Rede:
ID1820405000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Sonja: 1
    2. Steffen: 1
    3. ist: 1
    4. die: 1
    5. nächste: 1
    6. Rednerin: 1
    7. für: 1
    8. dieSPD-Fraktion: 1
    9. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich warte gerade noch den Hochlauf des Rednerpults

    ab, denn der ist echt . – Herr Präsident! Meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren! Herr Bundesfinanzminister,
    Sie haben eben sehr eindrucksvoll bewiesen: Von Mär-
    chen verstehen Sie etwas .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Ist klar!)


    – Da hätten Sie auch klatschen können, das war doch ein-
    drucksvoll, oder nicht?

    Bundesfinanzminister Schäuble wird hier einen Bun-
    deshaushalt des – wie wir es eingeschätzt haben – an-
    gepassten Weiter-so durchbringen . Die schwarze Null
    wird erneut abgefeiert, aber sie hat ihre großkoalitionäre
    Erotik längst verloren . Das Weiter-so im Haushalt wird
    personell bestätigt . Angela Merkel als Kanzlerkandida-
    tin, Wolfgang Schäuble als Schatzkanzler, Frank-Walter
    Steinmeier als Bundespräsident – noch mehr Weiter-so
    geht nicht .

    Sie haben damit – das müssen wir Ihnen auch sa-
    gen – die Veränderungserwartungen der Gesellschaft lei-
    der nicht verstanden . Weder sehen Sie die Gefahren des
    Rückwärts-Deutschlands von AfD und Horst Seehofer,
    noch hören Sie die gesellschaftlichen Hilferufe nach ei-
    ner sozialen und humanistischen Erneuerung der Gesell-
    schaft in Deutschland und Europa .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie, Herr Kahrs, Sahra Wagenknecht und
    Frauke Petry hier gleichsetzen – nicht vergleichen, son-
    dern gleichsetzen –,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Nein, nur die Reden!)


    muss ich Ihnen sagen: Das ist leider genauso unver-
    schämt wie Ihr kontinuierliches Agieren hier im Bundes-
    tag . Das weisen wir zurück .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dass Bundesminister Schäuble unter Geldnot leidet –
    nämlich unter der Not, nicht mehr zu wissen, wohin mit
    dem Geld –, zeigt sich daran, dass bereits in der nächsten
    Woche ein Nachtragshaushalt für 2016 beschlossen wird,
    und zwar für mehr Investitionen in die Schulen . Dazu
    will ich deutlich sagen: Es ist wesentlich besser, dass Sie
    sich mit Frau Wanka über Schulinvestitionen verständigt

    haben als erneut mit Frau von der Leyen über noch mehr
    Militär .


    (Beifall bei der LINKEN – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Dann wissen wir doch, wohin mit dem Geld!)


    Aber so kommen Sie daher wie Frau Holle im Him-
    mel, die segensreichen Schnee übers Land verteilt . Ihr
    Problem, Herr Finanzminister, ist: Es ist Schnee von ges-
    tern .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb bemühen Sie auch gern als Bild für Ihr Regie-
    rungshandeln: Wir fahren auf Sicht . – Auf Sicht fahren
    meint doch aber, jeglichen Anspruch auf Weitblick auf-
    zugeben und einem im Nebel Vorausfahrenden hinterher-
    zufahren . Vor Ihnen aber fährt der marktkonforme Main-
    stream von gestern, und zwar in die Sackgasse .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Erneut wurden die Einnahmen des Bundes mit diesem
    Haushalt nicht ernsthaft thematisiert . Ausschließlich in
    Anträgen der Fraktion Die Linke ist dieses Thema anzu-
    treffen. So werden Sie aber die soziale Spaltung dieses
    Landes nicht überwinden . Sie trauen sich an die Super-
    reichen nicht heran . Beim ärmsten Drittel ist nichts zu
    holen, also lassen Sie den unteren Mittelstand zahlen .
    Das finden wir nicht in Ordnung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb haben wir Ihnen andere Vorschläge gemacht und
    wissen uns da auch mit dem Großteil der Bevölkerung
    einig . Noch vor drei, vier Jahren wurde man für solche
    Vorschläge der Gleichmacherei bezichtigt . Inzwischen
    sind aber über 80 Prozent der Deutschen der Meinung,
    dass es hier sozial ungerecht zugeht, und das wollen wir
    ausdrücklich nicht hinnehmen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    So wachsen zwar in einer ganzen Reihe von Haushal-
    ten die Etats auf, es gibt auch mehr Investitionen, aber
    gemessen an dem Bedarf, den es hier gibt, an dem Bedarf
    an Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur und Bildung,


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    folgt das alles dem Prinzip „Gekleckert und nicht ge-
    klotzt“, Herr Bundesfinanzminister.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Angst oder Mut? Das ist in Deutschland die aktuelle
    Frage . Eine Bundesregierung, die nur wenig Mut, aber
    viel Angst ausstrahlt, kann, wie dieser Haushalt zeigt,
    keine Zukunft darstellen . Das ist schade, aber in einer
    Demokratie bekanntlich änderbar .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble






    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Sonja Steffen ist die nächste Rednerin für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sonja Steffen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich bin Mitglied des Haushaltsausschusses,
    und zugleich komme ich aus einem ostdeutschen Wahl-
    kreis . Einige sagen: Es ist der schönste Deutschlands .


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Halle! – Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Das ist die Sächsische Schweiz!)


    Ich glaube, die Kanzlerin würde das bestätigen . Aber da-
    rüber kann man sich ja immer tunlichst streiten .

    Mein Wahlkreis mag zwar einer der schönsten Wahl-
    kreise Deutschlands sein, aber er ist leider auch einer
    der strukturschwächsten . Deshalb erlaube ich mir, meine
    heutige Redezeit zu nutzen, um einmal einen Blick durch
    die ostdeutsche Brille auf den Haushalt zu werfen . Da
    muss man feststellen: Es ist nicht so, dass das Parlament
    hier so wie Frau Holle agiert hat und den Westen quasi
    als Goldmarie und den Osten als Pechmarie behandelt
    hat . Nein, ich glaube, auch durch die ostdeutsche Bril-
    le betrachtet, kann sich dieser Haushalt durchaus sehen
    lassen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg . Katharina Landgraf [CDU/CSU])


    Ich will mich hier auf vier Bereiche beschränken, die mir
    besonders wichtig erscheinen .

    Der erste Bereich ist die soziale Teilhabe am Arbeits-
    markt . Wir haben im Oktober 2016 in Mecklenburg-Vor-
    pommern eine Arbeitslosigkeit von 8,6 Prozent . Schau-
    en wir einmal zurück: 2005 betrug die Arbeitslosigkeit
    23,7 Prozent . Die Arbeitslosigkeit dort ist im letzten Jahr
    um 1 Prozentpunkt zurückgegangen . An dieser Stelle
    möchte ich noch einmal sagen, wie wichtig der Mindest-
    lohn für Ostdeutschland ist . Das, was wir vorher gehört
    hatten, ist nicht eingetreten . Es wurden ja Horrorszenari-
    en konstruiert . Es wurde seitens der Arbeitgeberverbände
    gesagt: Das ist der Untergang des Abendlandes . Es wird
    so sein, dass die Arbeitslosigkeit steigt . – Genau das Ge-
    genteil ist eingetreten .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt ebenfalls, aller-
    dings viel langsamer, als wir uns das wünschen; das ist
    richtig . Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die seit
    Jahren von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Ich
    freue mich sehr, dass wir in diesem Haushalt erreichen
    konnten, dass mindestens 300 Millionen Euro für das
    Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ zur Ver-
    fügung gestellt werden . Davon werden neue Arbeitsplät-
    ze geschaffen, die dringend notwendig sind. Die Men-
    schen werden an die Hand genommen, damit sie den Weg
    zurück ins Arbeitsleben finden.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich freue mich auch, dass wir im Haushalt 2017 die
    Familien stärken konnten . Denn es ist immer noch so: Im
    Osten sind die Löhne niedriger als im Westen, und zwar
    zum Teil erheblich . Daran, dass sich das ändert, müssen
    viele Kräfte arbeiten . Das kann auch nicht durch einen
    Haushalt 2017 mit einem Mal verändert werden . Deshalb
    ist es umso wichtiger, dass wir einige Instrumente in den
    Haushalt 2017 einbauen konnten, unter anderem den Fa-
    milienzuschlag . Vielen Dank, Manuela Schwesig! Vielen
    Dank an alle, die da mitgewirkt haben! Selbst 10 Euro
    im Monat sind bei einkommensschwachen Familien eine
    Menge im Portemonnaie . Vielen Dank dafür!


    (Beifall bei der SPD)


    Der zweite Bereich betrifft das Thema Breitbandaus-
    bau . Es ist ja heute Morgen bei der Beratung des entspre-
    chenden Haushalts schon recht breit behandelt worden .
    Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken . Vor
    allem möchte ich mich hier aber einmal bei den Kolle-
    gen vor Ort, bei den Kommunalpolitikern, bedanken, die
    gerade im Osten, gerade in Mecklenburg-Vorpommern
    unheimlich aktiv, sehr schnell und sehr akribisch waren .
    Wir konnten erreichen, dass schon 2016 nach Mecklen-
    burg-Vorpommern fast 710 Millionen Euro zusätzlich
    flossen. Der Haushalt 2017 bietet hier weitere Möglich-
    keiten . Danke dafür!


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Bereich Kultur und Denkmalschutz . Wir fördern
    mit diesem Haushalt 204 Kulturdenkmäler,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sehr gut!)


    davon 79 im Osten . Gerade bei uns oben im Nordosten
    gibt es nicht nur den Bädertourismus, sondern auch den
    Kulturtourismus .


    (Beifall des Abg . Johannes Kahrs [SPD])


    Deshalb freue ich mich sehr über die vielen Kirchen und
    die historischen Baudenkmäler im Osten, die wir fördern
    konnten . Ich freue mich aber auch ganz persönlich über
    die Förderung des Gesellschaftshauses Straze in Greifs-
    wald . Da gab es früher einmal ein wichtiges Zentrum
    für kulturelles und gesellschaftliches Leben in der Stadt .
    Dank unserer Hilfe kann dieses Zentrum wieder aufge-
    baut werden . Vielen Dank auch an die Kollegen von der
    Union! Vielen Dank, Eckhardt Rehberg!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was bleibt noch zu tun? Ein ganz wichtiger Bereich,
    eine ganz wichtige Sache, gerade für den Osten, ist der
    Unterhaltsvorschuss . Ich freue mich sehr für alle alleiner-
    ziehenden Frauen und manchmal auch Männer im Osten,
    die durch die Verlängerung des Unterhaltsvorschusses
    wirklich eine riesengroße Hilfe erhalten . Wir alle wissen
    ja: Kinder werden ab zwölf einfach teurer . Das liegt in
    der Natur der Sache . In dem Moment, wo ein Kind zwölf
    Jahre alt wird oder 72 Monate einen Unterhaltsvorschuss
    bekommen hat, endete dieser Vorschuss bislang . Ich hof-
    fe, dass wir sehr bald hier vereinbaren können, dass der
    Unterhaltsvorschuss bis zum 18 . Lebensjahr gewährt
    wird . Das hilft den Frauen sehr, übrigens auch den Män-
    nern, die unterhaltspflichtig sind. Es ist zum Beispiel im






    (A) (C)



    (B) (D)


    Osten, aber auch in anderen strukturschwachen Gebieten
    oftmals so, dass Menschen mit 1 100 Euro netto nach
    Hause gehen . Der Selbstbehalt beim Kindesunterhalt
    liegt bei 1 080 Euro . Da ist traurigerweise für den Kin-
    desunterhalt einfach oft zu wenig übrig . Es fehlt nicht
    immer nur am Willen, sondern manchmal auch an der
    finanziellen Kraft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ganz zum Schluss noch zum Thema Ost-/West-Rente;
    das ist von den Linken schon angesprochen worden, auch
    von Frau Lötzsch vorhin . Ja, wir hätten uns vielleicht
    gewünscht, dass wir die Angleichung früher erreichen .
    Aber, ich glaube, wir alle können sehr froh sein, dass wir
    gestern Abend einen Kompromiss erzielen konnten . Ich
    bedanke mich ausdrücklich bei Andrea Nahles, vor al-
    lem aber auch bei der SPD-Fraktion . Wir haben wirklich
    Ewigkeiten dafür gebraucht . Ich bin ganz glücklich, dass
    wir 2017 den Leuten vor Ort wirklich sagen können: Die
    Rentenangleichung wird kommen, allerdings in Stufen –
    so ist es auch richtig –, weil wir auf der anderen Seite
    auch den Höherwertungsfaktor für die Löhne anpassen
    müssen .

    Die Ost-Brille wird hoffentlich irgendwann in nicht
    allzu ferner Zukunft in die Schatzkiste gehören, weil die
    Verhältnisse dann endlich komplett angeglichen sind .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)