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ID1822906400

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    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! In Zeiten der Digitalisierung sind Daten ein im-
    mer wichtiger werdender Rohstoff.


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt!)


    Der Staat verfügt über einen enormen Datenschatz, der
    für unterschiedliche Geschäftsmodelle genutzt werden
    kann .

    Open Data, also offene Daten, beschreibt ein Konzept,
    bei dem diese Daten für jedermann ohne Zugangsbe-
    schränkungen frei verfügbar sind . Dazu müssen sie unbe-
    arbeitet und vor allen Dingen maschinenlesbar sein . Die
    Daten können dann nachgenutzt und verbreitet werden,
    soweit keine Rechte Dritter entgegenstehen . Wir wollen
    dem Prinzip der offenen Daten mit diesem Gesetzentwurf
    endlich zum Durchbruch verhelfen, meine sehr verehrten
    Damen und Herren .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schön wär’s!)


    Der gewünschte Grad an Transparenz und Offenheit
    erfordert ein Umdenken in der Verwaltung . Der dazu not-
    wendige Kulturwandel setzt eine klare Legitimation und
    vor allen Dingen Sicherheit für die Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeiter in den Behörden des Bundes voraus . Will
    Deutschland die Vorteile offener Daten in vollem Um-
    fang nutzen können, muss dieser Prozess durch gesetz-
    liche Regelungen begleitet und vorangetrieben werden .

    Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hat die
    Bundesregierung die Teilnahme Deutschlands an der in-
    ternationalen Open Government Partnership erklärt . Wir
    haben damit ein klares Signal für offenes und transpa-
    rentes Handeln gesetzt . Der vorgelegte Gesetzentwurf ist
    ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg, meine sehr
    verehrten Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Gesetzentwurf setzt zentrale Kriterien für Open
    Data um: die entgeltfreie Bereitstellung und den freien
    Zugang zu den Daten sowie die Maschinenlesbarkeit .
    Vor allem läuten wir einen Paradigmenwechsel im Um-
    gang mit aus Steuergeldern finanzierten Daten ein. Die-
    se müssen künftig standardmäßig veröffentlicht werden.
    Dieses Prinzip des „Open Data by default“ führt dazu,
    dass bei allen Daten zu fragen ist, warum sie nicht ver-
    öffentlicht werden können, anstatt zu fragen, warum sie
    veröffentlicht werden müssen.

    Bei der Erstellung des Gesetzentwurfs mussten auch
    die zu erwartenden Aufwände und die rechtlichen Rah-
    menbedingungen für die Herausgabe von Daten berück-
    sichtigt werden . Der Entwurf beschränkt sich daher auf
    sogenannte Rohdaten . Berichte, Stellungnahmen, Be-
    wertungen oder gar sensible Daten sind nicht erfasst;
    denn deren Bereitstellung ist durch das Informationsfrei-
    heitsgesetz geregelt .

    Der Gesetzentwurf wahrt die Arbeitsfähigkeit der Ver-
    waltung . Gerade im Bereich der Sicherheitsbehörden ist

    es natürlich Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit, dass
    nicht alle Daten und Informationen öffentlich sein kön-
    nen . Personenbezogene Daten sind selbstverständlich
    zu schützen und nicht zu veröffentlichen. Auch der Zeit-
    punkt der Freigabe von sensiblen Informationen kann
    relevant sein . Deshalb sind im vorliegenden Gesetzent-
    wurf entsprechende Ausnahmen aufgeführt . Ziel bei der
    Umsetzung wird sein, möglichst viele Daten zu veröf-
    fentlichen und nicht möglichst viele Ausnahmegründe
    anzuwenden .

    Die Auffindbarkeit wird über die von Bund und Län-
    dern gemeinsam betriebene zentrale Open-Data-Platt-
    form sichergestellt . Die Konferenz der Ministerpräsi-
    dentinnen und Ministerpräsidenten der Länder hat auch
    beschlossen, dass die Länder ebenfalls Open-Data-Re-
    geln erlassen werden . Sie werden sich dabei an den Re-
    gelungen des Bundes orientieren . Deshalb ist es notwen-
    dig, dass wir das auf den Weg bringen . Der Bund nimmt
    deshalb mit diesem Gesetzentwurf eine Vorreiterrolle
    ein, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Sebastian Hartmann [SPD])


    Wirklich erfolgreich kann Open Data jedoch nur wer-
    den, wenn alle Ebenen wirklich an einem Strang ziehen,
    das Thema gemeinsam als Chance begreifen und den
    Kulturwandel in den Verwaltungen auf den unterschied-
    lichen Ebenen vorantreiben . Die Bundesregierung will
    ihren Teil dazu beitragen sowie Open Data fordern und
    fördern . Der vorgelegte Gesetzentwurf ist hierfür ein
    wichtiger Meilenstein .

    Vielen Dank, meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Dr . Petra Sitte hat als nächste Rednerin für die Frakti-

on Die Linke das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Petra Sitte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

    Es ziemt dem Untertanen nicht, an die Handlungen
    der Obrigkeit den Maßstab seiner beschränkten Ein-
    sicht anzulegen . . .

    So wird der preußische Innenminister von Rochow aus
    dem Jahr 1838 zitiert . Damit ist auch das Staatsverständ-
    nis auf den Punkt gebracht, dem wir historisch das Prin-
    zip des Aktengeheimnisses verdanken . Wenn auch spät,
    wurde dies in Deutschland 2005 durch das Informations-
    freiheitsgesetz erstmals aufgebrochen und mit ihm ein
    voraussetzungsloses Recht auf staatliche Informationen
    geschaffen. Wenn es aber darum geht, dass die öffentli-
    che Hand einen Schritt weiter geht und von sich aus In-
    formationen und Daten zur Verfügung stellt, bleiben wir
    noch weit hinter dem Möglichen zurück . Dabei gibt es
    hier ein enormes Potenzial, was den öffentlichen Nutzen
    anbetrifft.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Nun liegt uns nach Jahren der Ankündigungen der
    Entwurf eines Open-Data-Gesetzes vor . Besser spät als
    nie, könnte man sagen . Aber statt dem Vorbild mehrerer
    Bundesländer zu folgen und das Informationsfreiheits-
    gesetz zu einem echten Transparenzgesetz weiterzuent-
    wickeln, wie wir, die Linke, es hier zuletzt im Februar
    vergangenen Jahres beantragt hatten, verbleibt der Vor-
    schlag in einem sehr kleinen Rahmen;


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rähmchen!)


    das hat ja auch der enthusiastische Beitrag von Herrn
    Schröder gezeigt .


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


    Weder schafft er tatsächlich ein durchsetzbares Recht
    auf die Veröffentlichung von Daten, noch erfasst er mehr
    als einen kleinen Ausschnitt der Bereiche, in denen offe-
    ne Daten nutzbringend eingesetzt bzw . genutzt werden
    könnten;


    (Marian Wendt [CDU/CSU]: Haben Sie den Text eigentlich gelesen?)


    denn laut Entwurfstext bestehen viele Einschränkungen
    und Ausnahmen .

    Demokratie und Mitbestimmung? Fehlanzeige . So ist
    der Geltungsbereich des Gesetzentwurfs auf die unmit-
    telbare Bundesverwaltung beschränkt . Das heißt also,
    zahlreiche Behörden und andere, nachgelagerte Institu-
    tionen mit durchaus interessanten Datenbeständen wer-
    den überhaupt nicht erfasst . Er schließt beispielsweise
    Daten aus, die für Forschungszwecke erhoben wurden .
    Er schließt Daten aus, die vor Inkrafttreten des Gesetzes
    erhoben wurden – selbst wenn sie veröffentlichungsbe-
    reit vorliegen . Daten sollen auch dann aus dem Anwen-
    dungsbereich fallen, wenn sie Verhältnisse der Behörde
    selbst betreffen. Offene Haushaltsdaten oder Informatio-
    nen zum Aktenbestand wird es dann also auch hier nicht
    geben .

    An dieser Stelle wird ein grundlegendes Problem
    deutlich: Dem ganzen Entwurf liegt ein Verständnis von
    Open Data zugrunde, das nur den Aspekt der wirtschaft-
    lichen Verwertung in den Blick nimmt, nicht aber den
    möglichen Gewinn an politischer Transparenz und damit
    eben auch nicht den demokratischen Gewinn, der damit
    verbunden sein könnte .


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Das ist eine sehr einseitige Sichtweise!)


    Nur konsequent ist, dass im Vergleich zu früheren Ent-
    würfen auch alle Bezüge darauf aus der Begründung ent-
    fernt wurden . Damit bleibt die Bundesregierung hinter
    dem zurück, was sie selbst in ihrer Digitalen Agenda for-
    muliert hat .

    Als wirklicher Schritt nach vorn bleibt hier allein die
    Einrichtung einer zentralen Beratungsstelle zu nennen .
    Gerade dabei ist aber umso unverständlicher, wieso die
    Beratungsleistung nur der unmittelbaren Bundesverwal-

    tung und nicht allen Behörden gleichermaßen zugute-
    kommen soll .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Ansonsten gilt: Wenn dieser Gesetzestext die Grenzen
    von Open Data für die Zukunft abstecken soll, so wird er
    am Ende mehr Bremse als Motor sein .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)