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ID1820401000

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    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bettina Hagedorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Aber natürlich .



Rede von Sabine Leidig
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Vielen Dank, Kollegin Hagedorn . – Ich verstehe,

dass Sie froh sind, dass Sie den Verkauf der geplanten
Bundesautobahngesellschaft verhindert haben . Aber ich
muss sagen, dass ich nach allen Gesprächen, die ich jetzt
mit Vertretern der Bauindustrie usw . geführt habe, im-
mer mehr zu der Annahme komme, dass es gar nicht da-
rum geht, ob diese Gesellschaft privatisiert werden soll,
sondern dass eines der Ziele ist, dass in großem Maß-
stab für Teilnetze der Autobahnen in Deutschland öf-
fentlich-private Partnerschaften organisiert werden sol-
len, sogenannte ÖPP-Projekte . Sie wissen genauso wie
ich, dass sowohl der Bundesrechnungshof als auch die
Landesrechnungshöfe mit gutem Grund diese Form der
Privatisierung kritisieren; denn sie ist für die öffentliche
Hand teurer .

Ich möchte Sie jetzt einfach fragen: Wie wollen Sie
ausschließen, dass die künftige Autobahngesellschaft,
von der ja noch keiner weiß, wie sie wirklich aussehen
wird, zentralisiert in der Hand des Bundes öffentlich-pri-
vate Partnerschaften in noch größerem Maßstab organi-
siert, als es Herr Dobrindt jetzt schon tut?


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bettina Hagedorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Frau Kollegin Leidig, Sie vermischen hier na-

    türlich zwei Dinge, die in Wahrheit nicht wirklich etwas
    miteinander zu tun haben . Ich habe über die Organisa-
    tionsform der Bundesfernstraßenverwaltung gesprochen .
    Das ist das, was aktuell auf der Tagesordnung steht, weil
    es dem Kompromiss für die Neuordnung der Bund-Län-
    der-Finanzbeziehungen vom 14 . Oktober 2016, dem die
    Ministerpräsidenten – ich glaube, auch der Ihrer Partei –
    zugestimmt haben, entspricht . Diese Vereinbarung aus-
    zugestalten, zu klären, wie das Ganze funktionieren soll,
    liegt ja erst nach dem Kabinettsbeschluss in parlamenta-
    rischer, also in unserer Hand . Wir gestalten das also

    Wir gestalten auf diese Art und Weise aber nicht ÖPP .
    Denn ÖPP ist etwas, was unabhängig davon, ob wir eine
    Bundesfernstraßenverwaltung oder ob wir keine Bun-
    desfernstraßenverwaltung haben, stattfindet. Sie wissen,
    glaube ich, dass ich eine sehr kritische Auffassung zur
    ÖPP habe; dabei bleibe ich auch .

    Wir erwarten im Übrigen zum Ende dieses Jahres ei-
    nen neuen Bundesrechnungshofbericht, abgestimmt mit
    dem Finanzministerium und dem Verkehrsministerium .
    Es kann gut sein, dass dieser Bericht dazu beitragen

    wird – es geht schließlich um eine Wirtschaftlichkeits-
    betrachtung –, ÖPP für das Ministerium in Zukunft zu
    erschweren .

    Aber eines will ich Ihnen auch ganz klar sagen: Meine
    größte Hoffnung liegt auf der Bundesautobahnverwal-
    tung . In der ASFINAG – sie ist hier schon oft und gern
    als Beispiel für unsere Bundesfernstraßenverwaltung ge-
    nannt worden – hat es exakt ein ÖPP-Verfahren gege-
    ben . Die Herren der ASFINAG, bei denen wir, Norbert
    Brackmann und ich, vor anderthalb Jahren gewesen sind,
    haben uns gesagt: Einmal und nie wieder! Wenn es in
    staatlicher Hand gut organisiert ist, dann kann man es
    besser machen als die Privaten, und dann macht man es
    selbst .


    (Beifall bei der SPD – Reinhold Sendker [CDU/CSU]: Das kann man nicht vergleichen!)


    Ich hoffe, das hat zur Aufklärung beigetragen.

    Mir ist wirklich wichtig, dass die Bundesfernstraßen-
    verwaltung in unserer gestaltenden Hand liegt, wenn das
    Kabinett seinen Beschluss gefasst haben wird . Ich glau-
    be, wir sind uns alle einig, dass schon am 14 . Oktober
    festgelegt worden ist, dass Autobahnen und Bundesfern-
    straßen natürlich in rein staatlicher Hand bleiben . Den
    Eckpfeiler, dass die Gesellschaft zu 100 Prozent in staat-
    licher Hand sein wird, wird das Kabinett jetzt auch noch
    einschlagen . Damit sind die wesentlichen Punkte erfüllt .

    Ich schaue jetzt den Kollegen Norbert Brackmann an;
    denn der Haushaltsausschuss wird bei diesem Gesamtpa-
    ket Bund-Länder-Finanzbeziehungen die Federführung
    haben . Wir werden uns natürlich schwerpunktmäßig
    um das Thema Bundesfernstraßenverwaltung kümmern,
    auch Anhörungen dazu durchführen müssen . Ja, da sind
    noch ganz viele Fragezeichen . Ja, da gibt es auch sehr
    viele Besorgnisse bei denjenigen, die aktuell in der Auf-
    tragsverwaltung der Länder arbeiten . Ich will das, was
    mein Kollege Norbert Brackmann hier gesagt hat, ausge-
    sprochen stark unterstreichen: Viele Besorgnisse, denke
    ich, werden deshalb nicht Realität werden, weil auch in
    Zukunft in den Ländern starke Auftragsverwaltungen ge-
    braucht werden . Angesichts des Fachkräftemangels, unter
    dem wir in diesem Bereich leiden, wissen wir doch heute
    schon: Wir brauchen zusätzliches qualifiziertes Personal,
    um die Aufgaben der Zukunft zu stemmen . Dieses zu-
    sätzliche Personal werden wir auch anwerben . Niemand
    wird gegen seinen Willen gezwungen werden, von der
    einen in die andere Verwaltung zu wechseln . Lassen Sie
    uns das gemeinsam machen und vor allen Dingen – da-
    rüber sind wir uns auch einig – mit einem sehr großen
    Übergangszeitraum; denn eine Reform, die übers Knie
    gebrochen wird, ist immer eine schlechte Reform .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Richtig!)


    Dafür gibt es auch ein Beispiel: Das ist die sogenannte
    WSV-Reform der letzten Legislatur . Sie ist nun gar nicht
    geglückt . Wir haben unsere liebe Not damit, alles wieder
    in die Spur zu bekommen und eine gute Arbeitsfähigkeit
    der Verwaltung herzustellen . Im Bereich der Straßen
    können wir uns das in Deutschland gar nicht leisten .

    Bettina Hagedorn






    (A) (C)



    (B) (D)


    Der Kollege hat zu Recht dargestellt, dass wir den
    größten Investitionsetat seit Menschengedenken hier in
    Deutschland haben . Darauf sind wir stolz . Das Geld wird
    nicht bereitgestellt, damit es gespart wird, sondern es
    soll ausgegeben werden, es soll investiert werden . Dafür
    brauchen wir noch besser funktionierende Verwaltungen,
    noch mehr Fachkräfte . Darauf liegt eigentlich das Haupt-
    augenmerk; das ist die Hauptaufgabe .

    Angesichts dessen ginge es natürlich gar nicht, wenn
    der Aufbau einer Bundesfernstraßenverwaltung so viel
    Unruhe in dieses Gefüge bringen würde, dass möglicher-
    weise Dinge nicht mehr so gut funktionieren würden,
    wie sie jetzt funktionieren . Darum müssen wir mit sehr
    viel Augenmaß und Fingerspitzengefühl darangehen und
    uns auch entsprechend Zeit geben – ich denke, „insge-
    samt zehn Jahre“ ist nicht zu hoch gegriffen –, um das
    alles zum Laufen zu bringen; denn wir nehmen uns hier
    eine große Reform vor . Das muss vor allen Dingen soli-
    de sein; denn das ist für die Zukunft der Infrastruktur in
    Deutschland enorm wichtig .

    Ich bin froh, dass wir darüber einig sind – dafür wer-
    den wir sorgen –, dass bei dieser Reform die parlamen-
    tarische Steuerung und Kontrolle das A und O für uns
    Abgeordnete in der Zukunft sein wird . Wir wollen als
    Verkehrspolitiker, als Haushälter in Zukunft nicht nur
    bestimmen, welche Mittel außer den Mauteinnahmen
    der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden, sondern
    wir wollen gegenüber unseren Wählerinnen und Wählern
    auch sicherstellen können, wie es übrigens in Österreich
    der Fall ist, dass dieses Geld sinnstiftend, vernünftig und
    nach unseren Prioritäten eingesetzt wird .


    (Beifall der Abg . Birgit Kömpel [SPD])


    – Ja! – Noch etwas wollen wir gemeinsam sicherstellen –
    das sage ich an die Adresse der vielen Beschäftigten in
    den Ländern –: Wir werden aufpassen, dass das Ganze
    sozialverträglich für die Menschen ablaufen wird, die
    jetzt in diesen Organisationen arbeiten . Also konzentrie-
    ren Sie sich – die Beschäftigten und ihre Personalvertre-
    tungen – mit uns auf ein konstruktives Miteinander zum
    Aufbau dieser Verwaltung, an der wir in den nächsten
    Monaten arbeiten werden! Dann, glaube ich, kann das
    richtig gut gelingen .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Norbert Brackmann [CDU/CSU])


    Ich habe die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung schon
    angesprochen . Deren Reform war mit Herrn Ramsauer
    in der letzten Legislatur nicht ganz so gut gelungen; ich
    weiß, die FDP hatte damals ihre Hände im Spiel . Wir ar-
    beiten seit drei Jahren daran, hier umzusteuern und vor
    allen Dingen von der Kahlschlagpolitik wegzukommen;
    denn es ist kein Wunder, dass im Bereich der Wasserstra-
    ßen so viel Geld, das wir bereitstellen, nicht abgerufen
    wird, weil es einfach nicht in der Form eine arbeitsfähi-
    ge Wasser- und Schifffahrtsverwaltung gibt – trotz über
    12 000 Beschäftigten –, wie wir uns alle das wünschen
    würden . Wir arbeiten aber daran . Darum will ich hier
    nennen, was wir in den letzten drei Jahren in der Summe
    beim Personal der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
    gemacht haben: Nachdem jahrelang wirklich gekürzt, ge-
    kürzt, gekürzt worden ist und es auch keine Perspektiven

    für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab, haben wir
    von 2014 bis 2017 in der Summe 232 neue Stellen bei
    der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung geschaffen, und
    davon 173 allein durch die Beschlüsse des Haushaltsaus-
    schusses . Darauf sind wir stolz .


    (Beifall bei der SPD)


    Im September, bei der ersten Lesung des Haus-
    haltsentwurfes, habe ich Ihnen, Herr Dobrindt, ins
    Stammbuch geschrieben: Wir haben Stellen geschaffen,
    für die Besetzung allerdings muss Ihr Haus sorgen . Das
    war in der Vergangenheit nicht so klasse . Denn Stellen,
    die wir schon vor zwei Jahren beschlossen hatten, waren
    leider im September dieses Jahres noch nicht besetzt . Das
    haben wir uns gemeinsam angesehen . Darum freue ich
    mich besonders, dass der Kollege Brackmann verkünden
    konnte, dass Sie jetzt schon dabei sind, mit Hochdruck
    die Stellen zu besetzen, die wir erst heute Mittag be-
    schließen . Das ist eine vorbildliche Lernkurve, über die
    wir uns sehr freuen .


    (Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auch ich will unterstreichen – denn dieses Thema
    geht in der Öffentlichkeit leicht unter –: Ich halte es für
    eine der ganz großen Weichenstellungen, die uns Haus-
    hältern in großem Einvernehmen mit unseren Verkehrs-
    politikern mit diesem Haushalt geglückt ist . Das zeigt,
    dass wir über den Tag hinausdenken. Wenn uns häufig
    unterstellt wird, dass wir eigentlich schon im Wahl-
    kampfmodus sind, dass wir nicht mehr so richtig etwas
    zustande bringen: Nein, das ist falsch . Wir haben einen
    Beschluss gefasst, nämlich einen neuen Studiengang an
    der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg einzurich-
    ten, einen Beschluss, dessen Früchte erst in der nächsten
    Legislatur voll zu sehen sein werden . Wir denken eben
    nachhaltig . Die insgesamt 20 Professorenstellen mit den
    dazugehörenden Mitarbeitern, die wir geschaffen haben,
    dienen ausschließlich dazu, den Bereich Ingenieurwesen
    zu stärken, und zwar ausdrücklich mit Blick auf unse-
    re Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, aber auch – das
    will ich hier sagen – auf unser Eisenbahn-Bundesamt,
    ein weiteres Nadelöhr . Denn auch bei der Bahn müssen
    wir besser werden . Damit meine ich jetzt nun mal nicht
    die DB, die Deutsche Bahn, sondern die Behörden, deren
    Funktionieren erforderlich ist, um die Bauvorhaben – die
    Neubau- und Ausbauvorhaben – der Deutschen Bahn zü-
    gig auf den Weg zu bringen . Da ist das Eisenbahn-Bun-
    desamt immer auch ein Nadelöhr . Auch hier brauchen
    wir die entsprechenden Fachleute . Mit der Einrichtung
    dieses Studiengangs an der Helmut-Schmidt-Universität
    haben wir dafür die Voraussetzung geschaffen. Das ist
    eine richtig gute Sache .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Norbert Brackmann [CDU/CSU])


    Wir sind bei den Schwerpunkten geblieben, den gro-
    ßen Linien, die wir in den letzten Jahren gemeinsam be-
    tont haben. Das betrifft zum einen die maritime Branche,
    die eine Zukunftsbranche ist . Inzwischen haben Bayern
    und Baden-Württemberg gelernt – die Küste ist zwar re-
    lativ weit weg von diesen Ländern –, dass sie wirtschaft-
    lich viel damit zu tun haben . Die maritime Wirtschaft

    Bettina Hagedorn






    (A) (C)



    (B) (D)


    generiert sehr viel Wertschöpfung in Ländern, die weit
    von der Küste entfernt sind . In diesem Zusammenhang
    möchte ich erwähnen: Wir arbeiten schon mehrere Jah-
    re daran – das hat Norbert Brackmann schon erwähnt –,
    den Einsatz von LNG zu stärken . Wir haben die Förder-
    möglichkeiten im Bereich der Verkehrsinfrastruktur, aber
    auch bei behördeneigenen Schiffe gestärkt; denn dort
    gibt es immer das Henne-Ei-Problem: Haben wir Schif-
    fe mit LNG, dann brauchen wir auch Tankstellen; haben
    wir Tankstellen, dann brauchen wir auch Schiffe, die die
    nutzen .

    Daran arbeiten wir, aber nicht nur daran . Wir arbeiten
    für die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie, für die am An-
    fang dieser Legislatur null Euro bereitstanden und jetzt
    60 Millionen Euro bereitstehen . Hier sind wir in muti-
    gen Schritten vorangegangen . Uns war es wichtig, dass
    die Wirtschaft, die ja viel damit zu tun hat, weiß, dass
    sie sich darauf verlassen kann, dass wir hier nicht etwas
    ins Schaufenster stellen, was nach der Bundestagswahl
    wieder weg ist . Dazu braucht es langfristige Signale; wir
    machen es über Verpflichtungsermächtigungen im Haus-
    haltsplan . Wir haben also Geld bereitgestellt, damit an
    dieser Stelle, auch über den Wahltag hinaus, richtig viel
    passieren kann . Ich bin mir ziemlich sicher: Das wird
    dann auch fortgesetzt .

    Lieber Norbert Brackmann, du hast es angesprochen:
    Die Mehrzweckschiffe „Scharhörn“ und „Mellum“ sol-
    len mit LNG ausgestattet werden . Ich füge hinzu: Das
    war nicht so ganz einfach . Nicht alle in den Behörden
    sind von unseren Ideen begeistert . Da bohren wir manch-
    mal dicke Bretter . Aber: Ende gut, alles gut, wir kriegen
    das miteinander hin . Das ist ein wichtiges Zeichen für
    die Küste .

    Ein weiterer wichtiger Punkt, um den wir uns in der
    Großen Koalition über drei Jahre kontinuierlich geküm-
    mert haben, ist der Lärmschutz, und zwar der freiwillige
    Lärmschutz an der Straße, aber gerade auch an der Schie-
    ne . 100 Millionen Euro standen in der Vergangenheit pro
    Jahr dafür bereit, jetzt sind es 150 Millionen Euro, und es
    werden noch mehr .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben diese Mittel bis 2020 verstetigt . Auch das ist
    ein Signal an die Menschen .

    Norbert Brackmann hat gesagt: Hier im Plenum sit-
    zen Freunde der Schiene . – Ja, das sind wir . Wir wollen
    die Schiene attraktiv machen und attraktiv halten . Da-
    rum schmerzt uns auch die fehlende Akzeptanz für den
    Ausbau der Schiene, gerade für die Güterschwerverkehr-
    strassen . Wir wissen: Güterschwerverkehr ist nicht wohl-
    gelitten bei den Menschen, weil er richtig Lärm macht,
    und Lärm macht krank und beeinträchtigt die Lebensqua-
    lität von Menschen .

    Von den transeuropäischen Netzen führen sechs quer
    durch Deutschland, und wir sind überall in Verzug bei
    ihrem Ausbau . Dieser Deutsche Bundestag hat im Januar
    einstimmig – einstimmig! – beschlossen, dass wir über-
    gesetzlichen Lärmschutz an Güterschwerverkehrstrassen
    herstellen wollen . Das wird richtig teuer . Aber wir alle
    sind der Meinung: Das ist gut angelegtes Geld . Denn es

    ist peinlich für Deutschland, dass wir im Vergleich zu
    unseren Nachbarn bei vielen Staatsverträgen hinterher-
    hinken . Wir müssen und wollen da besser werden, aber
    nicht, indem Planungsgesetze oder Mitwirkungsmög-
    lichkeiten von Naturschutzorganisationen oder Bürger-
    initiativen geschliffen werden, sondern, indem wir beim
    Lärmschutz qualitativ besser werden, indem wir Geld in
    die Hand nehmen, um die Akzeptanz der Menschen ge-
    genüber diesen Trassen zu verbessern .


    (Beifall bei der SPD)


    In diesem Sinne finde ich: Das ist ein guter Haushalt.
    Das waren auch in den letzten drei Jahren gute Haushal-
    te . Wir haben Kontinuität hergestellt .

    Ich bedanke mich bei unseren Verkehrspolitikern und
    bei den Kollegen aus dem Haushaltsausschuss für die
    gute Zusammenarbeit . Ich denke, die Weichen sind gut
    gestellt .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)