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ID1820300900

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    Vokabeln: 14
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/203 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20263 A Absetzung des Tagesordnungspunktes V c . . . 20263 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 20263 C Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 C I.13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/9809, 18/9824 . . . . . . . 20264 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20264 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20265 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20267 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20269 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 20271 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20274 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20275 D Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20276 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20278 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20279 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20281 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 20282 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20283 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20288 B Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 20290 A I.14 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/9821, 18/9824 . . . . . . . 20292 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20292 B Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20293 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20295 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20297 C Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20301 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 20302 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20303 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016II Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20304 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 20304 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 B Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20306 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20309 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20310 A Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20311 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20312 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20315 A Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald, Nicole Maisch, Harald Ebner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den Entwürfen der Kommis- sion für zwei Rechtsakte zur Festlegung wissenschaftlicher Kriterien für die Bestim- mung endokrinschädigender Eigenschaften im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmit- teln und Biozidprodukten (C(2016) 3751, C(2016) 3752) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Schutz vor Hormongiften verbessern – Die Kriterien für endokrine Disruptoren müs- sen dem Vorsorgeprinzip entsprechen Drucksache 18/10382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- rung des Conterganstiftungsgesetzes Drucksache 18/10378 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Atomkosten verursachergerecht anlas- ten –Kernbrennstoffsteuer beibehalten und anheben Drucksache 18/10034 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C Tagesordnungspunkt V: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 27. Juni 1997 zur Neufas- sung des Internationalen Überein- kommens vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ Drucksachen 18/9877, 18/10314 . . . . . 20317 A – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Oktober 2002 über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Si- cherung der Luftfahrt „EUROCON- TROL“ entsprechend den verschie- denen vorgenommenen Änderungen in der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997 Drucksachen 18/9878, 18/10314 . . . . . 20317 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Inte- gration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Drucksachen 18/9980, 18/10264, 18/10307 Nr. 12, 18/10397 . . . . . . . . . 20317 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20317 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20318 D Bernhard Daldrup (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20319 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . 20321 B d)–j) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 375, 376, 377, 378, 379, 380 und 381 zu Petitionen Drucksachen 18/10266, 18/10267, 18/10268, 18/10269, 18/10270, 18/10271, 18/10272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20322 C Tagesordnungspunkt II: Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wahl der Mitglieder des Natio- nalen Begleitgremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standortauswahlgesetzes Drucksache 18/10377 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20323 A Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 III haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20264 C I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/9811, 18/9824 . . . . . . . 20323 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20323 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 20325 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20326 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20328 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20330 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20332 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 20334 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20335 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20335 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20337 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20338 A Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20339 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20341 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20343 B Antje Lezius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/9816, 18/9824 . . . . . . . 20345 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20346 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20347 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20348 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20349 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20350 D Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20352 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20353 D Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 20355 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20357 B Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20358 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20359 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20361 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20364 C I.17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/9810, 18/9824 . . . . . . . 20366 A Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20366 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20368 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20369 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20371 B Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20372 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 20374 D Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 20375 C Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20376 D Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20378 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20379 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 20380 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20382 B Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20383 B Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20384 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20385 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20387 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20263 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Willi Brase (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20387 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Connemann, Gitta CDU/CSU 24.11.2016 De Ridder, Dr. Daniela SPD 24.11.2016 Gleicke, Iris SPD 24.11.2016 Heller, Uda CDU/CSU 24.11.2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Hintze, Peter CDU/CSU 24.11.2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 24.11.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 24.11.2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schimke, Jana CDU/CSU 24.11.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.11.2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24.11.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 24.11.2016 Sütterlin-Waack, Dr. Sabine CDU/CSU 24.11.2016 Tank, Azize DIE LINKE 24.11.2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 24.11.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 24.11.2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 24.11.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 203. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP IV Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP V Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP II Wahl zum Begleitgremium gemäß Standortauswahlgesetz EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort hat nun der Bundeswirtschaftsminister

    Sigmar Gabriel.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bun-
    deshaushalt ist sozusagen in Zahlen geronnene Politik.
    Deswegen macht es auch Sinn, über die politischen Zu-
    sammenhänge zu sprechen, die hinter diesem Zahlen-
    werk stehen.

    Wir alle merken ja, dass die Welt in ganz unterschied-
    licher Hinsicht gerade neu vermessen wird. Wir erleben
    das an der rasanten Veränderung der Digitalisierung. Wir
    erleben es in der Auseinandersetzung zwischen sozialen
    und liberalen Demokratien auf der einen Seite und dem
    Anwachsen autoritärer Antworten auf der anderen Seite,
    nicht nur in anderen Teilen der Welt, sondern auch mit-
    ten bei uns in Europa. Wir erleben es auch im eigenen
    Land, indem wir trotz einer sehr guten wirtschaftlichen
    Entwicklung auch feststellen, dass die Nervosität, die
    Sorge von Menschen über ihre Zukunft gestiegen ist. Ich
    glaube, dass wir mit dem Bundeshaushalt jedenfalls eine
    ganze Reihe von Angeboten geschaffen haben, um da-
    rauf zu reagieren.

    Auf Deutschland kommt sehr viel Verantwortung zu.
    Wir sind ein Anker der Stabilität, der seine Stabilität auch
    nutzt, um andere zu stabilisieren. Deutschlands Aufga-
    be ist eben auch die einer gefestigten Demokratie: Men-
    schen zu zeigen, dass sie trotz dieser Veränderungen in
    der Welt in unserem Land sicher und gut leben können.

    Ich will am Anfang sagen: Trotz allem, was wir in die-
    sen Monaten an Schwierigkeiten beobachten, trotz man-
    cher Dinge, die in unserer Gesellschaft an den Rändern
    passieren, der Gewalt in der Sprache und der Gewalt im
    Alltag, die wir erleben: Dies ist nach wie vor eines der
    friedlichsten, eines der sichersten und eines der demokra-
    tischsten Länder der Welt. Die Menschen dieses Landes
    in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit gehen jeden Tag
    fleißig arbeiten, lesen ihren Kindern abends Bücher am
    Bett vor, engagieren sich in Sportvereinen, für Flüchtlin-
    ge, für Kultur und in Wirtschaftsverbänden. Das ist das

    Deutschland, finde ich, dessen Bild wir in der Öffentlich-
    keit stärken müssen, und nicht das, was wir ansonsten
    erleben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dieser Anker der Stabilität hat natürlich etwas mit der
    wirtschaftlichen Entwicklung dieses Landes zu tun. Es
    stimmt: Sie ist ausgesprochen gut. Seit drei Jahren er-
    möglichen die Wachstumsraten, eine Beschäftigtenzahl
    in Deutschland zu erreichen, die es noch nie gegeben
    hat: 43,5 Millionen Menschen – im nächsten Jahr mögli-
    cherweise 44 Millionen Menschen –, die in Deutschland
    Arbeit und Beschäftigung bekommen, und zwar nicht,
    wie manche behaupten, steigend in prekärer Beschäfti-
    gung, sondern, im Gegenteil, in steigender sozialversi-
    cherungspflichtiger Beschäftigung, verbunden mit einer
    Abnahme prekärer Beschäftigung, mit steigenden Re-
    allöhnen, mit einer Rentenerhöhung, die wir gerade hat-
    ten, der höchsten seit 20 Jahren, und mit der niedrigsten
    Arbeitslosigkeit seit 26 Jahren. Das ist das Pfund, mit
    dem wir wuchern und das es uns erlaubt, die gewaltige
    Aufgabe der Flüchtlingsintegration ohne Steuererhöhun-
    gen und ohne große Verteilungskämpfe, jedenfalls bis-
    her, zu bewältigen.

    Das zeigt auch, wie wichtig es ist, dass wir uns über die
    Frage unterhalten: Was können wir tun, damit das nicht
    nur jetzt so gut ist, sondern auch in zehn Jahren noch
    so gut ist? Das, glaube ich, bedeutet, dass wir vor allen
    Dingen mehr investieren müssen. Mit diesem Haushalt
    tun wir das schon. Das Investitionsvolumen des Bundes-
    haushaltes hat sich in den Jahren, in denen wir Haushalte
    beschlossen haben, um ein Drittel erhöht.

    Wir haben eine gewaltige Entlastung, zum Beispiel
    der kommunalen Haushalte, mit Größenordnungen er-
    reicht, die es in der Geschichte der Republik bisher nicht
    gegeben hat. Länder und Kommunen haben wir in dieser
    Legislaturperiode mit 70 Milliarden Euro aus dem Bun-
    deshaushalt entlastet. Das ist deshalb wichtig, weil die
    große Investitionstätigkeit in der Regel in den Kommu-
    nen stattfindet: früher zu fast drei Viertel, heute gerade
    noch zu 50 Prozent. Deswegen war es gut, dass wir die
    Kommunen entlastet haben. Daran müssen wir weiter
    festhalten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Übrigens wird da eine Aufgabe auf uns zukommen, die
    wir, glaube ich, in der Gegenwart noch nicht richtig im
    Blick haben. Wir haben für vieles in unserer kommuna-
    len Entwicklung Parameter: Zahlen, wie viele Menschen
    in einem Ort leben müssen, damit bestimmte Einrichtun-
    gen der Daseinsvorsorge existieren; Zahlen für Kliniken,
    geburtshilfliche Abteilungen; Zahlen für Ämter, für Ge-
    richte vor Ort. Diese Zahlen wenden wir derzeit an. Das
    führt dazu, dass wir Ämter schließen, Gerichte schließen,
    Kliniken schließen, geburtshilfliche Abteilungen dort
    schließen, wo der demografische Wandel dazu führt, dass
    die Orte kleiner werden.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Vorpommern zum Beispiel!)


    Andreas Mattfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich glaube, dass wir so nicht weitermachen können.
    Ich glaube, dass über die kommunale Entlastung hinaus,
    die wir jetzt erreicht haben, sichergestellt werden muss,
    dass die öffentliche Daseinsvorsorge auch in kleiner wer-
    denden Gemeinden existiert. Nicht nur die Kirche muss
    im Dorf bleiben, sondern zum Beispiel auch die Grund-
    schule.


    (Beifall bei der SPD und sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Du tust was für die Kinder!)


    Ich sage das wirklich, weil es keine soziale und libe-
    rale Demokratie ohne soziale und offene Gemeinden und
    Dörfer gibt. Verwahrloste Städte und Gemeinden schaf-
    fen verwahrloste Köpfe und Seelen. Deswegen wird es
    sehr darauf ankommen, die Kraft der Dörfer, der Ge-
    meinden, der Stadtteile und der Städte auch außerhalb
    der Ballungszentren deutlich zu stärken, damit Menschen
    wissen: Wir wissen, dass sie dort leben und auch leben
    wollen, sodass sie dort eine Heimat finden. – Heimat ist
    ein moderner Begriff.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    In einer Zeit, in der das Große wichtiger wird, wird
    auch das Kleine wieder wichtiger. Menschen brauchen
    sicheren Grund unter den Füßen, weil sie wissen, dass
    die Veränderungen, mit denen sie konfrontiert sind, nicht
    aufhören werden. Deshalb war es so wichtig, in dieser
    Periode die kommunale Finanzkraft und die kommunale
    Investitionskraft zu stärken.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist jetzt Bundeskompetenz!)


    Ich glaube, dass wir bei dieser Investitionstätigkeit
    diese Herausforderungen in den kommenden Jahren wei-
    ter annehmen müssen. Im Bereich der Digitalisierung hat
    der Kollege Dobrindt schon vieles auf den Weg gebracht.
    Die digitale Infrastruktur wird sich aber noch weiter ent-
    wickeln müssen. Das gilt nicht nur für die Fläche, sondern
    vor allen Dingen auch für die Geschwindigkeit. Dort, wo
    Unternehmen sie brauchen, um neue Geschäftsfelder zu
    entwickeln und wettbewerbsfähig zu bleiben, werden wir
    sie weiter ausbauen müssen.

    Wir haben einen gigantischen Sanierungsstau von
    34 Milliarden Euro im Bereich unserer Schulen. Wir
    brauchen mehr Geld. Es ist gut, dass es mithilfe der
    Bund-Länder-Finanzverhandlungen gelungen ist, das
    Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der
    Bildung wenigstens im Investitionsbereich zu lockern.
    Wir wollen dort in den nächsten Jahren mehr investieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich glaube übrigens, das ganze Thema Fachkräfteman-
    gel kann man nicht nur durch Zuwanderung lösen, son-
    dern man muss es vor allen Dingen auch dadurch lösen,
    dass wir da, wo wir immer noch Bildungsferne vererben,
    in den schwierigen Stadtteilen, mehr dafür tun, dass jun-
    ge Leute in unserem Land besser gefördert werden. Die
    besten Schulen müssen in den schwierigsten Stadtteilen

    stehen. Da müssen sie Leuchttürme unserer Gesellschaft
    sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Macht doch mal was dafür!)


    Auch da schaffen wir einiges. Ich bin dem Kollegen
    Schäuble sehr dankbar dafür. Denn sozusagen ein biss-
    chen angehängt an den Haushalt jetzt machen wir den
    Nachtragshaushalt. Dort erweitern wir noch einmal das
    kommunale Investitionsprogramm für finanzschwache
    Kommunen. Das soll gerade den Einstieg in die Sanie-
    rung von Schulen in schwierigen Stadtteilen mit verbin-
    den.

    Das heißt, wir zeigen in dem Haushalt überall, dass
    Investitionen im Mittelpunkt stehen. Aber lassen Sie uns
    auch offen sagen, dass wir, gerade weil wir vor einem
    Wahljahr stehen, alle miteinander aufpassen müssen,
    dass wir in diesem Wahljahr durch die unterschiedlichen
    Möglichkeiten, die man hat – um es einmal zurückhal-
    tend zu sagen –, nicht die Investitionsmöglichkeiten im
    nächsten und übernächsten Haushalt reduzieren. Denn
    die Wahrheit ist, dass es uns auch deshalb finanziell so
    gut geht, weil wir eine Niedrigzinsphase haben. Wir spa-
    ren 20 Milliarden Euro pro Jahr durch niedrige Zinsen.
    Ich glaube nicht, dass man davon ausgehen kann, dass
    das dauerhaft so bleibt. Im Übrigen wollen wir sogar hö-
    here Zinsen, wegen anderer Themen, die uns auch be-
    lasten.

    Deswegen verbieten sich zwei Dinge. Ich sage das
    auch an die Adresse meiner eigenen Fraktion. Es verbie-
    ten sich zu schnelle und zu große konsumtive Verspre-
    chungen neuer Ausgabenpakete, die man nicht nachhal-
    tig finanzieren kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    – Ich wusste, dass die Kollegen aus der Union da klat-
    schen. – Aber wissen Sie, was sich auch verbietet? Gi-
    gantische Steuersenkungsversprechen, von denen man
    nicht weiß, ob man sie bezahlen kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Deswegen habe ich nicht geklatscht!)


    Noch gefährlicher wird es, wenn wir uns – ausgelöst
    durch die Probleme in Großbritannien – in Europa auf
    eine neue Runde der Senkung von Unternehmensteuern
    einlassen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich lese Ihnen einmal etwas aus der Süddeutschen Zei-
    tung von gestern vor. Da heißt es:

    Der Wettbewerb um Niedrigsteuern ist auch ein
    Wettbewerb um das richtige gesellschaftspoliti-
    sche Konzept. Die Regierungen in Washington
    und London wollen Unternehmen und Kapital
    ins Land holen, um zu beweisen, dass es richtig
    ist, sich ins Nationale zurückzuziehen. Es ist an

    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Uni-
    on, mit einem gemeinsamen Steuerkonzept ihrer-
    seits zu beweisen, dass die Bürger davon profi-
    tieren, wenn sie einer Gemeinschaft angehören.
    Statt Deutschland zum Steuerparadies auszubau-
    en … Die Steuerpläne in den USA sollten die Eu-
    ropäer motivieren, sich endlich auf eine einheitliche
    Grundlage zur Besteuerung von Unternehmen zu
    einigen. Es wäre ein wichtiger Schritt zu mehr Steu-
    ergerechtigkeit.

    Mehr muss man zu diesem Thema eigentlich nicht sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Hier ist in den unterschiedlichsten Reden oft von Maß
    und Mitte gesprochen worden. Ich finde, Maß und Mit-
    te heißt auch, mit den guten Zahlen, die wir jetzt haben,
    vorsichtig umzugehen, auch was konsumtive Ausgaben-
    versprechungen angeht. Ich finde zum Beispiel, dass die
    Koalition gerade auf einem guten Weg ist, in der Renten-
    politik Maß und Mitte zu behalten. Das liegt an Andrea
    Nahles, aber auch an dem Bewusstsein in der Koalition,
    dass da manches getan werden muss, aber dass wir nicht
    alles versprechen können.

    Maß und Mitte müssen wir aber auch in der Frage be-
    halten, wie wir mit Steuersenkungen umgehen. Statt mit
    der Gießkanne durch die Lande zu ziehen, ist es besser,
    Familien und Alleinerziehende gezielt zu entlasten, zum
    Beispiel durch die bundesweite Abschaffung von Kin-
    dertagesstättengebühren. Das ist besser für die Familien
    und bringt mehr als manches andere.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage das immer wieder vor dem Hintergrund,
    dass wir die Stabilität im Land bewahren müssen. Das
    geht nur durch Investitionen in die wirtschaftliche Zu-
    kunft unseres Landes. Der Kollege Mattfeldt hat eben
    gesagt – das wurde ein bisschen belächelt –: Offenbar
    muss zuerst die Wirtschaft florieren, bevor wir über an-
    dere Fragen reden. – Da hat er recht. Wo wären wir jetzt
    in der Flüchtlingsdebatte bei steigender Arbeitslosigkeit
    oder schlechtem Wirtschaftswachstum? Deswegen ist
    es kein Widerspruch, gleichzeitig von wirtschaftlichem
    Erfolg und sozialer Stabilität zu reden. Beides gehört zu-
    sammen; da hat er völlig recht. Das ist sehr wichtig; denn
    wir merken, dass es Abstiegsängste in Deutschland gibt,
    selbst bei denjenigen, denen es gut geht.

    Die FAZ hat vor ein paar Tagen etwas Richtiges ge-
    schrieben:

    Wenn es also etwas ernst zu nehmen gibt am Res-
    sentiment der Zukurzgekommenen, dann ist es nicht
    das Ressentiment; es ist die Zukurzgekommenheit.

    Wir können trotz guter Entwicklung nicht übersehen,
    dass es Menschen bei uns gibt, die sich nicht beachtet
    fühlen, die nicht den Traum ihrer Eltern erleben, dass
    man durch Arbeit für sich und seine Kinder ein besseres
    Leben bekommt, sondern die kleine Einkommen haben,
    prekär beschäftigt sind und erleben, dass ihre Kinder
    trotz guter Ausbildung nur in Zeitarbeit sind, sowie, Frau
    Kollegin Hajduk, die Sorge haben, dass die gemeinsame

    Politik der hier im Bundestag vertretenen Parteien sie gar
    nicht mehr beachtet.

    Ja, ich habe mit Absicht das Datum für den Kohleaus-
    stieg nicht genannt. Dazu bekenne ich mich ausdrück-
    lich. Wissen Sie, warum? Weil ich es für anständig halte,
    denen, die davon betroffen sind, zuerst eine reale Per-
    spektive für sich und ihre Kinder zu geben und sie nicht
    mit Gutachten zu vertrösten, um gleichzeitig den Tag
    festzustellen, an dem sie ihren Job los sind. Das will ich
    nicht.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie können das hier im Bundestag und im Wahlkampf
    noch ein paarmal behaupten. Jeder weiß, dass die Kli-
    maschutzziele bei der bisherigen Höhe der Kohleverstro-
    mung in Deutschland nicht zu erreichen sind. Das wissen
    auch die Betroffenen. Sie wissen, dass die Bedeutung
    der Kohle abnehmen wird. Aber ich, der ich aus einem
    Gebiet komme, in dem ein Strukturwandel in den 70er-
    und 80er-Jahren stattgefunden hat, habe die Erfahrung
    gemacht, dass man von der Politik immer Versprechun-
    gen bekommt, wie viele Ersatzarbeitsplätze geschaffen
    werden. Ich kann Ihnen die entsprechenden Stichworte
    dazu nennen. „Man muss die regionalen Potenziale he-
    ben“ und andere theoretische Formulierungen sind dann
    zu hören. Prognos und andere erstellen dann bändeweise
    Gutachten und verdienen sich daran eine goldene Nase.
    Aber am Ende passiert nur eines: Die Jobs sind weg, und
    die Perspektiven sind auf dem Papier geblieben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Sie reden doch gleich, Herr Kollege. Dann höre ich
    Ihnen wieder geduldig zu. Versuchen Sie es doch umge-
    kehrt auch einmal. Wir müssen ja nicht einer Meinung
    sein. Im Gegenteil: In dieser Frage ist es ganz gut, wenn
    wir nicht einer Meinung sind.

    Wir haben in der Koalition deswegen sehr präzise be-
    schrieben, was wir machen wollen, und haben eine Kom-
    mission eingesetzt, um zu klären, wie die realistischen
    Perspektiven für Ersatzarbeitsplätze aussehen. Da steht
    nicht, dass wir aus der Kohle aussteigen. Aber die Rei-
    henfolge ist wichtig.

    Ich sage Ihnen: Ich kenne zu viele Potenziale in der
    deutschen Bevölkerung, die sich von uns nicht mehr
    wahrgenommen fühlen und deshalb in andere Richtungen
    schauen. Ich will nicht, dass diese Potenziale zunehmen.
    Die Arbeitsplätze, über die wir derzeit reden, sind sicher,
    tarifvertraglich gut bezahlt und in der Mitbestimmung
    verankert. Den betroffenen Menschen will ich nicht sig-
    nalisieren: Ihr interessiert uns gar nicht; uns interessiert
    ausschließlich das Datum des Kohleausstiegs. – Deswe-
    gen habe ich das Datum herausgestrichen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie haben noch gesagt, Kanada sei viel besser. Aber
    dann sagen Sie auch, dass Kanada für Fracking ist


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Und CCS!)


    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    – genau, auch für CCS – und dass in Kanada eine Ener-
    giepolitik betrieben wird, die Sie hier – übrigens aus gu-
    ten Gründen – bekämpfen. Die Alternative in Kanada zur
    Kohle sind nicht die Erneuerbaren, sondern die unkon-
    ventionelle Gasförderung und Ölsande. Das verschwei-
    gen Sie in der Debatte. Im Übrigen gibt es kein Land der
    Erde, das einen solchen detaillierten Klimaschutzplan
    auf den Tisch gelegt hat, wie wir ihn in der vorletzten
    Woche im Kabinett beschlossen haben – kein Land der
    Erde! Wir sind die Einzigen, die das machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Frau Kollegin Hajduk, ja, das birgt ein Risiko. Wenn
    man sich auf klare Ziele festlegt – Deutschland hat das in
    jeder Regierung getan –, birgt das das Risiko, dass man
    die Ziele auch verfehlt. Dann muss man – da haben Sie
    völlig recht, das ist auch Ihr Argument – darüber streiten:
    Ist das richtig gemacht worden? Sind die richtigen Maß-
    nahmen eingesetzt worden? Aber tun Sie nicht immer so,
    als würden wir uns keine Ziele setzen. Wir sind beim Kli-
    maschutz nicht so pflaumenweich in unseren Formulie-
    rungen wie der Rest der Welt. Wir müssen schon darauf
    achten, dass in diesem Land industrielle Arbeitsplätze
    erhalten bleiben.

    Es gibt noch eine Gruppe, um die wir uns kümmern
    müssen, auch im Zusammenhang mit dem Thema ETS,
    also Emissionshandel in Europa: Ich will nicht, dass die
    Stahlarbeiter in Deutschland den Eindruck haben, die
    offenen Märkte und der Klimaschutz seien uns wichtig,
    aber nicht ihre Jobs in der deutschen Stahlindustrie. Das
    will ich nicht, dazu bekenne ich mich.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich finde, dass wir mit dem, was wir in der Regierung
    jetzt getan haben, beides auf den Weg bringen. Wir brin-
    gen auf den Weg, dass wir wirtschaftlichen Erfolg si-
    chern oder jedenfalls Bedingungen dafür schaffen wollen
    und gleichzeitig sozialen Zusammenhalt. Die Regierung
    hat hier in dieser Periode eben beides geschafft: Sie hat
    die Investitionen ausgebaut. Frau Kollegin Hajduk, wir
    geben übrigens in der Digitalisierung über 1 Milliarde
    Euro bis 2020 aus. Da sagen Sie, das gehe nicht an die
    kleinen und mittelständischen Unternehmen. Wissen Sie
    eigentlich, was passiert, wenn dieses Land in der Mikro-
    elektronik – –


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Ihre Antwort gewesen!)


    – Ja, wissen Sie, der Unterschied zwischen uns beiden
    ist: Wir schauen ab und zu hin, ob die Politik mit der
    Praxis in Einklang zu bringen ist. Wenn wir merken, dass
    sich die Praxis ändert, dann ändern wir das. So einfach
    ist das.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    – Ja, das stimmt, wir haben die Prioritäten geändert. Wis-
    sen Sie, warum? Wenn uns die Mikroelektronik verlo-
    ren geht, dann haben auch die kleinen und mittelständi-
    schen Unternehmen im Bereich der Digitalisierung keine

    Chance mehr. Dann werden wir verlängerte Werkbank.
    Das ist der Grund, warum wir über 1 Milliarde Euro in
    den nächsten Jahren dort investieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn Sie sagen: Da haben Sie Ihre Prioritäten ge-
    wechselt, dann sage ich: Wissen Sie was, Sie haben recht,
    weil es nötig war, haben wir es gemacht.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


Herr Minister, darf die Kollegin Hajduk eine Zwi-
schenfrage stellen?

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
Energie:

Selbstverständlich.


(Ulrich Freese [SPD]: Erklären Sie mal, warum Sie Moorburg weiter betrieben haben! – Heiterkeit bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



    Dass Moorburg nicht so ein Zukunftsprojekt ist, wie
    Sie als SPD immer behauptet haben, das können Sie jetzt
    auch nicht mehr laut sagen. Deswegen ist dieser Zwi-
    schenruf sowieso ein bisschen seltsam.

    Herr Minister, ich lege Wert darauf, dass Sie das auch
    ernst nehmen, wenn ich sage, dass das mit der Mikro-
    elektronik wichtig ist und dass ich nicht kritisiert habe,
    dass es auch einmal sein kann, dass man die Prioritäten
    ändert. Ich habe Sie nur mit Blick auf die kleinen und
    mittleren Unternehmen damit konfrontiert, dass Ihr eige-
    nes Ministerium auf meine Nachfrage gesagt hat: Richtig
    ist aber, dass diese sogar milliardenschwere Förderung
    nur zu unter 5 Prozent kleine und mittlere Unternehmen
    erreicht. – Deswegen habe ich gesagt, dass es nicht als
    Ersatzmaßnahme für die Förderung von kleinen und
    mittleren Unternehmen taugt. Ich bitte Sie, diese Argu-
    mentation auch so zu verstehen, wie ich es gesagt habe.

    Dass das in Zukunft auch für die kleinen und mittle-
    ren Unternehmen Potenzial hat, wenn wir bei der Mikro-
    elektronik stärker werden, das erkenne ich an. Aber Sie
    haben auf diesen Umstand auch noch zu reagieren: Was
    erreichen wir eigentlich in den Jahren 2016/2017 an För-
    derungen für kleine und mittlere Unternehmen, wenn wir
    wissen, dass dort über 70 Prozent von förderfähigen An-
    trägen liegen bleiben?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Der Grund, warum wir die dafür vorhandenen Förder-
    programme ausgebaut haben, ist, dass beides notwendig
    ist. Wenn Sie sagen, Sie finden es auch vernünftig für die

    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Kleinen und Mittleren, sich in der Mikroelektronik nicht
    abhängen zu lassen – –


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat sie vorher auch schon gesagt!)


    – Das hat sie vorher nicht gesagt.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, genau das! Sie agieren mit bewusstem Missverstehen darauf!)


    – Sie dürfen jetzt nicht glauben, dass das alte Sprichwort
    meiner Großmutter: „Was ich denk und tu, das trau ich
    jedem andern zu“, auch auf mich zutrifft.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das war das, was Sie da versucht haben.

    Aber lassen Sie uns doch einfach feststellen: Wir bei-
    de sind uns einig: Die Förderung der Mikroelektronik
    ist sinnvoll. Wir beide sind uns einig: Das hilft kleinen
    und mittleren Unternehmen. Und wir beide sind uns auch
    einig: Es wäre gut, wenn wir die mittelständischen För-
    derprogramme noch mehr, als es diese Koalition bereits
    getan hat, ausbauen würden.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    – Na, gucken Sie mal,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Sie nähern sich mit rasanter Geschwindigkeit wirt-
    schaftspolitisch meinen Auffassungen. Das finde ich gut.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wird nicht besser!)


    – Ein bisschen Humor geht doch auch. Ihr habt doch
    gleich noch die Möglichkeit, mich zu beschimpfen, und
    werdet sie auch nutzen.

    Ich will noch zwei Bemerkungen machen. Eines ist
    hier etwas zu kurz gekommen, aber wir haben an anderer
    Stelle Gelegenheit, das auszuführen. Wir haben Gewal-
    tiges in der Energiewende geleistet. Übrigens ist keine
    der Prognosen, die zum Thema Windenergie aufgestellt
    wurden, eingetroffen – Ende des Ausbaus, Stopp der er-
    neuerbaren Energien –, als wir das EEG novelliert ha-
    ben. Wir nähern uns wieder Rekordjahren, zum Ärger
    von Michael Fuchs. Ich finde, wir haben gerade dort den
    Markt fit für die erneuerbaren Energien gemacht und die
    erneuerbaren fit für den Markt.

    Übrigens, Frau Kollegin, ich bin deshalb gegen gro-
    ße Förderprogramme für Speichertechnologien, weil sie
    nur eine Flexibilitätsoption darstellen. Sie haben sich
    an einer Stelle in Ihrer Rede massiv widersprochen. Sie
    können nicht für den Markt plädieren und dann mit einer
    Technologie Markteingriffe machen. Damit befördern

    Sie möglicherweise die falsche Technologie. Deswegen
    glaube ich, dass wir vieles richtig gemacht haben.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann haben Sie nicht zugehört!)


    Der letzte Punkt. Ich glaube, dass es auch richtig war,
    mit Mindestlohn und vielen anderen Dingen zu zeigen,
    dass wir die soziale Marktwirtschaft in unserem Land er-
    neuern. Das stimmt, und das ist der Grund, warum ich für
    die 15 000 Beschäftigten bei Kaiser’s Tengelmann kämp-
    fe – offensichtlich jetzt mit ziemlich großem Erfolg.


    (Beifall bei der SPD)


    Am Ende – das wird Frau Dröge nicht gefallen – ist
    all das, was wir jetzt erreichen, nur durch die Ministerer-
    laubnis überhaupt erreichbar gewesen; sonst würden die
    nicht einmal miteinander reden. Sie würden sich weiter
    zulasten der Beschäftigten bekämpfen. Ich glaube, dass
    das auch die Antwort auf die Verunsicherung in der Welt
    ist. Die Menschen bekommen zwei Angebote. Das eine
    Angebot lautet: Pass dich an, die Globalisierung ist eben
    so. – Das andere Angebot besteht darin, Mauern hoch-
    zuziehen.

    Wir geben ein drittes Angebot. Dazu zählt übrigens
    auch CETA. Wir geben das Angebot, für Rahmenbedin-
    gungen der sozialen Marktwirtschaft zu kämpfen, und
    zwar nicht nur national, sondern europäisch und inter-
    national. Das ist die beste Antwort, die in der Geschichte
    der Industrialisierung, in der Geschichte Europas und in
    der Geschichte unseres Landes überhaupt gegeben wur-
    de. Sie ist nicht aus dem 20. Jahrhundert; sie ist eine ganz
    moderne Antwort auch auf die Herausforderungen des
    21. Jahrhunderts. Aber wir müssen unter Beweis stellen,
    dass wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Zusammenhalt
    und Sicherheit in unserem Land geleistet werden, damit
    andere diesem Versprechen trauen und ihm folgen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall bei der CDU/CSU)