Protokoll:
15039

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 39

  • date_rangeDatum: 9. April 2003

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:58 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/39 Appell der Bundesregierung an die beteiligten BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3192 B Konfliktparteien im Irak zum Verzicht auf den Einsatz von Massenvernichtungswaffen MdlAnfr 3 Dirk Niebel FDP Antw Hans Martin Bury, Staatsminister AA ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Änderung der durch die geänderte Insolvenz- ordnung vom 1. Dezember 2001 für ehemals Selbstständige geschaffenen Möglichkeit der direkten Eröffnung eines Regelinsolvenzver- fahrens MdlAnfr 4 Tanja Gönner CDU/CSU Antw Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Berücksichtigung des Bundesratsbeschlusses vom 14. März 2003 zur Reform der gemein- samen Agrarpolitik gemäß EUZBLG MdlAnfr 8 Albert Deß CDU/CSU Antw Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Gemeinsame Initiativen der Verbrauchermi- nisterin und des Umweltministers zur Verla- gerung des Güter- und Personenverkehrs von der Straße auf die Schiene 3188 B 3188 C 3192 C 3193 B 3193 B Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er- und 0900er- Mehrwertdiensterufnummern . . . . . . . . Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger FDP . . Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/789) . . . . . . . . . . . . . . . . . N r M T A B Z A d M B M A A 3185 A 3185 B 3186 D 3187 A 3187 D 3188 B BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Tanja Gönner CDU/CSU . . . . . . . . . . 3189 B 3190 A undestag er Bericht ung n 9. April 2003 t : ovellierung der Insolvenzordnung im Be- eich des Verbraucherinsolvenzverfahrens dlAnfr 5 anja Gönner CDU/CSU ntw Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär MJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Tanja Gönner CDU/CSU . . . . . . . . . . ussage von Bundesministerin Künast über as Verhalten von Molkereien gegenüber ilchbauern und den hohen Verdienst der auern im Ackerbaubereich dlAnfr 7 lbert Deß CDU/CSU ntw Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär 3190 D 3191 C MdlAnfr 9 Julia Klöckner CDU/CSU II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 Antw Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Julia Klöckner CDU/CSU . . . . . . . . . . ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . Vereinbarkeit der Verkürzung der Elternzeit mit der wahlfreien Gestaltung von Familien- und Erwerbstätigkeit; Erhöhung des Erzie- hungsgeldes MdlAnfr 10, 11 Maria Eichhorn CDU/CSU Antw Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . . . . Engagement in den Herkunftsländern der Adop- tionskinder im Zusammenhang mit dem Adop- tionskinderhandel; Eindämmung des interna- tionalen Kinderhandels MdlAnfr 12, 13 Sibylle Laurischk FDP Antw Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Sibylle Laurischk FDP . . . . . . . . . . . . Sicherstellung der zweckgebundenen Verwen- dung der für die Hauptstadtsicherheit vorgese- henen Bundeszuschüsse; Übernahme der Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei Staats- besuchen durch den Bund MdlAnfr 14, 15 Roland Gewalt CDU/CSU Antw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Roland Gewalt CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . ZusFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . ZusFr Martin Hohmann CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Albert Schmidt (Ingolstadt) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . ZusFr Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . Vorlage einer Prioritätenliste bezüglich der Maßnahmen im Bereich Bundesfernstraßen- bau des Bundesverkehrswegeplanentwurfs 2003 sowohl für die einzelnen Länder als auch für die gesamte Bundesrepublik MdlAnfr 16, 17 Marco Wanderwitz CDU/CSU Antw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Marco Wanderwitz CDU/CSU . . . . . . P u f d l v M T A B Z Z Z A M n i 2 b s S M P A B Z Z Z B k g M U A B Z S g M H A B Z S r r M M 3194 A 3194 B 3195 B 3195 C, 3196 B 3195 D 3197 A, D 3197 C 3198 B 3198 B 3199 B 3199 D 3200 A 3200 B 3200 C 3201 A, C 3201 B lanungen der französischen, der deutschen nd der schweizerischen Bahngesellschaften ür eine neue Bahnumfahrung von Basel für en Güterverkehr; Berücksichtigung der „Tri- ateralen Plattform Basiliensis“ im Bundes- erkehrswegeplan 2003 dlAnfr 18, 19 homas Dörflinger CDU/CSU ntw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . usFr Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . usFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ufnahme des Ausbaus der Bahnstrecke üllheim–Neuenburg(–Mühlhausen) mit ei- em Kostenvolumen von 40 Millionen Euro n den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 003; Grundlagen für die Aufnahme der Aus- austrecke Müllheim–Neuenburg(–Mühlhau- en) in die Liste der „internationalen Projekte chiene“ dlAnfr 21, 22 eter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ntw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU usFr Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . usFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . enennung der Parlamentarischen Staatsse- retärin des BMU, Margareta Wolf, als Mit- lied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG dlAnfr 23, 24 rsula Heinen CDU/CSU ntw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . icherheitsabstand für Windräder zu brand- efährdeten Stätten dlAnfr 25 artwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU ntw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU tellenabbau bei den Eisenbahnausbesse- ungswerken in Sachsen; Stand der Privatisie- ung dlAnfr 26, 27 anfred Kolbe CDU/CSU 3202 C, 3204 A 3202 D 3203 C 3203 D 3205 A, 3206 A 3205 B 3205 D 3205 D 3206 D, 3207 C 3207 A 3208 A 3208 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 III Antw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Manfred Kolbe CDU/CSU . . . . . . . . . Benötigte Bordgerätesysteme im Zuge der Einführung der LKW-Maut-Verordnung bis zum 31. August 2003 sowie Funktionstüchtig- keit der Überwachungsbrücken auf den Bun- desautobahnen MdlAnfr 28, 29 Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU Antw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Volkmar Uwe Vogel CDU/CSU . . . . . Gespräche der Deutschen Bahn AG mit dem Bundesverkehrsminister zum Thema „Neues Tarifsystem“ MdlAnfr 30 Julia Klöckner CDU/CSU Antw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Julia Klöckner CDU/CSU . . . . . . . . . . ZusFr Ursula Heinen CDU/CSU . . . . . . . . . . ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Antw Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . . . Antw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung der Mittel von mehreren Jahren aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ für die Behandlung eines Objekts; Auswei- sung der Vorhaben von kleineren Kommunen für ein einziges Entwicklungsgebiet MdlAnfr 31, 32 Dr. Peter Jahr CDU/CSU Antw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Dr. Peter Jahr CDU/CSU . . . . . . . . . . Gespräche mit der Deutschen Bahn AG zum Thema „Neues Tarifsystem“ MdlAnfr 33, 34 Kurt Segner CDU/CSU Antw Angelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z D G D A J V D K R A D M K D H N A L A B r d M H A B A R im in O M G A B 3208 C, 3209 A 3208 C 3209 C, 3210 C 3209 D 3210 D 3211 A 3211 C 3211 D 3212 A 3212 B 3212 C 3212 C 3212 D, 3213 B 3212 D 3213 D usatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der CDU/ CSU: Deutlich erhöhter Finanzbedarf der Bundesanstalt für Arbeit durch die unverändert hohe Arbeitslosigkeit und Äußerungen des Vorstandsvorsitzen- den Gerster zur Notwendigkeit eines Bundeszuschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Kues CDU/CSU . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA irk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ohannes Singhammer CDU/CSU . . . . . . . . olker Kröning SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Fuchs CDU/CSU . . . . . . . . . . . . laus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . obert Hochbaum CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ntje Hermenau BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Grund CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . arin Roth (Esslingen) SPD . . . . . . . . . . . . . ietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . ans-Werner Bertl SPD . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 eseitigung des Jodmangels bei der Nah- ungsaufnahme der Bevölkerung, insbeson- ere der Kinder dlAnfr 6 elge Braun CDU/CSU ntw Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ückstufung von Bundesstraßenbauprojekten grenznahen Raum vom „vordringlichen“ den „weiteren“ Bedarf (beispielweise die rtsumgehung Pressath) dlAnfr 20 eorg Girisch CDU/CSU ntw Achim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3214 A 3214 B 3215 B 3217 A 3218 B 3219 C 3220 C 3222 A 3223 B 3224 C 3225 C 3226 D 3228 B 3229 C 3231 A 3232 C 3233 A 3233 C 3234 A IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 Anlage 4 Bepfandung von Kunststoffbechern und Weißblechdosen ohne eine Ökobilanz MdlAnfr 35, 36 Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU Antw Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Erörterung von Fragen des Tarifsystems der Deutschen Bahn AG bei dem Workshop am 11. April 2003; Auftreten der Parlamentari- schen Staatssekretärin beim BMU, Margareta Wolf, als Vermittlerin zwischen der Bahn und den Verbänden MdlAnfr 37, 38 Gitta Connemann CDU/CSU Antw Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Kapitalzufluss bei Filmfonds seit 1998; öf- fentliche Mittel von Bund und Ländern von 1998 bis 2002 für die Filmförderung sowie Steuereinsparungen durch Investitionen in Filmfonds seit 1998 MdlAnfr 39, 40 Dr. Hermann Otto Solms FDP Antw Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK Anlage 7 Versetzung des ehemaligen Staatssekretärs im BPA Uwe-Karsten Heye in den einstweiligen Ruhestand MdlAnfr 41, 42 Steffen Kampeter CDU/CSU Antw Béla Anda, Staatssekretär BK . . . . . . . Anlage 8 Kommunalwahlergebnis der SPD in Schles- wig-Holstein MdlAnfr 43, 44 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Besol- dungs- und Versorgungsanpassung; Beurtei- l Ä M C A B A A I A A f D M H A B A V s K P r t s M P A B A F i A M I A s A V K f t M J A s 3234 C 3235 A 3235 B 3235 C 3235 D ung des Gesetzentwurfs des Bundesrats zur nderung dienstrechtlicher Vorschriften dlAnfr 45, 46 lemens Binninger CDU/CSU ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ussagen des EU-Kommissars für Justiz und nneres, António Vitorino, zur europäischen usländer-, Asyl- und Zuwanderungspolitik; uswirkungen der EU-Familienzusammen- ührungsrichtlinie auf die Zuwanderung nach eutschland dlAnfr 47, 48 artmut Koschyk CDU/CSU ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ereinbarkeit der Antwort des Parlamentari- chen Staatssekretärs beim BMI, Fritz Rudolf örper, mit der noch nicht abgeschlossenen rüfung der Liste zu Tötungsdelikten von echts; Bundesmittel für die Förderung der In- egration von Ausländern und Spätaussiedlern eit 1998 dlAnfr 49, 50 etra Pau fraktionslos ntw Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 inanzielle Entlastung insbesondere für die m ländlichen Raum lebenden und auf das uto angewiesenen Berufspendler dlAnfr 51 na Lenke FDP ntw Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staats- ekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 erwendung der durch die Übernahme der osten von circa 1 Million Sozialhilfeemp- ängern durch den Bund frei werdenden Mit- eln zur Förderung der Ganztagsbetreuung dlAnfr 52 ochen-Konrad Fromme CDU/CSU ntw Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staats- ekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3236 A 3236 C 3237 A 3237 C 3237 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 V Anlage 14 Maßnahmen zur Einhaltung der Maastricht- Kriterien MdlAnfr 53 Hans Michelbach CDU/CSU Antw Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staats- sekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Einkommensverluste durch die Zusammenle- gung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe; Be- schäftigungseffekte durch Kürzung des Ar- beitslosengeldes MdlAnfr 54, 55 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Sicherung der Förderung von Bildungsmaß- nahmen für lernbeeinträchtigte und lernbehin- derte junge Menschen trotz Kürzungen bei den Leistungen der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 56 Dr. Heinrich L. Kolb FDP Antw Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Hilfe für stellenlose Absolventen des JUMP- Programms; künftige Finanzierung und Dauer der Maßnahme MdlAnfr 57, 58 Werner Lensing CDU/CSU Antw Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3238 A 3238 B 3239 A 3239 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 3185 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 3233 (A) ) (B) ) Freiwilligkeit. Dadurch ergibt sich ein größerer Zeitrah- Bei der freiwilligen Verwendung von Jodsalz im Pri- vathaushalt wurden mit circa 80 Prozent des Kochsalz-Zapf, Uta SPD 09.04.2003 men bei der praktischen Umsetzung.Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.04.2003** Anlage 1 Liste der entschuldigte * * A d F ( e F g d g S r k g e F r V s m G w g K t Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 09.04.2003 Breuer, Paul CDU/CSU 09.04.2003 Ernstberger, Petra SPD 09.04.2003** Fahrenschon, Georg CDU/CSU 09.04.2003 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.04.2003 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.04.2003 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 09.04.2003** Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 09.04.2003 Heiderich, Helmut CDU/CSU 09.04.2003 Hüppe, Hubert CDU/CSU 09.04.2003 Dr. Köhler, Heinz SPD 09.04.2003 Koppelin, Jürgen FDP 09.04.2003 Kramme, Anette SPD 09.04.2003 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 09.04.2003** Lintner, Eduard CDU/CSU 09.04.2003* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 09.04.2003 Möllemann, Jürgen W. fraktionslos 09.04.2003 Oßwald, Melanie CDU/CSU 09.04.2003 Pau, Petra fraktionslos 09.04.2003 Raab, Daniela CDU/CSU 09.04.2003 Rachel, Thomas CDU/CSU 09.04.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 09.04.2003** Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 09.04.2003 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 09.04.2003 Sehn, Marita FDP 09.04.2003 Stübgen, Michael CDU/CSU 09.04.2003 Thiele, Carl-Ludwig FDP 09.04.2003 Welt, Jochen SPD 09.04.2003 A D (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates * für die Teilnahme an der 108. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die rage des Abgeordneten Helge Braun (CDU/CSU) Drucksache 15/789, Frage 6): Wie beurteilt die Bundesregierung die auf der beim Welt- kindergipfel der Vereinten Nationen, UN, vom 8. bis 10. Mai 2002 getroffene Feststellung, dass Deutschland die Resolution der Weltgesundheitsorganisation, WHO, vom September 1990, den Mangel an Jod in der Nahrungsaufnahme der Be- völkerung – insbesondere der Kinder – bis zum Jahr 2000 zu beseitigen, nicht erfüllt hat, und welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um in der Nachfrist bis 2005 die Reso- lution zu erfüllen? Der Abschlussbericht zum Weltkindergipfel der Ver- inten Nationen vom 8. bis 10. Mai 2002 enthält keine eststellung, dass Deutschland die Resolution der Welt- esundheitsorganisation (WHO) vom September 1990, en Mangel an Jod in der Nahrungsaufnahme zu beseiti- en, nicht erfüllt habe. Vielmehr enthält der Bericht auf eite 16, Nr. 22 (deutscher Text) eine generelle Forde- ung an alle Länder, „bis zum Jahr 2005 Jodmangeler- rankungen und bis zum Jahr 2010 den Vitamin-A-Man- el dauerhaft“ zu beseitigen. Zur Behebung des Jodmangels in der Bevölkerung ist ine Nahrungsergänzung erforderlich, zum Beispiel in orm von Jodsalz, dessen Verwendung sich nach Erfah- ungen aus über 50 Länder als die beste und sicherste orsorgemaßnahme erwiesen hat: 1989 wurden in Deutschland die gesetzlichen Voraus- etzungen für die Verwendung von Jodsalz in Lebens- itteln des allgemeinen Verzehrs, das heißt auch in astronomie, Gemeinschaftsverpflegung und der ge- erblichen Fertigung von Lebensmitteln und Fertig- erichten, geschaffen. Jodsalz kann bis zu 25 mg Jod/kg ochsalz enthalten, das in Form von Kalium- bzw. Na- riumjodat zugesetzt wird. Die Jodsalzprophylaxe unterliegt dem Prinzip der bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich r. Zöpel, Christoph SPD 09.04.2003** 3234 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 (A) ) (B) ) verbrauchs schon längere Zeit gute Ergebnisse erzielt. Auch die ebenfalls freiwillige Verwendung in der Le- bensmittelindustrie hat in den letzten Jahren deutlich zu- genommen. Bei dem zuletzt 1996 durchgeführten Jod-Monitoring im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Ge- sundheit wurde anhand der Jodausscheidung eine deut- liche Verbesserung der Jodzufuhr gegenüber früheren Untersuchungen nachgewiesen; dennoch ließ sich 1996 ein nach wie vor milder Jodmangel in der deutschen Be- völkerung bzw. in Teilen der Bevölkerung feststellen. Aufgrund der oben genannten positiven Entwicklung bei Lebensmittelindustrie und -handwerk und zwischen- zeitlich durchgeführter kleinerer Studien verschiedener Forscher besteht Grund zur Annahme, dass sich die Jod- aufnahme der Bevölkerung seit 1996 weiter verbessert hat und heute weitgehend im Normbereich liegt. Zur Überprüfung der gegenwärtigen Versorgungslage fördert das BMVEL zurzeit ein repräsentatives Jod- Monitoring von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Kinder- und Jugend-Survey des BMGS. Sollten hier Defizite festgestellt werden, wird die Bundesregierung unter Wahrung des Prinzips der Freiwilligkeit zusätz- liche Maßnahmen zur Anhebung der Jodversorgung tref- fen, um das von der WHO gesetzte Ziel zu erreichen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage des Abgeordneten Georg Girisch (CDU/CSU) (Druck- sache 15/789, Frage 20): Wie lässt es sich vereinbaren, dass die Bundesregierung beim Entwurf des BVWP 2003 davon spricht „… Mit diesem neuen Plan werden die Herausforderungen des EU-Binnen- markts und der Osterweiterung … stärker berücksichtigt“ und zugleich Bundesstraßenprojekte im grenznahen Raum (zum Beispiel die Ortsumgehung Pressath, 2. Bauabschnitt der Bun- desstraße B 299) seitens des BMVBW vom Vordringlichen Bedarf in den Weiteren Bedarf zurückgestuft werden sollen? Die Herausforderungen des EU-Binnenmarktes und der Osterweiterung wurden bei der Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans und der Fortschreibung des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen im Rahmen der zugrunde gelegten Straßenverkehrsprognose berücksich- tigt. Neben der Binnenverkehrsnachfrage wurde hierbei auch die Verkehrsnachfrage im grenzüberschreitenden Straßenverkehr zu allen Nachbarstaaten dargestellt. Als Grundlage für die Ermittlung der grenzüberschreitenden Verkehrsnachfrage waren zuvor unter anderem für die unmittelbar an Deutschland angrenzenden östlichen Nachbarstaaten die verkehrsnachfragerelevanten Struk- turdaten erhoben und ebenfalls auf das Prognosejahr 2015 hochgerechnet worden. Damit wird die grenzüber- schreitende Verkehrsnachfrage adäquat und dem fach- lichen Standard entsprechend berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund hat sich bei den Projekt- bewertungen ergeben, dass nicht alle ostbayerischen Projekte dem grenzüberschreitenden Fernverkehr in gleicher Weise dienen. Zentrale Fernverkehrsbedeutung – l g A z A l d f F s g A d d C Z a b g f k u p te U b d b s w r U t d g b a v W g e p (C (D in West-Ost-Richtung – kommt hierbei im Wesent- ichen der A 6 und einigen östlich der A 93 (Hof–Re- ensburg) unmittelbar auf die Grenze zuführenden chsen wie die B 303n, B 299 und die B 16/B 85/B 20 u. Seit ihrer durchgehenden Befahrbarkeit wirkt die 93 – in Nord-Süd Richtung – als grenznahe „Vertei- erschiene“ und entlastet damit unter anderem die in iesem Bereich westlich weitgehend parallel verlau- ende B 299 zunehmend vom grenzüberschreitenden ernverkehr. Aus diesem Grund besitzt auch das in die- em Abschnitt liegende Projekt Ortsumgehung Pressath eringe Fernverkehrsbedeutung. nlage 4 Antwort er Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Fragen er Abgeordneten Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/ SU) (Drucksache 15/789, Fragen 35 und 36): Trifft ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 13. März 2003 zu, wonach für Kunststoffbecher und Weißblechdosen nie eine Analyse erstellt wurde, die Auf- schluss über den Material- und Energieverbrauch bei Produk- tion, Befüllen und Distribution – und damit über die Öko- bilanz – gibt? Wenn keine solchen Erkenntnisse zur Ökobilanz von Kunststoffbechern und Weißblechdosen vorliegen, womit be- gründet die Bundesregierung dann die Bepfandung solcher Verpackungen? u Frage 35: Dies trifft nicht zu. Im Auftrag des Umweltbundes- mts wurden in den vergangenen Jahren folgende Öko- ilanz-Untersuchungen zu Getränkeverpackungen durch- eführt und veröffentlicht: „Getränkeverpackungen I“ ür Bier und Frischmilch (1995, „Pilotstudie“); „Geträn- everpackungen II – Phase l“ für alkoholfreie Getränke nd Wein (2000, „Status-quo-Analyse“); „Getränkever- ackungen II – Phase 2“: Optimierte Verpackungssys- me für alkoholfreie Getränke (2002, „Prognosen“). Alle diese Studien berücksichtigen, neben anderen mweltwirkungen, auch den Material- und Energiever- rauch bei Produktion, Befüllen und Distribution. Alle iese Studien untersuchen unter anderem auch Weiß- lechdosen. Die Studie Getränkeverpackungen II, Pha- e 2, bezieht dabei auch optimierte, zum Beispiel ge- ichtsreduzierte, Weißblechdosen mit ein. Daneben be- ücksichtigen das Bundesumweltministerium und das mweltbundesamt auch Untersuchungen, die von priva- er Seite vorgelegt werden. Die vorliegenden Ökobilanz-Studien zeigen eindeutig, ass Weißblechdosen klare ökologische Nachteile im Ver- leich zu Mehrweg-Systemen aufweisen. Zu Kunststoff- echern liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse us Ökobilanzen vor, die eine Einstufung als ökologisch orteilhafte Getränkeverpackung rechtfertigen würden. enn Ökobilanz-Untersuchungen über diese Verpackun- en vorgelegt werden, die den einschlägigen ISO-Normen ntsprechen, wird die Bundesregierung die Ergebnisse rüfen und berücksichtigen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 3235 (A) ) (B) ) Zu Frage 36: Die Bundesregierung begründet die Pfandpflicht für Einweg-Getränkeverpackungen mit dem seit 1991 in der Verpackungsverordnung vorgesehenen abfallwirtschaft- lichen Ziel, Verpackungsabfälle in erster Linie zu vermei- den. Die Pfandpflicht dient dazu, Mehrweg-Systeme bei Getränkeverpackungen zu stabilisieren und zu fördern. Durch die sortenreine Sammlung bepfandeter Verpackun- gen wird außerdem die Verwertung optimiert. Das Litte- ring von Getränkeverpackungen wird eingedämmt. Ökobilanz-Untersuchungen belegen, dass die Stabi- lisierung und Förderung von Mehrweg-Getränkever- packungen auch unter gesamtökologischen Aspekten ge- rechtfertigt ist. Mit Blick auf Ökobilanzen für Weißblechdosen und Kunststoffbecher habe ich bereits zur vorhergehenden Frage geantwortet. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Fragen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Drucksache 15/789, Fragen 37 und 38): Welche Fragen des Tarifsystems der DB AG sollen bei dem Workshop am 11. April 2003 konkret besprochen wer- den, um (Zitat der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher- heit und Aufsichtsratsmitglied der DB AG, Margareta Wolf, aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 2. April 2003) „realistische kurzfristige Veränderungen des Preissys- tems“ zu erreichen? Welche Rolle misst die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi- cherheit, Margareta Wolf, hierbei der Bundesregierung zu, wenn sie sich als „Vermittlerin zwischen der Bahn und den Verbänden“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 2. April 2003) betrachtet? Zu Frage 37: Bei dem Workshop soll es um die in der öffentlichen Diskussion vorgebrachten Kritikpunkte am neuen Preis- system der DB AG gehen. Zu Frage 38: In Übereinstimmung mit ihren Aufgaben als Mitglied des Aufsichtsrates der DB AG bringt sich Frau Parla- mentarische Staatssekretärin Wolf im Interesse des Un- ternehmens konstruktiv in die Diskussion um das Preis- system ein. Anlage 6 Antwort der Staatsministerin Dr. Christina Weiß auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms (FDP) (Drucksache 15/789, Fragen 39 und 40): Wie viel Kapital ist nach Kenntnis der Bundesregierung seit 1998 in Filmfonds geflossen, und in welcher Höhe wur- den diese Mittel im Inland investiert? In welcher Höhe flossen öffentliche Mittel von Bund und Ländern im Zeitraum 1998 bis 2002 in die Filmförderung, und F d a U d k b z v E s n te A d g s Z d d v s d s r Z e n A d g C (C (D in welchem Umfang wurden darüber hinaus seit 1998 durch Investitionen in Filmfonds Steuern gespart? Zu Frage 39: Der Bundesregierung liegen weder zur Höhe der in ilmfonds investierten Mittel noch zum Anteil der inlän- ischen Investitionen Informationen vor. Laut Branchen- ngaben soll es sich um einen Betrag von 12 Milliarden S-Dollar in den letzten fünf Jahren gehandelt haben, ie aus deutschen Filmfonds überwiegend in US-ameri- anische Filmproduktionen geflossen sind. Diese Anga- en können von der Bundesregierung aber nicht verifi- iert werden. Zu Frage 40: In den Jahren 1998 bis 2002 sind öffentliche Mittel on Bund und Ländern in Höhe von 938,48 Millionen uro in die Filmförderung geflossen. Zur Höhe der er- parten Steuern liegen der Bundesregierung ebenso we- ig Daten vor wie zur Höhe der in Filmfonds investier- n Mittel. nlage 7 Antwort es Staatssekretärs Béla Anda auf die Fragen des Ab- eordneten Steffen Kampeter (CDU/CSU) (Druck- ache 15/789, Fragen 41 und 42): Was waren die Gründe, die die Bundesregierung veran- lasst haben, den ehemaligen Staatssekretär im Presse- und In- formationsamt der Bundesregierung, Uwe-Karsten Heye, in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen, und von wem ging die Initiative hierzu aus? Welche Begründung hat die Bundesregierung gegenüber dem Bundespräsidenten geltend gemacht? u Frage 41: Der Herr Bundeskanzler hat den Herrn Bundespräsi- enten gebeten, Staatssekretär Heye gemäß § 36 Bun- esbeamtengesetz in den einstweiligen Ruhestand zu ersetzen. Die Versetzung in den einstweiligen Ruhe- tand erfolgt ohne Angabe von Gründen. Herr Heye ist ann am 22. Oktober 2002 in den einstweiligen Ruhe- tand versetzt worden. Im Übrigen nimmt die Bundes- egierung zu Personalangelegenheiten nicht Stellung. u Frage 42: Auskünfte über die Gründe für die Versetzung in den instweiligen Ruhestand werden, da es sich um Perso- alangelegenheiten handelt, grundsätzlich nicht erteilt. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/ SU) (Drucksache 15/789, Fragen 43 und 44): Teilt die Bundesregierung insgesamt die Auffassung des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, Franz Thönnes („Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 4. März 2003), dass 3236 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 (A) ) (B) ) für das Abschneiden der SPD bei der Kommunalwahl in Schleswig-Holstein die „Berliner Vielstimmigkeit“ verant- wortlich war und dass „in Berlin klar erkennbar werden muss, wie das Gesamtkonzept zur Erneuerung Deutschlands mit so- zialem Augenmaß aussieht“? Ist der Bundesregierung bekannt, was der Parlamentari- sche Staatssekretär bei der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, Franz Thönnes, mit „etwas“ meint, wenn er in Bezug auf das Kommunalwahlergebnis in Schles- wig-Holstein erklärt: „Unsere Kommunalpolitiker sind für et- was abgestraft worden, für das sie in keiner Weise verantwort- lich sind“ („Hamburger Abendblatt“ vom 4. März 2003)? Es wird auf die schriftliche Antwort auf die Fragen 19 und 20 in der Fragestunde am 12. März 2003 verwiesen. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Clemens Binninger (CDU/CSU) (Drucksache 15/789, Fragen 45 und 46): Wann wird die Bundesregierung den Entwurf eines Geset- zes zur Besoldungs- und Versorgungsanpassung vorlegen, und wird damit die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Ta- rifergebnisses umgesetzt werden? Wie beurteilt die Bundesregierung den Gesetzentwurf des Bundesrates zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Bundesratsdrucksache 819/02 Beschluss), und welche Modi- fikationen hält sie gegebenenfalls für nötig? Zu Frage 45: Die Vorbereitung des Gesetzes über die Anpassung der Dienst- und Versorgungsbezüge in Bund und Län- dern 2003/2004 wird in Kürze abgeschlossen sein. Das Gesetzgebungsverfahren wird noch vor der Osterpause mit der Versendung des Referentenentwurfs eingeleitet werden. Die Gewerkschaften werden zeitgleich beteiligt werden. Angestrebt wird unverändert eine zeit- und wir- kungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamten, Soldaten und Richter. Zu Frage 46: Nach dem Grundgesetz (Art. 76 Abs. 3 Satz 1 und 2) hat die Bundesregierung Gesetzesvorlagen des Bundes- rates dem Bundestag gemeinsam mit ihrer Stellung- nahme zuzuleiten. Das Grundgesetz sieht dafür eine Frist von grundsätzlich sechs Wochen vor, die aus wichtigem Grund um drei Wochen verlängert werden kann. Wenn die Entscheidungsfindung im Bundesrat über den Gesetzesantrag zur Änderung dienstrechtlicher Vor- schriften vom 5. November 2002 (Öffnung bei der Son- derzuwendung und beim Urlaubsgeld zugunsten der Länder) länger als vier Monate in Anspruch genommen hat (Gesetzesbeschluss vom 14. März 2003 – Bundes- ratsdrucksache 819/02 Beschluss), ist der Bundesregie- rung zuzugestehen, für ihre Stellungnahme die verfas- sungsrechtliche Frist auszuschöpfen. Dies umso mehr, als die Bundesregierung zuvor die Gewerkschaften mit einer angemessenen Frist beteiligen wird. A d g ( Z „ w t f m b s a M t d i k f d z g R N d r l B k Z f r v E d ü i (C (D nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Drucksache 15/789, Fragen 47 und 48:) Treffen nach Einschätzung der Bundesregierung die in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 20. März 2003 wiedergegebe- nen Aussagen des EU-Kommissars für Justiz und Inneres, António Vitorino, zu, wonach kein Vorschlag der Europäi- schen Kommission in den Bereichen Ausländer-, Asyl- und Zuwanderungspolitik von den Mitgliedstaaten verlange, „auch nur einen einzigen zusätzlichen Einwanderer ins Land zu lassen“, und welche Auswirkungen im Hinblick auf die Zu- wanderung nach Deutschland erwartet die Bundesregierung aufgrund der EU-Familienzusammenführungsrichtlinie? Wie beurteilt die Bundesregierung die Auffassung des EU- Kommissars für Justiz und Inneres, António Vitorino, der die Ideen der britischen Regierung, Flüchtlinge in Auffanglagern außerhalb Europas unter Obhut des UN-Flüchtlingshilfswerkes unterzubringen, als „interessant“ bezeichnet hat („Süddeutsche Zeitung“ vom 20. März 2003), und der den Schutz von Flücht- lingen in den betroffenen Regionen präferiert, bevor „sie sich zur italienischen Küste durchschlagen oder nach Berlin“? u Frage 47: Kommissar Vitorino hat in seinem Interview mit der Süddeutschen Zeitung“ vom 20. März 2003 die Not- endigkeit betont, die Zuwanderung in die Mitgliedstaa- en zu steuern und danach auszurichten, wo Fachkräfte ehlen. Jedes Land, jede Region, ja jedes Arbeitsamt üsse selbst ermessen, ob und wo dieses der Fall sei. Es leibe auch nach Verabschiedung der von der Kommis- ion vorgeschlagenen Asyl- und Migrationsrichtlinien llein Sache der Mitgliedstaaten, wie viele und welche igranten sie aufnehmen wollen. Die Bundesregierung eilt diese Auffassung des Kommissars, die im Übrigen er Zuwanderungspolitik der Bundesregierung, wie sie m Entwurf des Zuwanderungsgesetzes zum Ausdruck ommt, entspricht. Bei der Verabschiedung der EU-Familienzusammen- ührungsrichtlinie durch den Rat hat der Bundesminister es Innern vereinbart, dass damit keine im Verhältnis um geltenden Recht neuen Zuwanderungstatbestände eschaffen werden. Im Vergleich mit dem geltenden echt ist diese Richtlinie sogar insofern strenger, als der achzug von Kindern im Alter von zwölf Jahren oder arüber an die Erfüllung bestimmter Integrationskrite- ien, wie etwa Sprachkenntnisse, geknüpft werden kann. Die Bundesregierung wird sich auch bei den Verhand- ungen über die übrigen Vorschläge der Kommission im ereich Einwanderung und Asyl vom Maßstab der Len- ung und Steuerung von Zuwanderung leiten lassen. u Frage 48: Der Vorschlag zur Errichtung von Durchgangszentren ür Flüchtlinge und Asylsuchende in der Herkunfts- egion ist Teil eines dem Europäischen Rat in Brüssel orgelegten britischen Vorschlags zum Asylrecht. Der uropäische Rat hat in seiner Sitzung am 21. März 2003 ie Kommission ersucht, den Vorschlag zu prüfen und ber den Rat dem Europäischen Rat auf seiner Tagung m Juni Bericht zu erstatten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 3237 (A) ) (B) ) Der Vorschlag zur Einrichtung von Durchgangszent- ren für Flüchtlinge und Asylsuchende in der Herkunftsre- gion wirft – da Einzelheiten des vorgeschlagenen Verfah- rens und der Ausgestaltung der Zentren offen bleiben – eine Reihe von Fragen auf. Dies zum einen in rechtlicher Hinsicht bezüglich der Vereinbarkeit des Vorschlags mit Verfassungsrecht – insbesondere Art. 16 a GG – sowie mit europäischem und internationalem Recht. Zum ande- ren aber auch schon die Frage, ob die Einrichtung der Zentren und die Vereinbarung von Aufnahmequoten für anerkannte Flüchtlinge unter den Mitgliedstaaten wirk- lich zu einer Verringerung der Asylbewerberzahlen in der EU führen würde. Diese Fragen bedürfen intensiver Prüfung, die ge- meinsam mit den EU-Partnerstaaten in den nächsten Wo- chen erfolgen wird. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck- sache 15/789, Fragen 49 und 50): Wie lässt sich die Antwort des Parlamentarischen Staatsse- kretärs beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf Körper, auf meine Frage 24 in der Fragestunde am 2. April 2003 zum Stand der Überprüfung der Daten zu Tötungsdelikten von rechts (Plenarprotokoll 15/36, Seite 2958 ff.) damit vereinba- ren, dass das Landeskriminalamt Brandenburg und das Bun- deskriminalamt betonen, die Prüfung der Liste zu Tötungsde- likten von rechts sei noch gar nicht abgeschlossen (siehe „Der Tagesspiegel“ vom 4. April 2003)? Wie viele Mittel wurden vom Bund zur Förderung der In- tegration von Ausländern und Spätaussiedlern in den letzten zwei Jahren in die jeweiligen Haushalte eingestellt und tat- sächlich verwendet? Zu Frage 49: Im Rahmen der Fragestunde legte der Parlamentari- sche Staatssekretär Körper dar, dass zu den vom „Tages- spiegel“ am 7. März 2003 weiter aufgelisteten 13 Sach- verhalten auch nach erneuter Prüfung durch die jeweils zuständigen Landeskriminalämter, nach deren Bewer- tung keine hinreichenden Anhaltspunkte für eine rechte Motivation der Tat bzw. des Täters vorliegen und dass in fünf Fällen hierzu auch bereits entsprechende, die Be- wertung der Länder bestätigende Urteile vorliegen. Diese Angabe entspricht einer mit Schreiben des BKA vom 7. März 2003 übermittelten Antwort der Länder, in der diese ihre bisherigen Bewertungen bestätigt haben. In Anknüpfung hieran hat das Bundesinnenministe- rium um Übersendung der hierzu vorliegenden Urteile gebeten. Die vom BKA und vom LKA Brandenburg nach Pressedarstellungen getroffenen Angaben bezie- hen sich auf die in diesem Zusammenhang noch ausste- henden acht Zulieferungen. Zu Frage 50: Für die Förderung der Integration von Ausländern und Spätaussiedlern wurden in den letzten zwei Jahren vom Bund Mittel in Höhe von 483 818 Tausend Euro e H v 1 T A d F 1 p m p 1 l E d e d A d F ( E d i n P t V g K v „ (C (D tatisiert (Haushaltsjahr 2001: 162 655 Tausend Euro/ aushaltsjahr 2002: 321 163 Tausend Euro). Davon tatsächlich ausgegeben wurden Mittel in Höhe on 476 545 Tausend Euro (Haushaltsjahr 2001: 60 152 Tausend Euro/Haushaltsjahr 2002: 316 393 ausend Euro). nlage 12 Anwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Ina Lenke (FDP) (Drucksache 5/789, Frage 51): Welche Maßnahmen, wie etwa eine Erhöhung der Kilome- terpauschale für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsstelle, wird die Bundesregierung ergreifen, um Berufspendler und deren Familien, die insbesondere im ländlichen Raum auf das Auto angewiesen sind, angesichts der stetig steigenden Ben- zinkosten finanziell zu entlasten? Mit dem Gesetz zur Einführung einer Entfernungs- auschale hat die Bundesregierung den bisherigen Kilo- eter-Pauschbetrag durch eine allgemeine Entfernungs- auschale ersetzt. Diese beträgt 0,36 Euro für die ersten 0 km und 0,40 Euro für jeden weiteren Entfernungski- ometer. Mit der Anhebung auf 0,40 Euro ab dem elften ntfernungskilometer wurde insbesondere den Belangen er Fernpendler angemessen Rechnung getragen. Für ine weitere Anhebung der Entfernungspauschale sieht ie Bundesregierung keine Notwendigkeit. nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU) (Drucksache 15/789, Frage 52): Beabsichtigt die Bundesregierung, den Kommunen die frei werdenden Mittel, die sich aus der von Bundeskanzler Gerhard Schröder in seiner Regierungserklärung vom 14. März 2003 angekündigten Übernahme der Kosten von circa einer Million Sozialhilfeempfängern durch den Bund er- geben (Plenarprotokoll 15/32, Seite 2482 D), ausschließlich zur Stärkung der Kommunalhaushalte zu überlassen, oder ver- bindet sie damit die Erwartung, dass mit diesen Mitteln neue Aufgaben oder von der Bundesregierung bereits öffentlich an- gekündigte Vorhaben, zum Beispiel „ein massives Ausweiten der Ganztagsbetreuung“ (Plenarprotokoll 15/13, Seite 883 D), finanziert werden? Mit dem Kabinettsbeschluss vom 27. März 2002 zur insetzung einer Kommission zur Reform der Gemein- efinanzen wurde festgelegt: „Aufgabe der Kommission st es, bis Mitte 2003 auf der Basis einer Bestandsauf- ahme konkrete Lösungsvorschläge zu den drängenden roblemen des kommunalen Finanzsystems zu erarbei- en und zu bewerten. Dabei hat die Kommission auf die ermeidung von Aufkommens- und Lastenverschiebun- en zwischen dem Bund auf der einen und Ländern und ommunen auf der anderen Seite zu achten.“ Darüber hinaus heißt es in der Koalitionsvereinbarung om 16. Oktober 2002 unter Punkt IV. unter andere: Der Bund wird durch eine gesetzliche Regelung sicher- 3238 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 (A) ) (B) ) stellen, dass in dieser Legislaturperiode in jedem Bun- desland eine bedarfsgerechte Betreuungsquote für Kin- der unter drei Jahren von mindestens 20 Prozent erreicht wird. Hierfür wird der Bund den Kommunen ab 2004 jähr- lich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Die er- forderlichen Mittel werden dadurch bereitgestellt, dass die Kommunen durch die Umsetzung des Hartz-Kon- zepts bei ihnen entstehende Minderausgaben in entspre- chender Höhe behalten dürfen.“ Dieser Rahmen ist Entscheidungen der Gemeindefi- nanzreformkommission vorgegeben. Mit Blick auf die noch nicht abgeschlossene Arbeit der Kommission kann eine Festlegung der Bundesregierung noch nicht erfol- gen. Zudem ist die isolierte Betrachtung der Ausgaben- seite (Arbeitsloser-/Sozialhilfe) nicht sachgerecht. Nur im Rahmen der Kommission können bei Betrachtung so- wohl der behandelten Einnahmenseite als auch der Aus- gabenseite die erforderlichen Stabilisierungsmaßnahmen erarbeitet werden. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 15/789, Frage 53): Gedenkt die Bundesregierung, insbesondere vor dem Hin- tergrund der voraussichtlichen Überschreitung der zulässigen Defizitmaßnahme von 3 Prozent gemessen am Bruttoinlands- produkt in diesem Jahr, Maßnahmen zu treffen, damit eine Überschreitung im nächsten Jahr sicher vermieden wird? Es ist richtig, dass gegenwärtig Risiken sowohl für den Bundeshaushalt als auch für den Staatshaushalt be- stehen. Die Bundesregierung hält aber an ihrem Ziel fest, in diesem Jahr die Defizitgrenze von 3 Prozent des BIP einzuhalten: Den Risiken stehen bereits eingeleitete Re- formen und die mit der Regierungserklärung des Kanz- lers auf den Weg gebrachte „Agenda 2010“ gegenüber. Die Einschätzung der EU-Kommission zum diesjährigen Defizit (vorläufige Prognose: 3,4 Prozent des BIP) teilt die Bundesregierung nicht. Die Schätzung berücksichtigt die steuerlichen Maßnahmen der Bundesregierung nur zum Teil. Auch angesichts der aktuellen geopolitischen Lage können belastbare Aussagen zum Jahr 2004 nicht getrof- fen werden. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der Abgeordneten Gesine Lötzsch (fraktionslos) (Drucksa- che 15/789, Fragen 54 und 55): Trifft es zu, dass die geplante Zusammenlegung von Ar- beitslosen- und Sozialhilfe bei rund 1,4 Millionen Erwerbslo- sen zu Einkommensverlusten führen und einer Kürzung von 2,5 Milliarden Euro gleichkommen würde, und trifft es zu, dass bei der Anrechnung von Einkommen etwa des Partners ebenfalls die niedrigeren Freibeträge der Sozialhilfe gelten Z s s G S s a e b v k d d d U L a d z g n l n A B g B g Z d i A d l z h A A l n o e r r d d (C (D sollen, bei der Anrechnung von Ersparnissen dagegen diejeni- gen der Arbeitslosenhilfe (13 000 Euro für Alleinstehende, das Doppelte für Ehepaare) (Entwurf des Abschlussberichts der Gemeindefinanzreform-Kommission, „Frankfurter Rund- schau“ vom 3. April 2003)? Welche Beschäftigungseffekte verspricht sich die Bundes- regierung von einer Kürzung des Arbeitslosengeldes, insbe- sondere in strukturschwachen Regionen? u Frage 54: Die Ausgestaltung der neuen Leistung war Gegen- tand von Erörterungen der „Arbeitsgruppe Arbeitslo- enhilfe/Sozialhilfe“ der Kommission zur Reform der emeindefinanzen. Die Arbeitsgruppe wird ihren chlussbericht in wenigen Tagen vorlegen. In der Arbeitsgruppe Arbeitslosenhilfe/Sozialhilfe be- tand Einvernehmen, dass die neue Leistung sich nicht m ausfallenden Arbeitsentgelt, sondern am Bedarf ori- ntieren soll. Es wurden vier Modelle erörtert. Die Ar- eitsgruppe konnte sich aber nicht auf einen Vorschlag erständigen. Die Bundesregierung hat ebenfalls noch eine Entscheidung über Einzelheiten der Ausgestaltung er neuen Leistung getroffen. Gegenwärtig lässt sich eshalb noch nicht abschätzen, wie viele Personen von en Änderungen betroffen sein werden und in welchem mfang erwerbsfähige Hilfebedürftige künftig geringere eistungen erhalten werden. Die Arbeitsgruppe Arbeitslosenhilfe/Sozialhilfe hat uch diskutiert, wie bei der neuen Leistung im Rahmen er Bedürftigkeitsprüfung Einkommen und Vermögen u berücksichtigen sein sollen. Sie hat ihren Berechnun- en zugrunde gelegt, dass Einkommen grundsätzlich ach dem Bundessozialhilfegesetz bzw. der daraus abge- eiteten Praxis angerechnet wird, Vermögen in Anleh- ung an die seit l. Januar 2003 geltenden Regelungen der rbeitslosenhilfe angerechnet wird. Insbesondere zur erücksichtigung des Vermögens wurden in der Arbeits- ruppe unterschiedliche Auffassungen vertreten. Die undesregierung hat insoweit Festlegungen noch nicht etroffen. u Frage 55: Mit der geplanten Verkürzung der Anspruchsdauer es Arbeitslosengeldes verfolgt die Bundesregierung nsbesondere zwei Ziele: Zum einen sollen damit ein längerer Verbleib älterer rbeitnehmer im Arbeitsleben unterstützt werden. Die erzeitige Gestaltung der Anspruchsdauer beim Arbeits- osengeld bietet älteren Langzeitarbeitslosen einen groß- ügigen Schutz bei Arbeitslosigkeit, hat aber auch zu er- eblichen Fehlentwicklungen am Arbeitsmarkt geführt. rbeitnehmer und Arbeitgeber kalkulieren die längere nspruchsdauer in ihre Überlegungen für einen mög- ichst frühzeitigen Übergang in den Ruhestand (Arbeit- ehmer) bzw. eine wettbewerbsorientierte Reduzierung der Verjüngung ihres Personals (Arbeitgeber) bewusst in. Mit der Neuregelung soll deshalb die in weiten Be- eichen der Wirtschaft praktizierte Frühverrentung älte- er Arbeitnehmer auf Kosten der Solidargemeinschaft er Beitragszahler zur Bundesanstalt für Arbeit verhin- ert werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 3239 (A) ) (B) ) Zum anderen haben die Beiträge zur Sozialversiche- rung eine Höhe erreicht, die für Arbeitnehmer und Ar- beitgeber zu einer erheblichen Belastung geführt haben. Für die Unternehmen, insbesondere in personalintensi- ven Wirtschaftsbereichen, sind sie zu einem Hindernis für mehr Beschäftigung geworden. Es ist erklärtes Ziel der Bundesregierung, im Rahmen der „Agenda 2010“ die Voraussetzungen für mehr Wachstum und Beschäfti- gung zu schaffen. Hierzu ist es auch notwendig, den Faktor Arbeit von einem Teil der gegenwärtigen Kosten der sozialen Sicherungssysteme zu entlasten. Die be- schäftigten Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber, die mit ihren Beiträgen ganz überwiegend die Mittel für die so- zialen Sicherungssysteme aufbringen, haben Anspruch darauf, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, die zu einem erheblichen Teil durch die Sozialversicherungs- beiträge bestimmte Höhe der Lohnnebenkosten zu sen- ken. Konkrete Beschäftigungseffekte diesbezüglich las- sen sich derzeit nicht abschätzen. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) (Drucksache 15/789, Frage 56): Durch welche konkreten Maßnahmen gedenkt die Bundes- regierung sicherzustellen, dass die Förderung von Bildungs- maßnahmen für lernbeeinträchtigte und lernbehinderte junge Menschen trotz Kürzungen bei den Leistungen der Bundesan- stalt für Arbeit weiterhin gewährleistet ist? Angesichts der auch in diesem Jahr zu erwartenden schwierigen Ausbildungssituation werden Bundesregie- rung und Vorstand der Bundesanstalt für Arbeit sicher- stellen, dass berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und Pflichtleistungen für Behinderte auf Vorjahres- niveau gefördert werden können. Unverändert bleibt das Ziel, nur solche Jugendliche in einer berufsvorbereiten- den Bildungsmaßnahme zu fördern, die nicht unmittel- bar in eine Ausbildungsstelle zu vermitteln sind. Deshalb macht es Sinn, berufsvorbereitende Maßnahmen nicht bereits am 1. September beginnen zu lassen, um die Chance der Nachvermittlung zu nutzen. Bei den Maßnahmen der Benachteiligtenförderung geht die Bundesregierung davon aus, dass die Förderung durch die Arbeitsämter auf hohem Niveau fortgeführt wird. Zurzeit planen die Arbeitsämter Ausgaben, die um 10 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Werner Lensing (CDU/CSU) (Drucksa- che 15/789, Fragen 57 und 58): Ist es zutreffend, dass im Jahr 2002 nur ein Drittel der Ab- solventen des JUMP-Programms (JUMP: Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit) nach sechs Monaten eine Anstellung oder eine Lehrstelle hat- ten, und wie konnte den übrigen Jugendlichen, die weder ei- Z b b f s n A e i e Z n b d d n M c d l D e f b t h d Z b r s k Q l c f b s w m n s f ( g r (C (D nen Ausbildungsplatz noch eine Anstellung erhalten haben, auf andere Weise geholfen werden? Wie sieht die zukünftige Finanzierung des JUMP-Pro- gramms aus, und auf welche Dauer ist die Maßnahme ange- setzt? u Frage 57: Für die Maßnahmen des Sofortprogramms zum Ab- au der Jugendarbeitslosigkeit JUMP, die im Jahre 2002 eendet wurden, ergibt sich nach Auskunft des Instituts ür Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesan- talt für Arbeit als vorläufiger Befund folgendes Ergeb- is: 35,3 Prozent der Jugendlichen sind in den regulären rbeitsmarkt eingegliedert worden, 7,5 Prozent haben ine berufliche Ausbildung begonnen, 10,2 Prozent sind n weitere Maßnahmen eingetreten, 10,9 Prozent weisen inen sonstigen Verbleib auf (Mutterschaft, Wehr- oder ivildienst, Krankheit usw.) 36,1 Prozent haben sich ach der Maßnahme erneut arbeitslos gemeldet. Anga- en über den Verbleib sechs Monate nach Beendigung er Maßnahme sind zurzeit noch nicht möglich, da für ie Jugendlichen, die seit Oktober ausgeschieden sind, och keine sechs Monate vergangen sind. Berücksichtigt man ferner den Eintrittstermin in die aßnahme, dann kann gezeigt werden, dass Jugendli- he, die in den Jahren 2000 und 2001 ein- und im Laufe es Jahres 2002 aus Maßnahmen ausgetreten sind, deut- ich günstigere Übergänge in Beschäftigung aufweisen. ass die Jugendlichen, die im Jahre 2002 in Maßnahmen ingetreten sind, einen vergleichsweise ungünstigen Be- und aufweisen, ist darauf zurückzuführen, dass es sich ei dieser Gruppe zu einem erheblichen Teil um vorzei- ige Beendigungen einer Maßnahme handelt, die mit hö- eren Risiken des Übergangs in Arbeitslosigkeit verbun- en sind. u Frage 58: Für das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendar- eitslosigkeit stehen in diesem Jahr – wie in den Vorjah- en – 1,02 Milliarden Euro im Haushalt der Bundesan- talt zur Verfügung. Die Förderdauer beträgt grundsätzlich ein Jahr. Eine ürzere Dauer ist für Trainingsmaßnahmen vorgesehen, ualifizierungsmaßnahmen können – wenn erforder- ich – bis zu zwei Jahren dauern. Eine außerbetriebli- he Ausbildung wird bis zum Ausbildungsabschluss ge- ördert, wenn es nicht gelingt, dem Jugendlichen einen etrieblichen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Eintritte in Maßnahmen des Jugendsofortprogramms ind bis zum 31. Dezember 2003 möglich. Mit dem Job-AQTIV-Gesetz vom 10. Dezember 2001 erden einzelne Elemente des Jugendsofortprogramms it Wirkung zum 1. Januar 2004 in das SGB III über- ommen. Diese sind: Nachholen des Hauptschulab- chlusses, Aktivierungshilfen, Arbeit und Qualifizierung ür (noch) nicht ausbildungsgeeignete Jugendliche AQJ), Lohnkostenzuschüsse für bestimmte Gruppen Ju- endlicher und Beschäftigung begleitende Eingliede- ungshilfen. 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 9. April 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17
Gesamtes Protokol
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503900000


Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-
zung ist eröffnet, auch wenn ich mehr Besucher auf den
Rängen als Abgeordnete im Plenum zähle.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen
Kabinettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes
zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er- und
0900er-Mehrwertdiensterufnummern. Das hört sich
sehr kompliziert an.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesminis-
terium für Wirtschaft und Arbeit, Gerd Andres.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503900100


Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Sie haben schon gemerkt, dass es sich um ein
außerordentlich kompliziertes Thema handelt, Frau Prä-
sidentin. Ich bitte um Vergebung, wenn der Vortrag, den
ich einleitend halten möchte, etwas länger als fünf Minu-
ten dauert. Ich lege es in Ihre Hand, mir Dispens zu ertei-
len.

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Redet
Die Bundesregierung hat heute einen Gesetzentwurf
zur Bekämpfung des Missbrauchs mit 0190er- und
0900er-Mehrwertdiensterufnummern beschlossen. Diese
Nummern dienen dazu, telefonisch oder über PC abgeru-
fene Dienstleistungen wie etwa Beratungsdienste schnell
und einfach über die Telefonrechnung der Telefongesell-
schaft abzurechnen. Dieser Dienstleistungsmarkt hat ein
Volumen von circa 1,5 Milliarden Euro.

Neben dem großen Teil an seriösen Anbietern, bei-
spielsweise den Verbraucherzentralen, gibt es einige
schwarze Schafe, die das Ansehen des gesamten Marktes
beeinträchtigen. In der letzten Zeit gibt es erhebliche
Probleme mit der missbräuchlichen Nutzu
Nummern. Dies gilt insbesondere im Zusa
mit den so genannten Dialern, die sich zum
merkt auf den PC aufschalten und die Verbin

(C (D ung n 9. April 2003 1 Uhr nternet jedes Mal über die teure Nummer herstellen. uch bei der telefonischen Inanspruchnahme von 190er-Nummern kommt es zu erheblichen Missbräuhen und betrügerischen Handlungen. Die Änderung des Telekommunikationsgesetzes dient em Zweck, das Angebot von 0190erund 0900erehrwertdiensterufnummern transparenter zu gestalten nd so die Rechtsposition des Verbrauchers zu verbesern. Hierzu enthält der Gesetzentwurf die folgenden Reelungen: Erstens. Der Verbraucher erhält einen Auskunftsanpruch gegen die Regulierungsbehörde, um zu erfahren, er sich hinter einer 0190er-Mehrwertdiensterufnummer erbirgt. Diese Angaben kann die Regulierungsbehörde on ihren Zuteilungsnehmern abfragen. Zweitens. Die 0900er-Mehrwertdiensterufnummern, ie seit dem 1. Januar 2003 genutzt werden können und ie die 0190er-Mehrwertdiensterufnummern unter Geährung einer Übergangsfrist ablösen, sollen in einer atenbank erfasst werden, die im Internet veröffentlicht erden soll. So kann der Verbraucher nachvollziehen, elche Dienste von welchem Dienstanbieter über eine estimmte 0900er-Mehrwertdiensterufnummer angebon werden. ext Drittens. Der Verbesserung der Transparenz dient auch die Verpflichtung, bei der Werbung für 0190erund 0900er-Mehrwertdiensterufnummern auf die Preise hinzuweisen. Für die Inanspruchnahme der Dienste unter den 0190erund 0900er-Mehrwertdiensterufnummern, deren Preise von den Teilnehmernetzbetreibern individuell festgesetzt werden, können bundesweit nicht einheitliche Preise verlangt werden. Für diese Fälle ist die Pflicht zur Angabe einer Von-bis-Preismarge vorgesehen. Die Pflicht zur Preisangabe gilt nicht für die Preise im Mobilfunkbereich. Im Gegensatz zum Festnetz werden von den einzelnen Mobilfunknetzbetreibern für die Inan on 0190erund 0900er-Mehrwertdienstegelmäßig unterschiedliche Preise ver jeweiligen Netzbetreiber, individuellen hängig sind. Es hätten also stets weite ng dieser mmenhang Teil unbedung zum spruchnahme v rufnummern re langt, die vom Tarifen etc. ab Parl. Staatssekretär Gerd Andres Preismargen angegeben werden müssen, wodurch die Gefahr bestanden hätte, dass die Verbraucher über die Kosten für die Inanspruchnahme von Mehrwertdiensterufnummern aus dem Mobilfunknetz eher falsch als richtig informiert worden wären. Viertens. Für eine Verbesserung der Transparenz sorgt auch die Pflicht, eine Preisansage vorzunehmen. Ändert sich während der Inanspruchnahme der Preis für die Nutzung einer solchen Rufnummer, zum Beispiel bei einer Weiterleitung auf eine anders tarifierte Nummer, ist auch diese Änderung anzusagen. Art und Länge der Ansage sind genau vorgegeben, um sicherzustellen, dass sie für den Kunden kostenlos erfolgt und er die Möglichkeit hat, das Gespräch noch vor der Kostenpflichtigkeit zu beenden. Nach einer Übergangsfrist von einem Jahr nach InKraft-Treten gilt die Pflicht zur Preisansage auch für Anrufe aus Mobilfunknetzen. Diese Übergangsfrist ist erforderlich, um in den Vermittlungsstellen die für die Preisansage benötigten technischen Voraussetzungen zu schaffen. Fünftens. Daneben werden durch den Gesetzentwurf Preisobergrenzen eingeführt, um das Risiko, durch ein missbräuchliches Angebot solcher Nummern einen hohen Geldbetrag zu schulden, zu begrenzen. Bei der Preisgrenze ist zwischen den zeitabhängig und den zeitunabhängig abgerechneten Diensten zu unterscheiden, da bei den Letztgenannten die Dienstleistung einen einmaligen Wert hat. Bestellt also zum Beispiel jemand Theaterkarten über eine solche Mehrwertdiensterufnummer, fallen Kosten in einer bestimmten Höhe an, und zwar unabhängig davon, wie lange das konkrete Telefongespräch dauert. Der Preis für diese Dienstleistung wird auf 30 Euro pro Anruf oder Einwahl begrenzt. Wird entsprechend der Länge der Verbindung abgerechnet, ist das Entgelt auf 3 Euro pro Minute begrenzt. Die Abrechnung darf höchstens im 60-Sekunden-Takt, sie kann aber auch in einem kürzeren Takt erfolgen. Die Preise für Mehrwertdiensterufnummern der genannten Kategorie dürfen über diese Beträge auch hinausgehen, sie bedürfen dann aber einer geeigneten Legitimation des Nutzers vor Inanspruchnahme der Dienstleistung. Wie diese Legitimation im Einzelnen aussehen soll, regelt die Regulierungsbehörde. Sechstens. Auch die Pflicht zur Zwangstrennung nach einer Stunde dient der Risikobegrenzung. Länger als eine Stunde dauernde Verbindungen müssen vom Kunden ausdrücklich verlangt werden. Dafür muss er sich vor Inanspruchnahme der Dienstleistung gegenüber dem Diensteanbieter durch ein geeignetes Verfahren legitimieren. Die Einzelheiten regelt wiederum die Regulierungsbehörde. Siebtens. Um die massiven Missbräuche durch den Einsatz von Anwählprogrammen – Dialern – zu bekämpfen, sollen diese vor der Inbetriebnahme bei der Regulierungsbehörde registriert werden. Gegenüber der Regulierungsbehörde muss schriftlich versichert worden sein, dass eine rechtswidrige Nutzung, zum Beispiel durch Täuschung über die Kosten, ausgeschlossen ist. W w R d s g s e K n Z d ü r r d a d s z b s V M d t T t v h a b d r 0 W d w w g m a n (C (D ie das Registrierungsverfahren im Einzelnen erfolgen ird und welche Vorgaben zu erfüllen sind, wird von der egulierungsbehörde festgelegt. Neben den rein verfahrenstechnischen Vorgaben wird ie Regulierungsbehörde im Interesse eines Mindesttandards an effektivem Verbraucherschutz Mindestvoraben für die inhaltliche Ausgestaltung von Dialern chaffen. Dafür wird dort ab Mitte April ein Arbeitskreis ingerichtet. Achtens. Eine weitere wichtige Änderung ist die larstellung der Befugnis der Regulierungsbehörde, woach die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und ihrer uteilungsregeln sichergestellt werden kann. Sie kann iese Nummern insbesondere bei gesicherter Erkenntnis ber eine rechtswidrige Nutzung entziehen. Neuntens. Eine zusätzliche Maßnahme zur Verbesseung der Transparenz ist die Anpassung der datenschutzechtlichen Vorgaben. Die Mehrwertdiensterufnummern ürfen ungekürzt gespeichert werden und entsprechend uf dem Einzelverbindungsnachweis erscheinen, um es em Verbraucher zu ermöglichen, den Auskunftsanpruch gegenüber der Regulierungsbehörde auch geltend u machen. Durch die Verbesserung der Rechtsstellung der Verraucher und die anderen transparenzsichernden und riikoverringernden Maßnahmen wird das Vertrauen der erbraucher in das Angebot von Dienstleistungen über ehrwertdiensterufnummern gestärkt. Schönen Dank. – Ich bitte darum, zunächst Fragen zu em Themenbereich zu stellen, über den so eben berichet wurde. – Die Abgeordnete Heinen, bitte. Recht herzlichen Dank für Ihre Einführung in das hema und die Vorstellung des Gesetzentwurfs. Gestat en Sie mir dazu einige Fragen. Die erste Frage betrifft den Anwendungsbereich des orgelegten Entwurfs. Wenn ich Sie richtig verstanden abe, geht es nur um die 0190erund 0900er-Nummern, ndere Rufnummern werden nicht erfasst. Ist nicht zu efürchten, dass es dadurch nicht zu einer Verhinderung es Missbrauchs kommt, sondern nur zu einer Verlageung auf andere Rufnummern, zum Beispiel auf 0118er-, 136erund 0137er-Nummern? Meine zweite Frage bezieht sich auf den Mobilfunk. ir begrüßen es sehr – das war immer eine Forderung er Opposition –, dass auch der Mobilfunk in den Anendungsbereich des Gesetzentwurfes aufgenommen ird. Allerdings verstehen wir nicht, warum eine Überangsfrist von einem Jahr vorgesehen ist. G Zu Ihrer ersten Frage: Der Gesetzentwurf bezieht sich uf exakt die beiden Rufnummerngruppen, die ich geannt habe. In diesen Anwendungsbereichen finden nach Parl. Staatssekretär Gerd Andres gegenwärtigem Kenntnisstand die größten Missbräuche statt. Ich kenne das Argument, dass man auch andere Rufnummern einbeziehen soll. Aber ich will in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Regulierungsbehörde schon gegenwärtig Möglichkeiten hat, Missbräuche zu begrenzen oder gegen sie vorzugehen. Für die Bundesregierung erkläre ich: Wir werden das beobachten. Wenn sich in der Tat Verlagerungen abzeichnen sollten, muss entsprechend reagiert werden. Zu der Frage zu den Mobilfunknetzen ist zu bemerken, dass zur Einführung der entsprechenden technischen Programme eine Übergangsfrist von einem Jahr benötigt wird. Bei den Schnittstellen muss man feststellen können, aus welchem Netz der Anruf stammt. Dafür müssen entsprechende Softwareprogramme entwickelt werden, die dann installiert werden müssen. Dafür brauchen wir diese Übergangsfrist. Kollegin Leutheusser-Schnarrenberger. Herr Staatssekretär, auch ich habe einige Fragen zu dem Gesetzentwurf. Ein Grund, hier richtigerweise Gesetzesänderungen vorzunehmen, ist, dass es für Verbraucher sehr schwer ist, ihre Ansprüche, die sie nach geltendem Recht und nach Änderung des Schuldrechts mit dem allgemeinen Auskunftsanspruch haben, durchzusetzen. Deshalb meine Frage: Worin sehen Sie nach den neuen Gesetzesbestimmungen die Besserstellung des Verbrauchers bei der Durchsetzung seiner berechtigten Forderungen? Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich viele dieser Diensteanbieter außerhalb Deutschlands und des europäischen Auslands befinden und daher eine Durchsetzung der Ansprüche aus vielerlei Gründen scheitert. Meine zweite Frage. Da die Regulierungsbehörde die Auskünfte erteilt, spielt sie bei diesen Gesetzesänderungen eine wichtige Rolle. Ist dafür gesorgt worden, dass sich diese Regulierungsbehörde als ein Dienstleistungsunternehmen und nicht als eine Behörde versteht, die die Anliegen von Bürgern zuerst einmal kritisch unter die Lupe nimmt, um die Anfragen möglichst schnell wieder ad acta zu legen? G Ich beginne mit der zweiten Frage: Wir haben die Verordnung geändert. Wir wollen sicherstellen, dass die Regulierungsbehörde im Sinne eines modernen Dienstleisters schnell und innerhalb bestimmter Fristen – die Antwort muss innerhalb von zehn Tagen gegeben werden – die gewünschte Auskunft erteilt. Zur Frage der Vorteile für den Verbraucher. Es gibt eine ganze Bandbreite von Vorteilen: Es wird eine Preisansage eingeführt, auf die reagiert werden kann. Die Dialer werden registriert, was die Offenlegung derjenigen bedeutet, die diese Nummern anbieten. Zudem w d b u w S i s b d i l r m A w m h h v B A b f (C (D ird mit bestimmten Instrumenten sichergestellt, dass as Angebot aus dem inländischen Festnetz kommt, zw. dass – nach der genannten Übergangsfrist – geklärt, m welchen Mobilfunkanbieter es sich handelt. Wir glauben, dass das eine deutliche Verbesserung ist, obei wir noch an den rechtlichen Problemen, über die ie wahrscheinlich sehr viel besser Bescheid wissen als ch – ich nenne zum Beispiel die Geltendmachung betimmter Ersatzansprüche –, arbeiten. Ich bitte Sie, Proleme in die Beratung des Gesetzes einzubringen. Frau Kollegin Heinen, haben Sie noch eine Frage zu iesem Themenbereich? – Bitte. Wir waren gerade bei den Forderungen. Meine Frage st, warum Sie das Inkassoverbot für den Rechnungssteler bei Einwendungserhebung oder Zahlungsverweigeung durch den Rechnungsempfänger nicht aufgenomen haben. Wir haben beispielsweise gefordert, dass die nschlussanbieter Forderungen erheben dürfen, auch enn der Kunde Einwände geltend macht. G Frau Abgeordnete Heinen, da ich mir schon gedacht abe, dass diese Frage kommt, (Ursula Heinen [CDU/CSU]: Haben Sie sich vorbereitet!)





(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503900200
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503900300
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503900400




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503900500
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP):
Rede ID: ID1503900600
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503900700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503900800
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503900900
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503901000

abe ich mich gut vorbereitet. – Sie haben sich auch gut
orbereitet. – Ich trage Ihnen einfach die Antwort der
undesregierung vom 29. Januar 2003 auf Ihre Kleine
nfrage vor:

Es ist nicht geplant, ein Inkassoverbot einzuführen.
Dies würde sehr schnell zu einer Remonopolisie-
rung des Mehrwertdienstemarktes führen. Im Falle
eines Inkassoverbots wäre die DTAG das einzige
Unternehmen, das seinen Kunden einen umfassen-
den Service anbieten könnte. Der DTAG könnte ein
Forderungseinzug nicht verboten werden, wenn es
sich um eigene Forderungen handelt. Zudem könnte
ein Inkassoverbot durch Forderungsabtretung um-
gangen werden. Der Gesetzentwurf zur Bekämp-
fung des Missbrauchs der 0190er- und 0900er-
Mehrwertdiensterufnummern sieht allerdings eine
Regelung vor, nach der die Regulierungsbehörde
bei gesicherter Kenntnis einer rechtswidrigen Nut-
zung den Rechnungssteller auffordern kann, für
diese keine Rechnungslegung vorzunehmen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503901100


Gibt es weitere Nachfragen zu diesem Themen-
ereich? – Bitte, Frau Kopp.


Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1503901200


Herr Staatssekretär, Sie trugen vor, dass der Mobil-
unkbereich erst in einem Jahr behandelt wird. Das






(A) )



(B) )


Gudrun Kopp
Problem der Mehrwertdienstenummern ist heute schon
sehr gravierend in diesem Bereich. Würden Sie bitte er-
läutern, weshalb Sie diese Gesamtthematik erst in einem
Jahr aufgreifen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503901300


Frau Abgeordnete, diese Frage habe ich eben schon
beantwortet.


(Gudrun Kopp [FDP]: Ich kam etwas später ins Plenum! Es tut mir Leid!)


Auch im Mobilfunk besteht für die Verbraucher bei
Inanspruchnahme der 0190er- und 0900er-Mehrwert-
dienstenummern ein Informationsbedürfnis. Daher
wurde der Mobilfunk bei der Preisansage einbezogen.
Dafür müssen jedoch die technischen Möglichkeiten in
den Vermittlungsstellen geschaffen werden. Um die ge-
forderte Preisansage korrekt durchzuführen, muss in den
Vermittlungsstellen erkannt werden, von welchem Netz
in welches Netz telefoniert wird. Die Entwicklung der
entsprechenden Software bedarf mindestens einer Über-
gangsfrist von einem Jahr. Deswegen haben wir die
Übergangsfrist von einem Jahr im Gesetzentwurf veran-
kert.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503901400


Zu diesem Themenbereich gibt es keine Nachfragen
mehr. Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen
Kabinettssitzung? – Gibt es sonstige Fragen an die Bun-
desregierung? – Das ist nicht der Fall. Dann beende ich
die Befragung der Bundesregierung.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksache 15/789 –

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums der Verteidigung auf. Zur Beantwortung ist der
Parlamentarische Staatssekretär Hans Georg Wagner an-
wesend.

Die erste Frage hat der Abgeordnete Stinner gestellt.
Er ist nicht da und hat auch keine schriftliche Beantwor-
tung beantragt. Es wird verfahren, wie in der Geschäfts-
ordnung vorgesehen. Dasselbe gilt für Frage 2. Damit
sind wir mit diesem Geschäftsbereich schon durch.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Auswärtigen Am-
tes auf. Zur Beantwortung steht der Staatsminister Hans
Martin Bury zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 3 des Abgeordneten Dirk Niebel
auf.

Auf welche Erkenntnisse stützt sich die Bundesregierung
bei ihrem Appell an die beteiligteen Konfliktparteien im Irak,
also auch an die USA und die alliierten Verbündeten – „Frank-
furter Allgemeine Zeitung“ vom 21. März 2003 –, auf den Ein-
satz von Massenvernichtungswaffen zu verzichten ?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1503901500


Herr Kollege Niebel, da Sie regelmäßig aktiv an der
Regierungsbefragung und der Fragestunde teilnehmen,

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(C (D st Ihnen sicherlich geläufig, dass ich Presseberichte icht zu kommentieren pflege. Ich kann aber gerne aus er Erklärung der Bundesregierung im Original zitieren. er Sprecher der Bundesregierung, Béla Anda, hat am 0. März 2003 anlässlich des Beginns der Kampfhandungen erklärt: Nun muss alles getan werden, um eine humanitäre Katastrophe für die irakische Zivilbevölkerung abzuwenden. Die Bundesregierung hofft, dass die Kampfhandlungen möglichst rasch zum Abschluss kommen. Sie erwartet, dass die kriegführenden Parteien alles daransetzen, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Dazu gehört insbesondere der Verzicht auf die Anwendung von Massenvernichtungswaffen. Zur Linderung der Not der irakischen Bevölkerung ist die Bundesregierung bereit, die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen bei der Leistung humanitärer Hilfe zu unterstützen. Ich denke, dass sich Ihre Frage erübrigt, Herr Kollege iebel, wenn Sie den angesprochenen Sachverhalt im riginalkontext hören. Eine Nachfrage. Lieber Herr Staatsminister, leider bin ich anderer Anicht. Die Bundesregierung hat die am Krieg beteiligten arteien aufgefordert, auf den Einsatz von Massenverichtungswaffen zu verzichten. Deswegen möchte ich erne wissen, auf welchen Erkenntnissen der Bundesreierung dieser Appell unter anderem an die USA und roßbritannien beruht und – falls derartige Erkenntnisse icht vorliegen sollten – ob die Bundesregierung bereit st, sich öffentlich dahin gehend zu erklären, dass dieer Appell nur an diejenigen gerichtet ist, die bisher assenvernichtungswaffen gegen andere eingesetzt aben. Herr Kollege Niebel, der Aufruf orientierte sich an llgemeinen völkerrechtlichen Grundsätzen. Das Völerrecht beinhaltet eine allgemeine Verpflichtung für rieg führende Parteien, solche Waffen nicht einzuset en. Im Übrigen konnte es aus der Sicht der Bundesreierung keinen Zweifel daran geben, wer im vorliegenen Fall gemeint war. Der Unmovic-Exekutivdirektor, Dr. Hans Blix, und er IAEO-Generalsekretär, Dr. Mohammed al-Baradei, aben bei der öffentlichen Vorstellung des 12. Unmovicuartalsberichts am 7. März 2003 vor dem Sicherheits at der Vereinten Nationen erklärt, dass die Frage, ob der rak über Massenvernichtungswaffen verfügt, noch nicht bschließend geklärt werden konnte. Die zweite Nachfrage des Kollegen Niebel. Herr Staatsminister, die Bevölkerung in Israel trägt Gasmasken und die Bundesregierung hat Israel mit der Lieferung von Patriot-Luftabwehrraketen zielgerichtet unterstützt. Aus welchen Gründen können Sie ausschließen, dass im Irak Massenvernichtungswaffen vorhanden sind? Herr Kollege Niebel, wenn Sie mir eben zugehört haben, werden Sie gehört haben, dass ich die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak nicht ausgeschlossen habe. Ich habe vielmehr darauf hingewiesen, dass die Inspektoren am 7. März vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erklärt haben, dass diese Frage nicht abschließend geklärt werden konnte. Wir wollten sie im Rahmen des Inspektionsprozesses klären lassen. Ich bedauere, dass dieser Prozess nicht fortgeführt wurde. Gibt es weitere Nachfragen? – Dann danke ich Ihnen, Herr Staatsminister. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Justiz auf. Für die Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach bereit. Ich rufe die Frage 4 der Abgeordneten Tanja Gönner auf: Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie hoch die Kosten sind, die durch die gemäß der Änderung der Insolvenzordnung zum 1. Dezember 2001 geschaffene Möglichkeit, für ehemals selbstständige Privatpersonen ohne vorheriges Durchlaufen eines außergerichtlichen Planverfahrens direkt ein Regelinsolvenzverfahren zu eröffnen und dabei hinsichtlich der Kosten eine Stundung zu erlangen, entstehen, und plant die Bundesregierung, Änderungen in der Durchführung dieser Verfahren vorzunehmen? A Verehrte Frau Kollegin Gönner, der Frage liegt erkennbar die Vermutung zugrunde, das Durchlaufen eines außergerichtlichen Einigungsversuchs könne im Vergleich zum geltenden Recht zu einer Kostenreduzierung führen. Hierzu ist zunächst anzumerken, dass nach der Änderung der Insolvenzordnung zum 1. Dezember 2001 ehemals Selbstständige zur Erlangung einer Restschuldbefreiung nicht mehr ein Verbraucherinsolvenz-, sondern ein Regelinsolvenzverfahren zu durchlaufen haben. Eine Ausnahme ist lediglich für die ehemals Selbstständigen vorgesehen, die weniger als 20 Gläubiger haben und bei denen keine Verbindlichkeiten aus Arbeitsverhältnissen bestehen. Der am 1. Januar 1999 in Kraft getretenen Insolvenzordnung lag die Annahme zugrunde, bei einer geringfügigen selbstständigen wirtschaftlichen Tätigkeit würden in der Regel überschaubare Vermögensverhältnisse gegeben sein. Wie die Erfahrung in der Praxis jedoch gezeigt hat, war dies bei Kleinunternehmen häufig nicht d g v K n g c g d V m e V d m b m f n w w n r e l A i h f 5 g – d M k c m U f v a r n a n R v m d s E g i r v v (C (D er Fall. Teilweise hatten diese 100 oder mehr Gläubier. Die Teilnahme am Verbraucherinsolvenzverfahren erursachte in diesen Fällen einen nicht vertretbaren osten-, Materialund Arbeitsaufwand, ohne dass nenenswerte Chancen bestanden, im Rahmen eines außererichtlichen oder eines gerichtlichen Einigungsversuhes zu einer Übereinkunft mit den Gläubigern zu elangen. Das zeitaufwendige außergerichtliche Schulenbereinigungsverfahren verzögerte darüber hinaus die erfahrenseröffnung, sodass keine Sicherungsmaßnahen für die in diesem Stadium noch vorhandene Masse rgriffen werden konnten. Sanierungen waren in diesen erfahren ohnehin nicht möglich. Aus all diesen Grünen wurden aktive und ehemalige Kleinunternehmer imer dem Regelinsolvenzverfahren zugeordnet, sofern ei ihnen nicht die bereits von mir genannten Ausnahetatbestände gegeben waren. Von der mit dem Gesetz vom 26. Oktober 2001 eingeührten Stundungslösung können alle natürlichen Persoen profitieren, die eine Restschuldbefreiung erlangen ollen. Sofern in Ihrer Frage die Kosten angesprochen erden, ist darauf hinzuweisen, dass durch die Zuordung der Kleinunternehmer zum Regelinsolvenzverfahen zunächst eine gewisse Kostenentlastung eintritt, da in Einigungsversuch, der zahlreiche Kopien und Zustelungen erfordert, nicht mehr durchgeführt werden muss. llerdings sind die Kosten für den Insolvenzverwalter m Regelinsolvenzverfahren höher als die für den Treuänder im vereinfachten Insolvenzverfahren. Während ür den Insolvenzverwalter eine Mindestvergütung von 00 Euro – ich erspare Ihnen, die entsprechenden Pararaphen zu nennen – vorgesehen ist das habe ich mir schon gedacht –, erhält der Treuhäner im vereinfachten Insolvenzverfahren lediglich eine indestvergütung von 250 Euro. Darüber hinaus liegen der Bundesregierung keine Erenntnisse vor, ob und gegebenenfalls welche zusätzlihen Kosten durch die Zuweisung von Kleinunternehern zum Regelinsolvenzverfahren verursacht werden. m die in § 312 der Insolvenzordnung genannten Ver ahrenserleichterungen für das vereinfachte Insolvenzerfahren auch in den Fällen nutzen zu können, in denen ktiven oder ehemaligen Kleinunternehmern die Verfahenskosten gestundet wurden, wird derzeit im Bundesmiisterium der Justiz geprüft, ob diese Erleichterungen uch im Regelinsolvenzverfahren genutzt werden könen. Dies gilt etwa für die Frage, ob diese besonderen egelinsolvenzverfahren ebenso wie vereinfachte Insolenzverfahren schriftlich durchgeführt werden können. Die Bundesregierung richtet ihr besonderes Augenerk darauf, im Interesse der Justizhaushalte der Länder, ie in Stundungsfällen zunächst in Vorlage treten müsen, die Verfahren möglichst kostengünstig abzuwickeln. in wesentliches Einsparpotenzial sieht die Bundesreierung bei den Veröffentlichungskosten. In dem derzeit n Vorbereitung befindlichen Gesetzentwurf zur Ändeung des Unternehmensinsolvenzverfahrens ist deshalb orgesehen, dass künftig Bekanntmachungen in Insolenzsachen – insoweit werden wir den Ländern eine Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach Öffnungsklausel zukommen lassen – auch im Internet und daneben möglicherweise noch in einem Papiermedium veröffentlicht werden können. Auf weitere und wiederholte Veröffentlichungen, wie sie derzeit noch in der Insolvenzordnung vorgesehen sind, kann allerdings nicht verzichtet werden. Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass mit einer Maßnahme – sofern die Veröffentlichung nur im Internet stattfindet – die Veröffentlichungskosten auf unter 2 Prozent des heutigen Niveaus gesenkt werden können. Eine solche Kostenreduzierung käme letztlich allen Verfahrensbeteiligten zugute. Das war eine lange Antwort. Die erste Nachfrage, bitte. Erlauben Sie mir den Hinweis, dass meine Frage nicht vor dem Hintergrund einer vermuteten Kostenreduzierung, sondern vor dem Hintergrund meiner Erfahrung als Insolvenzverwalterin gestellt wurde. Viele Dinge, die Sie vorgetragen haben, sind mir aus der Praxis bekannt. Nichtsdestotrotz stelle ich eine Nachfrage: Stimmen Sie mit mir überein, dass aufgrund der Änderung zum 1. Dezember 2001, durch die Stundung, eine Verlagerung des Kostenrisikos von den Schuldnern, die eine Restschuldbefreiung wollen, hin zum Staat erfolgt ist, weil der Staat zunächst in Vorleistung treten muss? Nach allem, was sich abzeichnet, wird es eine Verlängerung der Stundung und im Zweifelsfall einen Verzicht auf die Begleichung der Kosten geben. A Ich glaube, das waren drei Fragen. Verehrte Frau Kollegin, ich versuche sie alle zu beantworten. In der 12. Legislaturperiode, noch unter der Federführung unserer verehrten Frau Kollegin Leutheusser-Schnarrenberger – ich habe als Amtsrichter mit großer Begeisterung über das gelesen, was sie gemacht hat –, wurde das Instrument der Verbraucherinsolvenz in das seit der 9. Legislaturperiode in Beratung befindliche Verfahren zur Änderung der Konkursordnung hin zu einer Insolvenzordnung eingebracht. Das wurde damals von allen im Bundestag vertretenen Parteien befürwortet. Soviel ich weiß, wurde diese Änderung damals so gut wie einstimmig beschlossen. Das war eine durchaus segensreiche Ergänzung der Insolvenzordnung, weil damit den vielen gutwilligen Schuldnerinnen und Schuldnern, die unverschuldet in eine Überschuldung geraten sind, die Möglichkeit gegeben werden sollte, sich durch ein geordnetes Verfahren, in dem sie ihre Vermögensverhältnisse offen darlegen sollten, entschulden zu können, um nach einer Frist von sieben Jahren – diesen Zeitraum haben wir dann ebenfalls fast einmütig auf sechs Jahre verkürzt – wieder am Wirtschaftsleben teilnehmen zu können, Steuern und Abgaben zu zahlen und wieder – ich darf es in Anführungszeichen sagen – als vollwertige Mitglieder dieser Gesellschaft zu gelten. F n m v Z t d F g r a z g r d z f P D M k s i J p r l d o d s t d (C (D Der damalige Parlamentarische Staatssekretär, Rainer unke – mit ihm arbeite ich in dieser Sache auch heute och sehr eng zusammen –, hat, wie einige Mitglieder einer Fraktion, etwa Herr Professor Pick, die Ansicht ertreten, dass der Verweis auf weitere Vorschriften der ivilprozessordnung die Regelung über die Prozesskos enhilfe automatisch beinhaltet. Sie wissen sicherlich, ass es vom Amtsgericht Flensburg bis zum Amtsgericht üssen einen bunten Flickenteppich an Entscheidungen ab. Ich weiß, dass ein Amtsrichter an einem Amtsgeicht in Thüringen Prozesskostenhilfe gewährt hat; ein nderer hat sie abgelehnt. Wir haben uns darum wieder usammengesetzt und gesagt: Wir müssen einen kostenünstigen Weg finden, um die Schuldner in das Verfahen der Restschuldbefreiung einzubeziehen. Das Stunungsverfahren war die einzige Lösung. Frau Kollegin, die neue Regelung betrifft natürlich unächst einmal die Justizhaushalte. Aber auch die anangs angedachte Regelung, nämlich die Gewährung von rozesskostenhilfe, hätte die Justizhaushalte betroffen. ie Stundung der Kosten schafft für die Betroffenen die öglichkeit, zunächst einmal in das Verfahren hineinzu ommen. Vor der Tilgung der Schulden müssen die getundeten Kosten gezahlt worden sein. Eine Stundung ist nsofern nur ein kurzfristiges In-Vorleistung-Treten der ustizhaushalte. Ich begleite dieses Verfahren seit der 13. Legislatureriode mit großer Freude, weil es ein sinnvolles Verfahen ist. Ich sage Ihnen: Das ist eine gute Lösung. Zweite Nachfrage. Stimmen Sie mit mir überein, dass es einen materielen Unterschied – auch im Hinblick auf die Belastung es Staates – gibt, ob Prozesskostenhilfe gewährt wird der ob eine Stundung vorgenommen wird? A Ich vermag diesen Unterschied im Moment nicht zu ehen, Frau Kollegin. Ich rufe die Frage 5 – sofern sie noch nicht beantworet ist – der Abgeordneten Gönner auf: Plant die Bundesregierung, nachdem deutsche Insolvenzrichter und -rechtspfleger in einem Aufruf die Bundesregierung im vergangenen Jahr aufgefordert haben, für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Insolvenzgerichte Sorge zu tragen, derzeit eine Novellierung der Insolvenzordnung im Bereich des Verbraucherinsolvenzverfahrens und, wenn ja, in welche Richtungen gehen die geplanten Regelungen? A Darf ich sie auch so ausführlich beantworten? Juristen tun das so. A Frau Präsidentin, ich hoffe, Sie haben gemerkt, dass ich bei dieser Angelegenheit mit ganzem Herzen dabei bin. Aber ja, ganz und gar. Alle haben das gemerkt. (Zuruf von der CDU/CSU: Das erwarten wir auch!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503901600
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1503901700
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1503901800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503901900




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1503902000
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1503902100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503902200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503902300

(Tanja Gönner [CDU/CSU]: Ich kenne sie!)





(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503902400
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1503902500
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503902600

(Ute Kumpf [SPD]: Hochverehrten!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503902700
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1503902800
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503902900
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503903000
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503903100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503903200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503903300

(Gustav Herzog [SPD]: Große Leidenschaft!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503903400

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503903500


Das dürfen Sie von mir auch erwarten, selbstverständ-
lich. Herr Herzog, ich bin mit Leidenschaft und von gan-
zem Herzen dabei. Frau Gönner, ich bitte um Nachsicht.


(Tanja Gönner [CDU/CSU]: Etwas Praxis wäre gut!)


Jetzt muss ich erst einmal die richtige Antwort auf
diese Frage finden. Das ist nicht so ganz einfach.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503903600


Es geht um die Frage 5.

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503903700


Ich weiß. Jetzt habe ich sie. Ich war noch zu sehr mit
der Frage 4 befasst.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Vor lauter Leidenschaft verbaselt!)


Der in der Frage angesprochene Aufruf der Insolvenz-
richterinnen und Insolvenzrichter sowie der Insolvenz-
rechtspflegerinnen und -rechtspfleger ist ein ungewöhn-
licher Vorgang, der von der Bundesregierung nicht
weiter kommentiert werden soll. Bereits vor In-Kraft-
Treten der Insolvenzordnung lagen Schätzungen der
Länder vor, die von jährlich circa 180 000 Verfahren
ausgingen. Tatsächlich wurden im Jahr 2002 etwa
43 000 Insolvenzanträge in Bezug auf das Vermögen na-
türlicher Personen gestellt.

Während seitens der Länder zum Zeitpunkt des In-
Kraft-Tretens der Insolvenzordnung personelle Vorkeh-
rungen getroffen worden waren, wurde – nachdem der
erwartete Ansturm zunächst ausgeblieben war – das für
das Verbraucherinsolvenzverfahren bereitgestellte Perso-
nal anderweitig verplant. Die Bundesregierung appelliert
deshalb an die Länder, ihrer Verantwortung gegenüber
den überschuldeten Menschen insoweit nachzukommen.
Im Übrigen wird die Unterstellung, die Funktionsfähig-
keit der Insolvenzgerichte sei beeinträchtigt, zurückge-
wiesen.

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(C (D Im Hinblick auf die geplanten Verfahrenserleichteungen ist zunächst auf die Antwort auf Frage 4 zu vereisen. Bezüglich des Verbraucherinsolvenzverfahrens ei noch ergänzend darauf hingewiesen, dass zurzeit gerüft wird, wie der Versuch der Einigung des Schulders mit seinen Gläubigern effektiv ausgestaltet werden ann. Noch ein kleiner Zusatz von mir: Ich habe mit einigen ieser Aufrufer geredet und wir haben uns sehr vernünfig geeinigt, Frau Gönner. Eine Nachfrage der Kollegin Gönner, bitte. Haben Sie Erkenntnisse darüber, wie viele Stellen wischen der Einführung der Insolvenzordnung zum . Januar 1999 bis zur Änderung am 1. Dezember 2001, lso bis zur neuen Regelung des Verbraucherinsolvenzerfahrens, abgebaut worden sind? Dadurch könnte ja iese Belastung entstanden sein. A Mir lagen die entsprechenden Zahlen vor. Aber sie ind nicht so, dass ich sie hier mitteilen könnte. Ich sage gleich, warum. Es hat teilweise Verschiebungen gegeben. Es handelt ich insbesondere um Rechtspflegerinnen und Rechtsfleger, aber auch um Richter. Sie werden teilweise noch uf den entsprechenden Stellen geführt, auch wenn sie it anderen Aufgaben betraut sind, sodass man hier kein indeutiges Bild geben kann. Es dürfte sich aber – das age ich mit aller Vorsicht – um eine Stellenverschieung in der Größenordnung von etwa 60 Prozent bis 5 Prozent handeln. Zweite Nachfrage. Stimmen Sie mit mir überein, dass es mit den Aufruern, zu denen auch ich nach wie vor Kontakt habe, zu einer abschließenden Einigung gekommen ist und dass uch von deren Seite immer noch weiter gehende Ändeungen verlangt werden? A Diejenigen, die mit Ihnen geredet haben, sind sicherch nicht dieselben, die mit mir geredet haben. (Tanja Gönner [CDU/CSU]: Die Wahrscheinlichkeit ist groß!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503903800
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1503903900
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503904000

(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904100
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1503904200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1503904300

Wir können uns nachher einmal zusammensetzen und
lären, ob wir dieselben Personen meinen.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach
Frau Gönner, natürlich sind einige Vorschläge ge-
macht worden, zum Beispiel die Anwendung des so ge-
nannten Verjährungsverfahrens auf völlig vermögens-
lose Schuldner. Außerdem hat man vorgeschlagen, dass
man, wenn man jemandem einen Nullplan zugesteht,
möglicherweise keinen Treuhänder benennt, dass viel-
mehr der Schuldner nach Ablauf von zwei Jahren zum
Gericht geht und seine Vermögenslosigkeit erneut an Ei-
des statt versichert. Wir haben dies geprüft. Wie ich eben
gesagt habe, haben wir einen Vorschlag in den Gesetz-
entwurf übernommen, den wir demnächst vorlegen wer-
den. Es geht dabei um das schriftliche Verfahren und um
die Veröffentlichungen in vereinfachter Form über das
Internet.

Sie sehen also: Wir nehmen die Aufrufer durchaus
ernst. Es gibt aber andere Dinge, bezüglich derer wir als
Bundesministerium der Justiz – im Übrigen im Einver-
nehmen mit der weitaus größeren Zahl der Praktiker –
der Ansicht sind: Wir brauchen ein geordnetes Verfahren
und können nicht irgendein Verfahren zur Anwendung
bringen, bei dem eventuell alles im Sande verläuft.

Ich hoffe, dass Sie mit meiner Antwort zufrieden sind.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904400


Weitere Nachfragen gibt es nicht. – Danke schön,
Herr Staatssekretär Hartenbach.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft. Die Fragen wird der Parlamentarische
Staatssekretär Matthias Berninger beantworten.

Es wurde darum gebeten, dass die Frage 6 schriftlich
beantwortet wird.

Ich rufe jetzt die Frage 7 des Abgeordneten Albert
Deß auf:

Welche Belege hat die Bundesregierung für die Behaup-
tung der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft, Renate Künast – Plenarprotokoll 15/34,
Seite 2 838 B –, dass in Bayern die vielen kleinen mittelstän-
dischen Molkereien die Milchbauern gegeneinander ausspie-
len und dass im Ackerbaubereich die Bauern so viel verdie-
nen, dass sie im Zweifelsfall im Winter mehrere Monate
Urlaub machen können?

Ma
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904500


Herr Kollege Deß, die Bundesministerin hat in der
Debatte im Bundestag, auf die Sie sich beziehen, darauf
hingewiesen, dass sich die wirtschaftliche Situation von
Milchviehbetrieben von der von Ackerbaubetrieben gra-
vierend unterscheidet. Nun sind insbesondere die Molke-
reien, in Bayern aufgrund der aktuellen Marktlage unter
Druck geraten und es sind, wie Ihnen sicherlich bekannt
ist, dementsprechend auch die Auszahlungspreise für die
Bäuerinnen und Bauern massiv unter Druck geraten.
Beides ist für die Bundesregierung Anlass zu großer
Sorge. In dem Sinne hat sich die Bundesministerin auch
dafür ausgesprochen, die öffentliche Unterstützung für
die Milchbauern im Vergleich zu den Ackerbauern im

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(C (D uge der Reformen, die im Agrarbereich anstehen, deutich zu verbessern. Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, die Bundesministerin für Verraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat in der ede gesagt, dass in Bayern die vielen kleinen mittel tändischen Molkereien die Milchbauern gegeneinander usspielen. Wie erklären Sie sich, wenn diese Aussage ichtig ist, die Tatsache, dass im vergangenen Jahr in ayern mit den vielen Molkereien ein wesentlich besse er Durchschnittsmilchpreis erzielt worden ist als in solhen Regionen Deutschlands, in denen es nur noch weige Molkereien gibt? Ma Herr Kollege Deß, im Protokoll des Bundestages ist olgender Zwischenruf von Ihnen verzeichnet: In keinem undesland bekommen die Bauern einen so guten ilchpreis wie in Bayern! – Ein Blick auf die Zahlen beeist, dass diese Aussage nicht richtig ist. Außerdem rutscht der Milchpreis zurzeit nirgends so tark wie in Bayern. Es gibt deutlich bessere Milchpreise n Ländern wie Sachsen oder auch Rheinland-Pfalz. Ich äume gern ein, dass auch das CDU-regierte Hessen, hnlich strukturiert wie Bayern, einen erheblichen Einruch bei den Auszahlungen für Milch zu verzeichnen at. Wir sollten uns hier gemeinsam darauf verständigen, estzustellen, dass die Situation in Bayern sehr dramasch ist. Das ist auch der Grund dafür, dass die Ministein besorgt ist. Zweite Nachfrage des Kollegen Deß. Ich will die Aussage jetzt nicht bewerten, sondern nur arauf hinweisen, dass das natürlich auch mit der Prouktionsausrichtung der Molkereien zusammenhängt. Nun zur zweiten Zusatzfrage. Die Ministerin hat geagt, dass im Ackerbaubereich die Bauern so viel verdieen, dass sie im Zweifelsfall im Winter mehrere Monate rlaub machen können. Können Sie mir Ackerbaube riebe nennen, in denen der Betriebsleiter mehrere Moate Urlaub macht? Ich würde mich gern mit solchen etriebsleitern in Verbindung setzen. ie erklären Sie sich die Aussage der Ministerin vor em Hintergrund eines Getreidepreises von 7 Euro für 00 Kilogramm? 1961, als ich als 14-Jähriger das erste etreide zur Brauerei gefahren habe, habe ich für Albert Deß 100 Kilogramm noch 45 DM, also knapp 23 Euro, bekommen. Ma Herr Kollege Deß, die Gewinne von landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben im Getreidebereich liegen deutlich über denen von Milchviehbetrieben. In Deutschland hat der Ackerbaubetrieb im Wirtschaftsjahr 2001/02 im Schnitt 45 336 Euro verdient, während der Milchviehbetrieb nur 27 949 Euro verdient hat. Als jemand, der sich bei den Milchbauern in Bayern sehr gut auskennt, wissen Sie gut, dass Urlaub oder auch freie Sonntage für Milchbauern über das ganze Jahr eher selten sind, weil der Arbeitsaufwand sehr hoch ist. Sie müssen aber sehen, dass dem deutschen Steuerzahler ein Ackerbaubetrieb pro Arbeitskraft 22 700 Euro wert ist, während ein Milchviehbetrieb ganze 7 600 Euro an öffentlicher Unterstützung bekommt. Dieses eklatante Missverhältnis hat die Ministerin in der Debatte in ihrer Aussage zugespitzt. Lassen Sie uns nicht über die Zuspitzung reden, sondern das hinter diesen Zahlen stehende gravierende Problem lösen, das auch für unsere Kulturlandschaft und für unsere Umwelt erhebliche negative Folgewirkungen hat! Gibt es noch andere Nachfragen? – Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die Frage 8 des Abgeordneten Deß auf: Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Bundes ratsbeschluss 61/03 vom 14. März 2003 zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik nach dem Gesetz über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union, EUZBLG, für sie bindend ist, und, wenn nein, mit welcher Begründung? Ma Herr Kollege Deß, ich beantworte für die Bundesregierung die Frage wie folgt: Nein, die Voraussetzungen für eine maßgebliche Berücksichtigung einer Stellungnahme des Bundesrates gemäß § 5 Abs. 2 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union liegen hier nicht vor. Nachfrage? – Bitte. Herr Staatssekretär, sind Sie nicht der Meinung, dass in der Sache doch eine Mitwirkungspflicht der Länder besteht? Sie sind ja für die Umsetzung der EU-Agrarbeschlüsse zuständig und der Bundesrat hat eine ganz eindeutige Stellungnahme zu den Agrarbeschlüssen abgegeben. Deshalb stellt sich für mich schon die Frage: Inwieweit berücksichtigt die Bundesregierung diesen B B B L i F f d w f n d d v s K l m h S r d d S t h e r P B L H b e u g V d d i d L d v s s (C (D eschluss des Bundesrates bei den Verhandlungen in rüssel? Ma Herr Kollege, die letzte Agrarministerkonferenz, die n Schwerin stattgefunden hat, hat sich intensiv mit den ragen der anstehenden Agrarreform beschäftigt. Zweielsohne nehmen wir die gemeinsamen Stellungnahmen er Länder sehr ernst. Ein Beispiel: Die Länder haben ie wir die Position vertreten, dass durch die Agrarre orm in Brüssel weder alte Ungerechtigkeiten – ich erinere an die Situation der Milchbauern – zementiert weren dürfen noch neue Ungerechtigkeiten entstehen ürfen. Solche Äußerungen des Bundesrates sind für uns on außerordentlicher Bedeutung und werden auch entprechend berücksichtigt. Man muss hier allerdings zwischen den politischen onsultationen, die mit den Landesregierungen in zahl osen Gesprächen stattfinden, und der formalen Abstimung, wie sie in dem angesprochenen Gesetz vorgese en ist, unterscheiden. Für die formale Abstimmung im inne dieses Gesetzes liegen nach Meinung der Bundesegierung – das hat auch die Bundesministerin Künast em Bundesrat mitgeteilt – keine triftigen Gründe vor. He Müssten Sie, wenn Sie von einer Benach eiligung der Milchbauern sprechen, nicht auch darauf inweisen, dass die Milchbauern in Bayern sehr wohl ine Grünlandprämie bekommen, während dies in andeen Bundesländern, insbesondere in denen, in denen Ihre artei mit regiert, oft nicht der Fall ist? Ma Herr Kollege Deß, ich danke Ihnen sehr für diesen inweis. Ich begrüße in der Tat, dass Baden-Württemerg noch stärker als Bayern – das ist hart für einen Bayrn, aber man muss es sagen – für den ländlichen Raum nd die Milchviehbetriebe zusätzliche Unterstützung ibt. (Albert Deß [CDU/CSU]: Damit können wir leben!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904600
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1503904700
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503904900
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1503905000

(Heiterkeit bei der CDU/CSU)





(A) )


(B) )

Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905200
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905400
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1503905500
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905600
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1503905700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1503905800
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503905900

or allen Dingen im Länderdreieck Hessen, Bayern, Ba-
en-Württemberg treten extrem große Unterschiede bei
en Förderungen für Landwirte auf. Je nachdem, ob sie
n Hessen oder in einem der beiden anderen Bundeslän-
er tätig sind, haben sie erhebliche Vor- bzw. Nachteile.
eider wird aber gerade Hessen nicht von einem sozial-
emokratischen Ministerpräsidenten regiert, sondern
on Roland Koch. Der lässt nicht erkennen, dass er die-
es gravierende Missverhältnis aufzuheben gedenkt.

Wir wollen vonseiten des Bundes dadurch Abhilfe
chaffen, dass wir Grünland insgesamt deutschlandweit






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Matthias Berninger
bei der Gewährung von EU-Direktzahlungen aufwerten.
Ich glaube, dass das ein gutes Projekt ist, weil dadurch
auch in Bayern und Baden-Württemberg Mittel für an-
dere sinnvolle Tätigkeiten im ländlichen Raum freige-
macht werden.


(Albert Deß [CDU/CSU]: Danke schön, aber am meisten benachteiligt sind sie in Schleswig-Holstein!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906000


Ich rufe die Frage 9 der Abgeordneten Julia Klöckner
auf:

Welche Initiativen gehen von der Bundesministerin für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate
Künast, und dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit, Jürgen Trittin, gemeinsam aus, um das
Ziel, den Güter- und Personenverkehr verstärkt von der Straße
auf die Schiene zu verlagern, zu erreichen?

Ma
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906100


Ziel der Bundesregierung ist es, den Schienenverkehr
effizienter zu gestalten und seine Konkurrenzfähigkeit
zu erhöhen. Das schließt insbesondere auf dem Ver-
kehrsmarkt auch die Verlagerung von Gütern von der
Straße auf die Schiene ein.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das scheint das Programm 2010 zu sein! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Agrarfragen wurden etwas kompetenter beantwortet!)



Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1503906200


Ich war gar nicht darauf gefasst, dass die Frage so
knapp beantwortet wird


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


und hier gleichsam nur Aussagen des Koalitionsvertra-
ges vorgetragen werden.

Meine Nachfrage geht dahin: Wenn es Ihr Ziel ist,
mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bekom-
men, bedingt das Absprachen und Koordinationen, zum
Beispiel Gespräche des Ministeriums mit Herrn Mehdorn.
Für uns stellt sich nun die Frage: Warum finden dann
nicht auch Absprachen bei anderen Vorhaben der Bahn,
zum Beispiel bei solchen, die den Verbraucherschutz be-
rühren, statt?

Ma
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906300


Zunächst einmal ist es so, dass die verschiedenen
Ressorts in einem ausgesprochen regen Austausch mit
der Bahn AG über die Zukunft des Preissystems und die
damit verbundenen Probleme stehen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das kann man sagen!)


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(C (D ier sitzen eine ganze Reihe von Personen, auf der Reierungsbank und im Plenum, die daran beteiligt sind nd das bestätigen können. Es ist völlig klar, dass alle Ressorts gemeinsam das iel einer kundenfreundlichen Bahn verfolgen. Dabei erden wir dafür sorgen, dass aktuelle Probleme, etwa ei der Umsatzsituation der Bahn, korrigiert werden önnen. Dafür ist sicherlich eine Partnerschaft zwischen er Bahn auf der einen Seite und der Bundesregierung uf der anderen Seite erforderlich. Diese existiert auch uf höchster Ebene. Ich kann entsprechende Medienbeichte bestätigen, nach denen sich Bundesministerin ünast, Verkehrsminister Stolpe und Herr Mehdorn am onntag genau über dieses Thema sehr ausführlich un erhalten haben. Einer Nachfrage vorbeugend muss ich hnen allerdings auch sagen, dass über den Inhalt des esprächs Vertraulichkeit vereinbart wurde. Bitte. Schade. Diese Frage hätte ich gerne als weitere Zuatzfrage gestellt. Die Staatssekretärin aus Ihrem Ministerium sitzt ja im ufsichtsrat der Bahn. (Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was ist jetzt los? Davon weiß ich nichts!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906400
Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1503906500

Entschuldigung, ich meine die Staatssekretärin aus
em Umweltministerium.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ich dachte schon, ich hätte was versäumt!)


Ich wollte Sie nur testen. – Dennoch habe ich folgende
rage. Wenn Sie sagen, Sie befinden sich in regen Ge-
prächen und versuchen, einen Weg zu finden, um Tarif-
ysteme zu forcieren, die dem Verbraucher zugute kom-
en, dann frage ich mich


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie müssen nicht sich fragen, sondern den Staatssekretär!)


das mache ich gerade, vielleicht kennen Sie das
prachliche Mittel der indirekten Frage; hören Sie ein-
ach zu, dann verstehen Sie auch die Frage –,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was ist das für ein Lümmel bei den Grünen?)


arum erst alles hochkochen und sich als umständlich
nd kurzsichtig erweisen muss, erst Pro Bahn, Verbrau-
herschützer und viele Organisationen gegen dieses Sys-
m protestieren, und Konfrontationen suchen müssen,
evor es zu freundschaftlichen Gesprächen kommt.
enn letztlich ist der Verbraucher dabei der Dumme. Ge-

präche führen und Ziele formulieren ist das eine; es
ommt aber darauf an, etwas Neues umzusetzen oder
estehendes zu überarbeiten, und das braucht Zeit.






(A) )



(B) )


Julia Klöckner
Wenn Sie also sagen, es würden Gespräche geführt
und man befinde sich in einem regen und freundschaftli-
chen Austausch, hört sich das sehr gut an, aber der Ver-
braucher spürt letztlich nichts davon. Auf welche Maß-
nahmen können wir hoffen, durch die der Verbraucher in
Bälde eine verbraucherfreundlichere Bahn bekommt?

Ma
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906600


Frau Kollegin, Ihrer Frage liegt die Annahme zu-
grunde, dass sich die Bundesregierung und auch die
Bahn AG mit den Auswirkungen des neuen Preissys-
tems erst seit wenigen Tagen beschäftigen. Diese An-
nahme kann ich so nicht bestätigen. Im Gegenteil, wir
haben in den letzten Monaten auf verschiedenen Ebenen
intensive Gespräche geführt. Wir haben sowohl die Ver-
braucherverbände eingebunden als auch Gespräche mit
der Bahn direkt geführt. Außerdem gab es in der letzten
Legislaturperiode Bundestagsdebatten zu diesem
Thema, inklusive einer Regierungserklärung zum Ver-
braucherschutz.

Hinsichtlich der Wirkung des Preissystems auf die
Verbraucherinnen und Verbraucher gab es unterschiedli-
che Einschätzungen des Unternehmens Bahn, das ein
solches Preissystem in Eigenverantwortung am Markt
durchsetzen muss, und verschiedener anderer Akteure.
Diese unterschiedlichen Auffassungen sind jetzt, da das
neue Preissystem der Bahn seit einigen Monaten imple-
mentiert ist, deshalb offen zutage getreten, weil der Um-
satzrückgang, der zurzeit zu verzeichnen ist, allen Freun-
den der Bahn Anlass zur Sorge gibt.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906700


Eine Nachfrage der Kollegin Heinen.


Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503906800


Der Chef der Deutschen Bahn, Mehdorn, hat in der
vergangenen Woche im „Spiegel“ erklärt, dass er über-
haupt nicht bereit sei, irgendetwas zu ändern. Er hat ge-
sagt – ich zitiere, wenn Sie erlauben –:

Frau Künast kriegt sonst nicht viel auf die Reihe,
kann sich aber des Beifalls sicher sein, wenn sie
einfach mal populistisch halbe Ticketpreise fordert.

Meine Frage lautet: Hat sich die Ministerin in dem Ge-
spräch mit Herrn Mehdorn nur über die Ticketpreise un-
terhalten und wird man zu Änderungen in diesem Be-
reich kommen oder war es wirklich nur, wie die Kollegin
Klöckner gefragt hat, ein netter Meinungsaustausch, der
dazu geführt hat, dass man sich nicht mehr via Zeitung
gegenseitig beschimpft?

Ma
Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503906900


Zunächst einmal hat die Ministerin zu dieser Äuße-
rung erklärt, dass sie auf dem Niveau keine Verständi-
gung über das Thema wünscht. Dieses Niveau ist dem
Unternehmen sicherlich auch nicht zuträglich und stei-

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(C (D ert nicht die Akzeptanz der Verbraucherinnen und erbraucher bezüglich des Unternehmens Bahn. Festaltend daran, dass ich über Details des Gesprächs om vergangenen Sonntag nicht viel sagen möchte, ill ich doch so viel durchblicken lassen: Herr ehdorn ist bei dieser Äußerung mit Sicherheit nicht eblieben. Gibt es weitere Nachfragen zu diesem Geschäftsbeeich? – Das ist nicht der Fall. Vielen Dank, Herr Staatsekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. ie Parlamentarische Staatssekretärin Marieluise Beck ird die Fragen beantworten. Ich rufe zunächst die Frage 10 der Abgeordneten aria Eichhorn auf: Wie ist der Vorschlag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ, und des Deutschen Industrieund Handelskammertages, DIHK, zur Verkürzung der Elternzeit – vergleiche ddp-Meldung vom 3. März 2003 – mit der Wahlfreiheit von Eltern zu vereinbaren, Familie und Erwerbstätigkeit ihren Wünschen entsprechend gestalten zu können? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bunesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht inge und Integration: Zurzeit ist eine Verkürzung der Elternzeit nicht gelant. Allerdings wird, wie Sie dem Artikel in der „Fiancial Times Deutschland“ entnehmen konnten, sehr ohl über mögliche Alternativen nachgedacht. Das rührt aher, dass Mütter und Wirtschaft gleich gelagerte Inteessen haben: Frauen wünschen sich häufig eine schnelre Rückkehr in den Beruf, um nicht ihre Qualifikation u verlieren; Betriebe sind ebenfalls daran interessiert, ass Mütter oder Väter schnell wieder in ihren Beruf zuückkehren. Wie Sie wissen, haben wir ab Januar 2001 den Eltern ie Möglichkeit gegeben, anstelle einer Bezugsdauer des rziehungsgeldes von zwei Jahren ein erhöhtes Erzieungsgeld für ein Jahr zu wählen. Wir werden erst die rfahrungen auswerten und dann sehen, welche Schritte otwendig sind. Nachfrage der Kollegin Eichhorn. Frau Staatssekretärin, ich denke, es dürfte Ihnen beannt sein, dass etwa ein Drittel der Mütter wenigstens ie ersten zwei bis drei Jahre nach der Geburt bei ihrem ind zu Hause bleiben will. Vor allem Mütter mit Kinern unter drei Jahren wünschen, ihre Kinder selbst zu etreuen. Wollen Sie mit der Verkürzung der Elternzeit ütter von diesem Wunsch abbringen und ausschließ ich die Berufstätigkeit von Müttern fördern? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Unser Prinzip, mit dem wir diesen Bereich politisch gestalten wollen, ist, für eine möglichst große Wahlfreiheit zu sorgen. Ein großes Problem für die Mütter und Väter, die früher in ihren Beruf zurückkehren wollen, ist, dass im Augenblick die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren in Deutschland sehr gering entwickelt sind. Deswegen ist in dieser Legislaturperiode unser Hauptprojekt in diesem Bereich, entsprechende Abhilfe zu schaffen. Frau Staatssekretärin, wollen Sie mit der Verkürzung der Elternzeit auch die Bezugsdauer des Erziehungsgeldes verkürzen? Welche Einsparungen wären damit verbunden, wollen Sie also weitere Sparmaßnahmen bei den Familien vornehmen? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Ihre Frage kann ich mit Nein beantworten. Es gibt keine Pläne, die Elternzeit zu verkürzen. Es gibt auch keine Pläne, das Erziehungsgeld abzusenken. Sie beziehen sich auf einen Zeitungsartikel, in dem sowohl von dem Präsidenten des DIHK als auch von der Ministerin darüber nachgedacht wurde, wie man Mütter und Väter unterstützen kann, wenn sie früher in den Beruf zurückkehren wollen. Es gibt in anderen Ländern, zum Beispiel in den skandinavischen Ländern, Lohnersatzleistungen anstatt – wie bei uns – Erziehungsgeld. Es ist politisch durchaus vernünftig, sich mit solchen Alternativmodellen auseinander zu setzen. Insbesondere sollte man sich die Frage stellen, ob es auf diese Weise gelingt, mehr Väter an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen. Ich rufe die Frage 11 der Abgeordneten Maria Eichhorn auf: Auf welchen Betrag soll das Erziehungsgeld im ersten Jahr der Elternzeit angehoben werden, um das vom BMFSFJ und vom DIHK angestrebte Ziel – vergleiche ddp-Meldung vom 3. März 2003 –, einen möglichst hohen Teil des Lohnes im ersten Jahr der Elternzeit zu ersetzen, erreichen zu können? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Es gibt in Europa, insbesondere in den skandinavischen Ländern – darauf habe ich eben hingewiesen –, verschiedene Modelle, die unter bestimmten Voraussetzungen teilweise Lohnersatzleistungen vorsehen, die sich auf das bisherige Einkommen beziehen. Sie wissen, dass das Problem bei uns derzeit ist, dass sich Väter – E w d t L l s K n g 3 l w W w d B l ü e v z k h M r h t o c e a z g a m s w l r s t (C (D vorsichtig ausgedrückt – bei der Inanspruchnahme von rziehungszeiten vornehm zurückhalten. Deswegen ird im politischen Raum durchaus darüber nachgeacht, ob es hilfreich wäre, in Richtung Lohnersatzleisungen zu denken, um diesen Missstand zu beheben. Ihre Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, die von Ihnen angesprochenen ohnersatzleistungen sind unserem Familiengeld ähn ich, das Sie ja so verteufeln. Die Familienverbände prechen davon – diese Ansicht teilen wir –, dass die osten pro Kind mindestens 300 Euro betragen. Erst daach käme der Lohnersatz. Das derzeitige Erziehungseld liegt bei zweijähriger Bezugsdauer bei etwa 00 Euro. Teilen Sie die Meinung, dass eine beträchtiche Erhöhung des Erziehungsgeldes notwendig wäre, enn man tatsächlich von Lohnersatz sprechen wollte? enn ja, wie würden Sie einen solchen Titel finanzieren ollen? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bunesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht inge und Integration: Frau Kollegin Eichhorn, wir sind im Augenblick berhaupt nicht an dem Punkt, an dem solche Ideen in ngmaschige Konzepte überführt würden. Es geht hier ielmehr darum, Anregungen aus anderen Ländern aufunehmen und in die Überlegungen über mögliche zuünftige Gestaltungen in der Balance zwischen Erzieung und Arbeitswelt einzubeziehen. Bei allen diesen odellen wird man fragen müssen, wie sie zu finanzie en sind. Ich würde Forderungen von Ihrer Seite nach öheren Geldleistungen auch nicht von vornherein vereufeln wollen. Die Frage ist nur, ob sie finanzierbar sind der ob wir den Bürgerinnen und Bürgern etwas versprähen, was wir nicht einlösen könnten. Ich habe mich schon vor 15 Jahren mit solchen Lohnrsatzmodellen beschäftigt. Zum Beispiel gibt es durchus auch die Möglichkeit, über Versicherungsleistungen u gehen, also eine Elternversicherung einzuführen. Ich laube, dass das im Augenblick noch nicht an dem Punkt ngelangt ist, wo wir uns parlamentarisch damit befassen üssen. Vielmehr geht es hier, wie gesagt, um gesell chaftspolitische Überlegungen, die weit in die Zukunft eisen. Eine weitere Zusatzfrage. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass es uns bei Famiienerwerbstätigkeit und Kinderbetreuung vor allem daum gehen muss, dass Familien das machen können, was ie für richtig erachten, also Wahlfreiheit zu gewährleisen. Sind Sie mit mir der Meinung, dass, wenn man über Maria Eichhorn Lohnersatzleistungen nachdenkt, auch die Einkommensgrenzen beim Erziehungsgeld diskutiert werden müssten? Denn diese Einkommensgrenzen sind sehr niedrig und Sie haben sie bei Ihrer Reform auch kaum erhöht. Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Ich bin mit Ihnen einer Meinung, dass es absolut wünschenswert ist, die Kinderbetreuung möglichst so zu gestalten, dass niemand aus ökonomischen Gründen eine Zukunft mit Kindern nicht leben möchte. Wir haben alle miteinander die Verantwortung, Modelle zu stricken, die realistisch sind und zu der allgemeinen Finanzsituation passen. Keine weiteren Nachfragen zu diesem Punkt. Dann rufe ich die Frage 12 der Abgeordneten Sibylle Laurischk auf: Liegen der Bundesregierung Zahlen über den Adoptionskinderhandel in der Bundesrepublik Deutschland vor und sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, sich als Aufnahmestaat im Rahmen des Adoptionskinderhandels in den Herkunftsländern der Kinder zu engagieren, um zum Aufbau adäquater Verwaltungsstrukturen und zur Besetzung fachlicher Stellen mit qualifizierten Kräften beizutragen? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Frau Kollegin Laurischk, der Bundesregierung liegen keine Zahlen über den Adoptionskinderhandel in der Bundesrepublik Deutschland vor. Die Bundesregierung steht mit einer Reihe von Herkunftsländern zu dieser Thematik in Kontakt. Es geht dabei um den Aufbau von adäquaten Verwaltungsstrukturen, der von uns allerdings nur unterstützt werden kann, wenn diese anderen Staaten uns um Unterstützung bitten. Die Bundesregierung setzt sich nachdrücklich für die verbindliche Schaffung von Mindeststandards zum Schutz der Kinder im Vorfeld der Adoption ein. Deswegen werben wir für die universelle Zeichnung und Ratifikation des VN-Zusatzprotokolls, das den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornographie betrifft. Darin wird ausdrücklich die Strafbarkeit der Erschleichung der Einwilligung zur Adoption anerkannt. Des Weiteren unterwerfen sich die Vertragsstaaten der Verpflichtung, durch geeignete Verwaltungsmaßnahmen die Anwendung der internationalen Schutzvorschriften zugunsten des Kindes bei der Adoption zu gewährleisten. Dem Schutz der Kinder dient auch das Haager Übereinkommen vom 29. Mai 1993 über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption. Die Bundesrepublik hat dieses Übereinkommen am 22. November 2001 ratifiziert und es ist für Deutschland zum 1. März 2002 in Kraft getreten. g v d d B l v W d v t n o a d B l t s G d v E v u h v v b e R O d t z d (C (D Möchten Sie nachfragen? Ist es richtig, dass es in Deutschland in ganz überwieender Zahl Verwandtenadoptionen gibt, Adoptionen on Kleinkindern fast nicht zu vermitteln sind und daher ie Nachfrage nach Kindern aus dem Ausland steigt? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bunesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht inge und Integration: Es besteht schon seit langer Zeit das Problem, dass on adoptionswilligen Eltern in der Regel zunächst der unsch geäußert wird, mit einem Säugling gemeinsam as Familienleben zu beginnen. In der Tat haben wir sehr iel größere Schwierigkeiten, ältere Kinder zu vermiteln. Aus dieser Tatsache ist zu erklären, dass der in meien Augen absolut verwerfliche Griff über die Grenzen rganisiert wird. Es gibt keine weiteren Nachfragen zu diesem Punkt. Ich rufe die Frage 13 der Abgeordneten Laurischk uf: Gibt es Initiativen der Bundesregierung auf internationaler Ebene, den internationalen Kinderhandel über das Internet einzudämmen, und wie kann die internationale Zusammenarbeit von Ermittlungsbehörden verbessert werden? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bunesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; eauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht inge und Integration: Für ein wirksames Vorgehen gegen Straftaten des inernationalen Kinderhandels ist eine effiziente zwischentaatliche und multilaterale Zusammenarbeit auf der rundlage von in allen Ländern geltenden Mindeststanards erforderlich. Es gibt in jüngster Zeit eine Reihe on Rechtsakten im Rahmen der Vereinten Nationen, des uroparates und der Europäischen Union, bei denen es or allen Dingen um rechtliche Rahmenbedingungen nd um die gemeinsame Bekämpfung von Menschenandel geht. Die in diesen internationalen Rechtsakten orgesehene Strafbarkeit umfasst auch die in Nutzung on Datennetzen begangenen Handlungen. Die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsehörden bei der Bekämpfung des Menschenhandels rfolgt durch eine Vielzahl von Maßnahmen, etwa im ahmen von Interpol, Europol und der Task Force on rganized Crime in the Baltic Sea Region. Soweit erforerlich, ist die Bundesregierung ständig bemüht, die inernationale Zusammenarbeit auf polizeilicher Seite fortuentwickeln. Haben Sie Zahlenmaterial zu den jährlichen Fällen, ie ermittelt werden? Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: Ich kann Ihnen die Zahlen jetzt nicht nennen, aber ich denke, dass das Haus in der Lage ist, Ihnen diese Zahlen nachzureichen. Es gibt keine weiteren Nachfragen. Danke schön, Frau Staatssekretärin. Ich rufe jetzt den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen auf. Die Fragen wird der Parlamentarische Staatssekretär Achim Großmann beantworten. Ich rufe die Frage 14 des Abgeordneten Roland Gewalt auf: Wie stellt die Bundesregierung die Verwendung der für die Hauptstadtsicherheit zweckgebundenen Bundeszuschüsse an das Land Berlin in Höhe von circa 38,4 Millionen Euro sicher? A Herr Kollege Gewalt, wegen des Sachzusammenhangs möchte ich die Fragen 14 und 15 gemeinsam beantworten. Dann rufe ich auch noch die Frage 15 des Abgeordneten Gewalt auf: Führt die Bundesregierung Verhandlungen mit dem Berliner Senat über eine Übernahme von Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei Staatsbesuchen, die bislang im Wesentlichen das Land Berlin trägt? A Eine Prüfung der Verwendung der Bundesmittel im Einzelnen findet nicht statt. Entsprechend dem Text des Hauptstadtvertrags in der Fassung vom 29. März 2001 stellt der Bund dem Land Berlin jährlich 38,347 Millionen Euro pauschal zur Abgeltung von hauptstadtbedingten Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung. Damit sind Sonderbelastungen des Landes Berlin im Sicherheitsbereich abgegolten. Die Bundesregierung führt daher keine Verhandlungen mit dem Berliner Senat über eine Übernahme von Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei Staatsbesuchen. Herr Staatssekretär, der Landeshaushalt Berlin schreibt vor, dass noch vor Eingehen des Bundeszuschusses entsprechende Kürzungen im Sicherheitshaushalt vorgenommen werden. Meinen Sie nicht auch, dass eine solche Kürzung eine zweckwidrige Verwendungsweise der Mittel zur Folge hat? d s e – i E r u p w – A r d d w s n B e B s h d t (C (D A Herr Abgeordneter, wir haben einen Vertrag geschlosen. In diesem heißt es in § 1 – ich kann das gerne noch inmal vortragen –: Der Bund stellt zur pauschalen Abgeltung von hauptstadtbedingten Sicherheitsmaßnahmen des Landes einen Betrag von 75 Millionen DM der Vertrag wurde im Jahre 2001 geschlossen, deshalb st die Währungseinheit D-Mark – jährlich bereit. s geht um eine pauschale Abgeltung. Die Bundesregieung ist der Meinung, dass wir uns an den Vertrag halten nd aufgrund dieser pauschalen Abgeltung nicht mehr rüfen müssen, wie das Geld im Einzelnen verwendet ird. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was? Das ist haushaltsrechtlich aber hoch problematisch!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907100
Maria Eichhorn (CSU):
Rede ID: ID1503907200




(A) )


(B) )

Maria Eichhorn (CSU):
Rede ID: ID1503907300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907400
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907500
Maria Eichhorn (CSU):
Rede ID: ID1503907600
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907700
Maria Eichhorn (CSU):
Rede ID: ID1503907800




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503907900
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503908000
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1503908100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503908200
Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1503908300




(A) )


(B) )


(Sibylle Laurischk [FDP]: Danke schön!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503908400
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503908500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503908600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503908700
Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1503908800
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503908900

Das ist vertraglich so festgelegt, es ist eine pauschale
bgeltung.


Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1503909000


Meinen Sie, Herr Staatssekretär, dass der Bundes-
echnungshof es ähnlich sieht, wenn Mittel des Bundes
urch ein Land zweckwidrig verwendet werden?


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Frage ist höchst berechtigt!)


A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503909100


Ich kann hier nicht für den Bundesrechnungshof ant-
orten.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Oh, Herr Großmann!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503909200


Wenn Sie wollen, können Sie noch zwei weitere Zu-
atzfragen stellen, da Sie zwei Fragen gestellt haben.


Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1503909300


Herr Staatssekretär, der Berliner Innensenator hat
ach dem Bush-Besuch im letzten Jahr, der das Land
erlin übrigens 3 Millionen Euro gekostet hat,


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was wollen Sie damit sagen? Weiß Frau Merkel, was Sie hier fragen?)


rklärt, er verhandele mit der Bundesregierung über die
ereitstellung weiterer Mittel. Ist Ihnen bekannt, dass es

olche Verhandlungen mit der Bundesregierung gegeben
at?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503909400


Das kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich auf diese De-
ailfrage nicht vorbereitet bin.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann

(Roland Gewalt [CDU/CSU]: Das ist Inhalt meiner Ursprungsfrage gewesen!)


– Nein, Inhalt Ihrer Frage war, ob Verhandlungen ge-
führt werden.


(Roland Gewalt [CDU/CSU]: Eben!)


Ich habe gesagt, wir führen keine Verhandlungen. Die
Frage, ob in einem Einzelfall der Versuch unternommen
worden ist, höhere Beträge zu generieren, kann ich nicht
beantworten. Es bleibt bei meiner Antwort: Wir führen
keine Verhandlungen.

Der Vertrag ist am 1. Januar 2001 in Kraft getreten
und gilt bis zum 31. Dezember 2004. Möglicherweise
– das habe ich aber nicht zu kommentieren – bezieht sich
die Äußerung zu den Verhandlungen auf den neuen Ver-
trag, der irgendwann zur Verhandlung steht.


Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1503909500


Herr Staatssekretär, die Frage lautete klipp und klar,
ob der Berliner Senat mit der Bundesregierung Verhand-
lungen über die Übernahme von Kosten für Sicherheits-
maßnahmen bei Staatsbesuchen führt. Ich frage noch
einmal: Hat es in der Vergangenheit Verhandlungen ge-
geben? Verhandelt der Senat gegenwärtig, ja oder nein?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503909600


Ich wiederhole am besten die Passage aus meiner ers-
ten Antwort: Die Bundesregierung führt daher keine
Verhandlungen mit dem Berliner Senat über eine Über-
nahme von Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei
Staatsbesuchen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503909700


Herr Binninger, Sie möchten nachfragen.


(Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Der Sinn dieser Aktion erschließt sich mir nicht! – Gegenruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das würde ich einmal selbstkritisch analysieren!)


– Herr Kollege Schmidt, die Fragen sind an die Bundes-
regierung gerichtet, nicht an die Kollegen.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1503909800


Herr Staatssekretär, ich bin schon etwas überrascht
darüber, mit welcher Gelassenheit Sie Bundesmittel als
pauschalen Zuschuss für hauptstadtbedingte Aufgaben
weitergeben und dass Sie sich dann nicht darum küm-
mern, wofür diese Mittel verwendet werden. Ich möchte
einen Fakt nennen und Ihre Stellungnahme dazu erbitten.
Wenn es für hauptstadtbedingte Aufgaben einen Bundes-
zuschuss gibt, müsste sich der Sicherheitshaushalt des
Landes Berlin erhöhen. Das tut er aber offensichtlich
nicht. Hier liegt also der Verdacht nahe, dass dieser Zu-
schuss für irgendwelche anderen Aufwendungen benutzt
wird, während die eigentlich zu finanzierenden Aufga-
ben zurückgefahren werden, und deshalb eine Zweckent-
fremdung vorliegt.

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(C (D A Herr Abgeordneter, Sie wollen, wie auch schon der ollege Gewalt, von mir eine Antwort auf Fragen haben, ie das Verhalten des Berliner Senats betreffen. Diese ann ich Ihnen aber nicht geben. Ich antworte hier für ie Bundesregierung. (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Es geht um Bundesmittel!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503909900

Die Bundesmittel stehen in pauschaler Form zur Verfü-
ung. Das habe ich bereits gesagt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: So etwas gibt es in keinem anderen Bereich!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503910000


Da zwei Fragen gemeinsam beantwortet worden sind,
önnen Sie noch eine zweite Frage stellen. Dann muss es
ber auch eine Frage sein.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1503910100


Also noch einmal: Wie kontrollieren Sie die Einhal-
ung der Zweckgebundenheit bei der Vergabe entspre-
hender Bundesmittel?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503910200


Es geht um eine pauschale Abgeltung. Das bedeutet,
ass keine detaillierte Rechnungslegung erfolgt. Das ist im
ertrag so vereinbart. Diesen Vertrag hat der Berliner Se-
at im Jahre 2001 mit der Bundesregierung geschlossen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503910300


Herr Kollege Dörflinger, bitte.


Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503910400


Herr Staatssekretär, ist der Bundesregierung die Exis-
enz einer mündlichen Vereinbarung zwischen dem ehe-
aligen Regierenden Bürgermeister von Berlin
berhard Diepgen und Bundeskanzler Gerhard Schröder
ber die zweckgebundene Einsetzung des Bundeszu-
chusses im Berliner Haushalt bekannt?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503910500


Ich weiß nicht, auf was Sie rekurrieren.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Antwort ist Nein!)


ch kann das nicht bestätigen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sagen Sie einfach: Null Ahnung!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503910600


Es gibt keinen weiteren Fragebedarf.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Doch, Herr Hohmann!)


Herr Hohmann, bitte.






(A) )



(B) )


Martin Hohmann (AfD):
Rede ID: ID1503910700


Herr Staatssekretär, Ihren Antworten, in denen Sie
mehrfach betont haben, es handele sich um eine pau-
schale Zuwendung, kann man entnehmen, dass Sie sich
von jeglicher Pflicht enthoben sehen, sich auch nur über
Stichproben Gewissheit darüber zu verschaffen, dass die
Gelder des Bundes – diese weisen mit 38,4 Millionen
Euro eine erhebliche Höhe auf – zweckgebunden ver-
wendet werden. Das kann doch nicht sein. Es ist doch
die Pflicht jeder Stelle des Bundes, die Ausgaben tätigt,
sicherzustellen, dass diese zweckgebunden verwendet
werden, und das zu kontrollieren. Deswegen frage ich
Sie: Wie gewährleisten Sie das?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503910800


Auch Ihnen will ich antworten, dass es angesichts der
großen Zahl von Einzelmaßnahmen nur eine pauschale
Abgeltung geben kann. Man hat bei der Aushandlung
des Vertrages festgestellt – die Verhandlungen hat der be-
amtete Staatssekretär in unserem Hause, Herr Wittling,
geführt –, dass es unmöglich ist, nach jeder Maßnahme
abzurechnen. Deswegen hat man sich auf eine pauschale
Abgeltung geeinigt. Ich habe nicht die Protokolle einge-
sehen, könnte mir aber vorstellen, dass die eine Seite der
Meinung war, wir würden zu viel bezahlen, und die an-
dere Seite glaubt, wir würden zu wenig zahlen. Es liegt,
wie ich denke, angesichts der Vielzahl von Maßnahmen,
die in Berlin hiervon betroffen sind, auf der Hand, dass
ein pauschaler Zuschuss gerechtfertigt ist.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503910900


Eine Nachfrage des Kollegen Schmidt.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Herr Schmidt fragt jetzt direkt!)


Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN):

Es gibt Sachverhalte, nach denen muss selbst ich fra-
gen. – Herr Staatssekretär, können Sie bestätigen, dass
es eine ganze Reihe von Zuwendungen des Bundes an
die Länder in erheblicher Höhe gibt, die zwar zweckge-
bunden sind, bei denen es aber keine rechtliche Grund-
lage für eine genaue Überprüfung gibt? Hierzu zählt
zum Beispiel die Zuwendung der Regionalisierungsmit-
tel an die Bundesländer zur Bestellung von Nahver-
kehrsleistungen in Höhe von rund 7 Milliarden Euro
pro Jahr.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dazu gibt es einen Bericht der Bundesregierung!)


Können Sie mir weiterhin bestätigen, dass dies schon
lange Praxis ist und von uns weder eingeführt noch ge-
ändert wurde?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503911000


Herr Abgeordneter, das kann ich Ihnen bestätigen.

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(C (D Bitte. H Der Bund gibt an das Land Berlin Geld für einen betimmten Zweck und das Land Berlin senkt im Gegenzug en Landesetat etwa um diese Größenordnungen. Diese orgehensweise kennen wir schon aus dem Kulturbe eich. Die Kulturstaatsministerin der Bundesregierung at sich aber sehr dagegen verwahrt, dass die Kulturausaben des Landes Berlin um die Höhe des Bundeszuchusses gesenkt wurden. Deswegen meine Frage, Herr taatssekretär: Könnten Sie sich vorstellen, dass die Bunesregierung bei den zukünftigen Verhandlungen über ie Entgeltung darauf achtet, dass der Verwendungsweck des Haushaltstitels auch tatsächlich erfüllt wird nd es sich nicht um eine Reservekassenfinanzierung für as kurz vor der Pleite stehende rot-rot-regierte Land erlin handelt? (Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Berlin ist dank Diepgen pleite!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503911100
Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1503911200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1503911300

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503911400


Herr Kollege, der Vertrag, der mit der Bundeshaupt-
tadt Berlin ausgehandelt worden ist, entspricht den Ver-
rägen, die frühere Regierungen mit der Bundeshaupt-
tadt Bonn ausgehandelt haben. Dazu gibt es keinen
nterschied. Das ist auf Art. 106 Abs. 8 des Grundgeset-

es zurückzuführen, in dem es heißt:

Veranlasst der Bund in einzelnen Ländern oder Ge-
meinden (Gemeindeverbänden) besondere Einrich-

(Gemeindeverbänden)

Mindereinnahmen (Sonderbelastungen) verursa-
chen, gewährt der Bund den erforderlichen Aus-
gleich, wenn und soweit den Ländern oder Gemein-
den (Gemeindeverbänden) nicht zugemutet werden
kann, die Sonderbelastungen zu tragen.

em wird seit Jahrzehnten in Form von Verträgen mit
auschaler Abgeltung Rechnung getragen. Es gibt also
eine Änderung. Ich denke, dass man einen solchen Ver-
rag nicht davon abhängig machen kann, wie die Finanz-
age einer einzelnen Stadt oder eines einzelnen Landes
st. Es geht vielmehr um die pauschale Abgeltung von

aßnahmen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503911500


Ihre zweite Frage, bitte.


Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1503911600


Herr Staatssekretär, es scheint aber doch einen Unter-
chied zu geben; denn in der Vergangenheit galt es als
nanständig, bei eigenen finanziellen Schwierigkeiten
ittel des Bundes für die Ersatzkassenfinanzierung zu

erwenden.

Deswegen wiederhole ich meine Frage: Beabsichtigt
ie Bundesregierung, bei zukünftigen Verhandlungen






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter
darauf zu achten, dass die Aufwendungen des Steuerzah-
lers, die wir an unsere Partner, zum Beispiel die Länder,
weitergeben, auch tatsächlich für zusätzliche Aufwen-
dungen oder Sonderaufwendungen verwendet werden?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503911700


Ich gehe davon aus, dass man bei der Abfassung eines
neuen Vertrages immer auf die letzten Jahre – in diesem
Fall sind es drei – zurückschaut und dass man bei den
Verhandlungen über eine neue Vereinbarung über diese
Erfahrungen spricht.


(Rainer Brüderle [FDP]: Das ist nicht völlig abwegig!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503911800


Ich rufe jetzt die Frage 16 des Abgeordneten Marco
Wanderwitz auf:

Wann legt die Bundesregierung die Einzelfallabwägungen
und die zugrunde liegenden konkreten Berechnungen vor, die
zur prioritären Einordnung der Maßnahmen im Bereich Bun-
desfernstraßenbau im Bundesverkehrswegeplan-Entwurf 2003
geführt haben, und sollen diese Teil der laut Bundesverkehrs-
wegeplan-Entwurf 2003 in den Monaten April/Mai/Juni 2003
stattfindenden Anhörungen/Abstimmungen mit den Ländern
sein?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503911900


Herr Kollege Wanderwitz, die genannten Unterlagen
werden Ende April/Anfang Mai durch das Bundesminis-
terium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen vorge-
legt. Deshalb können sie Grundlage für die im Mai für
den Bereich der Bundesfernstraßen durchzuführenden
bilateralen Abstimmungen mit den obersten Straßenbau-
behörden der Länder sein.

Die für die Aufstellungen der Vorhabenliste des am
20. März 2003 übersandten Entwurfs des Bundesver-
kehrswegeplanes 2003 verwendeten Bewertungen be-
dürfen hinsichtlich ihrer Darstellung in so genannten
Projektdossiers noch der Komplettierung und Aufberei-
tung sowie der Zusammenstellung durch vom Bundes-
ministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
beauftragte Gutachter. Aufgrund des qualitativen An-
spruchs ist der angesetzte Zeitaufwand bis Ende April/
Anfang Mai 2003 erforderlich und gerechtfertigt.


Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1503912000


Herr Staatssekretär, Sie sind also der Ansicht, dass es
den Ländern zuzumuten ist, unmittelbar zu Beginn des
Abstimmungszeitraums, der seitens der Bundesregie-
rung auf zwei bis drei Monate angesetzt wurde, diese
Daten in Empfang zu nehmen, sie binnen kürzester Frist
auszuwerten und eine entsprechende Stellungnahme ab-
zugeben, nachdem die Bundesregierung mehrere Monate
– um nicht zu sagen: Jahre – benötigte, um die Maßnah-
men der Länder zu bewerten?


(Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Zahlen kommen doch von den Ländern!)


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(C (D A Herr Kollege Wanderwitz, Sie unterstellen, dass die änder diese Daten nicht kennen. Das ist aber ein Irrtum. Im Mai 2002 haben wir die gesamten Projektdossiers ur Verfügung gestellt, auch allen Abgeordneten. Aus ründen der Plausibilisierung sind sie an die Länder zu ückgegeben worden. Diese haben Änderungen vorgeommen und mehrere hundert neue Projekte vorgeschlaen. Das heißt, die Länder haben uns die Daten, die wir etzt noch in diese Projektdossiers einarbeiten, geliefert. on daher überfordern wir niemanden. Es hat noch nie in solch transparentes und offenes Verfahren bei der ufstellung eines Bundesverkehrswegeplanes gegeben. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503912100


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503912200


Ich rufe die Frage 17 des Abgeordneten Wanderwitz
uf:

Hat die Bundesregierung über die jeweiligen Einzelpläne
nach Bundesländern hinaus eine die gesamte Bundesrepublik
Deutschland umfassende Prioritätenliste der Maßnahmen im
Bereich Bundesfernstraßenbau des Bundesverkehrswegeplan-
Entwurfs 2003 getrennt nach den Prioritätenstufen aufgestellt,
und berechnen sich nach dieser Liste die so genannten Län-
deranteile in diesem Bereich?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503912300


Wie unter Ziffer 7.3.1.4 des Entwurfs des Bundesver-
ehrswegeplans 2003 ausgeführt, ergibt der Quotient aus
er Summe des landesspezifischen Projektvolumens aus
aufenden und fest disponierten Vorhaben sowie den
euen Vorhaben einschließlich der RWA-Pool-Projekte
RWA bedeutet: Raumwirksamkeitsanalyse – und dem

esamten Investitionsvolumen für den vordringlichen
edarf den jeweiligen Landesanteil.

Laufende und fest disponierte Investitionsvorhaben
esultieren unter anderem aus den Überhängen des
nvestitionsprogramms 1999 bis 2002, des Zukunfts-
nvestitionsprogramms 2001 bis 2003 und des Anti-
tau-Programms 2003 bis 2007. Sie werden ohne eine
rneute gesamtwirtschaftliche Bewertung als vordringli-
her Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan aufgenom-
en und im Rahmen des verfügbaren Finanzvolumens

orrangig berücksichtigt.

Der Anteil der Länder am Investitionsvolumen für
eue Vorhaben des vordringlichen Bedarfs wurde nach
en Maßgaben des Kosten-Nutzen-Verhältnisses von
inzelvorhaben und des verfügbaren Finanzvolumens
rundsätzlich und bundesweit ermittelt und unter Be-
ücksichtigung von netzkonzeptionellen Überlegungen
owie aktuellen Planungsständen angepasst.

Die Investitionsvolumina für laufende und fest dispo-
ierte Vorhaben sowie für neue Vorhaben sind Summan-
en in der eingangs beschriebenen Berechnung der je-
eiligen Landesanteile. Eine bundesweit umfassende,
ach Prioritätenstufen unterteilte Prioritätenliste kann es






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann
aufgrund der vorstehend erwähnten Vorgehensweise da-
her nicht geben.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503912400


Bitte.


Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1503912500


Sie haben den – ich will es einmal so formulieren –
allgemeinen Teil des Entwurfes zitiert, in dem unter an-
derem vom teilungsbedingten Sonderbedarf und vom
durch die EU-Osterweiterung resultierenden „neuen“
Bedarf die Rede ist. Auch soll durch den verstärkten Bau
von Ortsumgehungen eine Verkehrsbeschleunigung in
der Fläche erreicht werden.

Vor dem Hintergrund der erstgenannten Positionen
möchte ich Sie fragen: Glauben Sie nicht, dass es unter
diesem Aspekt erstaunlich ist, dass das Bundesland
Sachsen, das bekanntlich im Osten unseres Landes liegt
und derzeit eine sehr lange EU-Außengrenze hat, nach
dem neuen Entwurf rund ein Viertel seiner bisherigen
Mittel verlieren soll?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503912600


Zunächst kann ich Ihnen den Verlust von einem Vier-
tel der Mittel nicht bestätigen. Der jetzige Bundesver-
kehrswegeplan ist ganz anders als der alte geschneidert.
Von daher darf man solche Vergleiche gar nicht anstel-
len.

In der Tat ist es bei den Verkehrsprojekten „Deutsche
Einheit“ absehbar, wann sie zu Ende gebaut und abfinan-
ziert worden sind. Sachsen hat das Glück gehabt, schnell
planen zu können. Bereits in den 90er-Jahren flossen
enorme Summen in das Land Sachsen. Im Grunde ge-
nommen sind alle Maßnahmen, die baureif wurden, di-
rekt finanziert worden. Angesichts eines solchen Dop-
pelbonus darf man jetzt nicht nachweisen wollen, dass es
nunmehr zu einer Benachteiligung kommt. Sachsen kann
auf seine Planungsleistung sehr stolz sein und wir kön-
nen sehr stolz darauf sein, dass in Sachsen schon sehr
viele Projekte umgesetzt worden sind.


Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1503912700


Den Verlust von einem Viertel habe ich aus der Län-
derquote errechnet. Diese ist für Sachsen demnächst um
ein Viertel geringer. Insofern kann man durchaus von ei-
nem Verlust von einem Viertel der Mittel ausgehen. Ich
gebe Ihnen völlig Recht, dass das im Freistaat Sachsen
üblicherweise sehr rasch vorliegende Planungsrecht
dazu geführt hat, dass der schnelle Mittelabfluss gewähr-
leistet werden konnte.

Trotzdem kann ich die teilweise drastischen Verschie-
bungen der Länderanteile nach wie vor nicht verstehen.
Vielleicht erschließt sich das aus den im Mai vorliegen-
den Planungen. Derzeit kann ich nicht erkennen, wo die
neuen, aus der EU-Osterweiterung resultierenden Ver-
kehrsströme in dem Entwurf des Bundesverkehrswege-
planes ihren Niederschlag finden.

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(C (D A Herr Abgeordneter, ich biete Ihnen gerne an, dass wir ns einmal gemeinsam über die Pläne beugen und ich Ihen die entsprechenden Trassen, ob nun in Richtung oyerswerda oder – im Falle der B 178 – in Richtung örlitz, zeige. Dabei können Sie mir im Gegenzug erklä en, was Sie vermissen. (Marco Wanderwitz [CDU/CSU]: Gerne! – Albert Schmidt [Ingolstadt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Der macht das wirklich!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503912800


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503912900


Ich glaube, damit ist die Frage befriedigend beant-
ortet.

Ich rufe die Frage 18 des Abgeordneten Thomas
örflinger auf:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Planungen der fran-
zösischen, deutschen und schweizerischen Bahngesellschaf-
ten für eine neue Bahnumfahrung von Basel auf deutscher
Seite, die insbesondere dem Güterverkehr dienen soll?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503913000


Herr Kollege Dörflinger, die Vorschläge der Bahnge-
ellschaften für eine Umfahrung von Basel im Schie-
engüterverkehr auf deutscher Seite, der so genannte
ypass Hochrhein, stellen langfristige Überlegungen
er Bahngesellschaften dar, die nicht Gegenstand der
aufenden Überprüfung des Bundesverkehrswegeplanes
ind.

In dem bilateralen Abkommen mit der Schweiz zur
icherung der Leistungsfähigkeit des Zulaufes zur neuen
isenbahn-Alpentransversale in der Schweiz, die sich
uf den Vertrag von Lugano von 1996 gründet, hat
eutschland zugesichert, die Oberrheinmagistrale Karls-

uhe–Basel als wichtigste Zulaufstrecke durchgehend
iergleisig auszubauen. Ein entsprechendes Projekt ist
m Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans im
ordringlichen Bedarf berücksichtigt. Die Schweiz sieht
m Anschluss daran den Bau einer neuen zweigleisigen
heinbrücke in Basel vor. Weitere Projekte im Raum
asel wurden für den neuen Bundesverkehrswegeplan
icht angemeldet.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503913100


Haben Sie eine Nachfrage? – Bitte.


Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503913200


Herr Staatssekretär, die Antwort war mir in Teilen be-
eits bekannt. Sie haben die Frage, die ich Ihnen gestellt
abe, in der Substanz nicht beantwortet. Ich habe nicht
efragt, ob diese Planungen im Bundesverkehrswege-
lan enthalten sind, sondern wie die Bundesregierung
ie Pläne der verschiedenen Eisenbahngesellschaften be-
ertet. Findet sie sie gut oder eher schlecht?






(A) )



(B) )

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503913300


Die Schweizerischen Bundesbahnen AG, also die
SBB AG, die Deutsche Bahn AG, die französische
SNCF und die französische Schienennetzgesellschaft
RFF haben strategische Überlegungen zur grenzüber-
schreitenden Infrastrukturentwicklung im Raum Basel
vorgenommen, die in der „Trilateralen Plattform Basili-
ensis“ der SBB-DB-Netz-SNCF/RFF zusammengefasst
sind. Darauf beziehen Sie sich. Das BMVBW hat an
diesem Vorgehen der Bahngesellschaften zur Vertie-
fung ihrer strategischen Vorstellungen nichts zu bean-
standen. Die Bundesverkehrswegeplanung wird da-
durch in keiner Weise präjudiziert oder eingeschränkt.
Maßgeblich zur Aufnahme in einen späteren BVWP
wären allein die Ergebnisse des gesamtwirtschaftlichen
Bewertungsverfahrens. Von daher sagen wir: Das ist
das, was sich die Unternehmen vorbereitend vorstellen.
Ob wir das aufnehmen und ob das gesamtwirtschaftlich
sinnvoll ist, unterliegt jetzt keiner Beurteilung, weil es
für diesen Bundesverkehrswegeplan absolut keine Rolle
spielt.


Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503913400


Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, dass wir in der
Region Hochrhein-Bodensee unter anderem durch die
Vorarbeiten des Regionalverbandes Hochrhein-Boden-
see so weit sind, dass wir bezüglich des von Ihnen eben
dargestellten Projekts bereits über Trassen diskutieren
und es insofern notwendig wäre, in der Region, im Land
Baden-Württemberg und darüber hinaus Klarheit zu er-
langen, wie sich die Bundesregierung zu diesem Thema
stellt? Das ist keine alleinige Angelegenheit der Deut-
schen Bahn AG, zumal für das Planfeststellungsverfah-
ren das Eisenbahn-Bundesamt als nachgeordnete Be-
hörde Ihres Hauses zuständig ist. Insofern noch einmal
die Frage: Wie positioniert sich die Bundesregierung zu
diesen Plänen, die viel weiter fortgeschritten sind, als Sie
uns das glauben machen?


(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503913500


Herr Kollege Dörflinger, der Bundesverkehrswege-
plan reicht bis zum Jahr 2015. Wir sehen die angespro-
chene Maßnahme in keiner Weise vor, noch nicht einmal
im weiteren Bedarf. Damit ist klar, dass wir diese Maß-
nahme weder für vordringlich halten noch zum jetzigen
Zeitpunkt bewerten müssen. Sie erwecken durch das,
was Sie vorgetragen haben, den Eindruck, als ob bald
der Bagger kommen würde. Es gibt keine Finanzierung
für diese Strecke und keine gesamtwirtschaftliche Beur-
teilung. Wir können einem Unternehmen nicht verbieten,
sich bezüglich der Überlegungen, wie man zusammenar-
beitet, zu positionieren. Man muss nur eins und eins zu-
sammenzählen, um zu erkennen, dass die Bundesregie-
rung dieses Projekt nicht betreibt und nicht unterstützt,
sondern bis zum Jahr 2015 völlig andere Prioritäten set-
zen will.

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(C (D Eine weitere Frage der Kollegin Rehbock-Zureich, itte schön. Herr Staatssekretär, können Sie den Zeitrahmen nenen, der aufgrund der Studie vorgesehen ist, jenseits des undesverkehrswegeplans 2015? A Das kann ich leider den mir zur Verfügung gestellten nterlagen nicht entnehmen. Der Frage müsste ich nachehen und sie schriftlich beantworten, es sei denn, Sie ätten die Zahlen selber im Kopf und kleideten sie in ine zweite Frage. Wir haben über 2 000 Projekte im Bundesverkehrsweeplan bewertet. Sie können mir nicht vorwerfen, dass ch auf eine Frage keine Antwort gebe, die eines von dieen 2 000 Projekten betrifft. Herr Staatssekretär, vielleicht wären Sie so freundich, die Antwort schriftlich nachzureichen. A Das habe ich angeboten; das mache ich gerne. Dann hat Herr Kollege Peter Weiß noch eine rage. Herr Staatssekretär, da die von Ihnen angesprochenen trategischen Überlegungen der schweizerischen, franösischen und deutschen Bahngesellschaften auch beinalten, dass die Transitgüterverkehre von und nach rankreich über die derzeit in Planung befindliche Neuaustrecke drittes und viertes Gleis der Rheintalbahn geührt werden sollen, um dann über den so genannten Byass um Basel herumgeleitet zu werden, müssten diese trategischen Überlegungen dann bereits heute Bestandeil dieser Planungen werden und in das Planfeststelungsverfahren, das das Eisenbahn-Bundesamt durchzuühren hat, einfließen? A Herr Kollege Weiß, die Maßnahme ist nicht für den undesverkehrswegeplan angemeldet worden. Deshalb aben wir keine Grundlage, uns damit zu beschäftigen. nscheinend ist auch für das Land Baden-Württemberg er Zeitpunkt, sich mit dieser Maßgabe zu beschäftigen, eutlich zu früh. Wir kommen zu Frage 19 des Kollegen Dörflinger: Hat die von der DB AG, der schweizerischen SBB, der französischen SNCF und dem Réseau Ferré de France am 20. Februar 2003 veröffentlichte „Trilaterale Plattform Basiliensis“ Eingang in den Entwurf des BMVBW für den Bundesverkehrswegeplan, BVWP, 2003 gefunden, und wenn ja, in welcher Hinsicht? A Die am 20. Februar 2003 veröffentlichte „Trilaterale Plattform Basiliensis“ enthält strategische Vorschläge der Deutschen Bahn AG, der schweizerischen SBB, der französischen SNCF und dem Réseau Ferré de France zur langfristigen Entwicklung der Schieneninfrastruktur im Raum Basel. Die darin für Deutschland genannten Projekte Ausund Neubaustrecke Karlsruhe–Basel sowie Ausund Neubaustrecke Oberhausen–Emmerich–Grenze Deutschland/Niederlande sind im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans berücksichtigt. Hingegen ist der als langfristige Überlegung der Bahn in der „Trilateralen Plattform“ enthaltene „Bypass Hochrhein“ nicht Bestandteil des Entwurfs des Bundesverkehrswegeplans 2003. Ein solches Projekt ist nach den Erkenntnissen der dem neuen Bundesverkehrswegeplan zugrunde liegenden Verkehrsprognose in dessen Geltungszeitraum nicht erforderlich und wurde daher weder von der Deutschen Bahn AG noch von den Ländern angemeldet. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Dörflinger, bitte schön. Herr Staatssekretär, sind Ihnen Angebote der Schweizerischen Bundesbahnen an die Adresse der Deutschen Bahn AG, das erforderliche Stück zwischen Basel und dem zu bauenden Rheinübergang am Hochrhein aus Mitteln der SBB vorzufinanzieren, bekannt und wie stellt sich die Bundesregierung zu diesen Plänen? A Ich kann Ihnen nicht sagen, ob es derartige Angebote gegeben hat. – Okay. – Da wir aber die Grundlagen so definiert haben, wie ich es gerade vorgetragen habe, besteht aus Sicht der Bundesregierung kein Sinn darin, mit der Schweiz darüber zu verhandeln. Derartige Angebote liegen dem Bundesverkehrswegeplan nicht zugrunde; wir definieren sie auch nicht als vordringlichen Bedarf. Deshalb kommt eine Vorfinanzierung nicht infrage. Dem müsste erst einmal die Anmeldung durch die Deutsche Bahn AG, ein Interesse des Landes Baden-Württemberg, eine gesamtwirtschaftliche Beurteilung und eine Darstellung der finanziellen Möglichkeiten für dieses Projekt vorausge h w r M R k s d r A F G z d d s s h s B i t L g k d z d u s h g d a d s a c d j s (C (D en. Ein solches Angebot, wenn es denn vorliegen ürde, berührt uns deshalb nicht. Eine weitere Zusatzfrage, bitte schön. Ich frage noch einmal, Herr Staatssekretär. Es ist zwar ichtig – darin sind wir uns einig –, dass zumindest die aßnahme zwischen Basel und dem zu bauenden heinübergang am Hochrhein nicht für den Bundesverehrswegeplan angemeldet wurde. Können Sie aber betätigen und sind wir uns in der Einschätzung einig, dass ann, wenn die Schweizerischen Bundesbahnen mit ihen eigenen Mitteln für ein Projekt der Deutschen Bahn G in Vorleistung treten, Ihrem Haus – zumindest in der rage der Finanzierung – ein Stück weit die politische estaltungsfreiheit fehlt, Ja oder Nein zu diesem Projekt u sagen? A Sie müssen sehen, dass der Bundesverkehrswegeplan urch die Feststellung des vordringlichen Bedarfes geetzliche Grundlagen für ein Planfeststellungsverfahren chafft. Das wäre in dem Fall aber nicht gegeben. Desalb ist Ihre Frage sehr hypothetisch. Wir sind von dieem Angebot nicht betroffen. Vielmehr legen wir im undesverkehrswegeplan fest, dass wir diese Maßnahme m Zeitraum bis 2015 nicht für realisierungswürdig halen. Ob es sowohl bei der Deutschen Bahn als auch im and Baden-Württemberg entsprechende Überlegungen ibt, das Projekt dann anzumelden, und was die Bevölerung dazu sagt, wäre in dem dann notwendig werdenen Verfahren zu klären. Das sehe ich aber nicht. Bis um Jahr 2015 passiert an dieser Stelle nichts. Eine weitere Frage des Kollegen Peter Weiß. Herr Welche Voraussetzungen müssten egeben sein, wenn bei einer eventuellen Realisierung er Bypass-Lösung für Basel irgendwo östlich von Basel m Hochrhein eine zusätzliche Bahnüberquerung über en Hochrhein und damit über die deutsch-schweizeriche Grenze gebaut würde? Muss dafür ein Staatsvertrag bgeschlossen werden oder welche anderen vertraglihen Vereinbarungen sind dafür notwendig? A Bekanntlich werden bei internationalen Schienenproekten immer internationale Vereinbarungen geschlosen. Das wäre auch in diesem Falle notwendig. Die Frage 20 soll schriftlich beantwortet werden, weil sie in der Debatte über den Tagesordnungspunkt 13 dieser Woche angesprochen werden soll. Wir kommen zur Frage 21 des Abgeordneten Peter Welche Gründe haben den Bundesminister für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, veranlasst, den Ausbau der Bahnstrecke Müllheim–Neuenburg (–Mühlhausen)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503913600
Karin Rehbock-Zureich (SPD):
Rede ID: ID1503913700
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503913800

(Lachen bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503913900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503914000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503914100
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503914200
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503914300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503914400
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503914500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503914600
Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503914700
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503914800

(Thomas Dörflinger [CDU/CSU]: Gibt es!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503914900
Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503915000
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503915100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503915200
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503915300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1503915400
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503915500




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503915600
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503915700
den Entwurf für den BVWP 2003 aufzunehmen?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503915800


Wir bleiben im schönen Südwestdeutschland, Herr
Weiß. – Frankreich plant unter der Bezeichnung TGV
Rhein–Rhone den Bau der Hochgeschwindigkeitsbahn-
strecke Mühlhausen–Belfort–Dijon. An das deutsche
Hochgeschwindigkeitsschienennetz soll der TGV über
Straßburg, Kehl und Basel angebunden werden. Zusätz-
lich wurde aus der Oberrheinregion der Ausbau der
vorhandenen regionalen Schienenverbindungen Mühl-
hausen–Neuenburg–Müllheim für den Hochgeschwin-
digkeitsverkehr gefordert. Dieser Forderung wurde inso-
fern entsprochen, als dass das Vorhaben im Abschnitt
„Internationale Projekte Schiene“ des Bundesverkehrs-
wegeplans 2003 berücksichtigt wurde. Sofern der Nach-
weis der Wirtschaftlichkeit der Ausbaumaßnahme vor-
liegt, eine Vereinbarung mit Frankreich abgeschlossen
ist und der Bedarfsplan des Bundesschienenwegeaus-
baugesetzes entsprechend ergänzt worden ist, sind Aus-
baumaßnahmen möglich.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503915900


Eine Zusatzfrage.


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503916000


Herr Staatssekretär, dient die im Bundesverkehrswe-
geplan vorgesehene Maßnahme betreffend die Strecke
zwischen Neuenburg und Müllheim nur der Verknüp-
fung des Nahverkehrs zwischen Frankreich und
Deutschland – das wird zurzeit in einer INTERREG-Stu-
die untersucht – oder ist die Festlegung eines Projekts in
der Vereinbarung zwischen den schweizerischen, franzö-
sischen und deutschen Eisenbahngesellschaften, wonach
diese Strecke auf zwei Spuren ausgebaut und mit einer
Südkurve bei Müllheim-Baden versehen werden soll, be-
reits Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans, um
künftig den Transitgüterverkehr von und nach Frank-
reich über diese Strecke zu führen?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503916100


Diese Maßnahme ist in der Liste „Internationale Pro-
jekte Schiene“ aufgeführt. Wenn Sie sich die Tabellen
genau anschauen, dann werden Sie feststellen, dass ein
Teil der internationalen Projekte mit Verträgen unterlegt
ist – die unterlegten Maßnahmen und Projekte haben
auch Eingang in den vordringlichen Bedarf gefunden –
und dass ein großer Teil dieser Projekte noch im weite-

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(C (D en Bedarf steht. Wir haben bei den internationalen Streken einen Bedarf – nageln Sie mich bitte nicht auf den tzten Euro fest – von etwa 4,4 Milliarden Euro. Davon ntfallen etwa 400 bis 500 Millionen Euro auf Maßnahen und Projekte des vordringlichen Bedarfs, also auf iejenigen, für die schon Vereinbarungen vorliegen. Die von Ihnen angesprochene Strecke ist nicht für den ordringlichen Bedarf vorgesehen, weil es noch keine erträge mit Frankreich gibt und weil die Prüfung der irtschaftlichkeit des TGV Rhein–Rhone in Frankreich och nicht abgeschlossen ist. Diese Strecke ist als Teil er TGV-Verbindung Rhein–Rhone zu sehen. Das ist as, was als zukünftige Maßnahme in den Bundesverehrswegeplan aufgenommen worden ist. Diese Maßahme kann aber noch nicht unterlegt werden. Eine weitere Zusatzfrage, bitte schön. Herr Staatssekretär, wenn diese Strecke nur für einen ulauf zur französischen TGV-Verbindung Rhin–Rhôn– ulhouse sorgen sollte, dann wäre zum Beispiel keine usätzliche Abzweigung in Richtung Süden notwendig. eswegen frage ich, ob dieses im Bundesverkehrswegelan enthaltene Projekt auch die Möglichkeit einer Süderbindung vorsieht, also die Möglichkeit, dass die Züge ünftig nicht nur in Richtung Norden, sondern auch in ichtung Süden fahren können, wenn sie die Grenze bei halampé-Neuenburg überfahren haben. A Ich kann Ihnen nur anbieten, diese Frage schriftlich u beantworten, weil ich mich auf diese Details nicht orbereitet habe. Eine weitere Frage der Kollegin Rehbock-Zureich, itte schön. Herr Staatssekretär, ist es richtig, dass diese Strecke uch in der Anmeldungsliste des Landes Baden ürttemberg als Neumaßnahme vorgesehen ist? A Sie ist sowohl von der Deutschen Bahn AG als auch om Land Baden-Württemberg vorgeschlagen worden. Noch eine Frage des Kollegen Dörflinger. Herr Staatssekretär, können Sie bestätigen, dass in en Anmeldungen des Landes Baden-Württemberg für en eben angesprochenen Streckenabschnitt 4 Millionen Thomas Dörflinger Euro als Kostenvolumen angegeben werden, dass aber in Ihrem Entwurf eines Bundesverkehrswegeplans 40 Millionen Euro eingestellt sind? Ist deswegen, wenn es sich so verhält, nicht die Befürchtung des Kollegen Peter Weiß berechtigt, dass dies in erster Linie nicht dem Personenverkehr, sondern dem Güterverkehr zugute kommen soll? A Wir reden über 40 Millionen Euro. Für den Ausbau einer Schiene, die für den TGV geeignet ist, ist das nicht sehr viel Geld. Wir kommen zur Frage 22 des Kollegen Peter Weiß: Welche bestehenden beziehungsweise geplanten vertragli chen Vereinbarungen mit Frankreich und welche auf französischem Gebiet zu realisierenden Ausbaumaßnahmen sind Grundlage für die Aufnahme der Ausbaustrecke Müll–Mühlhausen)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503916200
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503916300
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503916400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503916500
Karin Rehbock-Zureich (SPD):
Rede ID: ID1503916600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503916700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503916800
Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1503916900




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503917000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503917100
nalen Projekte Schiene“ im Entwurf des BMVBW für den
BVWP 2003?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503917200


Herr Kollege Weiß, mit Frankreich besteht gegenwär-
tig keine Vereinbarung zum Ausbau der Schienenverbin-
dung Müllheim–Neuenburg(–Mühlhausen). Mit Frank-
reich wurden auch noch keine Gespräche über die
Weiterführung des TGV Rhein-Rhone nach Deutschland
geführt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503917300


Bitte, Zusatzfrage.


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503917400


Herr Staatssekretär, da es in der Vereinbarung zwi-
schen den schweizerischen, französischen und deutschen
Eisenbahngesellschaften ein Infrastrukturprojekt 9 gibt,
in dem genau diese Strecke enthalten ist, und zwar zum
Ausbau für den Güterverkehr, möchte ich Sie fragen, ob
der Ausbau für den Güterverkehr in Vorverhandlungen
mit der französischen Seite schon einmal angesprochen
wurde.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503917500


Auch diese Frage muss ich Ihnen schriftlich beant-
worten, Herr Kollege Weiß.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503917600


Zweite Zusatzfrage, Kollege Weiß.


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1503917700


Herr Staatssekretär, die Planungen sehen vor, den
Transitgüterverkehr von und nach Frankreich über die
Strecke Müllheim–Neuenburg auf das deutsche Rhein-
talgleis zu führen und per Bypass um Basel herumzufüh-

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(C (D en. Das würde bedeuten, dass täglich rund 210 Güterüge zusätzlich verkehren würden. Wenn dem so ist, üssten dann diese prognostizierten Zusatzbelastungen icht bereits heute Bestandteil der Planungen für das ritte und vierte Gleis auf der Rheintalbahn sein, mithin n die Erörterungen des Planfeststellungsbeschlusses infließen, zum Beispiel, was die Fragen Lärmschutz, rschütterung und Weiteres anbelangt? A All diese Fragen finden in das Planfeststellungsverahren Eingang. Ich kann allerdings nicht bestätigen, ass die von Ihnen genannten Zahlen realistisch sind. ir alle würden uns freuen, wenn mehr Güter auf die chiene kommen würden. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Sie werden später och einmal benötigt. Deswegen bitte ich Sie, hier zu leiben. Jetzt steht die Parlamentarische Staatssekretärin ngelika Mertens zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 23 der Kollegin Ursula einen: Aus welchem Grund wurde mit Margareta Wolf eine Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU, als Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG, DB AG, benannt und nicht jemand aus einem anderen Bundesministerium, wie zum Beispiel aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit oder dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft oder aus dem zuständigen Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, BMVBW? A Frau Kollegin, der Bund ist Alleinaktionär der Deutchen Bahn AG. Der Aufsichtsrat der DB AG besteht us 20 Mitgliedern. Davon werden jeweils zehn Manate mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitneher bzw. Arbeitnehmerinnen besetzt. Die Aufteilung der nteilseignermandate wird durch die Satzung der DB G näher bestimmt. Danach hat der Bund das Recht, rei Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Entandt sind derzeit Ralf Nagel, Staatssekretär im Bundesinisterium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, olker Halsch, Staatssekretär im Bundesministerium der inanzen, und Dr. Alfred Tacke, Staatssekretär im Bunesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Das Entsendungsrecht wird durch Erklärung des Entendungsberechtigten – hier: der Bundesrepublik eutschland, vertreten durch das Bundesministerium für erkehr, Bauund Wohnungswesen – gegenüber dem orstand der DB AG ausgeübt. Anders als bei den geählten Aufsichtsratsmitgliedern hat die Hauptver ammlung somit keinerlei Einfluss auf die Bestellung eies entsandten Aufsichtsratsmitgliedes. Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens Die übrigen sieben Anteilseignervertreter werden auf Vorschlag des Aufsichtsrates von der Hauptversammlung gewählt. Bei Bundesunternehmen erfolgt der Vorschlag in Abstimmung mit der Bundesregierung. Dabei benennt der Bund bewusst nicht nur Vertreter von Ministerien und Behörden als weitere Anteilseignervertreter, sondern auch unabhängige Sachverständige, insbesondere aus der Wirtschaft. Zwischen den Koalitionspartnern ist vereinbart worden, der Hauptversammlung der DB AG Frau MdB Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, für den von MdB Albert Schmidt frei gemachten Sitz im Aufsichtsrat zur Wahl vorzuschlagen. Zusatzfrage, Kollegin Heinen, bitte schön. Recht herzlichen Dank für die Klarstellung, wer von wem entsandt worden ist. Gehe ich also richtig in der Annahme, dass Frau Wolf nicht in ihrer Eigenschaft als Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltminister in den Aufsichtsrat entsandt oder gewählt wurde, sondern als Bundestagsabgeordnete? A Ich habe Ihnen eben gesagt, dass es drei entsandte Mitglieder gibt. Alle übrigen sieben Mitglieder werden der Hauptversammlung vorgeschlagen und sie werden dann auch gewählt. Das steht übrigens – ich sage das vielleicht im Vorgriff auf die Beantwortung der nächsten Frage – so in der Satzung der DB AG. Eine weitere Zusatzfrage, bitte. Wenn ich es richtig sehe, werden drei Staatssekretäre aus drei verschiedenen Ministerien plus Frau Wolf, ebenfalls Staatssekretärin, aus einem anderen Ministerium entsandt. Wird das koordiniert oder handelt jeder auf eigene Faust? A Auf genau das werde ich in meiner Antwort auf die nächste Frage eingehen. Ich kann darauf aber auch schon jetzt eingehen: Drei Mitglieder werden entsandt, es gibt sieben weitere, von denen Frau Wolf eines ist. Wir kommen zur Frage 24 der Abgeordneten Heinen – sie geht in diese Richtung –: d s i p v B s s d d g m m d l s g t d e d ü W F (C (D Wie wird innerhalb der Bundesregierung sichergestellt, dass Margareta Wolf im Aufsichtsrat der DB AG die Interessen der gesamten Bundesregierung und nicht nur die des BMU vertritt? A Nach dem Aktiengesetz sind Mitglieder von Aufichtsräten bei ihrem Handeln als Aufsichtsratsmitglied n erster Linie dem Interesse des Unternehmens verflichtet. Entsprechend der allgemeinen Verwaltungsorschrift zur Bundeshaushaltsordnung sollen sich die undesvertreter in Aufsichtsräten vor wichtigen Ent cheidungen grundsätzlich über eine einheitliche Auffasung verständigen. Eine Zusatzfrage. Gibt es sozusagen einen Chefkoordinator oder erfolgt as per Zuruf? A Bis jetzt war es so, dass sich die drei entsandten Mitlieder koordiniert haben und sich auch koordinieren ussten. Das ist gesetzlich so geregelt. Sie erkennen aus einer Antwort auf Ihre Frage, dass sich alle Mitglieder er Bundesregierung grundsätzlich über eine einheitiche Auffassung verständigen sollen. Zweite Zusatzfrage. Ist der Workshop, der am kommenden Freitag zu dieem Thema stattfinden soll, mit den drei übrigen Mitliedern abgestimmt oder eine Initiative der Abgeordneen Wolf? A Ich glaube, darauf wird Frau Wolf in der Antwort auf ine Frage, die noch gestellt werden wird, eingehen. Jeem Aufsichtsratsmitglied steht es natürlich frei, zu berlegen, wie es dem Unternehmen helfen kann. Frau olf wird diese Frage nachher beantworten. Vielen Dank. Wir kommen zur Frage 25 des Abgeordneten Hartwig Wie steht die Bundesregierung dazu, dass es bislang keinen vorgeschriebenen Sicherheitsabstand für Windräder zu brandgefährdeten Stätten gibt, obwohl die Feuerwehr bisher keine Möglichkeit hat, brennende Windräder zu löschen, und brennende Teile von Windrädern bis zu 500 Meter weit geschleudert werden können? A Herr Fischer, Regelungen über Sicherheitsabstände aus Gründen des Brandschutzes sind Gegenstand der Bauordnungen der Länder. Dies gilt auch für den Mindestabstand bei Windkraftanlagen. Der vorbeugende Brandschutz ist Bestandteil des Rechts der Gefahrenabwehr, für das ausschließlich die Länder zuständig sind. Dem Bund steht für den Bereich der bauordnungsrechtlichen Gefahrenabwehr keine Gesetzgebungskompetenz zu. Es tut mir Leid, das sagen zu müssen. Zusatzfrage, Kollege Fischer. Frau Staatssekretärin, ich frage Sie, ob es vor dem Hintergrund der sich häufenden Brände von Windrädern – allein zehn im vergangenen Jahr – Überlegungen gibt, eine regelmäßige Überprüfung der Windräder durchzuführen. A Ich habe Ihnen schon eben gesagt, dass wir mit der Änderung des Baugesetzbuches von 1996 die Zulassung von Windkraftanlagen im so genannten Außenbereich – § 35 des Baugesetzbuches – erleichtert haben. Dabei ist den Ländern und Gemeinden zugleich die Möglichkeit eröffnet worden, durch die Regionalund Flächennutzungsplanung vorrangige Windkraftstandorte auszuweisen, mit der Folge, dass die Errichtung von Windkraftanlagen an anderen Standorten nicht zulässig ist. Dadurch können zum Beispiel für andere Nutzungen vorgesehene oder landschaftlich schützenswerte Bereiche von der Windkraftnutzung freigehalten werden. Es ist also letztendlich Sache der Länder und der Kommunen, auf diesem Gebiet, wenn nötig, initiativ zu werden. Es ist aber nicht unsere Aufgabe, in diesem Bereich vorstellig zu werden. Zweite Zusatzfrage. Sie sehen also keinen Handlungsbedarf? A Vielleicht sehen die Länder oder die Kommunen einen Handlungsbedarf; aber wir sehen diesen Handlungsbedarf nicht. Wir können ihn auch nicht herstellen, weil wir im Baugesetzbuch genau diese Regelung getroffen und den Kommunen und den Ländern mehr Möglichkeiten der Umsetzung, das heißt eben auch der Einschränkung, gegeben haben. Vielen Dank. d u s A d u S Z l k r M b n B a 1 D 2 i s d n m w I r (C (D Frage 26 des Kollegen Manfred Kolbe: Ist der Bundesregierung bekannt, ob die DB AG, trotz ent gegenstehender Zusicherungen des Bundesministers für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, den Stellenabbau bei den Eisenbahnausbesserungswerken im Freistaat Sachsen betreibt und welche Standorte im Einzelnen davon betroffen wären; vergleiche die Antworten der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, Angelika Mertens, auf meine Fragen 20 und 21 in der Fragestunde am 12. Februar 2003 im Plenarprotokoll 15/24, Seiten 1842 ff.)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503917800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503917900
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503918000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503918100
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503918200
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503918300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503918400
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503918500
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503918600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503918700
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503918800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503918900
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503919000
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503919100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503919200
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503919300
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503919400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503919500
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1503919600




(A) )


(B) )

Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503919700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503919800
Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1503919900
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503920000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503920100
Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1503920200
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503920300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503920400

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503920500


Herr Kolbe, der Bundesminister für Verkehr, Bau-
nd Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, hat zugesagt,
ich gemeinsam mit dem Vorstand der Deutschen Bahn
G und dem Freistaat Sachsen um Lösungen zum Erhalt
er Standorte zu bemühen. Eine Kapazitätsanpassung ist
nerlässlich, wenn der Verkauf und damit der Erhalt der
tandorte gelingen sollen.

Die Ausbesserungswerke Chemnitz, Delitzsch und
wickau der Deutschen Bahn AG sollen auf der Grund-

age des Vorstandsbeschlusses vom 26. Juni 2001 ver-
auft oder geschlossen werden. Am 1. Januar 2003 wa-
en in diesen Werken noch 1 201 vollzeitbeschäftigte

itarbeiter tätig.

Zur Begründung der Kapazitätsanpassung in den Aus-
esserungswerken der Deutschen Bahn AG und zum
otwendigen Verkauf von Werken verweise ich auf die
eantwortung Ihrer Fragen 20 und 21 in der Fragestunde
m 12. Februar 2003, nachzulesen im Plenarprotokoll
5/24 auf den Seiten 1842 bis 1844.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503920600


Zusatzfrage, Kollege Kolbe.


Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1503920700


Frau Staatssekretärin, der Bundesminister
r. Manfred Stolpe hat mir mit Schreiben vom 5. März
003 mitgeteilt – ich zitiere –:

Nach verschiedenen Gesprächen mit dem Vor-
standsvorsitzenden der DB AG, Herrn Mehdorn,
konnte ich während meines Besuches am 9. Dezem-
ber 2002 in Delitzsch den Mitarbeitern des Ausbes-
serungswerkes das Aussetzen des Schließungsbe-
schlusses zum Jahresende 2003 um zunächst zwei
Jahre mitteilen.

Hat dieses von Minister Stolpe vor 2 000 Menschen
n Delitzsch verkündete Aussetzen des Schließungsbe-
chlusses keinerlei Auswirkungen auf den Stellenabbau?

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503920800


Das kann ich Ihnen so nicht beantworten. Das Unter-
ehmen soll für den Markt fit gemacht werden. Wenn
an dieses Unternehmen verkaufen will, wird man
ahrscheinlich auch Anpassungen vornehmen müssen.

ch will hier aber noch einmal betonen – ich glaube, da-
auf zielt Ihre Frage auch –: Es wird keine betriebs-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens
bedingten Kündigungen geben. Es wird also für jeden,
der dort eventuell von einer Anpassung betroffen ist,
eine Lösung geben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503920900


Zweite Zusatzfrage, bitte.


Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1503921000


Ich darf also festhalten, dass es für die nächsten zwei
Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird.

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503921100


Davon können Sie ausgehen, ja.


(Manfred Kolbe [CDU/CSU]: Danke!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503921200


Frage 27 des Kollegen Kolbe:
Ist der Bundesregierung in diesem Zusammenhang der ak-

tuelle Stand der Privatisierungsbemühungen der DB AG für
die Eisenbahnausbesserungswerke im Freistaat Sachsen be-
kannt und wie schätzt die Bundesregierung die Erfolgsaus-
sichten dieser Privatisierungsbemühungen der DB AG ein?

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503921300


Herr Bundesminister Dr. Stolpe hat am 27. März 2003
in einem Gespräch zum Standort Delitzsch gegenüber
Kommunalpolitikern nochmals versichert, dass der Er-
halt dieses Standorts mit Nachdruck gefordert wird und
die Ende Januar dieses Jahres gegebenen Versprechen
detailliert zu untersetzen sind.

In Absprache mit dem Freistaat Sachsen wurde zuge-
sagt, dass das Werk bestehen bleibt. Dazu ist vorgese-
hen, die Ausschreibung des Werks mit konkreten Be-
schäftigtenzahlen und für eine Übergangsphase mit
gesicherten Instandhaltungsaufträgen zu verbinden. Die
Ausschreibungsunterlagen sollen durch die Deutsche
Bahn AG so vorbereitet werden, dass sie einer Prüfung
durch das Kartellamt genügen werden. Die Ausschrei-
bung soll mit circa 225 Mitarbeitern erfolgen. Mit den
Arbeitsplätzen für die Beschäftigten in einer Bremsven-
tilwerkstatt würden dann in Delitzsch insgesamt
275 Arbeitsplätze erhalten werden können.

Zu den Werken in Chemnitz und Zwickau haben der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut
Mehdorn, und der Ministerpräsident des Freistaats Sach-
sen, Professor Georg Milbradt, gegenüber dem Bundes-
minister für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen,
Dr. Manfred Stolpe, versichert, dass zwischen der Deut-
schen Bahn AG und dem Freistaat Sachsen eine Lösung
gesehen wird. Die Bundesregierung ist daher davon
überzeugt, dass auch an diesen Standorten die Privatisie-
rung gelingen wird und die Standorte erhalten werden
können.

Das Werk Leipzig/Engelsdorf, in dem überwiegend
Güterwagen instand gehalten worden sind, ist seit 1. Ja-
nuar 2002 kein Werk der Deutschen Bahn AG mehr. Es

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(C (D urde zu diesem Zeitpunkt mit 151 Beschäftigten an die nvestorengruppe Wils/Duroc/Til-Gutzen verkauft. Danke schön. Wir kommen zur Frage 28 des Kollegen Volkmar we Vogel: Ist es zutreffend, dass im Zuge der Einführung der LKWMaut-Verordnung bis zum 31. August 2003 nur 150 000 Fahrzeuggeräte – anstelle der 800 000 allein für die inländischen Fahrzeuge benötigten – zur Verfügung stehen werden, und, wenn ja, wie soll dieser Mangel behoben werden? A Herr Vogel, der Betreiber des künftigen LKW-Mautystems hat sich vertraglich verpflichtet, bis zum Start des KW-Maut-Systems am 31. August 2003 150 000 Fahreuggeräte zu liefern. Bis zum Ende des Jahres 2003 erden rund 500 000 Fahrzeuggeräte zur Verfügung steen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Anahl der zur Verfügung stehenden Fahrzeuggeräte die achfrage nach Fahrzeuggeräten abdeckt. Nicht alle mautpflichtigen Fahrzeuge werden am auomatischen Mauterhebungssystem teilnehmen. Das ünftige LKW-Mautsystem ist als duales Mauterheungssystem ausgestaltet. Für gelegentliche Autobahnenutzer, insbesondere aus dem Ausland, wird neben der utomatischen Einbuchung ein zusätzliches manuelles auterhebungssystem, also eine Einbuchung an Maut tellen mit herkömmlichen Zahlungsmitteln oder über as Internet, den diskriminierungsfreien Zugang zum utobahnnetz sicherstellen. Zusatzfrage, Herr Kollege Vogel? Ja. – Frau Staatssekretärin, es ist aber trotzdem zu efürchten, dass es, da ja anzunehmen ist, dass 50 000 Geräte nicht ausreichen – man spricht von bis u 800 000 allein für den inländischen Bedarf –, denoch zu einer gewissen Ungleichbehandlung kommt. Ist s vor diesem Hintergrund nicht vielleicht günstiger, ass man die für die Einführung des Systems vorgeseene Probezeit – ich glaube, derzeit sind circa acht Wohen vorgesehen – verlängert, um damit mehr Zeit für ie notwendigen Nachrüstungen zu geben? A Ich glaube, dass das nicht notwendig sein wird. Toll ollect, der Betreiber des Mautsystems, hat sich natür ich vorher erkundigt: Was kann da auf uns zukommen? s unterliegen potenziell ungefähr 1,2 bis 1,4 Millionen ahrzeuge der Mautpflicht, davon sind ungefähr 400 000 is 500 000 ausländische LKWs. Der Betreiber hat sich rkundigt und festgestellt: Ungefähr ein Drittel der deutchen Fahrzeughalter wird wahrscheinlich vor Beginn Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens der Mauteinführung, ein Drittel unmittelbar danach und ein Drittel ungefähr drei Monate danach ihre Fahrzeuge ausrüsten. Insofern werden die 500 000 Geräte, deren Herstellung bis zum Jahresende geplant ist, ausreichen. Sie müssen immer bedenken, dass sich nicht jeder eine solche Onboard Unit installieren wird. Es wird viele geben, die nur gelegentlich fahren; es gibt auch deutsche LKW, die nur gelegentlich auf der Autobahn fahren. Dafür lohnt sich dann letztendlich eine Onboard Unit nicht, weil man den Betrag, den man für dieses Gerät bezahlen muss, zwar abfahren kann, aber vorher auch erst einmal so hohe Fahrleistungen erbringen muss. Von daher gehe ich davon aus, dass die geplanten Stückzahlen reichen werden. Eine weitere Zusatzfrage, Kollege Vogel? Vielen Dank für die Beantwortung. Ich habe in diesem Zusammenhang eine weitere Zusatzfrage: Die Verordnung sieht teilweise sehr hohe Sanktionen vor, wenn der Nutzer das System nicht richtig bedient. Nun kann es ja, besonders in der Einführungsphase, zu Fehlleistungen des Systems kommen, die dann für die Nutzer erhebliche Nachteile mit sich bringen. Ist in diesen Fällen vorgesehen, dass man den Nutzern entgegenkommt oder – dieses Beispiel möchte ich hier nennen – muss dann der Nutzer des Systems sein Recht tatsächlich vor Gericht durchsetzen? Oder ist es im Rahmen des möglichen Ermessens vorgesehen, gerade in der Anfangsphase den Spielraum auszunutzen und den Nutzern entgegenzukommen? A Ich müsste noch einmal genau schauen, wie die vertraglichen Bedingungen ausgestaltet sind. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir, wenn wir Probleme beim System feststellen, auch Lösungen dafür finden. Ich will das aber gerne noch einmal im Detail nachfragen, um Ihnen jetzt nichts Falsches zu sagen. Wir gehen natürlich davon aus, dass dieses System funktioniert, sowohl über den Weg der manuellen Einbuchung wie auch mittels der automatischen Erfassung. Davon kann man, wie ich glaube, einfach ausgehen. Ich werde das aber wirklich im Detail noch einmal nachfragen. (Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Können Sie mir das schriftlich geben?)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503921400
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503921500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503921600
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1503921700
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503921800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503921900
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1503922000
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503922100

– Mache ich gerne.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503922200


Wir kommen damit zur Frage 29 des Kollegen Vogel:
Ist es zutreffend, dass bis zum 31. August 2003 nur circa

50 Prozent der benötigten Überwachungsbrücken für das
elektronische Mauterhebungssystem auf den Bundesautobah-
nen funktionstüchtig zur Verfügung stehen werden, und, wenn
ja, wird damit eine flächendeckende und gerechte Mauterhe-
bung für alle Teilnehmer möglich sein?

Bitte schön.

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(C (D A Das LKW-Mautsystem wird am 31. August 2003 tarten und eine flächendeckende und gerechte Mautrhebung sicherstellen. Der künftige Betreiber des KW-Mautsystems hat sich vertraglich verpflichtet, bis um Start des LKW-Mautsystems 150 von insgesamt 00 Kontrollbrücken zu installieren. Die Kontrollrücken, die zum Start des Mautsystems installiert sein erden, dienen der automatischen Vorkontrolle für die ich anschließende Standkontrolle des Bundesamtes für üterverkehr sowie die automatische Kontrolle durch en Betreiber. Die vom Betreiber nach dem Start des autsystems noch zu errichtenden 150 Kontrollbrücken ienen ausschließlich der automatischen Kontrolle durch en Betreiber. Das Bundesamt für Güterverkehr, das gemäß § 7 bs. 1 des Autobahnmautgesetzes für schwere Nutzfahr euge die Einhaltung der Vorschriften des Gesetzes berwacht, wird im Rahmen seines Kontrollkonzeptes ie Wahrung der Abgabengerechtigkeit insbesondere urch seine mobilen Kontrollfahrzeuge sicherstellen. Bei iesen mobilen Kontrollen ist der Standort des Kontrollahrzeuges nicht erkennbar, da sie in dem gesamten Auobahnnetz im fließenden Verkehr mitschwimmen und ie mautpflichtigen Fahrzeuge während der Fahrt anand des Kennzeichens überprüfen. Diese mobile Konrolltechnik des Bundesamtes ist bereits zum Systemstart m 31. August 2003 einsatzbereit und gewährleistet dait die flächendeckende und gerechte Mauterhebung. Zusatzfrage, Kollege Vogel? Nein. Vielen Dank für die Beantwortung. Wir kommen dann zur Frage 30 der Kollegin Julia löckner: Welche Rolle kommt bei den aktuellen Gesprächen der DB AG zum Thema neues Tarifsystem dem Bundesminister für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, Dr. Manfred Stolpe, innerhalb der Bundesregierung zu – vergleiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 2. April 2003? A Das Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohungswesen prüft die Rechtmäßigkeit der Beförderungsedingungen im Schienenpersonenfernverkehr der Eienbahnen des Bundes und damit auch der Deutschen ahn AG. Über die Inhalte ihrer Angebote entscheidet ie Deutsche Bahn AG jedoch in eigener unternehmericher Verantwortung. Unabhängig davon werden aktulle Fragen in den regelmäßigen Kontakten mit der eutschen Bahn AG erörtert. Zusatzfrage? – Bitte schön. Sie sagen, aktuelle Fragen würden regelmäßig erörtert. Das entspricht jedoch nicht ganz der Aussage, die Sie vorher getroffen haben. Sie haben gesagt, es gehe nur um die Prüfung der Rechtmäßigkeit und alles andere werde der Bahn überlassen. Es gibt jedoch aktuelle Fragen, die sowohl die Bahn anbelangen als auch die politische Einwirkung betreffen. Mein Eindruck ist, dass sich SPD und Grüne das Terrain nicht teilen, sondern dass das Terrain den Grünen überlassen wird und Herr Stolpe außen vor bleibt. Welche Rolle spielt das Verkehrsministerium, wenn zum Beispiel Workshops wie am 11. April anstehen? Ist das Verkehrsministerium da außen vor oder hat es konkret zum Ausdruck gebracht, nicht daran teilnehmen zu wollen und sich aus allem herauszuhalten? A Wir halten uns natürlich nicht heraus. Aber Sie müssen zwischen unserer gesetzlichen Verpflichtung als Ministerium – dazu gehört auch der entsandte Staatssekretär – und der Kommunikation mit der Bahn AG unterscheiden. Wir können die Bahn nicht anweisen, dieses oder jenes im Preissystem zu verändern, sondern müssen uns in dieser Frage auf unsere gesetzlichen Möglichkeiten beschränken. Das bedeutet nicht, dass man nicht miteinander redet und sich gute Ratschläge gibt. Zweite Zusatzfrage? – Bitte schön. Meine zweite Zusatzfrage geht ebenfalls in diese Richtung. Sie sagten, es gebe eine Kommunikation. Aber Herr Stolpe sagt das Gegenteil von Frau Künast, nämlich dass man sich nicht in die Unternehmensentscheidungen einmischen solle, was zum Beispiel die Preisgestaltung bzw. das Schienenangebot anbelangt. Deshalb ging meine Frage dahin, welche Rolle innerhalb der Bundesregierung Herrn Stolpe zukommt. Man hat wirklich den Eindruck, er zieht sich vollkommen zurück und überlässt das Feld der Bahn, die hier mitunter sehr unkoordiniert wirkt. A Vielleicht muss ich Ihnen noch einmal erklären, wie es sich nach der Bahnreform mit den Verpflichtungen der einen wie der anderen Seite verhält. Das müssen Sie berücksichtigen. Das Ministerium ist zwar für bestimmte Dinge zuständig, die Bahn aber für das gesamte operative Geschäft. Das heißt, nicht wir verantworten letztendlich die Gestaltung des Preissystems, sondern das macht die Bahn völlig eigenverantwortlich und das muss sie auch machen, denn das ist ihr Auftrag. Da haben wir uns aus gutem Grunde nicht einzumischen. Wenn nämlich die Bahn etwas ausführt, was wir verfügen, und ihr dadurch Nachteile entstehen, könnten wir schadensersatzpflichtig werden, weil die DB nach EU-Gemeinschaftsrecht ihren Anspruch auf einen finanziellen Aus g m w t g m t B ü f l P l – n c W d f – s d R s P s w w s t A d d h V a R ß (C (D leich der Nachteile, die wir ihr aufbürden, geltend achen könnte. Deshalb verstehen Sie vielleicht, dass ir uns sehr streng an die gesetzliche Verpflichtung hal en müssen, auch im Interesse des Steuerzahlers. Eine Nachfrage der Kollegin Ursula Heinen. Frau Staatssekretärin, nach Ihren Aussagen, die Sie erade getroffen haben, hat sich das Verbraucherschutzinisterium zwar nicht rechtswidrig, aber doch eindeu ig entgegen diesen Absprachen verhalten, indem es die ahn mehrfach aufgefordert hat, ihr Preissystem zu berdenken und zu korrigieren. Zeitungsberichten zuolge hat es sogar einen eigenen Vierpunkteplan vorgeegt, in dem enthalten ist, wie die Deutsche Bahn ihr reissystem künftig gestalten soll. Ihre Aussage, näm ich keine Einmischung in die Geschäftspolitik der Bahn dazu zählt auch die Preisgestaltung –, steht doch in eiem klaren Widerspruch zu der Haltung des Verbrauherschutzministeriums, das sich ganz klar einmischt. as ist denn nun richtig? A Das müssen Sie das Verbraucherschutzministerium ragen. (Widerspruch der Abg. Ursula Heinen [CDU/ CSU] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es gibt doch eine Geschäftsordnung der Bundesregierung!)

Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503922300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503922400
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1503922500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503922600
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503922700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503922800




(A) )


(B) )

Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1503922900
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503923000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503923100
Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1503923200
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503923300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503923400
Ursula Heinen (CDU):
Rede ID: ID1503923500
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503923600

Ich entschuldige mich für diese Aussage und möchte
ie gerne zurücknehmen.

Das Verbraucherschutzministerium hat die Aufgabe,
ie Verbraucher zu schützen. Insofern kann es jederzeit
atschläge geben, wie ein Unternehmen seine Preise ge-

talten könnte. Letztendlich gestaltet die DB AG ihre
reise, mit denen sie am Markt bestehen muss, aber
elbst. Wenn sie damit am Markt nicht bestehen sollte,
ird sie ihre Preise korrigieren. Wir machen die Preise
eder für die DB AG noch für Connex.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503923700


Weitere Frage der Kollegin Gitta Connemann, bitte
chön.


Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1503923800


Frau Staatssekretärin, Sie haben den Standpunkt ver-
reten, dass in Übereinstimmung mit den Regelungen des
ktienrechts die Bahn ihre unternehmerischen Entschei-
ungen in vollständiger Eigenverantwortung trifft und
ass Sie sich nicht einzumischen haben. In diesem Sinne
aben sich in der letzten Sitzung des Ausschusses für
erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft unter
nderem auch die Kollegen der Koalitionsfraktionen im
ahmen einer Debatte zum Thema Postagenturen geäu-
ert. Sie haben ebenfalls den Standpunkt vertreten, dass






(A) )



(B) )


Gitta Connemann
eine Einflussnahme aus unternehmerischen Gründen
nicht möglich ist.

Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass von Ihrer Kolle-
gin, der Staatssekretärin Wolf, ein Workshop ins Leben
gerufen wurde, um dort „Handreichungen für realisti-
sche, kurzfristige Veränderungen des Preissystems zu
bieten“? Ich frage das vor dem Hintergrund, dass Ihre
Kollegin Wolf zum einen Mitglied der Bundesregierung
ist und zum anderen dem Aufsichtsrat der Bahn angehört.

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503923900


Die Kollegin Wolf kann sich als Mitglied des Auf-
sichtsrats der DB AG sicherlich Gedanken darüber ma-
chen, wie sich das Unternehmen zukünftig aufstellt. Ich
sehe kein Problem darin, wenn man sich zunächst da-
rüber informiert, wo Schwachstellen in der Organisation
liegen, und wenn man in dem einen oder anderen Fall
aufklärerisch tätig wird, was das Preissystem angeht.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503924000


Eine weitere Frage des Kollegen Dirk Niebel.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1503924100


F
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1503924200
Kön-
nen Sie uns sagen, mit welchem Briefkopf die Kollegin zu
diesem Workshop eingeladen hat? Hat sie als Staatssekre-
tärin oder als Mitglied des Aufsichtsrates eingeladen?

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503924300


Das kann ich Ihnen nicht beantworten.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1503924400


Können Sie mir das bitte schriftlich nachreichen?

A
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503924500


Das kann ich Ihnen schriftlich nachreichen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503924600


Da die Kollegin Wolf anwesend ist, können wir sie
auch direkt fragen.


(Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU)


Frau Kollegin Wolf, können Sie diese Frage beantworten?


(Zuruf von der CDU/CSU: Lieber nicht!)


M
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503924700


Herzlichen Dank, Herr Präsident. – Herr Niebel, ich
verfüge nicht über Briefpapier mit einem Briefkopf der
Deutschen Bahn AG.


(Dirk Niebel [FDP]: Das habe ich mir gedacht!)


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(C (D Vielen Dank, Frau Staatssekretärin Wolf. – Eine Zuatzfrage von Herrn Kampeter, bitte schön. Nun handelt die Bundesregierung immer als Einheit. as steht in der Geschäftsordnung. Ich habe das Gefühl, ass die Frage der Geschäftsordnung zumindest in der undesregierung überhaupt keinen interessiert. Desween, Frau Parlamentarische Staatssekretärin, würde mich teressieren, wie Sie als Vertreterin des federführenden essorts beurteilen, dass die Parlamentarische Staats ekretärin Wolf, offensichtlich unter dem Briefkopf eies Mitgliedes der Bundesregierung, zu einem solchen ymposion eingeladen hat. Oder dürfen wir das so interretieren, dass, wie Sie es vorhin vorgetragen haben ich will das etwas salopp formulieren –, es Ihnen völlig gal ist, welche Symposien die Kollegin Wolf veranstalt, und dass Sie der Auffassung sind, dass das alles nur eiße Luft sei, weil das nach dem Aktienrecht eh keinen influss auf das Unternehmen haben könne? A Was soll ich Ihnen dazu sagen, wenn sie keinen andeen Briefkopf hat? Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Jetzt hat wieder Herr Großmann die Möglichkeit zu ntworten, nämlich auf die Frage 31 des Kollegen r. Peter Jahr: Ist es zulässig, dass die Kommunen die finanziellen Mittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost“, Teil Rückbau, für mehrere Jahre zusammenfassen und für ein Objekt in einem Jahr konzentrieren? A Herr Kollege Jahr, den Stadtumbaumitteln liegt ein erpflichtungsrahmen zugrunde, der über einen Zeitraum on fünf Jahren ausgezahlt wird. Dabei können zum Beipiel einer Kommune, die im Jahr 2003 Wohnungen abeißen will, Mittel bewilligt werden, die allein im Jahr 003 ausgezahlt werden. Dafür könnte eine andere Komune Mittel erhalten, die allein 2004 ausgezahlt werden. ierfür sieht die Verwaltungsvereinbarung Städtebauförerung Umschichtungsmöglichkeiten vor. Das Land soll lso bei der Bewilligung von Mitteln für Kommunen öglichst deren konkreten Bedarf berücksichtigen. Zusatzfrage, Kollege Jahr? Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Antwort. Ich ntnehme ihr, dass es möglich ist, dass die Kommunen Dr. Peter Jahr quasi im Vorgriff Mittel in Anspruch nehmen, ähnlich wie seinerzeit bei der Städtebausanierung. Da hatten die Kommunen eine Genehmigung für fünf Jahr in Jahresscheiben bekommen und konnten dann selber entscheiden, welche Maßnahmen sie zu welchem Zeitpunkt in welchem Umfang in Angriff nehmen. A Wie gesagt, im Grunde genommen kann ein Land so handeln. Die Verwaltungsvereinbarung gibt her, dass der Antrag nicht in fünf Jahresscheiben abgearbeitet wird, sondern in einem Jahr. Es hängt im Einzelfall wahrscheinlich sehr von dem Umfang der benötigten Gelder ab, ob das gelingt oder nicht. Weitere Zusatzfrage. Vielen Dank. Es handelt sich um eine kleinere Kommune in meinem Wahlkreis mit 12 000 Einwohnern. Ihre Jahreszuweisung würde etwa 10 000 Euro betragen. Wir wissen selber: Mit 10 000 Euro lässt sich nicht allzu viel anfangen. Das heißt, die Bundesmittel würden in ähnlicher Weise den Kommunen zufließen; auch dort ist die Möglichkeit der Verlagerung gegeben. A Ich habe von den Bundesmitteln geredet. Die Verwaltungsvereinbarung gibt den Ländern die Möglichkeit, mit den Bundesmitteln so zu verfahren, wie ich es geschildert habe. Dann kommen wir zur Frage 32 des Kollegen Jahr: Ist es zulässig, dass die kleineren Kommunen ihre Vorhaben im Rahmen des Programmes „Stadtumbau Ost“ für ein einziges Entwicklungsgebiet ausweisen, oder müssen mehrere Entwicklungsgebiete gebildet werden? A Nach der Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2002 ist das Fördergebiet durch Beschluss der Gemeinde räumlich abzugrenzen. Die Gemeinde bestimmt, wie viele Fördergebiete sie festlegt. Das kann auch ein einziges Gebiet sein. Sollte eine Kommune allerdings die Zahl der Fördergebiete verringern wollen, nachdem das Land ihr für die bisher größere Zahl von Fördergebieten Mittel bewilligt hat, so muss sie sich mit dem Land abstimmen. Zusatzfrage, bitte schön. t h m f d a t a n w K d s S d te u te r f k I s r g m D g r u s (C (D Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Das würde bedeuen, dass die Kommune mit 12 000 Einwohnern, die ich ier als Beispiel angeführt habe, mit dem Hinweis, sie üsse sieben Entwicklungsgebiete bilden, offensichtlich alsch beraten worden ist. A Wenn das so ist, wie Sie es schildern, gehe ich davon us, dass hier ein Fehler bei der Interpretation der Städebaufördervereinbarung vorliegt. Die Kommune kann lso auch nur ein einziges Gebiet ausweisen. Danke schön, Herr Staatsekretär. Wir haben jetzt in der Fragestunde nur noch eine Miute. Wir könnten noch die nächsten beiden Fragen abickeln, Frau Kollegin Mertens. Dann kommen wir zur Frage 33 des Abgeordneten urt Segner: Welche Gespräche mit der DB AG zum Thema „Neues Tarifsystem“ werden vonseiten der Bundesregierung von welchem Ressort durchgeführt? A Die Fragen 33 und 34 würde ich gerne im Sachzuammenhang gemeinsam beantworten. Dann rufe ich auch die Frage 34 des Abgeordneten egner auf: Zu welchen Ergebnissen führten diese? A Aktuelle Fragen werden in den regelmäßigen Kontakn zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Baund Wohnungswesen und der Deutschen Bahn AG erörrt. Die inhaltliche Gestaltung der Angebote, also der Taife, das heißt deren Zweckmäßigkeit und Kundenreundlichkeit, sowie die Abwicklung des Personenverehrs und die Organisation des Verkaufsund nformationssystems gehören zu den rein unternehmerichen Aufgaben der DB AG, auf die das Bundesministeium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen nach seiner esetzlichen Aufgabenzuweisung keinen Einfluss nehen kann. Sofern sich aus der unternehmerischen Sicht der eutschen Bahn AG die Notwendigkeit von Änderunen oder Ergänzungen ergibt, wird sie entsprechende Taifanträge beim Bundesministerium für Verkehr, Baund Wohnungswesen stellen, das im Rahmen seiner Zutändigkeit deren Rechtmäßigkeit prüft. Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens In engem Zusammenhang zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen und der Deutschen Bahn AG wird darüber hinaus regelmäßig auf die Notwendigkeit weiterer Verbesserungen im Verbraucherschutz hingewiesen. So konnte bereits am 12. März 2003 ein Tarif für die Familienkarte genehmigt werden, der die unentgeltliche Mitnahme aller Kinder unter 14 Jahren regelt. Des Weiteren wurde eine vertragliche Haftung für Ausfall, Verspätung und Anschlussversäumnis, die über die jetzige Regelung des § 17 EVO hinaus geht, eingeführt. Es gibt keine Zusatzfragen. – Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Die Zeit für die Fragestunde ist abgelaufen. Ich beende diese und unterbreche die Sitzung bis 15.35 Uhr. Ich eröffne die unterbrochene Sitzung wieder. Ich rufe Zusatzpunkt 1 der Tagesordnung auf: Aktuelle Stunde Deutlich erhöhter Finanzbedarf der Bundesanstalt für Arbeit durch die unverändert hohe Arbeitslosigkeit und Äußerungen des Vorstandsvorsitzenden Gerster zur Notwendigkeit eines Bundeszuschusses Diese Aktuelle Stunde wurde von der Fraktion der CDU/ CSU beantragt. Ich eröffne die Aussprache. Als erster Redner hat das Wort der Kollege Dr. Hermann Kues von der CDU/ CSU-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser Aktuellen Stunde geht es nicht nur um finanzielle Aspekte, wie man zunächst meinen könnte. Es geht zwar zum einen darum, dass es bei der Bundesanstalt für Arbeit finanzielle Probleme gibt, zum anderen geht es aber auch darum, dass diese finanziellen Probleme und gewisse strukturelle Entscheidungen, die Sie getroffen haben und die ein riesiges gesellschaftspolitisches Problem darstellen, Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Sie haben in der Arbeitsmarktpolitik Veränderungen auf den Weg gebracht, die uns nicht weiterbringen, die die Situation eher verschlimmern als verbessern. Mir geht es darum, darauf hinzuweisen, dass gewachsene Strukturen, die sich auf kommunaler Ebene und bei den freien und gemeinnützigen Trägern über Jahre hinweg bewährt haben, durch Ihre Arbeitsmarktpolitik eingerissen werden, ohne dass neue und effektive Vermittlungswege aufgebaut werden. Das kann jeder von Ihnen nachvollziehen, weil auch Sie Tag für Tag entsprechende S M u L I a A H s d a g 3 A b D I w u l – k n D d s d 5 J H e u k n (C (D chreiben bekommen. Hier geht Kreativität verloren. it modellhaften Versuchen wurde hier Geld gespart nd den Menschen wurden falsche Hoffnungen gemacht. Ich zitiere aus einem Schreiben des Kolpingwerks im ande Niedersachsen: Die leidtragenden Verlierer dieser Reform sind Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen, sind Langzeitarbeitslose, benachteiligte Jugendliche, die ohne Qualifizierung und ohne professionelle Begleitung den Sprung ins Erwerbsleben nicht realisieren können. ch sage: Betroffen sind insbesondere Alleinerziehende, ber auch Frauen mit qualifizierter Ausbildung. Diese rbeitsmarktpolitik ist nicht nur teuer – sie sprengt den aushalt der Bundesanstalt für Arbeit –, sie führt gesell chaftspolitisch auch in die Irre; das beweisen die Zahlen er Bundesanstalt für Arbeit. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Kröning [SPD]: Das ist ein kapitaler Widerspruch!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503924800
Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1503924900
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503925000

(Lachen bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503925100
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503925200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503925300
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1503925400




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503925500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503925600
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1503925700
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503925800

(Dr. Peter Jahr [CDU/CSU]: Vielen Dank!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503925900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503926000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503926100
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1503926200
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1503926300

(Dr. Peter Jahr [CDU/CSU]: Danke schön!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503926400
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503926500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503926600
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1503926700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503926800

(Unterbrechung von 15.20 bis 15.35 Uhr)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503926900

(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1503927000

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Sehen Sie sich die Maßnahmen des Hartz-Konzeptes
n! Es steht fest, dass sie nicht greifen und dass die Re-
ierung sie schöngerechnet hat. Erstens. Bis zum
1. März 2003 sind durch das Programm „Kapital für
rbeit“ mit 197 Millionen Euro gerade einmal 2 628 Ar-
eitsplätze gefördert worden.


(Volker Kröning [SPD]: Aber nicht von der Bundesanstalt!)


as bedeutet eine Förderung von 75 000 Euro pro Platz.
ch sage ganz eindeutig: Das ist nicht sehr effektiv. Ich
eiß nicht, wie die erwarteten 55 000 Jobs auf diese Art
nd Weise entstehen sollen. Das steht in den Sternen.


(Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Das haben wir nie behauptet!)


Ich komme zum zweiten Baustein nach der Beschluss-
age, den so genannten Personal-Service-Agenturen.


(Volker Kröning [SPD]: Die Gesetze sind gemeinsam beschlossen worden!)


Das ist nicht gemeinsam beschlossen worden. – Sie
ommen nur schleppend in Gang; die Zahlen sind er-
üchternd. 2003 sollen 50 000 Arbeitsplätze entstehen.
afür sollen 600 Millionen Euro bereitgestellt werden,
ie vor allem dem Eingliederungstitel entzogen worden
ind, woraus sich unüberblickbare Folgen ergeben haben.

Herr Gerster hat noch im Februar davon gesprochen,
ass er damit rechnet, dass auf diese Art und Weise
0 000 Menschen unterkommen.


(Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Wartet erst einmal ab!)


etzt ist nur noch von 25 000 die Rede. Das bedeutet eine
albierung innerhalb von drei Monaten. Ich zitiere aus

iner Veröffentlichung des Instituts für Arbeitsmarkt-
nd Berufsforschung, die gestern auf unseren Tisch ge-
ommen ist und in der auch eine Einschätzung vorge-
ommen wird. Dort heißt es wörtlich:






(A) )



(B) )


Dr. Hermann Kues
Es ist zu befürchten, dass die erhofften beschäfti-
gungspolitischen Impulse des Reformansatzes ver-
puffen.

Es heißt zwar, dass alte Fesseln gelöst worden seien. Es
seien aber neue angelegt worden.


(Dirk Niebel [FDP]: Zeitarbeit verriestert!)


Was also ist das Ergebnis dieser Gesetzgebung? Die
Hartz-Gesetze verursachen Mehrkosten. Sie nehmen da-
für in Kauf, dass Strukturen wegbrechen, die sich nach
meiner festen Einschätzung zumindest teilweise als un-
ersetzlich erwiesen und auch bewährt haben. Was ich vor
allen Dingen sehe, ist, dass die vielen guten Ansätze, die
in den Landkreisen und im ländlichen Raum entwickelt
worden sind, den Bach runtergehen. Das halte ich für un-
verantwortlich.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich Krista Sager,
der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, zustimmen, die
letzte Woche erklärt hat: „Man kann das alte Haus nicht
abreißen, bevor das neue steht.“ Sie hat weiterhin ausge-
führt: „Gerster muss den Übergang so gestalten, dass
nicht am Ende ein Scherbenhaufen übrig bleibt.“ Dazu
sage ich: In diesem Bereich sind wir beim Scherbenhau-
fen längst angelangt.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Abschließend möchte ich deutlich machen: Ich habe
ohnehin meine Probleme mit einer zentralistisch aufge-
bauten Arbeitsverwaltung. Bei allen weiteren Ansätzen,
über die wir diskutieren, muss daher gelten: Wenn wir es
nicht schaffen, die Dinge zu dezentralisieren und sie mit
den entsprechenden Mitteln in die Zuständigkeit der
kommunalen Ebene zu geben, dann werden wir nie zu
maßgerechten Lösungen kommen. Damit helfen wir
nicht den Arbeitslosen. Zudem ist es eine ungeheuer
teure Veranstaltung, die dazu führt, dass die Haushalte
weiter explodieren.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503927100


Für die Bundesregierung hat jetzt das Wort der Parla-
mentarische Staatssekretär Gerd Andres.


(Zuruf von der SPD: Sehr gut!)


G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1503927200


Herr Präsident! Meine sehr verehren Damen und Her-
ren! Darüber, dass sich eine steigende Arbeitslosigkeit
auch im Bereich des Haushalts der Bundesanstalt für Ar-
beit auswirkt und dort wie auch im Bundeshaushalt zumin-
dest saisonal zu einem erhöhten Finanzbedarf und steigen-
den Haushaltsrisiken führt, kann kein Streit bestehen.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Saisonal?)


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(C (D in Rückgang der Beschäftigung wirkt sich nun einmal egativ auf die Einnahmen des Bundes wie auch der undesanstalt aus. Zugleich erhöhen sich die Folgen der teigenden Arbeitslosigkeit und insbesondere die Ausgaen für das Arbeitslosengeld. Im März zählten die Arbeitsämter rund 4,6 Millionen rbeitslose. Das waren rund 450 000 mehr als vor Jah esfrist. Die Beschäftigung hat sich im Dezember 2001 uf Dezember 2002 um 396 000 verringert. 100 000 Areitslosengeldempfänger kosten die Bundesanstalt rund ,5 Milliarden Euro. 100 000 Beschäftigte weniger veringern die Einnahmen um 200 Millionen Euro. Unbetreitbar ist deshalb: Bis Ende März hat die Bundesantalt rund 2,8 Milliarden Euro mehr ausgegeben als ingenommen. Diese Zahl ist bekannt. Ich will sie auch ar nicht schönreden. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das geht auch nicht!)


arum geht es überhaupt nicht.

Dieses Zwischenergebnis darf aber nicht ohne weite-
es hochgerechnet werden,


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Nein, überhaupt nicht!)


eil im Winter saisonbedingt immer mehr Geld ausge-
eben als eingenommen wird. Das können Sie sich in je-
em Haushaltsjahr anschauen. Deswegen müssen Sie
eine Zwischenrufe machen. Das ist so. Mit zurückge-
ender Saisonarbeitslosigkeit entwickeln sich auch die
aushaltszahlen wieder günstiger.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Prinzip Hoffnung! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Nur bei einer anderen Regierung!)


Es ist deshalb nach einem Vierteljahr noch zu früh,
chon Prognosen über die Entwicklung für das Gesamt-
ahr abgeben zu wollen. Dies wäre unseriös. Die Bun-
esregierung wird sich deshalb nicht an der Kaffeesatz-
eserei beteiligen.


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jawohl!)


ir arbeiten gemeinsam mit der Bundesanstalt energisch
n der Verwirklichung von Maßnahmen, um die Be-
chäftigungsquote zu verbessern. Wir werden auf der
usgabenseite alle denkbaren Effizienzgewinne aus-

chöpfen. Dabei setzen wir gemeinsam mit dem Vor-
tand der Bundesanstalt auf neue Instrumente, die mit
em Namen Hartz verbunden sind.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Seit Jahren macht ihr das!)


adurch erhält das System der Arbeitsvermittlung eine
ielzahl neuer Impulse. Spürbare Wirkungen können
ber erst im Laufe des Jahres erwartet werden. Ich sage
hnen vorher: Wir werden dann auf der Ausgabenseite
er Bundesanstalt erhebliche Einspareffekte erleben.


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist das!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Gerd Andres
Entscheidendes Element für die Beherrschbarkeit der
Haushaltsrisiken ist aber, dass im Laufe des zweiten
Halbjahres tatsächlich eine substanzielle Erholung der
Konjunktur einsetzt. Wenn wir diese Erwartung – etwa
aufgrund der unkalkulierbaren Auswirkungen des Irak-
kriegs – aufgeben müssten, dann werden wir nicht um-
hin kommen, aber auch nicht zögern, auch im Haushalt
die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Weshalb aber
heute schon die Pferde scheu machen und die betroffe-
nen Menschen verunsichern?


(Robert Hochbaum [CDU/CSU]: Vor allen Dingen keine Ehrlichkeit!)


Ausdrücklich festhalten möchte ich an dieser Stelle
aber, dass die Bundesregierung selbstverständlich die
notwendige Liquidität der BA jederzeit sicherstellen
wird,


(Dirk Niebel [FDP]: Das steht im Gesetz!)


auch wenn zunächst im erst vor kurzem in zweiter und
dritter Lesung gebilligten Haushalt 2003 ein Nullzu-
schuss vorgesehen ist.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das war leichtsinnig!)


Diesem Nullzuschuss an die BA und dem Haushalt ins-
gesamt ist die aktuelle Projektion der Bundesregierung
zugrunde gelegt.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Die ist unseriös!)


Diese geht 2003 von einem realen Wirtschaftswachstum
in Höhe von rund 1 Prozent


(Zuruf von der CDU/CSU: Nehmen Sie die Zahlen der EU!)


und einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von
4,2 Millionen aus. Die Projektion ist unter Berücksichti-
gung aller vorhandenen und relevanten Informationen
mit der notwendigen Sorgfalt und Vorsicht erstellt wor-
den.


(Dirk Niebel [FDP]: Das kann ja wohl nicht wahr sein!)


Sie berücksichtigt nicht – und sie kann dies auch gar
nicht berücksichtigen – die bereits angesprochenen Aus-
wirkungen des Irakkonflikts auf die weitere konjunktu-
relle Entwicklung.


(Widerspruch bei der CDU/CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Was hätten Sie für eine Ausrede, wenn das nicht passiert wäre?)


Ich möchte ganz deutlich herausstellen: Die Auswirkun-
gen des Irakkriegs auf die weltwirtschaftliche Entwick-
lung und die nationale Wirtschaftsentwicklung sind auch
aus heutiger Sicht noch nicht seriös abschätzbar.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie haben die Folgen der Flutkatastrophe vergessen!)


Natürlich sind heute die wirtschaftlichen Risiken ge-
wachsen. Aber es steht keineswegs schon fest, ob und,
wenn, inwieweit eine Verschlechterung der konjunktu-

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(C (D ellen Situation anzunehmen ist. Deshalb sind auch die inanziellen Auswirkungen noch nicht zuverlässig abchätzbar. Die Vorgaben des von uns beschlossenen aushalts sind durchaus ehrgeizig und erscheinen vor em Hintergrund der aktuellen Zahlen noch ehrgeiziger. as haben wir aber auch nie bestritten. Sie setzen vo aus, dass die Reformen, die wir zum Aufbrechen der erkrustung am Arbeitsmarkt durchgeführt haben und urchführen werden, greifen und die deutsche Wirtschaft m weiteren Jahresverlauf wieder besser Tritt fasst. (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Trotz Krieg?)


tatt hier allwöchentlich das gleiche Ritual zu veranstal-
en, sollten wir besser alle gemeinsam daran arbeiten,
ies auch zu erreichen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es ist überhaupt kein Geheimnis, dass Mitte Mai die
euen Zahlen vom Arbeitskreis Steuerschätzung vorge-
egt werden. Hierzu wird auch die Bundesregierung wie
blich ihre – aufgrund der zwischenzeitlichen Entwick-
ungen gegebenenfalls überarbeitete – Einschätzung der
irtschaftlichen Entwicklung für das Jahr 2003 präsen-

ieren.

Die weltwirtschaftliche Projektion des IWF und die
inschätzung der europäischen Wirtschafts- und Finanz-
ntwicklung durch die EU-Kommission liegen dann
benfalls vor. Sollte sich herausstellen, dass die Projek-
ion insbesondere vor dem Hintergrund der Tatbestände,
ie ich schon geschildert habe, korrigiert werden muss,
erden wir die notwendigen Konsequenzen auch für den
undeshaushalt ziehen. Wir werden dabei ebenso unse-

en Verpflichtungen gegenüber unseren europäischen
artnern nachkommen wie auch den dann gegebenen-
alls gebotenen konjunkturpolitischen Erfordernissen
echnung tragen.

Nichts wäre aber falscher, als jetzt in Panik zu verfal-
en. Entscheidungen müssen und werden, wenn sie denn
rforderlich sind, auf der Grundlage gesicherter Informa-
ionen und solider Analysen gefällt werden. Bis dahin
ollten wir uns gemeinsam auf das zentrale Ziel konzen-
rieren, die Wachstums- und Beschäftigungsbedingun-
en für Deutschland zu verbessern, und das vom Bun-
eskanzler formulierte Programm, die Agenda 2010,
chnell umsetzen und mit Leben füllen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Mit Ihrer Fraktion?)


Das schafft auch bei Investoren und Konsumenten das
otwendige Zukunftsvertrauen. Die Menschen wollen
däquate und verlässliche Antworten auf die großen He-
ausforderungen, vor denen die Wirtschafts- und Finanz-
olitik steht. Sie wollen keine reine Effekthascherei,


(Lachen bei der CDU/CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Von der Regierung!)


ie Sie sie jede Woche von neuem veranstalten. Deswe-
en empfehle ich Ihnen, bei den Tatbeständen zu blei-
en, die wir kennen und mit denen wir vernünftig umge-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Gerd Andres
hen können. Die Bundesregierung wird sich jedenfalls
daran halten und danach handeln.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Haben wir „handeln“ gehört?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503927300


Das Wort hat der Kollege Dirk Niebel von der FDP-
Fraktion.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Oh!)



Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1503927400


Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Ich bin immer besonders angetan, wenn sich der
Kollege Küster freut, dass ich reden darf. Es ist gut, dass
er die Gelegenheit nutzt, hier noch etwas dazuzulernen.

Es ist gerade einmal drei Wochen her, dass wir den
Haushalt des Jahres 2003 beschlossen haben. Es ist ge-
nauso, wie wir es damals schon gesagt haben: Er war da-
mals schon nicht das Papier wert, auf den ihn diese Bun-
desregierung geschrieben hat.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Uns wurde ein Haushalt vorgelegt, von dem wir auf-
grund der Fakten, Herr Staatssekretär, und der Arbeits-
marktzahlen, die man täglich bzw. monatlich den Me-
dien entnehmen kann, wussten und wissen, dass er nicht
so durchzuhalten ist, wie Sie es den Menschen vorzuma-
chen versuchen. Sie versuchen, die Menschen hinters
Licht zu führen. Das Schlimme ist: Es gibt leider immer
wieder welche, die gutgläubig genug sind, Ihnen zu
glauben.

Noch zu Beginn des Jahres hat der Vorstandsvorsit-
zende der Bundesanstalt für Arbeit, Herr Gerster, im
Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit festgestellt, die An-
stalt werde ohne Bundeszuschuss auskommen. Das hat
die FDP übrigens lange gefordert und mehrfach bean-
tragt. Vor einem Monat begann Herr Gerster zu äußern,
die Anstalt werde so lange wie möglich ohne Bundeszu-
schuss auskommen. Darauf erfolgte keine Reaktion von
Rot-Grün.

Mittlerweile wissen wir: Die Zahl der Arbeitslosen
betrug im vergangenen Monat 4,6 Millionen und es gibt
ein Defizit von 2,8 Milliarden Euro, das man zwar nicht
hochrechnen kann, das aber durchaus eine Tendenz er-
kennen lässt. Wer einen Blick zurück auf das Jahr 2002
wirft, Herr Staatssekretär, wird feststellen, dass der vor-
gesehene Zuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro um
weitere 3,6 Milliarden Euro auf insgesamt 5,6 Milliar-
den Euro erhöht werden musste, um die Arbeitsmarktpo-
litik dieser rot-grünen Regierung finanzieren zu können.
Sie schaffen nämlich keine Arbeitsplätze, sondern Sie
vernichten sie.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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(C (D Wir haben als FDP-Bundestagsfraktion bei den Hausaltsberatungen beantragt, zumindest den Ansatz für Areitslosenhilfe auf 14,8 Milliarden Euro zu erhöhen. Das st nämlich derselbe Betrag, der im vergangenen Jahr für ie Arbeitslosenhilfe aufgebracht wurde. Bei Ihrer Poliik war es schließlich absehbar, dass die Situation nicht esser, sondern eher noch schlechter werden wird. Sie aben unsere Forderung abgelehnt und für das Bundesinisterium für Wirtschaft und Arbeit einen Haushalt it einem Volumen von 18,5 Milliarden Euro vorgelegt. avon entfallen 12,3 Milliarden Euro auf die Arbeits osenhilfe. Der nächstgrößere Posten mit 2,8 Milliarden uro ist schon die Steinkohlesubvention. Das ist ein aushalt für Arbeitslosenhilfe und Steinkohle, aber er etzt keine Impulse für Wirtschaftswachstum und Areitsplätze. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Schwachsinn!)


Auf der anderen Seite steht der Haushalt der Bundes-
nstalt für Arbeit mit insgesamt 53,3 Milliarden Euro,
on denen allein 21,5 Milliarden Euro für die aktive Ar-
eitsmarktpolitik vorgesehen sind. Das ist ein Haushalt,
er dem Zugriff des Parlaments nicht zugänglich ist,
eil er vom Vorstand aufgestellt, vom Verwaltungsrat

estgestellt und von der Bundesregierung genehmigt
ird. Das heißt, die Arbeitsmarktpolitik unterliegt hin-

ichtlich der finanziellen Ansätze im Wesentlichen kei-
er Kontrolle durch das Parlament. Im Gegenteil: Er un-
erliegt der Kontrolle des Verbändestaates, in dem die
tellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerk-
chaftsbundes, Frau Dr. Engelen-Kefer, zum 1. April
uch noch die Vorsitzende des Verwaltungsrates gewor-
en ist.


(Ulrich Heinrich [FDP]: Oh Gott! Schlimmer kann es nicht mehr werden!)


as kann doch angesichts der Tatsache, dass das bfw des
GB der größte Bildungsträger in der Bundesrepublik
eutschland ist und dass die Deutsche Angestellten-
kademie der zweitgrößte ist, nicht wahr sein! Letztere
ehört Verdi.


(Widerspruch bei der SPD – Hans-Werner Bertl [SPD]: Wie viele Arbeitnehmer gibt es denn da?)


erdi sitzt der grüne Gewerkschaftsfunktionär Bsirske
or. Das ist derselbe Mann, der sich als stellvertretender
ufsichtsratsvorsitzender bei der Lufthansa mit seiner
ewerkschaft selbst bestreikt hat. Wenn das keine unge-

unde Verquickung ist, dann möchte ich wissen, wo Filz-
orwürfe sonst noch möglich sein können.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Um dem für die Zukunft entgegenzuwirken und dafür
u sorgen, dass Arbeitsmarktpolitik wieder effektiv für
ie Eingliederung der Menschen genutzt wird, ist die
edemokratisierung der Arbeitsmarktpolitik notwendig.
ir brauchen die Trennung der Bundesanstalt für Arbeit
eine Versicherungsagentur, die die Versicherungsleis-
ngen der Arbeitslosenversicherung verwaltet, und in

ine Arbeitsmarktagentur, die aus Steuermitteln finanziert






(A) )



(B) )


Dirk Niebel
und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
zugeordnet wird und die gesamtgesellschaftlichen Auf-
gaben neu organisiert.


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Herr Niebel, Sie geraten langsam außer Kontrolle!)


Das führt dann auch dazu, dass die Bekämpfung der
Langzeitarbeitslosigkeit, der Jugendarbeitslosigkeit


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Was ist das für ein Unsinn! Wo sind denn die Arbeitgeber?)


– seien Sie still und hören Sie zu! –


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Nein! Fürchterlich!)


und andere gesamtgesellschaftliche Aufgaben vom Steu-
erzahler finanziert werden, dass Spielräume für Beitrags-
senkungen entstehen, dass der Faktor Arbeit entlastet
wird und dass auf diesem Wege in der Bundesrepublik
Deutschland endlich wieder Arbeit ermöglicht werden
kann.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Sie verweigern sich mit Ihrer Politik dem Ziel der In-
tegration der Arbeit suchenden Menschen. Sie blenden
den Sachverstand der Kommunen in den Jobcentern aus
und verlagern – wahrscheinlich auch noch auf Kosten
der Kommunen – die Arbeitslosenhilfe in das neue Kon-
strukt des Arbeitslosengeldes II. Nach Ihren derzeitigen
Vorstellungen im Hartz-Konzept werden Kostenent-
scheidungen zulasten der Kommunen getroffen. Das
kann nicht gesund sein. Deswegen müssen Sie neue
Wege gehen.

Folgen Sie unseren Vorschlägen: Dezentralisieren Sie
die Bundesanstalt für Arbeit! Teilen Sie sie in eine Versi-
cherungs- und eine Arbeitsmarktagentur auf! Sorgen Sie
dafür, dass Versicherungsleistungen von den Beitrags-
zahlern und gesamtgesellschaftliche Aufgaben von allen
Steuerzahlern finanziert werden, und bekämpfen Sie je-
den auch nur möglichen Vorwurf von Verfilzung im Ver-
bändestaat! Das bedeutet für Sie, neue Wege zu gehen.
Schaffen Sie die Selbstverwaltungen ab, in denen die
Vertreter der Arbeitgeberverbände, die Funktionäre der
Gewerkschaften und diejenigen, die ihre öffentlichen
Hände am liebsten in den Taschen der Bürger haben,
versuchen, das Geld unter sich aufzuteilen! Das ist nicht
zukunftsweisend.

Vielen Dank, meine Damen und Herren.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dampfplauderei! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Dampfameise!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503927500


Das Wort hat die Kollegin Anja Hajduk vom Bünd-
nis 90/Die Grünen.


Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503927600


Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Ich bin nach den vorangegangenen beiden Red-

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(C (D ern der Oppositionsfraktionen ein bisschen ratlos gelieben. (Ulrich Heinrich [FDP]: Das ist die Regierung immer! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das ist der Dauerzustand!)


Ich habe überhaupt keine Probleme, auf Ihre Belusti-
ung einzugehen; denn ihre Zurufe betreffen nicht den
ern des Problems.

Die Fraktion der CDU/CSU hat eine Aktuelle Stunde
u dem Thema „Deutlich erhöhter Finanzbedarf der
undesanstalt für Arbeit durch die unverändert hohe Ar-
eitslosigkeit“ verlangt. Aber weder der Kollege von der
DU/CSU noch der Kollege von der FDP – Letzterer

chon gar nicht – war imstande, zu diesem Thema zu ar-
umentieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Ulrich Heinrich [FDP]: Jetzt zeig mal, wie es geht! – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Das hören wir jetzt von Ihnen!)


ie bleiben also dort stehen bzw. – um es präziser zu sa-
en – bewegen sich dorthin, wovon ich Ihnen schon vor
iner Woche abgeraten habe, nämlich in die Blockierer-
cke. Sie beginnen, politisch zu blockieren, weil Sie sich
arauf ausruhen, dass es wegen der weit schlechteren
onjunkturellen Entwicklung und der weit schlechteren
ituation auf dem Arbeitsmarkt ein milliardenschweres
isiko bei der Finanzierung der Bundesanstalt für Arbeit
ibt. Darauf weisen wir schon seit Wochen hin.


(Zurufe von der CDU/CSU und FDP: Aha!)


Ich habe darauf Wert gelegt – Kollege Austermann
eiß das –, dass dies nicht geleugnet wird. Sie wollen
ns hier – das kann ich noch verstehen – ein bisschen
ehr festnageln.

Das, was Sie machen, ist aber zu wenig. Die Menschen
n diesem Land, insbesondere diejenigen ohne Arbeit, er-
arten mehr von uns. Sie erwarten, dass wir auch in

chwieriger Lage auf der politischen Ebene Veränderun-
en herbeiführen. Dafür reicht Ihr Gejammer nicht aus.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Sie sind doch die Regierung! Machen Sie doch mal!)


Ich möchte das konkretisieren. Das, was Ihr Kollege
ur neuen Arbeitsmarktpolitik gesagt hat, war ja – ironi-
cher kann man das an dieser Stelle nicht formulieren –
nglaublich zielführend. Er hat zwar gejammert, alles,
as wir im Hinblick auf den Arbeitsmarkt täten, sei zu

euer. Aber im gleichen Atemzug hat er gefordert, alles
üsse so bleiben, wie es sei; denn die bestehenden In-

trumente hätten sich bewährt.


(Volker Kröning [SPD]: Ein Salto mortale!)


ch sage Ihnen: Nein, wir brauchen auch neue Instru-
ente in der Arbeitsmarktpolitik. Wachen Sie auf!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)







(A) )



(B) )


Anja Hajduk
Wir brauchen eine schnellere Vermittlung durch die
PSAs. Diese dürfen auch Geld kosten und in Wettbewerb
zu bewährten Instrumenten treten. Sie sind in einer
Blockierer- und Verweigererecke. Sie spielen ein ganz
seltsames, sozialpolitisch unglaubwürdiges Spielchen
und haben Angst, Ihre eigenen Forderungen von vor ei-
nigen Monaten, insbesondere diejenigen der eigenen
Kollegen aus dem Haushaltsausschuss, durchzudeklinie-
ren. Das ist sehr billig.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Ulrich Heinrich [FDP]: Wer muss hier aufwachen?)


Wir wissen um die Risiken, die wir eingehen. Wir
glauben aber, dass wir trotz des konjunkturellen Risikos
und des Haushaltsrisikos zu Strukturveränderungen
kommen müssen. Wir werden das auch schaffen. Sie
kennen ja die Maßnahmen. Schließlich haben Sie im De-
zember letzten Jahres die Hartz-Gesetze mit beschlos-
sen. Dahinter verstecken sich ja die entsprechenden
Maßnahmen. Stehen Sie zu Ihren eigenen Entscheidun-
gen!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Wir werden, wie gesagt, für Veränderungen sorgen.
Ich sehe es angesichts der jetzigen Entwicklung aber
sehr kritisch, ob wir an einem Nullzuschuss zur Bundes-
anstalt für Arbeit festhalten können; denn der Nullzu-
schuss ist – darauf haben wir immer gesetzt – von einer
wirtschaftlichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte
abhängig. Ich wage zu bezweifeln, dass diese eintreten
wird. Wir wissen auch, dass wir demnächst mit neuen
Wachstumsprognosen für Deutschland rechnen müssen,
die keinen Anlass zur Freude geben werden.

Ich bleibe aber dabei: Auch in diesen schwierigen
konjunkturellen Zeiten müssen wir Strukturveränderun-
gen vornehmen. Die Bundesanstalt für Arbeit muss effi-
zienter werden. Ich erwarte, dass angesichts der schwie-
rigen Lage auch die Opposition bereit ist, in der
Öffentlichkeit zuzugeben, dass sie bestimmte Ein-
schnitte – wenn man mit Ihnen auf dem Flur spricht, ge-
stehen Sie ein, dass Sie diese richtig finden – befürwor-
tet.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Sie können zwar im Detail Alternativen vorschlagen.
Aber ich akzeptiere es nicht – ich glaube auch nicht, dass
Sie damit glaubwürdig sind –, dass Sie uns eine un-
soziale Politik vorhalten.


(Ulrich Heinrich [FDP]: Wo leben Sie denn?)


Ich fand das, was Ihr Kollege vorhin dazu gesagt hat,
überzogen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Ich verwahre mich dagegen!)


– Sie haben ja Gelegenheit, Ihre Äußerung dazu zu än-
dern.

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(C (D Wir machen uns auf den Weg, neue Instrumente für ie Arbeitsmarktpolitik zu entwickeln. Wir werden – das age ich abschließend – Ernst machen damit, Übergänge u erleichtern. In diesem Zusammenhang wurde vorhin uf meine Fraktionsvorsitzende hingewiesen. Wir wisen, dass Veränderungsprozesse schmerzhaft sind. Wir issen aber auch, dass man Veränderungsprozesse ge talten kann. (Manfred Grund [CDU/CSU]: Am besten beizeiten!)


essen nehmen wir uns an. Wir handeln konkreter, als
ch es von Ihnen gehört habe.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503927700


Das Wort hat der Kollege Johannes Singhammer von
er CDC/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Johannes Singhammer (CSU):
Rede ID: ID1503927800


Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-
en! Es gibt zwei Gemeinsamkeiten zwischen der rot-
rünen Bundesregierung und der Spitze der Bundes-
nstalt für Arbeit.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Beide taugen nichts!)


Auch das.

Erstens. Ankündigungen und feierliche Versprechun-
en entpuppen sich als Luftbuchungen.

Zweitens. Die Schulden wachsen sowohl der Bundes-
egierung als auch der Bundesanstalt über den Kopf. Die

enschen wissen nicht mehr, wem und wie lange sie
iesen Ankündigungen noch vertrauen können. Die
orge greift um sich.

Wir haben gehört – auch von Ihnen, Herr Staatssekre-
är Andres –, dass die Zahl der Arbeitslosen deutlich
ber allen Prognosen liegen wird. Im Schnitt dieses Jah-
es wird sie die Prognosen, die den Finanzplänen zu-
runde liegen, um mehrere Hunderttausend übersteigen.
enn das so weiterginge, würde das bedeuten, dass die
undesanstalt für Arbeit Ende des Jahres 8 Milliarden
uro Miese schreiben müsste. Wenn die Bundesanstalt
in Privatunternehmen wäre, was sie Gott sei Dank nicht
st, dann müsste sie den Gang zum Konkursrichter antre-
en. In dieser dramatischen Situation kommt es vor allen
ingen darauf an, wieder zu Seriosität und Ehrlichkeit

urückzukehren. Man darf den Mund nicht zu voll neh-
en. Spätestens jetzt muss man reinen Tisch machen

nd den Menschen sagen, wie schlimm die Situation ist.


(Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)


Dem Chef der Bundesanstalt für Arbeit empfehle ich,
it Prognosen vorsichtig zu sein, denn sonst kann er

eicht von der rot-grünen Wunderwaffe – so wurde er
och vor einem Jahr vom Bundeskanzler angekündigt –
chnell zum Rohrkrepierer werden. Herr Gerster hat vor






(A) )



(B) )


Johannes Singhammer
seinem Amtsantritt noch die Einschätzung vorgetragen,
die Mammutbehörde BA könne sich langfristig von der
Hälfte ihrer 90 000 Mitarbeiter trennen. Davon ist inzwi-
schen keine Rede mehr.

Dann wurde versprochen, den Tanker Bundesanstalt
sehr rasch umzubauen. Aber 25 Projektgruppen und fünf
externe Unternehmensberatungen ersetzen noch lange
keinen Kurswechsel.

Dann wurde angekündigt, dass sich 10 Prozent der
Mitarbeiter in den Arbeitsämtern, jedenfalls deutlich
mehr als bisher, mit der eigentlichen Kernaufgabe, der
Vermittlungstätigkeit, befassen sollen. Heute kümmern
sich kaum mehr als die ursprünglichen 8 500 Mitarbei-
ter, nämlich 12 500 Mitarbeiter um diese Kernaufgabe.

An dieser Stelle möchte ich aber auch unmissver-
ständlich sagen, dass sich unsere Kritik nicht gegen die
Mitarbeiter der Bundesanstalt für Arbeit richtet. Sie ha-
ben unseren Dank und unsere Anerkennung verdient,
weil sie sich in einem ständig wechselnden Vorschriften-
gespinst zurechtfinden müssen. Die Bundesanstalt für
Arbeit verbreitet mit einem Ausstoß an neuen Verord-
nungen in Rekordhöhe Verunsicherung. Die Mitarbeiter
müssen trotzdem Kurs halten und die enorm schwierige
Aufgabe der Vermittlung, Betreuung und Fortbildung
der Arbeitslosen leisten. Dafür herzlichen Dank von die-
ser Stelle!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Das war die Abteilung Glitsch!)


Die entscheidenden Ursachen für den Anstieg der Ar-
beitslosenzahlen und für die Finanzprobleme der Bun-
desanstalt für Arbeit liegen natürlich bei der Bundesre-
gierung und bei dem rapiden wirtschaftlichen Verfall.
Natürlich wirkt sich das auf die Finanzsituation der Bun-
desanstalt aus. Deshalb sage ich an dieser Stelle:
Deutschland braucht einen Sanierungsplan, wie Edmund
Stoiber ihn vorgestellt hat. Andernfalls verlieren Tag für
Tag 1 100 Menschen in Deutschland ihren Arbeitsplatz.
Alle 15 Minuten meldet in unserem Land ein Unterneh-
men Konkurs an. Wir wollen das ändern, weil das nicht
mehr länger zu ertragen ist!


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lautstärke ersetzt kein Denken!)


Die Schulden und die Finanzprobleme, die bei der
Bundesanstalt für Arbeit jetzt auftreten, sind auch des-
halb so problematisch, weil wir statt mehr Schulden eine
Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
brauchen. Niemand bestreitet ernsthaft, dass eine Ziel-
marge von 5 Prozent wünschenswert ist. Klar ist auch:
Die Finanzprobleme werden durch eine Senkung der
Beiträge nicht kleiner.

Ich empfehle der Bundesregierung und den Regie-
rungsfraktionen deshalb: Legen Sie möglichst rasch ein
Programm vor, aus dem hervorgeht, wie Sie die Kosten
der Arbeitslosenversicherung senken wollen! Darüber
wollen wir gerne diskutieren. Wir wollen nicht darüber
diskutieren, wie Sie die ständig anfallenden neuen

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(C (D chulden bewältigen können, sondern darüber, wie Sie ie Lohnnebenkosten senken wollen. Diese Senkung ist ie Grundlage für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. n diesem Bereich gibt es viel zu tun. Ich empfehle Ihnen an dieser Stelle – befolgen Sie zuindest in diesem Fall einmal unseren Ratschlag! –: Len en Sie Ihren Blick auf die so genannten Nichtleistungsmpfänger, die natürlich ebenfalls Leistungen empfangen! ie Nichtleistungsempfänger sind Teilleistungsempfäner, weil sie beispielsweise in der Rentenversicherung Anartschaften erhalten. Machen Sie Vorschläge, wie in die em Bereich gespart werden kann! Wir diskutieren mit hnen gerne darüber, aber nicht ständig über neue Schulen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Machen wir! – Gegenruf von der CDU/CSU: Sie trauen sich nichts! – Gegenruf von der SPD: Und Sie trauen sich nicht, den Leuten die Wahrheit über Ihre Vorstellungen zu sagen!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503927900


Das Wort hat jetzt der Kollege Volker Kröning von
er SPD-Fraktion.


(Zuruf von der SPD: Jetzt kommt Qualität!)



Volker Kröning (SPD):
Rede ID: ID1503928000


Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Das Thema dieser Aktuellen Stunde ist weder

ktuell noch originell.


(Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja!)


as sind die Fakten? Ich stelle diese Frage, weil die
akten die Voraussetzung für eine politische Bewertung
ind. Von dieser Haltung sollten wir uns auch durch Ih-
en wöchentlichen Extraauftritt in der Aktuellen Stunde
icht abbringen lassen.


(Ulrich Heinrich [FDP]: Für Sie ist gar nichts aktuell!)


Die Union hat vor drei Wochen, als wir den
undeshaushalt 2003 beraten und beschlossen haben,
einen Antrag gestellt, der dazu aufforderte, einen Bun-
eszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit einzustel-
n. Ich habe in der damaligen Debatte darauf hingewie-

en, dass keine Fraktion einen solchen Antrag gestellt
at, auch die der FDP nicht.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben doch die Verantwortung, nicht wir!)


Aha, so drücken Sie sich vor der Verantwortung. Das
üssen wir einmal zu Protokoll nehmen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Was hat sich seither geändert? Die Zahl der Arbeitslo-
en im März ist gegenüber der Zahl vom Februar, die wir






(A) )



(B) )


Volker Kröning
vor drei Wochen kannten, nicht gestiegen, sondern leicht
gesunken.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sie sind ja ein Traumtänzer! – Ulrich Heinrich [FDP]: Sie trauen sich nicht!)


Wer will sagen, dass wir keine weitere Entspannung auf
dem Arbeitsmarkt von Monat zu Monat erreichen wer-
den? Wer stellt sich hin und stellt solch eine Negativpro-
gnose? Das trauen Sie sich nicht, wenn Sie sich nicht
endgültig ins Abseits stellen wollen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihre Kollegin von den Grünen hat eben nicht gewagt, diese Prognose abzugeben!)


Zugegeben: Auch das Wirtschaftswachstum lässt zu
wünschen übrig. Doch es ist wie immer: Das Durchei-
nander der Prognosen bleibt. Es ist nicht mehr von
1 Prozent oder einer Schwankung zwischen 1,2 Prozent
und 0,6 Prozent die Rede, sondern von 0,5 Prozent oder
weniger.


(Ulrich Heinrich [FDP]: Wir sind die Letzten in Europa!)


Doch wer sagt, ob das noch in vier Wochen gilt, wenn
der Irakkrieg hoffentlich beendet ist und nicht nur die
nationale, sondern auch die europäische Politik an die
Folgenbeseitigung herangeht?

Die Vorlage des Haushaltsentwurfs 2004 und des
Finanzplans 2007 sind für die Bundesregierung und die
Koalition die nächste Station bei der Beurteilung des
Haushaltsvollzugs 2003. Vorher wird uns die Steuer-
schätzung vorliegen, und vorher ist von Berlin nach
Brüssel zu melden – auch das muss hier immer wieder
gesagt werden –, was bei der Bekämpfung der Struktur-
probleme in den Bereichen Arbeit und Wirtschaft und im
Bereich der sozialen Sicherungssysteme auf den Weg ge-
bracht worden ist.

Erst in der letzten Woche hat die zuständige General-
direktion gegenüber der deutschen Presse klargestellt:
Die EU-Kommission unterstützt den deutschen Kurs; es
ist für die EU-Kommission kein Thema – Sie wollen der
Bevölkerung in dieser Hinsicht Angst machen –, ob wir
2003 mit einem Defizit knapp unter oder knapp über
3 Prozent abschließen werden, vorausgesetzt bis dahin
stehen die entsprechenden Gesetzesbeschlüsse des Bun-
destages und hoffentlich auch des Bundesrates im Ge-
setzblatt. Dafür ausschlaggebend, ob wir Deutschland
aus dem Reformstau und aus dem Nachwahlkampf he-
rausführen, ist, ob die Koalitionsfraktionen und die
große Oppositionsfraktion die nötigen Entscheidungen
einvernehmlich treffen.

Was Herr Gerster sagt, ist immer interessant, vor al-
lem wenn man daran denkt,


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Dass es jeden Tag etwas anderes ist!)


dass nicht nur der ehemalige Bundestagsabgeordnete
und Landesminister, sondern auch der Spitzenmanager
der BA aus ihm spricht. Seine Aufgabe – das müssen wir
doch einmal festhalten – steht der Reform der Bahn und

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(C (D er Reform der Post in nichts nach. Wir müssen ihm daei jede mögliche Unterstützung geben. Herr Gerster hat den Haushalt seiner Anstalt aufgetellt. Es ist klar, dass die Prognosen, die damals zurunde gelegen haben, (Manfred Grund [CDU/CSU]: Falsch sind! – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Falsch sind! Das ist klar!)


ugenblicklich nicht mehr tragfähig erscheinen. Es
önnte sein, dass sie sich als überholt erweisen, wenn
ir am Ende des zweiten Quartals eine Zwischenbe-

rachtung anstellen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Aber wer kann das schon sagen?)


is dahin erlaubt der Haushalt – das möchte ich betonen,
amit in unserem Lande auch Vertrauen in die Reform
ächst –, wie im Vorjahr, zu steuern. Die Zahlungsfähig-
eit der Bundesanstalt für Arbeit ist nicht in Gefahr.


(Beifall bei der SPD)


Die Bundesanstalt ist sogar in der Lage, mit den
aushaltsinstrumentarien, über die wir verfügen und von
enen ich in der Debatte neulich gesprochen habe, sozial
nd regional Rücksicht zu nehmen und dafür zu sorgen,
ass die Arbeitsmarktreform nicht im Sturzflug, sondern

Gleitflug realisiert wird.

Der Vorstand der Bundesanstalt für Arbeit hat das
ertrauen der SPD-Fraktion. Ich spreche ausdrücklich
on Herrn Gerster und den anderen beiden Herren,
errn Alt und Herrn Weise,


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das wird nicht weiterhelfen!)


ie uns in vielen Gesprächen zur Verfügung stehen. Sie
achen auf uns einen überzeugenden Eindruck, auch

ann, wenn wir sie nicht nur an der Mattscheibe oder in
ktuellen Stunden hier zu beurteilen haben.

Wir sind der Gesetzgeber und der Budgetgeber, aber
ir sind nicht Teil der Selbstverwaltung. Ich empfehle

hnen, Herr Niebel, bis zur nächsten Debatte über die
undesanstalt das Verhältnis zwischen Demokratisie-

ung und Dezentralisierung einer solchen Organisation
u klären.

Zum Schluss zur haushaltspolitischen Verantwortung,
ie auch Sie mittragen, wenn Sie nicht nur das Einzelne,
ondern das Ganze im Auge haben. Sie haben heute
bend Gelegenheit, im Vermittlungsausschuss dazu bei-

utragen, und Sie werden mit Ihrer Mehrheit im Bundesrat
och bei anderen Gelegenheiten dazu beitragen können,
ass die zustimmungsbedürftigen Gesetze verabschiedet
erden und wir die Erwartungen in Brüssel an eine stabi-
täts- und wachstumsorientierte Politik auch erfüllen.

Die Aktuelle Stunde war nicht weiterführend. Weiter-
ührend wäre es, wenn die Union den Streit in ihren Rei-
en klären und entscheiden würde, ob Koch oder Merkel
der Stoiber oder Merz oder wer auch immer das Sagen
ei ihr hat.


(Zuruf von der SPD: Keiner!)







(A) )



(B) )


Volker Kröning
Ich hoffe, dass wir endlich zu der Gemeinsamkeit zurück-
finden, die wir vor drei Monaten bei der Einleitung der
Arbeitsmarktreform noch unter Beweis gestellt haben.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Dieser Beitrag war verzichtbar!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503928100


Das Wort hat der Kollege Dr. Michael Fuchs von der
CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Michael Fuchs (CDU):
Rede ID: ID1503928200


Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
Ich möchte als Allererstes aus einer Vorlage des Bundes-
finanzministerium vom 12. Dezember zitieren:

Der Sach- und Personalhaushalt der BA für das
Haushaltsjahr 2003 schafft den Ausgleich zwischen
der notwendigen Konsolidierung der Staatsfinanzen
und der Fortführung der aktiven Arbeitsförderung
auf hohem Niveau.

So haben Sie das damals gesehen, verehrter Herr
Andres. Nach dem, was Sie heute hier erzählt haben,
glaube ich, dass Sie nach den Gebrüdern Grimm wohl
der zweitbeste Märchenerzähler dieser Nation sind. Das
ist vielleicht ein Job, den Sie später einmal übernehmen
können.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Gott sei Dank haben Sie wenigstens einmal zugege-
ben, Herr Andres, dass es bei der Bundesanstalt bereits
jetzt ein Defizit von 2,8 Milliarden Euro gibt. Sie werden
das nicht wegreden können, indem Sie sagen: Das sind
saisonale Einflüsse, das ist ein Zufall. – Das ist die Situ-
ation der Bundesanstalt!

Ich will Ihnen eines sagen – das ist keine Hellseherei –:
Wir werden in diesem Jahr bei einem Zuschuss von
8 Milliarden Euro landen. Das ist ziemlich einfach erre-
chenbar. Sie haben im Jahreswirtschaftsbericht prognos-
tiziert, dass wir durchschnittlich 4,14 Millionen Arbeits-
lose haben werden. In den ersten drei Monaten waren
pro Monat über 500 000 Menschen mehr in Arbeitslo-
sigkeit, als Sie prognostiziert haben. Dann rechnen Sie
doch bitte! Wenn Sie Ihre eigenen Zahlen von eben zu-
grunde legen, dann werden Sie sehr schnell feststellen,
dass meine Prognose von 8 Milliarden Euro – eher noch
plus x – eintreffen wird und dass Sie damit an die Wand
fahren.

Sie werden den Haushalt der Bundesanstalt an die
Wand fahren, Sie werden den Haushalt des Bundesmi-
nisteriums für Wirtschaft und Arbeit – da sind Sie mit
verantwortlich – an die Wand fahren und Sie werden den
Bundeshaushalt an die Wand fahren; denn Ihre Pro-
gnose, mit der Neuverschuldung von 18,9 Milliarden
Euro auszukommen, ist – das kann man heute schon mit
absoluter Sicherheit sagen – nicht haltbar. Sie ist nicht
das Papier wert, auf dem sie steht.

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(C (D Meine Damen und Herren, Sie haben riesiges Glück ehabt: In der Haushaltswoche haben wir uns im Weentlichen mit dem Irakkrieg beschäftigt. So dramatisch r auch sein mag, dadurch wurde aber verhindert, dass ie Bürger in diesem Lande erfahren konnten, woran sie irklich sind und wie dramatisch die wirtschaftliche Si uation wirklich ist. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Geschwätz!)


Die Lüge um den Nullzuschuss reiht sich für mich in
ie Geschichten ein, mit denen uns der Bundeskanzler,
uletzt in Hannover, weismachen will, die Lage sei bes-
er als die Stimmung. Ich würde sagen, die Stimmung
asst sich langsam der katastrophalen Lage überhaupt
rst an: Steuerausfälle und mehr Finanzbedarf bei der
rbeitslosen-, der Renten- und der Pflegeversicherung;
on der Krankenversicherung will ich überhaupt nicht
eden. Angesichts der Lage der Rentenkasse wird ja
chon wieder über Beitragserhöhungen spekuliert. So hat
as BfA-Vorstandsmitglied Christian Zahn gesagt, es
ebe deutliche Liquiditätsengpässe.


(Zurufe von der SPD)


ie Zuschüsse für die Rentenversicherung – auch das
uss den Bürgern immer wieder gesagt werden – belau-

en sich in diesem Jahr auf 77,3 Milliarden Euro; das
ind 31,2 Prozent der Gesamtausgaben des Bundes.


(Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Was lernen wir daraus?)


Daraus resultiert, dass der gesamte Bundeshaushalt
useinander fliegt. Das fängt beim Bedarf der Bundes-
nstalt für Arbeit an, wo ich ein Defizit in Höhe von
Milliarden Euro prognostiziere. Auch eine Erhöhung

er Steuereinnahmen werden Sie nicht schaffen, denn
as Steuervergünstigungsabbaugesetz ist gescheitert,
ber Sie haben bereits 2,5 Milliarden Euro an Einnah-
en aus dem Steuervergünstigungsabbaugesetz einge-

lant. Da tut sich schon die nächste Lücke auf.


(Zuruf des Abg. Volker Kröning [SPD])


chließlich prognostizieren Sie, Herr Staatssekretär, uns
mmer noch – das haben Sie eben getan und ich halte

ich, nebenbei gesagt, Herr Kröning, an die Vorgaben
es Staatssekretärs –,


(Zuruf von der SPD: Bravo!)


ass wir 1 Prozent Wirtschaftswachstum noch erreichen
erden. Wie, das haben Sie uns nicht gesagt. Es ist näm-

ich gar nicht möglich. Gestern kam vonseiten der EU
ie Prognose, dass wir 0,4 Prozent Wachstum erreichen
erden; selbst das ist noch zu hoch gegriffen. Ich gehe
avon aus, dass Sie auch das nicht mehr erreichen kön-
en. Das macht weitere Einnahmeausfälle in Höhe von
Milliarden Euro aus. Acht plus zwei macht also zehn,

ehn plus fünf sind dann 15. Das können auch die PISA-
eschädigten, und zwar im Kopf, errechnen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Machen Sie es doch einmal vor!)







(A) )



(B) )


Dr. Michael Fuchs
Wir rasen hier Schimären hinterher. Wenn das so weiter-
geht, dann wird es in diesem Jahr die höchste Nettoneu-
verschuldung, die wir überhaupt seit der Wiedervereini-
gung gehabt haben, geben. Dass es so kommen wird,
werden wir den Bürgern sehr deutlich sagen.

Gehen Sie hin und setzen Sie endlich auf vernünftige
Instrumente bei der Bundesanstalt für Arbeit. Da gibt es
nach wie vor Möglichkeiten und auch genug Einsparpo-
tenzial.


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf einmal doch?)


Setzen Sie Herrn Gerster unter Druck. Er wird dann auch
die richtigen Dinge machen, aber versuchen Sie nicht,
die ganze Zeit an diesen Fragen vorbeizureden.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Last but not least: Zwar werden wir von Ihnen das Ar-
gument, der Irakkrieg sei schuld, in jeder Rede hören,
aber das ist das Gleiche, als wenn Sie sagen würden, im
April hatten wir die größte Kältewelle dieses Jahres,
oder, in diesem Jahr hatten wir leider kein Schaltjahr und
der Februar hatte nur 28 Tage. Auf diesem Niveau bewe-
gen sich Ihre Begründungen. So werden Sie aus dieser
Misere nicht herauskommen. Tun Sie endlich etwas! Wir
warten auf Ihre Vorschläge und nicht nur auf Ankündi-
gungen; die sind wir von Herrn Clement mittlerweile ge-
wöhnt.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503928300


Das Wort hat der Kollege Klaus Brandner von der
SPD-Fraktion.


Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1503928400


Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Bei einem aufmerksamen Zuhörer
wird ganz schnell der Eindruck entstanden sein, dass die
Opposition erstens nicht Bescheid weiß und zweitens
nicht sagt, was sie will.


(Zustimmung bei der SPD – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Wir wollen Sie ablösen!)


Gerade bei Ihnen, Herr Singhammer und Herr Kues,
ist mir das ganz besonders deutlich aufgefallen. Herr
Kues sagt, dass die Bildungsträger in diesem Land gute
Arbeit geleistet haben, und beklagt, dass sie jetzt nicht
mehr so arbeiten können, weil diese Bundesregierung ih-
nen über die Bundesanstalt für Arbeit nicht genügend
Mittel zur Verfügung stellt. Sie haben sich da ganz ange-
widert gezeigt, aber dabei interessanterweise übersehen,
dass der Ministerpräsident des Landes Bayern gerade bei
der Bundesanstalt für Arbeit eine Halbierung der Mittel
für die Weiterbildung verlangt. Genau das ist Bestandteil
des Sanierungsplans, den er vorgelegt hat.

Diesen Widerspruch müssen Sie uns einmal erklären:


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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(C (D uf der einen Seite sagen Sie, hier müsse mehr getan erden, und beklagen, dass die Bildungsträger immer eniger Möglichkeiten haben, auf der anderen Seite forern Sie, die Mittel zu halbieren. (Volker Kröning [SPD]: Die Union weiß nicht, was sie will!)


So ist es.

Der zweite Punkt. Ich glaube, uns allen ist in diesem
usammenhang ein Widerspruch aufgefallen. Sie haben

n den Haushaltsberatungen ständig Beitragssatzsenkun-
en, also eine Kürzung der Mittel für die Bundesanstalt
ür Arbeit gefordert und haben in diesem Zusammen-
ang eine große Zahl von Aufgaben der BA aufgelistet,
ie, wie Sie sagen, keine Versicherungsleistungen sind.
ch erinnere daran, dass gerade Ihr Kollege Laumann
nd andere gesagt haben, der nachgeholte Hauptschulab-
chluss und andere Maßnahmen der Berufsvorbereitung
eien nicht Aufgabe der BA. Andererseits beklagen Sie
ier, dass nicht genügend Mittel zur Verfügung gestellt
erden. Diesen Widerspruch müssen Sie erklären.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Das ist nicht Aufgabe der Beitragszahler, haben wir gesagt!)


Dann finanzieren Sie das bitte auf andere Art und
eise! Sie beklagen hier einen Zustand. Wir reden über

inen Bundeszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Den Sie nicht eingestellt haben!)


Das war auch zum damaligen Zeitpunkt nicht notwen-
ig. Wir haben den Bundeszuschuss deshalb nicht vorge-
ehen, weil Sie ihn erstens nicht gefordert haben


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


natürlich! –, weil wir zweitens davon ausgehen, dass
ich die Arbeitslosenzahlen auch durch interessantere
nd optimierte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sen-
en lassen,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


und weil wir drittens darauf bauen, dass unsere Instru-
ente in diesem Herbst greifen werden.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


Wir wissen sehr wohl, dass wir zurzeit – darüber soll-
en wir uns gar nicht streiten – eine zu hohe Arbeitslosig-
eit haben. Aber es ist schändlich, wenn Sie hier bloß
ämisch über die Höhe der Arbeitslosenzahlen reden
nd die ungünstige Arbeitsmarktlage beklagen, anstatt
itzuhelfen, die notwendigen Maßnahmen in Gang zu

etzen, um die Situation zu verbessern.

Meine Damen und Herren von der Opposition, helfen
ie lieber mit, die Arbeitslosigkeit zu senken, statt hier
illige Polemik zu betreiben. Es ist doch wohl richtig,
ass die Bundesanstalt für Arbeit 21,5 Milliarden Euro
ür aktive Arbeitsmarktpolitik im Haushalt zur Ver-
ügung hat und dass in den ersten drei Monaten dieses






(A) )



(B) )


Klaus Brandner
Jahres über 800 000 Arbeitslose und Arbeitssuchende an
Fördermaßnahmen teilgenommen haben; das ist mehr
als im ersten Quartal 2002. Die Steigerung war im Übri-
gen nur möglich, weil die Bundesanstalt für Arbeit – da-
für gebührt ihr Dank und Lob – im Einzelfall Maßnah-
men verkürzt und neue Instrumente eingesetzt hat, damit
die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zielgerech-
ter und optimierter erfolgen kann.

Herr Kues hat hier deutlich gesagt, dass die Länder
und Kommunen bisher viel Gutes auf den Weg gebracht
haben, um zum Beispiel Sozialhilfeempfänger in den Ar-
beitsmarkt zu integrieren. Das ist völlig richtig; das fin-
den wir auch gut so. Aber wir finden nicht gut, dass ins-
besondere CDU-regierte Bundesländer und CDU-
geführte Gemeinden die Mittel, die sie dafür in der Ver-
gangenheit eingesetzt haben, nun einfach eingestrichen
haben


(Lachen des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU])


und den Scherbenhaufen, von dem Sie jetzt sprechen,
durch ihre Politik verursacht haben.


(Beifall bei der SPD – Manfred Grund [CDU/ CSU]: Alle sind schuld, nur die Bundesregierung und die Koalition nicht!)


Es ist unverantwortlich, der Bundesregierung die Schuld
für diesen Scherbenhaufen in die Schuhe zu schieben.

Die Bundesregierung hat im Übrigen mit Ihrer Unter-
stützung – das ist mehrfach gesagt worden – das Hartz-
Konzept auf den Weg gebracht. Ich hielte es für richtig,
dass Sie jetzt mithelfen, die veränderten Maßnahmen
praktisch umzusetzen. Es ist jedenfalls verantwortungs-
los, sie einfach zu blockieren.

In dem Zusammenhang hat der Kollege Singhammer
von dem Sanierungsplan für Deutschland gesprochen.
Hier muss ganz deutlich gesagt werden: Deutschland
braucht keinen Sanierungsplan, sondern wir brauchen
eine Opposition, die nicht populistisch ist, sondern ver-
antwortlich mitgestaltet.


(Beifall bei der SPD – Lachen bei der CDU/ CSU – Christian Freiherr von Stetten [CDU/ CSU]: Wenn wir schon keine Regierung haben, brauchen wir wenigstens eine Opposition!)


Die Maßnahmen in Ihrem Sanierungsplan führen zu
einem Bruch der Tarifautonomie. Sie sagen, der Kündi-
gungsschutz sei erst in Betrieben mit mehr als
20 Beschäftigten erforderlich. Sie wollen die Sozialhilfe
auf 75 Prozent kürzen. Sie wollen höhere Abschläge für
Rentner auch bei einem späteren Renteneintritt. Sie wol-
len die Zahl der Weiterbildungsmaßnahmen der Bundes-
anstalt für Arbeit halbieren. So könnte man einen ganzen
Horrorkatalog aufstellen, mit dem Sie dieses Land nicht
sanieren, weil Sie sich damit nicht auf die Herausforde-
rungen dieses Jahrhunderts einstellen, sondern schlicht
Sozialkürzungen und Aktivitäten gegen die Gewerk-
schaften in diesem Lande einleiten wollen. Da macht die
Sozialdemokratie nicht mit.

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(C (D (Beifall bei der SPD – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das scheint das Hauptproblem zu sein!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503928500


Herr Kollege Brandner, Ihre Redezeit ist weit über-
chritten.


(Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Es reicht!)



Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1503928600


Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum
chluss kommen. – Es ist wichtig, dass wir den jungen
enschen in diesem Lande eine Perspektive geben. Da-

ür treten wir ein. Helfen Sie bitte mit, dass die Ausbil-
ungsbereitschaft, insbesondere die der Unternehmen,
unimmt! Damit ist schon viel getan, um den Kampf ge-
en die Jugendarbeitslosigkeit erfolgreich zu bestehen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Schuld ist die Opposition und der Krieg! Völlig klar!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503928700


Das Wort hat der Kollege Robert Hochbaum von der
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Robert Hochbaum (CDU):
Rede ID: ID1503928800


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr
randner, herzlichen Dank, dass Sie das, was wir for-
ern, umsetzen wollen. Wir werden uns auch weiterhin
emühen.

Ich halte zwei Dokumente in den Händen. Beide be-
reffen dasselbe Thema, Herr Brandner. In beiden wer-
en nämlich die Haushaltsansätze der Bundesanstalt für
rbeit für die Jahre 2002 und 2003 verglichen. Das Pa-
ier in meiner linken Hand ist ein Informationsvermerk
er zuständigen Ministerien vom Dezember des letzten
ahres. In der rechten Hand halte ich die Antwort der
undesregierung vom März auf meine schriftliche An-

rage zu demselben Thema.

Warum das Ganze? Mir geht es ganz einfach um die
rage, welche Summe im Haushaltsansatz 2003 im Ver-
leich zum Jahr 2002 beim so genannten Eingliede-
ungstitel gestrichen wurde. Wie Sie wissen, ist das der-
enige Titel, aus dem ABM, SAM, Fortbildung und
mschulungen, um die es heute schon ging, sowie die
ingliederungsleistungen für Unternehmen gezahlt wer-
en.

Doch nun staunt der Betrachter. Im Papier der Minis-
erien wird die Summe von 700 Millionen Euro genannt.
er Antwort der Bundesregierung kann man jedoch die
umme von 1,6 Milliarden Euro entnehmen. Angesichts
es Unterschiedes von 700 Millionen Euro zu
,6 Milliarden Euro frage ich mich: Wo liegt da die
ahrheit? Ist das die Klarheit der Bundesregierung,
enn es um die Situation der Bundesanstalt für Arbeit





)


(B) )


Robert Hochbaum
geht? – Nein. Ich bezeichne das als Täuschung und Ver-
nebelungstaktik.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Auf jeden Fall ist das nicht die Art und Weise, wie man
mit dem Parlament, und erst recht nicht die, wie man mit
den Bürgern dieses Landes umgehen kann.


(Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Sehr richtig! So ist es! – Widerspruch der Abg. Karin Roth [Esslingen] [SPD])


Denn gerade die Letztgenannten haben einen besonderen
Anspruch darauf, die Wahrheit zu erfahren und nicht mit
Nebelkerzen beworfen zu werfen, Frau Roth.

Man muss sich natürlich auch fragen – Sie finden es
anscheinend lustig; die Menschen draußen im Lande fin-
den es eher weniger lustig –, woher diese massive Strei-
chung der Mittel kommt. Die Antwort ist, dass es sich
um den berühmten vorauseilenden Gehorsam des Vor-
standsvorsitzenden der Bundesanstalt für Arbeit, Florian
Gerster, handelt.


(Klaus Brandner [SPD]: Für vorauseilenden Gehorsam ist er wohl nicht bekannt!)


Im Übrigen ist er ein Parteifreund des Bundeskanzlers,
der schon sehr früh erklärt hat, er komme in diesem Jahr
auf jeden Fall ohne einen Bundeszuschuss aus, obwohl
fast alle Experten in diesem Land von Anfang an der
Meinung waren, es handele sich hier um ein nicht durch-
haltbares Wunschdenken.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Richtig!)


Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, Frau Roth.

Hätten Sie von Rot-Grün damals in diesem Zusam-
menhang einmal ausnahmsweise auf die Opposition im
Hause gehört, wäre es Ihnen erspart geblieben – wie wir
es in den letzten Tagen an der einen oder anderen Stelle
gehört haben –, kleinlaut zugeben zu müssen, dass es
wohl doch nicht ohne Bundeszuschuss geht.

Doch an diese mehr oder weniger kleinlauten Rück-
zieher von Ihrer Seite sind wir, wenn es um den Haushalt
oder die Wirtschaftsprognosen geht – auch darüber ha-
ben wir heute schon einiges gehört –, inzwischen schon
gewöhnt. Ich muss sagen: leider gewöhnt, weil es nicht
nur um Zahlen, sondern um unser Land und um die darin
lebenden Menschen geht, die leider mit Ihren Zahlen le-
ben müssen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Von diesem rücksichtslosen Streichkonzert, über das
wir in den Zeitungen lesen können, sind wie so oft bei
den Maßnahmen der rot-grünen Regierung die Men-
schen im Osten ganz besonders betroffen, vor allem die
älteren Langzeitarbeitslosen. Für sie kommt nach den
Einschnitten des so genannten Hartz-I-Gesetzes nun der
nächste Schlag. Man muss sie inzwischen leider als die
Verlierer der Wende bezeichnen; denn seit fast zwölf
Jahren hatten viele von ihnen trotz ständiger Bemühun-
gen keine Chance, dauerhaft in den ersten Arbeitsmarkt
integriert zu werden. Für sie waren ABM oft das einzige

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(C (D ittel, wieder einer geregelten Beschäftigung nachzugeen. (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Die CDU will die ABM abschaffen!)


Frau Roth, eines können Sie mir glauben: Die über-
roße Mehrheit dieser Menschen wollte und will arbei-
en. Es waren und sind eben nur keine Stellen im Osten
a.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Jetzt kommt die Besonderheit dieser Situation. Wäh-
end man in Berlin über den Abbau redet, tingeln man-
he – ich sage extra: manche – Abgeordnete der SPD
urch ihre Wahlkreise und erzählen dort mit treuem Au-
enaufschlag den Bürgern: Wir wollen doch gar nicht
paren; wir wollen die ABM beibehalten. Das sind die
ösen Arbeitsämter. – Es sind aber nicht die „bösen Ar-
eitsämter“ vor Ort. Nein, die Verantwortung trägt die
egierung. Die Regierung in Berlin ist für das Desaster

n diesem Land und bei der Bundesanstalt für Arbeit ver-
ntwortlich.

Danke schön, meine Damen und Herren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503928900


Das Wort hat die Kollegin Antje Hermenau vom
ündnis 90/Die Grünen.


Antje Hermenau (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1503929000


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn es
ktuell ein Defizit bei der Bundesanstalt für Arbeit gibt,
ibt es dafür eine Regelung: § 364 SGB III. Alle, die das
issen wollen, wissen das. Der Bund wird entweder ein

insloses Darlehen gewähren, das im Jahresverlauf zu-
ückgezahlt wird oder als Zuschuss endet, oder man
acht eine überplanmäßige Ausgabe. Regelungen sind

orhanden. Es wird keine Liquiditätsengpässe bei der
undesanstalt für Arbeit geben, nicht einen einzigen.


(Klaus Brandner [SPD]: Das ist eine klare Aussage!)


Meine Damen und Herren von der Opposition, am
. April, vor wenigen Tagen, ist eine Reihe von Maßnah-
en aus dem Hartz-Konzept in Wirkung getreten. Wir

aben sozusagen eine Anschubsituation. Das treibt das
ktuelle Defizit ein bisschen hoch. Es besteht aber über-
aupt kein Grund, Panik zu machen. Das ist ganz nor-
al, wenn man Veränderungen in Bewegung setzt.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


Damit Sie sich erinnern – das geht Ihnen immer ver-
oren –: Beim BA-Zuschuss hat man sich 1993, als nach-
eislich nicht Rot-Grün an der Macht war, um 3,3 Milli-

rden Euro vertan; das kann passieren. Im Jahre 1996 hat
ich die schwarz-gelbe Bundesregierung um 4,9 Milliar-
en Euro vertan; auch das kann passieren.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie wollten doch alles besser machen!)


(A)







(A) )



(B) )


Antje Hermenau
Wir selber – ich will uns gar nicht ausnehmen – haben
uns letztes Jahr um reichliche 5 Milliarden Euro vertan;
das ist völlig richtig. Das hat damit zu tun, dass man
nicht bis ins Letzte ausplanen kann, was passiert. Aber in
einer besonderen Situation wie in diesem Jahr, wo viele
Umstellungen stattfinden,


(Zuruf von der CDU/CSU: Der späte Sommerbeginn!)


schon nach drei Monaten das Jahresergebnis auszurech-
nen, ist eine ziemlich gewagte Spekulation. Das möchte
ich deutlich sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Herr Niebel, der erst seit 1998 im Bundestag ist und
deswegen wahrscheinlich nicht für die Dinge haftbar ge-
macht werden will, die Schwarz-Gelb vor seiner Zeit an-
gerichtet hat, hat aber vergessen zu erwähnen, dass die
Probleme, vor denen wir stehen,


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: In Bangladesch ist Regenzeit!)


in der Zeit seit 1990 entstanden sind. Ich habe schon ein-
mal deutlich gemacht: Der Beitrag zur Arbeitslosenver-
sicherung ist im Jahre 1991 wegen der Fehlfinanzierung
der deutschen Einheit von 4,3 Prozent auf 6,8 Prozent
hochgeschnellt. Er hat damit natürlich die Lohnneben-
kosten in Deutschland dramatisch erhöht. – An dieser
Fehlfinanzierung der deutschen Einheit knabbern wir
heute noch. – Auf diese Art und Weise sind starke An-
reize zu Nicht- und Schwarzarbeit geschaffen worden.
Die Lohn- und Einkommensempfänger sind zu Lasten-
trägern der Nation verkommen.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Wer ist eigentlich daran schuld?)


Wenn man daran etwas ändern will, müssen sich alle
den Stand der Umverteilung in Deutschland vor Augen
führen. Vergleichen wir, wie viel die reichsten 10 Pro-
zent im Verhältnis zu den ärmsten 10 Prozent in den
Ländern Europas und den USA verdienen! Deutschland
steht mit einer Quote von 7,1 ausgesprochen gut da. Hier
gibt es eine starke Umverteilung von den starken auf die
schwachen Einkommen. Großbritannien hat eine Quote
von 10,4, Irland von 11, die USA haben eine Quote von
16,6.

Das heißt aber auch – genau diese Konsequenz zieht
die Koalition im Moment –, dass eine gewisse Kante bei
der Umverteilung erreicht ist. Jetzt geht es darum, erst
einmal weiteres Wachstum zu generieren, um vielleicht
irgendwann einmal wieder mehr umverteilen zu können.
Im Moment hat Deutschland die Kante erreicht; das ha-
ben die Koalitionsfraktionen erkannt.

Die Maßnahmen, die wir ergreifen, sind nicht gerade
vergnügungssteuerpflichtig. Das wissen auch Sie.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Deswegen auch der Sonderparteitag!)


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(C (D ie ruhen sich in Häme aus und versuchen, Ihre Vorchläge zu verstecken. Herr Seehofer droht mit Rücktritt, eil Herr Stoiber drei vernünftige Vorschläge zu diesem hema macht. Aber im Prinzip ist eigentlich allen in eutschland klar, dass die Umverteilung im Moment hre Grenzen erreicht hat. Nun schicken Sie von der CDU/CSU Herrn Fuchs als eheimwaffe in die Debatte. Wir hören uns das alles an. (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Er hat nur Richtiges gesagt!)


enn man einen Blick in das Handbuch des Bundesta-
es wirft, stellt sich heraus, dass Herr Fuchs ein langge-
ienter Funktionär der Arbeitgeberverbände ist.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Er ist Unternehmer!)


Wer sich aber die Tarifpolitik der letzten Jahre an-
ieht, stellt fest, dass beide Seiten, Gewerkschaften und
rbeitgeberverbände, ihre Schuld an der Entwicklung
er Lohnpolitik haben. Natürlich müssten auch beide zu
hrer Verantwortung stehen. Die Arbeitgeberverbände
ber ducken sich weg und sagen: Die bösen Gewerk-
chaften haben uns diesen Abschluss aufgezwungen. Sie
erstecken sich hinter diesen Aussagen, aber im Kern
aben sie zur Verschärfung des Problems in Deutschland
eigetragen. Die Tarifautonomie hat zwei Partner und
eide sind an den Abschlüssen beteiligt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Manfred Grund [CDU/CSU]: Die wollen doch ständig einen großen Schluck aus der Pulle! Der Schluck kann gar nicht groß genug sein!)


Ich begegne immer häufiger jüngeren Leuten in
eutschland, die eine ganz klare Ansage machen. Ich

inde, sie tun das völlig zu Recht. Die klare Ansage lau-
et: Damit die Älteren es wissen, wir können nur eines
on beidem bezahlen, entweder ihre Rente oder aber die
insen ihrer Schulden. Entscheiden Sie sich!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503929100


Das Wort hat der Kollege Manfred Grund von der
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1503929200


Herr Präsident! Meine Damen und Herren, insbeson-
ere von Rot-Grün! Ihre Arbeitsmarktpolitik ist gera-
ezu ein Lehrstück für sozialpolitische Drecksarbeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


s hilft wenig, die Verantwortung auf die Vorgängerre-
ierung oder Herrn Gerster in Nürnberg abzuschieben.
lle famosen Gesetze, mit denen die am Arbeitsmarkt
estehenden Probleme gelöst werden sollten – Job-
QTIV-Gesetz, die Konzepte des Herrn Hartz bis hin

um Verzicht auf den Bundeszuschuss für die Bundes-






(A) )



(B) )


Manfred Grund
anstalt für Arbeit –, haben Sie, die Sie hier sitzen, be-
schlossen; Sie tragen die Verantwortung dafür.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Jetzt distanzieren Sie sich von ihren eigenen Beschlüssen!)


– Herr Kollege Brandner, manche sind noch im Däm-
merzustand, das haben wir doch heute bei den Rednern
gemerkt. Langsam dämmert einigen von Ihnen, was Sie
angerichtet haben. Wenn Sie nicht hier sitzen, sondern in
Ihrem Wahlkreis


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Die verstecken sich doch in ihrem Wahlkreis!)


an den Hammelbeinen erwischt werden,


(Dirk Niebel [FDP]: Die fahren nicht mehr nach Hause!)


beginnen Sie langsam ein wenig von dem zuzugeben,
was Sie hier veranlasst haben.

Ein Beispiel gefällig? Ihr Kollege Christoph Matschie,
SPD-Vorsitzender im Lande Thüringen und Staatssekre-
tär im Bundestag, sagt in einer Thüringer Zeitung:

Wir können nicht nur den Menschen Einschnitte zu-
muten, wir müssen Perspektiven anbieten, vor al-
lem am Arbeitsmarkt.

Ich will Ihnen sagen, welche Perspektivlosigkeit Sie
am Arbeitsmarkt angerichtet haben und was die Leute
vorfinden:


(Klaus Brandner [SPD]: Kommen Sie nicht durcheinander!)


– Ich komme nicht durcheinander, keine Sorgen. –
Schauen wir uns den Eingliederungstitel an, zu dem
mein Kollege Hochbaum gesprochen hat. Im Eingliede-
rungstitel der Bundesanstalt für Arbeit für Thüringen
stehen in diesem Jahr 144 Millionen Euro weniger zur
Verfügung als im Jahre 2002.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie etwas zu den Perspektiven am Arbeitsmarkt!)


Für SAM und ABM stehen insgesamt nur noch
235 Millionen Euro zur Verfügung, 1999 waren es noch
800 Millionen Euro. Daher kommt die Differenz, die
Sie, Kollege Hochbaum, beklagt haben. Das heißt, Sie
kürzen bei steigender Arbeitslosigkeit


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht jammern, Vorschläge machen!)


die Zuschüsse für die Bundesanstalt für Arbeit. Das ist
sozialpolitische Drecksarbeit!


(Beifall bei der CDU/CSU)


Sie krönen das Ganze im Jahr 2003 mit dem Versuch,
gänzlich ohne Bundeszuschuss für die Bundesanstalt
auszukommen.


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorschläge! – Klaus Brandner [SPD]: Sie sind ja ein Lügenbaron!)


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(C (D m Jahr 2002 wurden noch 5,6 Milliarden Euro geraucht. Wie kann man bei steigender Arbeitslosigkeit it weniger Geld auskommen? – Man kann es, Herr ollege Brandner, indem man die Arbeitslosen und nicht ie Arbeitslosigkeit bekämpft. Ich will Ihnen erklären, wie das funktioniert. Es gibt ine Dienstanweisung eines Arbeitsamtsleiters an seine ermittler, darin heißt es: Zur Erreichung des angestrebten Zieles, den ausgeglichenen Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit zu realisieren, stehen vor allem zwei Zielvorgaben im Vordergrund: Senkung des Bestandes an Arbeitslosen, Einsparungen bei der Zahlung von Arbeitslosengeld. (Dirk Niebel [FDP]: Deswegen vermitteln wir nur noch Arbeitslosengeldempfänger!)


Diejenigen, die Arbeitslosengeld beziehen, sind Ihnen
öglicherweise lieb und teuer, aber am liebsten haben
ie die teuren Arbeitslosengeldbezieher entweder außer-
alb des Leistungsbezuges oder Sie versuchen, den Leis-
ungsbezug zu kürzen.


(Karin Roth [Esslingen] [SPD)] Das will Herr

Stoiber, nicht wir! – Klaus Brandner [SPD]:
Das will doch die CDU! Das ist eine verlogene
Kampagne im wahrsten Sinne des Wortes!)

Ein weiteres Beispiel: Die Träger von Arbeitsbeschaf-
ungsmaßnahmen – im Wesentlichen sind das die Kom-
unen in den neuen Bundesländern – wurden vorsorg-

ich von den Arbeitsämtern informiert, dass sich die
ituation in 2004 noch verschärfen wird und sie statt bis-
er 10 Prozent dann einen Eigenanteil von 25 Prozent an
en Maßnahmen aufzubringen haben.


(Klaus Brandner [SPD]: So eine Verlogenheit!)


as bedeutet bei den Not leidenden Kommunen, Herr
ollege Brandner, die das Geld nicht beiseite geschafft
aben, sondern kein Geld mehr haben, dass weniger Ar-
eitsbeschaffungsmaßnahmen möglich sein werden und
ich die Zahl der Sozialhilfeempfänger vergrößern wird.


(Klaus Brandner [SPD]: Das liegt an Ihren politischen Forderungen!)


Ein anderes Beispiel betrifft die Aus- und Weiterbil-
ung sowie die Qualifizierung. Der Geschäftsführer ei-
er Bildungseinrichtung schreibt an alle Bundestagsab-
eordneten:

Sollten die örtlichen Arbeitsämter nicht bald ver-
bindlich erklären, dass sie auch in diesem Jahr an
der Förderung lernbehinderter und anderer benach-
teiligter Jugendlicher festhalten, könnten die Ju-
gendlichen nicht mehr wie bisher qualifiziert wer-
den und würden somit ab Herbst auf der Straße
stehen.


(Klaus Brandner [SPD]: Zurück zur DDR!)


Das sind einige Beispiele, die in einem Leserbrief ei-
er Frau aus Erfurt gipfeln – er ist Ihnen möglicherweise
ekannt –, die schreibt:






(A) )



(B) )


Manfred Grund
Ich habe in der DDR als kritische Bürgerin Repres-
salien hinnehmen müssen. Aber zu keinem Zeit-
punkt war meine physische Existenz bedroht!

Das müssen Sie als Sozialdemokraten sich ins Stamm-
buch schreiben lassen.


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Lassen Sie die Finger von unserem Stammbuch!)


Sie bedrohen mit Ihrer Arbeit – auch die Grünen – die
physische Existenz von Menschen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Falls Ihnen das noch nicht genügt: Es kann nicht al-
lein an fehlenden Geldern liegen; denn nicht nur hat der
Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Herr
Gerster, mit Amtsantritt sein Gehalt verdoppelt, sondern
es wurde in der letzten Sitzung des Verwaltungsrates der
Bundesanstalt für Arbeit auch ein Titel in Höhe von
50 Millionen Euro für Beratungsbedarf bewilligt. Es
geht dabei um Beratungsinstitute wie McKinsey und
Accenture.


(Dirk Niebel [FDP]: Die waren alle in der Hartz-Kommission! Roland Berger war auch dabei!)


Das ist weggeworfenes Geld; denn ausweislich dieser
Aktuellen Stunde sind Sie, meine Damen und Herren,
beratungsresistent.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503929300


Das Wort hat jetzt die Kollegin Karin Roth von der
SPD-Fraktion.


Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1503929400


Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Meine Herren und Damen von der Opposition,
die Arbeitsmarktsituation ist in der Tat ernst.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Ernster!)


Die Sache gebietet es, dass wir uns mit diesem Thema
ernsthafter


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wann denn?)


und weniger im Stil der Panikmache auseinander setzen,
wie Sie das hier tun.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Die Menschen in unserem Lande haben etwas anderes
verdient.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Eine andere Regierung!)


Sie haben es verdient, dass wir, dass das Parlament mit
den Sorgen und Nöten der Menschen anders umgeht und
wir hier nicht ein Palaver veranstalten und Sie so tun, als
ob Sie immer ganz reformwillig gewesen wären. Dazu

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(C (D ann ich nur sagen: Wir haben die Reformen eingeleitet, ohl hat sie ausgesessen. So sieht es aus. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Das ist ein schwerer Wahrnehmungsverlust!)


Lassen Sie mich etwas zu dem Thema der Aktuellen
tunde sagen. Sie haben angezweifelt, dass die von uns
eschlossenen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ver-
ünftig und richtig sind. Bei jedem Reformprojekt zählt
as Datum des In-Kraft-Tretens. Wir haben die arbeits-
arktpolitischen Maßnahmen am 1. Januar 2003 in
raft treten lassen. Es kann folglich nicht sein, dass im
ärz bereits alle angekündigten Maßnahmen umgesetzt
orden sind – das würde bedeuten, dass wir wahnsinnig

chnell gewesen wären –; das geht gar nicht.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Wann ist das Job-AQTIV-Gesetz in Kraft getreten?)


nsofern halte ich die Debatte für unredlich und von der
ache her für nicht in Ordnung.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Es wird von Tag zu Tag schlimmer! – Klaus-Peter Willsch [CDU/ CSU]: Sie sind bald fünf Jahre dran! – Gegenruf der Abg. Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nur kein Neid!)


Wir haben im Rahmen der Umsetzung des Hartz-
onzepts zwei wichtige Dinge geschafft. Zum einen gibt

s seit dem 1. Januar 2003 die Personal-Service-Agentu-
en. Wir alle wissen, dass diese Maßnahme zunächst ein-
al in Form einer Ausschreibung eingeleitet wird und

ass in der Zwischenzeit 840 Personal-Service-Agentu-
en unter Vertrag genommen worden sind. Diese begin-
en am 1. Mai 2003 mit ihrer Arbeit. Dann beginnt die
erstärkte Vermittlungsarbeit und nicht schon vorher.


(Dirk Niebel [FDP]: Was sagt denn das IAB dazu? Es sagt, es wird bestenfalls ein Nullsummenspiel! Und das ist Ihr Institut!)


ann sind auch die Möglichkeiten gegeben, die Vermitt-
ungen zu beschleunigen.

Zum anderen haben wir mit Ihrer Hilfe die Einfüh-
ung der Minijobs ab dem 1. April 2003 beschlossen.


(Dirk Niebel [FDP]: Wir als FDP haben der Verteuerung der Arbeit nicht zugestimmt!)


as heißt nicht, dass es schon heute Tausende von Mini-
obs gibt. Sie müssen schon ein bisschen mehr Geduld
aben. – So viel zu den Themen Geduld und Reformen.

Auch die Themen Ich-AG und Existenzgründung sind
eil der Hartz-Konzeption. Bis zum Februar dieses Jahres
aben 1 600 Menschen die Möglichkeit genutzt, eine Ich-
G zu gründen, im März waren es schon 7 300 Men-

chen. Das finde ich sehr interessant. Eine solche Steige-
ung innerhalb von zwei Monaten ist ein tolles Ergebnis.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist doch Torschlusspanik!)







(A) )



(B) )


Karin Roth (Esslingen)

Ich bin gespannt, ob es noch weitere Maßnahmen ge-
ben wird, durch die wir zu einer weiteren Optimierung
kommen; denn ich gehe davon aus, dass das möglich ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Zum Thema Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die
Opposition muss sich entscheiden, was sie will. Das gilt
nicht so sehr für die FDP, sondern insbesondere für die
CDU, Herr Grund.


(Dirk Niebel [FDP]: Das finde ich auch!)


Hinsichtlich der Arbeitsmarktpolitik wird von Ihrer Seite
ständig kritisiert, dass die Arbeitsbeschaffungsmaßnah-
men wenig effizient seien, die Verbleibsquote zu gering
sei


(Dirk Niebel [FDP]: 13,5 Prozent Eingliederungsquote!)


und deshalb andere Maßnahmen notwendig seien. Wir
sind der Meinung, dass wir die Instrumente anders aus-
richten müssen.


(Dirk Niebel [FDP]: Aber auch bei den ABMTrägern!)


Wenn wir das tun wollen, dann können Sie uns nicht be-
schimpfen, sondern müssen das anerkennen. Wir neh-
men das auf und machen uns Gedanken, welche Refor-
men notwendig sind. Aber Sie müssen sich entscheiden,
was Sie von der Bundesregierung wollen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Zum Thema Organisation. Die Bundesanstalt für Ar-
beit mit 90 000 Beschäftigten ist kein kleines oder mit-
telständisches Unternehmen, sondern ein großer Kon-
zern. Ein Umbau kann nicht auf die Weise stattfinden,
dass sich einer die Vorgehensweise ausdenkt und alle an-
deren mitmachen müssen. Herr Niebel, dass müssen Sie
doch einsehen; Sie sind dort doch einmal beschäftigt ge-
wesen. Nein, die Beschäftigten müssen vielmehr betei-
ligt und mitgenommen werden, Herr Singhammer, sie
müssen gelobt und motiviert werden.


(Dirk Niebel [FDP]: Wenn Sie das mal tun würden, wäre es ja okay!)


Das ist die Aufgabe der 25 verschiedenen Arbeitsgrup-
pen. Deren Mitglieder machen sich Gedanken, wie die
Mitarbeiter motiviert werden können und wie die Bun-
desanstalt umstrukturiert werden kann, damit sie effi-
zienter und effektiver arbeitet.


(Dirk Niebel [FDP]: Wann fangen Sie denn an?)


Ich komme zum Schluss. Wir haben versucht, vieles
auf den Weg zu bringen


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das stimmt! Versucht haben Sie das!)


und haben einiges erreicht. Wir haben die Änderungen
beim Etat der Bundesanstalt für Arbeit – das wurde von
allen drei beteiligten Gruppen beschlossen – unterstützt.

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(C (D (Dirk Niebel [FDP]: Eine Hand wäscht die andere und alle bleiben schmutzig! Das ist wahr!)


ir sind der Auffassung, dass die Reformmaßnahmen
ffekte bringen werden. Wir müssen die Entwicklung
bwarten und sehen, wie es läuft. Aber auf keinen Fall
ehmen wir die Panikmache in diesem Parlament hin.
ir werden die Reformen fortsetzen und uns nicht be-

ren lassen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Schuld hat immer die Opposition!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503929500


Das Wort hat der Kollege Dietrich Austermann von
er CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1503929600


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn man
eute die Redner der Koalition gehört hat, dann hat man
en Eindruck bekommen, sie hätten die Ereignisse der
etzten drei Jahre ausgeblendet. Wir können uns noch gut
aran erinnern, dass praktisch jedes Jahr ein Geheimpa-
ier mit neuen Maßnahmen vorgelegt worden ist, die zur
ekämpfung der Arbeitslosigkeit besonders geeignet

ein sollten. Das fing mit dem JUMP-Programm an – Er-
ebnis: Die Jugendarbeitslosigkeit ist so hoch wie nie –


(Zuruf von der SPD: Aber warum?)


nd ging weiter mit dem Job-AQTIV-Gesetz. Das Er-
ebnis ist: Die Arbeitslosigkeit im März war im Ver-
leich zum Vorjahr höher und war so hoch wie noch nie.
m März gab es fast 500 000 Arbeitslose mehr als vor ei-
em Jahr.

Sie fangen nun an, ein paar Maßnahmen zu treffen,
ersprechen uns, jetzt ginge es richtig los, und sagen
ns, wir sollten abwarten, sie hätten schließlich schon
ngefangen, Regelungen zum Beispiel zu den Minijobs
u treffen. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir waren es doch,
ie Sie zur Vernunft gezwungen haben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Frau Roth, gerade Sie gehören zu denjenigen, die mit
hren Hilfstruppen vom DGB alle vernünftigen Maß-
ahmen über Jahre hinweg blockiert haben. Sie be-
ämpfen – in diesem Zusammenhang muss ich auch
rau Engelen-Kefer, Herrn Brandner oder Herrn Müller
nsprechen – die Maßnahmen, die der Kanzler vorge-
chlagen hat, die einem zarten Pflänzchen entsprechen
nd die einigermaßen brauchbar sind, aus dem Hinter-
rund heraus mit Obstruktion. Das haben Sie über Jahre
inweg gemacht. Als Sozialsenatorin sind Sie in Ham-
urg gescheitert und versuchen jetzt als Gewerkschafts-
ekretärin, im Bundestag die gleiche falsche Politik zu
achen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







(A) )



(B) )


Dietrich Austermann
Das gilt auch für die anderen drei Gewerkschaftssekre-
täre, die heute hier gesprochen haben. Ihr Interesse gilt
nicht der Hilfe für die Arbeitslosen oder dem Ziel, mehr
für Arbeitnehmer zu tun; Ihr Interesse ist vielmehr, die
Macht zu erhalten. Das machen Sie auf Kosten der
Wahrheit und tragen zu einer Verschlechterung der Situa-
tion in unserem Lande bei.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Die EU hat gestern einen Bericht über die Situation in
der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt. Darin wird
ein düsteres Bild der Wirtschaft gemalt. Es ist zu lesen,
seit drei Jahren trete die deutsche Wirtschaft auf der
Stelle.


(Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seit 1994!)


Doch Sie tun so, als habe sich das erst in den letzten vier
Wochen entwickelt.


(Dirk Niebel [FDP]: Schuld ist doch der Krieg!)


Deutschland befindet sich am Rande der Rezession.
Aber Sie tun hier so, als ob wir es mit ein paar fieseligen
Maßnahmen zu tun hätten.

Ich sage Ihnen ganz genau, wie das läuft. Dabei
schaue ich den Kollegen Thönnes an, der im Moment
darum kämpft, in Schleswig-Holstein als Landesvorsit-
zender wiedergewählt zu werden. Manche rätseln, ob er
51 Prozent erreicht.


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Bleiben Sie doch einmal beim Thema!)


– Ja, ich bleibe beim Thema. – Er macht das so wie viele
andere auch: Hier wirft er uns vor, wir seien Bremser,
und im Wahlkreis im Lande Schleswig-Holstein kritisiert
er die Maßnahmen, die die Bundesregierung trifft, um
sich bei seinen eigenen Genossen einzuschmeicheln. Das
genau ist Ihre Politik.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Pfui! – Klaus Brandner [SPD]: Sie sind doch an Überheblichkeit nicht zu überbieten!)


Nein, es geht nicht, dass man auf der einen Seite sagt,
man wolle etwas für die Arbeitnehmer tun, und dass man
dies auf der anderen Seite im Wahlkreis hintertreibt.

Ich sage Ihnen, was Sie zunächst tun müssen: Sie
müssen die Wahrheit auf den Tisch legen.


(Klaus Brandner [SPD]: Gehen Sie doch einmal auf das ein, was hier gesagt worden ist!)


– Herr Brandner, Sie sind Gewerkschaftssekretär. – Die
Wahrheit ist: Sie haben das Vertrauen der Wirtschaft und
die Investitionsbereitschaft systematisch zerstört und
den Willen und die Fähigkeit, in Deutschland Investitio-
nen zu tätigen, untertrieben dargestellt.


(Klaus Brandner [SPD]: Sie wollten doch den Haushalt für die Bundesanstalt kürzen oder nicht? Sie waren doch dabei! Sagen Sie das den Leuten!)


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(C (D enau hier liegt das Problem für die Situation in eutschland. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Klaus Brandner [SPD]: Bleiben Sie doch bei der Wahrheit!)


Sie können so lange brüllen, wie Sie wollen; ich weiß,
ass Sie das getroffen hat. Ich sehe Sie heute Abend
chon wieder im Fernsehen und höre Sie sagen, dass Sie
nerhalb der SPD-Fraktion diskutieren, dass Sie dies

der das wollen und dass Sie natürlich noch überlegen
üssen. Wenn dann die Maßnahmen beschlossen sind,

eben Sie wieder eine Erklärung zu Protokoll und sagen,
ass Sie eigentlich ganz anderer Meinung sind. Nein, es
eht darum, dass als Erstes die Wahrheit auf den Tisch
uss.


(Klaus Brandner [SPD]: Natürlich muss sie auf den Tisch! Und zwar die ganze Wahrheit!)


Sie sagten, wir haben die Weichen falsch gestellt.
err Kröning, hier wurde der Vermittlungsausschuss an-
esprochen. In der Situation, in der wir uns zurzeit befin-
en, können Sie von uns doch nicht erwarten, dass wir

Vermittlungsausschuss und im Bundestag Maßnah-
en zustimmen, die die Wirtschaft zusätzlich belasten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Entschuldigung für Ihre Blockadepolitik!)


ir stehen heute am Rande der Rezession; das sagt auch
ie EU. Deshalb kann ich doch keine einzige Maßnahme
nterstützen, die das Wirtschaftswachstum zusätzlich
elasten würde.


(Hans-Werner Bertl [SPD]: Da haben Sie im Bundestagswahlkampf was anderes gesagt!)


Wir haben gesagt, dass die Steuern und Abgaben
erunter müssen. Bei uns ist das konsistent.


(Klaus Brandner [SPD]: Sie könnten die Leistungen nicht mehr zur Verfügung stellen! Das ist genau die Frage!)


Jetzt sage ich etwas zum famosen Herrn Gerster und
u der Frage, wie man mit den neuen Bundesländern
mgeht. Herr Gerster hat im letzten Jahr – das kann man
ar nicht oft genug erwähnen – gesagt, dass er versuchen
uss, seinen Haushalt einigermaßen im Griff zu behal-
n. Er hat es nicht geschafft.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist aber auch schwierig bei der Politik dieser Regierung!)


r hat ein Defizit von 5,6 Milliarden Euro gemacht. Ins-
esondere in den neuen Bundesländern hat er die Ar-
eitsbeschaffungsmaßnahmen brutal heruntergefahren.
etzt sagt er, wir brauchten in den neuen Bundesländern
inen staatlich subventionierten Arbeitsmarkt.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Einen ehrlichen Arbeitsmarkt!)


Ja, einen ehrlichen Arbeitsmarkt. – Ich kann an seinem
andeln keine schlüssige Position erkennen.






(A) )



(B) )


Dietrich Austermann
Das können Sie praktisch an jeder Stelle beobachten.
Heute wird so geredet und morgen so. Mit dem, was Sie
in diesem Bereich tun, schaffen Sie kein Vertrauen für
eine weitere wirtschaftliche Entwicklung in unserem
Land, sondern Sie belasten sie. Das heißt ganz konkret:
Sie versündigen sich an den Menschen, indem Sie die
Realisierung ihres sehnlichsten Wunsches, den Wunsch,
einen Arbeitsplatz zu erhalten, verhindern.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans-Werner Bertl [SPD]: Heute so, morgen so!)


Die Lage war noch nie so schlecht. Sie als Regie-
rungskoalition tragen die Verantwortung dafür.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503929700


Als letzter Redner in der Aktuellen Stunde hat der
Kollege Hans-Werner Bertl von der SPD-Fraktion das
Wort.


Hans-Werner Bertl (SPD):
Rede ID: ID1503929800


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann
Sie nur auffordern, ja, sogar bitten: Beantragen Sie in je-
der Sitzungswoche eine Aktuelle Stunde mit diesem
Thema!


(Zurufe von der CDU/CSU: Gut, das machen wir! – Gerne!)


Dadurch würde auch draußen deutlich werden, wie unse-
riös und diffamierend Sie mit diesem Thema umgehen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Es wird deutlich, dass Sie keine Lösungen haben!)


Das gibt uns die Möglichkeit, deutlich zu machen, wie
mit diesem Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit umge-
gangen wird.

Im Selbstverwaltungsorgan der Bundesanstalt gab es
zwei Stimmen, die für noch stärkere Einsparungen im
Haushalt waren. Es gibt den bayerischen Ministerpräsi-
denten Herrn Stoiber, der fordert, die Mittel für die För-
derung der beruflichen Bildung um 50 Prozent zu kür-
zen. Meine Damen und Herren, Sie müssen den
Menschen doch einmal sagen, was Sie wollen: Sie wol-
len die ganzen Mittel herunterfahren und Sie diffamieren.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Wir wollen weniger Schulden!)


Mein lieber Herr Kollege Niebel, ich werde den Ver-
tretern der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der öf-
fentlichen Hand dieses Protokoll mit Genuss geben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Ich bitte darum!)


Sie tun hier so, als würde dort die eine Hand die andere
waschen. Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Ar-
beit wird hier so dargestellt, als habe er eine mafiöse
Struktur.


(Dirk Niebel [FDP]: Das habe ich nicht gesagt!)


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(C (D ie haben es zu verantworten, dass hier derart negativ on der Bundesanstalt gesprochen wird. as müssen Sie aushalten. (Dirk Niebel [FDP]: Damit kann ich sehr gut leben! Das werden wir noch häufiger debattieren!)


(Beifall bei der SPD)


Dieses Gremium hat den Haushalt der Bundesanstalt
erabschiedet. Sie müssen Ihre Vorwürfe belegen. Ich
laube, auch Ihre Kolleginnen und Kollegen werden sich
as nicht gefallen lassen. Gehen Sie mit solchen Dingen
twas behutsamer um!


(Dirk Niebel [FDP]: Danke schön!)


eien Sie vorsichtig, welche Signale Sie in das Land
enden!

Aktuelle Stunden zu diesem Thema geben uns jedes
al die Gelegenheit, deutlich zu machen – darauf hat

uch der Staatssekretär hingewiesen –, dass Sie in der
rage der Arbeitsmarktpolitik vollkommen konzeptlos
ind. Sie haben 16 Jahre lang in diesem Bereich nichts
etan.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Was sagen Sie dann bei 5 Millionen Arbeitslosen? – Dr. Hermann Kues [CDU/CSU]: Woher kommen denn die Arbeitslosenzahlen?)


Der Haushalt der Bundesanstalt wird so gefahren,


(Dirk Niebel [FDP]: An die Wand gefahren!)


ass die Aktivierungsquote genau wie im letzten Jahr bei
0 Prozent liegt. Das heißt, für 20 Prozent der Men-
chen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, werden
ntsprechende Maßnahmen ergriffen. Das ist sowohl für
ie Träger von Maßnahmen als auch für die Betroffenen
in wichtiges Signal. Dabei geht es mir vor allen Dingen
m junge Menschen, die möglicherweise vorbereitende
aßnahmen benötigen, um einen Ausbildungsplatz zu

ekommen, und diejenigen, die im Rahmen von Rehabi-
tation der Hilfe bedürfen.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Die haben Sie doch gekürzt!)


afür sind im Haushalt ausreichend Mittel vorgesehen.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist falsch!)


Ich bin gern bereit, jede Woche darauf aufmerksam zu
achen, dass für diese Maßnahmen ausreichend Mittel

ur Verfügung stehen. Auch der Parlamentarische Staats-
ekretär Gerd Andres hat unterstrichen: Wenn die Mittel
icht ausreichen, dann wird die Liquidität gesichert. Das
st das richtige Signal für unser Land. Wir werden den

enschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, die
ötige Sicherheit geben.


(Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Das ist kein Signal, das ist geltendes Recht! Sie haben vorher etwas anderes versprochen!)


Das ist geltendes Recht.






(A) (C)



(B) )


Hans-Werner Bertl

Ich will ein Wort zu den neuen Bundesländern sagen.
Es wird so getan, als ob alle Maßnahmen für die neuen
Bundesländer bei der Bundesanstalt radikal gestrichen
würden.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ja!)


42,7 Prozent der gesamten Mittel für aktive Arbeits-
marktpolitik fließen in die neuen Bundesländer. Schauen
Sie sich einmal an, wie hoch der Anteil der Mittel früher
war! Durch eine Umorganisation der Bundesanstalt für
Arbeit werden wir Strukturen schaffen, die sukzessive
greifen. Diese Maßnahmen werden nicht von heute auf
morgen greifen; denn wir haben es mit einer Einrichtung
zu tun, die mit 90 000 Mitarbeitern flächendeckend über
dieses Land verteilt ist.

Ich kann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bundesanstalt nur auffordern, diesen spannenden Pro-
zess aktiv mitzugestalten. Ich erinnere mich aber sehr
gut, wie insbesondere der Teil auf der rechten Seite die-
ses Hauses über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Bundesanstalt hergefallen ist.


(Dirk Niebel [FDP]: Zu keinem Zeitpunkt! Nur über Herrn Riester, der seine Aufgaben nicht wahrgenommen hat!)


Als die Kritik an der Bundesanstalt laut geworden ist,
haben Sie angefangen zu schleimen.

schen werden in dem notwendigen Umfang durchge-
führt, wie Nachfrage besteht.

Sie brauchen nicht das Gespenst der Angst durch
diese Republik zu jagen. Insbesondere junge Menschen,
die von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht sind,
brauchen Verlässlichkeit. Sie benötigen eine Einrich-
tung, die ihnen Hilfe aus einer Hand bietet.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Mehr Arbeitsplätze!)


Darum geht es.

Wir werden die Gelegenheit nutzen, jede Woche mit
Ihnen darüber zu diskutieren. Dabei werden wir Ihre
Konzeptionslosigkeit und unsere Angebote deutlich ma-
chen.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Das ist unglaublich!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1503929900


Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundes-
tages auf morgen, Donnerstag, den 10. April 2003,
Durch die Umstrukturierung der Bundesanstalt wird
es zu Effizienzgewinnen kommen. Die Maßnahmen zur
Förderung der beruflichen Bildung, der Berufsvorberei-
tung und insbesondere zur Ausbildung von jungen Men-

9
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Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.