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ID1820312500

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    Plenarprotokoll 18/203 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20263 A Absetzung des Tagesordnungspunktes V c . . . 20263 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 20263 C Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 C I.13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/9809, 18/9824 . . . . . . . 20264 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20264 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20265 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20267 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20269 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 20271 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20274 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20275 D Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20276 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20278 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20279 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20281 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 20282 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20283 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20288 B Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 20290 A I.14 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/9821, 18/9824 . . . . . . . 20292 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20292 B Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20293 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20295 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20297 C Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20301 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 20302 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20303 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016II Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20304 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 20304 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 B Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20306 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20309 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20310 A Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20311 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20312 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20315 A Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald, Nicole Maisch, Harald Ebner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den Entwürfen der Kommis- sion für zwei Rechtsakte zur Festlegung wissenschaftlicher Kriterien für die Bestim- mung endokrinschädigender Eigenschaften im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmit- teln und Biozidprodukten (C(2016) 3751, C(2016) 3752) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Schutz vor Hormongiften verbessern – Die Kriterien für endokrine Disruptoren müs- sen dem Vorsorgeprinzip entsprechen Drucksache 18/10382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- rung des Conterganstiftungsgesetzes Drucksache 18/10378 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Atomkosten verursachergerecht anlas- ten –Kernbrennstoffsteuer beibehalten und anheben Drucksache 18/10034 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C Tagesordnungspunkt V: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 27. Juni 1997 zur Neufas- sung des Internationalen Überein- kommens vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ Drucksachen 18/9877, 18/10314 . . . . . 20317 A – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Oktober 2002 über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Si- cherung der Luftfahrt „EUROCON- TROL“ entsprechend den verschie- denen vorgenommenen Änderungen in der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997 Drucksachen 18/9878, 18/10314 . . . . . 20317 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Inte- gration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Drucksachen 18/9980, 18/10264, 18/10307 Nr. 12, 18/10397 . . . . . . . . . 20317 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20317 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20318 D Bernhard Daldrup (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20319 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . 20321 B d)–j) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 375, 376, 377, 378, 379, 380 und 381 zu Petitionen Drucksachen 18/10266, 18/10267, 18/10268, 18/10269, 18/10270, 18/10271, 18/10272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20322 C Tagesordnungspunkt II: Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wahl der Mitglieder des Natio- nalen Begleitgremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standortauswahlgesetzes Drucksache 18/10377 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20323 A Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 III haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20264 C I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/9811, 18/9824 . . . . . . . 20323 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20323 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 20325 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20326 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20328 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20330 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20332 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 20334 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20335 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20335 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20337 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20338 A Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20339 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20341 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20343 B Antje Lezius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/9816, 18/9824 . . . . . . . 20345 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20346 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20347 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20348 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20349 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20350 D Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20352 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20353 D Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 20355 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20357 B Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20358 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20359 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20361 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20364 C I.17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/9810, 18/9824 . . . . . . . 20366 A Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20366 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20368 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20369 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20371 B Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20372 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 20374 D Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 20375 C Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20376 D Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20378 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20379 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 20380 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20382 B Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20383 B Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20384 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20385 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20387 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20263 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Willi Brase (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20387 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Connemann, Gitta CDU/CSU 24.11.2016 De Ridder, Dr. Daniela SPD 24.11.2016 Gleicke, Iris SPD 24.11.2016 Heller, Uda CDU/CSU 24.11.2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Hintze, Peter CDU/CSU 24.11.2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 24.11.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 24.11.2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schimke, Jana CDU/CSU 24.11.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.11.2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24.11.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 24.11.2016 Sütterlin-Waack, Dr. Sabine CDU/CSU 24.11.2016 Tank, Azize DIE LINKE 24.11.2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 24.11.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 24.11.2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 24.11.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 203. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP IV Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP V Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP II Wahl zum Begleitgremium gemäß Standortauswahlgesetz EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Vielen Dank für das Vertrauen, das Sie mir als Haupt-
    berichterstatterin entgegengebracht haben. Ich gebe den
    Dank zurück an meine Mitberichterstatter.

    138 Milliarden Euro standen zur Beratung an. Diese
    hat viele Stunden gedauert und war sehr intensiv. Wie
    ich gerade gehört habe, kann Herr Schurer davon nicht
    genug bekommen und will noch eine Runde drehen.


    (Ewald Schurer [SPD]: Mit Ihnen immer!)


    So kann man das zwar machen. Aber ich denke, dass
    wir bereits sehr verantwortungsvoll und intensiv beraten
    haben. Im Verfahren hat es einige Änderungen gegeben.
    Diese betreffen im Wesentlichen die Anpassungen an die
    Herbstprognose und die Steuerschätzung. Damit komme
    ich zu meiner politischen Beurteilung.

    Leider hat sich an vielen Stellen, wo dringender Hand-
    lungsbedarf besteht, wenig bewegt. Ich nenne als Bei-
    spiele Langzeitarbeitslosigkeit, Jobcenterfinanzierung,
    Altersarmut und angemessener Regelsatz. Das alles sind
    Baustellen, die wir bereits vor vier Jahren hatten. Die
    schwarz-rote Regierung ist, obwohl die Rahmenbedin-
    gungen, Frau Ministerin, wirklich gut sind, keine der He-
    rausforderungen angegangen, um etwas zu verbessern.
    Sie haben die Chance vertan. Das werfen wir Ihnen vor.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will einen Punkt aus dem Rentendisput heraus-
    greifen und veranschaulichen. Wir diskutieren gerade da-
    rüber, ob es Altersarmut gibt oder nicht. Natürlich gibt es
    Altersarmut. Die einen verweisen darauf, dass die Alters-

    Matthias W. Birkwald






    (A) (C)



    (B) (D)


    armutsquote bei nur 3 Prozent liege. Andere behaupten,
    die Zahl der in Altersarmut Lebenden sei deutlich höher.
    Aber darum geht es nicht. Vielmehr geht es um den Fakt,
    dass die Mittel für die Grundsicherung im Alter jährlich
    um 8 Prozent ansteigen werden. Wir als Haushälter wis-
    sen das, weil so viel Geld in der mittelfristigen Finanz-
    planung vorgesehen ist. Das ist ein Hinweis darauf, dass
    Menschen in diesem Land nicht nur dann in Altersarmut
    leben, wenn sie kein kontinuierliches Erwerbsleben auf-
    weisen können, sondern unter Umständen auch dann,
    wenn sie regelmäßig gearbeitet haben. Arm trotz Arbeit,
    das ist ein Problem. Deshalb schlagen wir eine Garantie-
    rente vor. Wir müssen hier beherzter vorgehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin, Sie kündigen für morgen wieder Er-
    gebnisse weiterer Rentengespräche an. Die Lebensleis-
    tungsrente, die hier einmal in Rede gestanden hat, wur-
    de immer wieder ins Gespräch gebracht. Aber uns fehlt
    inzwischen der Glaube, dass am Ende etwas mehr he-
    rauskommt als nur eine kosmetische Veränderung. Wenn
    Sie das wirklich gewollt hätten, wären Sie das viel früher
    angegangen. Das haben Sie aber nicht getan. Entweder
    können Sie sich nicht einigen, oder Sie sehen die Not-
    wendigkeit nicht. Am Ende werden die von Altersar-
    mut bedrohten Menschen verlieren. Die Altersarmut ist,
    selbst wenn sie geringer vorkommt als die Kinder- und
    Familienarmut, ein dringendes Thema. Wir müssen jetzt
    die Chancen nutzen und zugunsten der Menschen um-
    steuern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    Kommen wir zum Arbeitsmarkt. Die Jobcenterfinan-
    zierung bleibt ein Dauerthema, weil die entsprechenden
    Mittel aus politischen Gründen gedeckelt sind. Sie passen
    zwar die Mittel für die Flüchtlingsintegration an. Aber
    darüber hinaus bleibt die Unterfinanzierung der Jobcenter
    im Grundsatz bestehen. Was bedeutet das? Das bedeutet,
    dass auch im nächsten Jahr knapp eine halbe Milliarde
    Euro aus den Eingliederungsmitteln auf den Ansatz zur
    Deckung der Verwaltungskosten übertragen wird. Das
    braucht die Verwaltung, um die bestehenden Kosten auf-
    zufangen. Nun sagen manche, diesen Verschiebebahnhof
    gebe es nur, weil das Ganze personalintensiv sei. Nach-
    dem wir aber Jahr für Jahr dieses Spielchen spielen, fehlt
    langsam nicht nur mir, sondern auch vielen Experten und
    Praktikern der Glaube, dass das stimmt.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Dauerskandal, ein Strukturskandal!)


    Unterfinanzierung ist nun einmal Unterfinanzierung.
    Diesen deutlichen Hinweis bekommen Sie inzwischen
    nicht nur von uns. Auch der Bundesrechnungshof ver-
    weist darauf, dass hier eine Unterfinanzierung vorliegt.
    In seinem neuen Bericht, der am 17. November in der
    Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, steht, die
    Vermittlung sei „noch deutlich verbesserungswürdig“,
    und die Förderprogramme seien „oft nur zufällig erfolg-
    reich“. Das bedeutet: Entweder machen die Jobcenter
    ihre Arbeit schlampig, oder sie haben nicht die notwen-

    digen Mittel, um die Arbeit so zu leisten und die Vermitt-
    lung so voranzubringen, wie man es in unserer Gesell-
    schaft tun müsste.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kommen wir zum sozialen Arbeitsmarkt. Herr
    Schiewerling, mir hat einiges von dem, was Sie gesagt
    haben, gut gefallen. Wenn Sie das ernst meinen: Warum
    haben Sie kein einziges Modellprojekt im Bereich des
    sozialen Arbeitsmarktes durchgeführt? Das wäre doch
    eine Gelegenheit gewesen, um sich ehrlich zu machen.


    (Kerstin Griese [SPD]: Soziale Teilhabe!)


    – Ja, es geht um eine sinnvolle Teilhabe. – Es geht darum,
    Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, sodass sie nicht
    mehr komplett abgehängt sind. Aber Sie haben nichts
    getan. Ich wünsche mir, dass Sie sich den Rat des ge-
    schätzten Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für
    Arbeit, Herrn Weise, zu Herzen nehmen. Er hat gesagt:
    Da müssen wir dringend etwas tun; hier besteht Hand-
    lungsbedarf. – Sie aber zeigen sich beratungsresistent –
    Chance vertan!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Eine wirkliche, ehrliche Entbürokratisierung der
    Grundsicherung haben Sie in der Koalition übrigens auch
    nicht hinbekommen. Sie haben eine Scheinänderung ge-
    macht, aber die Arbeit in den Jobcentern bleibt damit im-
    mer noch bürokratisch und damit belastet. Auch hier gilt:
    Chance vertan!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will zum Schluss noch auf den Regelsatz einge-
    hen. Die Regelbedarfsermittlung befindet sich jetzt in der
    Beratung, und wir werden darüber noch intensiv reden.
    Meine Fraktion hat den Antrag eingebracht, dass wir zu-
    mindest die Referenzgruppe für die Bedarfsermittlung
    von 15 auf 20 Prozent der unteren Einkommensgruppen
    erweitern müssen. Das klingt jetzt tatsächlich etwas tech-
    nisch, ist es aber gar nicht. Es geht darum: Wie berech-
    nen wir ein realistisches Existenzminimum? Was heißt
    eigentlich Existenzminimum in diesem Land?

    Existenzminimum sollte immer auch mit fairer Teilha-
    be zusammengehen. Was Sie machen, ist, den Regelsatz
    kleinzurechnen. Wenn Sie alle einzelnen Posten bis zur
    Unkenntlichkeit minimieren, dann werden die Zahlen am
    Ende stimmen, aber die Menschen werden die Teilhabe-
    chancen nicht erhalten. Genau darum muss es am Ende
    gehen: dass wir in diesem Land auch Menschen in sozial
    schwierigen Situationen die soziale Teilhabe ermögli-
    chen. Das hat übrigens auch ganz viel mit Demokratiefä-
    higkeit eines Landes zu tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir
    haben in den ganzen Debatten dieser Tage sehr viel über
    die auseinanderfallende Gesellschaft, über Armut und
    Reichtum geredet. Wir haben über die soziale Spaltung
    und darüber geredet, was die Ursprünge von Populismus
    sind. Ich finde, dass Demokratie auch davon lebt, dass
    wir in diesem Land sozialen Ausgleich ermöglichen. Da-
    für müssen wir handeln. In diesem Haushalt wären viele

    Ekin Deligöz






    (A) (C)



    (B) (D)


    Baustellen gewesen, bei denen wir hätten handeln kön-
    nen. Sie haben die Chance vertan. Den Preis dafür, dass
    wir nichts ändern, werden wir alle gemeinsam zahlen.

    Ich setze darauf, dass in der nächsten Wahlperiode
    mehr gehandelt wird, und das ernsthaft.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat Dr. Carola Reimann das

Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Heute reden wir hier über den erfreulichsten
    Haushalt dieser Legislaturperiode. Ich glaube, das ist
    in vielen Redebeiträgen in dieser Haushaltswoche auch
    schon deutlich geworden.

    Ich möchte im Bereich Arbeit und Soziales ein be-
    sonderes Projekt herausgreifen: Mit der Verabschiedung
    des Bundeshaushaltes schaffen wir die Grundlage für die
    Finanzierung einer der umfangreichsten Sozialrechtsre-
    formen der letzten Jahrzehnte. Ich rede vom Bundesteil-
    habegesetz. Es geht um einen neuen Blick auf Menschen
    mit Behinderung – nicht auf das, was sie nicht können,
    sondern auf das, was wir tun können, damit sie teilhaben
    können.

    Das Bundesteilhabegesetz wird neben der Reform der
    Eingliederungshilfe auch die Leistungsseite der Betrof-
    fenen einbeziehen. Die deutliche Verbesserung bei der
    Einkommens- und Vermögensanrechnung wird durch die
    Herausführung der Eingliederungshilfe aus dem Fürsor-
    gesystem ermöglicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Damit entfällt zum Beispiel auch die Anrechnung von
    Einkommen und Vermögen der Partner – ein langge-
    hegter Wunsch der Betroffenen. Durch das Gesetz wird
    darüber hinaus das Verfahrensrecht des Sozialgesetzbu-
    ches IX endlich den Bedürfnissen der Menschen ange-
    passt. Das wird dazu führen, dass Rehabilitationsleis-
    tungen wie aus einer Hand erbracht werden und dabei
    passgenau den individuellen Gesamtbedarf abdecken.

    Es wird neue unabhängige Beratungsstellen geben, in
    denen vor allem Beratung auch durch behinderte Men-
    schen stattfinden wird. Das stärkt deren Position und
    wird dazu führen, dass die Leistungsberechtigten, wie
    wir sie technisch nennen, mehr als Experten in eigener
    Sache wahrgenommen werden und mehr mit ihnen statt
    über sie geredet wird.

    Dafür sieht der Bundeshaushalt im kommenden Jahr
    Mehrausgaben von 160 Millionen Euro vor. Dieser
    vom Bund aufzubringende Beitrag wird bis 2020 rund
    700 Millionen Euro betragen. Ich finde, das ist eine sehr
    beachtliche Summe. Wenn man in diesem Zusammen-
    hang hört, dass es sich um ein Spargesetz handele, wie

    das behauptet wird, dann darf man auch mal den Kopf
    schütteln.

    Es gibt viel Kritik, auch von Verbänden, an diesem
    Gesetz. Dazu möchte ich ausdrücklich feststellen: Diese
    Bedenken werden von uns sehr ernst genommen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben mit unserem Koalitionspartner in den letzten
    Wochen und bis in die letzten Stunden, will ich sagen,
    mit sehr großem Engagement und mit sehr großer Kol-
    legialität die offenen Punkte im Sinne der Betroffenen
    beraten. Wir werden nächste Woche die erarbeiteten Än-
    derungen hier vorstellen.

    Zum Inhalt nur zwei Anmerkungen. Wir werden si-
    cherstellen, dass niemand schlechtergestellt wird. Auch
    wenn sich mit dieser Reform vieles verändern wird: Wir
    werden den Kreis der anspruchsberechtigten Personen
    definitiv nicht einschränken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dafür werden wir den gesamten Umsetzungsprozess
    dieses Gesetzes aufwendig wissenschaftlich begleiten
    lassen und evaluieren. Hierzu sind in der Bereinigungs-
    sitzung der Haushälter die finanziellen Mittel merklich
    aufgestockt worden. Deshalb will ich an dieser Stelle
    unseren Haushältern einen ganz herzlichen Dank sagen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn wir über den Einzelplan 11 reden, kommen
    wir alle an einem Thema nicht vorbei, der Rente. Hier
    werden nicht Millionen, sondern Milliarden ausgegeben.
    Das ist viel Geld, auch aus dem Bundeshaushalt, aber es
    ist sinnvoll eingesetztes Geld, damit Menschen im Alter
    gut leben können. Die Debatte darüber, wie dieses auch
    in Zukunft gewährleistet werden kann, welchen Preis
    bzw. welchen Beitragssatz wir alle dafür zu zahlen bereit
    sind, ist in vollem Gange. Ich kann nur sagen: Ich hoffe
    sehr, dass wir eine rationale, maßvolle und generationen-
    gerechte Lösung finden – und das, wenn ich das wün-
    schen darf, möglichst parteiübergreifend.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Und bald!)


    Ich will in diesem Zusammenhang auf zwei Perso-
    nengruppen besonders hinweisen, bei denen ausgespro-
    chener Handlungsbedarf besteht. Das sind zum einen
    die Erwerbsgeminderten. Für die erwerbsgeminderten
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben wir bereits
    mit dem Rentenpaket I einiges getan. Das war gut, aber
    da müssen wir jetzt nachlegen.

    Zum anderen geht es um die Selbstständigen. Ja, es
    gibt Selbstständige, die im Alter gut abgesichert sind. Wir
    dürfen aber die Augen nicht davor verschließen, dass wir
    eine zunehmende Zahl von Selbstständigen haben, die
    nicht in der Lage sind, ohne staatliche Hilfe auszukom-
    men, geschweige denn, für ihr Alter vorzusorgen. Aus

    Ekin Deligöz






    (A) (C)



    (B) (D)


    meiner Perspektive geht da an einer Pflichtversicherung
    in der gesetzlichen Rente eigentlich kein Weg vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einen Antrag der Grünen gibt es dazu!)


    Ich hoffe, Kollege, dass wir das im Rahmen eines Ge-
    samtkonzepts, das in Kürze vorgestellt wird, bald hier in
    diesem Hause intensiv beraten können.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dazu gibt es schon ein Konzept!)


    Ich danke fürs Zuhören.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)