: – Für Einladungen von ehemaligen Zwangsarbeitern nach Deutschland stehen 270 000 Euro im Jahre 2006 zur Verfügung. – Für historische Projektarbeit mit Zeitzeugen von in- ternationalen Schulpartnerschaften stehen l Million Euro zur Verfügung. 2004 hat das Kuratorium der Stiftung ein neues För- derprogramm beschlossen, das Begegnungen mit ehe- maligen Zwangsarbeitern fördert, die nunmehr direkt von Schulen und Vereinen für mehrere Tage eingeladen werden, sodass intensivere Begegnungen möglich sind. Das genannte Projekt „Ehemalige Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus der Tschechischen Repu- blik als Zeitzeugen an deutschen Schulen“ erfüllt die Vo- raussetzungen des neuen Programms nicht. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/1374, Frage 25): Wie hoch ist das Budget der Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ in den Jahren 2006 und 2007, und wird die Bundesregierung sich dafür einsetzen, dass die- ses Projekt weiter finanziert wird? Im Jahr 2006 stehen dem Fonds „Erinnerung und Zu- kunft“ für die Förderung von Projekten 7,7 Millionen Euro zur Verfügung. Für 2007 werden voraussichtlich Mittel in einer ähnlichen Größenordnung verfügbar sein. Die Bundesregierung unterstützt die Entscheidung der Stiftungsorgane zur Verteilung der Fördermittel. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Fragen 28 und 29): Beabsichtigt die Bundesregierung, Verbraucherinnen und Verbrauchern im angekündigten Verbraucherinformationsge- setz auch ein Informationsrecht über unbeabsichtigte Konta- minationen in Lebensmitteln mit Substanzen wie Isopro- pylthioxanton (ITX) oder Acrylamid einzuräumen? Sind der Bundesregierung über die bisher öffentlich be- kannten hinaus weitere Ergebnisse aus den Bundesländern und zu anderen Lebensmittelgruppen als Fruchtsäften be- kannt, in denen ITX im Lebensmittel nachgewiesen wurde? Zu Frage 28: Nach der von der Bundesregierung am 5. April 2006 beschlossenen Formulierungshilfe für ein Verbraucher- i h Z a t U n s D t i e Z m d h L d k s A d d D i d t t d V i n j s f r s t A d d D (C (D nformationsgesetz kann, wenn die übrigen dort vorgese- enen Voraussetzungen gegeben sind, ein Anspruch auf ugang zu behördlichen Informationen unter anderem uch hinsichtlich der ,,Beschaffenheit“ eines Lebensmit- els oder sonstigen Erzeugnisses in Betracht kommen. nter dem Begriff „Beschaffenheit“, der nach allgemei- em Rechtsverständnis weit auszulegen ist, werden alle tofflichen Eigenschaften von Lebensmitteln verstanden. aher können nach dem geplanten Verbraucherinforma- ionsgesetz grundsätzlich auch Auskünfte über die hier n Rede stehenden „unbeabsichtigten“ Kontaminationen rteilt werden. u Frage 29: Nach den der Bundesregierung vorliegenden Infor- ationen haben die für die Überwachung der Einhaltung er lebensmittelrechtlichen Vorschriften zuständigen Be- örden der Länder Untersuchungen zu ITX-haltigen ebensmitteln durchgeführt. Erfasst wurden Baby/Kin- ernahrungsmittel, milchhaltige Produkte und nicht al- oholische Getränke (Obstsäfte, Gemüsesäfte, Tafelwas- er, Eistee). nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 30): Welche alternativen Stoffe und Verfahren werden anstelle der Druckchemikalie Isopropylthioxanton (ITX) in Getränke- kartons eingesetzt, und wie fällt die toxikologische Bewer- tung der alternativen Chemikalien jeweils aus? Nach hier vorliegenden Aussagen der Druckfarben- ndustrie steht als Alternative zu dem Photoinitiator ITX as so genannte polymere ITX zur Verfugung. Diese Al- ernative besitzt im Vergleich zu dem bisher verwende- en monomeren ITX ein höheres Molekulargewicht, wo- urch eine geringere Migration dieses Stoffes aus dem erpackungsmaterial in das Lebensmittel zu erwarten st. Hinsichtlich der toxikologischen Bewertung liegen ach Aussagen des Bundesinstituts für Risikobewertung edoch keine Daten vor. Seitens des Verbandes der deut- chen Druckfarbenhersteller wurde das Bundesinstitut ür Risikobewertung informiert, dass an einer Optimie- ung des Druckverfahrens gearbeitet würde, um die Ein- atzmenge – und damit die Migration – von Photoinitia- oren, wie ITX, zu reduzieren. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage es Abgeordneten Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Frage 31): Wie beurteilt die Bundesregierung die Forderung des Che- mischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart, dass bei höheren Migrationswerten als 0,05 mg/kg Isopropylthioxan- ton (ITX) zusätzliche Daten für die toxikologische Bewertung erforderlich sind, die dem Bundesinstitut für Risikobewertung 2884 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 (A) ) (B) ) zurzeit aber noch nicht vorliegen, und bis wann hat die Bun- desregierung der Druckindustrie Frist zur Übermittlung der fehlenden Daten gesetzt? Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS) und das vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit der Bewer- tung beauftragte Bundesinstitut für Risikobewertung weisen in ihren Stellungnahmen daraufhin, dass ITX- Rückstände in Lebensmitteln nach dem jetzigen wissen- schaftlichen Kenntnisstand nicht genotoxisch sind. Für eine vollständige gesundheitliche Bewertung höherer Migrationswerte als 50 mg/kg Lebensmittel sind zusätz- liche Daten zur toxikologischen Wirkung, zur Biover- fügbarkeit und zur Toxizität von ITX erforderlich. Diese sind derzeit nicht verfügbar. Nach Auskunft des Bundes- instituts für Risikobewertung liegen dort jedoch keine konkreten Hinweise zu einer möglichen Gefährdung der Verbraucher durch ITX vor. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat gegenüber der Wirtschaft zum Ausdruck gebracht, dass die Vorlage weiterer toxikologischer Daten für ITX für erforderlich gehalten wird. Seitens der Druckfarben- industrie wurde in einem Gespräch im BMELV im Februar 2006 die Erarbeitung weiterer toxikologischer Daten zu ITX in Aussicht gestellt. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/1374, Fragen 32 und 33): Wie bewertet die Bundesregierung den Untersuchungsbe- fund des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stutt- gart, das insbesondere Orangensaft, Kindermilch und Joghurt mit Isopropylthioxanton-Gehalten von 0,01 bis 0,36 mg/kg belastet waren? In welchem Umfang berichten die Landesüberwachungs- behörden über das im Zuge der letzten Fleischskandale zwi- schen Bund und Ländern eingerichtete EDV-Meldesystem FIS-VL über ITX-Funde, und wie hat sich das System be- währt? Zu Frage 32: Nach wie vor kommen die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBLS) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in ihren Bewertungen zu dem Ergebnis, dass der Stoff ITX unabhängig von der vorliegenden Menge keine genotoxischen Eigenschaften aufweist. Spezifische rechtliche Vorschriften zu Druck- farben, die für Lebensmittelverpackungen verwendet werden, existieren auf europäischer Ebene nicht. Es gel- ten die allgemeinen Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004. Gemäß Art. 3 Abs. l dieser Verord- nung sind Lebensmittel-Bedarfsgegenstände nach guter Herstellungspraxis so herzustellen, dass sie unter norma- len oder vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Bestandteile auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden, eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung d l d te f f h d i z Z b i m I e B t h d b v m 2 k f K d e k A d d G Z g A o Ü f b I (C (D er Lebensmittel oder eine Beeinträchtigung der organo- eptischen Eigenschaften herbeizuführen. Diese Vorgaben des Gemeinschaftsrechts werden urch § 31 Abs. l und 3 des Lebensmittel- und Futtermit- lgesetzbuches um ein Verwendungs- und Verkehrsverbot ür diese Bedarfsgegenstände bzw. ein Verkehrsverbot ür unter Verwendung betroffener Bedarfsgegenstände ergestellter oder behandelter Lebensmittel ergänzt. Für ie Überwachung des Verkehrs mit Lebensmitteln sind n der Bundesrepublik Deutschland die Länderbehörden uständig. u Frage 33: ITX-Befunde werden von den Landesüberwachungs- ehörden nicht über das FIS-VL berichtet. Das Fach- nformationssystem Verbraucherschutz und Lebens- ittelsicherheit, kurz FIS-VL, ist eine webbasierte nformations- und Kommunikationsplattform, die eine ffiziente Umsetzung der Aufgaben aller Beteiligten im ereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes un- erstützt. Dies wird im Wesentlichen durch einen zeitna- en, strukturierten Informationsaustausch sowie die För- erung der fachlichen Zusammenarbeit zwischen den eteiligten Behörden ermöglicht. Das System wurde om Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebens- ittelsicherheit initiiert und befindet sich seit dem l. Juli 005 im Wirkbetrieb. Im Zusammenhang mit den Vor- ommnissen des letzten Jahres spielt das FIS-VL inso- ern eine besondere Rolle als es sich als bestehende ommunikationsplattform besonders zur Verbesserung es Informationsflusses zwischen Bund und Ländern ignet. FIS-VL als Dokumentenmanagementsystem ist ein Datenerfassungssystem bzw. kein Meldesystem. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen er Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/1374, Fragen 34 und 35): Aus welcher Rechtsquelle leitet das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Einwand im Antwortschreiben an die Deutsche Umwelthilfe vom 28. Februar 2006 ab, dass für die Herausgabe von Infor- mationen ein eigenes Verfügungsrecht über Daten vorliegen müsse, und wie ist das eigene Verfügungsrecht definiert? Wie definiert die Bundesregierung Betriebs- und Ge- schäftsgeheimnisse, die den Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher an Veröffentlichungen von Informationen entgegenstehen, und welche Richtlinien sind diesbezüglich für ausführende Behörden vorgesehen? u Frage 34: Nach dem Informationsfreiheitsgesetz hat jeder ge- enüber Behörden und Einrichtungen des Bundes einen nspruch auf Informationen, ohne dafür ein rechtliches der berechtigtes Interesse geltend machen zu müssen. ber einen Antrag entscheidet nach dem Informations- reiheitsgesetz die Behörde, die zur Verfügung über die egehrten Informationen berechtigt ist (§ 7 Abs. l Satz l FG). Die Behörde, bei der der Antrag gestellt worden Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 34. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 2885 (A) (C) (B) (D) ist, muss damit die Verfügungsbefugnis über die begehr- ten Informationen haben; ansonsten ist sie unzuständig. Inhalt und Reichweite des Begriffs der Verfügungsbe- fugnis werden etwa angesprochen in der Begründung des Fraktionsentwurfs von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom 14. Dezember 2005 auf Bundestagsdruck- sache 15/4493. Eine solche Verfügungsbefugnis liegt bei Daten, die die Behörde, bei der der Antrag gestellt wor- den ist, von Dritten oder einer anderen Behörde oder Einrichtung erhalten hat, nur vor, wenn diese Behörde über diese Informationen kraft Gesetzes oder kraft einer – gegebenenfalls auch stillschweigenden – Vereinbarung ein eigenes Verfügungsrecht hat. Vorliegend hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Verfugungsbefugnis nicht; sie liegt vielmehr bei den Ländern. Darauf hat das Bundes- ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz in seinem Schreiben an die Deutsche Um- welthilfe vom 28. Februar 2006 hingewiesen. Zu Frage 35: Nach dem Informationsfreiheitsgesetz darf Zugang zu Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen nur gewährt wer- den, soweit der Betroffene eingewilligt hat (§ 6 Satz 2 Informationsfreiheitsgesetz). Der Begriff des Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisses ergibt sich aus gefestigter Rechtsprechung. Im Einzelnen verweise ich auf die Be- gründung des Fraktionsentwurfs eines Informationsfrei- heitsgesetzes auf Bundestagsdrucksache 15/4493. Bestehen Anhaltspunkte, dass ein Betriebs- oder Ge- schäftsgeheimnis vorliegt, gibt die Behörde dem Betrof- fenen schriftlich Gelegenheit zur Stellungnahme. Ob ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis vorliegt, ist im Ein- zelfall anhand der Besonderheiten des jeweils betroffe- nen Sach- oder Rechtsgebiets zu bestimmen. Aufgrund der notwendigen Einzelfallprüfung und der gefestigten Rechtspraxis sind allgemeine Richtlinien nicht vorgese- hen; unnötige Bürokratie ist zu vermeiden. 34. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Mai 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603400000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Steuerände-
rungsgesetzes 2007.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister der Finanzen, Peer Steinbrück.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603400100

Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich darf Ihnen berich-

ten, dass das Bundeskabinett heute ein weiteres Steu-
eränderungsgesetz verabschiedet hat. Auch dieses Ge-
setz entspringt dem Bemühen, einen spürbaren Beitrag
zur Stabilisierung der Einnahmesituation, der Steuerba-
sis der Bundesrepublik Deutschland zu leisten, was vor
dem Hintergrund der schwierigen Lage der öffentlichen
Haushalte dringend notwendig ist. Es besteht die Not-
wendigkeit, den Bundeshaushalt zu konsolidieren. Mit
diesem Gesetz wollen wir aber gleichzeitig zur Vereinfa-
chung des Steuersystems beitragen. Außerdem wollen
wir durch eine ganze Reihe von Veränderungen das

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Redet
Streitpotenzial im Verwaltungsvollzug begrenzen.

Ich will Ihnen in der notwendigerweise kurzen Zeit
die wichtigsten Veränderungen vorstellen:

Die Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer
werden nur noch dann als Betriebsausgaben bzw. Wer-
bungskosten berücksichtigt, wenn das Arbeitszimmer
den Mittelpunkt der gesamten beruflichen bzw. betriebli-
chen Tätigkeit bildet. Das ist zwar bereits Gegenstand
der geltenden Steuerrechtsetzung. Derzeit können da-
rüber hinaus aber bis zu einer Höhe von circa 1 250 Euro
Aufwendungen als Werbungskosten geltend gemacht
werden, wenn sie im Einzelnen nachweisbar sind und
das Arbeitszimmer zu mehr als 50 Prozent b
bzw. betrieblichen Zwecken dient.

Die zweite wichtige Regelung betrifft d
grenze für die Gewährung von Kindergeld. Sie

(C (D ung n 10. Mai 2006 0 Uhr ollendeten 27. Lebensjahr auf das vollendete 25. Leensjahr abgesenkt. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer önnte das betreffen. Ich gebe freimütig zu, dass dies ine Verschlechterung gegenüber der derzeitigen Regeung ist. Wir haben jedoch eine Übergangslösung geählt: Die Jahrgänge 1981 und 1982 haben bis zum voll ndeten 27. Lebensjahr Anspruch auf Kindergeld bzw. inderfreibetrag. Für diejenigen, die 1983 geboren wuren, läuft der Anspruch allerdings mit dem Jahr 2008 ab. – m internationalen Vergleich ist diese Regelung nicht unewöhnlich. International gesehen sind Begünstigungen ür Kinder in Form der Gewährung von Kinderfreibeträen bzw. Kindergeld sehr viel schlechter ausgestaltet als n der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesregieung ist im Übrigen der Auffassung, dass diese Absenung dazu beitragen könnte, die Schulund Studienzeien in Deutschland tendenziell zu verkürzen. Wir kürzen den Sparerfreibetrag von derzeit 370 Euro für Ledige bzw. dem Doppelten für Verheira ete auf 750 bzw. 1 500 Euro. Eine weitere Maßnahme betrifft die Entfernungspauchale. Sie wird zwar unverändert in Höhe von 30 Cent ro Kilometer gewährt, allerdings erst ab dem 21. Kiloeter. Dies halten wir aus verfassungsrechtlicher Sicht ür zulässig, wenn wir eine Umqualifizierung vorneh ext men und als Wegstrecke die Entfernung zwischen der Privatwohnung und dem Werkstor berechnen. Wir führen sozusagen das Werkstorprinzip ein. Diese Änderung ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zulässig, weshalb ich die alarmierenden Meldungen von der angeblichen Verfassungswidrigkeit, die zurzeit von den Agenturen verbreitet werden, in das Reich der Unwahrscheinlichkeit und der üblichen Aufgeregtheit verweisen möchte. Eine Neuerung hat in den letzten Tagen in der öffentlichen Diskussion eine erhebliche Rolle gespielt, und zwar unter der Überschrift „Reichensteuer“. Wir führen einen „Balkon“ ein: Ledige, deren Einkommen oberhalb ro liegt, und Verheiratete, deren Einkomon 500 000 Euro liegt, zahlen 3 Prozent ensteuer. Der „Balkon“ bezieht sich auf 42 auf 45 Prozent. eruflichen ie Alters wird vom von 250 000 Eu men oberhalb v mehr Einkomm den Sprung von Bundesminister Peer Steinbrück Darüber möchte ich einige Worte verlieren. Ich bin der Auffassung, dass eine solche Reichensteuer, eine zusätzliche Belastung dieser Gruppe, erforderlich ist, wenn man dem Verfassungsgrundsatz von der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit folgt. Das, was wir heute beschlossen haben – das gilt auch für die früheren Steuergesetze –, betrifft sehr viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, auch und gerade in den niedrigen und niedrigsten Einkommenskategorien. Ich halte es für eine Frage der Balance, dass diejenigen, denen es besser geht, die stärkere Schultern haben, auch stärker zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben herangezogen werden. Das ist keine Neidsteuer und auch keine Symbolpolitik. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, eine verfassungsgemäße Regelung zu finden, mussten wir alle unternehmerischen Einkünfte ausschließen, sodass von dieser Regelung 20 000 bis 30 000 Steuerzahler in der Bundesrepublik Deutschland betroffen sind, mehr nicht. Die Empörung darüber – Sprüche, wie unmöglich das sei – mutet mich umso grotesker an, als diese Bevölkerungsgruppe bis 1998 – unter Mitwirkung einer Partei, die jetzt in der Opposition ist – einen Spitzensteuersatz in Höhe von 53 Prozent gezahlt hat. Ist es unter den heute obwaltenden Bedingungen einer sehr ungünstigen Haushaltslage nicht nahe liegend – sowohl unter dem Gesichtspunkt der sozialen Balance und der Notwendigkeit, die Legitimation derer zu gewinnen, die sonst noch stärker betroffen wären, als auch vor dem Hintergrund der Belastungen, die von der FDP teilweise schon mitgetragen wurden –, die Maßnahme so zu verabschieden, wie sie vorgeschlagen worden ist? Wir versuchen – ich glaube, erfolgreich –, eine verfassungsrechtliche Problematik zu umgehen, indem wir nicht nur gewerbliche Einkünfte ausschließen, sondern unternehmerische Einkünfte insgesamt. Das betrifft auch die freiberuflich Tätigen und diejenigen, die in der Landund Forstwirtschaft Einkünfte erzielen. Wir glauben, dass man die unternehmerischen Einkünfte insgesamt ausschließen kann. Mit Blick auf das unternehmerische Risiko, das mit diesen Einkünften verbunden ist, können wir diese Begrenzung, jedenfalls für die Laufzeit des nächsten Jahres, bewerkstelligen. Durch die große Unternehmensteuerreform zum 1. Januar 2008 wird es ohnehin eine Neuregelung der Unternehmensbesteuerung geben. Ich sage abschließend: Wir werden dem Parlament die Eckpunkte einer solchen Unternehmensteuerreform vorlegen, bevor die abschließende Lesung des Steueränderungsgesetzes stattfindet. Dies ist ein Wunsch aus den Reihen der Koalitionsfraktionen. Das Bundesfinanzministerium wird jede Anstrengung unternehmen, den Bundestag darüber in Kenntnis zu setzen. Im Übrigen erwarte ich gern Ihre Fragen. Vielen Dank, Herr Bundesminister. Wir kommen jetzt zu den Fragen. – Bitte schön, Herr Beck. d a d t h n a w n Ö s ß g n N n H A – u s k E b d k 1 f E s m G u n b T r F c A h F d t (C (D Herr Minister, wir sind damit einverstanden, dass man as Steuerrecht nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip usrichtet; hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen in er Opposition. Aber mich irritiert, dass der stellvertreende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Herr Meister, eute gesagt hat, das bringe gerade einmal 127 Millioen Euro und sei eine rein symbolische Aktion der Kolition. Das macht mich besorgt. Gibt es tatsächlich so enig Reichtum in diesem Land, dass durch diese Steuer ur ein so geringes Aufkommen zu erwirtschaften ist? ffentlich spricht man schon von der Bonsai-Reichen teuer; denn früher waren ganz andere finanzielle Gröen in der politischen Diskussion. Mich irritiert auch, dass diese Regelung nur für 2007 ilt; danach ist es wieder anders. Warum machen Sie es icht gleich richtig? Da wird doch schon eine geplante achbesserung vorweggenommen. Herr Abgeordneter, das habe ich so nicht gesagt. Bezogen auf die Frage nach Herrn Meister: Ich kann icht Fragen beantworten, die sich kompetenterweise an errn Meister richten. Die Zahlen sind richtig. In dem ugenblick, in dem Sie unternehmerische Einkünfte gewerbliche Einkünfte, Einkünfte von Freiberuflern nd Einkünfte in der Landund Forstwirtschaft – auschließen, erstreckt sich die Summe, die Sie erschließen önnen, bei der vollen Wirksamkeit auf 127 Millionen uro, weil nur noch die Einkünfte aus Kapitalvermögen zw. nicht selbstständiger Arbeit übrig bleiben. Wenn ie unternehmerischen Einkünfte einbezogen würden, ämen wir bei voller Wirksamkeit auf eine Summe von ,3 Milliarden Euro. Ich sage es noch einmal: Ich glaube, dass wir die Diferenzierung zwischen unternehmerischen und privaten inkünften aus verfassungsrechtlichen Gründen so umetzen können, wohl wissend, dass wir mit der Unternehensteuerreform zum 1. Januar 2008 eine gesetzliche rundlage haben werden, die, was den gewerblichen nd unternehmerischen Teil betrifft, zu einer Neuordung der Unternehmensbesteuerung in der Bundesrepulik Deutschland führt. Nächster Fragesteller ist der Kollege Carl-Ludwig hiele. Sehr geehrter Herr Minister, danke für Ihre Ausfüh ungen. – Wenn man sich in diesem Gesetzentwurf das inanztableau anschaut, sieht man, dass im Wesentlihen durch das Streichen von derzeitigen steuerlichen usnahmetatbeständen und die Reichensteuer im Entsteungsjahr im Saldo 4,4 Milliarden Euro mehr für den iskus erwartet werden. Wir haben in der Vergangenheit eine Diskussion über ie Steuerquote geführt, die von Ihrem designierten Pareivorsitzenden als zu niedrig erachtet wurde, im Carl-Ludwig Thiele Wesentlichen auch von Ihnen. Es wurde argumentiert, die Steuerquote in Deutschland liege unter 20 Prozent. Gleichzeitig können wir aber feststellen, dass aus dem Steueraufkommen – das weiß ich aus der Antwort Ihrer Staatssekretärin – derzeit schon 47 Milliarden Euro erbracht werden. Wenn man das addiert, kommt man auf eine Steuerquote von über 22 Prozent. Wenn im nächsten Jahr, wie bereits vom Kabinett beschlossen, zusätzlich die Mehrwertsteuer und die Versicherungsteuer erhöht werden, kommen wir auf eine Steuerbelastungsquote von über 23 Prozent. Ist damit, was die steuerliche Belastung angeht, allmählich das Ende der Fahnenstange erreicht oder sind weitere Steuerbelastungen geplant? Denn vom Sparen hören wir seitens der Koalition und der Bundesregierung relativ wenig, von Steuererhöhungen allerdings sehr viel. Das liegt daran, sehr geehrter Abgeordneter Thiele, dass Sie sehr selten hinhören, wenn wir Einsparvorschläge machen. Sie wissen, dass wir in dieser Legislaturperiode nachweisbar 34 Milliarden Euro einsparen; das ist auch in den einschlägigen Tableaus nachzulesen. Ich wäre dankbar, wenn das gelegentlich zur Kenntnis genommen würde. Wie Sie wissen, stimmt mein Standpunkt mit dem, was Herr Beck gesagt hat, überein: Im europäischen Vergleich ist die Steuerquote in Deutschland – jedenfalls „for the time being“, also im Augenblick – laut einer OECD-Statistik weit unterdurchschnittlich. Nur in der Slowakei ist die Steuerquote noch niedriger als bei uns. – Das ist Fakt. Übrigens befindet sich Deutschland danach auch mit Blick auf die Steuerund Abgabenquote ungefähr im Mittelfeld. Mein Standpunkt, den ich auch öffentlich immer vertreten habe, ist, dass gilt, was im Koalitionsvertrag festgelegt worden ist. Nach Lage der Dinge hat das eine Steuerquote zur Folge, die in etwa im langfristigen Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland liegen dürfte, also zwischen 22,5 und 23 Prozent. Über weitere Steuererhöhungen reden wir nicht. In dem Augenblick, in dem man den Denkfehler begeht, die Abschaffung von Steuerprivilegien mit Steuererhöhungen gleichzusetzen, befindet man sich in einer Argumentationsfalle, in der Sie offenkundig stecken. Für uns hat die Beseitigung von Steuerprivilegien etwas mit größerer Steuergerechtigkeit zu tun, weil die meisten Möglichkeiten bei der Gestaltung der steuerlichen Bemessungsgrundlage nicht von der allein erziehenden Verkäuferin genutzt werden, sondern eher von Angehörigen der oberen Einkommenskategorien. Insofern hat das aus unserer Sicht nichts mit Steuererhöhungen zu tun, sondern mit Steuervereinfachung und Steuergerechtigkeit. Das sage ich wohl wissend, dass eine ganze Reihe dieser Maßnahmen auch Bürgerinnen und Bürger trifft, die erkennbar nicht zum oberen Einkommensdrittel in der Bundesrepublik Deutschland gehören. Fazit: Die Maßnahmen, die die Koalition in ihren Verhandlungen beschlossen hat – im Wesentlichen die Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Versicherungsteuer, d R d S d a g g b m s k g S n w w l ü E H m 3 d a D d n d z n s a n w f l l B l c s m w f r 3 J 3 (C (D ie Einführung eines „Balkons“ bei der so genannten eichensteuer, also bezüglich der Spitzenverdiener, und ie Abschaffung von Steuersubventionen –, haben eine teuerquote zur Folge, die ich für vertretbar halte und ie auch im internationalen Vergleich vertretbar ist. Herr Kollege Thiele, ich nehme Ihre Wortmeldung uf, gehe aber nach der Reihenfolge der Wortmeldunen. – Als Nächster hat sich Jürgen Koppelin zu Wort emeldet. Herr Minister, ich möchte einmal nachfassen. Sie ha en davon gesprochen, dass Sie Einsparungen vornehen. Wenn ich mir den Haushaltsentwurf 2006 an chaue, kann ich aber, was sein Gesamtvolumen angeht, eine großen Veränderungen im Vergleich zu den verangenen Jahren erkennen. Wie Sie gesagt haben, sparen ie angeblich 34 Milliarden Euro ein. Sie nehmen aber eue Schulden in Höhe von 38 Milliarden Euro auf, obohl Sie zusätzliche Steuereinnahmen haben und noch eitere zu erwarten sind. Ich frage Sie: An welchen Stel en haben Sie eigentlich gespart? Das ist im Haushalt berhaupt nicht zu erkennen. Sie haben vorhin erklärt, Sie hätten 34 Milliarden uro eingespart; ich wiederhole das. Dennoch bleibt das aushaltsvolumen fast gleich hoch. Darüber hinaus nehen Sie zusätzliche Schulden in der Rekordhöhe von 8 Milliarden Euro auf. Wollen Sie uns trotzdem sagen, ass Sie gespart haben? Wenn dem so wäre, müssten Sie uf der anderen Seite immense Ausgaben getätigt haben. as sollten Sie dann aber auch sagen. Wäre es nicht an er Zeit, dass auch die Bundesregierung einmal darüber achdenkt, die Steuern radikal zu senken – das haben anere übrigens schon getan –, um nicht nur Arbeitsplätze u sichern und zu schaffen, sondern auch Steuermehreinahmen zu erzielen? Herr Koppelin, wenn Sie ein solches Vorgehen vor chlagen, dann müssen Sie dem deutschen Publikum uch erklären, wie die damit verbundenen Mindereinahmen von 40, 50 oder 60 Milliarden Euro refinanziert erden sollen, ohne dass die Regelgrenze unserer Ver assung überschritten und das Maastrichtkriterium veretzt wird. Das können Sie nicht. Solche Einnahmeveruste kann sich die öffentliche Hand – nicht nur der und, sondern auch die Länder und Kommunen – nicht eisten. Das, was Sie gesagt haben, sind Wolkenkukucksheime; das wissen Sie. Als Opposition kann man olche Forderungen erheben. Aber als Regierung wird an das nicht durchsetzen können, wenn man verantortlich Finanzpolitik macht. Die Zahlen, um die es geht, sind Ihnen schon geläuig. Aber ich nenne sie gerne noch einmal: Die Einspaungen erstrecken sich in dieser Legislaturperiode auf 4 Milliarden Euro. Die Tatsache, dass wir in diesem ahr bei der Nettokreditaufnahme einen Sprung von 1 auf 38 Milliarden Euro machen werden, hat im Bundesminister Peer Steinbrück Wesentlichen mit dem vorsätzlichen Ziel bzw. dem politischen Beschluss der Bundesregierung zu tun – was wir machen, ist immer vorsätzlich und nicht fahrlässig –, ein Stabilitätsund Wachstumsprogramm aufzulegen. Der Löwenanteil der Differenz zwischen 38 und 31 Milliarden Euro ist auf die ersten Maßnahmen zurückzuführen, die die Bundesregierung ergriffen hat, um Beschäftigung und Wachstum in Deutschland zu unterstützen; Sie alle kennen die fünf Säulen, auf denen dieses Programm basiert. Außerdem steigen in diesem Jahr die Aufwendungen für die Arbeitsmarktpolitik. Ferner werden die nach der mittelfristigen Finanzplanung meines Vorgängers eingeplanten Einmaleffekte als Ergebnis der Koalitionsverhandlungen anders verteilt, als in der Vorlage vom Juni letzten Jahres vorgesehen. – So kommt dieser Betrag zustande. Sie wissen das auch. Ich habe mich aber gefreut, dass ich Ihnen das noch einmal habe darstellen dürfen. Die nächste Frage hat die Kollegin Margareta Wolf. Margareta Wolf GRÜNEN)





(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603400200
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603400300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603400400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603400500
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1603400600




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603400700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603400800
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603400900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603401000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603401100

Herr Minister, ich möchte an das anknüpfen, was Herr
Koppelin Sie gerade gefragt hat. Wir haben heute der
Presse entnommen, dass man in Ihrem Hause davon aus-
geht, dass die Mehrausgaben infolge der Langzeitar-
beitslosigkeit auf 5 Milliarden Euro steigen werden. Das
hieße, dass Sie einen Haushalt mit einer Neuverschul-
dung von 40 Milliarden Euro vorlegen müssten. Inwie-
weit können Sie diese Meldung der „FTD“ bestätigen?

Ich habe noch eine Frage, die unmittelbar damit zu-
sammenhängt. In welchem Verhältnis werden die Ein-
nahmen, die Sie durch die Reichensteuer erzielen, zu den
volkswirtschaftlichen Folgen, gerade was den Bereich
der Geringqualifizierten angeht, stehen? Wird die Erhö-
hung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte nicht zu
einem Rückgang der Beschäftigung im Handwerk und
zu einer Ausweitung der Schwarzarbeit führen, somit
auch negative Auswirkungen auf die Sozialkassen haben
und letztlich wegen der gestiegenen Zahl der Langzeitar-
beitslosen eine höhere Belastung des Bundes bedeuten?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603401200

Frau Wolf, ich werde inzwischen täglich mit Zahlen

konfrontiert, zu denen ich nicht Stellung nehmen kann.
Viele dieser Zahlen, die teilweise durch Indiskretion an
die Presse gelangt sind, sind Horrorzahlen oder stellen
lediglich Zwischenstände dar; ich nenne sie „Wasser-
stände“. Ich habe es mir abgewöhnt, solche Zahlen zu
kommentieren, weil ich gerne auf der Basis gesicherter
Zahlen operiere.

Beispielsweise zur Entwicklung der Einnahmen in
diesem Jahr, worüber öffentlich viel spekuliert wird,
kann ich Ihnen noch keine gesicherten Zahlen nennen.
Einige haben sich als Steuerschätzer einen Namen ge-
macht und sind bereits im März mit Zahlen an die Öf-
fentlichkeit getreten, die den Eindruck vermittelt haben,
als ob ich Goldtaler, die vom strahlenden Himmel herab-

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(C (D allen, mit einer Schürze auffangen könnte. Das würde ch natürlich gerne tun, aber das ist leider nicht meine unktion. Andere sprechen von explosionsartig oder xponentiell wachsenden Ausgabenposten. – Zwei oder rei Monate lassen sich nicht ohne weiteres auf das anze Jahr hochrechnen. Es gibt Risiken; das sage ich it Blick auf die Rentenversicherung und die Arbeitsarktpolitik. Ich will Ihnen nichts verheimlichen; aber rlauben Sie mir, dass ich sage: in welcher Größenordung, wird sich ergeben. Die Bundesregierung wird geensteuern müssen. Sie wird sich damit beschäftigen nd ihre Vorschläge dem Parlament vorlegen. Was die Operationen auf der Einnahmeund auf der usgabenseite betrifft, bitte ich, zu unterscheiden. Wir rauchen zur Konsolidierung dieses öffentlichen Hausaltes Mehreinnahmen. Auf die Gefahr hin, dass ich mir en Mund fusselig rede: Die Vorstellung, wir könnten iesen Haushalt allein durch Sparen konsolidieren, ist in Irrtum. Die Diskussion würde uns intellektuell einen eichten Schub nach vorne bringen, wenn wir uns endich auf diese Erkenntnis einigen könnten. Sie alle wisen, dass wir nicht allein durch Sparen aus der Klemme erauskommen. Die öffentlichen Haushalte sind chroisch unterfinanziert. Der Bundeshaushalt und viele änderhaushalte sind in den letzten Jahren auf der Ausabenseite nicht gewachsen; es ist verantwortungsvoll ewirtschaftet worden. Wenn Sie mir nun nahe legen, ch müsse wegen ihrer unabweisbar negativen Effekte uf die Mehrwertsteuererhöhung verzichten, müssen Sie ir auch die Frage beantworten, was ich stattdessen ma hen soll, ohne dass volkswirtschaftliche Parameter wie achstum und Beschäftigung ebenso negativ berührt erden. Wenn ich, wie es die FDP gerne hätte, an die Transerzahlungen heranginge, würde die Binnennachfrage in eutschland negativ tangiert; denn das beträfe gerade ie Bevölkerungsgruppen, die eine Sparquote von null aben, zum Beispiel Rentnerinnen und Rentner. Daselbe gilt für Ihr etwas defensiveres Insistieren, ich solle on der Mehrwertsteuererhöhung Abstand nehmen. ann würden im nächsten Jahr 17 Milliarden Euro im undeshaushalt fehlen. Niemand beantwortet mir die rage, wo die herkommen sollen, ohne dass gegen die egelgrenze des Art. 115 Grundgesetz und das aastrichtkriterium verstoßen wird. Sie wären doch die rsten Kritiker meiner Person, wenn ich diese beiden renzen nicht einhalten würde. Dann wüsste ich genau, ie die nächste Fragestunde abliefe. Vor diesem Hintergrund habe ich manchmal den Einruck, dass die haushaltsund finanzpolitische Debatte it Blick darauf, was notwendig ist, häufig nicht sehr onzise ist, nämlich auf der einen Seite konsolidieren nd auf der anderen Seite Impulse geben zu müssen. Zur Besteuerung der Spitzenverdiener. Mir ist beusst, dass das vom Volumen her kein Urknall ist, der lle Probleme löst. Aber die deutschen Bürgerinnen und ürger haben die Erwartung, dass Spitzenverdiener in er Bundesrepublik Deutschland ihre Beiträge leisten üssen und dass wir Maßnahmen hierzu treffen. Auf rund der verfassungsrechtlichen Problematik konnte Bundesminister Peer Steinbrück ich das nicht in der Höhe durchsetzen, die ich für richtig halte. Um es offen zu sagen: In diesem Punkt habe mich in den Koalitionsverhandlungen nicht durchsetzen können. Ich war für andere Einkommensgrenzen; ich hätte 125 000 Euro für Ledige und 250 000 Euro für Verheiratete für angemessen gehalten. Aber das ist das Ergebnis der Erörterungen zwischen den Koalitionspartnern, das man zu respektieren hat. Vielen Dank. – Das Fragerecht geht jetzt an den Kol legen Otto Bernhardt. Herr Minister, Sie stimmen mir sicherlich zu, wenn ich sage, dass die Zusatzbesteuerung in Höhe von 3 Prozentpunkten kein entscheidender Beitrag zur Sanierung der öffentlichen Finanzen ist, sondern dass die Beweggründe dafür eher anderer Natur sind. Das ist aber ein anderes Thema. Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie, ähnlich wie wir, einen sehr engen Zusammenhang zwischen dieser zusätzlichen Besteuerung in Höhe von 3 Prozentpunkten und der Unternehmensteuerreform sehen? Ist das der Grund, warum Sie sagen, die Bundesregierung werde noch vor der Sommerpause Eckpunkte zur Diskussion stellen? In welcher Form – ich habe das nicht richtig verstanden – soll das passieren: im Plenum des Bundestages oder im Finanzausschuss? Das wäre ein sehr enger Zeitraum. Wenn ich es richtig sehe, haben wir Ende Juni die letzte Plenarwoche. Das hieße, dass wir für die Erarbeitung der Eckpunkte nur noch wenige Wochen Zeit hätten. Sehe ich das richtig? Das ist richtig. Aber es ist nicht beabsichtigt – kürz lich sind Rücksprachen hierzu zwischen der Regierung und den Fraktionsspitzen erfolgt –, dass Sie vor der Sommerpause eine beratungsfähige Unterlage bekommen. Die beiden Koalitionsfraktionen und die anderen Fraktionen des Hohen Hauses werden in Kenntnis gesetzt, in welche Richtung die Bundesregierung bei ihrer konzeptionellen Erarbeitung einer Unternehmensteuerreform marschiert. Sie haben in der Tat Recht: Diese Unternehmensteuerreform hat natürlich einen Bezug zu dem, was wir heute debattieren, nämlich zum Spitzensteuersatz bei privaten Einkünften. Mit Blick darauf stellt sich zum Beispiel die Frage, wie wir zukünftig mit Personengesellschaften und Alleinunternehmern umgehen, oder auch, zu welchem System wir bei der Besteuerung von Unternehmen auf der einen Seite – zum Beispiel durch Stärkung der Eigenkapitalbasis, was erwünscht ist – und von Unternehmern auf der anderen Seite, die, soweit sie erwirtschaftete Gewinne nicht thesaurieren, sondern in ihre privaten Einkünfte überführen, kommen. Insofern gibt es Bezüge, die aber innerhalb des nächsten Jahres ohnehin geklärt werden. Ein erster Beitrag wird die Formulierung dieser Eckpunkte sein. Dass das Ziel ehrgei z U g i I i r w g g f v w z t w d z R T t d r g w s c 5 f f z d d i g (C (D ig ist und mein Ressort durch diese Arbeit auf höchste mdrehungszahlen kommen wird, ist richtig. Vielen Dank. – Nächste Frage, Carl-Ludwig Thiele. Sehr geehrter Herr Minister, Sie haben gerade davon esprochen, dass die finanzpolitische Diskussion nicht mmer sehr konzise sei. Das Wort kenne ich noch nicht. ch werde es nachschlagen; ich lerne gerne dazu. Man muss aber feststellen, dass die Begehrlichkeiten mmer größer sind als das Machbare. Das ist die Erfahung, die ein jeder Finanzminister macht. Umso mehr ar ich allerdings erstaunt, als Sie am Montag im „Spieel“ erklärten: Fünf Euro zusätzliches Kindergeld bedeuten eine Zusatzausgabe für den Staat von rund einer Milliarde Euro pro Jahr. Könnte eine solche Summe nicht besser für eine kostenlose Kinderbetreuung statt für eine individuelle Zuwendung – für viele kaum spürbar – verwendet werden? Ich kenne niemanden, der eine Erhöhung des Kindereldes um 5 Euro fordert. Wenn der Finanzminister ragt, ob wir nicht auf eine nicht geforderte Erhöhung erzichten könnten, um etwas Neues zu finanzieren, ürde ich das in gewisser Form als nicht konzise be eichnen. Also wissen Sie doch, was der Begriff bedeutet. Nein. Aber ich sehe nach. Diese Bemerkung hatte nichts mit der Tagespolitik zu un, weil ich dachte, dass Politiker gelegentlich auch etas über die Tagespolitik Hinausgehendes formulieren ürfen. Der dahinter stehende Grundgedanke, den ich ur Debatte stelle – ich behaupte nicht, dass ich in allem echt habe –, lautet: Ist ein vornehmlich auf individuelle ransferzahlungen gerichtetes deutsches soziales Sys em auf Dauer richtig? Oder sollte man nicht versuchen, iese Mittel zu verwenden, um Menschen chancengeecht den Zugang zu Bildung und zu Betreuungsleistunen zu eröffnen? Anders ausgedrückt: Die 5 Euro – das ar nur ein Beispiel – sind für viele Menschen – wenn ie nicht gerade zwei Schachteln Zigaretten am Tag rauhen – wahrscheinlich gar nicht spürbar. Das heißt, diese Euro mehr Kindergeld haben keinerlei Steuerungsef ekt. Wenn man mit diesem Geld – das addiert sich auf ast 1 Milliarde Euro – kostenfreie Kindergärten finanieren würde – insgesamt müsste man 2,5 bis 3 Milliaren Euro dafür haben –, könnte das Steuergeld im Sinne er Familienförderung und der Betreuung von Kindern, nsbesondere bei Alleinerziehenden, effizienter und zielenauer eingesetzt werden. Bundesminister Peer Steinbrück Dieses Thema ist nicht tagesaktuell, aber ganz irrelevant ist es auch nicht. Eines Tages wird das Hohe Haus im Rahmen des Berichts über das Existenzminimum auch die Kinderfreibeträge debattieren. Wenn es um die Kinderfreibeträge geht, debattiert man automatisch auch darüber, ob das Kindergeld davon berührt sein könnte. – Das behaupte ich auch nicht. Sie wissen aber, dass die Kinderfreibeträge erhebliche Entlastungswirkungen für diejenigen haben, die sich in der Progressionszone weiter oben befinden, also mehr verdienen – wie die meisten von uns –, weshalb sich automatisch die Frage nach der Anpassung des Kindergeldes für diejenigen stellt, die sich in dieser Progressionszone ganz unten befinden, also weniger verdienen. Nach den Gleichbehandlungsgrundsätzen müsste dann eventuell beim Kindergeld nachjustiert werden und dann haben wir es plötzlich wieder mit einer Debatte über 5, 10 oder 15 Euro mehr Kindergeld zu tun. 15 Euro mehr Kindergeld entsprächen insgesamt ungefähr 3 Milliarden Euro. Ich wüsste, was man mit diesen 3 Milliarden Euro für die Kinderbetreuung in der Bundesrepublik Deutschland tun könnte. Vielen Dank. – Die nächste Frage hat die Kollegin Margareta Wolf. Margareta Wolf GRÜNEN)





(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603401300
Otto Bernhardt (CDU):
Rede ID: ID1603401400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603401500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603401600
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1603401700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603401800
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1603401900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603402000




(A) )


(B) )


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Nicht zwingend!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603402100

Herr Minister, ich habe noch eine Frage zur Reichen-
steuer – vielleicht habe ich das nicht mitbekommen –:
Was passiert mit den Gewinnen der Unternehmen, die
nicht reinvestiert werden? Fallen sie auch unter die Rei-
chensteuer oder ist die gewerbliche Wirtschaft generell
davon ausgenommen?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603402200

Das hat mit der Reichensteuer nichts zu tun. Sie be-

ziehen sich auf eine Bemerkung, die ich vorauseilend
bezogen auf das Konzept einer Unternehmensteuerre-
form gemacht habe, nämlich auf die Frage, wie wir mit
einbehaltenen und ausgeschütteten Gewinnen umgehen.
Diese Frage beantworte ich Ihnen gerne, wenn unser
Konzept steht.

Bezogen auf die Reichensteuer gilt, dass Einkünfte
aus Gewerbe sowie aus freiberuflicher und forst- und
landwirtschaftlicher Tätigkeit von diesem dreiprozenti-
gen „Balkon“ ausgeschlossen sind, um verfassungs-
rechtliche Probleme zu vermeiden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603402300

Die nächste Frage hat der Kollege Volker Wissing.


Dr. Volker Wissing (FDP):
Rede ID: ID1603402400

Herr Minister, können Sie ausschließen, dass es im

Rahmen der geplanten Gesundheitsreform zu weiteren
Steuererhöhungen kommt?

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(C (D Ich werde einen Teufel tun, irgendetwas auszuschlie en. ine solche Frage höre ich häufig. Wenn Steinbrück agt, er sei kein Vegetarier, dann lautet die Überschrift: teinbrück schließt nicht aus, Hundefutter zu essen. – as ist eine Fangfrage. Beim besten Willen: Wir sind mitten in diesen Debat en. Sie kennen die eine oder andere Einlassung von mir, nd zwar auch über die Tagespolitik hinaus. Ich glaube, ass die Finanzierung des deutschen sozialen Sicheungssystems, vornehmlich durch Abgaben, eines der roßen Probleme ist, die wir haben. Die skandinavischen ysteme sind sehr viel robuster, weil sie sehr viel stärker teuerfinanziert sind, nämlich im Verhältnis 70:30. Bei ns ist es fast umgekehrt. Eine Debatte über eine sukzesive Umorientierung auf eine Steuerfinanzierung wird an aber nur führen können, wenn man gleichzeitig die ozialversicherungsabgaben und damit die Lohnzusatzosten senkt. Das wäre ein Beitrag zur Absenkung der ruttoarbeitskosten in Deutschland und auch ein wichtier Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen auf dem rbeitsmarkt. Darüber würde ich mit Ihnen allen aber ganz gerne olide debattieren. Ich möchte nicht aus der Hüfte schieen, was zu Missverständnissen führen könnte. Am nde stünde dann die Überschrift: Steinbrück für Steuerrhöhungen. – Wir wissen ja, wie dieser Prozess läuft. Die nächste Frage hat Jürgen Koppelin. Herr Minister, da Sie auch heute immer wieder auf ie Kritik der Opposition eingegangen sind und sie komentiert haben – das ist auch völlig in Ordnung –, öchte ich die Gelegenheit nutzen, zu fragen, ob Sie uns uch einmal einen Kommentar zu der Kritik an Ihrer Poitik abgeben können, die aus Ihren eigenen Reihen, zum eispiel von Frau Nahles, kommt. Das würde uns sicher ich interessieren. Das ist so ähnlich wie bei der FDP. Es ist doch klar: In iner so großen Partei wie der FDP gibt es unterschiedlihe Auffassungen. Diese gibt es auch bei der SPD. Gibt es zu diesem Themenbereich weitere Fragen an en Bundesminister? – Gibt es Fragen zur heutigen Kainettssitzung außerhalb dieses Themenbereiches? – Das st nicht der Fall. Gibt es über die Kabinettssitzung hiaus allgemeine Fragen? Auch das ist nicht der Fall. Herr Bundesminister Steinbrück, ich darf mich vielals bedanken, dass Sie persönlich Rede und Antwort estanden haben. Es ist nicht immer üblich, dass die Miister selber erscheinen. Ich freue mich darüber, dass Sie ekommen sind. Wir sind damit am Ende der Regierungsbefragung. Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/1374, 16/1402 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Nr. 10 Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringlichen Fragen der Abgeordneten Josef Winkler und Volker Beck auf Drucksache 16/1402 auf. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter Altmaier zur Verfügung. Ich rufe die erste dringliche Frage des Kollegen Josef Winkler auf: Sind für die von der Innenministerkonferenz, IMK, am 5. Mai 2006 beschlossenen Einbürgerungskurse Änderungen des Staatsangehörigkeitsgesetzes erforderlich und, wenn ja, kann die Bundesregierung zusagen, einen Gesetzentwurf erst dann vorzulegen, wenn ein entsprechendes Konzept des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vorliegt? P Herr Kollege Winkler, so wie die Einbürgerungskurse von der IMK beschlossen worden sind, ist es in der Tat nicht unwahrscheinlich, dass auch Änderungen des Staatsangehörigkeitsgesetzes notwendig werden. Eine endgültige Aussage – das werden Sie verstehen – ist allerdings erst dann möglich, wenn die länderoffene Arbeitsgruppe unter Federführung des Freistaates Bayern getagt und ihre Vorschläge vorgelegt hat. Zusatzfrage? Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603402500

(Heiterkeit bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603402600
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603402700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603402800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603402900




(A) )


(B) )

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603403000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603403100

Herr Staatssekretär, hat die Arbeitsgruppe einen kon-
kreten Ablaufplan vereinbart, dem Sie sich unterordnen
werden?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603403200


Herr Kollege Winkler, wir reden hier nicht von Unter-
oder Überordnung. Es wird wahrscheinlich so sein, dass
die Arbeitsgruppe zügig, aber ohne übertriebene Hast
ihre Vorschläge vorlegen wird. Im Anschluss daran hat
die Bundesregierung darüber zu entscheiden, ob gesetz-
geberischer Handlungsbedarf besteht. Dann ist es selbst-
verständlich Aufgabe der Bundesregierung, einen ent-
sprechenden Gesetzentwurf vorzulegen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603403300

Eine weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Winkler.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Danke, Herr Präsident. – In welchem rechtlichen und
konzeptionellen Verhältnis sollen die Einbürgerungs-
kurse, die beschlossen worden sind, zu den bereits statt-
findenden Orientierungskursen, wie sie im Aufenthalts-
gesetz vorgesehen sind, stehen?

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(C (D P Das betrifft die von Ihnen gestellte zweite dringliche rage, die ich gleich beantworten werde. Es ist aber so, ass diese Orientierungskurse zunächst einmal nichts it Einbürgerung, sondern mit Integration zu tun haben. ier geht es um die Frage der Einbürgerung, das heißt m den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit. Die oraussetzungen dafür sind in dem entsprechenden Geetz geregelt. Die Arbeitsgruppe der Innenministerkonerenz wird sich in allererster Linie mit diesen Fragen eschäftigen. Vielen Dank. – Ich rufe die zweite dringliche Frage es Kollegen Winkler auf: Welche inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben will das Bun desministerium des Innern dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für das von der IMK angeforderte Konzept für die Einbürgerungskurse bzw. für die geplante Einbürgerungsfibel geben? P Herr Kollege Winkler, die vorgeschlagenen Einbürge ungskurse sollen auf den Orientierungskursen im Rahen der Integrationsverordnung aufbauen. Das heißt, iese Vorarbeiten können wir heranziehen. Inhaltliche nd zeitliche Vorgaben werden sich an diesen Kursen rientieren. Auch hier gilt, dass konkrete inhaltliche und eitliche Aussagen und auch Anforderungen an das AMF erst dann formuliert werden können, wenn die orschläge der länderoffenen Arbeitsgruppe bekannt ind. Zusatzfrage? Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603403400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603403500
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603403600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603403700
Ich habe die Frage, ob Sie in der Konferenz bereits

arüber gesprochen haben, ob einbürgerungswillige Per-
onen an der Finanzierung dieser Kurse beteiligt werden
ollen und, wenn ja, in welchem Umfang dies geschehen
oll und welche Position die Bundesregierung dazu ver-
ritt.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603403800

Es gab zu dieser Frage eine gewisse Berichterstattung

n den Medien. Endgültige Entscheidungen werden aber
rst dann getroffen, wenn die Arbeitsgruppe ihre Vor-
chläge vorgelegt hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603403900

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Nein.






(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603404000

Die beiden dringlichen Fragen des Kollegen Volker

Beck sollen auf seinen Wunsch hin schriftlich beantwor-
tet werden. Wir kommen damit zu den Fragen, die in der
üblichen Reihenfolge beantwortet werden, und zwar zu-
nächst zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums
für Gesundheit.

Die Frage 1 des Abgeordneten Uwe Schummer wird
schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
heit. Die Frage 2 der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl
soll ebenfalls schriftlich beantwortet werden.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Bildung und Forschung. Zur Beant-
wortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatsse-
kretär Andreas Storm zur Verfügung.

Wir kommen zu Frage 3 der Kollegin Cornelia
Hirsch:

Wann wird die neu eingerichtete Arbeitsgruppe zum
Hochschulpakt erste Ergebnisse vorlegen und in welcher
Form wird die Bundesregierung das Parlament in die laufen-
den Beratungen einbeziehen?

Frau Hirsch ist anwesend. – Bitte schön, Herr Staats-
sekretär.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603404100


Frau Kollegin Hirsch, Ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Ebenso wie in der Vergangenheit wird die Bundes-
regierung das Parlament über politische Ergebnisse von
Bund-Länder-Verhandlungen selbstverständlich unter-
richten. Ablauf und Zeitplan der Verhandlungen werden
derzeit zwischen Bund und Ländern konkretisiert und
sind daher noch nicht festgelegt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603404200

Ihre Zusatzfrage, Frau Hirsch. – Bitte.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603404300

In der Pressemitteilung vom BMBF gab es aber

durchaus schon einige Ankündigungen. Man hat sich un-
ter anderem darauf verständigt, ein nachfrageorientiertes
Angebot an Studienplätzen sichern zu wollen. Ich
möchte in diesem Zusammenhang gezielt nachfragen,
inwieweit es Diskussionen darüber gegeben hat, ob sich
das Vorhaben nur auf ausreichende Kapazitäten im Rah-
men des sechssemestrigen Bachelorstudiums beziehen
soll oder ob es auch darum gehen soll, ein volles Stu-
dium sicherzustellen, was auch den Zugang zum Master-
studium umfasst.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603404400


Frau Abgeordnete Hirsch, man hat sich bei der Bund-
Länder-Tagung am 2. Mai auf vier Schwerpunkte ver-
ständigt, nämlich erstens auf die Schaffung des von Ih-
nen angesprochenen nachfragegerechten Angebots an
Studienplätzen in den nächsten Jahren vor dem Hinter-

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(C (D rund des zu erwartenden Anstiegs der Studierendenzahen und zweitens – das sind die beiden Punkte, die etwas it den Kapazitäten zu tun haben – darauf, den von Ih en angesprochenen Prozess der Modernisierung der ochschulausbildung im Zusammenhang mit den An orderungen von Bologna – Stichwort „Bachelor und aster“ – voranzubringen. Drittens soll die Qualität der niversitären Forschung und Lehre nachhaltig gestärkt erden; das ist ja eine Daueraufgabe. Viertens soll die inanzierung der Forschung gesichert und ausgebaut erden. Dabei soll im Rahmen des staatlichen Beitrags ur Erreichung des Ziels, bis zum Jahr 2010 3 Prozent es Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwickung aufzuwenden, der Staatsanteil der Forschungsfördeung auf 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht erden. Mit diesen Maßnahmen werden Bund und Länder im ahmen des Hochschulpaktes die Forschung an den niversitäten stärken. Auf diese Schwerpunkte hat man ich verständigt. Weitere Zusatzfrage. Sie haben damit meine Nachfrage noch nicht voll tändig beantwortet. Mir ging es darum, inwieweit die chaffung eines nachfragegerechten Angebots an Studinplätzen ein klares Bekenntnis dazu beinhaltet, dass an den Zugang zum Masterstudium öffnen will, um eutlich zu machen, dass ein nachfragegerechtes Angeot an Studienplätzen nicht nur ein Kurzzeitstudium für ie Masse bedeutet, sondern auch die Möglichkeit des ugangs zum Masterstudium umfasst. A Frau Abgeordnete Hirsch, die beiden von mir zuerst enannten Punkte, nämlich zum einen der Anstieg der tudierendenzahl – Prognosen der KMK beispielsweise ehen von einem Anstieg von 25 Prozent bis 2012 aus – nd zum anderen die Umsetzung des Bolognaprozesses it den Vorgaben für die Studiendauer sowohl beim Ba helorals auch beim Masterstudiengang, sind Gegentand der Beratungen über den Hochschulpakt. Ich kann hnen aber noch keine weiter gehenden Ergebnisse schilern, weil diese Beratungen erst begonnen haben. Die truktur der Umstellung auf Bachelorund Masterstudingänge hängt natürlich auch davon ab, wie sich die ahl der Studierenden in diesem und im nächsten Jahrehnt entwickeln wird. Dann kommen wir zu Frage 4 der Kollegin Hirsch: Welches sind die „verschiedenen Maßnahmen und Initiativen“, die die Bundesregierung nach eigener Aussage durchführt, um geschlechtsspezifische Diskriminierung im Bereich der beruflichen Bildung abzubauen (siehe Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke „Gestaltung des neu errichteten Innovationskreises für Berufliche Bildung im Bundesministerium für Bildung und Forschung“ auf Bundestagsdrucksache 16/1380)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603404500
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603404600
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603404700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603404800






(A) )



(B) )

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603404900


Frau Kollegin Hirsch, ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Ziel ist, das eingeschränkte Berufswahlspektrum
von jungen Frauen zu erweitern, die Rahmenbedingun-
gen zur Vereinbarkeit von Familienpflichten und Ausbil-
dung zu verbessern sowie die Genderkompetenz von
ausbildendem Personal zu fördern. Die Bundesregierung
hat zahlreiche Maßnahmen insbesondere in Zusammen-
arbeit mit der Wirtschaft initiiert, um jungen Frauen in
technischen und in naturwissenschaftlichen Berufen
neue Chancen zu eröffnen. Als Beispiel nenne ich den
vor kurzem stattgefundenen Girls’ Day, bei dem sich
mehr als 500 000 Mädchen der Klassen 5 bis 10 in Un-
ternehmen und Forschungseinrichtungen über frauenun-
typische Berufe informieren konnten, das Projekt „idee-
it“, bei dem sich Mädchen in unterschiedlichen Veran-
staltungen Zugang zu IT-Berufen verschaffen können,
oder „Job Lab“, ein Computerspiel, das als Entschei-
dungshilfe bei der Berufsfindung dient. Die Novelle zum
Berufsbildungsgesetz berücksichtigt die Situation von
Erziehenden und jungen Menschen, die pflegebedürftige
Angehörige betreuen. Ausbildung ist in diesem Zusam-
menhang nunmehr auch in einer Teilzeitform möglich.

Um den Gender-Mainstreaming-Prozess in der beruf-
lichen Bildung voranzubringen, hat die Bundesregierung
Projekte zur Unterstützung von Multiplikatorinnen und
Multiplikatoren gefördert. Dort entwickelte Lehr- und
Lernmedien für Ausbilderinnen und Ausbilder zeigen,
wie Gender-Mainstreaming und eine geschlechterorien-
tierte Didaktik in pädagogisches Handeln umgesetzt
werden können. Dieser Gender-Mainstreaming-Prozess
in der beruflichen Bildung lässt sich allerdings nicht po-
litisch verordnen. Die Berufswahlfreiheit ist schließlich
verfassungsrechtlich mit Grundrechtsstatus verankert.
Insofern sind nachhaltige Veränderungen im Berufs-
wahlverhalten und das Aufbrechen geschlechtsspezifi-
scher Präferenzen in der Berufswahl nicht alleine durch
den Staat zu erreichen, sondern nur durch die Einbin-
dung aller relevanten Beteiligten sowie durch eine
breite, frühzeitige und geschlechtsoffen angelegte Be-
rufsberatung und Berufsorientierung.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603405000

Ihre erste Zusatzfrage, Frau Hirsch.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603405100

Wenn Sie so viel Wert darauf legen, alle einzubezie-

hen und umfassend darüber zu diskutieren, wie die Situ-
ation verbessert werden könnte, dann stellt sich umso
dringender die Frage, warum das Thema „geschlechts-
spezifische Diskriminierung“ nicht explizit als Tages-
ordnungspunkt auf die Agenda des neu eingerichteten
Innovationskreises für Berufliche Bildung gesetzt wor-
den ist. Es wäre doch eine ausgezeichnete Gelegenheit
gewesen, die von Ihnen angesprochene Diskussion dort
zu führen und zu schauen, welche strukturellen Weiter-
entwicklungen notwendig sind, um die bestehende Dis-
kriminierung zu beseitigen.

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(C (D A Frau Abgeordnete Hirsch, Sie irren, wenn Sie meinen, ies sei dort kein Thema. Auch dieser Punkt ist Gegentand der Diskussion im Innovationskreis für Berufliche ildung. Ich darf im Übrigen darauf verweisen, dass neen Frau Bundesministerin Dr. Schavan von den 6 berufenen Experten vier Frauen sind. Die angesprohene Thematik wird im Rahmen der Sitzungen dieses nnovationskreises, die in etwa auf einen Zeitraum von nderthalb Jahren terminiert sind, ebenfalls behandelt. Zweite Zusatzfrage. Wann sind denn erste Ergebnisse zu erwarten und wie oll die Einbeziehung des Parlaments – ähnlich wie bei er Frage zum Hochschulpakt – erfolgen? A Frau Abgeordnete Hirsch, der Innovationskreis für erufliche Bildung ist zuallererst ein Gremium zur Beraung der Bundesministerin. Es sind mehrere Themenblöke vereinbart. Sobald sich Handlungsbedarf aufgrund er Ergebnisse der Beratungen dieses Expertengremims ergibt, werden wir unverzüglich das Parlament bzw. en zuständigen Ausschuss auf dem üblichen Weg hieüber unterrichten und gegebenenfalls parlamentarische nitiativen vorbereiten. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Die Frage 5 des Kollegen Addicks – Geschäftsbereich es Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenrbeit und Entwicklung – soll schriftlich beantwortet erden. Das Gleiche gilt für die Frage 6 der Kollegin Undine urth erin und des Bundeskanzleramtes. Die Fragen 7 und 8 der Kollegin Katja Kipping – Gechäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und oziales – werden zurückgezogen. Die Frage 9 des Abgeordneten Hans-Christian tröbele – Geschäftsbereich des Bundesministeriums der ustiz – soll schriftlich beantwortet werden. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zur eantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär eter Hintze zur Verfügung. ir kommen zur Frage 10 des Kollegen Jürgen oppelin: Teilt die Bundesregierung die Meinung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, dass Kernenergie preiswert zur Verfügung steht, international sogar ausgebaut wird und zur Reduzierung des Treibhauseffektes beiträgt P Herr Kollege Koppelin, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Innerhalb der Bundesregierung bestehen hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche Auffassungen. Eine Nachfrage, Herr Kollege Koppelin? – Bitte schön. Herr Staatssekretär, mir liegt eine Broschüre vor. In dieser Broschüre heißt es zum Schluss, dieses Magazin sei Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung. Ich zitiere aus diesem Magazin. Darin heißt es zur Atomkraft – Herr Gabriel hat das unterschrieben –: Sie ist keine Zukunftstechnologie, sondern hemmt Investitionen in effiziente und erneuerbare Energietechnologien. Sie erschwert den Umstieg auf ein modernes Energiesystem und blockiert Innovationen. (Beifall des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603405200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603405300
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603405400
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1603405500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603405600




(A) )


(B) )

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603405700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603405800
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603405900

Nun sagen Sie, die Haltung der Bundesregierung sei
nicht einheitlich. Wie kann denn ein Bundesminister ein
solches Magazin veröffentlichen? Ich wiederhole: Die-
ses Magazin ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Bun-
desregierung. Kann es sein, dass dieses Magazin nur ein
Teil der Öffentlichkeitsarbeit eines Teils der Bundes-
regierung ist? Oder wie darf ich es deuten, dass so viel
Geld in eine Broschüre gesteckt wird, die eine Mittei-
lung der Bundesregierung sein soll? Anders gefragt: Hat
Ihr Bundesminister überhaupt keinen Einfluss in dieser
Regierung?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603406000


Herr Abgeordneter, ich finde, die von Ihnen zitierte
Broschüre, die mir persönlich nicht bekannt ist, ist ein
schöner Beleg für die unterschiedlichen Auffassungen,
die in der Bundesregierung in dieser Frage herrschen.
Der Bundeswirtschaftsminister hat seinerseits seine Auf-
fassung dargelegt. Wenn ich es richtig sehe, kommt
diese der Ihren näher als die eben zitierte des Herrn Bun-
desumweltministers. Es gibt keine einheitliche Auffas-
sung der Bundesregierung zu dieser Frage.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603406100

Zweite Nachfrage, bitte.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603406200

Es ist zwar sehr freundlich von Ihnen, dass Sie das so

offen darlegen; man muss aber als Mitglied des Parla-
ments erwarten können, dass die Bundesregierung zu ei-
ner Entscheidung kommt. Können Sie andeuten, wer
sich von den beiden Bundesministern durchsetzen wird?

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(C (D P Herr Kollege Koppelin, die Koalitionsvereinbarung st die Grundlage der Politik der Bundesregierung. Ich ann sie Ihnen gerne vortragen, wenn es der Herr Präsient genehmigt: Zwischen CDU, CSU und SPD bestehen hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche Auffassungen. Deshalb kann die am 14. Juni 2000 zwischen Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmen geschlossene Vereinbarung und können die darin enthaltenen Verfahren sowie für die dazu in der Novelle des Atomgesetzes getroffene Regelung nicht geändert werden. Der sichere Betrieb der Kernkraftwerke hat für CDU, CSU und SPD höchste Priorität. In diesem Zusammenhang werden wir die Forschung zum sicheren Betrieb von Kernkraftwerken fortsetzen und ausbauen. CDU, CSU und SPD bekennen sich zur nationalen Verantwortung für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle und gehen die Lösung dieser Frage zügig und ergebnisorientiert an. Wir beabsichtigen, in dieser Legislaturperiode zu einer Lösung zu kommen. as ist die Grundlage für die Politik dieser Bundesregieung in dieser Legislaturperiode im Hinblick auf die ernkraft. Wir kommen zur Frage 11 des Kollegen Koppelin: Teilt die Bundesregierung die Meinung des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, dass der russische Energiekonzern Gasprom „derzeit auf einem hohen Ross“ sitzt P Herr Kollege Koppelin, ich beantworte Ihre Frage wie olgt: Die Situation auf dem weltweiten Gasmarkt ist gerägt durch eine steigende Nachfrage, neue Nachfrager nd geopolitische Risiken. Russland verfügt über 4 Prozent der Weltgasreserven. Gasprom hat eine heausragende Stellung auf dem Markt. Vor diesem Hinterrund ist die Äußerung von Bundesminister Glos zu vertehen. Nachfrage? – Bitte. Ich habe danach gefragt und Sie haben es jetzt erklärt, ass Bundesminister Glos gesagt hat, Gasprom sitze dereit auf einem hohen Ross. Das hat er jedenfalls in Jena rklärt. Es gab aber auch Äußerungen der Bundesregieung, dass es für wichtig gehalten werde, dass ein früheer Bundeskanzler dort Aufsichtsratsvorsitzender sei. ann es sein, dass dieser ehemalige Bundeskanzler zur eit auf einem hohen Ross sitzt? P Das entzieht sich meiner Kenntnis, Herr Kollege Koppelin. Eine weitere Nachfrage? – Bitte. Es sei doch so bedeutend gewesen – so ist das kom mentiert worden –, dass dieser ehemalige Bundeskanzler in den Aufsichtsrat gegangen und sogar Vorsitzender geworden sei. Das würde nämlich Einfluss auf die Versorgung Deutschlands mit Erdgas bedeuten. Nun aber erklärt Herr Minister Glos, Gasprom sitze zurzeit auf einem hohen Ross. Wie kann ich das in Einklang bringen? P Meiner Kenntnis nach hat der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder keinen Aufsichtsratssitz bei Gasprom und strebt einen solchen auch nicht an; vielmehr ist er in den Aufsichtsrat einer Gesellschaft zur Betreibung einer Pipeline eingetreten, die die Gasversorgung Deutschlands sicherstellt. Deswegen kann ich den von Ihnen vermuteten Widerspruch hier nicht bestätigen. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Wir kommen zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes. Zur Beantwortung der Fragen steht der Staatsminister Gernot Erler zur Verfügung. Wir beginnen mit der Frage 12 des Kollegen Dr. Karl Addicks: Wie beurteilt die Bundesregierung die derzeitige Situation im Westsaharakonflikt, nachdem die UNO angekündigt hat, die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien zukünftig aufzugeben, und die Lösung des Konflikts durch direkte Verhandlungen zwischen Marokko und der Polisario empfiehlt? Herr Kollege Addicks, die Bundesregierung unter stützt weiterhin alle Bemühungen der Vereinten Nationen, um auf Grundlage aller einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu einer friedlichen Lösung des Westsaharakonflikts zu gelangen. Wie in der Vergangenheit ist Deutschland bereit, so genannte gute Dienste zu leisten. Dies geschah schon 1996 bei der Rückführung der letzten Kriegsgefangenen aus Marokko oder bei der Freilassung von 101 marokkanischen Kriegsgefangenen der Polisario im Jahr 2002. Die Bundesregierung hat die deutliche Unterstützung für den Baker-Plan durch die einstimmig verabschiedete UN-Sicherheitsratsresolution 1495 vom 31. Juli 2003 begrüßt. Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 29. Januar 2004 einstimmig einen interfraktionellen Antrag mit dem Titel „Eine politische Lösung für den Westsaharakonflikt voranbringen – Baker-Plan unterstützen“. Mit diesem Antrag wurde die Bundesregierung aufgefor d v t B S s s i N s D – P S g z d w b m d n w h t v r p w g d 2 (C (D ert, den vom ehemaligen UN-Sondergesandten Baker orgeschlagenen Friedensplan zu unterstützen. Die Poliik der Bundesregierung steht im Einklang mit diesem undestagsbeschluss. Nachfrage, bitte, Herr Addicks. Sieht die Bundesregierung in Anbetracht der neuen ituation irgendwelche Möglichkeiten, zur Lösung diees Konflikts aktiv beizutragen, sprich: eine diplomatiche Initiative zu starten? Die Bundesregierung wird ihre Politik der wirklich ntensiven Unterstützung der Aktivitäten der Vereinten ationen fortsetzen. Sie wissen, dass Kofi Annan in die em Frühjahr auf die festgefahrene Situation reagiert hat. as ganze Dossier Westsahara ist dadurch blockiert Sie wissen das sehr gut –, dass Marokko den Bakerlan nicht anerkannt hat. Daraufhin ist Kofi Annan im icherheitsrat dafür eingetreten, auf direkte Verhandlunen zu setzen. Der Sicherheitsrat hat dem am 28. April ugestimmt. Wir bleiben in der Spur der Unterstützung er Arbeit des Sicherheitsrates und des Generalsekretärs, enn wir auch diesen Beschluss unterstützen. Eine weitere Nachfrage, Kollege Addicks. Sieht die Bundesregierung irgendeine Möglichkeit, is zu einer eventuellen Lösung des Konflikts – sie wird öglicherweise in sehr weiter Ferne liegen – sich mit em Schicksal der Flüchtlinge zu befassen, bis hin zu eier Rückkehr der Flüchtlinge, falls das von ihnen geünscht wird? Die Bundesregierung wird, wie ich schon gesagt abe, ihre Bereitschaft aufrechterhalten, die so genannen guten Dienste zu leisten. Sie wissen, dass zu Zeiten on Staatssekretär Chrobog die Freilassung der Polisaio-Flüchtlinge möglich war. Wenn von den Konfliktartnern gewünscht wird, dass wir diese guten Dienste ieder anbieten, dann werden wir das sehr gerne tun. Vielen Dank. – Wir kommen zur Frage 13 des Kolle en Wolfgang Gehrcke: Beteiligt sich Deutschland am UN-Aktionsplan 2006 für die Demokratische Republik Kongo – DRC Humanitarian Action Plan/HAP – und welchen konkreten Beitrag leistet die Bundesregierung? Herr Kollege Gehrcke, die Vereinten Nationen und ie Europäische Kommission haben am 13. Februar 006 auf einer Geberkonferenz den Aktionsplan 2006 Staatsminister Gernot Erler für die Demokratische Republik Kongo vorgestellt. Der Plan enthält mehr als 330 Projekte der humanitären Soforthilfe und der Wiederaufbauhilfe, deren Umsetzung 681 Millionen Dollar kosten würde. Die Demokratische Republik Kongo wird auch in diesem Jahr neben Sudan ein Schwerpunktland der humanitären Hilfe und der entwicklungsorientierten Notund der Übergangshilfe der Bundesregierung sein. Die Beiträge des Auswärtigen Amts zur humanitären Hilfe für die Demokratische Republik Kongo beliefen sich im Jahr 2005 auf circa 5 Millionen Euro, im Jahr 2006 bisher auf circa 1,8 Millionen Euro. 2005 wurde zudem aus Mitteln des BMZ entwicklungsorientierte Notund Übergangshilfe in Höhe von 6,93 Millionen Euro geleistet. 2006 werden es voraussichtlich über 7 Millionen Euro sein. Mittel der humanitären Hilfe und der entwicklungsorientierten Notund Übergangshilfe werden nicht ausschließlich für im Aktionsplan enthaltene Projekte, sondern auch für andere geeignete Projekte zur Verfügung gestellt, sodass Statistiken der Vereinten Nationen unsere Ausgaben nicht unbedingt vollständig wiedergeben. Die von Deutschland im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit getätigten Maßnahmen werden in den vom UN-Aktionsplan angesprochenen Sektoren, nämlich Wasserverund -entsorgung, Gesundheit und Zivilgesellschaft, umgesetzt. Das sind unsere Schwerpunkte. Dies geschieht sowohl über staatliche Träger als auch über Nichtregierungsorganisationen. Sie tragen direkt zu einer Verbesserung der humanitären Lage bei. In diesem Bereich ist Deutschland auf Grundlage der Neuzusagen 2005 ohne reprogrammierte Mittel der finanziellen Zusammenarbeit in Höhe von circa 65 Millionen Euro mit 24,35 Millionen Euro im Augenblick der viertgrößte Geber. Nachfrage, Herr Kollege Gehrcke. Herr Staatsminister, wir hatten heute schon das Ver gnügen im Auswärtigen Ausschuss. Ich finde es sehr beeindruckend, was Deutschland selbst, aber auch Partner von uns in diesem armen, geschundenen Land Demokratische Republik Kongo leisten. Ich glaube, dass wir eine gewisse moralische Verpflichtung dazu haben. Meinen Sie nicht auch, dass es angemessen wäre, um diese moralische Verpflichtung zu erfüllen, einmal öffentlich zu machen, welche Gewinne große internationale Konzerne in der Demokratischen Republik Kongo machen? Die großen Firmen, die dort Naturressourcen ausbeuten, sind zumeist in belgischem, amerikanischem oder anderem Besitz. Wenn man diese Zahlen öffentlich machte, würde man, glaube ich, den Druck, mehr Hilfe zu leisten, noch erhöhen können. Herr Kollege Gehrcke, es ist selbstverständlich Auf gabe der Gesellschaft, der Nichtregierungsorganisatio n h D s u v i d a f R b f b d t j t d s d G w A B a e G k a t z G e g 1 f (C (D en und der öffentlichen Diskussion, auf die Umstände inzuweisen, die maßgebend dafür sind, dass es in der emokratischen Republik Kongo so massive Unter chiede gibt, dass es im Land auf der einen Seite Armut nd Not und auf der anderen Seite eine kleine Schicht on sehr reichen Profiteuren der Bodenschätze gibt. Es st Aufgabe einer gesellschaftlichen Diskussion, das eutlich zu machen. Im Augenblick ist die Aufgabe der Weltgemeinschaft ber vor allem, die Bedingungen zu verändern, die dazu ühren, dass die Bodenschätze in der Demokratischen epublik Kongo in solch unausgeglichener Weise ausgeeutet werden. Wie Sie sehr gut wissen, sind dabei häuig bewaffnete Kräfte im Land selbst oder aus den Nacharrepubliken im Spiel. Insofern gehört eine Lösung ieses Problems in einen Zusammenhang mit einem guen Abschluss des Übergangsprozesses. Dazu wollen etzt die EU und damit auch Deutschland beitragen. Zweite Nachfrage. Herr Staatsminister, darf ich Ihre Antwort so interpre ieren, dass Sie es durchaus als eine Unterstützung für ie Politik der Bundesregierung sehen würden, wenn ich meine Fraktion, die Fraktion Die Linke, insbesonere dieses Anliegens, nämlich offen zu legen, welche ewinne in einem der ärmsten Länder der Welt gemacht erden, annehmen würde? Herr Kollege Gehrcke, wir empfinden die meisten ktivitäten Ihrer Fraktion als eine Unterstützung der undesregierung, ber wir müssten sie auch dann akzeptieren, wenn das in inem Einzelfall einmal anders wäre. Damit kommen wir zur Frage 14 des Kollegen ehrcke: Wie viele zivile Wahlbeobachter werden von Deutschland und der EU zum ersten und zweiten – voraussichtlich Ende Juli 2006 – Wahlgang in die Demokratische Republik Kongo entsandt? Herr Kollege Gehrcke, Deutschland führt bilateral eine Wahlbeobachtungen durch, sondern beteiligt sich n Wahlbeobachtermissionen der EU. Für die Organisaion der EU-Wahlbeobachtung ist die EU-Kommission uständig, die Zusammensetzung, Einsatzplan und röße der Wahlbeobachtermissionen festlegt. Die konkrete Anforderung der EU-Kommission liegt rst seit dem 8. Mai 2006 vor, ist also vor zwei Tagen erangen. Danach ist geplant, für beide Wahlgänge jeweils 40 Wahlbeobachter der EU zu entsenden. Das Zentrum ür Internationale Friedenseinsätze, abgekürzt ZIF, wird Staatsminister Gernot Erler nun Wahlbeobachter und Reservekandidaten aus Deutschland nominieren. Die endgültige Auswahl trifft dann die EU-Kommission. Hinzu kommen voraussichtlich sieben Wahlbeobachter aus dem Europäischen Parlament, das hierüber wahrscheinlich Mitte Juni entscheiden wird. Nachfrage? Herr Staatsminister, man sagt ja manchmal, man ver stehe etwas nicht, obwohl man es versteht, nur um mehr Auskunft zu erhalten; aber ich verstehe eines in diesem Fall wirklich nicht. Seit Wochen und Monaten wird über die Bedingungen eines militärischen Einsatzes im Kongo diskutiert, auch in der Öffentlichkeit. Das Thema ist streitig; darauf werden wir zurückkommen. Mir geht es nicht in den Kopf, dass die EU-Kommission sich erst seit 14 Tagen mit der Problematik der Entsendung von Wahlbeobachtern befasst; denn die Bewertung des Wahlergebnisses im Hinblick darauf, ob die Wahlen demokratisch, fair und korrekt abgelaufen sind, wird ganz erheblichen Einfluss darauf haben, ob die Situation stabilisiert werden kann oder nicht. Worauf führen Sie diese unterschiedlichen Zeiträume – seit Wochen Diskussionen über einen Einsatz von Militär, aber erst seit 14 Tagen bezüglich der Entsendung von Wahlbeobachtern – zurück? Herr Kollege Gehrcke, zur Entlastung der EU-Kom mission muss ich darauf hinweisen, dass man Wahlbeobachter konkret erst anfordern kann, wenn man weiß, dass Wahlen stattfinden, wann sie stattfinden und wie lange dieser Prozess dauern wird. Der Vorsitzende der unabhängigen Wahlkommission des Kongo, der Abbé Malumalu, hat erst am 30. April einen endgültigen Wahltermin bekannt geben können. Wie Sie wissen, wird das der 30. Juli sein. Insofern besteht im Augenblick kein Druck, sondern wir haben eine genügende Vorbereitungszeit, um eine ausreichende Zahl von Wahlbeobachtern zu mobilisieren. Vielleicht sollte ich hier noch anfügen, dass ich ordnungsgemäß nur Ihre Frage nach den EU-Wahlbeobachtern beantworten konnte. Aber es gibt – darüber haben wir heute auch im Ausschuss gesprochen – durchaus Pläne, weitere Wahlbeobachter zu entsenden, zum Beispiel von der AU, der Afrikanischen Union, der SADC, der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft, und von internationalen NGOs, die sich mit Wahlbeobachtung beschäftigen. Mit Blick darauf, dass auch aus dem Lande selbst so genannte Zeugen, also interne Wahlbeobachter, in einer größeren Zahl angekündigt sind, hoffen wir, dass die Zahl von ungefähr 1 000 Wahlbeobachtern reichen wird. Das ist angesichts dessen, dass wir es wahrscheinlich mit 53 000 Wahlbüros zu tun haben werden, immer noch eher die Untergrenze. Aber auf jeden Fall werden wir uns in der EU und auch in Deutschland g b R d a d d s d k t a d B E C w e z A k K f s f d P f W S B (C (D roße Mühe geben, dass eine wirklich verlässliche Wahleobachtung stattfindet. Denn diese – da gebe ich Ihnen echt – hat eine wichtige Funktion für den Gesamterfolg er Wahlen. Zweite Nachfrage, bitte. Herr Staatsminister, wenn ich die Logik Ihrer Antwort kzeptiere, müsste ich dann nicht die gleiche Logik auf en militärischen Teil anwenden? Das würde bedeuten, ass man die Entscheidung, ob man Militär zur Stabiliierung eines Wahlprozesses entsendet oder nicht, erst ann seriös treffen kann, wenn man den Wahltermin ennt. Warum gilt das, was für die zivilen Wahlbeobacher gilt, nicht auch für den militärischen Teil? Diese Logik wenden wir hier in der Bundesrepublik n. Wie Sie wissen, gestaltet sich der Fahrplan folgenermaßen: Am 17. Mai wird das Bundeskabinett auf der asis der genauen Kenntnis der Vorgänge im Kongo eine ntscheidung über die Beteiligung an der EUFOR-RDONGO-Mission, wie die EU-Mission jetzt heißen ird, treffen. Der Bundestag wird sich am 19. Mai zum rsten Mal damit beschäftigen, dann die Ausschüsse. Die weite und dritte Lesung sind am 1. Juni vorgesehen. us diesem Zeitrahmen ersehen Sie, dass wir unsere onkrete Entscheidung in der Tat erst im Lichte der enntnis des tatsächlichen Wahlprozesses fällen. Inso ern wird die Logik auf beide Bereiche angewandt. (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Schönen Dank!)

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603406300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603406400
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603406500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603406600
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603406700




(A) )


(B) )

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603406800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603406900
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1603407000
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1603407100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603407200
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603407300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603407400
Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1603407500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603407600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603407700
Dr. Karl Addicks (FDP):
Rede ID: ID1603407800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603407900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603408000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603408100




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603408200
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603408300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603408400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603408500
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603408600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603408700

(Heiterkeit bei der LINKEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603408800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603408900




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603409000
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603409100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603409200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603409300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603409400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1603409500


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603409600

Die Fragen 15 und 16 der Kollegin Marieluise Beck

ollen schriftlich beantwortet werden. Das Gleiche gilt
ür die Fragen 17 und 18 von Paul Schäfer.

Vielen Dank, Herr Staatsminister.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
esministeriums des Innern. Zur Beantwortung steht der
arlamentarische Staatssekretär Peter Altmaier zur Ver-
ügung.

Die Fragen 19 und 20 des Kollegen Wolfgang
ieland und die Frage 21 des Kollegen Hans-Christian

tröbele sollen ebenfalls schriftlich beantwortet werden.

Wir kommen zur Frage 22 der Kollegin Veronika
ellmann:

Welche Erkenntnisse haben die Verfassungsschutzbehör-
den über die beiden Organisationen „Initiativgemeinschaft
zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger be-
waffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR“, ISOR,
und „Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstüt-
zung“, GRH, und ist bekannt, welche Politiker – aktuelle und
ehemalige Bundes- und Landtagsabgeordnete, Bundes- und
Landesminister bzw. Staatssekretäre – schon vor einer der bei-
den Organisationen Vorträge hielten bzw. an deren Veranstal-
tungen teilnahmen?






(A) )



(B) )

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603409700


Frau Kollegin Bellmann, ich beantworte Ihre Frage
wie folgt: Es ist eine gesetzliche Aufgabe des Verfas-
sungsschutzes, Personen und Organisationen zu beob-
achten, bei denen tatsächlich Anhaltspunkte für verfas-
sungsfeindliche Bestrebungen vorliegen. Allerdings ist
es nach einer langen und gefestigten Tradition auch so,
dass die Bundesregierung über die im jährlichen Verfas-
sungsschutzbericht bereits ohnehin enthaltenen Aussa-
gen hinaus keine öffentlichen Angaben über Beobach-
tungsobjekte des Bundesamtes für Verfassungsschutz
macht. Insofern bedaure ich, Ihnen keine weiteren Aus-
künfte geben zu können.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603409800

Nachfrage? – Bitte.


Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1603409900

Ich habe eine Nachfrage. Es ist bekannt, dass ehema-

lige Stasi-Mitarbeiter oder dem DDR-Regime sehr nahe
stehende Personen, die sich organisiert haben, von „poli-
tischer Willkür“ und von „Siegerjustiz“ sprechen, die sie
bekämpfen wollen. Diese Personen werten in alter Ma-
nier Zeitungen und Internetinhalte aus. Nach Besuchen
von Schulklassen in der Gedenkstätte Hohenschönhau-
sen versenden sie sogar Briefe an die Schulleiter, in de-
nen sie beispielsweise von dem „Gruselkabinett des
Herrn Dr. Knabe“ sprechen. Das kann man nur als Ge-
schichtsklitterung bezeichnen. Hat die Bundesregierung
Erkenntnisse darüber, dass eine solche Praxis auch bei
Besuchen von Schulklassen in anderen Gedenkstätten
stattgefunden hat?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1603410000


Ich kann nur wiederholen, dass im Hinblick auf die
Beobachtungstätigkeit des Verfassungsschutzes an die-
ser Stelle leider keine Aussagen möglich sind. Im Übri-
gen sind die von Ihnen angesprochenen Fragen Gegen-
stand der politischen Auseinandersetzung und müssen
daher auf dem politischen Feld bearbeitet werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603410100

Es gibt keine Nachfrage mehr. Danke schön, Herr

Staatssekretär.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht der
Parlamentarische Staatssekretär Karl Diller zur Verfü-
gung.

Wir kommen zur Frage 23 der Kollegin Veronika
Bellmann:

Wie steht die Bundesregierung dem Vorschlag des Präsi-
denten der EU-Kommission, José Manuel Barroso, gegen-
über, zur künftigen Finanzierung der Aufgaben der Europäi-
schen Union eine so genannte EU-Steuer einzuführen, und
wie schätzt die Bundesregierung das entsprechende Mei-
nungsbild der Regierungen in den anderen Mitgliedstaaten
ein?

Bitte schön, Herr Staatssekretär.

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(C (D K Frau Kollegin, im Zuge der Verhandlungen zur finaniellen Vorausschau für die Jahre 2007 bis 2013 hat sich er Europäische Rat im Dezember 2005 auch über die rundzüge der EU-Finanzierung bis zum Jahre 2013 ge inigt. Ein Vorschlag der Europäischen Kommission, in iesem Rahmen die Einführung einer steuerbasierten innahmequelle, also einer EU-Steuer, ab 2014 zu vernkern, ist dabei bereits im Vorfeld von der weit überiegenden Mehrheit der Mitgliedstaaten einschließlich er Bundesrepublik Deutschland abgelehnt worden. ies spiegelt sich auch im derzeit durch den Rat berateen, überarbeiteten Entwurf der Kommission für einen euen Eigenmittelbeschluss wider, der keinen Hinweis uf eine EU-Steuer mehr enthält. Für die 2008/2009 vorgesehene Überprüfung der fianziellen Vorausschau liegt noch kein Vorschlag der ommission vor. Insofern kann die Bundesregierung ierzu noch nicht Stellung nehmen. Nachfrage? Herr Kollege Diller, teilen Sie die Auffassung, dass ei einer zukünftigen Finanzierung der EU die Beiträge er Nationalstaaten an das Bruttonationaleinkommen geoppelt werden sollten? K Frau Kollegin, das Bruttoinlandsprodukt spielt heute chon eine ausgleichende Rolle. Die EU finanziert sich a aus verschiedenen Quellen. Eine Aussteuerung findet ber diesen Bereich statt. Eine weitere Nachfrage? – Bitte. Das war nicht ganz die Antwort auf meine Frage. enn Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkomen sind nicht dasselbe. Ich möchte noch eine weitere Nachfrage stellen. Ist ie Befürchtung berechtigt, dass im Falle eigener Steuerinnahmen der EU, die zu einer Kreditbefähigung bei mmobiliengeschäften führten, die EU möglicherweise u Schuldengeschäften neigen könnte? K Frau Kollegin, ich glaube, eine der weisesten Entcheidungen war, dass die EU nicht das Recht hat, Kreite aufzunehmen, um den EU-Haushalt zu finanzieren. abei sollte es bleiben. Im Übrigen gibt es mit Ausnahme von drei Mitgliedtaaten überhaupt keine Neigung, über das Thema einer U-Steuer zur Finanzierung des Haushaltes nachzudenen. Vielen Dank. – Die Fragen 24 und 25 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch sollen schriftlich beantwortet werden. Dann kommen wir zur Frage 26 der Kollegin Christine Scheel: Mit welchen Argumenten begründet die Bundesregierung, dass es für die Bürgerinnen und Bürger durch die Mehrwertsteuererhöhung und die Kürzung des Sparerfreibetrages und der Pendlerpauschale zu massiven Steuermehrbelastungen kommen wird, während nach Presseberichten für Kapitalgesellschaften jetzt Steuerentlastungen in Milliardenhöhe von der Bundesregierung geplant sind, und mit welchen Argumenten begründet die Bundesregierung, dass sie für die kleinen Einzelunternehmen wie zum Beispiel Handwerksbetriebe keinerlei Steuerentlastungen plant? K Frau Kollegin Scheel, damit unsere Kinder und Enkelkinder auch in Zukunft Politik gestalten können und überhaupt Haushaltsspielräume haben, muss die heutige Generation ihren Beitrag zur Konsolidierung der Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden leisten. Der Bundesregierung geht es dabei darum, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Bundes und der öffentlichen Haushalte insgesamt mit miteinander abgestimmten wachstumsund beschäftigungsfördernden Maßnahmen, einer entschlossenen Konsolidierung des Bundeshaushaltes sowie strukturellen Reformen zu sichern. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer verbessert die Einnahmesituation der öffentlichen Haushalte und ist daher ein unverzichtbarer Baustein. Mit der anstehenden Unternehmensteuerreform soll die Position Deutschlands im internationalen Standortwettbewerb verbessert und sollen Investitionen ausländischer Unternehmer in Deutschland angeregt werden. Die Bedingungen unserer Unternehmen sollen so beschaffen sein, dass der Druck zur Steuergestaltung oder zur Abwanderung ins Ausland sinkt und damit die Grundlagen für mehr Beschäftigung und Wachstum im Inland geschaffen werden. Aus Sicht der Bundesregierung ist dabei eine spürbare Senkung der nominalen Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften, also Aktiengesellschaften und GmbHs, erforderlich. Denn dies hat eine wichtige Signalfunktion für internationale Investoren, die auf den nominalen Steuersatz schauen. Die nominale Steuerbelastung im Hinblick auf einbehaltene Gewinne einer Kapitalgesellschaft liegt aber in Deutschland im Rahmen der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer je nach örtlichem Hebesatz bei etwa 39 Prozent, wie Sie wissen. Internationale Vergleiche der Steuerbelastung zeigen, dass dieser Wert hoch ist. Hier besteht Handlungsbedarf zur Verbesserung der Standortbedingungen. Ich denke, darüber brauchen wir nicht streitig zu diskutieren; da sind wir vielmehr einer Meinung. Hier muss gehandelt werden. Dabei ist natürlich auch die Haushaltsverträglichkeit zu beachten. Deswegen ist unsere Philosophie: runter mit den nominalen Steuersätzen bei gleichzeitiger Verbreiterung der Bemessungsgrundlage. n ü w a i a m G e e d k s w i w w r a s z S s l M d d e u d n n s s n d z u F f g r d d i w d n a g P V (C (D Die Eckpunkte der Unternehmensteuerreform stehen och nicht fest. Deshalb kann noch nicht im Einzelnen ber Beund Entlastungswirkungen Auskunft erteilt erden. Wir werden bei der Unternehmensteuerreform uch die Belange des Mittelstandes in der Steuerpolitik m Blick behalten. Unser Blick richtet sich aber nicht nur uf die jetzt anstehende Unternehmensteuerreform. Vielehr betrachten wir, bezogen auf den Mittelstand, das esamtbild. Dazu gehört zum Beispiel auch das jetzt ingeleitete Verfahren zur Schaffung eines Mittelstandsntlastungsgesetzes mit vielfältigen Maßnahmen zur Reuzierung der bürokratischen Belastung insbesondere leiner und mittlerer Unternehmen. Nachfrage, Kollegin Scheel? Herr Staatssekretär Diller, Sie haben jetzt mit sehr chönen, blumigen Worten beschrieben, wie die Verantortung gegenüber kommenden Generationen zu sehen st und dass wir Steuereinnahmen brauchen, um die notendige Infrastruktur und all die Dinge, die wir als ichtig erachten, finanzieren zu können. Aber wie erklä en Sie denn der Bevölkerung, dass auf der einen Seite b dem 1. Januar 2007 die Mehrwertsteuer und die Vericherungsteuer um drei Prozentpunkte sowie der Beninpreis um 6 Cent pro Liter erhöht werden sollen, der parerfreibetrag halbiert und die Pendlerpauschale geenkt werden soll, indem die ersten 20 Kilometer steuerich nicht mehr absetzbar sind, und verschiedene andere aßnahmen durchgeführt werden sollen, während auf er anderen Seite die Unternehmen im Folgejahr, wenn ie Unternehmensteuerreform durchgeführt wird, erst inmal um bis zu 10 Milliarden Euro entlastet werden nd dies vorwiegend die großen Konzerne sein werden? K Frau Kollegin Scheel, ich kann Ihre Verknüpfung icht nachvollziehen. Denn gegenwärtig steht überhaupt och nicht fest, zu welcher Entlastung die Unternehmenteuerreform führen wird. Wie Sie selber wissen, entteht bei einer Unternehmensteuerreform natürlich zuächst einmal der Effekt, dass, auch wenn man sie durch ie Verbreiterung der Bemessungsgrundlage gegenfinaniert, die Folgen der Reform im ersten und zweiten Jahr nterschiedlich ausfallen: Zunächst einmal tritt in jedem alle eine Entlastung ein; später dann erfolgt eine Reinanzierung dieser Entlastung. In welchen Milliardenrößen sich das bewegt, lässt sich – im Gegensatz zu Iher Behauptung von bis zu 10 Milliarden Euro – erst ann definieren, wenn die Konzeption steht. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass sich er Haushaltsausschuss in einer ganztägigen Anhörung n der letzten Woche intensiv mit der Frage befasst hat, ie wir es schaffen, die Konsolidierung der Haushalte in en Griff zu bekommen. Der Präsident des Bundesrechungshofes hat ganz eindeutig gesagt: Wir sind darauf ngewiesen, zu einer schnell wirkenden Maßnahme zu reifen. Als schnell wirkende Maßnahme steht uns im rinzip nur eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und der ersicherungsteuer zur Verfügung. Parl. Staatssekretär Karl Diller Auch die Streichung bestimmter Subventionen, die wir in der Vergangenheit gemeinsam betrieben haben – Stichwort: Kampf um die Streichung der Eigenheimzulage –, dient der Einnahmeverbesserung. Aber die Eigenheimzulage ist eine achtjährige Subvention. Die volle Wirkung der Streichung der Eigenheimzulage tritt nicht im ersten Jahr ein – da ist es nur ein ganz bescheidener Betrag, wie Sie selber wissen –, sondern erst nach dem achten Jahr. Das ist bei vielen Subventionen der Fall: Die Wirkung auch sinnvoller Streichungen setzt erst mit Verzögerung ein. Deswegen sagt der Präsident des Bundesrechnungshofes, dass eine direkte Sanierung der Haushalte nur über die angestrebte Erhöhung der Mehrwertsteuer geht. Dabei wird der dritte Prozentpunkt der Mehrwertsteuererhöhung ja in Form einer Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge von gegenwärtig 6,5 Prozent auf 4,5 Prozent in der Zukunft zurückgegeben. Eine weitere Nachfrage, Frau Scheel. Herr Staatssekretär Diller, es ist sehr ehrenwert, dass Sie darauf hingewiesen haben, dass bereits die rot-grüne Regierung massiv am Subventionsabbau gearbeitet hat. Darauf sind wir auch stolz; damals haben wir gemeinsam viel auf den Weg gebracht. Nach der Auflösung der Blockade im Bundesrat ging es mit der Streichung der Eigenheimzulage ein Stück weiter. Sie haben in diesem Kontext bereits verschiedene Maßnahmen, die einnahmeseitig zu verbuchen sind, im Kabinett beschlossen. Dazu gehören die Einnahmen, die durch die Reichensteuer kommen sollen. Dieses Placebo Reichensteuer – so nenne ich es einmal – soll – das wurde heute von Herrn Minister Steinbrück bestätigt – Mehreinnahmen in Höhe von 127 Millionen Euro bringen, wohlgemerkt für Bund, Länder und Gemeinden insgesamt. Für den Bund werden es vielleicht 70 Millionen Euro sein. Kollegen Ihrer Fraktion, aber auch der CDU/ CSU-Fraktion sagen, diese Einnahmen wüchsen bis zum übernächsten Jahr auf 1,3 Milliarden Euro an. Das ist eine wunderbare Geldvermehrung. Sie haben ja die Unternehmen und auch die Selbstständigen ausgenommen; betroffen sind sozusagen nur noch abhängig beschäftigte Manager, die aber ihr Einkommen wahrscheinlich anders als bislang anlegen werden. Ich bezweifle also, dass es überhaupt zu diesen 127 Millionen Euro Einnahmen kommen wird. Ich glaube nämlich, dass gar nichts hereinkommen wird. Die Frage ist: Wie kommen Sie auf diese 1,3 Milliarden Euro? Soll dann die gewerbliche Wirtschaft doch wieder mit ins Boot? K Frau Abgeordnete, das ist der künftigen Beratung vorbehalten. Jedenfalls sieht der Gesetzentwurf vor, dass im Zusammenhang mit der Unternehmensteuerreform eine Entlastung auf andere Weise erfolgt. D S e z t M d d S m a i h – A e D e g d d B i h b K f u d s 1 z F h d b D k 6 A s z D d n d S S b n t (C (D Dann haben wir noch eine Frage der Kollegin r. Barbara Höll. Herr Staatssekretär, ich habe eigentlich zwei Fragen. ie haben betont, dass bei der geplanten Mehrwertsteuerrhöhung einer der drei Prozentpunkte zur Gegenfinanierung der Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiräge dienen soll. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie die ehrwertsteuererhöhung, die Sie jetzt durchdrücken, emnächst wieder zurücknehmen. Heißt das also, dass ieser Bundeszuschuss zur Bundesagentur für Arbeit aus teuermitteln dauerhaft sein wird? Wie verträgt sich das it Ihrer Ankündigung, den Zuschuss für die Bundes gentur auf null zu senken? Nach Ihrer Antwort auf die Frage der Kollegin Scheel nteressiert mich, ob Ihnen zur „strukturellen und nachaltigen Einnahmeverbesserung“ des Bundeshaushalts so hat es der Herr Minister Steinbrück in der aktuellen usgabe des „Spiegel“ formuliert – noch etwas anderes infällt, als die Menschen, die in der Bundesrepublik eutschland ohnehin wenig Einkommen haben, durch ine Mehrwertsteuererhöhung stärker zu belasten – da reifen Sie richtig zu –, während auf der anderen Seite iejenigen, die viel haben, kaum zusätzlich belastet weren. Sie werden lediglich durch die diskriminierende ezeichnung Reichensteuer belastet. Diese Bezeichnung st in der Tat diskriminierend. Wenn wir sie aufgebracht ätten, hätten Sie laut aufgeschrieen. Das aber nur neenbei. Die Reichensteuer ist eine reine Symbolsteuer. önnte es sein, dass Ihnen in Zukunft noch etwas ein ällt, was eine tatsächliche Umverteilung von oben nach nten bewirken würde? K Frau Kollegin, von den 3 Prozentpunkten Umsatzteuererhöhung geht – das habe ich bereits geschildert – Prozentpunkt zugunsten des Bundeshaushaltes, 1 Pro entpunkt zugunsten der Länderhaushalte – über den inanzverbund kommt er auch den kommunalen Hausalten zugute – und 1 Prozentpunkt wird aus dem Buneshaushalt, wo er zunächst einmal als Einnahme verucht wird, an die Bundesagentur für Arbeit überwiesen. ieser Prozentpunkt soll zur Finanzierung der Absenung des Arbeitslosenversicherungsbeitrages von ,5 Prozent auf 4,5 Prozent dienen. Ein Prozentpunkt der bsenkung wird durch die Erhöhung der Mehrwert teuer abgedeckt und ein Prozentpunkt wird durch Effiienzgewinne innerhalb der Bundesagentur dargestellt. eswegen ist kein weiterer Transfer von Geldern aus em Bundeshaushalt an den Haushalt der Bundesagentur otwendig. Zum Begriff Reichensteuer. Der Begriff stammt aus er Presse. Für Presseerfindungen können wir, auch die PD-Fraktion oder die SPD nichts. Wir finden diese teuer richtig. Sie hat Eingang in die Koalitionsvereinarung gefunden. Das Kernproblem ist, dass die Unterehmensteuer der Personengesellschaften und Einzelunernehmer die Einkommensteuer ist. Wenn man bei den Parl. Staatssekretär Karl Diller hohen und sehr hohen Einkommen – 250 000 Euro bei Ledigen und 500 000 Euro bei Verheirateten – den vollen Ertrag umsetzt, kommt man in eine Größenordnung von 1,3 Milliarden Euro. Darauf hat die Kollegin Scheel vorhin hingewiesen. Wenn Sie sich die Zahlen aber genau anschauen, stellen Sie fest, dass die Zahlungen in hohem Umfang von Einzelunternehmern und Personengesellschaften geleistet werden. Eine höhere Steuer in diesem Bereich hätte wirtschaftliche Folgen für die Betriebe. Vor diesem Hintergrund kommt man zu dem Schluss, diese Betriebe von der Steuer ausnehmen zu müssen, damit keine negativen Folgen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesen Unternehmen entstehen. So kam es zu dieser Ausnahmeregelung. Im Rahmen dieser Überlegungen zur Ausnahmeregelung wurden auch andere Gewinneinkünfte betrachtet. Deswegen musste die Regelung auf andere Gewinneinkünfte ausgedehnt werden. Daher kalkulieren wir gegenwärtig mit circa 130 Millionen Euro. (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 127!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603410200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603410300
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1603410400
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603410500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603410600
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1603410700
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603410800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603410900
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603411000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603411100
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603411200
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603411300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603411400
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603411500
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603411600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603411700
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603411800
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603411900




(A) )


(B) )


Bezüglich Ihrer Frage, wann es eine Umverteilung
von oben nach unten gibt, verweise ich auf die unter-
schiedlichen Instrumente: Im Wesentlichen sind das die
Vermögen- und die Erbschaftsteuer. Zur Erbschaftsteuer
erwarten wir eine Gerichtsentscheidung. Alle politischen
Kräfte sind sich darüber einig, dass erst einmal abgewar-
tet werden soll, was das höchste Gericht bezüglich der
Erbschaftsteuer entscheidet, und dass daraus gegebenen-
falls gesetzgeberische Konsequenzen zu ziehen sind.

In den vorherigen Wahlperioden gab es immer das
Angebot der damaligen Mehrheiten an die Länder: Wenn
ihr wieder eine verfassungsfeste Form der Vermögen-
steuer haben möchtet, dann signalisiert uns das und dann
führen wir diese ein. Denn beide von mir jetzt genannten
Steuerquellen, Erbschaftsteuer und Vermögensteuer,
sind Steuern, bei denen der Bund zwar die Gesetzgebung
mitzugestalten hat, deren Ertrag aber ausschließlich den
Ländern zugute kommt. Die Ländermehrheit hat gesagt,
dass sie keine neue Vermögensteuer will, und es gilt das
Wort der Ländermehrheit.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603412000

Wir kommen zu einer Frage des Kollegen Matthias

Berninger.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär Diller, wenn ich Ihnen so zuhöre,
dann stelle ich mir eine ganze Reihe von Fragen. Zum
einen haben Sie jetzt bestätigt, dass Sie mit der so ge-
nannten Reichensteuer nicht viel mehr einnehmen wol-
len, als Sie schon mit der Sektsteuer einnehmen. Sie ha-
ben auf die Frage der Kollegin Scheel, ob es bei den
127 Millionen Euro bleiben wird oder man doch in den
Milliardenbereich kommen wird, geantwortet, das sei
noch offen. Gehe ich recht in der Annahme, dass die
Bundesregierung das ursprüngliche Ziel der Unterneh-
mensteuerreform, die Personengesellschaften einerseits

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(C (D nd die Körperschaften andererseits steuerlich gleichzutellen, langsam aber sicher aus dem Blick verliert? Denn wenn man dann noch berücksichtigt – das haen Sie als weiteren Punkt angesprochen –, dass bei der nternehmensteuerreform die Entlastung nicht in einer rößenordnung von 10 Milliarden Euro, sondern mögli herweise deutlich darunter liegen wird, dann ist das iel praktisch nicht mehr zu erreichen, weil ansonsten ie vielen kleinen und mittleren Betriebe im Zuge der nternehmensteuerreform mehr zahlen müssten. Zurzeit eißen sich da einige Katzen in den Schwanz. Ich stelle ir die Frage: Inwieweit ist denn im Zuge der Einfüh ung der Reichensteuer darüber nachgedacht worden, ob s nicht sinnvoller wäre, diese erst dann auf die Tagesrdnung zu setzen, wenn man weiß, welche Struktur die nternehmensteuerreform haben wird? Geht man nicht o vor, nimmt man erstens nichts ein – Stichwort Sektteuer – und erzeugt zweitens eine Reihe von Problemen erade bei den Unternehmen, die keine Spitzeneinkünfte aben, weil deren Steuerbelastung steigen wird. K Die Unternehmen, die keine Spitzensteuerbelastung aben, werden auch nicht durch die Reichensteuer, wie uch immer sie gestaltet ist, belastet. Ich sage noch einal: Bei der Größenordnung, die hier in Rede steht, sind ur relativ wenige, einige Zehntausend, von der Steuerrhebung betroffen. Im Übrigen gilt Folgendes. Mein Minister hat gesagt: ir gehen jetzt zwei Monate in Klausur – das hat er An ang April verkündet – und wollen darüber nachdenken, eraten, prüfen und entscheiden. Deswegen denke ich, ass Sie sich einmal überraschen lassen sollten, was wir ann Ende Mai oder Anfang Juni der Öffentlichkeit vortellen. Wir kommen zur Frage der Kollegin Margareta Wolf. Margareta Wolf RÜNEN)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603412100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603412200
Herr Staatssekretär Diller, in einem Punkt wollen wir

ns aber, glaube ich, nicht überraschen lassen. Die Bun-
eskanzlerin hat bereits angekündigt, dass die Bundes-
egierung bzw. die große Koalition die Gewerbesteuer
treichen wird. Mich würde interessieren, wie Ihr Haus,
as ja dafür zuständig ist, die Kompensation für die
ommunen ausgestalten will.

Zweitens habe ich der Presse mit Interesse entnom-
en, dass Sie über die Einführung einer Abgeltung-

teuer zum 1. Januar 2008 nachdenken. Angesichts der
inanzsituation des Bundes drängt sich die Frage auf:
arum zum 1. Januar 2008?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603412300


Der Koalitionsvertrag sieht eine hebesatz- und wirt-
chaftskraftorientierte Steuereinnahme der Kommunen
on ihren gewerblichen Betrieben vor. Dabei bleibt es.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller
Welche Ausgestaltung die Gewerbesteuer im Rahmen
der Unternehmensteuerreform künftig haben wird, ist
ebenfalls Gegenstand der Beratungen. Sie wissen ja,
dass ein bestimmtes Forum einen Vorschlag unterbreitet
hat, der eine totale Umgestaltung in Richtung einer Vier-
Säulen-Steuer vorsieht, wobei nach Vorstellung dieses
Forums wieder eine Lohnsummensteuer und anderes
mehr als Alternative zur Gewerbesteuer eingeführt wer-
den sollen. Selbst der designierte rheinland-pfälzische
Finanzminister wirbt für ein solches Vorgehen. Auch er
will weg von der Gewerbesteuer. Es gibt also verschie-
dene Überlegungen in diese Richtung. Aber wir sind
noch nicht weit genug, um schon jetzt andeuten zu kön-
nen, welcher Vorschlag letztlich in den Deutschen Bun-
destag eingebracht wird. Deswegen bitte ich Sie um et-
was mehr Geduld.

Nun zum zweiten Stichwort, das Sie angesprochen
haben: der Abgeltungsteuer. Hier gilt das Gleiche: Die
Abgeltungsteuer ist eine der Überlegungen, die erörtert
werden. Beschlüsse sind aber noch nicht gefasst.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603412400

Dann kommen wir zur letzten Frage des Kollegen

Volker Schneider.


Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603412500

Herr Staatssekretär, Sie haben gerade die Probleme

angesprochen, die bei einer Umverteilung von oben nach
unten auftauchen. Meine Frage lautet: Warum gehen Sie
nicht den einfachsten Weg, den Spitzensteuersatz wieder
auf 45 Prozent anzuheben? Das würde nach meinen In-
formationen sofort 3,3 Milliarden Euro einbringen.

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603412600


Das ist ein völlig anderes Thema. Wenn man den
Spitzensteuersatz anhebt – und zwar für alle und nicht
erst ab einem Einkommen von, wie wir vorschlagen,
mehr als 250 000 Euro im Jahr für Ledige und mehr als
500 000 Euro pro Jahr für Verheiratete –, dann hat das
natürlich Folgewirkungen auf den gesamten Tarifver-
lauf, von denen auch andere Schichten betroffen sind.

Insofern handelt es sich hierbei um eine Rückbesin-
nung auf die Konzeption einer Steuerreform, die die frü-
here Koalition dem Deutschen Bundestag vorgeschlagen
hatte. In dieser Konzeption war vorgesehen, den Spit-
zensteuersatz von 53,9 Prozent – in dieser Höhe haben
wir ihn im Jahre 1998 vorgefunden – auf 45 Prozent zu
senken. Dagegen hat es im Bundesrat Widerstand gege-
ben. Daraufhin wurde ein Vermittlungsverfahren durch-
geführt. Auf Vorschlag der rheinland-pfälzischen Lan-
desregierung ist dann der Kompromiss zustande
gekommen, den Spitzensteuersatz auf 42 Prozent zu sen-
ken. Daran halten wir fest, weil es bei den Bundesrats-
mehrheiten keine Veränderungen gegeben hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603412700

Vielen Dank.

Wir kommen dann zur Frage 27 der Kollegin
Christine Scheel:

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(C (D Ist nach Ansicht der Bundesregierung ein Vorziehen der Unternehmensteuerreform auf 2007 machbar und wäre damit die Befreiung der gewerblichen Wirtschaft von der so genannten Reichensteuer verfassungskonform umsetzbar? K Frau Kollegin Scheel, über den Inhalt Ihrer Frage aben wir bereits ansatzweise diskutiert. In der Koaliionsvereinbarung ist vorgesehen, die Unternehmensteurreform zum 1. Januar 2008 umzusetzen. Diese Vereinarung gilt. Nachfrage? Ja. – Sie stehen vor großen Problemen, insbesondere as die zeitliche Abfolge hinsichtlich der Einführung er Reichensteuer betrifft. Sie wollen die Unternehmenteuerreform erst zum 1. Januar 2008 umsetzen, brauhen sie aber, um die Reichensteuer verfassungskonform inzutricksen. Darüber hinaus sind noch eine ganze eihe steuerlicher Maßnahmen zu beachten, über die wir ereits gesprochen haben. In diesem Zusammenhang treibt mich folgende Frage m: Geht es Ihnen lediglich darum, zur Verbesserung der aushaltssituation die Steuereinnahmen, die die Länder Sie natürlich auch – schon eingebucht haben, zu erzieen? Sollte es nicht vielmehr darum gehen, Steuerpolitik m Hinblick auf eine positive Beschäftigungswirkung zu etreiben? Eine solche Wirkung kann ich allerdings nicht erkenen. Auf der einen Seite wird es ermöglicht, Handwererrechnungen steuerlich abzusetzen, auf der anderen eite werden dieselben Handwerkerrechnungen durch ie Mehrwertsteuererhöhung um 3 Prozent erhöht. Das ird nach Informationen aus Wirtschaftskreisen und ach den Aussagen der Wirtschaftsforschungsinstitute u einer Zunahme der Schwarzarbeit führen. Sind Sie icht auch der Meinung, dass man alles tun muss, um chwarzarbeit zu bekämpfen, und dass solche Maßnahen deswegen kontraproduktiv sind? K Frau Kollegin, zunächst einmal möchte ich Ihre Einangsbemerkung – Sie haben von „tricksen“ gesprochen – ntschieden zurückweisen. (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Abscheu und Empörung, ich weiß! Ich nehme das zur Kenntnis! Aber ich bleibe dabei!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603412800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603412900
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603413000
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603413100

Wir sind der Überzeugung, dass wir mit dem jetzigen
esetzentwurf in der Lage sind, dem Deutschen Bundes-

ag eine verfassungskonforme Regelung vorzuschlagen.

Bezüglich der Bekämpfung der Schwarzarbeit ist zu
agen: Sicherlich ist es ein Problem, wenn der Handwer-
er auf seine Kalkulation nicht mehr 16 Prozent, sondern






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller
19 Prozent aufschlagen muss; das ist ein Happen. Die
Exportwirtschaft ist von der Mehrwertsteuererhöhung
nicht betroffen; deshalb brauchen wir uns um den Export
keine Gedanken zu machen. Es bleibt die Frage, in wel-
chem Umfang die Erhöhung der Mehrwertsteuer über
die Preise an den Kunden weitergegeben werden kann
und in welchem Umfang der Betrieb sie selbst verkraften
muss, sodass es zu einer Verminderung seines Gewinns
kommt – und damit für die öffentliche Hand zu einer
Verminderung des Ertrags. Deswegen erwarten wir von
einer Erhöhung der Umsatzsteuer um 1 Prozentpunkt zu-
nächst nur 6,5 Milliarden Euro und erst nach ein paar
Jahren die vollen 8 Milliarden Euro.

Nur, was sind die Alternativen? Wenn Sie das gleiche
Volumen im Bundeshaushalt auf der Ausgabenseite er-
wirtschaften wollten, müssten Sie zu Maßnahmen grei-
fen, die in ihrer Wirkung für bestimmte Bevölkerungs-
gruppen sogar viel schwerwiegender wären. Deswegen
sage ich – auch mit Blick auf das, was Frau Kollegin
Dr. Höll vorhin gesagt hat –: Die Anhebung der Mehr-
wertsteuer betrifft nur den Regelsatz. Mieten sind mehr-
wertsteuerfrei und der ganze Nahrungsmittelbereich
unterliegt dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz. Die Be-
lastungen für die Budgets der Schichten mit niedrigen
und mittleren Einkommen halten sich also in Grenzen.

Eine Alternative wäre eine Kürzung des jährlichen
Zuschusses zur Rentenversicherung; dieser ist mit
78 Milliarden Euro der größte Ausgabenblock im Bun-
deshaushalt. Wenn Sie da 8 Milliarden Euro herausope-
rieren wollten, bedeutete das eine massive Rentenkür-
zung oder – wenn Sie das wie ich für unverträglich
halten – eine massive Beitragssatzsteigerung. Wenn Sie
auch diese für unverträglich halten, müssen Sie nach an-
deren Instrumenten suchen. So könnten wir beide jetzt
Haushaltsposten für Haushaltsposten durchgehen, wie
wir das früher auch mit Ihren Haushaltspolitikern durch-
gegangen sind. Wir haben dabei graue Haare bekom-
men, weil wir auf der Ausgabenseite kaum noch etwas
gefunden haben. Noch einmal: Die Operation ist sicher-
lich belastend, aber alternativlos.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603413200

Zweite Nachfrage, bitte.


Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603413300
Ich habe noch

blonde Haare; ich habe das alles also irgendwie ganz gut
überstanden.


(Zuruf von der FDP: Gefärbt!)


Sie haben ausgeführt, dass es aufgrund der Struktur und
der Situation des Haushalts keine Möglichkeit gebe, den
Haushalt anders als durch die Erhöhung der Mehrwert-
steuer und die anderen beschlossenen Erhöhungen zu
konsolidieren. Warum werden nicht endlich bestimmte
steuerpolitische Regelungen angegangen, die für unser
Land, für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
und für die Arbeitsplätze kontraproduktiv sind? Ich
meine die steuerliche Begünstigung von Betriebsverla-
gerungen und die exorbitant hohen Rückstellungen in
der Atombranche, obwohl die Energiekonzerne sehr

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(C (D ohe Gewinne ausweisen. Die geltende Festlegung für ie Rückstellungen stammt noch aus der Zeit, bevor der tomausstieg beschlossen war. Das ist überhaupt noch icht angepasst worden. Allein durch diese beiden Maßahmen könnten wir Mehreinnahmen von 6 Milliarden uro erzielen. Warum hat man nicht den Mut, hier Anassungen vorzunehmen, sondern geht stattdessen an en Sparerfreibetrag und nimmt den Leuten teilweise uch noch die Vorsorge für die Rente? K Frau Kollegin, zum ersten Teil Ihrer Frage: Das spielt egenwärtig sicherlich auch in unseren Überlegungen ine Rolle. Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Ich bin im oment nicht sattelfest genug, um eine genaue Antwort u geben. Aber ich meine, wir hätten schon während unerer gemeinsamen Regierungszeit eine Veränderung orgenommen. (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorher, vor dem Gesetz zum Atomausstieg. Wir könnten 800 Millionen Euro einnehmen und in unsere Haushalte einstellen und könnten das in Bildung und Kinderförderung stecken, anstatt es der Atomindustrie zu lassen!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603413400


Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1603413500

Frau Scheel, Sie haben zwei Nachfragen gestellt. Eine

eitere Nachfrage kann ich Ihnen leider nicht gewähren.

Nun hat sich der Kollege Volker Beck zur Geschäfts-
rdnung zu Wort gemeldet. Bitte schön.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603413600

Trotz des sachlichen und ruhigen Vortrags des Staats-

ekretärs Diller konnte nicht verdeckt werden, dass es
ei der Bundesregierung ein ziemliches Steuerchaos
ibt. Das haben auch die Ausführungen des Ministers
orhin zum Steueränderungsgesetz 2007 deutlich ge-
acht. Das zeigen aber auch die Diskussion um die
ehrwertsteuererhöhung, durch die allen Bürgern weni-

er Geld in der Tasche bleibt, sowie die avisierte Entlas-
ung der Unternehmen bei der Unternehmensteuerre-
orm.

Deshalb beantrage ich nach Anlage 5 Nr. 1 unserer
eschäftsordnung eine Aktuelle Stunde zu diesem
hema. Ich bin der Meinung, dass das Haus die Mög-

ichkeit haben muss, darüber zu sprechen.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603413700

Vielen Dank.

Sie beantragen also für die Fraktion Bündnis 90/Die
rünen, dass wir aus der Beantwortung der Fragen he-

aus eine Aktuelle Stunde ableiten. Das entspricht
r. 1 b der Richtlinien für eine Aktuelle Stunde. Ent-

prechend einer interfraktionellen Vereinbarung be-
timme ich, dass wir die Aktuelle Stunde um 15.30 Uhr
urchführen. Die ursprünglich für heute vorgesehene,






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
von der Fraktion der FDP verlangte Aktuelle Stunde
wird auf morgen verschoben.

Wir kommen vorher aber noch zu den Fragen, die
noch nicht beantwortet worden sind. Das sind die Fragen
28 bis 35. Diese Fragen sollen schriftlich beantwortet
werden.

Damit sind wir am Ende des Tagesordnungspunk-
tes 2.

Ich unterbreche die Sitzung bis 15.30 Uhr.


(Unterbrechung von 14.42 bis 15.30 Uhr)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603413800

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich rufe Zusatzpunkt 2 auf:

Aktuelle Stunde

auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/
DIE GRÜNEN zur Antwort der Bundesregierung
auf die Fragen 26 und 27

Steuerpolitik der Bundesregierung

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Fritz Kuhn, Bündnis 90/Die Grünen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603413900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir haben diese Aktuelle Stunde beantragt, weil nicht
nur wir den Eindruck haben, dass bei der Bundesregie-
rung das steuerpolitische Chaos ausgebrochen ist.


(Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Oh!)


Sie sehen dies erstens an der Diskussion über die
Mehrwertsteuererhöhung. Sie haben die Erhöhung um
3 Prozentpunkte zu einem Zeitpunkt konzipiert, als Sie
selbst nicht daran geglaubt haben, wie gut sich die wirt-
schaftlichen Verhältnisse entwickeln.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Bei euch ist das steuerpolitische Vergessen ausgebrochen!)


Ich kann nur sagen: Den Binnenmarkt während des jetzt
Gott sei Dank vorhandenen Aufschwungs mit
21 Milliarden Euro systematisch zu schwächen, ist ein-
fach ein ökonomischer Unsinn, den Sie von der Haus-
haltsseite her – das sagen viele Experten – gar nicht
brauchen würden.


(Beifall der Abg. Margareta Wolf [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Deswegen sage ich: Souveränität der großen Koalition
würde bedeuten, dass Fehlplanungen korrigiert werden.
Dazu fordern wir Sie in dieser Debatte auf.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der zweite Punkt, an dem Sie das sehen, ist die Unter-
nehmensteuerreform. Herr Finanzminister, ich finde, es
muss Klarheit über den Zeitpunkt her. Dieses Hü und
Hott, mal da, mal dort, jetzt geht es doch schneller oder
vielleicht auch nicht verunsichert die gesamte wirt-
schaftspolitische Szene und die Unternehmen. Ich sage

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(C (D ür meine Fraktion: Lassen Sie das Spielen mit einer reaen Steuerentlastung der Unternehmen im Zusammenang mit einer Unternehmensteuerreform! Wir wollen ine aufkommensneutrale Steuerreform und eine rechtsormneutrale Unternehmensteuerreform. Das ist die ielsetzung. (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Sie zitieren unseren Koalitionsvertrag!)


ch finde, dass Sie hierzu einmal ein klares Wort sagen
ollten. Zum Chaos gehört nämlich auch die kommuni-
ative Verunsicherung, die Sie und die große Koalition
egenüber den deutschen Unternehmen in den letzten
ochen bewirkt haben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der dritte Punkt ist die Reichensteuer. Hier haben Sie
ei den Koalitionsverhandlungen, die zum Koalitions-
ertrag geführt haben, offensichtlich nicht vernünftig
ingeschaut. Alle Verfassungsprobleme, die in den letz-
en beiden Wochen diskutiert worden sind, gab es schon
amals. Man hätte genau hinschauen und die Abfolge
erabreden müssen, die nach Auffassung der Grünen
innvoll wäre.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das ist Ihre Auffassung!)


Zuerst muss es eine klare Unternehmensteuerreform
eben, die auch darauf ausgerichtet ist, dass die Verfas-
ungsprobleme gelöst werden. Das heißt im Klartext,
ass wir in Deutschland endlich einmal in der Lage sein
üssen, die private Einkommensteuer anzuheben oder

u verändern, ohne dass die Unternehmensteuer für die
ersonengesellschaften tangiert wird. Das ist doch das
lte Problem unseres Steuerrechts. Deswegen hätten Sie
uerst eine Unternehmensteuerreform und dann alles an-
ere, was daraus folgt, vereinbaren müssen, sei es eine
eichensteuer, sei es eine erneute Diskussion – diese be-

ürworten wir – über die Frage, ob wir mit einem Ein-
ommensteuersatz von 42 Prozent wirklich richtig
iegen oder ob wir zur Finanzierung der Bildungsinvesti-
ionen noch ein Stück höher gehen sollten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ihr wollt noch höher! Das ist interessant!)


Aber beides haben Sie nicht getan. Deswegen sind Sie
etzt im Chaos gelandet; das hier festzustellen kann ich
iemandem von Ihnen ersparen. Sie wollen einfach ein-
al ausprobieren, ob diese Regelung verfassungsgemäß

st. Das ist eine Geringschätzung der deutschen Verfas-
ung. Wenn die Politik damit anfängt, dann kann ich nur
agen: Gute Nacht!

Der Finanzminister hat festgelegt, dass von der Rei-
hensteuer unter anderem die Selbstständigen ausge-
ommen werden.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Nein!)


ass Sie dann für das Jahr 2007 nur noch mit Einnah-
en von 127 Millionen Euro kalkulieren – das ist eine

ptimistische Schätzung, weil die dann Betroffenen






(A) )



(B) )


Fritz Kuhn
sicherlich eine gewisse Mobilität bei den Anlageformen
finden werden –, ist wirklich ein Witz.

Ich sage der SPD: Ich verstehe nicht, dass Sie sich das
so einfach machen. Sie wollen die Reichensteuer – das
kann ich nachvollziehen – auch als Ausgleich für die so-
zial schädliche Mehrwertsteuererhöhung von 3 Prozent-
punkten, die nicht in vollem Umfang zur Senkung der
Lohnnebenkosten eingesetzt wird. Trotz allem haben Sie
wohl gedacht, dass Sie das alles schon irgendwie ver-
kaufen werden. Jetzt aber bekommen Sie eine Reichen-
steuer im Bonsaiformat, also unterhalb der Wirkungs-
grenze.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Glauben Sie, dass Sie das den Mitgliedern Ihrer Partei
oder der Öffentlichkeit als Kompensat für die Erhöhung
der Mehrwertsteuer verkaufen können? Das glauben Sie
doch selber nicht. Die interne Diskussion in der SPD-
Fraktion gibt mir da Recht.

Deswegen sage ich Ihnen: Lassen Sie diese Placebo-
nummer. Machen Sie eine handwerklich ordentliche
Steuerpolitik und beginnen Sie mit einer Unternehmen-
steuerreform. Dann kann man die Frage stellen: Wie
kann man durch die Einkommensteuer oder auch durch
die Reichensteuer einen vernünftigen Ausgleich und so-
ziale Gerechtigkeit herstellen?


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Was wollen Sie denn eigentlich?)


Der vierte Punkt für das steuerpolitische Chaos ist na-
türlich die Besteuerung von Biokraftstoffen. Das, was
Sie da machen, Herr Finanzminister, halten wir für völ-
lig falsch. Vor allem kleine und mittelständische Be-
triebe haben hinsichtlich der Biokraftstoffe Investitionen
in die Infrastruktur getätigt. Durch die Besteuerung ge-
fährden Sie deren Existenz. Im Klartext: Wegen Beimi-
schungszwangs erhöhen Sie den Kraftstoffpreis zum
1. Januar 2007 um 3 Cent. Durch die Erhöhung der
Mehrwertsteuer wird dieser noch einmal um 3 Cent teu-
rer.

Der CDU sage ich: Die Erhöhung durch die Öko-
steuer betrug damals im Schnitt 6 Pfennig. Durch Ihre
Maßnahmen wird der Aufschlag auf Sprit doppelt so
teuer. Ich frage mich nun: Wo sind Frau Merkel und die
Krawallmacher beim Thema Ökosteuer, die wenigstens
zur Senkung der Lohnnebenkosten verwendet wurde?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sie aber schlagen doppelt so viel drauf und glauben, dass
wir Ihnen das im Herbst durchgehen lassen. Sie werden
sich wundern, welche Diskussionen über Ihre großkoali-
tionäre Politik an den Zapfsäulen der Tankstellen ent-
facht werden. Da wünsche ich Ihnen schon jetzt viel
Spaß.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Wegen Ihrer Ökosteuer! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Grüne Knallerbse!)


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(C (D Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen, Peer teinbrück. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)

Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603414000


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603414100

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Herr Kuhn, nur weil Sie behaupten, es bestünde
in Steuerchaos, muss das noch lange kein Fakt sein. Es
ird auch dadurch nicht richtiger, dass Sie ständig das
ort „Chaos“ im Munde führen. Die große Koalition hat

as, was sie im Koalitionsvertrag vereinbart hat, Schritt
ür Schritt ziemlich sauber und transparent umgesetzt.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Selbst das, was sich heute im Steueränderungsgesetz
indet, ist nicht neu, sondern das haben wir alles verab-
edet. Wir haben sehr schnell gehandelt und die entspre-
henden steuerpolitischen Gesetzesvorhaben auf den
eg gebracht. Einiges haben wir bereits verabschiedet.
enauso kalkulierbar werden wir weiterhin sein.

Sie haben uns leichtfüßig dazu aufgefordert, eine Un-
ernehmensteuerreform zu machen. Ich habe den Ein-
ruck, Sie unterschätzen die Komplexität einer solchen
peration. Jedenfalls vermitteln Sie das in Ihrer Rede.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So ist das!)


llein schon Ihre Forderung nach Aufkommens- und
echtsformneutralität beweist das. Wissen Sie, wie

chwer es sein dürfte, Rechtsformneutralität herzustel-
en? Wissen Sie, dass etwa 80 bis 85 Prozent der Einzel-
nternehmer und der Personengesellschaften bereits
eute einer Effektivbesteuerung von unter 20 Prozent
nterliegen? Wissen Sie, was es für die Rechtsformneu-
ralität bedeutet, wenn die Definitivbesteuerung von Ka-
italgesellschaften unter 38,6 Prozent fällt?

Eine Senkung der Nominalsätze – gerade bei den Ka-
italgesellschaften müssen wir das tun, weil wir uns in
uropa, egal ob uns das passt oder nicht, in einem Steu-
rwettbewerb befinden; wir können die nationalen Gren-
en schließlich nicht mehr dichtmachen – führt zu einem
erlust an Steuersubstrat. Deshalb muss man bei der Be-
essungsgrundlage etwas anderes machen. Aber wann

etzt die volle Wirksamkeit der Maßnahmen zur Erwei-
erung der Steuerbemessungsgrundlage ein? Ist das
leich im ersten Jahr der Fall? Ich vermute, nein.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es kommt auf die Maßnahmen an!)


as heißt, man muss bezogen auf die Aufkommensneu-
ralität sehr viel vorsichtiger operieren, als Sie es meines
rachtens getan haben.

Ich stehe zur Einführung der Reichensteuer, und zwar
um jetzigen Zeitpunkt. Ich wehre mich gegen den Vor-
urf, dass dies eine Neidsteuer, ein Placebo oder ein
ymbolakt sein soll.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist es aber!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Peer Steinbrück
Ich glaube, dass es angesichts der Zumutungen, die un-
sere steuerpolitischen Beschlüsse für viele Menschen be-
wirken, richtig ist, auch die oberen Einkommensgruppen
ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit entsprechend stärker
zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben heranzuziehen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich wiederhole mich zwar, aber ich wundere mich
über manche Erregung, und zwar weniger bei Ihnen als
auf den Seiten des Parlaments, die bis 1998 für einen
Spitzensteuersatz von 53 Prozent verantwortlich gewe-
sen sind, sich aber jetzt über die Anhebung des Steuer-
satzes von 42 auf 45 Prozent so erregen, dass man um
ihren Gesundheitszustand fürchten muss. Das ist in die-
sem Zusammenhang unverhältnismäßig. Von diesem
Vorhaben ist bezogen auf private Einkünfte ein ver-
schwindend geringer Prozentsatz betroffen. Ich mache
kein Hehl daraus, dass ich in den Koalitionsverhandlun-
gen dafür war, die Einkommensgrenzen zu senken, und
zwar auf 125 000 für Ledige bzw. 250 000 Euro für Ver-
heiratete. Aber man hat das Ergebnis von Koalitionsver-
handlungen zu akzeptieren und mitzutragen. Das wird
auch geschehen.

Im Übrigen werden Sie – das sage ich mit Blick auf
das, was bei dem Vorhaben herauskommt – von keinem
Mitglied der Bundesregierung erwarten können, dass es
sehenden Auges eine Verfassungsrechtsproblematik in
Kauf nimmt. Das sagen auch meine eigenen Partei-
freunde. Das können Sie den zuständigen Ministern bzw.
der Bundesregierung insgesamt nicht aufbürden. Uns ist
klar geworden, dass wir allein die gewerblichen Ein-
künfte nicht ausschließen können. Dies würde mit den
unternehmerischen Einkünften insgesamt – also auch de-
nen, die von Land- und Forstwirten bzw. von Freiberuf-
lern erzielt werden – kollidieren. Um diese Lücke zu
schließen, haben wir uns jetzt auf die unternehmerischen
Einkünfte insgesamt bezogen, denen aber auch ein be-
stimmtes unternehmerisches Risiko zuzuordnen ist, was
die Gewährleistung von Wachstum, Umsatz und Be-
schäftigung angeht. Wir glauben, dass wir mit diesem
Weg richtig liegen. Wir wollen nicht darauf verzichten.

Was die Mehrwertsteuer betrifft, werden wir unter-
schiedlicher Auffassung bleiben. Ich will mich nicht
wiederholen, zumal ich Herrn Westerwelle bereits eben
auf einer Veranstaltung begegnet bin, die zwar kein Ren-
kontre war, aber bei der die unterschiedlichen Meinun-
gen aufeinander geprallt sind. Ich glaube, Sie überschät-
zen die Möglichkeiten, den Haushalt allein durch
Sparmaßnahmen zu konsolidieren. Die beiden Opposi-
tionsparteien geben nie Auskunft darüber – die dritte erst
recht nicht –, wie eine alternative Strategie weiterer
Haushaltskürzungen auf Wachstum und Beschäftigung
wirken würde, und zwar negativ. Gerade dann, wenn es
um Einsparungen bei Transfereinkommen geht, was sich
gerade bei den Bevölkerungsgruppen unmittelbar nega-
tiv auf die inländische Nachfrage auswirken würde, de-
ren Sparquote bei null liegt – ich denke dabei an die
Rentnerinnen und Rentner –, wird das nie in Ihren Infor-
mationen berücksichtigt. Auch dass auf der Einnahme-

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(C (D eite ein strukturelles Problem besteht, geht in vielen ieser Debatten unter. Ihre Ausführungen zur Besteuerung des Biokraftstofes habe ich nicht verstanden, Herr Kuhn. Ich werde Ihen umgehend Unterlagen zuschicken, aus denen deutich wird, dass wir mit dem Beimischungszwang bzw. er Einführung einer Quote etwas zur Unterstützung der iokraftstoffe tun und dass die Landwirtschaft davon icht negativ betroffen wird. (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Aber selbstverständlich! Bevor Sie die Parolen einer
emonstration in den Bundestag hineintragen, sollten
ie sich schlau machen, was wirklich beschlossen wor-
en ist!


(Beifall bei der CDU/CSU)


Was wir in diesem Bereich vorhaben, läuft auf eine
lare Unterstützung der Biokraftstoffe hinaus: Dazu ge-
ört die steuerliche Freistellung mit Blick auf die Kraft-
toffe der zweiten Generation bis 2015. Die Investitions-
arantie bzw. die Absicherung der Investitionen bis 2009
ird, wie beschlossen, vollständig gewahrt.

Sie haben hinsichtlich des Biokraftstoffs durcheinan-
er gebracht, dass es dabei um zwei unterschiedliche As-
ekte geht. Der eine ist die Abschaffung der steuerlichen
ugunsten einer ordnungsrechtlichen Förderung. Das
acht einen Unterschied von 1,6 Milliarden Euro aus,
err Kuhn. Die Bundesregierung auf der einen Seite

ufzufordern, den Bundeshaushalt zu konsolidieren, aber
uf der anderen Seite leichtfüßig über die Möglichkeit
inwegzugehen, mit einer gleichzeitigen wirkungsglei-
hen ordnungsrechtlichen Regelung Mehreinnahmen in
öhe von 1,6 Milliarden Euro zu erzielen, ist nicht sehr
laubhaft.

Der zweite Aspekt ist, dass wir EU-Recht anwenden
üssen. Wir müssen nämlich aufgrund einer europäi-

chen Energiesteuerrichtlinie von der Überkompensation
zw. Überförderung wegkommen. Dies geht in einem
urzbeitrag wie in dieser Debatte vielleicht auch aus
eitgründen verloren, aber es wäre trotzdem gut, nicht
n Chimären und Halbwahrheiten festzuhalten. Deshalb
öchte ich Sie gerne sehr gezielt über das Thema Bio-

iesel informieren.

Unter dem Strich: Diese Bundesregierung wird die
aßnahmen, die sie in der Steuerpolitik für notwendig

ält, treffen, auch wenn sie unpopulär sind; denn wir
ind überzeugt, dass wir dies zur Konsolidierung der öf-
entlichen Haushalte sowohl des Bundes als auch der
änder und Kommunen brauchen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1603414200

Nächster Redner ist der Kollege Otto Bernhardt,

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603414300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die

große Koalition hat im Koalitionsvertrag klare Ziele für
die Finanzpolitik formuliert. Von Chaos kann hier keine
Rede sein. Wir sind zurzeit dabei, diese Ziele schritt-
weise zu erreichen. Es ist aber bei dem, was wir vorge-
funden haben, nicht einfach, gleichzeitig das Ziel der
Förderung der wirtschaftlichen Wachstumskräfte – die
Wirtschaft läuft zurzeit nicht schlecht – und das Ziel der
nachhaltigen Sanierung der öffentlichen Finanzen zu er-
reichen. Bei der Sanierung der öffentlichen Finanzen
gibt es zwei Instrumente; wir müssen beide einsetzen.
Das eine Instrument ist der Abbau von Subventionen.
Herr Kollege Kuhn, was wir, die große Koalition, hier in
den ersten sechs Monaten unserer Regierungszeit schon
geschafft haben, kann sich sehen lassen. Wir haben be-
reits einen Subventionsabbau mit einem Volumen von
20 Milliarden Euro beschlossen. Wir werden das fortset-
zen.

Ich stimme aber dem Minister zu: Der Subventions-
abbau und die Reduzierung der Ausgaben allein reichen
nicht aus, um die Ziele, die wir uns im Koalitionsvertrag
gesetzt haben, im Jahr 2007 zu erreichen. Wir wollen
2007 gleichzeitig die Maastrichtkriterien erfüllen – das
ist nicht so schwierig; dafür reicht eine Nettoneuver-
schuldung in Höhe von 30 Milliarden Euro aus – und die
Regelgrenze des Art. 115 des Grundgesetzes einhalten;
hier geht es um eine Größenordnung von nur circa
20 Milliarden Euro. Um dies zu erreichen, waren wir ge-
zwungen, eine entscheidende Steuer zu erhöhen. Wir
von der Union sind schon im Wahlkampf für eine Mehr-
wertsteuererhöhung eingetreten. Jeder, der die geplante
Mehrwertsteuererhöhung ablehnt, den bitte ich, aufzu-
zeigen, wo wir sonst 21 Milliarden Euro hernehmen sol-
len, die wir benötigen, um einen verfassungskonformen
Haushalt vorzulegen. Ich sage sehr deutlich: Diejenigen,
die uns heute kritisieren, wären die Ersten, die eine Ak-
tuelle Stunde beantragten und versuchten, uns hier vor-
zuführen, wenn wir die Maastrichtkriterien nicht erfüll-
ten und die Regelgrenze des Art. 115 des Grundgesetzes
nicht einhielten. Herr Kollege Kuhn, wenn wir die im
Koalitionsvertrag formulierten Ziele erreichen wollen,
dann brauchen wir – leider – die geplante Mehrwertsteu-
ererhöhung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich sage ganz offen: Natürlich ist die so genannte Rei-
chensteuer für uns eine Kröte, die wir im Rahmen der
Koalitionsverhandlungen geschluckt haben. Nun stehen
wir dazu.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mir kommen die Tränen!)


Herr Kuhn, Sie haben aber gesagt – das ist wahrschein-
lich nicht von allen verstanden worden –, man könne ge-
nerell den Spitzensteuersatz von 42 auf 45 Prozent erhö-
hen. Dieser gilt aber – im Gegensatz zur Reichensteuer –
schon für Einkommen ab 60 000 Euro. Das wäre eine
Steuererhöhung auf breiter Ebene. Das können wir uns
in Deutschland sicherlich nicht leisten.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


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(C (D Bei der Unternehmensteuerreform sind wir voll im lan. Heute hat der Minister zum wiederholten Mal erlärt, dass die Eckpunkte der Unternehmensteuerreform och vor der Sommerpause veröffentlicht werden. Wir erden wie beschlossen die erste Lesung Anfang komenden Jahres durchführen. Wer glaubt, er könne diesen rozess um ein Jahr verkürzen, der weiß in der Tat nicht m die komplizierten Sachverhalte. Wir müssen bei der nternehmensteuerreform viele einbinden. Umfangrei he Anhörverfahren sind notwendig. Per Schnellschuss ine grundlegende Unternehmensteuerreform zu mahen, das geht nicht. Ich will nicht zurückschauen, aber ie Schnellschüsse und die Fehler in der Steuerpolitik in en letzten sieben Jahren – diese mussten anschließend orrigiert werden – wird die große Koalition nicht mahen. Ich sage ganz klar: Wir sind dabei, die im Koalitionsertrag formulierten Ziele zu erreichen. Dass es in Einelfragen innerhalb der Fraktionen und zwischen den raktionen Unterschiede gibt, ist klar. Ich glaube, das rste halbe Jahr hat gezeigt, dass die große Koalition andlungsfähig ist. Wir werden das, was wir uns vorgeommen haben, in dieser Legislaturperiode verabschieen. Herzlichen Dank. Nächster Redner ist der Kollege Dr. Hermann Otto olms, FDP-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol egen! Handlungsfähig ist die große Koalition mit 0 Prozent der Stimmen im Deutschen Bundestag. Das st gar keine Frage. Aber das, was die Menschen interesiert, ist, was Sie eigentlich machen. In der Steuerund inanzpolitik herrscht ein reines Durcheinander. ie Entscheidungen widersprechen sich. Wir bekommen ahezu jeden Monat ein neues Steuererhöhungsgesetz. arum denken Sie nicht einmal an die betroffenen Steu rzahler? Sie denken immer nur an den Staat. Der Staat eht aber von den Bürgern aus. Die Bürger müssen die teuern zahlen. Der zentrale Fehler Ihrer Steuerpolitik st, dass Sie eine Vergünstigung nach der anderen abchaffen oder einschränken, den dafür notwendigen Ausleich in Form einer Senkung der Tarife aber nicht vorehmen. Jede dieser Maßnahmen ist eine indirekte Steuererhöung. Ihre Maßnahmen widersprechen sich auch noch. ch will einige Beispiele nennen. Jetzt wird mit großem etöse das Elterngeld eingeführt. Sie verschweigen den etroffenen Familien aber, dass sie dieses doppelt und reifach bezahlen müssen. Wenn die Familien wüssten, ass sie das Elterngeld selbst finanzieren müssen, dann ürden sie gerne darauf verzichten. Es wird nämlich das Dr. Hermann Otto Solms Erziehungsgeld abgeschafft, der Bezug des Kindergeldes wird um zwei Jahre reduziert und die Mehrwertsteuer und die Versicherungsteuer werden angehoben, also Steuern, die Familien besonders treffen. Die Belastungen betragen das Mehrfache der Summe, die Sie in Form von Elterngeld wieder verteilen. Das ist doch keine ehrliche Politik. Sie haben von Transparenz gesprochen. Nehmen Sie die Subventionstatbestände, die Sie nicht abschaffen, sondern nur verändern. Dadurch wird alles komplizierter. Die Bürger sind damit auf Steuerberater angewiesen. In diesem Moment streichen Sie dem Bürger die Möglichkeit, Steuerberatungskosten abzusetzen. Das ist doch eine Gemeinheit. Das ist eine richtige Schikane, die gegen die Bürger gerichtet ist. Nehmen Sie als weiteres Beispiel die Reichensteuer. Was soll diese Reichensteuer bewirken? Sie geben selbst zu, dass das Aufkommen aus dieser Steuer gering ist. Sie hat nur eine symbolische Wirkung. Diese symbolische Wirkung ist katastrophal. Ihre Agenten reisen durch die ganze Welt und versuchen, Investoren nach Deutschland zu holen. Diese lesen, dass sie, wenn sie hier investieren und Erträge erzielen, mehr als alle anderen besteuert werden. Was meinen Sie, wie schnell sie wieder die Kurve kriegen und verschwunden sind? Dann kam noch die verfassungsrechtliche Problematik hinzu. Ich gratuliere Ihnen, dass Sie jetzt immerhin erkannt haben, dass Sie die Gewinneinkünfte und nicht nur die gewerblichen Einkünfte von der Steuer ausnehmen müssen. (Florian Pronold [SPD]: Dann können die Investoren aber nicht verschreckt sein!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Otto Bernhardt (CDU):
Rede ID: ID1603414400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603414500

(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Nein!)


(Beifall bei der FDP)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der FDP)


Das, was in Ihrem Entwurf fehlt, ist die Begründung,
warum Sie die unterschiedliche Besteuerung vornehmen
können.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: In den 80erJahren hatten wir diese Regelung!)


Sie können das in unserem Gesetzentwurf nachlesen. Sie
können unsere Begründung übernehmen und brauchen
uns noch nicht einmal etwas für das Copyright zu zah-
len.


(Beifall bei der FDP)


In Sachen Ehrlichkeit will ich Ihnen, Herr Steinbrück,
Nachhilfeunterricht in Geschichte geben. Die alte christ-
liche Koalition hatte 1997


(Zuruf von der FDP: Christlich-liberale Koalition!)


– christlich-liberale Koalition, Entschuldigung, oder bes-
ser gesagt: bürgerliche Koalition – eine Steuerreform
durchgeführt, die im Deutschen Bundestag eine Mehr-
heit gefunden hat. Der Spitzensteuersatz lag nach diesem
Konzept bei 39 Prozent. Wir haben jetzt sieben bis acht
Jahre verloren. Wir hätten unsere internationale Wettbe-
werbsfähigkeit steigern können, wenn die linke Mehr-
heit im Bundesrat unter dem Parteivorsitzenden
Lafontaine das damals nicht verhindert hätte.

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(C (D s ist unser Problem, dass wir diese Wettbewerbsfähigeit gerade nicht haben. Deshalb müssen wir die Unterehmensteuerreform schnell durchführen. Wenn Sie chon diese zahlreichen Steuererhöhungen durchführen, ann müssen Sie zum Ausgleich wenigstens eine Perpektive für wirtschaftliche Investitionen bieten. Das erschieben Sie nun um ein Jahr. Damit werden Sie den ufschwung nicht bekommen. Die zahlreichen Steuererhöhungen bewirken eine auf-kraftminderung in den drei Jahren, die vor uns lieen, von mindestens 120 Milliarden Euro netto. Wahrcheinlich ist die Summe noch höher. Sie können die esetze der Ökonomie nicht wegdiskutieren. Die 20 Milliarden Euro werden im Wirtschaftskreislauf ehlen. Deshalb sagen die Forschungsinstitute, dass das achstum im nächsten Jahr um mindestens 1 Prozentunkt sinken und die Inflationsrate um 1,5 Prozentunkte ansteigen wird. Darauf muss die Europäische entralbank natürlich reagieren. Wenn sie das tut, dann erden die Zinsen angehoben und dann wird alles teu er; auch Sie müssen für den Schuldendienst mehr aufenden. Ich glaube, dass Sie einfach zu kurz springen. Um die öcher in der Staatskasse zu stopfen, müssen Sie alle raft auf Arbeit und Beschäftigung lenken. Nur wenn es elingt, mehr Menschen in Arbeit und Brot zu bringen, ommt es zu mehr Beitragszahlern, zu mehr Steuerzahern und zu einer nachhaltigen Schließung der staatlihen Finanzierungslücken. Wenn Ihnen das nicht gelingt, wenn Sie die Konjunkur durch Steuererhöhungen abwürgen, wenn es zu mehr rbeitslosigkeit kommt, dann nützt es Ihnen auch nichts, enn Sie die Defizite kurzfristig einigermaßen ausglei hen; denn die Löcher werden sich ganz schnell wieder ffnen und Sie werden in Zukunft noch viel größere Fianzprobleme bekommen. Deswegen sage ich Ihnen: esinnen Sie sich! Als guter Volkswirt wissen Sie, dass s darauf ankommt, die Basis der Finanzierung über achstum und Beschäftigung zu verbessern. Alles an ere ist ein Holzweg. Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Florian Pronold, SPD-Frak ion. Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! err Kuhn hat von Steuerchaos gesprochen. Ich erinnere n die letzte Tat eines Regierungsmitglieds der Grünen es ging darum, hier endlich Steuerschlupflöcher zu chließen, sowie um Windenergiefonds und andere Steursparmodelle; das wird jetzt in § 15 b EStG neu gereelt; die große Koalition hat entsprechende Ankündigun Florian Pronold gen gemacht; noch die alte Regierung wollte dies durchsetzen –: Es war Ihr Herr Trittin, der versucht hat, das aus Lobbyismus ad absurdum zu führen. Sich so zu verhalten, das führt zu Chaos und zu Verunsicherung. Das, was Sie hier bieten, ist genau das, was Sie beklagen: Sie geben sich hier als Feuerwehrmann aus; in Wirklichkeit aber sind Sie Brandstifter. Genauso wie die FDP spielen Sie nämlich immer die gleiche Melodie. Wenn man in der Opposition ist, dann ist das nahe liegend. In den Beratungen hier sagen Sie zum einen: Die Einnahmen sind zu gering; der Staat gibt zu viel aus; wir müssen konsolidieren und das bringt die Regierung nicht zustande. In einer darauf folgenden Debatte sagen Sie dann zum anderen: Es wird zwar konsolidiert, aber auch das ist ein falscher Weg. Steuererhöhungen tragen natürlich zur Konsolidierung des Staatshaushaltes bei. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, den Staatshaushalt zu konsolidieren: Entweder man kürzt die Ausgaben oder man mehrt die Einnahmen. Für Mehreinnahmen kann man sowohl durch Wachstum als auch durch höhere Steuern sorgen. Wachstum bedeutet meistens automatisch Steuermehreinnahmen. Zur Frage der Ausgabenkürzungen. Ausgabenkürzungen müssen angesichts der Struktur des Bundeshaushalts machbar sein. Sie müssen dann ehrlich sagen, ob man bei der Rente kürzen will und wie sich das auf die Konjunktur auswirkt, ob man Investitionen zurückfahren will und wie sich das wiederum auf die Konjunktur auswirkt. Immer nur eine Seite zu beleuchten, ist ein unehrliches Spiel, das Sie hier immer wieder zu spielen versuchen. Die höchsten Steuererhöhungen, die es in Deutschland je gab, wurden vorgenommen, als die FDP an der Regierung beteiligt war. Dennoch stellen Sie von der FDP sich jetzt hier hin und erklären, wie man das alles besser machen könnte. Das ist nun wirklich ein lächerlicher Beitrag, wie er in diesem Parlament schon in den letzten Jahren wiederholt geleistet worden ist. Wir erhöhen – nicht unbewusst – die Mehrwertsteuer erst ab dem 1. Januar 2007; denn in 2006 tun wir alles für mehr Wachstum und Beschäftigung. Wir haben ein Investitionsprogramm aufgelegt. Richtig ist natürlich, dass in der Wirtschaft nicht nur die harten ökonomischen Fakten zählen, sondern auch sehr viele psychologische Faktoren. Die Debatten, die Sie hier anzetteln, Ihr Schlechtreden, Ihr Jammern – Sie sehen immer nur das Negative –, genau das führt doch dazu, dass die Konjunktur ein Stück weit weniger in Gang kommt als nötig. Wenn etwas dazu führt, die Konjunktur abzuwürgen, dann ist es Ihr Gerede hier. A w d f h h t d b w w e a d i s w m S d s A e w j r d F H m d – e g P z E p d m u d M w (C (D ls Strafe müssten eigentlich Ihnen die Steuern erhöht erden. Vielleicht könnte man so das Defizit im Buneshaushalt ausgleichen. Das ist wirklich die Grundrage, die wir hier immer diskutieren. Die Maastrichtkriterien sind im nächsten Jahr einzualten; darüber kann man doch nicht einfach hinweggeen. In dieser Konstellation, also in einer großen Koaliion, gibt es natürlich unterschiedliche Vorstellungen arüber, wie man das angehen kann. Wir, die SPD, haen eine eigene Meinung zur Reichensteuer und dazu, ie und wann man sie erheben könnte. Genauso haben ir eine eigene Meinung dazu, ob die Mehrwertsteuer rhöhung das einzig selig Machende ist oder ob es nicht uch andere Varianten gibt. Dazu gab es in der Union anere Vorstellungen und dann haben wir uns geeinigt. So st das halt. Jetzt müssen wir daraus das Beste machen. Wir müsen darauf setzen, dass die Wachstumskräfte gestärkt erden, und wir müssen darüber diskutieren, was wir achen müssen, damit es wieder aufwärts geht. Wenn ie sich alle Indikatoren anschauen, die uns vorliegen, ann stellen Sie fest, dass sich das Wachstum jetzt eintellt und wir uns somit auf dem richtigen Weg befinden. uf diesem Weg werden wir in 2007 eine Mehrwertsteu rerhöhung haben, die konjunkturell dämpfend wirken ird und die wir nur dann verkraften werden, wenn wir etzt Wachstum schaffen. Deswegen: Nicht schlechteden, sondern die Dinge betonen, die jetzt wichtig sind, amit es insgesamt funktionieren kann. Herzlichen Dank. Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Barbara Höll, raktion Die Linke. Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! err Kuhn, ich kann Ihrer Einschätzung nicht zustimen, dass das eine chaotische Steuerpolitik ist. Ich enke, das, was wir erleben, ist zwar Verbalakrobatik es geht immer mit Getöse ein bisschen hin und her und s wird immer wieder eine andere Sau durchs Dorf etrieben –, aber inhaltlich ist das eine Fortsetzung der olitik, die auch Sie betrieben haben, also eine Fortsetung neoliberaler Wirtschaftspolitik – nichts anderes. Die CDU/CSU hat es vor der Wahl ganz klar erklärt: s soll eine Mehrwertsteuererhöhung um 2 Prozentunkte geben, das heißt, eine zusätzliche Belastung für iejenigen Menschen, die sowieso schon wenig Einkomen haben. Die SPD dagegen hat ihr Wahlversprechen nmittelbar nach erfolgter Wahl gebrochen und hat auf ie 2 Prozentpunkte Mehrwertsteuererhöhung von Frau erkel noch 1 Prozentpunkt draufgepackt. Das ist wohl ahr. Dr. Barbara Höll Wahr ist auch, dass sich der designierte zukünftige Parteivorsitzende nun in seinen Worten etwas besinnt und tatsächlich davon spricht, dass die Staatsquote vielleicht erhöht werden sollte und dass man vielleicht doch einen starken Staat braucht. In der Realität sieht das dann aber so aus, dass Herr Steinbrück zwar in einem „Spiegel“-Interview erklärt, dass wir ein strukturelles Einnahmeproblem haben; aber das Einzige, was ihm dazu einfällt – davon bin ich enttäuscht –, ist die Mehrwertsteuererhöhung. Die Mehrwertsteuererhöhung – da sind wir uns sicher einig – wirkt nicht nur konjunkturdämpfend, sondern sie wirkt konjunkturbehindernd. Sie wird in der Situation, in der wir uns hier befinden, tatsächlich zu wirtschaftlichen Einbrüchen führen. Aber das Problem ist doch nicht – wie Sie im Koalitionsvertrag beschreiben –, dass wir die Steuersätze so gestalten müssten, dass wir international wettbewerbsfähig sind. Deutschland ist Exportweltmeister – wer ist denn wettbewerbsfähig, wenn nicht wir? Unser Problem ist die Binnennachfrage. Gerade auf die Binnennachfrage werden die 3 Prozentpunkte Mehrwertsteuererhöhung wirken. Für eine vierköpfige Familie wird das bedeuten, dass im nächsten Jahr mindestens 1 100 Euro an Mehrbelastung auf sie zukommt. Das bedeutet einen Entzug von Kaufkraft und eine weitere Schwächung der Binnennachfrage. Das liegt einfach auf der Hand, darum braucht man nicht weiter herumzureden. Es ist wirklich bedauerlich, dass Sie nicht die Kraft aufbringen, tatsächlich einmal darüber nachzudenken, wie man die strukturellen Einnahmeprobleme, die es in diesem Haushalt gibt, beseitigen kann. Dazu liegt viel auf dem Tisch. Herr Steinbrück, wenn Sie unser Steuerkonzept noch nicht wahrgenommen haben – was ich nicht ganz glaube –, sende ich es Ihnen gerne zu; Sie können es dann in Ruhe lesen und sich damit auseinander setzen. Natürlich haben wir Möglichkeiten. Wir haben die Möglichkeit, die Erbschaftsbesteuerung neu zu gestalten. Wir hören hier seit Monaten, dass auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts gewartet werde. Das Bundesverfassungsgericht hat schon drei Urteile gesprochen, die hier immer noch nicht richtig umgesetzt worden sind. Wir haben die Möglichkeit der Vermögensbesteuerung. Wir haben die Möglichkeit, kurzfristig auch einmal eine Vermögensabgabe zu überlegen. (Florian Pronold [SPD]: Das ist aber alles nichts für den Bundeshaushalt!)


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Genauso ist es!)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1603414600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603414700




(A) )


(B) )


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Florian Pronold (SPD):
Rede ID: ID1603414800

(Beifall bei der LINKEN)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603414900

(Beifall bei der LINKEN)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der LINKEN)


Wir haben außerdem natürlich die Möglichkeit, die Ein-
kommensteuer sozial gerecht zu gestalten, zum Beispiel
indem man das steuerfreie Existenzminimum weiter aus-
dehnt, aber auch den Spitzensteuersatz wieder anhebt.
Niemand schreibt uns vor, dass der bei 42 Prozent liegen
muss. Auch bei 53 Prozent ist die deutsche Wirtschaft
nicht kaputtgegangen

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(C (D (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Wirtschaft hat ihn gar nicht gehabt! Die Wirtschaft hatte keine 53 Prozent!)


nd sind die Menschen, die in dieser Bundesrepublik
eutschland ein sehr hohes Einkommen haben, die Spit-

enverdiener, nun weiß Gott nicht verarmt.

Sie hängen der neoliberalen Politik weiter an. Sie sind
eratungsresistent und nehmen die Wirklichkeit nicht
ahr.


(Beifall bei der LINKEN)


Man muss es immer wieder betonen: Die Haushaltssi-
uation, in der wir uns befinden, so schlecht sie ist, ist
icht gott- oder naturgegeben; sie ist von der Politik ge-
acht. Das sollten sich alle die vor Augen führen, die in

en letzten 16 Jahren hier die politische Verantwortung
etragen haben.

Was hat Rot-Grün für Steuergeschenke an die Unter-
ehmen ausgereicht! Immer wieder haben wir gehört:
rbeitsplätze entstehen; es wird investiert werden.
urde investiert? Ja, zum Teil, aber nicht in Arbeits-

lätze, sondern in Unternehmensübernahmen und Ähnli-
hes. Viele Arbeitsplätze wurden sogar auf Kosten der
teuerzahlerinnen und Steuerzahler vernichtet. Das ist
ine Politik, die mit uns nicht zu machen ist.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da ist gar nichts zu machen!)


Schauen Sie einfach einmal ein bisschen in die Presse
das kann man nicht oft genug raten –: Deutschland ist
in Steuerparadies, im europaweiten Vergleich auf alle
älle.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erst einmal mit der WASG zurechtkommen!)


as kann man nachlesen. Schauen Sie auch einfach noch
inmal in den Jahreswirtschaftsbericht! Im Ergebnis
ehmen Sie selbst an, dass sich in diesem Jahr die Ein-
ommenssituation der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
ehmer nur minimal verbessern wird, aber dass die Ein-
ünfte aus Unternehmertätigkeit und Vermögen massiv
teigen werden, um über 7 Prozent, während bei den an-
eren Einkommen nicht einmal eine Zunahme um
Prozent erwartet wird.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagt das die WASG oder die PDS?)


Das ist eine Politik, die nicht zur Lösung der sozialen
robleme führt, sondern im Gegenteil die soziale Schief-

age hier in Deutschland verstärken wird und die Armut
rhöhen wird. Das ist eine neoliberale Politik, die mit
ns nicht zu machen ist. Deshalb lehnen wir das ab.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1603415000

Das Wort hat der Kollege Georg Fahrenschon, CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603415100

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen

und Kollegen! Lieber Herr Kühn – –


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kuhn! – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Kuhn“ heißt der!)


– Sehen Sie: Das ist der freudsche Versprecher. Es ist
nämlich schon fast kühn, was Sie sich als Überschrift für
Ihre Aktuelle Stunde ausgedacht haben.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steuerchaos!)


Im Grunde ist das ein Ladenhüter. Sie hätten sich mit der
Frage „Steuerchaos in der Regierung“ die letzten sieben
Jahre auseinander setzen müssen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Jan Mücke [FDP] – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wie Sie Ihren Koalitionspartner runtermachen!)


Wenn Sie jetzt mit schädlichen Folgen für Konjunktur
und Verbraucher argumentieren, ist das doppelt falsch.
Das Verbrauchervertrauen in Deutschland steigt das
erste Mal seit fünf Jahren wieder. Die Konjunktur ver-
bessert sich erstmals seit fünf Jahren wieder. Sie liegen
nicht nur falsch vom Zeitpunkt her, sondern auch im in-
haltlichen Teil Ihrer Überschrift. Sie hätten sich diese
Aktuelle Stunde besser gespart.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Man muss festhalten: Sie haben nach sieben Jahren
Ihrer Regierungsverantwortung nichts anders als einen
Scherbenhaufen hinterlassen: Nullwachstum, Rekord-
arbeitslosigkeit, Rekordverschuldung. Sie brauchen gar
nicht auf Ihren Koalitionspartner zu zeigen.


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie haben im letzten Jahr 7 Milliarden mehr Schulden gemacht!)


Sie waren mit dabei. Sie haben an dem Chaos in der
Steuerpolitik der alten Bundesregierung mitgewirkt und
in der Haushalts- und Finanzpolitik waren Sie schlicht
und einfach sprachlos.


(Beifall des Abg. Frank Schäffler [FDP])


Sie haben in den sieben Jahren Ihrer Regierungsbeteili-
gung nichts gegen die Verschuldung getan.

Vor diesem Hintergrund kann man sich schon einmal
die Zeit nehmen, um zu fragen: Was hat die grüne Bun-
destagsfraktion in den letzen sieben Jahren gefordert?
Sie waren in der Frage der Erhöhung der Erbschaftsteuer
dabei. Sie haben die Wiedereinführung der Vermögen-
steuer gefordert. Sie haben die Einführung der Einkom-
mensteuer für Deutsche, die im Ausland leben, gefor-
dert. Damit haben Sie mal wieder die „Bild“-Zeitungs-
Schlagzeilen beherrscht. Nicht zu vergessen: Im Juni
2005 erklärte die Kollegin Anja Hajduk: Die grüne Bun-
destagsfraktion hat ein eigenes haushalts- und finanz-
politisches Konzept mit Erhöhung der Mehrwertsteuer
beschlossen. Das alles waren Teile Ihrer Beiträge zur
Politik in Deutschland in den letzten sieben Jahren.

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(C (D Sie haben den Zickzackkurs – heute rein in die Karoffeln, morgen wieder raus – mitgemacht, der die alte undesregierung letztlich den Wahlsieg gekostet hat. Im rgebnis waren Sie daran beteiligt, dass die Menschen in eutschland gegenüber der Politik noch nie so verunsi hert waren wie in den letzten sieben Jahren. Es war Ihr eitrag, es war Ihre Schuld und daran tragen Sie noch eute. Deshalb sollten Sie sich gut überlegen, welche ktuellen Stunden mit welchen Überschriften Sie forern. Im Gegensatz dazu können wir uns schon mit der Bianz des ersten halben Jahres der großen Koalition ausinander setzen. Wir haben zügig, sachlich, zielgerichtet nd handwerklich sauber gearbeitet. Wir haben mit geielten Impulsen und vertrauensbildenden Maßnahmen euen Schwung in den Wirtschaftsmotor Deutschland ebracht. Die wichtigsten Beispiele will ich Ihnen noch einmal ennen: Noch im alten Jahr haben wir mit dem Gesetz um Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm gehanelt und nicht nur geredet. Wir haben mit dem Gesetz ur Eindämmung missbräuchlicher Steuergestaltung weentliche Teile der Steuerschlupflöcher geschlossen, und as bezeichnen Sie als „Chaos“. Parallel dazu haben wir nfang des Jahres mit dem Gesetz zur steuerlichen Förerung von Wachstum und Beschäftigung die Grundlaen für ein gutes Jahr 2006 geschaffen. Auch in den anderen Bereichen sind wir auf der rundlage eines vernünftigen Koalitionsvertrages unteregs: Das Steueränderungsgesetz 2007 ist im Entstehen nd wird Ihnen vorgestellt. Die dringend notwendige eform der Erbschaftsteuer für gewerbliche, betrieblihe Einkünfte, das Stundungsmodell, ist im Entstehen nd wird zeitgerecht und ordentlich noch in diesem Jahr orgelegt, damit es zum 1. Januar 2007 in Kraft treten ann. Auch die Unternehmensteuerreform ist in Arbeit. s steht dem Bundesfinanzminister durchaus gut an, mit en beiden Modellen, die ihm die Wissenschaft auf den isch gelegt hat, in Klausur zu gehen und dann mit der DU/CSU-Bundestagsfraktion einerseits und der SPDundestagsfraktion andererseits sowie mit seinem Haus ckpunkte für eine Unternehmensteuerreform zu entwikeln und vorzulegen. Das ist doch nicht Chaos, sondern lanvolles Vorgehen. Dass Sie davon nichts verstehen, undert uns nicht; das haben Sie schon die letzten sieen Jahre gezeigt. Im Ergebnis zeigt sich ein deutlicher Stimmungsumchwung in Deutschland. Die große Koalition und die on ihr getragene Bundesregierung können vorweisen: ie Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung weren immer besser; die Zuversicht bei Verbrauchern und nternehmen wächst und gedeiht; die Menschen gewinen das Allerwichtigste zurück, nämlich Vertrauen in die olitik. In der Bilanz sind wir deutlich auseinander: Sie veruchen, rückwärts gewandte, chaotische Debatten zu ühren, wir arbeiten Punkt für Punkt unseren Koalitions Georg Fahrenschon vertrag ab. Wir werden ja dann in drei Jahren die Wähler fragen, wer ihrer Meinung nach erfolgreicher gearbeitet hat. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU)


(Beifall bei der CDU/CSU)





(A) )


(B) )



Georg Fahrenschon (CSU):
Rede ID: ID1603415200

Nächste Rednerin ist die Kollegin Christine Scheel,

Bündnis 90/Die Grünen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603415300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wenn Sie schon von „rückwärts gewandt“ reden, Herr
Fahrenschon, dann muss man an dieser Stelle auch kon-
statieren, dass Sie eine rückwärts gewandte Rede gehal-
ten haben. Sie leiden anscheinend an Gedächtnisverlust.
Man darf nicht vergessen, was Rot-Grün – da muss ich
die Roten einmal mit hineinnehmen; wir haben ja ge-
meinsam ein paar gute Dinge beschlossen –, vor allem in
steuerlicher Hinsicht im Bereich Subventionsabbau, ein-
gebracht hat, während Sie damals diejenigen waren, die
das blockiert haben. Sonst hätten wir heute nicht die
Haushaltsprobleme, die wir in Deutschland insgesamt
haben. Das muss man an dieser Stelle auch einmal sa-
gen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wenn man hört, dass Herr Minister Steinbrück und
Herr Bernhardt sagen, das, was man im Koalitionsver-
trag aufgeschrieben habe, werde jetzt sukzessive umge-
setzt, dann muss man feststellen: Wenn schon ein Koali-
tionsvertrag an wichtigen Stellen so unkonkret, vage und
wirr formuliert ist wie Ihrer, kann man sicher auch nicht
erwarten, dass die Gesetzgebung besser ist. Genau so
schaut es im Moment auch aus.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wenn sich dann Vertreter der SPD hier hinstellen und
sagen, sie täten das, was sie immer gesagt hätten, dann
schüttelt es mich, und zwar ziemlich heftig, Florian
Pronold.


(Florian Pronold [SPD]: Ich habe nicht gesagt, dass wir das immer gesagt haben, sondern, dass wir das vereinbart haben!)


Vonseiten der SPD wurde gesagt: keine Mehrwertsteuer-
erhöhung. Die anderen haben gesagt: Mehrwertsteuer-
erhöhung um 2 Prozentpunkte; die Einnahmen sollen
komplett zur Senkung der Sozialversicherungsbeiträge
verwendet werden. Herausgekommen sind 3 Prozent,
die vorwiegend zur Sanierung des Haushalts eingesetzt
werden sollen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Was hat denn das mit den Strukturveränderungen zu tun,
die man vorher angekündigt hat? Das ist doch eine reine
Abzocke.

Hinzu kommt, dass, vorwiegend über die bayerischen
Medien, wie die SPD in Bayern das durch Herrn Florian
Pronold gemacht hat, gestreut wird, dass die SPD die

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(C (D endlerpauschale in ihrer Kürzung so nicht akzeptiere nd alles dafür tun werde, dass diese Kürzung – Herr teinbrück, Ihre SPD-Kollegen in Bayern sagen das – so icht kommen werde, dass es diese Gesetzgebung mit er SPD nicht geben werde. Ich bin einmal gespannt, ie das ausgeht. Aber wir wissen ja, wie schnell Sie umippen und wie sich die Wahrheiten von heute und von orgen unterscheiden. (Florian Pronold [SPD]: Du weißt schon, dass wir den Einsparbeitrag gebracht haben! Bleib halt bei der Wahrheit und erzähl keinen Unsinn!)


Man muss sich das einmal vorstellen: All die Punkte,
ie jetzt umgesetzt werden sollen, sind das genaue Ge-
enteil von dem, was Sie noch vor einigen Monaten ge-
ußert haben. Man könnte also 100 gute Gründe nennen,
arum beispielsweise die Einrichtung eines Lügenaus-

chusses Sinn machen würde. Aber das ist uns zu doof.
ir setzen uns mit Ihnen lieber inhaltlich auseinander.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Dann fangen Sie mal an! – Florian Pronold [SPD]: „Doof“ ist die richtige Überschrift für diese Rede!)


Es heißt immer, es sei alternativlos, was vonseiten der
oalition gemacht wird, weil es keine besseren Mög-

ichkeiten gibt. Aber es gibt Alternativen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Aha!)


ie sagen selbst, dass das, was Sie hier vorschlagen, zu
roßen Teilen konjunkturschädlich und widersprüchlich
st. Es wird bei denen abkassiert, die ihre gesamte Kauf-
raft und auch ein gewisses Sparpotenzial brauchen, um
ür das Alter vorzusorgen. Wir alle wollen doch, dass die
rivate Altersvorsorge gestärkt wird. Aber Sie wollen
en Sparerfreibetrag halbieren und treffen damit genau
ie Menschen, die für das Alter vorsorgen.


(Beifall des Abg. Dr. Hermann Otto Solms [FDP])


ies hat mit Logik nichts mehr zu tun und ist aufgrund
er verheerenden Wirkung ein Schuss nach hinten.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ich warte auf die Alternativen, Frau Kollegin!)


Außerdem wird gesagt, eine Mineralölsteuererhöhung
m 6 Cent sei unumgänglich.


(Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Jetzt Ihre Alternative! Sie haben noch zwei Minuten Zeit dafür!)


u den Biokraftstoffen muss man ganz klar sagen, dass
s eine gute Entscheidung war, den Landwirten zu raten,
ass sie ihre eigenen Energiewirte werden, dass sie eine
ezentrale Versorgung aufbauen und ihre Märkte aus-
auen. Von der dezentralen Versorgung profitiert die
undesrepublik Deutschland insgesamt, weil wir da-
urch weg vom Öl kommen. Aber was machen Sie? Was
ich hier im Ansatz entwickelt, machen Sie auf einen






(A) )



(B) )


Christine Scheel
Schlag kaputt. Sie gefährden damit Arbeitsplätze und
nehmen uns die Zukunft, was die Versorgung mit rege-
nerativen Energien angeht.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht! Waren Sie heute Morgen nicht im Ausschuss?)


Das ist eine rückwärts gewandte Politik, die nichts mit
Zukunftsfähigkeit zu tun hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wenn man sich die anderen Punkte anschaut, bei-
spielsweise das Placebo Reichensteuer, dann muss man
sagen: Es werden nur Luftballons losgelassen; es handelt
sich um ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Alle re-
den über die Reichensteuer, aber niemand von Ihnen re-
det über die Kürzung der Pendlerpauschale und über die
Zumutungen für die Kleinsparer. Ihr Konzept ist völlig
inkonsistent.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Was sind die Alternativen? – Otto Bernhardt [CDU/CSU]: Jetzt kommt endlich die Alternative!)


Sie hoffen, dass über die Weltmeisterschaft diese The-
men aus der Öffentlichkeit verschwinden. Sie wollen in
diesem Kontext die Gesetze zügig durchziehen. Sie
brauchen sich aber nicht zu wundern, dass die Konjunk-
tur diese Politik von gestern nicht mitmacht.

Wir werden Ihre Politik nicht akzeptieren. Wir wer-
den im Rahmen des Steuergesetzgebungsverfahrens un-
sere Vorschläge auf den Tisch legen. Sie sind wesentlich
besser als Ihre.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Sie haben doch keine Vorschläge! Wo waren die Alternativen?)



Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1603415400

Nächster Redner ist der Kollege Reinhard Schultz,

SPD-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603415500

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Kollegin

Scheel, mit Blick auf die Weltmeisterschaft sollten wir
uns überlegen, für die Debatten im Bundestag ein Do-
pingverbot auszusprechen. Ich habe selten so etwas Auf-
gekratztes wie Ihren heutigen Beitrag erlebt, der zudem
noch neben der Sache lag.


(Beifall des Abg. Otto Bernhardt [CDU/CSU] – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was soll das denn?)


Sie wissen, dass ich von Natur aus kein Charmebolzen
bin;


(Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das weiß ich! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Auf diese Idee wären wir nie gekommen!)


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(C (D ch werde es auch nicht mehr werden. Deshalb will ich agen: Ihre Rede hat selbst mein Vorstellungsvermögen inigermaßen gesprengt. Dass es in einer Koalition aus zwei großen Volkspareien eine gewisse Diskussionsvielfalt bei steuerpolitichen Fragen gibt, ist an dem öffentlichen Echo unchwer zu erkennen. Aber diese Diskussion ist nicht zu erwechseln mit der Stringenz des Handelns. Es gibt lare Vereinbarungen: die Koalitionsvereinbarung als rundlage und die – ich will sie einmal so nennen – einschliffvereinbarung vom 1. Mai, in der bestimmte unkte festgezurrt und präzisiert wurden. Wir haben uns nnerhalb der Koalition immer sehr schnell in den weentlichen Fragen bezüglich der Finanzund Steuerpoliik verständigt. Dies gilt von Anfang an bis jetzt und uch für die anstehenden Aufgaben. Es tut immer weh, Subventionen abzubauen. Man ann jeden, der durch unsere Maßnahmen betroffen ist, uf populistische Weise aufstacheln. Das ist völlig in rdnung und das können Sie gerne machen. Denn das ist hre Aufgabe als Opposition. Aber unsere Politik hat ichts mit Chaos, sondern mit Klarheit zu tun. Wir haben hrlich gesagt, dass wir drei Notwendigkeiten sehen: ir müssen auf Wachstum setzen. Wir müssen die Sub entionen deutlich reduzieren; alle müssen auf den Prüftand. Nur die Subventionen, die unbedingt erforderlich ind, bleiben erhalten. Wir müssen gleichzeitig angeichts der niedrigen Steuerquote, die Deutschland im inernationalen Vergleich hat, die Steuerbasis stabilisieren, ndem wir sowohl die bestehenden Steuersätze anwenen als auch über eine Mehrwertsteuererhöhung weitere innahmen erzielen. All das, was wir tun, was im Gesetzgebungsgang ist nd durch den Finanzminister angekündigt worden ist, st durch die Koalitionsvereinbarung gedeckt. Da sehe ch kein Chaos und keine Verwirrung, sondern eine klare inie und Stringenz. Mit dieser muss man nicht einvertanden sein; aber an der Klarheit ist nicht zu zweifeln. Um ein Beispiel von Ihnen, Herr Solms, aufzugreifen: ie haben gesagt, das Elterngeld finanzierten die Betrofenen selbst. – Herr Solms, dürfte ich, wenn ich Sie chon netterweise anspreche, Ihnen zumuten, dass Sie ir zumindest Ihr Gesicht und nicht Ihren netten Hinter opf zuwenden? (Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Aber im Hinterkopf ist etwas drin!)


Das weiß ich. Das bestreite ich nicht, auch wenn man
s von außen nicht sieht. Ich habe es ja oft genug erfah-
en.

Sie haben eben angesprochen, dass die vom Eltern-
eld Begünstigten dieses selber finanzieren. Das war ein
opulistischer Klimmzug, wie Sie ihn gerne machen.
ir setzen klare Schwerpunkte, in diesem Falle auf die

amilienpolitik. Wir wollen, dass sich auch gut verdie-
ende Paare, bei denen Frauen einen Beruf ausüben,
hne Einbußen in ihrer finanziellen Existenz für ein
ind entscheiden können. Das ist ein gesellschaftspoliti-

cher Schwerpunkt, den die Gemeinschaft aller mitzu-
inanzieren hat. Weil es eine gesellschaftliche Aufgabe






(A) )



(B) )


Reinhard Schultz (Everswinkel)

ist, müssen sie alle mitfinanzieren und nicht etwa nur die
betroffene Frau oder der betroffene Mann, die Nutznie-
ßer des Elterngeldes sind. Insofern ist die Aussage, sie
finanzierten es selber, richtig und falsch zugleich; das
macht gerade den Populismus aus. Gesellschaftliche
Schwerpunktaufgaben müssen von allen finanziert wer-
den und nicht nur von einigen wenigen. Das gilt für die
Familienpolitik genauso wie für viele andere wichtige
Bereiche.

Es ist geradezu witzig, wenn Sie, Herr Solms, aber
auch Frau Scheel sagen, die Reichensteuer bringe nichts.
Sie sei ein reines Placebo.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, sowieso!)


Über ein Placebo bräuchte man sich doch gar nicht auf-
zuregen. Ich bin ganz froh darüber, dass nach Angaben
des Finanzministeriums das Aufkommen aus dieser
Steuer auf etwa 1,3 Milliarden Euro anwachsen wird.
Das ist mehr als ein Furz auf der Gardinenstange, wenn
ich diesen unparlamentarischen Ausdruck einmal ver-
wenden darf. 1,3 Milliarden Euro sind eine echte Haus-
nummer; das sollte man schon sagen. Insofern sollte
man jenseits der Frage der Gerechtigkeit und der Belas-
tung breiterer Schultern mit etwas höheren Steuern die
Bedeutung dieser Steuer für den Haushalt nicht überse-
hen.

Eine große Rolle spielt auch die Frage der Biokraft-
stoffe. Vor dem Brandenburger Tor hat ja heute eine
Demonstration zu diesem Thema stattgefunden. Ich sage
ohne Häme: Es war eine gewaltige Demonstration mit
gut 100 Leuten. Ungefähr genauso viele Dienstwagen
von Bioverbandsfunktionären waren zu sehen. Diesen
haben einige wenige interessierte Politiker, aber auch
Verbandspolitiker und Leute, die beides sind, zugehört.
Das war eine schöne, machtvolle und nach vorne tra-
gende Veranstaltung, die auch gut in einem größeren
Wohnzimmer hätte stattfinden können.

Warum war sie nicht ganz so machtvoll? Weil ein gro-
ßer Teil derer, die auf Biokraftstoffe setzen, über die
Linie der Bundesregierung und der Koalition sehr froh
sind, dass es einen breiten industriellen Weg mit einer
steigenden Quote des Kraftstoffersatzes sowohl für Otto-
motoren als auch für Dieselmotoren geben wird, an dem
viele partizipieren können, und dies eine industrielle
Strategie ist und keine, die es erlaubt, irgendwo im
Lande, zum Beispiel an einer Apotheke, zu tanken, wie
es noch der alte Benz gemacht hat. Insofern ist ein gro-
ßer Teil der Szene sehr zufrieden, –


Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1603415600

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist zu Ende.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603415700

– außer vielleicht die eine oder andere wirtschaftliche

Existenz, die ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten nur
der Tatsache verdankt, dass sie von Windfall-Profits
über Steuersubventionen profitieren konnte.

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(C (D Herr Kollege, jetzt muss ich uncharmant werden. Sie üssen jetzt nämlich zum Ende kommen. In Ordnung. Der letzte halbe Satz. – Wir wollen weg on steuergeförderten Tatbeständen und hin entweder ur direkten Förderung oder über das Ordnungsrecht dain, dass – – Herr Kollege, das waren drei halbe Sätze. Danke. Nächster Redner ist der Kollege Norbert Schindler, DU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1603415800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603415900
Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1603416000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603416100

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Reinhard Schultz (SPD):
Rede ID: ID1603416200


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603416300

Einen schönen Tag Frau Präsidentin! Meine Damen

nd Herren Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste dro-
en auf den Zuschauerrängen! Reinhard Schultz, es wäre
ielleicht gut gewesen, wenn auch wir bei der Biode-
onstration am Brandenburger Tor dabei gewesen wä-

en. Denn es wurden einige berechtigte Sorgen vorgetra-
en. Aber das ist heute nicht das große Thema.

Großes Thema ist, was die Grünen jetzt versuchen.
ie behaupten, es gebe ein totales Durcheinander.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gibt es ja auch!)


Wenn dies so wäre, liebe Christine Scheel, dann wäre
ie Zustimmung zu den Grundaussagen zu unserer Re-
ierungsarbeit im Koalitionsvertrag nicht so groß, wie
ie Landtagswahlergebnisse in den letzten Monaten be-
tätigt haben.

Meine Damen und Herren, ich will nicht vorrechnen,
as die Kollegin Scheel in den vergangenen Perioden
anchmal vor dem Finanzausschuss verkündet hat und
ie sie sich dann im Finanzausschuss bei Abstimmun-
en verhalten hat. Es war viel Populismus dabei.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war die Koalitionsräson!)


Wenn du willst, kannst du eine Zwischenfrage stellen.
ann habe ich längere Redezeit.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das geht in der Aktuellen Stunde nicht! – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das darf ich doch nicht einmal!)







(A) )



(B) )


Norbert Schindler (CDU):
Rede ID: ID1603416400

Herr Kollege, das geht nicht. Wir haben eine Aktuelle

Stunde.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603416500

Sie darf nicht wollen. Es ist in Ordnung.

Schauen wir in den Koalitionsvertrag, die Richt-
schnur unserer Zusammenarbeit! Dass die Union bei die-
ser Bundestagswahl nur 35,x Prozent erreicht hat, lag
daran, dass wir – jetzt rede ich als Unionsmann – zu ehr-
lich und zu offen in den Wahlkampf gegangen sind. Wir
haben verkündet: Wenn wir drankommen, gibt es Belas-
tungen und keine Freudentänze. Wir müssen uns an-
schicken, dieses Deutschland wieder nach vorne zu ent-
wickeln.


(Florian Pronold [SPD]: Aber ihr hättet die Mehrwertsteuer um 10 Prozentpunkte erhöhen müssen, wenn ihr alles hättet finanzieren wollen!)


Ich könnte locker sagen: Man kann zur Musik nur mit
den Mädels tanzen, die da sind.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Florian Pronold [SPD]: Wir sind viel zu attraktiv für euch!)


Die Regierungsfähigkeit ist eben mit den Sozialdemo-
kraten gegeben.

Jetzt komme ich – wieder im Ernst – auf den Steuer-
zuschlag für Vermögende und gut Verdienende. Ich will
nur in Erinnerung rufen, wie sehr die Steuersätze unter
Rot-Grün gesenkt wurden. Das kann nicht das Leitthema
in der jetzigen Auseinandersetzung sein. Die Solidarität
aller Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gilt für die gut
Verdienenden genauso wie für die Klientel von Herrn
Müntefering, der in seinem Etat über 5 Milliarden Euro
einzusparen hat. Alle Schichten der Bevölkerung sind
dabei.

Noch einmal zu dem Durcheinander, das da angespro-
chen wurde.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Chaos!)


Wir als Union haben die Eigenheimzulage geopfert.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nachdem ihr es jahrelang blockiert hattet!)


– Das war ein großes Opfer, Herr Kuhn. – Diese ersten
Gesetze haben wir im Dezember schnell auf die Reihe
gebracht. Sie treffen draußen auf Zustimmung. Das gilt
auch für die Erhöhung der Mehrwertsteuer: ein Prozent-
punkt in die soziale Schiene, die anderen in den Staats-
haushalt. Das ist doch ein ehrlicher Umgang mit allen
draußen, die es betrifft.

Das strukturelle Defizit beträgt 40 Milliarden Euro.
20 Milliarden Euro decken wir durch Steuererhöhung.
Sie ist unangenehm und unpopulär, aber wir kündigen
sie lange genug vorher an. Wir haben uns wirtschaftspo-
litisch und staatspolitisch ausgesprochen klug verhalten;
jeder kann sich darauf einstellen.

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(C (D Ich rede jetzt gar nicht vom europäischen Vergleich ei der Mehrwertsteuer. Alle kennen die Zahlen: 5 Prozent; ich will die Staaten gar nicht aufführen. eutschland stand an der drittletzten Stelle. Der europäi che Vergleich ist nicht der Grund für die Erhöhung. ber ein strukturelles Defizit von 40 Milliarden Euro uss gedeckt werden: 20 Milliarden Euro durch Steuer rhöhungen, die anderen 20 Milliarden Euro durch den bbau von Steuererleichterungen. Herr Kuhn und Herr olms, da waren wir auch in der Vergangenheit unteregs. Jetzt haben wir die Kombination gewählt, und uch das ist Ihnen nicht recht. Wie soll man es denn noch esser machen? Wir kündigen so etwas vorab an und achen keine Über-Nacht-Geschichte. Das gilt auch für ie Unternehmensteuerreform, für die Erbschaftsteuerreelung in Bezug auf den Mittelstand und nach dem arlsruher Urteil auch für die große Erbschaftsteuerre orm. Für die Unternehmensteuerreform nehmen wir uns eit. Das haben wir als Union uns geschworen: nicht chnell und schlampig, sondern langsam und solide und it guten Beratungen. Die beiden Koalitionsparteien ommen von unterschiedlichen Standpunkten. Ich mahe jetzt keine basisdemokratischen Streitgespräche, wie ie, Herr Kuhn, sie auf Ihren Parteitagen pflegen. Damit eid ihr ja auch immer gut unterwegs. Wir machen streiige Standpunkte in der Sache deutlich. Und Sie werden berrascht sein, wie gut es trotzdem in den nächsten drei ahren noch laufen wird. Da wird sich mancher wunern. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie werden sich wundern!)


Diese Koalition ist angetreten, Deutschland wieder zu
rfolg zu führen, wenn auch unter Federführung von
undeskanzlerin Angela Merkel. Damit müssen auch
ie jetzt leben, nicht nur Männer in der Union, sondern

m ganzen Staat. Es läuft doch prima! Lassen Sie es uns
eschickt angehen. Wir lassen uns von Ihnen nicht in
ine Hektik hineintreiben, auch wenn Sie das mit dieser
ktuellen Stunde beabsichtigen. Auf dieses Glatteis ge-
en wir nicht.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Dürfen wir das zitieren?)



Norbert Schindler (CDU):
Rede ID: ID1603416600

Das Wort hat Christian Lange, SPD-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603416700

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Verehrte Kollegen von den Grünen, ich kann Sie
urchaus verstehen. Eingeklemmt zwischen der FDP mit
hren neoliberalen Konzepten auf der einen und der PDS
uf der anderen Seite, ist es nicht ganz einfach, sich als
ppositionsfraktion zu profilieren. Das sehe ich durch-

us ein.

Sie haben sich heute offensichtlich auf die Schlag-
orte „Steuerchaos“ und „Attacke“ eingeschworen. Ich






(A) )



(B) )


Christian Lange (Backnang)

sage Ihnen aber: Das, was die Wirtschaft braucht, sind
Verlässlichkeit und Ruhe. Herr Bundesfinanzminister,
ich bin Ihnen deshalb dankbar dafür, dass Sie den
Lockungen der Opposition, en passant eine Unterneh-
mensteuerreform hinzulegen, womöglich noch in der
Aktuellen Stunde, nicht gefolgt sind,


(Zurufe von der FDP: Oh!)


sondern gesagt haben, dass Sie sich in Ihrem Ministe-
rium damit beschäftigen und dieses Hohe Haus zu gege-
bener Zeit darüber beraten wird. Dieses Vorgehen ist in
der Tat eine Voraussetzung dafür, dass wir die Wirtschaft
in Deutschland durch ein ständiges Hin und Her nicht zu
stark belasten.

An die Adresse der Koalitionsfraktionen sage ich aber
auch: Das Schlechtreden muss aufhören. Es hat mittler-
weile aufgehört. Das ist ein Effekt der großen Koalition.
Auch das ist ein positiver Beitrag; denn wir wissen – der
Spruch stammt von Erhard; aber es ist trotzdem
richtig –, dass Psychologie ein ganz wichtiger Gesichts-
punkt ist, wenn es darum geht, die Wirtschaft voranzu-
bringen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Aber auch richtige Maßnahmen!)


Zur Mehrwertsteuer. Es besteht kein Zweifel daran,
dass ich als jemand, der sich um kleine und mittlere Un-
ternehmen bemüht, nicht als Fan einer Mehrwertsteuer-
erhöhung auftreten kann. Bis jetzt hat aber noch nie-
mand eine Alternative, noch nicht einmal in Ansätzen,
vorgelegt. Wir sollten bedenken, warum wir die Mehr-
wertsteuer eigentlich erhöhen. Ein Aspekt ist mehrfach
erwähnt worden: das Defizitkriterium. Dem stimme ich
zu. Aus meiner Sicht gehört aber auch die Umstellung
des sozialen Sicherungssystems von einem abgaben-
finanzierten auf ein steuerfinanziertes System dazu. Die-
sen Ansatz halte ich für richtig. Das sollten wir an dieser
Stelle deutlich sagen.

Ich bitte auch darum, differenziert auf das vermeint-
liche Schreckgespenst Mehrwertsteuererhöhung zu
schauen. Auf die kleinen und mittleren Handwerksunter-
nehmen komme ich gleich noch zu sprechen. Die Ge-
meinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute
zur Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirt-
schaft im Frühjahr 2006 zeigt auf, dass es neben der
Mehrwertsteuer, die – darüber sind wir uns einig – in der
Tat dämpfend wirkt, andere Faktoren gibt, deren kon-
junkturelle Bedeutung zumindest von den Instituten als
wesentlich größer erachtet wird.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie das bei Ihrem Wahlkampf noch nicht gewusst?)


Ich will an dieser Stelle klar sagen, was das heißt: Es
gibt Risiken. Sie sind – so steht es in dem Bericht – in
der weltwirtschaftlichen Konjunktur begründet.

So würde ein erneuter Preisschub beim Erdöl, aus-
gelöst durch eine befürchtete Angebotsverknap-
pung, die Konjunktur dämpfen. Kontraktive Effekte

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(C (D wären auch dann zu erwarten, wenn sich eine abrupte Korrektur an den Immobilienmärkten in den wichtigen Ländern vollzöge. Neben dem dämpfenden Effekt der Mehrwertsteuer ibt es bezogen auf die Auswirkung auf die konjunkurelle Entwicklung sehr wohl andere Faktoren, deren edeutung zumindest von den Auguren unserer Wirt chaftsinstitute als wesentlich bedeutsamer angesehen ird. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habt ihr im Wahlkampf doch alles gewusst!)


uch das gehört zu einer seriösen Debatte – Herr Kuhn,
ie sind in der Lage, eine solche zu führen; zumindest
abe ich das in der Vergangenheit erlebt –, nicht nur At-
acke und Krawall.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo waren Sie im Wahlkampf? Was haben Sie im Wahlkampf erzählt?)


Jetzt möchte ich auf ein Argument eingehen, das
benfalls von Ihrer Seite vorgebracht wurde, nämlich
en Placeboeffekt. Da wundere ich mich; denn die Wirt-
chaftsverbände, die die kleinen und mittleren Unterneh-
en im Blick haben, bewerten die Reichensteuer keines-

alls als Placebo. Ich teile diese Auffassung nicht. Der
aßstab für die Reichensteuer liegt bei einer Größen-

rdnung von 250 000 Euro bei Alleinverdienern und
00 000 Euro bei Doppelverdienern. Ich wünsche den
erbänden, die sich um Handwerks- und Mittelstandbe-

riebe kümmern, dass die Personenunternehmen, die zu
hren Mitgliedesverbänden gehören, diese Gewinne ein-
ahren. Wir wissen doch, dass der Gewinn dieser Unter-
ehmen vor Steuern im Durchschnitt bei 50 000 bis
00 000 Euro liegt. Das heißt, sie sind meilenweit vom
pitzensteuersatz und Lichtjahre von der Reichensteuer
ntfernt. Deshalb ist es unseriös, auf der einen Seite den
laceboeffekt anzuführen und auf der anderen Seite mit
en Verbänden zu heulen. Das passt nicht zusammen.
as ist keine logische Kritik.

Ich bitte Sie von den Grünen einfach, zu einer kon-
truktiven Auseinandersetzung zurückzukehren und das
hema Mehrwertsteuer nicht auf den Wahlkampf zu re-
uzieren, sondern die Effekte anzuschauen, die durchaus
roblematisch sind, sie zu gewichten im Zusammenhang
it weiteren Komponenten, die eine Rolle spielen: welt-
irtschaftliche Auseinandersetzungen, Erdölpreise und

mmobilienpreise. Keiner weiß, wie sich das im Jahr
007 auswirken wird. Ich bitte Sie auch, beim Thema
eichensteuer zumindest die Gewinnsituation der Be-

riebe des Mittelstandes, um die wir uns alle in hundert
eden zu Recht Sorgen machen, ins richtige Licht zu rü-
ken. Denn die sind von der Reichensteuer – leider –
iemals betroffen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Christian Lange (SPD):
Rede ID: ID1603416800

Das Wort hat der Kollege Leo Dautzenberg, CDU/

CSU-Fraktion.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603416900

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Als ei-

ner der Redner, die am Schluss dieser Aktuellen Stunde
sprechen, muss ich wirklich fragen: Worin lag der Nähr-
wert der Aktuellen Stunde, Herr Kuhn und Vertreter der
Grünen?


(Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie können das jetzt aufklären!)


Denn wir haben die Ausführungen vonseiten der Koali-
tionsfraktionen gehört, die Sie kritisieren, aber keine Al-
ternativen dazu, wie man es besser machen kann. Da
zieht auch die Ausrede nicht, dass das in einer Aktuellen
Stunde mit Fünfminutenbeiträgen nicht zu leisten sei.
Wenn man sich darauf konzentriert und entscheidende
Punkte angegeben hätte, wäre das durchaus möglich ge-
wesen. Von daher hat Kollege Schindler Recht, wenn er
sagt, dass wir uns durch dieses Getöse von der sachbezo-
genen Arbeit und der kontinuierlichen Umsetzung des
Koalitionsvertrages, den wir gemeinsam beschlossen ha-
ben und Schritt für Schritt zeitnah umsetzen werden,
nicht abbringen lassen.

Wir haben in unserer Koalitionsvereinbarung einen
Dreiklang aus Sanieren, Investieren und Reformieren.
Wir befinden uns jetzt in Teilbereichen der Finanzpolitik
und Finanzwirtschaft bei der Sanierung und auch in Ele-
menten des Investierens und des Reformierens.

Ich darf noch einmal in Erinnerung rufen, was diese
Koalition in diesen drei Bereichen schon auf den Weg
gebracht hat. Sie kennen das Koch/Steinbrück-Papier


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ja!)


mit dem so genannten Subventionsbericht. Wir haben
das Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrechnung im
Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen am Ende
des letzten Jahres auf den Weg gebracht. Denken Sie an
das Gesetz zur Eindämmung missbräuchlicher Steuer-
gestaltungen! Zurzeit läuft die Beratung des Haushalts-
begleitgesetzes. Heute sind uns die Eckpunkte zum Steuer-
änderungsgesetz 2007 mitgeteilt worden. Darin sind
auch Elemente enthalten, über die wir schon seit Jahren
diskutieren und die im Grunde Steuersubventionstatbe-
stände darstellen. Jetzt werden diese Elemente refor-
miert und anders gestaltet,


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir wollen die Tarife senken!)


angefangen, Kollege Thiele, bei der Fahrtkostenpau-
schale bis hin zu anderen Bereichen. Das wird Schritt für
Schritt umgesetzt.

Kollege Solms, bezüglich der Gewinneinkünfte haben
Sie den Zuschlag zur Einkommensteuer angesprochen.
Innerhalb der Koalition ist die Union der Auffassung,
dass man das weiterhin Zuschlag zur Einkommensteuer
nennen sollte. Wenn der Koalitionspartner es zur Beruhi-

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(C (D ung der eigenen Kulisse Reichensteuer nennt, ist das eine Sache. Das werden wir aushalten. Aber man muss ugestehen, dass es nicht gerade ein gutes Entree für usländische Investoren ist, wenn man das mit solchen egriffen belegt. Zu Zeiten Waigels hatten wir, Kollege Solms – da aren Sie mit in der Koalition –, für einen bestimmten eitraum auch die Präferierung und Privilegierung geerblicher Einkünfte. Das ist damals nicht verfassungs echtlich gescheitert. Wenn jetzt aber verfassungsrechtlihe Bedenken entstehen, ist das legitim. Man kann es icht als Chaos bezeichnen, wenn darüber inhaltlich disutiert wird und man sagt: Wir vereinbaren gemeinsam, umindest die Gewinneinkünfte vom Zuschlag der Prozentpunkte auszunehmen. Das ist doch kein Chaos, ondern sachlich bezogene Arbeit. Es ist das, was wir emeinsam vereinbart haben und was wir zeitnah umseten. Genauso werden wir die Punkte, die noch zu REITs nd im Bereich der Unternehmensteuerreform anstehen auch das wurde heute angekündigt –, behandeln. Die undesregierung wird noch vor der Sommerpause und it Verabschiedung des Steueränderungsgesetzes die ckpunkte der Unternehmensteuerreform vorlegen. Da aus kann ich nicht den Schluss ziehen, dass wir in eiem Dreivierteljahr die entscheidenden Punkte, die achstum generieren sollen, nicht wirklich zeitnah auf en Weg gebracht haben. Auch Sie sollten sich vor Augen führen – Sie kennen as ja –, dass es in einer Koalition unterschiedliche Aufassungen gibt, über die man diskutieren und dann zu inem Ergebnis kommen muss. Im Gegensatz zu Ihnen st die Union als der etwas größere Koalitionspartner imer bei ihren Positionen geblieben. Natürlich mussten uch wir Kompromisse eingehen. Aber, Frau Kollegin cheel, wenn ich mich daran erinnere, was Sie in der daaligen Koalition alles angekündigt haben, und wenn ch mir vergegenwärtige, wie Sie später nur aus Gründen es Machterhalts eingeknickt sind, (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach was! Wir haben sehr viel umgesetzt! Das weißt du doch auch!)


ann ich diesen Vorwurf, der von Ihrer Seite an meine
raktion und an die jetzige Koalition gerichtet wird,
icht gelten lassen.

Wir sollten gemeinsam und sachbezogen weiterarbei-
en. Sie sind herzlich eingeladen, in diesem Rahmen Ih-
en Beitrag zu leisten.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Leo Dautzenberg (CDU):
Rede ID: ID1603417000

Letzter Redner in dieser Aktuellen Stunde ist der Kol-

ege Lothar Binding, SPD-Fraktion.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Denk an deinen Wahlkampf in Heidelberg, lieber Lothar! Gegen die Mehrwertsteuererhöhung!)







(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603417100

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

und Kollegen! Lieber Fritz, ich glaube, heute haben die
Grünen ihr Ziel verfehlt. Ich habe mitgeschrieben, wie
oft im Zusammenhang mit dem Antrag der Grünen das
Wort Chaos erwähnt wurde. Das war weniger als zehn-
mal der Fall. Das ist eigentlich ein schwacher Reflex auf
einen so großen Antrag.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Was heißt denn hier „großer Antrag“?)


In der Vergangenheit wurden solche Anträge normaler-
weise gestellt, um diesen Begriff möglichst oft mit dem
politischen Gegner und seiner schlechten Politik zu ver-
knüpfen.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir nicht nötig!)


In einem ähnlichen Zusammenhang habe ich einmal
als Antwort auf die Ausführungen von Steffen Kampeter
eine Rede gehalten. Vielleicht erinnert sich der eine oder
andere, dass damals genau das sein Reflex auf die Politik
der Regierung war. Damals machte Fritz Kuhn Zwi-
schenrufe wie „Steuererhöhungen blockieren die Län-
der!“ oder „Scheinheilig!“; das sollten wir noch einmal
genauer untersuchen. Christine Scheel hat sogar einen
„Lügenausschuss“ erwähnt, der möglicherweise einge-
setzt werden sollte. Sie sprach von einem „Ablenkungs-
manöver“


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


und hat dafür sogar die Fußballweltmeisterschaft in An-
spruch genommen.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau!)


Daran kann man die Diktion dieses Antrags erkennen.
Dann versteht man auch, warum ich meine, dass er ver-
fehlt ist.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu welchem Antrag redest du eigentlich?)


Auch der Kollege Solms hat etwas Interessantes ge-
sagt


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Das mache ich meistens!)


– das stimmt –: Beim Elterngeld würden wir verschwei-
gen, dass die Bürger – ich zitiere ihn wörtlich – „das
selbst bezahlen“. Ich frage Sie: Wie können wir das ver-
schweigen? Es gibt in diesem Staat nichts, was nicht die
Bürger bezahlen. Selbst wir werden von den Bürgern be-
zahlt.


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Oh ja, zweiund dreifach!)


Alles, was in diesem Staat passiert, bezahlen letztendlich
die Bürger. Wenn man das nicht zur Kenntnis nimmt, ist
es natürlich leicht, zu sagen, dass etwas verschwiegen
wird.

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(C (D Sie haben noch einen Aspekt angesprochen, der nur ehr schwer nachzuvollziehen war. Sie sagten – ich ziiere wieder wörtlich –: „Diese 120 Milliarden Euro fehen im Wirtschaftskreislauf.“ Ich frage mich: Wie kann n einem Wirtschaftskreislauf überhaupt etwas fehlen? elche Einnahmen auch immer der Staat macht, kaum emand gibt Geld schneller wieder aus als der Staat. (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Allerdings! Aber wofür?)


nsofern ist er ein Element dieses Kreislaufs. Der Quelle
uf der einen Seite entspricht die Senke auf der anderen
eite und umgekehrt. Sie merken: Wenn wir einen Kreis-

auf zugrunde legen, kann – ich gebe Ihnen Recht: Aus-
ahmen bilden das Sparen und die Auslandsbezüge –
ichts verloren gehen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


eshalb sollten Sie sich über den Wirtschaftskreislauf
och einmal Gedanken machen.

Jetzt komme ich auf den Zuruf von Fritz Kuhn
„Denk an deinen Wahlkampf!“ – zu sprechen. Daran

enke ich auch. Bei meinen Wahlkampfveranstaltungen
abe ich nämlich gesagt: Da wir eine Nachfrageschwä-
he haben, dürfen wir die Mehrwertsteuer nicht erhöhen.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Merkelsteuer“ haben Sie doch dazu gesagt!)


Das habe ich nicht getan. Ich habe das, was ich gerade
rwähnt habe, gesagt. So genau möchte ich schon sein.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Sie haben doch Faltblätter mit dieser Bezeichnung verteilt!)


Nein, diese Faltblätter habe ich in meinem Wahlkreis
icht verteilt. Das wird auch Fritz Kuhn bestätigen kön-
en. Ihr müsst die Dinge schon korrekt zuordnen.

Selbstverständlich haben wir über andere Einnahme-
uellen nachgedacht; denn jedem ist bekannt, wie wir
uf europäischer Ebene platziert sind und dass wir un-
ere Einnahmesituation verbessern müssen. In diesem
usammenhang haben wir insbesondere an eine Erhö-
ung der Einkommensteuer und an die Beseitigung von
teuerschlupflöchern gedacht. Dazu stehen wir. Aller-
ings war hier kein Kompromiss zu erzielen. Deshalb ist
s mir wichtig, zu prüfen, ob die Aussage von Fritz
uhn – dass wir die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer-

rhöhung angesichts der Haushaltssituation gar nicht be-
ötigen – überhaupt stimmt. Fritz, wenn du das so sagst,
ann hast du eine jahresbezogene, vielleicht sogar stich-
agsbezogene Betrachtung von Wirtschaftspolitik und
ergisst die strukturellen Defizite, die aus Fehlentschei-
ungen in der Vergangenheit resultieren und unseren
aushalt auf viele Jahre voraus bestimmen. Wer das

trukturelle Defizit in unserem Haushalt maastrichtkon-
orm gestalten will, muss sich – zum Beispiel über die

ehrwertsteuer oder über andere Systeme; die könnt ihr
ann vorschlagen – kontinuierliche Einnahmen sichern.






(A) (C)

Lothar Binding (Heidelberg)


Deshalb glaube ich, dass wir bei einer Steuerquote von
20 Prozent in diesem Staat


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Haben wir doch gar nicht! Es sind 22 Prozent!)


um eine Steuererhöhung dieser Art nicht herumkommen.
Die Frage ist aber immer, was man mit den Steuerein-
nahmen macht. Wir legen ein Konjunkturprogramm auf,
das der Wirtschaft helfen soll.

Wo wir gerade über die Nachfrageschwäche diskutie-
ren: 80 Milliarden Euro von 190 Milliarden Euro fließen
in den Rententopf; wir wissen, dass die Rentner einen
wichtigen Teil der Nachfrageseite ausmachen. 40 Mil-
liarden Euro fließen als Transferleistungen im Zusam-
menhang mit Arbeitslosigkeit und Arbeit in den Markt.
Natürlich haben die Menschen, denen wir Transferleis-
tungen wie das Arbeitslosengeld II geben, ein Nachfra-
gepotenzial. Noch etwas ganz Wichtiges: Wir haben die
Gemeindefinanzen gestärkt, was bedeutet, dass vor Ort,
unmittelbar bei den Bürgern, etwas ankommt. Ich glaube,
das ist essenziell.

Ein Wort zur Reichensteuer:


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Neidsteuer!)


Die Reichensteuer ist eine Ergänzung all dessen. Man
kann sagen, das Aufkommen ist marginal: im ersten Jahr
nur ungefähr 130 Millionen Euro, im zweiten Jahr nur
etwa 800 Millionen Euro. Wer das aber ins Verhältnis
setzt dazu, wie hoch die veranlagte Einkommensteuer
nach Erstattungen ist, nämlich ungefähr 9 Milliarden

Euro, der merkt, dass wir in diesem Sektor eine – wenn
ich etwas aufrunden darf – 10-prozentige Anhebung ha-
ben. Insofern ist die Reichensteuer eben nicht marginal.
Außerdem ist es wichtig, dass die Botschaft ankommt:
Die starken Schultern sollen mehr tragen.

Diese Maßnahmen sind ein guter Anfang, den wir er-
gänzen – ich will ein konkretes Beispiel nennen – durch
die Abschaffung der Möglichkeit, Filmfonds zur Steuer-
ersparnis zu nutzen. Wenn wir auf diesem Weg weiterge-
hen, können wir die Staatsfinanzen konsolidieren. Mit
„Sanieren, investieren, reformieren“ sind wir auf einem
guten Weg.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Lothar Binding (SPD):
Rede ID: ID1603417200

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-

ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 11. Mai 2006,
9 Uhr, ein.

Ich wünsche allen in diesem Hohen Hause – den Kol-
leginnen und Kollegen, den Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern, aber auch unseren Besuchern auf der Tribüne –
einen schönen Mittwochabend.

Die Sitzung ist geschlossen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1603417300