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ID1820401300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Für die Bundesregierung hat jetzt das Wort Bundesmi-

    nister Alexander Dobrindt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
    und digitale Infrastruktur:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Die Investitions- und Haushaltspolitik der Großen Ko-
    alition steht für eine neue Generationengerechtigkeit in
    Deutschland .


    (Lachen des Abg . Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guter Witz!)


    Wir haben zwei historische Meilensteine zusammenge-
    bracht: Wir haben die Haushaltswende zur schwarzen
    Null umgesetzt, und wir haben die Investitionswende
    vollzogen . Wir erreichen mit meinem Investitionshoch-
    lauf einen Aufwuchs von 40 Prozent mehr für die Infra-
    struktur .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das ist nachhaltige Haushaltspolitik, das ist nachhaltige
    Investitionspolitik, das war das Ziel der Großen Koaliti-
    on – und genau das haben wir auch erreicht .

    Wir sind und bleiben führende Industrienation, Ex-
    port- und Logistikweltmeister und Innovationsland
    Nummer eins . Unser Land steht wie kein anderes für
    seine lebenswerten Regionen . Wir bauen die stärksten
    Straßen- und Schienennetze der Welt . Wir bauen unse-
    re Position als das digitale Leistungszentrum in Europa
    weiter aus. Dafür schaffen wir die Voraussetzungen. Das
    ist die neue Generationengerechtigkeit, und das ist ein
    Erfolg der Innovations- und Investitionspolitik der Gro-

    Bettina Hagedorn






    (A) (C)



    (B) (D)


    ßen Koalition . Allein in dieser Wahlperiode investieren
    wir 50 Milliarden Euro in unsere Infrastruktur .


    (Zuruf des Abg . Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das ist absoluter neuer Rekord . Das haben wir in der Ver-
    gangenheit nie erreicht . Das heißt für das nächste Jahr,
    dass wir fast 14 Milliarden Euro in unsere Infrastruktur
    investieren und zum ersten Mal eine Investitionsquote in
    unserem Haushalt von 60 Prozent erreichen . Das ist der
    Maßstab, den wir für die Zukunft setzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben in der Tat auch gerade in dieser Woche
    noch einmal den Bundesverkehrswegeplan mit seinen
    über 1 000 Projekten und seiner übrigens zum allerersten
    Mal sehr klaren Finanzierungsperspektive im Ausschuss
    intensiv diskutiert . Das heißt, wir können ihn auch so,
    wie wir ihn entwickelt haben, umsetzen .

    Wir steigern die Investitionen in die Modernisierung
    der Brücken . Auch da gilt weiterhin klar meine Zusage:
    Jede Sanierungsmaßnahme für eine Brücke, die Baurecht
    erhält, wird von uns auch finanziert werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir stärken in der Tat die Deutsche Bahn mit einer
    Kapitalerhöhung von 2,4 Milliarden Euro und verbinden
    damit sehr klar die Erwartung an Investitionen für die
    Bahnkunden .

    Wir beteiligen uns mit diesem Haushalt zum allerers-
    ten Mal am Bau von Radschnellwegen .

    Wir geben 4 Milliarden Euro für die digitale Infra-
    struktur aus und erreichen damit schon heute den dyna-
    mischsten Breitbandausbau in ganz Europa .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja wohl der größte Witz!)


    Wir investieren über 1 Milliarde Euro in die Mobili-
    tät 4 .0 mit alternativen Antrieben und Digitalisierung und
    steigern allein die Mittel für das automatisierte und ver-
    netzte Fahren jetzt auf 100 Millionen Euro .

    Der Haushalt 2017 des Bundesministeriums für Ver-
    kehr und digitale Infrastruktur ist damit der größte Inves-
    titions- und Innovationshaushalt, der jemals so im Deut-
    schen Bundestag beschlossen wurde . Es wäre schön,
    wenn Sie dies auch positiv goutieren würden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das haben wir vor allem nicht dadurch erreicht, dass
    wir ideologische Feldzüge in die eine oder andere Rich-
    tung geführt haben, sondern das haben wir dadurch er-
    reicht, dass sich unsere Politik an dem orientiert, was
    gesellschaftlich richtig, ökonomisch notwendig, ökolo-
    gisch sinnvoll und volkswirtschaftlich geboten ist .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie bitte?)


    Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch ganz be-
    sonders den Verkehrspolitikern und den Haushaltspoliti-
    kern der Koalition danken, die es möglich gemacht ha-

    ben, dass wir diesen Rekordhaushalt aufstellen und damit
    Maßstäbe für die Zukunft setzen . Die Leistungsbilanz
    der Haushalts- und Investitionswende – die neue Genera-
    tionengerechtigkeit –: Das ist auch eine klare Richtungs-
    entscheidung, die wir getroffen haben, eine notwendige
    Richtungsentscheidung für mehr Mobilität .

    Den kompletten Gegenentwurf zu dieser Richtungs-
    entscheidung für mehr Mobilität konnten wir gerade hier,
    lieber Herr Krischer, bei Ihrer Rede hören . Den konnten
    wir übrigens auch auf dem grünen Parteitag sehen .


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In der Tat: Diese Richtungsentscheidung wird nicht nur
    mit Blick auf die Mobilität getroffen. Wir stehen 2017
    ganz klar vor einer absoluten Richtungswahl: ob es mit
    uns Innovationen und Investitionen gibt oder ob es mit
    den Grünen Stagnation und Stillstand gibt . Das ist die
    Richtungsentscheidung .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe der Abg . Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Ja . Sie müssen sich Ihre eigenen Parteitagsbeschlüsse
    anschauen . Die Richtungsentscheidung heißt doch klar:
    Mobilitätsfortschritt mit uns oder Verkehrspessimismus
    mit Ihnen . Das ist die Auseinandersetzung, um die es
    geht . Das ist die Entscheidung, vor der die Menschen in
    diesem Land stehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Unruhe beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ruhe!)


    Ich kann Ihnen auch gerne einige Ihrer Punkte vorlesen:


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, gerne! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Wunderbar! – Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Kfz-Steuer erhöhen, Sprit verteuern, Verbot von Ver-
    brennungsmotoren . Sie kritisieren das Wachstum im
    Güter- und im Flugverkehr . Sie ignorieren mit all diesen
    Punkten das klare Prinzip: Ohne Mobilität gibt es keine
    Prosperität . –


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Folgen Sie doch Herrn Kauder! Der hat gerade „Ruhe!“ gerufen! Also hören Sie doch einfach auf!)


    Sie wenden sich gegen meine Rekordinvestitionen in die
    Infrastruktur, mit denen wir unsere Verkehrswege fit für
    die Zukunft machen . Sie sagen in Ihren Beschlüssen vom
    Parteitag wörtlich: „ … dem Wachstum … hinterher zu
    bauen, hat keine Zukunft“ . Ich sage Ihnen: Unsere wirt-
    schaftliche Zukunft braucht Wachstum, sonst funktio-
    niert es nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben gar nichts verstanden! Gar nichts verstanden!)


    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wohlstand entsteht dort, wo Infrastruktur funktioniert .
    Das müssen Sie sich mal hinter die Ohren schreiben .

    Aber, lieber Herr Krischer, ich habe auch mit Verwun-
    derung festgestellt, dass Sie sich hier am Rednerpult zum
    Retter der Automobilindustrie aufschwingen wollten .


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Irgendeiner muss es ja machen! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Irgendeiner muss es ja machen, wenn Sie es nicht machen! – Gegenruf des Abg . Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Nachdem der Zetsche eine Mehrheit auf dem Parteitag gekriegt hat!)


    Das scheint mir in der Tat die absolute Heuchelei zu sein .
    Sie streiten ja auf Ihrem Parteitag sogar darüber, ob man
    überhaupt mit der Automobilindustrie reden darf; das
    war doch eine lange Debatte bei Ihnen .


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo war der Zetsche? Bei uns oder bei Ihnen?)


    Ihr Vorzeigeverkehrspessimist Winnie Hermann hat es ja
    sehr deutlich formuliert:

    Mit 750 000 Arbeitsplätzen ist die Automobilindus-
    trie nicht . . . so bedeutend, wie sie tut .

    Das ist ein wörtliches Zitat .

    Ehrlicherweise muss man sagen: Sie waren da auch
    schon mal weiter . Ich kann mich da an ganz andere,
    durchaus fortschrittlichere Gedanken in Ihrer Fraktion
    erinnern .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schön, dass Sie sich weiter an uns abarbeiten! Mangels eigener Regierungserfolge!)


    Herr Hofreiter, einer Ihrer Vorgänger, Rezzo Schlauch,
    hat es einmal sehr klar formuliert . Er hat gesagt: Das
    Auto ist unverzichtbar . Das Bedürfnis nach individueller
    Mobilität ist zu akzeptieren . Wir müssen unseren emotio-
    nalen Antireflex gegen das Auto beenden. – Beenden Sie
    ihn endlich!


    (Beifall bei der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir reden über die Zukunft des Autos, Sie nicht! – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man hat den Eindruck, Sie wollen sich um den Titel Oldtimerminister bewerben! Haben wir gar nicht, einen Oldtimerminister im Kabinett!)


    Was wir brauchen, ist ein starkes Bündnis für Stabili-
    tät und Fortschritt, das unseren Wohlstand verteidigt und
    uns in einer verschärften internationalen Wettbewerbssi-
    tuation an der Spitze hält . Dazu brauchen wir in der Tat
    die drei „I“: Investition, Innovation und Infrastruktur .
    Das geht mit der Politik, wie wir sie hier im Haushalt
    abgebildet haben . Wir müssen die Nullverschuldung
    fortsetzen . Wir brauchen neben der Schuldenbremse eine
    dauerhafte Investitionsquote für den Bundeshaushalt .

    Wir brauchen in der Tat flächendeckend die Entwick-
    lung einer Gigabitgesellschaft . Die Vernetzung aller Din-
    ge bringt ein enormes Datenwachstum . Die Wertschöp-
    fung daraus entsteht dort, wo dieses Wachstum abgerufen
    werden kann . Ich will, dass das bei uns passiert .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Nirgendwo anders auf der Welt ist die Chance für die di-
    gitale Revolution größer als bei uns .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deswegen verlegen Sie Kupferkabel! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber bei Ihnen noch nicht angekommen!)


    Deswegen sage ich auch sehr klar, dass mir das ständig
    und immer wieder formulierte Ziel des 1-Gigabit-Netzes
    zu unambitioniert ist . Wir müssen über komplexe Netze
    reden . Wir müssen an der Errichtung komplexer Netze
    arbeiten .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da machen Sie genau das Falsche!)


    Das Datenwachstum und die digitalen Anwendungen
    der Zukunft stellen völlig neue Anforderungen an unse-
    re Netze hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Sicherheit und
    Latenzzeiten . In Zukunft brauchen wir nicht einfach nur
    mehr Bandbreite – das ist eine verkürzte Diskussion –,


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die führen Sie doch!)


    sondern es geht weit darüber hinaus: Wir brauchen Echt-
    zeitfähigkeit im Netz, superniedrige Reaktionszeiten und
    eine neue Intelligenz der Netze, die unsere Infrastruktur
    in die Lage versetzt, Daten selbstständig zu verarbeiten,
    sie zu veredeln und schnellstmöglich entsprechend den
    Bedürfnissen und den Anwendungen zum Nutzer zu
    transportieren .

    Das muss man einfach zusammenbringen, wenn man
    eine erfolgreiche digitale Revolution durchführen will .
    Zum Beispiel braucht ein automatisiertes Fahrzeug für
    die Echtzeitkommunikation superniedrige Latenzzeiten .
    Für einen HD-Stream braucht man auf der anderen Seite
    große Bandbreite . Uns geht es jetzt darum, dass wir die
    intelligenten Netze bauen, um die unterschiedlichen The-
    men zusammenzubringen . Da haben wir mit der Netzal-
    lianz Digitales Deutschland, die wir gegründet haben,
    einen klaren Fahrplan vorgelegt . Unser Ziel ist es, ge-
    meinsam, Politik und Wirtschaft, in den nächsten Jahren,
    bis 2023, 100 Milliarden Euro in den Ausbau der Netze
    zu investieren und damit sowohl die Breitbandtechnolo-
    gie als auch den neuen Mobilfunkstandard 5G auf den
    Weg zu bringen . Das ist ein Erfolgsmodell, um eine Gi-
    gabitgesellschaft in Deutschland zu schaffen, meine Da-
    men und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In der Tat müssen wir Innovationsführer bei der Mo-
    bilität 4 .0 bleiben . Es geht um das automatisierte Fahren,
    es geht um die Vernetzung der Verkehre, es geht um die
    Antriebswende zur Elektromobilität . Wir werden in den
    nächsten fünf bis zehn Jahren eine Veränderung im Be-

    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    reich der Automobilität erleben wie in den Jahrzehnten
    vorher nicht . Das sind die größten Herausforderungen,
    vor denen wir stehen .

    Der Wettbewerb wird in der Tat international deut-
    lich härter . Alle großen Industrienationen arbeiten daran,
    uns in einer unserer Kernkompetenzen, der automobilen
    Technik, im Wettbewerb zu stellen . Jetzt geht es darum,
    dass wir diese Kernkompetenz erhalten, dass wir das Au-
    tomobil digital weiterentwickeln, dass wir den Sprung
    zur Elektromobilität an der Spitze gestalten .


    (Lachen des Abg . Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Mit einer verkorksten Prämie und mit chaotischer Infrastruktur? Das ist ein Desaster, Herr Dobrindt!)


    Das geht nur mit einer flächendeckenden Ladeinfra-
    struktur, die wir mit diesem Haushalt aufbauen und für
    die wir 300 Millionen Euro bereitstellen, und mit dem
    automatisierten und vernetzten Fahren . Wir sind mit un-
    serem Digitalen Testfeld Autobahn auf der A 9 diejeni-
    gen, die auf der Welt den Leuchtturm gesetzt haben . Sie
    ist die erste intelligente und voll digitalisierte Straße,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also, intelligent ist bei Ihnen nichts!)


    die in der Lage ist, zwischen Auto und Infrastruktur zu
    kommunizieren . Das werden wir jetzt auf Stadtkompo-
    nenten erweitern und die Grundlage dafür legen, dass
    Deep-Learning-Systeme und künstliche Intelligenz auch
    bei uns entwickelt, zur Produktreife gebracht und um-
    gesetzt werden, um dann Arbeit, Wachstum und Wohl-
    stand in diesem Land zu generieren . Ich verstehe unter
    Mobilität 4 .0, dass wir diese Digitalität in unserem Land
    umsetzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu einer Zukunftsoffensive für Digitalität und Mo-
    dernisierung gehört auch eine Zukunftsoffensive für
    Start-ups . Die Innovationskraft der jungen Unternehmen
    wollen wir nutzen . Dazu gehört, dass wir einen schnel-
    len Zugang zu Kapital ermöglichen und Open Data zur
    Verfügung stellen . Wir machen das in meinem Haus mit
    der mCLOUD für Mobilitätsdaten, die wir frei zur Ver-
    fügung stellen, und dem mFUND, für den wir 100 Mil-
    lionen Euro bereitstellen und mit dem wir die Early-Sta-
    ge-Phase der Mobilitäts-Start-ups mit unterstützen .

    Aber auch hier muss es weitergehen . Deswegen ist es
    dringend geboten, dass wir uns auch darüber unterhal-
    ten, wie wir noch mehr Finanzkraft zur Verfügung stellen
    können, damit gerade junge Start-ups nicht das Gefühl
    haben, sie müssten in andere Regionen der Welt gehen,
    um ihr Produkt dort zu entwickeln und zu vermarkten .
    Das alles muss bei uns möglich sein . Wir haben mit
    Berlin und München große Standorte, die superattraktiv
    sind, auch und gerade für die Start-ups dieser Welt . Jetzt
    geht es darum, einen Dachfonds aufzulegen, in dessen
    Rahmen auch der Bund Finanzmittel in die Hand nimmt

    und dafür sorgt, dass die nötige finanzielle Unterstützung
    junger Ideengeber gewährleistet ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir bewegen uns
    auf eine neue digitale Weltordnung zu . Mit den neuen di-
    gitalen Machtzentren in den USA und auf den asiatischen
    Märkten stehen wir in einem harten Wettbewerb um di-
    gitale Wertschöpfung und Daten . Was wir jetzt brauchen,
    ist eine umfassende Garantie für Sicherheit, Wachstum
    und Wohlstand sowie eine Politik, die unser Land in einer
    digitalen Weltordnung an die Spitze führt . Die Grundla-
    ge dafür, dass all dies möglich ist, legt der Haushalt der
    Großen Koalition .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Bravo!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Herbert Behrens,

Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Eine kurze Bilanz der Verkehrspolitik der Bundesre-
    gierung aus meiner Sicht, aus Sicht der Linken: keine
    Wende hin zum Positiven, keine Verringerung der Ge-
    sundheitsgefahren, keine Verringerung der Umweltbe-
    lastungen, keine Wende hin zu mehr Arbeitssicherheit,
    hin zu besseren Arbeitsbedingungen für die im Verkehrs-
    wesen Beschäftigten und auch keine Fortschritte bei der
    Versorgung des Landes mit einer digitalen Infrastruktur,
    die über die Wahlperiode hinaus Bestand haben kann .
    Der Verkehrsminister ist an seinen eigenen Ansprüchen
    gescheitert, an den Ansprüchen einer vernünftigen Ver-
    kehrspolitik sowieso .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Aussage ist nach wie vor richtig, obwohl es sich
    schon um einen Stehsatz aus den Reden handelt, die ich
    hier zu den letzten sieben Verkehrshaushalten gehalten
    habe .

    Doch jedes Jahr kommen neue Fehlentscheidungen
    hinzu. In diesem Jahr betreffen sie insbesondere die so-
    ziale Lage der Menschen . Damit meine ich die Sicher-
    heit der Arbeitsplätze und die Qualität der Arbeitsplät-
    ze . Jüngstes Beispiel: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion
    drückt die Mehrheit von CDU/CSU und SPD im Haus-
    haltsausschuss durch, dass die Fluggesellschaften künf-
    tig die anfallenden Flugsicherungsgebühren nicht mehr
    zahlen müssen . Eine Summe von 200 Millionen Euro ist
    dabei im Gespräch . Nicht falsch verstehen: Die Gebüh-
    ren fallen nach wie vor an; aber sie werden nicht mehr

    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    von den Fluggesellschaften bezahlt, sondern von der All-
    gemeinheit, also von uns allen .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Selbstverständlich zahlen die noch weiter Gebühren! – Gegenruf des Abg . Roland Claus [DIE LINKE]: Weniger!)


    Wir wissen und können auch wissen, dass diese Art
    von Steuergeschenken nicht dazu beiträgt, das Problem
    zu lösen, das gelöst werden soll, nämlich die Wettbe-
    werbsfähigkeit insofern zu erhalten, dass hier Arbeits-
    plätze geschaffen werden und gute Arbeitsplätze erhalten
    bleiben .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Dazu gehört der Luftverkehr! Und das wissen Sie genau, Herr Kollege!)


    Wir wissen und können auch wissen, dass die Subventi-
    onen in das Portemonnaie der Anteilseigner fließen, wie
    wir das auch bei anderen Subventionen sehen . Sie wer-
    den nicht bei den Beschäftigten, die in einer Maschine
    oder auf dem Flughafen arbeiten, landen . Die Lufthansa
    muss sich sogar noch ermuntert fühlen, damit weiterzu-
    machen, ihre Belegschaft nach und nach in einer eigenen
    Billigfluggesellschaft auszulagern, bei Eurowings mit
    Sitz in Österreich . Steuergeschenke und Sozialdumping
    darf es nicht geben . Das ist eine zentrale Forderung der
    Linken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun wird vielleicht der eine oder andere mahnen
    und sagen: Vielleicht klappt es mit dieser Maßnahme
    ja doch, qualifizierte Arbeitsplätze mit Sitz in Deutsch-
    land zu schaffen. – Aber wir müssen doch aus den Er-
    fahrungen, die wir mit Subventionen gesammelt haben,
    lernen . Vielen von uns ist das Maritime Bündnis be-
    kannt . Im Rahmen dieses Bündnisses versuchten Bund,
    Reeder, die Beschäftigten und ihre Verbände seit 2004,
    die Zahl der Schiffe, die unter deutscher Flagge fahren
    und unter die hiesigen Tarifbedingungen fallen, zu er-
    höhen, sie sozusagen wieder einzusourcen . Die Reeder
    wurden nur noch pauschal besteuert, sie durften die Aus-
    bildungszuschüsse einheimsen, sie durften zunächst ei-
    nen Teil der Lohnsteuer für sich behalten – inzwischen
    sogar die gesamte Lohnsteuer –; im Gegenzug sollten
    mindestens 500 Schiffe unter deutscher Flagge fahren.
    Zwölf Jahre und 6 Milliarden Euro Subventionen später
    fahren 140 Schiffe unter deutscher Flagge. Der Ausstieg
    der Seefahrergewerkschaft Verdi ist nachvollziehbar, be-
    gründet und selbstverständlich . Verdi hat das Bündnis
    verlassen . Das war eine richtige und längst überfällige
    Maßnahme .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch das Maritime Bündnis hat gezeigt: Subventionen
    sichern und schaffen keinen Arbeitsplatz, wenn sie nicht
    an klare, verlässliche, abrechenbare Bedingungen ge-
    knüpft sind .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit Geschenken lassen sich zwar Freundschaften er-
    halten, nicht aber die soziale Sicherheit der arbeitenden
    Menschen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Trotz dieser Binsenweisheit werden neue Steuerpakete
    geschnürt, jetzt in Form einer Bundesstraßengesellschaft,
    wie wir gehört haben . Es ist ja schön und gut, wenn jetzt
    getitelt wird, Finanzjongleure und Versicherungen soll-
    ten keinen Zugriff auf die Gesellschaft bekommen. Aber
    wir wissen, was nach Gründung der Gesellschaft passie-
    ren kann . Es soll eine privatrechtliche Grundlage geben .
    Dann wäre es so wie bei der Deutschen Bahn . Das wäre
    eine Deutsche Bahn für die Bundesstraßen und die Au-
    tobahnen .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Die Deutsche Bahn ist eine Aktiengesellschaft! Und eine Aktiengesellschaft wird es nicht geben!)


    Und dann? Nein, diese Gesellschaft soll Finanzjongleu-
    ren und Versicherungen den Zugriff auf die Straßeninfra-
    struktur ermöglichen . Dann würde die Infrastruktur nicht
    mehr durch parlamentarische Beschlüsse gestaltet – wie
    bei der Bahn . Der Bund wäre nur noch für die Finanzie-
    rung zuständig – wie bei der Bahn .


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Die Bahn ist eine Aktiengesellschaft! Das wollen wir hier nicht!)


    Darum soll das Grundgesetz geändert werden . Mit der
    Frage, wie die Gesellschaft ausgestattet wird, will man
    sich später beschäftigen . Zunächst das Grundgesetz zu
    ändern – mit Ihrer Beteiligung –, das finde ich nicht
    nachvollziehbar . Diesen Schritt sollten Sie dringendst
    überdenken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Kirsten Lühmann [SPD]: Ihr Ministerpräsident hat zugestimmt! Erzählt den Leuten die Wahrheit!)


    Zur Bilanz gehört auch der größte Skandal in der Au-
    tomobilindustrie, den wir kennen . VW musste zugeben,
    bei den Angaben zu den stark gesundheitsschädlichen
    Stickstoffoxiden betrogen zu haben. Der Verkehrsminis-
    ter war nicht in der Lage, das auf unsere Kleinen Anfra-
    gen hin aufzuklären .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis heute nicht!)


    Das Parlament hat deshalb beschlossen, einen Unter-
    suchungsausschuss einzurichten . Dieser hat nach den
    ersten Einblicken in die Struktur und Arbeitsweise des
    Ministeriums und der nachgelagerten Behörden einiges
    aufgedeckt, was wir so nicht glauben konnten . Nichts
    hören, nichts sehen, nichts sagen – das scheint das Credo
    der Behörden zu sein . Das trägt dazu bei, dass es nicht bei
    diesem Skandal bleibt, sondern künftig weitere schwere
    Skandale geben wird .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Kirsten Lühmann [SPD]: Wir scheinen auf Herbert Behrens verschiedenen Veranstaltungen gewesen zu sein! Ich habe das nicht gehört!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    Ich komme zum Schluss . Es ist unsere Aufgabe, dass
    wir trotz der jubelnden Selbstbeweihräucherung vonsei-
    ten der Koalitionsvertreter eine klare Übersicht darüber
    behalten, was wirklich passiert . Zusammengefasst sind
    wir der Meinung: Die Verkehrspolitik in Deutschland
    wird vor die Wand gefahren . Die einzige Neuerung ist,
    dass dies zukünftig elektrisch und autonom geschehen
    soll .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)