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ID1820206500

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    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl-Heinz Wange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Frau Präsidentin, erlauben Sie mir, dass ich
    auch die Besucher und Besucherinnen auf den Tribünen
    begrüße, vor allen Dingen eine kleine Gruppe aus Pader-
    born, die heute bei meiner ersten Rede dabei sein möchte .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Momentan befinden wir uns in politisch schwierigen 
    Zeiten . Zum einen werden rechte politische Ideologien in
    der westlichen Welt stärker . Der amerikanische Wahlaus-
    gang mit dem überraschenden Sieg von Trump hat uns
    gezeigt, dass populistische Strömungen von einer breiten
    Masse der Bevölkerung gehört werden . Zum anderen er-
    reichen uns täglich neue Schreckensmeldungen aus den
    Krisengebieten des Nahen Ostens, aus Afrika und der
    Subsahara . Menschen auf der Flucht vor Krieg und Elend,
    aufgebrochen in der Hoffnung auf ein sicheres Leben in
    Europa, ertrinken auf der Überfahrt im Mittelmeer, von
    geldgierigen Schleppern in den sicheren Tod geschickt .
    Die Zivilbevölkerung in Aleppo – das haben wir heute
    schon des Öfteren gehört –, pausenlos von syrischen Re-
    gierungstruppen und ihren russischen Helfern bombar-
    diert, erleidet Unvorstellbares . Die Menschen dort sind
    abgeschnitten von der Außenwelt und verhungern unter
    den Augen der scheinbar machtlosen Welt . – Ich weiß,
    ich sage Ihnen mit diesen kurzen Beschreibungen des
    Elends und der Not nichts Neues . Aber wir müssen uns
    die Ursachen für die Flucht und das Elend von Millionen

    Menschen eben immer wieder in Erinnerung rufen . Wir
    müssen und wollen helfen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Frank Schwabe [SPD])


    Bei allen Herausforderungen und Krisen dürfen wir
    aber unsere eigenen Werte und Prinzipien nicht verges-
    sen; denn nur als geeintes und dadurch auch im Handeln
    einiges Europa sind wir stark genug, Hilfe leisten zu
    können . So ist es unerlässlich, die Beziehung zu unseren
    engsten Verbündeten zu stärken . Genauso wichtig ist es
    aber, in Krisengebieten durch weitsichtige Diplomatie
    und durch Unterstützung diverser Hilfsorganisationen
    die Lage für die Bevölkerung zu verbessern und auf einen
    wie auch immer gearteten und noch immer nicht wirklich
    greifbaren Frieden hinzuarbeiten; denn nur als allerletzte
    Option dürfen wir Europäer uns tiefer in einen militäri-
    schen Konflikt hineinziehen lassen. Gemeinsam mit der 
    Europäischen Union ist es deshalb nötiger denn je, einen
    umfassenden Plan weiterzuentwickeln, um möglichst ef-
    fektiv unsere Hilfen in Krisengebieten zu platzieren .

    Seit 2015 kamen fast 1,5 Millionen Flüchtlinge al-
    lein nach Deutschland; die Anzahl der ankommenden
    Schutzsuchenden in diesem Jahr konnte durch gezielte
    Maßnahmen verringert werden . Ein Beispiel dafür ist
    das Abkommen der EU mit der Türkei . Dieses Abkom-
    men ist wichtig . Jedoch sind wir in politisch instabilen
    Zeiten in der Türkei mit ihrem Präsidenten Erdogan und
    angesichts der Unsicherheit über das Weiterbestehen des
    abgeschlossenen Abkommens gleichzeitig dazu aufge-
    fordert, zukünftig die Rücknahmeabkommen mit den
    nordafrikanischen Staaten und im Speziellen auch – wir
    haben es vorhin schon gehört – mit Ägypten zu forcieren .
    Die Europäische Kommission arbeitet genau an diesen
    Abkommen; denn dies führt dazu, dass Menschleben ge-
    rettet werden können, wenngleich es die Fluchtursachen
    selbst nicht ansatzweise berührt .

    Wir dürfen uns nicht nur auf diplomatische Kunst ver-
    lassen . Vielmehr müssen wir dort, wo noch oder schon
    wieder Frieden herrscht, Aufbauhilfe durch Investitionen
    vor Ort leisten . Eine Möglichkeit der nachhaltigen In-
    vestitionen ist die Gründung von Wissenschaftspartner-
    schaften in Transformationsländern wie beispielsweise
    in Nordafrika und dem Nahen Osten . Dadurch eröffnen
    wir den Menschen in ihren Heimatregionen oder zumin-
    dest heimatnah endlich Hoffnung und fördern gezielt den
    Aufbau von wirtschaftlichen Strukturen im Sinne der so-
    zialen Marktwirtschaft . Stabilität in Krisenregionen kön-
    nen wir nicht alleine schaffen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Nur ein geeintes, starkes Europa ist dazu in der Lage .

    Ein weiteres Beispiel für den gezielten Einsatz von
    Investitionsmitteln ist der momentan diskutierte Eu-
    ropäische Fonds für nachhaltige Entwicklung . Der Eu-
    ropäische Rat beabsichtigt, mit diesem Fonds Anreize
    für private Investitionen in Afrika und in der südlichen
    sowie östlichen Nachbarschaft zu schaffen . Ein wichti-
    ges Signal werden wir durch unsere Präsidentschaft im
    Rahmen der G-20-Mitgliedschaft ab Juli 2017 setzen .
    Im Fokus stehen nämlich die Afrika-Initiativen und die

    Dr. Bernd Fabritius






    (A) (C)



    (B) (D)


    damit verbundenen Verbesserungen der Bedingungen für
    Investitionen in Afrika .

    Auch für den Schutz der europäischen Außengren-
    zen – hier nenne ich das Stichwort „Frontex“ – wird im
    kommenden Jahr deutlich mehr Geld zur Verfügung ste-
    hen . Eine Ende letzter Woche in Brüssel getroffene Eini-
    gung zum EU-Gemeinschaftshaushalt für 2017 sieht vor,
    die Mittel für den Budgetbereich Sicherheit um 25 Pro-
    zent auf 3,8 Milliarden Euro zu erhöhen .

    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss .
    Bei all den Krisen und Herausforderungen, die uns die
    kommende Zeit bringen wird, dürfen wir nicht verges-
    sen, dass Herausforderungen auch immer Chancen sind .
    Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass wir in all den po-
    litisch turbulenten Zeiten die Chancen genutzt haben und
    gestärkt daraus hervorgegangen sind . In diesem Sinne ist
    es wichtig, dass wir unseren Blick auf unsere europäi-
    schen Stärken legen . Das ist das Streben nach Frieden,
    Freiheit und Zusammengehörigkeit .

    Lassen Sie mich noch Ihnen, Herr Dr . Steinmeier, auf
    Ihrem Weg aus dem alten Amt in das neue Amt alles Gute
    wünschen .

    Ich danke Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen herzlichen Dank, Karl-Heinz Wange . Wir alle

gratulieren Ihnen zu Ihrer ersten Rede .


(Beifall)


Dass es Ihre erste Rede war, zeigt sich schon daran, dass
Sie Ihre Redezeit nicht ausgeschöpft haben . Ich befürch-
te, dass sich das ändern wird .


(Heiterkeit)


Ein Hinweis: Dem von Ihnen angesprochenen neuen
Amt von Herrn Steinmeier geht noch eine Wahl voraus .
Der Weg wird also noch ein bisschen dauern . – Vielen
Dank und viel Erfolg hier im Deutschen Bundestag!

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Einzel-
plan 05 – Auswärtiges Amt – in der Ausschussfassung .
Wer stimmt für den Einzelplan 05? – Wer stimmt dage-
gen? – Wer enthält sich? – Niemand . Der Einzelplan 05
ist angenommen . Zugestimmt haben die CDU/CSU und
die SPD . Dagegen waren Bündnis 90/Die Grünen und
die Linke .

Ich rufe den Tagesordnungspunkt I .11 auf:

Einzelplan 14
Bundesministerium der Verteidigung

Drucksachen 18/9813, 18/9824

Die Berichterstatter und Berichterstatterinnen sind
Bartholomäus Kalb, Karin Evers-Meyer, Michael Leutert
und Dr . Tobias Lindner .

Zum Einzelplan 14 hat die Fraktion Die Linke einen
Entschließungsantrag eingebracht, über den wir, wie in
den anderen Fällen auch, am Freitag nach der Schlussab-
stimmung abstimmen werden .

Nach interfraktioneller Vereinbarung sind auch für die
Aussprache zu diesem Haushaltsplan 96 Minuten vorge-
sehen . – Sie sind einverstanden .

Ich eröffne die Aussprache . Das Wort hat ein weiteres
Mal Michael Leutert für die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank . – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Frau Ministerin, ich gehe fest davon aus,
    dass dies der letzte Haushalt ist, den Sie als Verteidi-
    gungsministerin zu verantworten haben . Ich muss sagen:
    Damit setzen Sie sich kein Denkmal . Sie kapitulieren vor
    Ihren eigenen Ansprüchen und sind damit auch geschei-
    tert . Sie sind angetreten, den Rüstungsbereich aufzuräu-
    men . Sie wollten die Kosten unter Kontrolle bringen . Sie
    wollten mehr Transparenz bei den Beschaffungsvorgän-
    gen . Sie wollten mehr Parlamentsbeteiligung durchset-
    zen .


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Alles geklappt!)


    Nichts davon hat geklappt .


    (Beifall der Abg . Heike Hänsel [DIE LINKE])


    Fest steht: Nicht nur die Kosten bei Großbeschaffungs-
    projekten wurden nicht unter Kontrolle gebracht; der
    ganze Etat ist außer Kontrolle geraten . Bis zum Jahr 2030
    wollen Sie 130 Milliarden Euro mehr investieren . Allein
    im nächsten Jahr soll es eine Steigerung in Höhe von
    2,3 Milliarden Euro geben, die größte Steigerung, die es
    in den letzten Jahren gegeben hat .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist doch super!)


    Ich nenne nur zwei Großprojekte, die unter der Ägide
    der Ministerin auf den Weg gebracht worden sind . Das
    erste Projekt ist die Beschaffung neuer Drohnen . Hier hat
    nicht einmal die Ausschreibung funktioniert . Der Mitbe-
    werber General Atomics klagt . Deshalb liegt das Projekt
    auf Eis .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Sind Sie jetzt auch für bewaffnete Drohnen?)


    Das zweite Projekt sind die fünf neuen Korvetten . Wie
    sieht es hier mit der Transparenz aus?


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit TanDEM-X?)


    – TanDEM-X kommt noch .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Die Linke ist für die Beschaffung von Drohnen ohne Vergabe!)


    Wir bekommen von Ihnen regelmäßig Rüstungsbe-
    richte mit Bedarfsplänen . Im März wurde uns gesagt, die
    fünf Korvetten der Marine seien ausreichend . Mehrere
    Monate später war das alles null und nichtig, weil in ei-
    ner Nacht-und-Nebel-Aktion beschlossen wurde, die An-
    zahl der Korvetten zu verdoppeln und fünf neue zu be-
    stellen . Liebe Kolleginnen und Kollegen, das hat nichts

    Karl-Heinz Wange






    (A) (C)



    (B) (D)


    mit Transparenz und Parlamentsbeteiligung zu tun . Das
    ist das Gegenteil .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Brand [CDU/CSU]: Flexibilität!)


    Sie sind angetreten und haben gesagt, Sie würden an
    der Struktur der Bundeswehr nichts verändern . Die Neu-
    ausrichtung der Bundeswehr war die größte Reform, die
    die Bundeswehr erlebt hat; dort sind Obergrenzen festge-
    legt, zum Beispiel beim Personal . Sie haben gesagt, Sie
    hielten daran fest, und haben trotzdem Reformen durch-
    geführt; Sie nennen es nur einfach anders . Sie nennen es
    Trendwende: Trendwende Personal, Trendwende Mate-
    rial usw . usf . Zu guter Letzt wird mit diesem Haushalt
    beschlossen, eine neue Teilstreitkraft einzurichten, und
    zwar die Teilstreitkraft Cyberabwehr,


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Sehr gute Entscheidung!)


    um Angriffe über das Netz abwehren zu können . Das ist
    zweifellos eine wichtige Aufgabe; das wird niemand be-
    streiten . Aber auch da frage ich mich, wie es mit der Par-
    lamentsbeteiligung und der Transparenz aussieht .

    Fakt ist, dass diese Maßnahmen in ein allgemeines
    Konzept der Bundesregierung unter Federführung des
    BMI eingebunden werden sollen . Dieses Konzept liegt
    uns aber noch nicht vor . Weil es das Konzept noch nicht
    gibt, ist auch völlig unklar: Wer übernimmt welche Auf-
    gaben? Wie ist die Kompetenzverteilung? Was folgt da-
    raus für eine Struktur? Und damit einhergehend: Wie
    hoch sind die Gesamtkosten, um dieses Konzept umzu-
    setzen? – Da das nicht vorliegt, können wir bestimmte
    Dinge, die die Bundeswehr betreffen und die uns alle
    sehr viel angehen, nicht beurteilen, beispielsweise die
    Frage: Wie wird zwischen Auslandseinsatz und Nicht-
    einsatz im Inneren bei Cyberabwehr unterschieden? Wie
    ist die Parlamentsbeteiligung bei Mandatierung dieser
    Truppen? – Das alles ist nicht geklärt . Trotzdem wer-
    den Planstellen ausgebracht, wird Geld eingestellt, wird
    eine neue Teilstreitkraft aufgebaut . Das, liebe Ministerin,
    liebe Kolleginnen und Kollegen, hat nichts mit Transpa-
    renz, Planungssicherheit und Kostenkontrolle zu tun .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie sieht es bei den Auslandseinsätzen aus? Einmal
    abgesehen davon, dass wir Linken prinzipiell gegen
    Kampfeinsätze sind: Wenn die Mehrheit des Hauses Sol-
    datinnen und Soldaten ins Ausland schickt, dann sollte
    man doch wenigstens davon ausgehen, dass es dafür eine
    moralisch glaubwürdige Grundlage gibt . Was ich damit
    meine, möchte ich gerne jetzt zitieren:


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Oha!)


    Die Parteien dieses Vertrags bekräftigen …, mit al-
    len Völkern und Regierungen in Frieden zu leben .
    Sie sind entschlossen, die Freiheit, das gemeinsa-
    me Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf
    den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit der
    Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu
    gewährleisten .

    Dass das hier ein Linker zitieren muss! Es ist die Präam-
    bel des NATO-Vertrages .

    Ich frage Sie jetzt: Wenn das gilt, warum sind dann
    Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in der Türkei sta-
    tioniert? Wenn das gilt, warum soll dann mit 58 Millio-
    nen Euro der Bundeswehrstützpunkt in der Türkei ausge-
    baut werden? Was hat die Politik der Türkei derzeit mit
    diesen Werten, mit Frieden, Freiheit, Demokratie und
    Herrschaft des Rechts, zu tun? Nichts .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Politik ist unglaubwürdig, und deshalb wenden
    sich viele Menschen von den etablierten Parteien ab .
    Glaubwürdig wäre es, die Soldaten abzuziehen, den
    Stützpunkt nicht auszubauen


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Es geht um den Kampf gegen den IS!)


    und der Türkei deutlich zu machen, dass ihre Politik
    nichts mit diesen Werten zu tun hat und deshalb auf die-
    sem Gebiet auch keine Kooperation stattfinden kann. 


    (Beifall bei der LINKEN)


    Unterm Strich bleibt festzustellen: Sie haben Ihre Zie-
    le im Kern nicht erreicht . Das Verteidigungsministerium
    hat zu viel Geld – Geld, das wir an anderer Stelle drin-
    gend benötigen . Hätten wir nämlich zum Beispiel mehr
    Geld für die Fluchtursachenbekämpfung oder hätten wir
    mehr Geld für Stabilisierungsmaßnahmen, zum Beispiel
    in Tunesien, oder hätten wir mehr Geld für Konfliktma-
    nagement, zum Beispiel im Südsudan, könnten wir damit
    viel sinnvoller und nachhaltiger für Sicherheit sorgen .


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Sagen Sie jetzt!)