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ID1820401500

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Eine kurze Bilanz der Verkehrspolitik der Bundesre-
    gierung aus meiner Sicht, aus Sicht der Linken: keine
    Wende hin zum Positiven, keine Verringerung der Ge-
    sundheitsgefahren, keine Verringerung der Umweltbe-
    lastungen, keine Wende hin zu mehr Arbeitssicherheit,
    hin zu besseren Arbeitsbedingungen für die im Verkehrs-
    wesen Beschäftigten und auch keine Fortschritte bei der
    Versorgung des Landes mit einer digitalen Infrastruktur,
    die über die Wahlperiode hinaus Bestand haben kann .
    Der Verkehrsminister ist an seinen eigenen Ansprüchen
    gescheitert, an den Ansprüchen einer vernünftigen Ver-
    kehrspolitik sowieso .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Aussage ist nach wie vor richtig, obwohl es sich
    schon um einen Stehsatz aus den Reden handelt, die ich
    hier zu den letzten sieben Verkehrshaushalten gehalten
    habe .

    Doch jedes Jahr kommen neue Fehlentscheidungen
    hinzu. In diesem Jahr betreffen sie insbesondere die so-
    ziale Lage der Menschen . Damit meine ich die Sicher-
    heit der Arbeitsplätze und die Qualität der Arbeitsplät-
    ze . Jüngstes Beispiel: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion
    drückt die Mehrheit von CDU/CSU und SPD im Haus-
    haltsausschuss durch, dass die Fluggesellschaften künf-
    tig die anfallenden Flugsicherungsgebühren nicht mehr
    zahlen müssen . Eine Summe von 200 Millionen Euro ist
    dabei im Gespräch . Nicht falsch verstehen: Die Gebüh-
    ren fallen nach wie vor an; aber sie werden nicht mehr

    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    von den Fluggesellschaften bezahlt, sondern von der All-
    gemeinheit, also von uns allen .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Selbstverständlich zahlen die noch weiter Gebühren! – Gegenruf des Abg . Roland Claus [DIE LINKE]: Weniger!)


    Wir wissen und können auch wissen, dass diese Art
    von Steuergeschenken nicht dazu beiträgt, das Problem
    zu lösen, das gelöst werden soll, nämlich die Wettbe-
    werbsfähigkeit insofern zu erhalten, dass hier Arbeits-
    plätze geschaffen werden und gute Arbeitsplätze erhalten
    bleiben .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Dazu gehört der Luftverkehr! Und das wissen Sie genau, Herr Kollege!)


    Wir wissen und können auch wissen, dass die Subventi-
    onen in das Portemonnaie der Anteilseigner fließen, wie
    wir das auch bei anderen Subventionen sehen . Sie wer-
    den nicht bei den Beschäftigten, die in einer Maschine
    oder auf dem Flughafen arbeiten, landen . Die Lufthansa
    muss sich sogar noch ermuntert fühlen, damit weiterzu-
    machen, ihre Belegschaft nach und nach in einer eigenen
    Billigfluggesellschaft auszulagern, bei Eurowings mit
    Sitz in Österreich . Steuergeschenke und Sozialdumping
    darf es nicht geben . Das ist eine zentrale Forderung der
    Linken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun wird vielleicht der eine oder andere mahnen
    und sagen: Vielleicht klappt es mit dieser Maßnahme
    ja doch, qualifizierte Arbeitsplätze mit Sitz in Deutsch-
    land zu schaffen. – Aber wir müssen doch aus den Er-
    fahrungen, die wir mit Subventionen gesammelt haben,
    lernen . Vielen von uns ist das Maritime Bündnis be-
    kannt . Im Rahmen dieses Bündnisses versuchten Bund,
    Reeder, die Beschäftigten und ihre Verbände seit 2004,
    die Zahl der Schiffe, die unter deutscher Flagge fahren
    und unter die hiesigen Tarifbedingungen fallen, zu er-
    höhen, sie sozusagen wieder einzusourcen . Die Reeder
    wurden nur noch pauschal besteuert, sie durften die Aus-
    bildungszuschüsse einheimsen, sie durften zunächst ei-
    nen Teil der Lohnsteuer für sich behalten – inzwischen
    sogar die gesamte Lohnsteuer –; im Gegenzug sollten
    mindestens 500 Schiffe unter deutscher Flagge fahren.
    Zwölf Jahre und 6 Milliarden Euro Subventionen später
    fahren 140 Schiffe unter deutscher Flagge. Der Ausstieg
    der Seefahrergewerkschaft Verdi ist nachvollziehbar, be-
    gründet und selbstverständlich . Verdi hat das Bündnis
    verlassen . Das war eine richtige und längst überfällige
    Maßnahme .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch das Maritime Bündnis hat gezeigt: Subventionen
    sichern und schaffen keinen Arbeitsplatz, wenn sie nicht
    an klare, verlässliche, abrechenbare Bedingungen ge-
    knüpft sind .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit Geschenken lassen sich zwar Freundschaften er-
    halten, nicht aber die soziale Sicherheit der arbeitenden
    Menschen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Trotz dieser Binsenweisheit werden neue Steuerpakete
    geschnürt, jetzt in Form einer Bundesstraßengesellschaft,
    wie wir gehört haben . Es ist ja schön und gut, wenn jetzt
    getitelt wird, Finanzjongleure und Versicherungen soll-
    ten keinen Zugriff auf die Gesellschaft bekommen. Aber
    wir wissen, was nach Gründung der Gesellschaft passie-
    ren kann . Es soll eine privatrechtliche Grundlage geben .
    Dann wäre es so wie bei der Deutschen Bahn . Das wäre
    eine Deutsche Bahn für die Bundesstraßen und die Au-
    tobahnen .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Die Deutsche Bahn ist eine Aktiengesellschaft! Und eine Aktiengesellschaft wird es nicht geben!)


    Und dann? Nein, diese Gesellschaft soll Finanzjongleu-
    ren und Versicherungen den Zugriff auf die Straßeninfra-
    struktur ermöglichen . Dann würde die Infrastruktur nicht
    mehr durch parlamentarische Beschlüsse gestaltet – wie
    bei der Bahn . Der Bund wäre nur noch für die Finanzie-
    rung zuständig – wie bei der Bahn .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Die Bahn ist eine Aktiengesellschaft! Das wollen wir hier nicht!)


    Darum soll das Grundgesetz geändert werden . Mit der
    Frage, wie die Gesellschaft ausgestattet wird, will man
    sich später beschäftigen . Zunächst das Grundgesetz zu
    ändern – mit Ihrer Beteiligung –, das finde ich nicht
    nachvollziehbar . Diesen Schritt sollten Sie dringendst
    überdenken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Kirsten Lühmann [SPD]: Ihr Ministerpräsident hat zugestimmt! Erzählt den Leuten die Wahrheit!)


    Zur Bilanz gehört auch der größte Skandal in der Au-
    tomobilindustrie, den wir kennen . VW musste zugeben,
    bei den Angaben zu den stark gesundheitsschädlichen
    Stickstoffoxiden betrogen zu haben. Der Verkehrsminis-
    ter war nicht in der Lage, das auf unsere Kleinen Anfra-
    gen hin aufzuklären .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis heute nicht!)


    Das Parlament hat deshalb beschlossen, einen Unter-
    suchungsausschuss einzurichten . Dieser hat nach den
    ersten Einblicken in die Struktur und Arbeitsweise des
    Ministeriums und der nachgelagerten Behörden einiges
    aufgedeckt, was wir so nicht glauben konnten . Nichts
    hören, nichts sehen, nichts sagen – das scheint das Credo
    der Behörden zu sein . Das trägt dazu bei, dass es nicht bei
    diesem Skandal bleibt, sondern künftig weitere schwere
    Skandale geben wird .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Kirsten Lühmann [SPD]: Wir scheinen auf Herbert Behrens verschiedenen Veranstaltungen gewesen zu sein! Ich habe das nicht gehört!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    Ich komme zum Schluss . Es ist unsere Aufgabe, dass
    wir trotz der jubelnden Selbstbeweihräucherung vonsei-
    ten der Koalitionsvertreter eine klare Übersicht darüber
    behalten, was wirklich passiert . Zusammengefasst sind
    wir der Meinung: Die Verkehrspolitik in Deutschland
    wird vor die Wand gefahren . Die einzige Neuerung ist,
    dass dies zukünftig elektrisch und autonom geschehen
    soll .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die Kollegin Birgit Kömpel spricht jetzt für die SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Kömpel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Nachdem wir jetzt schon viel
    Grundsätzliches zum Verkehrshaushalt gehört haben,
    möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein sehr wichtiges
    Thema lenken: die Verkehrssicherheit . Verkehrssicher-
    heit betrifft uns alle. Wir alle kennen jemanden, der oder
    die schon einmal in einen Unfall verwickelt war, oder
    vielleicht hat es uns sogar selbst getroffen. In den letzten
    beiden Jahren stieg die Anzahl der Verkehrstoten erst-
    malig wieder, nachdem sie sich über viele Jahre hinweg
    reduziert hatte . Aber was heißt das für uns in der Poli-
    tik? Wir können solche Zahlen nicht einfach hinnehmen .
    3 459 Verkehrstote in unserem Land im Jahr 2015, das
    sind 3 459 gute Gründe, um zu handeln .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg . Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Für das Haushaltsjahr 2017 gibt es 1,1 Millionen Euro
    mehr für Maßnahmen der Verkehrssicherheit .


    (Beifall der Abg . Gero Storjohann [CDU/ CSU] und Abg . Kirsten Lühmann [SPD])


    – Genau, danke . – Das ist ein wichtiger Erfolg; denn
    insgesamt stehen uns nun 14 Millionen Euro für Auf-
    klärungs- und Erziehungsmaßnahmen zur Bekämpfung
    der Verkehrsunfälle zur Verfügung . Dafür danke ich auch
    Ihnen, lieber Kollege Storjohann; denn Sie haben sich
    ebenfalls für die Erhöhung des Titels sehr starkgemacht .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Die Mittel werden in bewährter Art und Weise dem
    Deutschen Verkehrssicherheitsrat, der Deutschen Ver-
    kehrswacht und für Maßnahmen des Bundesministeri-
    ums zur Verfügung stehen .

    Wer mehr Geld fordert und es bekommt, der muss
    auch Rechenschaft darüber ablegen, wofür er es braucht .
    Hierzu haben wir uns in der SPD-Fraktion ausführlich
    Gedanken gemacht . Das Ergebnis war:

    Wir fordern erstens eine stärkere Zielgruppenorientie-
    rung . Wir müssen genauer auf die einzelnen Zielgruppen
    zugehen . Junge Fahranfänger müssen anders angespro-
    chen werden und werden auf anderem Wege erreicht
    als ältere Verkehrsteilnehmer . Eine besonders gefährde-
    te Zielgruppe sind die geflüchteten und asylsuchenden
    Menschen . Hier müssen wir neben den erfreulich rasch
    übersetzten Leitfäden zur deutschen Verkehrsordnung
    vor allem verstärkt durch Schulungen in Kindergärten,
    Schulen und innerhalb der Sprach- und Integrationskurse
    die wichtigsten Verkehrsregeln vermitteln .

    Zweitens setzen wir auf straßenbautechnische Lösun-
    gen . Wir müssen in zweierlei Richtungen denken . Zum
    einen müssen bestimmte Zielgruppen besser geschützt
    werden, zum Beispiel Motorradfahrer durch einen soge-
    nannten Untergleitschutz entlang der Leitplanken . Zum
    anderen setzen wir auf verkehrspsychologische Maß-
    nahmen wie zum Beispiel künstliche Hindernisse, die
    den Verkehr verlangsamen und die Aufmerksamkeit der
    Fahrzeugführerinnen und -führer erhöhen .

    Wir brauchen drittens eine verstärkte Erprobung und
    schrittweise Einführung von Fahrzeugassistenztechnik
    Richtung automatisiertes, autonomes Fahren . Die Mit-
    tel für das automatisierte Fahren wurden um 17 Millio-
    nen Euro auf nunmehr 37 Millionen Euro erhöht . Das
    ist wichtig; denn Fahrassistenzsystemen und autonomem
    Fahren gehört die Zukunft .

    Zu Fahrassistenzsystemen noch ein Wort in eige-
    ner Sache: Wir von der SPD wollen und fordern, dass
    Fahrassistenzsysteme, die sich bewährt haben, nicht ein
    Phänomen der gehobenen Fahrzeugklassen bleiben, son-
    dern verpflichtend für alle Fahrzeugklassen werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch noch ein Wort zur Verkehrssicherheit und de-
    ren Kontrolle: Wir brauchen eine bessere Ausstattung der
    Polizei; denn nur wenn wir kontrollieren, sind wir auch
    erfolgreich . Das haben Untersuchungen ergeben . Eine
    hohe Geschwindigkeit bedeutet immer noch ein hohes
    Risiko . Aber zunehmend gefährden Handys und iPads
    am Steuer unser aller Leben; denn wir sind nicht multita-
    skingfähig – ja, auch wir Frauen nicht .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Jeder im Straßenverkehr Getötete oder Verletzte ist ei-
    ner zu viel . Deshalb: Packen wir es an!

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)