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ID1820207400

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    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Die Ministerin bekommt sofort die

    Gelegenheit, hier zu antworten . Für die Bundesregierung
    spricht jetzt Frau Bundesministerin Dr . Ursula von der
    Leyen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
    Verteidigung:

    Vielen Dank . – Frau Präsidentin! Meine Damen und
    Herren! 37 004 839 000 Euro: Diese Summe steht im
    Entwurf für den Einzelplan 14, den wir hoffentlich am
    Ende dieser Woche so in toto beschließen werden . In der
    Tat – das ist schon häufig erwähnt worden –: 2,7 Milliar-
    den Euro mehr, ein Aufwuchs von 8 Prozent, das ist be-
    achtlich . Dafür danke ich . Das ist aber vor allen Dingen
    ein Beweis für das große Vertrauen in die Bundeswehr .
    Vor allen Dingen dafür geht mein Dank an dieses Hohe
    Haus .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte mich auch bei den Berichterstattern be-
    danken, vor allen Dingen – damit darf ich anfangen – bei
    dem Hauptberichterstatter . Lieber Herr Kalb, in der Tat
    ist das der letzte Haushalt, den Sie mitbegleiten . Nach
    30 langen Jahren hier im Parlament ist das eine giganti-
    sche Lebensleistung . Ich möchte sogar sagen, wenn ich
    mir das erlauben darf: Das ist eine außergewöhnliche
    haushaltspolitische Lebensleistung, die Sie erbracht ha-
    ben . Also: Chapeau!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eins mit Sternchen!)


    Vielen Dank auch an Sie, liebe Frau Evers-Meyer, an Sie,
    Herr Lindner, an Sie, Herr Leutert, für die sehr konstruk-
    tive Zusammenarbeit . Das sage ich vor allen Dingen im
    Namen meines Hauses und der gesamten Bundeswehr .

    Heute Morgen bei der Debatte ist schon relativ viel
    über die Auswirkungen der Wahl in den Vereinigten Staa-
    ten gesprochen worden . Ich möchte vor diesem Hinter-
    grund einen Blick auf unser Ressort werfen . Bei all dem,
    was wir in diesem Wahlkampf auch an Widersprüchli-
    chem gehört haben, unabhängig vom Ausgang der Wahl,
    ist uns allen klar, dass die Forderungen an Europa, mehr
    Lasten und mehr Verantwortung auf seine Schultern zu
    nehmen, von den USA gekommen wären – unabhängig
    vom Wahlausgang .

    Wir haben in den letzten zwei, drei Jahren die NATO
    erheblich modernisiert . Deutschland selber hat ein gerüt-
    telt Maß dazu beigetragen und ist damit ein ganz starker
    Mitgestalter gewesen . Das spiegelt übrigens auch dieser
    Haushalt wider; denn es ist uns gelungen, die Ausgaben
    für Verteidigung auf 1,22 Prozent des BIP zu erhöhen .
    Jeder, der diese Zahlen kennt, weiß, wie mühsam das ist .
    Wir sind bei 1,18 Prozent gestartet . Diese 1,22 Prozent

    Karin Evers-Meyer






    (A) (C)



    (B) (D)


    sind ein Schritt in die richtige Richtung . Wir wissen aber
    alle, dass sich das noch weiter verstetigen muss .

    Weil wir aber investieren und vor allen Dingen die
    NATO modernisiert haben, bin ich der festen Überzeu-
    gung, dass nach dem Jahr, das wir erlebt haben und das
    auch durch das Referendum in Großbritannien geprägt
    war, die Europäische Union in der Sicherheits- und Ver-
    teidigungspolitik unbedingt nachziehen muss .

    Ich sage das so explizit, weil die Menschen zum Teil
    einen enormen Europafrust, eine Europaskepsis haben,
    vor allem dann, wenn sie das Gefühl haben, dass Euro-
    pa sie im Kleinen gängelt und im Kleinen in ihr Leben
    reindirigiert, was vor Ort eigentlich besser gelöst werden
    könnte . Aber in den großen Fragen erwarten die Men-
    schen, dass Europa reagiert . Wenn Europa dann nicht
    handelt, ist die Kritik berechtigt . Es liegt an uns, Europa
    tatsächlich in die Lage zu versetzen, dort besser zu wer-
    den, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Karin Evers-Meyer [SPD])


    Ich möchte das noch mehr entfalten . Das ist nicht nur
    eine Frage des Ungleichgewichtes innerhalb der Allianz,
    sondern wir müssen das aus eigenem Interesse machen .
    Es ist völlig klar, dass nach Artikel 5 des NATO-Vertra-
    ges die NATO für die Verteidigung des Territoriums zu-
    ständig ist . Sie macht eine unverzichtbare Arbeit . Aber
    um uns herum sind die Probleme vielfältiger und größer;
    das sage ich insbesondere mit dem Blick auf Afrika . Ich
    sehe dort nicht primär die NATO . Ich sehe aber auf unse-
    rem Nachbarkontinent – das ist unser direkter Nachbar –
    vor allem die Europäische Union, die in der Tat – Sie
    haben es angesprochen – mit ihrem einzigartigen Instru-
    mentarium, über das sie verfügt, also mit ihrer eigenen
    Farbe, mit  ihrer eigenen Art,  zu  sein,  in der Pflicht  ist, 
    zu handeln .

    Dieses einzigartige Instrumentarium ist eben die Mi-
    schung aus zivilen und militärischen Elementen . Nur mit
    dem vernetzten Ansatz, den wir in Deutschland so gut
    kennen, werden wir gemeinsam mit den afrikanischen
    Staaten den Erfolg haben, den wir uns dort mühsam
    erarbeiten müssen . Aber dafür müssen wir die Europäi-
    sche Union erst einmal richtig aufstellen . Das sage ich
    vor allen Dingen mit Blick auf Effizienz. 28 Staaten in 
    der Europäischen Union: Das heißt 1,5 Millionen Solda-
    tinnen und Soldaten . Das sind mehr, als die Vereinigten
    Staaten von Amerika haben . – Das Jahresbudget beträgt
    etwa 200 Milliarden Euro . Wir leisten uns 37 verschiede-
    ne Typen von Transportpanzern, 12 verschiedene Tank-
    flugzeuge – auf diesem kleinen Kontinent, wenn man das 
    einmal so sagen darf – und 19 verschiedene Kampfjets .

    Meine Damen und Herren, wir sind in Europa – das
    muss man so sagen – eklatant ineffizient. Alleine das – 
    denn ich bin ja hier unter Haushältern – wäre schon ein
    Grund,  da  Effizienz  hineinzubringen.  Denn  ich  muss 
    auch sagen: Wir können es uns nicht mehr leisten, so in-
    effizient zu sein. Das Geld, das wir haben, müssen wir 

    besser einsetzen, damit wir die Aufgaben vor Ort tatsäch-
    lich leisten können .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir reden nicht von einer europäischen Armee – auch
    das sage ich noch einmal sehr deutlich –, sondern es
    geht um Fähigkeiten wie zum Beispiel ein europäisches
    Sanitätskommando oder eine europäische Logistikdreh-
    scheibe . Wir wissen, was SKB ist . Die SKB ist in Europa
    einzigartig . Das heißt, wir haben auch ein Vorbild, um
    zu zeigen, wie wir es gemeinsam machen können . Das
    geht auch innerhalb des Vertrages von Lissabon, nämlich
    durch die Bildung einer Ständigen Strukturierten Zusam-
    menarbeit . Das sind die Aufgaben der nächsten Wochen
    und Monate .

    Aus all dem, was meine Vorrednerinnen und Vorredner
    und auch ich gesagt haben, wird deutlich: Verteidigung
    wird mehr Investitionen brauchen . Der Anlass ist bitter,
    ganz ohne Zweifel, aber es liegt unausweichlich als Auf-
    gabe vor uns . Das spiegelt der Haushalt wider, nicht nur
    durch die 8 Prozent Steigerung, sondern auch bei den
    rüstungsinvestiven Ausgaben, die mit rund 6 Milliarden
    Euro veranschlagt werden . Das sind gut 10 Prozent mehr
    als dieses Jahr .

    Wir machen auch in der Umsetzung Strecke . Seit
    Beginn der Legislaturperiode haben wir 33 25-Mil-
    lionen-Vorlagen mit einem Gesamtvolumen von rund
    15 Milliarden Euro vorgelegt . Wir werden den Bestand
    an Leopard-2-Panzern auf 320 erhöhen und circa ein
    Drittel davon auf den modernsten Stand bringen . Wir
    haben in den vergangenen Wochen ein paarmal im Aus-
    schuss darüber gesprochen .

    Ich möchte hier noch einmal sagen: Das Verteidi-
    gungsministerium hat jetzt seine Hausaufgaben gemacht .
    Wir sind bereit, den Vertrag zu schließen . Deshalb hof-
    fe ich sehr, dass jetzt auch die Industrie ihre internen
    Hausaufgaben gemacht hat, damit wir jetzt gemeinsam
    vorankommen können . Es ist Zeit, dass wir jetzt diesen
    Vertrag tatsächlich schließen . Aber die Bringschuld liegt
    nicht mehr bei uns, sondern inzwischen auf der Seite der
    Industrie .

    Weil wir gerade bei diesen Themen sind, Herr
    Lindner – denn Sie haben zu Recht gesagt, da müsse man
    hinterher sein –, will ich auch etwas zum A400M sagen .
    30 Millionen Euro sind bereits zu uns geflossen, für die 
    Flugzeuge, die wir haben . Das muss man dazusagen;
    man kann nicht mehr verlangen als das, was dem Liefer-
    umfang entspricht .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Der Vertrag lässt es zu!)


    Genauso – in genau diesem Tempo – wird es auch mit
    den Forderungen an die Industrie weitergehen .

    Wir haben die ersten acht leichten Mehrzweckhub-
    schrauber an unsere Spezialkräfte übergeben . Die Marine
    hat ihr fünftes und sechstes U-Boot der Baureihe „212 A“
    übernommen .

    Wir setzen aber auch viele kleine Projekte um, die
    direkt in der Truppe ankommen, zum Beispiel die

    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    6 000 Sätze der neuen Kampfbekleidung, die bereits im
    Irak, in Mali und in Afghanistan im Einsatz sind . Die
    BwFuhrpark erhält bis 2017 insgesamt 1 800 neue Fahr-
    zeuge, vom Pkw bis zum Fünfzehntonner .

    Das heißt, es geht voran, in vielen Schritten, die ich
    eben nur ansatzweise gezeichnet habe, und wir sind
    schon tief in unser 130-Milliarden-Euro-Programm ein-
    gestiegen .


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Schlimm, schlimm!)


    – Nein, das ist das Richtige . Denn wir müssen unsere
    Soldatinnen und Soldaten, wenn wir bzw . das Parlament
    sie in Auslandseinsätze schicken, auch korrekt ausrüsten
    und ausstatten . Sonst können sie diese Aufgaben nicht
    wahrnehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Neben der Beschaffung von neuem Material müssen
    wir auch in Systeme investieren, die wir bereits nutzen .
    Auch hier lässt der Haushalt 2017 mehr Spielraum . Wir
    haben den Ansatz für Materialerhalt um rund 360 Millio-
    nen Euro erhöht . Auch für das Personal danke ich für die
    Gesamtsumme .

    Ich freue mich vor allen Dingen, dass die Personal-
    verstärkungsmittel von jetzt knapp 400 Millionen Euro
    geklärt sind, die dem Einzelplan 14 zugewiesen werden .
    Auch das ist der richtige Weg in der Trendwende beim
    Personal .

    Erlauben Sie mir, dass ich noch ein Thema anspreche,
    das mir für die Zukunft wichtig ist, und zwar die Digita-
    lisierung . Für mich ist es das Megathema der Moderni-
    sierung in der nächsten Dekade, das wir mit großer Kraft
    angehen müssen . Es hat uns querschnittlich schon lange
    leise begleitet . Wir müssen dieses Thema sehr viel kon-
    zentrierter angehen .

    Die Ausgaben für IT – für Hardware, Software, Schu-
    lungen usw . – werden beinahe verdoppelt, auf knapp
    400 Millionen Euro . Ich danke dafür . Dennoch: Ange-
    sichts der Größe dieser Aufgabe sind wir uns, glaube ich,
    alle darüber klar, dass es das Mindeste an Steigerung ist
    für diese Riesenaufgabe, die vor uns liegt . Wir müssen
    vor allen Dingen aufpassen; denn die technologische
    Entwicklung ist rasant und verläuft exponentiell . Wir
    sind auf dem guten Weg des Nachholens . Aber das Nach-
    holen muss schnell genug gehen . Sonst läuft uns die tech-
    nologische Entwicklung noch sehr viel schneller davon,
    und die Lücke würde immer größer .

    Wir haben viel über das Thema Cyberschutz gespro-
    chen; dazu möchte ich heute nicht mehr viel sagen . Wir
    alle wissen,  dass  es  sich  gewissermaßen  um fliegende, 
    schwimmende und rollende Software handelt . Die De-
    batte heute Morgen über den Cyberinforaum mit Social
    Bots, Trollen und über strategische Kommunikation war
    sehr interessant . Ich möchte noch einmal einen Blick in
    das Innere der Bundeswehr werfen und klarmachen, was
    Digitalisierung für uns eigentlich bedeutet, Stichworte
    „Digitalisierung der Verwaltung“, „datengetriebene Steu-
    erung“ und „vernetzte Operationsführung“ . Wir müssen

    bei der digitalen Verwaltung vor allen Dingen unsere
    Hausaufgaben machen . Wir haben nach der Einführung
    von SAP über Jahre Terabytes logistischer Daten in ei-
    ner großen SAP-Lösung hinterlegt . Was wir jetzt machen
    müssen, ist, die vorhandenen Daten – hier sieht es aus
    wie Kraut und Rüben, um es vereinfacht auszudrücken –
    allmählich systematisch aufzuarbeiten und so zu einem
    digital gesteuerten Controlling und einem auf digital er-
    hobenen Daten der Lebenswirklichkeit der Bundeswehr
    basierenden Nachvorneplan zu kommen .

    Ich nenne Ihnen ein Beispiel . Wenn wir wissen, wel-
    che der Millionen Ersatzteile am häufigsten für die War-
    tung benötigt werden, dann können diese Teile mehr be-
    vorratet werden, als das nach der üblichen Methode der
    Bevorratung möglich ist . Mit den richtigen Daten weiß
    ich, welche Elemente wann abgenutzt sind, und kann die
    Wartung zum richtigen Zeitpunkt durchführen . Wir müs-
    sen dann nicht mehr nach dem starren Schema vorgehen,
    das sich an der Anzahl der Flugstunden oder an bestimm-
    ten Monaten orientiert, wie das bei Schiffen der Fall ist,
    die nach einer bestimmten Zeit – unabhängig davon, wie
    es tatsächlich um den Abnutzungsstand bestellt ist – in
    die Werft müssen . Digitalisiert können wir uns hier sehr
    viel besser aufstellen . Das spart Zeit und Geld und erhöht
    die Einsatzbereitschaft .

    Ein anderes Beispiel ist die Sanität . Wir haben alles:
    die gesunde Klientel, die Kranken, die ambulante Ver-
    sorgung, die Krankenhäuser und die Rehabilitation . Wir
    sind zudem der Versicherer und stellen die Ärztinnen und
    Ärzte . Im Gegensatz zum sonstigen Gesundheitswesen
    sind hier DRG kein Thema . Wir verfügen aber nicht über
    die Daten, die sich in dieser Kette auftun, weil noch vie-
    les auf Papier aufgeschrieben wird . Wenn wir alles digi-
    talisiert hätten, könnten wir sehr gut erkennen: Machen
    wir beim Auftreten einer Krankheit das Richtige, sodass
    zum Beispiel bei der Rehabilitation tatsächlich das ge-
    wünschte Ergebnis erzielt wird? Das nennt man Versor-
    gungsforschung . Auch das wäre für die Soldatinnen und
    Soldaten sowie für die gesamte Bundeswehr wichtig .

    Das alles steckt hinter der Digitalisierung . Deshalb
    lohnt es sich, die Bundeswehr auch nach innen besser
    aufzustellen .

    Um den Nachwuchs kümmern wir uns ebenfalls . Wir
    werden an der UniBw München einen neuen internatio-
    nalen Studiengang Cybersicherheit einrichten . Hier wer-
    den 13 neue Professorenstellen geschaffen . Dafür danke
    ich dem Hohen Haus . Das ist keine Selbstverständlich-
    keit . Auch an der UniBw Hamburg wird es neue Stellen
    für das Kompetenzcluster „Sicherheitsforschung und Lo-
    gistik“ sowie einen neuen Studiengang Bauingenieurwe-
    sen geben . Insgesamt sind für die Universitäten 140 neue
    Stellen geplant . Genau das ist der richtige Weg; denn die
    Investition in die jungen Menschen ist das Nachhaltigste
    und das Beste, was wir überhaupt für die Zukunft der
    Bundeswehr tun können . Dafür danke ich ausdrücklich .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Modernisierung gelingt nicht per Erlass . Modernisie-
    rung braucht Kraft, sie braucht Ausdauer, auch über das
    kommende Haushaltsjahr hinaus . Ich möchte heute aber

    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    vor allen Dingen für die große Summe danken, die uns
    anvertraut ist und die wir gemeinsam auf den Weg brin-
    gen werden .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächste Rednerin ist die Kollegin

Christine Buchholz, Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Buchholz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nirgend-

    wo zeigen sich die Unterschiede zwischen den Fraktio-
    nen so deutlich wie beim Rüstungshaushalt .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Der heißt Verteidigungshaushalt! Das ist schon der Unterschied!)


    CDU/CSU und SPD wollen heute den größten Rüstungs-
    haushalt seit dem Zweiten Weltkrieg verabschieden . Das
    sind mehr als 37 Milliarden Euro, ein Plus von 8 Prozent .
    Die Linke sagt: Darauf kann man nicht stolz sein; dafür
    sollte man sich schämen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke hat demgegenüber unmittelbar umsetzba-
    re Vorschläge zur Kürzung des Rüstungshaushalts um
    6 Milliarden Euro vorgestellt . Sie wollen zusätzliche
    Milliarden für Aufrüstung und Krieg . Wir wollen zusätz-
    liche Milliarden für Soziales und zivile Hilfe . Das ist der
    fundamentale Unterschied zwischen der Großen Koaliti-
    on und der Linken .


    (Beifall bei der LINKEN – Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Sie reden vom falschen Haushalt! Der heißt Verteidigungshaushalt!)


    Was heißt das konkret? Sie investieren in Hightech-
    waffen wie die Entwicklung einer europäischen Kampf-
    drohne . Die Bundeswehr erhält auch eine ganze Cyber-
    streitmacht mit der explizit geäußerten Absicht, offensiv
    die Netze anderer Staaten angreifen zu können . Das
    macht die Welt nicht sicherer – und auch nicht Deutsch-
    land . Stattdessen heizen Sie den internationalen Rüs-
    tungswettlauf an . Da machen wir nicht mit .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Über die zukünftigen Kosten dieser ganzen Kriegs-
    projekte schweigt sich die Bundesregierung aus . Aber
    der Mechanismus dahinter ist interessant . Ministerin von
    der Leyen meldete Anfang des Jahres 1 600 militärische
    Neuinvestitionen bis 2030 an; dafür forderte sie 130 Mil-
    liarden Euro . Ein halbes Jahr später schlagen im Allein-
    gang zwei einzelne Abgeordnete der SPD und der Union
    mit besonders gutem Draht zur Rüstungsindustrie den
    Bau von fünf Korvetten vor . Kein Problem, Ministerin
    von der Leyen und die gesamte Bundesregierung nehmen
    auch die gleich mit auf die Liste der Beschaffungsvor-

    haben . So versenken Sie im Handumdrehen immer neue
    Riesensummen für Ihre Rüstungsvorhaben . Die Bevöl-
    kerung bezahlt das mit ihren Steuern, die Rüstungsin-
    dustrie reibt sich die Hände . Das ist das Programm der
    Koalition . Dagegen steht die Linke ganz eindeutig .


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Aber ganz alleine! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Aber mit Sachlichkeit hat das wenig zu tun, was Sie machen!)


    Um diesen Aufrüstungskurs zu rechtfertigen, be-
    gründet Frau von der Leyen das nun mit der Wahl von
    Donald Trump zum US-Präsidenten . Nun soll die EU als
    Militärmacht gestärkt werden . Erst diese Woche wurde
    auf Druck der Bundesregierung ein zusätzliches europä-
    isches militärisches Forschungsprogramm für eine halbe
    Milliarde Euro jährlich beschlossen . Auch von einem mi-
    litärischen EU-Hauptquartier ist die Rede . Es kann nicht
    sein, dass Sie, Frau von der Leyen, Deutschland zu einem
    der Antreiber der Militarisierung Europas machen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber die SPD legt dann gleich noch einen drauf: Herr
    Arnold von der SPD fordert nun auch ein europäisches
    Marinehauptquartier .


    (Zuruf von der SPD: Das ist eine gute Idee! – Zuruf von der LINKEN: Karlsruhe!)


    Übersetzt heißt das: Als Rahmennation soll Deutschland
    nun dauerhaft die Führung im militärischen Konflikt mit 
    Russland übernehmen . Ich sage Ihnen: Auf der Ostsee
    tummeln sich schon genug Kriegsschiffe . Wer den Frie-
    den mit Russland will, muss sich für eine Entmilitarisie-
    rung der Ostsee einsetzen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In ihrer Rede hat Angela Merkel heute Morgen be-
    tont, dass beide Parteien der Großen Koalition am 2-Pro-
    zent-Ziel der NATO festhalten . Frau Evers-Meyer hat
    das eben noch einmal bestätigt . Das würde eine weitere
    Steigerung des Militärhaushalts um 25 Milliarden Euro
    auf weit über 60 Milliarden Euro bedeuten . Ich sage Ih-
    nen: Das kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Für uns ist das ein weiteres Argument für den Aus-
    tritt aus der NATO . Was wir wirklich brauchen, ist eine
    Trendwende hin zu zivilen und sozialen Maßnahmen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will Ihnen das einmal vorrechnen . Das Statistische
    Bundesamt hat ausgerechnet, dass in Krankenhäusern
    und  Pflegeeinrichtungen  110  000  Pflegekräfte  fehlen. 
    Wenn jährlich 6 Milliarden Euro bei der Rüstung ge-
    strichen oder umgeschichtet werden, wie die Linke es
    vorschlägt,  dann  könnten  tarifliche  Gehälter  für  diese 
    zusätzlich  benötigten  Pflegekräfte  bezahlt  werden.  Ich 
    finde, dafür brauchen wir das Geld, nicht für neue Mili-
    tärsatelliten, Kriegsschiffe oder Kampfdrohnen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Bundesregierung will aufrüsten, um die Bun-
    deswehr in immer neue Auslandseinsätze schicken zu
    können . Jetzt sind es 16 an der Zahl . Das kostet . Es gibt
    aber noch ein weiteres Problem: Diese Auslandseinsätze
    entfalten ihre eigene eskalierende Dynamik . Das Bei-
    spiel Afghanistan zeigt auf tragische Art und Weise in
    den letzten Wochen, wohin diese Auslandseinsätze füh-
    ren . Die Taliban sind so stark wie seit 2001 nicht mehr .
    Letzte Woche hat es der blutige Überfall auf das deutsche
    Konsulat in Masar-i-Scharif gezeigt . Immer wieder gibt
    es Nachrichten über zivile Opfer durch die Verbündeten
    Deutschlands in Afghanistan .

    Die Bundeswehr wird auch zunehmend in sogenannte
    Zwischenfälle verstrickt . Nichts, meine Damen und Her-
    ren, was die Bundesregierung vor 15 Jahren versprochen
    hat, wurde durch diesen Bundeswehreinsatz eingelöst .
    Dafür brauchen wir auch nicht noch mehr Geld auszu-
    geben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Statt sich dieser Realität zu stellen, hat das Verteidi-
    gungsministerium unter dem Titel Die Rekruten eine Do-
    kusoap produzieren lassen, um junge Menschen für die
    Bundeswehr zu gewinnen . Bei 1,7 Millionen Euro liegen
    die Produktionskosten . Weitere 6,2 Millionen Euro kos-
    tet die Werbung . Ich sage Ihnen: Statt jährlich insgesamt
    35 Millionen Euro in Werbefilme und Plakatkampagnen 
    zu stecken, sollten Sie den jungen Menschen reinen Wein
    einschenken . Krieg ist keine Seifenoper . Es ist Zeit, die
    deutschen Soldaten aus Afghanistan und aus allen ande-
    ren Auslandseinsätzen zurückzuziehen . Es ist Zeit, end-
    lich abzurüsten .

    Vielen Dank, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)