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ID1821600300

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    Plenarprotokoll 18/216 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Verbesserung der Fahndung bei besonderen Gefahrenlagen und zum Schutz von Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei durch den Einsatz von mobiler Videotechnik Drucksache 18/10939 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesda- tenschutzgesetzes – Erhöhung der Si- cherheit in öffentlich zugänglichen groß- flächigen Anlagen und im öffentlichen Personenverkehr durch optisch-elek- tronische Einrichtungen (Videoüberwa- chungsverbesserungsgesetz) Drucksache 18/10941 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21651 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21651 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21652 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21653 C Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21655 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21655 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21656 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21657 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21658 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 21659 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21660 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Eidesleistung der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, Bundesministerin BMWi . . . 21661 D Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Euro- pa- und Verfassungsrecht wahren – Vorläu- fige Anwendung von CETA verhindern Drucksache 18/10970 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Brigitte Zypries, BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 21663 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21664 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21665 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21666 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21667 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 21669 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21670 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21671 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21672 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21674 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21675 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21675 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017II Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neu- en Zusammenlebens in der Stadt Drucksache 18/10942 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21678 B Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21679 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21680 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21681 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21682 C Dr . Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21683 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 21684 D Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Wissen- schaftskooperation mit Partnern in Sub- sahara-Afrika stärken Drucksachen 18/10632, 18/10973 . . . . . . . . . 21686 A Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 21686 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21687 D Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21689 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21690 C Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21691 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21692 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21693 B Tagesordnungspunkt 32: Erste Beratung des von den Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsge- setz – OEG) Drucksache 18/10965 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21695 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21696 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 21697 C Dr . h . c . Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . 21698 D Dr . Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 21699 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21703 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21704 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21649 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Beginn: 10 .30 Uhr
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    Berichtigung 215 . Sitzung, Seite 21496 B, erster Absatz: Die Tages- ordnungspunkte 5 a und 5 b sind wie folgt zu lesen: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dr. Karl-Heinz Brunner Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21701 (A) (C) (B) (D) Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Wirksame Sanktionen bei Rechtsverstößen von Unternehmen Drucksache 18/10038 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz (f) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Katja Keul, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten im deut- schen Recht verankern Drucksache 18/10255 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (f) Auswärtiger Ausschuss Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21703 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthle, Norbert CDU/CSU 27 .01 .2017 Bartke, Dr . Matthias SPD 27 .01 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Bülow, Marco SPD 27 .01 .2017 Burkert, Martin SPD 27 .01 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Eberl, Iris CDU/CSU 27 .01 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 27 .01 .2017 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 27 .01 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 27 .01 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27 .01 .2017 Gröhe, Hermann CDU/CSU 27 .01 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 27 .01 .2017 Gunkel, Wolfgang SPD 27 .01 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 27 .01 .2017 Henn, Heidtrud SPD 27 .01 .2017 Hochbaum, Robert CDU/CSU 27 .01 .2017 Hübinger, Anette CDU/CSU 27 .01 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 27 .01 .2017 Krellmann, Jutta DIE LINKE 27 .01 .2017 Kudla, Bettina CDU/CSU 27 .01 .2017 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 27 .01 .2017 Lenkert, Ralph DIE LINKE 27 .01 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 27 .01 .2017 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 27 .01 .2017 Nord, Thomas DIE LINKE 27 .01 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Pronold, Florian SPD 27 .01 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 27 .01 .2017 Saathoff, Johann SPD 27 .01 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Scheer, Dr . Nina SPD 27 .01 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 27 .01 .2017 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 27 .01 .2017 Schwartze, Stefan SPD 27 .01 .2017 Steffen, Sonja SPD 27 .01 .2017 Steineke, Sebastian CDU/CSU 27 .01 .2017 Storjohann, Gero CDU/CSU 27 .01 .2017 Strothmann, Lena CDU/CSU 27 .01 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 27 .01 .2017 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 27 .01 .2017 Weinberg, Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 27 .01 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 27 .01 .2017 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 27 .01 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 27 .01 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 201721704 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Verzichtbarkeit der Anordnungen der Schriftform und des persön- lichen Erscheinens im Verwaltungsrecht des Bun- des Drucksachen 18/9177, 18/9596 Nr. 1.3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nach- geordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut Drucksachen 18/10567, 18/10696 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .2 Ratsdokument 13621/15 Drucksache 18/8470 Nr . A .5 Ratsdokument 7762/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .6 Ratsdokument 7763/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .7 Ratsdokument 7765/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .8 Ratsdokument 7766/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .9 Ratsdokument 7767/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .10 Ratsdokument 7769/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0233 Drucksache 18/9141 Nr . A .3 Ratsdokument 9366/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .13 Ratsdokument 10991/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .15 Ratsdokument 11155/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .20 Ratsdokument 11414/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .21 Ratsdokument 11427/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .22 Ratsdokument 11428/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .24 Ratsdokument 11610/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .25 Ratsdokument 11611/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .26 Ratsdokument 11612/16 Drucksache 18/9746 Nr . A .2 Ratsdokument 11799/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .5 Ratsdokument 11780/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .6 Ratsdokument 12063/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .8 Ratsdokument 12370/16 Drucksache 18/10555 Nr . B .1 Ratsdokument 13699/16 Sportausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0233 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/9180 Nr . A .1 Ratsdokument 10819/16 Drucksache 18/9180 Nr . A .2 Ratsdokument 10821/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/10706 Nr . A .10 Ratsdokument 14299/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/8140 Nr . A .26 Ratsdokument 6317/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .27 Ratsdokument 6318/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 216. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Verbesserung der Videoüberwachung ZP 5 Eid der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Umsetzung einer EU-Richtlinie im Städtebaurecht TOP 31 Wissenschaftskooperation mit Subsahara-Afrika TOP 32 Opferentschädigungsgesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Sehr geehrter Herr Minister! Ich möchte
    mich als ehemaliger Polizeibeamter mit dem Vorschlag
    zur Ausrüstung von Bundespolizisten mit Body-Kameras
    beschäftigen . Laut Gesetz sollen diese ja zum Schutz von
    Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei, zur Verfol-
    gung von Straftaten, zur Verfolgung von Ordnungswid-
    rigkeiten mit erheblicher Bedeutung und auf Verlangen
    von Betroffenen zur Überprüfung der Rechtmäßigkeit
    polizeilicher Maßnahmen dienen . Sie machen da also zur
    Abwechslung mal in der Innenpolitik einen Vorschlag,
    der tatsächlich diskussionswürdig ist . Wir werden darü-
    ber diskutieren, ob die Body-Cam das leisten kann, was
    sie verspricht, und wir müssen sicherstellen, dass die Re-
    gelungen zur Einschränkung von Datenschutz und Bür-
    gerrechten in verfassungskonformer Verhältnismäßigkeit
    stehen; das ist ja unsere Aufgabe .

    Wenn ich an meinen früheren Alltag als Polizeibeam-
    ter denke, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Bo-
    dy-Cam, wenn sie läuft, zum Beispiel die Hemmschwelle
    hebt, einen Polizeibeamten anzugreifen . Und das wäre
    ein Erfolg . Ich habe in den letzten Tagen in digitalen Me-
    dien viele Polizeibeamte gefragt, was sie selbst davon
    halten . Zu meiner Überraschung waren die Meinungen
    relativ kontrovers, Pro und Kontra waren gleichermaßen
    dabei . Auch Studien helfen uns nicht weiter; denn sie be-
    ziehen sich momentan auf sehr wenige Fälle und sagen
    uns erst einmal noch nicht viel . Ich schlage vor, wenn wir
    uns für eine Einführung entscheiden – und ich kann mir
    das durchaus vorstellen –, eine begleitende wissenschaft-
    liche Evaluierung gleich mit zu beschließen .

    Vorher, meine Damen und Herren, müssen wir uns
    aber über die Ausgestaltung des Gesetzes unterhalten .
    Da fehlt einiges, worüber wir tatsächlich reden müssen .
    Nach Ihrem Vorschlag funktioniert das ja so: Der Poli-
    zeibeamte kündigt die Aufzeichnung, wenn er die Zeit
    dafür hat, an, und dann zeichnet die Body-Cam auf . Sie
    zeichnet also nicht permanent auf . Auf der einen Seite
    ist das richtig: Sie wollen verdeckte Aufzeichnungen
    vermeiden, an die das Bundesverfassungsgericht ja hohe
    Hürden geknüpft hat . Auf der anderen Seite kann der Be-
    amte so natürlich willkürlich entscheiden, welche Situa-
    tion und vor allen Dingen welchen Teil einer Situation er
    aufzeichnet und speichert .

    Meine Damen und Herren, Sie können sich vorstellen,
    dass das natürlich auch Besorgnis hervorruft . Oft werden
    wir nur einen Teil einer Situation auf Video haben, und
    das kann zu einer einseitigen Wertung führen . Wie sieht
    es mit der Hoffnung aus, polizeiliches Fehlverhalten

    aufklären zu können? Sie haben ja eine 30-tägige Auf-
    bewahrungspflicht, unter anderem zur Möglichkeit der
    gerichtlichen Überprüfung rechtmäßigen polizeilichen
    Handelns, in diesen Gesetzentwurf hineingeschrieben .
    Kann es aber Aufzeichnungen über unrechtmäßiges Han-
    deln überhaupt geben, wenn der Polizeibeamte individu-
    ell und ohne Regeln entscheiden kann, was aufgezeich-
    net wird und was nicht? Das ist eine schwierige Frage,
    die wir gerne mit Ihnen diskutieren wollen . Denn wir
    brauchen, denke ich, schon klare Regelungen, was und
    wann aufgezeichnet werden darf und muss .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt aber noch weitere offene Fragen und damit
    auch Hausaufgaben, Herr Minister, damit wir das be-
    schließen können. Im Gesetzentwurf finden sich kei-
    ne Regelungen zur Manipulationssicherheit relevanter
    Aufzeichnungen für eine richterliche Nutzbarkeit – ich
    erinnere nur an das Verfahren gegen den Pfarrer König
    in Dresden, wo die Polizei manipuliertes Videomaterial
    vorgelegt hat –: keine Datenschutzbestimmungen, keine
    Regelungen zu den Zugriffsrechten, keine Regelungen
    zu den Beschäftigtenrechten – auch das wird die Beam-
    ten interessieren –, keine Regelungen zu einer Kontrol-
    le durch Datenschutzbeauftragte oder das Parlament . Da
    muss nachgearbeitet werden .

    Ich möchte aber noch einmal betonen: Ideen für mehr
    persönliche oder rechtliche Sicherheit steht die Linke
    sehr aufgeschlossen gegenüber . Wenn uns Polizeibeam-
    te sagen, dass die Body-Cam mehr Sicherheit bringen
    könnte, nehmen wir das sehr ernst . Wenn uns aber Bür-
    ger sagen, dass sie glauben, dass kritische Aspekte zu
    wenig berücksichtigt wurden, dann nehmen wir auch das
    sehr ernst . Deswegen schlage ich ernsthaft vor, dass wir
    zu diesem Thema eine Expertenanhörung im Innenaus-
    schuss durchführen, um uns mit diesen offenen Fragen,
    die Sie in Ihrem Gesetzentwurf komplett vergessen ha-
    ben, noch einmal zu beschäftigen, damit dieses Hilfsmit-
    tel, das ein Nützliches sein kann, tatsächlich beschlossen
    werden kann; denn ohne Regelungen geht es nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Der Kollege Uli Grötsch spricht jetzt für die SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uli Grötsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Gesetzentwurf, über den wir heute in erster Lesung de-
    battieren, enthält im Wesentlichen drei Maßnahmen, die
    die Arbeit der Beamtinnen und Beamten der Bundespo-
    lizei effizienter machen sollen und auf die ich in meiner
    Rede im Wesentlichen eingehe .

    Erstens wollen wir, dass unsere Bundespolizisten mit
    Body-Cams ausgestattet werden . Damit erfüllen wir auch
    eine langjährige Forderung der GdP, der Gewerkschaft
    der Polizei . Wir haben gute Erfahrungen mit Pilotpro-
    jekten in den Ländern gemacht, die die deeskalierende

    Bundesminister Dr. Thomas de Maizière






    (A) (C)



    (B) (D)


    und präventive Wirkung von Body-Cams belegt haben .
    Die offenen Aufzeichnungen mit mobiler Videotechnik,
    die beispielsweise an der Schulter getragen wird, dienen
    auch der Strafverfolgung, aber vor allem dem Schutz der-
    jenigen, die etwa im bahnpolizeilichen Brennpunktbe-
    reich jeden Tag ihre Gesundheit und ihr Leben für unsere
    Sicherheit riskieren .

    Dass Body-Cams inzwischen notwendig sind, ist
    leider eine bittere und traurige Wahrheit . Die Kriminal-
    statistik zeigt, dass die Zahl der Angriffe auf Polizisten
    merklich zugenommen hat . Deshalb ist es sehr richtig
    und wichtig, dass wir im aktuellen Haushalt 5 Millionen
    Euro für eine breit angelegte Imagekampagne bereitge-
    stellt haben . Wir haben nicht nur das Personal der Bun-
    despolizei auf Rekordniveau aufgestockt, sondern auch
    Mittel für die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung
    gestellt. Daher finde ich, dass wir, was den Schutz unse-
    rer Beamtinnen und Beamten angeht, den richtigen Weg
    eingeschlagen haben .

    Wir werden aber auch ein schärferes Vorgehen gegen
    Gewaltdelikte gegen Polizisten gesetzlich regeln . Die
    neue Regelung wird dann auch für Kräfte der Feuerwehr
    oder etwa der Rettungsdienste gelten, die tätlich ange-
    griffen werden. All diese Maßnahmen senden ein klares
    Signal aus: Wer Polizisten, Rettungsärzte oder Feuer-
    wehrleute angreift, der greift den Staat an . Das dulden
    wir nicht . Dagegen gehen wir mit der erforderlichen Här-
    te vor .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Eine zweite wesentliche Maßnahme nach den Bo-
    dy-Cams ist die anlassbezogene automatische Kfz-Kenn-
    zeichenerfassung . Mit diesen mobilen Kameras darf die
    Bundespolizei Autokennzeichen scannen und mit den
    einschlägigen polizeilichen Datenbanken abgleichen .
    Zum einen liegt hierbei die Betonung auf anlassbezo-
    gen, also nicht flächendeckend, sondern bei bestimmten
    Gefahrensituationen, wie Gefahr für Leib oder Leben,
    Schutz der öffentlichen Sicherheit oder schwere Strafta-
    ten, die gegen die Sicherheit der Grenze gerichtet sind .
    Zum anderen werden die erhobenen Kennzeichen sofort
    und spurlos wieder gelöscht, wenn es sich nicht um einen
    Treffer handelt. Die Daten werden sogar gelöscht, wenn
    der Treffer im Fahndungsbestand nicht im Zusammen-
    hang mit den bestimmten Gefahrensituationen steht, die
    wir in diesem Gesetz regeln .

    Ich denke, das ist ein maßvolles Mittel, um der Bun-
    despolizei eine bessere Fahndung, auch und speziell im
    Grenzgebiet, und eine schnelle und effiziente Strafverfol-
    gung zu ermöglichen . Eine solche Arbeitserleichterung
    ist für unsere Bundespolizisten, die bereits Millionen
    Überstunden durch die Migrationslage angehäuft haben,
    dringend notwendig . Ich meine, wenn wir bei vielen
    Gelegenheiten über die Stärkung der Schleierfahndung
    diskutieren, müssen wir das auch in einem Gesetz umset-
    zen, wenn wir Gelegenheit dazu haben . Das tun wir mit
    diesem Gesetz .

    Die dritte wesentliche Maßnahme eröffnet der Bundes-
    polizei die Möglichkeit, wenn für die Aufgabenerfüllung
    erforderlich, in Einsatzleitstellen eingehende Telefon-
    anrufe aufzuzeichnen . Das klingt eigentlich selbstver-

    ständlich . Nicht nur, wenn Bombendrohungen eingehen,
    sondern auch, wenn jemand etwa mit Selbstmord droht,
    muss die Bundespolizei in der Lage sein, noch mal rein-
    zuhören, um alle Informationen aufzunehmen . Deshalb
    ist das eine überfällige und ganz sicher vernünftige Re-
    gelung .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sehr geehrte Damen und Herren, diese Maßnahmen
    sind ein Teil eines umfassenderen Pakets an Gesetzen mit
    Augenmaß, die wir in der Koalition beschlossen haben,
    um die Sicherheit in diesem Land zu erhöhen . Weil das in
    unser aller Sinne ist und es sich hierbei um angemessene,
    milde Mittel handelt, bitte ich im folgenden Beratungs-
    verfahren um konstruktive Mitarbeit aller Fraktionen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)