Rede von
Martin
Rabanus
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am Ende die-
ser Debatte noch ein paar zusammenfassende Worte von
mir. Ich finde es erst einmal gut und einen Wert an sich,
dass wir heute diese Debatte über Afrika führen – am Be-
ginn des Afrika-Jahres der Bundesregierung .
Es steht im Laufe des Jahres vieles im Zeichen die-
ses Kontinents, unter anderem auch im Rahmen der
G-20-Präsidentschaft . Deswegen ist es gut, dass wir heu-
te diese Diskussion führen und dass wir sie heute auch
über die Wissenschaftskooperation mit Afrika führen, die
natürlich nur ein kleiner Teil ist . Ich will jetzt gar nicht
den Versuch unternehmen, die 24 Punkte, die wir in die-
sem Antrag sozusagen anerkennen, würdigen, zu rekapi-
tulieren . Wir haben ja gehört, dass selbst die Opposition
sagt, dieser Teil des Antrags sei ausgesprochen gelungen
und beeindruckend .
Ich will mich ausdrücklich dem Dank anschließen,
den der Kollege Gehring ausgesprochen hat, nämlich
dem Dank an unsere Mittlerorganisationen, auch an die
Stiftungen, die für uns in fast allen Staaten des afrikani-
schen Kontinents tätig sind . Nicht in allen, aber in fast
allen Staaten sind wir vertreten . Da sind viele Menschen,
die sich unter nicht immer einfachen Bedingungen ein-
setzen, die sich engagieren. Ich finde, im Rahmen einer
solchen Debatte kann man da den Dank nicht laut genug
sagen .
Als Zweites möchte ich sagen, dass Europa und
Deutschland eine besondere Verantwortung für Afrika
haben, eine, die in der Vergangenheit auch aus meiner
Sicht nicht hinreichend wahrgenommen worden ist . Ich
finde es deswegen ausdrücklich gut, dass sich die unter-
schiedlichen Teile der Bundesregierung nun auch stärker
auf den Weg machen, sich damit auseinanderzusetzen .
Beide Kontinente, Europa und Afrika, sind Nachbarn .
Ich will einmal daran erinnern, dass uns an einigen Stel-
len nur wenige Kilometer geografisch trennen.
Wir sind aber nicht nur Nachbarn, sondern wir sind
historisch miteinander verbunden . Die Kolonialzeit ist
angesprochen worden, eine Zeit von Unterdrückung,
Bevormundung, Erniedrigung, von Ausbeutung . All das
prägt auch das Zusammenleben und die Geschichte, die
Europa und Afrika verbinden .
Daran jetzt anzuknüpfen und zu sagen, dieses Afrika,
das sich auf den Weg gemacht hat, dieses Afrika, das sich
erkennbar zusammenrauft, das Strukturen bildet – ich
nenne einmal das Stichwort „Afrikanische Union“, die
sozusagen immer stärker Fahrt aufnimmt –, dieses Afri-
ka, das sich gemeinsame Entwicklungsziele gesetzt hat –
unter anderem in der Agenda 2063 –, Entwicklungsziele
wie Demokratie, Frieden, Nachhaltigkeit, dieses Afrika,
das wächst – im Jahr 2050 wird Afrika 20 Prozent der
Weltbevölkerung stellen, wenn unsere Prognosen zutref-
fend sind –, dieses Afrika, das ein junger Kontinent ist –
das Durchschnittsalter der afrikanischen Bevölkerung
beträgt 18 Jahre –, dieses Afrika zu unterstützen, dieses
Afrika stark zu machen, das ist die Aufgabe, vor der wir
stehen . Die Koalition zeigt mit dem Antrag, dass bereits
vieles passiert ist, dass wir uns auch vieles vorgenommen
haben und dass wir konsequent weitergehen wollen – in
diesem Jahr, aber auch darüber hinaus –, um Bewusstsein
für den Kontinent zu schaffen.
Deswegen ist es gut, dass wir am Beginn des Afri-
ka-Jahres der Bundesregierung hier heute diese Debatte
führen . Denn es ist wichtig, dass wir mehr Bewusstsein
für diesen Kontinent schaffen und dass wir dafür sorgen,
dass er einen festen Platz in unserem Kopf, aber auch in
unserem Herzen hat .
Herzlichen Dank .