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ID1820203400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Dörmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In der Tat geht es uns, glaube ich, allen so: Schaut man
    auf die internationalen Entwicklungen, dann wird einem
    noch einmal besonders deutlich, welchen Stellenwert ei-
    gentlich Kultur und Medien für eine freie demokratische
    Gesellschaft haben . Es ist auch nicht selbstverständlich,
    dass wir hier in Deutschland und in weiten Teilen Euro-
    pas eine solche kulturelle Vielfalt sowie Meinungs- und
    Pressefreiheit haben . Wir müssen stets aufs Neue für sie
    kämpfen, sie bewahren und fördern . Deshalb ist es gut,
    dass dieser Haushalt für Kultur und Medien hier klare
    Signale setzt .

    Ich freue mich sehr, dass es nun zum vierten Mal in
    Folge gelungen ist, den bereits erhöhten Etatansatz der
    Beauftragten für Kultur und Medien noch einmal deut-
    lich zu steigern . Ich will mich an dieser Stelle bei allen
    Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich bedanken, die
    daran mitgewirkt haben . Und weil Kollege Wanderwitz
    den Kollegen Kruse schon erwähnt hat, muss ich hier

    Tabea Rößner






    (A) (C)



    (B) (D)


    natürlich an vorderster Stelle Johannes Kahrs, den haus-
    haltspolitischen Sprecher meiner Fraktion, erwähnen .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich glaube, Johannes – ich spreche in diesem Zusam-
    menhang aber auch Rüdiger Kruse an –, dass wir das im
    Team insgesamt sehr gut hinbekommen haben . Und so
    darf es weitergehen .

    Der Aufwuchs für den Haushalt 2017, über den wir
    heute reden, beträgt immerhin 270 Millionen Euro . In
    den nächsten Jahren sind weitere 400 Millionen Euro
    eingeplant . Damit können wir sehr wichtige Projekte för-
    dern oder neue auf den Weg bringen . Ich will nur einige
    beispielhaft erwähnen, etwa das wiederaufgelegte Denk-
    malschutz-Sonderprogramm und das Beethoven-Jubilä-
    um 2020 . Wir erhöhen auch die Mittel für die Kultur-
    politikforschung . Wir investieren in die Digitalisierung
    des Filmerbes und in eine digitale Strategie für deutsche
    Museen .

    Den Musikstandort Deutschland stärken wir durch
    ein neues Programm „Exzellente Orchesterlandschaft“ .
    Und wir erhöhen die Förderung für drei herausragende
    Jugendmusikfestivals, die internationales Renommee
    haben: das Reeperbahn-Festival in Hamburg, das c/o
    pop-Festival in Köln und Pop-Kultur in Berlin .

    Man kann also insgesamt sagen: Mit diesem Haus-
    halt stärken wir die Kultur in Deutschland nachhaltig .
    Gleichzeitig setzen wir aber auch im Bereich der Medien
    einen wichtigen Akzent . Denn: Wie im Koalitionsver-
    trag versprochen, stärken wir auch in diesem Haushalt
    unseren Auslandssender, die Deutsche Welle, nachhaltig .
    Ich will mich auch an dieser Stelle bei den Kollegen der
    Koalitionsfraktionen sowie im Speziellen beim Kolle-
    gen Wanderwitz bedanken . Ich glaube, dass wir hier von
    Anfang an – das war im Koalitionsvertrag angelegt – je-
    des Jahr dafür gesorgt haben, dass die Deutsche Welle
    gestärkt wird . Das ist ein wesentlicher Beitrag auch für
    Meinungs- und Pressevielfalt in der Welt . Auf diesem
    Weg müssen wir unbedingt weitergehen .


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist keine Kleinigkeit, über die wir reden . Wir ha-
    ben in dem Haushalt 2017 – ich nehme die verschiedenen
    Töpfe zusammen – für die Deutsche Welle einen Auf-
    wuchs von 26,3 Millionen Euro . Das ist der höchste Zu-
    wachs seit 20 Jahren . Und ich sage an die Kollegin Tabea
    Rößner gerichtet, die ja auch die Türkei in besonderer
    Weise erwähnt hat: Von diesen zusätzlichen Mitteln wird
    es eben auch ermöglicht, zusätzliche Programmangebote
    auf Türkisch zu machen . Wir wollen diesen Weg weiter-
    gehen, und wir alle sind stolz, dass die Deutsche Welle
    auch wirklich unabhängig berichtet . Zuletzt haben wir
    uns darüber unterhalten, dass dort ein Video – es bein-
    haltete ein Interview mit dem Jugendminister der Tür-
    kei – konfisziert wurde. Das zeigt: Die Deutsche Welle 
    ist bei den Mächtigen dieser Welt gefürchtet . Und so soll
    es bleiben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will noch einmal daran erinnern, dass es in den
    Jahren vor dieser Legislatur eher eine ständige Mittel-

    kürzung bei der Deutschen Welle gab . Es ist gut, dass
    wir jetzt endlich diese Trendwende hinbekommen haben .
    Jetzt geht es darum, dass wir in der Zukunft vielleicht
    sogar noch einen Quantensprung hinbekommen . Denn
    wir alle wissen, dass internationale Krisen und ihre me-
    diale Wahrnehmung immer stärker zusammenhängen
    und dass das Auswirkungen auf die internationale Poli-
    tik hat . Deshalb kommt es sehr darauf an, dass wir mit
    unserem Auslandssender auch bei der globalen Kommu-
    nikation präsent sind . Zugleich zeigt die aktuelle Rang-
    liste der Pressefreiheit, die „Reporter ohne Grenzen“
    immer herausgibt, dass wir in vielen Weltregionen eine
    besorgniserregende Entwicklung haben, dass die Unab-
    hängigkeit von Medien in vielen Ländern immer stärker
    eingeschränkt wird und dass Journalisten dort unter zu-
    nehmenden Druck kommen .

    Gerade vor diesem Hintergrund ist es so wichtig, dass
    wir die Deutsche Welle auch über das Jahr 2017 hinaus
    deutlich stärken . Sie ist die Botschafterin sowohl für un-
    ser Land als auch für unsere Werte . Von vielen Menschen
    vor Ort wird sie eben auch als Stimme der Freiheit aner-
    kannt . Ich will daran erinnern, dass die Deutsche Welle –
    das wissen viele nicht – nicht nur in Deutsch – das natür-
    lich auch –, sondern in insgesamt 30 Sprachen weltweit
    sendet . Gerade diese Sprachenvielfalt und die journalis-
    tische Qualität und Unabhängigkeit haben in der ganzen
    Welt zu der hohen Glaubwürdigkeit und Anerkennung
    der Deutschen Welle geführt .

    Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle besonders
    bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen
    Welle bedanken, die nicht nur im Inland, sondern auch
    im Ausland – dort manchmal auch unter schwierigen Be-
    dingungen – recherchieren, produzieren und berichten .
    Ich glaube, das ist wirklich ein Markenzeichen, und ich
    denke, dieser Haushalt ist auch eine Anerkennung für die
    Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deut-
    schen Welle vor Ort .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Vergleich zu anderen Auslandssendern – insbeson-
    dere denen der Franzosen, der Briten, der Russen und
    der Chinesen – liegt die Deutsche Welle mit ihren finan-
    ziellen Mitteln immer noch im unteren Feld, das heißt,
    es ist noch reichlich Luft nach oben . Deshalb freue ich
    mich, dass die Haushälter die Bundesregierung in ihrem
    Beschluss ausdrücklich aufgefordert haben, dafür Sorge
    zu tragen, dass der Etatansatz der Bundesregierung in
    den Folgejahren auf das französische Niveau angehoben
    wird . Dann hätten wir auch Spielraum für zusätzliche
    Mittel, dann wäre die Deutsche Welle konkurrenzfähig,
    dann könnte sie die zusätzlichen technischen und Lizenz-
    kosten tragen und dann könnte sie mit neuen Program-
    men gerade in die Länder der Welt senden, in der die
    Pressefreiheit massiv bedroht ist . Ich glaube, diesen Weg
    müssen wir weitergehen .

    Es zeigt sich ja auch, dass die Deutsche Welle mit dem
    Geld gut umgeht; denn die Nutzerzahlen haben sich in
    den letzten Jahren sehr positiv entwickelt . 135 Millionen
    Menschen rufen jede Woche Angebote der Deutschen
    Welle ab – sei es per TV, Radio oder anderen Medien .

    Martin Dörmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Deutsche Welle wird zudem mit Preisen über-
    häuft . Besonders hervorheben will ich ein Angebot, näm-
    lich Shababtalk. Das ist eine Sendung, die gerade als die
    beste Jugendtalkshow für den arabischen Raum ausge-
    zeichnet worden ist . Dass gerade die Deutsche Welle dort
    so präsent ist, ist vorbildlich .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns auch
    in Zukunft gemeinsam Kultur und unabhängigen Jour-
    nalismus in Deutschland, in Europa, aber auch weltweit
    stärken . Ich glaube, die aktuellen Entwicklungen in der
    Welt rufen geradezu danach . Deshalb bin ich froh, dass
    wir hier ein deutliches Zeichen setzen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben hier vor-

ne einen sehr guten Überblick und haben uns davon über-
zeugt, dass für jeden Kollegen und für jede Kollegin ein
Sitzplatz hier im Plenarsaal vorhanden ist . Ich bitte Sie
also, Platz zu nehmen und den letzten beiden Rednerin-
nen in dieser Debatte auch noch zu folgen .

Das Wort hat die Kollegin Ulle Schauws für die Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulle Schauws


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es gibt tatsächlich einen Grund zur Freude:
    Die Koalition hat eine wichtige grüne Haushaltsinitiative
    aufgegriffen . Zum ersten Mal fördert der Bund queere
    Filmfestivals, und zwar bundesweit . Das ist ein Riesener-
    folg für die lesbisch-schwule Filmszene in Deutschland .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Martin Dörmann [SPD]: Auch in Köln!)


    Ich freue mich sehr – dafür sage ich in Richtung des
    Haushaltsausschusses auch noch einmal Dank –, dass
    diese Mittel so beschlossen wurden; denn diese oft span-
    nenden Filmfestivals sind wichtig für die Sichtbarkeit al-
    ler LGBT-Lebensentwürfe . Sie schaffen Zugang zu einer
    Filmkultur, die in deutschen Kinos sonst kaum Widerhall
    finden würde. Queere Filmfestivals tragen entscheidend 
    zur Vielfalt und zur Bandbreite unserer Filmlandschaft
    bei . Gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden
    Homo- und Transphobie ist diese Bundesförderung ein
    gutes Zeichen der Stärkung für eine tolerante und offene
    Gesellschaft .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Carolin Emcke, die Trägerin des diesjährigen Frie-
    denspreises des Deutschen Buchhandels, hat etwas ge-
    sagt, was ich für elementar halte:

    Die Kunst ist ein nicht zu unterschätzendes Gegen-
    gift zu jenen gefährlichen Denkmustern, die ein sehr
    begrenztes Weltbild propagieren .

    Und aus ihrer viel beachteten Rede in Frankfurt stammt
    der Satz – ich zitiere –:

    Diese demokratische Geschichte eines offenen, plu-
    ralen Wir braucht Bilder und Vorbilder, auf den Äm-
    tern und Behörden ebenso wie in den Theatern und
    Filmen – damit sie uns zeigen und erinnern, was und
    wer wir sein können .

    Ich finde, Carolin Emcke hat sehr recht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, für eine offene und
    demokratische Gesellschaft sind es auch diese kleinen
    Stellschrauben im Haushalt, die am Ende einen großen
    Unterschied machen . Der Umgang mit unserer Geschich-
    te und ebenso die Erinnerungskultur spielen hierbei eine
    ganz entscheidende Rolle . Historische und politische Bil-
    dung bilden eine Einheit; das eine ist ohne das andere
    nicht zu haben . Aus diesem Grund hat meine Fraktion
    einen Haushaltsantrag zur Stärkung der pädagogischen
    Arbeit der NS-Gedenkstätten eingebracht; denn Gedenk-
    stätten müssen ausreichend Finanzierung und Personal
    erhalten, damit sie als autonome Lernorte neue Erinne-
    rungskonzepte entwickeln können . Die jetzt noch im
    Laufe des Verfahrens eingestellten 500 000 Euro zur
    Stärkung der pädagogischen Arbeit der KZ-Gedenkstät-
    ten sind daher ein längst überfälliger Schritt .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Angesichts des geplanten Kulturhaushalts 2017 von
    1,63 Milliarden Euro sind die benannten Förderprojek-
    te gefühlt jedoch eine Randnotiz . Offensichtlich gibt es
    auf der Regierungsbank eine Leidenschaft für kulturelle
    Großprojekte und preußische Herrschaftsbauten; denn
    ansonsten lässt sich nicht erklären, dass an anderer Stel-
    le  ohne Wenn  und Aber Millionenbeträge fließen,  zum 
    Beispiel für den Wiederaufbau der Kolonnaden des Na-
    tionaldenkmals für Kaiser Wilhelm I hier in Berlin . Ich
    kritisiere das an dieser Stelle ganz explizit, auch wenn
    die Kosten im Bauetat verankert sind, weil es hier eben
    nicht nur um eine reine Bauentscheidung geht, sondern
    auch um eine kulturpolitische .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Sigrid Hupach [DIE LINKE])


    Die Stelle, an der die Kolonnaden entstehen sollen,
    ist genau jener Ort, an dem eigentlich das Freiheits- und
    Einheitsdenkmal stehen sollte, ein Denkmal, für dessen
    Entstehung sich das Parlament 2007 ausgesprochen hat
    und für das im Rahmen eines legitimierten Wettbewerbs
    ein Gewinner ausgewählt wurde . Diese Entscheidungen,
    die das Parlament und die Jury getroffen haben, treten
    Sie, meine Damen und Herren von der Koalition, mit
    dem aktuellen Haushaltsbeschluss mit Füßen .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Martin Dörmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Über das Freiheits- und Einheitsdenkmal und speziell
    den Entwurf von Milla & Partner ist in der Vergangen-
    heit viel gestritten worden, und den Stopp des Denkmals
    durch den Haushaltsausschuss im April mögen vielleicht
    viele als befriedigend empfunden haben . Auch wir Grü-
    ne haben den Prozess um den aktuellen Entwurf immer
    sachlich und kritisch begleitet, und ich stehe jetzt hier
    nicht als Verfechterin dieses einen Entwurfs; verstehen
    Sie mich da bitte nicht falsch . Aber das aktuelle politi-
    sche Verfahren um diesen Entwurf ist skandalös .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Sigrid Hupach [DIE LINKE])


    Dass der Haushaltsausschuss den Bau des Freiheits-
    und Einheitsdenkmals wegen Kostensteigerungen von
    5 Millionen Euro stoppt, über die man im Übrigen strei-
    ten kann, das ist das eine . Das andere ist, dass die Haus-
    hälterinnen und Haushälter der Koalition einfach mal ei-
    nen eigenen Vorschlag zur Gestaltung des Schlossplatzes
    aus dem Hut zaubern, und zwar mit Kosten in Höhe von
    über 18 Millionen Euro, und dies, Kolleginnen und Kol-
    legen, ohne eine kulturpolitische Debatte, geschweige
    denn eine breite öffentliche Debatte . Da frage ich Sie,
    Frau Grütters: Wo bleibt Ihr Zwischenruf, wo bleibt Ihre
    Forderung nach einer öffentlichen kulturpolitischen De-
    batte hierzu? Sie schweigen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wie Sie von der Koalition hier mit der Öffentlichkeit
    umgehen, ist Politik nach Gutsherrenart, und das kritisie-
    ren wir ganz klar .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hinsichtlich dessen, wie es im Verfahren um das Frei-
    heits- und Einheitsdenkmal weitergehen soll, sind Sie
    jetzt am Zuge . Wir Grünen appellieren an Sie: Halten Sie
    demokratische Maßstäbe ein! Missachten Sie sie nicht
    weiter!

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)