Rede:
ID1821900200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 18
    1. Danke: 1
    2. schön,: 1
    3. Herr: 1
    4. Bundesminister: 1
    5. .: 1
    6. –: 1
    7. Nächster: 1
    8. Red-ner: 1
    9. ist: 1
    10. der: 1
    11. Kollege: 1
    12. Frank: 1
    13. Tempel: 1
    14. für: 1
    15. die: 1
    16. Fraktion: 1
    17. DieLinke: 1
    18. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/219 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafge- setzbuches – Stärkung des Schutzes von Voll- streckungsbeamten und Rettungskräften Drucksache 18/11161 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21937 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21937 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21938 D Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21941 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21942 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21943 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21944 A Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21944 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21945 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21946 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21948 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21949 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21950 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21950 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Dr . Thomas Gambke, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr für das Gemeinwohl – Steuerabzug für Managergehälter deckeln Drucksache 18/11176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr . Sahra Wagenknecht, Dr . Dietmar Bartsch, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Managergehälter wirksam be- grenzen Drucksache 18/11168 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21953 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21955 C Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21956 A Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 21956 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 21958 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21960 B Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21961 D Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21962 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21964 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 21965 B Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21965 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 21965 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21967 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017II Zusatztagesordnungspunkt 9: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz (6 Ausschuss) zu den Streitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvR 2347/15, 2 BvR 651/16, 2 BvR 1261/16, 2 BvR 1494/16, 2 BvR 1593/16, 2 BvR 1624/16, 2 BvR 1807/16 und 2 BvR 2354/16: Drucksache 18/11198 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 C Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straf- gesetzbuches – Ausweitung des Maßregel- rechts bei extremistischen Straftätern Drucksache 18/11162 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 D Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21969 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21969 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21971 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21972 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21973 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21974 A Zusatztagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes Drucksache 18/11163 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21975 D Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21976 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21977 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21978 A Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21979 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21980 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21981 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21982 C Tagesordnungspunkt 25: Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Lage und Absicherung von Solo-Selbstständigen Drucksachen 18/8803, 18/10762 . . . . . . . . . . 21984 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21984 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 21985 A Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 21987 A Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21988 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21989 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21991 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21992 A Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21992 B Tagesordnungspunkt 26: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: MINT-Bildung als Grundlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Teilhabe an unserer von Wis- senschaft und Technik geprägten Welt Drucksache 18/11164 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein gerechtes und innovatives Deutsch- land 2030 – Als Konsequenz aus den Er- gebnissen von PISA 2015 eine Bildungs- offensive starten Drucksache 18/11179 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21994 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21995 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21996 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21997 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21999 A Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22000 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 22001 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22002 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22003 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22005 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22006 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21937 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Sven Volmering (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22005 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 17 .02 .2017 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ernst, Klaus DIE LINKE 17 .02 .2017 Esken, Saskia SPD 17 .02 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 17 .02 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 17 .02 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 17 .02 .2017 Heil (Peine), Hubertus SPD 17 .02 .2017 Held, Marcus SPD 17 .02 .2017 Ilgen, Matthias SPD 17 .02 .2017 Kolbe, Daniela SPD 17 .02 .2017 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Lamers, Dr . Dr . h . c . Karl A . CDU/CSU 17 .02 .2017 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 17 .02 .2017 Leidig, Sabine DIE LINKE 17 .02 .2017 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Leutert, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 17 .02 .2017 Liebich, Stefan DIE LINKE 17 .02 .2017 Lotze, Hiltrud SPD 17 .02 .2017 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 17 .02 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 17 .02 .2017 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 17 .02 .2017 Noll, Michaela CDU/CSU 17 .02 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 17 .02 .2017 Özoğuz, Aydan SPD 17 .02 .2017 Ripsam, Iris CDU/CSU 17 .02 .2017 Rupprecht, Albert CDU/CSU 17 .02 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 17 .02 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 17 .02 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Steinke, Kersten DIE LINKE 17 .02 .2017 Strenz, Karin CDU/CSU 17 .02 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 17 .02 .2017 Vogt, Ute SPD 17 .02 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 17 .02 .2017 Werner, Katrin DIE LINKE 17 .02 .2017 Wöhrl, Dagmar G . CDU/CSU 17 .02 .2017 Zech, Tobias CDU/CSU 17 .02 .2017 Ziegler, Dagmar SPD 17 .02 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 17 .02 .2017 * aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722006 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 953 . Sitzung am 10 . Feb- ruar 2017 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Sicherung der Sozialkassenverfahren im Baugewerbe (Sozialkassenverfahrensicherungs- gesetz – SokaSiG) – Viertes Gesetz zur Änderung des Conterganstif- tungsgesetzes – Gesetz zur Stärkung der Bekämpfung der Schwarz- arbeit und illegalen Beschäftigung – Gesetz zur Änderung des Zollverwaltungsgesetzes – Gesetz zur Auflösung der Bundesmonopolverwal- tung für Branntwein und zur Änderung weiterer Gesetze (Branntweinmonopolverwaltung-Auflö- sungsgesetz BfBAG) – Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften – Gesetz zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung der Spitzenorganisationen in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie zur Stärkung der über sie geführten Aufsicht (GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz) – Gesetz zur Einbeziehung der Bundespolizei in den Anwendungsbereich des Bundesgebührengesetzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/55/EU über die elektronische Rechnungsstellung im öf- fentlichen Auftragswesen – Zweites Gesetz zur Änderung des Vereinsgesetzes – Gesetz zur Vorbereitung eines registergestützten Zensus einschließlich einer Gebäude- und Woh- nungszählung 2021 (Zensusvorbereitungsgesetz 2021 – ZensVorbG 2021) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung den Zensus 2021 in ihrer Gegenäußerung zur Stellung- nahme des Bundesrates vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Drucksache 546/16 (Beschluss)) als gemeinsames Großprojekt von Bund und Ländern ansieht, das in ge- meinsamer Verantwortung getragen wird . 2 . Unter Hinweis auf Ziffer 1 Buchstabe f seiner Stel- lungnahme vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Druck- sache 546/16 (Beschluss)) sowie die dazu ergangene Gegenäußerung der Bundesregierung (vgl . BT-Druck- sache 18/10484) geht der Bundesrat davon aus, dass der Bund dem Grunde nach eine auskömmliche Fi- nanzzuweisung für die Länder anerkennt . 3 . Der Bundesrat stellt fest, dass ein Großteil der Voll- zugsaufgaben wie auch der IT-Aufgaben des Zensus 2021 – insbesondere bezüglich des Betriebs von Erhe- bungsstellen – bei den Ländern verbleiben wird . Vor diesem Hintergrund erwarten die Länder im Zensus- anordnungsgesetz, das voraussichtlich im Jahr 2019 beraten wird, eine klare Regelung über eine angemes- sene Kostenbeteiligung des Bundes . – Gesetz zur Neuregelung des Bundesarchivrechts – Gesetz zur Verbesserung des Schutzes gegen Nach- stellungen – Gesetz zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgeset- zes und des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Die Bundesregierung wird gebeten, eine Bund-Län- der-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer Vollzugshilfe zur Umsetzung der Rechtslage nach Entfall der Regelung des § 8 Absatz 3 Satz 1 KrWG einzuberufen, um den Ab- fallerzeugern und zuständigen Behörden eine effiziente und möglichst unbürokratische Vorgehensweise in den Einzelfällen zu ermöglichen . Begründung: Mit Verabschiedung des Gesetzes zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Elektro- und Elek- tronikgerätegesetzes wird die sogenannte Heizwert- klausel abgeschafft . Nach Wegfall der Heizwertklausel gibt es bereits definierte Abfallströme, für die nicht in einer Rechtsverordnung geklärt ist, ob ein Vorrang oder Gleichrang der energetischen Verwertung im Rahmen der Abfallhierarchie gemäß §§ 6 und 8 KrWG gegeben ist . Insbesondere die chemische Industrie ist von Tausen- den verschiedenartigen Abfällen betroffen . Hier wäre in jedem Einzelfall vom Abfallerzeuger-/besitzer der vorzugswürdige Verwertungsweg zu ermitteln und das Ergebnis der zuständigen Behörde zur Prüfung vorzu- legen . Um hier effektiver vorzugehen und auch einen bundesweit abgestimmten Vollzug zu ermöglichen, ist eine zügige Abstimmung zwischen Bund und Ländern erforderlich . Der Bundesrat bittet daher die Bundesre- gierung, schnellstens in Absprache mit den Ländern eine Vollzugshilfe zu erarbeiten . – Gesetz zur Änderung des Soldatengesetzes und weiterer soldatenrechtlicher Vorschriften – Viertes Gesetz zur Änderung des Bundesfernstra- ßenmautgesetzes – Energiestatistikgesetz (EnStatG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Dezember 2015 über eine verstärkte Partnerschaft und Zusam- menarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Kasachstan andererseits – Gesetz zu dem Protokoll vom 7. April 2016 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Französischen Repu- blik über den grenzüberschreitenden Einsatz von Luftfahrzeugen zur Ergänzung des Abkommens vom 9. Oktober 1997 über die Zusammenarbeit der Polizei- und Zollbehörden in den Grenzgebieten – Gesetz zu dem Protokoll vom 19. Mai 2016 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Monenegros Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22007 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus hat der Bundesrat eine Entschließung zur Weiterführung des Gesetzgebungsverfahrens zum Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung ei- nen Gesetzentwurf (vgl . BT-Drucksache 18/7823) für eine überwiegend generalistische Pflegeausbildung, in der die drei Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheitsund Krankenpflege und Gesundheit- und Kinderkrankenpflege zu einem Berufsbild zusammen- geführt werden sollen, ins Gesetzgebungsverfahren eingebracht hat . Der Bundesrat verweist in diesem Zu- sammenhang auf seine Stellungnahme zu dem Gesetz- entwurf vom 26 . Februar 2016 (vgl . BR-Drucksache 20/16 (Beschluss)) . 2 . Der Bundesrat sieht für die Sicherung einer qualitati- ven Pflegeversorgung und der damit verbundenen not- wendigen Pflegeberufereform dringenden Handlungs- bedarf . Dafür ist es erforderlich, dass eine Reform der Pflegeausbildungen beschlossen wird, in der pflege- wissenschaftliche Erkenntnisse sowie übergreifende pflegerische Kompetenzen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen und Pflegesettings vermittelt werden. 3 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, alle notwendigen Anstren- gungen zu unternehmen, damit das Gesetzgebungsver- fahren zu einem Abschluss kommt . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinierung und Steuerung in der Europäischen Union Sechste Tagung der Konferenz im Rahmen der Eu- ropäischen Parlamentarischen Woche vom 16. und 17. Februar 2016 in Brüssel Drucksachen 18/9921, 18/10102 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2016 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Kenntnisnahme einer au- ßerplanmäßigen Ausgabe bei Kapitel 0603 Titel 532 14 – Betrieb von besonderen Aufnahmeeinrich- tungen – bis zur Höhe von 17,898 Mio. Euro Drucksachen 18/10692, 18/10924 Nr. 1.7 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2015 nach § 7 des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normen- kontrollrates Bessere Rechtsetzung 2015: Mehr Entlastung. Mehr Transparenz. Mehr Zeit für das Wesentliche. Drucksachen 18/8257, 18/8461 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2016/2017 des Sachverständigen- rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Drucksache 18/10230 – Unterrichtung durch die Bundesregierung 13. Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/10855, 18/11025 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2017 der Bundesregie- rung Drucksache 18/10990 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationaler Bildungsbericht – Bildung in Deutsch- land 2016 und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/10100 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/8771 Nr . A .2 EP P8_TA-PROV(2016)0227 Drucksache 18/8771 Nr . A .3 Ratsdokument 9324/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .8 EP P8_TA-PROV(2016)0376 Drucksache 18/10932 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0481 Drucksache 18/10932 Nr . A .5 Ratsdokument 15198/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .6 Ratsdokument 15199/16 Finanzausschuss Drucksache 18/419 Nr . A .67 Ratsdokument 15337/13 Drucksache 18/1393 Nr . A .30 Ratsdokument 8633/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .28 Ratsdokument 10896/14 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722008 (A) (C) (B) (D) Drucksache 18/4375 Nr . A .3 Ratsdokument 6272/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .16 Ratsdokument 15373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/10311 Nr . A .11 Ratsdokument 12187/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .5 Ratsdokument EG23/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .6 Ratsdokument 14643/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .7 Ratsdokument 14648/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .12 Ratsdokument 15058/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/10932 Nr . A .17 Ratsdokument 15172/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .18 Ratsdokument 15291/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .17 Ratsdokument 15068/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .18 Ratsdokument 15176/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .21 Ratsdokument 14104/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .22 Ratsdokument 15160/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/10311 Nr . A .28 Ratsdokument 12947/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .29 Ratsdokument 13296/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1048 Nr . A .19 Ratsdokument 6713/14 Drucksache 18/4749 Nr . A .43 Ratsdokument 7273/15 Drucksache 18/5165 Nr . A .14 Ratsdokument 8789/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .13 Ratsdokument 13356/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .15 Ratsdokument 13374/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .36 Ratsdokument EUCO4/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2016)0105 Drucksache 18/8936 Nr . A .25 Ratsdokument 8807/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .37 EP P8_TA-PROV(2016)0294 Drucksache 18/10116 Nr . A .34 Ratsdokument 11889/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .35 Ratsdokument 11890/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 219. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Schutz von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften ZP 8, TOP 5 Managergehälter ZP 9 StreitverfahrenvordemBundesverfassungsgericht TOP 23 Maßregelrecht bei extremistischen Straftätern ZP 10 Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes TOP 25 Soziale Absicherung von Solo-Selbständigen TOP 26 MINT-Bildung Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Bundesminister, Sie haben das Wort . Fahren Sie

    fort .

    Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Ver-
    braucherschutz:

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mir ist ge-
    sagt worden, dass es um das Thema Fußfessel geht . Die-
    ses Thema werden wir also nachher noch einmal beraten .
    Dann würde ich Ihnen gerne den Gesetzentwurf zum
    besseren Schutz von Polizei- und Vollstreckungsbeamten
    begründen .


    (Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Auch wichtig!)


    – Meine Damen und Herren, das ist auch wichtig . Das ist
    vollkommen richtig . Deshalb haben wir uns entschlos-
    sen, an dieser Stelle eine Veränderung herbeizuführen .

    Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass tät-
    liche Angriffe insbesondere gegen Polizeibeamtinnen
    und Polizeibeamte permanent zunehmen . Wir haben
    mittlerweile jedes Jahr über 60 000 Angriffe auf Poli-
    zeibeamtinnen und Polizeibeamte . Es geht nicht nur um
    Beleidigungen, sondern es handelt sich vielfach auch
    um körperliche Gewalt . Deshalb, meine sehr verehr-

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201721938


    (A) (C)



    (B) (D)


    ten Damen und Herren, sind wir der Auffassung, dass
    diejenigen, von denen wir erwarten, dass sie für Recht
    und Ordnung und für Sicherheit in unserem Land sor-
    gen, in Zukunft besser zu schützen sind . Wir sind nicht
    der Auffassung, dass wir dieser Entwicklung weiterhin
    tatenlos zusehen können . Dafür legen wir Ihnen einen
    Gesetzentwurf vor, mit dem wir beabsichtigen, nicht
    nur Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, sondern auch
    Rettungskräfte, das heißt Sanitäterinnen und Sanitäter,
    Feuerwehrleute, bei der Ausübung ihrer wichtigen Arbeit
    besser zu schützen .

    Wir schlagen Ihnen vor, dass wir zunächst einmal den
    Schutz dieser Personen bei ihrer Arbeit deutlich auswei-
    ten . Bisher ist es lediglich möglich, etwa bei Polizeibe-
    amten die strafrechtlichen Bestimmungen in Anwendung
    zu bringen, wenn sie dabei sind, eine sogenannte Voll-
    streckungshandlung durchzuführen,


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht wahr!)


    das heißt zum Beispiel, wenn ein Polizeibeamter eine
    Verhaftung vornimmt . Mittlerweile ist es allerdings so,
    dass sich die Angriffe, die es gegen Polizeibeamte gibt,
    nicht nur auf diesen Bereich beschränken, sondern dass
    es genauso der Fall ist, wenn sie auf Streife gehen oder
    wenn sie in der Stadt, im Ort, im Dorf unterwegs sind .
    Deshalb wollen wir die Regelung ausweiten . Das heißt,
    wir wollen den Schutz, den wir ihnen bieten, nicht auf
    Vollstreckungshandlungen beschränken, sondern grund-
    sätzlich auf ihre gesamte Dienstausübung ausweiten,
    weil wir der Auffassung sind, dass der bessere Schutz
    von Polizeibeamten, Vollstreckungsbeamten, aber auch
    von Feuerwehrleuten, Sanitätern und Rettungskräften
    ausgeweitet werden sollte . Insofern geht es hier um eine
    wichtige Angelegenheit, meine sehr verehrten Damen
    und Herren .

    In Zukunft muss jeder, der einen tätlichen Angriff auf
    einen Polizeibeamten durchführt, wissen, dass er mit
    einer Mindeststrafe von drei Monaten belangt werden
    kann . Wir sind nicht nur der Auffassung, dass das rechts-
    staatlich geboten ist, sondern auch der Auffassung, dass
    wir das den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, den
    Rettungskräften, den Vollstreckungsbeamten schuldig
    sind;


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    denn sie leisten eine wichtige Arbeit, und wir wollen sie
    bei dieser Arbeit besser unterstützen .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir stellen
    aber auch fest, dass das Ausmaß der Gewalt der Angrif-
    fe ein immer höheres Niveau erreicht . Deshalb wollen
    wir die Regelbeispiele für die besonders schweren Fälle
    der Tatbegehung ebenfalls weiten . Wir wollen, dass in
    Zukunft das Bei-sich-Führen einer Waffe, unabhängig
    davon, ob sie in der Absicht bei sich getragen wird, sie
    einzusetzen, härter bestraft wird . Wir wollen, dass in Zu-
    kunft härter bestraft wird, wenn solche Angriffe gemein-
    schaftlich begangen werden . Deshalb sehen wir für diese
    schweren Formen der Tatbegehung in Zukunft Mindest-
    strafen von sechs Monaten vor . Auch das ist, glaube ich,
    eine angemessene Entscheidung . Denn, meine Damen

    und Herren, angesichts der Tatsache – das ist beim Be-
    such von Dienststellen der Polizei deutlich geworden –,
    dass diese Angriffe mittlerweile teilweise so hart sind,
    dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte monatelang
    nicht mehr ihren Dienst ausüben können und lange Re-
    habilitationsmaßnahmen brauchen, muss sich aus dem
    Strafgesetz ergeben, finde ich, dass diese besonders
    schwere Form der Tatbegehung auch besonders hart be-
    straft wird . Deshalb wird es dafür in Zukunft eine Min-
    deststrafe von sechs Monaten geben, meine Damen und
    Herren . Auch das ist wichtig und richtig .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir wissen, dass das
    Strafgesetzbuch, die Art und Weise, wie der Staat Voll-
    streckungsbeamte schützt, natürlich nur eine Seite der
    Medaille ist . Genauso wichtig ist es, dass die Polizei
    hinsichtlich Personal, Organisation und Ausrüstung so
    ausgestattet ist, dass die Polizeibeamtinnen und Polizei-
    beamten sich selber besser schützen können . Deshalb ist
    die Entscheidung vieler Bundesländer, die Einsparquoten
    im Polizeibereich deutlich zurückzuführen, wichtig und
    richtig; sie nimmt die Realität, die wir mittlerweile ha-
    ben, in den Blick .

    Ich glaube, dass wir mit den Strafrechtsverschärfun-
    gen auf der einen Seite und der besseren personellen
    und organisatorischen Ausstattung der Polizei auf der
    anderen Seite insgesamt ein Paket haben, das dazu füh-
    ren wird, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte,
    Vollstreckungsbeamte ebenso, besser bei ihrer Arbeit ge-
    schützt werden und damit der Schutz, den sie vom Staat
    erwarten können, geleistet wird .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, das hat auch etwas mit
    Respekt gegenüber dem Staat sowie den Behörden und
    den Beamten, die die Rechtsordnung des Staates durch-
    setzen, zu tun . Insofern bin ich froh, dass wir an der Stel-
    le eine Regelung treffen werden, die dazu führen wird,
    dass das, was an Gewalt und an tätlichen Angriffen be-
    dauerlicherweise in unserer Gesellschaft Realität gewor-
    den ist, vom Rechtsstaat in einer Art und Weise geahndet
    werden kann, wie wir das als angemessen und notwendig
    empfinden. Deshalb bitte ich Sie um die Zustimmung zu
    unserem Gesetzentwurf .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Danke schön, Herr Bundesminister . – Nächster Red-

ner ist der Kollege Frank Tempel für die Fraktion Die
Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr

    Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Gewalt ist
    grundsätzlich abzulehnen, wenn sie nicht zum eigenen

    Bundesminister Heiko Maas

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21939


    (A) (C)



    (B) (D)


    Schutz oder zum Schutz Dritter dringend erforderlich ist .
    Selbstverständlich gilt das insbesondere dann, wenn sie
    gegen Menschen gerichtet ist, deren Aufgabe es ist, ande-
    ren Menschen zu helfen .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe diese Rede
    für meine Fraktion gerade deshalb übernommen, weil ich
    viele Jahre selbst als Polizeibeamter unterwegs war – ich
    bin Streife gelaufen –, weil ich mit vielen Polizeibeamten
    bis heute in vielfältigem Dialog bin und weil ich als Be-
    richterstatter meiner Fraktion für den Bereich Katastro-
    phenschutz mit vielen Helfern von THW, Feuerwehr und
    Rettungsdiensten regelmäßige Kontakte pflege. Mit die-
    sem Blickwinkel sage ich ganz klar: Eine zunehmende
    Gewalt gegen Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Ret-
    tungsdienste ist nicht hinnehmbar . Wir sind gemeinsam
    dazu aufgerufen, dem wirksam entgegenzutreten .


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eines ist aber auch klar: Zunehmende Gewalt ist kein
    Phänomen, das nur Polizei, Feuerwehr und Rettungs-
    dienst betrifft . Betroffen sind auch Zugbegleiter, Lehrer,
    Verkäuferinnen und viele andere . Es ist richtig, dass die
    Politik für Polizeibeamte und Rettungsdienste im Dienst
    des Staates eine besondere Verantwortung hat . Das ist der
    Punkt, bei dem wir uns hier im Plenum alle einig sein
    dürften . Das Kriterium, ob die Linke dem Entwurf der
    Regierungskoalition zustimmen kann, ist also nicht, ob
    ein besonderer Schutz für Polizeibeamte und andere not-
    wendig ist, sondern ob neue Strafrechtsvorschriften die-
    sen Schutz zumindest ansatzweise gewährleisten können .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Und genau daran, meine Damen und Herren, hat die Lin-
    ke erhebliche Zweifel .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht nur die Linke!)


    – „Nicht nur die Linke“, das höre ich gerne .

    Es gibt bereits einen Sonderparagrafen: § 113 Straf-
    gesetzbuch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte .
    Dieser wurde ursprünglich mit Blick auf die besondere
    Situation des Bürgers bei der Vollstreckungshandlung
    geschaffen . Schutzgut ist übrigens nicht das Individual-
    recht des Beamten, sondern die Vollstreckungsgewalt des
    Staates .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Das nur mal so zur Erinnerung . Es geht also zum Beispiel
    um aktive Gegenwehr bei einer Festnahme oder aktiven
    Widerstand gegen die Beschlagnahmung eines Gegen-
    standes .

    Mit den von Ihnen vorgeschlagenen §§ 114 und 115
    StGB sollen nun zahlreiche weitere Handlungen un-

    abhängig von Vollstreckungshandlungen in das Son-
    derstrafrecht übernommen werden, also Angriffe auf
    Polizeibeamte, die zum Beispiel einer allgemeinen Strei-
    fentätigkeit nachgehen . Gibt es eine Rechtslücke, die das
    erforderlich macht? Gibt es verwerfliche Handlungen,
    die bisher nicht unter Strafe gestellt werden können?
    Gibt es gar Gewalt gegen Polizisten, Feuerwehrleute
    oder Rettungsdienstler, die nicht geahndet werden kann?

    Gehen wir es durch: Werden Einsatzkräfte beleidigt,
    bespuckt, bepöbelt, kann das wegen Beleidigung nach
    § 185 Strafgesetzbuch geahndet werden . Auch einfache
    Ohrfeigen und Schubser können als tätliche Beleidigung
    zur Anzeige gebracht werden . Angriffe mit tätlicher Ge-
    walt können nach § 223 StGB – Körperverletzung –,
    § 224 StGB – Gefährliche Körperverletzung – und § 226
    StGB – Schwere Körperverletzung – geahndet werden .
    Wenn, wie in dem von Ihnen vorgeschlagenen § 115
    StGB beschrieben, Hilfeleistende der Feuerwehr, des
    Katastrophenschutzes oder eines Rettungsdienstes durch
    Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt an ihrer Tätig-
    keit gehindert werden, entspricht das einer Handlung ge-
    mäß § 240 Strafgesetzbuch, der Nötigung .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Meine Damen und Herren, es gibt keine einzige mög-
    liche Handlung, die Sie unter Strafe stellen wollen, die
    nicht bereits jetzt strafbar ist .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Es geht um das Signal des Staates, Herr Kollege!)


    – Ich komme auf die Signale noch zu sprechen . – Glau-
    ben Sie im Ernst, dass jemand, der Polizeibeamte atta-
    ckiert, der Feuerwehrleute am Löschen hindert, der Ret-
    tungsdienste nicht durchlässt, auch nur einen Augenblick
    überlegt, nach welchem Paragrafen er jetzt belangt wer-
    den kann? Das ist Tätern egal .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Elisabeth Winkelmeier-Becker [CDU/CSU]: Beim zweiten Mal schon!)


    Täter denken nicht darüber nach, welches Strafmaß sie
    jetzt ereilt .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Das gilt bei allen Straftaten!)


    Das kann ich aus vielen Beschuldigtenvernehmungen
    durchaus sagen . Wissenschaftliche, kriminologische Er-
    kenntnisse und die Rechtspraxis zeigen immer wieder,
    dass Strafverschärfung keinen Einfluss auf die Häufigkeit
    von Straftaten hat . Das ist jetzt wirklich nichts Neues .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Das würde in der Konsequenz bedeuten, am besten das Strafrecht abzuschaffen!)


    – Melden Sie sich doch einfach mal! So viel Erziehung
    muss doch sein . – Wenn Sie glauben, dass gewaltsame
    Übergriffe durch ein härteres Strafmaß verhindert wer-
    den können, dann ist das eine Illusion .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frank Tempel

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201721940


    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Justiz hat übrigens die Möglichkeit, die besonde-
    re Verwerflichkeit einer Handlung gegen Polizeibeamte
    oder Feuerwehrleute beim Strafmaß zu berücksichtigen .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! Das ist auch ständige Praxis!)


    Deswegen haben wir einen Spielraum beim Strafmaß .
    Das könnte die Justiz ohne zusätzlichen Paragrafen be-
    rücksichtigen . Auch hier brauchen wir kein neues Gesetz .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jeder hier im Saal weiß genau, meine Damen und Her-
    ren, dass die von Ihnen beabsichtigten neuen Paragrafen
    im Strafgesetzbuch keine einzige Straftat gegen Polizei-
    beamte und Rettungskräfte verhindern wird – nicht eine
    einzige . Was Sie vorhaben – jetzt komme ich auf den net-
    ten Kollegen zu sprechen, der sich nicht traut, sich dazu
    zu melden –,


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ist, ein Zeichen zu setzen, ein Signal zu setzen .


    (Zuruf des Abg . Dr . Stephan Harbarth [CDU/ CSU])


    – Ja, ich beachte hier jeden . – Das halte ich grundsätzlich
    für richtig . Auch Zeichen können wichtig sein . Es macht
    sogar Sinn, den Blick der Öffentlichkeit auf diese üble
    Entwicklung zu richten und den Dialog mit der Gesell-
    schaft zu suchen . Das halte ich, wie gesagt, für richtig .
    Aber das Strafrecht ist doch nicht das richtige Mittel
    dazu .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt politische Möglichkeiten, Signale zu setzen .
    Gesetze – das gilt auch für das Strafgesetzbuch – sind
    keine Signalgeber der Politik, sondern sie sind das Rüst-
    zeug und die Arbeitsgrundlage für die Justiz . Also über-
    lassen Sie das denen .

    Gibt es Ihnen gar nicht zu denken, dass gerade juristi-
    sche Organisationen Ihren Gesetzentwurf so deutlich kri-
    tisieren? Dass Sie den Linken nicht glauben, sind wir ja
    gewohnt . Der Deutsche Anwaltverein hat im Januar eine
    Stellungnahme abgegeben, in der Ihr Vorhaben sehr deut-
    lich kritisiert wird und in der er darlegt, warum die Än-
    derungen dieses Strafgesetzes falsch und unnötig sind .


    (Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Den kann man auch in vielen anderen Dingen nicht ernst nehmen!)


    – Wieder einer, der sich nicht traut, sich zu melden . – Der
    Deutsche Richterbund hat eine Stellungnahme abgege-
    ben, in der er den Gesetzentwurf ebenfalls deutlich kri-
    tisiert . Auch das scheint Sie nicht zu interessieren . Sie
    möchten ja Signale setzen . Auch von der Neuen Rich-
    tervereinigung haben Sie eine sehr kritische Bewertung
    bekommen . Meine Damen und Herren, Sie bekommen

    aus den Reihen der Justiz ganz klare Argumente gegen
    Ihren Gesetzentwurf .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich verstehe ja durchaus, dass insbesondere Polizei-
    gewerkschaften gesonderte Strafrechtsnormen begrüßen;
    auch das registrieren wir . Aber auch sie verstehen das
    mehr oder weniger als politisches Signal . Sie fordern
    durchaus zu Recht, dass etwas gegen die Zunahme der
    Übergriffe unternommen wird, selbst wenn es nur ein
    Signal ist . Wenn den Polizeigewerkschaften die Alter-
    native geboten würde, statt politische Signale zu setzen,
    über andere wirksame Maßnahmen zu reden, kämen wir
    wahrscheinlich weiter .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist ein Unterschied, ob bei einem Polizeieinsatz
    zwei, vier oder sechs Beamte auftauchen, um einer kriti-
    schen Lage Herr zu werden . Es ist eine Ressourcenfrage,
    ob ausreichend Polizeibeamte vor Ort sind, um die Arbeit
    von Rettungskräften abzusichern . Der Stellenabbau bei
    der Polizei in Bund und Ländern hat für die Eigensiche-
    rung der Beamten im Einsatz erhebliche Risiken mit sich
    gebracht . Darüber muss man reden . Darüber wird auch
    die Linke mit Ihnen reden, wenn Sie tatsächlich über die
    Sicherheit von Einsatzkräften reden wollen .

    Auch bei der persönlichen Ausrüstung kann noch sehr
    viel für die Sicherheit der Polizeibeamten getan werden .
    Vieles ist veraltet, zu schwer und wenig praktikabel . Wir
    haben beim Thema Bodykamera signalisiert: Wenn es
    rechtlich sauber ausgestaltet ist, wenn Sie da die Haus-
    aufgaben nachholen, dann sind wir bereit, über solche
    Mittel, die möglicherweise die Hemmschwelle für Ge-
    walttaten gegen Polizeibeamte heben, tatsächlich zu dis-
    kutieren .

    Lassen Sie uns gemeinsam mit den Betroffenen und
    der Zivilgesellschaft aber auf die Suche nach den Ur-
    sachen einer zunehmenden Verrohung der Gesellschaft
    gehen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Daraus werden sich dann auch die richtigen Maßnahmen
    ergeben . Ohne Ursachensuche führt das nicht zum Er-
    folg .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: So ist es!)


    Fehlende Straftatbestände sind nicht die Ursache für
    Gewalt, und neue Straftatbestände werden diese Gewalt
    auch nicht minimieren . Auch falsche Lösungen geben
    zunächst einmal das Gefühl, etwas getan zu haben . Da-
    mit verhindern Sie aber gleichzeitig, dass wir das Richti-
    ge tun . Auch das kann nicht im Interesse von Polizeibe-
    amten, Feuerwehrleuten usw . sein .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frank Tempel Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21941 Das war die Rede, die der Justizminister hätte halten müssen!)


    (A) (C)


    (B) (D)