Protokoll:
15101

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 101

  • date_rangeDatum: 31. März 2004

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:07 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/101 Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vera Dominke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär 9086 B 9086 B 9086 C 9086 C 9087 A 9087 A 9087 B 9087 B 9087 C 9089 B 9089 B 9089 C 9089 D 9090 A 9090 A 9090 B 9090 D Deutscher B Stenografisch 101. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Gratulation zum 50. Geburtstag der Abgeord- neten Marion Seib . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Wettbe- werb zur Spitzenförderung von Hoch- schulen; Bombodrom in der Kyritz- Ruppiner Heide; Information über Be- teiligte beim Terroranschlag auf das Moskauer Musicaltheater „Nord-Ost“ Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J C B U C B M C B D C B D 9088 C 9085 A 9085 B 9086 A 9086 B Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C undestag er Bericht ung n 31. März 2004 t : örg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Matschie, Parl. Staatssekretär MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Matschie, Parl. Staatssekretär MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arion Seib CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Matschie, Parl. Staatssekretär MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christoph Bergner CDU/CSU . . . . . . . . . hristoph Matschie, Parl. Staatssekretär MBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . 9087 D 9087 D 9088 A 9088 A 9088 B 9088 C 9088 D 9088 D 9089 A BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 9090 D 9091 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann SPD . . . . . . . . . . Christoph Matschie, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 15/2789, 15/2812) . . . . . . . Unterrichtung der Botschaften über Änderun- gen im Zusammenhang mit Versicherungen der RS Reise-Schutz AG SchrAnfr 1 (Drucksache 15/2812) Matthias Sehling CDU/CSU Garantie und Überprüfung der Haftungsüber- nahme und der Bonität des Verpflichtungser- klärenden nach dem Ausländergesetz SchrAnfr 2 (Drucksache 15/2812) Matthias Sehling CDU/CSU Überprüfung der Bonität bei H. K. im Zusam- menhang mit dem Vertrieb von Versiche- rungen SchrAnfr 3 (Drucksache 15/2812) Matthias Sehling CDU/CSU Fehlende Hinterlegung einer Kaution beim Verkauf von Versicherungen durch die Reise- Schutz AG SchrAnfr 4 (Drucksache 15/2812) Matthias Sehling CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . . Z V M D A Z B u b M D A E t m s M R A Z Z Z K i M M A I d E M M A Z E B m M E A M l M J A Z 9091 A 9091 B 9091 C 9091 D 9091 D 9092 B 9092 C 9092 D 9092 D 9092 D 9093 A 9093 B 9093 C 9093 D ulassung der RS Reise-Schutz AG nach dem ersicherungsaufsichtsgesetz dlAnfr 7 r. Hans-Peter Uhl CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . usFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . ewertung der Übernahme von Aufenthalts- nd Rückführungskosten als Versicherungs- zw. Garantiegeschäft dlAnfr 8 r. Hans-Peter Uhl CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . rmittlungsverfahren gegen einen Mitarbei- er des Auswärtigen Amts im Zusammenhang it Visaerteilungen in der deutschen Bot- chaft in Kiew dlAnfr 53, 54 alf Göbel CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . usFr Ralf Göbel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . ontakte vor März 2000 zwischen Bundes- nnenministerium und H. K. dlAnfr 63 atthias Sehling CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . nformation der Auslandsvertretungen über ie Auslegung des so genannten Volmer- rlasses dlAnfr 64 atthias Sehling CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . rmittlungsverfahren gegen Mitarbeiter des undesinnenministeriums im Zusammenhang it der Schleuserproblematik dlAnfr 65, 66 ckart von Klaeden CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . öglicher Transport von Brennelemente- agerbehältern von Rossendorf nach Ahaus dlAnfr 1 ens Spahn CDU/CSU ntw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . usFr Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 9094 B 9094 C 9094 D 9095 B 9095 C 9095 D 9096 A 9096 B 9096 C 9096 D 9097 B 9097 C 9097 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 III Möglicher Transport von Brennelemente- lagerbehältern von Rossendorf nach Ahaus im Jahre 2004 MdlAnfr 2 Jens Spahn CDU/CSU Antw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . ZusFr Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Reduktion des Bund-Länder-Ausbildungs- platzprogramms Ost vor dem Hintergrund der Ausbildungsplatzsituation in den neuen Län- dern MdlAnfr 3 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . Änderung des § 126 StGB zur Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung vor angedroh- ten und vorgetäuschten Straftaten MdlAnfr 4 Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . ZusFr Dr. Jürgen Gehb CDU/CSU . . . . . . . . Mittel für den Ausbau des Betreuungsange- bots für unter dreijährige Kinder bei Ausblei- ben des Einspareffekts durch die Zusammen- legung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe MdlAnfr 5 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . ZusFr Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwendung der durch die vorgeschlagene Abschaffung der Eigenheimzulage frei wer- denden Mittel sowie der prognostizierten Ein- sparungen aus der Zusammenlegung von Ar- beitslosen- und Sozialhilfe für den Ausbau des Kinderbetreuungsangebots MdlAnfr 6 Ina Lenke FDP Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . ZusFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . Z F l g s M G A Z Z z d g M G A D k z Z d M D A Z U c B A o M D A Z Z Z K t A M U A Z Z 9098 A 9098 A 9098 D 9099 B 9100 A 9100 B 9101 B 9101 B 9102 A 9102 D 9103 A 9103 A 9104 A usFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . ristenregelung beim Anspruch auf Auszah- ung einer stecken gebliebenen Entschädi- ung nach dem Entschädigungserfüllungsge- etz dlAnfr 9 ünter Baumann CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . usFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . ahl der bisher gestellten Anträge auf Aus- ahlung einer stecken gebliebenen Entschä- igung nach dem Entschädigungserfüllungs- esetz und deren zukünftige Entwicklung dlAnfr 10 ünter Baumann CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . okumentation der Gespräche von Bundes- anzler Schröder mit dem Bombardierkon- ern und der Deutschen Bahn AG über die ukunft des Waggonbaustandortes Ammen- orf dlAnfr 11 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . usFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . msetzung der Ergebnisse aus den Gesprä- hen von Bundeskanzler Schröder mit dem ombardierkonzern und der Deutschen Bahn G über die Zukunft des Waggonbaustand- rtes Ammendorf dlAnfr 12 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . usFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . usFr Ulrich Petzold CDU/CSU . . . . . . . . . usFr Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . . onzepte der sachsen-anhaltinischen IG Me- all zur Sicherung des Schienenbaustandortes mmendorf dlAnfr 13 lrich Petzold CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . usFr Ulrich Petzold CDU/CSU . . . . . . . . . usFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . 9104 C 9104 D 9105 A 9105 C 9106 A 9106 A 9106 D 9107 A 9107 D 9108 A 9108 C 9108 D 9109 A IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 Eventuelle Rückforderung staatlicher Förder- mittel bei Schließung des Schienenbaustand- ortes Ammendorf MdlAnfr 14 Ulrich Petzold CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . ZusFr Dr. Christoph Bergner CDU/CSU . . . Frauenförderung durch das Job-AQTIV-Ge- setz; Berechnung der Zielquote für den Zu- gang von Frauen zur aktiven Arbeitsförde- rung MdlAnfr 17, 18 Hannelore Roedel CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . ZusFr Hannelore Roedel CDU/CSU . . . . . . . Zentrale Ausschreibung von Bildungsmaß- nahmen durch die Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit MdlAnfr 21 Rita Pawelski CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . ZusFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . Auswirkungen einer zentralen Ausschrei- bung von Bildungsmaßnahmen durch die Re- gionaldirektionen der Bundesagentur für Ar- beit auf die Beschäftigungssituation bei den Bildungsträgern MdlAnfr 22 Rita Pawelski CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . Ausweitung der Öffnungszeiten der Arbeits- agenturen auf den Samstag MdlAnfr 23 Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . ZusFr Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . Einschätzung der Oberpfalz durch einen Ver- treter des Bundeswirtschaftsministeriums bei einer Informationsveranstaltung zu den „In- novationsregionen“ im März 2004 MdlAnfr 24 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Z Z Z F M P A Z Z H d i s T § M R A Z Z D R H P D D G U R A D H W W A B N N 9109 B 9109 B 9110 A 9110 B 9111 A 9111 C 9111 D 9112 B 9112 C 9113 A 9113 B 9113 B 9113 C 9114 B usFr Georg Girisch CDU/CSU . . . . . . . . . . usFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . usFr Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . ortgeltung der EU-Zuckermarktordnung dlAnfr 27 atricia Lips CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger BMVEL usFr Patricia Lips CDU/CSU . . . . . . . . . . . usFr Matthias Weisheit SPD . . . . . . . . . . . . altung von Bundesministerin Künast und er Menschenrechtsbeauftragten Roth zu hrem 2001 veröffentlichten Aufruf für die ofortige Freilassung inzwischen verurteilter erroristen und für die Abschaffung des 129 a StGB dlAnfr 30 oland Gewalt CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger BMVEL usFr Roland Gewalt CDU/CSU . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der CDU/ CSU: Haltung der Bundesregierung zur Finanzsituation beim Fernstraßenbau r. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU einhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) FDP . . . . . . . . . . eter Hettlich BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . eorg Brunnhuber CDU/CSU . . . . . . . . . . . we Beckmeyer SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . enate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . lbert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ubert Deittert CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . olfgang Spanier SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . erner Kuhn (Zingst) CDU/CSU . . . . . . . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Königshofen CDU/CSU . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9114 C 9114 D 9115 B 9115 D 9116 A 9116 D 9117 B 9117 C 9118 A 9119 A 9120 B 9121 B 9122 D 9123 D 9125 A 9126 B 9127 C 9128 D 9129 D 9131 C 9133 A 9135 A 9136 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 V Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Inanspruchnahme der Altgesellenregelung oder Selbstständigkeit ohne Meisterbrief durch Handwerksgesellen sowie Aufgabe von Meisterbetrieben; Zahl der seit dem 1. Januar 2004 gegründeten Ich-AGs und deren Vertei- lung auf die Gewerke des Handwerks MdlAnfr 15, 16 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 3 Erwirtschaftung der globalen Minderausgabe von 126,1 Millionen Euro im Einzelplan 09 auch aus der Titelgruppe 12 „Gemeinschafts- aufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“; Künftige Regelung für das an die Strukturhilfe gekoppelte Beihilfen- regime nach Art. 87 des EG-Vertrages MdlAnfr 19, 20 Veronika Bellmann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 4 Start des „Pro Inno“-Programms MdlAnfr 25 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 5 Bewertung der Sicherung von Arbeitsplätzen und landwirtschaftlichen Existenzen in der Zuckerwirtschaft; daraus resultierende Positi- onen zur Zuckermarktordnung MdlAnfr 26 Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Entwicklung der Erzeugerpreise für Milch und deren eventuelle Erhöhung MdlAnfr 28, 29 Dr. Peter Jahr CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL . A E v s i s T § M R A B A V m M S A B A A M F h H k M M A B A K a l u M A A B A S f t r M P A 9137 A 9137 B 9137 C 9138 A 9138 B 9138 C nlage 7 ventuell vorhandene eigene Erkenntnisse on Bundesministerin Künast und der Men- chenrechtsbeauftragten Roth hinsichtlich hres 2001 veröffentlichten Aufrufes für die ofortige Freilassung inzwischen verurteilter erroristen und für die Abschaffung des 129 a StGB dlAnfr 31 oland Gewalt CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 erbindung der Verbraucherschutzministerin it der „Republik Freies Wendland“ dlAnfr 32 tefan Müller (Erlangen) CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ufruf von Bundesministerin Künast und der enschenrechtsbeauftragten Roth zur sofortigen reilassung von Angeklagten im Zusammen- ang mit einem Sprengstoffanschlag vor dem intergrund des Geständnisses eines Ange- lagten im Januar 2002 dlAnfr 33, 34 onika Brüning CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 abinettszugehörigkeit von Renate Künast ngesichts ihres Aufrufs zur sofortigen Frei- assung inzwischen verurteilter Terroristen nd zur Abschaffung des § 129 a StGB dlAnfr 35 ntje Blumenthal CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 chwierigkeiten und Differenzen bei der Ab- assung des Merkblatts für die ärztliche Un- ersuchung im Zusammenhang mit der Be- ufskrankheit 1317 dlAnfr 36 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . 9139 A 9139 A 9139 B 9139 D 9139 D VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 Anlage 12 Bekämpfung des Internethandels mit Drogen- substanzen und Drogenzubehör; Vereinheit- lichung der Rechtsnormen MdlAnfr 37, 38 Gerlinde Kaupa CDU/CSU Antw PStSekr’in Marion Caspers-Merk, BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Auswirkungen einer Reduzierung der Zahl der Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn AG auf die Versorgung im ländlichen Raum und auf ältere Personen MdlAnfr 39, 40 Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . Anlage 14 Kosten-Nutzen-Relation des Ausbaus der A 66 zwischen Wiesbadener Dreieck und Krifteler Dreieck im Vergleich zu anderen Verkehrsprojekten; Auswahlkriterien für die jetzigen Verkehrsinvestitionen MdlAnfr 41, 42 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . Anlage 15 Maßnahmen zur Gewinnung privater Sponso- ren für den GFATM, Erhöhung des Beitrags der EU am Fonds MdlAnfr 43, 44 Markus Löning FDP Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . Anlage 16 Erhöhung des Beitrags für den GFATM; Zeit- punkt der Zahlung des deutschen Beitrags im Jahre 2004 MdlAnfr 45, 46 Ulrich Heinrich FDP Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . Anlage 17 Erkenntnisse über „Ehrenstrafen“ in der Türkei; Aufnahme in Deutschland abgelehn- ter türkischer Asylbewerber und abzuschie- b g M D A A U F T § z M R A A A R n M S A A H R B M A A A E i i M D A A Z p d 2 M P A 9140 A 9140 C 9141 A 9141 B 9141 D ender türkischer Staatsbürger bzw. ehemali- er türkischer Staatsbürger in der Türkei dlAnfr 47, 48 r. Egon Jüttner CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . nlage 18 nterstützung des Aufrufs zur sofortigen reilassung von inzwischen verurteilten erroristen und für die Abschaffung des 129 a StGB durch Claudia Roth; Eignung ur Menschenrechtsbeauftragten dlAnfr 49, 50 enate Blank CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . nlage 19 ussage der Menschenrechtsbeauftragten oth über die Notwendigkeit des Bundes- achrichtendienstes dlAnfr 51 tefan Müller (Erlangen) CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . nlage 20 altung der Menschenrechtsbeauftragten oth zu ihrer 1996 geforderten Auflösung des undesnachrichtendienstes dlAnfr 52 ntje Blumenthal CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . nlage 21 rkenntnisse über so genannte Trittbrettfahrer m Zusammenhang mit falschem Terroralarm n Deutschland dlAnfr 55 r. Jürgen Gehb CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . nlage 22 ahl der an den Landesgrenzen der Bundesre- ublik Deutschland und an den Außengrenzen er EU tot aufgefundenen Personen im Jahre 003 dlAnfr 56 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 9142 A 9142 B 9142 D 9143 A 9143 B 9143 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 VII Anlage 23 Vorlage der Ergebnisse des Zensustestes im Rahmen des „Gesetzes zur Vorbereitung eines registergestützten Zensus“; Zeitpunkt des Zu- gangs relevanter Daten beim Bundesinnen- ministerium MdlAnfr 57, 58 Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 24 Kompetenz des EU-Terrorismusbeauftragten und Zugangswege zu Informationen nationa- ler Behörden und Nachrichtendienste MdlAnfr 59, 60 Dorothee Mantel CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 25 Aussetzen der leistungsbezogenen Besoldung sowie Einstellungsstopps in Bundesministe- rien; Weiterleitung von unkontrolliertem Transitgepäck am Frankfurter Flughafen an innerdeutsche Zielflughäfen MdlAnfr 61, 62 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 26 Verfassungsschutzrelevante Erkenntnisse über die Bürger der „Republik Freies Wendland“; Ausstellung des Passes der „Republik Freies Wendland“ MdlAnfr 67, 68 Reinhard Grindel CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 9143 D 9144 A 9144 B 9144 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9085 (A) ) (B) ) 101. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9137 (A) ) (B) ) sind diese vor allem tätig? Länder unterjährig zu einem geringeren Mittelbedarf. Wie viele so genannte Ich-AGs wurden seit dem 1. Januar 2004 gegründet, und in welchen Gewerken des Handwerks P rojekte oder fehlende Komplementärmittel seitens der Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 15 und 16): Wie viele Handwerksgesellen haben seit dem 1. Januar 2004 die Altgesellenregelung in Anspruch genommen oder von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich ohne Meister- brief in einem Gewerk der neuen Anlage B 1 der Handwerks- ordnung selbstständig zu machen, und wie hoch ist die Zahl der Geschäftsaufgaben von Meisterbetrieben der Anlagen A und B 1 seit In-Kraft-Treten der neuen Handwerksordnung? Z g k n V B D Z F D n d n w A d g ( Z u a E g – – – „ s t z B V Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Eichel, Hans SPD 31.03.2004 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 31.03.2004 Hartnagel, Anke SPD 31.03.2004 Hilbrecht, Gisela SPD 31.03.2004 Hoffmann (Chemnitz), Jelena SPD 31.03.2004* Irber, Brunhilde SPD 31.03.2004 Kumpf, Ute SPD 31.03.2004 Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 31.03.2004 Pflug, Johannes SPD 31.03.2004 Rauber, Helmut CDU/CSU 31.03.2004* Scharping, Rudolf SPD 31.03.2004 Simm, Erika SPD 31.03.2004 Dr. Skarpelis-Sperk, Sigrid SPD 31.03.2004 Thiele, Carl-Ludwig FDP 31.03.2004 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht u Frage 15: Informationen über Neueintragungen und Löschun- en bei den Handwerkskammern liegen aufgrund der urzen Zeit nach In-Kraft-Treten der Handwerksrechts- ovelle noch nicht vor. Präzise Angaben sind erst mit orliegen der Betriebszahlen für die Anlagen A, B l und 2 zum 30. Juni 2004 der Handwerksrollenstatistik des eutschen Handwerkskammertages möglich. u Frage 16: Der Bestand an geförderten Ich-AGs belief sich im ebruar 2004 auf 107 105. Gegenüber dem Bestand vom ezember 2003 in Höhe von 89 807 ist dies eine Zu- ahme von 17 298 Zugängen. Da in der Förderstatistik ie Zugehörigkeit zum Handwerk nicht erfasst wird, ist icht bekannt, wie viele Ich-AGs es in einzelnen Hand- erken gibt. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) Drucksache 15/2789, Fragen 19 und 20): Beabsichtigt die Bundesregierung die Erwirtschaftung der globalen Minderausgabe von 126,1 Millionen Euro im Einzel- plan 09 (Bundeshaushalt 2004/Geschäftsbereich Bundesminis- terium für Wirtschaft und Arbeit) auch aus der Titelgruppe 12 „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ zu erbringen? Welche Regelung für die Zukunft strebt die Bundesregie- rung für das an die Strukturhilfe gekoppelte Beihilfenregime nach Artikel 87 des EG-Vertrages („Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft“) an? u Frage 19: Der Haushalt des Bundesministeriums für Wirtschaft nd Arbeit (Einzelplan 09) hat in diesem Jahr Einspar- uflagen in Höhe von insgesamt rund 350 Millionen uro zu erbringen, darin eingeschlossen sind auch fol- ende Globale Minderausgaben (GMA): Grund-GMA veranschlagt im Einzelplan 09 49 Millionen Euro, Sonder-GMA Rente veranschlagt im Einzelplan 60 66 Millionen Euro, globale Einsparungen im Rahmen Koch/Steinbrück 126 Millionen Euro. Die im Haushalt 2004 für die Gemeinschaftsausgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ etati- ierten Barmittel sind durch Zusagen der bewirtschafte- en Länder aus den Vorjahren rechtlich zu fast 100 Pro- ent gebunden. Insoweit gelten für diese Titel auch keine ewirtschaftungsauflagen. Allerdings führten in der ergangenheit die Nichtdurchführung bereits bewilligter 9138 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 (A) ) (B) ) Inwieweit dies auch in diesem Jahr der Fall sein wird und ob dann gegebenfalls nicht benötigte Bundesmittel zur Deckung der Einsparauflagen herangezogen werden können, ist derzeit nicht absehbar. Zu Frage 20: Die Bundesregierung setzt sich gegenüber der Euro- päischen Kommission dafür ein, dass den Mitgliedstaa- ten auch nach dem Auslaufen der aktuellen Förderpe- riode im Jahr 2006 ausreichende beihilferechtliche Spielräume für eine eigenständige nationale Regional- förderung zur Verfügung stehen müssen. Hierzu hat sie der Europäischen Kommission am 2. Mai 2003 ein Eck- punktepapier für das Regionalbeihilferecht nach 2006 übersandt und ihre Position erläutert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage des Abgeordneten Michael Kretzschmer (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 25): Wann startet das von der Bundesregierung zuletzt im Hightech-Masterplan angekündigte Programm „Pro Inno“, das Ende vergangenen Jahres abrupt gestoppt worden ist? „Pro Inno“ musste leider am 31. Oktober 2003 zwei Monate vorfristig geschlossen werden, da einerseits die Nachfrage enorm gewachsen war und andererseits die verfügbaren Haushaltsmittel ausgeschöpft waren. In die- sem Jahr ist die haushaltsrechtliche Situation nicht einfa- cher geworden. Die gegenwärtig für 2004 zur Verfügung stehenden Mittel werden jedoch reichen, die restlichen rund 600 noch vorliegenden förderfähigen Förderanträge des alten Programms „Pro Inno“ weitestgehend voraus- sichtlich bis Ende April abzuarbeiten. Zum Start des neuen Anschlussprogramms „Pro Inno“ hat sich die Bun- desregierung grundsätzlich in ihrem Hightech-Master- plan vom 4. Februar 2004 bekannt. Ein genauer Startter- min des Programms „Pro Inno“ kann wegen der umfangreichen, vom BMWA in diesem Jahr zu erbrin- genden Einsparbeiträge zum Bundeshaushalt derzeit noch nicht genannt werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Frage des Abgeordneten Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 26): Welche Priorität hat für die Bundesregierung die Sicherung der Arbeitsplätze und der landwirtschaftlichen Existenzen in der Zuckerwirtschaft, und welche Positionen zur Zucker- marktordnung leitet sie daraus ab? Eine Reform der Zuckermarktordnung ist aus EU- internen Gründen, vor allem aus Gründen der Anpas- sung an die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik un- umgänglich. Hinzu kommen externe Gründe, dazu gehö- ren die Berücksichtigung der Verpflichtungen gegenüber den Entwicklungsländern, die Umsetzung der kommen- d W B g r A d g ( Z k p F d v a N s w i a M u h k t a l D d Z n „ m z E V S b S A S e B e (C (D en WTO-Verhandlungen und des Ergebnisses des TO-Streitschlichtungsverfahrens. Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen wird die undesregierung Aspekte der Nachhaltigkeit und der lobaler Gerechtigkeit in der Entscheidungsfindung be- ücksichtigen. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) Drucksache 15/2789, Fragen 28 und 29): Wie bewertet die Bundesregierung die Entwicklung der Erzeugerpreise für Milch? Welchen politischen Handlungsbedarf sieht die Bundesre- gierung für eine Verbesserung der Erzeugerpreise für Milch in Deutschland? u Frage 28: Die wirtschaftliche Situation in der Milcherzeugung ann zurzeit nicht befriedigen. Nach guten Auszahlungs- reisen im Jahr 2001 sind die Milcherzeugerpreise seit rühjahr 2002 rückläufig; sie liegen heute in etwa auf em Niveau, das in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre orherrschend war. Diese Entwicklung ist unter anderem uf folgende Ursachen zurückzuführen: Erstens. Die achfragesteigerungen nach Milch und Milcherzeugnis- en, wie sie in den Jahren 2000 und 2001 zu verzeichnen aren, haben sich nicht verfestigt. Zweitens. Strukturell st die Situation in Deutschland zudem schwieriger als in nderen EU-Mitgliedstaaten, weil die Marktstellung der olkereiwirtschaft gegenüber dem hochkonzentrierten nd auf Discounter ausgerichteten Lebensmitteleinzel- andel relativ ungünstig ist. Infolge seiner Marktmacht ann der Handel die Preise weitgehend bestimmen. Drit- ens. Kurzfristig kommt hinzu, dass EU-weit, besonders ber in Deutschland, im Quotenjahr 2003/04 hohe Über- ieferungen vorliegen, die den Markt zusätzlich unter ruck setzen. Maßnahmen müssen daher auf verschie- enen Ebenen ansetzen. u Frage 29: Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Er- ährung und Landwirtschaft hat in seinem Arbeitspapier Eine verstärkte Produktionsdisziplin auf dem Milch- arkt – Optionen aus der Sicht des BMVEL –“ aufge- eigt, welche Handlungsmöglichkeiten auf nationaler bene bestehen. Im Einklang mit den EG-rechtlichen orgaben könnten folgende Optionen zur Änderung des aldierungsverfahrens verfolgt werden: Saldierung wie isher, aber Ausschluss der nationalen Reserve an der aldierung; Aussetzung der Bundessaldierung und/oder ussetzung der Molkereisaldierung; Einführung eines aldierungskorridors auf einzelbetrieblicher Ebene. Hier röffnen sich Handlungsmöglichkeiten, wenn Länder, auernverbände und Milchwirtschaft möglichst bald zu iner eindeutigen Positionsbestimmung kommen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9139 (A) ) (B) ) Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Frage des Abgeordneten Roland Gewalt (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 31): Hatten die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft, Renate Künast, und die Beauf- tragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA, Claudia Roth, eigene Erkenntnisse, die die in ihrem Aufruf erhobene Forderung nach Aufhebung der Haftbefehle gegen die Angeklagten rechtfertigen, und wenn ja, haben sie ihre Erkenntnisse den zuständigen Stellen mitgeteilt? Der Aufruf trägt das Datum vom 23. März 2000. An- ders als die Frage suggeriert, war Frau Künast zu diesem Zeitpunkt nicht Bundesministerin für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft und Frau Roth war nicht Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. Im Übri- gen wurden die Haftbefehle später außer Vollzug gesetzt und mit der Verkündung des Urteils des Kammergerichts Berlin am 18. März 2004 vollständig aufgehoben. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Frage des Abgeordneten Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 32): Seit wann ist die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, Bürgerin der „Republik Freies Wendland“ (siehe www.Bundesregierung.de), und ist sie noch Inhaberin des Passes der „Republik Freies Wendland“? Dies ist eine besonders schöne Frage am Vortage des 1. April! Die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernäh- rung und Landwirtschaft, Renate Künast, erhielt im Jahre 1979 den Pass der „Freien Republik Wendland“. Sie ist noch im Besitz des Passes. Derjenige Pass, den Sie als Exponat der Zeitgeschichte im Haus der Ge- schichte in Bonn bestaunen können, ist also nicht der Pass von Renate Künast. Ich kann Ihnen versichern, dass der Pass garantiert keine biometrischen Daten, leider aber auch kein Jugendfoto der Ministerin enthält. Zu staats- und passrechtlichen Problemen hat der Be- sitz des Passes bisher nicht geführt. Im Zuge der Einfüh- rung der doppelten Staatsbürgerschaft dürfte auch in Zu- kunft nicht mit derartigen Schwierigkeiten zu rechnen sein. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen der Abgeordneten Monika Brüning (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 33 und 34): Sind der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernäh- rung und Landwirtschaft, Renate Künast, und der Beauftrag- Z n h s d t Z n h l a b f c g A d F C k A d d s (C (D ten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Hu- manitäre Hilfe im AA, Claudia Roth, vor dem Hintergrund ihres „Aufrufs für die sofortige Freilassung und für die Ab- schaffung des § 129a“ das Geständnis eines der Angeklagten im Januar 2002 bekannt, an einem Sprengstoffanschlag und zwei Attentaten beteiligt gewesen zu sein (vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. Januar 2002), und wenn ja, wel- che Konsequenzen haben sie daraus gezogen? Haben die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft, Renate Künast, und die Beauf- tragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA, Claudia Roth, sich bei den Opfern der Anschläge bzw. deren Angehörigen zwischenzeitlich für ihren Aufruf entschuldigt, insbesondere nach dem Geständnis eines der Angeklagten bzw. der Verurteilung der Terroristen zu hohen Haftstrafen, und wenn nein, warum nicht? u Frage 33: Ja. Die damalige Bundesvorsitzende der Partei Bünd- is 90/Die Grünen Renate Künast und das damalige und eutige Mitglied des Bundestages Claudia Roth haben ich als liberale, rechtsstaatlich denkende Personen an er rechtspolitischen Debatte über den § 129 a StGB be- eiligt. u Frage 34: Da die damalige Bundesvorsitzende der Partei Bünd- is 90/Die Grünen Renate Künast und das damalige und eutige Mitglied des Bundestages Claudia Roth sich als iberale, rechtstaatlich denkende Personen ausschließlich n der rechtspolitischen Debatte über den § 129 a StBG eteiligt haben und sich an keiner Stelle gegen die Ver- olgung und Ahndung konkreter Straftaten ausgespro- hen haben, entbehrt die Frage nach einer Entschuldi- ung jeder Grundlage. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die rage der Abgeordneten Antje Blumenthal (CDU/ SU) (Drucksache 15/2789, Frage 35): Hält Bundeskanzler Gerhard Schröder es für angemessen, dass Renate Künast als Bundesministerin weiter seinem Kabi- nett angehört, obwohl sie mit ihrem „Aufruf für die sofortige Freilassung und für die Abschaffung des § 129 a“ Strafgesetz- buch die sofortige Freilassung von teils geständigen, inzwi- schen zu hohen Haftstrafen verurteilten Terroristen fordert und ihr Aufruf heute noch im Internet eingestellt ist? Anderslautendes ist der Bundesregierung nicht be- annt. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage er Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck- ache 15/2789, Frage 36): Gab und gibt es Schwierigkeiten und Differenzen bei der Abfassung des Merkblatts für die ärztliche Untersuchung der Berufskrankheit 1317, und wenn ja, welche Probleme traten dabei auf? 9140 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 (A) ) (B) ) Berufskrankheit Nr. 1317 „Polyneuropathie oder En- zephalopathie durch organische Lösungsmittel oder de- ren Gemische“ ist im Jahr 1997 in die Berufskrankhei- ten-Verordnung aufgenommen worden. Die Aufnahme beruhte auf einer wissenschaftlichen Empfehlung, die der Ärztliche Sachverständigenbeirat, Sektion „Berufs- krankheiten“, beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung erarbeitet hatte, und die im Bundes- arbeitsblatt veröffentlicht worden ist. Parallel zur Auf- nahme in die Verordnung hat das Ministerium ein Merk- blatt für die ärztliche Untersuchung veröffentlicht. Dieses Merkblatt wurde entsprechend der üblichen Ver- fahrensweise bei neuen Berufskrankheiten ebenfalls vom Ärztlichen Sachverständigenbeirat auf der Basis der wissenschaftlichen Empfehlung erarbeitet und verab- schiedet. Hierbei sind keine Schwierigkeiten aufgetre- ten. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen der Abgeordneten Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 37 und 38): Welche Kenntnis hat die Bundesregierung über Internet- seiten, die Drogen und Drogenzubehör über den Internethan- del verbreiten, und welche rechtlichen Verschärfungen der bestehenden gesetzlichen Reglementierungen im Betäubungs- mittelgesetz zur Bekämpfung des Internethandels mit Drogen- substanzen und Drogenzubehör sieht die Bundesregierung vor? Welches rechtliche Vorgehen plant die Bundesregierung, um der im Jahresbericht 2003 des Internationalen Suchtstoff- kontrollrates geforderten Vereinheitlichung der Rechtsnormen zur Regelung des Internethandels mit Drogen und Drogenzu- behör nachzukommen? Zu Frage 37: Nach den Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes sind insbesondere die Bereiche „synthetische Drogen“, „Grundstoffe“ und „biogene Drogen“ Gegenstand der Kommunikation im Internet. Auch Cannabisprodukte werden häufig genannt, Kokain und Heroin hingegen werden seltener im Internet behandelt. Die beobachtete Kommunikation bezieht sich allerdings nicht nur auf den Handel. Die Rechtslage nach dem Betäubungsmittelge- setz stellt sich wie folgt dar: Die Werbung für und der Handel mit Betäubungsmitteln über das Internet ist in Deutschland verboten. Für Betäubungsmittel, die nicht verkehrs- und verschreibungsfähig sind, darf nach § 14 Abs. 5 des Betäubungsmittelgesetzes überhaupt nicht geworben werden. Für verkehrs- und verschreibungsfä- hige Betäubungsmittel darf nur in Fachkreisen der In- dustrie und des Handels sowie bei bestimmten Personen und Personenvereinigungen geworben werden. Dies sind zum Beispiel Apotheker, Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte. Da sich das Internet nicht nur an diese Personengruppen, sondern an die gesamte Bevölkerung wendet, ist die Werbung für verkehrs- und verschreibungsfähige Betäu- bungsmittel über das Internet unzulässig und gemäß § 29 Abs. 1 Nr. 8 Betäubungsmittelgesetz unter Strafe ge- stellt. Der Handel mit Betäubungsmitteln sowie Ein- und A m b N i Z t b e t l b m D n w n d V c A d A s Z D A g A B s m d v g c f S (C (D usfuhr sind erlaubnispflichtig gemäß § 3 Betäubungs- ittelgesetz; wer ohne eine solche Erlaubnis mit Betäu- ungsmitteln Handel treibt, macht sich nach § 29 Abs. 1 r. 1 BtMG strafbar. Eine Verschärfung der Regelungen m Betäubungsmittelgesetz ist nicht vorgesehen. u Frage 38: Vor dem Hintergrund des Jahresberichts des Interna- ionalen Suchtstoffkontrollrates hat die Bundesregierung ei der 47. Tagung der Suchtstoffkommission der Ver- inten Nationen vom 15. bis 19. März 2004 eine Resolu- ion mit dem Titel „Sale of internationally controlled icit drugs to individuals via the Internet“ miteinge- racht, deren Ziel die Vereinheitlichung der Rechtsnor- en zur Regelung des Internethandels mit Drogen ist. arin werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, den Arz- eimittel- und Betäubungsmittelhandel via Internet ent- eder gänzlich zu verbieten oder durch Kontrollmaß- ahmen zu regulieren. Die Bundesregierung konnte urchsetzen, dass die Resolution das völlige Verbot des ersandhandels mit Betäubungsmitteln als eine mögli- he Regelungsoption zulässt. nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen der bgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Druck- ache 15/2789, Fragen 39 und 40): Trifft die auf Angaben der Bahn-Gewerkschaft Transnet gestützte Berichterstattung des „Bielefelder Westfalenblat- tes“ zu, wonach die Deutsche Bahn AG (DB AG) plant, bis Ende 2005 die Zahl der Fahrkartenschalter von derzeit circa 700 auf 440 zu reduzieren, sodass Fahrkarten künftig nur noch an großen Bahnhöfen am Schalter verkauft werden kön- nen, und wenn ja, wie beurteilt die Bundesregierung im Hin- blick auf die ihr aus Art. 87e des Grundgesetzes entstehende Verpflichtung, dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz Rechnung tra- gen zu müssen, die Auswirkungen dieser Planung auf die Ver- sorgung im ländlichen Raum? Was gedenkt die Bundesregierung in diesem Falle, insbe- sondere im Hinblick auf ältere oder nicht mobile Menschen, gegen diese Planungen zu unternehmen? u Frage 39: Die Gestaltung des Fernverkehrsangebots bei der eutschen Bahn (DB AG) ist eine unternehmerische ufgabe der DB Reise & Touristik AG. Die Bundesre- ierung kann zu unternehmensinternen Planungen keine uskünfte erteilen. Der Gewährleistungsauftrag des undes nach Art. 87 e Absatz 4 Grundgesetz erstreckt ich auf die Infrastruktur und ein dem Wohl der Allge- einheit dienendes Verkehrsangebot der Eisenbahnen es Bundes, soweit dies nicht den Schienenpersonennah- erkehr betrifft. Der Bund nimmt diese Verantwortung rundsätzlich für beide Bereiche war, in dem er entspre- hend dem Verkehrsbedarf und im Rahmen der zur Ver- ügung stehenden Haushaltsmittel Investitionen in die chienenwege der Eisenbahnen des Bundes finanziert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9141 (A) ) (B) ) Zu Frage 40: Es entspricht nicht den vom Bundestag und Bundesrat mit großer Mehrheit beschlossenen Zielen der Bahnre- form, das eigenwirtschaftliche Betreiben des Schienen- personenfernverkehrs der DB AG durch eine staatliche Sicherstellung zu ersetzen. Die DB AG ist durch die Bahnreform bewusst als ein kaufmännisch geführtes Un- ternehmen gestaltet worden, um ihre Wettbewerbsfähig- keit zu stärken. Diese Reform deckt sich mit der Libera- lisierung des gesamten Verkehrssektors – einschließlich des Eisenbahnverkehrs – in der Europäischen Union. Die Bundesregierung wird deshalb auf unternehmerische Entscheidungen der DB AG keinen Einfluss nehmen. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 15/2789, Fragen 41 und 42): Welche Kosten-Nutzen-Relation hätte der wegen fehlen- der Mittel aus der gescheiterten Einführung der LKW-Maut gestoppte Ausbau der Autobahn A 66 zwischen Wiesbadener Dreieck und Krifteler Dreieck im Vergleich zu anderen Ver- kehrsprojekten, die jetzt gebaut werden? Nach welchen quantifizierbaren Kriterien hat die Bundes- regierung die Auswahl getroffen, welche Verkehrsinvestitio- nen trotz der Mautausfälle jetzt getätigt werden und welche nicht? Das Verkehrsprojekt Bundesautobahn A 66 ist nicht wegen der verzögerten Erhebung der Maut noch nicht begonnen worden. Vielmehr zwingen insbesondere die Einsparauflagen aus der Umsetzung der Koch/ Steinbrück-Vorschläge für die folgenden Jahre zu einer strengen Priorisierung und zu einem flexiblen Einsatz der verfügbaren Haushaltsmittel Die notwendige Priori- sierung der in 2004 zu beginnenden Projekte erfolgt nicht ausschließlich nach dem Nutzen-Kosten-Verhältnis einzelner Projekte, sondern nach landesspezifischen Pa- rametern der Vorbelastungen in den Jahren 2004 bis 2006. Maßstab für die Entscheidung zugunsten von Neu- beginnen einzelner aufgrund besonderer strukturpoliti- scher Bedeutung unaufschiebbarer Projekte war für je- des Bundesland – ausgehend von den Prioritäten für die Erhaltung und die Weiterführung laufender Projekte – der Umfang der bereits bestehenden Vorbelastungen bei den Erhaltungs- und bei den Erweiterungsinvestitionen im Verhältnis zu den bekannten oder angenommenen Gesamtsummen der Investitionsmittel für 2004 und für die Folgejahre. Anlage 15 Antwort des Staatssekretärs Erich Stather auf die Fragen des Ab- geordneten Markus Löning (FDP) (Drucksache 15/2789, Fragen 43 und 44): Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Öffentlichkeit und die Wirtschaft stärker auf den Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria (GFATM) aufmerk- Z r W F s U w B r m z m o m s v i d 2 R Z r h a l s B d W A d o F p G 2 (C (D sam zu machen und dadurch private Sponsoren für den GFATM zu gewinnen? Inwieweit sieht die Bundesregierung die Möglichkeit, die Beiträge der Europäischen Union an den Globalen Fonds zu erhöhen? u Frage 43: Bundesminislerin Wieczorek-Zeul hat sich bei mehre- en Anlässen für den Einsatz privater Sponsoren aus der irtschaft eingesetzt und für Beiträge zum Globalen onds geworben. Aktuell sind noch einmal alle deut- chen Wirtschaftsunternehmen angeschrieben und um nterstützung des GFATM gebeten worden. Die Ant- orten stehen noch aus. Darüber hinaus unterstützt die undesregierung über Public Private Partnerships be- eits seit einigen Jahren die Arbeit deutscher Unterneh- en bei der Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen ur Bekämpfung von HIV/Aids. Einige dieser Unterneh- en wirken auch mit bei der Global Business Coalition n HIV/Aids (GBC), in der sich 130 internationale Fir- en seit 1997 durch den Einsatz unternehmensspezifi- cher Kenntnisse sowie finanzieller Ressourcen für Prä- ention und Behandlung von HIV/Aids-Erkrankten nnerhalb und im Umfeld ihrer Betriebe einsetzen. Bei er diesjährigen Gala zur Preisverleihung der GBC am 1. April 2004 in Berlin wird der Bundeskanzler eine ede halten und für die Mitarbeit der Wirtschaft werben. u Frage 44: Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass die Eu- opäische Union aus Mitteln des Gemeinschaftshaus- alts und der Europäischen Entwicklungsfonds neben nderen Vorhaben auch weiterhin Beiträge zum Globa- en Fonds leistet. Eine Mittelerhöhung setzt einen Kon- ens der EU-Mitgliedstaaten voraus. Daher wird eine eitragserhöhung nur nach Abwägung der Bedeutung er Unterstützung sonstiger Fonds (zum Beispiel EU- asserfonds) erfolgen können. nlage 16 Antwort es Staatssekretärs Erich Stather auf die Fragen des Abge- rdneten Ulrich Heinrich (FDP) (Drucksache 15/2789, ragen 45 und 46): Wird die Bundesregierung dem Aufruf der US-Regierung, dass zwei Drittel des Gesamtbudgets des GFATM von Gebern anderer Länder gestellt werden müssen, folgen, da sonst dem GFATM statt der im US-Haushaltsplan geplanten 547 Millio- nen US-Dollar nur 488 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt werden, und ihren Beitrag für den GFATM entspre- chend erhöhen? Wird die Bundesregierung ihre Beiträge für den GFATM von 35 447 761 US-Dollar im Jahr 2004 bis 31. Juli 2004 be- zahlen, da die USA die bis zum 31. Juli 2004 eingegangenen Gelder als Grundlage für die Berechnung ihres Beitrages nut- zen? Für das Haushaltsjahr 2004 stehen wie im Einzel- lan 23 vorgesehen 38 Millionen Euro als Beitrag zum FATM zur Verfügung. Dieser Beitrag wird bis Juli 004 ausgezahlt. 9142 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 (A) ) (B) ) Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Martin Bury auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 47 und 48): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über so ge- nannte Ehren-Strafen in der Türkei, insbesondere solche, die sich gegen Frauen richten (Süddeutsche Zeitung vom 19. Ja- nuar 2004)? Welche konkreten Erwartungen hat die Bundesregierung an die Türkei in Bezug auf die Aufnahme abgelehnter türki- scher Asylbewerber und abzuschiebender türkischer Staats- bürger beziehungsweise ehemaliger türkischer Staatsbürger (Süddeutsche Zeitung vom 23. Januar 2004)? Zu Frage 47: In der Türkei sind so genannte „Ehrenmorde“ an Frauen, denen Verstöße gegen den Sittenkodex vorge- worfen werden, inzwischen Gegenstand zunehmend breiter Behandlung und Ablehnung in der türkischen Öf- fentlichkeit. Ministerpräsident Erdogan bezeichnete sie als „Schande, die auf der Türkei laste“. Seit Juni 2003 werden im Rahmen der laufenden Strafrechtsreform Ar- tikel des Strafrechts, die im Fall von so genannten Eh- renmorden Strafmilderungen vorsahen, abgeschafft; dies wird bei der Rechtsprechung in der Türkei inzwischen auch umgesetzt (zum Beispiel Urteil des Gerichtes in Istanbul vom 15. März 2004). In der Diskussion sind weitere Maßnahmen, die eine Strafverschärfung in Fäl- len vorsehen, in denen „Ehre“, „Sitte“ und „Brauch“ als Mordmotive im Raum stehen. Zu Frage 48: Die Bundesregierung befindet sich über diese Fragen mit der türkischen Regierung im Gespräch. Die Bundes- regierung hat wiederholt gegenüber der türkischen Re- gierung klargestellt, dass es aus deutscher Sicht inakzep- tabel ist, wenn sich in Deutschland illegal aufhaltende Personen nicht in die Türkei zurückgeführt werden kön- nen, da die türkische Regierung sie als Staatenlose be- trachtet und ihre Rückübernahme verweigert. Besonders problematisch aus Sicht der Bundesregierung sind in diesem Zusammenhang Fälle von türkischen Staatsange- hörigen, die sich geweigert laben, in der Türkei Wehr- dienst zu leisten und während ihres Deutschland-Aufent- halts von türkischer Seite ausgebürgert werden. Die Bundesregierung unterstützt daneben den von der EU- Kommission angestrebten Abschluss eines Rücküber- nahmeabkommens zwischen der EU und der Türkei. Die Bundesregierung geht davon aus, dass ein solches Rück- übernahmeabkommen zu einer deutlichen Verbesserung auch der bilateralen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet beitragen würde. Anlage 18 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Fragen der Abgeordneten Renate Blank (CDU/CSU) (Druck- sache 15/2789, Fragen 49 und 50): Z 2 s g t E r M d t t d Z a g r E s h t u A d A ( d B Z K g B (C (D Waren dem Bundesminister des Auswärtigen, Joseph Fischer, und Bundeskanzler Gerhard Schröder vor der Ernen- nung von Claudia Roth zur Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswär- tigen Amt (AA) deren heute noch im Internet unter www.frei- lassung.de eingestellter „Aufruf für die sofortige Freilassung und für die Abschaffung des § 129 a“ Strafgesetzbuch be- kannt, mit dem sie die sofortige Freilassung von inzwischen zu hohen Haftstrafen verurteilten Terroristen fordert, und wie ist ihr Aufruf mit dem Amt der Beauftragten der Bundesregie- rung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA zu vereinbaren? Wie bewertet die Bundesregierung die Eignung von Claudia Roth für das Amt der Beauftragten der Bundesregie- rung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA im Hinblick auf ihre damalige Unterstützung des in Frage 49 genannten Aufrufs? u Frage 49: Die Bundesregierung hat Frau Roth am 17. März 003 zur Beauftragten der Bundesregierung für Men- chenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärti- en Amt berufen, weil sie aufgrund ihrer vorherigen Tä- igkeit unter anderem als Berichterstatterin des uropäischen Parlaments zum ersten EU-Menschen- echtsbericht und als Vorsitzende des Ausschusses für enschenrechte und Humanitäre Hilfe hervorragend für ie Funktion qualifiziert ist. Ihre Arbeit in dieser Funk- ion hat diese Einschätzung der Bundesregierung eindeu- ig bestätigt. Im Übrigen verweise ich auf die Antwort es Kollegen Berninger auf die Frage Nr. 30. u Frage 50: Wie bereits in meiner Antwort auf Ihre Frage Nr. 49 usgeführt, hält die Bundesregierung Frau Roth auf- rund ihrer vorherigen Tätigkeit unter anderem als Be- ichterstatterin des Europäischen Parlaments zum ersten U-Menschenrechtsbericht und als Vorsitzende des Aus- chusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe für ervorragend qualifiziert für die Funktion als Beauf- ragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik nd Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt. nlage 19 Antwort es Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage des bgeordneten Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) Drucksache 15/2789, Frage 51): Hält die Beauftragte der Bundesregierung für Menschen- rechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA, Claudia Roth, an ihrer Erklärung fest, der Bundesnachrichtendienst (BND) sei eine „ebenso gefährliche wie überflüssige Behörde“ (Presse- mitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 20. September 1996, Nr. 792/96), und inwieweit hält sie es für notwendig, sich bei den Mitarbeitern des BND für diese Erklärung zu ent- schuldigen? Für die Bundesregierung ist der Bundesnachrichten- ienst von hoher sicherheitspolitischer Bedeutung. Die edeutung des BND hat in den letzten Jahren auch im usammenhang mit der Beteiligung Deutschlands am ampf gegen den internationalen Terrorismus weiter zu- enommen, um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und ürger insgesamt, einschließlich unserer Soldaten bei Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9143 (A) ) (B) ) Auslandseinsätzen zu gewährleisten. Die Bundesregie- rung hat den Bundesnachrichtendienst daher im Rahmen des Terrorismusbekämpfungsgesetzes von 2002 mit zu- sätzlichen Kompetenzen ausgestattet. Die Bundesregie- rung hat gleichzeitig seit 1998 die parlamentarische Kontrolle des BND verbessert. Im Koalitionsvertrag von 1998 heißt es dazu: „Wir werden die parlamentarische Kontrolle der nachrichtendienstlichen Tätigkeit, die zur Zeit in mehreren Gremien stattfindet, in einem Kontroll- gremium zusammenfassen und dessen Befugnisse aus- weiten.“ Dies ist, wie Sie wissen, erfolgt. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Martin Bury auf die Fra- gen der Abgeordneten Antje Blumenthal (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 52): Erhält die Beauftragte der Bundesregierung für Men- schenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im AA, Claudia Roth, die 1996 in einer Pressemitteilung von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN die Auflösung des parlamentarisch kontrol- lierten BND, „dieser ebenso gefährlichen wie überflüssigen Behörde“ (Pressemitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 20. September 1996, Nr. 792/96), gefordert hat, diese Er- klärung aufrecht? Für die Bundesregierung ist der Bundesnachrichten- dienst von hoher sicherheitspolitischer Bedeutung. Die Bedeutung des BND hat in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit der Beteiligung Deutschlands am Kampf gegen den internationalen Terrorismus weiter zu- genommen, um die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger insgesamt, einschließlich unserer Soldaten bei Auslandseinsätzen zu gewährleisten. Die Bundesregie- rung hat den Bundesnachrichtendienst daher im Rahmen des Terrorismusbekämpfungsgesetzes von 2002 mit zu- sätzlichen Kompetenzen ausgestattet. Die Bundesregie- rung hat gleichzeitig seit 1998 die parlamentarische Kontrolle des BND verbessert. Im Koalitionsvertrag von 1998 heißt es dazu: „Wir werden die parlamentarische Kontrolle der nachrichtendienstlichen Tätigkeit, die zur Zeit in mehreren Gremien stattfindet, in einem Kontroll- gremium zusammenfassen und dessen Befugnisse aus- weiten.“ Dies ist, wie Sie wissen, erfolgt. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Frage 55): Teilt die Bundesregierung die in einem Interview der „Berliner Zeitung“ vom 25. März 2004 geäußerte Sorge des Leiters der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, dass die so genannten Trittbrettfahrer, die sich aus einem falschen Alarm einen makabren Spaß machen, die Angst der Bevölke- rung vor Terroranschlägen unverantwortlich steigern, und welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über „Tritt- brettfahrer“ in Deutschland im Umfeld der jüngsten Terror- anschläge in Madrid vor? m s v s s g b T B D A d F ( s s w n G A d F ( Z f ö I s Z (C (D Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, Zeitungs- eldungen zu kommentieren. Wer durch Androhen chwerer Straftaten auf zynische Weise mit den Ängsten on Mitmenschen spielt, begeht kein Kavaliersdelikt, ondern eine Straftat, die konsequent zu ahnden ist. Zu- tändig sind die Länder. Auf Bundesebene erfolgt keine esonderte Rechtstatsachensammlung speziell zu Tritt- rettfahrer-Fällen. Im zeitlichen Zusammenhang der erroranschläge vom 11. März zu nennen sind jedoch ombendrohungen gegen Bahnhöfe, am 23. März in üsseldorf, am 26. März in Duisburg. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) Drucksache 15/2789, Frage 56): Wie viele Personen sind nach Kenntnis der Bundesregie- rung im Jahr 2003 an den Landesgrenzen der Bundesrepublik Deutschland und an den Außengrenzen der Europäischen Union tot aufgefunden worden? Die Bundesregierung führt zu dieser Fragestellung tatistische Erhebungen nur insoweit, als Deutschland elbst die Außengrenzsicherung der Europäischen Union ahrnimmt. Im Jahre 2003 wurden an der deutsch-pol- ischen Grenze und an der deutsch-tschechischen renze insgesamt fünf Personen tot aufgefunden. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die ragen der Abgeordneten Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 57 und 58): Für welchen Zeitpunkt plant das Bundesministerium des Innern (BMI) die Veröffentlichung der Ergebnisse des Zen- sustests, der im Rahmen des „Gesetzes zur Vorbereitung eines registergestützten Zensus“ (Bundestagsdrucksache 14/5736) am 5. Dezember 2001 eingeleitet wurde, der im Jahr 2003 hätte abgeschlossen werden sollen, und dessen Ergebnisse dem BMI laut Antwort des Staatssekretärs im BMI, Dr. Göttrik Wewer, vom 19. März 2003 auf meine schriftliche Frage mit der Arb.-Nr. 3/161 auf Bundestagsdrucksache 15/2791 bereits vorliegen? Wann genau ist dem BMI der Bericht der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder über die Ergebnisse des Zensustests zugegangen? u Frage 57: Die Ergebnisse des Zensustests sollen zunächst in den achlich zuständigen Gremien erörtert werden. Eine Ver- ffentlichung ist nach der Befassung der Konferenz der nnenminister und -senatoren der Länder, die voraus- ichtlich am 7. und 8. Juli 2004 stattfinden wird, geplant. u Frage 58: Am 5. Januar 2004. 9144 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 (A) ) (B) ) Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen der Abgeordneten Dorothee Mantel (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 59 und 60): Welche Kompetenzen sollen dem neu zu schaffenden EU- Terrorismus-Beauftragten nach Meinung der Bundesregie- rung zustehen? Mit welchen Zugängen zu Informationen nationaler Be- hörden und Nachrichtendienste muss der Beauftragte nach Ansicht der Bundesregierung ausgestattet sein, um effizient arbeiten zu können? Zu den Fragen 59 und 60: Der Europäische Rat betont in seiner Erklärung vom 25. März 2004, dass ein umfassender und eng abge- stimmter Ansatz als Reaktion auf die Bedrohung durch den Terrorismus erforderlich ist. Der Europäische Rat stimmt daher der Schaffung der Stelle eines Koordina- tors für die Terrorismusbekämpfung zu. Der Koordina- tor, der seine Tätigkeit unter der Verantwortung des Ge- neralsekretärs/Hohen Beauftragten Solana ausüben wird, koordiniert die Arbeiten des Rates zur Terrorismusbe- kämpfung und behält unter gebührender Berücksichti- gung der Befugnisse der Kommission alle der Union zur Verfügung stehenden Instrumente im Auge, damit dem Rat regelmäßig Bericht erstattet werden kann und ein wirksames Vorgehen aufgrund von Ratsbeschlüssen ge- währleistet ist. Der Koordinator hat insbesondere die Aufgabe, die Umsetzung (Follow-up) der vereinbarten Maßnahmen im Bereich der Terrorismusbekämpfung si- cherzustellen und, soweit erforderlich, hierzu geeignete Vorschläge zu unterbreiten. Er wird dabei pfeilerüber- greifend tätig. Ein weiter verbesserter Informationsaustausch zwi- schen den nationalen Stellen sowie den bestehenden EU- Institutionen (zum Beispiel Europol und Eurojust) ist eine Kernforderung des Europäischen Rates vom 25. März 2004. Hierbei wird der EU-Koordinator eine gewichtige Rolle spielen. Im Hinblick auf eine nachrich- tendienstliche Kapazität des Ratssekretariats hat der Europäische Rat den Generalsekretär/Hohen Beauftrag- ten ferner ersucht, bis Juni geeignete Vorschläge vorzu- legen. Die Bundesregierung begrüßt die Einrichtung eines EU-Koordinators. Der Generalsekretär/Hoher Ver- treter Solana hat Herrn Dr. Gijs de Vries am 25. März 2004 zum Koordinator für die Terrorismusbekämpfung ernannt. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 15/2789, Fragen 61 und 62): Haben außer dem Bundesministerium der Verteidigung (vgl. Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung, Hans-Georg Wagner, auf meine mündliche Frage 48 für die Fragestunde am 24. März 2004, Plenarprotokoll 15/99, S. 8886 f.) weitere Bundesminis- terien für sich und ihre jeweiligen nachgeordneten Bereiche das Aussetzen der leistungsbezogenen Besoldung sowie Ein- Z L L m B n W c m B n a g z d B d v Z f g – d f w t i A d g ( Z m m P s (C (D stellungsstopps verfügt bzw. geplant, und wenn ja, in wel- chem Umfang? Trifft es zu, dass aus Personalmangel Transitgepäck am Frankfurter Flughafen ohne Kontrolle an innerdeutsche Ziel- flughäfen weitergeleitet wird, und welche Sicherheitsmaßnah- men wurden insoweit im Hinblick auf die Terrorismusbedro- hung getroffen? u Frage 61: In folgenden Bundesministerien werden derzeit keine eistungselemente (Leistungsstufe, Leistungsprämie, eistungszulage) vergeben: Auswärtiges Amt, Bundes- inisterium der Justiz (ausschließlich nachgeordneter ereich), Bundesministerium der Finanzen, teilweise im achgeordneten Bereich des Bundesministeriums für irtschaft und Arbeit, Bundesministerium für Verbrau- herschutz, Ernährung und Landwirtschaft und Bundes- inisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Für das Jahr 2004 werden für die leistungsbezogenen ezahlungselemente aus dem Bundeshaushalt 31 Millio- en Euro bereitgestellt. Die Bundesregierung geht davon us, dass alle Bundesministerien für sich und ihre nach- eordneten Bereiche die auf sie entfallenden Mittel nut- en werden. Außer dem Bundesministerium der Vertei- igung hat lediglich das Bundesministerium für Verkehr, au- und Wohnungswesen für Beamtinnen und Beamte es gehobenen Dienstes der Wasser- und Schifffahrts- erwaltung einen Einstellungsstopp verfügt. u Frage 62: Der Bundesgrenzschutz ist auf dem Flughafen Frank- urt/Main für die Kontrolle des Handgepäcks und aufge- ebenen Gepäcks zuständig. Transitgepäck muss hier wie auch auf allen anderen deutschen Flughäfen – nur ann kontrolliert werden, wenn es auf dem Ausgangs- lughafen gar nicht oder nur unzureichend kontrolliert orden ist. Dieses Gepäck wird einer vollständigen Kon- rolle unterzogen, bevor es für einen Weiterflug zu einem n- oder ausländischen Flughafen umgeladen wird. nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Reinhard Grindel (CDU/CSU) Drucksache 15/2789, Fragen 67 und 68): Hat die Bundesregierung verfassungsschutzrelevante Er- kenntnisse darüber, ob die Bürger der „Republik Freies Wend- land“ sich uneingeschränkt zum Gewaltmonopol des Staates der Bundesrepublik Deutschland bekennen, insbesondere ob sie jegliche Gewalt im Kampf gegen die Kernenergie ableh- nen? Wer ist nach den Erkenntnissen der Bundesregierung Aus- steller des Passes der „Republik Freies Wendland“, und unter welchen Voraussetzungen wird dieser Pass ausgestellt? u Frage 67: Der Begriff „Republik Freies Wendland“ fand erst- als Erwähnung im Frühjahr 1980 im Zusammenhang it der Errichtung eines Hüttendorfes im Rahmen von rotestaktionen von Atomkraftgegnern im niedersäch- ischen Wendland. Unter dem Namen „Republik Freies Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 9145 (A) (C) (B) (D) Wendland“ taten sich verschiedene Gruppen zusammen, die von der Bevölkerung des Landkreises unterstützt wurden. Diese Gruppen hatten das gemeinsame Ziel des Protestes, insbesondere gegen Atomkraft. Ihre Zusam- mensetzung war politisch sehr heterogen, sodass über die Haltung gegenüber dem staatlichen Gewaltmonopol keine generelle Aussage getroffen werden kann. Zu Frage 68: Der so genannte Wendenpass der „Republik Freies Wendland“ wird ohne nähere Angabe eines Ausstellers an verschiedenen Orten im Wendland für jedermann an- geboten. Die Eintragungen in den Pass sind vom Käufer selbst vorzunehmen. 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 101. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 31. März 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510100000

Grüß Gott, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Wettbewerb zur Spitzenför-
derung von Hochschulen.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundes-
ministerin für Bildung und Forschung, Christoph
Matschie.

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510100100


Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen
und Kollegen! Seit die Bundesregierung im Januar die-
ses Jahres im Rahmen ihrer Innovationsoffensive den
Vorschlag unterbreitet hat, einen Wettbewerb zur Ent-
wicklung von Spitzenuniversitäten durchzuführen, sind
wir – bei all unseren kontroversen Diskussionen – ein
gutes Stück vorangekommen. Es war von Anfang an un-
streitig, dass die Forschung an Hochschulen gestärkt
werden muss und dass Bund und Länder dafür eng zu-

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sammenwirken müssen.
Die Bundesregierung hat einen Wettbewerb mit dem

Titel „Brain up!“ vorgeschlagen, der deutsche Universi-
täten dabei unterstützen soll, sich schneller zu Spitzen-
universitäten zu entwickeln, die mit bekannten Spitzen-
universitäten im Ausland wie der ETH Zürich, Harvard,
Stanford oder Oxford konkurrieren können. Die Univer-
sitäten selbst sollen in diesem Wettbewerb in die Lage
versetzt werden, hierfür eine geeignete Strategie zu
entwickeln und ihr Entwicklungskonzept umzusetzen.
Dazu soll eine projektorientierte Förderung durch den
Bund mit einem Volumen von bis zu 50 Millionen Euro
pro Jahr und Universität für wenigstens fünf Jahre bei-
tragen.

Die Länder verfolgten nach ihrer ersten ab
Reaktion auf den Wettbewerb ein anderes Ko

(C (D ung n 31. März 2004 0 Uhr telle ganzer Universitäten sollten Exzellenznetzwerke nd einzelne Fachbereiche gefördert werden. Sie wollten ie Nachwuchsförderung durch Graduiertenzentren veressern und herausragende Lehrangebote fördern. Letzten Montag ist es nun gelungen, zwischen Bund nd Ländern eine Einigung über die Spitzenförderung er deutschen Hochschulen zu erzielen. ie Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und orschungsförderung verständigte sich darauf, neben en Spitzenuniversitäten auch ein so genanntes Netzerk der Exzellenz zu unterstützen. Im Rahmen der xzellenznetzwerke zur Förderung der Spitzenforschung ollen auch einzelne Fachbereiche von Universitäten soie Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtunen gefördert werden. Als weiteres Element sollen Grauiertenschulen für den wissenschaftlichen Nachwuchs nterstützt werden. Es bleibt jedoch dabei, dass Antragteller und Mittelempfänger im Rahmen des Wettbeerbs die Universitäten als Ganzes sind, nicht Einzelersonen oder Fachbereiche. Hierbei handelt es sich um eine Einigung, durch die lle gewinnen. Bund und Länder wollen durch den Wettewerb den Prozess einer positiven Leistungsspirale in ext Gang setzen, der die Ausbildung von Spitzen und die Anhebung der Qualität des Hochschulund Wissenschaftsstandorts Deutschland in der Breite zum Ziel hat. Die Auswahl der Hochschulen setzt daher an der Exzellenz von Wissenschaftsbereichen, die für die jeweilige Hochschule strukturund profilbildend sind oder werden sollen, an. Diese Exzellenz muss sich im Wettbewerb immer wieder bewähren. Deshalb soll der Wettbewerb wiederholt werden. Es versteht sich ebenfalls von selbst, dass wir unsere Ziele nur erreichen können, wenn diese Maßnahmen nachhaltig wirksam sind. Deshalb ist die Förderung auf mittlere bis längere Frist angelegt. ich nun um einen gemeinsamen Wettnd und Ländern. So haben die Länder beigt, dass sie sich an der Finanzierung lehnenden nzept: An Es handelt s bewerb von Bu reits angekünd Parl. Staatssekretär Christoph Matschie beteiligen werden, wobei die Höhe und die Finanzierungsmodalitäten noch offen sind. Insgesamt wollen Bund und Länder für die Spitzenhochschulen mehr als die bisher angekündigten Bundesmittel zur Verfügung stellen. Die Details der künftigen Hochschulförderung sollen auf Staatssekretärsebene bis Juni dieses Jahres ausgearbeitet werden. Ich bin zuversichtlich, dass der Einigung auf das Grundsätzliche auch eine rasche, konstruktive Einigung über die Details des Wettbewerbs folgen wird. Ich bitte, zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben berichtet wurde. Die erste Frage hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch. Herr Staatssekretär, Sie haben berichtet, dass sich die Länder an der Finanzierung beteiligen sollen und auch wollen. Nun wissen Sie ja, dass einige Länder extreme Finanzierungsschwierigkeiten haben; ich denke da an mein Heimatland Berlin, das die extreme Haushaltsnotlage erklären müsste. Wie wird denn gewährleistet, dass Länder mit extremen Finanzierungsschwierigkeiten, wie Berlin, sich auch an diesem Wettbewerb beteiligen können? Oder sind sie davon ausgeschlossen? Das wollen wir doch sicherlich nicht. C In der BLK ist am Montag eine Vereinbarung darüber erzielt worden, dass sich die Länder an diesem Wettbewerb auch finanziell beteiligen. Die Details dieser finanziellen Beteiligung werden auf Staatssekretärsebene geklärt. Es gab kein Land, das erklärt hat, sich nicht beteiligen zu wollen. Deshalb gehe ich davon aus, dass hier eine Einigung gefunden wird. Die nächste Frage hat die Kollegin Katherina Reiche. Herr Staatssekretär, teilen Sie meine Einschätzung, dass der Bund mit dem Beschluss der BLK dem Konzept der Länder folgen musste und der Wettbewerb nun auf Fachbereichsebene erfolgt, wie auch wir immer wieder festgestellt haben? Welche Rolle wird in Zukunft die DFG bei der Verteilung der Mittel spielen? C Frau Kollegin Reiche, Ihre Wahrnehmung trifft nicht zu. Der Wettbewerb ist klar als Wettbewerb von Hochschulen vereinbart: Mittelempfänger und Antragsteller ist die jeweilige Hochschule als Ganzes. Neben den Spitzenuniversitäten werden Exzellenznetzwerke und Graduiertenschulen gefördert. g f K s B m l m S d d R d s i m b g n a t m B s s d M s t d d Z m t r b d s d U R (C (D Die nächste Frage hat der Kollege Dr. Bergner. Herr Staatssekretär, Sie haben nichts über die Rechts rundlage gesagt, auf deren Basis die Finanzierung erolgen soll. Der Pressemitteilung der Bund-Länderommission entnehme ich, dass Art. 91 b des Grundgeetzes ins Auge gefasst wird. Nun finden im Moment die eratungen der Föderalismuskommission über die Geeinschaftsaufgaben statt. Der Förderzeitraum soll deutich über das Jahr 2006 hinausgehen; insofern erscheint ir diese Bezugnahme ausgesprochen kühn. Ich möchte ie deshalb fragen, ob Sie davon ausgehen, dass die Föeralismuskommission eine Beibehaltung des Art. 91 b es Grundgesetzes vorsehen wird, und was Ihnen das echt zu dieser Annahme gibt? Werden damit auch anere Entflechtungsvorhaben Ihres Ministeriums – ich age nur: Leibniz-Gesellschaft – aufgehoben? Frau Präsidentin, wenn Sie es mir erlauben, möchte ch das Thema Verfassungsrecht im Block abhandeln. Ich öchte darauf aufmerksam machen, dass der Hochschulau verfassungsrechtlich in Art. 91 a des Grundgesetzes eregelt wird, Art. 91 b des Grundgesetzes bezieht sich ur auf die Forschungsförderung. Kann man also davon usgehen, dass sich die Ausgaben für die Eliteuniversitäen ausschließlich auf die Forschung, nicht aber auf Bauaßnahmen oder auf die Lehre beziehen werden? C Herr Kollege Bergner, die BLK hat sich darauf ver tändigt, eine Vereinbarung nach Art. 91 b des Grundgeetzes zu treffen. Die Details dieser Vereinbarung weren jetzt von einer Staatssekretärsrunde erarbeitet. ithin ist davon auszugehen, dass die BLK der Auffasung war, dass dieser Artikel auch in der Zukunft eine ragfähige Rechtsgrundlage bildet. Sie wissen, dass unser Haus immer dafür plädiert hat, ass wir die gemeinsame Förderung fortsetzen, dass wir iese Gemeinschaftsaufgabe brauchen. (Beifall des Abg. Dr. Ernst Rossmann [SPD] und der Abg. Ulrike Flach [FDP])


(Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])





(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510100200
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1510100300
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510100400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510100500
Katherina Reiche (CDU):
Rede ID: ID1510100600
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510100700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510100800
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510100900
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510101000

um weiteren Verfahren muss natürlich die Föderalis-
uskommission eine Entscheidung treffen. Den konkre-
en Mitteleinsatz wird die Staatssekretärsrunde, die ge-
ade eingesetzt worden ist, klären. Wir hoffen, dass es
is Juni zu einer Verständigung zwischen Bund und Län-
ern über den konkreten Mitteleinsatz und die Ausge-
taltung des Wettbewerbs kommt.
Noch ein Hinweis: Die Länder haben angekündigt,

ass sie zusätzlich Spitzenleistungen in der Lehre an
niversitäten fördern wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510101100

Die nächste Frage hat der Kollege Dr. Ernst Dieter
ossmann.






(A) )



(B) )



Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1510101200

Herr Staatssekretär, könnten Sie uns berichten, wie

die Stimmung in der Bund-Länder-Kommission war?
Wurde der Prozess konstruktiv, positiv und ergebnisori-
entiert geführt oder liefen die Beratungen unter großen
Konflikten ab?


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Natürlich ergebnisorientiert!)


Wir im Parlament – von der FDP über die Grünen bis zur
SPD – sind einheitlich der Auffassung, dass die Bund-
Länder-Kommission auch in schwierigen Fragen sehr
gut Kompromisse finden kann.

Darüber hinaus frage ich Sie – ich werde jetzt konkre-
ter –, ob es bereits eine Diskussion darüber gegeben hat,
wie der Wettbewerb ausgestaltet werden soll. Die Minis-
terin hatte unter anderem vorgeschlagen, auch externe
Sachverständige, zum Teil aus dem internationalen Be-
reich, in die Begutachtung einzubeziehen. Waren Sie da-
rin übereinstimmend der Meinung, dass der Wettbe-
werbsgedanke der Ministerin trägt? Schließlich haben
wir alle noch im Ohr, wie sehr die CDU in diesem Parla-
ment diesen Gedanken lächerlich gemacht hat.

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510101300


Herr Kollege Rossmann, einen Stimmungsbericht aus
der Sitzung der BLK kann ich Ihnen leider nicht geben,
da ich selbst nicht anwesend war. Das Ergebnis der Ver-
handlungen zeigt aber, dass sowohl Bund als auch Län-
der an einem gemeinsamen Ergebnis interessiert waren,
das sie dann auch erzielt haben. Alle, die daran mitge-
wirkt haben, haben nach meiner Auffassung versucht,
eine Lösung zu finden, und waren sehr konstruktiv da-
bei, nachdem es zu Beginn unterschiedliche Auffassun-
gen gab. Insofern gehe ich davon aus, dass darüber in
guter Stimmung verhandelt worden ist.

Zum Wettbewerbsgedanken: Klar ist, dass es einen
Wettbewerb geben wird und dass dieser wiederholt wer-
den soll. Schließlich wollen wir dieses Programm mittel-
und langfristig anlegen. Die Details des Wettbewerbs,
zum Beispiel wie die Jury konkret ausgestaltet sein wird,
sollen zunächst in der Staatssekretärsrunde vereinbart
werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510101400

Die nächste Frage hat die Kollegin Ute Berg.


Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1510101500

Herr Staatssekretär, in der öffentlichen Diskussion

werden Breitenbildung und Spitzenförderung häufig als
Gegensatz dargestellt. Könnten Sie kurz erläutern, dass
Spitzenförderung bzw. Förderung von Spitzenuniversitä-
ten einer Breitenbildung nicht entgegensteht?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510101600


Frau Kollegin, klar ist, dass wir die Förderung sowohl
in der Breite als auch in der Spitze brauchen. Deutsch-
land hat insgesamt ein sehr gutes und leistungsfähiges

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(C (D ochschulsystem. Anliegen dieses Wettbewerbs ist, dass nsere Spitze stärker sichtbar wird, auch international. as soll aber nicht zulasten der Breitenförderung gehen. arin sind sich alle Beteiligten einig. Die nächste Frage hat die Kollegin Vera Dominke. Herr Staatssekretär, Sie haben am Schluss Ihrer Ein angsausführungen gesagt, die Bundesregierung beabichtige, insgesamt mehr als die bisher angekündigten undesmittel zur Verfügung zu stellen. Was bedeutet das onkret? Woher wollen Sie die Mittel nehmen? Wie wolen Sie bei diesem Programm, dessen Fortsetzung Sie chon ankündigen, die Evaluierung durchführen? C Frau Kollegin, Sie haben mich in dieser Frage nicht anz richtig verstanden. Ich habe hier vorgetragen, Bund nd Länder wollten mehr als die bisher angekündigten undesmittel für Spitzenhochschulen zur Verfügung tellen. Da die Länder in der BLK zugesagt haben, sich inanziell an dem Programm zu beteiligen, haben wir für iesen Wettbewerb mehr als nur die Bundesmittel zur erfügung. Das habe ich mit meiner Aussage gemeint. Die nächste Frage hat der Kollege Jörg Tauss. Herr Staatssekretär, zunächst einmal möchte ich ein ompliment für die konstruktive Form aussprechen, in er die Initiative der Bundesregierung mit den Ländern erhandelt wurde und es hier zu einer Einigung gekomen ist. Ich halte das bildungspolitisch für eine bedeuende Entwicklung in Deutschland, die man entsprehend würdigen sollte. Ergänzend zu dem, was die Bundesministerin delgard Bulmahn zunächst vorgetragen hatte, haben die änder die Idee der Exzellenznetzwerke eingebracht. ufgrund der veränderten Prämissen der Forschungsolitik haben wir die Netzwerke seit 1998 immer in den ittelpunkt unserer Betrachtungen gestellt. Meine Fraen lauten: Welche wesentlichen Netzwerke gibt es im oment? Inwieweit wird darüber diskutiert, die jetzt chon bestehenden Netzwerke möglicherweise in entprechende Überlegungen einzubeziehen? Wo könnten ort die Schwerpunkte liegen? C Sehr geehrter Herr Kollege Tauss, alle Beteiligten ollen, dass der Wettbewerb bei den bereits existierenen Spitzenleistungen sowohl in den vorhandenen Netzerken als auch in einzelnen Universitäten ansetzt. inzukommen sollen Konzepte bezüglich der Weiterenticklung dieser Spitzenleistungen und der Verbesserung er Kooperation sowie des Hochschulmanagements Parl. Staatssekretär Christoph Matschie insgesamt. Deshalb ist es ganz klar, dass wir mit dem Wettbewerb bei dem bei der Förderung der Exzellenzen, in den Netzwerken, in den Hochschulen und in den Fachbereichen bereits Erreichten ansetzen werden. Ich gehe davon aus, dass wir im Ausschuss oder auch hier im Parlament noch intensiver darüber diskutieren können, wenn wir die Details dieses Wettbewerbs vereinbart haben. Frau Kollegin Flach, bitte. Herr Staatssekretär, ich gehe ganz definitiv davon aus, dass wir das im Ausschuss diskutieren werden. Das ist aber nicht meine Frage. Im Umfeld dieser Diskussionen hat es immer wieder den Verdacht gegeben, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt – Wettbewerb hin, Wettbewerb her – einige Hochschulen ausgesucht wurden. Ein Beispiel aus Berlin kann ich direkt nennen: Bezüglich des Themas Governance wird sehr konkret darüber diskutiert, wie schön es wäre, wenn die Humboldt-Universität von dem Segen etwas abbekäme. Sie wissen, dass die FDP immer für einen ausgeprägten Wettbewerb steht. Es wäre nicht in unserem Sinne, wenn das schon vorher festgelegt würde. Meine direkte Frage an Sie: Ist das wahr? Stimmen diese Gerüchte? C Frau Kollegin Flach, ich kann Sie beruhigen: Solche Gerüchte stimmen nicht. Weder plant der Bund, eigens Elitehochschulen zu gründen und einzurichten – das hat er von Anfang an nicht getan –, noch stehen diejenigen, die sich im Wettbewerb durchsetzen werden, schon jetzt fest. Wir wollen einen echten Wettbewerb, an dem sich die Hochschulen beteiligen. Wie gesagt: Wir wollen die konkreten Details dieses Wettbewerbs gemeinsam mit den Ländern vereinbaren. Ich glaube, es ist sehr gut, dass es jetzt nicht nur einen Wettbewerb des Bundes gibt. Durch den gemeinsamen Wettbewerb von Bund und Ländern wird nämlich sichergestellt, dass alle Interessen berücksichtigt werden. Von der Ausgestaltung dieses Wettbewerbs wird es abhängen, welche Hochschulen sich am Ende durchsetzen. (Jörg Tauss [SPD]: Dass die FDP immer für Wettbewerb ist, ist auch ein Gerücht! Siehe Gesundheit!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510101700
Vera Dominke (CDU):
Rede ID: ID1510101800
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510101900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510102000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510102100
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510102200




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510102300
Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1510102400
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510102500


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510102600

Die nächste Frage hat die Kollegin Marion Seib.

Marion Seib (CSU):
Rede ID: ID1510102700

Herr Staatssekretär, heute war in der Presse zu lesen,

dass sich Frau Ministerin Bulmahn für die Abschaffung
des Hochschulrahmengesetzes ausspricht. Ich hätte von
Ihnen gerne gewusst: Erstens. Welche Konsequenzen er-
geben sich nach den Einschätzungen Ihres Hauses da-
raus? Zweitens. Welche Vorgaben haben diesen Be-

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(C (D chluss der Ministerin befördert? Drittens. Zu welchem eitpunkt soll dies geschehen – vor, während oder nach en Verhandlungen der Föderalismuskommission? C Frau Kollegin, wenn ich über die Presseäußerung ichtig informiert bin, dann hat Frau Ministerin Bulmahn inerseits deutlich gemacht, dass sie sich vorstellen ann, das Hochschulrahmengesetz auf wenige Kernunkte zu beschränken, und andererseits, dass sie sich orstellen kann – natürlich vorbehaltlich der Beschlüsse er Föderalismuskommission –, die Rahmengesetzebung an dieser Stelle durch eine konkurrierende Geetzgebung zu ersetzen. (Zuruf von der SPD: Aha! Das ist etwas ganz anderes!)

Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510102800

Diese Vorstellungen werden schon von der Föderalis-
uskommission diskutiert. Insofern sind in diesem In-
erview keine neuen Vorstellungen geäußert worden. Die
öderalismuskommission wird am Ende der Beratungen
arüber entscheiden, welches Konzept sie wählt.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510102900

Frau Kollegin Seib, ich möchte Ihnen im Namen des

anzen Hauses zu Ihrem heutigen 50. Geburtstag recht
erzlich gratulieren. Alles Gute!


(Beifall)

Das Wort hat der Kollege Dr. Bergner.

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510103000

Herr Staatssekretär, man fragt sich, warum sich in den

ahrzehnten des Bestehens der Bundesrepublik Deutsch-
and bisher keine Eliteuniversitäten, wie sie sich die Frau
inisterin wünscht, herausgebildet haben.


(Jörg Tauss [SPD]: Ihr habt zu lange regiert!)

abei stößt man auf gewisse rechtliche Sachverhalte.
ch nenne hier das Kapazitätsrecht, das auf die Recht-
prechung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 12
rundgesetz, also einem unserer Grundrechte, zurückzu-
ühren ist. Es ermöglicht denen, die eine Hochschul-
ugangsberechtigung vorweisen können, Zugang zu al-
en Hochschuleinrichtungen.
Gehen Sie davon aus, dass die Entwicklung des Kon-

epts der Eliteuniversität im Schatten dieser Rechtspre-
hung möglich ist? Wie stellen Sie sich angesichts dieser
ugangsregelungen den Hochschulzugang zu Elite-
niversitäten vor, der, wenn der Begriff irgendeinen Sinn
rgeben soll, selektiv sein muss?
C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510103100

Herr Kollege Bergner, ich will zunächst deutlich ma-

hen, dass die Entwicklung von Spitzenuniversitäten in
nserem Land vor dem Hintergrund unseres etablierten
ystems erfolgt. Ich bin der Überzeugung, dass wir nicht
as kopieren können, was andere Länder in diesem Be-
eich gemacht haben,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christoph Matschie

sondern dass wir zur Entwicklung von Spitzenleistungen
unseren eigenen Weg gehen müssen.

Dieser Wettbewerb setzt an unserem existierenden
System an. Sie haben die Kapazitätsverordnung ange-
sprochen. Sie wissen genauso gut wie ich, dass sie auf
einer Vereinbarung der Länder beruht.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Und der Rechtsprechung!)


Natürlich muss im Zusammenhang mit der Weiterent-
wicklung der Universitäten auch über die Stärkung der
Autonomie von Hochschulen diskutiert werden. In die-
ser Frage sind aber die Länder ganz wesentlich invol-
viert. Sie müssen hier Regelungen treffen.

Ich wiederhole es: Frau Bundesministerin Bulmahn
hat schon in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass
sie sich vorstellen kann, die rechtlichen Regelungen, die
der Bund in diesem Zusammenhang getroffen hat, auf
Kernpunkte zu beschränken. Ich würde mich freuen,
wenn die Diskussion über die Weiterentwicklung der
Autonomie von Hochschulen auch in den Ländern vo-
rankommt.


(Beifall der Abg. Ulrike Flach [FDP])


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510103200

Herr Kollege Rossmann, bitte.

Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1510103300

Herr Staatssekretär, die Länder haben vor allen Din-

gen die Förderung von Graduiertenschulen in das Kon-
zept eingebracht. Mich interessiert der grobe Verhand-
lungsrahmen, was die Förderung angeht. Der Bund hat
in Bezug auf die Finanzierung der Spitzenuniversitäten
fünfmal 250 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Lässt
sich hinsichtlich der Graduiertenschulen als Instrument
der Gewinnung von wissenschaftlichem Nachwuchs und
seiner Förderung schon jetzt erkennen, welcher Finanz-
rahmen in den bisherigen BLK-Verhandlungen ins Auge
gefasst wurde?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510103400


Herr Kollege Rossmann, bisher gibt es keine Verein-
barung darüber, wie groß der Finanzrahmen ist. Klar ist
aber, dass der Wettbewerb aus drei Elementen bestehen
soll: der Förderung von Spitzenuniversitäten, der Förde-
rung von Exzellenznetzwerken und -clustern sowie der
weiteren Einrichtung von Graduiertenschulen. Ebenso
ist klar, dass wir über die Summe von 250 Millio-
nen Euro hinaus, die bisher vorgesehen sind, Mittel be-
nötigen. Der Umfang ist jedoch noch nicht festgelegt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510103500

Der Kollege Michael Kretschmer, bitte.

Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1510103600

Herr Staatssekretär, könnten Sie die zur Verfügung

stehenden Mittel pro Universität in ein Verhältnis zu
dem setzen, was bei vergleichbaren Einrichtungen im
Ausland an finanziellen Ressourcen bereitgestellt wird?
Die Ministerin hat einmal einen Vergleich mit der Uni-

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(C (D ersität Oxford oder der ETH Zürich gebracht; sie sollen om Niveau her mit den deutschen Universitäten verleichbar sein. Können Sie uns sagen, wie hoch das Budet dieser Einrichtungen ist und welchen Beitrag diese 0 Millionen Euro pro Jahr leisten können? In diesem Zusammenhang interessiert uns brennend: oher kommt das Geld, das der Bund zur Verfügung tellen will? Wir sind sehr besorgt, weil wir erlebt haen, dass Sie den Aufwuchs bei den außeruniversitären orschungseinrichtungen zulasten der Projektförderung inanzieren. Wir streben eine Umschichtung von konumptiven Ausgaben, also Subventionen, in die Forchung an und keine Umschichtung im Forschungsereich selbst. Wann werden Sie die Regelungen zurücknehmen, ach denen sich außeruniversitäre Forschungseinrichungen nicht mehr an der Projektförderung des BMBF eteiligen können? Sie haben Wert auf den Wettbewerb ur Entstehung von Exzellenzzentren gelegt. Sie machen as an dieser Stelle mit Ihrer neuen Regelung kaputt. (Jörg Tauss [SPD]: Herr Kretschmer, Sie wissen wirklich nicht Bescheid!)


C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510103700

Herr Kollege Kretschmer, ich möchte zur Frage der

inanzierung sagen, dass wir im Moment bei der Auf-
tellung des Haushaltes sind. Es wird über die notwendi-
en Finanzmittel verhandelt. Die Verhandlungen sind
och nicht abgeschlossen. Deshalb kann ich dazu noch
eine endgültige Auskunft geben.
Zum Vergleich mit anderen internationalen Spitzen-

niversitäten: Es ist klar – darüber ist mehrfach in der
resse berichtet worden –, dass es Universitäten gibt, die
norme Mittel zur Verfügung haben. Wir werden uns mit
inzelnen Universitäten in Bezug auf die Größen-
rdnung der finanziellen Mittel sicher nicht messen kön-
en. Ich will aber noch einmal sagen, dass wir nicht das
ystem kopieren wollen, das andere Länder entwickelt
aben.


(Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

ir wollen vielmehr an der Struktur unserer eigenen
ochschullandschaft, die sich entwickelt hat und die
ehr leistungsfähig ist, ansetzen, diese Struktur verbes-
ern und stärker international sichtbar machen.
Im Übrigen: Wenn man Kooperationsbeziehungen

wischen Hochschulen und außeruniversitären For-
chungseinrichtungen sieht und solche Forschungsclus-
er zusammen betrachtet, dann wird deutlich, dass wir
uch in Bezug auf die finanziellen Größenordnungen gar
icht so schlecht dastehen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510103800

Frau Kollegin Berg, bitte.

Ute Berg (SPD):
Rede ID: ID1510103900

Herr Staatssekretär, inwieweit erwarten Sie durch die-

en Wettbewerb, auf den sich Bund und Länder geeinigt






(A) )



(B) )


Ute Berg

haben, eine Attraktivitätssteigerung des Forschungs- und
Hochschulstandorts Deutschland?


(Jörg van Essen [FDP]: Das war eine bestellte Frage!)


C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510104000


Frau Kollegin Berg, es ist klar, dass zusätzliche Mittel
für die Hochschulen und zusätzlicher Wettbewerb dazu
beitragen werden, dass die Forschung, gerade die Spit-
zenforschung, weiter ausgebaut wird, dass sich
Hochschulen stärker auf die internationale Sichtbarkeit
fokussieren und dass die Zusammenarbeit zwischen
Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrich-
tungen verbessert wird. Ich will an dieser Stelle noch
einmal erwähnen, dass sich auch Fachhochschulen bei-
spielsweise an den Exzellenznetzwerken beteiligen kön-
nen, auch wenn sie nicht selbst Antragsteller im Wettbe-
werb sein können. Die Länder haben deutlich gemacht,
dass sie in diesem Zusammenhang zusätzlich etwas für
die Qualität der Lehre tun wollen. Insofern glaube ich,
dass dieser Wettbewerb insgesamt dem Hochschulstand-
ort Deutschland zugute kommen wird, die internationale
Sichtbarkeit verbessert und die Studienbedingungen in
Deutschland noch attraktiver macht.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510104100

Die nächste Frage hat die Kollegin Katherina Reiche.

Katherina Reiche (CDU):
Rede ID: ID1510104200

Herr Staatssekretär, Sie haben vorhin meine Frage

nach der Rolle der DFG im Wettbewerb nicht beantwor-
tet.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Das ist wichtig!)


Ich möchte Sie bitten, dies jetzt zu tun.
Ich habe außerdem anzumerken, dass Sie auch dem

Kollegen Bergner ausgewichen sind, als er Sie konkret
nach weiteren Strukturreformen gefragt hat. Ich verstehe
nicht, warum Sie auf die Föderalismuskommission war-
ten wollen oder meinen, warten zu müssen, wenn Sie
Dinge selbst regeln können; ich nenne zum Beispiel die
Selbstauswahl, das HRG – das wurde schon angespro-
chen –, das Tarifrecht, die Personalhoheit, die Profes-
sorenbesoldung und das Stiftungsrecht. Wenn Geld
kommt, müssen Sie Strukturen ändern. Ich hätte gerne
von Ihnen gewusst: Welche gedenken Sie zu ändern?

Schließlich verstehe ich nicht, wie sich die Senkung
der Mittel für die HBFG-Förderung, was Sie mittelfristig
tun, mit Ihrem Plan verträgt, Elitehochschulen einzurich-
ten. Soll das Geld, das Sie einsparen, etwa für den Wett-
bewerb eingesetzt werden? Wenn ja, dann wäre das kein
neues Geld, sondern nur ein Verschiebebahnhof.


(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Richtig!)

Ch
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510104300

Sehr geehrte Frau Kollegin Reiche, zunächst zur

Hochschulbauförderung: Es ist richtig, dass hier weniger
Mittel in diesem Jahr zur Verfügung stehen als in den

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(C (D ahren zuvor. Ich will aber noch einmal daran erinnern, ass es seit 1998 einen deutlichen Aufwuchs in diesem ereich gegeben hat nd dass wir selbst in diesem Jahr noch mehr Mittel zur erfügung haben, als das im letzten Jahr der Regierung ohl der Fall war. Deshalb gibt es auch eine Verständiung zwischen Bund und Ländern über den Rahmenplan ochschulbau mit diesem Mittelvolumen. Lassen Sie mich noch etwas zu den Strukturverände ungen anmerken, die Sie angesprochen haben. Einige trukturveränderungen sind bereits auf den Weg geracht worden und müssen von den Ländern umgesetzt erden. Ich erinnere zum Beispiel an die Professorenbeoldung, bei der noch nicht alle Bundesländer die Mögichkeiten zur Flexibilisierung ausgeschöpft haben, und n die Juniorprofessur, über die heute noch einmal vor ericht verhandelt wird. Da sich die Länder gemeinsam mit dem Bund diesem ettbewerb stellen und ihn durchführen wollen, glaube ch, dass sie auch dafür sorgen werden, dass die Rahenbedingungen für die Hochschulen so ausgestaltet erden, dass sie sich sinnvoll im Wettbewerb engagieren önnen. Wie Sie wissen, werden die meisten Rahmenbeingungen für die Hochschulen durch die Länder geetzt. Deshalb begrüße ich es, dass es einen gemeinsaen Wettbewerb gibt, und ich bin sicher, dass die änder daran mitwirken werden. (Katherina Reiche [CDU/CSU]: Die DFG, Herr Staatssekretär!)


(Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])


Entschuldigen Sie. Zur DFG kann ich abschließend
och nichts sagen. Ich habe vorhin schon vorgetragen,
ass die konkreten Modalitäten dieses Wettbewerbs und
ie Finanzierung erst in einer Runde der Staatssekretäre
on Bund und Ländern ausgehandelt werden müssen.
rst dann ist eine Aussage darüber möglich, welche
olle die DFG dabei spielen wird.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510104400

Die nächste Frage stellt die Kollegin Cornelia Pieper.

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1510104500

Herr Staatssekretär, Sie sprechen immer wieder von

inem echten Wettbewerb zwischen den Hochschulen.
amit ist nicht nur der Wettbewerb zwischen den Elite-
ochschulen gemeint. Auch Ihre Ministerin hat jüngst in
iner Debatte deutlich gemacht, dass sie es durchaus für
ichtig halte, wenn sich Bund und Länder einigen könn-
en, den Staatsvertrag über die zentrale Vergabe von Stu-
ienplätzen zu kündigen. Ich frage Sie: Hat die Kündi-
ung des Staatsvertrags über die ZVS, wenn sie für so
ichtig gehalten wird, in der jüngsten Runde von Bund
nd Ländern, in der es um die Elitehochschulen ging,
ine Rolle gespielt?
C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510104600

Frau Kollegin Pieper, die Frage kann ich Ihnen im
oment nicht beantworten, da ich selbst in der BLK
icht anwesend war. Ich will aber darauf hinweisen, dass






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christoph Matschie

zurzeit zwischen Bund und Ländern Verhandlungen über
die Hochschulzulassung stattfinden. Im Rahmen dieser
Verhandlungen muss auch die Zukunft der ZVS geklärt
werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510104700

Die nächste Frage stellt der Kollege Helge Braun.


Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1510104800

Herr Staatssekretär, ein Ziel der gemeinsamen Verein-

barung der Bund-Länder-Kommission war es, die Ver-
knüpfung zwischen universitärer und außeruniversitärer
Forschung zu verbessern. Der Wissenschaftsrat hat An-
fang des Jahres in einer Pressekonferenz beklagt, dass
gerade im Bereich der Drittmitteleinwerbung für die
Universitäten ein massives Hemmnis im Wettbewerb mit
der außeruniversitären Forschung besteht, dass es aber
auch ein Hemmnis in der gemeinsamen Forschungsar-
beit zwischen universitärer und außeruniversitärer For-
schung gibt.

Deshalb frage ich Sie, ob die Frage berücksichtigt
wird, inwiefern die Ausstattung mit Drittmitteln und die
Prinzipien der Drittmitteleinwerbung an den Hochschu-
len verbessert werden können, damit die Verknüpfung
besser umgesetzt werden kann. Welche Position vertritt
die Bundesregierung in den Verhandlungen?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510104900


Herr Abgeordneter, da ein ausdrückliches Ziel des
Wettbewerbs darin besteht, die Kooperation zwischen
Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrich-
tungen zu stärken, gehe ich davon aus, dass dies in der
Arbeitsgruppe zwischen Bund und Ländern intensiv dis-
kutiert wird und dass man gemeinsam zu Entscheidun-
gen kommt, die die Kooperation zwischen Bund und
Ländern in dieser Frage sowie die Kooperation zwischen
Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrich-
tungen sicherstellen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510105000

Die nächste Frage stellt der Kollege Jörg Tauss.

(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Noch so eine scharfe, kritische Frage! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Hurra, hurra, hurra!)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510105100

Von „Hurra, hurra, hurra!“ kann nicht die Rede sein.

Es geht vielmehr darum, euch ein bisschen aufzuklären.
Herr Staatssekretär, können Sie mir bestätigen, dass

die in der Frage des Kollegen Kretschmer angelegte un-
terschwellige Kritik,


(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Das war nicht unterschwellig! Das war offen, Herr Tauss!)


dass sich an der Projektförderung des Bundesministe-
riums für Bildung und Forschung in der Praxis etwas
Grundsätzliches geändert habe, nicht richtig ist, sondern

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(C (D ass es prinzipiell zutrifft, dass sich um die knappen Proektfördermittel – von denen wir alle gerne mehr zur erfügung stellen würden – nicht in erster Linie die Forchungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen ewerben sollten, die im Gegensatz zu den Universitäten ine nicht unerhebliche Steigerung ihrer Mittel durch en Bund erfahren haben, und dass es deswegen – übriens auch in Kooperation mit den Forschungseinrichtunen – sinnvoll ist, vor allem den Universitäten den Zuriff auf Projektfördermittel zu ermöglichen? Bestätigen ie mir ebenfalls, (Jörg van Essen [FDP]: Ist das eine Rede oder eine Frage, Frau Präsidentin?)


ass die von der Kollegin Reiche angemahnten Refor-
en beispielsweise des Stiftungsrechts und der Hoch-
chulbesoldung bereits von der Bundesregierung auf den
eg gebracht wurden, dass sie aber von den Ländern,
nter anderem auch vom Land Thüringen, nicht umge-
etzt worden sind?


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: So hätten Sie antworten müssen, Herr Staatssekretär! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Sagen Sie Ja, dann sind Sie fertig!)


C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510105200

Herr Kollege Tauss, ich kann Ihnen das, was Sie zur

rojektförderung vorgetragen haben, bestätigen.

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Oh!)


lar ist, dass die außeruniversitären Forschungsorgani-
ationen vor allem Wert auf eine Steigerung der institu-
ionellen Förderung gelegt haben. In diesem Zusammen-
ang gibt es bei der Projektförderung keine neue
ituation. Insofern kann ich Ihre Ausführungen nur be-
tätigen.


(Jörg Tauss [SPD]: Und das mit Thüringen auch?)


Und das mit Thüringen natürlich auch!

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510105300

Die nächste Frage hat der Kollege Kretschmer.

Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1510105400

Herr Staatssekretär, ich möchte an die Frage des Kol-

egen Tauss anschließen. Habe ich Sie richtig verstan-
en, dass die außeruniversitären Forschungseinrichtun-
en in Gesprächen, die im Vorfeld stattgefunden haben,
rklärt haben, bei einem Aufwuchs von 3 Prozent in die-
em Haushaltsjahr seien sie mit einem Ausschluss aus
er Projektförderung einverstanden? Kann man das der
ffentlichkeit so sagen?


(Jörg Tauss [SPD]: Wo steht das? – Ute Berg [SPD]: Ganz sicher nicht!)


C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510105500

Ich habe das zwar nicht so dargelegt. Aber ich be-

tätige Ihnen, dass wir vor der Haushaltsaufstellung






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christoph Matschie

natürlich mit den außeruniversitären Forschungsorgani-
sationen geredet haben und dass mit ihnen vereinbart
worden ist, die institutionelle Förderung in den nächsten
Jahren verlässlich zu steigern.


(Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Frau Präsidentin, darf ich noch eine kurze Nachfrage stellen?)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510105600

Ja, Herr Kollege Kretschmer, aber Sie sollten das

Mikrofon einschalten.


Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1510105700

Ist es also richtig, dass der Protest der außeruniversi-

tären Forschungseinrichtungen gegen die Praxis, die Sie
seit diesem Jahr wieder anwenden, jeder Grundlage ent-
behrt, weil sie vorher darüber informiert waren?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510105800


Mit den außeruniversitären Forschungsorganisationen
ist über die Steigerung der Mittel im institutionellen Be-
reich geredet worden. Ich glaube, dass es eine sinnvolle
Entscheidung ist, in den nächsten Jahren eine verlässli-
che Perspektive bei der institutionellen Förderung zu ge-
ben. Die Forschungsorganisationen haben das im Übri-
gen sehr begrüßt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510105900

Die letzte Frage zu diesem Thema hat der Kollege

Dr. Rossmann.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1510106000

Herr Staatssekretär, zunächst fällt mir auf, dass jetzt

vor allem diejenigen, die am Anfang so vehement gegen
das Spitzenuniversitätenkonzept der Ministerin Stellung
bezogen haben, in besonders starkem Maße zugunsten
der Eliteuniversitäten argumentieren.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Das ist eine Sinnestäuschung!)


Meine erste Frage an Sie ist: Weshalb taucht in der
gemeinsamen Vereinbarung von SPD- und CDU/CSU-
Bildungs- und Forschungspolitikern der Begriff der
Eliteuniversität an keiner Stelle auf? Es wird stattdessen
ausdrücklich auf Spitzenuniversitäten und Exzellenz-
netzwerke hingewiesen. Welche Konzeption steht dahin-
ter?

Meine zweite Frage bezieht sich darauf, dass die Zu-
sammenarbeit mit außeruniversitären Forschungs-
einrichtungen verstärkt werden soll. Gibt es da schon
Zustimmung von den außeruniversitären Forschungsein-
richtungen? In diesem Zusammenhang noch eine kriti-
sche Frage: Könnte die Position der Bundesregierung,
wonach die Finanzierung der großen Forschungsorgani-
sationen – zumindest teilweise – entflochten werden
soll, nicht in Widerspruch zu der Absicht geraten,
gleichzeitig ein enges Zusammenwirken sowohl von
Bund und Ländern als auch von Hochschulen und außer-
universitären Forschungsorganisationen zu erreichen?

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(C (D (Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


ollten wir angesichts des jetzt ablaufenden Prozesses in
er Föderalismuskommission nicht ausdrücklich emp-
ehlen, nicht zu viel von dem zu entflechten, was sich in
er Praxis gerade als sehr positiv herausgestellt hat?


(Beifall bei der SPD – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Sehr richtig, was die Ministerin vorgeschlagen hat!)


C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510106100

Zur Entflechtungsdiskussion: Ich möchte nur darauf

inweisen, dass es Vorschläge vonseiten der Bundesre-
ierung gegeben hat, die es angeraten erscheinen lassen,
uch in der Föderalismuskommission über eine Ent-
lechtung des Forschungsbereichs nachzudenken.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Das war auch meine Frage! Ich bin sehr dankbar! – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Ich bin gespannt, ob es jetzt eine bessere Antwort gibt!)


a ich den Beratungen nicht vorgreifen möchte, werde
ch dazu keine weiteren Ausführungen machen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510106200

Vielen Dank, Herr Staatssekretär Matschie für die Be-

ntwortung. Ich beende diesen Themenbereich.
Mir liegen noch zwei Fragewünsche zu anderen The-
en der heutigen Kabinettssitzung vor, die ich gern noch
ulassen würde, obwohl wir die Zeit bereits etwas über-
chritten haben.
Zunächst hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch das
ort.

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1510106300

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich möchte gerne
issen, ob in der heutigen Kabinettssitzung darüber be-
aten wurde – wenn ja, wie –, dass der Ministerpräsident
es Landes Brandenburg am vergangenen Wochenende
efordert hat, auf das Bombodrom in der Kyritz-Rup-
iner Heide zu verzichten, und ob dieser Forderung des
inisterpräsidenten des Landes Brandenburg entspro-
hen werden soll?

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510106400

Herr Staatsminister, bitte.

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1510106500

Frau Abgeordnete, darüber ist heute im Kabinett nicht

esprochen worden.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510106600

Die nächste Frage stellt der Kollege von Klaeden.
itte.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1510106700

Frau Präsidentin! Meine Frage bezieht sich auf einen
ericht in den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ und bei






(A) )



(B) )


Eckart von Klaeden

„Spiegel online“ vom heutigen Tage. Dort wird berich-
tet, dass an der Planung des Terroranschlags auf das
Moskauer Musicaltheater „Nord-Ost“ ein Tschetschene
beteiligt gewesen sein soll, der im Juli 2002 nach Dres-
den mit einem so genannten Reiseschutzpass – das hat
hier in der Fragestunde häufiger eine Rolle gespielt –
eingereist ist.

Weiterhin wird berichtet, dass das Bundeskriminal-
amt bereits im März 2002 durch den russischen Ge-
heimdienst über Terroristen informiert worden sei und
diese Information an das Landeskriminalamt nicht wei-
tergegeben habe. Ich zitiere den Sprecher des Landeskri-
minalamtes Sachsen wörtlich: „Nein, wir waren vorher
vom BKA nicht informiert worden.“
Hat das in der Kabinettssitzung eine Rolle gespielt?


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510106800

Herr Staatsminister, bitte.

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1510106900

Herr von Klaeden, ich kenne diese Meldung nicht.

Wenn ich das richtig verstanden habe – Sie haben das
gerade angesprochen –, dann stammt sie vom heutigen
Tag; deswegen konnte sie nicht Gegenstand der Beratun-
gen sein.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die Zeitungen erscheinen morgens! – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Die Regierung liest erst am Nachmittag Zeitung!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510107000

Ich schließe die Befragung der Bundesregierung.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde
– Drucksachen 15/2789, 15/2812 –

Zu Beginn werden aus dem Geschäftsbereich des
Auswärtigen Amtes gemäß Ziffer 15 der Richtlinien für
die Fragestunde die Fragen des Abgeordneten Matthias
Sehling auf Drucksache 15/2812 aufgerufen:

1. Warum wurde, nachdem am 27. Juni 2002 bekannt war,
dass gegen H. K. ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde,
am 28. Juni 2002 nur die Botschaft in Kiew und nicht auch die
übrigen Botschaften weltweit angewiesen, Versicherungen der
RS Reise-Schutz AG nicht mehr als Ersatz für Verpflichtungs-
erklärungen zu akzeptieren?

2. Wie wird seit September 2002 in Kiew bzw. seit April
2003 weltweit die Haftungsübernahme und die Bonität des
Verpflichtungserklärenden nach § 82 und § 84 Ausländerge-
setz garantiert und überprüft?

3. Warum hat die Bundesregierung bei H. K. überhaupt
eine Bonitätsüberprüfung durchgeführt, wenn er doch nur ein
„fremdes Produkt der Allianz Versicherungs-AG“ vertrieben
hat, und wann ist dem Auswärtigen Amt der Bonitätsnach-
weis zugekommen?

4. Warum hat man nicht direkt mit der Allianz Versiche-
rungs-AG, sondern mit der RS Reise-Schutz AG verhandelt,
und warum wurde für den Verkauf des Reiseschutzpasses
durch die RS Reise-Schutz AG staatlicherseits nicht auch die
Hinterlegung einer Kaution verlangt, wie der bis zur Einfüh-
rung des Reiseschutzpasses beim „Carnet de Touriste“ üblich
war?

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(C (D Da die Fragen 1, 2, 3 und 4 nach Ablauf der Wochenrist schriftlich beantwortet wurden, kann der Fragesteler gemäß Ziffer 15 Abs. 3 dieser Richtlinie nur nach em Grund für die Überschreitung der Wochenfrist fraen. Zur Beantwortung steht Staatsminister Bury bereit. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Hat Frau Müller schon aufgegeben?)


Herr Kollege Sehling, bitte.


Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1510107100

Frau Präsidentin, gemäß der Geschäftsordnung frage

ch nach dem Grund für die verspätete Beantwortung der
rage 1.


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510107200

Sehr geehrter Herr Kollege Sehling, ich bedauere,

ass Ihre Fragen nicht in der vorgesehenen Wochenfrist
eantwortet werden konnten. Das lag daran, dass die Ab-
timmung zwischen den beteiligten Ressorts noch nicht
bgeschlossen war. Die Antworten liegen Ihnen mittler-
eile vor. Ich habe das Auswärtige Amt gebeten, mit
en Fragestellern zukünftig rechtzeitig Kontakt aufzu-
ehmen für den Fall, dass Fristüberschreitungen im Ein-
elfall nicht vermieden werden können.


(Jörg Tauss [SPD]: Das ist fair!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510107300

Bitte schön, Herr Kollege Sehling.


Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1510107400

Herr Staatsminister, ich habe eine Zusatzfrage. Als

hemals selbst für die rechtzeitige Beantwortung von
arlamentsanfragen zuständiger Landesbeamter möchte
ch fragen, ob diese regelmäßigen Schlampereien des
uswärtigen Amtes – gerade bei mir war das zum wie-
erholten Male der Fall – auf die angeblich hinsichtlich
er Frist überforderten Mitarbeiter Ihres Hauses oder
her darauf zurückzuführen sind, dass sich die politische
eitung bei diesen Fragen in gewisser Weise ertappt
ühlt.


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510107500

Sehr geehrter Herr Kollege, die Qualifizierung „regel-
äßige Schlampereien“ muss ich in aller Form zurück-
eisen.


(Jörg Tauss [SPD]: Sehr gut! Das lag an Ihren Fragen! Die waren so intelligent!)


Bei den beteiligten Ressorts sind seit Februar mehr
ls 110 Fragen allein zu diesem Themenbereich einge-
angen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Mit Recht! Das sollte Ihnen zu denken geben!)


ie meisten davon waren an das Auswärtige Amt ge-
ichtet. Das bedeutet für die beteiligten Arbeitseinheiten
ine deutliche Zusatzbelastung, sodass sich Fristüber-
chreitungen zu meinem eigenen Bedauern manchmal
icht völlig vermeiden lassen.






(A) )



(B) )



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510107600

Sie haben das Wort zu einer weiteren Zusatzfrage.


Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1510107700

Ich verzichte darauf, mich nach dem Grund für die

verspätete Beantwortung der anderen Fragen zu erkundi-
gen, und daher auch auf die Zusatzfragen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510107800

Nachdem die Fragen nach dem Grund für die Frist-

überschreitung bei der Beantwortung der vier schriftli-
chen Fragen auf Drucksache 15/2812 behandelt worden
sind, kommen wir jetzt zu den Fragen zum selben The-
menbereich auf Drucksache 15/2789. Sie werden gemäß
Ziffer 16 Abs. 1 und Ziffer 10 Abs. 2 der Richtlinien für
die Fragestunde ebenfalls vorgezogen. Dies sind die
Fragen 7 und 8 aus dem Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Finanzen, die Fragen 53 und 54 aus
dem Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes und die
Fragen 63 bis 66 aus dem Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums des Innern.

Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des
Bundesministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung
steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Karl Diller
bereit.

Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Dr. Hans-Peter Uhl
auf:

Bedarf es für die im Reiseschutzpass der RS Reise-
Schutz AG enthaltene Verpflichtungserklärung für gegebe-
nenfalls entstehende Aufenthalts- und Rückführungskosten
im Sinne der §§ 82 und 84 Ausländergesetz, AuslG, einer Er-
laubnis nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz, VAG, oder
dem Gesetz über das Kreditwesen, KWG, und war die RS
Reise-Schutz AG für den Betrieb eines derartigen Versiche-
rungs- bzw. Garantiegeschäftes zugelassen?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510107900


Herr Kollege Dr. Uhl, in den Fällen, in denen der Rei-
sende selbst Vertragspartner des Kosten und Risiko tra-
genden Unternehmens wird, ist die Übernahme der
Rückführungskosten kein Versicherungsgeschäft. Die
Übernahme der Verpflichtung zur Haftung für den Le-
bensunterhalt eines Ausländers gemäß § 84 Ausländer-
gesetz durch ein Unternehmen als Risiko- und Kosten-
träger ist als Versicherungsgeschäft einzustufen. Der
Unterschied besteht darin, dass die Rückführungskosten
vom Reisenden willentlich verursacht werden können,
während hinsichtlich der Kosten zum Lebensunterhalt
tatsächlich ein ungewisses Risiko vorliegt.

Daneben stellt die Übernahme der Kostentragung
auch eine Garantieerklärung dar. Das Garantiegeschäft
ist nach den Vorschriften des Gesetzes über das Kredit-
wesens erlaubnispflichtig, soweit es gewerbsmäßig oder
im kaufmännischen Umfang betrieben wird. Die RS
Reise-Schutz AG verfügt nicht über eine Erlaubnis zum
Betreiben des Versicherungs- oder des Garantiege-
schäfts. Dagegen wurde eine Erlaubnis zum Betreiben
des Versicherungsgeschäfts am 17. Dezember 2002 für
die Reise-Schutz Versicherungs AG erteilt, einen An-
bieter von Krankenversicherungen, dessen Inhaber,

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(C (D err K., gleichzeitig Inhaber der RS Reise-Schutz AG ar. Herr Kollege Uhl, Ihre Zusatzfrage, bitte. He Ist die Bundesegierung der Meinung, dass in der Mehrzahl der Fälle in Vertrag zugunsten Dritter geschlossen worden ist, bei enen also nicht der ausländische Reisende Versicheungsnehmer war, sondern entweder ein Unternehmen in eutschland oder ein Einladender in Deutschland sich egen das Risiko, dass der Ausländer möglicherweise osten verursacht, versichert hat? Ka Herr Kollege Dr. Uhl, über das Zahlenverhältnis lie en mir persönlich keine Erkenntnisse vor. Eine zweite Zusatzfrage? – Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die Frage 8 des Kollegen Dr. Hans eter Uhl auf: Handelt es sich bei der Übernahme von Aufenthaltsund Rückführungskosten nach §§ 82 und 84 AuslG jedenfalls dann um ein aufsichtspflichtiges Versicherungsgeschäft nach §§ 1 und 5 VAG bzw. um ein Garantiegeschäft nach § 1 KWG, wenn nicht der Reisende, sondern ein sich in Deutschland befindlicher Gastgeber/Einlader den Reiseschutzpass für einen ausländischen Reisenden kauft und somit der Vertragspartner wird? K Herr Kollege Dr. Uhl, in den Fällen, in denen nicht er Reisende selbst, sondern ein Gastgeber oder – wie ie sagen – ein Einlader Vertragspartner des Kosten und isiko tragenden Unternehmens wird und der Vertrag um Gegenstand hat, diesen gegenüber Kosten abzusihern, für die er gegebenenfalls gemäß § 82 Abs. 3 Ausändergesetz oder gemäß § 82 Abs. 2 Ausländergesetz inzustehen hat, handelt es sich bei der Kostenüberahme grundsätzlich um aufsichtspflichtige Versicheungsgeschäfte; denn die Entscheidung unterliegt dem illen des Reisenden und damit entsteht ein Risiko. Ein Versicherungsgeschäft liegt auch dann vor, wenn in Gastgeber oder Einlader Vertragspartner des Kosten nd Risiko tragenden Unternehmens wird und Gegentand des Vertrages ist, den Gastgeber bzw. Einlader geenüber Kosten abzusichern, für die er nach § 82 Abs. 4 atz 2 Ausländergesetz kostenpflichtig wird, weil er eine ach § 92 a oder § 92 b Ausländergesetz strafbare Handung – Stichwort: Schleuser – begangen hat bzw. weil er usländer beschäftigt hat, denen die Erwerbstätigkeit ach dem Ausländergesetz oder dem Dritten Buch Soialgesetzbuch nicht erlaubt war; es sei denn, dem Versiherungsunternehmen ist die die Kostenpflicht des Vericherungsnehmers begründende Tätigkeit – hier: die Parl. Staatssekretär Karl Diller Schleusertätigkeit, bei Vertragsabschluss bekannt. In letzterem Fall läge durch die Übernahme einer Garantie ebenfalls ein Garantiegeschäft im Sinne des KWG vor. Ihre Zusatzfrage, bitte. Das wollten wir hören, Frau Präsidentin; deshalb ha ben wir keine Zusatzfragen. Vielen Dank, Herr Staatssekretär Diller für die Beant wortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Auswärtigen Am tes auf. Zur Beantwortung steht Herr Staatsminister Hans Martin Bury zur Verfügung. Ich rufe die Frage 53 des Kollegen Ralf Göbel auf: Trifft es zu, dass die Ermittlungen des Bundesgrenzschut zes im Zuge der Visaerschleichung durch ukrainische Staatsangehörige an der deutschen Botschaft in Kiew ergeben haben, dass ein Mitarbeiter des AA für 12 000 „unsaubere Visaerteilungen“ verantwortlich ist und gegen diesen Mitarbeiter ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde? Frau Präsidentin, Herr Kollege Göbel, wenn Sie ein verstanden sind, würde ich die Fragen 53 und 54 gerne im Zusammenhang beantworten. – Vielen Dank. Dann rufe ich auch die Frage 54 des Abgeordneten Göbel auf: Wenn ja, wie hat das AA darauf reagiert? Es trifft zu, dass gegen einen entsandten Angestellten der Botschaft in Kiew durch die Staatsanwaltschaft Münster ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, von dem das Auswärtige Amt erstmals im Juni 2001 Kenntnis erhalten hat. Ab September 2001 hat die Staatsanwaltschaft Berlin das Verfahren übernommen. Nach mündlicher Auskunft der Staatsanwaltschaft Berlin vom 26. März 2004 sind die dortigen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Der betroffene entsandte Angestellte wurde am 19. Juli 2001 mit sofortiger Wirkung aus der Visa-Stelle entfernt. Am 25. Juli 2001 wurde er schriftlich abgemahnt und mit Wirkung ab Mitte August 2001 in die Zentrale versetzt. Die nahe liegende Frage einer Kündigung wurde eingehend geprüft, wegen unsicherer Beweislage aber zunächst zurückgestellt. Unter Inanspruchnahme der vorgezogenen Altersgrenze ist er mit Wirkung zum 1. Dezember 2001 im Alter von 63 Jahren in Ruhestand gegangen. Von der Ergreifung von Maßnahmen noch vor dem 19. Juli 2001 hatte das Auswärtige Amt in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft abgesehen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Das so genannte Reisebüroverfahren, das bei dem hier relevanten Ermitt l s e v f t 1 C w w w A l w n A b z s g f i n W i r t l A g a (C (D ungsverfahren eine Rolle spielte, wurde bei der Botchaft Kiew zum Oktober 2001 eingestellt. Der ntsprechende Erlass des Auswärtigen Amtes datiert om 3. August 2001. Ihre Zusatzfragen, bitte. Vielen Dank, Herr Staatsminister. Ich habe eine Nach rage: Das gesamte Verfahren war Gegenstand der Erörerung in der 29. Sitzung des Innenausschusses am 1. Februar dieses Jahres. Der Staatssekretär Jürgen hrobog hat dort erklärt, dass ein Mitarbeiter des Ausärtigen Amtes in den vorzeitigen Ruhestand versetzt orden sei und ihm kriminelles Verhalten nicht vorgeorfen werden könne. Haben Sie eine Erklärung für die ussage des Staatssekretärs Chrobog, die in diametraem Gegensatz zu Ihrer Antwort steht? Herr Kollege Göbel, zunächst muss ich darauf hineisen, dass ich an der Sitzung, aus der Sie zitieren, icht teilgenommen habe. Ich weiß nicht, ob sich die ussage, die Sie zitieren, auf den gleichen Sachverhalt ezieht und ob sie exakt so gemacht wurde, wie Sie sie itiert haben. Sofern wir von dem in Ihrer Frage angeprochenen Sachverhalt reden, kann ich nur auf meine egebene Antwort verweisen: Es ist eine Abmahnung erolgt. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft st – nach deren mündlicher Auskunft – bis heute noch icht abgeschlossen. Der betroffene Mitarbeiter ist mit irkung zum 1. Dezember 2001 im Alter von 63 Jahren n den Ruhestand gegangen. Ihre weitere Zusatzfrage. Können Sie den Gegenstand des Ermittlungsverfah ens und die vorgeworfene Straftat etwas konkretisieren? Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen Vor eilsannahme. Sie haben keine weiteren Zusatzfragen? – Herr Kol ege Sehling, bitte. Herr Staatsminister, wann und wie hat das Auswärtige mt von den Ermittlungen des Bundesgrenzschutzes geen Ihren Mitarbeiter erfahren? Herr Kollege, ich hatte die Frage eben zwar schon be ntwortet, aber ich mache das gerne noch einmal. Das Staatsminister Hans Martin Bury Auswärtige Amt hat im Juni 2001 Kenntnis von dem Ermittlungsverfahren erhalten. Wie bereits ausgeführt, hatte die Staatsanwaltschaft zunächst darum gebeten, eigene dienstrechtliche Maßnahmen zurückzustellen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Im Juli 2001 wurden dann Gespräche mit dem Betroffenen geführt und er wurde schriftlich abgemahnt. Herr Kollege, bitte. Herr Staatsminister, hat dieses Verfahren denn zu ir gendwelchen organisatorischen Maßnahmen und Konsequenzen an der Botschaft in Kiew geführt? (Jörg Tauss [SPD]: Die Vorteilsannahme wurde verboten!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510108000
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1510108100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510108200
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510108300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510108400
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510108500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510108600
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1510108700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510108800
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510108900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510109000
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510109100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510109200
Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1510109300
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510109400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510109500
Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1510109600

(Jörg Tauss [SPD]: Das Aktenzeichen!)

Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510109700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510109800
Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1510109900
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510110000




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510110100
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1510110200


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1510110300

Herr Kollege, über die bereits geschilderten Maßnah-

men hinaus, die den Mitarbeiter betreffen, gegen den
hier ein Ermittlungsverfahren läuft, wurden Verträge von
einigen Ortskräften, bei denen es ebenfalls Hinweise auf
Unregelmäßigkeiten gegeben hat, beendet, indem sie ge-
kündigt oder nicht verlängert wurden. Ferner wurde an
der Botschaft in Kiew eine neue Entsandtenstelle mit der
Aufgabe der Korruptionsbekämpfung eingerichtet.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510110400

Ich habe keine weiteren Zusatzfragen mehr vorliegen.

Deswegen schließe ich den Geschäftsbereich des Aus-
wärtigen Amtes. Vielen Dank, Herr Staatsminister, für
die Beantwortung der Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums des Innern auf. Zur Beantwortung steht der Parla-
mentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper bereit.

Ich rufe die Frage 63 des Kollegen Matthias Sehling
auf:

Gab es vor März 2000 persönliche Kontakte zwischen der
Leitungsebene des BMI und/oder Mitarbeitern des BMI im
Referat A 6 und A 2 und H. K.?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510110500


Ich beantworte die Frage mit Nein. H. K. hat sich
nach telefonischer Anfrage erstmalig am 17. Juli 2000
mit seinem Vorhaben schriftlich an das Bundesministe-
rium des Innern gewandt. Seine Bitte um einen Ge-
sprächstermin betreffend die gesetzlichen Rahmenbedin-
gungen ist von den zuständigen Fachreferaten im
November 2000 aufgegriffen worden. Die Leitungs-
ebene des Bundesministeriums des Innern ist zu keinem
Zeitpunkt persönlich mit H. K. in Kontakt getreten.


(Jörg Tauss [SPD]: Soweit o.k.!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510110600

Ihre Zusatzfragen, bitte, Herr Kollege. – Dazu keine.
Dann rufe ich die Frage 64 des Kollegen Matthias

Sehling auf:

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(C (D Warum hat der Bundesminister des Innern, Otto Schily, nicht darauf bestanden, die Klausel „in dubio pro libertate“ im so genannten Volmer-Erlass herauszunehmen, nachdem er gegenüber dem AA die Auffassung vertrat, dass der Grundsatz „in dubio pro securitate“ verfolgt werden sollte, und ihm dies zugesichert wurde – laut der Antwort des Staatssekretärs im BMI Dr. Göttrik Wewer vom 27. Februar 2004 auf die schriftliche Frage 28 des Abgeordneten Clemens Binninger auf Bundestagsdrucksache 15/2635 –, damit auch die Botschaften den Erlass nicht dem Wortlaut nach interpretieren, und wie wurden die Auslandsvertretungen über diese Auslegung des AA gegenüber dem BMI in Kenntnis gesetzt? F Herr Kollege, wie bereits aus der Antwort auf die chriftliche Frage des Abgeordneten Clemens Binninger ervorgeht, hat das Auswärtige Amt zugesichert, dass ich auch die zukünftige Visumserteilungspraxis im ahmen der Schengen-Regelung halten werde. In dem rlass, der ja in dieser Debatte immer Gegenstand ist, ird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das deutsche usländerrecht, das Schengener Durchführungsübereinommen und die Gemeinsame Konsularische Instruktion en rechtlichen Rahmen für die Erteilung von Visa bilen. Im Rahmen dieser visumsrechtlichen Regelung ührt das Auswärtige Amt die Gestaltung der Visumsereilungspraxis unter anderem durch Weisungen gegenber den Auslandsvertretungen in eigener Verantworung aus. Mit dem Erlass vom 3. März 2000 wurde keine bschließende Regelung zur Gestaltung des Visumsverahrens getroffen, vielmehr wurden nur einige für die earbeitungspraxis wesentliche Punkte konkretisiert und rläutert. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatssekretär, warum hat der Bundesinneninister nicht darauf bestanden, dass der Wortlaut des so enannten Volmer/Fischer-Erlasses geändert wurde? (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Jetzt ist es auch der Fischer!)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510110700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510110800
Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1510110900

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510111000

Herr Kollege, Sie wissen – dieses Thema ist, glaube

ch, zum vierten Mal Gegenstand einer Fragestunde im
undestag –, dass es diesbezüglich einen Briefwechsel
wischen dem Bundesinnenministerium und dem Aus-
ärtigen Amt gab, in dem dieser Erlass besprochen und
iskutiert worden ist. Ich zitiere noch einmal einen Satz
us diesem Erlass:

Das deutsche Ausländerrecht, das Schengener
Durchführungsübereinkommen und die Gemein-
same Konsularische Instruktion der an den Schen-
gen-Acquis gebundenen EU-Partner sind der recht-
liche Rahmen für die Erteilung von Visa, an den
sich die Auslandsvertretungen zu halten haben.

s ist dem Innenminister darauf angekommen, dass die
inzelkriterien nicht aufgehoben werden. Wie das Zitat






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

deutlich zeigt, sind sie mit diesem Erlass auch nicht auf-
gehoben worden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510111100

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege. – Sie

verzichten darauf.
Dann rufe ich die Frage 65 des Kollegen Eckart von

Klaeden auf:
Hat der Bundesminister des Innern Kenntnis von Ermitt-

lungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln im Zusammen-
hang mit der Schleuserproblematik gegen Bedienstete seines
Hauses – „Berliner Zeitung“ vom 24. März 2004 – und, wenn
ja, was ist Gegenstand dieser Ermittlungen?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510111200


Herr Kollege von Klaeden, ich möchte Ihre Fragen 65
und 66 zusammen beantworten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510111300

Dann rufe ich noch die Frage 66 des Kollegen Eckart

von Klaeden auf:
Weshalb hat der Bundesminister des Innern bislang

bestritten – vergleiche Antwort des Parlamentarischen Staats-
sekretärs beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf
Körper, auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Hans-Peter
Kemper zur Frage 31 des Abgeordneten Ralf Göbel in der
Fragestunde am 10. März 2004, Plenarprotokoll 15/96,
Seite 8577 A –, dass Bedienstete seines Hauses von straf-
rechtlichen Ermittlungsverfahren betroffen sind?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510111400


Dem Bundesministerium des Innern wurde mit
Schreiben der Staatsanwaltschaft Köln vom 15. März
2004 – ich bitte, das Datum zu beachten – mitgeteilt,
dass gegen einen Mitarbeiter ein staatsanwaltschaftli-
ches Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Vor dem
Hintergrund des laufenden Ermittlungsverfahrens wer-
den hierzu – bitte sehen Sie mir das nach – keine weite-
ren Auskünfte erteilt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510111500

Ihre Zusatzfragen, bitte.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1510111600

Da keine weiteren Auskünfte erteilt werden, hat sich

das erledigt.
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1510111700

So ist das: Ein entsprechendes Bemühen wäre erfolg-

los.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510111800

Wir kommen nun zu den übrigen Fragen auf Drucksa-

che 15/2789 in der vorgesehenen Reihenfolge.
Wir kommen zunächst zum Geschäftsbereich des

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Re-
aktorsicherheit. Zur Beantwortung steht Frau Parlamen-
tarische Staatssekretärin Simone Probst zur Verfügung.

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(C (D Ich rufe die Frage 1 des Kollegen Jens Spahn auf: Zu welchem Ergebnis sind die für den 26. März 2004 an gekündigten Gespräche des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit den Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Sachsen zu einem möglichen Transport von Brennelementelagerbehältern von Rossendorf nach Ahaus gelangt? Si Herr Kollege Spahn, die Beförderungsgenehmigung ür den Abtransport von 18 Castor-MTR-2-Behältern it bestrahlten Brennelementen vom Forschungszenrum Rossendorf zum Transportbehälterlager in Ahaus urde vom Bundesamt für Strahlenschutz gestern bend erteilt. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, vielen Dank für die Informa ion. Sie war schon heute Morgen der Presse und dem icker zu entnehmen. Welche neuen Erkenntnisse haben u dieser plötzlichen Entscheidung geführt, nachdem wir n den letzten Wochen und Monaten eine Verzögerungsaktik beobachten konnten? Si Sehr geehrter Herr Kollege, in aller Freundlichkeit: hre Einschätzung ist falsch. Ich habe Ihnen schon in der etzten Fragestunde mitgeteilt, dass der Antrag entscheiungsreif ist und dass wir das Genehmigungsverfahren ediglich für fünf Tage ausgesetzt haben, um den Länern Sachsen und Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit ur Stellungnahme zu geben. Diese Frist ist letzten reitag abgelaufen. Insofern war es konsequent, dass ach sorgfältiger Prüfung das Bundesamt für Strahlenchutz nach Recht und Gesetz gehandelt hat. Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege. Frau Staatssekretärin, ich weiß nicht, ob Sie heute zur enntnis genommen haben, dass der Innenminister des andes NRW in Aussicht gestellt hat, alle erdenklichen echtsmittel gegen diese Entscheidung einzulegen. eine Frage ist: Welche Rechtsmittel kann er einlegen? ie beurteilen Sie die Gefahr, dass dadurch das Verfah en verzögert wird? Si Das Bundesamt für Strahlenschutz hat die Genehmi ungsvoraussetzungen sehr sorgfältig geprüft und ist zu em Ergebnis gekommen, dass diese vorliegen. Deshalb urde die Genehmigung erteilt. Parl. Staatssekretärin Simone Probst Die Aussage, dass der Innenminister von Nordrhein Westfalen juristische Schritte einleitet, halte ich für eine Spekulation. Ich glaube, dass ein Innenminister sehr gut darüber im Bilde ist, welche Aussicht auf Erfolg diese Schritte haben. Ich rufe die Frage 2 des Kollegen Jens Spahn auf: Ist nach dem derzeitigen Verfahrensstand damit zu rechnen, dass ein solcher Transport in 2004 durchgeführt wird? Si Nach Erteilung der Beförderungsgenehmigung durch das Bundesamt für Strahlenschutz ist es Aufgabe der beteiligten Stellen, während der Gültigkeitsdauer der Genehmigung die Transporte vorzubereiten und auch durchzuführen. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, ist in den Genehmigungsaufla gen die Bestimmung enthalten, dass während einer Frist von acht Wochen mit den Polizeien der betroffenen Länder abgesprochen werden muss, in welchem Umfang die Transporte stattfinden und welcher Ablauf – also wann und wo die Transporte starten – vorgesehen ist? Si Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in einer Nebenbestimmung seiner Genehmigung die Stellungnahme der KoSiKern aufgenommen, nämlich dass innerhalb von acht Wochen alle offenen Fragen mit der Transporteurin und den betroffenen Innenministerien geklärt werden müssen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, für den Umgang mit Brennstof fen gilt das so genannte Ursprungslandprinzip. Beispielsweise wurde es bei Brennstoffen aus den USA angewandt. Die Brennstoffe, um die es hier geht und die in der ehemaligen DDR genutzt wurden, kommen aus Russland. Sind meine Informationen richtig, dass es Gespräche zwischen dem Wirtschaftsund dem Umweltministerium darüber gab, diese Brennstoffe nach Russland zurückzuschicken? Das würde dem Ursprungslandprinzip – ich verweise noch einmal auf das Beispiel der Brennstoffe aus den USA – entsprechen. Ist es richtig, dass die Russen bereit waren, das Material zurückzunehmen, dass die Internationale Atomenergiebehörde keine Einsprüche gehabt hat und dass die Lösung vom Wirt s d s m h c w t d s e n w B B h p e S r s M K B l u w t t z t g n A L 2 d O g p 1 B V n (C (D chaftsministerium favorisiert wurde, dass aber das Bunesumweltministerium sich geweigert hat, dieser Löung zuzustimmen? Si Ich unterstelle Ihnen jetzt nicht, dass Sie es unter Si herheitsgesichtspunkten für eine bessere Lösung halten ürden, die Brennelemente nach Russland zu transporieren, statt einen Transport von Rossendorf nach Ahaus urchzuführen. Insofern beantworte ich Ihre Frage sehr achlich wie folgt: Der Entsorgungsnachweis für Brennlemente aus Forschungsreaktoren in Deutschland, die icht in die USA oder nach Russland zurücktransportiert erden können, lautet auf Ahaus. Sie wissen, dass die etreiberin in Rossendorf seit 1995 Verträge mit dem etreiber des Zwischenlagers in Ahaus abgeschlossen at. Genau unter dieser Voraussetzung sind die Transortgenehmigungen erteilt worden. Es gibt keine weiteren Zusatzfragen mehr. Dann be nde ich diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank, Frau taatssekretärin, für die Beantwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe iums für Bildung und Forschung auf. Zur Beantwortung teht der Herr Parlamentarische Staatssekretär Christoph atschie bereit. Ich rufe die Frage 3 des Kollegen Michael retschmer auf: Welche Erwartung hat die Bundesregierung für das kommende Ausbildungsjahr an die Ausbildungsplatzsituation in den neuen Ländern in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage und wie ist in diesem Zusammenhang die Reduktion von Plätzen im Bund-Länder-Ausbildungsplatzprogramm Ost zu rechtfertigen? C Herr Kollege Kretschmer, eine entsprechende schrift iche Anfrage hat das Bundesministerium für Bildung nd Forschung bereits mit Schreiben vom 23. März 2004 ie folgt beantwortet: Angesichts der schwierigen Situaion des Ausbildungsjahres 2003 hatte das Bundesminiserium für Bildung und Forschung einer Aussetzung der wischen dem Bund und den neuen Ländern vereinbaren Degression bei den Platzzahlen des Ausbildungsproramms Ost zugestimmt. Für diese Degression war seierzeit die Annahme ausschlaggebend, dass sich die nzahl der Ausbildungsplatzbewerber in den neuen ändern aufgrund der demographischen Entwicklung ab 005 nachhaltig reduzieren würde. Diese gemeinsame Einschätzung von Bund und Län ern hat sich nunmehr bestätigt. So ist die Anzahl der im sten Deutschlands bei der Bundesagentur für Arbeit emeldeten und noch nicht vermittelten Ausbildungslatzbewerber von Februar 2002 bis Februar 2004 von 14 099 auf 102 500 gesunken. Demgegenüber hat der estand an unbesetzten Berufsausbildungsstellen im ergleichszeitraum nur um insgesamt 4 500 Plätze abgeommen. Parl. Staatssekretär Christoph Matschie Der Bund hat die Aussetzung der Degression im ver gangenen Jahr nicht zuletzt auch deshalb akzeptiert, weil die neuen Länder ihr Zusatzengagement von 4 487 Zusatzplätzen im Jahr 2002 wieder auf 5 254 Plätze im Jahr 2003 erhöht haben. Zuvor hatten sie die Zahl solcher Zusatzplätze seit 1997 um insgesamt nahezu 60 Prozent reduziert. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Bund 50 Prozent der Plätze im Bund-Länder-Programm und 100 Prozent der Plätze aus dem Jugendsofortprogramm finanziert, ist demgegenüber der Anteil des Bundes von 29,6 Prozent im Jahre 1997 auf 42,5 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Damit hat sich seit 1997 bei den staatlichen Ausbildungsplatzprogrammen eine auf Dauer nicht hinnehmbare erhebliche Verschiebung der Finanzierungslasten von den neuen Ländern hin zum Bund ergeben. Schließlich ist für die weiteren Planungen auch bei diesem Förderprogramm die Initiative der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag zu berücksichtigen, im Rahmen einer Ausbildungsplatzabgabe die finanzielle Verantwortung für die Berufsausbildung im dualen System an die Wirtschaft zurückzuverlagern. Im Ergebnis wird daher angesichts der sich realisierenden demographischen Entwicklung und der Diskussion über das Berufsausbildungssicherungsgesetz derzeit kein Bedarf für eine Veränderung der Planungen gesehen. Ihre Zusatzfrage, bitte. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Zwei Punkte sind in diesem Zusammenhang wichtig: zum einen die demographische Entwicklung und zum anderen das Gesetz zur Ausbildungsplatzabgabe. Stimmen Sie zu, dass in den Jahren 2001 bis 2003 die Zahl der Bewerber pro Ausbildungsstelle gestiegen ist, dass sich die Zahl der unvermittelten Bewerber von 2001 bis 2003 von 8 500 auf 12 700 erhöht hat, dass die Quote der vermittelten Stellen von 90 Prozent im Jahre 2001 auf 93 Prozent in 2003 gestiegen ist und dass die Ausbildungsquote in den neuen Bundesländern in größeren Unternehmen bei 7,4 Prozent und in kleineren Unternehmen knapp darunter liegt, also über der Quote, die Sie anstreben, und sind Sie vor diesem Hintergrund nicht wie Ihre Kollegen aus Brandenburg oder aus Mecklenburg-Vorpommern, also wie Kollegen aus nicht CDU-regierten Ländern, zu der Erkenntnis gekommen, dass das Ausbildungsplatzsonderprogramm dringend notwendig ist, wenn man den Jugendlichen in den neuen Bundesländern eine Chance für einen Ausbildungsplatz geben will? C Herr Kollege Kretschmer, ich kann Ihnen die Zahlen, die Sie gerade vorgetragen haben, nicht ad hoc bestätigen; das werden Sie sicher verstehen. Ich möchte Ihnen dennoch etwas dazu sagen: Die Platzzahl im Bund-Län d V D d d l t s d s J n s w ü n m c F s T A 5 m O l S n s B g k m r H F r m G (C (D er-Ausbildungsplatzprogramm Ost beruht auf einer ereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern. iese Vereinbarung ist für das Jahr 2003 ausgesetzt woren; in diesem Jahr gab es eine höhere Zahl an Ausbilungsplätzen. Insgesamt ist die Prognose zur Absolventenentwick ung, die den Planungen zugrunde gelegen hat, eingetreen. Ich möchte zur Verdeutlichung der demographichen Entwicklung zwei Zahlen des BiB nennen: Auf er Basis der KMK-Prognose 2003 gab es 159 000 Abolventen, die eine Berufsausbildung nachsuchten, im ahr 2005 werden es 151 000 sein. In den Folgejahren ehmen die Zahlen deutlich ab. Ich glaube, dass dann, wenn es ein Ausbildungsplatz icherungsgesetz, das die Finanzierungsverantwortung ieder stärker auf die Wirtschaft verlagern soll, gibt, ber solche staatlichen Ausbildungsplatzprogramme och einmal grundsätzlich neu nachgedacht werden uss. Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege. Ich möchte Sie noch etwas zum Ausbildungsplatzsi herungsgesetz und zur Ausbildungsplatzabgabe fragen: ür die neuen Bundesländer stehen Ausnahmetatbetände in Rede, wohl vor dem Hintergrund der atsache – ich habe das vorgetragen –, dass die dortige usbildungsquote bei Unternehmen mit mehr als 00 Beschäftigen bei 7,4 Prozent und bei Unternehmen it weniger als 500 Beschäftigen bei 6,7 Prozent liegt. ffenbar hat man erkannt, dass es hier nur wenig Mögichkeiten gibt und es aufgrund der wirtschaftlichen chwäche zu Problemen kommen kann. Meine Frage: Gibt es in Anbetracht der Situation der euen Bundesländer Überlegungen, dort andere Maßtäbe anzulegen als im restlichen Bundesgebiet? C Wie Sie wissen, ist das Ausbildungsplatzsicherungs esetz eine Initiative der Koalitionsfraktionen; deshalb ann ich zu den Details dieser Regelungen, die im Moent in der Diskussion sind, aus Sicht der Bundesregieung nichts sagen. Ich schließe diesen Geschäftsbereich. Vielen Dank, err Staatssekretär Matschie für die Beantwortung der ragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe iums der Justiz auf. Die Fragen beantwortet der Parlaentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach. Ich rufe die Frage 4 des Abgeordneten Dr. Jürgen ehb auf: Wie beurteilt die Bundesregierung eine Änderung des § 126 Strafgesetzbuch, wie es in dem von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung vor angedrohten und Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner vorgetäuschten Straftaten – Bundestagsdrucksache 14/7616 – und dem vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz der Öffentlichkeit vor angedrohten und vorgetäuschten Straftaten – Trittbrettfahrergesetz, Bundestagsdrucksache 14/8201 – vorgesehen ist? A Sehr geehrter Herr Dr. Gehb, ich denke, wir sind uns darin einig, dass diejenigen, die die Terroranschläge in Madrid nutzen, um Menschen mit so genannten Trittbrettfahrerstraftaten in Angst und Schrecken zu versetzen, nicht nur unverantwortlich handeln, sondern in besonders hinterhältiger Weise den öffentlichen Frieden stören. Ein solches Verhalten muss konsequent geahndet werden. Bei der Beantwortung Ihrer Frage kann ich mich im Übrigen kurz fassen. Die Stellungnahme der Bundesregierung zum Gesetzentwurf des Bundesrates und die Antwort meines Amtsvorgängers Herrn Professor Dr. Pick in der Fragestunde am 27. Februar 2002 auf Ihre Frage, welche Änderungen im Strafrecht die Bundesregierung plane, gelten auch weiterhin. Das betrifft vor allem die damals geäußerten Zweifel, ob es zur konsequenten Verfolgung und Bestrafung dieser Straftäter erforderlich sei, die Strafdrohung des § 126 StGB heraufzusetzen. Aus der Strafverfolgungspraxis liegen uns auch heute keine Erkenntnisse vor, die darauf hindeuten könnten, dass – wie in den Gesetzentwürfen des Bundesrates und der CDU/CSU-Fraktion aus der 14. Legislaturperiode behauptet – das geltende Strafrecht keine angemessene Reaktion auf derartige Drohungen ermögliche. Ich wiederhole das damals Gesagte: Bereits die geltende Fassung von § 126 StGB bietet die Möglichkeit, empfindliche Geldstrafen und Freiheitsstrafen zu verhängen. Der Strafrahmen des § 126 des Strafgesetzbuch von bis zu drei Jahren erlaubt es insbesondere, Freiheitsstrafen von mehr als zwei Jahren zu verhängen, bei denen eine Strafaussetzung zur Bewährung nicht möglich ist. Entscheidend ist doch, sehr verehrter Herr Kollege Dr. Gehb, dass eine Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten so schnell wie möglich und unter konsequenter Ausschöpfung des vorhandenen Strafrahmens geahndet wird. Dafür allerdings sind die erforderlichen Instrumente vorhanden. Ihre Zusatzfragen bitte. Herr Staatssekretär, Sie haben zu Recht darauf hinge wiesen, dass die Stellungnahme der Bundesregierung und die Antwort Ihres Amtsvorgängers wenige Monate nach dem 11. September 2001 erfolgt sind. Inzwischen ist geraume Zeit vergangen. Ich habe damals in meinem Redebeitrag unter anderem ausgeführt, dass England und Österreich andere Erfahrungen gemacht haben. Gibt es in Ihrem Bereich in der Zwischenzeit Erfahrungs w 1 r d F F s k o i „ n J I a E ü u d w S r n s F i – – s h e v e w t g (C (D erte, die vielleicht die wenige Monate nach dem 1. September 2001 erfolgte Stellungnahme in ein andees Licht tauchen? A Herr Dr. Gehb, wir wissen, dass Gerichte in einigen ällen – das sind insgesamt übrigens gar nicht so viele älle – ausgesprochen schnell und konsequent Freiheitstrafen verhängt haben. Mir ist mindestens ein Fall beannt, in dem eine Freiheitsstrafe von acht Monaten hne Strafaussetzung zur Bewährung verhängt worden st. Das halte ich für eine ausreichende Grundlage. Weitere Erkenntnisse darüber, dass Gerichte vielleicht zu lasch“ geurteilt hätten, liegen uns nicht vor. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, selbstverständlich können Sie icht die gesamte Rechtsprechung der letzen anderthalb ahre aus dem Ärmel schütteln. Deswegen frage ich Sie: st die Bundesregierung bereit, vielleicht im Rechtsusschuss nicht nur über die internationalen – ich hatte ngland und Österreich angesprochen –, sondern auch ber die supranationalen Erfahrungen zu berichten und ns einen Überblick zu verschaffen? A Herr Dr. Gehb, gestatten Sie, dass ich Ihre Frage etas umfassender beantworte. Als alter Praktiker des trafrechts – zwölf Jahre Staatsanwalt, elf Jahre Strafichter – weiß ich, dass in Deutschland der Strafrahmen ach oben nahezu nie ausgeschöpft wird. Ausnahmen ind die lebenslange Freiheitsstrafe und einige wenige älle, in denen das Höchstmaß von 15 Jahren angegeben st. (Zustimmung des Abg. Dr. Klaus Rose [CDU/ CSU])

Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510111900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510112000
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1510112100
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510112200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510112300
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1510112400
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510112500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510112600
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510112700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510112800
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1510112900
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510113000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510113100
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1510113200
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510113300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510113400
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510113500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510113600
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1510113700
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510113800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510113900
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1510114000
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1510114100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510114200




(A) )


(B) )

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1510114300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510114400
Dr. Jürgen Gehb (CDU):
Rede ID: ID1510114500
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1510114600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510114700
Dr. Jürgen Gehb (CDU):
Rede ID: ID1510114800
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1510114900

Ich glaube, Herr Rose weiß das auch.

(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Ich auch! – Jörg van Essen [FDP]: Der Oberstaatsanwalt van Essen auch!)


Ja, Sie natürlich auch – das weiß ich – und der Ober-
taatsanwalt van Essen weiß es auch. Ich glaube, alle
ier wissen es.
Unser Instrumentarium des Sanktionensystems ist

igentlich gut; dennoch wollen wir es jetzt noch etwas
erbessern. Sie wissen das und wir laden Sie herzlich
in, vernünftig mitzudiskutieren und mitzuberaten. Wir
issen allerdings auch, dass wir diese Sachen beobach-
en müssen. Das Höchstmaß einer Strafe hat in aller Re-
el noch nie jemanden vom bösen Tun abgehalten.


(Jörg van Essen [FDP]: Die Aufklärungsquote ist wichtig!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach

Gleichwohl ist das Bundesministerium der Justiz

selbstverständlich, Herr Dr. Gehb, bereit, auf Ihre Bitte
hin – so darf ich Ihre Zusatzfrage verstehen – zu berich-
ten. Ich bitte nur, mir etwas Zeit zu lassen. Bezüglich des
internationalen Vergleichs und der deutschen Strafurteile
müssen wir die Länderjustizverwaltungen befragen. Die
Länderjustizverwaltungen können alle erforderlichen
Daten zwar in aller Regel ihren Statistiken entnehmen,
aber manchmal werden Nachfragen erforderlich sein.
Wenn Sie uns etwas Zeit geben, sind wir gern zu einem
Bericht bereit.


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Wenn noch so viel Zeit ist!)


– Nein, Herr Dr. Gehb, die Antwort auf Ihre zweite Zu-
satzfrage lautet: Wir werden uns bemühen.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Oh!)


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510115000

Ich schließe den Geschäftsbereich. Vielen Dank, Herr

Staatssekretär Hartenbach, für die Beantwortung dieser
Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums der Finanzen auf. Die Fragen beantwortet der Par-
lamentarische Staatssekretär Karl Diller.

Ich rufe die Frage 5 der Kollegin Ina Lenke auf:
Wird die Bundesregierung für den Fall des Ausbleibens

oder des verzögerten Eintretens der von der Bundesregierung
prognostizierten Einspareffekte durch die Zusammenlegung
von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für die Kommunen ab 2005
aus dem Bundeshaushalt Mittel für den Ausbau des Betreu-
ungsangebotes für unter dreijährige Kinder bereitstellen und,
wenn ja, bis zu welcher Höhe?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510115100


Frau Kollegin Lenke, die Bundesregierung geht da-
von aus, dass die Entlastung der Kommunen durch die
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
– also Hartz IV – wie von ihr erwartet eintreten wird.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510115200

Ihre Zusatzfragen.

Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1510115300

Herr Staatssekretär, ich finde, das war eine sehr ober-

flächliche Beantwortung meiner Frage.

(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Nein! Das war doch sehr genau!)

Die beiden Teile meiner Frage haben Sie wohlweislich
nicht beantwortet, weil Sie gar nicht wissen, was bei
Hartz IV, also der Zusammenlegung von Arbeitslosen-
und Sozialhilfe, herauskommt.

Deshalb möchte ich Sie ganz direkt fragen und Sie
bitten, mir auch ein Datum zu nennen: Ab wann werden
endlich die Bundesmittel für die Betreuung von unter
dreijährigen Kindern zur Verfügung gestellt? Das im
Koalitionsvertrag von Ihnen abgegebene Versprechen,
Kindergartenplätze für unter Dreijährige ab 2004 zu sub-

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(C (D entionieren, hat nicht nur die zuständige Ministerin, ondern auch der Bundeskanzler in seiner Regierungserlärung bekräftigt. Das Jahr 2004 ist vorübergegangen, (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Was? Noch nicht mal das Ende des dritten Monats ist da!)


hne dass Sie hierfür ein Finanzierungskonzept vorge-
tellt haben. Jetzt gehen wir schon in das Jahr 2005. Da-
er möchte ich, dass Sie mir ein Datum nennen, ab wann
ie endlich Geld für die Betreuung von unter dreijähri-
en Kindern zur Verfügung stellen werden.
Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510115400

Frau Kollegin Lenke, Ihre Erinnerungen sind unvoll-

tändig. Darf ich sie ergänzen?

Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1510115500

Gerne.
Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510115600

Es war immer beabsichtigt, die Einsparungen aus der

usammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe
urch Hartz IV an die Kommunen weiterzugeben. Da
artz IV erst zum 1. Januar 2005, nicht aber zum 1. Juli
004 in Kraft tritt, kann aufseiten der Kommunen jetzt
uch noch keine Entlastung eintreten. Denn diese Entlas-
ung – darüber möchte ich Sie informieren – tritt im We-
entlichen dadurch ein, dass die Länder ihre bisherigen
ohngeldausgaben, die sich in einer Größenordnung
on 2,5 Milliarden Euro bewegen, einsparen und diese
ntlastung an die Kommunen weitergeben.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510115700

Sie haben noch eine Zusatzfrage. – Bitte.

Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1510115800

Das ist sehr schön. – Herr Staatssekretär, schon bevor

em Bundeskanzler die Streichung der Eigenheimzulage
ingefallen ist, haben Sie in Ihrem Koalitionsvertrag
usgeführt, dass Sie in diesem Bereich für eine Entlas-
ung sorgen werden. Sie wissen selbst, dass die Kommu-
en das Spiel, das die Bundesregierung spielen will,
icht mitmachen. Außerdem müssen sie auch mit dem
cheitern von Hartz IV rechnen. Deshalb frage ich
ie noch einmal: Wenn die Finanzierung über Hartz IV
icht klappt – egal ob es um die Abschaffung der Eigen-
eimzulage oder um andere Themen geht –, was haben
ie dann noch in petto? Wann und wie wollen Sie die Fi-
anzierung sicherstellen?
Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510115900

Verehrte Frau Kollegin, die Zusammenlegung von
rbeitslosen- und Sozialhilfe ist Gesetz; dieses tritt am
. Januar 2005 in Kraft. Damit wird auch die entspre-
hende Entlastung eintreten. Im Übrigen darf ich Sie
arauf hinweisen, dass den Kommunen durch die Verän-
erungen im Steuerrecht schon in diesem Jahr erhebliche
ntlastungen gewährt werden.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller

Ich kann Ihnen einmal sagen, um welche Größenord-

nung es dabei geht. Die Reform der Gewerbesteuer führt
zu einer Entlastung von 2,5 Milliarden Euro, im Jahre
2005 sogar zu einer Entlastung von 3 Milliarden Euro.
Durch die Zusammenführung von Arbeitslosen- und So-
zialhilfe, also durch Hartz IV, wird eine Entlastung von
2,5 Milliarden Euro entstehen. Durch das Haushalts-
begleitgesetz, das bereits in Kraft ist, wird den Kommu-
nen eine Entlastung von knapp 1 Milliarde Euro und
durch die Koch/Steinbrück-Initiative eine Entlastung
von 130 Millionen Euro gewährt. Insgesamt verbessert
sich die Haushaltssituation der Kommunen um 6,6 Mil-
liarden Euro, also um 6 600 Millionen Euro.


(Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Wer es glaubt!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510116000

Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Pawelski.


Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510116100

Herr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510116200
Haben Sie die einzelnen Kommunen, da-
mit sie rechtzeitig planen und Betreuungsgruppen ein-
richten können, schon darüber informiert, wie hoch die
Zuschüsse bei der Kinderbetreuung sein werden?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dafür sind dann die Länder zuständig! Das wissen Sie doch genau!)


K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510116300


Verehrte Frau Kollegin, ich darf Sie noch einmal da-
rauf hinweisen, dass durch Hartz IV eine Entlastung zu-
nächst einmal aufseiten der Länderhaushalte entsteht.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Ja! Wenden Sie sich mal an Herrn Wulff, Frau Kollegin!)


Darüber haben wir in den tagelangen, nächtelangen Sit-
zungen des Vermittlungsausschusses – ich selbst war ja
stundenlang zugegen – geredet.


(Jörg van Essen [FDP]: Nicht nur Sie!)

– Ja, Sie auch.

In den gemeinsamen Sitzungen, an denen das
BMWA, das BMF, die Länder und die kommunalen
Spitzenverbände über ein Jahr lang teilgenommen ha-
ben, hatte man sich auf die ursprünglichen Finanz-
tableaus verständigt. Auf der Grundlage dieser Zahlen
ist dann hochgerechnet worden, was das für das In-
Kraft-Treten im Jahr 2005 bedeutet. Nach den ursprüng-
lichen Zahlen hätte der Bund sogar noch einen Anspruch
auf jährliche Rücktransfers von 1,3 Milliarden Euro
– die in Form von Umsatzsteuerpunkten auszugleichen
gewesen wären – gehabt. Dann sind die diesen Schät-
zungen zugrunde liegenden Zahlen von kommunaler
Seite bezweifelt worden; darauf haben Sie jetzt abgeho-
ben. Der Finanzminister von Berlin, Herr Sarrazin, hat

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(C (D as seinerzeit angesprochen. Die Finanzministerin von ecklenburg-Vorpommern, Frau Sigrid Keler, hat auf ie besondere Situation in den neuen Bundesländern hinewiesen, wo die Zahl der Sozialhilfeempfänger relativ ering, die Zahl der Arbeitslosenempfänger aber relativ roß ist. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westalen, Peer Steinbrück, hat darauf im Vermittlungsauschuss hingewiesen. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das dürfen Sie gar nicht sagen!)


Deswegen gab es zunächst einmal eine Einigung der-
estalt, dass der Bund auf den Rücktransfer von
Milliarde Euro verzichtet. Am Schluss ist mit den Mi-
isterpräsidenten der B-Seite – unter Federführung von
errn Koch – vereinbart worden, dass der Bund auf die
esamte Rückführung verzichtet. A- und B-Seite waren
m Vermittlungsausschuss einvernehmlich der Ansicht:
amit sind alle möglichen finanziellen Risiken für die
ommunale Seite erfasst und abgegolten.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Genau so war das!)


So war der Stand im Vermittlungsausschuss.
Jetzt wird das von interessierter kommunaler Seite
ieder neu infrage gestellt. Es gibt ein Gremium unter
er Federführung des BMWA, in dem die Schätzgrund-
agen noch einmal gemeinsam überprüft werden. Dem
rgebnis will und kann ich nicht vorgreifen.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510116400

Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Wilhelm

chmidt.

Wilhelm Schmidt (SPD):
Rede ID: ID1510116500

Herr Staatssekretär, würden Sie mir zustimmen, wenn

ch festhalte, dass die Umsetzung der jetzt noch anste-
enden gesetzlichen Aufgaben bei einer kontruktiveren
altung der Union in der Länderkammer, insbesondere
es Ministerpräsidenten Koch, vielleicht etwas klarer,
twas schneller, etwas zügiger und – vor allen Dingen –
ür die Gemeinden besser nachvollziehbar hätte vonstat-
en gehen können, dass das aber leider nicht der Fall ist,
eil Herr Koch an dieser Stelle Obstruktion betreibt?


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das kann man nur noch mit Wahrnehmungsverlusten erklären!)


K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510116600

Herr Kollege Schmidt, Sie haben sicherlich, wie so

ft, auch in diesem Falle recht.

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510116700

Ich rufe die Frage 6 der Kollegin Ina Lenke auf:

Wird die Bundesregierung die für den Fall der Umsetzung
der von Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Regierungs-
erklärung vom 25. März 2004 vorgeschlagenen Abschaffung
der Eigenheimzulage bis 2010 frei werdenden Mittel in Höhe
von 4 Milliarden Euro zusätzlich zu den prognostizierten Ein-
sparungen aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
Sozialhilfe in den Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes in-
vestieren und, wenn ja, ab wann?






(A) )



(B) )


Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510116800

Frau Kollegin Lenke, der Bundeskanzler hat in seiner

Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag am
25. März dieses Jahres den Ländern vorgeschlagen, das
bisher für die Eigenheimzulage verwendete Geld für
mehr Innovationen auszugeben. Die Zulagen wurden in
Form von Entlastungen bei der Einkommensteuer ge-
währt, von daher wird der Bund an Einsparungen mit
einem Anteil von 42,5 Prozent beteiligt und damit finan-
ziell entlastet, die Länder mit 42,5 Prozent und die Ge-
meinden mit 15 Prozent.

Die frei werdenden Mittel sollen jeweils wie folgt
eingesetzt werden: Der Bund soll die Einsparungen ver-
wenden, um Forschung und Entwicklung zu fördern. Die
Länder sollen ihre Einsparungen einsetzen, um Bil-
dungsaufgaben besser zu gewährleisten, vor allem für
bessere Schulen, für die sie zuständig sind. Die Kommu-
nen sollen ihre Entlastungsbeträge zur Verbesserung des
Betreuungsangebotes für Kinder einsetzen, für das origi-
när sie zuständig sind.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510116900

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1510117000

Herr Staatssekretär, Sie haben vor allen Verhandlun-

gen eine Koalitionsaussage gemacht. Sie haben den
Wählern und Wählerinnen – gerade den Frauen, den jun-
gen Frauen mit Familien, mit Kindern – Versprechungen
gemacht. Diese Versprechungen sind im Jahr 2004 nicht
eingehalten worden.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist immer noch nicht zu Ende!)


– Ich habe die Sorge; deshalb frage ich auch. Wir kom-
men bald in die Sommerpause, bis dahin bleiben nur
noch drei Monate.


(Uwe Beckmeyer [SPD]: Erst einmal kommt die Osterpause! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie haben vielleicht eine Weise zu arbeiten!)


Wenn Sie als Regierung wahrhaft sein wollen, müssen
Sie den Kommunen jetzt eine Ersatzfinanzierung für den
Fall anbieten, dass Hartz IV nicht klappt. Sie haben den
Kommunen bezüglich der Zusammenlegung von Ar-
beitslosen- und Sozialhilfe unannehmbare Vorbedingun-
gen gestellt. Deshalb sind die Kommunen nicht dafür
verantwortlich, wenn die Umsetzung von Hartz IV nicht
klappt. Es geht hier nicht um die Eigenheimzulage, es
geht hier auch nicht um Gewerbesteuereinnahmen. Da
haben Sie den Kommunen einmal 30 Prozent abge-
zwackt; jetzt sagen Sie, die Kommunen bekämen, weil
nur 20 Prozent abgezwackt werden, mehr Geld. Aber
das haben Sie den Kommunen doch vorher weggenom-
men! Dieser Art der Berechnung seitens der Bundes-
regierung kann ich, die ich in der Opposition bin, gar
nicht zustimmen. Meine Frage lautet also: Wenn durch
die Einsparungen aus Hartz IV, das am 1. Januar 2005 in
Kraft tritt, die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter

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(C (D rei Jahren doch nicht finanziert werden können und die undesregierung keinen Zuschuss vorgesehen hat, was achen Sie dann? Ka Verehrte Frau Kollegin, Ihre zweite Frage bezog sich uf das Thema Eigenheimzulage. Diese habe ich gerade eantwortet und habe dazu das Notwendige gesagt. In Ihrer Nachfrage beziehen Sie sich auf Ihre erste rage. Hier gilt, was ich bereits gesagt habe: Wir gehen avon aus, dass es, wie zugesagt, zu einer Entlastung in er Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro kommen ird. 1,5 Milliarden Euro, die aus dieser Entlastung herühren, sollen für die Betreuung unter Dreijähriger verendet werden und die weitere Milliarde Euro zur Stärung der Investitionskraft der Kommunen. Die übrigen inanziellen Entlastungen und Besserstellungen, über die ch Ihnen schon berichtet habe – insgesamt ist das einchließlich der 2,5 Milliarden Euro aus Hartz IV ein tolzer Betrag von 6 Milliarden Euro –, werden die ommunen sicherlich massiv entlasten. Frau Lenke, zu Frage 6 haben Sie noch eine Zusatz rage. Herr Staatssekretär, ich komme aus Niedersachsen, nd wir Niedersachsen sind bekanntlich gut im Rechnen. nsere Kommunen haben ausgerechnet, dass sie durch ie Zusammenlegung von Arbeitsund Sozialhilfe im ahmen von Hartz IV jährlich 290 Millionen Euro in die assen bekommen. Aber wissen Sie, wie hoch die Kosen für die niedersächsischen Kommunen sind? Auch as ist ausgerechnet worden. Es sind nicht 290 Millionen uro oder 200 Millionen Euro, sondern 500 Millionen uro. Können Sie mir sagen, wie die Niedersachsen anesichts dieses Verlustes Kinderbetreuungsplätze für uner Dreijährige finanzieren sollen? (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Die Niedersachsen, die das ausgerechnet haben, können nicht gut im Rechnen sein!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510117100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510117200
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1510117300

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510117400

Verehrte Frau Lenke, die Überlegungen der nieder-

ächsischen Kommunen – –

(Ina Lenke [FDP]: Das sind Berechnungen, keine Überlegungen! Die Spitzenverbände überlegen nicht, sie berechnen!)


Das sind Überlegungen. – Den Berechnungen liegen
chätzannahmen zugrunde. Über die Richtigkeit dieser
chätzannahmen wird in der von mir angesprochenen
emeinsamen Arbeitsgruppe unter Federführung des
MWA diskutiert. Zum Teil ist man sich einig, zum Teil
uss noch weiter darüber diskutiert werden.
Die Kommunen gehen davon aus, dass höhere Wohn-

osten auf sie zukommen werden, weil sie durch das






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller

Tragen der Wohnkosten ihren Beitrag leisten sollen. Die
spannende Frage ist, wie viele Bezieher von Arbeits-
losengeld II es in 2005 voraussichtlich geben wird und
wie viele von ihnen durch das Absinken des Leistungs-
umfangs einen Anspruch auf Wohnkostenzuschuss ha-
ben. Das muss ausdiskutiert werden.

Ich will aber bewusst auf Folgendes hinweisen: Wir
beschäftigen uns im Moment mit einem fiktiven Be-
reich. Gleichzeitig muss man auch bedenken: Unter-
stellt, diese Annahmen würden zutreffen und ansonsten
würde sich nichts ändern, dann hätten die Länder auto-
matisch den Wohngeldanspruch dieser Menschen zu be-
friedigen und damit zusammen mit dem Bund wesent-
lich höhere Wohngeldkosten zu tragen. Deswegen muss
alles abgewogen werden. Am Schluss gilt: Wir werden
die Kommunen um insgesamt 2,5 Milliarden Euro ent-
lasten.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Und die Länder müssen mitmachen! – Ina Lenke [FDP]: Ihr Wort in Gottes Ohr!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510117500

Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Rita Pawelski.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Diese Frage geht nun indirekt an Herrn Wulff!)



Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510117600

Herr Staatssekretär, Sie haben von einem fiktiven Be-

reich gesprochen. Heißt das, dass Sie fiktive Gesetze ge-
macht haben und dass die Versprechen der Bundesregie-
rung fiktiv sind? – Sie brauchen mir diese Frage nicht zu
beantworten. Das war nur eine Vorbemerkung zu meiner
eigentlichen Frage.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sehr merkwürdig!)


Während Sie noch immer davon ausgehen, dass die
Kommunen durch die Zusammenlegung von Arbeitslo-
senhilfe und Sozialhilfe Geld einsparen, hat man in der
SPD-regierten Region Hannover hochgerechnet, dass sie
diese Zusammenlegung 37 Millionen Euro pro Jahr kos-
tet. Stimmt die Aussage nicht, die aus der Region Han-
nover kommt?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510117700


Verehrte Kollegin, ich muss noch einmal darauf hin-
weisen, dass die unmittelbare Entlastung zunächst nicht
auf der kommunalen Seite, sondern auf der Länderseite
eintreten wird, weil die Länder die Kosten für das Wohn-
geld einsparen. Die Länder haben sich verpflichtet, diese
Ersparnis an ihre Kommunen weiterzugeben. Das ist der
entscheidende Punkt.

Nun zum Fiktiven: Ich sage noch einmal, dass sich
eine gemeinsame Gruppe aus BMWA, BMF und kom-
munalen Spitzenverbänden ein Jahr lang über das ganze
Projekt unterhalten hat. Diese hat sich auf Zahlen auf der
Basis der Jahre 2000 und 2001 geeinigt. Es galt nun,
diese Zahlen, auf denen die Einigung beruhte, auf das
Jahr 2005 hochzurechnen. Hierzu liegen jetzt belastbare

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(C (D ahlen vor, weil die Entwicklung in den Jahren 2002 nd 2003 natürlich berücksichtigt werden kann. Für die ahre 2004 und 2005 liegen Schätzzahlen vor. Darüber finden nun Gespräche statt: Wie müssen iese Schätzzahlen gemeinsam bewertet werden? Ich offe, dass es unter der Federführung des Kollegen aus em BMWA zu einer Einigung kommt und wir die Entastung streitfrei ermitteln können. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Klaus Rose. Nachdem die Kollegin Lenke aus Niedersachsen vor in auf den Rechenkünsten der Niedersachsen beharrt at, sage ich als Bayer: Die haben wir auch. Darüber hinus aber haben wir ein politisches Urteilsund vor allen ingen auch ein Erinnerungsvermögen. Herr Staatssekretär, Sie beharren sehr stark darauf die Zahlen haben Sie jetzt aber ein wenig differeniert –, dass es im nächsten Jahr auf jeden Fall zu einer ntlastung in Höhe von 2,5 Milliarden Euro kommen ird. Erinnere ich mich falsch, dass wir schon einmal eien Lügenausschuss gebraucht haben, weil alle Zahlen, ie aus Ihrem Ministerium kamen, nicht stimmten? Ka Herr Kollege, die von Ihrer Seite unerwartet poleisch formulierte Frage erübrigt sich von selbst. (Dr. Klaus Rose [CDU/CSU]: Das ist die Historie!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510117800
Dr. Klaus Rose (CSU):
Rede ID: ID1510117900
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510118000

er Lügenausschuss ist ohne das von der Opposition er-
artete Ergebnis aufgelöst worden.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da trügt die Erinnerung bei Herrn Rose!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510118100

Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Günter Baumann

uf:
Aus welchem Grund wird in dem am 17. Dezember 2003

in Kraft getretenen DDR-Entschädigungserfüllungsgesetz der
Anspruch auf Auszahlung einer „stecken gebliebenen Ent-
schädigung“ zwar erstmals gesetzlich geregelt, den Betroffe-
nen aber nur bis zum 16. Juni 2004 Zeit eingeräumt, diesen
Anspruch beim zuständigen Vermögensamt geltend zu ma-
chen?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510118200

Herr Kollege Baumann, die Antragsfrist nach § 5

atz 1 DDR-Entschädigungserfüllungsgesetz von sechs
onaten nach In-Kraft-Treten des Gesetzes, also bis
um 16. Juni dieses Jahres, erschien dem Gesetzgeber
eutscher Bundestag als ausreichend.
Zugunsten der Betroffenen sieht § 5 Satz 2 DDR-Ent-

chädigungserfüllungsgesetz vor, dass die von den Be-
roffenen auf der Grundlage des Vermögensgesetzes in






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller

aller Regel bereits seit langem gestellten Anträge ohne
erneute Beantragung zugleich auch als Anträge auf Er-
füllung einer stecken gebliebenen Entschädigung gelten,
damit auf diese Weise eine erneute Antragstellung ver-
mieden wird und eine beschleunigte Erledigung der Ver-
fahren gewährleistet ist.

Auf die Antragsfrist haben im Übrigen sowohl das
Bundesministerium der Finanzen in seinen Presseerklä-
rungen vom 18. Dezember 2003 und 21. Januar 2004 als
auch das Bundesamt zur Regelung offener Vermögens-
fragen am 17. Dezember 2003 und am 13. Februar 2004
hingewiesen. Schließlich haben wir mit Erlass vom
12. März 2004 das Bundesamt zur Regelung offener
Vermögensfragen nochmals darum gebeten, auf die An-
tragsfrist hinzuweisen.

Ich bin Ihnen persönlich dafür dankbar, dass Sie, wie
mir zur Kenntnis gegeben wurde, in einer Presseerklä-
rung auch selbst noch einmal darauf hingewiesen haben,
dass diese Frist läuft.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510118300

Ihre Zusatzfragen, bitte.

Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1510118400

Herr Staatssekretär, Sie werden mir Recht geben, dass

die Antragsfrist von sechs Monaten außergewöhnlich
kurz ist. Meine Frage lautet: Erwägt die Bundesregie-
rung eventuell, diese Frist zu verlängern, um den Betrof-
fenen entgegenzukommen?

K
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510118500


Diese Frist ist nicht außergewöhnlich kurz. Ich bin
dahin gehend unterrichtet worden, dass es bei solchen
Dingen immer eine Frist von sechs Monaten gegeben
hat.

Ich bin Ihnen dafür dankbar, dass Sie diese Frage ge-
stellt haben, da ich es allen Interessierten nun noch ein-
mal deutlich machen kann: Ich weise nochmals darauf
hin, dass die Anträge nur dann neu zu stellen sind, wenn
entweder der Antrag nach dem Vermögensgesetz bereits
bestandskräftig abgelehnt wurde oder wenn der Betrof-
fene bisher überhaupt keinen Antrag gestellt hat, weil
ihm bewusst war, dass er mit seinem Antrag nicht unter
das Vermögensgesetz und die damit verbundene Zielset-
zung fällt. In diesen Fällen muss ein Antrag gestellt wer-
den. Alle übrigen Anträge, die den Ämtern vorliegen,
gelten als gestellt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510118600

Sie haben noch eine Zusatzfrage.

Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1510118700

Herr Staatssekretär, ich bleibe dabei, dass die An-

tragsfristen bei anderen Verfahren länger waren. Deswe-
gen möchte ich noch einmal die Frage an Sie richten:
Plant die Bundesregierung, eine spezielle Aktion zu star-
ten, um die Antragsberechtigten über den Termin
16. Juni 2004 zu informieren, an dem die Antragsfrist
ausläuft?

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(C (D K Ich sagte bereits, dass wir das nicht vorhaben. Die ntragsfrist ist nämlich gesetzlich geregelt. Wenn diese ntragsfrist geändert werden sollte, dann müsste das esetz geändert werden. Eine solche Änderung ist nicht eplant. Mir ist gesagt worden, dass nach den bisherigen rfahrungen mit neu aufgemachten Antragsfristen, die egelmäßig sechs Monate betrugen, eine Verlängerung icht erforderlich ist. Ich weise noch einmal darauf hin, dass Ihre Frage offentlich dazu dienen wird, dass in den entsprechenen Zeitungen darüber berichtet wird und die Betroffeen darauf aufmerksam gemacht werden. Wir selber haen das BARoV durch Erlass angewiesen, die etroffenen auf die Frist hinzuweisen, damit in den Fälen, in denen tatsächlich noch ein Antrag gestellt werden uss – das sind wohl die wenigsten –, der Antrag fristerecht eingereicht wird. Ich rufe die Frage 10 des Kollegen Günter Baumann uf: Wie viele Anträge auf Auszahlung einer stecken gebliebe nen Entschädigung sind bislang bei den Vermögensämtern eingegangen und mit wie vielen neuen Anträgen ist bis zum Stichtag 16. Juni 2004 zu rechnen? K Herr Kollege, es ist nicht bekannt, wie viele Personen islang erneut Anträge auf Auszahlung einer stecken geliebenen Entschädigung bei den zuständigen Behörden n den neuen Bundesländern gestellt haben. Da bei den mtern und Landesämtern zur Regelung offener Vermöensfragen vorliegende Rückübertragungsanträge nach em Vermögensgesetz, über die noch nicht bestandskräfig entschieden worden ist, zugleich als Anträge nach em DDR-EErfG gelten und es sich zumeist erst im aufe der Prüfung des vermögensrechtlichen Verfahrens erausstellt, ob es sich um den Fall einer stecken geblieenen DDR-Entschädigung handelt, ist der verwaltungsechtliche Aufwand, die Zahl der Anträge zu ermitteln, ie letztlich nach dem DDR-Entschädigungserfüllungsesetz abzuarbeiten sind, für die Landesbehörden unverretbar hoch. Sie haben keine Zusatzfragen? – Nein. Dann schließe ch den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der inanzen. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Bentwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri ms für Wirtschaft und Arbeit auf. Die Fragen beantworet der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Ditmar taffelt. Ich rufe die Frage 11 des Kollegen Dr. Christoph ergner auf: In welcher Form wurden die Ergebnisse der Gespräche, die Bundeskanzler Gerhard Schröder Ende Januar 2002 mit dem Chef des Bombardier-Konzerns, Laurent Beaudoin, und Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner dem Chef der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, über die Zukunft des Waggonbaustandortes Ammendorf führte, festgehalten und wo sind diese Gesprächsergebnisse dokumentiert? D Frau Präsidentin! Die Gesprächsergebnisse waren Gegenstand der Pressemitteilung Nr. 21 des Bundespresseamtes vom 27. Januar 2002. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatssekretär, es hat sich um Gespräche mit dem Chef der Bahn AG und dem Chef eines Weltkonzerns gehandelt. Ich möchte zunächst einmal meiner Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass das Ergebnis solcher industriepolitischen Gespräche nur in Form einer Pressemitteilung festgehalten wird. Ich sage dies vor dem Hintergrund, dass wir zur Aktenlage von industriepolitischen Entscheidungen im Kanzleramt in der Vergangenheit ganz andere Diskussionen geführt haben. Ich muss Sie aber darauf aufmerksam machen, dass ein Videoband existiert, das Belegschaftsvertreter von der Belegschaftsversammlung, bei der der Bundeskanzler aufgetreten ist und den Erhalt des Werkes verkündet hat, gemacht haben. Herr Staatsminister Schwanitz, der mit auf dem Podium saß, wird sich erinnern. Auf der Versammlung ist wörtlich gesagt worden Bitte stellen Sie eine Frage. Ich stelle die Frage, wie Sie sich diese Sache erklären. Ich zitiere aus dem Videoband: In dem Papier, das wir gestern, der Reinhard und ich – Tonlage Bundeskanzler –, mit der Konzernführung vereinbart haben, ist vorgesehen, dass mittelfristige Auslastung … Erklärend füge ich hinzu, dass mit dem Reinhard der damalige Ministerpräsident Reinhard Höppner gemeint war. Es hat also ganz offensichtlich – das hätte mich auch nicht überrascht – – Herr Kollege, Sie müssen eine Zusatzfrage stellen. Meine Frage lautet: Wie erklären Sie sich, dass der Kanzler auf der Belegschaftsversammlung von einem Papier sprach, Sie sich aber heute nur auf eine Pressemitteilung beziehen? D Ich kann nur feststellen, dass Sie sich offensichtlich bereits auf Ihre nächste Frage konzentrieren, in der Sie e n w d b d b b f g d d k a r d g s G d B d k s T W r d l v z N t a d m (C (D ine Erklärung darüber wünschen, warum die vorgeseheen Maßnahmen nicht realisiert worden sind. Ich kann Ihre Frage nicht beantworten, denn ich war eder auf der Veranstaltung, noch kenne ich irgendein Vieoband. Sie sollten eine schriftliche Fassung des Videoandes vorlegen. Dann kann man hier über die Aussagen es Bundeskanzlers miteinander debattieren. Ich bin nicht ereit, dies zu tun, ohne selbst den Sachverhalt zu kennen zw. die entsprechenden Passagen gelesen zu haben. Sie haben zu Ihrer ersten Frage noch eine Zusatz rage. Frau Präsidentin, nur ein Satz zur Erläuterung: Es eht mir wirklich nicht darum, die Bundesregierung bei ieser ernsten Frage vorzuführen, sondern es geht mir arum, eine Basis dafür zu finden, wo man ansetzen ann, um diesen Standort zu erhalten. Es wäre daher ußerordentlich wichtig, zu wissen, ob die Bundesregieung allen Verpflichtungen, die sie in den Gesprächen es Kanzlers mit der Konzernspitze von Bombardier einegangen ist, nachgekommen ist. Wie erklärt sie sich onst, dass der Konzern bereits unmittelbar nach dem espräch die Vereinbarungen nicht erfüllt hat? Dr Mir ist das nicht bekannt. Ich rufe die Frage 12 des Kollegen Dr. Christoph ergner auf: Wie erklärt sich die Bundesregierung, dass wesentliche Ergebnisse des in Frage 11 genannten Gesprächs, die Bundeskanzler Gerhard Schröder am 28. Januar 2002 in der Belegschaftsversammlung des Waggonbaubetriebes Ammendorf verkündete, wie Errichtung eines Schulungszentrums am Standort, Aufbau eines Dienstleistungszentrums ergänzend zur Schienenfahrzeugproduktion, Ansiedlung von Zulieferern am Standort mithilfe der Marktmacht des Bombardier-Konzerns, nachfolgend nicht in Angriff genommen wurden? D In den Gesprächen hat Bombardier die Absicht be undet, in Ammendorf zur langfristigen Standorticherung sowohl ein internationales Fortbildungsund rainingszentrum einzurichten als auch Serviceund artungsaufträge zu konzentrieren. Die Bundesregie ung bedauert, dass diese Pläne nicht verwirklicht wuren. Die Bundesregierung besitzt allerdings keine beastbaren Informationen darüber, warum die Führung on Bombardier die Pläne zum Aufbau eines Schulungsentrums in Ammendorf nicht verwirklicht hat. Die Bundesregierung bedauert ebenso, dass sich die achfrage der Bahnbetreiber nach Serviceund Warungskapazitäten ungünstiger als von Unternehmerseite ngenommen entwickelt und das Konzept von Bombarier zum Aufbau eines Dienstleistungszentrums in Amendorf beeinflusst hat. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatssekretär, ich will noch einmal darauf auf merksam machen, dass der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in einem deutschen Unternehmen drei Zusagen für die Erhaltung des Standortes gemacht hat, aber keine davon eingelöst wurde. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie hat keine Zusagen gemacht! Sie kann gar keine Zusagen machen!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510118800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510118900
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1510119000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510119100




(A) )


(B) )

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510119200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510119300
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510119400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510119500
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510119600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510119700
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510119800
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510119900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510120000
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510120100
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510120200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510120300
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510120400




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510120500
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510120600

Was hat die Bundesregierung, als sich dies herausstellte,
getan, um mit dem Konzern eine Verständigung über die
vom Kanzler propagierte Vereinbarung zu erzielen?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wollen Sie wieder die Verstaatlichung?)


D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510120700


Sie wissen selbst, Herr Abgeordneter, dass sich die
Bundesregierung gerade in Fällen, in denen es um die
Schließung von Unternehmen oder von Unternehmens-
teilen geht, sehr darum bemüht, die Unternehmen wieder
auf einen Weg zu bringen, der den Erhalt von Arbeits-
plätzen und Standorten ermöglicht. Gleichwohl ist die
Bundesregierung aus vielerlei Gründen in der Regel
nicht in der Lage, etwa Zusagen materieller Art zu ma-
chen, die automatisch zum Erhalt solcher Unternehmen
führen. Es würde mich sehr überraschen, wenn sie das
täte. Ich sage dies, weil ich selbst in anderen Fällen
mehrfach solche Gespräche geführt habe. Selbstver-
ständlich wird in solchen Fällen immer das Bemühen der
Politik vorhanden sein, einen Rahmen zu schaffen, in-
nerhalb dessen ein solches Unternehmen die Produktion
wieder aufnehmen und wieder gesunden kann. Aber Zu-
sagen im Sinne fester Zusicherungen, für deren Umset-
zung wir Dritte brauchen – zum Beispiel für die Ertei-
lung von Aufträgen –, können wir im eigentlichen Sinne
nicht geben. Uns stehen keine Staatsbetriebe zur Verfü-
gung, in denen wir auf Knopfdruck nach links oder
rechts marschieren lassen. Diese Zeiten sind vorbei.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510120800

Sie haben noch eine weitere Zusatzfrage, Herr Kol-

lege Bergner.

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510120900

Herr Staatssekretär, ich habe keine Sehnsucht nach

Staatsbetrieben, um das ganz deutlich zu sagen.

(Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär: Das glaube ich Ihnen!)

Für mich stellt sich nun eine Frage. Wenn der Regie-
rungschef unserer Bundesregierung nach den in den Ge-
sprächen mit der Konzernführung erzielten Ergebnissen
kurz vor den Wahlen klare Aussagen zur Zukunft eines
Unternehmens und zu den Zusagen einer Konzernfüh-
rung macht, die nicht eingehalten werden, dann frage ich
mich: Was hat die Bundesregierung getan?

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(C (D D Ich will an dieser Stelle noch einmal sehr deutlich sa en: Nach meinem Kenntnisstand hat der Präsident und EO von Bombardier anlässlich seiner Bilanzpressekonerenz sehr klar zum Ausdruck gebracht, dass es nicht ur auf Deutschland, sondern weltweit auf alle Standorte ezogen umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen im ereich des Schienenverkehrsgeschäfts geben wird. Ich will in diesem Zusammenhang auf Folgendes hineisen: Der weltweite Stellenabbau betrifft insgesamt 600 Stellen – das sind 18,5 Prozent des Personalestands, wovon wiederum allein 37 Prozent den Veraltungsbereich betreffen –, davon 5 680 Stellen in Euroa. Für Deutschland ist der Abbau von 1 500 Stellen voresehen. Die Schließung von sieben Produktionsstätten ußerhalb Deutschlands – nämlich in Portugal und Großritannien – in 2004 und in Deutschland, Schweden, roßbritannien und der Schweiz in 2005 macht deutlich, ass es sich hierbei offensichtlich um eine Konzernentcheidung struktureller Art – nicht nur auf Deutschland ezogen – handelt. Das entspricht auch den Aussagen. nsgesamt geht es dem Unternehmen offensichtlich um eltweite Produktivitätsverbesserungen, die die Wettbeerbsfähigkeit des Unternehmens und seiner Produkte tärken sollen. Nach meiner Einschätzung haben wir aufgrund der öglichkeiten, die wir aufseiten der Politik haben, um uf solche Weltkonzerne einzuwirken, einen sehr gerinen Handlungsspielraum. Ich gehe davon aus, dass die on Ihnen unterstellte Aussage, seitens der Bundesregieung seien Zusagen gemacht worden, die nicht eingehalen worden seien, nicht den Tatsachen entspricht. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Ulrich etzold. Herr Staatssekretär Staffelt, gibt es – nachdem Bun esminister Stolpe am 22. März 2004 in der „Mitteldeutchen Zeitung“ geäußert hat, dass die Konzernführung icht umzustimmen sei, aber der Aufsichtsrat von Bomardier gestern doch nicht den Schließungsbeschluss geasst hat – vielleicht noch irgendeine Möglichkeit, dass ich die Bundesregierung in weitere Gespräche einringt? D Es ist doch keine Frage – dessen bin ich sicher –, dass ach der Intervention der Bundesregierung, der Landesegierung in Sachsen-Anhalt, aber auch der Gewerkchaften, der Belegschaft und anderer ein Prozess des achdenkens aufgenommen worden ist. Ich weiß sehr enau, dass die Unternehmensführung in Ammendorf zw. von Bombardier Deutschland außerordentlich enagiert ist und sich sehr für den Erhalt von Arbeitspläten und Standorten einsetzt. Insofern begrüßen wir es ausdrücklich, wenn dieser rozess in die richtige Richtung geht. Ich habe dem Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt erwähnten Pressebericht auch entnommen, dass eine geplante Schließung des Standortes möglicherweise aufgeschoben werden könnte; vielleicht auch mehr als das. Wir werden es sehen. Vergessen Sie bitte bei alledem eines nicht: Wir als Politiker – ich wiederhole mich – können einen Rahmen setzen und diejenigen zusammenbringen, die die Entscheidungen zu treffen haben. Die Entscheidungen erfolgen in den Konzernzentralen und Aufsichtsräten. Das ist nun einmal die Realität eines freien Marktes, der wir uns nicht entgegenstellen können. Eine weitere Zusatzfrage der Kollegin Waltraud Wolff. Herr Staatssekretär, ich komme genau wie der Kol lege Bergner aus Sachsen-Anhalt. Ich kann mich noch sehr gut an die Gespräche vom Januar 2002 erinnern – ich war nämlich dabei –, die in Halle stattgefunden haben. Ich möchte im Nachgang zu dieser Veranstaltung von Ihnen gerne wissen, ob der Bundeskanzler irgendwelche Zusagen gemacht hat oder – so ist mir das jedenfalls erinnerlich – ob er dort nicht eher die Ergebnisse der Verhandlungen mit der Konzernspitze verdeutlicht hat. Wie bitte schön soll eine Bundesregierung auf die Entscheidungen eines Konzerns hinsichtlich Betriebserhaltungen oder Betriebsschließungen in Europa Einfluss nehmen? D Frau Abgeordnete, schönen Dank für Ihre Frage. Wenn ich die Fragestellung des Kollegen Dr. Bergner richtig verstehe, dann hat er nicht umsonst nicht nur den Chef des Bombardier-Konzerns, Herrn Beaudoin, sondern auch Herrn Mehdorn und den Kanzler genannt; denn die Deutsche Bahn AG zählt genauso zu den Bestellern wie viele andere Unternehmen beispielsweise aus dem Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs, auf die ein Bundeskanzler gar keinen Zugriff hat. Ich vermute sehr stark, dass es zwischen den Partnern ein entsprechendes Gespräch gegeben hat und dass der Kanzler am Ende den Tenor dieses Gesprächs zusammengefasst hat. Ich sage noch einmal: Ich kann Ihre Frage nur bedingt beantworten; denn ich kenne das besagte Videoband nicht. Ich halte es immer für sehr problematisch, in einer politischen Debatte auf Dinge hinzuweisen, die derjenige, der Fragen zu beantworten hat – das gilt jedenfalls für mich –, nicht kennen kann. (Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Herr Schwanitz ist Zeuge! Dem können Sie doch glauben!)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510121000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510121100
Ulrich Petzold (CDU):
Rede ID: ID1510121200
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510121300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510121400
Waltraud Wolff (SPD):
Rede ID: ID1510121500
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510121600

– Herr Schwanitz mag ja dabei gewesen sein. Ob er das
Video kennt, ist eine ganz andere Frage.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510121700

Ich rufe die Frage 13 des Abgeordneten Ulrich

Petzold auf:

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(C (D Hält die Bundesregierung die vom sachsen-anhaltischen IG-Metall-Chef, Hartmut Meine, in der „Mitteldeutschen Zeitung“ vom 22. März 2004 erklärte Absicht für aussichtsreich und unterstützungswürdig, durch eigene – von externen Sachverständigen und Unternehmensberatern – erarbeitete Konzepte zur Sicherung des Standortes den Schienenbaustandort Ammendorf zu erhalten, wodurch der Bombardier-Konzern bewegt werden soll, Kapazitätsund Auftragsumschichtungen unter den Bombardier-Standorten zugunsten von Ammendorf vorzunehmen? D Wenn die IG Metall Konzepte von unabhängigen Un ernehmensberatern erarbeiten lässt und diese der Lanesregierung von Sachsen-Anhalt und der Bundesregieung mit der Bitte um Unterstützung zugänglich macht, ird die Bundesregierung gemeinsam mit der Landesegierung selbige prüfen. Die Bundesregierung hat beeits mehrfach erklärt, dass sie weiter bereit ist, gemeinam mit der Landesregierung von Sachsen-Anhalt an der rarbeitung eines Regionalkonzeptes zur Schaffung von rsatzarbeitsplätzen mitzuwirken. Hierbei werden auch öglichkeiten ausgelotet, die bewährten Instrumente er Wirtschaftsförderung, die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, die nvestitionszulage etc., für die Schaffung von Ersatzrbeitsplätzen in der Region zu nutzen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatssekretär Staffelt, in den nächsten Tagen ird es Gespräche zwischen dem Minister für Verkehr es Landes Sachsen-Anhalt und der syrischen Staatsegierung betreffend die Erneuerung des syrischen isenbahnparks geben. Ist die Bundesregierung bereit, ich in diese Gespräche einbinden zu lassen? D Wenn die syrische Regierung und die Landesregie ung von Sachsen-Anhalt einen entsprechenden Wunsch n die Bundesregierung richten und mitteilen, worum es n der Substanz geht, dann werden wir dies prüfen; das st doch klar. Wir haben häufiger an solchen Akquisiionsgesprächen – darum geht es hier ja offensichtlich – eilgenommen. Wir müssen uns das aber zuerst genauer nsehen. Schließlich ist es offensichtlich die Landesegierung von Sachsen-Anhalt gewesen, die in der auptsache aktiv geworden ist. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Sind Sie auch bereit, Hermes-Kredite zu gewähren? Dr Ich darf Ihnen versichern, dass die Bundesregierung grundsätzlich bereit ist, nach sorgfältiger Prüfung überall dort, wo es möglich ist, mit Hermes-Bürgschaften Unterstützung zu gewähren. Das weiß Ihre Landesregierung übrigens aufgrund vieler ähnlicher Beispielsfälle. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Bergner. Herr Staatssekretär, Ihr Minister hat – jedenfalls wird er so in der Presse zitiert – die Möglichkeit von Ersatzarbeitsplätzen angedeutet. Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Forderung der Führung des Konzerns Bombardier, dass an diesem Standort, egal wer die Rechtsnachfolge antritt, keine Schienenfahrzeuge mehr hergestellt werden? Man hat mitgeteilt, dass das vorhandene Know-how über Schienenfahrzeugbau auch bei einer neuen Rechtsform nicht eingesetzt werden kann. D Wenn sich die Firma Bombardier so geäußert hat, dann ist das ihre Auffassung. Wir werden zu prüfen haben, wie es an diesem Standort weitergeht. Dabei kann man den aufgezeigten Weg zwar gehen; man muss es aber nicht. Wenn es denn soweit kommen sollte – Ihre Frage zielte in eine andere Richtung –, werden wir natürlich alles tun, damit Arbeitsplätze, Know-how und Standorte erhalten werden können. – Ich hoffe, Sie haben diese Aussage auf Video aufgenommen. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das wird hier allgemein aufgezeichnet!)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510121800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510121900
Ulrich Petzold (CDU):
Rede ID: ID1510122000
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510122100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1510122200
Ulrich Petzold (CDU):
Rede ID: ID1510122300

(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)





(A) )


(B) )

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510122400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510122500
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510122600
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510122700


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510122800

Herr Staffelt, ich würde mir sorgfältig überlegen, ob

ich die Kollegen mit der Möglichkeit von Videoauf-
zeichnungen zusätzlich provoziere. Aber gut, auch das
haben wir jetzt im Protokoll.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Videoüberwachung im Plenarsaal! Genau!)


Nun rufe ich die Frage 14 des Kollegen Petzold auf:
Wie beurteilt die Bundesregierung im Falle einer Schlie-

ßung des Bombardier-Standortes Ammendorf die Möglichkeit
einer Rückforderung staatlicher Fördermittel durch Land und
Bund?

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Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510122900


Die staatlichen Fördermittel werden vom Land Sach-
sen-Anhalt ausgereicht. Deshalb hat auch das Land eine
mögliche Rückforderung zu prüfen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510123000

Eine Zusatzfrage des Kollegen Bergner.

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1510123100

Herr Staatssekretär, nach dem Kanzlerbesuch haben

die Landesregierung und die Stadt Halle im Vertrauen

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(C (D uf die vom Kanzler persönlich gegebene Prognose für as Werk ihren Beitrag zu dem getroffenen Arrangement adurch geleistet, dass sie nicht betriebsnotwendige Flähen gekauft haben. Dies geschah eindeutig in der Erartung, dass das Wort des Kanzlers gilt, dass also der ortbestand dieses Unternehmens ermöglicht wird. Seen Sie den Bund in der Pflicht, gegenüber der Stadt alle und dem Land Sachsen-Anhalt zu haften? Schließich haben beide im Vertrauen auf die Aussage des Buneskanzlers gehandelt. D Herr Kollege, die Lage stellt sich folgendermaßen ar: Jede Gebietskörperschaft ist für ihr Handeln selbst erantwortlich. Auch wenn es davon abweichende Ausagen von Firmen (Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Das war eine Aussage des Bundeskanzlers!)

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510123200

der von anderen gibt, muss jede einzelne Gebietskör-
erschaft eigenständig Entscheidungen treffen. Ich kann
n dieser Stelle nur sagen: Dies ist sicherlich ein Schritt
er Gewerbeentwicklung in diesem Bereich. Im Übrigen
st in keiner Weise gesagt, dass diese Flächen nicht für
ndere wichtige Gewerbeansiedlungen genutzt werden
önnen.


(Widerspruch des Abg. Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU])


Ja, natürlich.
Ich kann Ihnen an dieser Stelle sagen: Ich halte wenig

on der von Ihnen hier angesprochenen rechtlichen
öglichkeit, dass etwa der Bund vor dem Hintergrund
es Handelns der Stadt Halle und anderer in irgendeiner
eise Regressforderungen nachzukommen hätte.


(Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Vielleicht fragen Sie einfach nach der Verantwortung der Landesregierung Sachsen-Anhalt! – Gegenruf des Abg. Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Ach, Frau Kollegin!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510123300

Verehrte Frau Kollegin, das müsste dann in einem an-

eren Plenarsaal stattfinden.

(Dr. Uwe Küster [SPD]: Aber das war eine wertvolle Anregung!)

Das war eine unter jedem Gesichtspunkt interessante
nregung, der hier allerdings nicht nachgekommen wer-
en kann.
Die Fragen 15 und 16 des Kollegen Hinsken werden

chriftlich beantwortet.
Wir kommen zur Frage 17 der Kollegin Hannelore
oedel:

Wie wirkt sich die mit dem Job-AQTIV-Gesetz einge-
führte Frauenförderung aus und welche Maßnahmen zur För-
derung von Frauen werden hier ergriffen?






(A) )



(B) )


Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510123400

Bereits vor dem In-Kraft-Treten des Job-AQTIV-Ge-

setzes enthielt das SGB III wie auch sein Vorläufer, das
AFG, eine Frauenförderquote. Durch das Job-AQTIV-
Gesetz wurde lediglich die Formel zur Berechnung der
Quote geändert. Nach der bis dahin geltenden Formel
war nur auf den Anteil der arbeitslosen Frauen an allen
Arbeitslosen abzustellen. Weil bei dieser Formel zufäl-
lige lokale Ereignisse zu Schwankungen führen konnten,
war es auch mit Blick auf die europäische Beschäfti-
gungspolitik geboten, eine Formel zu finden, die weni-
ger zufallsabhängig ist und die die Betroffenheit von
Frauen durch Arbeitslosigkeit berücksichtigt. Deshalb
wurde eine neue Formel entwickelt, die nicht nur das
Verhältnis der Zahl arbeitsloser Männer zu der Zahl ar-
beitsloser Frauen, sondern auch die Arbeitslosenquote
von Frauen berücksichtigt.

Da die Zahl der erwerbstätigen Frauen in den letzten
Jahren kontinuierlich gestiegen ist sowie die Arbeitslo-
senquote der Frauen zunächst gesunken und dann nicht
in dem Umfang wie die der Männer wieder gestiegen ist,
sank konsequenterweise auch das nach der neuen Formel
erforderliche Mindestförderniveau. Da es sich aber nur
um eine Mindestquote handelt, haben die Agenturen für
Arbeit vor Ort Frauenförderung in Westdeutschland
deutlich über der Zielquote, in Ostdeutschland allerdings
leicht darunter realisiert.

Welche Maßnahmen zur Förderung von Frauen er-
griffen werden, entscheidet die einzelne Agentur für Ar-
beit vor Ort nach pflichtgemäßem Ermessen. Am häu-
figsten werden Frauen durch Maßnahmen der
beruflichen Weiterbildung gefördert. Hier lag die reali-
sierte Quote im Jahr 2002 bei 51,6 Prozent. Dabei stellen
Frauen vor allem bei langfristigen Maßnahmen, also sol-
chen, die über 25 Monate dauern, sowie bei Maßnahmen
mit staatlicher Prüfung mehr als ein Viertel aller Teilneh-
mer.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510123500

Zusatzfrage, Frau Kollegin Roedel.


Hannelore Roedel (CSU):
Rede ID: ID1510123600

Herr Staatssekretär, Ihnen sind die Feststellungen des

Institutes der Bundesagentur sicherlich bekannt. Eine
Ursache für die Veränderung der Quote ist die Neuauf-
nahme von Frauen, die in geringfügigen Beschäftigungs-
verhältnissen sind. Halten Sie es nicht für erforderlich,
aufgrund dieser Verzerrung die Statistik erneut zu verän-
dern und zu einer anderen Form der Berechnung zu
kommen?

D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510123700


Die Fachleute in unserem Haus sagen, dass dies je-
denfalls derzeit nicht so gesehen wird.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510123800

Zweite Zusatzfrage.

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(C (D Der Einsatz der Mittel für Qualifizierung geht bei der undesagentur für Arbeit immer mehr in Richtung Exisenzgründerförderung. Unter den Existenzgründern beinden sich leider sehr wenig Frauen. Es gibt Meldunen, nach denen andere Fördermaßnahmen geringer erden und damit zu befürchten ist, dass die Frauenförerung leidet. Sehen Sie irgendeine Möglichkeit, dem ntgegenzusteuern? Dr Im Moment sehen wir keine Möglichkeit gegenzu teuern. Wir haben das Thema aber im Auge und sind ns dieser Tatsache und dieser Entwicklung sehr wohl ewusst. Mit der Agentur wird im Einzelnen darüber zu eden sein, in welcher Form gegebenenfalls Abhilfe gechaffen werden kann. Ich rufe die Frage 18 der Kollegin Roedel auf: Wie erfolgte die Berechnung der Zielquote für den Zugang von Frauen zur aktiven Arbeitsförderung vor Einführung des Job-AQTIV-Gesetzes 2002 und wie hat sich die Berechnungsgrundlage und damit auch die errechnete Zielquote nach Einführung des Gesetzes verändert? D Ich habe die Fragen 17 und 18 zusammen beantwor et, Herr Präsident. Das war aber nicht so angekündigt. Dann kann Frau oedel jedenfalls noch zwei weitere Zusatzfragen stellen. Frau Roedel, wollen Sie noch weitere Zusatzfragen tellen? (Hannelore Roedel [CDU/CSU]: Ja, natürlich!)

Hannelore Roedel (CSU):
Rede ID: ID1510123900
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510124000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510124100
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510124200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510124300
Bitte schön. – Da können Sie übrigens sehen, wie gut
s ist, wenn die Präsidenten aufpassen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das Niveau der Präsidenten hat sich in der letzten halben Stunde wesentlich gesteigert!)



Hannelore Roedel (CSU):
Rede ID: ID1510124400

Sehr gut.
Nachdem sich gezeigt hat, dass die eingeführte Quote
ohl nicht so praktikabel ist, müsste Ihr Haus schon kon-
ret überlegen, denke ich, wie man vorgehen könnte, um
as Ziel, in dem wir uns – wie ich Ihren Worten entnom-
en habe – erfreulicherweise einig sind, nämlich Frauen
ntsprechend ihrem Anteil an der Arbeitslosigkeit zu för-
ern, zu erreichen. Gibt es schon solche Überlegungen?
Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510124500

Ja, es gibt Überlegungen. Bisher liegen aber noch

eine Ergebnisse vor, weil darüber nicht nur bei uns im






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

Hause, sondern insbesondere auch bei der Agentur zu re-
flektieren ist und die Ergebnisse dann letztlich gegebe-
nenfalls umzusetzen sind. Vor diesem Hintergrund soll-
ten wir den Dialog über diesen Sachverhalt fortführen,
wenn entsprechende Ergebnisse zutage gefördert sind.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510124600

Weitere Zusatzfragen gibt es zu dieser Frage nicht.

Die Fragen 19 und 20 der Kollegin Bellmann werden
schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 21 der Kollegin Rita Pawelski auf:
Warum werden zukünftig Bildungsmaßnahmen durch die

Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit zentral
ausgeschrieben und nach welchen Kriterien werden die ausge-
schriebenen Lose zugeschnitten?

D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510124700


Die Bundesagentur für Arbeit hat im Rahmen des Re-
formkonzeptes auch den Einkauf von Arbeitsmarkt-
dienstleistungen optimiert. Ziel der Neuordnung des
Einkaufsprozesses ist neben der einheitlichen Rechtsan-
wendung und der Gewährleistung eines überall gleich
hohen Qualitätsstandards insbesondere die Nutzung von
Kostenvorteilen durch die Bündelung der Vergabemaß-
nahmen über landesweite Ausschreibungen. Die bishe-
rige Einkaufsorganisation und Beschaffungsabwicklung
hat in den Agenturen für Arbeit vor Ort zu viele Kapa-
zitäten gebunden. Die Ausschreibung auf Ebene der
Regionaldirektionen entlastet die Agenturen von auf-
wendigen und komplizierten Vergabeverfahren, Kosten-
verhandlungen und Vertragsabschlüssen.

Das verbesserte Ausschreibungs- und Vergabeverfah-
ren der Bundesagentur für Arbeit wurde erstmals im Ok-
tober 2003 für die Maßnahmen nach § 37 a SGB III und
§ 48 SGB III eingesetzt. Dieses Ausschreibungsverfah-
ren ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Die Bundesagen-
tur hat eine Auswertung des Verfahrens vorgenommen.

Die am häufigsten geäußerte Kritik richtete sich ge-
gen den Zuschnitt und die Größe der Lose. Auch wenn
die Festlegung der bisherigen Lose unter Beachtung
fachlich-inhaltlicher Aspekte erfolgte, so hat die Bun-
desagentur für Arbeit aus den gewonnenen Erfahrungen
dennoch Konsequenzen gezogen und wird die Mög-
lichkeiten für lokale Anbieter bei den anstehenden
Ausschreibungen der berufsvorbereitenden Bildungs-
maßnahmen verbessern. So können diese Anbieter ihre
regionale Kompetenz und Vernetzung auch weiterhin
einbringen. Die Entscheidung über die Losgröße liegt
bei den Agenturen für Arbeit vor Ort. Der Loszuschnitt
erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der erforderli-
chen ortsnahen und individualisierten Betreuung von Ju-
gendlichen und wird sich auf Agenturebene bewegen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510124800

Zusatzfrage.
Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510124900

Ich sehe gerade, dass ich die Frage 22 gleich mitbe-

antworten sollte, Herr Präsident.

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(C (D Das sollen Sie nicht. Sie müssten die Fragestellerin m ihr Einverständnis bitten. Dr Auf meinem Zettel steht, dass ich die Fragen gemein am beantworten soll. (Rita Pawelski [CDU/CSU]: Ich weiß nicht, wer Ihnen das aufgeschrieben hat! Ich war es jedenfalls nicht!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510125000
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510125100

Ich kann sie auch getrennt beantworten. Das ist kein
hema.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510125200

Das ist der Eifer der Parlamentssekretariate. Das

ommt mir vertraut vor.

Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510125300

Herr Staatssekretär, welche realen Möglichkeiten ha-

en vor diesem Hintergrund kleine Bildungsträger, den
uschlag für Bildungsmaßnahmen zu bekommen? Sie
agten bisher nur: Es wird so sein.
Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510125400

Aus den Erfahrungen mit dem bisherigen Verfahren

ind – das sagte ich bereits – Konsequenzen gezogen
orden. Die Agenturen im regionalen Bereich sind ge-
alten, entsprechend vorzugehen. Ich glaube, dass man
ie Anbieter solcher Leistungen in den Agenturen gut
ennt. Vor diesem Hintergrund kann man die Ausschrei-
ungen in der Form veröffentlichen, dass kleinere und
ittlere Anbieter eine Chance haben, sofern sie – das ist
elbstverständlich – die entsprechenden Voraussetzun-
en erfüllen.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510125500

Zweite Zusatzfrage.

Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510125600

Herr Staatssekretär, können Sie konkret sagen, ab
ann die neue Ausschreibungsmöglichkeit gelten wird?
Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510125700

Nach meinem Verständnis gab es im Oktober 2003

ie erste Veränderung.

(Rita Pawelski [CDU/CSU]: Negativ!)


nzwischen wurden daraus Konsequenzen gezogen.
ach meinem Verständnis gilt die neue Ausschreibungs-
öglichkeit für den genannten Bereich ab sofort.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510125800

Zusatzfrage, Herr Kollege Grindel.

Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1510125900

Herr Staatssekretär, wie bewerten Sie es, dass Aus-

chreibungen von überregionalen Bildungsträgern






(A) )



(B) )


Reinhard Grindel

gewonnen wurden, obwohl sie zum Zeitpunkt des Zu-
schlags in den entsprechenden Regionen weder über
Räumlichkeiten noch Personal, geschweige denn über
eine Kenntnis der regionalen oder örtlichen Wirtschafts-
situation oder über Kontakte zu örtlichen Unternehmen
verfügten? Halten Sie das für eine qualitative Verbesse-
rung? Müsste einer Sicherung der Qualität gegenüber
einer reinen finanziellen Bewertung der Ausschrei-
bungsverfahren nicht größere Bedeutung beigemessen
werden?

D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510126000


Ich wiederhole an dieser Stelle: Die Verantwortung
hierfür trägt natürlich die Bundesagentur mit ihren ent-
sprechenden Gesellschaften. Aber ich füge hinzu, dass
uns gerade in diesem Bereich schon vor Monaten eine
ganze Reihe von Einwendungen erreicht haben, deren
Ursachen wir im Gespräch mit der Bundesagentur ab-
zustellen versucht haben. Die Bundesagentur selbst hat
– so sehe ich es – entsprechende Schritte unternommen.
Ich muss allerdings darauf verweisen, dass die Bundes-
agentur von uns gemeinsam, auch von Ihnen, unter er-
heblichen finanziellen Druck gestellt wird, weil sie mit
den Budgets auskommen soll, die zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund ist auch das Thema der Wirt-
schaftlichkeit solcher Maßnahmen ein wichtiges.

Ich bin allerdings, sollte es solche Fälle gegeben ha-
ben, Ihrer Auffassung, dass das abzustellen wäre. Denn
wir können kein Interesse daran haben, dass bei einem
solchen Verfahren kleine und mittlere Bildungsträger,
die, wie wir wissen, ebenfalls gute Arbeit leisten kön-
nen, gänzlich platt gemacht werden. Deshalb nehmen
wir in diese Richtung Einfluss.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510126100

Herr Kollege Rose.

Dr. Klaus Rose (CSU):
Rede ID: ID1510126200

Herr Staatssekretär, Sie stellen das jetzt positiv dar.

Ich bin natürlich nicht undankbar, dass die Einsicht so
schnell, von Oktober 2003 bis jetzt, erfolgt ist. Trotzdem
haben die Bildungsträger – ich weiß es zum Beispiel
vom Kolpingwerk – in den letzten Monaten einen gewal-
tigen Einbruch erlitten. Bei den berufsfördernden Maß-
nahmen ist ein Schaden sowohl für die Anbieter als auch
für so manche Jugendliche, die nicht mehr durch die ge-
wohnten und erfolgreichen Anbieter betreut werden
konnten, entstanden. Können Sie sagen, wie groß der
Schaden inzwischen ist, ob man diesen heilen kann – Sie
haben ja gesagt, dass Sie das zurückführen wollen – und
wer möglicherweise regresspflichtig ist?

D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510126300


Schäden dieser Art können wir nicht beziffern. Ich
will Ihnen aber, weil Sie das so provokativ in den Raum
stellen, eines sagen: Wir alle wissen, dass es in diesem
Sektor Große und Kleine gibt und dass ein erheblicher
Wettbewerb herrscht; es geht natürlich ums Geld. Wir
wollten Schluss machen mit dem bestehenden Automa-

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(C (D ismus und mit einer – so will ich es einmal sagen – Vereilungsmentalität, die letztendlich keine Rücksicht auf udgets und insbesondere auf Leistungsangebote geommen hat. Beides gehört für mich zusammen. Alle, uch die von Ihnen genannten Bildungseinrichtungen, üssen sich einem vernünftigen Wettbewerb stellen. nsere Aufgabe ist, Wettbewerbschancen für alle zu chaffen. Das ist, glaube ich, auch das, was von Ihnen mpliziert wird. Wir können keine Garantien für einen ildungsträger dieser oder jener Art geben; ich würde uch davor warnen, solche Garantien zu geben. Wir wolen, dass ein Wettbewerb stattfindet, dass aber die Voaussetzungen für diesen Wettbewerb so sind, dass sich lle daran beteiligen können und ihre Leistungsfähigkeit nter Beweis stellen können. Entscheidend ist das Ziel, as mit diesen Maßnahmen erreicht werden soll, nämich die Qualifizierung von Menschen, die wieder in den rbeitsmarkt integriert werden sollen. Herr Kollege Fuchtel. Herr Staatssekretär, wie stellt man eigentlich sicher, ass die in den Ausschreibungen vorgesehenen Materiaien in der Praxis auch wirklich genutzt werden? Ist Ihen bekannt, dass in der Branche jetzt mehr und mehr ie Frage gestellt wird, warum in den Ausschreibungen on Pentium 4 die Rede ist, Pentium 4 aber nicht verendet wird, sondern ein Vorgängerprozessor? Das Gleiche gilt für den Einsatz von Personal: Für ine bestimmte Zahl von zu Fördernden soll eine betimmte Menge von qualifizierten Mitarbeitern eingeetzt werden. Wie wird das geprüft und was geschähe, enn Sie in größerem Rahmen feststellen würden, dass war Ausschreibungen gewonnen werden, aber die Voraben nicht umgesetzt werden? Dr Ich möchte an dieser Stelle sehr ausdrücklich beto en, dass es sich bei der Bundesagentur für Arbeit um ine eigenständige Gesellschaft mit einem Vorstand und it einem Aufsichtsrat handelt. Wir haben das gemeinam so gewollt. Ich denke, dass das vernünftig ist. Wir werden das uns Mögliche tun, die Informationen ber solche Implikationen, die wir erhalten, weiterzuleien. Ich will allerdings hinzufügen, dass es sich um eine lassische Aufgabe der Abgeordneten handelt, sich diekt an den Vorstand der Bundesagentur zu wenden – ich abe ein entsprechendes Angebot gemacht –, damit Entcheidungen bezüglich der Technik korrigiert werden önnen. Zumindest sollte es Erklärungen geben, warum ine bestimmte Technik eingesetzt wird. Offen gestanden kann ich die konkrete Frage, warum s eine Ausschreibung mit Pentium 4 gegeben hat, nicht eantworten. Wenn ich Sie recht verstanden habe, dann ollen Sie mit Ihrer Frage andeuten, dass mit dieser Entcheidung ein gewisser Teil der Anbieter bewusst auseschlossen wird. Das kann ich mir aber, ehrlich gesagt, icht vorstellen. Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt Wir werden dieser Sache – wie immer, wenn solche Fragen auftauchen – gerne nachgehen. Aber ich will noch einmal betonen: Auch Sie können aktiv werden und sich direkt an die Bundesagentur wenden. Nun rufe ich die Frage 22 der Kollegin Rita Pawelski auf: Welche Auswirkungen hat das oben genannte Verfahren der Ausschreibung und Vergabe auf die Beschäftigtensituation bei Bildungsträgern bzw. ist mit einer Abnahme des Stammpersonals zugunsten einer vermehrten, kostengünstigen und abgabefreien Honorartätigkeit zu rechnen? D Darüber, ob das neue Verfahren der Ausschreibung und Vergabe Auswirkungen auf die Beschäftigtensituation bei Bildungsträgern hat, liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. Die Bundesagentur für Arbeit hat in den Ausschreibungen festgelegt, dass bei der Durchführung der Maßnahmen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fest angestellten und freiberuflich tätigen Lehrkräften vorliegen soll. Nach Auffassung der Bundesagentur bietet ein Träger, der keine hauptberuflichen Mitarbeiter in seinen Maßnahmen einsetzt, in der Regel keine Gewähr für eine erfolgreiche Durchführung der Maßnahme. Zusatzfrage. Her Sind die Vergaberichtlinien bekannt bzw. wurden sie den Bildungsträgern schon zur Kenntnis gegeben? D Ich muss Ihnen offen gestehen, dass ich überfragt bin, ob das schon geschehen ist. Ich werde mich aber erkundigen und Ihnen die entsprechende Information diese Woche gerne nachreichen. Gerne. Weitere Zusatzfragen gibt es nicht. Ich rufe die Frage 23 des Kollegen Hans-Joachim Fuchtel auf: Warum hat die Bundesregierung vor dem Hintergrund der geplanten Verbesserung der Kundenorientierung der Arbeitsagenturen nicht eine eventuelle Samstagsöffnung der Arbeitsagenturen erwogen und welche Haltung nimmt sie gegenüber einer Ausweitung der Öffnungszeiten der Arbeitsagenturen auf den Samstag ein? D Über die Organisation der Bundesagentur für Arbeit einschließlich der Regelung der Öffnungszeiten e d m d A n t a s z d Ö p d s f Ö r d v d B s b s t g n L d A t s B M r w k d e t (C (D ntscheidet die Bundesagentur für Arbeit eigenstänig. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, haben Sie nicht gesehen, dass in einer Frage eine Aussage über die Haltung der Bunesregierung erbeten wurde? Heutzutage werden die rbeitslosen als Kunden bezeichnet. Halten Sie es daher icht für richtig, dass angesichts der Größe des „Beriebs“ – die Bundesagentur für Arbeit hat 90 000 Mitrbeiter – versucht werden sollte, diesen Kunden auch amstagmorgens eine Möglichkeit zu geben, die für sie uständigen Arbeitsagenturen aufzusuchen? D Ich kann Ihnen sagen, dass die Bundesregierung einer ffnung der Dienststellen an Samstagen grundsätzlich ositiv gegenübersteht. Ich will an dieser Stelle allerings betonen, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt ein muss. Das heißt, es muss eine entsprechende Nachrage geben. Nur dann kann man eine Ausweitung der ffnungszeiten rechtfertigen. Auch Sie wissen, dass Beatungsgespräche teilweise schon an Samstagen stattfinen. Allerdings sind die Agenturen für den Publikumserkehr nicht geöffnet. Wie gesagt: Wir bejahen grundsätzlich eine Öffnung er Arbeitsagenturen an Samstagen. Eine weitere Zusatzfrage. Herr S Ist diese Aussage icht etwas zu schwach? Können Sie sich nicht in die age Hunderttausender von Menschen hineinversetzen, ie ihrem Arbeitgeber, mit dem sie in der Endphase ihres rbeitsverhältnisses vielleicht nicht mehr sehr konstrukiv zusammenarbeiten, sagen müssen, dass sie an betimmten Tagen nachmittags fehlen werden, weil sie die undesagentur aufsuchen müssen, und sollte man diesen enschen angesichts dessen, dass Sie als Bundesregie ung bzw. Gesetzgeber ansonsten nicht zimperlich sind, enn es darum geht, auf die Bundesagentur einzuwiren, nicht einen besseren Service anbieten? D Ich möchte auf Folgendes hinweisen: Bereits heute ist in Termin am Samstag möglich, wenn man sich zuvor elefonisch mit der Bundesagentur oder einer ihrer Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt Dependancen in Verbindung setzt und für Samstag ein entsprechendes Beratungsgespräch vereinbart. Ich kann hier nicht mehr tun, als zu sagen: Ja, grundsätzlich stehen wir solchen Öffnungszeiten positiv gegenüber. Die Entscheidung liegt nicht bei der Bundesregierung, sondern bei der Bundesagentur. Ich füge hinzu – auch das sollte Ihnen eingängig sein –: Wir unterstützen dies insbesondere dann, wenn es eine entsprechende Nachfrage gibt. Diese ist, wie wir beispielsweise aus vielen kommunalen Projekten, aber auch aus den Erfahrungen mit dem Stelleninformationsservice und den Jobpoint-Einrichtungen wissen, nicht immer so heftig, dass eine solche Öffnung gerechtfertigt wäre. Eine entsprechende Nachfrage sollten Sie als Voraussetzung für eine Öffnung am Samstag einräumen. Ansonsten kann ich Ihnen nur noch einmal sagen: Ja, vom Grunde her unterstützen wir das ausdrücklich. – Das war doch jetzt kräftig genug gesprochen, oder? (Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Angst vor den Gewerkschaften haben Sie!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510126400
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1510126500
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510126600




(A) )


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Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510126700
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510126800
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510126900
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510127000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510127100
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510127200
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1510127300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510127400
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510127500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510127600
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1510127700
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510127800
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510127900
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1510128000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510128100
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510128200




(A) )


(B) )


– Nein.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510128300

Ich rufe die Frage 24 des Kollegen Girisch auf:

Teilt die Bundesregierung die von Ministerialrat
Dr. F. W. H. vom Bundesministerium für Wirtschaft und Ar-
beit bei einer Informationsveranstaltung zu den Innovations-
regionen am 16. März 2004 im Weidener Postkeller getrof-
fene Einschätzung, dass es sich bei der Oberpfalz um den
„Ostarsch der Republik“ handelt – vergleiche Berichterstat-
tung der Zeitung „Der neue Tag“ am 18. März 2004 –, und ist
sie der Meinung, dass derartige Äußerungen eines Vertreters
eines Bundesministeriums dazu geeignet sind, in der so be-
zeichneten Region ein positives Klima für Investitionen zu
schaffen?

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Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510128400


Die Bundesregierung teilt die genannte Einschätzung
über die Oberpfalz selbstverständlich nicht und ist auch
nicht der Auffassung, dass das Investitionsklima da-
durch positiv beeinflusst werden könne. Die Aussage
wurde dem betroffenen Beamten von der örtlichen
Presse zugeschrieben. Er hat in einer dienstlichen Erklä-
rung klargestellt, dass er auf der genannten Veranstal-
tung keine solche Einschätzung abgegeben habe


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wie war die denn?)


und dass es sich bei der Oberpfalz mit Sicherheit um
keine Örtlichkeit handelt, die mit irgendwelchen Körper-
teilen des Menschen vergleichbar sei.


(Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Wie hieß denn die Frage?)


– Sie müssen selber nachsehen, wie die Frage hieß. Ich
will dem Präsidenten dieses Zitat nicht zumuten.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Der ist nicht so zartbesaitet!)


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(C (D Der ist relativ belastbar; aber es könnte ja sein, dass er Kollege Girisch noch Zusatzfragen hat. Herr Staatssekretär, kann ich Ihre Antwort an die ört iche Presse, die auf dieser Veranstaltung anwesend war, eitergeben? Ich würde es für richtig halten, dass sich der betref ende Ministerialrat aus Ihrem Hause für diesen Ausruck zumindest entschuldigt. Ansonsten würde ich daum bitten, dass Sie eine Aufstellung machen lassen, was iese Anfrage Ihr Haus gekostet hat. Dann kann er dieen Betrag an das eigene Haus überweisen. Dr Herr Abgeordneter, ich möchte noch einmal darauf inweisen, dass der Beamte aus unserem Hause eine ienstliche Erklärung abgegeben hat, wonach er diesen usdruck nicht gebraucht hat und er ihm offenbar von er Presse untergeschoben wurde. Ich kann vor diesem Hintergrund nichts anderes un erstellen. Natürlich dürfen Sie sich wie jeder Abgeordete dieses Hauses mit dieser Antwort in der örtlichen resse tummeln und diese dort zur Kenntnis geben. Für ns ist der Sachverhalt, sofern Sie keine weiteren Anfraen dieser Art stellen, als erledigt zu betrachten. Dann wollen wir gleich einmal testen, ob es weitere nfragen gibt. – Herr Kollege Girisch. Sind Sie dann, wenn diejenigen, die dies gehört ha en, dazu stehen, bereit, dem Ministerialrat aus Ihrem ause entsprechende dienstliche Anweisungen zu geen? Dr Wenn diejenigen, die anwesend waren, dazu stehen, önnen Sie uns gerne noch einmal schreiben. Dann weren wir das auf dem entsprechenden Wege im Hause lären. Ansonsten möchte ich der Oberpfalz meine ausdrück iche Zuneigung aussprechen. Es ist eine der schönsten egenden in Deutschland. Ich hoffe, dass sich alle Bürerinnen und Bürger der Oberpfalz mit diesen versöhnichen Tönen zufrieden geben und keine schlechten Imlikationen zwischen dem Bundesministerium für irtschaft und Arbeit und der Oberpfalz hängen bleiben. Herr Kollege Rose. Herr Staatssekretär, ich habe Ihre freundlichen Worte ern zur Kenntnis genommen; sie gelten für alle Dr. Klaus Rose Regionen Deutschlands. Könnte es sein – Sie haben es gerade so dargestellt –, dass es eine akustische Schwierigkeit zwischen der Aussage des Ministerialbeamten und den aufnehmenden Presseleuten gegeben hat, bei der vielleicht sogar ein freudscher Versprecher vorgekommen ist? Diese etwas plastische oder drastische Ausdrucksweise traut man einem Abgeordneten des Deutschen Bundestages zu, der aus Weiden kommt und schon einmal Fraktionsvorsitzender dieser Partei war. Vielleicht kommt es daher, dass man dort so deutliche Redensarten geführt hat. D Er hätte das unter dem Schutz der Immunität sicherlich sagen dürfen. In seinem Fall hätte es die Beschwerde nicht gegeben. Eine Personenverwechslung liegt offensichtlich nicht vor; denn der Beamte hat nicht erklärt, er sei in der Oberpfalz nicht anwesend gewesen. Er hat lediglich gesagt, dass er diesen speziellen Ausdruck nicht genannt hat. Ich finde, dabei sollten wir es jetzt auch belassen. (Dr. Klaus Rose den es ihm zutrauen? – Nein. Gleichwohl muss ich den Kollegen Fuchtel aufrufen, der sich zu einer weiteren Zusatzfrage gemeldet hat. Herr Staatssekretär, würden Sie mir wenigstens zuge stehen, dass es, wenn ein Pressevertreter, ein Abgeordneter oder ein sonstiger Bürger die gleiche Formulierung gegenüber dem Beamten gebraucht hätte, weiter reichende Auswirkungen und Folgen gehabt hätte und nicht so einfach wie jetzt von der Bundesregierung weggewischt würde? D Ich darf wiederholen: Erstens. Er hat dienstlich erklärt, er habe das nicht gesagt. Damit sind Ihre Fragen im Grunde nicht relevant. Zweitens. Mehr Publizität kann eine Beamtenbeschimpfung durch einen Journalisten nicht erhalten, als Sie dieser Angelegenheit über eine mündliche Anfrage im Deutschen Bundestag haben zukommen lassen. Es ist schon ein deutliches Herausheben dieses Sachverhalts. Ich jedenfalls habe bei meinen reichlichen Besuchen in der Oberpfalz – Sie wissen, die Berliner sind früher häufig in die Oberpfalz gefahren, um sich dort am Wochenende zu verlustieren – erfahren, dass die Menschen dort ein ordentliches und kräftiges Deutsch sprechen. Ich würde fast sagen: Dat wäre denen jar nich uffjefallen. Ich halte mich aber sehr zurück, damit Sie nicht auch gegen mich in irgendeiner Weise vorgehen. (Heiterkeit bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510128500
Georg Girisch (CSU):
Rede ID: ID1510128600
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510128700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510128800
Georg Girisch (CSU):
Rede ID: ID1510128900
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510129000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510129100
Dr. Klaus Rose (CSU):
Rede ID: ID1510129200




(A) )


(B) )

Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510129300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510129400
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1510129500
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1510129600

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(C (D Nun wollen wir die Befragung zu diesem Punkt ab chließen, zumal die Fragen und Antworten zwei weentliche Klarstellungen ergeben haben: Erstens haben ich alle Beteiligten unmissverständlich von einer Äußeung distanziert, die niemand gemacht hat. Zweitens haben alle anwesenden Mitglieder des Bun estages mitbekommen, durch welche Art von Nachragen man die ausdrückliche Sympathieerklärung der undesregierung für einzelne Regionen in unserem underschönen Vaterland herbeiführen kann. Die Frage 25 des Kollegen Kretschmer wird schrift ich beantwortet. Damit ist der Parlamentarische Staatssekretär Staffelt n Frieden und mit Dank entlassen. Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminis eriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landirtschaft auf. Zur Beantwortung der Fragen steht der arlamentarische Staatssekretär Berninger zur Verfüung. Die Frage 26 des Kollegen Weiß wird schriftlich be ntwortet. Ich rufe die Frage 27 der Kollegin Patricia Lips auf: Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass die geltende EU-Zuckermarktverordnung unverändert fortgelten muss, bis konkrete Anpassungen aufgrund der welthandelsrechtlichen Rahmenbedingungen – WTO/Zucker-Panel – und der von der EU eingegangenen Präferenzabkommen notwendig sind? Ma Frau Kollegin Lips, ich beantworte die Frage wie olgt: Nach den Reformbeschlüssen der EU-Agrarpoliik, die im letzten Jahr in Luxemburg gefällt worden ind, steht nun die Reform weiterer grundlegender arktordnungen an, zunächst die die südlichen europäichen Staaten betreffenden Marktordnungen im Bereich liven, Tabak und Baumwolle, in der Folgezeit aber uch die Reform der Zuckermarktordnung. Erstens ist die Bundesregierung der Meinung, dass ie grundlegenden Reformen in der europäischen Agrarolitik nun auch auf andere Marktbereiche übertragen erden müssen, da das Grundprinzip – die Politik chreibt den Landwirten nicht mehr vor, was, sondern ur noch, wie sie zu produzieren haben – richtig ist. Zweitens. Es stehen im Rahmen der nächsten Welt andelsrunde eine Reihe von Konflikten auf der Tagesrdnung. Unser ausdrückliches Ziel ist es, mit den ansteenden WTO-Diskussionen zu globaler Gerechtigkeit eizutragen. Angesichts dessen, dass eine Marktabschotung im Bereich der Baumwolle 25 000 Bauern in den ereinigten Staaten nutzt, aber gleichsam 2,5 Millionen auern in der Westsahara die Existenz nimmt, gibt es uch im Bereich des Zuckers erhebliche Forderungen Parl. Staatssekretär Matthias Berninger der Staaten des Südens, dass die Europäische Union hier Abschottungen zurückfahren muss. Wir prüfen diese Forderungen, verweisen darauf, dass es schon erste Öffnungen der Zuckermärkte mit der Initiative „Everything but arms“ geben wird, sind aber der festen Überzeugung, dass der Zuckerbereich darüber hinaus zu Reformen bereit sein sollte. Denn zum einen geht es um die Sicherung der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Zum anderen wird von der europäischen Politik ausdrücklich und mit Recht ein Beitrag zu globaler Gerechtigkeit verlangt. Zum dritten besteht für die Bundesregierung, die auch weiterhin als Exportweltmeister geführt wird, ein grundsätzliches Interesse daran, dass es uns gelingt, hier zusätzliche Exportmärkte zu erschließen. Das können wir aber nicht, wenn wir die Mauern vor unserer eigenen Haustür immer höher bauen. Zusatzfrage, Frau Lips. Herr Staatssekretär, die Bundesregierung steht hier vor einem immensen Balanceakt. Ich muss aber konkret nachfragen: Ist die Bundesregierung der Ansicht, dass sich grundlegende Elemente der Zuckermarktordnung, die jetzt über einen sehr langen Zeitraum Bestand hatten, in dieser Form nicht bewährt haben, bzw. für welches der drei Modelle, die von der EU-Kommission konkret vorgeschlagen werden, optiert die Bundesregierung? Ma Die Bundesregierung hat zur Kenntnis genommen, dass die EU-Kommission ihrerseits nicht vor Mitte dieses Jahres eine Position über die verschiedenen Reformoptionen beziehen wird. Wir sind der Meinung, dass einige Elemente der Zuckermarktordnung durchaus ihren Bestand und ihre Berechtigung haben, weil sie innerhalb der Landwirtschaft zu einer gerechten Verteilung beispielsweise von auf den Zuckerbereich zukommenden Lasten beigetragen haben, andere Elemente aber durchaus problematisch sind. Ich nenne insbesondere die Abhängigkeit der Zuckermarktordnung von Exporterstattungen. Ich halte es unter dem Gesichtspunkt der globalen Gerechtigkeit nicht für vernünftig, dass wir mit den Geldern der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler oder alternativ mit dem Geld der Konsumentinnen und Konsumenten, die erhöhte Preise für zuckerhaltige Produkte zu zahlen haben, an anderen Stellen der Welt Märkte zerstören. Die eine Frage ist also, inwieweit wir innerhalb Europas Absatzmärkte für unsere Zuckerwirtschaft sichern. Die andere ebenso relevante Frage ist, inwieweit es uns gelingt, nicht mehr Steuergelder dafür einzusetzen, in anderen Teilen der Welt Märkte durcheinander zu bringen. Das beschreibt sehr gut den Balanceakt. Ich entnehme gerade auch den Anträgen der CDU/CSU-Fraktion, dass sie bereit ist – und zwar sowohl die Wirtschaftspolitikerinnen und Wirtschaftspolitiker als a B S m b n r L d s g Ü B L s A r E v j d m L d r t r v d k S o c w n d w w W e (C (D uch die Gesamtfraktion –, der Bundesregierung bei der ewältigung dieses Balanceakts zur Seite zu stehen. Weitere Zusatzfrage. Davon ausgehend, dass es gegebenenfalls zu einer enkung des Binnenmarktpreisniveaus kommt, lautet eine zweite Frage: Gibt es schon jetzt Forderungen zw. berechtigte Anliegen der Betroffenen bezüglich eier angemessenen Ausgleichszahlung oder Ähnlichem? Nun ist es so, dass innerhalb Europas neben Frank eich vor allen Dingen Deutschland den Hauptanteil der asten in diesem Bereich trägt. Wie bringt sich die Bunesregierung ein? Welches sind ihre konkreten Vorchläge bzw. wie steht sie zu diesem Anliegen der Ausleichszahlungen vor allen Dingen für einen bergangszeitraum, um den Betroffenen zu helfen? Ma Zunächst einmal muss man sagen, dass die Landwirt chaft insgesamt vor erheblichen Umbrüchen steht. uch das ist Ergebnis einer Reformpolitik, die davon abückt, den Landwirten über garantierte Mindestpreise ihr inkommen zwar zu sichern, ihnen aber andererseits orzuschreiben, wie sie zu produzieren haben. Die Frage etwaiger Ausgleichszahlungen kann zum etzigen Zeitpunkt schon deshalb nicht beantwortet weren, weil die Frage, wie stark in den Bereich der Zuckerarktordnung eingegriffen werden soll, sicher noch im aufe der Jahre 2004 und 2005 zu diskutieren sein ürfte. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass die Bundes egierung, auch unterstützt durch die Oppositionsfrakionen, auf Brüsseler Ebene etwa bei Reformen im Beeich der Marktordnungen für Olivenöl und Baumwolle, on denen wir nun wirklich gar nicht profitieren, darauf rängt, dass es nicht zu zu hohen Ausgleichszahlungen ommt, da das zu 25 Prozent die Steuerzahlerinnen und teuerzahler in Deutschland zu tragen hätten. Daraus folgt: Die Entscheidung, in welcher Höhe und b überhaupt Ausgleichszahlungen notwendig sind, mahen wir von dem konkreten Lösungspfad abhängig. Ich möchte darauf hinweisen, dass auch die Landirte, die im Bereich der Zuckerwirtschaft tätig sind, icht mittellos dastehen, sondern dass die Zuckerprouktion gerade an solchen Ackerstandorten betrieben ird, die erhebliche Produktionsvorteile haben, etwa eil die Böden dort besonders fruchtbar sind. Zu einer Zusatzfrage erteile ich dem Kollegen eisheit das Wort. Herr Staatssekretär, können Sie mir bestätigen, dass s, was die Zuckermarktordnung betrifft, nicht nur da Matthias Weisheit rauf ankommt, ob sich etwas bewährt hat oder nicht, sondern vielmehr auch darauf, was sich – sowohl im Rahmen der EU als auch bei den WTO-Verhandlungen – international durchsetzen lässt? Ma Das möchte ich Ihnen ausdrücklich bestätigen und für die Bundesregierung sagen, dass sich die Zuckermarktordnung aus unserer Sicht dort bewährt hat, wo sie zur Einkommenssicherheit der Landwirte beigetragen hat, dass sie aber bedenklich ist, wenn durch sie an anderen Stellen der Welt die Situation auf den Märkten verzerrt wird. Ich denke, dass es gerade gegenüber Ländern wie Brasilien, die ihrerseits versuchen, beim Agrarhandel einen fairen Anteil am Weltmarkt zu bekommen, und vor allem dort, wo man sich auch um die Rechte der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern kümmert, angemessen ist, den Weg der Kooperation zu suchen. Das macht die Bundesregierung, indem sie die EU-Kommission bei den Verhandlungen mit dem Mercosur ebenso wie bei den WTO-Verhandlungen unterstützt. Das heißt, wir lassen uns nicht nur etwas abringen, sondern wir sind aktiv. Wir vertreten die Meinung, dass Reformen notwendig sind, achten aber darauf, die Balance zwischen globaler Gerechtigkeit und Existenzsicherung der Landwirtschaft zu halten. Die Fragen 28 und 29 des Kollegen Peter Jahr werden schriftlich beantwortet. Ich rufe Frage 30 des Kollegen Roland Gewalt auf: Distanzieren sich Renate Künast, seit 12. Januar 2001 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, und Claudia Roth, seit 24. März 2003 Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, AA, inzwischen von ihrem in der Zeitung „Tageszeitung“ am 21. März 2001 veröffentlichten, heute noch im Internet unter www.freilassung.de eingestellten „Aufruf für die sofortige Freilassung und für die Abschaffung des § 129 a“ Strafgesetzbuch zugunsten inzwischen zu hohen Freiheitsstrafen verurteilter Terroristen – „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 19. März 2004 – und, wenn nein, warum nicht? Ma Herr Abgeordneter Gewalt, der Deutsche Bundestag hat bereits in seiner Sitzung am 5. April 2001 über den in Ihrer Frage angesprochenen Sachverhalt diskutiert, ausweislich des Protokolls auch entsprechend kontrovers. Schon damals ist hier deutlich gemacht worden, dass der von Ihnen angesprochene Aufruf von der Abgeordneten Claudia Roth und der damaligen Parteivorsitzenden Renate Künast unterzeichnet worden ist. § 129 a, der in diesem Aufruf insbesondere angesprochen wird, ist viele Jahre lang ein erheblicher Diskussionspunkt innenund rechtspolitischer Debatten gewesen. Die völlige Abschaffung dieses Paragraphen war b F d d s g e g d B g a A d F n a B L b g s b a d s g t r r R g d B R b s t e d e w g c F l s ü (C (D eispielsweise auch Gegenstand der Programmatik der DP, als sie sich beim Thema Rechtsliberalität besoners hervorgetan hat. Die innenpolitische Debatte über en § 129 a hat dazu geführt, dass er vom letzten Deutchen Bundestag novelliert worden ist. Ich denke, dass erade in der Novelle dieses Paragraphen auch die aktulle Position der Frau Bundesministerin Künast deutlich eworden ist. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Gewalt? – Bitte. Herr Staatssekretär, hat die Frau Bundesministerin enn zur Kenntnis genommen, dass das Landgericht erlin die Terroristen, die dort vor Gericht standen, ween zwei Schusswaffenattentaten und zwei Sprengstoffnschlägen zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt hat? Der ufruf, um den es hier geht, beinhaltet ja auch die Forerung nach einer Haftentlassung dieser Terroristen, die rau Künast damals erhoben hat. Steht Frau Künast, achdem das Landgericht Berlin sein Urteil gefällt hat, uch heute noch zu ihrer Forderung? Ma Herr Kollege Gewalt, die Fragen, die Sie gestellt ha en, werden in der Folge auch noch von anderen Kolleinnen und Kollegen im Rahmen anderer Fragen getellt. – Zunächst einmal ist der Frau Bundesministerin ekannt, wie die Verfahren ausgegangen sind. Ihr ist ber auch bekannt, dass es bereits im Jahr 2002, bevor iese Verfahren abgeschlossen wurden, zu Haftentlasungen gekommen ist, weil keine Fluchtgefahr der Aneklagten bestanden hat. Vor diesem Hintergrund denke ich, Sie sollten die Un erzeichnung des Aufrufs durch die Frau Bundesministein als das sehen, was sie für sie war: ein Beitrag zu einer echtspolitischen Debatte zur Reform des § 129 a. Diese eform wurde ja auch durchgeführt. In der letzten Leislaturperiode wurde hier – im Kabinett mit der Stimme er Frau Bundesministerin Künast und im Deutschen undestag mit der Stimme der Abgeordneten Claudia oth – eine Veränderung vorgenommen, durch die insesondere die Sympathiewerbung, die bis dahin Betandteil des § 129 a war und im Zentrum der rechtspoliischen Kritik stand, abgeschafft wurde. Gleichzeitig ist s zu einer Ergänzung gekommen, durch die gerade auch ie Mitgliedschaft in ausländischen terroristischen Verinigungen eingeschlossen wurde. Das macht deutlich, elche Bedeutung dieser Paragraph vor dem Hinterrund der aktuellen Sicherheitslage hat, welche Schwähen er aber auch hatte; insoweit ist die Position der rau Bundesministerin sehr klar markiert. Der Aufruf iegt weit vor dieser Positionsmarkierung. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die für die Frage tunde verfügbare Zeit ist damit erschöpft bzw. leicht berschritten, sodass wir mit den nicht mehr zum Zuge Vizepräsident Dr. Norbert Lammert kommenden eingereichten Fragen so verfahren wie in unserer Geschäftsordnung vorgesehen. Wir beenden damit die Fragestunde. Ich rufe nun den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde Auf Verlangen der Fraktion der CDU/CSU Haltung der Bundesregierung zur Finanzsituation beim Fernstraßenbau Ich erteile zunächst dem Kollegen Klaus Lippold, CDU/CSU-Fraktion, das Wort. (Beifall bei der CDU/CSU – Uwe Beckmeyer [SPD]: Kriegen wir denn heute Neues zu hören?)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510129700

(Heiterkeit im ganzen Hause)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510129800




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Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510129900
Patricia Lips (CDU):
Rede ID: ID1510130000
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510130100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510130200
Patricia Lips (CDU):
Rede ID: ID1510130300
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510130400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510130500
Matthias Weisheit (SPD):
Rede ID: ID1510130600




(A) )


(B) )

Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510130700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510130800
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510130900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510131000
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1510131100
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510131200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510131300




(A) )


(B) )



Dr. Klaus W. Lippold (CDU):
Rede ID: ID1510131400

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sie wissen,
dass es manchmal gerade bei Ihnen notwendig ist, dass
Dinge, die schon etwas zurückliegen oder gerade be-
schlossen sind, noch einmal in Ihre Erinnerung zurück-
gerufen werden, damit Sie darüber nachdenken, dass Sie
sie noch immer nicht entscheidend korrigiert haben.

Damit sind wir bei der Frage der Verkehrsfinanzie-
rung. Nach der mittelfristigen Finanzplanung sollen die
Investitionen in Straße, Schiene und Wasserstraße bis
2008 auf 7,7 Milliarden Euro gekürzt werden.


(Uwe Beckmeyer [SPD]: Es gibt noch keinen mittelfristigen Finanzplan!)


Trotz der Einführung der streckenbezogenen LKW-
Maut in diesem Jahr sinken die Investitionen damit auf
das niedrigste Niveau seit der deutschen Wiedervereini-
gung.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist gelogen!)


– Das ist richtig, Herr Schmidt!

(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nein, das ist falsch!)

Ich sage: Das ist ein Skandal!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Es ist ein Skandal, weil es falsch ist!)


Das ist nicht zuletzt deshalb ein Skandal, Herr Schmidt,
weil wir mit der EU-Osterweiterung vor ganz entschei-
denden Herausforderungen stehen, was die Straße an-
geht – alleine bei der Bestandserhaltung. Heute können
wir feststellen, dass nicht nur nicht mehr neu gebaut
wird, sondern dass auch die Bestandserhaltung katastro-
phal nachlässt. Damit werden wir den Anforderungen,
die wir an ein Verkehrssystem in der Mitte Europas stel-
len müssen, nicht mehr gerecht. Damit fällt unsere
Volkswirtschaft zurück; das ist ein ganz entscheidender
Nachteil.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Uwe Beckmeyer [SPD]: Wenn das so wäre, hätten Sie Recht, aber es ist nicht so!)


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(C (D Kolleginnen und Kollegen, Sie wissen: Ich argumenere nicht immer nur mit den Punkten, die ich habe, sonern gehe auch auf das zurück, was sozialdemokratische olleginnen und Kollegen sagen. Die Verkehrsministeronferenz hat einhellig gesagt, dass, wenn diese Absenungen so realisiert werden, wie das Bundesministerium ie plant – Sie werden es vermutlich abnicken –, auf auer eine nachhaltige Beeinträchtigung der Infrastrukr und damit von Wachstum und Beschäftigung unabendbar ist. Angesichts wachsender Anforderungen an as Verkehrssystem im Zuge der Osterweiterung werde em Standort Deutschland damit schwerer Schaden zuefügt. as ist unter Einschluss Ihrer Minister gesagt worden. atürlich können Sie sagen, Sie glauben dem nicht, und ie können ihnen mangelnden Sachverstand zutrauen. ber in diesem Fall – das muss ich ganz klar sagen – lieen die Minister einhellig richtig. Nach meinem Dafüralten können wir in diesem Zusammenhang auch nicht bersehen, dass Sie mit dieser Politik einen ganz eklanten Beitrag zur Vernichtung von Arbeitsplätzen leisn. Jetzt könnte man sagen, im Baugewerbe und in der auindustrie sei eine Absenkung von Überkapazitäten otwendig gewesen. Nur, meine sehr geehrten Damen nd Herren, diese Absenkung ist längst vollzogen. Was ir jetzt noch haben, ist der Kern von Substanz. Deshalb t – gerade vor dem Hintergrund, dass Sie es nicht chaffen, die katastrophal hohen Arbeitslosenzahlen in er Bundesrepublik Deutschland zu senken – eine weire Addition von 40 000 Arbeitslosen durch den Abbau on Arbeitsplätzen im Baugewerbe und in der Bauindusie nicht zu verantworten; darüber sollten Sie nicht so infach hinweggehen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie ich eines noch ausführen: Sie haben diese Maßnahmen ehrfach mit der Subventionskürzung nach Koch/ teinbrück begründen wollen. Ich will daraus zitieren: nsere Vorschläge bewirken einen Subventionsabbau uf breiter Front. Dabei ist aber stets darauf abgestellt orden, dass es keine Verwechslung zwischen Infratrukturinvestitionen und Subventionen geben kann und arf. Schon gar nicht haben wir Vorschläge von Kürzung on Investitionen des dringend benötigten Ausbaus der undesfernstraßen gemacht. (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Auch Ministerpräsidenten können sich irren!)


(Beifall bei Abgeordneten der [CDU/CSU])


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Deshalb ist Ihre Begründung für die Kürzung von
nvestitionen im Straßenbau – das richte ich an Bundes-
inister Stolpe – unter Berufung auf unsere Vorschlä-
e – sprich: auf die Vorschläge von Koch und
teinbrück – schlicht falsch. Das habe ich Ihnen schon
eim letzten Mal gesagt. Ich kann an dieser Stelle des-
alb nur wiederholen: Das hat Ihnen Ihr Ministerprä-
ident Steinbrück ins Stammbuch geschrieben. Ich habe
hnen vorgeworfen, dass Sie falsch unterrichtet haben.
ch kann dabei bleiben. Koch und Steinbrück machen
eutlich, dass Sie eine völlig falsche Infrastrukturpolitik






(A) )



(B) )


Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)


betreiben, die zu einem Arbeitsplatzabbau und damit zu
mehr Arbeitslosigkeit führen wird und die den Anforde-
rungen eines modernes Verkehrssystems nicht gerecht
wird. Sie sollten Ihre Politik schleunigst ändern, und
zwar eher heute als morgen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510131500

Das Wort hat nun der Kollege Reinhard Weis, SPD-

Fraktion.

Reinhard Weis (SPD):
Rede ID: ID1510131600

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Herr Lippold, Sie bauen hier einen Popanz auf, wenn Sie
von einer mittelfristigen Finanzplanung sprechen. Sie ist
noch gar nicht beschlossen.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Ihr habt ja keine!)


Wir haben eine mittelfristige Finanzplanung, die aller-
dings andere Grundzüge aufweist als die, die Sie hier als
Horrorszenario an die Wand malen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist das!)


Die Grundzüge, die Sie hier als Horrorszenario an die
Wand malen – darauf komme ich noch zu sprechen –,
stehen im Zusammenhang mit dem Papier von Koch und
Steinbrück.

Wer hat bei der CDU/CSU eigentlich die Hoheit,
wenn es um die Beantragung von Verkehrsthemen geht?
Die Verkehrspolitiker sind es offensichtlich nicht. Denn
ihnen wäre sicherlich aufgefallen, dass wir zu exakt
demselben Thema, das heute Thema der Aktuellen
Stunde ist, am Donnerstag der vergangenen Woche
90 Minuten lang debattiert und alle Facetten der Proble-
matik besprochen haben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Darüber hinaus sind Ihre Anträge, die am Donnerstag
Gegenstand der Debatte waren, heute im Ausschuss be-
raten worden. Nun haben wir eine Aktuelle Stunde zu
demselben Thema, und das in einer Zeit, in der wir ei-
gentlich die Beratungen zum Bundesverkehrswegeplan
abhalten wollten.

Ich will aber nicht sagen, dass es schade um die Zeit
ist. Wir können die Zeit nämlich nutzen, die nicht einfa-
chen Zusammenhänge für die Öffentlichkeit durch-
schaubarer zu machen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Wiederholen ist die Mutter der Porzellankiste!)


Ich könnte auch sagen: Wir können Ihre Märchen, die
Sie in der Öffentlichkeit präsentieren, durchschaubarer
machen. Dazu möchte ich zwei Dinge klarstellen.

Erstens. Die Katastrophe, die Sie beschwören, gibt es
2004 gar nicht. Hinsichtlich der Mautausfälle, die wir
leider beklagen müssen, weil die Industrie den Vertrag
zur Errichtung des Mautsystems nicht termingerecht er-
füllen konnte, gibt es eine Lösung, wodurch die Ausfälle

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(C (D n diesem Jahr kompensiert werden können. Wir erwaren, dass ab 2005 das Erfassungssystem in Betrieb sein ird und die zu erwartenden Einnahmen zur Verfügung tehen werden. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ieses Thema war heute Mittag Gegenstand der Bera-
ungen mit Toll Collect im Ausschuss für Verkehr, Bau-
nd Wohnungswesen. Dabei haben auch Sie Ihre Erwar-
ungen zum Ausdruck gebracht. Ich stelle deswegen fest:
egenwärtig kann das Thema Mautausfälle von Ihnen
icht für Katastrophenszenarien instrumentalisiert wer-
en.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Zweitens. Es bleibt das Problem, das im Zusammen-
ang mit den Investitionsmitteln in diesem Einzelplan zu
ennen ist. Weil Sie unsere Vorschläge zum echten Sub-
entionsabbau zur Haushaltsentlastung 2004 nicht ak-
eptiert haben – jetzt kommen die Vorschläge von Koch
nd Steinbrück ins Spiel –, ist im Vermittlungsausschuss
it Ihrer Zustimmung und mit der Zustimmung der Bun-
esländer ein Einsparvorschlag zusammengezimmert
orden, der auf die Vorschläge der Ministerpräsidenten
och und Steinbrück zurückgeht. Es sind also nicht die
undesregierung und die Koalitionsfraktionen alleine
afür verantwortlich, dass 2004 377 Millionen Euro,
005 689 Millionen Euro und 2006 1,1 Milliarden Euro
m Einzelplan des Bundesministeriums für Verkehr,
au- und Wohnungswesen aufgrund der Beschlüsse des
ermittlungsausschusses eingespart werden müssen.
Sie haben mit Ihrer Ländermehrheit und der Anru-

ung des Vermittlungsausschusses nicht nur den Anlass
ür die Kürzungen gegeben, sondern sind auch an der
usarbeitung beteiligt gewesen und haben bei der
chlussabstimmung im Bundestag mitgestimmt.


(Beifall bei der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Verantwortung übernehmen!)


einen Sie also keine Krokodilstränen! Täuschen Sie
icht die Öffentlichkeit, sondern stehen Sie zu Ihrer Mit-
erantwortung! Das haben wir Ihnen schon am Donners-
ag gesagt.
Es bleibt noch der Vorwurf, wir hätten das Vermitt-

ungsergebnis dadurch verfälscht, dass wir die Kürzun-
en nicht auf die Bereiche Schienen und Wasserstraßen
egrenzt, sondern auch den Bereich Straße belastet ha-
en.
Erstens ist dazu zu sagen: Weder ein Vermittlungsaus-

chuss noch der Bundesrat haben die Kompetenz, unse-
en Koalitionsvertrag zu annullieren. Jeder Ministerprä-
ident kann wissen, dass wir uns verabredet haben, die
nvestitionsmittel gleichmäßig auf die Schiene und die
asserstraßen einerseits und auf die Straße andererseits
u verteilen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Richtig!)







(A) )



(B) )


Reinhard Weis (Stendal)


Den Sparansatz als Gesamtwert konnten wir nicht verän-
dern.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Durften wir gar nicht!)


Dort, wo es möglich war, haben wir aber eine Umvertei-
lung vorgenommen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Zweitens. Sie beklagen, dass wir einen Teil der Kür-
zungen auf die Straße umgelegt haben. Sagen Sie mir
doch einmal, bei welchen Schienenprojekten Sie die
Kürzungen von Koch/Steinbrück ansetzen wollen. Hö-
ren Sie auf, neue und teure Schienenprojekte zu fordern,
wenn Sie allein der Schiene die veranlagten Kürzungen
zumuten wollen. Ich bin schon auf Ihre Beiträge dazu in
dieser Debatte gespannt.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Ziehen Sie doch einmal blank! Das will ich jetzt hören!)


Abschließend eine Bitte an Sie, liebe Kolleginnen und
Kollegen von der Opposition: Bei allem inszenierten
Streit in dieser Aktuellen Stunde sind wir offenbar doch
einer Meinung, dass ein Einbruch bei den Verkehrs-
investitionen in den Folgejahren verhindert werden
muss.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dafür gibt es verkehrs- und konjunkturpolitische
Gründe.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Da könnt ihr von der Opposition auch einmal klatschen!)


Lassen Sie uns deshalb eine politische Debatte darüber
beginnen, wie sinnhaft die Beschlüsse des Vermittlungs-
ausschusses für unser Ressort sind und ob wir sie verän-
dern oder auffangen können.

Danke schön.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510131700

Das Wort hat der Kollege Horst Friedrich, FDP-Frak-

tion.

Horst Friedrich (FDP):
Rede ID: ID1510131800

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Lieber Reinhard Weis, offensichtlich übernehmen Sie
das, was der Verkehrsminister schon vorgeführt hat: Sie
schaffen sich eigene Realitäten. Diese stimmen bezüg-
lich der Verkehrsinvestitionen und dessen, was draußen
abgeht, leider nicht und liegen auch nicht im Interesse
der Bauwirtschaft.

Da wir gerade beim Vergleich von Zahlen sind, ziehe
ich, wie immer wieder gern, die Broschüre „Verkehr in
Zahlen“ zu Rate, die die von der Regierung ermittelten
Werte enthält. Vergleichen wir doch einmal: Lieber Kol-

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(C (D ege Weis, im Jahre 1998, dem letzten Jahr unserer Reierung, wurden für den Straßenbau 4,1 Milliarden Euro nd für die Schiene 3,6 Milliarden Euro zur Verfügung estellt. Wenn ich richtig rechnen gelernt habe, sind das ,7 Milliarden Euro. Für das Jahr 2004 – also für diesen aushalt – haben Sie 8,2 Milliarden Euro in die Planunen eingestellt. Man muss allerdings immer dazusagen, ass Sie dies vor dem Hintergrund einer gegenüber 1998 m mittlerweile 14 Milliarden Euro angestiegenen Beastung für den Straßenverkehr getan haben. In Ihre mittelfristige Planung für das Jahr 2006 stellen ie 3,9 Milliarden Euro für die Straße und 3,1 Milliaren Euro für die Schiene ein. Das sind zusammen Milliarden Euro. (Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: So ist es! Das ist die Wahrheit!)


ie Zusatzbelastung für die Straße wird dann allerdings
ei 17 Milliarden Euro angekommen sein, da dann näm-
ich noch 3 Milliarden Euro aufgrund der LKW-Maut
inzukommen. Das sind die derzeit vorliegenden und
on Ihnen selbst beschlossenen Fakten.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Das ist amtlich! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie verwechseln Soll und Ist!)


iese Zahlen stammen nicht von der Opposition, Sie ha-
en sie vorgelegt. Das muss man einmal betonen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Herr Kollege Weis, aufgrund der Deckelung in Ihrer

igenen mittelfristigen Planung werden die Kürzungen
m Jahre 2005, die Sie den Ministerien durch die Be-
chlüsse bezüglich der Rentenreform auferlegen, höher
ein als die Kürzungen, die Sie durch Koch/Steinbrück
eranlasst vorgenommen haben. Ob nun geteilt oder
icht geteilt: All dies ist Ihr bewusstes politisches Wol-
en und nicht das von irgendjemand anderem.
Vor diesem Hintergrund ist Ihr großer Hilfeschrei
Sie sagen, wir hätten das zu verantworten und wir hät-
en uns gegen die Streichung der Eigenheimzulage ge-
ehrt – ein wenig wie das Pfeifen im finsteren Walde.
iese andauernde Debatte bezüglich der Eigenheimzu-
age erinnert mich an die Zeit, als Ingrid Matthäus-Maier
ei allen Haushaltslöchern den Jäger 90 als Beispiel da-
ür angeführt hat, wo man überall sparen könnte. Ein
isschen mehr von Ihrer Seite muss schon kommen;
enn Sie sind schließlich in der Mehrheit. Sie haben die
egierungsverantwortung.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Aber nicht mehr lange! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hören wir schon seit drei Jahren!)


Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass Sie das,
as Ihnen von Ihrer eigenen Regierungskommission
Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ unter der Federfüh-
ung von Herrn Pällmann vorgelegt wurde – sie hat emp-
ohlen, bei der Umsetzung mehr privates Kapital in die






(A) )



(B) )


Horst Friedrich (Bayreuth)


Finanzierung der Infrastruktur zu geben; wir sind uns ja
insoweit einig, dass es allein mit der staatlichen Finan-
zierung nicht mehr geht –, nur insoweit umgesetzt ha-
ben, als Sie Instrumente geschaffen haben, mit denen die
Straße höher belastet wird. Die Umsetzung des zweiten
Teils, nämlich im Hinblick auf die Infrastrukturfinanzie-
rung die Zweckbindung einzufügen, haben Sie tunlichst
unterlassen. Das hat sich aber noch nicht einmal bis zum
Herrn Minister herumgesprochen. Er hat sich einige Zeit
öffentlich feiern lassen, als er erklärt hat: Die Ver-
kehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft muss eben zu-
sätzlich einen Kredit von 1 Milliarde Euro aufnehmen.
Offensichtlich hat er völlig übersehen, dass Sie dies der
Gesellschaft im Gesetz gar nicht erlauben. Auf meine
Bitte, das Gesetz mit Ihrer Mehrheit entsprechend zu än-
dern, ist er bis heute – wie immer – die Antwort schuldig
geblieben. Vielleicht hat er mittlerweile begriffen, dass
es so nicht geht.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Mit dem Finger auf andere zu zeigen, obwohl man selber
die Mehrheit hat, aber nicht konsequent genug ist, Ände-
rungen umzusetzen, ist schon arg dürftig. Lieber Kollege
Weis, damit kommen Sie nicht durch.

Die Verkehrsminister der Länder haben heute in Wei-
mar beschlossen, dass für die Straße eigentlich 5,8 Mil-
liarden Euro und für die Schiene mindestens 4 Milliarden
Euro in Konsequenz der Fortsetzung aller Beschlüsse zur
Verfügung gestellt werden müssten. Als Sie noch in der
Opposition waren, haben Sie das immer lauthals gefor-
dert. Aber anscheinend – das ist das eigentliche Krite-
rium – hat Herr Stolpe vor Herrn Eichel bereits kapituliert.
Er beschafft ihm zwar jede Menge Geld in seinem Haus-
halt, um die Löcher zu stopfen. Er schafft es aber offen-
sichtlich nicht, selbst die dürftigen Beschlüsse des Ver-
mittlungsausschusses zur Maut so umzusetzen, dass etwas
dabei herauskommt. Es ist doch nichts weiter als Rosstäu-
scherei, Einnahmen von 2,1 Milliarden Euro aus der Maut
separat auszuweisen, um im Gegenzug den Investitions-
ansatz um 2,2 Milliarden Euro zu reduzieren. Wen wollen
Sie mit dieser Argumentation noch überzeugen?


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Das Schlimme in der heutigen Zeit ist: Sie legen da-

mit wirklich die Axt an die Leistungsfähigkeit der mit-
telständischen deutschen Bauindustrie und gefährden da-
mit Arbeitsplätze. Das ist die Konsequenz Ihrer Politik.
Sie werden sie spätestens 2006 zu spüren bekommen.

Danke sehr.

(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Hoffentlich!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510131900

Ich erteile das Wort dem Kollegen Peter Hettlich,

Bündnis 90/Die Grünen.


Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1510132000

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

nen und Kollegen! Angesichts der Tatsache, dass wir

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(C (D ier noch am vergangenen Donnerstag das Thema Verehrsfinanzierung in epischer Länge und Breite diskuiert haben, stellt sich die Frage nach dem Sinn der heutien Aktuellen Stunde. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Der Lerneffekt!)


einer Meinung nach hat sich in dieser Diskussion bis-
er nichts Neues ergeben. Damit hat die Diskussion bis
eute etwa den Gehalt der mitternächtlichen Wiederho-
ung der Tagesschau von 1984 in den dritten Fernsehpro-
rammen.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


s hat sich in den vergangenen fünf Tagen an der Sach-
age nichts Wesentliches geändert. Die Argumente sind
usgetauscht worden.
Nun ist es das gute Recht der Opposition, auf echte

der vermeintliche Missstände hinzuweisen. Allerdings
ollten Sie dabei nicht außer Acht lassen: Wer mit im
lashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Die Pro-
leme bei der Aufstellung des Einzelplans 12 für den
aushalt 2005 und die mittelfristige Finanzplanung sind
benso wie die Ursachen bekannt. Zum einen müssen
ir neben der globalen Minderausgabe für die Renten-
ersicherung die Einnahmeverluste aus der LKW-Maut
n 2003 und 2004 kompensieren. Zum anderen sind die
rheblichen Eingriffe aufgrund des Koch/Steinbrück-Pa-
iers in die investiven Mittel für die Schienenwege zu
erücksichtigen. Durch die Vereinbarung zwischen den
oalitionsfraktionen, die Mittel im Verhältnis 50 : 45 : 5
uf Straßen, Schienen und Wasserstraßen aufzuschlüs-
eln, konnte zumindest bei den Mitteln für die Schienen-
ege das Schlimmste verhindert werden.
Sie werden erklären: Ihr seid doch an der Regierung

nd könnt etwas machen. Dazu kann ich nur sagen: Sie
aren über die Bundesländer im Vermittlungsausschuss
it am Tisch und tragen daher für dieses Verhandlungs-
rgebnis auch Verantwortung.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Was ist daran neu?)


tehen Sie dazu und verhalten Sie sich nicht so wie bei
er Gesundheitsreform! Lassen Sie uns lieber darüber
achdenken, welche Lösungen wir finden können. Eines
ollte uns klar sein: Die Haushaltssituation des Bundes
acht es uns nicht leicht, eine Lösung zu finden, wenn
ir nicht wieder an der Steuerschraube drehen wollen.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ihr habt doch schon bei 17 Milliarden gedreht! Wollt ihr noch mehr haben?)


Warten Sie ab, Herr Friedrich.
Die Einnahmesituation bei der LKW-Maut wird sich

offentlich nach dem 1. Januar 2005 zum Positiven wen-
en. Ich stelle mir dabei konkret die Frage, warum wir
icht sofort mit dem ursprünglichen Mautsatz von
5 Cent anfangen sollten, nachdem wir das Transport-
ewerbe bis dahin über 16 Monate quasi subventioniert






(A) )



(B) )


Peter Hettlich

haben. Das setzt natürlich ein funktionierendes System
voraus. In der heutigen Ausschusssitzung habe ich je-
doch den Eindruck gewinnen können, dass wir es bei
Toll Collect endlich mit einem Geschäftsführer zu tun
haben, der sein Handwerk und auch die technischen Zu-
sammenhänge richtig versteht.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das setzt zunächst die Umsetzung der politischen Zusage voraus!)


Mein Kollege Albert Schmidt hat es schon in der letz-
ten Woche gesagt: Solange Sie, liebe Kolleginnen und
Kollegen von der Opposition, sich nicht an einem ehrli-
chen Subventionsabbau beteiligen wollen, so lange kann
ich Ihr Jammern und Wehklagen nicht ernst nehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Die Subventionen für die Eigenheimzulage und für die
Pendlerpauschale müssen abgeschafft werden – je eher,
desto besser.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ihr habt sie doch erhöht wegen der Ökosteuer!)


Wir sollten dabei bedenken: Der Abbau der Eigenheim-
zulage würde, wenn er 2005 beschlossen würde, erst im
Jahr 2013 voll zum Tragen kommen.

Ich möchte zum Schluss meiner Rede

(Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Vor lesung, nicht Rede!)

Ihr Augenmerk auf ein Thema lenken, welches am ver-
gangenen Montag in der Anhörung zur Bahnreform eher
beiläufig erwähnt wurde. Dr. Ilgmann sprach im Zusam-
menhang mit den Investitionen für die Neubaustrecke
Köln–Frankfurt am Main von einer mangelnden Investi-
tionseffizienz.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Zu Recht!)


Er begründete dies mit der Tatsache, dass die budgetier-
ten Kosten in diesem – zugegebenermaßen – Extremfall
um 75 Prozent überschritten wurden. Das hat mich über-
haupt nicht überrascht,


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wenn Sie nur sonst auf den hören würden, dann wären wir schon viel weiter!)


stoße ich doch allenthalben bei Verkehrsprojekten – so-
wohl bei Straßen als auch bei Wasserstraßen und Schie-
nenwegen, aber auch bei Bundesbauten – auf erhebliche
Kostenüberschreitungen. Für jemanden, der wie ich aus
der Projektsteuerung im Hochbau kommt, ist es schlicht
und ergreifend nicht nachvollziehbar, wieso im öffentli-
chen Bausektor keine vernünftige Kostenkontrolle mög-
lich ist.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ist ja auch Tiefbau!)


Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber
das Gesetz der immer währenden Kostenüberschreitung
scheint mir in bleierne Lettern gegossen zu sein. Es fehlt

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(C (D ffensichtlich an einem funktionierenden Projektmaagement und es scheint mit dem Wettbewerb bei öffentchen Bauprojekten zu hapern. (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das stimmt, leider! – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Da verschwindet das Geld unter der Erde!)


rinnern Sie sich noch an die Baustelle der Schienen-
trecke Köln–Frankfurt am Main? Die Bauschilder ent-
ng der A 3 bildeten das Who is who der bundes-
eutschen Bauindustrie ab. Oftmals hatten diese
nternehmen sogar noch Arbeitsgemeinschaften gebil-
et.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Das liegt an den miserablen Planungen!)


enn aber alle großen Marktteilnehmer bei einem einzi-
en Vorhaben mitmachen, kann es keinen Wettbewerb
eben. Die Ausschreibungen von damals dürften sich im
achhinein klar als Makulatur erwiesen haben.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wer hat denn ausgeschrieben?)


ie wollen wir denn bei solchen Konstellationen Nach-
orderungen seitens der Auftragnehmer – ob berechtigt
der unberechtigt – etwas entgegensetzen,


(Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Ihr braucht nur zurückzutreten, dann machen wir es!)


enn wir keine Alternative dazu haben?
Der Weg aus der aktuellen Misere kann nur darüber

ühren, dass wir a) die Einnahmen für Investitionen
achhaltig sichern, dass wir b) mit dem Subventionsab-
au weitermachen und dass wir c) die Steuergelder, die
ns für Investitionen anvertraut werden, bestmöglich
nd höchst effizient einsetzen. Da haben wir noch eine
anze Menge Hausaufgaben vor uns. Packen wir die
ndlich an!
Danke schön.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Renate Blank [CDU/CSU]: Eigentlich müsstet ihr das anpacken! Ihr seid an der Regierung, nicht wir!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510132100

Das Wort hat die Kollegin Gesine Lötzsch.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1510132200

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr ge-

hrte Gäste! Ich bin Abgeordnete der PDS.
Zunächst möchte ich Herrn Minister Stolpe ein klein
enig in Schutz nehmen.


(Lachen bei der CDU/CSU)

Sie schreien und deswegen spreche ich Sie an: Die
DU/CSU hat – das ist schon gesagt worden – im De-
ember letzten Jahres im Vermittlungsausschuss dem






(A) )



(B) )


Dr. Gesine Lötzsch

Sparprogramm bei den Straßeninvestitionen in Höhe von
335 Millionen Euro zugestimmt.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das ist falsch!)


Nun hat es aber keinen Sinn, zu jammern, wie Sie das
machen, sondern wir sollten lieber die Gelegenheit nut-
zen, um uns über die Ausrichtung der Verkehrspolitik zu
verständigen. Was wir brauchen, ist freie Fahrt für die
Bahn.


(Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos] – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


Die Bundesregierung muss mehr Geld in den Ausbau
und in die Sicherung der Schienenverbindungen stecken.
Es geht nicht nur um Verkehrsinvestitionen, es geht auch
um viele Arbeitsplätze.

Viele von Ihnen haben hoffentlich mitbekommen,
dass gestern die Ammendorfer Waggonbauer in Berlin
demonstriert haben. Die Bundesregierung könnte dazu
beitragen, das Werk in Halle an der Saale zu retten, wenn
sie, wie sie immer versprochen hat, die Zeichen für die
Bahn auf Grün stellen würde.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Grün ist schon mal gut!)


Aber leider befinden sich die Straßenbauinvestitionen
unter Rot-Grün auf einem Rekordniveau.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Was hat der Straßenbau mit dem Werk in Ammendorf zu tun?)


Schieneninvestitionen stagnieren dagegen. Das Un-
gleichgewicht zwischen Schiene und Straße besteht auch
unter der rot-grünen Regierung fort.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Ammendorf baut keine Schienen, sondern Waggons!)


– Da gibt es einen gewissen Zusammenhang. Wenn wir
mehr in die Schiene investieren, gibt es mehr Züge und
dann braucht man mehr Waggons.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wir haben mehr als genug Schienen in Deutschland! Die liegen überwiegend in der Gegend rum!)


– Ich kann Ihnen das vielleicht einmal in einem Privatis-
simum erklären, lieber aufgeregter Kollege von der FDP.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510132300

Hauptsächlich hat die Kollegin Lötzsch das Wort. Es

wäre schön, wenn sich alle daran halten könnten.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1510132400

Vielen Dank, Herr Präsident.
Die Schieneninvestitionen stagnieren dagegen. Das

Ungleichgewicht zwischen Schiene und Straße besteht
weiter fort. Es sind weder genügend Mittel für den Be-
standserhalt der Schieneninfrastruktur noch für deren
Ausbau eingeplant.

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(C (D (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Schauen Sie doch einmal auf die Zahlen, bevor Sie solchen Unsinn reden!)


m Augenblick sitzt Herr Mehdorn im Haushaltsaus-
chuss und erläutert, was die Kürzung der Investitionen
n Höhe von 30 Prozent bedeutet, nämlich dass vieles
estreckt werden muss und nichts neu angefangen wer-
en kann und vor allen Dingen 22 000 Arbeitsplätze da-
urch in Gefahr sind.
Die wichtigen Schienenprojekte, die mit der EU-Ost-

rweiterung verbunden sind, wurden bisher kaum be-
ücksichtigt. Die PDS – ich selber natürlich auch – ist
er Meinung, dass die Chance für europäische Schienen-
ege nach Osteuropa offensiv ergriffen werden muss.
eistungsfähige Schienenstrecken – zum Beispiel von
erlin über Küstrin nach Polen und in die baltischen Re-
ubliken oder von Dresden nach Prag – sind unbedingt
rforderlich. Hierbei könnte sich, denke ich, eine rot-
rüne Bundesregierung profilieren. Das wäre auch eine
chöne Aufgabe für einen Verkehrsminister und Ost-
eauftragten der Bundesregierung.
Ich bedanke mich für Ihre lebhafte Anteilnahme an
einer Rede.


(Beifall der Abg. Petra Pau [fraktionslos] sowie beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510132500

Ich erteile dem Kollegen Georg Brunnhuber, CDU/
SU-Fraktion, das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guter Mann! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Das Schönste an der Rede ist der Beifall vorher!)



Georg Brunnhuber (CDU):
Rede ID: ID1510132600

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
ir erleben in diesen Tagen die Versenkung eines Ver-
ehrsministers und seiner gesamten Verkehrspolitik
urch die eigene Regierung.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


öllig verrückt ist zudem, dass Sie sozusagen am Ufer
abeistehen und fröhliche Lieder singen.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


as ist nicht zu begreifen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Phase der Ver-

ehrspolitik einmal die Überschrift „Verkehrspolitik mit
ug und Trug“ tragen wird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


enn es ist nichts von dem eingetreten und es wird auch
icht mehr eintreten, was Sie noch vor einer Woche, vor
4 Tagen und in den letzten Monaten immer wieder an-
ekündigt haben.






(A) )



(B) )


Georg Brunnhuber

Sie müssen sich nicht nur bei der Opposition be-

schweren; ich lese Ihnen vielmehr die heutigen Be-
schlüsse der Verkehrsministerkonferenz vor, an der alle
Verkehrsminister – auch die Ihren – beteiligt sind. Bei
der Lektüre muss man sich fragen, was Sie eigentlich
tun, meine Damen und Herren. Jetzt ist nur noch Herr
Großmann anwesend; die anderen Regierungsvertreter
sind schon verduftet.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Der Rest ist abgetaucht!)


Was tun Sie in diesem Ministerium eigentlich noch? Es
ist verheerend.

Ich möchte mit der Legendenbildung aufräumen, dass
das Koch/Steinbrück-Papier quasi die Kürzungen verur-
sacht habe. Erstens haben Koch und Steinbrück an kei-
ner Stelle Kürzungen bei den Investitionen vorgeschla-
gen.


(Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Im Gegenteil: Sie haben Subventionskürzungen vorge-
schlagen, damit für die Investitionen Mittel frei werden.

Wenn Sie uns das nicht glauben, dann darf ich aus
dem heutigen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz
zitieren, der übrigens von einem Verkehrsminister der
SPD,


(Zurufe von der CDU/CSU: Rohwer!)

nämlich aus Schleswig-Holstein, vorgetragen wurde:

Die Verkehrsminister betonen, dass sich die Mittel-
kürzungen für den Straßenbau nicht mit dem so ge-
nannten Koch/Steinbrück-Papier begründen lassen.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Bernward Müller [Gera] [CDU/ CSU]: Unglaublich!)


Weder die Kürzungen der Investitionsmittel noch die
Auswirkungen auf einzelne Projekte sind mit den Län-
dern abgestimmt worden. Sie aber reisen durch die Län-
der und erklären überall, die Landesverkehrsminister
sollten Prioritäten setzen,


(Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Sagt doch mal, welche Schienenprojekte ihr nicht wollt!)


während die Bundesregierung den Verkehrsministern
vorher nicht einmal ein Jota an Informationen gegeben
hat. Wie sich das in Baden-Württemberg auswirkt, kann
ich Ihnen schildern: Im letzten Sommer gab es in Baden-
Württemberg eine SPD-Landesvorsitzende, die jetzt
Mitglied der Bundesregierung ist und die sich zusammen
mit einigen SPD-Abgeordneten wochenlang – den gan-
zen Sommer über – in den Stuttgarter Zeitungen feiern
ließ. Man hat die Zeitung schon fast nicht mehr zuschla-
gen können, weil dauernd ihre Rübe zu sehen und ihr
Name zu lesen war.


(Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na, na! – Albert Schmidt [Ingolstadt] s l S n l a g M d i s V d w W f s h d a h d b n m s n t F n f s (C (D [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Landtagswahlkampf ist vorbei!)


Sie haben sich für die großen WM-Projekte feiern las-
en. Dabei haben wir es in Berlin durchgesetzt, dass end-
ich Straßenbauprojekte im Land durchgeführt werden.


(Renate Blank [CDU/CSU]: So ist es!)

ie haben doch nichts fertig gebracht. Jetzt aber verdün-
isieren Sie sich. Sie nehmen schon gar nicht mehr Stel-
ung zu den Themen. Sie verkrümeln sich und verweisen
uf andere.
Heute habe ich gelesen, das letzte Wort sei noch nicht

esprochen, schließlich komme am 1. Januar 2005 die
aut; dann könne man doch noch


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Aus dem Vollen schöpfen!)


as eine oder andere Projekt finanzieren. Damit sind Sie
m Begriff, mindestens zum zweiten Mal eine betrügeri-
che Handlung zu begehen.
Ihr Verkehrsminister hat mit Ihrer Zustimmung im

ermittlungsausschuss zugestimmt, dass die Mittel aus
en Mauteinnahmen zusätzlich dem Haushalt zufließen
erden.


(Beifall bei der CDU/CSU)

as machen Sie? Obwohl noch nicht der erste Cent ge-

lossen ist, haben Sie bereits Kürzungen vornehmen las-
en und im Austausch gegen die wegfallenden Haus-
altsmittel die Mauteinnahmen eingestellt. Die Folge ist,
ass im Jahr 2004 weniger Mittel zur Verfügung stehen,
ls wenn die Mauteinnahmen geflossen wären. Sie bege-
en Betrug am Wähler und am Vermittlungsausschuss;
enn Sie haben etwas anderes zugesichert. Aber Sie ha-
en nichts für die Erfüllung der von Ihnen unterschriebe-
en Vereinbarung getan.
Ich möchte Ihnen noch den Beschluss der Verkehrs-
inisterkonferenz zu zum Thema Maut vorlesen.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510132700

Das geht allerdings nur noch in einer sehr kurzen Ver-

ion, Herr Kollege.

Georg Brunnhuber (CDU):
Rede ID: ID1510132800

Herr Präsident, das ist so wichtig, dass ich das einfach

och vorlesen muss.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510132900

Nein, auch in diesem Fall muss die Redezeit eingehal-

en werden, Herr Kollege.

Georg Brunnhuber (CDU):
Rede ID: ID1510133000

Die Verkehrsminister und -senatoren bekräftigen ihre

orderung, dass die Mauteinnahmen zusätzlich und
icht im Austausch gegen wegfallende Haushaltsmittel
ür die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung stehen müs-
en.


(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: So steht es im Gesetz!)







(A) )



(B) )


Georg Brunnhuber

Sie haben in den letzten Wochen eine so verheerende

Politik gemacht, dass man sich fragen muss, warum Sie
sich das antun. Es zwingt Sie niemand, das Amt des Ver-
kehrsstaatssekretärs oder das des Verkehrsministers aus-
zuüben. Tun Sie lieber das, was Sie können: Machen Sie
schön Urlaub und widmen Sie sich Ihren Freizeitaktivi-
täten! Lassen Sie endlich diejenigen regieren, die es kön-
nen, nämlich uns, die Opposition!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510133100

Nächster Redner ist der Kollege Uwe Beckmeyer für

die SPD-Fraktion.

Uwe Beckmeyer (SPD):
Rede ID: ID1510133200

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Herr Brunnhuber, ich bewundere Ihre Fähigkeit,
dem Auditorium, aber auch dem Publikum auf der Zu-
schauertribüne so etwas mit ernster Miene zu sagen, ob-
wohl Sie genau wissen, dass das eigentlich völlig dane-
ben ist.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU)


Sie haben die Begabung, spaßige Dinge mit todernstem
Gesicht vorzutragen.

Ich möchte an dieser Stelle Folgendes dazu anführen:
Ein Bundesverkehrsminister kann gar nicht anders, als
das auszugeben, was wir, der Haushaltsgesetzgeber, also
der Bundestag und der Bundesrat, ihm bewilligen. Wenn
er darüber hinausginge, würde er sich entsprechend der
Haushaltsordnung des Bundes fehlverhalten. Er verhält
sich im Gegensatz zu den Verkehrsministern, die Sie in
der Vergangenheit gestellt haben und die Verkehrspro-
jekte begonnen haben, die teilweise nach vier Wochen
eingestellt wurden,


(Bernward Müller [Gera] [CDU/CSU]: Zum Beispiel?)


weil das notwendige Geld nicht vorhanden war, also
richtig. Er ist verantwortlich für über 600 laufende Pro-
jekte im Bereich des Bundesfernstraßenbaus – Autobah-
nen, Bundesstraßen et cetera –, die momentan in der
Bundesrepublik Deutschland umgesetzt werden. 600 ak-
tuelle Projekte! Wir haben 1998 einen Verkehrsinvesti-
tionsstau in Höhe von 10 Milliarden Euro auflösen müs-
sen. Daran sollten Sie bitte denken, bevor Sie solche
Töne wie eben von sich geben!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Die Landesverkehrsminister – ich selber war einmal
einer – hätten sich vielleicht, bevor sie den angesproche-
nen Beschluss, der mir auszugsweise vorliegt, fassen,
einmal fragen sollen, was die Originalvorschläge von
Koch/Steinbrück für ihre Länder und Gemeinden bedeu-
tet hätten. Kein Wort von den Ländern dazu, genauso
wenig wie zum Gemeindefinanzierungsgesetz und zu
der geplanten Streichung der Mittel für die Regionalisie-

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(C (D ung der Schiene! Die Länder werden sich wahrscheinich gesagt haben, dass die Sozis im Bundestag das chon richten werden, dass sie darauf achten werden, ass die Schiene nicht untergeht. In diesem Punkt untercheiden wir uns: Wir machen den Menschen zumindest ein X für ein U vor. Das aktuelle Problem ist – hier liegen unsere Positio en gar nicht auseinander –: Wir brauchen natürlich Inestitionen in den Ausbau der Straße, der Schiene und er Wasserstraße, aber bitte schön so, dass sich alle Verehrsträger gleichermaßen wiederfinden und dass keine topps entstehen. Was wäre aus den Schienenprojekten geworden diese Frage ist doch an Sie gerichtet worden –, wenn er Inhalt des Koch/Steinbrück-Papiers eins zu eins umesetzt worden wäre? Nach Ihren Vorschlägen wären sie och auf der Strecke geblieben. Was von Ihnen kommt, st nicht klar. Wenn man in dieser Republik laut die Frage stellt, ollen wir mehr Geld für Verkehrsinvestitionen, dann ntworten alle – das ist meine feste Überzeugung – Ja. ie Frage ist nur: Woher soll es kommen? Die Mitglieer des Haushaltsausschusses – dort sitzen Kollegen aus hrer und aus unserer Fraktion – sagen: Liebe Freunde, ir sollten einmal das Große und Ganze anschauen. Ich habe hier Zitate der letzten Woche und Monate um Koch/Steinbrück-Papier. Ihre Fraktionsvorsitzende at gesagt: Die Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück haben sich am Subventionsabbau beteiligt; sie haben Vorschläge gemacht. Es ist aberwitzig, immer wieder zu behaupten, die Union beteilige sich nicht am Subventionsabbau. Ein kluger und guter Vorschlag ist gemacht worden. (Manfred Grund [CDU/CSU]: Warum kürzt ihr Investitionen? Das ist unglaublich!)


err Austermann ist noch viel besser. Herr Lippold sagte
or einer Woche: „Rot-Grün spart am falschen Ende.“
err Fischer sagte: „Kahlschlag à la Stolpe bei der Ver-
ehrsinfrastruktur …“.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Warum kürzt ihr Investitionen? – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Man muss dem Volk die Wahrheit sagen!)


Können Sie eigentlich nicht mehr eins und eins zu-
ammenzählen? Auf der einen Seite sagen Sie: Jawohl,
ir wollen die entsprechenden Kürzungen im Bundes-
aushalt. Im Vermittlungsausschuss stimmen Sie zu.
ier, von diesem Pult aus, verkünden Sie: Liebe
reunde, mit diesen Aussagen haben wir nichts mehr zu
un; wir sind Verkehrspolitiker und sagen euch, dass das
o nicht geht. Das ist eine wunderbare Rollenverteilung.
ie benehmen sich wie eine Opposition in der Opposi-
ion. Sorgen Sie erst einmal für Klarheit in Ihrer eigenen
raktion, bevor Sie hierher kommen und solche Reden
alten!






(A) )



(B) )


Uwe Beckmeyer


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Wie weit liegen wir eigentlich auseinander? Haus-

haltsansatz „Straße“: 4,8 Milliarden Euro.

(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Wo? Wann?)

Nach Abzug globaler Minderausgaben und nach Abzug
dessen, was das Koch/Steinbrück-Papier vorsieht, ver-
bleiben Investitionsmittel in Höhe von 4,5 Milliarden
Euro. Haushaltsansatz „Schiene“: 4 Milliarden Euro.
Nach Abzug globaler Minderausgaben und nach Abzug
dessen, was das Koch/Steinbrück-Papier vorsieht, ver-
bleiben Investitionsmittel in Höhe von 3,7 Milliarden
Euro. Haushaltsansatz „Wasserstraße“: 632 Millionen
Euro. Nach Abzug globaler Minderausgaben und nach
Abzug dessen, was das Koch/Steinbrück-Papier vor-
sieht, verbleiben Investitionsmittel in Höhe von
603 Millionen Euro.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510133300

Herr Kollege, denken Sie an die Redezeit!


Uwe Beckmeyer (SPD):
Rede ID: ID1510133400

Jawohl.
Ich möchte den Menschen draußen nur einmal mittei-

len, über welche Dimensionen wir hier streiten und was
die Ursache dafür ist, dass Sie solche schwergewichtigen
Worte wie „alles fehl“ und „Täuschung der Bundesrepu-
blik Deutschland“ in den Mund nehmen. Ich finde, das,
was Sie tun, ist einfach übertrieben.


(Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unehrlich!)


Der Kollege Weis hat es gesagt: Sie sind von Ihrer
Fraktionsführung hierher geschickt worden, um es noch
einmal zu versuchen; schließlich hat es vor einer Woche
nicht richtig geklappt. Aber heute klappt es auch nicht.

Schönen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510133500

Das Wort hat nun die Kollegin Renate Blank, CDU/

CSU-Fraktion.

(Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mal sehen, vielleicht bringt die Renate etwas Neues!)



Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1510133600

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kollege

Beckmeyer, von Ihnen hätte ich eigentlich ein bisschen
mehr erwartet. Sie müssen endlich begreifen – das sagen
wir zum wiederholten Male –, dass in den Bundesfern-
straßenbau zu wenig Geld fließt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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(C (D Kollege Beckmeyer, Sie behaupten hier, dass 00 Maßnahmen in Bau sind. Haben Sie nicht das Papier hres Staatssekretärs von letzter Woche? Darauf sind twa 150 Baumaßnahmen vermerkt. (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die größeren, nicht die kleineren!)


Moment! Es sind zwar nicht ganz 150 Maßnahmen im
ahr 2004 in Bau, aber keine 450 kleineren Maßnahmen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nur die großen Maßnahmen! Steht extra drüber! Macht zusammen 600!)


Kollege Beckmeyer, Sie haben maßlos übertrieben.
ir sollten das Ganze einmal nachvollziehen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Lesen muss man können! Das ist blankscher Unsinn, was die erzählt!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510133700

Einen Augenblick, bitte. Herr Kollege Schmidt, Sie

ind der nächste Redner. Sie können gleich all das zu-
ückweisen, was jetzt vorgetragen wird. Es wäre schon
ut, wenn sich Frau Blank mit Ihren Hinweisen zunächst
inmal verständlich machen könnte.
Bitte schön.

(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Okay, ich werde mich mäßigen!)



Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1510133800

Danke schön, Herr Präsident.
Ich wiederhole: 150 Maßnahmen werden in dem Bau-

rogramm für das Jahr 2004 aufgeführt. Dazu kommt
ine kleine Anzahl von Maßnahmen, deren Kosten bei
nter 10 Millionen Euro liegen. Das muss man einmal
esthalten. Auf jeden Fall sind es keine 600 Maßnahmen.
Erst vor drei Wochen hat der Verkehrsminister im
usschuss getönt: Die Infrastrukturmittel sind gesichert.
o sind sie denn gesichert? Die Bundesregierung manö-
riert sich in eine katastrophale Finanzsituation. Sie sind
it Ihrer Infrastrukturpolitik am Ende. Der Kollege
runnhuber hat die Verkehrsministerkonferenz schon er-
ähnt. Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister
er gehört der SPD an – hat gestern und heute gesagt,
ber die Finanzsituation sei noch nie mit so viel Drama-
ik und Sorge diskutiert worden; es sei notwendig, Ver-
ehrsinvestitionen wieder als Investitionen in die Zu-
unft zu begreifen. Mit Ihrer Haltung sorgen Sie nicht
ür Zukunftsinvestitionen, sondern fahren die Verkehrs-
nfrastruktur an die Wand.


(Uwe Beckmeyer [SPD]: Er hat auch Koch/ Steinbrück kritisiert!)


Kollege Beckmeyer, ich habe Sie wirklich für intelli-
enter gehalten und nicht gedacht, dass Sie das noch ein-
al erwähnen. Koch und Steinbrück wollten keine Strei-
hung von Straßenbaumitteln.






(A) )



(B) )


Renate Blank


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Ich kann verstehen, dass Sie sich jetzt absetzen wollen! Dumm gelaufen, dass Sie dabei waren!)


Im Übrigen sind Straßenbaumittel keine Subventionen,
sondern Investitionen. Wann begreifen Sie das endlich?


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Manfred Grund [CDU/CSU]: Die können brutto und netto sowie Investitionen und Subventionen nicht auseinander halten!)


Kollege Schmidt – heute reden Sie leider erst nach
mir –, Sie erzählen uns dauernd, dass die Bundesregie-
rung in den letzten Jahren die Straßenbaumittel erhöht
hat. Da müssen wir ein bisschen in die Geschichte ge-
hen. Im Jahr 1999 und im Jahr 2000 haben Sie die Stra-
ßenbaumittel gekürzt. Nur aufgrund der Erlöse aus der
Vergabe der UMTS-Lizenzen haben Sie in den Jahren
2001, 2002 und 2003 durch das Zukunftsinvestitionspro-
gramm


(Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Tolle Sache!)

etwas mehr Geld für den Straßenbau ausgegeben.


(Uwe Beckmeyer [SPD]: „Etwas“?)

Jetzt müssen wir aber einmal festhalten, wer die Vorar-
beiten für die UMTS-Lizenzen erbracht hat. Das waren
die CDU/CSU und die FDP.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Ich darf Sie einmal an Folgendes erinnern: Sie haben da-
mals die UMTS-Lizenzen abgelehnt. Auch der heutige
Finanzminister hat sie als damaliger Ministerpräsident
von Hessen abgelehnt. Aber Sie haben von ihnen in den
Jahren 2001, 2002 und 2003 profitiert. In diesem Jahr
und auch im nächsten Jahr werden die Mittel zurückge-
fahren.

Ich habe gelesen, dass im Zusammenhang mit der
Maut 1,5 Milliarden Euro Einnahmen aus dem Schieds-
verfahren mit Toll Collect gebucht werden. Sie waren
doch heute im Ausschuss und haben die Aussage der
Toll-Collect-Vertreter gehört, dass ein Schiedsverfahren
mindestens eineinhalb bis zwei Jahre dauert. Es ist also
eine Frechheit, wenn Sie sagen, die Mittel für 2004 sind
entsperrt, die Mittel für das Jahr 2004 sind vorhanden.
Kein müder Euro wird fließen! Es ist eine Luftbuchung,
ein ungedeckter Scheck und sonst nichts.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Uwe Küster [SPD]: Einstimmige Entsperrung!)


Es wird dauernd davon gesprochen, dass aufgrund des
Bundesverkehrswegeplan sehr viele Mittel eingeplant
sind. Ich muss Ihnen sagen: Wenn es nach Ihnen geht,
wird er zum Märchenbuch. Sie gehen in Ihrem Bundes-
verkehrswegeplan von 10 Milliarden Euro aus. In der
mittelfristigen Planung bis zum Jahr 2008 geht es auf
7,7 Milliarden Euro runter. Wie wollen Sie den Bundes-
verkehrswegeplan damit auch nur annähernd abarbeiten?

Im Jahr 2004 wird fast kein neues Projekt in Angriff
genommen. In Bayern werden gerade die Maßnahmen

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(C (D ür die WM 2006 durchgeführt, damit alle gut nach ünchen und Nürnberg kommen können. Für weitere usbaumaßnahmen ist kein Geld vorhanden. So ist es icht nur in Bayern. So ist es auch in Baden-Württemerg, in Hessen, überhaupt in allen anderen Bundeslänern. Sie sollten Ihre Infrastrukturpolitik, was den Straenbau anbelangt, wirklich noch einmal überdenken, amit wir Sie nicht in einer weiteren Aktuellen Stunde elehren müssen. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Belehren weniger! Es gibt ein anderes Wort, das auch mit „be“ anfängt!)


ielleicht lernen Sie ja aus dieser Aktuellen Stunde.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510133900

Das Wort hat der Kollege Albert Schmidt, Bünd-

is 90/Die Grünen.
Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN):
Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

unächst einmal will ich Ihnen, Frau Kollegin Blank, in
inem Punkt ausdrücklich Recht geben.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Das ist verdächtig! Was habe ich falsch gemacht? – Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Das ist schon verdächtig! – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Bei dir ist immer ein Trick dabei!)


Sie dürfen auch klatschen, wenn Sie wollen. – Sie ha-
en gesagt: Wenn das, was als mittelfristige Finanzpla-
ung – mit der unverkennbaren Urheberschaft Bundesfi-
anzministerium – auf dem Tisch liegt – das geht bis
inschließlich 2008 –, Wirklichkeit würde, würden die
nvestitionen in den deutschen Verkehrswegebau um
und 2 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro sinken.
as ist richtig.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

as Sie nicht dazugesagt haben, liebe Frau Kollegin, ist
olgendes: Wenn wir das zulassen würden – für unsere
raktion jedenfalls kann ich sagen: wir sind entschlos-
en, das nicht zuzulassen –,


(Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

ann wären wir genau da, wo Sie aufgehört haben. Als
ie 1998 aufgehört haben, lagen die Investitionen bei
,6 Milliarden Euro. 1997 hatten Sie 7,5 Milliarden Euro
nvestiert. Wir wären jetzt so schlecht, wie Sie damals
chlecht waren, obwohl es keinen Koch/Steinbrück-
lan, keinen Vermittlungsausschuss und keinen Subven-
ionsabbau gab, nichts dergleichen! Trotzdem waren Sie
o schlecht, wie wir nie werden wollen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Herr Kollege Friedrich, jetzt komme ich auf Sie und
ie von Ihnen hier in die Welt gesetzten famosen Zahlen






(A) )



(B) )


Albert Schmidt (Ingolstadt)


zu sprechen. Sie lesen den Verkehr in Zahlen und glau-
ben, das Evangelium aufgeschlagen zu haben. Sie ver-
wechseln offenbar Soll- und Ist-Zahlen.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Nein!)

Ich will Ihnen die Ist-Zahlen einmal ganz langsam, zum
Mitschreiben, autorisiert vom Bundesverkehrsministe-
rium, vorlesen: 1997: Bahninvestitionen 2,8 Milliarden
Euro, Straßenbau 4,3 Milliarden Euro; 1998 – das letzte
Jahr Ihrer Regierungszeit –: 2,7 Milliarden Euro für die
Eisenbahnen des Bundes, 4,4 Milliarden Euro für den
Straßenbau. In der Summe macht das jeweils 7,1 Milliar-
den Euro plus jeweils 500 Millionen für den Wasserstra-
ßenbau.

Jetzt nenne ich Ihnen die Zahlen aus unserer Regie-
rungszeit – etwas schneller, weil ich nicht so viel Rede-
zeit habe –: im Jahr 1999: Investitionen in Höhe von ins-
gesamt 8,3 Milliarden Euro – das ist die Ist-Zahl; das ist
ausbezahlt worden und stand nicht nur in der Planung –;
2000: 8,2 Milliarden Euro; 2001: 8,9 Milliarden Euro;
2002: 9,5 Milliarden Euro; 2003: 9,6 Milliarden Euro.
Das sind Tatbestände, keine Planungen. Wenn Sie das je-
mals geschafft hätten, würden Sie sich mit „von“ schrei-
ben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Man muss dazu sagen, dass dazu 16 Milliarden zusätzliche Belastungen gekommen sind!)


– Das ist das einzige Argument, das Sie bei Ihrer armse-
ligen Ideologie noch haben.

Ich möchte Frau Kollegin Blank in einem zweiten
Punkt Recht geben. Frau Kollegin Blank, Sie haben ge-
sagt, Koch und Steinbrück hätten die Kürzung von Stra-
ßenbauinvestitionen niemals vorgeschlagen. Stellen Sie
sich vor, das stimmt. Wissen Sie, was im Koch-
Steinbrück-Papier wirklich drin steht? Darin steht, dass
die ganzen Grausamkeiten, die Kürzungen in Milliar-
denhöhe – die Bauindustrie hat dazu eine Pressemittei-
lung verfasst, nach der die Kürzungen am Ende über
5 Milliarden Euro betrügen – zulasten der Schiene und
der Wasserstraße erfolgen sollen. Was lernen wir
daraus? – Dass den Herren Koch und Steinbrück die
Bahn am Arsch vorbeigeht. Sie wollten nämlich nur bei
der Bahn und der Wasserstraße kürzen, während sie al-
lein die Straße schonen wollten. Dieses Spielchen haben
wir nicht mitgemacht!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Also sind Sie doch die Verursacher!)


Als größte Verlogenheit empfinde ich es, dass diesel-
ben Herrschaften, dieselben Ministerpräsidenten, die die
Grausamkeiten, das Schlachtfest, allein bei der Schiene
anrichten wollten, sich nun hinstellen und sagen: Wir
wollen aber das 5-Milliarden-Projekt Nürnberg–Erfurt
haben. – Womit sollen wir das denn bezahlen? Erst neh-
men sie das ganze Geld, nehmen uns aus wie eine Weih-
nachtsgans, und nachher beschweren sie sich, dass kein

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(C (D eld mehr in der Kasse ist. Dazu kann ich nur sagen: eturn to sender. Jetzt werde ich ernsthaft. enn wir die sich aus den auf dem Tisch liegenden Planahlen ergebende dramatische Entwicklung abwenden ollen, dann haben wir nur eine Chance. Sie ist vom ollegen Reinhard Weis schon angesprochen worden. ch sage mit allem Ernst: Wir müssen die wirklichen ubventionen kürzen; wir müssen die Hände von den Inestitionen wegnehmen. Das gilt für die Straße ebenso ie für die Schiene. Wie weit ist es in diesem Land ekommen, dass ich als Grüner schon mithelfen muss, en Straßenbauetat gegen einen sozialdemokratischen inanzminister zu verteidigen? (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


eit haben wir es gebracht!
Das darf nicht eintreten. Deshalb müssen wir den Mut

aben, die hohe Pendlerpauschale ein Stück zu kürzen.
ir müssen den Pendlerinnen und Pendlern sagen: Wollt

hr lieber eure 35 Cent als sakrosankt für jeden Kilome-
er und dabei in Kauf nehmen, dass die Straße, auf der
hr pendelt, dass die Schiene, auf der ihr pendelt, jedes
ahr schlechter wird, weil das Geld nicht reicht? Umge-
ehrt wird ein Schuh daraus: Wir müssen mehr Geld für
nvestitionen in die Hand nehmen, um den Pendlerinnen
nd Pendlern bessere Straßen und Schienen anzubieten.
Wir müssen die Subventionen bei der Eigenheimzu-

age und der Pendlerpauschale kürzen. Wir werden Ih-
en Gelegenheit geben, das mitzutragen. Wenn Ihre Mi-
isterpräsidenten, die die Mehrheit im Bundesrat haben,
ann zum zweiten Mal sagen: „Das machen wir nicht
it!“, dann sind Sie für den verkommenen Zustand un-
erer Investitionsmittel im Straßen- und Schienenbau al-
ein verantwortlich.
Ich danke Ihnen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: In Ewigkeit, Amen!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510134000

Herr Kollege Schmidt, da bei Ihrer historischen Rede

ugunsten der Stärkung der Straßenbaumittel ein Vertre-
er des Finanzministeriums leider nicht persönlich zuge-
en war, sage ich meine Unterstützung bei der Versen-
ung des Protokolls an das Finanzministerium gerne zu.


(Heiterkeit)

Nun erteile ich das Wort dem Kollegen Hubert
eittert für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Hubert Deittert (CDU):
Rede ID: ID1510134100

Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen!
ir haben zu wenig Geld für die Verkehrsinfrastruktur-






(A) )



(B) )


Hubert Deittert

finanzierung. Das ist ein Dilemma. Ich werde die Zah-
len, die genannt worden sind, nicht alle wiederholen,
denn dadurch werden sie nicht richtiger und nicht fal-
scher.

Was ich neben der Tatsache, dass zu wenig Geld zur
Verfügung steht, für dramatisch halte, ist der Vertrauens-
verlust bezüglich der Verkehrspolitik dieser Bundes-
regierung. Das Vertrauen in diese Politik ist gleich null.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

In der Verkehrspolitik und vor allem in der Verkehrs-
finanzierung herrscht das totale Chaos. Worauf ist das
zurückzuführen? Es hängt einfach damit zusammen,
dass der zuständige Minister den Überblick verloren hat.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Was man nicht gehabt hat, kann man nicht verlieren!)


Ich brauche als Beispiel nur das katastrophale Krisenma-
nagement beim Mautdesaster anzuführen.


(Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

Hier ist Vertrauen verspielt worden, das Sie kaum wie-
derherstellen können. Die Reihe setzt sich mit dem stän-
digen Nennen von neuen Projekten und dem Versenden
von Listen fort, die am nächsten Tag wieder zurückgezo-
gen werden.


(Zustimmung der Abg. Renate Blank [CDU/ CSU])


Lieber Herr Kollege Weis, Sie haben moniert, dass
wir nach der Debatte in der vergangenen Woche schon
heute eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema haben.
Diese Häufung unterstreicht im Grunde das Chaos, das
bei Ihnen im Ministerium herrscht. Die Aktuelle Stunde
ist hochnotwendig.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hochnotpeinlich höchstens!)


Das schwindende Vertrauen in die Verkehrspolitik der
Bundesregierung hat dramatische Folgen für den Wirt-
schaftsstandort Deutschland. Dadurch werden nicht nur
Arbeitsplätze gefährdet, sondern Unternehmen ergreifen
die Flucht. Arbeitsplätze werden in einem Ausmaß ins
Ausland verlagert, wie wir es vorher nie hatten. Das ist
eine ganz schlimme Geschichte. Die mittelständischen
Bauunternehmen sind eben hier genannt worden; insbe-
sondere sie tragen die Last.

Im Land Nordrhein-Westfalen, dem größten Bundes-
land mit fast 18 Millionen Einwohnern, gibt es im
Jahr 2004 einen einzigen Baubeginn.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Das ist eine Schande!)


Daran wird deutlich, was bei der Verkehrsinfrastruktur
versäumt wird.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Renate Blank [CDU/CSU]: Steinbrück wird abgestraft!)


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(C (D Ich nenne beispielhaft die Fußballweltmeisterschaft. chwerpunkt ihrer Austragung wird Nordrhein-Westfan sein. Wenn man bedenkt, dass die Menschen sich icht nur in den Stadien aufhalten sollen, sondern dort uch hinkommen müssen, dann wird deutlich, welches rama droht. Diese Weltmeisterschaft könnte uns im tau ersticken. (Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Der WDR hat Anweisung, nur Staus ab 10 Kilometer zu bringen! Sonst sind die Staumeldungen länger als die Nachrichtensendung!)


Meine Damen und Herren, von diesem Ministerium
ird eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit betrie-
en. Die Kürzungsvorschläge von Koch und Steinbrück
ind wiederholt angesprochen worden. Ich darf an den
rief vom 25. März erinnern. Der Brief macht deutlich,
welchem Ausmaß diese Bundesregierung uns täuscht.
as ist schlicht und einfach unzumutbar.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Wo liegt die Ursache für das ganze Dilemma? Neben

em Mautdesaster ist die falsche Wirtschaftspolitik die-
er Bundesregierung in der Hauptsache dafür verant-
ortlich. Dadurch geht Vertrauen in den Standort
eutschland verloren. Wir haben kein Wirtschafts-
achstum und dadurch geringere Steuereinnahmen. Hier
chließt sich der Kreis. Sie haben schlicht und einfach
en falschen Politikansatz.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Wenn Privatleute ein solches Dilemma erleben, dann

aben sie nach einer langen Schmerzensphase die Mög-
chkeit der Privatinsolvenz. Sie haben dann irgendwann
ie Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Das kann
an auch auf die Politik übertragen. Das Grundgesetz
ieht ganz bestimmte Fristen vor, nach denen die Wähler
orrekturen vornehmen können. Das ist gut so. Es ist
ber nach dem Grundgesetz nicht verboten, in dem einen
der anderen Fall ein Trauerspiel zu verkürzen. Ein Weg
äre, dass der zuständige Minister seinen Hut nimmt;
er bessere Weg wäre, dass die ganze Bundesregierung
en Hut nimmt und die Möglichkeit schafft, dass in die-
em Lande endlich wieder eine vernünftige Politik ge-
acht wird, dass die Bürger und die Wirtschaft wieder
ertrauen in den Standort Deutschland fassen können
nd dass unser Land Stück für Stück aus dem Dilemma
erausgeführt werden kann.
Ich danke Ihnen.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Und Sie werden Bundesverkehrsminister!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510134200

Ich erteile das Wort dem Kollegen Wolfgang Spanier,

PD-Fraktion.


Wolfgang Spanier (SPD):
Rede ID: ID1510134300

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir
erden auch in Zukunft bei diesem Thema mitmachen.






(A) )



(B) )


Wolfgang Spanier

Wir können jede Woche immer die gleichen Reden hal-
ten.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Bis Sie es verstanden haben!)


Ich möchte allerdings einen Rationalisierungsvorschlag
machen: Wir können die Debatte in die Nachtstunden
verlegen und ein Tonband ablaufen lassen. Das würde
die Sache etwas vereinfachen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Aber es dauert länger, bis Sie es begreifen!)


Da Sie gerade dazwischenrufen, Herr Brunnhuber,
will ich Ihnen sagen: Es waren wunderbare Rollenspiele.
Alle Rollen wurden wunderbar besetzt: vom Verkehrs-
kaspar über den Robin Hood der Bauwirtschaft bis zum
jungen Held des Straßenbaus. Ich will Ihnen also gerne
zugestehen, dass die Debatte auch vergnügliche Seiten
hat.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Brunnhuber als Daniel Küblböck der deutschen Verkehrspolitik!)


Dass wir mehr Geld für Verkehrsinfrastrukturinvesti-
tionen brauchen, darüber sind wir uns alle einig. Ich ver-
stehe in diesem Zusammenhang voll und ganz das, was
die Länderverkehrsminister beschlossen haben. Aller-
dings sieht die Realität anders aus. Alle staatlichen Ebe-
nen befinden sich in einer Finanzkrise. Wenn sich die
Länderverkehrsminister ihre eigenen Haushalte an-
schauen, dann werden sie – möglicherweise zu ihrer ei-
genen Verwunderung – feststellen, dass auch in den Län-
derhaushalten an den Verkehrsinvestitionen gespart
wird.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja das Scheinheilige!)


Bei den Gemeindestraßen – man muss sich auch einmal
die Kommunalhaushalte anschauen – sieht es fast flä-
chendeckend genauso aus. Die tiefere Ursache für diese
Entwicklung liegt darin, dass wir zurzeit das nötige Geld
für die entsprechenden Investitionen wirklich nicht ha-
ben.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Es ist doch Ihre Regierung, die das zu verantworten hat!)


Ich möchte in diesem Zusammenhang eine Bemer-
kung zur Koch/Steinbrück-Liste machen. Die entspre-
chenden Maßnahmen wurden nicht allein im Vermitt-
lungsausschuss beschlossen. Wir alle – auch Sie – haben
sie am 19. Dezember in namentlicher Abstimmung be-
schlossen.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Aber nicht die Streichung der Straßenbaumittel!)


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(C (D Wir haben ebenfalls – auch darauf möchte ich Sie ufmerksam machen – über das Volumen der Mittel für ie Verkehrsinfrastrukturinvestitionen namentlich abgetimmt. (Zuruf des Abg. Dr. Uwe Küster [SPD] – Renate Blank [CDU/CSU]: Aber nicht beim Straßenbau!)


ir alle haben beschlossen, dass es über drei Jahre Kür-
ungen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro geben soll. Al-
erdings wurde im Vermittlungsausschuss ursprünglich
estgelegt, dass es dabei eine Konzentration auf die
chiene und auf die Wasserwege geben sollte.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Genau! Ausschließlich!)


s ist richtig, dass wir die Mittel anders verteilt haben,
nd zwar nach dem Schlüssel 50, 45 und 5 Prozent.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Wenn Sie hier argumentieren, dass die Bauwirtschaft
on den Kürzungen bei den Straßenbauinvestitionen be-
onders betroffen ist, dann muss ich fragen: Wäre sie
enn nicht betroffen, wenn wir bei der Schiene noch
tärker kürzen würden?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


er baut denn die Schienenwege? Wäre die hoch spe-
ialisierte Bauwirtschaft im Bereich der Wasserwege
icht sehr viel stärker betroffen, wenn wir dem ur-
prünglichen Vorschlag des Vermittlungsausschusses ge-
olgt wären?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


ie sollten sich wirklich einmal überlegen, ob es richtig
st, vom „Robin Hood der Bauwirtschaft“ zu sprechen.
Diese Kürzungen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro
egal bei welchem Verkehrsträger – beeinträchtigen in
er Tat die Bauwirtschaft. Das ist so. Wir alle haben das
egen der finanziellen Notlage aber so beschlossen. Die
onsequenzen sind klar.
Ich wundere mich allerdings, dass Sie durch die

ande ziehen und sagen, wir würden Verkehrsinvestitio-
en streichen. Von Streichungen kann keine Rede sein.
enn man aber weniger Geld hat, kann man das ur-
prünglich vorgesehene Programm in der ursprünglich
orgesehenen Zeit natürlich nicht umsetzen. Das ist
och völlig klar. Diese Investitionen werden aber nicht
estrichen; sie werden nur verschoben,


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag!)


as bedauerlich genug ist. Man sollte also in seiner
ortwahl ein bisschen sorgfältiger sein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Wolfgang Spanier

Das Übel ist schlicht und einfach, dass es an Geld

fehlt. Ich muss Ihnen schon sagen, dass das, was Sie hier
vorführen, ein bisschen Scheuklappenpolitik ist.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Scheinheilig!)


Wenn wir über Bildung diskutieren, dann hören wir von
Ihnen: mehr Geld! Wenn wir über Forschung und Ent-
wicklung diskutieren, dann hören wir von Ihnen: mehr
Geld! Wenn wir über den Straßenbau sprechen, dann
kommt Ihre Forderung: mehr Geld! Kein Wort darüber,
wie dieses Geld beschafft werden kann.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Sie haben das doch versprochen und jetzt wissen Sie nicht, wie Sie das finanzieren sollen!)


Sie lehnen mehr Schulden zu Recht ab. Da sind wir
wirklich an eine Grenze gekommen. Außerdem will nie-
mand neue Steuern. Aber was machen Sie? Sie fordern,
an mehreren Stellen Milliarden mehr auszugeben – das
kommt in der Öffentlichkeit prima an – und gleichzeitig
die Steuern massiv zu senken.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Hexeneinmaleins!)


Wenn Sie hier sagen, die Kürzung von Subventionen

(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Ihr müsst besser regieren, dann kommt es! – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


sei etwas anderes als die Kürzung von Investitionen, ha-
ben Sie vollkommen Recht. Nur, wir alle haben den
Fehler im Koch/Steinbrück-Papier, dass Investitionen
fälschlicherweise in die Reihe der Subventionen aufge-
nommen wurden, mitgemacht. Dies ist übrigens genauso
unsinnig wie die Tatsache, dass neuerdings auch das
Wohngeld unter die Rubrik Subventionen fällt. Da haben
wir einen schwerwiegenden Fehler gemacht.


(Beifall bei der SPD – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind von der Bundesratsmehrheit erpresst worden! Wir hatten ja keine Alternative!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510134400

Herr Kollege, Sie denken an die Redezeit?


Wolfgang Spanier (SPD):
Rede ID: ID1510134500

Wir können, wie gesagt, diese Diskussion gerne in je-

der Sitzungswoche wiederholen.

(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Das wird notwendig!)

Aber wir sollten uns darauf verständigen, dass wir mit
dieser Art der Diskussion keinen Cent mehr für die drin-
gend benötigten Investitionen bekommen. Aber wenn
Sie das so haben wollen, dann reden wir eben ohne jedes
Ergebnis in immer gleichen Reden über das immer glei-
che Thema.

Schönen Dank.

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(C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/ CSU]: Ihr braucht euch nicht zu beteiligen! Das machen wir ohne euch!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510134600

Das Wort hat nun der Kollege Werner Kuhn, CDU/
SU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Werner Kuhn (CDU):
Rede ID: ID1510134700

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Investitionen in die Infrastruktur sind kein
elbstzweck. Das ist die wichtigste Aufgabe, die man er-
edigen muss, um überhaupt Wirtschaftspolitik betreiben
u können.


(Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja, eine der wichtigsten!)


eil Sie das nicht erkannt haben, sind wir in der Wirt-
chaftspolitik dort, wo wir jetzt stehen: bei Wachstums-
aten, die kaum 1 Prozent erreichen.


(Zurufe von der CDU/CSU: 0,1 Prozent!)

n Ostdeutschland haben wir eine Rezession. Jeden Tag
önnen wir in der Zeitung über das Nullwachstum lesen.
ie Arbeitslosigkeit erreicht im Osten Größenordnungen
on 20 Prozent. Ich muss das einfach einmal dramatisie-
en; denn die Situation ist dort tatsächlich so schlecht.
Dass Sie die beiden ehrenwerten Ministerpräsidenten
errn Koch und Herrn Steinbrück sozusagen als Mons-
ranz vor sich hertragen


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Doch nicht als Monstranz! Als Monster!)


nd sagen: „All das, was die Bundesregierung bzw. der
aushaltsausschuss mit den sie tragenden Parteien im
inblick auf die Streichung von Investitionen beschlos-
en haben, ist das Werk dieser beiden Männer“, ist eine
nterstellung in einer ziemlichen Größenordnung. Die
DU/CSU- und die FDP-Fraktion möchten beiden Mi-
isterpräsidenten ausdrücklich ihre Reverenz erweisen.
ie haben die Finanzzuweisungen des Bundes an die
änder geprüft und nachgeschaut, wo Einsparungen
öglich sind. Das sind doch keine Leute, die über die
aulast des Bundes und über Einsparungen befinden
urften.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Haben sie aber gemacht!)


Ich selber war im Vermittlungsausschuss, Herr
chmidt.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Davon merkt man aber nichts!)


as geht nicht so einfach.






(A) )



(B) )


Werner Kuhn (Zingst)


Herr Koch und Herr Steinbrück haben dem Bundes-

minister, der dafür zuständig ist, einen Brief geschrie-
ben. Einen Absatz daraus möchte ich sinngemäß zitie-
ren:


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Haben wir schon gehört!)


Die von Ihnen vorgesehenen Einsparungen bei Schie-
nen- und Straßenbauinvestitionen in Höhe von
836 Millionen Euro in 2004 beruhen vielmehr auf einem
Vorschlag der Bundesregierung und einem Beschluss
des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch!)


Nicht die Länder Nordrhein-Westfalen und Hessen sind
daher die Urheber dieser Vorschläge. Das wollen Sie uns
aber die ganze Zeit einreden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf von der SPD: Was erzählen Sie? Gucken Sie doch die Liste an!)


Wir sollten uns der wirtschaftlichen Entwicklung als
dem Hauptthema widmen. Der Bau, der Verkehr, das
Wohnungswesen und der Aufbau Ost stehen in einem ur-
sächlichen Zusammenhang. Für Firmenansiedlungen ist
natürlich die Erreichbarkeit von Regionen, Kunden und
Industriebetrieben entscheidend. Auch im touristischen
Bereich bestehen große Wachstumschancen. Hierzu ist
natürlich ebenso eine bestimmte Infrastruktur wichtig.
Das heißt, der Straßenbau darf nicht weiter leiden.

Deutschland als größte Industrienation in Europa hat
den Vorteil, dass es innerhalb des europäischen Binnen-
marktes eine hervorragende Lage hat. Bis jetzt haben wir
in den Betrieben eine sehr gut qualifizierte Arbeiter-
schaft. Auch die Infrastruktur ist noch relativ gut. Bloß,
das darf sich nicht in zunehmendem Maße verschlech-
tern.

Wir haben diese Aktuelle Stunde heute verlangt, um
darüber zu debattieren:


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Was sind denn Ihrer Meinung nach Wettbewerbskrite-
rien? Ist es ein Kriterium, dass wir im Nachmelden von
FFH-Gebieten oder in der Rankingliste, was Einsparun-
gen von CO2-Emissionen betrifft, an Nummer eins ste-hen? Wenn wir Ihren Vorschlägen folgen, werden wir in
Deutschland keine wirtschaftliche Entwicklung mehr er-
zielen. Hier muss wieder eine klare Linie gefahren wer-
den. Dazu gehört die Verkehrsinfrastruktur.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Die EU-Osterweiterung ist eine interessante und
spannende Angelegenheit, dazu gehört auch das Stich-
wort Globalisierung. Nicht die Großen werden in Zu-
kunft die Kleinen in einer Fusion übernehmen, nein, die
Langsamen werden von den Schnelleren aufgenommen.
Wir dürfen nicht zu den Langsamen gehören. Es geht um
den Standortwettbewerb innerhalb Europas und dabei ist

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(C (D s einfach erforderlich, dass die einzelnen Projekte im renzüberschreitenden Verkehr nach Polen und Tschehien ganz klar genannt werden. Es muss ein Programm ufgelegt werden, mit dem man etwas anfangen kann. Die 335 Millionen Euro, die Sie im Haushaltsansatz estrichen haben, betreffen das so genannte Stretching. (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Stretching ist etwas ganz anderes! Das ist Gymnastik!)


o kann es sein, dass die Autobahn A 14, die auf ir-
endeinem Parteitag angekündigt wurde, möglicher-
eise erst am Sankt-Nimmerleins-Tag fertig wird. Über
ie A 16 Leipzig–Torgau heißt es: Wenn die Olympiade
ommt, können wir sie finanzieren, wenn die Olympiade
icht kommt, dann sehen wir sie nur noch im weiteren
edarf. Diese Region ist eine Wachstumsregion und
raucht Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und
abei spielt die A 16 eine sehr große Rolle.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Die Ortsumgehungsprogramme sind überhaupt noch
icht durchfinanziert. Sie sind aber wichtig, um wirt-
chaftliche Entwicklungen in den strukturschwächeren
egionen voranzubringen. Es sind Investitionen, die so-
ort – beim Bau von Verkehrsinfrastruktur – Arbeits-
lätze schaffen und nachher die wirtschaftliche Entwick-
ung unterstützen. Der Kollege Brunnhuber hat das heute
n der Ausschusssitzung noch einmal ganz deutlich ge-
agt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510134800

Das kann jetzt aber nicht wiederholt werden.


Werner Kuhn (CDU):
Rede ID: ID1510134900

Die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Ist sehr wichtig!)


uss über ausreichende Finanzmittel verfügen. Wenn
ir die 500 Millionen Euro aus der Vignette noch zur
erfügung hätten, könnten wir 15-mal so viel Fremd-
apital aufnehmen und somit den Ausbau der Verkehrs-
frastruktur solide finanzieren.


(Beifall des Abg. Georg Brunnhuber [CDU/ CSU])


as ist ein ganz konkreter Vorschlag, aber auf den schei-
en Sie nicht zu kommen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510135000

Für die Bundesregierung spricht nun der Parlamenta-

ische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr,
au- und Wohnungswesen, Achim Großmann.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Ac
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1510135100

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

nen und Kollegen! Ich glaube, Herr Beckmeyer hatte
Recht. Die Performance der Opposition letzte Woche
war derartig schlecht, dass die Fraktionsführung ihr eine
zweite Chance mit einer Aktuellen Stunde gegeben hat.
Meine Befürchtung ist jedoch, dass wir uns hier Ende
April die dritte Chance anhören müssen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daher will ich Ihren pädagogischen Impetus aufgreifen;
ich will etwas wiederholen, damit Sie die Chance erhal-
ten, etwas zu lernen. Vielleicht hilft es.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Es ist schon gesagt worden, dass wir die Verkehrsin-
frastrukturinvestitionen deutlich erhöht haben. Die Zah-
len sind genannt worden, aber ich wiederhole sie: Sie
steigen von etwa 7,7 Milliarden Euro Ist für Straße, Was-
serstraße und Schiene auf prognostizierte – mit den ab-
gesenkten Mitteln, wir waren zwischendurch schon bei
10 Milliarden Euro – 8,8 Milliarden Euro in diesem Jahr.
In dieser Zeit haben wir vieles nachgeholt, Herr
Beckmeyer hat das bereits angesprochen. Wir haben
Straßen, die vom Baustopp bedroht waren, zu Ende ge-
baut und ein Ortsumgehungsprogramm aufgelegt; wir
haben 125 zusätzliche Ortsumgehungen auf der Grund-
lage des ZIP gebaut.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wir haben damit für Tausende von Bürgerinnen und
Bürger den Straßenlärm reduziert.


(Gustav Herzog [SPD]: Das müssen Sie der Opposition noch öfter sagen!)


Im Haushalt 2004 haben wir versucht, diese gute Li-
nie fortzuschreiben. Dann kamen die Ergebnisse des
Vermittlungsausschusses im Dezember. Diese sind be-
reits genannt worden, aber ich will sie hier zitieren, weil
es eine Protokollerklärung dazu gibt und es immer bes-
ser ist, sich diese noch einmal anzuhören. Wilhelm
Schmidt hat eine Protokollerklärung abgegeben, die lau-
tet:

Zugleich für die Ersten Parlamentarischen Ge-
schäftsführer der Bundestagsfraktionen von CDU/
CSU, Volker Kauder, BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN, Volker Beck (Köln), und FDP, Jörg van
Essen, mache ich darauf aufmerksam, dass in den
abschließenden Verhandlungen des Vermittlungs-
ausschusses am 16. Dezember 2003 fünf Protokoll-
erklärungen der Bundesregierung vereinbart wor-
den sind.

Später heißt es dazu:
4. Protokollerklärung zur Umsetzung der Koch/
Steinbrück-Vorschläge im Bereich der Finanzhil-
fen: Entsprechend dem im Vermittlungsausschuss

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(C (D von Bundestag und Bundesrat einvernehmlich erörterten Vorgehen erklärt die Bundesregierung, die Vorschläge der Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück zum Subventionsabbau im Bereich der Finanzhilfen des Bundes wie folgt umsetzen zu wollen: Das veranschlagte Einsparvolumen muss einschließlich der steuerlichen Maßnahmen erhalten bleiben. Auf Basis grundsätzlicher Abbaustufen von 4/8/12 Prozent erfolgt die Umsetzung durch den Bund im Haushaltsverfahren unter Beteiligung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages. Mehr kann ein Vermittlungsausschuss gar nicht bechließen und mehr kann auch eine Bundesregierung icht zu Protokoll geben, als dass man sich verpflichtet, m Haushaltsausschuss einen Vorschlag einzubringen, er gewährleistet, dass die gesamten Einsparvorschläge on Koch und Steinbrück umgesetzt werden. Jetzt ziehe ich eine Klammer: Im Bundesverkehrswe eplan haben wir einvernehmlich festgestellt, dass in eutschland nur integrierte Verkehrspolitik Sinn macht. enn wir Mobilität gewährleisten wollen, müssen wir ie Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger icherstellen und darauf achten, dass wir alle vernünftig ntwickeln. Auch da besteht Einvernehmen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Das Zitat liefere ich Ihnen gleich nach. Im Bundes-
erkehrswegeplan heißt es:

Der Komplexität der sich damit stellenden Aufga-
ben mit all ihren Wechselwirkungen kann nicht ein-
dimensional begegnet werden.

Sie machen hier den Versuch, einen Verkehrsträger
erauszupicken und nur darüber zu reden. Das geht aber
icht. Wir müssen über die gesamte Verkehrsinfrastruk-
ur und über die Mobilität reden, die mit dem Ausbau al-
er Verkehrsträger zusammenhängt.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Aber bitte auch mit den Kapazitäten und finanziellen Möglichkeiten!)


Deshalb – liebe Kolleginnen und Kollegen, das kann
ch Ihnen nicht ersparen – gibt es nach den gefassten Be-
chlüssen für Sie nur zwei Alternativen, mehr nicht: Die
rste ist eine 1 : 1-Umsetzung der Koch/Steinbrück-Vor-
chläge für Wasserstraßen und Schiene mit ihren ver-
eerenden Wirkungen für diese beiden Verkehrsträger.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Wir reden über Straßenbau!)


Die zweite Alternative ist eine faire Aufteilung der
ittel auf alle Verkehrsträger im Sinne einer integra-

iven Verkehrspolitik, wie ich sie eben dargestellt habe.

(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Das Dritte wäre mehr Geld im Ansatz!)

s gibt nur diese beiden Alternativen.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann

Sie wollen die Mittel für den Straßenbau nicht strei-

chen; das habe ich jetzt gelernt. Wenn Sie nun das Koch/
Steinbrück-Papier, das Sie sehr gelobt haben, eins zu
eins umsetzen, das Einsparvolumen also erbringen wol-
len, müssen Sie bei den Wasserstraßen und der Schiene
deutlich mehr sparen, als es der Haushaltsausschuss be-
schlossen hat. Das hätte wiederum bedeutet, dass Sie
heute den Antrag stellen, die Mittel für den Straßenbau
zu erhöhen und im Gegenzug die Mittel für die Wasser-
straßen und die Schiene zu senken. Alles andere ist
scheinheilig und völlig unglaubwürdig.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/ CSU]: Die dritte Alternative wäre, Sie würden § 11 Baugesetzbuch ändern!)


– Ich bemühe mich hier um eine seriöse Debatte, Herr
Brunnhuber. Den anderen Teil haben Sie schon abgelie-
fert.


(Beifall des Abg. Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Renate Blank [CDU/CSU]: Das ist aber unseriös!)


Ich habe gehofft, dass zum Beispiel Herr Oswald hier
ans Rednerpult tritt und sagt: Es tut mir leid, ich ver-
zichte zugunsten des Straßenbaus auf die Strecke Augs-
burg–München. Frau Blank, Herr Nitzsche und Herr
Kuhn hätten vielleicht sagen sollen: Der Ausbau der
Strecken Nürnberg–Erfurt und Leipzig–Dresden ist lei-
der nicht möglich, denn wir wollen mehr Geld für die
Straße haben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wie wäre es mit Ihnen, Herr Brunnhuber? Sie könnten
nach vorn kommen und sagen: Der Ausbau der Strecke
Karlsruhe–Stuttgart–Ulm ist leider nicht möglich. Den
müssen wir streichen, denn wir wollen mehr für die
Straße behalten.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/ CSU]: Das habt ihr doch schon gestrichen!)


Schließlich, Herr Königshofen, warum haben Sie sich
nicht zu Wort gemeldet und gesagt: Den Ausbau der
Strecke Oberhausen–Emmerich müssen wir verschieben,
denn wir wollen mehr Geld für die Straße haben. Das ha-
ben Sie aber alles nicht getan.


(Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: Der kommt noch!)


– Sie haben Recht, er hat noch eine Chance. Ich finde,
ohne Argumente, wie Sie das hier versuchen, kann man
keine seriöse und solide Verkehrspolitik betreiben.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Ihr könntet konsumtive Mittel in operative Mittel umwandeln!)


Das ist so, als wären Sie ohne Pfeil und Bogen auf dem
Kriegspfad.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/ i m T h te m n S g W g a – – f – k m ß S N D n k h t C t m i (C (D CSU]: Vor vier Wochen hat Ihr Minister das noch versprochen! Das waren doch nicht wir!)


Noch eines – vielleicht hören Sie einfach zu; das habe
ch eben auch gemacht –: In den bilateralen Gesprächen
it den Ländern hat kein Land Schienenprojekte zum
ausch gegen mehr Straßenbauprojekte angeboten. Wir
aben die bilateralen Gespräche jetzt geführt. Die Minis-
r hätten dann sagen müssen: Die Straßenbaumaßnah-
e X ist uns so wichtig, dass wir die Schieneninvestitio-
en zurückstellen wollen. Aber keiner hat das gemacht.
ie haben noch nicht einmal andere Straßenprojekte vor-
eschlagen.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Sie haben niemanden gefragt!)


ir haben Ihnen die Situation, dass wir 2004 mit Neube-
innen vorsichtig sein müssen, geschildert; Sie haben
ber überhaupt keine Änderungsvorschläge eingebracht.


(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Wo denn? Es gab doch gar keine Beratung darüber!)


Natürlich haben wir beraten.

(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Wo denn?)

In den letzten Wochen sind bilaterale Gespräche ge-
ührt worden.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Kein Verkehrsminister wurde von Ihnen gefragt! – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Es gibt auch keine Regierungsvorlage dazu! Nichts!)


Sie wollen mich nicht zu Wort kommen lassen. Ich
ann das verstehen, habe aber mehr Geduld. Ich werde
ich hier schon durchsetzen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Brunnhuber [CDU/ CSU]: Sie haben nichts zu sagen, das ist das Problem! – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/ CSU]: Es gibt auch keine Regierungsvorlage dazu!)


Noch interessanter ist Folgendes: In den Landesstra-
enbauprogrammen einiger Länder, die nicht von der
PD geführt werden, ist im Jahre 2004 kein einziger
eubeginn vorgesehen.


(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Welche Regierungsvorlage soll denn beraten werden? Es gibt doch gar keine!)


iese Information haben mir meine Fachbeamten eben
och per Telefon zukommen lassen, weil sie auf der Ver-
ehrsministerkonferenz mit ihren Kollegen gesprochen
aben.
Das, was Sie hier heute angezettelt haben bzw. anzet-

eln wollten, kann also nur misslingen. Die einzige
hance, die wir haben, ist, die Verkehrsinfrastrukturmit-
el im Jahre 2004 etwas abzusenken. Dennoch wird weit
ehr als in den Jahren 1997 und 1998 für die Verkehrs-
nfrastruktur zur Verfügung gestellt.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist das! – Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP]: „Weit“ ist relativ!)


Wenn wir das ernst meinen, dann können wir uns in
den nächsten Monaten gemeinsam bemühen – das er-
kläre ich auch für das Bundesministerium für Verkehr,
Bau- und Wohnungswesen –, diesen unsinnigen Subven-
tionsbegriff zu ändern und die Grundlage dafür zu schaf-
fen, dass wir in den Jahren 2005 und 2006 wieder mehr
Geld in die Verkehrsinfrastruktur stecken können.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Wie soll das geschehen?)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510135200

Von den namentlich genannten Lieblingsrednern der

Opposition kommt als Höhepunkt dieser Aktuellen
Stunde nun noch der Kollege Norbert Königshofen zu
Wort. – Bitte schön.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Er kann auch verzichten! Die Sache ist doch klar! Ihr habt verloren!)



Norbert Königshofen (CDU):
Rede ID: ID1510135300

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst

bedanke ich mich für die freundliche Begrüßung.

(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Haushoch verloren!)

He
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1510135400
All das, was Sie beklagen, hat
seine Ursache darin, dass Sie die Steuerfinanzierung des
Straßenbaus bei Aufstellung des Haushaltes drastisch
zurückgefahren haben, um dies hinterher durch die Ein-
nahmen aus der Maut zu ersetzen. Weil die Maut nicht
eingeführt wurde, stehen Sie jetzt vor diesem Dilemma.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Das Gesetz wurde verletzt!)


§ 11 des Mautgesetzes, in dem steht, dass das Mautauf-
kommen zusätzlich – ich wiederhole: zusätzlich – für
Verkehrsinvestitionen genutzt werden soll, haben Sie
verletzt.


(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Das bestehende Haushaltsgesetz verletzt!)


Sie wollten die Steuerfinanzierung des Straßenbaus
durch die Finanzierung aus dem Mautaufkommen erset-
zen.

Früher haben Sie ganz anders getan. Vor ein oder
zwei Jahren haben Sie immer von einem Anti-Stau-Pro-
gramm gesprochen, das zusätzlich durch die Maut finan-
ziert werden sollte. Beklagen Sie sich also jetzt nicht
über die Opposition, dass sie Ihnen immer wieder Ihre
Fehler vorwirft! Auch im April oder Mai – wenn Sie
wollen, auch im September – werden wir immer wieder
auf dieses Thema zurückkommen;

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(C (D (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu Ihrer eigenen Schande!)


enn der Bevölkerung muss gesagt werden, dass Sie und
icht etwa Koch und Steinbrück oder die Opposition an
ieser Misere schuld sind.


(Beifall bei der CDU/CSU – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja auch besser so!)


Zum Schluss möchte ich unsere Kritikpunkte zusam-
enfassen. Bis zum Jahre 2008 nehmen Sie bei den Ver-
ehrsinvestitionen Kürzungen in Höhe von 3,9 Milliar-
en Euro, also von ungefähr 7,6 Milliarden DM, vor.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist noch nicht beschlossen!)


ollege Weis, es geht also nicht, wie Sie sagen, darum,
inen Einbruch der Verkehrsinvestitionen zu verhindern.
enn Sie sich diese gigantische Summe vor Augen füh-

en, ist festzustellen, dass dieser Einbruch doch durch
hre Kürzung stattfindet.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Im Jahr 2004 werden nur noch 23 Straßenbauprojekte

egonnen. Auch diese können Sie zum Teil nur begin-
en, weil Sie Mittel aus dem Bereich Erhaltung in den
ereich Neubau umschichten.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: So ist es!)

as heißt, dass Sie die bestehenden Straßen verrotten
assen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Oh, jetzt aber!)


ielleicht ist das ja gewollt. Es ist ja immer ein Wunsch
er Grünen gewesen, ein Tempolimit einzuführen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch von vorgestern!)


urch kaputte Straßen werden Sie dieses Ziel erreichen.

(Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Jetzt also wirklich! So ein Käse!)

Meine Damen und Herren, der Bundesverkehrswege-

lan ist schon jetzt Makulatur. Er war ja bereits unterfi-
anziert, aber durch das Fehlen dieser Mittel wird es
anz schlimm.
Es ist schon gesagt worden – man muss aber immer
ieder darauf hinweisen –: Ein Rückgang der Investitio-
en um 1 Milliarde Euro bedeutet den Verlust von
00 000 Arbeitsplätzen in der Straßenbauwirtschaft


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Na, na! 20 000!)


nd von weiteren 100 000 Arbeitsplätzen in verwandten
ereichen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ach, so ein Quatsch! Noch nicht einmal diese Zahlen kennen Sie!)







(A) (C)



(B) )


Norbert Königshofen
Das muss man deutlich sagen.


(Siegfried Scheffler [SPD]: So ein Blödsinn! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie haben zu viel im Manuskript stehen!)


– Nein, das ist kein Blödsinn. Das hat heute noch Herr
Mehdorn gesagt.


(Siegfried Scheffler [SPD]: Eine Null zu viel! 10 000 bis 15 000!)


– Nein, lesen Sie das einmal in den Protokollen nach!
Meine Damen und Herren, wie unseriös Sie vorgehen,

sieht man auch an einem ganz aktuellen Vorgang: Sie
hoffen darauf, im Rahmen des Schiedsgerichtsverfah-
rens von Toll Collect Geld zu bekommen. Nun sind rund


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was? Das habe ich nicht gesagt!)


– Sinngemäß hat er gesagt: Wenn kein Geld da ist, dann
können wir nichts machen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das habe ich nicht gesagt, auch nicht sinngemäß!)


Ich will darauf hinweisen, dass die Abgabenlast im
Zusammenhang mit dem Straßenverkehr in den letzten
Jahren von 36 auf 50 Milliarden Euro erhöht worden ist.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das hat Herr Friedrich auch schon gesagt!)

1,06 Milliarden Euro entsperrt worden. Heute hat uns
Toll Collect im Ausschuss aktuell erklärt: In den nächs-
ten anderthalb Jahren ist mit einem Schiedsspruch über-
haupt nicht zu rechnen. Das heißt, wenn Sie überhaupt
Geld bekommen, dann auf jeden Fall nicht mehr für die-
sen Haushalt.


(Siegfried Scheffler [SPD]: Trotzdem hat er Unrecht!)


Die Schuld liegt bei Ihnen, sie liegt nicht bei Koch/
Steinbrück. Mich wundert übrigens immer, wie Sie über
Herrn Steinbrück, immerhin Ministerpräsident einer rot-
grünen Koalition in Nordrhein-Westfalen, sprechen: Sie
tun ja so, als ob er bei uns anzusiedeln wäre! Dabei ist es
Ihr Ministerpräsident.


(Beifall des Abg. Horst Friedrich [Bayreuth] [FDP])


Er hat in dem Brief, der hier schon mehrfach angespro-
chen wurde, deutlich gesagt, dass Ihre Behauptung, die
Streichungen gingen auf Koch/Steinbrück zurück,
schlicht falsch ist.


(Siegfried Scheffler [SPD]: Nein, das ist richtig!)


– Sie können das nachlesen, ich kann Ihnen den Brief
gerne liefern.

Nun sagt zum Schluss auch der Kollege Schmidt: Al-
les egal, es ist kein Geld da.

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ie Teilnehmer am Straßenverkehr zahlen also 50 Mil-
arden Euro in die Kasse des Bundes ein.


(Georg Brunnhuber [CDU/CSU]: Jährlich!)

Jährlich! – Und da sagen Sie, es sei kein Geld für den
traßenausbau da! Wenn Sie nur einen Bruchteil dessen
afür nähmen, hätten Sie überhaupt keine Probleme. Das
t des Pudels Kern: Sie sehen den Straßenverkehr ein-
eitig als Einnahmequelle. Sie verkennen, dass ausrei-
hende Straßenbauinvestitionen für Deutschlands Zu-
unft wichtig sind. Wir können Sie nur auffordern:
ören Sie auf mit dieser Politik! Besinnen Sie sich! Se-
en Sie zu, dass diese Kürzungen zurückgenommen
erden!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1510135500

Die Aktuelle Stunde ist beendet. Wir sind damit auch

m Ende der heutigen Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

estages auf morgen, Donnerstag, den 1. April, 9 Uhr,
in.
Ich wünsche allen noch einen schönen Nachmittag.
Die Sitzung ist geschlossen.